—22——4äͤ—̃— ä—— Gecßenhelmer Anzeiger, yves heimer Anzeiger, Necharhauſer Zeitung, Ginger Zeitung. Hmtsblatff der Bürgermsisteramier Sehenheim, Ilvesheim, Nearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Wbonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quactal Mk. 1.50. Englands Eruchtablieferung. Wer ſeine abzuliefernde Frucht noch nicht oder noch nicht vollſtändig abgeliefert hat, muß dies nun ſpäteſtens am Montag, den 24. Jaunar 1916 beim Unterkommiſſionär Pet. Huber dahier erledigen. Wer dies unterläßt, iſt nicht nur ſtrafbar, ſondern muß auch noch beſtimmt mit der ſofortigen Entziehung des Selbſtverſorgerrechtes rechnen. Seckenheim, den 21. Januar 1916. 28 gürgermeiſteramt; Volz. f Selbſtuerſorger. Ab Dienstag, den 25 d. Mts. findet eine behördliche Nachwiegung der geſamten Getreidebeſtände aller Selbſt⸗ verſorger und ſonſtigen Fruchtbeſitzer hinſichtlich ihrer Be⸗ ſtände an Frotgetreids(Weizen, Korn und Spelz) ſtatt. Zu dieſem Zwecke wurde durch Verfügung Gr. Bezirks⸗ amts vom 19. d. Mts. angeordnet, daß ſämtliches Brot⸗ getreide his zum Mantag, den 24. ds. Mis. abends in Säcke eingefüllt ſein muß. Letztere können, wenn die Beſitzer ſolche ncht ſelbſt haben leihweiſe bei uns oder beim Unterkommiſſtonär Peter Huber dahier in Empfang ge⸗ nommen werden. 2 Wir fordern deshalb alle Einwohner hierzu ausdrück⸗ lich auf und geben auf ganz beſondere Weiſung hin zu⸗ gleich bekannt, daß jeder der dieſer Aufforderung nicht oder nicht vollſtändig nachkommt außer Beſtrafung ſafart das Selhkverſorgerrecht entzogen erhält. Es muß alſo ſämtlicher Weizen, Korn und Spelz einerlei ob zum eigenen Verbrauch beſtimmt oder Mehr⸗ beſtand bis zum 24. ds. Mts. abends eingeſackt ſein. Aus⸗ erdem iſt dafür zu ſorgen, daß während der Kontrolltage ſtets ein Familienmitglied im Haushalt anweſend iſt. Seckenheim, den 21. Januar 1916. phürgermeiſteramt: Volz. Koch. Koch. * ( Kriegschronit 1915—.— —— 8 Januar: Südweſtlich Berry au Bae werden den Fran⸗ ü S 2 —— Zoſen zwei⸗Schützengrüben abgenemmen. Erfolgreiche Kämpfe nordweſtlich Po t⸗e⸗Wouſſon und in den Vageſen. f Der Angriff öftlich Borzymow ſchreitet vorwärts. D. Der Chef des Generalſtabs von Falkenhayn wird cu ſein Anſuchen van der Stel ung als Kriegsminiſter ent⸗ hoben und Generelmator Wild von Hohenborn un⸗ ter Beförderun s ernannt. 9 zum Generalleutnant zum Kriegsminiſter 4 2.2. Januar: Heftige Käm 2 8 45 Kämpfe im Sundgau, die Franzoſen 3 Sennheim— 5 F. er engliſche Dampfer„Du ward“ wird in der Nähe der holländiſchen Küſte du en 998 durch ein deutſches Unterſeeboot D. Nach der endgültigen Feſtſetzung beträgt die Kri anleihe in Oeſterreich und Ungarn 1. 8 und 306 Millionen Kronen. a ſammen 3 Milliarden n. 25 gzeuge werfen auf Dünbirchen 80 Bomben ab. fei mar: In den Argonnen erobern unſere Truppen eine w een Sleſlnng und wachen 19 Offers und 245 Mann 5. 1 ee 5 5 f iim On Nordnolen werden ruſſtſiſche Angriffe zurückgewieſen, „ Fuchaabſchnitt schreitet unſer Angriff 1115 gewief ö benen Offenftve der Ruſſen in der Butowina bricht zu⸗ f Suter Wigereice. erobern Kirlibaba und drängen die Stadt Tacaniſche Stämme kevoltieren in der Umgegend der aa. n 8 2 ͤVTTTTTbTTTTTT Sechenheim, Samstag, den neuer Aushunger ſchrecken. — Das amerikaniſche Repräſentantenhaus bewilligt für Hee⸗ reszwecke einen Kredit von 101 Millionen Dollar. — Der Kaiſer verleiht dem Verteidiger von Tſingtau Kapi⸗ tän z. S. Mayer⸗Waldeck das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. SSS SSS —— Der Weltkrieg. Der heldenmütige Widerſtand, den die türkiſchen Truppen an der Kaukaſusfront dem wiederholten Anſtürmen überlegener ruſſiſcher Streitkräfte entgegen⸗ ſetzten hat dazu geführt, daß die Ruſſen, wohl die Nutz⸗ lofigkeit weiterer Opfer einſehend, ihre Angriffe auf der ganzen Front eingeſtellt haben. Damit haben die Tür⸗ ken wiederum einen hoch einzuſchätzenden Erfolg erreicht, während die Ruſſen eine mehr oder weniger verhüllte Niederlage erlitten haben und die Zahl ihrer fehlgeſchlage⸗ nen Offenſiven ſich um eine vermehrt hat. Die Entente überbietet ſich in beleidigenden Vec⸗ letzungen der griechiſchen Staatshoheit. Kaum iſt Kor⸗ fu von franzöſiſchen Truppen beſetzt worden, beweiſt die zeitweiſe Ausſchiffung von Ententetruppen im Hafen Athens, daß die Weſtmächte auch vor den gröbſten Her⸗ ausforderungen des griechiſchen Ehrgefühls nicht zurück⸗ Ob dieſer Akt ſchnöder Mißachtung des hel⸗ leniſchen Nationalbewußtſeins die gegenwärtige Regie⸗ rung einſchüchtern oder die Venizeliſten zum Aufruhr beſtimmen ſoll, muß dahingeſtellt bleiben. In jedem Fall aber iſt bemerkenswert, was während der letzten Gewaltſtreiche der Entente in Italien laut wurde. Seitdem ſich die Franzoſen in Korfu den Italienern auf die Naſe ſetzten, und ſeitdem die Trümmer des ſerbi⸗ ſchen Heeres nach Korfu und Saloniki gebracht werden, anſtatt ſich den italieniſchen Truppen auf albaniſchem Boden anzugliedern, wächſt die italieniſche Abneigung gegen jede Teilnahme an den Balkanunter⸗ nehmungen der Entente. Der„Corriere della Sera“ hat trotz der bundesgenöſſiſchen Vorwürfe wegen Italiens Fernhaltung von Montenegro und trotz des Pariſer Drängens nach italieniſcher Mitwirkung in Saloniki auf das beſtimmteſte erklärt, daß Italien ſeine Truppen im Lande behalten müſſe, und der„Seoolo geht jetzt noch weiter, indem er die ſofortige Zurückziehung der italie⸗ niſchen Truppen aus Albanien verlangt. Dieſe Wen⸗ dung iſt angeſichts der früheren albaniſchen Ziele Ita⸗ liens geradezu koſtbar! Begründet mit der Eutſendng der ſerbiſchen Truppen nach Saloniki, ſpricht jene Forde⸗ rung entweder für die italieniſche Angſt vor dem drohen⸗ den öſterreichiſchen Anmarſch, oder ſie verfolgt den Zweck, die Rufe der Ententepreſſe nach italieniſcher Unterſtützung des Saloniki Abenteuer zum Schweigen zu bringen. Auf das Echo aus Paris und London darf man daher wirklich geſpannt ſein! Die Ereigniſſe im Weſten. Euglands neue Blockade gegen Deutſchland. WTB. Newyork, 21. Jan.(Durch Funkſpruch vom Vertreter des WTB.)