Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Adonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. N bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. eee eee Ur. 27. 1. Blat. Die hentige Hummer umfasst 8 Seiten SSS H p e S eee ö N A tiegschronit 19185 0 5. März: Bei St. Elol, ſüdlich Ypern werden zwel eng⸗ uche Kompagnien zurückgeworfen. DKranzöſiſche Angriffe in der Champagne werden erfolg⸗ reich abgewieſen. D Beträchtlicher Geländegewinn wird von uns bei Ba⸗ donviller gemacht. Südlich Auguſtowo werden die Ruſſen zurückgeſchlagen und 1500 Gefangene gemacht. T Heftige Kämpfe in den Karpathen und Südgaftzien. — ortſetzung der erfolgloſen Beſchießung der Dardanel⸗ ler fortg. Die Japaner laſſen nur vier Mal im Monat eng⸗ chiffe in Tſingtau zu. 4 f Kronrat in Athen unter dem Vorſitz des Königs. Arz: Ein franzöſtſ rer Munitionsdampfer wird bel Oſt⸗ ende in den Grund gebohrt. b DdDie L e toßüh, or we lich Ar as wied von uns er⸗ ſturmt und über 700 Franzoſen gefangen. Franzöſiſche Angriffe in der Champagne und in den Ar⸗ gonnen mißlangen. DRuſſiſche Angeiſſe in Nordpolen ſcheilern. In den Kar⸗ athen und in Galizien wird heflig gekämpft. Besen amerikaniſche Kongreß erklärt ſich gegen Waren⸗ 5. MA 2 an Schiffe der Kriegführenden. 88 a*: Sämtliche Angriffe der Franzoſen und Engländer m Weſten werden glatt abgewleſen. T. Heftige Angriffe bei Badonviller ſcheitern, über 1000 tote Franzoſen lagen vor unſeren Hinderniſſen. — Ein Zeppelin⸗Luftſchiff ſtrandete bei Tirlemont. —RNuſſiſche Angriffe bei Grodno und Lomza werden blu⸗ tig abgeſchlagen. — Zn den Karpathen wurde an einigen Abſchnitten ge⸗ Kämpft. — Die Dardanellenforts werden weiter erfolglos beſchoſſen. Tus“ wied in der Nähe von Dover durch ein engliſches Torpedoboot zum Sinken gebracht. Die Beſatzung wur⸗ de gerettet. 52 T Oeſterreichiſche Kriegsſchifſe beſchi⸗ßen An' ivarl. 5 Die italieniſchen Sozialſten erklären ſich für die Bei⸗ ehaltung der Reutralttät Italiens. f ——— 4 ä „—— — 8 der der Kampf um Verdun wird derzeit vorwiegend f 5 zeit vorwiegend von E beuſchen ſchweren Artillerie geführt, die ſich mit Vekteſbibemüht, die zahlloſen, mit geradezu raf inierter 0 a 5 igungskunſt angelegten Werke, an denen ſeit virlen 9 Subßren bis in die letzten Tage hinein gebaut wurde, nach man ſi niederzulegen. Von den Befeſtigungen kann rts ich nur ſchwer einen Begriff machen. Zwiſchen den weiſen und den feſten Batterein, die alle Panzerſchutz auf⸗ mäßig⸗ iſt ein ganzes Syſtem von Zwiſchenräumen feld⸗ zung den Charatters angelegt, das eine enge Verbin⸗ Interiermöglicht. Den Forts vorgelagert bei den ſich iſt ei Vatterien ſchwerſten Kalibers und hinter de⸗ run hinde⸗ zweite gleich ſtark ausgebaut. Die Annähe⸗ verhauenderniſſe von den Wolfsgruben und Stacheldraht⸗ dem Veri den ſelb tätig wir enden Mien ſind nah angebracht. t mes Fachmannes mit größter Sorgfalt Arbeit, die Es iſt alſo eine außerordentlich ſchwierige g eſtung ſturr nſere Artillerie dort leiſten muß, bis ſie die con verf zureif gemacht haben wird. Verdun ſelbſt hat hat nach Eedene Volltreffer erhalten und auch die Stadt elitten Uchveizer Berichten bereits erheblich Schaden bei Do nſere Infanterie hat die gewonnene Stellung denen mien ant durch glückliche Unternehmungen, bei Geſchn ieder 1000 Franzoſen gefangen und 6 ſchwere ütze erbeutet wurden, verbeſfert. 3 Gelüdn landern gelang es den Engländern, verlorenes Grab e zurückzugewinnen und ſogar uns ein kleines ſten anſtück abzunehmen. Man wird wohl in den näch⸗ 15 Tagen mehr von engliſchen Angriffen zu hören be⸗ bei nen, die offenbar dazu dienen ſollen, den Franzoſen 15 Verdun etwas Luft zu ſchaffen. Ihre Abſicht wer⸗ ie Engländer aber nicht erreichen. . J eee Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. 3 Paris, 3. März. Amtlicher Bericht von geſtern i ag: Im Artois ließen wir öſtlich des Weges von Na. J Nil der Deichen gra, * Gecßenheimer Anzeiger Mvesheimer Anzeiger Neckarhauſer Zeitung, Goinger Zeitung. Amtsblatt der Bürgermeisterämter Semenheim, Iussheim, NMeaarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Seckenheim, Samssfag Neuville nach La Jolie unter einem alten Trichter, deſſen ſich der Feind bemächtigt hatte, eine Mine ſpringen. Wir haben uns des neuen Trichters bemächtigt. In der Gegend von Verdun beſchoß der Feind während der Nacht heftig Fort Homme an der Cote Ois, zwiſchen Malancourt und Forges, ebenſo wie an den Hauptübergängen der Maas. Im WPoevre richtete der Jeind geſtern nach heftiger Artillerievorbereitung gegen Ende des Tages einen lebhaften Angriff auf unſere Stellung bei Fres⸗ nes. Er wurde aber bald durch einen Gegenangriff aus den Teilen, in denen er hatte Fuß faſſen können, wieder hinaus⸗ geworfen. In Lothringen Bombardement von mehreren Stun⸗ den Dauer auf das Gehöft von Sainte Marie, dem öſtlich von Brezange ein feindlicher Angriff folgte, der aber vollkommen zuſammenbrach. Im Elſaß wurden einige Verſuche, die ſtarke deutſche Patrouillen gegen einen Poſten im Leuchttal richteten, durch Handgranaten zurückgewieſen. Abends: In Belgien vernichtendes Jeuer unſerer Ar⸗ tillerie auf die feindlichen Werke öſtlich von Steenſteaate. Zwi⸗ ſchen Somme und Oiſe wurde ein ſeindliches Werk durch unfere Batterien zerſtört. In der Gegend von Beuvraignes in der terien dicht bet Suippes getroffen. Es fiel brennend in die deut⸗ ſchen Linien nieder. In den Argonnen haben wir ein konzentri⸗ ſches Feuer nördlich von La Haraſee und auf den Wald von Cheppy ausgeführt. In der Gegend nördlich von Verdun und im Woevregebiet hat die Tätigkeit der Artillerie, die an den vorhergehenden Tagen etwas nachgelaſſen hatte, im Laufe des Tages auf der ganzen