*— 5 W*— FWW* 22222000000 ³ df ↄðZh r ö ä TT 9 9—* e N 2. 8 Geckenheimer Anzeiger, ves heimer Anzeiger, Neckarhauſer Seltung, Goͤinger Senlung. Hmisblatt PFF Inſertsionspreis. der, Bete a nen mn kalen. ee e e d e Ilvesheim, Nearhansen Un gen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 9 eee Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. 16 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Jahrgang Seckenheim, Dienstag, den 11. Jannar 1918. A e 1—— SS SSS men koſtet. wird kaum mehr erzielen, als im Weſten ſein italieniſcher Kollege Cadorna. Zwar heißt es in den ruſſiſchen amtli⸗ 2 5 e Kriegschronik 1915 5 ö 4. 0 9. Zan uar: Angriſſe der Nranzoſen nordöſtlich Soiſſons ud „bei Perthes werden abgewieſen. e E Jn den Argonnen werden 1200 Franzoſen gefangen. Die ruſſiſchen Truppen ziehen ſich über den Karpathen⸗ kamm zurück. 8 3 a — Die briliſchen Regierungskruppen haben den Olt Schnit⸗ drift in Drutſch⸗Südweſtefelka beſetz'. ee ee, Einzug dis engliſchen Oberkommiſſtonärs fur Aegyplen Mae Mahon, in Kairo. 1 8: 10. Januar: Alle Angriſſe der Franzoſen auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz werden abgewieſen, ebenſo ruſſiſre Angliſſe ſüdlich Wlawa. l N — Die Oeſterreicher ſchlagen die Nuſſen an der Nida zurück. — 12 deutſche Flieger bombardieren Dünkirchen. 1 3 11. Januar: Artilleriekämpfe vei Ypern und Nieuporkt. 88 In Ruſſiſch⸗Polen finden an der unteten Nida verluſt⸗ deeiiche Kämpfe fur die Ruſſen ſtatt. ( FTäbris wird von den Ruſſen geräumt. 5 Im Kaufaſus finden heftige Kümpfe ſtatt. F. England beantwortet Amerikas Proteſt über das An“ halten der von Amerika ausgeführten Kontrebande⸗Gülſer. e ee n Der Weltkrieg. Die Ruſſen ſcheinen trotz der Ausſichtsloſigkeit ei⸗ nes Durchbruchs in Oſtgalizien und an der beßarabiſchen Grenze dieſen mit immer neuen Angriffen erzwingen zu wollen. Und ſo ſchicken ſie denn eine Truppe nach der andern agen die feindliche Front, unbekümmert um die gewaltigen Verluſte, die ihnen dieſes ſinnloſe Anſtür⸗ General Iwanow, der hier kommandiert, chen Berichten nun ſchon dreimal hintereinander, daß die Ruſſen ſich in den von ihnen in Oſtgalizien genomme⸗ nen Stellungen befeſtigten. Aber daß ſie wirklich Stel⸗ lungen genommen haben, braucht man trotzdem nicht zr lauben. Wird z. B. doch auch im neueſten ruſſiſchen eeresbericht— zum wievielten Male?— verſichert, daß am Styr das vielumkämpfte Czartoryſk wieder von den Ruſſen beſetzt worden ſei. Dabei wiſſen wir, daß der Ort Czartoryſk völlig in Trümmern liegt und daß höchſtens einmal eine ruſſiſche Patrouille ſich in ihn verirren kann. Dann rühmt aber jedesmal der ruſ⸗ ſiſche Generalſtab die Einnahme von Czartoryſk. Die Ruſſen brauchen eben notwendig Siegesmeldungen; und ſie fabrizieren ſie, weil ſie in Wirklichkeit nicht damit aufwarten können. ö.„ Die jüngſten ruſſiſchen Augriffe richteten ſich wie⸗ der gegen dieſelben Stellungen, die ſchon in den letz en Tagen immer wieder vergeblich angegriffen worden ſind. An der Strypa kamen die Ruſſen an einer Stelle bis an die öſterreichiſch-ungariſchen Batterieſtellungen, wurden aber von der Jufanterie bis über die vorderſten Gräben zurückgeworfen. Auch öſtlich von Czernowitz, bei To⸗ poroutz und Rarancze, kamen die Ruſſen in die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Gräben, wurden aber auch hier wie⸗ der hinausgeworfen. Einen Erfolg haben die Ruſſen alſo auch mit dieſen Angriffen wieder nicht erzielt. In der Nacht vom 19. zum 20. Dezemebr räumten die Engländer und Franzoſen ihre Stellungen auf der nordweſtlichen Küſte der Halbinſel Gallipoli bis Ana⸗ forta und Ari Burnu. Hals über Kopf flüchteten ſie, von den Türken verfolgt, wobei ſie eine Unmenge von kriegsmaterial aller Art zurücklaſſen mußten. Die Eng⸗ länder waren förmlich ins Meer geworfen worden, da die Türken ſie bis an die See verfolgten. Trotzdem verſicherten die engliſchen Blätter, daß dieſer wohl⸗ vorbereitete und gut geleitete Rückzug nur ein neben⸗ ſächliches Manöver ſei und daß die Kämpfe am Eingange der Dardauellen nur umſo kräftiger fortgeſetzt werden würden. Die Verbündeten, hieß es, würden niemals 88. ſtarke, beherrſchende Stellung aufgeben, die ſie am zngange der Meerenge beſetzt halten. Sie wol en hier zweites Gibraltar ſchaffen. e N Glaub dieſe Verſicherungen in England und Frankreich keuntien fanden? Uns ſcheint das ungeachtet der Un⸗ Krie 80 in der die Völker der Eutente über die wahre 2 2 gehalten werden, unwahrſcheinlich.„Die Nie⸗ uge 1 55 zu offenſichtlich und aus dem eiligen Ab⸗ allerſchre Truppen von der mit unendlichen Mühen und Supla⸗Batelen Opfern erkämpften 5 an der 6 ging klar genug hervor, daß hier der An⸗ fang vom 0 8 8 mens zu e des ganzen Dardanellen. Unterneh⸗ o n i In der Tat haben ſich die Alliierten nicht volle drei Wochen nach der Kataſtrophe von Anaforta und Ari Burnu auf Gallipoli mehr halten können. Der tür⸗ kiſche Bericht meldet kurz aber eindrucksvoll, daß die Engländer unter großen Verluſten Seddil„Bahr räu⸗ men mußten und daß nun die ganze Halbinſel Galli⸗ poli vom Feinde geſäubert ſei. Daraus geht hervor, daß die Verbündeten nicht Seddil Bahr allein, ſondern die geſamte Krithia⸗Stellung aufgeben haben müf⸗ ſen, denn ihre ſehr feſte Poſition auf der Südſpitze Gallipolis lief von der Weſtküſte über den das Zentrum der Stellung bildenden Ort Krithia hinunter nach Sed⸗ dil Vahr. Sie ſind nun auch von dort vertrieben und dus Wort der„Times“, die den Gallipoli⸗Feldzug einen der monumentalſten Fehlſchläge nannte, den die Engländer jemals zu verzeichnen hatten, wird in vol⸗ lem Umfange wahr. N 5 Jämmerlich und ruhmlos endet für die Engländer und Franzoſen dieſes rieſige Unternehmen, auf das ſie ſo große Hoffnungen geſetzt hatten und dem ſie in planloſen wütenden Angriffen zu Waſſer und zu Laude Hekatomben von Menſchenleben geopfert haben.„Mit unvergänglichem Ruhme hingegen haben ſich die Türken in dem heroiſchen Verteidigungskampfe bedeckt, den ſie hier unter den ſchwierigſten Bedingungen führten und ſiegreich zu Ende brachten. Erfüllt von Stolz und hoher Freude ſenden wir jubelnden Gruß unſeren tapferen, un⸗ fesch chen Verbündeten, den Helden von Gallipoli. Mit großer Genugtuung vernahmen wir die Kunde von dem neuen ſchweren Verluſt, den die engliſche Flotte erleiden uaißte. Nach der amtlichen Londoner Meldung iſt der Pauzerkrenzer„King Eduard III.“ auf eine Mine gelanſen und geſunken. 