„Newyork World“ meldet aus Waſhington: Auf Grund der Berichte, die Oberſt Houſe dem Präſidenten Wilſon übermittelt hat, iſt die Regierung zu der Ueberzeugung gelangt, daß in wenigen Tagen von London eine Proklamation erge⸗ hen wird, die die britiſchen Kabinettserlaſſe aufhebt, die Blockade Deutſchlands durch die Flotte der Alliierten erklärt und kundgibt, daß man Mittel finden werde, der Verſorgung mit Vorräten ein Ende zu machen, de⸗ ren Beförderung nach Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn neutrale Länder heimlicherweiſe zugelaſſen hätten. Eng⸗ land iſt entſchloſſen, wenn man die Anſichten amtlicher Kreiſe über den Geſichtspunkt ſich zu eigen machen will, die Verantwortung teilweiſe auf ſeine Alliierten abzu⸗ wälzen, ſo daß Frankreich, Italien, Rußland und Bel⸗ gien einen Teil des Tadels zu tragen haben werden, den man im Kongreß erwartet, falls die neue Blockade nicht die Billigung der amerikaniſchen Regierung findet und ernſtlich das Geſchäft der amerikaniſchen Verfrachter be⸗ hindert. Wie es heißt, iſt ſich England darüber klar geworden, daß man in England hauptſächlich mit Belgien und Frankreich Mitgefühl hat, und daß dieſes Mitge⸗ fühl dazu ausgenützt werden kann, die feindliche Stim⸗ mung auszugleichen, die gegen die britiſche Regierung erweckt worden iſt. l Die amerikaniſche Regierung würde ſehr überraſcht ſein, wenn nicht alle Ententemächte gleich⸗ lautende Erklärungen dahin abgeben ſollten, daß eine Blockade errichtet und durch gewaltſame Mittel aufrecht erhalten werden ſoll, und um den Anſichten amerikani⸗ 22. Januar 1916. ſcher Baumwollproduzenten zuvorzukommen, die eine Million Ballen Baumwolle in amerikaniſchen Schiffen nach neutralen Häfen Nordeuropas zur Weiterverfrach⸗ tung nach Deutſchland verſenden wollen. Soweit die Ver⸗ einigten Staaten in Betracht kommen, könnte man die Erſetzung des als gänzlich ungeſetzlich betrachteten gegen⸗ wärtigen Syſtems durch eine geſetzmäßige Blockade will⸗ kommen heißen, da dies die Streitfrage betreffend die Be⸗ handlung des als rechtmäßig anzuerkennenden neutralen Handels vereinfachen würde, doch müſſe die Blockade wirk⸗ ſam ſein und jeder Verſuch, die Rechte der Kriegführen⸗ den durch Erzwingung der Theorie von der endgiltigen Beſtimmung zu überſchreiten, würde aufs heftigſte be⸗ kämpft werden. Nach hier eingegangenen Mitteilungen hat das britiſche Auswärtige Amt Material geſammelt, um zu zeigen, daß Deutſche Lieferungsverträge auf ame⸗ rikaniſche Produkte abgeſchloſſen haben, bevor dieſe noch die Warenſpeicher in Newyork verlaſſen hatten. Ab⸗ geſehen von der Erklärung, durch die die tatſächliche Blok⸗ kade Deutſchlands bekanntgegeben wird, wird England, wie man erwarket, die Forderung ſtellen, daß eine ſcharfe Sperre auf alle Sendungen gelegt wird, die für Eng⸗ lands Feinde beſtimmt ſind, oder aber, daß andernfalls ſich auch die Neutralen ſelbſt der Blockade unterwerfen, die nur gelegentlich unterbrochen werden wird, wenn die britiſchen Behörden der Anſicht ſind, daß die Neu⸗ 1 5 Nahrungsmittel für ihren eigenen Gebrauch be⸗ nötigen. e i England läßt die amerikaniſchen Proteſte unberückſichtigt. 3 WTB. Newyork, 21. Jan. Der„Newhork Ame⸗ rican„meldet aus Waſhington: Von hoher amtli⸗ cher Stelle wurde erklärt, daß England die amerikani⸗ ſchen Proteſte wegen der Behinderung des amerikaniſchen Handels damit beantwortet habe, daß es beabſichtige der Blockade einen größeren Umfang zu geben. Nach Mitteilungen, die das Staatsdepartement aus privaten Quellen im Ausland erhalten hat, wird England alle Proteſte der amerikaniſchen Regierung ohne Be⸗ rückſichtigung laſſen. Dem Vernehmen nach wird England einen ſolchen Proteſt nicht einmal beantworten, bis die britiſchen Maßnahmen, durch die der Handel jeder Art mit Deutſchland abgeſchnitten werden ſoll, beendet ſind. Sobald dies geſchehen iſt, wird England alle Be⸗ ſchwerden ablehnen. Amtliche Kreiſe ſtellen in Aus⸗ ſicht, daß eine ſolche Antwort Englands einen ſcharfen Notenwechſel hervorrufen wird. Wie es heißt, nimmt England den Standpunkt ein, daß es ſelbſt über die letzte Beſtimmung aller Fragen entſcheiden muß. Aus dieſem Grund glaubt es, ein Recht zu haben, nach neutralen Häfen beſtimmte Schiffe aufzubringen und ihre Ladun⸗ gen zu beſchlagnahmen, weil es der Anſicht iſt, daß dieſe letzten Endes für den Feind beſtimmt ſind. Beamte des Staatsdepvartements deuten an, daß die amerikaniſche Re⸗ gierung die Anſicht dertreten wird, daß England durch eine ſolche Haltung den Grundſatz von der Freiheit der Meere ablehnt. In ihren an Deutſchland gerichteten Noten iſt die amerikaniſche Regierung für die Freiheit der Meere ohne Einſchränkung eingetreten. Die Vereinigten Staaten müſſen daher, wie bemerkt wurde, Englands Standpunkt nachdrücklich und endgültig ent⸗ gegentreten. Aus einer der britiſchen Botſchaft nahe⸗ ſtehenden Quelle erfuhr Newyork American, daß Eng⸗ land und ſeine Alliierten ſich nur durch die Erforderniſſe der Lage beſtimmen laſſen werden, nicht aber durch die Stimmung im amerikaniſchen Publikum oder in amtlichen Kreiſen Waſhingtons. e Der Wortlaut des Blockade⸗Antrags. WTB. London, 21. Jan. Der Text des Antra⸗ ges eine energiſchere Blockade durchzuführen, der am Mittwoch im Unterhaus eingebracht werden wird, lau⸗ tet folgendermaßen: Da dieſes Haus davon Kenntnis erhielt, daß in neutrale Länder, die an feindliche Ge⸗ biete grenzen, große Mengen Waren, die der Feind füt die Fortſetzung des Krieges benötigt, eingeführt wer⸗ den, fordert es die Regierung auf, die Blockade ſo wir⸗ kungsvoll wie möglich auszugeſtalten, ohne dadurch die normale Einfuhr der Neutralen für den Bedarf im Inland zu beeinfluſſen. 5 a Der Inhalt des Kriegsrats in London. WTB. London, 21. Jan.(Reuter.) Wie verlau⸗ tet, ſind die Beſprechungen des Kriegsrates der Ver⸗ bündeten in London beendet. Die franzöſiſchen Miniſter ſind nach Hauſe zurückgekehrt.— Das Reuterſche Bu⸗ reau iſt ermächtigt, zu erklären, daß ihr Beſuch den Zweck hatte, die in Paris begonnenen Beratungen, die zu einer vollkommenen Zuſammenarbeit im Kriege füh⸗ ihren eigenen Linien haben. ſollen, ſorkzuſeßen. Mehrere Angele en al! 9 iner Natur, maritime, militäriſche wirtſchaftliche und diplomatiſche Fragen waren auf der Tagesordnung, da⸗ neben aber auch mehrere techniſche und ſpezielle Fragen. An der Konferenz nahmen nicht nur Kabinettsminiſter teil, ſondern auch die Vertreter der Reſſorts, die an den Angelegenheiten beſonders intereſſiert ſind. Die gefaßt ten Beſchlüſſe müſſen geheim bleiben, es kann aber feſtgeſtellt werden, daß über die Fortſetzung des Krieges und über deſſen mögliche Ergebniſſe volle Einig⸗ 33 i Engliſche Ausflüchte. WTB. London, 21. Jan.