Front, namentlich bei Fort Homme, auf der Cote Poivre und in der Gegend von Douaumont beträchtlich zu⸗ genommen. Auf dem letzteren Punkte fanden nach einer Be⸗ ſchießung mehrere Infan erieangriſſe von äußerſter Heftigkeit ſtatt. Dieſe Reihe von Angriffen wurde durch unſere Truppen abgeſchlagen, deren Feuer die Reihen des Feindes dezimiert hat. Unſere Batterien haben überall auf die Beſchießung kräf⸗ tig geantwortet und die Verbindungswege des Feindes beſchoſ⸗ ſen. Nordöſtlich von Saint Mihiel haben unſere weittragenden Geſchütze den Bahnhof von Vigneulles beſchoſſen. Nach den Be⸗ richten unſerer Beobach ler ſind zwet Brände ausgebrochen. Meh⸗ rere Züge wurden getroffen und eine Lokomotive zur Explo⸗ ſion gebracht. Im Oberelſaß große Tätigkeit der beiderſeitigen Artillerien im Abſchnitt von Seppois. In der lehten Nacht hat eines unſerer Beſchießungsgeſchwader 44 Bomben aller Kali⸗ ber auf den Bahnhof von Chambley geworfen, der bedeutenden Schaden erlitten zu ven ſcheint. Trotz heftiger Beſchießung ſind unſere Flugz vohlbehalten in unſere Linien zurück⸗ gekehrt. Am Tage geen unſere Flieger auch 40 Bomben auf den Bahnhof Bensdorf und 9 Geſchoſſe auf feindliche Gebäude in Avricourt geſchleudert.— Belgtſcher Bericht: Artil⸗ leriekämpfe beſonders im nördlichen Teile der Front. Kampf mit Bombenwerfern bei Steenſtraate. g Reuter meldet aus Paris, der Präſident Poincare habe Verdun beſucht und die Truppen beglückwünſcht. Deutſche A⸗Boote vor Havre. GKG. Rotterdam, 3. März. Nach Londoner Mel⸗ dungen ſind infolge Auftauchens deutſcher U-Boote vor Havre die für die franzöſiſch⸗engliſche Front beſtimmten neuen engliſchen Truppentransporte aus den engliſchen Häfen nicht ausgelaufen. F. Schiffsgeiſeln. f Gch. Berlin, 3. März. Dem„Lokalanz.“ zu⸗ folge ſchlägt das„Echo de Paris“ vor, den neuen deut⸗ ſchen Unterſeebootskrieg dadurch zu beantworten, daß man ſtets internierte Deutſche und Oeſterreicher an Bord der Handelsſchiffe mitnehme.(Das Pariſer Blatt ſcheint nichts davon zu wiſſen, daß ſich in Deutſchland über 300 000, franzöſiſche Kriegsgefangene befinden. D. Schriftl.) f Der engliſche Taaesbericht. WTB. London, 3. März. General Haig berichtet von geſtern: Heute vormittag griffen wir die Schützengräben bei dem Hügel am Kanal von Ypern nach Comines, die wir am 14. Februar verloren hatten, an und eroberten ſie zurück. Wir eroberten gleichfalls einen kleinen vorſpringenden Teil der ur⸗ ſprünglichen deutſchen Linie. Der Feind unternahm einige Stun⸗ den ſpäter einen Gegenangriff, wurde aber zurückgeſchlagen. Wir machten 180 Gefangene, darunter 4 Offiziere. Minen⸗ ſtollen, die aus den eroberten Gräben ausgingen, wurden von uns zerſtört. Es herrſchte heute auf beiden Seiten große Artillerietätigkeit zwiſchen Vierſtraat und Boeſinghe. Rekrutennot in England. Daß Englands Millionenheere nur auf dem Pa⸗ pier ſtehen, und in Wirclichkeit in England eine bedenk⸗ liche Rekrutennot herrſcht, das beſtätgit ein Be icht des Petit Pariſien“ aus London, in dem es heißt:„Die Dienſtbefreiungen und die zeitlichen Diſpoſitionen, wel⸗ che von den Gerichten verfügt wurden, ſind ſo zahlreich und die Zahl der einrückenden Ledigen iſt ſo gering, daß ſie weit unter den Berechnungen ſteht Ein Parlaments⸗ mitglied erklärte, es herrſche wirklich eine Rekrutennot. Unter dieſen Umſtänden kann die Einberufung der unter das Derbhyſche Geſetz fallenden Verheirateten nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Die Regierung hat denn auch bereits beſchloſſen, daß die Männer dieſer Kategorie bis ſpäteſtens Ende Juli ausgehoben werden.“— Der Se⸗ kretär des Transportarbeiterverbandes ſoll übrigens mit⸗ „ en A. Harz 1918. ſammlun alles Deutſche noch erſinnen wird. kräfte hielten ſich während des Kampfes Fan e 9 JInſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer aden Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. FEE ² A ⁵¾. ber Douaumont hinaus. geteilt haben, daß die Regierung beabſichtige, 10 000 ois 20 000 Transportarbeiter vom Militärdienſt zu be⸗ freieu, um mit der angehäuften Arbeit weiter zu kommen. Einberufung der Anverheirateten in England. GKG. London, 3. März. Nach Reuter werden demnächſt 8 Gruppen der nach dem Derby⸗Syſtem ein⸗ geſchriebenen verheirateten Männer im Alter von 19 bis 26. Jahren unter die Fahnen gerufen. Die Einrückung beginnt am 7. April. 5 Englands Handelsziele. WB. London, 3. März.(Reuter.) Der parla⸗ mentariſche Berichterſtatter der„Times“ erfährt, daß in den nächſten Wochen Croßbeitannien, Fran reich, Ruß⸗ land und Italien wahrſcheinlich eine Er lärung unter⸗ zeichnen werden, daß keine der vier Mächte ohne Zu⸗ ſtimmung der anderen einen Handel vertrag mit Deu ſch⸗ land oder Oeſterreich⸗Ungarn abſchließen darf. Champagne wurde ein deutſches Flugzeug von unſeren Bat. Beratung der Miniſter oer nordiſchen abet Staaten. WTB. Kopenhagen, 3. März.(Ritzau⸗Bureau.) König Chriſtian von Dänemark hat die Miniſterpräſiden⸗ ten und Miniſter der Auswärtigen Angelegenheiten von Schweden und Norwegen zu einer Zuſammenkunft in Kopenhagen auf den 9. März eingeladen, um mit den däniſchen Miniſtern die Erfahrungen während des Krie⸗ ges für die drei nordiſchen Reiche zu beſprechen. Das ſeindliche England. a WTB. London, 3. März.(Reuter.) Eine Ver⸗ der Vereinigten Handelskammern hat eine Entſchließung angenommen, in der verlangt wird, daß eine Einbürgerung Angehöriger feindl. Staaten unter 20 Jahren nach dem Kriege nicht erlaubt werden ſoll, daß mit dem Einbürgerungseid die Ablegung der bisherigen Staatsangehörigkeit verbunden werden ſoll und daß nur Perſonen von britiſcher Geburt und die von britiſchen Eltern abſtammen, Sitz im Parlament haben dürfen. WTB. Amſterdam, 3. März. Ein hieſiges Blatt meldet aus London: der Miniſterpräſident von Neu- Südwales wird einen Geſetzentwurf einbringen, den na⸗ turaliſierten, aus feindlichen Ländern ſtammenden bri⸗ tiſchen Untertanen das Bürgerrecht zu entziehen.