1 i Kreuzers ſtattfand verſchweigt engliſche Regierung wohlweislich, verwunderlich iſt nur, daß ſie dieſen Ver⸗ luſt überhaupt zugegeben hat. Jedeufalls vollzog ſich der Uatergang derart, daß eine Verheimlichung unmög⸗ ach wan Gerade deshalb iſt auch noch zweifelhaft, ob der Kreuzer überhaupt auf eine Mine lief, oder ob ihn nicht der wohlgezielte Torpedo eines unſerer U-Boote ein raſches Ende bereitet hat. Wie dem auch ſein mag, auf jeden Fall iſt der Verluſt für die engliſche Flotte recht ſchwer. Ter Panzerkreuzer„King Eduard VII.“ iſt 1903 vom Stapel gelauſen. Er war beſtückt mit 8 ſchweren, 10 mittleren und 28 kleineren Geſchützen und 5 Dorpedo⸗ ihren. Seine Friedensbeſatzung betrug 775 Mann, die antlech gerriie worden cin ollen. W 8 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. 4 WTB. Paris, 10. Jan. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Im Artois führten unſere Bat⸗ terien im Laufe der Nacht ein wirkſames Feuer auf die deutſchen Schützengräben weſtlich von Blairville aus. In der Champagne beſchoſſen wir deutſche Verbindungs⸗ gräben ſüdweſtlich der Höhe von Lemesnil, wo Truppen⸗ bewegungen gemeldet wurden. Abends: In Belgien wurden zwei Abteilung feindlicher Infanterie vom Feuer unſerer Artillerie öſt⸗ lich Lombartzyde überraſcht und zerſtreut. In der Champagne explodierte eine deutſche Mine ſüdlich der An⸗ höhe von Lemesnil. Um den Trichter entſpann ſich ein Kampf mit Handgranaten, in dem wir die Oberhand be⸗ hielten. Die Tätigkeit der feindlichen Artillerie bei Saint Hilaire⸗le Grand und Ville⸗ſur⸗Tourbe wurde von unſerer Artillerie wirkſam niedergekämpft. Ter Feind honnte trotz der von unſeren Beobachtern feſtgeſtellten Vorbereitungen zum Angriff ſeine Schützengräben nicht verlaſſen. In den Argonnen ſprengten unſere Schüt⸗ zengrabenkanonen ein Munitionslager in den feindlichen Linien bei Fille Morte in die Luft. In den Vogeſen führten wir auf feindlichen Anſammlungen nördlich Met⸗ zeral ein wirkſames Artilleriefeuer aus. Die Deutſchen, die das Dorf räumten, wurden unter das Feuer unſerer 7,5 Centim.⸗Geſchütze genommen. Nordweſtlich Münſter bei Stoßweier riefen wir mehrere Brände in den feind⸗ lichen Schützengräben hervor. Südlich des Hartmanns⸗ weilerbopfes gelang es dem Feind nach einer Reihe frucht⸗ boſer Angriffe, die heftigem Artilleriefeuer folgten, ſich eines kleinen Hügels nördlich des Hirzſteingipfels zu bemächtigen. Unter dieſen Umſtänden wurden unſere Truppen, die den Gipfel beſetzt hielten, zurückgeführt. Nach Ausſagen von Augenzeugen fügte unſer genaues Sperrfeuer dem Feind erhebliche Verluſte zu. Der Ar⸗ tilleriekampf wird ſortgeſetzt.— Belgiſcher Bericht: Der Artilleriekampf war heute auf der Front der belgiſchen Armee lebhaft. Unſere Batterien waren beſonders tä⸗ tig bei der heftigen Beſchießung feindlicher Transporte in der Gegend von Schoorbakke und Clerke.— Orient⸗ armee: Am 8. Januar vormittaas bombardierten feind⸗ Wo der Untergang des liche Flugzeuge das Lager der Alliierten in der Umge⸗ bung von Saloniki. Materialſchaden unbedeutend. Ein Flugzeug wurde von unſerer Artillerie herunter⸗ geſchoſſen. g ö Die Kämpfe in Flandern. WTB. London, 10. Jan. Amtlicher Heeresbe⸗ richt: In der letzten Nacht herrſchte die übliche Tätig⸗ keit ſüdlich von Armentieres. Der Feind unterhielt ein heftiges Gewehr⸗ und Maſchinengewehrfeuer. Die Beſchießung ſüdlich von Prelenghien verurſachte in den feindlichen Linien einen ernſthaften Brand. Dijon ohne elektriſches Licht. G. K. G. Von der Schweizer Erenze, 10. Jan. Seit izeſtern iſt Dijon ohne elektriſches Licht, was in der Bevölkerung eine begreifliche Erregung her⸗ vorruft. Auch mangelt es an elektriſcher Arbeitskraft, ſo daß zahlreiche induſtrielle Werke von 7 Uhr morgens bis wenigſtens 3 Uhr nachmittags ohne Strom ſind. Zu gleicher Zeit iſt der Verkehr der elektriſchen Straßen⸗ bahn unterbrochen. Die Elektrizitätsgeſellſchaften ent⸗ ſchuldigen ihr Verſagen mit dem Mangel an Brenn⸗ ſtoffen. 1 a 2 182 Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 10. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 10. Januar 1916. Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Auch geſtern fanden in Oſtgalizien und an der Grenze der Bokuwina keine größeren Kämpfe ſtatt. Nur bei Toporoutz wurde abends ein feindlicher Angriff abgewieſen. Sonſt nichts Neues. 10 8 a e Erholungsheime im Kaukaſus für britiſche 175 2 Offiziere. N 5 GKG. London, 10. Jan. Nach„Daily Graphic“ vom 4. Jan. ſtellte laut Mitteilung des Kriegsminiſte⸗ riums der Chef des ruſſiſchen Roten Kreuzes die Badeorte im Kaukaſus und in der Krim der britiſchen Regierung für Verwundete zur Verfügung unter Zuſicherung freier Eiſenbahnfahrt und ärztlicher Behandlung. Die britiſche Regierung mußte zu ihrem Bedauern das hochherzige Anerbieten ablehnen, da unter den gegenwärtigen Be⸗ 4 die Reiſe nach dieſen Badgorten nicht mög⸗ lich ſei.(VVV Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 10. Jan. vom 10. Januar 1916. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Von Ge⸗ ſchützktämpfen im Görziſchen, im Gebiet des Col di Lana und im Abſchnitt von Vielgereuth ebgeſehen faud an der Südweſtfront keine Gefechtstätigkeit ſtatt. Der italieniſche Tagesbericht. WTB. Rom, 10. Jan. Amtlicher Heeresbericht von geſtern: Der Tag verlief entlang der ganzen Front verhältnismäßig ruhig, abgeſehen von heftiger Artillerie⸗ tätigkeit im Abſchnitt von Görz. ECadorna. Der Balkankrieg. WTB. Wien, 10. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 10. Januar 1916. ä 3 Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Unſere ge⸗ gen Berane vordringenden Kolounen haben die Mon⸗ tenegriner neuerlich von mehreren Höhen geworfen und Bioca erreicht. Nördlich dieſes Ortes iſt das öſtliche Limufer vom Feind geſäubert. Die Truppen, die auf den Höhen über einen Meter Schnee zu überwinden ha⸗ ben, leiſten Vorzügliches. An der Tara Artillerietätig⸗ keit und Geplänkel. Die Kämpfe an der Südweſtgrenze Montenegros dauern an. e Griechiſcher Proteſt gegen die Verhaftungen auf e e e ee, Mptilen e, e e G. K. G. Frankfurt, 10. Jan. Die„Frankfarker Zeitung“ meldet aus Lugano: Die Verhaftung in Myti⸗ lene ging, nach einem Telegramm des„Corriere della Sera“ aus Athen, folgendermaßen vor ſich: 800 Soldaten landeten am 7. Januar, nachts 2 Uhr, beſetzten die wich⸗ tigſten Punkte der Stadt und entſandten Patrouillen in die Wohnungen der Verfolgten. Vorher hatte der franzöſiſche Konſul den Präfekten aufgeſucht und ihm verſichert, daß die Ordnung nicht geſtört werden würde. Die gleiche Verſicherung gab ein franzöſiſcher Offizier beim griechiſchen