(Reuter.) In Beant⸗ wortung einer Frage im Unterhaus erklärte Tenant, daß man, um die Luftgefechte an der weſtlichen Front richtig aufzufaſſen, 95 defenſiven Charakter der deutſchen Kampfmethode in der Luft berückſichtigen müſſe. Für dieſe Art von Gefechte ſeien Flugzeuge von dem Typ Fokker geeignet, die nicht imſtande ſeien, lange Flüge fern von den eigenen Linien und über die britiſchen Li⸗ nien zu unternehmen. Das Hauptziel der Flugzeuge ſind Aufklärung für artilleriſtiſche Tätigkeit und in unſerem Falle der Angriffskampf. Danach muß die Eignung un⸗ ſeres Flugzeugtyps vor allem beurteilt werden. Wenn die Deutſchen zur Offenſive übergingen und hinter unſere Linien kämen, dann haben wir dort Flugzeuge von derſelben Leiſtungsfähigkeit und Geſchwindigkeit wie die Fokkermaſchinen, die ſie nur zur Verteidigung hinter Schlechte Behandlung Hollands durch England. WTB. London, 21. Jan. Der Rotterdamſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“ warnt ſeine Lands⸗ leute, die Schikanen gegen den holländiſchen Handel zu weit zu treiben, denn die Holländer fingen an, zu fühlen, daß ſie bei der Entſcheidung der Frage, ob die britiſche Blockade effektiv ſei oder nicht, ziemlich ſchlecht behandelt werden. Sie ſind ſehr empört über die immerwährende Behauptung in einem Teil der engliſchen Preſſe, daß Holland aus dem illegitimen Handel mit Deutſchland rieſige Profite ziehe. Holland mache natürlich beträchtliche Geſchäfte mit Deutſchland, aber dies könne es tun innerhalb der legitimen Grenze eines neutralen Landes, das mit kriegführenden Ländern Handel treibt. 5 ö„ Beſchlagnahme der norwegiſchen Paketpoſt durch „„ die Engländer. e WTB. Chriſtiania, 21. Jan.„Morgenbladet“ er⸗ fährt aus Bergen: Während des Aufenthaltes des Damp⸗ fers„Bergensfijord“ in Kirkwall, der geſtern in Bergen eintraf, beſchlagnahmten die Engländer die geſamte Paketpoſt. Zum erſtenmal wurde auch Paſ⸗ ſagiergepäck durchgeſehen. Dabei wurden 11 Ki⸗ ſten, gezeichnet Waldemar Peterſen, gefunden. Die Un⸗ terſuchung ergab, daß kein Paſſagier dieſes Namens an Bord war. beſchlagnahmt. Oer franzöſiſche Tagesbericht. WB. Paris, 21. Jan. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Zwiſchen Oiſe und Aisne während der Nacht einige Patrouillengefechte in der Gegend von Puiſaleine. In der Champagne zerſtreute unſere Artillerie eine Propiantkolonne auf der Straße von Ville⸗ſur⸗Tourbe nach Vouziers. Ein feindliches Flugzeug warf drei Bomben auf die Vorſtädte von Luneville, ohne Schaden anzurichten, ein anderes mußte bei Flin landen. Die beiden darin befindlichen Offiziere wurden 8. bei Ogeviller ſüdöſtlich von Luneville zu Gefangenen gemacht. Abends: Zwiſchen Somme und Avre hat unſere Ar⸗ tillerie beim Bahnhof Chaulnes vom Feinde beſetzte Anlagen beſchoſſen. Dieſes Feuer rief einen Brand und darauffolgende Exploſionen hervor. Nördlich von der Aisne wurde eine feind⸗ liche Kolonne auf der Straße nach Cerbeny unter Feuer genom⸗ men und zerſtreut. In der Umgegend der Farm Cholera rich⸗ tete heftiges Feuer unſerer Batterien erheblichen Schaden an den Schützengräben des Gegners an. Auf der übrigen Front Geſchützkampf mit Unterbrechungen. 5 Belgiſcher Bericht: Der Artilleriekampf iſt heute wieder heftiger, als an den vorhergehenden Tagen aufgenom⸗ men worden, beſonders im Zentrum und im ſüdlichen Teil der Der Vogt von Sylt. ö Roman von Theodor Mügge. 23 i Fortſetzung. Machdruck verboten.) Einige Augenblicke ſtand der junge Mann überraſcht, uni raſchen Fluge ſeiner Gedanken wurde er zu Ver⸗ „leichen hingeriſſen; aber was war dieſe kräftige, volle eſtalt gegen jene feinen ſchlanken Formen, die unver⸗ geſſen ihm vorſchwebten! „Nimm es nicht übel, Jens,“ ſagte Hanna, ihm die Hand reichend,„wenn ich nich' aufſtehe und dir ent⸗ Kegenkomme. Du ſiehſt, es geht nicht an. Hier iſt ein Platz, ſetze dich zu mir und wenn du etwa helfen willſt, ſo brauche deine Hände. Du haſt es ſonſt wohl öfter ſchon getan.“ 5 „Ich will dir helfen, Hanna,“ erwiderte Lornſen halb beluſtigt, halb mißgeſtimmt über den Empfang,„ob⸗ wohl es lange her iſt, daß meine Hände andere Be⸗ ſchäftigung fanden.“ 5 Ich glaube es,“ rief ſie lachend,„aber du haſt es gewiß nicht verlernt. Wie lange haben wir uns nicht geſehen? Der Sommer iſt faſt vorüber. Im Frühjahr biſt du zuletzt auf Sylt geweſen.“ „Und damals ſah ich dich nur wenige Male,“ gab Lornſen zurück.„Du warſt in Hamburg, bis kurz vorher, ehe ich Sylt verließ.“ „Dreimal warſt du hier und eben ſo oft kamen wir zu euch,“ erwiderte ſie.„Du haſt es vergeſſen, ich habe es behalten. Am Tage deiner Abreiſe beſuchten wir deine Eltern und wünſchten dir Glück für die Heimkehr.“ Michtig,“ rief Jens lächelnd,„es war ein finſterer 5 Ten wir wünſchten uns Wiederſehen im Sonnen⸗ ſchein. 3 „Und unſer Wunſch iſt erhört worden,“ fiel ſie ein, ihre freundlichen Augen auf ihn richtend.—„Präch⸗ tig liegt der Tag auf Cylt. Die Sonne iſt ſo warm, das Meer ſo blau, aber was aus wie der finſt e Lippen ſin Die Kiſten wurden von den Engländern du, lieber Jens? Du Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 21. Jan. Amtlich wird vexlautbart vom 21. Januar 1915, mittags: 5 Ruſſiſcher Kriegsſchauplaß: Der Eindruck der großen Verluſte, die der Feind am 19. Januar in den Kämpfen bei Toporoutz und Bojan erlitten hat, zwang ihm geſtern eine Kampfpauſe auf. Es herrſchte hier wie an allen anderen Teilen der Nordoſtfront, von zeitweiligen Geſchützkämpfen abgeſehen, verhältnismüßig Ruhe. Ein ruſſiſches Flugzeuggeſchwader überflog das Gebiet ſüdöſtlich von Brzezany und warf Bomben ab. Dieſe richteten keinerlei Schaden an. 2228 Der ruſſiſche Kriegs bericht. WTB. Petersburg, 21. Jan. Ruſſiſcher amt⸗ licher Bericht von geſtern. Weſtfront: In der Gegend von Dünaburg beſchoß unſere Artillerie mit großem Er⸗ ſolg den Gegner, der Schloßberg(3 Kilometer weſtlich Illuxt) von Weſten her angreift. In Galizien an der. mittleren Strypa wurden ſchwache feindliche Vorſtoß⸗ verſuche gegen unſere Stellungen zurückgewieſen. Nord⸗ öſtlich Czernowitz bei Rarancze nahmen wir einen Teil der feindlichen Stellung. Ein Verſuch des Gegners, den verlorenen Teil wiederzunehmen, ſcheiterte trotz 5 erbitterten Angriffen, die mit ſehr ſtarken Verluſten für den Feind abgeſchlagen wurden.