Fife Mug wurde. ay unweit d Stimmung 5 S——— Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Adonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. EEE Ur. 1. eee eee rare ̃ͤ Seckenheim, Dienstag, den 4. Sprengungen qͤeckenheimer Anzeiger, Noes heimer Anzeiger, Neckathauſer Zeitung, Goinger Sentung. Amtspiatt der Bürgermeisterämter Seenkeim, Hosskheim, Hearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. N ee ene be Jannar 1916. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ä 16. Die Cergewaltigung der Peutralſtät Griechenlands. Die heutige Mummer umiasst 8 Seiten SSS S —— Kriegschronik 1915— 0 SSS SSS SSS T S—— v———ͤ—p— Ein Angriff der Franzoſen be St. Mene⸗ 3. Januar: hould bricht unter ſchweren Verluſten des Feindes zu: ſammen. — In Polen nehmen die Deutſchen den ruſſiſchen Stützpunkt orzymow und machen 1000 Gefangene. — Das franzöſiſche Unterſeeboot„Bernoulli“ iſt im Adriatiſchen Meer geſunken. — Generaloberſt von Moltke wird zum Chef des ſtell⸗ vertretenden Generalſtabs der Armee ernannt. 4. Januar: Lord Wimborne wird als Nachfolger von Lord Aberdeen zum Vizehörig von Irlend ernannt. D. Im Oberelſaß bei Thann⸗Sennheim und Steinbach wird heftig gevRuenft. — Die Ruſſen rücken in der Bun owina vor. — Die Oeſterreicher machen in den Kämpfen der letzten Tage 12 700 Ruſſen zu Gefangenen. Die öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen eröffnen auf der Grenze gegen Montenegro die Offenſive. — — 27700.——T—T—T—T—T—T—TT SSS—— Der Weltkrieg. Aus den ununterbrochenen Angriffen der Ruſſen in Oſtgalizien, wo ſie mit immer neuen Maſſen gegen die öſterreichiſchen Stellungen an der mittleren und unteren Strypa anſtürmen, hat ſich eine Schlacht entwickelt, die mit unverminderter Heftigkeit im Gelände öſtlich des ganzen Fluſſes tobt. Die ruſſiſche Artillerie begann im Raume nordöſtlich von Buezacz, wo zwi⸗ ſchen der Gnilda Rudka, dem Zwniacz und dem Bialy Potok das vielfach gewellte Gelände eine Maſſenverwen⸗ dung der Artillerie begünſtigt, die Stellungen an der Stehpa mit ihrem Feuer zu überſchütten. Dieſe heftige Beſchießung dauerte bis zum Abend an, dann nahm der nfanterieangriff ſeinen Anfang. In vielfachen Wellen gegliedert, denen die dichten Kolonnen folgten, gingen die Ruſſen überall gegen die Stellungen vor. An vielen Stellen gelang es ihnen, bis an die Drahtverhaue heranzukommen. Dort aber erlitten ſie durch das ſichere Feuer der Verteidiger derart ſchwere Verluſte, daß ihre Angriffe, die an manchen Stellen vier bis fünf⸗ mal wiederholt wurden, immer. wieder zuſam⸗ menbrachen. Die Ruſſen gingen dann nachts in ihre etwa 1000 Schritte rückwärts gelegenen Ausgangs⸗ tellungen zurück, wobei ſie ihre Toten und Verwunde⸗ ten, die haufenweiſe vor der Front herumlagen, zurück⸗ ließen. An der unteren Strypa im Raume von Jaz⸗ lowiec, das am Olchowiec, einem linksſeitigen Nebenfluß der Strypa gelegen und zehn Kilometer ſüdlich von Buc⸗ zaez zu finden iſt, brachen alle ruſſiſchen An⸗ griffe im Feuer zuſammen. Dasſelbe Schickſal hatten die heftigen Vorſtöße, die im 1 8 von Uſeiezezko, etwa 15 Kilometer nordweſt⸗ 15 von Zaleſzezyki, gegen die Dujeſtr⸗Front ge⸗ S htet wurden. Auch an der oberen Strypa lagen die tellungen der Armee des Generals Grafen v. Both⸗ Nen unter ſchwerem feindlichen Artilleriefeuer. Hier 55 eiligten fich öſterreichiſch⸗ungariſche Batterien ſüdlich Ant Vurkauow an der erfolgreichen Abwehr feindlicher griffe, die ſie in der Flanke mit großer Wirkung be⸗ ſchoſſen. Auch an der Ikwa überſchütteten die Ruſſen die Stellungen der Gruppe des Generals v. Boehm⸗ Ermoll mit heftigem Artilleriefeuer. Südlich Bere⸗ ſtiany ſtieß der Gegner über den Korminbach gegen Abtei⸗ lungen der Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand vor, bei welcher Gelegenheit ein feindliches Batafllon zer⸗ 5 Trotz großer Anſtrengungen und zäher Aus⸗ bauer hat die ruſſiſche Offenſive im Often keinerlei Erfolge be en können. Es iſt die alte Karpathentaktik, die ſſen hier wieder anwenden. mit enn Jahr wollten die Ruſſen um jeden Preis a Angrji Erfolg beginnen und ſie unternahmen heftige im Neale u der Strypa, im Nordoſten von Buezacz und feindlichen von Burkanow am Neujahrsmorgen. Alle a en Aktionen ſcheiterten kläglich, ebenſo wie neuer⸗ liche Angriffe ſüdlich von Dubno und bei Bereſtia⸗ Korminbaches. Um die bon tief geſunkene Volkes durch die Me Ein ruſſiſcher Vorſtoß, der von Rafalowka aus über einen weſtlichen Arm des Styr ge⸗ den Kolodia unternommen wurde, mißlang voll⸗ ſtändig. dung eines neuen Sieges zu heben, gab die ruſſiſche Heeresleitung