Kommandanten ab. Verhaftet ſind 13 Perſonen, nämlich der deutſche. Vizekonſul nebſt Sohn, der auch Dragoman iſt, der öſterreichiſche Kon⸗ ſularagent, der gleichzeitig holländiſcher Vizekonſul iſt, Amtlich wird verlautbart „ . aus der Mufti nebſt Sohn, zwei Griechen, gleichfalls Vater und Sohn, ein türkiſcher Notabler, ein en Jour⸗ naliſt, der Vizedirektor der ottomaniſchen Bank, ein deutſcher Kaufmann und ein Vertreter des öſterreichiſchen Lloyd. Die Griechen Vardopulos und Curzis wollten widerſtehen und drohten, aus dem Fenſter zu ſchießen, ergaben ſich jedoch, als ein engliſcher Offizier drohte, das Haus in die Luft zu ſprengen. Nach dreiſtündiger Arbeit wa⸗ ren alle Verhafteten an Bord gebracht. Der Präfekt te⸗ legraphierte ſofort nach Athen. Hier rief die Nach⸗ richt eine lebhafte Erregung hervor, doch ſind die Preſſe⸗ kommentare bisher knapp. Am 8. Januar nachmittags lügen der deutſche und öſterreichiſche Geſandte zu Sku⸗ udis und proteſtierten. Die griechiſche Regierung ihrer⸗ ſeits überreichte in den Ententehauptſtädten eine Pro⸗ teſtnote gegen die erneute Verletzung der Neutralität und Souveränität und Wed die Freilaſſung der Ver⸗ hafteten. Der engliſche Geſandte in Athen erklärte Jour⸗ naliſten mit einigem Spott, das griechiſche Volk müſſe einſehen, daß die Verhaftungen nur militäriſche Ver⸗ teidigungsmaßnahmen der Entente, aber keine Feinde ig⸗ keiten gegen die griechiſche Neutralität und Souveränität enthielten. Die Verkündigung des Kriegszuſtandes in Athen wird bald, vielleicht noch vor der Kam⸗ mereröffnung am 24. Januar, erwartet. i Der türkiſche Krieg. Die Kämpfe an den Dardanellen. GKG. Konſtantinopel, 10. Jan. Nach dem flucht⸗ artigen Rückzug der engliſchen Armee vom Nordabſchnitt der Halbinſel Gallipoli, der ſogenannten Anaſorta-Grup⸗ pe, konzentrierten ſich die Kämpfe zunehmend auf die Südgruppe der Dardanellenfront bei Sed⸗ dul Bahr. Daſelbſt ſtehen in der Hauptſache franzöſiſche und nur zu einem Bruchteil engliſche Truppen. Seit vier⸗ zehn Tagen wird dort erbittert gerungen. Wie kaum auf einem anderen der Schauplätze des Weltkrieges entfalten bei dieſen Angriffen ſämtliche Waffen eine ausgedehnte Tätigkeit. Die Kriegsſchiffe und Küſtenbatterien ſchüt⸗ zen die Gräben. Aeroplane, Hydroplane und Tauch⸗ boote, alles iſt hüben und drüben für das welthi⸗ ſtoriſche Finale aufgeboten. Mit unvergleichlicher Bravour, wie zu Beginn der von der Entente mit den ausgedehnteſten Hilfsmitteln und großartigſten Hoffnun⸗ gen eingeleiteten Dardanellenexpedition, die nunmehr un⸗ unterbrochen faſt ein Jahr dauert, kämpft jetzt das otto⸗ maniſche Heer. Die von den Türken den Feinden bei Seddul Bahr beigebrachten Verluſte ſind ſehr bedeu⸗ tend, die eigenen türkiſchen faſt geringfügig. Einzelne franzöſiſche Truppenteile konnten unter dem Schutze anhaltenden Schiffsfeuers abtransportiert werden. Die Niederlagen der Entente an den Dardanellen bil⸗ den das glänzendſte Ruhmesblatt der türkiſchen Geſchichte. Kaum jemals ſind die hochgeſtellten Hoffnungen der Gegner ſo troſtlos vernichtet worden, wie vor den Dar⸗ danellen.(Frkf. Ztg.) f ö Die Räumung der Halbinſel Gallipoli. WB. London, 10. Jan.(Amtlich.) Gallipoli iſt vollſtändig geräumt. 5 WTB. London, 10. Jan.(Reuter.) General Mon⸗ roe meldet: Die Räumung der Halbinſel Gallipoli iſt er⸗ folgreich durchgeführt. Alle Kanonen und Haubitzen wurden meggeſchafft, außer 17 abgenutzten Geſchützen, die vor dem Abzug in die Luft geſprengt wurden. Die Geſamtverluſte ſind ein britiſcher Soldat. Die Franzo⸗ ſen hatten keine Verluſte. 8 E e Siegesfreude in der Türkei. We. Konſtantinspel, 10. Jan. Die Freude über die Heldentat der türkiſchen Truppen, die die Eng⸗ länder endgiltig von der Halbinſel vertrieben haben, iſt in allen Klaſſen der Bevölkerung allgemein. Die Glocken aller 1 e und armeniſchen Kirchen wur⸗ 0 Der Vogt von Sylt. a Roman von Theodor Mügge. 1 i Jortſetzung. Nachdruck verboten.) 85„Ah ſo!“ rief der Staatsrat lachend,„nun das iſt doch ein praktiſches Ziel der Demagogen und heißt nicht ins Blaue hinein phantaſieren. Aber laſſen Sie das ja nicht den patriotiſchen Rittern und reichen Leuten hören, mein junger Freund, deren deutſchtümelnde Vaterlands⸗ liebe gewaltig dadurch abgekühlt würde.“ Ich führe es nur an,“ ſagte Lornſen,„um Ihre Frage zu beantworten, im übrigen aber laſſen ſich die findungen eines Volks, das ſich losgeriſſen weiß von ſeinem wahren Vaterlande, nicht mit der Krämerelle meſſen.“ „Ich würde nur zurückfragen, was denn die Dänen E würden, wenn ſie von Holſtein und Schleswig regiert würden; wenn man ihnen erklärte, ihr ſeid deutſche Pro⸗ vinzen unſeres deutſchen Staates. Eure verbrieften Rechte kümmern uns nichts, eure Schiffe ſind deutſches Eigen⸗ tum, eure Sprache und Sitten ſchafft ab, lernt deutſch, kommt nach Kiel und macht dort Examen, wenn ihr Anſtellung haben wollt. Bezahlt unſere Schulden, be⸗ mannt unſere Flotte, Rechenſchaft bekommt ihr nicht; verwenden wollen wir euer Geld, wie es uns beliebt und euch Gehorſam lehren, wenn ihr Widerſpruch wagt.“ „Dänemark würde ſich nie einer ſolchen Schmach fügen!“ rief das Fräulein, als Lornſen endete. „Ol Poſſen,“ fiel der Baron ein.„Wenn die Dänen wirklich in der Lage wären, wie die Herzogtümer und namentlich Schleswig; wenn ſie vierhundert Jahre lang zu ihnen gehörten und 1721 inkorporiert wurden, wie dies wirklich geſchehen iſt, ſo würden ſie ihrem Schickſale folgen. Das ſchlimmſte ſind die Uebertreibun⸗ 5 ben der Uebel, die beſtehen ſollen, und willige Ohren bei enen finden, die fern ſind und vom Parteiſtandpunkte ſich blenden laſſen.— Es wäre an der Zeit, daß verſtändige Männer ſich beſſer unte richteten und ſtatt das Straßen und veranſtalteten Freudenkundgebungen. An⸗ dere Gruppen von Vereinen mit Fahnen und Muſik Wagen vaterländiſche Lieder ſingend, durch die Straßen onſtantinopels. Die Freudenkundgebungen wiederhol⸗ ten ſich unausgeſetzt. Abends wurden die Moſcheen feſtlich beleuchtet. Sofort nach dem Eintreffen der Sie⸗ gesnachricht im Kriegsviiniſterium begab ſich der Vize⸗ generaliſſimus, Enver Paſcha, ins Palais und meldeke ſie dem Sultan, der ſeine überaus lebhafte Befriedigung darüber äußerte. Der Sultan übermittelte ſeine Grüße und Glückwünſche der V. Armee, die mit dem Ausdruck des Dankes antwortete. Der Sultan ſpendete neuerdings 1000 Pfund für die Kinder von gefallenen Soldaten. Neues vom Tage. Wir müſſen ſtreng haushalten! WTB. Berlin, 10. Jan. Die Beſtandsaufnahme vom 16. November 1915 hat ergeben, daß die Brot⸗ getreidevorräte im Deutſchen Reiche ausreichen, um die Bevölkerung und das Heer bis zur nächſten Ernte zu ernähren.