nr. ia. Gecßenheimer Anzeiger, Noes heimer Anzeiger, Necharhauſer Zentung, Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. — Maze 5h ä— 9— Kriegschronik 1914 r C6. 14. Dezember: Franzöſiſche Angriffe zwiſchen Maas und den Vogeſen werden abgewieſen. — In den Karpathen wurden von den DOeſterreichern 9000 Ruſſen gefangen. — Aufflä“diſche Mufelmanen rücken in Marakaſch ein, das von den Franzoſen geräumt iſt. — Das türkiſche Parlament wird eröffnet. — 25 009 Albanier fallen in Serbien ein. Dezember: Die engliſche Flotte macht vergebliche Ver⸗ ſuche, JZeebrügge zu beſchießen. a — Franzöſiſche Flieger werfen wieder Bomben über Frei⸗ — burg i. B. ab. — In Nordpolen werden 110000 Gefangene gemacht und 43 Maſchinengewehre erbeutet. — Die Oeſterreicher ſchlagen die Ruſſen bei Wieloez ka, öſtlich von Krakau und machen 6000 Gefangene. D N N — Freiherr von der Goltz iſt in Konſtantinopel eingetroffen. ——— — SS 8 Der Weltkrieg. Nach den erbitterten Kämpfen längs des Wardar, von der Eiſenbahnſtation Demirkapu an über Kliſura, Gradetz die Eiſenbafhuſtation Strumitza und um die Orte Davi⸗ dovo und Hudova, die vom 6. bis 9. andauerten, war der Widerſtand des linken Flügels und des Zentrums der Ententetruppen gebrochen. Dezimiert eilten die Trümmer der griechiſchen Grenze zu. Nicht beſſer erging es dem rechten Flügel. Die befeſtigten Stellungen bei Valandovo, Rabrovo, Totorli, Kolkali fielen nacheinander in die Hände der ſtürmenden Bulgaren. Die Bahn⸗ ſtation Miowtze, die in Flammen aufging, wurde genom⸗ men. Die Verfolgung geht energiſch vor ſich, und die kräftigen Schläge, welche die Armee der Alliierten in den Kämpfen der letzten 10 Tage von der Armee des Gene⸗ rals Todorow erlitten hat, brachen die gegen die Grenze Griechenlands und über dieſe hinaus zurückfluten⸗ den Reſte der empfindlichſt getroffenen Orientarmee in die kläglichſte Verfaſſung. Der militäriſche Niederbruch der Entente am Balkan liegt der Welt nun klar vor Augen. Politiſch haben England und Frankreich eine nicht mehr gutzu⸗ machende Kataſtrophe erlitten. Zwei Großmächte, die ſich weltbeherrſchend dünkten, ſind auf der Flucht vor dem Heere eines kleinen Balkanſtaates, dem man die eſtutzten Flügel noch mehr zu beſchneiden ſich anſchickte. ieſe Niederlage iſt entſcheidend für das Schickſal der Landungsarmee. In Montenegro ſchreitet die öſterreichiſch-ungari⸗ ſche Offenſive im Nordoſten des Landes weiter günſtig fort. Durch die Einnahme von Korita iſt das gauze Gebiet der Krusßzitza⸗Planina und der Hochfläche Maravatz, nördlich Berane, in unſeren Händen. Die Be⸗ ſetzung von Nozaf brachte uns an den Nordoſthang der Smiljevitza⸗Planina, und die für uns erfolgrei⸗ „che Nachhutkämpfe 12 Kilometer weſtlich von Ipek ſicher⸗ 5 * Zzſiſchen Herrſchaft gebenüber ten unſeren Truppen den Beſitz des Skal a⸗Zobotit genannten kammartigen Defilees der Petzka Biſtritza. Der nach dem Balkankriegsſchauplatz entſandte Son⸗ derberichterſtatter des„Berl. Tageblatts“ meldet aus So⸗ fia: Eine diplomatiſche Perſönlichkeit, die heute aus Sa⸗ loniki hier eingetroffen iſt, beſtätigt mir, daß die Eng⸗ länder und Franzo ſen ſich katſächlich zu Herren von Salonkki gemacht haben, auch wenn die Ge⸗ rüchte von der Verhängung des Belagerungszuſtandes durch die Engländer über die Stadt offiziel noch keine Be⸗ ſtätigung erfahren haben. Der griechiſche Charakter Sa⸗ lonikis, berichtet dieſer Diplomat, tritt der engliſch⸗fran⸗ mer mehr in den Hip- tergrund. Vor einigen Tagen haben die Engrander ſogar die Einſtellung des Trambahnverkehrs von 3 Uhr nachmittags an verfügt, weil eines ihres Kriegsauto⸗ mobile, die unabläſſig die Stadt durchraſen, bei einem e mit dem Trambahnwagen verunglückt iſt. bald ſich der Abend auf die bunte, vielgeprüfte Stadt 8 ſenkt, verſchwindet alles Leben aus den Straßen. Alle Häuſer und alle Läden ſind geſchloſſen. Nur die Hotels, die mit engliſchen und franzöſiſchen Offizieren und Agen⸗ ten überfüllt ſind, dürfen offen bleiben. Engliſch⸗franzö⸗ ſiſche Patrouillen ziehen unabläſſig durch die Straßen und den Hafenkai entlang, wo ſtändig 10 bis 15 Kriegs⸗ ſchiffe ſowie 3 Lazarettſchiffe liegen, während man von dem hohen, dickleibigen Blutturm, dem Wahrzei⸗ chen Salonikis, aus am fernen Horizont die Rauchfahnen anderer Kriegsſchiffe ſehen kann, die offenbar den Hafen vor einem Angriff deutſcher Unterſeeboote beſchützen ſol⸗ len Anſter ben enaliſchen und kranzöſiſchen Fransvort⸗ Sechkenkeim, Hmisblatf der Bürgermeisterämter Sackenheim, Iveskeim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. eee eee enstag, de cheffen Donic unocthallper elt flembden DTulupfer Icy. Die in dem Hafen von Saloniki gelandeten Truppen ſchei⸗ nen mit keiner großen Begeiſterung an die Front zu gehen. Man hat den Eindruck, daß ſie bereits wiſſen, welches Schickſal ſie erwartet und wie hoffnungslos die Sache iſt, für die ſie kämpfen. gons mit Balken und allem möglichen Material zur Aus⸗ beſſerung der elenden Wege auf der Linie nach Doiran und Gewgeli ab, um, gefüllt mit Verwundeten, zurückzu⸗ kommen. Täglich treffen 700 bis 1000 Verwun⸗ dete in Saloniki ein. Die Bevölkerung Salonikis iſt ſeit dem Ende des Krieges gegen Serbien noch bunter und gemiſchter geworden. Reiche Serben und Ser⸗ binnen, die in Belgrad oder im Auslande in Ueberfluß und Luxus lebten, betteln in den Straßen, ohne daß ſich ihre engliſchen Verbündeten viel um ſie küm⸗ mern, und der gerettete äußerliche Putz ſteht in traurigem ſonderbarem Gegenſatz zu ihren Bitten. Die paar tau⸗ ſend junge Serben, die ſich über Doiran und Gewgheli nach Saloniki gerettet haben, haben die Eng⸗ länder und Franzoſen in ihre eigenen Truppen einge⸗ reiht, andere, die mit der Sprache und den Verhält⸗ niſſen des Landes beſſer vertraut ſind als ihre eigenen Leute, haben die Engländer als Spione und Detek⸗ tive angeſtellt. ſpektor Benkowitſch. Tag und Nacht kann man dieſe verdächtigen Geſtalten jetzt die Konſulate Deutſchlands, Oeſterreich-Ungarns, Bulgariens und der Türkei umſchlei⸗ chen ſehen. 