W 222 ĩĩ§ẽ?!6R ³ðA ²⁰-m ⁵².mu ³⁰-AA 8 * 5 8 1 Geckenheimer Anzeiger, Noes heimer Anzeiger, Necharhauſer Zeitung, Goinger Zeitung. Hmtsblaff Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Inſertsionspreis. 8 Der e 19 monatlich 40 Pfg. der Biürgermeisterämter Seckenheim. Die. Je Bel üfterer Aiſgahme Rabatt Pfg. 5 Burg dis Poß bezogen 710 Ouattel Mt, 150 Aveshelm, Neharhansen nnd Edingen. Fernſprechanſchluß Nr. 16 3 Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 3 Seckenheim, Donnerstag, den 13. Jannar 1918. —T...————T—T—T—T—TTT— —— Kriegschronik 1915— 0 TTCTTTTTT—TTTTTTTTT—T 12. Januar: Beginn der Kämpfe ber Soiſſons; die Höhen von Crony werden genommen und 1700 Franzoſen gefangen. — Die Türken nehmen Täbris ein. f E BVergebliche Landungsverſuche der Engländer an der SByriſchen Küſte. ö 8 Feierliche Eröff. ung des Storthing in Ch iſtiani. 13. Januar: Die Höhen von Crony werden in Anweſen⸗ heit des Kaiſers vom Feinde geſäubert, 1150 Gefangene, 4 Geſchütze und 4 Maſchinengewehre erben e.. — Das Bombardement von Neims wird fortgeſetzt. — Ruſſiſche Angriffe an der Nida mißglücken. 7 5 turkiſche Flotte beſchießt die ruſſiſche Hafenſtadt Ma⸗ ali. 8 f 1 eee — Der öſterreichiſche Miniſter des Aeußern, Graf Berch⸗ told tritt zurück und wiro durch Baron Burtan erſetzt. 5 Erdbebenkataſtrophe in den Abruzzen, durch die mehrere zerſtört werden und über 25 000 Menſchen umkommen. S SSS ——— Der Weltkrieg. „Um die Scharten auszuweßen, welche die Frau⸗ zoſen in den letzten letzten Tagen in den Voge⸗ ſen und in der Champagne erlitten haben, unter⸗ nahmen ſie nordöſtlich von Lemisnil einen Angriff großen Stils. In einer Breite von etwa 1000 Metern ſtürmten die Franzoſen gegen die deutſchen Stellungen vor. Es ſollte ihnen aber nicht gelingen, das entriſſene Lorbeerblatt wiederzugewinnen. Der Angriff zerſchell⸗ te im erſten Anlauf, eine Wiederholung des Angriffs wurde durch das Sperrfeuer der Artillerie verhindert. Vermutlich durch einen engliſchen Anſchlag flog in Lille ein Munitionsdepot in die Luft. Es entſpricht der ganzen Rückſichtsloſigkeit der Engländer gegen die eigenen Bun⸗ desgenoſſen, daß ſie keine Rückſicht auf deren Leben nehmen. Ju militäriſcher Beziehung hat dieſer An⸗ ſchlag keinerlei Bedeutung, dagegen ſind bis jetzt bereits 70 tote Liller Bürger geborgen, eine weitere große An⸗ zahl iſt ſchwer verletzt worden. Das neuerliche Hiſſen der Rote Kreuz⸗Flagge auf den in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs von Soiſſons gelegenen Gebäuden wird auch weiterhin die deutſche Heeresleitung von ihren Maß⸗ nahmen nicht abbringen können. E .. Mit Beginn des neuen Jahres haben die öſterrei⸗ chiſch⸗ungariſchen Truppen der Armee Köveß und des in Bosnien kommandierenden Generals Sarkotie den Angriff gegen Montenegro von zwei Seiten her wieder aufgenommen. Von Nordoſten, aus der Rich⸗ tung Sienica und Novipazar, gingen die Bataillone der Armee Köveß im Tale des Lim und von Rozaj her gegen Berane vor. Dieſer Ort liegt 27 Kilometer ſüdöſtlich von Mojkovae am Taraknie. Durch die Beſetzung von Berane, die erſt nach ſchweren Kämpfen auf den verſchnei⸗ ten Höhen geſchah, iſt die Eroberung des alten Sand⸗ ſchaks Novipazar abgeſchloſſen. Die Montenegriner ſind letzt wieder auf das Gebiet zurückgedrängt, das ſie ſchon vor den Balkankriegen 1912—13 beſaßen. 3 Wichtiger noch als der Erfolg im Nordoſten iſt der ſiegreiche Fortgang des öſterreichiſch-ungariſchen Angriffs an der Südweſtgrenze Montenegros. Am 6. Januar be⸗ 88 nach mehrtägigen Artilleriegefechten die Offenſive 55 der Bucht von Cattaro gegen die montenegriniſchen i ellungen auf dem Lovcen. Dieſer Gebirgsſtock, der eine Höhe von 1759 Meter erreicht, ſteigt unmittelbar von Cattaro ſteil auf und zieht ſich bis gegen Cetin je hin, wo er in das montenegriniſche Hochland ausläuft. Die Montenegriner haben ſchon vor Kriegsbeginn auf dem Rücken des Berges ſtarke Stellungen angelegt, die . auch mit Artillerie gut ausgeſtattet waren. Sie beherrſchten von hier aus die ganze Bucht von Cat⸗ 5 5 a i i 2 id 1* dadurch für an ſich geradezu ideale Kriegshafen verlor an Wert der 0 erbitterten Kämpfen, über die der Bericht gibt, inttenegriniſchen Heeresleitung genaueren Aufſchluß Sartotie cbt der Loveen von den Truppen des Generals Die 6 von Cattaro beſeitigt worden. 1 ewicht. Ent ernung Suktari⸗Sees ſind nur noch 25 Kilometer lischen Alpen er 2000 Meter hohe Kamm der Nordalba⸗ So gewinnt 5 Sperre vor das montenegriniſche Land. er Anariff auf Montenegro mehr und — In Rordpolen bleiben die ruſſiſchen Vorſtöße erſolgles⸗ für die öſterreichiſch-ungariſche Marine erheblich 5 Vedrohmnan Sturm genommen und damit die ſtändige Eroberung des Loveen fällt auch ſtrake iſch w 0 giſch ſchwer ins G Vom Loveengipfel bis zum Nord⸗ und vom Skutari⸗See bis Djakova⸗Ipek mehr das Geſicht einer Belagerung des ganzen Lan⸗ des, das nach außen von nahezu allen Verbindungen abgeſchnitten iſt. Daß unter dieſen Umſtänden der Wi⸗ derſtand des montenegriniſchen Heeres nicht mehr allzu⸗ lange dauern kann, wird auch der Stab des Königs Nikita nicht mehr bezweifeln. e Die Ereigniſſe im Weſten. Die Debatte über die Wehrpflichtfrage vertagt. WB. London, 12. Jau.(Reuter.) Bei der De⸗ batte über die zweite Leſung der Militärbill im Unter⸗ haus beantragte Anderſon(Arbeiterpartei) ihre Ab⸗ lehnung. Er erklärte, daß die Arbeiter, die die Vorlage beſſer verſtänden, umſo kräftiger dagegen auftre⸗ ten würden. Wenn die Vorlage erſt einmal angenommen ſei, werde man dabei nicht ſtehen bleiben. Man werde die allgemeine Dienſtpflicht fordern und die Arbeiter induſtriellen Dienſtzwanges. Der Radikale Lambert un⸗ ferſtützte den Antrag Anderſon's und ſagte, der Geſetz⸗ entwurf würde England preußiſch machen. Redmond teilte unter Beifall mit, daß die Nationaliſten beſchloſ⸗ ſen hätten, ihre Oppoſition gegen dieſe rein britiſche Vor⸗ iage aufzugeben. Sir Edward Carſon brandmarkte die Oppoſition gegen die Bill und machte ſpöttiſche Bemer⸗ kungen über die Argumente der Dienſtpflichtgegner. Er ſagte, England ſei Verpflichtungen eingegan⸗ gen und müſſe ſie erfüllen, um den Krieg erfolgreich zu beendigen. Die ruſſiſchen Niederlagen im Jahre 1915 hätten auch auf das britiſche Heer zurückgewirkt. Mil⸗ lionen von Soldaten, die früher offenſiv aufgetreten ſeien, ſeien nunmehr in die Defenſive gedrängt und die alte Truppenzahl genüge unter den jetzigen Ver⸗ hältniſſen nicht mehr.