— Es hat ſich aber gezeigt, daß die freieren Maßnahmen, die bei Beginn des zweiten Wirtſchaftsjah⸗ res getroffen wurden(Freigabe von Winterkorn und Fut⸗ terſchrot, geringere Ausmahlung und Erhöhung der Brot⸗ ration bei Verbrauchern und Landwirten) die Auffaſ⸗ ſung erweckt, als wenn unſer Vorrat überreichlich und Vorſicht nicht von Nöten wäre. Dieſe Auf⸗ faſſung iſt irrtümlich. Wir müſſen auch im zweiten Jahre ſtreng haus halten, wenn wir nicht nur rei⸗ chen, ſondern auch mit einer hinlänglichen Reſerve ins nächſte Wirtſchaftsjahr hinübergehen wollen. Das Ku⸗ ratorium der Reichsgetreideſtelle hat daher be⸗ ſchloſſen, unter vorläufiger Auſhebung der freieren Maß⸗ nahmen zu den Beſtimmungen des Verteilungsplanes des vorigen Jahres zurückzukehren und die Tageskopf⸗ menge, wie im Frühjahr 1915 feſtzuſetzen. Für die Bedürfniſſe der Schwerarbeiter nach ſtärkeren Brotra⸗ tionen wird, wie bisher, ausreichend geſorgt werden. e Die Zreiheit der Preſſe. 8 WB. Berlin, 10. Jan. Der Hauptausſchuß des Reichstags beriet heute zunächſt einen ſozialdemokra⸗ tiſchen Antrag, den Belagerungszuſtand wieder auf⸗ zuheben und die Freiheit der Preſſe wieder herzuſtllen. In der Beſprechung verwies Miniſterialdirektor Dr. Le⸗ wald auf die früheren Erklärungen des Staatsſekretärs des Innern. Die Reichsleitung habe immer auf dem Standpunkt geſtanden, daß die Vorausſetzung für die Verhängung des Belagerungszuſtandes dann gegeben ſei, wenn das Bundesgebiet oder Teile desſelben ke) roht ſind und daß es nicht der im preußiſchen Belagerungszu⸗ ſtandgeſetze vorgeſehenen Vorausſetzungen bedürfte. An dieſer Auffaſſung halte die Reichsleitung feſt. Für die Anordnungen der Generalkommandos auf Grund des Ge⸗ ſetzes über den Belagerungszuſtand trügen dieſe ſelbſt gegenüber dem allerhöchſten Kriegsherrn die Verant- wortung, nicht aber der Reichskanzler. Mit der Bildung des Kriegspreſſeamtes hätten anerkannterweiſe die Ve⸗ ſchwerden über die Handhabung der Zenſur abgenommen. Ein Regierungsvertreter wies ferner die Angriffe gegen den Erlaß des preußiſchen Miniſteriums des Innern betreffend die„Neue Korreſpondenz“ zurück. Es han⸗ dele ſich darum, auch den kleinen Blättern wahrheitsge⸗ treues amtliches Material zu übermitteln. Das diene dem Volke und dem Kriegszweck. Die Freiheit der Mei⸗ nungsäußerungen in beruflichen und anderen Fragen ſollte nicht beſchränkt werden. 122 5 Vorwärts mit unſerem Kaiſer! Die Neajahrskundgebung unſeres Kaiſers, ſein Erlaß an das deutſche Heer, die Marine und die Schußtrup⸗ pen, ſein Neujahrsgruß an das bayeriſche Königspaar und ſein Handſchreiben an den Generalſtabschef von Fal⸗ kenhayn, atmen den Ausdruck unerſchütterlicher Zuver⸗ ſicht und geben hierfür in großen Zügen die Begründung. Jede der gewichtigen Tatſachen, die Kaiſer Wilhelm zum Jahreswechſel feſtgeſtellt hat, verleiht den gerech len An⸗ 4 12 . Führer ſelber ſagt, auf den endgültigen Sieg zu hoffen. das den Kern des Handſchreibens an General von Fal⸗ kenhayn bildet, iſt das Ergebnis aus des Kaiſers Vergleich zwiſchen dem Geiſt und dem Willen, dem wir unſere den Kräften, womit unf wähnen... eee Unſer Kaiſer faßt in ſeinen Kundgebungen kurz zu⸗ ſammen, worauf unſere Sieghaftigkeit beruht. Ein Vier⸗ faches iſt es: die zähe Tapferkeit und der Heldenmut der Truppen, die vorbildliche Leitung des Generalſtabes, die a Muſtergültigkeit der Heeresführung und die Einheit von Heer und Heimat. Dem ſtellt Kaiſer Wilhelm gegenüber, was die Feinde, unfähig, im ehrlichen Waf⸗ ſengange uns zu beſiegen, noch aufbieten. Sie bauen auf ihre Ueberzahl, auf das Gewicht der Maſſe; ſie wol⸗ len uns aushungern, und ſie rechnen auf die Wirkungen ihres Lügen⸗ und Verleumdungsfeldzuges. Vermöchte die zahlenmäßige Ueberlegenheit den Aus⸗ ſchlag zu geben, ſo müßte es längſt um uns geſchehen ſein. Beläuft ſich doch die Bevölkerungszahl der feind⸗ lichen Staaten insgeſamt auf rund 800 Millionen. Das bedeutete im Anfang mehr als ſechs gegen einen, und heute, nachdem die Türken und die Bulgaren ihre ebenſo ere Feinde uns zu überwinden 77CCCCCCCCCCCCCCCCC 2 gegen einen. enübergewicht geleiſtet? Es iſt, wie unſer Kaiſer be⸗ zeugt, zerſchellt. Schon dies allein genügte als untrüg⸗ licher Beweis, wie feſt die Zuverſicht zu unſerer Un⸗ überwindlichkeit begründet iſt. Aber zerſchellt ſind auch unſerer Feinde Aushungerungswille und ihr Kampf mit den Mitteln des Lügens und Betrügens. Unſer Kaiſer unterſcheidet, wie ſchon angedeutet, zwiſchen dem Kriege mit ehrlichen Waffen, die wir, wie er in ſeinem Tele⸗ gramm an Bayerns Herrſcherpaar ſagt, mit reinem Gewiſſen erhoben haben und führen, und der Kriegfüh⸗ rung unſerer Feinde, die er in gebührender Schärfe als frevelhaft und heimtückiſch geißelt. Der Kaiſer be⸗ rührt damit die Tiefe des ſittlichen Gegenſatzes zwiſchen hüben und drüben, der zueltzt nach deutſcher Auffaſſung das Entſcheidende iſt. Auf unſerer Seite ſteht das Bewußtſein der Wahrhaftigkeit und des guten Rechts, das die Feinde vergewaltigen wollten— auf der an⸗ dern Seite der Wahn, uns mit einem Gewebe von Lug und Trug, das ſchon Jahre vor dem Kriege ge⸗ ſponnen worden war, zu erdroſſeln. E Unſer Kaiſer, der noch im letzten Augenblicke den Frieden zu erhalten bemüht geweſen iſt, der die Ehr⸗ lichkeit und Gerechtigkeit des deutſchen Willens wie kein anderer in ſeiner Perſönlichkeit und Wirkſamkeit ver⸗ körpert, vertraut darum mit der gleichen Zuverſicht, die er aus den ruhmreichen Siegen unſerer Waffen ſchöpft, auch auf den Sieg der guten Sache, die in ſeinem Be⸗ wußtſein und Gewiſſen lebendig iſt. Er wählt das Wort, das für das Scheitern ſittlich verwerflicher und verächt⸗ licher Abſichten geprägt iſt:„Ihre Pläne werden elend zuſchanden werden.“ i e f Ein Vorzeichen hierfür bietet uns England, das ſich beim Jahreswechſel anſchickt, zur Wehrpflicht überzu⸗ ehen. Den Engländern galt ſeither der Zwang, dem Paerlunde mit den Waffen zu dienen, als unverträglich mit der Freiheit. Wenn ſie jetzt trotzdem die Wehr⸗ pflicht einführen und ſo im Drange der Not den deut⸗ ſchen„Militarismus“ nachzuahmen trachten, den ſie vorgeblich aus der Welt ſchaffen wollten, ſo geſtehen ſie, daß ſie dazu außerſtande geweſen ſind, daß ſie bis⸗ her Niederlagen erlitten haben. Als ohnmächtig aber kennzeichnet unſer Kaiſer die Wut, womit die Feinde noch immer ihre Hände nach allem ausſtrecken, was uns das Leben lebenswert macht.. e Mit ſeinem Kaiſer weiß ſich das deutſche Volk nach wie vor völlig eins. Des deutſchen Volkes Denken, Fühlen und Streben iſt ausgeſprochen in des Kaiſers Neujahrsworten, die zeigen, wofür und womit wir kämp⸗ fen. Um den Schutz der Heimat geht es, wie der Kaiſer laat und um Teutſchlands Größe; und wir kämpfen in „ e 7 ee e, ſpruch,„zuberſichtlicher denn je“, wie unſer kaiſerlicher Feuer zu ſchüren, in vernünftiger Weiſe zu verſöhnen ſuchten, nicht aber Irrtümer und leidenſchaftliche Enkſtel⸗ lungen der Wahrheit verbreiten helfen.