offen⸗ ſichtlich den Befehl, die Angriffe in der Nenjahrsnacht mit dichten Maſſen an mehreren Stellen zu unternehmen. So gab es auch an der Bukowinaer Grenze neuerlich einen ſtarken Sturm der Ruſſen gegen die Stellungen im Nordoſten von Czernowitz im Raume von Toporoutz, der abgeſchlagen aber immer mit neuen Kräften und größerer Intenſität mehrmals wiederholt wurde. Die Angriffe wurden mit heftigſter Erbitterung geführt, wobei es ſtellenweiſe zum Kan Mann gegen Mann kam. Sechs ruſſiſche Regim gugen gegen die öſterreichiſchen in vielfacher Minde,„ befindlichen Verteidiger vor, konnten aber gegen deren Heldenmut und Tapferkeit nichts ausrichten. Der Feind wurde mit blutigen Köpfen zurückgeſchlagen und ſeine Reihen erheb⸗ lich gelichtet. i Die Entente hat in Salonik vor einem Akt, der die unglaublichſte Verletzung der Souveräni⸗ tät des freien Königreiches Griechenland bedeutet, nicht zurückgeſchreckt. Seine Folgen können auch vom e Standpunkte bedeutſam ſein, da Griechen⸗ and unmöglich dieſe kraſſeſte Mißachtung ſeiner Souveränität dulden kann. Die bei der griechiſchen Regierung beglaubigten deutſchen, türkiſchen, öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen und bulgariſchen Generalkonſuln in Sa⸗ lonik mit ihrem geſamten Perſonale wurden, wie ſchon berichtet, auf Weiſung des Generals Sarrail von ſtarken franzöſiſchen militäriſchen Aufgeboten verhaftet und ihre Archive mit Beſchlag belegt. Im ganzen wurden etwa 75 Perſonen trotz des Proteſtes des griechiſchen Militärgouverneurs verhaftet und in vorgerückter Stunde auf einen franzöſiſchen Dampfer gebracht, der kurze Zeit darauf die Anker lichtete. ö Die Lage im Oſten. WB. Wien, 3. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 3. Januar 1915 mittags: N Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: An der beß⸗ arabiſchen Front wurde auch geſtern den ganzen Tag über erbittert gekämpft. Der Feind ſetzte alles daran, im Raume von Toporoutz unſere Linien zu ſprengen. Alle Durchbruchsverſuche ſcheiterten am tapferen Wider⸗ ſtand unſerer braven Truppen. Die Zahl der einge⸗ brachten Gefangenen beträgt 3 Offiziere und 850 Mann. An der Sereth-⸗ Mündung, an der unteren Strypa, am Korminbach und am Styr wurden vereinzelte ruſſiſche Vorſtöße abgewieſen. Zahlreiche Stellen der Nordoſtfront ſtanden unter feindlichem Geſchützfeuer. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 3. Jan. Amtlich wird verlantbart vom 3. Janzar 1915 mittags: ö Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Keine be⸗ ſonderen Ereigniſſe. Der Balkankrieg. WB. Wien, 3. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 3. Januar 1915 mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Bei Moj⸗ kovac wurde eine montenegriniſche Abteilung, die ſich an das Nordufer der Tara vorwagte, in die Flucht ge⸗ jagt. Die Lage iſt unverändert. Die griech. Proteſtnote an den Vierverband. WB. Athen, 3. Jan. In der ſcharfen Proteſt⸗ note, die die griechiſche Regierung wegen der Ereigniſſe in Saloniki an die Regierungen der Ententemächte gerich⸗ tet hat, heißt es u. a., daß ſich Griechenland genötigt ſehe, gegen die flagranteſte und unmenſchlichſte Verletzung der griechiſchen Souveränität Einſpruch zu erheben, die mit vollſtändiger Mißachtung der traditionellen Regeln des diplomatiſchen Aſylrechts und der elementarſten tra⸗ ditionellen Courtoiſie erfolgt ſei. Die Rückgabe der Konſulatsgebäude verweigert. WTB. Bern, 3. Jan.„Giornale d'Italia“ mel⸗ det, der griech iſche Präfekt von Saloniki habe im Auftrage ſeiner Regierung die Uebergabe der Konſulatsgebäude der Zentralmächte gefordert. Der engliſche und der franzö ſiſche General hätten ſie jedoch entſchieden verweigert. Preſſeſtimmen zur Verhaftung der Konſuln in Saloniki. 5 i GKG. Berlin, 3. Jan. Die„Tägl. Rundſchau“ ſchreibt: Die Verhaftung der Konſuln mit ihren Beam⸗ ren und Familien in Saolniki iſt nur ein Glied in der Kette der Völkerrechtsbrüche, die ſich Eng⸗ land und Frankreich geleiſtet haben. Wie England über dieſe kleinen Staaten denkt, zeigen die Veröffentlichungen aus der Mappe des engliſchen Kuriers, die die Wiener Regierung veröffentlicht. Es iſt köſtlich, Engländer ein⸗ mal mitten im Weltkrieg die Wahrheit reden zu hören. Man erfährt, wie ſie über Völkerwürde und über Völker⸗ freiheit der kleinen Staaten denken. Noch ſchlimmer ergeht es dem griechiſchen König, der als ein borſtiges Vieh bezeichnet wird, reif von ſeinem Thron gejagt zu werden. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſagt: Wenn ein britiſcher Geſandtſchaftsſekretär zu Athen unter gemei⸗ nen Beſchimpfungen die Popularität König Konſtantins bedauert und als Hindernis für die Präſidentſchaft Veni⸗ zelos betrachtet und wenn ein anderer Geſandtſchafts⸗ ſekretär die Griechen als die elendeſten Hunde bezeich⸗ net, ſo ſollte man denken, daß die griechiſche Bevölke⸗ rung vom Standpunkt realer Politik zu recht ernſten Erwägungen ſich veranlaßt ſehen müßte. König Peter von Serbien in Athen. WTB. Athen, 3. Jan. Der Privatkorreſpondent von Wolffs Telegr. Bureau meldet: Es verlautet, daß König Peter ſich von Saloniki, wo er an Bord eines franzöſiſchen Torpedobootszerſtörers eintraf, nach Athen begeben wird, um König Konſtantin zu beſuchen. König Peter iſt in Saloniki zunächſt nicht an Land gegangen. Er empfing an Bord den Beſuch der Generale Sarrail und Mahon und des griechiſchen Generals Moſchopulos. WTB. Athen, 3. Jan. Der Privatborreſpondent von Wolffs Telegr. Bureau meldet noch über die Ver⸗ haftung der Konſuln in Saloniki: Die Behauptung der Vertreter des Vierverbandes, daß die Konſuln ſpio⸗ niert hätten, wird hier als lächerlich bezeichnet. Die Konſuln ſeien von Geheimpoliziſten der Entente derartig überwacht und beläſtigt worden, daß ſchon dadurch jede Spionagetätigkeit ausgeſchloſſen geweſen ſei. Miniſterpräſident Skuludis hat den ern des Vierbundes, die bei der griechiſchen Regierung gegen die Verhaftung ihrer Konſuln Proteſt erhoben haben, geantwortet, daß er auf ſeinen bei den Ententemächten eingelegten Einſpruch und die Forderung auf unverzüg⸗ liche Freilaſſung der Konſuln bisher keine Antwort erhalten haben. Angeſichts des in letzter Zeit vom Vier⸗ verband Griechenland gegenüber zur Schau getragenen rückſichtsloſen Auftretens hat ſich die ganze öffentliche Meinung Griechenlands aufs höchſte erbittert. WTB. Athen, 3. Jan. Wie aus Saloniki ge⸗ meldet wird, erſuchte König Peter von Serbien die Truppen, die zu ſeinem Empfang bereit geſtellt waren, ſich zurückzuziehen, da er nicht die Abſicht habe, zu landen. Man glaubt, daß er einen offiziellen Empfang vermeiden wollte. i 5 Beſchleunigte Einberufung der griechiſchen Kammer. 5 WTB. Athen, 3. Jan. Die Agence Havas mel⸗ det aus Athen: Nach Zeitungsmeldungen ſoll die Einberufung der Kammer beſchleunigt werden und zum 17. Januar erfolgen; ferner kündigen die Blätter die be⸗ vorſtehende Verkündigung des Standrechtes an. Die bulgariſche Getreideausfuhr nach Griechenland. WB. Soſia, 3. Jan.(Bulg. Tel.⸗Ag.) In der Sobranje erklärte im Laufe der Beratung des Bud⸗ getproviſoriums für die erſten ſechs Monate des Jahres 1916 Miniſterpräſident Radoslawoſw: Die Regierung übernimmt die volle Verantwortung für die Maßnah⸗ men, die für die Ausfuhr von Getreide zu unſeren Verbün⸗ deten und unſeren Freunden getroffen ſind. Es iſt nur zu bedauern, daß man infolge der Anweſenheit der Eng⸗ länder und Franzoſen in Saloniki nur 60 Wagen auf der Linie Saloniki—Oktſchilar nach Griechenland ſchicken konnte, während die Regierung 1000 Waggons Griechen⸗ land verſprochen hat. Die Regierung iſt jederzeit bereit, dieſes Verſprechen zu erfüllen. Statt den Transport die⸗ ſer Lebensmittel zu erleichtern, ſchaffen die Engländer und Franzoſen nur Schwierigkeiten, deren letzte die Verhaf⸗ tung der Konſuln in Saloniki iſt, eine Maßnahme, die durch das Erſcheinen deutſcher Flugzeuge über den engliſchen und franzöſiſchen Lagern N begründet wird. Wir haben wegen dieſes Gewaltaktes Einſpruch erhoben und verlangt, daß Griechenland von ſeinen Hoheitsrechten Gebrauch ma⸗ che., denn unſere Konſuln ſind nicht bei den Engländern * lahrgang 3 erſt gewahr, daß ſie ſich im Kriege mit uns befinden. Welt und ihren Sorgen wieder zu höten. un die hohe Stirn. un oſeu, ſo ei der Regierung Griechenlands beglaubigt. Die Engländer und Franzoſen en jetzt Aus einem engliſchen Depeſchenſack. WTB. Wien, 31. Dez.(Amtlich.) Am 4. Dezem⸗ ber wurden von einem öſterreichiſch-ungariſchen Unter⸗ ſeeboot im Mittelmeer auf dem griechiſchen Dampfer „Spetſai“ die als Kuriere reiſenden engliſchen Offi⸗ ziere, der Oberſt Napier, früher Militärattache in Bul⸗ garien, dann der engliſchen Geſandtſchaft in Athen zuge⸗ teilt, und das Parlamentsmitglied Captain Wilſon, bei⸗ de von Athen kommend, zu Gefangenen gemacht. Der von ihnen vorher über Bord ezworfene Depeſchen⸗ ſack wurde von dem U-Boot aufgefiſcht und eingebracht. Die Kurierſendung enthielt außer Depeſchen der briti⸗ ſchen Geſandtſchaft in Athen auch Privatbriefe von Mit⸗ gliedern der engliſchen Marinemiſſion in Griechenland und des Geſandtſchaftsperſonals an ihre Angehörigen und Freunde in England. Unter