10 Die Ereigniſſe im Weſten. Um der franzöſiſchen Zenſur zu entgehen. WTB. Frankfurt a. M., 13. Dez. Die Frkf. Ztg.“ meldet aus Stockholm: Um die bisherigen wochenlangen Unterbrechungen und die Kon⸗ trolle zu vermeiden, die die franzöſiſche Zenſur im Poſtverkehr zwiſchen Schweden und Spanien her⸗ vorrief, vereinbarten die ſchwediſche und die ſpaniſche Poſtverwaltung, telegraphiſche Poſtſendungen zwiſchen beiden Ländern künftig über Deutſchland und Holland zu lenken. n Aenderung der engl. Zenſurvorſchriften. WTB. London, 13. Dez. Das Preſſebureau teilt eine wichtige Abänderung der Zenſurvorſchriften mit. Die Zenſur des Auswärtigen Amtes wird aufgehoben, die Verantwortung für die Veröffentlichung von Nachrichten auf dem Gebiete der Auswärtigen Angelegenheiten liegt zukünftig bei den Direktoren der Zeitungen und Nach⸗ richtenagenturen. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 13. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 13. Dezember mittags: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Keine beſon⸗ deren Ereigniſſe. Der Krieg mit Serbien. WTB. Wien, 13. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 13. Dezember mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Die Ver⸗ folgungskämpfe in Nordoſt⸗Montenegro nahmen ihren Fortgang. Bei Korita wurden 800 Gefangene, bei Ipek neuerlich 12 ſerbiſche Geſchütze eingebracht. Un⸗ ſere Flieger bewarfen die Lager bei Berane erfolgreich mit Bomben. Die Lage der Ententetruppen am Doiran See. WTB. Saloniki, 13. Dez.(Agence Havas.) Auf der Front der Alliierten, wo die Bulgaren in tiefen Maſ⸗ ſen angreifen, dauert die lebhafte Tätigkeit an. Der Rückzug der Alliierten wird methodiſch fortgeſetzt. Die Lage der Engländer nördlich von Doiran hat ſich dank der Ankunft von Verſtärkungen von Saloniki merk⸗ lich gebeſſert. Neue engliſche Truppen landen täglich. Die Alliierten bringen zahlreiche Serben, die aus der Gegend von Gewgheli geflüchtet ſind, in der Umgegend von Saloniki unter. i Der amtliche Bericht über den Rückzug aus Mazedonien. WTB. London, 13. Dez. Das Kriegs miniſterium berichtet: Nach heftigen Angriffen durch den ſehr überlegenen Feind gelang es der 10. Diviſion mit Hilfe von Verſtärkungen vom Doiran⸗See in weſtlicher Richtung nach dem Wardartale zurückzu⸗ gehen und im Anſchluß an die Verbündeten eine ſtarke Stellung zu beſetzen. Da die Strecke ſehr gebirgig iſt, wur⸗ de es notwendig, 8 Geſchütze an einer Stelle aufzuſtellen, von wo ſie beim Rückzuge nicht wieder geholt werden konnten. Unſere Verluste betrugen ungefähr 1500 Maun Unabläſſig gehen Wag⸗ zug nach der neuen Front nicht. An ihrer Spitze ſteht der Detektivin⸗ Goinger Seitung. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. —— is. Jahrg gesauber. WTB.„ 13. Dez. Reuters Sonderbericht⸗ erſtatter bei den franzöſiſchen Truppen in Maze donien meldet vom Freitag aus Saloniki, daß die Franzo⸗ ſen ſich in völliger Ordnung auf Gradetz zurückzogen. Sie zerſtörten dabei Tunnels und Brücken, um den Aufmarſch der Bulgaren aufzuhalten. In Gradetz wurde ein neuer Brückenkopf angelegt. So war die Lage der franzöſi⸗ ſchen Armee vor zei Tagen. Griechiſche Stabsoffiziere verhandelten mit Sarrail über den Zuſtand in Mazedo⸗ nien.. Keine Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Generalen der Entente⸗Truppen. WTB. Saloniki, 13. Dez.(Reuter.) Bericht vom Samstag: Die Bulgaren behinderten geſtern den Rück⸗ General Mahon beratſchlagte geſtern mit General Raillod. Es herrſcht vollſtändige Uebereinſtimmung unter den Generalen det Verbündeten über die bezüglich des Rückzuges zu ergrei⸗ fenden Maßregeln. Heute war wieder eine Konferenz zwiſchen den Vertretern des griechiſchen Generalſtabs und General Sarrail. Die Beſprechungen wurden ge⸗ heim gehalten. Bulgariens Verlaß auf Deutſchland. WB. Sofia, 13. Dez. Der Vertreter von Wolffs Telegr. Bureau hatte mit bulgariſchen Staatsmännern und Politikern eine Unterredung über den Eindruck, den die Rede des Reichskanzlers in Bulgarien gemacht hat. Finanzminiſter Tontſche w betonte, daß die aufrichtige Perſönlichkeit des Reichskanzlers die Sym⸗ pathien und das Vertrauen des bulagariſchen Volkes gewonnen habe Das bulgariſche Volk, das einſt unter dem Verrat ſeiner Bundesgenoſſen ſchwer gelitten habe, finde Beruhigung in dem Bewußtſein, daß es ſich diesmal auf ſeine Bundesgenoſſen un⸗ bedingt verlaſſen könne. Die anerkennenden Worte des Kanzlers für das bulgariſche Heer werden vom Volke mit umſo größerer Befriedigung aufgenommen, als man wiſſe daß es nicht leere Schmeicheleien ſeien. Der Miniſter wies darauf hin, daß auch die oppoſitionellen Blätter erklärten, den Worten komme große Bedeutung zu. Die Verwirklichung der nationalen Be⸗ ſtrebungen, die nunmehr geſichert ſei, erfülle die Bulgaren nit höchſter Freude. Das geeinigte Bulgarien werde während des Krieges und noch mehr nach dem Kriege politisch und würtſchaft⸗ lich nicht nur das Bindeglied zwüſchen den Mittelmächten und der Türkei, ſondern ein wichtiger Beſtandteil des neuen Vierbundes ſein. In wirtſchaftlicher Beziehung begrüßte man die Zusicherungen die der Kanzler über die kü nftäge ge⸗ meinſame Friedensarbeit gegeben habe. Bulgarien, dem bisher das nötige Kapital gefehlt habe, hoffe nach dem Kriege dank der finanziellen Unterſtützung des Bundesgenoſſen ſeine Volkswirtſchaft voll entfalten zu können. Der Abgeord⸗ nete Das kalow knüpfte an die Bemerkung eines Blattes an: Wir ſind gegenwärtig im Frühking unſerer Beziehungen. Möge in ihnen immer Frühling herrſchen. Der Abgeordnete er⸗ klärte, die Bulgaren hätten mit Genutuung den Unterſchied zwi⸗ ſchen den neuen Bundesgenoſſen und zwiſchen denen von früher gemerkt. Während ſich Rußland immer als Protektor Bulga⸗ riens aufgeſpielt und die Rolle des Schutzherrn beanſprucht habe, erkenne Deutſchland Bulgarien als gleichberechtigten und ſelbſt⸗ ſtändigen Bundesgenoſſen an und berückſichtige ſeine Intereſſen. Die Erfolge der Verbündeten auf den Schlachtfeldern und die Rede des Kanzlers im Reichstage hätten bewieſen, daß Bulga⸗ rien diesmal die richtige Wahl getroffen habe Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 13. Dez. Amtlich wird verlautbart vom 13. Dezember mittags: 2 Italieniſcher Kriegsſchauplaß: In Ti⸗ rol beſchießt die italieniſche Artillerie den befeſtigten Raum von Lardaro, ſowie unſere Stellungen bei Ri⸗ va, Roveredo und am Col di Lana. In Judica⸗ rien arbeitet ſich die feindliche Infanterie näher heran. Auf den Berghöhen öſtlich des Tales griff ſie an und wurde abgeſchlagen. Am Görzer Brückenkopf fanden Ge⸗ ſchütz⸗ uu Minenwerferkämpfe ſtatt. Ein feindlicher An⸗ griffsverſuch auf die Kuppe nordöſtlich Os lav ija wur⸗ de bald zum Stehen gebracht. 