“ Mit einem ſcharfen Blick, aber ohne die höfliche Freundſchaftlichkeit aufzugeben, ſah er Lornſen an. Die Bewohner in Hallig hatten ſich um den Tiſch geſammelt und hörten mit vieler Teilnahme zu. Ihre Augen ruhten auf dem Vertreter ihres Stammes, ſie betrachteten ihn mit Stolz, wie er dem däniſchen Herrn furchtlos gegen- über ſtand und für ihr gutes Recht ſeine Stimme erhob und ſie erwarteten von ihm, daß er auch jetzt nicht ſchweigen werde. „Unſere Sache iſt ſo einfach, Herr Staatsrat,“ ſagte Lornſen,„daß Entſtellungen der Wahrheit nicht von uns ausgehen können. Im Jahre 1460 haben wir durch freie Wahl den König von Dänemark, Chriſtian I. zu unſerem Landesherrn und Herzog angenommen, unter der feierlich beſchworenen Bedingung, daß die Herzog⸗ tümer nie zu Dänemark gehören und ewig zuſammen bleiben ſollten, ungeteilt. Das hat man uns ſo wenig gehalten; wie man Schwedens und Norwegens Freiheiten und Rechte geachtet hat, die zu ihrer Zeit auch den däni⸗ ſchen König zu ihrem Könige gewählt hatten. Der Ab⸗ ſolutismus warf ſich auf uns und erdrückte unſere Selbſt⸗ ſtändigkeit. Schweden riß ſich los, Norwegen hat ſpäter ſeine Freiheit erzwungen, wir ſind geblieben.“ „Herr Lornſen,“ ſagte der Staatsrat aufſtehend, „Sie muten mir wirklich mehr zu, als ich ertragen kann. Wahrhaftig, es iſt komiſch genug, daß ich auf dieſer kleinen Scholle im Meere ganz ernſthaft bleiben und Dänemarks Rechte auf Schleswig vertreten ſoll.— Sei im Beſitz und du biſt im Recht! ruft Ihr deutſcher Dichter Schiller aus, deſſen revolutionäres Treiben Ihnen gewiß mehr zuſagt wie Goethe. Nun wohl, wir ſind im Beſitz, folglich im Recht und werden es feſthalten.— Wie aber die Zeit hingegangen iſt! In ſo angenehmer Unterhal⸗ tung fliegen die Stunden wie Minuten.— Hören Sie das Brauſen draußen? Es wird wieder windig.“ 55 „Es iſt die Flut,“ ſagte Lornſen, nach der alten „Sie bringt den Wind mit, aber er „In einer halben Stunde werden wir die Hallig ver⸗ laſſen können.“ „Nun das iſt erfreulich zu hören,“ rief der alte Herr,„hoffentlich iſt das Wetter gut.“ a Lornſen öffnete die Tür der Stube. Die Läden vor den Fenſtern waren dicht geſchloſſen, jeßt aber drang durch das trübe Licht der Lampe der glänzende Schein des Mondes herein, und draußen lag die ſternenvolle Nacht ſo klar und wolkenlos, als ſei es unmoͤglich, daß ſie jemals getrübt werden könnte. Der Mond überglänzte das Meer, das in leuchtenden Wellen aufrollte, die wie Berge geſchmolzenen Metalls ſich hoben und senkten. Tie Hallig war zum Teil von der Flut überdeckt, ihr weißer Schaum ſpritzte über das Gras, und mitten zwiſchen dieſen ſilſbernen zahlloſen Gipfeln und ſchattigen Schluchten voll Finſternis und geheimnis⸗ vollem Grauen lag das beglänzte Haus, wie auf den Wogen ſchwimmend, die es zu tragen ſchienen. „Wenn ich das ſehe,“ rief der Baron,„kann ich mir erſt recht denken, wie wohl zuweilen die 1 bis über die Warften hinauf in die Häuſer und über dieſe fortſtürzen und alles begraben konnen.“ „Ich vertraue mit ruhiger Zuverſicht“: dies Kaiſerwort, Leiſtungen und Erfolge danken, und der Geſinnung und gerechte Sache mit der unſerigen vereint haben, fünf Und was hat dieſes maſſenhafte Zah⸗ 5 im Verkrauen auf Göttes gnädige Hilfe. Unſeres Kai⸗ * Ruf: Vorwärts mit Gott! und ſeine Zuverſicht wei⸗ 1 den Weg zu dem Ende, das, wie ſich König Ludwig don Bayern in ſeinem Neujahrsgruß an den Kaſſer 1 Deulſchlands Größe und ſeine friedliche W entnicklung ſichert. — Die Deicheteiegsgeſeggebung. An dem farbigen Abglanz der Ceſebgeb ing im 8 Kriegsjahr 1915 haben ir da Leben,, wie es ſich in ber dieſem großen ind ernſten Jahr abgeſpielt hat, in einem 5 f n vor uns. Zwar iſt für die meiſten geſetzgeberi⸗ 55 3 ſchen Maßnahmen, ſo ſchwerwiegend ſie aich geweſen ſind, nicht die große Geſetzgebungsmaſchine des Reichs⸗ tags bemüht worden, vielmehr ſind die meiſten Vorſchrif⸗ 1. ten in Geſtalt von Bundesratsverordnungen ergangen, 8 hauptſächlich geſtützt auf den Par. 3 des ſogenannten 1 Ermächtigungsgeſezes vom Auguſt 1914, durch den dem 1 Bundesrat weitgehende Freiheiten gegeler worden ſind. 2— Dies hat ſelbſtverſtändlich große Vorzüge für ein ra⸗ 8 ſches Vorgehen gehabt, wie es für viele dieſer Gebiete 5- unbedingt notwendig war. Der Sanktion durch den as Reichstag(hat man nur die Bewilligung der Kriegs⸗ und kredite und die Anbahnung der Kriegsgewinnbeſteuerung e Vorbehalten;?;ẽ 8 nf Allein für das große und ſchwierige Gebiet der Volks⸗ h⸗ ernährung und der Beſchlagnahme von Rohſtoffen aller 3 Art ſind im abgelaufenen Jahre an die 250 zum Teil g9recht umfangreiche Verordnungen ergangen. Welche Fülle 12 von Organiſation in dieſen Maßnahmen umſchloſſen 5 4 liegt, das wird erſt eine ſpätere Zeit voll erkennen kön⸗ . nen. In dieſen Verordnungen aber liegt es ſchon wie 58 1 in der Nußſchale umſchloſſen, welche bedeutungsvollen 55 4 offiziellen Kriegsgenoſſenſchaften und Kriegsgeſellſchaf⸗ 85 5 ten aller Art für die Verſorgung unſeres Volkes und 5 unſeres Heeres gegründet werden mußten. Ein gro⸗ h⸗ ßer Teil dieſer Verordnungen erſchöpft ſich freilich darin, fe Abänderungen für frühere Maßnahmen zu bringen, und „ zwar oftmals nur Abänderungen geringfügiger Art. * aber gibt es große grundlegende Beſtimmungen, die um 5 4 ſo bedeutungsvoller ſind. Wichtige Roh⸗ und Nahrungs⸗ 5 ſtoffe wie Getreide, Metalle, Vieh, Zucker, Futtermittel — 7 aller Art ſtehen dabei natürlich obenan. Außerhalb dieſer viel beſprochenen Gebiete der Veſchlagnahme, der Beſtandsregelung und der Verteilung ſind es aber noch . andere Geſetzgebungswerke, die, obwohl ſie in weiteren 2 90 Kreiſen nicht ſo bekannt geworden ſind, doch von gro⸗ ßer Wichtigkeit ſind. Namentlich für die Erleichterung des Prozeßverfahrens ſind wichtige Bekanntmachungen erlaſſen worden. Die Bekanntmachung zur Entlaſtung der Gerichte vom 9. September und zur Entlaſtung der Strafgerichte vom 7. Oktober haben in Juriſten⸗ kreiſen bereits eine gewaltige Fülle von Erörterungen veranlaßt, da ſie an