(Man darf geſpannt darauf ſein, was der britiſche Haß gegen D. Schriftl.) „ WTB. London, 3. März.„Tribune“ meldet, daß im amerikaniſchen Kongreß eine ſtärkere Stimmung, als man angenommen habe, für eine War⸗ nung der Amerikaner vorhanden ſei. a Die Lage im Oſten. Wei eien, 3. März. Am lich werd verlautbart vom 3. Mägz 1916 mittags: Auf allen drei Kriegs⸗ ſchauplätzen andauernde Ruhe. Deutſche Waſſerbauverwaltung in Polen. „GK. Berlin, 3. März. Zur Regulierung der Weichſel wurde nach dem„N. T.“ von der deutſchen Ver⸗ geſehte in Polen eine eigene Waſſerbauverwaltung ein⸗ geſetzt. 1 Der Krieg mit Italien. WTB. Nom, 3. März. Auf die dritte italieniſche Kriegsanleihe ſind nach der„N. Z. 8.“ etwa 3 Milliar⸗ den Lire gezeichnet, wovon auf Nordamerika 10, auf England 6 Millionen entfallen. i Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 3. März. Das Hauyt⸗ quartier teilt mit: Einige feindliche Kreuzer und Tor⸗ vedobo pte haben zu verſchiedenen Zeiten und in Zwiſchen⸗ räumen unwirkſam den Strand von Seddul Bahr und Tekke Burnu beſchoſſen und ebenſo in den Gewäſſern von Smyrna offene Städte ohne Verteidigungsanlagen, nämlich Kouchadaſſi und einige nördlich davon gele⸗ gene Ortſchaften. Darauf zogen ſie ſich zurück Am 29. Februar drang ein engliſcher Kreuzer in den Golf von Akkaba ein, beſchoß unſer Lager am Ufer und landete unter dem Schutze der Kriegsgeſchütze ungefähr 300 Soldaten. Unſere Soldaten und Krieger ſeüten ſich zur Wehr und vertrieben in dem darauf folgenden Ge⸗ fecht, das 6 Stunden danerte, den Feind völlig vom Strande. Ein zweiter Verſuch des Feindes, uns zu beunruhigen, ſchlug ebenfalls fehl. Die feindlichen Ver⸗ luſte ſind ziemlich groß. Unfere freiwilligen Streit⸗ würdig. Von der Nemenfront wird in Ergänzun es letzten Berichtes gemeldet, daß beim letzten Kampf bei Dafiouch zwiſchen Scheik Osman und Labdi der Feind 5 5 100 Tote hatte, darunter einen engliſchen General und den Führer des Landungskorps. Außerdem verlor der Feind zahlreiche Transporttiere. Der Feind machte wäh⸗ rend der Schlacht Gebrauch von giftigen Gaſen. Der Emir der Stämme der Küſtengegend von Aden bis Ha⸗ dramauk kam nach der Schlacht von Dafiouch und bot der ottoman ſchen Regierung ſeine Unterwerfung an. Die öſtliche und weſtliche Küſtengegend von Aden kam ſo unter ottomaniſche Herrſchaft. In Wirklichkeit haben die Engländer nur einen ſchwachen Einfluß auf Aden und Scheik Osman.— Von der Irak- und der Kaukaſus⸗ front ſind keine Nachrichten eingelaufen. Neues vom Tage. Aus dem bulgariſchen Parlament. WB. Sofia, 3. März.(Bul. Tel. Ag.) In der So⸗ branje erwiderte Miniſterpräſident Radoslawow auf die Ausführungen der oppoſitionellen Redner. Er gab ſeiner Freude über die gewaltige Aenderung Ausdruck, die in den Bezie⸗ hungen der Oppoſition zur Regierung ſeit dem letzten Auguſt eingetreten ſei, als die oppoſitionellen Gruppen den gegen die Regierung gerichteten Aufruf ergehen ließen, in dem ſie dieſe beſchuldigten, das Land in Abenteuer ſtürzen zu wollen. Heute machten dieſelben Gruppen keinen Hehl daraus, daß ſie die aus⸗ wärtige Politik des Kabinetts billigen. Die Zuſammenzie⸗ hung von neun ſerbiſchen Diviſionen, die die Sicherheit der bul⸗ gariſchen Grenze bedrohten, die Drohnote Saſſonows, in der Bulgarien aufgefordert wurde, ſeine Beziehungen zu Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und Deutſchland abzubrechen und der Türkei den Krieg zu erklären, hätten Bulgarien zur Teilnahme am Kriege gezwungen. Auf all dieſe Heraus forderungen hätte keine Regie⸗ rung eine andere Antwort erteilen können, als die, die das gegenwärtige Kabinett gab. Zwiſchen zwei kriegführenden Grup⸗ pen ſtehend, hatte Bulgarien nur den Wunſch, in ſeiner Neutrali⸗ tät zu beharren; aber die durch den Buhareſter Vertrag geſchaf⸗ fene Lage und die Haltung der beiden kriegführenden Par⸗ teien, deren jede Bulgarien die Kompenſationen, auf die es Anſpruch hatte, nur unter der Bedingung verbürgte, daß es am Kampfe teilnehme, ſchrieben dem Lande eine andere Richtlinie vor. Den Schlüſſel zu dieſer Lage fand man in der letzten Du⸗ marede Saſſonows, in der dieſer erklärte, daß man imſtande geweſen wäre, Bulgarien durch die Beſetzung von Dedeagatſch zu zwingen, auf die Seite der Entente zu treten. Man hat uns zu verſtehen gegeben, daß möglicherweiſe die Häfen Warna und Burgas beſetzt werden könnten. Die bulgariſche Regierung erwiderte, daß die bulgariſche Nation ſich auf den erſten Ver⸗ ſuch einer Landung in bulgariſchen Häfen wie ein Mann gegen die Eindringlinge erheben würde. Dieſe Antwort iſt vielleicht nicht zur Kenntnis Saſſonows gebracht worden, denn ſonſt hätte er eine andere Sprache geführt. Die Kammer kann heute feſt⸗ ſtellen, daß die Ereigniſſe unſere Politik gerechtfertigt haben. Die Gebiete, die wir jetzt inne haben, ſind bulgariſches Territo⸗ rium. Die bulgariſche Nation will nichts, als was ihr vom Geſichtspunkte des Nationalitätenrechts gebührt. Wir haben nie⸗ mals daran gedacht, uns den Albanern aufzudrängen. Es wird in der Welt genug albaniſche Patrioten geben, die ſicherlich die Sorge übernehmen werden, ihr Land zu organiſteren. Sie wer⸗ den hiebei auf kein Hindernis vonſeiten Bulgariens ſtoßen. Ueber die Zukunft Serbiens und Montenegros erklärte Rados⸗ lawow nichts ſagen zu können. Was Griechenland und Ru⸗ mänien betrifkt, bemerkte der Miniſterpräſident, ſo unterhal⸗ ten dieſe Staaten gute Beziehungen zu