— Schwarzes Meer: Am 17. Januar bei einer Unternehmung gegen die Oſt⸗ küſte Anatoliens verſenkten unſere Zerſtörer 163 Segel⸗ ſchiffe, von denen 73 Waffen an Bord hatten. 31 Mann wurden gefangen genommen, die übrigen flohen zur Küſte, als die Zerſtörer ſich näherten.— Kaukaſus⸗ front: Die Verfolgung der geſchlagenen Mitte der tür⸗ kiſchen Armee dauert an. Trotz der ſtarken Kräfte und trotz der überaus ſchwierigen Geländeverhältniſſe haben unſere Truppen ihren erſten Vorſtoß zu einem vollen Erfolg zu machen verſtanden. Der geſchlagene Feind geht aus ſeinen Stetlungen zurück unter großen Verlu⸗ ſten an Menſchen und jeder Art Kriegsmaterial. Nach eben eingegangenen Meldungen haben wir die kürki⸗ ſche Stadt Köpriköj an der Straße nach Erzerum genom⸗ men und dort Geſchütze und Artilleriemunition erbeu⸗ tet und Gefangene gemacht. S. M. der Zar hat dieſe Mitteilung von dem Sieg über die Türken entgegenge⸗ nommen und befohlen, im Namen S. M. den tapferen kaukaſiſchen Truppen ſeinen aufrichtigen kaiſerlichen Dank auszuſprechen für ihre Opferfreudigkeit und ihre Er⸗ folge. S. M. der Zar iſt gewiß, daß die erprobten Trup⸗ pen ihre Aufgabe weiter mit demſelben Eifer und der⸗ ſelben Aufopferung erfüllen werden. ö Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 21. Jan. Amtlich wird verlautbark vom 21. Januar 1915, mittag: ü 8 Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Geſtern nachmittag ſtanden unſere Stellungen auf dem Gipfel und den Hanger des Col di Lana zwei Stunden lang un⸗ ter Trommelfeuer. Auch Son Pauſes(nördlich Peutel⸗ ſtein) wurde ſehr heftig beſchoſſen. An den übrigen Fron⸗ ten ging die Artillerietätigkeit nicht über das gewöhnliche VV Der Ballkankrieg. WTB. Wien, 21. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 21. Januar 1915, mittags: Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Keive be⸗ ſonderen Ereigniſſe. 2 Entſcheidende Unterredung? WB. Athen, 21. Jan.(Agence Havas.) Der franzöſiſche und der engliſche Geſandte haben geſtern mit dem Miniſterpräſidenten Skuludis eine lange Unterredung gehabt, der die Abendblätter große Wich⸗ tigkeit zuſchreiben. Eine Richtigſtellung. WB. Budapeſt, 21. Jan. Ungar. Tel.⸗Korr.⸗ Bureau.) Die Rede, die die Telegraphenunion dem Mi⸗ ſo feſt geſchloſſen, dein Wolken, du ſollſt froh ſein, wenn du bei mir biſt.“ „Ich bin auch froh, Hanna.“„ ſie.„Weißt, du, damals wie du auf der Schule in Schleswig warſt, und ſpäter noch, als du aus Deutſch⸗ land zurückkamſt, gab es kein freundlicheres Geſicht auf Sylt, wie das deine.“ „Das Leben macht ernſthaft, Hanna, und ein Mann muß ja auch ernſthaft ſein.“ 8 „Die Frieſen ſind ein ernſtes Volk,“ erwiderte das Mädchen.„In unſeren Einſamkeiten, und in der Stille unſeres Daſeins, im Kampfe mit der Natur, unter Ar⸗ beiten und Mühen mit der wilden See, zieht der Menſch ſich in ſein innerſtes Gehäuſe zurück, wie unſer alter Uhrmacher in Liſt ſagt; aber er braucht darum ſeinen a nicht zu verlieren.— Ich weiß, was dir fehlt, en 255 1 25 8 „Nun, was fehlt mir denn?“ fragte er. „Es geht dir ſo ziemlich eben ſo,“ ſagte ſie,„wie es mir in Hamburg 8 Bei dem reichen Vetter hatte ich nichts zu tun; die Menſchen mit ihrem Treiben waren mir unangenehm. Was ſie bewunderten, hatte keinen Reiz für mich; was mich ergötzte, machte ihnen ge⸗ ringes Vergnügen.— Ich fühlte eine Sehnſucht in mir nach Arbeit und Zufriedenheit, ein Unmut plagte mich wegen Dinge, die ich nicht ändern konnte. Ich ver⸗ ſtand nicht und ward nicht verſtanden, und ſo geht es dir auch, Jens. Du biſt unzufrieden. Was du haſt, chen dir nicht, und was du willſt, kannſt du nicht er⸗ reichen.“ f 5 „Du haſt recht,“ rief der junge Mann, den Blick lebhaft und durchdringend auf ſie richtend.„Wunder⸗ bar, daß du das weißt.“ „Ich bin fvoh geworden, ſeit ich wieder hier bin,“ fiel Hanna ein. 0 5 ö der großen Welt iſt in dir zurückgeblieben?“ „Und kein Wunſch nach dem reichen, bunten N ben niſterpr die Wa j iſt vollſtäudig erfunden. Miniſterpräſident niemals auch nur mit einem Worte aus San Giovanni di Medua telegraphiſch erfahren ha⸗ ſchen Strömung und habe den König Nikita gezwun gen den Kurs zu ändern. a i der Ehre ihr Leben einſetzten für die gemeinſame Sache, heißen Arbeit und der hingebenden Leiſtungen zu geden⸗ und muß mit ihnen auskommen. e Stirn iſt wie ein Himmel voll „Du haſt dich in der Fremde recht verändert,“ ſagte beſſer zu ſchätzen.“ beſäße in allem, was recht iſt, voranzuſtehen, würde raftdent anläßlich deſſen. ung ffenſtreckung Montenegros in den Mund le Namentlich hat dei der italieniſchen Königin oder des montenegriniſchen Thronfolgers gedacht oder geäußert, daß man zu den Annahme berechtigt ſei, daß der Friedensſchluß mik Wiſſen des italieniſchen Königs erfolgt ſei. 1 Der unerwartete Handſtreich Montenegros. 3 WTB. Bern, 21. Jan.„Idea Nazionale“ will ben, der unerwartete Handſtreich Montenegros ſei auf die Ankunft ſerbiſcher Truppen aus Skuta⸗ ri unter dem Oberbefehl des Generals Martinowitſch zu⸗ rückzuführen. Dieſer ſei der Führer der Antiöſterreichi⸗ Der türkiſche Krieg. Eine Kundgebung Enver Paſchas an die Dardanellenverteidiger. a 3 WB. Konſtantinopel, 21. Jan. Enver Paſchg hat an den Flottenchef, Admiral Souchon, folgende Kundgebung gerichtet: Den neunmonatigen Bemühungen des Vierverbandes iſt es nicht gelungen, die alte Kat ſerſtadt an ſich zu reißen. Ich ſpreche daher den ver einten Streitkräften zu Waſſer und zu Lande, die, kein Opfer ſcheuend, unermüdlich draußen an den Dardanel⸗ len auf der Wacht geſtauden haben, Dauk und höchſte An⸗ erkennung aus und gedenke derer, die auf dem Felde Große Genugtuung bereitet es mir ganz beſonders, der ken, die die Flotte beim Befreiungswerke getan. Uner⸗ müdlich Tag und Tag, unter der Leitung Ew. Exzel⸗ lenz haben Offiziere und Mannſchaſten in gemeinſchafk⸗ licher Tätigkeit beigetragen, daß die mit tauſenderlei Schwierigkeiten verknüpfte Unternehmung einen günſti⸗ gen Abſchluß fand. Ich rufe daher Ew. Exzellenz und den Offizieren und Mannſchaften der Flotte meinen innigſten Dank für ihre Tätigkeit zu, die ein Ruhmes?