weſentlichen Grundlagen des Pro⸗ bebverjutens rütteln und namentlich die Forderungen er Anwälte nahe betreffen. Andere Vorſchriften berüh⸗ ren die Vertretung der Kriegsteilnehmer in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten, den dinglichen Rang öffentlicher La⸗ ſten, die Hinausſchiebung der Verjährungsfriſten und dergleichen mehr. 1 a—— Nicht zu unterſchätzen ſind auch einige neuere Vor⸗ ſchriften, die über die Regelung der Kriegswohlfahrts⸗ 8 pflege und über die Einſchränkung der Arbeitszeit in Spinnereien und Webereien erlaſſen worden ſind, vor⸗ nehmlich über die Verordnungen über die Angeſtellten⸗ verſicherung während des Krieges, namentlich betref⸗ fend die Abkürzung der Wartezeit und die Anrechnung der militäriſchen Dienſtjahre, und ſchließlich ganz be⸗ ſonders die Ausdehnung der Wochenhilſe während des Krieges. Hier hat ſich gezeigt, ein wie großer Lehr⸗ meiſter der Krieg auch auf ſozialem Gebiet ſelbſt für unſere fortgeſchrittene Sozialpolitik noch ſein konnte. „Die Friſten des Wechſel⸗ und Scheckrechts, die ſchon früher die Geſetzgebung des Krieges vielfach beſchäf⸗ tigten, haben dies auch im Jahre 1915 getan, indem dieſe Friſten wiederum von Zeit zu Zeit verlängert werden mußten. Die Bundesratsverordnung von 1914, die die Bewilligung von Zahlungsfriſten beſtrafen, ha⸗ ben im Mai 1915 Aenderungen erfahren müſſen, weiter ſind über die Fälligkeit im Ausland ausgeſtellter Wech⸗ ſel, über die Geltendmachung von Anſprüchen von Per⸗ ſonen, die im Ausland ihren Wohnſitz haben, neue Beſtimmungen erlaſſen worden. Viel Schwierigkeiten N bereiteten auch die Patent⸗ und Gebrauchsmuſteranſprü⸗ be deutſcher Staatsangehöriger in auländiſchen Staa⸗ a ten und die Verlängerung der Prioritätsfriſten und der⸗ te gleichen mehr. Dieſe Vorſchriften wie die ebenfalls 3 98 zahlreichen über die Ueberwachung 4 5 terielltehmungen betreffen die wichtige Aufgabe, die ma⸗ ch S Rechte deutſcher Staatsangehöriger gegenüber „„ 225 allen deutſchen Beſitz bekämpfenden Ausland nach 91 eee zu wahren. Dahin gehören auch die Blle⸗ E kauntmachungen über die Anmeldung des im Inland befindlichen Vermögens von Angehörigen feindlicher 1 N worüber einige Beſtimmungen ergangen ſind. . d rwähnen wir noch, daß auf dem Gebiet des Münz⸗ er 2 fut Geldweſens z. B. das Verbot der Ausfuhr und Durch⸗ 8, fuhr von Gold und die Anordnung der Ausprägung in von eiſernen Fünfpfennig⸗ und Zehnpfennigſtücken, dann 85 weiter einige Verordnungen über Kraftfahrzeuge und Motorboote, über die Fernhaltung unzuverläſſiger Per⸗ ſonen vom Handel, über die Veräußerung von Kauffahr⸗ eiſchiffen an Nichtreichsangehörige erlaſſen worden ſind, gewinnen wir ein Bild von der Reichhaltigkeit der gekommen, denn es iſt klar, Kapitalvermögen. Bundesratsverordnungen auch überall in den Bundes⸗ ſtaaten und weiter in den Gemeinden die Verordnungs⸗ maſchine aufs lebhafteſte in Bewegung ſetzen mußte und noch weiter in Bewegung ſetzen muß 8 s Greys Weißpapier zum Baralong⸗Fall WTB. London, 8. Jan.(Reuter.) Tie engliſ che Regierung hat ein W eißpapier über die Beſchwerden der deutſchen Regierung gegen die Beſatzung des engli⸗ ſchen Hilfskreuzers„Baralong“ ausgegeben. Ter Staatsſekretär des Aeußern Sir Edward Grey ſagt darin, die engliſche Regierung habe mit großer Genug⸗ tuung, aber auch mit Erſtaunen vernommen, daß Deutſch⸗ land ſich ernſthaft für die Grundlagen einer ziviliſierten Kriegführung einſetze und für diejenigen, die ſich mit Vorbedacht beiſeite ſetzen, Beſtrafung forderte. Der Vorfall, der die deutſche Regierung plötzlich daran er⸗ innert habe, daß es derartige Grundlagen gebe, ſei ja allerdings einer, bei dem Engländer und nicht Deutſche Miſſetäter ſein ſollten, aber die engliſche Regierung nehme nicht an, daß beabſichtigt werde, das Gebiet gerichtlicher Unterſuchungen willkürlich zu beſchränken. Es würde ungereimt ſein, den Baralongfall allein als Gegen⸗ ſtand einer Unterſuchung auszuwählen. Selbſt wenn die Beſchuldigungen der deutſchen Regierung zu⸗ gegeben würden, was die engliſche Regierung jedoch nicht tue, ſo wäre die Anklage gegen den Komman⸗ danten und die Mannſchaft der Baralong vou gerin⸗ ger Bedeutung im Vergleich mit den Freveltaten, die von deutſchen Offizieren zu Lande und zur. See abſichtlich gegenüber Kämpfern und Nichtkämpfern begangen worden ſeien. Grey erwähnt ſodann drei Fälle, die ſich in denſelben Tagen, wie der Bara⸗ longfall ereignet hätten: 1 8 885 1. Die Verſenkung der Arabie durch ein deutſches Unterſeeboot, das ohne vorherige Warnung ge⸗ handelt und keinen Verſuch gemacht habe, die Beſatzung der Arabic, die keinen Widerſtand geleiſtet habe, zu ret⸗ ten. 2. Den deutſchen Torpedobootszerſtörer, der ein engliſches Unterſeeboot an der däniſchen Kü⸗ ſte, wo es geſtrandet war, entdeckt, und, obgleich er es vorher nicht verfolgt, obgleich es ſich in neutralen Ge⸗ wäſſern befunden hätte und außerſtande geweſen wäre, ſich zu verteidigen, das Unterſeeboot und ſeine Mannſchaft bei ihrem Verſuch zu ſchwimmen, beſchoſſen hät. te. Ein dritter Vorfall habe ſich ungefähr 48 Stunden ſpäter abgeſpielt. Der Dampfer Ruel ſei durch ein deut⸗ ſches Unterſeebdot angegriffen worden. Er habe nicht den geringſten Widerſtand verſucht, um ſich zu retten und ſei mit Kartätſchen und aus Gewehren beſchoſſen wor⸗ den, wodurch ein Mann getötet und acht andere, darunter der Kapitän, ſchwer verletzt worden ſeien. Der unter Eid erſtattete Bericht, auf den die Mitteilungen ſich grün⸗ den, gebe keine Urſache an, die dieſe rohe, kühlen Bluts begangene Miſſetat rechtfertigen würde. e Tie britiſche Regierung ſei der Anſicht, daß dieſe drei Fälle zuſammen mit dem Baralongfall vor einen unparteiiſchen Unterſuchungsrat gebracht werdeit könnten, z. B. vor eine aus amerikaniſchen Ma⸗ rineoffi zieren zuſammengeſetzte Kommiſſion. Soll⸗ te dieſer Vorſchlag angenommen werden, ſo würde die engliſche Regierung alles tun, was in ihrer Macht liegt, um die weitere Unterſuchung zu erleichtern und die Schrit⸗ te tun, die die Gerechtigkeit erfordere. Die britiſche Regierung erachte es nichtfür notwendig, auf die Be⸗ ber zu antworten, daß die engliſche Flotte ſich er Unmenſchlichkeit ſchuldig gemacht habe. Die letzten Statiſtiken, die ſie zur Verfügung habe, erwieſen, daß 1150 deutſche Matroſen gerettet worden ſeien. Die deutſche Flotte könne dieſen Rekord nicht ſchlagen, wahrſcheinlich, weil ſich ihr nicht die gleiche Gelegenheit geboten habe. 85 1 3 Lokales. 