uns und beobachten eine eutralität, die nicht zu unſerem Schaden ausſchlägt. Daß das Pugſte külteiſchebulguriſche ee e 5 8 t vom ute. ſchen Parlament ratiftiezrt ſei, könne keinen Grund bilden, be⸗ züglich der Feſtigkeit des zwiſchen Bulgarien und der Türtei abgeſchloſſenen Uebereinkommens Beſorgniſſe zu hegen, weil das abgetretene Gebiet bereits beſetzt, auch insbeſondere weil das Abkommen von dem gegenſeitigen Wunſche eingegeben ſei, einer guten Nachbarſchaft zwiſchen der Türkei und Bulgarien jedes Hindernis aus dem Wege zu räumen. Die Ausführungen Ra⸗ doslawows wurden mit lang anhaltendem Beifall aufgenommen. Er geht nicht in die Falle. GKG. Athen, 3. März. König Konſtantin wird die Einladung des Generals Sarrail, die militäriſchen Vorbereitungen der Verbündeten in Saloniki zu beſich⸗ tigen, mit der Begründung ablehnen, daß die auswärt'ge Lage es ihm nicht geſtatte, die Hauptſtadt zu verlaſſen. 0 enn es dann nur nicht heißt: Und iſt er nicht willig, a braucht man Gewalt. D. Schriftl.) 5 f Zum Schweizer Oberſtenprozeß. We. Bern, 3. März. Die Schweiz. Dep.⸗Ag. meldet: Oberſt Egli hat dem Bundesrat ſein Entlaſſungs⸗ Mu als Sektionschef der Generalſtabsabteilung des ilitärdevartements eingereicht. f Der Vogt von Sylt. Roman von Theodor Mügge. a 5 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Zur Schmach der Zuſtände Deutſchlands iſt aller⸗ dings eine ſolche Antwort erteilt worden,“ erwiderte Jens. „Die Völker mochten daran ſehen, was es heißt, wenn Diplomaten über ihre Rechte zu Gericht ſitzen, im übrigen 5 war dem Adel dieſer demütigende Beſcheid von ö Herzen zu gönnen. Nicht für die Landesrechte hatte er das Wort genommen, ſondern für ſeine Privilegien, um ſein Kaſtenweſen herzuſtellen, das Mittelalter womöglich wieder aufzufriſchen. Ter Bundestag in Frankfurt konnte nichts geſcheiteres tun, als dieſem begehrlichen Adel ſeine Vorrechte abzusprechen.“ i„Nun ſehen Sie,“ fuhr der Staatsrat fort,„darauf i kommt es an. Ter Adel hat ähnliches hören müſſen, was Sie da ſagen; wir wollen nicht darüber ſtreiten, was recht oder unrecht darin iſt. Er hat ein paar jahrelang die Flügel hängen laſſen; jetzt ſind ſie ihm jedoch neu 8 dane den; und ganz in der Stille wiederholt er 85 Ver⸗ uche, um hier zum Ziele zu kommen. Der Kronprinz Chriſtian iſt beſonders ein Stern ſeiner Hoffnungen. Ihm werden allerlei Vorſtellungen gemacht; die Treue der Herzogtümer gerühmt, wenn der Adel dort geſtärkt eine hervorragende, einflußreiche Stellung gewönne, wenn man ſeine Vorrechte ihm ſicherte, adlige Landtage einführte, ihm die Vertretung des Landes überwieſe.“ „Es wäre das ſicherſte Mittel, den allgemeinſten Unwillen hervorzurufen,“ erwiderte Lornſen. „Ganz meine Ueberzeugung,“ ſagte Hammerſteen. „Aber dieſe Reihe von Beſtrebungen bedarf der Gegen⸗ wirkung. Es edarf einer klaren, ſcharfen und ſcharfſinni⸗ gen Denkſchrift, welche den Gegenſtand erſchöpfend zer⸗ legt und bedarf eines Mannes, der genau bekannt mit allen Verhältniſſen, beweiſt, daß die Anſprüche der Rit⸗ terſchaft und Prälaten völlig unſtatthaft ſind, ſowohl (vom Rechtsgeſichtspunkte aus, wie in Erwägung der 1 Aus weiſung. der„Neuen Zürcher ausgewieſen. Der Feſtungslkrieg. chaft hervorgegangen; den Anſtoß dazu gaben tigen Rieſengeſchütze. Welche Durchſchlags.raft ſchoſſe dieſer Kanonen und Mörſer haben, iſt en keine Feſtungen mehr eingeſchloſſen. Bezeichnung dieſes Krieges. wird, eine vom Feldheer abgelegene Feſtung chen können. ſtimmt, ein verhältnismäßig kleiner Abſchnitt öffnen die ſchweren Geſchütze ihr Feuer. unfähig. Eine Anlage nach der andern wird Weiſe planmäßig zerſtört. die in der Feſtung liegende erreicht iſt. terie 3 in Sturmkolonnen und Deckung Die fälle geſichert ſind, ringsum durch Infanterie geſchützt. geſchoſſen, und ein Fort nach dem andern wird pen in die Feſtung ein. zerſtört ſind, raſch niedergekämpft. Boden halten und die Feſtung verteidigen. Kriegsgewinnſteuer. trägt im großen Ganzen den Kommiſſionsberatungen Sicherungsgeſetz der Gewinne riſtiſcher Perſönlichkeit Rechnung. Steuer auf Vermögenszuwachs während des durch den Krieg. Genauer ausgedeück dreijährigen Zeitraums von Ende Dezember 1913 bis „„Ich verſtehe,“ wünſchen Sie von mir.“ gewinnen wird.“ rands berühmtes Wort niemals vergeſſen, Worte wählt, ſo gibt es mancherlei Fälle, Fall. Sie haben nichts zu verbergen, zu hüllen; ſagen Sie vielmehr gerade heraus aller Beſtimmtheit, was Sie denken.“ und mit Nachdruck. ein Unberechtigter dringt.“ „Ich werde ſie benutzen,“ ſagte Jens. „Ich nehme es an.“ Aeirerbältnilte und des Wohls der Geſamtheit.““ Zürich, 3. März. Der engliſche Journaliſt Dray⸗ cotts, Korreſpondent des Standard, und ſeine Frau ſind Ztg.“ zufolge aus 08 Schweiz a 1 3 Zu iſchen dem letzten deutſch⸗franzöſiſchen Kriege und heute liegt eine verhältnismäßig kurze Spinne Zeit; den⸗ noch änderten ſich im Kriegsweſen viele Dinge gänzlich. Für den Bewegungskrieg iſt die Taktik von früher immer noch grundlegend, allerdings der heutigen Waf⸗ fentechnik angepaßt. Dagegen erfuhr der Feſtungskrieg eine völlige Umwälzung. Die heute für dieſen an⸗ ewandte Taktik iſt aus der deutſchen Kriegswiſſen⸗ Zement und Stahlpanzer ſplittern darunter wie Glas. Sobald aber ein Fort oder eine befeſtigte Anlage mit mit ihren Waffen zerſtört iſt, hat ſie keinen Verteidi⸗ gungswert mehr, ihre Beſtimmung iſt alſo dahin. Früher, noch 1870/71, mußte eine Feſtung zuerſt eingeſchloſſen, alſo von jeder Zufuhr abgeſchnitten wer⸗ den; dann ſetzte die eigentliche Belagerungsarbeit ein. Mit Ausnahme der Feſtungen, die infolge des Bewe⸗ ungskrieges von ihrem Feldheere abgetrennt ſind, wer⸗ 0 Einſt mußten die erſten Artillerieſtellungen gebaut werden, dann die zweiten, und erſt dann die Parallelen. Von dieſen aus trieb man die Sappen und die Minengänge vor, die Feſtung antwortete mit den Mitteln des Angreifers, Ge⸗ genſappe, Gegenmine ſetzten ein. Langwierigkeit war die Heute wird, wie der„Baſler Nat. Ztg.