8 Die Ballkanlage. Kein deutſcher Vorſchuß an Griechenland. WTB. Saloniki, 13. Dez.(Reuter.) Aus Athen wird gemeldet: Die Nachricht, daß Verhandlungen mit Deutſchland wegen eines Vorſchuſſes an Griechenland be⸗ vorſtehen, iſt unwahr. Die Ententeverhandlungen mit Griechenland vor dem Abſchluß. f WTB. Athen, 13. Dez.(Agenze Havas.) Wie aus amtlichen Kreiſen verlautet, ſtößt die endgültige Re⸗ gelung der zwiſchen Griechenland und dem Vierverband ſchwebenden Fragen nicht mehr aufernſte Schwie⸗ rigkeiten. Im Laufe der Zuſammenkunft zwiſchen Skuludis und dem Geſandten der Entente am Frei⸗ tag wurde die Gemeinſamkeit der Auffaſſungen in den Hauptzügen feſtgeſtellt. General Pallis tele⸗ graphierte aus Saloniki, daß die Beſprechungen fort⸗ hältniſſen— dargetan worden. Solche Fantaſia brillante ſoll den Neutralen imponieren und den Zentralmächten Angſt einjagen— d. h. natürlich nicht den b Stellen, die klar genug über die Wirklichkeit Beſcheid wiſ⸗ ſen, ſondern den Völkern, die, wie es ebenſo im Lager der Feinde der Fall iſt, ſelbſtverſtändlich den Frieden wünſchen und unter gewiſſen natürlichen Mißhelligkeiten des Krieges leiden. Man rechnet dieſen vor, daß all die großen Siege gar keine richtigen Siege ſeien, weil es uns nicht gelungen ſei, beim erſten Anſturm im Herbſt 1914 Paris zu nehmen, weil dem Gros der ruſſiſchen Armee in Polen und Litauen kein Sedan bereitet ſei, weil nicht einmal die Serben kapituliert hätten. Alſo man ſtellt ſich 1 885 und raſch einer befriedigenden Löſung enkgegen⸗ gehen. Um ſich rein zu waſchen. WTB. Paris, 13. Dez.„Petit Pariſien“ erhebt, wie auch andere Blätter, die von der Agentur Informa⸗ tion verbreitete Anſchuldigung gegen das Wolff'ſche Bu⸗ reau, daß es die Rede Scheidemanns, wie über⸗ haupt den nach der zweiten Kanzlerrede folgenden Sit⸗ zungsbericht gefälſcht in das. Ausland übermittelt habe. Die Agence Havas zweifelt ſogar an der Richtigkeit der Uebermittelung der Kanzlerrede.(Die franzöſiſche Preſſe, die erkennt, daß man ihren plumpen Fälſchungen der Reichstagsdebatte ſehr ſchnell auf die Spur gekommen iſt, ſucht eben jetzt die Schuld von ſich abzuwälzen.) Neues vom Tage. Der Widerhall der Kanzlerrede im Ausland. WTB. Bern, 13.(Vom Privatkorreſpondenten des WTB.) Die heute vorliegenden Pariſer Blätter ſtoßen in dasſelbe Horn, wie die geſtrigen. Das Publikum wat ja auch ſeit Tagen darauf vorbereitet, von der Reichs⸗ tagsſitzung nichts Beſonderes zu erwarten. Die Kanz⸗ lerrede und die ganze Sitzung wurden durchweg für Bluff erklärt. Alles, ſelbſt die Sozialdemokratie habe * ſich dahin geeinigt, kein Zeichen von Schwäche, nichts von den Leiden des Volkes, nichts von den Folgen der wirtſchaftlichen Einſchnürung zu zeigen, mit einem Worte, wie Hanoteaux im Figaro ſagt: Ueberall herrſchte der germaniſche Hochmut als Ausbruch des un⸗ gebrochenen e Die kapitaliſtiſch⸗ſozia⸗ liſtiſche Verſchwörung habe Deutſchland geeinigt.— Die „Humanite“ hält es für unmöglich, daß der Kanzler, der ſich mit einem beſcheidenen Frieden begnügen würde, weil er die wahre Lage Deutſchlands kenne, einen ſol⸗ chen Frieden bei der öffentlichen Stimmung in Deutſch⸗ land zu ſchließen wagen würde.—„Guerre Sociale“ findet nichts Neues in der Kanzlerrede, geſteht jedoch zu, daß die Deutſchen nach der franzöſiſchen Schlappe in der Champagne, nach der Beſiegung der Ruſſen und nach den glänzenden militäriſchen und diplomatiſchen Erfolgen auf dem Balkan wohl berechtigt war, in alle Länder hinauszuſchreien, daß ſie Sieger ſeien, und vielleicht in Geſtändnis eines Angeklagten. WTB. Güſtrow, 13. Dez. In dem zur Zeit vor dem hieſigen Schwurgericht verhandelten Mordprozeß ge⸗ gen die Geſchwiſter Kallies legte der Angeklagte Hein⸗ rich Kallies heute morgen kurz nach Eröffnung der Verhandlung ein umfaſſendes Geſtändnis ab, das dahin lautete: Frau Thieß war eine Erpreſſerin, die kompromittierende Papiere meiner Schweſter beſaß, mit denen ſie uns erpreßte. Ich wollte dieſe Papiere ſtehlen und habe mich mit Frau Thies bekannt gemacht und ſie nach dem Elbſtrand gelockt. Dort hatte ich einen früheren Koppelknecht, einen Dänen hinbeſtellt. Wir haben ſie bedroht, ſie ſolle uns die Papiere herausgeben. Hierbei iſt es zwiſchen dem Koppelknecht und Frau Thies zu einem Ringen gekommen. Plözlich fiel ein Schuß und ich ſah, daß Frau Thies tot war. Der Koppelknecht hatte ſie erſchoſſen. Wir wußten nicht, was wir dumm und dickfellig, ja ſogar ganz dummdreiſt nach dem Rezept: verleumde den Erfolgreichen, er habe mehr gewollt oder habe mehr wollen und erreichen müſſen, und da nicht alle Blütenträume gereift ſeien, ſei das Er⸗ Solche Deduktion iſt Phantaſte⸗ reichte eben nichts. rei, Schikane oder was weiß ich. Lange kann dergleichen ſelbſt den Franzoſen oder Italienern nicht dee ſo gern ihr krititloſes Gemüt ſich auch am ſchönen Schein berauſcht. Bei uns Deutſchen kann derlei wahrhaftig nicht verfan⸗ gen u. wenn etwa wirklich irgendwo für kurze Zeit Batter oder Fett knapp wird, verliert kein deutſcher Mann den klaren Sinn für die Logik der Tatſachen und das Ver⸗ trauen zu der Regierung, die in dieſen Zeiten gewiß auch irgendwo und irgend einmal mit ihrem Organi⸗ ſationstalent verſagen konnte. Beſchäftigten jene Phantaſtereien ſich wenigſtens noch 5 g. 1 ten. lötzlich te der Koppelknecht die Frau und. 8 5 1 3 Einfalt egen 50. 