⸗ blatt in der Weltgeſchichte eingenommen hat. Enver, Paſcha, Vizegeneraliſſimus, Kriegsminiſter. 1 Die Kämpfe in Meſopotamien. f WTB. London, 21. Jan. Chamberlain teilte im Unterhaus mit, daß die britiſche Entſatzarmee dank der beſſeren Witterungsverhältniſſe bis auf 7 Meilen an Kut el Amara, dicht an die Stellungen von Eſſir 2 herangekommen ſei, wo es noch zu keinen Gefechten gekommen ſei.— Die Beratungen über die einzelnen Punkte der Militärdienſtbill ſind nach viertägiger De— batte beendet worden. 5 —— Privatintere und Geſamtwohl. Der private Gewinn iſt in Friedenszeiten die Steue; rung des Wirtſchaftslebens; erzeugt wird, was ſich lohnt, am ſtärkſten wird erzeugt, was ſich am meiſten lohnt, Eine Volkswirtſchaft, aufgebaut grundſätzlich auf das Walten des privaten Gewinnſtrebens, kann nicht ſo ohne weiteres umorganiſiert werden beim Kriegseintritt; dieſe richtige Einſicht liegt unſerer ganzen Kriegswirtſchaſt zugrunde und muß gewahrt bleiben. An der grundſätz, lichen privatwirtſchaftlichen Organiſierung der Wirtſchaft iſt alſo nicht zu rütteln, dagegen müſſen beſtimmte, in Friedenszeiten— bei freier Konkurrenz und freiem Mark — übliche private Freiheiten in der Geſtaltung von Produktion und Handel im Kriege beſchnitten werden. Grundſätzlich können wir feſtſtellen: wenn Knapp heit und Teuerung die beiden ſchweren Laſten unſere volkswirtſchaftlichen Lebens ſind, ſo ſollte die Frei der privaten Wirtſchaftsüberlegung inſoweit eingeſchr werden, als ſie Knappheit und Teuerung ſteigert aus beidem Vorteil zum Schaden der Allgemeinheit z 1) Geſteigerte Knappheit kann zunächſt durch Freiheit im Verbrauch bewirkt werden. Bei beſtin ten Nahrungsmitteln iſt heute dieſe Freiheit ſchon ſeitigt: der Verbraucher erhält nur beſtimmte Meng Aber auch die Teuer — „Iſt es denn nicht ſchön hier?“ fragte ſie lächeln „Wir haben alles, was ein Leben glücklich machen kann Wir haben Arbeit und Ruhe, haben Sorge und Frey haben Sonnenſchein und Stürme. Da draußen in dei großen Welt kennen und lieben mich wenige. Hier nen mich alle und alle guten Menſchen ſind mein! Freunde. Ich weiß, was mir jeder Tag bringt, und weiß darum meine Freuden und Goktes Güte um ſo N „Und die Eintönigkeit dieſer Freuden macht dich nicht gleichgültig?“ 5 f. 1 „D 8 ſagte ſie lächelnd, ich 1 wohl, Lorenz Lebe hat ſo unrecht nicht, wenn er behauptet, der Ehrgei plage dich, und von jung auf habe deine Seele ſich mit kühnen Träumen gefüllt, ein Mann zu werden, von der die Menſchen viel und lange reden.“ 8 „Und wenn Lorenz Leve recht hätte, wenn ich nach ſtrebte, mehr zu tun wie viele andere und Kr darunter in deiner Achtung verlieren?“ „Gewiß nicht,“ rief Hanna und indem ſie den K aufhob und mit warmen Blicken ihn betrachtete, f ſie fort:„Ein ſtolzer Mann, der ohne Menſchenfurcht da Rechte tut und für das Gute streitet, iſt herrlich an ſchauen. Aber lieber Jens, Ehrgeiz und Durſt nach R und Größe haben viele ſchon unglücklich gemach ganze Völker ins Verderben geſtürzt.— Es i ſchlüpfrige Bahn, wenn ich daran denke, faßt mi Grauen. Ich lobe mir den Mann, der in dem K bleibt, den die Natur ihm angewieſen hat. Iſt er küch tig und gerecht, ſo kann ſein ſtilles Wirken wohl mel Gutes ſtiften, als auf dem großen Tummelplaße de Menſchenlebens und gewiß hat er auch mehr Freude d von, denn er ſieht 195 Wirken gedeihen, ſeine Mill belohnt und ſeines Lebens Zufriedenheit geſichert.“ Waoriſchung folgt) 8 scha, ende igen Kai⸗ ver? eine mnel⸗ e und der tatſächliche Mangel ſorgen dafür, daß der Ver⸗ braucher nicht die Freiheit beliebig großen Verbrau⸗ ches hat. Der Erzeuger unterliegt der gleichen Be⸗ ſchränkung im Verbrauch für Produktionszwecke: der Mangel an Rohſtoffen und ihr hoher Preis beſchrän⸗ ken ſeinen Verbrauch. Was aber für Produzent und Händler gemeinſam gilt: es muß verhütet werden, daß die abſolute Knappheit auf dem Umweg über private Machenſchaften verſtärkt wird durch eine relative Knapp⸗ heit: und das geſchieht, durch das Aufkaufen von Ware und ihr Zurückhalten aus dem Verkehr. Beides iſt heute geradezu bedrohlich. Wir haben nicht zuviel, und darum muß, was da iſt, in den Verkehr gelangen, da⸗ mit er es aufgreifen kann, wenn er es braucht. Auf dieſem Gebiete bleibt viel zu wünſchen übrig. Wer hat nicht ſchon in großen Tageszeitungen Ankündigungen folgender Art gefunden:„Bin Käufer jeden Poſtens von Lebensmitteln“. Die Aufhäufung großer Beſtände in einzelnen Händen entleert den Verkehr, ſteigert damit die örtliche Knappheit und ruft all die bedenklichen Fol⸗ gen einer ſolchen hervor. Es ſteht zudem feſt, daß recht häufig die in einer Hand konzentrierten Beſtände teil⸗ weiſe oder ganz verderben, und damit die abſolute Knapp⸗ heit weiter ſteigern. f 1253 0) Knappheit iſt bei unſerer Wirtſchaftsorganiſation die Vorausſetzung der Teuerung, ſowohl abſolute, wie relative Knappheit. Alles was knappheitvermindernd wirkt, bewirkt gleichzeitig Verminderung der Teuerung; das gilt für den Verbraucher, der ſich einſchränlt, für den Händler und Erzeuger, der das Aufkaufen unter⸗ läßt, und ſeine Waren in den Verkehrgibt. Der Höchſt⸗ preis iſt das politiſche Mittel zur Unterbs dung der Teuerung, aber er allein genügt nicht, er iſt machtlos, wenn private produktions⸗ und Haudelsgewohnheiten ihm die innere Vorausſetzung ausbrechen, und dieſe innere Vorausſetzung heißt: jeder Höchſtpreis muß für den Warenbeſitzer eine Gewinnmarke einſchließen, ſonſt bewirkt er, was uns verhängnisvoller werden kann als alle Teue⸗ rung, nämlich Rückgang der Produktion, Zurückhalten von Waren, Erlahmen des Arbeitseifers. Inwiefern kön⸗ nen nun privatwirtſchaftliche Machenſchaften die innere Vorausſetzung der Höchſtpreiſe vernichten? Inſoſern als ſie Preisſtei gerung veranlaſſen, die den Gewinnſpielraum auffaugen. Das tut der Produzent, der den Rohſtofſpreis ſo hoch bemißt, daß Händler und Weiterverarbeiter nicht mehr auf ihre Koſten kommen, das tut der Händler, der dem Kleinverkäufer Preiſe abfordert, zu denen dieſer nicht mehr exiſtieren kann.