“ geſchrieben beobachtet, damit keine Truppen unbemerkt entwei⸗ Liegt die Feſtung im Frontbereich, ſo wie heute Verdun, dann wird ein Sturmabſchnitt be⸗ ſamten Feſtungsumgang's wird zum Angar ff auserſehen. Gegen die dieſem zunächſt liegenden Feſtungs anlagen er⸗ Klein“alibrige Geſchütze ſchießen die Entfernungen genau ein. Wy;mige, oft nur ein einziger Volltreffer, d. h. ein in der Mitte der Anlage von oben einſchlagendes Geſchoß, zerſtört ein großes Fort völlig, deſſen Waffen ſind kampf⸗ Im Feſtungskrieg kommen zwei Taktiken zur Anwen⸗ dung. Wenn das Feldheer der belagerten Fetung nicht nahe iſt, ſo wird ſo viel Belaverungsinfenterie gefects⸗ bereit geſtellt, daß die unbedingte Ueberlegenheit über Dieſe Infan⸗ trupben. atterieſtellungen werden, damit ſie gegen Ueber⸗ feſtungsäbnlih ein ebaut und Liegt die Foſtung im Front⸗ bereich, ſo deckt die eigene Front die Ba'terien. Iſt die Breſche gelegt, dann gibt es nur eine Taktik. Sobald ein ein Fort zerſtört iſt, ſetzt die Infanterie zum Angriffe ein. Die flankierenden Forts werden nun in Trümmer In der Form eines Keils treibt der Gegnec ſeine Trup⸗ Iſt der Kern gefallen, dann ſind die übriggebliebenen Forts, wenn ſie nicht ſchon zer⸗ Wie die Dinge vor Verdun liegen, kann ſich dieſe Feſtung nicht mehr ſelbſt ſchützen, ſondern die franzöſiſche Infanterie muß den Der Entwurf des Kriegsgcewinnſteuergeſetzes iſt erſchienen. Er der Erwerbszeſellſchaften mit ju⸗ Als Grundſatz ſteht obenan: Kriegs, nicht t: Zuwachs während des verſetzte Lornſen.„Dieſe Denkſchrif „Sie ſind der Mann dazu,“ fiel der Baron ein.„Sie beſitzen die Kenntnis und die Geſchicklichkeit. Zeigen Sie jetzt, Lornſen, was die Intenſität Ihres Willens ver⸗ vermag, in wie weit Sie höheren Ideen zugänglich ſind. Sie werden dadurch diejenigen zur richtigen Erkenntnis über Sie bringen, von denen Ihre Zukunft abhängt.“ „Ich fürchte,“ ſagte Jens, indem er vor ſich nieder⸗ blickte,„daß meine Zukunft durch dieſen Auftrag nicht „Mein Freund,“ ſprach Hammerſteen lächelnd,„ein Staatsmann muß auch bei ſeinen erſten Schritten Talley⸗ Sprache dazu vorhanden ſei, die Gedanken zu verbergen; wenn man jedoch gewandt, vorſichtig und überlegt die wo man auch kühn und beſtimmt ſein darf. Hier haben wir einen nichts in Schleier „Meine Ueberzeugung?“ erwiderte Lornſen fragend „Ihre volle Ueberzeugung,“ ſprach der Staatsrat, „doch— ohne Phraſen. Erinnern Sie ſich, Herr Lorn⸗ ſen, daß dieſer Auftrag durch mich Ihnen vom Könige erteilt wird. Daß Se. Majeſtät wünſcht, der Kronprinz möge durch Sie von der ganzen Lage der Dinge genan unterrichtet werden, und da Sie ein klarer, klugrechnender, beſonnener Mann ſind— ich habe die Beweiſe dafür, ſchaltete er mit einem ſeiner eigentümlichen ſcharfen Blicke ein— ſo werden wir ſehen, wie Sie die Stunde benutzen, wo ſich Ihnen Türen öffuen, durch welche nicht ſo leicht „Sie nehmen es alſo an?“ fragte Hammer 8.) die heu⸗ die Ge⸗ bekannt; ringsum des ge⸗ auf dieſe erſtüemt. über das was durch auszahlung aus einer Zeitraums erworben geben. des Grun erſt nach dem 1. mit dem Betrag der Geſtehungskoſten anzugeben. beim Beſitz ſteuergeſetz ein Vermögenszuwachs bis zu 10 000 Mk. frei bleibt, tritt Kriegsgewinnſteuer ſchon bei einem Zuwachs von über 3000 Mk. in Kraft. Die Kriegsgewinnſteuer hält ſich 1 dem Entwurf in mäßigen Sätzen. Die erſten 20 000 Mk. Zuwachs zahlen 5 v. H., die nächſten 30 000 Mk. 6 v. H., weitere 50000 Mk. 8 v. H., weitere 100 000 Mk⸗ 10 v. H., weitere 300 000 Mk. 15 v. H., weitere 500 000 Mk. 20 v. H. Alle weiteren Beträge an Kriegsgewinn 25 v. H. die ſind Staaten, z. B. England, bis zu 50 v. H. gehen, iſt fraglich. Das Mehreinkommen wird mit dem doppelten der Ver⸗ mögenszuwachsſätze beſteuert. Untergrenze des Jahreseinkommens vor dem Kriege ſind 10000 Mk. Von da an wird die Steuer berechnet. Während das Beſitzſteuergeſetz keine Be⸗ ſteuerung der juriſtiſchen Perſonen kennt, und das Wehrbei⸗ tragsgeſetz eine ſolche nur in recht beſchränktem Umfang auf⸗ wies, nimmt das Kriegsgewinnſteuergeſetz die Erwerbsgeſell⸗ ſchaften kräftig heran. Das Sperrgeſetz, das die Verflüchti⸗ gung der Kriegsgewinne der Alktiengeſellſchaften, Kommandit⸗ geſellſchaften, Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung, der Berg⸗ gewerkſchaften und Erwerbsgenoſſenſchaften verhütet, hat ſchon darauf hingewieſen. Es wird ein Unterſchied gemacht zwiſchen inländiſchen und ausländiſchen Geſellſchaften, die Steuer ge⸗ ſtaffelt nach dem Verhältnis des Mehrgewinns zum Grund⸗ oder Steuerkapital. Erklärungspflichtig ſind alle Einzelperſonen, deren Vermögen ſich ſeit dem 31. Dezember 1913 um 1 als 3000 Mk. auf mindeſtens 7000 Mk. erhöht hat, ebenſo alle Erwerbsgeſellſchaften mit juriſtiſcher Perſönlicheit. Das Wehrbeitragsgeſetz und das Beſitzſteuergeſetz laſſen Möbel, Haus“ rat, Kleidungsſtücke, Schmuckſachen und andere Koſtbarkeiten, Bücher, Reit⸗ und Wagenpferde, Luruswagen, Sammlungen uſw. ſteuerfrei. Das Kriegsgewinnſteuergeſetz zieht aber Gegenſtände aus edlem Metall, von Edelſteinen oder Perlen, ſowie Kunſt⸗ Schmuck⸗ und Luxusgegenſtände, die während der Zjährigen Periode im Betrage von 1000 Mk. und mehr angeſchafft wurden, in ſeinen Beſteuerungsbereich. Dem Sperrgeſetz für die 1 iſt ein Sperrparagraph für die Einzelperſonen gefolgt. Die vierte Kriegsanleihe⸗ Seit Kriegsbeginn wendet ſich die Reichsfinanzverwaltung regelmäßigen Zeitabſchnitten an