3 85„ 1 15 8 565 Waßſer each ber a des Ge. mit realen Fragen nämlich wie man es militäriſch 5 3 n 1— N 1 8 155 805. ſtändniſſes beantragte der Erſte Staatsanwalt Ausſet⸗ anſtellen könne, den Krieg zu„gewinnen“, ſo ſetzen ſich er Kriege des erſten Napoleon ſucht Herve z zung der Verhandlung. Das Gericht beſchloß demge⸗ andere noch größere Phankaſten über ſolche kleinlichen daß der Sieger zuletzt auch ein anderer werden kaum, mäß Es wird ein neuer Termin angeſetzt werden. und allzu nüchternen Dinge hinweg und diktieren aus als man erwartet habe. Hieraus folge, daß eine Ver⸗ ſtärkung der Anſtrengungen der Alliierten nötig ſei. Schwed iſche Preſſeſtimmen zur Rede des Reichs⸗ kanzlers. 2 WTB. Stockholur, 13. Dez. Zur Rede des deut⸗ ſchen Reichskanzlers ſchreibt„Aftenbladet“: Die Toren, die ſich vorgeſtellt haben, der erſehnte F rieden wer⸗ de dadurch zuſtande kommen, daß Deutſchland i n. von ſeinen ſtandhaften Feinden erflehen würden, fühlen ſich wahrſcheinlich bitterlich enttäuſcht durch die Rede und die Aufnahme, die ſie bei den Vertretern des deutſchen Volkes gefunden hat. Die offenbar feh⸗ lerhafte Beurteilung ihrer Lage und ihrer Ausſichten, die der Stimmung im Lager der Feinde zu Grunde liegt, ließ doch voraus ahnen, daß die deutſche Antwort keine andere ſein konnte.—„Nya Dagligt Allehanda“ führt aus: Das deutſche Selbſtgefühl und die feſte Ueber⸗ zeugung, die Oberhand endgültig gewonnen zu haben, tre⸗ ten ſtärker denn je hervor. Es iſt anzunehmen, daß die Rede auf Gebietserweiterungen abzielt, obwohl der Kanzler nicht direkt eine Eroberungspolitik will. Ueber⸗ raſchend ſtark kam die Solidarität zum Ausdruck.— König Nuanſchikai von China. WTB. Newyork, 13. Dez.(Reuter.) Ein Tele⸗ ramm aus Peking meldet, daß der Staatsrat nach der bſtimmung über die Frage eines Regierungswechſels an Nuanſchikai das Erſuchen richtete, den Thron zu beſteigen. Yuauſchikai weigerte ſich zunächſt, als er aber zum zweiten Male erſucht wurde, nahm er das an ihn gerichtete Erſuchen mit dem Vorbehalt an, daß er 2 7 bleibe, bis ein günſtiger Zeitpunkt für die rönung m umen ſei. Phantaſieen im Vierverband. Als Novipazar, Mitrowitza und Priſchtina bereits nicht mehr in ſerbiſchen Händen waren, alſo außer ei⸗ nem kleinen Stücklein Südſerbiens nichts mehr von die⸗ ſem unglücklichen Land ſeiner Regierung und ſeinen Heeren gehörte, berichtete man aus Paris, ein Mitglied der ſerbiſchen Regierung habe dem Berichterſtatter des „Petit Journal“ in Saloniki erklärt, daß Serbien beab⸗ ſichtige, demnächſt die O§ffenſive wieder aufzunehmen, ſobald die franzöſiſch⸗engliſchen Truppen in Mazedonien freier Hand die Friedensbedingungen. Sonſt ernſte Zeit⸗ ſchriften wie die konſervative„National Review“ for⸗ derte ganz jüngſt noch: Abtretung deutſchen Gebiets bis an den Rhein, vollſtändige Entſchädigung Belgiens, Frankreichs, Rußlands, und Zahlung von 10 Milliarden an Belgien, Auslieferung der deutſchen Flotte und ähn⸗ liches Zeug, während zu gleicher Zeit verſtändige Leute in einem Leitartikel der„Times“ vor der Hoffnung auf eine Aushungerung Deutſchlands warnen oder im „Corriere della Sera“ bei einer Betrachtung der Kriegs- lage jede Hoffnung auf Sieg aufgeben, eine Auſicht, die nach zuverläſſigen Mitteilungen in England jedenfalls weiter verbreitet iſt, als es nach jenen phantaſiereichen Fanfaren den Anſchein hat. Realpolitiker zerbrechen ſich dort vielmehr— ſiehe die Verhandlungen im Oberhaus! — den Kopf darüber, wie man unter weiterer Verletzung der Londoner Deklaration und unter erhöhter Vergewal⸗ tigung der Neutralen jegliche Fetteinfuhr nach Deutſch⸗ land verhindern könne. 5 Wie dieſes reale Fett in Deutſchland doch zerlaſſen werden wird, werden auch die Phantaſtereien der Feinde 181 eines Tages zerrinnen. Wir brauchen nur an die neu⸗ 6 Stockholms Lagbladet“ ſagt; Der Eindruck der Rede ſeark genng ſein nürden. Asquith habe der ſerbiſchen trale Stimme des„Baſler Anzeigers“ zu erinnern, der des deutſchen Reichskanzlers und des ungariſchen Mi- Regierung telegraphiſch den feſten Entſchluß Englands es als das Weſen der modernen Kriege hinſtellt, daß niſterpräſidenten, Grafen Tis za, iſt der, daß die Mit⸗ mitgeteilt, die Expedition fortzuſetzen. Frankreich und der unterlegene Teil ſich einer Entſcheidung in großer telmächte ſich ſtark genug fühlen, die gegen ihre Exiſtenz England bereiteten auf dem Balkan Ueberraſchungen Feldſchlacht entziehen könne und daß nur das eroberke als lebensfähige Großmächte gerichteten Grundlinien eine? vor; man werde dies bald beſtätigt ſehen. Gebiet das Mittel der Entſcheidung iſt. Dieſer harten künftigen Friedens abzuweiſen. Nur eine völlige Um⸗ Inzwiſchen iſt einem engliſchen Blatt— dem deuk⸗ Tatſache der großen Gebietseroberungen durch die Zen⸗ 5 wandlung der militäriſchen Lage könnke ſie wieder akkuell machen, aber die Ausſicht auf eine Umwandlung in ſo gewaltigem Umfang iſt ſehr klein.—„Dagens Nyheter“ bemerkt: Der erſehnte Frieden iſt weiter hinausgeſchoben, da der am meiſten vom Glück Begünſtigte nicht imſtande iſt, einen Friedensvorſchlag zu machen. Das Blatt hebt weiter hervor: Deutſchland wünſche Gebietserweiterungen. Franz. Unzufriedenheit mit der deutſchen Sozialdemokratie. N WTB. Bern, 13. Dez.(Vom Priv.⸗Korr. des WTB.) In den meiſten Pariſer Blättern zeigt ſich eine deut⸗ liche Unzufriedenheit mit den deutſchen So⸗ ialdemokraten, die plötzlich wieder„nos camara⸗ des“ genannt werden. Scheidemann und Lands⸗ berg werden die kaiſerlichen Sozialiſten geheißen. Liebknecht gilt als unterdrückt. Seine war⸗ kiederlage Deutſchlands enden? 