den amtlichen Briefen verdient der Bericht des engliſchen Geſandten in Athey vom 26. November 1915 beſondere Aufmerlſamkeit, da er in ſeiner Beilage den Wortlaut der Forderungen ent⸗ hält, welche die Ententemächte an die griechiſche Re⸗ gierung geſtellt haben und deren Juhalt in einem klaf⸗ fenden Widerſpruch zu der von unſeren Feinden ſo häu⸗ fig gebrauchten Phraſe von der Wahrung der Rechte der kleinen Nationen und den Neutralen, überhaupt ſteht. Dieſelbe Geringſchätzung gegen Griechenland, ſeine Ein⸗ richtungen und den König, tritt an zahlreichen Stellen der aufgefundenen Privatkorreſpondenz zutage, was umſo bemerkenswerter iſt, als es ſich einerſeits um Mitglie- der der bei der griechiſchen Regierung beglaubigten di⸗ plomatiſchen Vertretung, andererſeits um Angehörige der in die helleniſchen Kriegsdienſte getretenen engli⸗ ſchen Marinemiſſion handelt. Die öſterreichiſch-ungari⸗ ſche Regierung wird nur die aufgefangene amtliche Korre⸗ ſpondenz der königlich Großbritanniſchen Geſandtſchaft — Athen— zurückbehalten, hingegen die Privatkorre⸗ ſpondenz der Mitglieder dieſer Miſſion und der in griechi⸗ ſchen Dienſten ſtehenden engliſchen Seeofſiziere im Wege der Wiener amerikaniſchen Botſchaft den Adreſſanten zu⸗ kommen laſſen. N Neues vom Tage. Telegrammwechſel zwiſchen Erzherzog Friedrich und dem deutſchen Kaiſer. WTB. Wien, 3. Dez. Aus dem Kriegspreſſequar⸗ tier wird gemeldet: Armeeoberkommandant Feldmarſchall Erzherzog Friedrich richtete anläßlich des Jah⸗ reswechſels nachfolgendes Telegramm an Kaiſer Wilhelm: Nach einem Jahre harter aber auf allen Linien ſiegreicher Kämpfe treten Deutſchlands und Oeſter⸗ reich⸗Ungarns Heere und Flotten in ein neues Kriegs⸗ jahr. Bewundernd und dankbar gedenkt Oeſterreich⸗ Ungarns Wehrmacht beim Jahreswechſel Eurer Maje⸗ ſtät, des erhabenen Kriegsherrn und ruhmgekrönten Führers der eng verbündeten deutſchen Kameraden, des treuen Bundesgenoſſen S. M. unſeres allergnädig⸗ ſten Kaiſers und Königs. Im Namen der von mir befehligten K. und K. Streitkräfte bitte ich allerun⸗ tertänigſt, daß Eure Majeſtät geruhe, unſere eh⸗ furchtvollſten. Neujahrswünſche allergnädigſt entgegen⸗ zunehmen. Möge das Neue Jahr der uns alle be⸗ ſeelenden Zuverſicht Erfüllung bringen, mit Gottes Hilfe unſere übermächtigen gemeinſamen Feinde gänz⸗ Roman von Theodor Mügge. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Lina hatte lange auf der Bank am Hauſe geſeſſen und träumeriſch dieſen Spielen zugeſchaut. Zuweilen wandte ſie ihre Blicke zur Seite, wo die Schlupp noch immer be⸗ wegungslos lag, als könnte ſie nie wieder mutig ihre Flügel entfalten. In weiter Ferne ſtieg ein Streifen nd aus dem Waſſer empor, ſie wußte, daß es die Inſel Pelworm war. Eine Hallig ſchwamm wie ein dunkler Punkt zwiſchen leuchtenden Wellen, und in dem Herzen des einſamen Mädchens weckte dies Bild der Ruhe und Abgeſchiedenheit ſehnſüchtige und wehmütige Gefühle auf. Sie blickte ſinnend in die rote Glut des Abends, in die endloſe Stille, die auf Flügeln der Ewigkeit die Schöpfung einwiegte. Es war ihr, als müßte ſie immer hier wohnen; als liege dieſe kleine Inſel fern in dem unermeßlichen Ozean, und wer den Fuß darauf geſetzt, müſſe bleiben und leben und ſterben, ohne je von der elt un Sie lächelte mit gefalteten Händen dieſem Gedanken nach, der ſich vor ihr ausdehnte und ſonderbare Bilder geſtaltete; plötzlich aber hörte ſie Lornſens klingende tiefe Stimme, und ſie wandte die Augen von der Sonne ab zu ihm, ihre Blicke und Gedanken fanden ein beſtimmtes Ziel. b Lornſen ſtand auf der Hallig und ſprach ſcherzend niit den Kindern, die an ihm aufſtrebten. Sein heiteres Lachen und ſeine Scherze drangen zu ihr hin; das Abend⸗ licht rötete ſein edles Geſicht, ſein Haar flatterte frei a1. hohe Es war lieblich zu ſehen, wie er Liebe und Freude weckte und wie dieſe Kinder ſowohl, wie die alten Leute, ſo großes Vertrauen zu ihm hatten, daß Augen und Herzen aufgingen, wenn er zu ihnen ſprach. 5 Das iſt ein Mann, der keinem weicht! hatte die . e auf der Hallig von ihm geſagt, und leiſe flüſterte Lina dieſe Worte, als ſie ihn betrachtete. Nach einigen 14 Minuten kam er herauf und grüßte ſie, indem er ſich neben ſie ſetzte und teilnehmende Fragen an ſie richtete. 