das 1 u die Groh⸗ kapitaliſten und kleinen Sparer, an ie Sroßinduſtrie und die Handwerker, an alle Erwerbs⸗ und Berufskreiſe, um ſich im⸗ mer neue Mittel zur Wehrhaftmachung des Vaterlandes und zuf Jortführung des Krieges bis zum ſiegreichen Ende zu holen, Das iſt eine Bekundung der aligemeinen Wehrhaftigkeit, dereſ Inanſpruchnahme ebenſo ſelhſtverſtändlich iſt wie ihre Befol“ gung. Darter berrſcht im Deutſchen Reich kein Zweifel. Nie mand, der mit offenen zu en die weltgeſchichtlichen Ereigniſſe an ſich vorüberziehen ſieht, iſt in Unkennfnis über die Bedeutung des Geldes bei dieſen Geſchehniſſen. Er weiß, daß der Kriel nicht nur Geld koſtet, ſondern auch immer teurer wird. Heute muß Deutſchland täglich faſt das Doppelte der Summe auf wenden, die es in den Anfängen des gewaltigen Ringens um ſeine Eriſtenz gusgeseben hat. Und daß die Aufbringung dieſes notwendigen Aufwands nicht verſage. iſt eine der weſentliche Vorbedinauvoen des Sieges. Die Feinde verkünden den Zu“ ſammenbruch der deutſchen Finanzen. Wir aber werden re beweiſen, daß die Stützen ungebrochen ſind und daß die Kraft des Volkes unc kogr iſt. f Im Zeichen unbedingter Gewißheit des militäriſchen Sieges der Zentralmächte erſcheint die vierte deutſche Kriegsanle ih“ prozentigen Kriegszinsfuß bringt. Es erſchien zweckmäßig, Ende De⸗ daß die ſolchen und mit ſteen. „ch lobe Sie und freue mich darüber. Biegſamkeit J uns nicht, lieber Lornſen. Berſuch mit der Einführung eines neuen Anleihetyns zu mochen und ſo eullchloß ſch die Reich kinanzuerwaltung. neben der an, 3 iſt eine der größten Tugenden der Menſchen und ſehen 3 Sie, lieber Freund, alle diplomatiſche Kunſt beſteht darin, Am Vermögen darf aber zur Be⸗ b Während Ob der Reichstag es bei dieſen Sätzen beläßt, die in anderen ö 5 mit gegebenen Verhältniſſen zu rechnen und die Ver“ hältniſſe ſo zu meiſtern, daß die Notwendigkeit den Gege nern nichts anderes übrig läßt, als Anerkennung. Man muß mit jeder Strömung fahren, mit jeder Möglich⸗ keit Anker werfen, und immer neue Möglichkeiten aufſtel, N len, wenn etwa die Wellen über die alten hinſchlagen.“ „Wiſſen Sie, Herr Lornſen, der vortreffliche Goethe, iſt wiederum auch hierbei ein köſtliches Vorbild. Wi! ſagt er in ſeinen prachtvollen Kenien: N Die Feinde, die bedrohen mich, Das mehrt von Tag zu Tage ſich, Doch ſeh ich alles unbewegt— Sie zerren an der Schlangenhaut Die jüngſt ich abgelegt. Und iſt die nächſte reif genug, Abſtreif' ich die ſogleich, Und wandle neu belebt und jung Im friſchen Götterreich. „Sehen Sie, lieber Freund, das iſt das Bild deß vollendeten Diplomaten. Das wärmt und erfreut! 4 Schlangenhaut wird abgeſtreift und ſchnell iſt eine ander fertig. Man wechſelt die Rollen, um ewig jung und friſch zu bleiben.“ 5 g „Doch ich ermüde Sie,“ ſagte er aufſtehend.„Wan wollen Sie an die Arbeit gehen.“ g „Wenn es Ihnen genehm iſt, noch heut.“ ö „Je eher, je lieber,“ erwiderte der Staatsral. „Friſche Fiſche, gute Fiſchel man muß den Feind ſchlagenn wo man ihn findet. Was Sie etwa an Büchern und Material bedürfen, ſteht Ihnen in meiner Bibliothet und im Archiv zu Gebot; ich ſende Ihnen auch die Petitio, nen und Vorſtellungen der Ritter. Eilen Sie, ich zweit, nicht, daß der Kronprinz Sie mit ſeiner ganzen Gnan beglücken wird, auch Se. Majeſtät denkt das beſte 0. Ihnen. Und nun Adieu. Aber vergeſſen Sie darübe I dortſetzung folgt, EF St. 8 . N zen gebracht. zuf die 1340 Millionen gezeichnet wurden; das zweite Mal, un⸗ —— findet. Und der Ausgabekurs von 95 Prozent bietet itale bon 55 Rückzahlung u 100 ö razent einen ſicheren Kürsgewinn igen den rozent. Das iſt ein Reiz, der nicht unterſchätzt wer⸗ ngs⸗ bir Die reine Verzinſung des 4½ prozentigen Papiers nzu⸗ technat 4,71 Prozent. Dazu iſt aber der Verloſungsgewinn zu tung Reſem der zum erſtenmal am 1. Jult 1923 fällig wird. An die 1 8 Tage beginnt die jährliche Rückzahlung der Schatzanwei⸗ ſind 1 zum Nennwert, nachdem die Ausloſung jeweilig ein hal⸗ ar ant vorher ſtattgefunden hat. Die Stücke, die zum erſten rend und doblangstermin an die Reihe kommen, bringen alſo nach 0 000 berech ahren, einen Kursgewinn von 5 Prozent. Aufs Jahr inem 8 0,71 Prozent, um die ſich die jährliche Verzinſung teuer N 4.74 auf 5,45 Prozent erhöht. Bei der Rückzahlung nach rſten ten 8(1. Jult 1924) ſind es 536 Prozent, nach 9 Jah⸗ Mk. gef„Juli 1925) 5.29, nach 10 Jahren(1. Juli 1926) 5,24 und Me. bſung ach 16 Jahren(1. Julf 193), im letzten Jagre der Aus- Mk. ng, noch 5,05 Prozent. Die 4½ prozentigen Reichsſch⸗tzan⸗ . H. beiſungen gehen alſo während der ganzen Dauer ihrer Giltig⸗ eren 1850 mit ihrem Zinsertrag nicht unter 5 Prozent. Die letzte Rück⸗ glich. beſondg findet am 1. Juli 1932 ſtatt. Wichtig iſt, daß ein Ver⸗ beſſeht e Entaeoenkommen für die vorzeitig ausgeloſten Stüche mens aus ht. Die Schatzanweiſungen. die vor dem 2. Januar 1932 die berſchreit werden, können in eine viereinbalbyrozen lige Schuld⸗ Be⸗ ndt reib ng umgetauscht werden, die unkündbar iſt bis zum rbei⸗ Bar ermin der Verloſungszeit, den 1. Jult 1932. Statt der auf⸗ großen ang kann ein ſolcher Umauech gemählt werden, der den eſell⸗ en Vorteil bietet, daß der Beſißer des Papiers möglichſt ichti⸗ unge im Genuß einer vie zneberesemigen Verzinſung bleibt, ndit⸗ 1038 5 es nicht ſicher iſt, ob nicht in der Zeit bis zum 1. Juli Zerg⸗ u der allgemeine Zinsfuß wieder auf 4 Prozent zurückge⸗ ſchon dangen ſſt. 0 en 1 2 2 4 9 5 fünfprozentige Neichsanleihe wird und⸗ ane iesmal zu 98,50 Prozent angeboten. . 8 Die Ermäß ie* 3 1 0 U zmäßigung des Preiſes um ein halbes Prozent gegen⸗ E Auichen Ausgabekurs der dritten Anleihe iſt geſchehen, um den haus- Geltung einen Ausgleich für die um ein halbes Jahr kürzere eiten, dritte Ade er der neuen Reichsanleihe zu bieten. Während die uſw. ten Ausaleide noch auf 9 Jahre unkündbar war, iſt bei der vier⸗ tände entfernt. 