— Das Reuterſche Bureau meldet weiter, daß die Debatte vertagt wurde. Das Interp ſſe nahm nach Redmonds Erklärung ſehr ab, ſobald man ſah, daß die Regierung morgen über eine überwäl⸗ tigende Mehrheit verfügen wird. N 23233 Warum das ſozialdem. Blatt„Forward“ e beſchlagnahmt wurde. 3 We B. London, 12. Jan.(Unterhaus.) Lloyd George ſagte, als er das Vorgehen der Regierung gegen das ſozialdemokratiſche Blatt„Forward“ vertei⸗ digte, das Blatt habe die britiſche Monarchie als eine auswärtige Inſtitution und die königliche Familie als Ausländer bezeichnet und beleidigende Aeußerungen über die Königin Viktoria gemacht. Es bezeichnete den Krieg als einen kapitaliſtiſchen Krieg und ſchrieb, die Engländer ſollten ſich von den engliſchen Mandſchus befreien. Das Blatt habe ferner in den Munitionsgebie⸗ ten zu Streiks aufgehetzt, die die Herſtellung von Munition hinderten. Die Flotte erhalte aus dieſem Gebiete ihre Zerſtörer und Admiral Jellicce habe bereits darauf hingewieſen, wieviele Sorgen ihm die Verzöge⸗ rung der Arbeiten mache. Um die ſchweren Geſchütze und Geſchoſſe zu erhalten, ſei es notwendig, die ge⸗ lernten Arbeiter zu überreden, mit ungelernten zuſam⸗ menzuarbeiten. Auf andere Weiſe könne man die not⸗ wendigen Arbeiter nicht bekommen. ſchweren Geſchütze und Geſchoſſe nicht bekommen, wird der gauze kommende Feldzug ſein Ziel nicht er⸗ reichen und der Krieg würde ſich notwendig in das nächſte Jahr hineinziehen. Der„Forward“ ſei das Organ einer neuen Richtung von Syndikaliſten, die im Clyde⸗ gebiet feſten Fuß gefaßt hätten, und die alle induſtriel⸗ len Werke durch die Arbeiter ſelbſt geleitet wiſſen wollen. Die Lage im Oſten. WB. Wien, 12. Jau. Amtlich wird verlautbart vom 12. Jauuar 1916 mittags: 8 a Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Das Schlacht⸗ feld an der beßarabiſchen Grenze bildete auch geſtern wieder den Schauplatz erbitterter Kämpfe. Kurz nach Mittag begann der Feind unſere Stellungen mit Artille⸗ riefeuer zu überſchütten. Drei Stunden ſpäter ſetzte er den erſten Infanterieangriff ein. Fünfmal hinter⸗ einander und um 10 Uhr abends ein ſechſtes Mal verſuchten ſeine tiefgegliederten Angriffskolonnen in un⸗ ſere Linien einzubrechen. Immer war es vergebens. Unterſtützt von der trefflich wirkenden Artillerie ſchlu⸗ gen die tapferen Verteidiger alle Angriffe ab. Der Rück⸗ zug des Gegners wurde mitunter zur regelloſen Flucht. Seine Verluſte ſind groß. Vor einem Bataillousabſchnitt lagen 800 tote Ruſſen. Das nord- mähriſche Infauterie-Regiment Nr. 93 und die Honved⸗ Regimenter Nr. 30 und 307 haben ſich beſonders her⸗ vorgekan. Sonſt im Nordoſten ſtellenweiſe Geplänkel. f 1 N 1 ſerbiſcher„Truppenverbände aus Dugain, Wenn wir dieſe ſtabs, ſowie mehrere bronzene Feſtungsgeſchütze. 16. Jahrgang russische Angriffe zusammengebrochen. Der Krieg mit Italien. WB. Wien, 12. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 12. Januar 1916 mittags: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die Lage iſt unverändert. In den Abſchnitten von Riva, Flitſch und Tolmein, ſowie vor dem Görzer Brückenkopf war die Artillerietätigkeit ſtellenweiſe wieder lebhafter. Vor⸗ dem Südteil des Tolmeiner Brückenkopfes wurde ein feindlicher Angriffsverſuch abgewieſen. Im Görziſchen belegten unſere Flieger italieniſche Lager mit Bomben. n Ereigniſſe zur See. 1 Am 11. Jauuar nachmittags hatte ein Geſchwader von Seeflugzeugen in Rimini die Munilions⸗ und die Schwefelfabrik, Bahnhof und Abwehrbatterien mit ver⸗ heerendem Erfolg mit Bomben belegt. Trotz des heftigen Feuers mehrerer Abwehrgeſchütze ſind alle Flug⸗ . zeuge unbeſchädigt zurückgekehrt. am Clyde betrachteten die Maßregel als den Beginn e e 2 5 5 f h f Flottenkommando. Der Vallkankrieg. We B. Wien, 12. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 12. Jauuar 1916 mittags: g Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Unſere Offenſive gegen die Montenegriner ſchreitet erfolgreich vorwärts. Eine Kolonne hat unter Kämpfen die Höhen weſtlich und nordweſtlich von Budua, eine andere den 1560 Meter hohen Babjak ſüdweſtlich von Cetin⸗ je genommen. Die über den Loveen vordringenden K. und K. Truppen trieben den Feind über Njeguſt zurück. Auch die öſtlich von Orahovac jenſeits der Grenze em⸗ porragenden Höhen ſind in unſerem Beſitz. Die gegen Grahovo entſandten Streitkräfte haben ſich nach ſiebzig⸗ ſtündigen Kämpfen der Felshöhen ſüdöſtlich und nord⸗ weſtlich von dieſem Ort bemächtigt. Die Zahl der nach geſtriger Meldung an der montenegriniſchen Südweſt⸗ grenze erbeuteten Geſchütze erhöhte ſich auf 42. Im Nordoſtwinkel Montenegros wurden nun auch die Höhen ſüdlich von Berane erſtürmt. Oeſterreichiſch⸗-ungariſche Abteilungen vertrieben im Verein mit Albanern die Reſte weſtlich — von Ipek. 51 8 FE Die öſterr. Preſſe zur Eroberung des Loveen. WrB. Wien, 12 Jan. Die Blätter beſprechen nit freudiger Genngtuung die politiſche und militärische Bedeutung der Eroberung des Lovcen, die ſie n eint der gewaltigſten Leiſtunaen dies re be zeichnen. Sie heben hierbei das wunderbare Zuſam⸗ menarbeiten von Armee und Flotte hervor und betonen, daß die Ero Qberung des Loveen nicht nur eine Nieder⸗ lage für Montenegro bedeute, ſondern ein ſchwerer Schlag für Italien ſei, das ſeinerzeit die Nicht⸗ beſetzung des Lovcen durch Oeſterreich⸗Ungarn als Be⸗ dingung für die Wahrung ſeiner Neutralität ſtellte. Die