5 8 den. inglese e nende 85 die der Wahrheit habe zum Ausdruck ver⸗ Die Zahlen dieſer 10 Millionen Mann ſind Weihnachtliche Volksſitten und Gebräuche. helfen wollen, ſei vergewaltigt worden und ſei unge⸗ von ernſten Militärkrititern als ganz unglaubliche Als um die Mitte des 4. Jahrhunderts in der chriſt⸗ hört verhallt. und unmöaliche Größen— unter den gegebenen Ver⸗ lichen Kirche das Bedürfnis ſich einſtellte, den Eintritt Je⸗ zoder vielleicht— verzeihen Sie, Herr Lornſen— auf Gefahr uns nicht droht, denn wenn ſie drohte, würden Der Vogt von Sylt. der Inſel ſich ein Mann findet, der uns beſſer nach] wir alle hier bleiben. Ein wahrhaft mutiger Mann Roman von Theodor Mügge. Huſum zu führen vermag, ſo will ich gern Vorſchläge] wagt nichts, was er nicht zu beſtehen glaubt.“ 1 7 Jertſezang.(Nachdruck verboten) hören.“ Lornſen ließ die Arme ſinken. Die kalte Ruhe ſeines „Nun bei allen Geiſtern und Hexen, die jemals über Wieſen und Deiche um Mitternacht tanzten,“ rief Jens lachend,„was ſoll ein kluger Mann nicht alles tun.— Sieh den alten Herrn dort, Anderſen, er hat mir geſtern geſagt, was klug ſei, aber daß ich hier bleiben ſoll, davon f te er nichts, und er iſt ein Staatsmann, ein Baron und ein Däne, drei Dinge, die ſich zu den weiſſſten in der ganzen Welt zählen. Seinetwegen und wohl mehr noch des ſchönen Mädchens wegen, die ſo viel Mut, wie der beſte Mann hat, will ich es wagen und wenn der Wind aus meiner Mutter Schürze blieſe.“ Währenddeſſen war die Jolle ans Land gerudert und hatte das Gepäck der beiden Reiſenden aufgenommen. Der Baron bezahlte die Träger und hatte 1 ſicher reichlich gegeben, denn ſie machten frohe Geſichter. „So, ſind wir denn zu Ihren Dienſten,“ rief er dem jungen Manne zu,„und haben, Gott ſei Dank! gier richts weiter zu ſchaffen.“ „Wenn du es nicht um deiner ſelbſt wegen tuſt,“ ſagte Auderſen mit lauter Stimme und in deutſcher Sprache,„ſo tue es dieſer beiden Leute wegen.“ „Was iſt es denn?“ fragte der alte Herr.„Meinen Sie, daß wir nicht hinüber können.“ „Hinüber!“ verſetzte Anderſen, mit einem ſchwer⸗ mütigen Ausdruck in ſeinem milden Geſicht;„o ja, 5 möglich— hinüber kommen wir alle, früher oder ſpäter.“ i „Glauben Sie, daß wirkliche Gefahr dabei iſt?“ fragte der Baron, die Geſichter der Umſtehenden be⸗ trachtend. 5 i„Das iſt kein Wetter, um hinauszugehen,“ fuhr der alte Seemann fort,„wenn es die Nacht über heftig geweht hat und der Wind nach Norden umſetzen will.“ ö„Wenn die Schluyy nicht ſicher iſt.“ ſagte der Baron. 3 8 23JßCCC0ßͤ. 24 FT mackere ſchenfreſſeriſchen„Daily Telegraph“— das Bekenntnis entſchlüpft:„Zweifellos tritt eine Kampfpauſe ein, bis es einmal der deutſchen Oberleitung wieder gefällt, ei⸗ nen neuen unerwarteten Schlag zu führen“,— und ähnlich äußerte ſich der„Corriere della Sera“ jüngſt da⸗ hin, dalz nur da etwas los ſei, wo die Zentralmächte etwas unternehmen. Alſo von woher ſind die Ueber⸗ raſchungen zu erwarten, wenn wir denn wirklich von Ueberraſchungen reden wollen? Etwa aus Kitcheners Ankündigung, daß nunmehr der Krieg erſt vom nächſten März ab beginnen werde(vor Tiſche hatte er einen weit früheren Zeitpunkt angeſetzt) und daß 4 Millionen Engländer und 6 Millionen Ruſſen= 10 Millionen Mann aufgeſtellt ſein werden und daß es naiv ſei, zu 1 der Krieg könne anders als mit einer endgültigen „Das nicht,“ erwiderte Anderſen.„Die Schlußp iſt ſo ſicher, wie ſie ſein kann, und wenn es einen Mann gibt, dem ich mein Leben anvertrauen möchte, ſo i es Jens Lornſen. Aber alles hat ſeine Zeit und alles ſein Ende.“ Der Baron war bedenklich geworden. Er ſah die Fiſcher an, die mit ihren mageren Körpern und die harten Geſichtern einen Halbkreis um ihn bildeten, dann den haſtigen Zug der Wolken, das Boot und das dumpfe Stöhnen der Brandung, die es hoch aufhob und wieder nieder warf; endlich Jens, der mit untergeſchlagenen Armen ruhig vor 0 auf die Schlupp blickte und ſeine Tochter, welche Muſcheln aufhob und die langen Fäden des e unterſuchte. l „Was ſagen Sie, Herr Lornſen?“ rief er endlich. „Ich ſage, daß dieſer wackere Mann, mein Freund Anderſen, nicht ſo ganz unrecht hat, wenn er uns ſchwere Fahrt prophezeit. Die See geht hoch und kann leicht noch höher gehen. Wie die Sache aber jetzt ſteht, ſcheint mir eigentliche Gefahr nicht vorhanden. Wollen Sie beſſer Wetter abwarten, ſo iſt wohl möglich, daß es ſchon morgen kommt, möglich aber auch, daß es lange anhält und ärger wird.“ „Das heißt alſo, Sie werden jedenfalls den Ver⸗ ſuch wagen?“ „Ich denke, daß ich es wagen kann,“ erwiderte Lornſen mit ruhiger Sicherheit. N ö „Entſcheide du, Lina,“ rief der alte Herr ſeiner Tochter zu. 8 Die Dame warf die Muſchel fort, welche ſie be⸗ trachtete und ſagte lächelnd:„da unſer Kapitän gutes Mutes iſt, warum ſollten wir ihn verlieren? Keinem beſſeren Mann kann man ſich anvertrauen, ſagte der ißt. daß eine wirkliche Herr dort. — Ich bin gewiß tralmächte können jene Phantaſtereien ratloſer Feinde nichts anhaben; alle jene Eroberungen müßten durch gleiche Kampfhandlungen rückgängig gemacht, deutſches, öſterreichiſches, bulgariſches und türkiſches Gebiet in glei⸗ chem Umfang erobert werden— nicht auf extenſiv bebau⸗ tem und extenſiv verteidigtem Kolonialboden, der ebenſo ſchnell wiedergewonnen werden kann, wie er verloren ging. Aber daß aus wirtſchaftlichen Gründen Deutſchland auch nur einen Tag früher aufhören müßte, als es nach der militäriſchen Lage geboten wäre, das iſt auch eine der Phantaſien der Feinde, die unſern freien Weg nach Südoſten hin doch nun deutlich genug erkennen ſollten und ihre eigenen wirtſchaftlichen und finanziellen Nöte beachten mögen, die in dem überraſchend ſtarken Fallen der engliſchen Konſols ihren ſinnfälligſten Ausdruck fan⸗ Geſichts belebte ſich in einem Ausdruck der Freude. — Ohne ein Wort zu ſagen trug er ſie über die naſſen Steine in das Boot, einen Augenblick ſpäter ſaß auch der alte Herr darin. Dann drückte er dem Freunde die Hand, der noch immer ermahnende Worte ſprach und nun ſtieß er raſch von dem Steine ab und die Jolle flog über die Brandungswellen. f Reef doppelt und beſchlag deinen Stag!