8 das Ziel des 1. Oktober 1924 nur noch 8½ Jahre inſt⸗ ringen So wird den Zeichnern für den verhältnismäßig ge⸗ rigen 105 Erweitverluſt ein anſehnli er Vorteil in der Verbilligung hafft wieſen 8 geboten. Dibei ſet wieder darauf hinge⸗ r die barneit 5 der Termin des 1. Oktober 1924 nur die Unkünd⸗ onen. Reich m er Schuldverſchreisungen durch das Reich feſtſetzt. Da⸗ muß 55 alſo bis dahin die fünf Prozent Zinſen zahlen und 4 gewähren un es ſie von dem genannten Tage an nicht weiter⸗ l zurückza 8 die Anleihe— und zwar zum Nennwert— E. ter— hlen. Natürlich bleibt es im aber unbenommen, ſie un. ö 5 fortb n alten Bedingungen über den 1. Oktober 1924 hinaus eſtehen zu laſſen. Auch iſt von neuem darauf N iſſen. 0 zu achten, daß 5 Muündbarteit der Anleihe, die einzig und allein einen Vor⸗ alür den Zeichner darſtellt, mit der Verwertbarkeit der ere W. zu tun hat. Sie können jeder eit. wie jedes an⸗ ertpapier, duch Verkduf oder Verpfändung zu Geld ge⸗ ei de Die neue fünfprozentige Reichsanleihe bietet ro 8 Preis von 98 50 und dem Tilgungsgewinn von 1.50 5 P Verzinſung von 5,07 plus 0,17 gleich 5,24 Pro- ges, deſſen ſolcher Ertrag von einem Anlagepapier erſten Ran. Deutschen Reiherheit durch die Macht und das Vermögen des pfer vo eiches garantiert wird, ſetzt bei dem Käufer keinerle Schuld raus. Nach 19 Kriegsmonaten iſt das Reich imſtande Rae erſchreibungen e die ebenſo würdige Zeugniſſ 5 5 Kredits wie vorteilhafte Kapitalsanlagen ſind. Von einen egrenzung der Anleihebeträge wurde, nach den guten Erfolgen er drei erſten Anleihen, ſowohl für die Reichsanleihe wie fü ie Schatzanweiſungen wiederum abgeſehen. Immerhin könnte bei ſehr großem Zeichnungsege nis, die Reichsverwaltung ſich mös liche weiſe ge ö igt ſe en, den Betrag der Sch zanwei ungen zu begrenzen. Allen denen, die mit ihrer gaazen Zeichnung ar der Anleihe bee ist nerden n en, ſei daher emofohlen, ſich i der Jeichnung auf Reichsſchatzanweiſungen, wie dies auf dem 1— Zeichnungsſchein vorgeſehen iſt, damit einverſtanden zu er⸗ ren, daß ihnen eventuell aue Reichsanleihe zugeteilt wird. Die Bedingungen für den Zeichner ſind mit den bekannten Bequemlichkeiten ausgeſtattet. Zelttalen dauer der Zeichnungen erſtreckt ſich wieder über einen n von beinahe drei Woch d di tell ochen, und die Zahl der Zeichnungs⸗ 0 95 95 0 groß, daß ſie alle Wünſche und Wege. Auch bien. doch immt wieder Anmeldungen an allen Schaltern ent⸗ is zum 8. kadar auf zu achten, daß bei der Poſe Poltzahlang nicht S S n zu leiſten iſt, und daß nur Reichsanleihe, Die St celung den unge. bei der Poſt gezeichnet werden kann. die Einzahlungen, auch für den kleinſten 00 Mark, ſind ſo vertellt, daß die ſofortige Be⸗ zugeteilte des nicht nötig iſt. Vom 31. März an kön⸗ zalten Beträge voll bezahlt werden. Wer das nicht ann bis 20. Sul nt ſeinzahlungen an vier Terminen, vom 18. April für Nennwert 1125 Teilzahlungen werden nur in Beträgen 1„die durch 100 teilbar ſind, angenommen. Wer ark zei die Zeit zwischen e braucht erſt am 20. Juli zu zahlen. Für enlaufes dem Zahlungstage und dem Beginn des Zin⸗ tet,. 5 1916) werden dem Zeichner Stückzinſen ver⸗ ungen 4½ 85 auf die Reichsanleihe 5, auf die Schatzanwei⸗ emmt die Stiſchnt. Wer Vollzahlung am 31. März leiſtet, be⸗ 5 au ckzinſen auf 90 Tage, bei Zahlungen am 18. wiſchenzinſen paage, am 24. Mai auf 36 Tage. Dieſe a5 Kiiegsanleih aben die Bedeutung, daß der in neu⸗ Jinſen trägt angelegte Betrag von dem Augenblick 1 auf d in dem er eingezahlt worden iſt. f die Rej 5 e a 5 b geaneihe als auf die Reichsſchatzanweiſungen ai 1916 fälligen 80 Millionen Mark Aproz. em Beſi 5 Reiches in Zahlung genommen, und zwar Jälligkeitsta⸗ 4 Prozent Zinſen vom Verrechnungstage 5 echnunge in Abzug gebracht werden. Er tritt dafür oz. angstage, ſtatt v. 1. Mal, an in den Genuß der 1 Vorteile bietet die Eintragung der gezeichneten Reichs⸗ 0 1 Reichsſchuldbuch.(Die Schatzanweiſungen 5 für ngetragen werden.) Die Zeichnungen ſind um dem gewinnt ke 100 Mark billiger als die gewöhnlichen Stücke. 1 freiung von 8 der Beſitzer eines ſolchen Guthabens die Be⸗ ral waltung ſein glicher Sorge um die ſichere Verwahrung und Ver⸗ r 10 Einkacffer! in Kriegsanleihe angelegten Vermögens und um Bulelhe und ung der Zinſen. Den Zeichnern von Stücken der ortei von Schatzanweiſungen bietet die Reichsbank den 1 i Oalober 8„Auebewah-ung und Becel bis zum. 11 freſe Auſbewahrl Bis zum gleichen Termin iſt auch die koſten⸗ 8 Kriegsanleß rung und Verwaltung der Stücke der früheren ei 5— 3 verlängert worden. rade deutſchen Volke em genommen bietet die 4. Kriegsanleihe dem von unter dem Geſi 3 ſo viele Vorteite, daß einem jeden, auch übe nung nur zu ratunkte ſeines perſönlichen Intereſſes, zur Zeich⸗ ö ein großer 1 werden kann. Es iſt deshalb abermals la mit voller Beſtimmtbeit zu erwarten. 222 ³⅛·¹¹wAAA ⁰¹ mmm m Lokales. Seckenheim, den 4. März 1916. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 29. Februar 1916. Die für die Kriegsgefangenen weiter herzuſtellenden Betten werden dem Submitenten Ph. Hauck zum Ange⸗ botspreis übertragen. Das nun zu einem Drittel nur geliefert werdende auswärtige Auszugsmehl ſoll durch die Bäckersfrauen Schittenhelm und Umminger dahier Mittwochs und Sams⸗ tags Nachmittags, durch Fenske auf der Hochſtätt beliebig zum Preeiſe von 36 Pfennig pro Pfund verkauft werden. Empfangsberechtigt ſind nur hieſige Einwohner gegen Ab⸗ gabe der 50 Gramm Brotmarken. Mit Rückſicht auf die geringe Zuweiſung kann zur Zeit eine Abgabe an die Bäcker nicht erfolgen. Der Gries ſoll gleichmäßig an die Händler verteilt werden. Wer weniger beſtellt erhält dieſe Menge. Der Verkaufspreis muß 45 Pfg. pro Pfund betragen. Für Hülſenfrüchte desgleichen. Die Preiſe werden wie folgt beſtimmt: weiße Bohnen Mk. 0,44 chan e 09 rohe gelbe eien 0 rohe grüne Erbſen.