Ueberbleibſel des ſerbiſchen Reiches. WTB. Sofia, 12 Jan. Die Blätter melden, daß im hieſigen Bahnhof ein Sonderzug mit ſerbiſcher Kriegs⸗ 1811 eee beute eingetroffen iſt. Dabei befand ſich der Galawa⸗ gen des Königs Peter, ferner die Archive des ſerbiſchen Hauptquartiers und des ſerbiſchen General⸗ 5 Griechenland fordert die Aufhebung der — Blockade des Vierverbands. ö WTB. Budapeſt, 12. Jan. Aus Sofia wird dem„Az Eſt“ gemeldet: Die griechiſche Regierung hat ge⸗ fordert, daß der Blockade des griechiſchen Küſtengebiets ein Ende geſetzt werde. Dasſelbe Blatt meldet aus Sofia eine Aeußerung des Finanzminiſters Tontſchew, der hervorhob, das Verhältnis zwiſchen Bulgarien und Griechenland ſei ſehr gut. Griechenland werde bis zum Ende neutral bleiben. Auch das Verhältnis zu Rumä⸗ nien ſei gut.. Truppenlandung auf Korfu. WB. Rom, 12. Jan. Die„Agenzia Stefaui“ meldet aus Korfu: Um die Ankunft ſerbiſcher Trup⸗ pen auf der Inſel vorzubereiten, hat ein franzöſiſches Kriegsſchiff heute vormittag eine Abteilung Truppen gelandet. f 5 n WTB. Athen, 12. Jan.(Wiener Korr.⸗Bureau.) Eine franzöſiſche Truppenabteilung iſt in Korfu gelan⸗ det, deren Befehlshaber an den Präfekten die Aufforde⸗ rung richtete, gegen die Okuvation der Juſel keinen Widerſtand zu leiſten. Eine Abteilung hißte die franzö⸗ ſiſche Fahne, beſetzte das Archilleion und die Telegra⸗ phenſtation und nahm eine Kaſerne in Beſchlag. Fran⸗ zöſiſche Poliziſten, die aus Marſeille in Korfu eintrafen, entwickeln in der Stadt eine lebhafte Tätigkeit. o Der türkiſche Krieg. WB. Konſtantinopel, 11. Jan. Abends. Das Hauptquartier teilt mit: An der Dardanel⸗ lenfront eröffnet ein feindliches Kriegsſchiff in der Nacht vom 10. Januar von Imbros her ein Feuer gegen Seddul Bahr, Teke Burnu und Hiſſarlik, das mit Pauſen bis zum Morgen dauerte. Am 10. Januar beſchoſſen einige Zerſtörer und ein Kreuzer in Zwiſchen⸗ räumen Seddul Bahr, wurden aber durch das Feuer unſerer QBatterien gezwungen, ſich zu entfernen.— Kau⸗ kaſasarmee: In der Nacht zum 10. Januar wurde ein Angriff, den der Feind von Mitternacht ab mit ſchwachen Kräften gegen unſere Front in der Richtung auf Narman verſuchte, mit Erfolg zurückgeſchlagen. Das Feuer unſerer Artillerie zerſtörte einen Teil der feind⸗ lichen Gräben. Sonſt iſt nichts zu melden. Die Beute auf Gallipoli. WB. Konſtantinopel, 12. Jan. Verzeichnis über die bei Seddul Bahr gemachte Beute iſt noch nicht bekannt gegeben worden, doch bezeichnen ſichere Privatnachrichten ſie als überaus reich. Ganze Berge von Säcken mit Mehl und Kartoffeln fielen den Siegern in die Hände. Die Schuppen waren voll von Stiefeln, Schuhen und neuen Uniformen. Außerdem wurden eine Anzahl Automobilambulanzen, Motorräder, Bombenwerfer, Geniewerkzeuge, ein 8 Ope⸗ rationswagen, 1000 Pferde und Mauleſel, von denen ei⸗ nige Hundert vom Feinde vergiftet wurden, erbeutet. Zahlreiche Arbeiterſcharen ſind ununterbrochen mit der Beerdigung der Leichen beſchäftigt, während Trainko⸗ lonnen die Beute einſammeln. Der Verbindungsweg bei Kereyesderu trug eine Tafel mit der Inſchrift:„Kon⸗ ſtantinopelerſtraße“, eine traurige Ironie an- geſichts des Ausgangs des Dardanellenunternehmens. Engliſche Darſtellung der Räumung Gallipolis. WTB. London, 12. Jan.(Reuter.) General Monroe berichtet, daß die Türken am 7. Januar bei Kap Helles mit Geſchütz⸗ und Gewehrfeuer einen hef⸗ tigen Angriff auf das britiſche Heer begannen. Sie mach⸗ ten einen Bajonettangriff, hatten aber nur an einer Stelle Erfolg. Der Angriff wurde blutig zurückgewieſen. Die Verluſte ſind 5 Offiziere tot, 130 Mann tot und ver⸗ wundet. Die Räumung war am 9. Januar morgens 4 Uhr vollendet. Sie wurde durch einen heftigen Sturm ſehr erſchwert.— Das Reuterſche Bureau meldet noch ausführlicher aus dem Monroeſchen Bericht: Die Tür⸗ ken verſuchten am 7. Januar bei Kap Helles zwiſchen ein⸗ halb 2 und 3 Uhr nachmittags einen heftigen Angriff auf die britiſchen Stellungen. Unſere Laufgräben wur⸗ den unaufhörlich beſchoſſen. Um 4 Uhr eröffneten die Türken ein heftiges Gewehrfeuer. Sie ließen an zwei Punkten zwei Minen ſpringen. Eine Viertelſtunde ſpä⸗ ter pflanzten ſie auf unſerer ganzen Front das Bajonett auf und man ſah, wie die Führer ihre Leute zum Sturm anfeuerten. Der Angriff gelang jedoch nur an zwei Stellen. Das Regiment Stafſordſhire wurde vollſtän⸗ dig zurückgeſchlagen. Ein großer Teil der angreifenden Türken wurde getötet oder verwundet. Unſere Verluſte betrugen 135 Mann. Aus den Berichten unſerer Flieger iſt zu entnehmen, daß das Feuer der Marinegeſchütze auf dem linken Flügel ſehr genau war. Wahrſcheinlich litt der Feind ſehr darunter. Nachtmärſche und die Auf⸗ räumungsarbeiten wurden ruhig und mit Erfolg fort⸗ geſetzt. Auch am 8. Januar war es ſchön, die See war ruhig, bis ſich um 4 Uhr nachmittags das Wetter plötz⸗ lich änderte; um 11 Uhr abends kam ein heftiger Sturm. Erſt nach Mitternacht war es wieder möglich, die Lan⸗ dungsbrücken und Leichterſchiffe zu gebrauchen. An zwei Stellen war die Einſchiffung unmöglich. Trotz der Schwierigkeiten war das Programm um 4 Uhr morgens durchgeführt. Von 9 Uhr abends an hatte die türkiſche Artillerie faſt ganz geſchwiegen, bis die Vorräte in Brand geſteckt wurden. Dann feuerte ſie auf der ganzen Front vote Lichter ab und eröffnete ein heftiges Feuer auf den Strand, wo wir uns befanden und auf die zweite Lauf⸗ rabenlinie. Das dauerte eineinhalb Stunden bi Tagesan bruch... e be Der Vogt von Sylt. 3 Roman von Theodor Mügge. 18 Fortſetzung. Machdruck verboten.) „Nicht einmal der Anblick eines blauen ſchönen Meeres wird den Frieden zu teil. Es rollt ſeine trüben Wogen wild an ihnen hin und überzieht die Hallig, die es zerreißt, mit ſeinem ſchwarzen Schlamm. Die ſchmutzi⸗ gen Wellen meiden auch die Fiſche; ſelten iſt der Fiſch⸗ ang ergiebig, ekle Rochen und Seehunde ſind die alleini⸗ gen Bewohner, und wenn die Finger des fleißigen Mädchens von der Arbeit ausruhen, wenn am Sonntag die Freude kommen ſoll, um das harte Leben zu ver⸗ ſüßen, gibt kein Tanz, kein Spiel, kein Beſuch ihr Genuß. Sie ſitzt auf der Bank am Hauſe und denkt an ihren Liebſten, der auf fernen Meeren ſchwimmt, und an die Zeit, wenn er wiederkehrt und mit ihr vereint hier woh⸗ nen wird.