“ ſchrie ihm der Seemann nach. Jens nickte. In derſelben Minute war er am Bord der Schlupp und half ſeinen Gäſten die kleine Treppe hinauf. f „Hier erſt,“ ſprach er,„danke ich Ihnen nochmals für Ihr Vertrauen. Was dies kleine Schiff an Bequem⸗ lichkeiten bieten kann, iſt zu Ihrem Befehl. Es iſt wenig fein c 5 ich hoffe 8005 immer, daß unſere Reiſe kurz ein wird.“ Mit dieſen Worten führte er ſie in die Kajüte hinab, die geräumiger war, als man vermuten durfte.— Zwei Betten waren zu beiden Seiten in die Schiffswände ein⸗ 8 und vor jedem lief ein breites Polſter hin. in Tiſchchen ſtand an der Aug, neben ihm zwei große Lehnſeſſel; darüber hing ein Spiegel in Gold⸗ rahmen. Ein bunter Teppich bedeckte den Boden. Das Holzwerk war mit blankem braunem Oellack geſtrichen, ein kleiner Eiſenofen mit glänzendem Meſſinggitter hatte . Platz zwiſchen den Betten, die Wandſchränke über ieſen enthielten Porzellan, Glas und allerlei Vorräte. Ein Schiffsbarometer, ein Sextant und einige andere Inſtrumente liegen in der Nähe der Tür, der ganze Raum war in der Tat behaglich, frieſiſch ſauber und von oben durch ein breites vergittertes Glasfenſter be⸗ leuchtet, Jute auch ſo hoch, daß 755 die mächtige Geſtalt Jens 2 ben nur die Decke erreicht 8 * 3 * een n e/ Tr. A glaubte man in der Wahl des Datums der Geburt des a Welterlöſers, das übrigens kein Menſch weiß und über⸗ haupt nicht wiſſen kann, als paſſendſten Zeitpunkt die a Tage um die Winterſonnenwende wählen zu ſollen, wa⸗ . ren doch dieſe bei den meiſten Völkern mit beſonderen N Feſtlichkeiten ausgezeichnet. So hat denn die Kirche an — Anlehnung an die alt⸗heidniſchen Verhältniſſe den 25. Dezember als den Zeitpunkt beſtimmt, da die wahre 5 5 neue Lebensſonne, wie die Kirchenväter ſich auszudrücken a pflegten, der Welt aufgegangen iſt. Zahlreiche Sitten und Gebräuche der Dezemberfeſte, gegenüber denen ſich die Kirche ſehr duldſam erwies, ſind auf das Weihnachtsfeſt — übergegangen und haben ſich im Laufe der Jahrhunderte zu ſogenannten Volksbräuchen ausgebildet. Um die von heidniſchen Vorſtellungen durchdrungenen Sitten in chriſt⸗ liches Geleiſe zu bringen und ihnen chriſtlichen Ideen⸗ gehalt zu geben, kam ſehr frühe der Brauch auf, die Er⸗ eigniſſe der heiligen Nacht dramatiſch darzuſtellen. Es wurden in den Gotteshäuſern Krippen aufgeſtellt, in die eine Puppe als Jeſuskind gelegt wurde, das bei Gemeinde⸗ geſang und Orgelklang gewiegt wurde. Dieſes ſogenannte Kindelwiegen war in Preußen bis 1739 auch in der evangeliſchen Kirche üblich. Daneben entſtanden Dar⸗ ſtellungen der Weihnachtsgeſchichte in dramatiſchen Spie⸗ len und Umzügen, die bis in die neueſte Zeit fortbeſtan⸗ den. Daß die ſchon bei den Römern gepflogene Sitte des Beſchenkens der Knechte, Sklaven und Armen bei einem Feſte, das, auf den Grundfeſten der Liebe ge— ſtimmt, auf alles ſeinen verklärenden, verſöhnenden Glanz wirft, als älteſter Brauch aus der alten Zeit mit übernommen wurde, liegt auf der Hand, und als f zu Ende des 18. Jahrhunderts das deutſche Haus die Tanne mit ihrem bleibenden Grün als Sinnbild des neuen Lebens, das mit Chriſti Geburt in die Welt gebracht wur⸗ de, zum Chriſtbaum ſtempelte, in eine poeſievolle Sitte eentſtanden, ohne die man ſich eine deutſche Weihnacht 7 nicht vorſtellen kann. Nach dem altgermaniſchen Götter⸗ glauben war die Weihnachtszeit wegen der Häufigkeit deer ſchweren Stürme die Zeit, da der Sturmgott Wodan durch die Lüfte eile. Noch heute ſind die Zwölften, das heißt die Tage von Weihnachten bis zum Erſchei⸗ nungsfeſt, die Hauptzeit für alles heidniſche Weſen, für Schickſalswahrſagung, Zauberei und dergleichen mehr. In dieſer Zeit darf nicht geſponnen, nicht gewaſchen, nicht gebacken werden, da dürfen keine Hülſenfrüchte gegeſſen werden. Und vom Wetter behauptet der Volksmund: „Wie das Wetter vom Chriſttag bis zum heiligen Drei⸗ könig ſich hält, ſo iſt's das ganze Jahr beſtellt.“ Lokales. Seeckenheim, den 14. Dezember 1915. *— Zakob Mazenell, beim Inf.⸗Regt. 169, wurde Gaus Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe verliehen und zum Unteroffizier befördert. — Der Tabak(reſp. die Cigarre) leitet ſeine ur⸗ ſprüngliche Einführung erwieſenermaſſen auf Columbus oder vielmehr Amerigo⸗Vespucei zurrück. Er war ent⸗ ſchieden der erſte Europäer, dem die Friedenspfeiffe bei 8 Landung im Wigwam angeboten wurde, man zollt ihm dieſelben Ver dienſte und Ehren wie ſpäter Francis Drake, der indeſſen weniger bekannt iſt, trotzdem ſein im⸗ portiertes Genußmittel heute auf keinem Tiſche fehlt. In wieweit der Conſum des erſten Produktes den des Letz⸗ teren überflügelt, iſt mit Genauigkeit konſtatiert. Iſt doch der Import und die Cultivation des Tabaks ins Unenb⸗ lliche geſtiegen, wie die heutige Statiſtit beweißt. Das beſte Argument hierfür ſind heute hollmann's(Mannheim, H 1, 1, Breitesir) hervorragende Qualitätsmarken, be⸗ rühmte, hochfeine Cigarren, vom lieblichſten Aroma und 85 erobert haben und als Weihnachtsgeſchenk nur beſtens empfohlen werden können. Wir verweiſen auf die Schau- fenſteranlagen. e—„Ein exquifiter Stiefel iſt die Zierde Jedermans“ erklärte der berühmte Philoſoph„Schoppenkauer“ und in der Tat erweiſt ſich eine hochmoderne Fußbekleidung als ceeine vornehme Ausſtattung in ökonomiſcher Hinſicht Schuh⸗ haus Altſchüler mit Filialen hat für die Weihnachtsſaiſon ganz beſondere Arrangements getroffen um ſeinen Kunden mit dem Hochmodernſten, dabei Dauerhafteſten auf dem Gebiete der Schuhbranche aufwarten zu können. Wir weiſen auf die Schaufenſteranlagen hin. — Verbraunte Feldpoſtſendungen. In letzter Zeit haben ſich die Bran dunfälle, denen Feld⸗ poſtſendungen zum Opfer gefallen ſind, be⸗ ſonders gehäuft. Junerhalb der kurzen Zeit vom 9.