5 Seckenheim, den 11. Januar 1916. —— N „ 0 Karlsruhe, 10. Jan. Der Verband badiſcher Grund⸗ und Hausbeſitzervereine beabſichtigt erneut an die Gr. Regierung heranzutreten mit der Bitte, Beſtim⸗ mungen zu treffen, daß den ſtädtiſchen, mit Hypotheken⸗ ſchulden belaſteten Hausbeſitzern, die für ihre Liegen⸗ ſchaftsvermögen angeforderten, viel zu hohen Umlage⸗ gebühren auf ein gerechteres Maß zurückgeführt werden. Der Grund⸗ und Hausbeſitzerverein iſt der Anſicht, die Liegenſchaftsbeſteuerung ſollte, wie in anderen Staaten, eine feſte, nach oben begrenzte ſein, wie lei uns beim ) Mannheim, 10. Jan. Nach einem Bericht der hieſigen Volksſchule ſind im erſten Kriegsjahr von den im Schuldienſt tätig geweſenen Perſonen 22 den Heldentod fürs Vaterland geſtorben. Während am 31. Juli 1914, alſo unmittelbar vor Kriegsausbruch, die Zahl der Schüler in 900 Klaſſen 36 129, die Zahl der Lehrkräfte 838 betrug, war am 15. Mai 1915 die Zahl der Schüler auf 36 691 geſtiegen, die Zahl der Lehr⸗ kräfte war auf 492 geſunken.„ ) neberlingen, 10. Jan. In Oberradrach wurde das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des im Felde ſtehenden Landwirts Hug durch Feuer vollſtändig zerſtört. Die Hausinwohner konnten ſich nur notdürftig bekleidet retten. Acht Stück Großvieh, ein Pferd und ſämtliche Schweine fielen dem Feuer zum Opfer, während das Jungvieh gerettet werden konnte. Die Entſtehungsurſache des Bran⸗ des iſt noch nicht bekannt. F () Wyhl a. K., 10. Jan. Am Kaiſerſtuhl hak der Badiſche Bauernverein durch ſeine örtlichen Genoſſen⸗ ſchaften größere Mengen Saatmais aufgekauft, ſo hier um 600 Zentner, in Sasbach um 200 Zentner, in Heck⸗ lingen um 300 Zentner, in Forchheim und Endlingen um 300 Zentner. Es wurden ſchöne Preiſe erzielt und durch⸗ wea aute 2414 Bäckerel Aug. Engert Ware angeliefert. 4. Vom Sch 5 Jau. In den Tägen vom 10. bis 16. Januar wird in den Bezirken Neuſtadt, Bonndorf, Donaueſchingen, Triberg und Villingen eine Goldwoche“ abgehalten werden. ö 8. 19 15 (9) Feuerbach, 9. Jan.(R aub mord.) In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde in der Nähe des Schützenhauſes der 59 Jahre alte Anton Wetzler aus Weil im Dorf auf dem Heimwege von der Nacht⸗ ſchicht ermordet und beraubt. Als der Tat dringend verdächtig iſt ſein Mitarbeiter, der 18 Jahre alte Hilfs⸗ arbeiter Gſander aus Ditzingen verhaftet worden. Ueber die näheren Tatbeſtände konnte feſtgeſtellt werden, daß der Mord mit einem ſchweren Prügel ausgeführt wur⸗ de, der dem Ermordeten die Schädeldecke zertrümmerte. Auch war dem Opfer der Hals mit einem Meſſer durch⸗ schnitten... Zu dem Raubmord erfahren wir noch folgendes: Der ermordete Anton Wetzler von Weilimdorf war in der Hauff'ſchen Fabrik in der Mäderklinge beſchäftigt und be⸗ fand ſich mit ſeinem Wochenlohn von etwa 70 Mk. in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag auf dem Heimweg, den er gewöhnlich mit ſeinem Mitarbeiter, dem 18 Jahre alten Gſander aus Ditzingen machte. Ein Mann aus Weilimdorf hörte um 1 Uhr Nachts in der Nähe des Tatortes Schüſſe fallen und ging mit einem an⸗ deren Mann an das Rondell des Feuerbacher Höhenwegs, wo ſie Wetzler ermordet vorfanden. Es war ihm der Hals durchſchnitten und der Schädel eingeſchlagen, je⸗ doch war eine Schußwunde nicht zu entdecken, da offenbar die Schüſſe fehlgegangen ſind. Am Sonntag vormittag kam der der Tat verdächtige Arbeiter in ſeine Arbeits⸗ ſtätte, wo er baden wollte, obwohl er erſt nachmittags hätte antreten müſſen. Bei der Durchſuchung fand man ein blutbeflecktes Taſchenmeſſer vor, wie auch ſein An⸗ zug mit Blut beſpritzt war. Am Tatorte ſelbſt fand man N einige Patentknöpfe, von denen der Täter einige in der Taſche trug. Dieſes belaſtende Beweismaterial führte u ſeiner Verhaftung. Gſander leugnet noch immer die at. Der Ermordete hinterläßt Frau und 5 Kinder, von denen 3 Söhne im Felde ſtehen. e 28 .(0) Feuerbach, 10. Jan.(Der Mörder über⸗ führt.) Der Täter, der übrigens nicht Gſander, ſon⸗ dern Gſandner heißt, hat bereits geſtern abend ſei Tat eingeſtau den. e Scene . Die fene Ager Stadtsparkasse(Bezirks par kasse) Ladenburg. unter Bürgschaft von 6 Gemeinden. Annahme von Spareinlagen, 4% tägl. Verzinsung. Auch kostenfreie Einzahlungen auf Postscheckkonto 5444 Karlsruhe und Girokonto bei der Badischen Bank Mannheim. Einlagenschutz durch Sperrmassregeln und strengste Verschwiegenheit. a f fialhöl. Jümauingeverei öekenbeln. Heute, Dienstag Abend, kaun keine Euchariſt. Sektion ſtattfinden, ſtatt deſſen am Freitag Abend ½9 im chweſteruhans für die eingeladenen Mitglieder. Mittwoch Abend iſt Geſang im Induſtrieſaal für das Doppelquartett. 5 f Donnerstag Abend iſt das übliche Turnen. Der Präſes: Kaplan Bihler. Verloren eine Sroſche auf dem Wege nach Friedrichsfeld, abzugeben gegen Belohnung Hauptftraße 94. Feldpoſt Kartons in jeder Größe empfiehlt Medstrasse Nr. 30. Georg Zimmermann. Gesucht 1 Zwei Hrbeiter lür Gartenarbeit Gärtnerei, F. W. Schröder. Medizinal-Verband Secke heim. versichert ganze Familien sowie Einzelpersonen für Atzt und Apotheke. 8 8 Aufnahme täglich. W NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden konnen. Wir bitten u dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen Der Geſamtvorſtand. sind zu haben dei! Empfehle: Pfalz. Welssweln p. Ltr. I. 00 Mk. Rotweln„„ 1.10„ Blutrot. Süssweln ,,„ 1.68„ Garantiert reinen Bienenhonig Pfund 1.35 zu haben bel e r e ee „„ V)FCFFCFFFF FCC Gegen Jluſten. Helſerfell I Lerſchlelmuno empfehle Eucaliybtus-Mentol Bonbons, Emser⸗Sodener- Pastillen, Wyberttableten, Terpinolpasillen, Formamint D Droginal Bonbons Fenchelhonig, Reichels Hustentropfen, Reuchhustens aft. Ferner Thee's Isländich Moos, Salbeiblätter, Althewurzel, Fenchel, Huflatig, Süßholz, Knöterich. Thüringer Brusttee in Paketen à 10 u. 25 Pfg. Emser u. Sodener Salz. Inhalationsapparate. F. Wüdier ö, facht, Jul. f. däfin ermania Drogerie. 1 —. ͤ ͤ—(—(K— Frauenverein Seckenheim Abt.: Kriegshilfe(Rotes Kreuz). Wir gebenhiermit unſeren Tätigkeitsbericht für Oktober November, Dezember 1915 bekannt: J. Sammelstellen für Geldspenden. 1. Eingang bei Herrn Bürgermeiſter Volz (40 U. 40)— 2. 50.„ Pfarrer Pfenning 80.00 (50 u. 80 u. 50)& 180.00 8. 3„„ Pfarrer Kunz (188 u. 114 u. 180)& 482.00 4. Schülerſammlung...(2 u. 6.70)= 8.70 Zuſammen 4 750.70 5. Bisheriger Eingang 2323.69 Gesamteingang bis 31. 12. 1918.... 4 1074.39 Hiervon ſind abgeſandt bezw. verwendet: 1. An den Landes verein.. 4 9397.00 2. Für Nähſtube uw.„ 2390.55 3. Für Sanitäts hunde„ 50.00 4. Auslagen der Arbeitver⸗ gebungs ſtelle 7 165.60 5. Zur Weihnachtsgabe.