“ i „Und iſt dieſer Gedanke nicht ein ſüßer Troſt?“ erwiderte Lina leiſe, die neben ihm ſtand.„Iſt Vereinig⸗ ung mit dem geliebten Manne nicht das höchſte, was ein Mädchen denken und vom Schickſale fordern kann?“ Lornſen blickte ſie bewegt an.„In Liebe vereint,“ ſagte er,„ja gewiß, darin liegt alles, was ein Menſch zu begehren hat. Aber die ſich trennen müſſen, um einſam ihren Wegen zu gehen. Was iſt deren Hoffnung?“ „Zu wagen und zu gewinnen,“ gab ſie zur Aut⸗ wort.„Wagt der junge Schiffer nichts, wenn er über die Meere zieht, um endlich Braut und Hallig zu erwer⸗ ben? Das Mädchen hofft auf ihn, auf ſeine Liebe. Sie weiß, daß er kommen wird, ſie wartet gläubig und treu auf die erſehnte Stunde.“ a Herr Lornſen,“ rief der Baron, der am Hauſe hinge ſangen war und nun zurückkehrte,„die Schlupp liegt bereit, und wie ich höre, ſoll es hohe Zeit ſein, wenn wir mit der Flut 15 5 erreichen wollen.— Nimm Abſchied, Lina, und laß uns eilen.“ Das amtliche enexgiſch entgegengetreten werden. Der Abſchied war kurz. Der alte Herr konnte nur 9 ürk. Dardanellen vertewiger. g WTB. Konſtantinopel, 12. Jan. Im Senat wurde ein Antrag angenommen, in dem der Regierung vorgeſchlagen wird, den 9. Januar als Nationalfeiertag zu erklären, eine Erinnerungsmedaille zu ſtif⸗ ten, die allen an dieſem Kriege teilnehmenden Militär⸗ perſonen und den Kindern der Gefallenen gewidmet wer⸗ den ſoll, endlich an den Dardanellen ein Denkmal für die Gefallenen zu errichte. ö Neues vom Tage. Der Aufſtand in China. a WB. Amſterdam, 12. Jan. Einem hieſigen Blatt zufolge meldet der Pekinger Korreſpondent der„Times“, daß die Telegramme, die das Miniſterium des Innern aus der Provinz erhielt, den Zuſtand nach wie vor günſtig darſtellten. Die Regierung hoffe, die aufrühre⸗ riſche Bewegung in Münnan vollſtändig unterdrük⸗ ken zu können, ehe ſie ſich ausbreite. ö Reichstag. WTB. Berlin, 11. Jan. Am Bundesratstiſch Staatsſekretür Jagow, Unterſaatsſerretär Wahnſchaffe. Präſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 2,23 Uhr und wünſcht ein ſegenbringendes neues Jahr. Unter dem Beifall des Hauſes werden verleſen der Telegramm⸗ wechſel mit dem Kaiſer und der bulgariſchen Sobranje. Auf der Tagesordnung ſtehen zunächſt drei kurze An- fragen des Abg. Dr. Liebknecht(Soz.) Die erſte Anfrage betreffend die armeniſche Bevöl— kerung der Türkei beantwortete im Namen des Reichs⸗ kanzlers der Dirigent der politiſchen Abteilung des Aus⸗ wärtigen Amtes, Geſandter von Stumm. Auf die zweite Anfrage des Abgeordneten Dr. Liebknecht be⸗ treffend die Lage, Verſorgung, Geſundheitszuſtand uſw. der Bevölkerung in den von Deutſchland beſetzten ſrem⸗ den Gebieten erklärt Miniſterialdirektor Lewald: Der Herr Reichskanzler iſt nicht bereit, das von dem Herrn Abgeordneten Lieblnecht gewünſchte Material dem Reichs⸗ tage vorzulegen, wird aber, wie bisher, über die Tä⸗ tigkeit der Zivilverwaltung in den beſetzten Gebieten auf Wunſch im Ausſchuß far den Reichshaushalt Auskunft erteilen laſſen. N Auf die dritte Anfrage des Abg. Liebknecht belref⸗ end die auf Grund des Belagerungszuſtandes getrof⸗ fenen Maßregeln und die gegen Angehörige der Arme während des Krieges verhängten Strafen uſw. erklärt Miniſterialdirektor Dr. Lewald: Der Herr Reichs⸗ kanzler iſt nicht bereit, das von Herrn Abg. Liebknecht gewünſchte Material im Reichstage vorzulegen. Es ſolgt die zweite Beratung des Geſetzentwurfes über die weitere Zulaſſung von Hilfsmitgliedern im Kai⸗ ſerlichen Patentamt. Die Vorlage wird ohne Debatte erledigt. Zur Beratung der Anleihedenkſchrift für das Reich, 1915, nimmt niemand das Wort.. Das Haus beginnt ſodann die Beratung des Kom- miſſionsberichtes über die Ernährungsf ragen. (Staatsſekretär Dr. Delbrück erſcheint im Hauſe.) Abg. Graf Weſtarp(Konſ.) berichtet über die Kommiſſionsverhandlungen. Graf Weſtarp ſchließt ſei⸗ nen Bericht mit der Feſtſtellung, daß das deutſche Volk ſich nicht aushungern laſſe. Wegen der Ernährungsfrage brauche der Krieg nicht einen Tag früher beendigt zu wer⸗ den, als es die militäriſche und politiſche Lage erfordere. (Lebh. Beifall.) tee e 55 Abg. Schmidt⸗Berlin(Soz.): Eine zweckmäßige Organiſation der Verteilung iſt bei einigen Nahrungs⸗ mitteln notwendig. Die Preiſe dürfen keine Spekula⸗ tionspreiſe ſein. Sie müſſen allerdings den Produktions⸗ preiſen Rechnung tragen. Die Verordnungen des Bun⸗ desrats ſind oft zu ſpät gekommen. Erſt als die Kon⸗ ſumenten übermäßig hohe Preiſe ſchon gezahlt hatten, erſchienen ſie. Die Höchſtpreiſe ſind noch immer zu hoch. Die Bilanzen der großen Erwerbsgeſellſchaften ſtehen in kraſſeſtem Gegenſatz zu den ſchweren Opfern des Volkes. Der Preistreiberei auf dem Viehmarkt muß Es muß ſorafältia b —— nachgeprüft werden, ob die höheren Preisforderungen den erhöhten Produktions⸗ und Handelsaufwendungen entſprechen. Die Gewinne der Zuckerfabriken ſind ge⸗ radezu aufreizend. In der Karkoffelfrage kommt das ganze Kümmerliche unſerer preußiſchen Verwaltung zum Ausdruck. Wir haben keinen Ueberfluß an Vieh. Trotz⸗ dem dürfte es die Regierung nicht zulaſſen, daß die Schweinepreiſe um 300 Prozent geſtiegen ſind. Der Z3wiſchenhandel ſollteganzausgeſchaltet wer⸗ den. In der geſamten Wirtſchaftspolitik ſollte unſere Organiſation muſterhaft ſein. Unterſtüzen Sie uns in dem Bemühen, dafür zu ſorgen, daß die Ernährung ge⸗ Intereſſen der Konſumenten und der berechtigten Intereſ⸗ ſen der Produzenten und des Handels. Alles was da⸗ rüber iſt, iſt von Uebel.