— 26. Oktober ſind nicht weniger wie 5 mit Feldpoſtpäckchen und Paketen für Truppenteile auf den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen beladene Eiſenbahngüterwagen und Kraftwagen in Brand geraten, wobei der ganze Wagen⸗ inhalt entweder vernichtet oder beſchädigt wurde. Alle dieſe Fälle ſind nach dem Ergebnis der Feſtſtellungen höchſtwahrſcheinlich auf Selbſtentzündung ſeuerge⸗ ährlicher Gegenſtände zurückzuführen. Die beklagens⸗ werten Vorkommniſſe beweiſen, daß die aus Anlaß frü⸗ herer Brände wiederholt ergangenen dringenden War⸗ nungen vor Verſendung feuergefährlicher Gegenſtände, wie Streichhölzer, Benzin, Aether uſw., mit der Febppoſt zum Schaden der Allgemeinheit wie unſerer Krieger und ihrer Angehörigen noch immer nicht die erforderliche Beachtung finden. Die e die Verſendung ſolcher verbotenen Gegenſtände unbedingt zu unterlaſſen, wird daher nachdrücklichſt wiederholt und zugleich ernent darauf hingewieſen, daß Zuwiderhandlungen nach Par. 367 unter 5a St.⸗G.⸗B. ſtrafbar ſind und im Betre⸗ tungsfalle ausnahmslos gerichtlich verfolgt werden. .— Weihnachtsbitte. Wir werden um Aufnahme gender Notiz erſucht: Zweite Kriegsweihnacht! Und och wer wollte nicht auch, daß in dieſem Jahre den Soldaten des Vereinslazaretts Krüppelheims ein freude⸗ volles Feſt bereitet werden könnte, ebenſo den 88 Krüppel⸗ Als passende Weibnachtsgeschenke ſu in die Welt durch ein beſonderes Feſt zu begehen, ausgezeichnete Popularität, die ſich im Nu den Markt empfehle Geſangbücher und a 2 Magnifikate von den einfachsten bis 115 den elegantesten Einbänden erner Weihnachtskarten „in grosser Auswahl. Georg Zimmermann, Hildastr. 68 . n. () Karlsruhe, 13. Dez. Bei der Generaldebatte über das Volksſchulweſen in der Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer wurde von mehreren Mitgliedern darauf hingewieſen, der Krieg habe gezeigt, daß unſere Volks⸗ ſchulen auf der Höhe ihrer Aufgaben ſtünden. Den. Lehrern gebühre Dank für die vaterländiſche Er⸗ ziehung unſerer Jugend. Sodann wurde der Wunſch ausgeſprochen, daß der Schulbetrieb auch während des Krieges möglichſt wenig eingeſchränkt werde. Miniſter Dr. Hübſch teilte dabei mit, daß bisher ſchon eine große Zahl nur garniſondienſtfähiger Lehrer ſo⸗ weit möglich für den Schuldienſt zurückgeſtellt worden iſt. Auch Beurlaubungen älterer Schüler zur Aushilfe in der elterlichen Werkſtatt ſeien erfolgt. In der weiteren Aus⸗ ſprache wurde von einem Abgeordneten ausgeführt: der erſte Teil des neuen Volksſchulleſebuchs habe ſich durch⸗ aus bewährt. Ein Regierungsvertreter teilte hierzu mit, daß das neue Leſebuch bis Oſtern 1917 vollſtändig vor⸗ liege. Ueber die Anſtellung von Hauptlehrern während des Krieges wurde von Regierungsſeite mitgeteilt, daß ſich die anfängliche Siſtierung der Beſetzung erledigter Stellen, um eine Zurückſetzung der im Felde befind⸗ lichen Lehrer zu vermeiden, nicht habe durchführen laſſen. Eine große Zahl bevorzugter Stellen bleibe aber bis nach dem Kriege offen. Die Kommiſſion befaßt ſich weiter mit der Verrohung der Schüler; eine ſtrengere Hand⸗ habung des Züchtigungsrechts ſei erwünſcht. Miniſter Dr. Hübſch erklärt, daß eine körperliche Züchtigung als unmittelbare Sühne für eine Ausſchreitung eines Schü⸗ lers nicht entbehrt werden könne; andererſeits ſei er ein Gegner des Prügelſyſtems und halte daher auch die Vorſchrift, daß nur der Klaſſenlehrer eine körperliche Strafe vollziehen dürſe, nicht für glücklich. Die körperliche Züchtigung auf Anordnung des Bürgermeiſters durch den Ortsdiener ſtelle ſich als Prügelſtrafe dar und ſei mit Recht unterſagt. 5 Karlsruhe, 13. Dez. Aus einer Berliner Zei⸗ tung iſt in verſchiedene badiſche Blätter die Meldung übergegangen, daß für Weihnachten eine Aufhebung des Kuchenbackverbotes zu erwarten ſei. Wie wir von zu⸗ ſtändiger Seite erfahren, trifft dieſe Meldung nicht zu. Das Backverbot behält auch für die Weihnachtsfeiertage ſeine Geltung. (Freiburg i. Br., 13. Dez. Zum Prorektor der hieſigen Univerſität wurde der Hiſtoriker Prof. Dr. Georg v. Below gewählt. ( Freiburg i. Br., 13. Dez. Das Freiburger Stadttheater öffnet ſeine Pforten wieder zum erſten Malt am 17. Dez. mit einem großen Chorkonzert unter Lei⸗ tung des Kapellmeiſters Paul v. Klenau. (Freiburg, 13. Dez. Zu der Erklärung des Staats⸗ miniſters Dr. Frhr. v. Duſch in der Budgetokmmiſſion der Zweiten Kammer, wonach ſich die Stellung der badiſchen Regierung zur Sozialdemokratie geändert habe, ſchreibt die hieſige ſozialdem.„Volkswacht“:„Wir ha⸗ ben eine ſolche Erklärung nach dem Kriege erwartet. Daß ſie ſchon jetzt durch die Regierung abgegeben worden iſt, erfüllt uns mit hoher Befriedigung. Auf die Dauer war auch in Baden der Zuſtand unhaltbar, daß ein Staatsbürger nur um deswillen unfähig war, den Poſten eines verantwortlichen Staats⸗ oder Gemeindebeamten zu bekleiden, weil er ſich politiſch zur Sozialdemokratie zählte„ ö f(Mülheim, 13. Dez. Wegen Fahnenflucht ſteckbrieflich verfolgt werden vom Gericht der ſtellvertr. 58. Inf.⸗Brig. in Müllheim und Freiburg neuerdings 300 Fahnenflüchtige, die noch keiner Truppe angehört haben und ſich zuletzt in dem vom Feinde beſetzten Ge⸗ biet oder früher beſetzten Ortſchaften aufhielten. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Rheuma, Gicht 3 Zimmer, Küche Ischias, Gliederreisen Garten und allem Zubehör Nervenschmerzen. ſofort oder ſpäter zu ver Kostenlos teile ich gerne mieten. i mit, wie tausende Patienten Näheres bei A. Kuhr, durch ein einfaches Mittel Wilhelmſtraße 60. in kurzer Zt. 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Wolle zum Stricken von Socken wird wieder aus⸗ gegeben; berückſichtigt werden diesmal nur Frauen welche bis jetzt noch keine Arbeit zugewieſen bekamen. Ausgabeſtelle: bei Frau Apotheker Ketterer Ausgabetag: Freitag, den 17. Dez., vorm. 10— 12 Uhr. Seckenheim, den 13. Dezember 1915. s Der geſchäftsführende Beirat: Kunz. Jm Nusschlachten empfiehlt ſich Kanonier Weber Luiſenſtraße 25. Zigarren, Zigaretten u. Tabake in allen gangbaren Marken und : Preislagen empfiehlt als: 2 passende Weihnachtegeschenke 2 Zigarrenbhaus Kuhr Wilhelmstrasse Nr. 6 SSS EMU SGG eee rosse Sonder-Auslage von oa. Hlegen- Schirme unserer bekannten Spezialmarken. Neu eingetroffene Sendungen mit den mo- dernsten Stöcken ausgestattet. Das schönste Weihnachtsgeschenk Reddame- Shir mendang90 Gar. Qualität, Seidenfutteral Stck. Damen- u. 