3 und en u ſage ich meine wärmſten Segenswünſche für die Arbeit des beginnenden Jahres. Möge der Soldaten Tapfer⸗ keit und Beharrlichkeit unter Deiner Leitung den ver⸗ dienten Lohn finden. Wilhelm. Die Beerdigung der Opfer des Eiſenbahn⸗ unglücks. WTB. Bentſchen, 3. Dez. Zu einer würdigen Trauerfeier geſtaltete ſich die am Neujahrstage erfolgte Beerdigung der Opfer des Eiſenbahnunglücks vom 28. Dezember. in die Heimat überführt wurden, ſo blieben zur Beerdi⸗ gung in Bentſchen nur fünf Tote zurück. Der ſtell⸗ vertretende kommandierende General war vertreten durch ſeine Exzellenz Generalleutnant Herhudt von Rohden, der Oberpräſident und die Kgl. Regierung in Poſen durch den Regierungspräſidenten Krahmer. Die Teil⸗ nahme der Bevölkerung aus Stadt und Land war eine allgemeine. So tief beklagenswert die Opfer des Un⸗ glücks ſind, ſei hier, um übertriebenen Gerüchten entgegen⸗ zutreten, noch erwähnt, daß die ſeiner Zeit gemeldete An⸗ zahl von 18 Toten ſich durch den Tod einiger Schwer- verletzter auf 23 erhöhte, daß aber der entgleiſte Zug weit über ein halbes Tauſend Urlauber zur Front zurück⸗ bringen ſollte. Niederlage der Franzoſen in Marokko. WTB. Paris, 3. Jan. Nach einer Meldung des „Temps“ aus Marokko, iſt die Tazakolonne angeblich wegen der Unbilden der Witterung nach der Garniſon Abdelmalek zurückgekehrt. Sie ſoll ſtarke Verluſte gehabt und einige Dörfer verloren haben. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Aiitwortnote. WB. Wien, 30. Dez. Der k. und k. Miniſter des Aeußern hat an den Botſchafter der Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika Frederik C. Penfield unter dem 20. Dezember 1915 Nr. 5949 nachſtehende Note gerichtet: „In Beantwortung der ſehr geſchätzten Note Nr. 4307 vom 21.. ds. hat der Unterzeichnete die Ehre, Sei⸗ ner Exzellenz dem Herrn Botſchafter der Vereinigten Staaten von Amerika Frederik P. Penfield nachſtehendes ganz ergebenſt zu eröffnen: Die k. und k. Regierung ſtimmt mit dem Waſhing⸗ toner Kabinett durchaus darin überein, daß den geheilig⸗ ten Geboten der Menſchlichkeit auch im Krieg Rechnung getragen werden muß. Wie ſie ſchon bisher niemals und niemandem Aulaß gegeben hat, an ihrer Achtung vor dieſen Geboten zu zweifeln, hat ſie auch im ganzen Laufe dieſes Krieges, der ſo erſchütternde Bilder ſittlicher Be⸗ griffsverwirrung darbietet, den Feinden ſowohl als den Neutralen zahlreiche Beweiſe menſchenfreundlichſter Ce— ſinnung gegeben und es lag nicht an ihr, wenn ſie mit dem Waſhingtoner Kabinett vor nicht langer Zeit ge⸗ rade in einer Frage nicht einig wurde, die ſie im Ein⸗ klang mit der ganzen öffentlichen Meinung in Oeſter⸗ reich⸗Ungarn hauptſächlich als eine Frage der Menſch⸗ lichkeit betrachtet. Auch dem in der ſehr geſchätzten Note zum Ausdruck gelangten Grundſatz, daß feindliche Privatſchiffe, ſoweit ſie nicht fliehen oder Widerſtand leiſten, nicht vernichtet werden dürfen, ohne daß die an Bord befindlichen Perſonen in Sicherheit gebracht wer⸗ den, kann die k. und k. Regierung im weſentlichen bei— pflichten. N Für die Verſicherung, daß die Bundesregierung Wert darauf legt, die guten Beziehungen, die glück⸗ licherweiſe zwiſchen Oeſterreich-Ungarn und den Vereinig⸗ ten Staaten von Amerika beſtehen, aufrechterhal⸗ ten zuſehen, iſt die k. und k. Regierung ſehr empfäng⸗ lich. Sie erwidert dieſe Verſicherung auf das wärmſte und iſt nach wie vor beſtrebt, dieſe Beziehungen, ſoweit es an ihr liegt, noch herzlicher zu geſtalten. Von dem gleichen Geiſte der Offenheit geleitet wie die Re⸗ gierung der Union, iſt die k. und k. Regierung, wiewohl ſie in der mehrerwähnten Note nicht die Antwort auf alle von ihr aufgeworfenen berechtigten Fragen findet, hereit „Ich fühle mich wieder ganz wohl,“ ſagte ſie,„und möchte länger hier verweilen, als mir vermutlich geſtattet ſein wird.“ „In vier Stunden wird es dazu Zeit ſein,“ er⸗ widerte Lornſen.„Die Flut lommt bald, der Grund wird ſchon naß.“ n i „Aber die Nacht kommt auch,“ fiel ſie ein. „Der Mond wird uns leuchten,“ ſagte er.„Mit der erſten Morgenfrühe werden wir vor Huſum liegen, und nichts bleibt dann von allem Erlebten übrig, als die Erinnerung.“ „Glauben Sie, daß ich ſie feſthalten werde,“ gab Lina zur Antwort. „Ich zweifle nicht daran,“ erwiderte Jens.„In Kopenhagen wird unter anderen Erinnerungen auch dieſe ſtürmiſche Fahrt Sie zuweilen beſchäftigen.“ „Herr Loruſen,“ ſagte ſie errötend und ſtolz,„ich glaube nicht, daß Sie ſo gering von mir denken mich zu verſpotten.“ „O nein!“ rief er, mit größerer Teilnahme ſie an⸗ blickend,„aber welches Recht habe ich denn, um unter Ihren Erinnerungen bevorzugt zu werden?“ „Gibt es Ihnen kein Recht,“ fragte Lina vorwurfs⸗ voll,„daß ich Ihnen wahrſcheinlich das Leben danke? Oder wenn Sie das ablehnen, gibt Ihre Sorge für mich, Ihre Frenndlichkeit, Ihre Mühe um zwei Ihnen ganz unbekannte Fremde Ihnen nicht das Recht, dauernde Dankbarkeit zu begehren?