(Beifall bei den Soz.) Staatsſekretär Dr. Delbrück: Andere Maßnah⸗ men, als die bisher getroffenen, haben ſich nicht als durchführbar erwieſen. Ich kann nur f ſtſtellen, daß alle Parteien und die Regierung darin einig ſind, daß wir in dieſen ſchweren ernſten Zeiten unter den beſonderen wirtſchaftlichen Verhältniſſen des Krieges die Verſorgung des Marktes und die Bildung der Preiſe nicht dem freien Spiel der Kräfte überlaſſen dürfen, ſondern, daß w'r mit feſter Hand zugreifen müſſen. Auch vor Härten dürfen wir nicht zurückſchrecken, wenn es ſich um das Wohl des Ganzen und die Sicherheit des Vaterlandes handelt. Wir reichen bis zur nächſten Ernte, wenn wir ſparſam und haushälteriſch mit den Vorräten umgehen, wenn wir unſere Lebensgewohnheiten den Verhältniſſen anpaſſen und weiterhin mit Erfolg die Verteilung zu regulieren in der Lage ſind. CF Abg. Dr. Matzinger(Zenkrum): Daß in die⸗ ſem furchtbaren Völkerringen manch bittere Entbehrung getragen werden muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Die deut⸗ ſche Zollpolitik bewährt ſich jetzt auf das Beſte. Die landwirtſchaftliche Produktion iſt durch ſie weſentlich ge⸗ ſteigert worden. 8 8 2 Abg. Dr. Böhme(Natl.): Die Maßnahmen der Regierung hätten raſcher und entſchiedener getrofſen wer⸗ den müſſen. Es war von vornherein eine engere Füh⸗ lung mit den einzelnen Berufsſtänden und mit dem Par⸗ lament notwendig, da letzteres für die Wirtſchaftsfragen in erſter Linie zuſtändig iſt. Die Kartoffel, die das wichtigſte Nahrungsmittel iſt, darf nicht übermäßig ver⸗ teuert werden. Hierbei ſollte ſich die Landwirtſchaft mit einem mäßigen Gewinn begnügen. Opfer muß je⸗ der bringen. Die Regierung muß in ihren Maßnah⸗ men raſch vorgehen, dann wird eine einſeitige Unzu⸗ friedenheit vermieden werden können. Mit dem Getreide muß ſparſam umgegangen werden.(Lebh. Beifall.) Daraufhin wird die Weiterberatung auf Mittwoch, den 12. Januar 2 Uhr vertagt. N a WTB. Berlin, 12. Jan. Am Bundesratstiſch Dr. Delbrück. Am Platze des Abgeordneten von Czarlinski (Pole), der heute das Jubiläum ſeiner vierzigjährigen Mitgliedſchaft zum Reichstag begeht, hat ein Blumen⸗ arrangement Aufſtellung gefunden. Präſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 2½ Uhr. a Die Vorlage betreffend weitere Zulaſſung von Hilfsmitgliedern im Kaiſerlichen Patentamt wird in dritter Leſung unverändert angenommen. Das Haus ſetzt ſodann die Beratung über den Bericht des Reichshaushaltausſchuſſes fort. 6 Abg. Wendorff(F. 8 Wenn die Brokration jetzt verringert werden ſoll, ſo i nahme der Vorſicht. Sie muß aber auch eine gerechte Verteilung des Brotes und die Erhaltung erträglicher Preiſe zur Folge haben. Bei aller Kritik der Einzelhei⸗ ten, die nur Beſſerung ſchaffen kann, erkennen wir an, daß die verantwortlichen Stellen im Reiche, in Sonder⸗ heit der Staatsſekretär des Innern, mit unglaublicher Arbeitskraft richtige Wege geſucht und gefunden haben. Bei der Kartoffelverſorgung gab es freilich keinen Feh⸗ ler, der nicht gemacht worden iſt.(Sehr richtig.) Die Maſſenabſchlachtung der Schweine war ein Fehler, aber beruhte auf gewiſſenhafteſter Ueberzeugung der Sachver⸗ ſtändigen. Für die Butter iſt baldige Beſtandsaufnah⸗ me. Uktig, um eine gerechte Verteilung zu ermöglichen. mit Mühe den armen Halligleuten ein Geſchenk aufdrin⸗ en. Einige Minuten ſpäter flog das kleine Schiff aus em Gerinn ins Meer. Gute Wünſche ſchallten ihm nach, bald war es mitten in Welle und Wind, der ſeine Segel ſchwellte. a Nach einigen Stunden, als der Morgen eben zu 8 8 begann, fiel der Anker dicht an der Ufertreppe im Hafen. „Herr Lornſen,“ ſagte der Staatsrat,„ich weiß, daß ich Ihnen den größten Dank ſchulde, und ich will darauf ſinnen, wie ich mir Genugtuung verſchaffen kann. Vor der Hand vergeſſen Sie nicht, daß ſie Freunde in Kopenhagen haben, denen es wohltun wird, wenn ſie irgend etwas tun können, was Ihnen angenehm iſt.“ „Vergeſſen Sie uns nicht,“ fügte das Fräulein hinzu. — Lornſen hob ſie auf das Bollwerk. Ein leiſer Druck der Hand, dann gingen ſie beide um den kleinen Platz; die Schiffslente trugen das Gepäck nach. „Morgen wird alles vergeſſen ſein!“ rief Lornſen, die Hand über ſeine Stirn ſtreichelnd.„Morgen bin ich in Sylt, der Traum iſt aus!“ 8 IV. Am nächſten Morgen trat Jens in ſein väterliches Haus. Frohen Blickes und frohen Gemüts ſchien er zu ſein, als er die hohe Warft erblickte, auf welcher es zwiſchen Bäumen und blühenden Gehegen ruhte. Hier war es nicht, wie auf der kleinen armen Hallig Süd⸗ fall: hier gab es Fruchtfelder, blanke Rinder, die ſich im duftigen Graſe lagerten, eine reiche geſegnete Marſch. Hier gab es Schutz vor den Stürmen, Dünen und Teiche digen die Fluten, und wenn die Kronen der Linden, ie den Giebel des Hauſes umwölbten, auch kahl gefegt waren, ihr lockendes Grün bildete doch unten eine Laube, um welche Beete dunkelroter feuriger Marſchnelken und duftiger Levkoien zierlich zwiſchen Taxushecken ſtanden. Mit ſchnellen Schritten eilte er die Warft hinauf und wenige Augenblicke ſpäter war er zwiſchen Vater und Mutter am Kaffeetiſch. 5 e i „Biſt wieder heim, Jens, und alles gut,“ ſagte der Vater, wohlgefällig den ſtattlichen Sohn betrachtend, während deſſen Hand in der Mutter Hand ruhte.„Alles gut, Vater,“ erwiderte er.„Etwas ſchwere Fahrt, wei⸗ ter nichts.“ „Konnt' es denken,“ ſprach der alte Mann, bedäch⸗ tig nickend, indem er den Rauch der Pfeife ſtärker von ſich blies. Damit war in ſtiller ruhiger Weiſe der Emp⸗ fang beendigt. Das helle freundliche Zimmer, daz nach frieſiſcher Sitte, war faſt wie die Kajüte eines großen Schiffes an⸗ zuſchauen.