„Beiſpiele mag ſich jeder ſelbſt ſuchen. i Ein Grund unſerer Teuerung, ebenſo wichtig wie wenig beachtet, liegt darin, daß koſtſpielige Verarbei⸗ tungsgewohnheiten aus Friedenszeiten hinübergenommen wurden in unſere wirtſchaftlich bedrängten Kriegszeiten. Verfeinerung war für unſere volkreiche hochentwickelte Friedensinduſtrie ein berechtigtes Loſungswort; heute iſt ſie das Bleigewicht geſunder, leiſtungsfähiger Kriegs⸗ wirtſchaft. Warum? Sie bindet Arbeitskräfte, die wir für Rohſtofferzeugung beſſer verwerten könnten, ſie bin⸗ det Materialien, au denen wir ſowieſo Mangel haben, ſie verteuert die Geſtehungskoſten und belaſtet ſo unſer Wirt⸗ ſchaftsleben mit tauſend ſchweren Feſſeln. Auf dieſe Ge⸗ fahr kann nicht ſcharf genug hingewieſen werden. Sol⸗ len wir Beiſpiele nennen? Ein einziges genüge: die Konſervenfabrikation. Mag man noch ſo oft wiederholen ſie vermindere doch nicht unſere Nahrungsbeſtände— wo⸗ bei man gefliſſentlich überſieht, wieviel bei der Verarbei⸗ tung verloren geht und verdirbt— ſo iſt doch darauf bin⸗ zuweiſen, daß die Arbeitskräfte und Materialien bindet, die anderen Stellen nötiger ſind und eine Verſteuerung veranlaßt, die ſehr gut vermieden werden könnte. Wir ſprechen hier nicht von den Fleiſchlieferungen für Heer und Marine, ſondern nur von der Konſervenfabrikation Ur den Verbrauch unſerer Haushaltungen. Sie ſind unkötig, und es iſt von höchſtem Intereſſe für das Geſamtwohl, daß ſie vermieden werden. Was unſere kriegswirtſchaftliche Lage verlangt, iſt: mit möglichst geringem Aufwand an Arbeit und Koſten und mö lichſt geringem Verluſt an Materialien Produkte den rech zu machen; das iſt das Gebot der Stunde!. Lokales. Seckenheim, den 22. Januar 1916. f Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 21. Januar 1916. 5 Im Jatereſſe des Dlenſtes wird beſtimmt, daß die erkehrsſtunden für das Publikum auf dem Rathaus nur auf Vormittags 8—12 Uhr feſtgeſetzt werden. 5 Haft und len 200 Sack ausländiſches Weizenmehl be⸗ 0 Gram durch die Gemeinde ſelbſt aber nur gegen die m Marken verabfolgt werden. 3 Der bezügliche Vertrag mit der Stadtgemeinde Laden⸗ rg 2 und vollzogen. ö as Re 5 8 5 Hahesabſchuß wiel mitgele ſen N Emil Heinr. Schwei a di taats⸗ 5 N zer wurde in den badiſchen Staa Verſchiedene Rechnunget dean e nehmigt. ungen werden zur Anweiſung ge — ieberführung gefallener Krieger in die Heimat. Bei dem k. und k. öſterreichiſch⸗ungariſchen dmeeoberkommando laufen zahlreiche Geſuche ein, in nen um die Genehmigung zur Ueberführung gefal⸗ Nr und beſtatteter Krieger in die e ten St 99850 dieſe Geſuche werden von den beteilig⸗ oftmals en mit der größten, unter Berückſichtigung der Schwierj een ice Erhebungen und der ſonſtigen ßerdem gleiten möglichen Beſchleunigung behandelt. Au⸗ lind in neuerer Zeit die zuständigen Kom⸗ durch 8 Felde angewieſen worden, die Antragſteller bei Feldpoſtkarke zu benachrichtigen, daß das Ge⸗ wird. Unteren eingelaufen iſt und weiter behandelt ereichte 5 dieſen Umſtänden ſind nachträglich ein⸗ Nondere Bite Anfragen der Geſuchſteller und ins⸗ ſuchs zwecklos um Beſchleunigung des früheren Ge⸗ gerechte Erledi Da ſie überdies nur die raſche und edigung der vorliegenden Anträge ſtören, Hat das Armeeoberkommando angeordnet, daß nachträg⸗ iche Bitten um Beſchleunigung und ſonſtige Erinne⸗ rungen künftighin nicht mehr an die zuſtändigen Kom⸗ mandos im Felde nachgeſandt werden. Allen Beteiligten wird daher empfohlen, von derartigen Eingaben abzu⸗ ſehen. 55 Baden. ) Karlsruhe, 21. Jan. Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer befaßte ſich mit einer Reihe von Anträgen, ſo zunächſt mit denjenigen der Abgg. Fiſcher (R. V.) und Gen. über die Beurlaubung der Klein⸗ müller und über die Beurlaubung der Mannſchaften der Geneſungskompagnien. Der Miniſter des Innern Dr. Frhr. bi. Bodman teilte dabei mit, daß in den vom Kriegsminiſterium aufgeſtellten Grundſätzen über die Zu⸗ rückſtellung und Beurlaubung die beſondere Berückſich⸗ tigung der Müller vorgeſehen ſeien. Auf eine Beurlau⸗ bung von Angehörigen der Geneſungskompagnien in die Landwirtſchaft ſei das Generalkommando nicht ein⸗ gegangen, weil die Gefahr beſtehe, daß ſich die Ge⸗ neſenden bei den landwirtſchaftlichen Arbeiten überan⸗ ſtrengten. Weiter ſtanden zur Beratung die Anträge der Abgg. Kolb(Soz.) und Gen. und Görlacher(Soz.) und Gen. über die Notlage der Handwerker und Gewerbe⸗ treibenden. Es handelte ſich dabei in der Hauptſache durch Gewährung niedrig verzinslicher Darlehen den in Not geratenen Kleingewerbetreibenden die infolge des Krieges erwachſende Schuldenlaſt zu erleichtern. Betont wurde, daß es auch nötig ſei, allgemein auf Barzahlung u. kürzere Zahlungsfriſten hinzuwirken. Alle Anträge wur⸗ den von der Budgetkommiſſion einſtimmig angenommen. (Karlsruhe, 21. Jan. Bei der Beratung des gewerblichen und kaufmänniſchen Unterrichtsweſens in der Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer lenkte ein Ab⸗ geordneter die Aufmerkſamkeit der Regierung auf die Handelswinkelſchulen, die zurzeit mit Rückſicht auf den ge⸗ genwärtig großen Bedarf an weiblichen kaufmänniſchen Angeſtellten eine geſteigerte Tätigkeit entfalten und eine völlig unzulängliche Schnellausbildung zutage förderten, die für die Mädchen ſelbſt nur von verderblichſtem Einfluß ſein könne. Ein Regierungsvertreter teilte dazu mit, daß die Regierung durch die Bezirksämter den Sachverhalt über die Privathandelsſchulen feſtſtellen laſſe und nötigenfalls einſchreiten werde. Zur Ablegung der Geſellenprüfung wurde von Regierungsſeite betont, daß die Lehrlinge von der Ablegung dieſer Prüfung nicht aus⸗ geſchloſſen ſeien und daß man, um eine dauernde Schä⸗ digung des Handwerks zu vermeiden, den jungen Leu⸗ ten Gelegenheit gebe, das Verſäumte in beſonderen Kur⸗ ſen nachzuholen. 