“ 8 „Dauernde Dankbarkeit,“ ſagte Jens,„iſt etwas, was kein Menſch begehren darf. Aber laſſen Sie uns Freundſchaft ſchließen und laſſen Sie mir das Recht dankbarer Gegenſeitigkeit.— Wenn Ihr Ruf mich nicht warnte, hätte die Sturzwelle mich unabſehbar ins Meer geſchleudert. Daß ich hier ſitzen, Ihre Hand faſſen, meine Augen auf Sie richten und an meine irdiſche Zukunft noch glauben kann, danke ich Ihnen. So wollen wir beide denn in unſeren Erinnerungen ein treues Andenken bewahren, und wenn die Welt uns trennt, daran feſt⸗ halten, ſelbſt wenn wir uns nicht wiederſehen ſollten.“ N D Da die Leichen der meiſten Verunglückten der, Bundesregierung, das, Neiultat der Unter ur El 5 chung mitzutenen, welche auf Grund der veſteyenden internen Vorſchriften ſofort nach Erlangung des Flot⸗ tenberichtes über die Verſenkung der„Ancona“ einge⸗ leitet wurde und in der aller ſchluß gediehen iſt.“ 5 Es folgt nun ein ausführlicher Bericht über den Vorgang, der mit der Mitteilung ſchließt, daß der Offi⸗ zier des Unterſeebootes geſtraft würde, weil„er es unterlaſſen habe, auf die unter den Paſſagieren entſtan⸗ dene und das Ausbooten erſchwerende Panik ſowie auf den Geiſt der Vorſchrift, daß die k. und k. Seeoffiziere in der Not niemandem, auch dem Feinde nicht, ihre Hilfe verſagen ſollen, hinreichend Bedacht zu nehmen.“ Die Note fährt dann fort: ö 5 Die Unterſuchung über die Verſenkung der„An⸗ dona“ konnte ſelbſtverſtändlich keinen Anhaltspunkt da⸗ für liefern, inwieweit amerikaniſchen Bürgern ein An⸗ ſpruch auf Erſatz zuzuſprechen iſt. Für den Schaden, welcher durch die zweifellos gerechtfertigte Beſchießung des fliehenden Schiffes entſtanden iſt, kann die k. und k. Regierung wohl auch nach der Anſicht des Waſhing⸗ toner Kabinetts nicht haftbar gemacht werden. Eben⸗ ſowenig dürfte ſie für den Schaden einzuſtehen haben, welcher vor der Torpedierung durch fehlerhaftes Aus⸗ 1 oder durch Kentern der ausgeſetzten Boote ſich ergab.. 1 Die k. und k. Regierung muß annehmen, daß das Waſhingtoner Kabinett in der Lage und gewillt iſt, ihr in dieſer Hinſicht die erforderlichen und gewiß nicht un⸗ weſentlichen Informationen zukommen zu laſſen. Soll⸗ ten der Regierung der Vereinigten Staaten jedoch bei etwaigem Fehlen entſyrechenden Beweismaterials die nä⸗ heren Umſtände nicht bekannt geworden ſein, unter wel⸗ chen die amerikaniſchen Angehörigen zu Schaden kamen, wäre die k. und k. Regierung in der Berückſichtigung des menſchlich tief bedauerlichen Vorfalles und von dem Wunſche geleitet, der Bundesregierung neuerdings ihre freundſchaſtlichen Geſinnung zu bekunden, gerne bereit, über dieſe Lücke der Beweisführung hin⸗ wegzugehen und Erſatz auch auf jene Schäden zu er⸗ ſtrecken, deren unmittelbare Urſache nicht feſtgeſtellt wer⸗ den konnte. Indem die k. und k. Regierung mit den vorſtehenden Ausführungen die Angelegenheit der„Ancona“ 5 1 wohl als gereinigt anſehen darf, behält ſie ſich gleichzeitig vor, die ſchwierigen völkerrechtlichen Fragen, die mit dem Unterſeebootskrieg zuſammenhängen, in einem ſpäteren Zeitpunkt zur Erörterung zu bringen. „Der Unterzeichnete hat die Ehre, die Gefälligkeit Seiner Exzellenz des Botſchafters der Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika mit der ganz ergebenſten Bitte in Anſpruch zu nehmen, das Vorſtehende zur Kenntnis der Bundesregierung bringen zu wollen und benützt zugleich auch dieſen Anlaß, Seiner Exzellenz den Ausdruck ſeiner ausgezeichneten Hochachtung zu erneuern. 5 Burian m. p. 2 Baden. —— 9 Karlsruhe, 3. Jan. Wie aus den Sitzungen der Zweiten. Kammer bekannt, wurden von Mitgliedern aller Fraktionen ein Geſetzentwurf eingebracht, der eine ausnahmsweiſe Regelung der Aufwandsentſchädi⸗ gung der Landtagsabgeordneten bezweckt. Nach dieſem e ſollen die Mitglieder der Er⸗ ſten und der Zweiten Kammer nur ſo viel Achtel ausbe⸗ zahlt erhalten, als während der Dauer der Tagung und am 1. des darauffolgenden Monats fällig werden.— (Die Aufwandsentſchädigung iſt laut Par. 2 des Geſetzes vom 31. Januar 1910 für die Dauer eines ordentlichen Landtags für die in Karlsruhe wohnenden Abgeordneten der Erſten Kammer auf 1000 Mark, der Zweiten Kammer auf 2000 Mark, ſowie für die auswärts wohnenden Mit⸗ lieder der Erſten Kammer auf 1500 Mark und für die der Zweiten auf 3000 Mark feſtgeſetzt.)