— Es war nicht hoch, und obwohl das Haus maſſiv aus Backſteinen erbaut war, ſteckten in dieſen die ſtarken Balken oder Ständer, welche das Dach trugen. Die Zimmerdecke von Holzwerk mit glänzend weißer Oelfarbe geſtrichen, vermehrte den Ausdruck der waren bis zur halben Höhe mit kleinen Porzellankacheln bekleidet, auf denen ſegelnde Schiffe und allerlei Land⸗ ſchaſten eingebrannt waren, höher hinauf bis zur Decke waren ſie hellgelb in Oel getränkt und gefirnißt, ohne irgend ein Fleckchen, ohne Riß und Staub, 8 ſauber, als kämen ſie eben erſt aus der Hand des Malers. i Ein paar große Schränke von Nußbaumholz mit Metallgriffen ſtanden im Zimmer, in der Mitte ein ge⸗ waltiger Tiſch von demſelben Material; Schildereien hingen da und dort, eine ſchoͤne Sekundenuhr im braunen Gehäuſe fehlte nicht, und auf dem Tiſchchen am Fenſter unter dem Spiegel lag ein mächtiges herausgezogen, wie es Seeleute brauchen. 5 5 „Wir haben dich geſtern ſchon erwartet,“ Jens, ſagte der alte Vater.„Hanna Peterſen war bei uns den ganzen auf die See ſchaute.“ wort. „Weit ab vom Kurz,“ ſprach der alte Wapitän. „ Worten!! regelt und und geordnet wird un“er Berückſichtigung der t das lediglich eine Maß⸗ Sauberkeit und Wohlhabenheit des Ganzen.— Die Wände Nachmittag über. Da liegt noch das Glas, mit dem ſie 5 Fernrohr, halb 1 a „Ich bin in Huſum geweſen,“ gab Jens zur Ant⸗ ch liegt es Fleiſchverſor Indeſſ da wegen der Verſchiedenartigkeil der Kartenſyſtem nicht möglich. Unzweifelhaft ſind die land⸗ wirtſchaftlichen Produktionskoſten erheblich geſtiegen, na⸗ mentlich ſind die Preiſe für Futter⸗ und Düngemittel ganz weſentlich höher geworden. Alles dies wird aber ausgeglichen durch den Mehrwert der Ernte im letzten Jahr, der über 1½ Milliarden gegenüber dem letzten Friedensjahr betrug.(Hört! Hört!)) Für die Aufrecht⸗ erhaltung der Viehzucht iſt eine geregelte Futtermittel⸗ verteilung unerläßlich. g 2 e Abg. Röſicke(Kons.): Die beſtehende Teuerung iſt unendlich zu bedauern, aber alle Kriege haben dieſe Folgeerſcheinung gehabt. Am ſchwerſten wird der Mit⸗ telſtand, namentlich die Feſtbeſoldeten getroffen. Im⸗ mer wieder wird den böſen Agrariern die Schuld zuge⸗ ſchoben. Dieſer Vorwurf widerſpricht aber der Wahr⸗ heit und dient nicht dem Frieden. 121 AUnterſtaatsſekretär Dr. Michaelis: Das Be⸗ wußtſein von der Notwendigkeit der Sparſamkeit iſt mehr und mehr geſchwunden. Als die großen Reſerven iegt es aus der alten Ernte frei wurden, wurde die Brotration er⸗ höht und auch zur Behebung der Futternot Maßnahmen getroffen. Wir müſſen aber bedenken, daß wir erſt den dritten Teil des Wirtſchaftsjahres hinter uns haben. Wir müſſen mit voller Energie zur alten Sdbarſamkeit zurückkehren. Noch iſt es Zeit. „Hört! Hört!) Der ſchwerarbeitenden Bevölkerung ſol⸗ 8 len die erhöhten Rationen auch weiter belaſſen werden, die 2 bemittelten Klaſſen aber müſſen ſich wieder einſchränken. Aus rein wirtſchaftlichen Gründen war es nicht möglich, 5 das Mablqut guf vielleicht 3000 Mühlen au verteilen. 1 g. Freiherr von Gamp(Rp.) Es iſt unerhört, 3 aß Gymnaſiaſten als Schwerarbeiter Zuſatzkarten ge⸗ bwuährt wurden, und daß ſo lange der Mißbrauch mit den Zuſatzbrotkarten beſtehen konnte. e 5 Daraufhin wird die Weiterberatung auf Donnerstag, tag, den 13. ds. Mts. 2 Uhr vertagt. 5 Schluß, 7 ü 155 WTB. Berlin, 12. des * 52 7 a Jan. Der Seniorenkonvent f Reichstags trat heute vor der Plenarſitzung zu einer a ergtung zuſammen. Zunächſt wurde in vertraulicher —— Art der Einbringung von kurzen Anfragen 5 End nzungsanfragen. ſeitens des Abgeordneten 5 pr S necht(Soz.) beſprochen. Darauf einigte ſich Sin eniorenkonvent dahin, den Beginn der morgigen 1 1058 für den ein früherer Zeitpunkt in Ausſicht ge⸗ E Berat e 1 7 80 zu belaſſen. Der Schluß der Woche rwe eichstags wird 958 A nächſter Stalehafte Erſahzuſtellungen. 4 Wichtige Kriegsverordnung.) Die deutſch ichs⸗Zivilvroze io 1 für den ſche Reichs⸗Zivilprozeßordnung regelt das * 2.2 8 8 * 2 . — 7 * ——. 2 2 = 2 D — 8 9210 * 2 2 2 S. 2 — 2 . — 2 2 S 2 V 1 2 8 2 22 , — 2 2 8 2 2 8 8 . 2 =* hat die Ladungen 5 e 5 8 teien erfolgt gen zu bewirken, auf Betreiben der Par und beſonders wichtige Verfahren d 1 8 0 hren der„Zuſtellungen in einem viele Paragraphen umfaſſenden' Abſchnitt ih⸗ nee ee ee 3 * Beurkundun Gerichtsvoll der Hilfe K „ e ßige Zuſtellung hängt die Gültigkeit des; 3 enten gt die Gültigkeit des Zuſtellungsaktes ab. Im Falle der unrichtigen Zuſtellung können ſehr rechtnachteilige Folgen eintreten. mit der F Pendel lenden werden kann, und daher die Zuſtellung z boten oder Kanzleiangeſtellte geſchieht. Zuſtellungen, die in einem anhängi i 8 ſen an den ängigen Rechtsſtreit geſchehen ſollen, müſ⸗ mächtigten erfolgen. Tie Zuſtellung für einen Unteroffizier oder meinen des aktiven ib Marine erfolgt nach 8 172 8 e e N 8 1 . ſörderung an den Zuſtellungsempfänger ab. Es läßt 12 daß die proze al FF 8 a Eine weiterhin geltend ing nun geltende Rechtsauffaſſun der Offizier daß an Unteroffiziere(mit Einſchlu Zuſtellung nacellvertreter) und an Gemeine nur die zuſtellang“ ban e. 3. P. O., nicht aber die„Er⸗ lich ſtakchaft einen Dienſtboten oder Gehilfen uſw.) 5 655 luslande oder bei einem mobilen den 88 201 und dae Soldaten nur noch die in mittels Erſuchens 9 8.P. O. vorgeſehene Zuſtellung er vorgeſetzten Kommandobehörde“ in e ei. Neben der Zuſtellung nach 8 172 Fr ieſe Art der Zuſtellung kann vegel ihrer Weitläufigkeit kaum angewendet werden. gab ſich denn als Folge, daß bei Zuſtellungen an die als Gemeine oder Unteroffiziere unter den Waffen ſtehen⸗ den Rechtsanwälte häufig zu den geſetzlich unwirkſa⸗ men Erſatzzuſtellungen gegriffen wurde. Die üblen Fol⸗ gen der unwirkſamen Zuſtellung ſind ſchon oben er⸗ wähnt worden. i 1. Da hat nun der Bundesrat wiederum mit einer Kriegsverordnung(vom 27. Dezember 1915) eingegriffen und durch ſie Mißſtände abgeſchafft. Dieſe iſt am 28. Dezember 1915 in Kraft getreten und hat— was ſehr bedeutſam iſt— rückwirkende Kraft. Darnach können Zuſtellungen an einen Rechtsanwalt, der als Unteroffi⸗ ziem oder Gemeiner dem aktiven Heere oder der Ma⸗ rine angehört, außer nach 8 172 3. P. O.„auch nach den ſonſtigen Vorſchriften der Zivilprozeßordnung er⸗ folgen. ſetzlich wirkſam erklärt. 