3 5 (% Karlsruhe, 21. Jan. Der Pforzheimer Mil⸗ lionenbankprozeß wurde am Donnerstag Abend 9 Uhr nach dreitägiger Verhandlung vor der hieſigen Straf⸗ kammer zu Ende gebracht. Das Urteil lautete gegen den Hauptangeklagten, den 45jährigen Kaufmann er mann aus Pforzheim auf 5 Jahre und 3 Monate Gefängnis, abzüglich 1 Jahr und 3 Monate Unterſu⸗ chungshaft, 6000 Mark Geldſtafe und 5 Jahrre Ehr⸗ verluſt; gegen den 42jährigen Kaufmann Krämer aus Ulm auf 2 Jahre Gefängnis abzüglich 1 Jahr 3 Mo⸗ nate Unterſuchungshaft und gegen den 50jährigen Kauf⸗ mann Jakob Philipp aus Darmſtadt auf 4 Mo⸗ nate Gefängnis abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Die Angeklagten, die bekanntlich durch ihre Spekulationen den Pforzheimer Bankverein um faſt 14 Millionen Mark ſchädigten, haben ſämtliche Prozeßkoſten zu tragen. () Freiburg, 21. Jan. In der Engelbergſtraße geriet ein zweieinhalb Jahre altes Mädchen unker ei⸗ nen Straßenbahnwagen, wobei ihm beide Beine abge⸗ fahren wurden. Das Kind iſt kurze Zeit ſpäter an den ſchweren Verletzungen geſtorben. a ( Endingen a. K., 21. Jan. In dieſem Jahr kaun Geiſtl. Rat a. D. Marcus Kärcher ſein 60jäh⸗ riges Prieſterjubiläum feiern. 3 9 Konſtanz, 21. Jan. Wegen Milchfälſchung war die Landwirtsehefrau Weiner aus St. Georgen zu 2 Wo⸗ chen Gefängnis und 400 Mark Geldſtrafe, ihre Toch⸗ ter zu 1001 Mit. Geldſtrafe verurteilt worden. Bei der von ihr gelieferten Milch war ein 50prozentiger Waſſerzuſatz feſtgeſtellt worden. Gegen das Urteil hat⸗ ten die Verurteilten Berufung eingelegt, aber die Straf⸗ kammer verwarf dieſelbe. Derammwortlich fül die Redaktſon g. Imferm ann, Secdenhelßß Goliesdlenst⸗Ordnung. der evang. Kirchengemeinde der kath. Kirchengemeinde Sonntag, 23. Januar 1916. 3. Sonntag nach Dreikönig (I. S. n. Whn.)(23. 1. 16. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt ½8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. ½1 Jugendgottesdienſt. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Chriſtenlehre für die 1 Uhr: Chriſtenlehre. Mädchen. 7/2 Uhr: Vesper. Am Donnestag, 27. Jannar[s Uhr Generalverſammlung fällt der Abendgottesdienſt des Jünlinge vereins. aus. Der Feſtgottesdien an- 7 Uhr Roſenkranz m. Segen läzlich des Geburtsfeſtes S.] für einen 1 Soldaten. M. des Kalſers iſt am Sonn⸗⸗ tag, den 30 d. Mts. Zillig und gut 8 kaufen Sie Damen- und Rinder honfeplio sowie Pelze, Rleiderstoffe, u. Hussteuerartikel Houis BBanòauer, mannheim. Breitestrasse, d 1, 1 Jobanntabeer⸗ und s fachelbeereblinge gutbewurzelte, unt. Gar. f. großfrüchtige Sorten preiswert abzugeben. Näheres in der Exped. d. Blattes. Stadtsparkasse(Bezirkssparkasse) Ladenburg. unter Bürgschaft von 6 Gemeinden. 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Organiſation mit befonde rer Berückſichtigung der Heereslieferungen. Rationelle Betriebsführung im Handwerk. Die Geldbeſchaffung und der Bankverkehr der Genoſſenſchaft. Der Zuſammenſchluß von Ge⸗ noſſenſchaſten zu Zentralſtellen Maßnahmen zur wirtſchaftlichen Förderung des Handwerks wäh'⸗ rend und nach der Kriegszeit. Event. Teilnehmer wollen ſieh beim Vorſitzenden E. Volf bis 23. d. Mis. vormittags melden. f Der Porſtaud. Vormittags 10½ Uhr: 2. Vormittags 11½ Uhr: 3. Nachmittags 2¼ Uhr: 4. Nachmittags 3½ Uhr: 5. Iur Ronffrmallon und Rommunlon empfehle zu äusserst billigen Preisen fllelderſoſe Coibwäsche Unterröcke Srümme pandichube Laſchenfücher Kabröbnfücher Horöenkfanfon Rbpffrünze Holle örößte guswabl geldenbänder Sümflicher Nusnutz-Rriitel Wieser- Illi. Eirhne Marken Lnisensir. 40 Fir Feidposipakeie empfehle la Holsteiner Cervelat- und Salamiwurst Oelsardinen, Ostsee Delikatess Heringe Filet Heringe, Norweger Heringe Fleisch- u. 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Januar 1916. in tiefer Trauer: Familie Ditsch, Familie Wiegand. findet eine Traufeier N 8. für den auf dem Felde der Ehre gefallenen 0 Kameraden Heinrich Ditsch ſtatt. Die Kameraden werden dazu eingeladen und iſt es Pflicht eines jeden einzelnen Kameraden dem Gefallenen die letzte Ehre zu erweiſen. Zusammenkunft ½7 Uhr im Zähringer hol. Anzug: 1. Rock, Helm und Gurt. Die Wehr verliert in dem Gefallenen einen Ihrer eifrigſten und pflichttreuen Kameraden der jederzeit bereit war andere ihr Hab und Gut zu ſchützen und zu retten. Weshalb ihm die Wehr für immer ein ehrendes Andenken bewahren werde. Das Kemmando: L. Rudolph. Jeſangverein„Ciederfasol“ Feenbeim. Heute Abend punkt ½9 Uhr Geſangs⸗Probe Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen aller noch zurrückgebliebenen Sänger erwartet Der Vorſtand. Nülbol. Jünglingapereim efenbelm. Morgen, Sonntag, den 23. Januar findet die diesjährige Generalverſammlung ſtatt, wozu um 3 Uhr pünktlich alle Mitglieder zu erſcheinen haben. An der Leichenfeier der Gattin unſeres verſtorbenen eifrigen Ehrenmitgliedes beteiligt ſich ebenfalls der Verein, Sonntag 2 Uhr. Der Präſes: Kaplan Bihler. Medizinal-Oerband Seckenbeim. Sonntag, den 23. Januar, nachmittags 3 Uhr, fi det im„Neckarthal“ unſere diesjährige General⸗Verſammlung ſtatt, wozu die Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorſtandes, 2. Rechenſchaftsbericht, 3. Wahl der Vorſtandsmitglieder, 4. Verſchiedenes. Der Vorstand. Auf vſelſeſtigen Wunſch beehre ich mich der geehrten Einwohnerſchaft von Seckenheim und Umgebung die er⸗ gebene Mitteilung zu machen, daß ich vom 23. d, mts. ab jeden Sonntag und Mittwoch 11 bis 1 Uhr in Seckenheim, Fchloſfſtr. 29 Sprechſtunden abhalten werde. Um geneigten Zuſpruch bittet Frau Marta Lösche Dentiſtin Hauptgeschäft Mannheim 8 1, 2. . 