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Besonderen Dank Herrn Pfarrer Pfenning für die trost- reichen Gebete am Grabe, sowie für die zahlreichen Krapz- und Blumenspenden. Seckenheim, Neckarau, den 14. Dezember 1915. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: August Eder nebst Kinder Familie, Baro, Neckarau Familie Eder, Seckenheim. Mannheim 9 Hermann guchs F Tſeinrich Kessſer Hofmusikinstrumentenmacher Für unsere Krieger im Felde Zieh⸗ und Mund⸗Harmonikas. Violinen, Zithern, Mandolinen Lauten und Guitaren in grosser Auswahl zu den billigsten Preisen. Ninder-Uiolinen on M. 1. 50 an. Grosse Weihnachts- Angebote vorteihaft in allen Abteilungen! 9 „ Woll-Stoße seiden-Sloſe Same Russteuer-Waren Jorge Wüsche 1 Taschentücher Wollwareon banschube oline 4 und Kinder Preisangebote unterbleiben meinerseits in diesem Jahre. - Zoesfahtigung ohne Kaufzwang höfliohst erbeten. Wiederum wird meine verehrte Kundschaft finden, dass die Firma auch heuer auf der Höhe ist. Fortführung der alten, guten und bewährten Qualltäten. 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Das Verzeichnis der Betriebsunternehmer der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallverſicherung für das Jahr 1915 liegt von heute an während 2 Wochen auf dem Rathaus hier zur Einſicht der Beteiligten auf, was mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird, daß während der Auflagefriſt und weiterer 4 Wochen von den Beteiligten beim Bürgermeiſteramt ſchriftlich oder münd⸗ lich Widerſpruch erhoben werden kann. Widerſpruch kann nur darauf geſtützt werden, daß der Betriebsunternehmer in das Betriebs verzeichnis nicht aufgenommen, oder zu Unrecht darin aufgenommen oder daß die Klaſſe, in welche der Betrieb eingeſchätzt wurde bezw. die Abſchätzung der Arbeitstage eine unrichtige ſei. Seckenheim, den 9. Dezember 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Sekanntmachung. Am Freitag, den 17. ds. Mis. Vormittags von 8—12 Uhr werden auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 7, wieder Anträge der körperlich ſchwer arbeitenden Bevöl⸗ kerung auf Zuſatzbrotmarken für die kemmenden Mo⸗ nate entgegengenommen. Unter Bezug auf§ 4 der Bekanntmachung vom 4. Auguſt d. Is. weiſen wir ausdrücklich darauf hin, daß die Tatſache der ſchweren Arbeit durch gleichzeitige Vorlage einer geſcheinigung des Arbeitgebers unnmehr nachgewieſen werden mußt. Seckenheim, den 13. Dezember 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Verordnung. (Vom 16. November 1915). Die Straßenpolizei betr. Auf Grund des§ 366 Ziffer 10 des Reichsſtraf⸗ geſetzbuches wird die Straßenpolizeiordnung vom 12. Mai 1882 mit ſofortiger Wirkung ergänzt wie folgt: Hinter§ 5 wird folgende neue Vorſchrift eingefügt: Koch. gegen Erkältung in grosser schuhe, ſowie Kofler ſind 7 S Sa. ( Werfen von Gegenſtänden auf öffentliche Wege u. Plätze). Es iſt unterſagt, auf öffentliche Wege und Plätze Flaſchen. Scherben, Nägel, Metallabkfälle und ſonſtige Ge⸗ genſtände durch welche Menſchen, Tiere oder Fahrzeuge beſchädigt werden können, zu werfen oder daſelbſt liegen zu laſſen. Karlsruhe den 16. November 1915, Groh. Ministerium des Innern. J. A. gez. Weingärtner. Dr. Dittler. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 5 Mannheim, den 19. November 1915. Groh. Lezirksamt:— Polizei- Direktion. Vorſtehende Bekanntmachung wird hier mitzur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 11. Dezember 1915. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Schnakenvertilgung betr. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß mit den Schuakenvertilgungsarbeiten durch den von der Gemeinde beauftragten Gemeindebedienſteten be⸗ gonnen wird. Die Einwohunerſchaft hat den mit dieſer Arbeit Be. auftragten den Zutritt zu ihren Kellerräumen zu geſtatten⸗ Seckenheim, den 13. Dezember 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Grot- und Mehlverſorgung des Fremdenverkehrs betr. Wie bringen nachſtehende Bekanntmachung des Gr. Miniſteriums des Innern vom 29. November ds. Js. zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 7. Dezember 1915. Groth. ZSezirksamt Abt. 1, Koch. Koch. Bekanntmachung. Die Brot⸗ und Mehlverſorgung 8 des Fremdenverkehrs betr. Aufgrund einer mit getroffenen Vereinbarung ſind die Angehörigen ſächſiſcher Kommunalverbände berechtigt, an ihrem Aufenthaltsort im Großherzogtum gegen ſächſiſche Reiſebrotmarken Brot zu beziehen, während umgekehrt die Angehörigen bad Kom⸗ munalverbände an ihrem Aufenthaltsort in Sachſen Brot gegen badiſche Landesbrotmarken erhalten. Die Vereinbarung tritt am 1. Dezember 1915 in Kraft. Vom 6. Dezember 1915 an dürfen Tagesbrot⸗ karten und Halbtagesbrotkarten an in Sachſen anſäſſige Fremde nicht mehr ausgegeben werden. Karlsruhe den 29. November 1919. Gr. Miniſterium des Junern. J. V.: gez. Weingärtner. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 11. Dezember 1915. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Natturalleiſtung für die bewaffnete Macht im Kriege betr. Aufgrund des§ 11. Abſ. 2 des Kriegsleiſtungsge⸗ ſetzes vom 18. Juni 1873(R.⸗G.⸗Bl. S. 129 ff.) in Ver⸗ bindung mit der Vollzugs verordnung vom 1. April 1876 (R. G.⸗Bl. S. 137 ff.) in der für das Großherzogtum derzeit geltenden Faſſung, gelten für Rauhfutter(Fourage) das durch Ankauf beſchafft werden mußte, für den Monat November die folgenden Vergütungsſätze: Koch. Ma rktort Hafer Roggenſtroh Heu (100 kg in Mark) Mannheim„ Mannheim, den 3. Dezember 1915 Groſth. gezirksamt Abt. 1. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 11. Dezember 1915. Bürgermeisteramt: Volz. Koch. Felcposttarfen sind zu haben bei Georg Zimmermann für Damen, Herren der Kgl. Sächſiſchen Regierung . d