3 85 Für den Antrag auf Wiedereinſetzung räumte die Verordnung(§ 2 Abſ. 2) nur die Friſt bis zum 24. Januar 1916 ein. Allen Parteien, die in der Zeit ſeit dem 1. Auguſt 1914 Urteile haben zuſtellen laſſen, oder denen Urteile zugeſtellt worden ſind, iſt zu raten, ſofort nachzuprüfen, ob Wiedereinſetzungsanträge zu ſtel⸗ len ſind. Es iſt unter Umſtänden manches unliebe Urteil umzuſtoßen, das auf ungenügende Beweismittel, die nun nachträglich beigebracht werden können, gegründet war. Eine weitere Beſtimmung(§ 3) ſagt:„Iſt im Falle des§ 1 Abſ. 2 vor dem Zeitpunkt des Inkrafttretens dieſer Verordnung eine weitere Zuſtelkung vorgenommen worden, die nach den bisherigen Vorſchriften wirkſam iſt, ſo gilt die Einlegung eines Rechtsmittels oder die ſonſtige Handlung als nicht verſpätet, wenn die vor⸗ geſchriebene Friſt, von der weiteren Zuſtellung an ge⸗ rechnet, eingehalten worden iſ.. Wer in einen Rechtsſtreit verwickelt iſt, für den ihm die beſprochene Kriegsverordnung in Betracht zu kom⸗ men ſcheint, darf nicht zögern, ſofort die Beratung eines chtsverſtändigen einzuholen. f Lokales. Seckenheim, den 13. Januar 1916. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 11. Januar 1916. Die eingekommenen Anträge auf Zuweiſung von Petroleum werden verbeſchieden wie folgt: 390 erhalten 3 Liter 3 erhalten 2 Liter 19 erhalten 1 Liter 105 erhalten ½ Liter. Die übrigen Anträge werden abgelehnt. Die Verträge über Fuhrleiſt ungen mit Bruno Honeg und Heinrich Stamm werden vollzogen. 2 Zwei Friſtgeſuche werden genehmigt. Das Kaſſenbuch der Gemeinde ſoll bis zum 15. Januar weitergeführt werden. Me W Das Reſultat des Kaſſenſturzes der Schulhaus bau⸗ fondskaſſe wird mitgeteilt. Zum Antritt des angeborenen Buͤrgerrechts werden zugelaſſen: N Tranſter Thomas, Bahnarbeiter. Hartmann Fr., Fabrikarbeiter. Die Verpachtung des Grundſtücks Lgb. Nr. 2356 wird genehmigt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung genehmigt. — gleicher Weiſe wie die Volksſchulen entſprechend zu be⸗ lehren. ü 2(T. So er⸗ Es ſind alſo die„Erſatz⸗Zuſtellungen“ als ge⸗ Oberſchenkel abgedrückt. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim * 2 Sillig unò gui 8 kaufen Sie amen- und Kinderhonfeplion Sowie Pelze, Kleiderstoffe, u. flussteuerartikel 5 61 Bouis Gandauor, Mannheim. Breifesfrusse, G I, 1 10 Stadt. Sparkasse Selioelziugen i Cemeindebürgsehaft— mündelsioher.— Post. scheeREνSsHuιSrulie Vo, 2950. Telephon o. 5I. Sdmiliele Hinlagen werden oom Lage der Hinz ahlung an su 4% boet-iust. Massenslunden:=I Uu vormittags: 2& Uhr ndehmiltags.. Agenlurstelle. Georg Röser, Seckenheim. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Annahmestelle: 6g. Leonh. Bühler, Seckenheim, wohnhaft: An den Planken; kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheck- konto 629 Ludwigshafen a. Rh. Eb. Rirchenchor. Freitag 8 Uhr 5 Geſamt⸗Probe Alle pünktlich erſcheinen. Vetroleumkarten. Die Ausgabe der Petroleumkarten für den Monat Jaunar ds. Js. findet am Famstag, den 15. ds. Mts. Vormittags vons 12 Uhr im Rathausſaale ſtatt Wir weiſen darauf hin, daß wegen Knappheit nicht alle Anträge, ſo insbeſondere diejenige die lediglich für Keller, Speicher, Schweineſtälle, Kammern, Klavier- Lampen, Fahrräder und dergl. geſtellt wurden, berückſich⸗ tigt werden konnten. Auch war es des jeweiligen Beſtan⸗ des der Händler wegen unmöglich jedem Wunſche auf Zuweiſung zu einem beſtimmten Händler zu entſprechenn, ſodaß teils weſentliche Verſchiebungen nötig fielen. 5 Beſonders noch heben wir hervor, daß die Abholung der Karten unbedingt am genannten Tagen durch Er⸗ wachſene erfolgen muß, daß nur der auf dem Ausweis aufgeſchriebene Händler gegen Vorzeigung desſelben und Abgabe der entſprechenden Zahl Marken Petroleum abgeben darf und daß jedwelche Zuwiderhandlung ſtrafbar iſt. Sollte bei Jemand inzwiſchen oder künftig eine künſtliche Lichtanlage eingerichtet werden, ſo iſt dies un⸗ verzüglich auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden Seckenheim, den 13. Januar 1916. 5 Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Ab⸗ und Zuſchreiben betr. Der Gr. Steuerkommiſſär für den Bezirk Heidelberg⸗ Land teilt mit, daß die Ausgabe der neuen Steuerzettel ſchon zu vielen unnötigen Schreibereien geführt hat, da Aenderungen in der Steuerveranlagung nur beim nächſten Ab⸗ und Zuſchreiben vorgenommen werden können. 5 Die Pflichtigen, die die neuen Steuerzettel beanſtanden wollen, werden beſonders darauf aufmerkſam gemacht. Seckenheim, den 13. Januar 1916. Der Schatzungsrat: Volz. Schmitt. ECC la. IHHlar onen Orangen:: Citronen i empfiehlt Fr. Wagner's Nachf. Inh. M. Höllstin Koch. Kitten Tee Medizinal-Verband Seckenheim. verslchert ganze Famillen sowie Einzelpersonen für Arzt und Apotpeke. 3 Aufnahme täglich. machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in (anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. 8 Der Geſamtvorſtand. MANNHEIM. D Aostüm- und Kleiderstoffe, Baumwollwaren, Ausstattungs-Artike! in grosser Auswahl. Bedentend vergrässerte Herkanisräume. nur d 1, 5-6 gegenüber dem alten Rathaus und der Firma 5 Daut. Ein Zweiggeschäft in unseren früheren Räumen führen wir nicht. yd Wir bitten genau auf die LElige Adresse zu achten. Krankenberein Einigkeit. Sonntag, den 16. Januar, Nachmittags um 3 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Engel“ unſere diesjährige General- Verſammlung ſtatt, wozu die Mitglieder freundlichſt feingeladenz ſind. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gemacht. Der Vorſtand. Fur Jlllosfſondungen Cognac (in kleiner Packung) Ilegner's Tee (in Originalpackung) Tulleiteseifen vie Herbaselfe Kaladermaselfe Lanolinseife Miavera-Veilchenseife LIllenmilchseife Myrrholinselfe etc. eee 1 Zimmer u. Küche zu vermieten. Schloßſtr. Nr. 56. 1 Zimmer u. Küche zu vermieten. Mittelſtr. 20. Ein möbl. Zimmer zu vermieten. Untere Gartenſtraße 10. (Z. Teil zu noch ermàssigten Schoͤne Preisen) 2 Hlautpflegemitte! 