5 Wir bitten genau auf die IgIzigg Adresse zu achten. Feuerwehr Seckenheim. Sonntag, den 23. Januar, abends 7 Uhr 7. J öfüböffendnde 2 Cognac (in kleiner Packung) Ilenner's Tee (in Originalpackung) Tofleiteseiſen vie: Herbaseife Kaladermaseife Lanolinseife 8 Miavera-Veilchenseife Tuhienmilchselfe 3 Myrrholinseifs etc. (2 Teil zu noch ermässigten Preisen) Hautpflegemitte Ungezlefermittel Pastillen Tableffen Banbons gegen Erkältung in grosser Auswahl empfiehlt in Seckenheim. Zur gefl. Beachtung! Durch meine Einberufung zum Militär, finden meine Sprechſtunden nur noch Samstags und Sonntags ſtatt. In den übrigen Wochentagen wird meine Frau meine Praxis in unveränderlicher Weiſe weiter führen. Hochachtend Narl Rühle, Zaunateliar, 8 Schloßſtraße 12. Bekanntmachung. Die Gemeinde beabſichtigt für den Farrenſtall Wie⸗ ſenheu per Zentner zu 4 Mk. und Kleeheu per Zentner zu 4.25 Mk. anzukaufen. Angebote hierauf wollen um⸗ gehend auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abgegeben werden. Seckenheim, den 22. Januar 1916. f gürgermeiſteramt: i Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß der Gemeinderat im Intereſſe des Dienſtes die Verkehrs⸗ ſtunden für das Publikum auf dem Rathaus nur auf Vormittags von 8 bis 12 Uhr feſtgeſetzt hat. Nachmittags bleiben die Büros für jeglichen Verkehr des Publikums geſchloſſen. Seckenheim, den 22. Jaauar 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Verordnung (Vom 5. Januar 1916.) Die Regelung des Vehrkehrs mit ausländischer Butter betr. f Zum Vollzug der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 4. Dezember 1915 über die Re⸗ gelung des Verkehrs mit ausländiſcher Butter(Reichs⸗ Geſetzblatt S. 801) wird verordnet, was folgt: 8 Landeszentralbehörde iſt das Minniſterium des Innern Zuständige Behörde iſt das Bezirksamt. Höhere Verwal⸗ tungsbehörde iſt der Landeskommiſſär. d 8 2. Wer auslädiſche Butter, die er von der Zentral⸗Ein⸗ kaufsgeſellſchaft m. b. H. in Berlin bezogen hat, zu einem höheren Preis als dem für inländiſchen Butter feſtgeſetzten Höchſtpreis an den Verbraucher verkaufen will, bedarf hierzu der Genehmigung des Bezirksamts. Das Bezirks⸗ amt hat den Preis, zu welchem die ausländiſche Butter verkauft werden darf, zu beſtimmen und die erforderlichen Anordnungen zu treffen, um eine Trennung der aus dem Auslande bezogenen Butter von der inländiſchen Butter 88 für den Käufer leicht erkennbaren Weiſe ſicher zu ellen. § 3. Dieſe Verordnung tritt mit mit dem Tage ihrer Ver⸗ kündung in Kraft. Karlsruhe, den 5. ganuar 1916. Er. Miniſterlum des Innern: v. Bedmann Dr. Schühly. Vorſtehende Verordnung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Groh. Bezirksamt 3. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. ö Seckenheim, den 20. Januar 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Am kommenden Sonntag, den 23. Januar 1916 nachmittags 3 Uhr wird Herr Kreisinſpektor Blaſer von Heidelberg im Rathausſaale dahier einen Vortrag über Garten- und Feldgemüſebau halten. Wir laden hiermit Jedermann, insbeſondere Frauen für die der Vortrag ganz beſonderes Intereſſe bietet freund⸗ lichſt ein. Seckenheim, den 19. Januar 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Koch.. Welianntmachung. Don dchuh der olentr. Sarfftromleifungen beit. Nachſtehend bringen wir die vom Gr. Bezirksamt hier mit Zuſtimmung des Bezirksrats vom 2. Dezember 1915 erlaſſene bezirkspolizeiliche Vorſchrift Den Schutz der elektr. Starkstromanlagen betr. zu allgemeinen Kenntnis, nachdem dieſelbe durch Erlaß Gr. Herrn Landeskommiſſär hier vom 6. Januar 1916 Nr. 5 für vollziehbar erklärt wurde. Mannheim, den 8. Januar 1916. Groh. Sezirksamt Abt. 4. Bezirkspolizeiliche Vor ſchrift. Den Schutz der elekttischen Starkstromleitungen beit. Auf Grund der 88 108 Ziffer 5. 109 à P. Str. G. B. wird bezirkspolizeilich für den Amtsbezirk Mannheim vor⸗ geſchrieben: 12 8 3 Es iſt hinſichtlich ſämtlicher elektriſcher Starkſtrom⸗ leitungen und Einrichtungen für Uubefugte verboten: a. die auf öffentl. Wegen, dem Bahn⸗ und Straßen⸗ gebiet, ſowie auf Privateigentum angebrachten Leitungs⸗ drähte unmittelbar mit den Händen oder anderen Körper⸗ teilen, oder mit Gegenſtänden irgendwelcher Art zu berühren. b. Handlungen vorzunehmen, die eine Zerſtörung oder oder Beſchädigung der Leitungsmaſte oder drähte ſamt Zubehör, insbeſondere der Schutz-, Stüuͤtz⸗ oder Veranke⸗ rungseinrichtungen, zur Folge haben können(3 B. An⸗ fahren der Leitungsmaſte mit Fuhrwerken, Fällen von Bäumen derart, daß dieſelben auf die Leitungen und Maſten fallen könnten);. c. die zur Verhütung von Unglücksfällen angebrach⸗ ten Warnungszeichen zu zerſtören oder zu beſchädigen oder ſonſtwie für ihren Zweck ungeeignet zu machen; d. im Bereiche der Leitungsanlage Papierbrachen aufſteigen zu laſſen, Leitungsmaſte zu erklettern, oder Hand⸗ lungen zu unternehmen, durch welche Menſchen mit den Leitungen unmittelbar oder mittelbar in Verbindung ge⸗ bracht werden können;(z. B. Aufſtellen von Hopfenſtangen von ſolcher Höhe unter den Leitungen, daß dieſe mit den Leitungen in Berührung kommen können; e. das Kurzſchließen der in den Hausinſtalationsan⸗ lagen zum Schutze gegen Brandgefahr angebrachten Siche⸗ rungseinrichtungen en, gemacht wird. ö Das in 8 1 ausgeſprochene Verbot der Berührung der Leitungsanlagen erſtreckt ſich auch auf umgeſtürzte/ herabgefallene oder herabhängende Teile der Leitungen. 85 Die Hausbeſitzer, Unternehmer und Handwerker ſind verpflichtet, von allen Handlungen und Arbeiten, durch welche Menſchen oder Gegenſtände mit den Leitungen in unmittelbare Berührung kommen, oder die Leitungen be⸗ ſchädigt werden können, z. B. bei Dach⸗ und Verputzarbei⸗ ten, Aufſtellen von Leitern und Gerüſten an Häuſern, Graben von Löchern in unmittelbarer Nähe von Leitungs⸗ maſten oder dergl., dem Elektrizitätswerk unmittelbar oder durch den in der betreffenden Gemeinde etwa an' weſenden Vertreter(Betriebsleiter) desſelben vor Ausführ⸗ ung der Arbeiten ſo rechtzeitlg ſchriftliche Anzeigen zu machen, daß die zur Verhütung von Betriebs ſtörungen und Unfällen erforderlichen Vorkehrungen und Anordnungen des Elektrizuälswerkes noch getroffen und die notwendigen Anweiſungen erteilt werden können. Wenn Leitungen und Leitungsmaſte der Straßenbahn in Frage kommen, iſt das Straßenbahnamt Mannheim von den vorzunehmenden Arbeiten in Kenntnis zu ſetzen. 8 984. Soweit die Leitungen unterirdiſch geführt werden, ſind Arbeiten am Straßenkörper, welche eine groͤßert Tiefe alz 60 Zentim. erreichen, gleichfalls nur nach vorhergehender rechtzeitiger Benachrichtigung des Elektrizitätswerkes und falls die Möglichkeit vorliegt, daß Kabel der Straßen“ bahn im Straßenkörper eingebettet liegen, auch des Stra“ ßenbahnamtes zuläſſig. 5 Zuwiderhandlungen werden auf Grund der im Ein“ gang genannten Geſetzesbeſtlimmungen mit Geld bis zu 150 Mk. oder mit Haft beſtraft. Mannheim, den 2. Dezember 1915, Groh. gezirksamt Abt. 4. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir ermit zur allgemei en Kenntnis. 5 8 9 4 Seckenheim, den 19. Januar 1916. ö gürgermeiſteramt: ö Volz. 3 Koch. 5