„ 503.72 6. Wollſachen an bedürftige „„ 5 11.10 7. Verwaltungsunkoſten„ 34.00 Ausgaben bis 31. 12. 1915. 4 12551.97 4 12551.97 Zu unſerer Verfügung am 31. 12. 1915. 4 522.42 Ferner erhielten wir für Kriegsblinde 2 Gaben durch Schüler geſammelt(3 u. 2 Mk) ſowie eine weitere Gabe von 5 Mk. Dieſe Gaben haben wir an den Verein für badiſche Blinde geſandt mit der beſonderen Zwecks⸗ beſtimmung. II. Sonstige Llebesgaben. Die Sammelſtelle für Naturalgaben konnte an Lazarette Mannheims folgende Liebesgaben abliefern: Oktober: 11 Körbe Kartoffel, 30 Körbe Gemüſe, 15 Körbe Salat, 12 Körbe Gelbe Rüben, 13 Körbe Grünes, 3 Körbe Rot- rüben, 4 Stück Geflügel, 49 Eier, 2 Körbe Aepfel, 3 Körbe Birnen, 4 Körbe Tomaten. November: 6 Sack Kartoffel, 12 Körbe Gemuͤſe, 9 Körbe Salat 2 Körbe Gelbe Rüben, 12 Körbe Grünes, 2 Körbe Rot- rüben, 2 Stück Geflügel. 13 Eier. 0 Dezember: 2 Koͤrbe Aepfel, 1 Korb Birnen, 2 Karbe Gemuͤſe, 2 Körbe Grünes, 2 Körbe Salat, 1 Korb Rotrüben, 1 Ständer Bohnen, 6 Gl. Eingemachtes, 1 Pfd. Dörrobſt. Ferner erhielten wir je 1 Pfd. Gries, Zucker, Kaffee, Gerſte. Allen Gebern herzlichſten Dank! Um bedürftigen Frauen ein Verdienſt zu ſchaffen, haben wir ein Arbeitsvergebungsſtelle im Dezember eingerichtet, deren Leitung Frau Apotheker Ketterer in Händen hat. Bis zum geslcherten Frieden stehen uns nech schwere Aufgaben bevor. 30 tichten wir bei Beginn dleses Jahres von neuem dle herzliche Bitte an unsere freund- lichen Geber unser Liebeswerk an den vielen Verwundeten und Rranken nicht zu vergessen und durch Llebesgaben es uns fördern 2u hellen. Seckenheim, 5. Januar 1916. Der geſchäftsführende Beirat: Kunz. Neu eingetroffen: Winter-Hosenstoffe anerkannt prima Qualitäten und moderne Dessins zu billigsten Preisen. Emil Werber Nachf. Inh.: Riehard Rall. . 3 1 2 MANN nur d D“AHostüm- und Kleiderstoffe, Baumwollwaren, Ausstattungs-Artike! in grosser Auswahl. Bedeutend vergrüsserte Verkaufsräume. gegenüber dem alten Rathaus und der Firma J. Daut. Ein Zweiggeschäft in unseren früheren Räumen führen wir nicht. Hielſmann& Heyd HEIM. 1, 5-6 Eingetroffen: D flruurine Wir bitten genau auf die leizige Adresse zu achten. Oroßg Ruäucherboringo Biamarthoringe erſtklaſſige Fabrikate Johr ſihönos Dülrrobſt Cinulber„Caclo“ Ciwelpnulver„Obolln“ Cllronen ner öfück 10 pf. Angenehm. Grüfl. Rolwein 4 Kaffees in eee. Gaarren—(igoroion fbreriad& Kersräler 1 H 2, 1 Mannheim Filiale: Seckenheim, Friedrichstr. 59. f ö N 1 Cb. Rlrebenchof. Heute, Dienstag, ½9 Uhr Geſamt⸗Probe Ez lst notwenalg, dass alle pünktlich erschelnen. Stadtsparkasse(Bezirkssparkasse) Ladenburg (im Rathaus) Zinsgutschreibung für 1915 betr. An unserer Kasse steigert sich zu Jahresbeginn der Verkehr ganz erheblich. Um eine möglichst rasche und richtige Abfertig- ung des Publikums bei den vorhandenen Betriebsstör- ungen zu sichern, ist es notwendig, dass die Ein- schreibung der Zinsen in die Sparbücher in nachge- nannter Folge vorgenommen wird. Die Sparbuchbesitzer mit den Anfangsbuchstaben der Zunamen, von A bis einschl. L wollen sich zum genannten Zwecke vom 1. bis Ende Februar 1916 und die Sparbuchbesitzer mit den Anfangsbuchstaben der Zunamen, von M bis Z vom 1. bis 31. März 1916, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, bei uns einfinden. Vor den genannten Terminen müssen wir Zins- gutschreibungen ablehnen. Einen Nachteil erleiden die Einleger wegen der Zinsgutschrift nach Ende Januar 1916 nicht. Ladenburg, den 16. Dezember 1915. Stadtsparkasse. Dr. Frits ch. NN Zur gefl. Beachtung! Meiner werten Kundschaft zur gefl. Nachricht, dass Repa- raturen und Erneuerungen nur gegen haar abgegeben werden. Aug. Schmidt, Spengler. bemüſo-Conſerven 5 Rrankenverein Einigkeit. Sonntag, den 16. Jaunnar, Nachmittags um 3 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Engel“ unſere diesjährige General⸗Verſammlung ſtatt, wozu die Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gemacht. Der Vorſtand. ür EE 8 ane 1 Zimmer u. Küche (in kleiner Packung) zu vermieten. menner's ree 3 dn Originapackung) 1 Zimmer u. Küche Tulleiteseifen vie: zu vermieten. e Mittelſtr. 20. Kaladermaseife 7 2 7 bergen en, Ein mübl. Zimmtt avera-Veilchenseife Linenmilchselfe zu vermieten. Myrrholinseife etc. Untere Gartenstraße 10. (2. Teil zu noch ermässigten Schone Preisen) f flaulpflegemitte, 2. Zimmerwohnung Ungezlefermittel mit Vorplatz u. Gartenan⸗ Pastillen teil an ruhige Leute Tableiten zu vermieten. Bonbunz Zu erfragen in der Exped. gegen Erkältung in grosser—— Schone Auch 3⸗Jinmerwohnung empfiehlt an kleine Familie npohane te. in Sahenheim. Bekanntmachung. Den Verkauf von Stroh an die Militärverwaltung betr. Indem wir wiederholt auf den großen und dringenden Bedarf der Heeresverwaltung nach Stroh aufmerkſam machen, werden die Landwirte aufgefordert, alle entbehr⸗ lichen Beſtände baldmöglichſt an die Proviantämter und die ſonſtigen militäriſchen Futterankaufsſtellen abzuliefern. Dabei weiſen wir darauf hin, daß der Verkauf an die Heeres verwaltung hinſichtlich der Menge keinerlei Beſchrän⸗e kungen unterliegt und daß nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 27. November 1915(Reichsgeſetzblatt S. 783, Amtsblatt vom 17. Dezember 1915 Nr. 96) die Grenz⸗ und Höchſtpreiſe für Stroh für die Monate Dezem⸗ ber 1915 und Januar/ Februar 1916 folgende Erhöhungen erfahren haben. i für Flegeldruſchſtroh: Grundpreis für 10 Zentner 25.— Mk Preis im Dezember 191vbv. 32.50„ e 30.—„ an i 9750„ für gepreßtes Stroh: Grundpreis für 10 Zentner 23.75 Mk Preis im Dezember 1915. 31.25„ )))õõ 28.75„ „„ n A 26.25„ für ungepreßtes Maſchinenſtroh: Grundpreis für 10 Zentne 22.50 Mk Preis im Dezember 1915. 30.00„ 5„ß l E „„ e e 25.00„ Mannheim, den 28. Dezember 1915. 5 Groß. Bezirksamt, Abt. l. 5 Seſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kennntnis gebracht. Seckenheim, den 8. Januar 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Wegen Geschäfts-Aufgabe empfehle: Billige Bettstellen Divan u, Divanabezüge Kinder-Rucksäcke- Soldaten-Wäschesäcke Puls wärmer Hosenträger Vorhanggallerien und sämtliche Zubehörteile. christian Rath Mu. 3 1 2 8 EF 5 JJ J ⁵˙ A ĩ¾7“˙ ĩͤ. Gabholz. Mangels erhältlicher Arbeitskräfte erleitet die Gab⸗ holzverteilung unliebſame Verzögerung. Wir geben des⸗ halb den verehrl. Bürgern anheim dadurch dabei mitzu⸗ wirken, daß ſie ihr und bezw. ein Los ſelbſt aufarbeiten. Die Waldhüter geben entſprechende Weiſungen. Seckenheim, den 3. Januar 1916. FHürgermeiſteramt: Volz. Koch. — gi