— Weiter ſoll das den Abgeordneten eingeräumte Recht der freien Fahrt auf den bad. Staatseiſenbahnen etwas erweitert werden. Beide ſchwiegen und ſahen in die falbe Ferne, die ſich duftig verſchleierte. Nebelmaſſen ſtiegen mit wunder⸗ barer Schnelle plötzlich überall auf. Man konnte nicht ſagen, woher ſie kamen, aber wenige Minuten reichten hin, um rund um die Hallig dichte Wolken zu legen, welche ſich übereinander wälzten und immer näher rückend ihre naſſen dunklen Arme nach den einſamen Menſchen ausſtreckten. ö „Und werden wir uns wiederfinden?“ fragte ſie leiſe. „die Geiſter der Tiefe ſind aufgewacht,“ erwiderte Lornſen,„und geben uns Antwort. Ich ſehe Sie kaum mehr. Ich, ein Sohn des Nebels und der Stürme, die ewig um dieſe Inſeln streifen, wo ſoll ich Sie wiederfinden teure Freundin, denn mit dieſem Namen will ich Sie nennen.— Ich, der ich hier geboren bin, und hier zu leben und zu ſterben denke, wie kann ich hoffen, jemals wieder in Schmerzen und in Freuden einen Tag zu erleben, der dem gleicht, den ich jetzt enden ſehe?— Die Menſchen hier im Lande haben aber jeder irgend etwas Wunder⸗ bares erlebt; faſt jedem iſt einſt einſam in der Nacht auf den Dünen oder auf der See im wilden Kampfe mit den Elementen ein wohltätiger Geiſt erſchienen, der ihnen ſeine Hand bot in großen Gefahren, den ſie dafür von dem ſie erzählen, und deſſen Geſtalt und ſchehen, ſo will ich Ihrer gedenken, Lina, und wenn jüngſten Zeit zum Ab ⸗ Mee 5 5 Weſen ihnen vorſchwebt bis ſie ſterben.— So iſt auch mir Sie 4 * glücklich ſind in Ihrer fernen Heimat, wenn Ihnen 5 5 * der Freude kommen und Tage des Sturmes, dann den Sie an Jens Lornſen, von dem Sie wenigſtens hören ſollen, daß er Ihre Achtung verdient.“ 5 „Hallo, Lina!“ rief biſt du Mädchen?“ „Ich bin hier, Vater,“ erwiderte ſie. „In dem dichten naſſen Qualm!“ ſchrie der alte Herr.„Welche Torheit und welch verwünſchtes Klima. 5. aachſ Augenblick 0 und Sternenſchein, in er nächſten Minute Nacht und Schrecken. Wo i Herr Lornſen? iſt er hier?“ 0 f Gortſekung folgt]— der Baron vor der Tür,„wo 8 1 3 ) Karlsruhe, 3. Jan. Im Laufe des Landtags 1913/14 ſind bei der Erſten Kammer 139 Petitionen eingegangen, von denen 83 der Regierung überwieſen wurden und zwar 13 empfehlend und 70 zur Kenutnis⸗ nahme. Bei 24 Petitionen wurde Uebergang zur Tages⸗ ordnung beſchloſſen, 12 Petitionen wurden teils durch entſprechende Geſetzentwürfe, teils durch Maßnahmen der Regierung für erledigt erklärt. Karlsruhe, 3. Jan. Der Verband deutſcher Waggonfabriken hat der Bad. Eiſenbahnverwaltung 5000 Mark überwieſen als Weihnachts- und Neujahrsgabe für bedürftige Angehörige der im Felde ſtehenden badiſchen Eiſenbahnbedienſteten. „ Karlsruhe, 3. Jau. Die Sylveſternacht iſt hier äußerſt ruhig verlaufen. Als um Mitternacht die Glok⸗ ken aller Kirchen das neue Jahr einläuteten war es auf den Straßen faſt ganz ruhig; nur ganz ſelten hörte man 5„Proſit Neufahr“-Rufen und einige ganz wenige Jeuerwerkskörper wurden von denen abgebrant, die nun einmal dieſen Unfug nicht laſſen können. Auch in den Wirtſchaften ging es ruhig zu. Der Eiſenbahnverkehr war über die beiden Tage nicht ſonderlich ſtark; von einem Ausflugsverkehr war nur wenig zu bemerken.— Am Sylveſterabend wie am Neujahrstag beſuchten die Groß⸗ Rache ben Herrſchaften den Gottesdienſt in der Schloß⸗ irche. ( Raſtatt, 3. Jan. In den letzten Tagen wurden auf den beiden hieſigen Friedhöfen an Grabſteinen ange⸗ brachte Verzierungen wie Lorbeerzweige, Urnen uſw. aus Metall, im Werte von mehreren hundert Mark losge— riſſen und entwendet. Als Täter ermittelte man zwei Volksſchüler im Alter von 13 und 14 Jahren. Die bei⸗ den Bürſchchen hatten die geſtohlenen Gegenſtände zu⸗ nächſt demoliert und ſie dann einem Althändler verkauft. Kehl, 3. Jan. Der Bürgerausſchuß bewilligte in ſeiner letzten Sitzung einen Kredit von 70000 Mark für die Kommiſſionsinſel, auf der trotz des Krieges auch im Jahre 1915 einige Villen fertiggeſtellt worden ſind. Für das neue Schulhaus am Stadtweiher, das den Na⸗ men Falkenhauſenſchule führt, wurde ein Nachtragskredit von 20 000 Mark bewilligt und ferner 70000 Mark für die Erhöhung des Kriegskredits. Das Rehfuß'ſche Anweſen wurde von der Sparkaſſe zu 57 800 Mark käuf⸗ lich erworben.— 107 Söhne der Stadt Kehl ſind auf dem 55 der Ehre gefallen. e Pfullendorf, 3. Jan. Die langjährige Prä⸗ ſidentin des hieſigen Frauenvereins, Frau Apotheker Laura Huber Witwe erlitt bei ihren Angehörigen in Offenburg einen Schlaganfall, dem ſie erlegen iſt. Groß⸗ herzogin Luiſe ließ den Angehörigen ihr Beileid zum Ausdruck bringen. Die Verſtorbene hat hier ſegensreich gewirkt. a Lokales. Seckenheim, den 4. Januar 1916. 2 Frauenverein Seckenheim. Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden hatte unlängſt die Gnade, ſeine Leibgrenadiere im Schützengraben zu beſuchen. Bei dieſer Gelegenheit hat ein Leibgrenadier, der Berufsphotograph iſt, eine wohlgelungene Aufnahme ge⸗ macht, die auf Anregung Seiner Königlichen Hoheit zur Anfertigung einer Poſtkarte benützt wurde. Der Reinertrag aus dem Vertrieb dieſer Karte ſoll zugunſten des Invaliden ⸗ fonds des Bad. Leibgrenadier⸗Regiments Nr. 109 und der Unterſtützungskaſſe des Bad. Landes vereins vom Roten Kreuz verwendet werden. Da dieſe Unterſtützungskaſſe reichliche Mittel ſammeln muß, um den im Feld mit großer Opferwilligkeit tätig geweſenen Rote⸗Keeuz⸗ Schweſtern, die an ihrer Geſundheit geſchädigt ſind, ſpäter Unterſtützungen gewähren zu können, hoffen wir zuverſicht⸗ lich, daß auch die hieſigen Einwohner die große Liebens⸗ würdigkeit haben werden, uns durch Kauf dieſer Karte u unterſtützen.(Siehe hierzu Anzeigenteil.) Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seéckenhelm — 2 ĩ?4ꝓ 75; ß ̃]—wq'.!.!:ĩ7ĩ˙?ʃ Stadt. Sparkasse Sehiboelzgingen mit Cemeindebürgschafl— mündelsioher.— Host. seheoEE nö HuISruhe Vo, 2950.— Lelephon o. 51. Sdmtliohe Hinlagen werden oom Lage det Hinzahlung an zu 4% oetsinsti-. Massenstunden- 8-12 Ut vormittags: 2- 5 Uhr naehmit lags. Agenturstello. Georg Röser, Seckenheim. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: Gg. Le onh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. th. I.. 2 1 4 15 5 f 5 2 . T ̃ͤ N;, ̃!. 4 N. 8„ e f eme eee e eee eee. e 5 2 S nne 5 Es zieht! 5 Wie lach hol wan g Fur Folduoſtſenaungen dabei Erkältungen und Heiſerkelt. Wybert⸗La⸗ bletten ſchützen davor am wirkſamſten. 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Wir haben unter ſtehenden Geſchäften, welche die Freundlichkeiten hatten den Verkauf von Poſtkarten, unſeren Großherzog im Schützengraben darſtellend, zu übernehmen, eine Anzahl ſolcher Karten zum Verkauf Wir bitten unter Hinweis auf den heute erſchienenen Artikel in dieſer Zeitung um Abnahme dieſer Karten zum Preiſe von 10 Pfg. Wer Keriegsandenken und Erinnerungen ſammelt, wird gewiß auch gerne dieſe Karte ihnen einverleiben. Den Verkauf haben übernommen: Gg. Röſer— G. L. Seitz— Hölſtin— Jacob Würthwein Valentin Würthwein Wieſer Illi— Matth. Frey J. Klöpfer— S. Friedel— Joh. Eder— Peter Vogler Joſ. Gropp— Suſanna Seitz— Joh. Erny— Weinle. Seckenheim, den 4. Januar 1916. i Der geſchäfts führende Beirat: Kunz. Bekanntmachung. Schlachtverbot für Milchkühe betr. 8 Nachſtehende Verordnung des Großh. Miniſteriums des Innern bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Großh. Bezirksamt Abtlg. IIb. a Verordnung. Auf Grund des§ 4 Abſ. 2 der Bundes ratsverordnung vom 26. Auguſt 1915 über ein Schlachtverbot für trächtige Kühe und Sauen(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 515) wird mit ſofortiger Wirkung verordnet, was folgt: 1 Der Verkauf von Milchkühen zum Zwecke der Schlachtung ſowie das Schlachten von Milchkühen iſt ver⸗ boten. Ausnahmen können in Einzelfällen beim Vorliegen eines dringenden wirtſchaftlichen Bedürfniſſes vom Bezirks⸗ amt gebührenfrei zugelaſſen werden. Als Milchkuh im Sinne dieſes Verbots gilt jede Kuh innerhalb 10 Wochen nach dem Kalben, im übrigen jede Kuh, die täglich mehr als ſechs Liter Milch gibt. Das Verbot findet keine Anwendung auf Schlach⸗ tungen, die erfolgen, weil zu befürchten iſt, daß das Tier an einer Erkrankung verenden werde, oder weil es infolge eines Unglücksfalles ſofort getötet werden muß. Solche Schlachtungen(Notſchlachtungen) ſind jedoch dem Bezirks⸗ amt ſpäteſtens innerhalb dreier Tage nach der Schlachtung anzuzeigen. f § 3. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung werden gemäߧ 5 der eingangs genannte Bundesrats verordnung mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten beſtraft Karlsruhe, den 27. Dezember 1915. Gr. Miniſterium des Innern. gez. Bed man Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemei en Kenntnis. Seckenheim, den 3. Januar 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch Zur gefl. Beachtung! Meiner werten Kundschaft zur gefl. Nachricht, dass Repa- raturen und Aenderungen nur gegen baar abgegeben werden. Aug. Schmidt, Spor gler. 75 Die bekannt ausserordentlich grosse Preisermässigung, die wir einheitlich trotz der durch die Verhältnisse bedingten Teuerung in durchgreifender Weise vorgenommen haben, bietet eine Maufgelegenheit allerersten Ranges! l Einkauf vormittags dringend empfohlen. lunaletrasss, O 2, 8 6 5 5 5 rr 118 0 e 0 0 f 0 0 N e 1 eee eee ehh ce ee ebm vom 3. Januar bis einschl. 23. Januar Modelle ode. 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