2- Zimmerwohnung Ungezlefermittel mit Vorplatz u. Gartenan⸗ Panilllen teil an ruhige Leute Tabletten zu vermieten. Bunbuns Zu erfragen in der Exped. gegen Erkältung in grosser. Schoͤne i Abe 3, Zimmerwohnung empfiehlt an kleine Familie zu vermieten. Mputhahe Schloßſtraße 35. in Seckenheim.⁊ę⸗ f. Bekanntmachung. Den Verkauf von Stroh an die Militärverwaltung betr. Indem wir wiederholt auf den großen und dringenden Bedarf der Heeres verwaltung nach Stroh aufmerkſam machen, werden die Landwirte aufgefordert, alle entbehr⸗ lichen Beſtände baldmoͤglichſt an die Proviantämter und die ſonſtigen militäriſchen Futterankaufsſtellen abzuliefern. Dabei weiſen wir darauf hin, daß der Verkauf an die Heeres verwaltung hinſichtlich der Menge keinerlei Beſchrän⸗ kungen unterliegt und daß nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 27. November 1915(Reichsgeſetzblatt S. 783, Amtsblatt vom 17. Dezember 1915 Nr. 96) die Grenz⸗ und Höchſtpreiſe für Stroh für die Monate Dezem⸗ ber 1915 und Januar/ Februar 1916 folgende Erhöhungen erfahren haben. N für Flegeldruſchſtroh: Grundpreis für 10 Zentne. Preis im Dezember 191 v5). 32.50„ ! JJ 27.50„ für gepreßtes Stroh: Grundpreis für 10 Zentnen 23.75 Me Preis im Dezember 1915. 31.25„ C 28.75„ „„ e 26.25„ für ungepreßtes Maſchinenſtroh: Grundpreis für 10 Zentner 22.50 Mk Preis im Dezember 191. 30.00„ JJ ĩði u 27.50„ JJV 25.00„ Mannheim, den 28. Dezember 1915. SGroſih. genirksamt, Abt. l. geſchlußt. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kennntnis gebracht. Seckenheim, den 8. Januar 1916. Fgürgermeiſteramt: Volz. Mangels erhältlicher Arbeitskräfte erleitet die Gab⸗ holzverteilung unliebſame Verzögerung. Wir geben des⸗ halb den verehrl. Bürgern anheim dadurch dabei mitzu⸗ wirken, daß ſie ihr und bezw. ein Los ſelbſt aufarbeiten. Die Waldhüter geben entſprechende Weiſungen. Seckenheim, den 3. Januar 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Koch. — Kerzen empfehle: RKRomposlrlols-KERZEI 6er und 8er Paket 4 ½ kg. Mk. 1.55 RompoüslITIOHS-KERZER 6er und 8er Paket à ½ kg. Mk. 1.05 Ia. und xtra la. Stgarinkerzen KERZEN IN FELDOPOSTPACKUNG enthaltend 6 Kerzen mit Lichthalter Karton M.. aum Senken Für Ilistbeefe und zum Düngen ist billiger BHumwoll-SsTnuB zu haben bei 1— 8 0 5 Frauenverein Sockenheim Freitag, den 14. Jaunar, abends 8 Ahr auf dem Rathaus 5 Vorſtands⸗Sitzung. Die verehrl. Vorſtandsdamen und Herren Beiräte werden höflichſt erſucht vollzählig zu erſcheinen. Die 1. Präſidentin: A. Stadtelberger. Am hekarulfer iſt direkt aus dem Schiff von heute mittag ab — Hniener- Holz zu haben. Zu erfragen im Gaſthaus„Zum Lamm“. Neu eingetroffen: WInter-Hosenstoffe anerkannt prima Qualitäten und moderne Dessins zu billigsten Preisen. Emil Werber Nachf. Inh.: Richard Rall. Zur gefl. Beachtung! Meiner werten Kundschaft zur gefl. Nachricht, dass Repa- raturen und Erneuerungen nur gegen baar abgegeben werden. Aug. Schmidt, Spengler Gegen Hülsten. Heiſerneit und berſchlelmung empfehle Eucaiybtus-Mentol Bonbons, Emser Sodener- Pastillen, Wyberttableten, Terpinolpasiillen, Formamint Dfroginal Bonbons Fenchelhonig, Reichels Hustentroplen, Reuchhustens aft. Ferner Thee's Isländich Moos, Salbeiblätter, Althe wurzel, Fenchel, Huflatig, Süßholz, Knöterich. Thüringer Brusttee in Paketen à 10 u. 25 Pfg. Emser u Sodener Salz. Inhalationsapparate. K. Wagner 5 facht, Inh. W. Häni Germania Drogerie. Pinter-Waren. Normal- u. Flanellhemden gute Qualitäten. Mützen mit Ohrenkappen für Herren und Knaben. Biber-Schals Umschlagtücer Unterhosen und dacken notmal und gefüttert. Hauben und Mützen in versch. Farben Kindersirümpie schwarz und braun Herren- u. Damenwesten reine Wolle und plattiert Socken und Strümpfe jede Grosse. Für unsere Krieger! tür Damen-Hetren u. Kinder 8 Knlewärmer 8 5 Ceibbinden 5 Kinder-Sweater 2 Odbtenschützer 2 S Sturmpauben. 8 Wieser-IIli Luisenstrasse 40:-: Grüne Marken. — Bekanntmachung. Den Verkehr mit Futtermitteln, hier: die Verteilung von Futterſchrot betr. Das in nächſter Zeit den Landwirten durch das Getreidebüro und die landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaften gelieferte Futterſchrot iſt nur zur Viehfütterung beſtimmt. Es iſt nicht geſtattet, das Schrot zur menſch⸗ liche Ernährung oder zu Brennzwecken zu verwenden und im letzteren Falle dann nur die Maiſche zu verfüttern. Wir machen hierauf mit dem Anfügen aufmerkſam, daß Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot Strafverfol⸗ gung nach ſich ziehen. Mannheim, den 5. Januar 1916. Grof. gezirks amt: gez. Gräſer. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 10. Januar 1916. Fgürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Die Regelung des Verkehrs mit Brot⸗ getreide und Mehl, hier: die Ausmahlung des Brotgetreides betr. I. An ſämtliche 12 Mühlen im Kommunalverband Mannheim⸗Land. Es wird hiermit angeordnet, daß jenes Mehrgewicht an Brotgetreide, das bei der Anfuhr zur Ausmahlung das im Mahlſchein verzeichnete Gewicht uberſteigt, keines⸗ falls mehr vermahlen werden darf, ſondern von Ihnen zurückbehalten und als dem Kommunalverband verfallen uns angezeigt, ausgemahlen und das Mehl abgeliefert werden muß. Etwaige Zuwiderhandlungen gegen dieſe Anordnung werden wir ſtrengſtens beſtrafen. Gegebenen⸗ falls werden wir die Schließung ihres Betriebes veranlaſſen. II. Nachricht hiervon erhält das Bürgermeiſteramt Seckenheim mit dem Auftrag, dieſe Anordnung als⸗ bald ortsüblich bekannt zu machen. Die jetzt noch von den Mühlen zurückkommenden Mahlſcheine, nach denen mehr Getreide ausgemahlen wurde, als erlaubt war, ſind uns vorzulegen. gez. Gra ſer. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 11. Januar 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Gemeindekaſſe des Rechnungsabſchluſſes wegen vom 14. bis einſchl. 20. Januar 1916 geſchloſſen iſt. Seckenheim, den 12. Januar 1918. Gomeinderat: Volz. Koch. goch r