„ 0,40 Die Aufertigung der Bohnenſtangen wird dem Be⸗ werber Hch. Zwingenberger zum Angebotspreis übertragen. Die Angliederung der hieſigen Bäcker an die Bäcker- zwangsinnung Mannheim⸗Land wird befürwortet. Ein Friſtgeſuch wird genehmigt. Anträge auf Lernmittelbewilligung ſollen in gleicher Weiſe wie bisher erfolgen. Die Verſteigerung über das Stumpenausroden wird nicht genehmigt. Seckenheimer Ginwohner durfen dieſe Stumpen unentgeltlich ausroden. Die weiteren Mitglieder der Kommiſſion über Rege⸗ lung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe werden ernannt. Die Halbnachtsſtraßenlampen ſollen grundſätzlich um 11 Uhr, die Ecklampen um 12 Uhr ausgeſchaltet werden. An Sonntagen ſtatt 11 um ¼12 Uhr. Phillpp Jakob Blümmel Fabrikarbeiter wird als Ortsbürger aufgenommen. 8 die letzte Kartoffelzählung wird die Gebühr feſt⸗ geſetzt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. P d Baden. (Karlsruhe, 3. März.(Poſtandeiſungen nach der Türkei.) Nach einer Mitteilung der tür⸗ kiſchen Poſtverwaltung erleiden zahlreiche gewöhnliche und telegraphiſche Poſtanweiſungen aus Deutſchland nach der Türkei dadurch eine Verzögerung, daß die gewöhnlichen Poſtanweiſungen in gotiſcher Schrift und die telegraphi⸗ ſchen Poſtanweiſungen in deutſcher Sprache abgefaßt ſind. Es iſt zu beachten, daß nach der Türkei gewöhnliche Poſt⸗ anweiſungen in lateiniſcher Schrift und telegraphiſche 9 in franzöſiſcher Sprache abgefaßt ſein müſſen. ) Mannheim, 3. März.(Sonnkags ruhe.) Zur Regelung der Sonntagsruhe nahm der Stadtver⸗ band Mannheimer Detailiſten einen an das Bezirksamt zu richtenden Antrag an, nach welchem der Sonntags⸗ verkauf in den Mannheimer Detailgeſchäften verboten ſein ſoll, mit Ausnahme eines Sonntags vor Oſtern und Pfingſten und vier Sonntagen vor Weihnachten. So lange der Verkauf von Zigarren, Rauchwaren und dergl. in den Wirtſchaften nicht verboten iſt, ſoll für die Zi⸗ garrengeſchäfte eine geſonderte Regelung ſtattfinden. Ter⸗ ner beſchloß die Verſammlung einen früheren Laden⸗ ſchluß als um 8 Uhr abzulehnen. () Mannheim, 3. März.(Todesfall.) Im Alter von 64 Jahren iſt Stadtbaurat a. D. Guſtav Uhl⸗ mann geſtorben. Er war von 1888 bis 1901 Vorſtand des Städt. Hochbauamtes und ein kenntnisreicher, tüchtiger Architekt. Er ſchuf u. a. die muſtergültige Schlacht⸗ und Viehhofanlage und verſchiedene Schulhäuſer.— Hier verſchied der langjährige techniſche Leiter und Aufſichts⸗ ratsmitglied der Pfälziſchen Nähmaſchinen⸗ und Fahr⸗ räderfabrik vorm. Gebr. Kayſer, Fabrikdirektor Karl Kayſer. Sein Vater war der Begründer der weitbe⸗ kannten Firma, er ſelbſt wurde 1899 nach deſſen Tode Direktor der Fabrik. (Mannheim, 3. März.(Ver unglückt.) In einer Fabrik ſtürzte eine 21jährige Arbeiterin durch ei⸗ nen Schacht 5 Meter tief hinab und erlitt einen Schä⸗ delbruch. Der Zuſtand der Verunglückten iſt lebensgefähr⸗ lich.— In einer Fabrik auf dem Waldhof kam eine 18jäh⸗ rige Arbeiterin mit den Haaren einer Maſchine zu nahe, ſo daß der Unglücklichen die ganze Kopfhaut abgeriſſen wurde.— Eine 42jährige Witwe, Mutter von 6 Kin⸗ dern, wurde unter Vergiftungserſcheinungen ins Kranken⸗ haus eingebracht und ſtarb daſelbſt. Ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt, iſt noch unbekannt. () Heidelberg, 3. März.(Falſches Papier⸗ eld.) In der Gegend von Heidelberg und Schwetzingen find falſche 2 Markſcheine im Umlauf. Die Falſchſtücke ſind leicht erkennbar an dem ſchlechten und dunkleren Druck und auch am Papier. a () Freiburg, 3. März.(Jahresverſamm⸗ lung.) Der Verein für das Deutſchtum im Ausland wird in dieſem Jahr ſeine Hauptverſammlung in Frei⸗ burg abhalten. 5 (Mülheim, 3. März.(Dienſtentzie hung.) Von der Mühlhauſer Strafkammer ſind nach der„Mühl“ hauſer Volkszeitung“ 73 militärpflichtige junge Leute der Jahresklaſſen 1891 und 1892, die ſich dem Ein⸗ tritt in den Dienſt des Heeres oder der Marine ent⸗ zogen hatten, zu Geldſtrafen zu je 3000 Mark oder 300 Tagen Gefängnis verurteilt worden. () Lörrach, 3. März.(Verunglückt.) Auf der Station Lörrach-Stetten ereignete ſich ein tödlicher Un⸗ glücksfal. Der Mühl nb ſtzer St phan von Stetten ent⸗ ſtieg dem ſchon wieder in Bewegung befindlichen Zug, ſtürzte dabei und kam unter die Räder. Dem Bedau⸗ ernswerten wurden beide Beine abgeriſſen. 2 K 1 05 Stockach, 3. März.(Jubiläum.) Zu Be⸗ ginn des Monats konnte Bezirksfeldwebel Eckert hier ſein 50jähriges Dienſtjubiläum feiern. Am 1. März 1866 war er beim 4. badiſchen Regiment Prinz Wilhelm in Raſtatt eingetreten. Seit 1868 iſt er auf dem Land⸗ wehrbezirkskommando Stockach tätig. 7 N ( Kappelrodeck bei Achern, 3. März.(Untat.) Ein 14jähriges Dienſtmädchen, das aus ſeiner Stelle wollte, gab dem ihm anvertrauten vier Monate alten Kin⸗ de mit Petroleum und Maſchinenöl gemiſchte Milch zu trinken. Das Kind iſt nach großen Leiden geſtorben. Vermiſchtes. Das heißt Pech. Aus Riga erfahren wir: Da man trotz öfteren gegenteiligen Verſicherungen in amtlichen ruſfiſchen Krei⸗ ſen doch zu befürchten ſcheint, Riga könne einmal in die Hände der Deutſchen fallen, iſt man ſeit längerem dabei, alle irgendwie wertvollen Gegenſtände aus der Stadt zu entfernen und nach dem Landesinnern zu ſchaffen. So geſchah es auch mit den heiligen Glocken der orthodoxen Kirchen. Bei ihrer Abnahme fand ſich auf der Glocke der Jakobi⸗Kirche der Wahl⸗ ſpruch„Gott ſchütze uns vor der Peſt und vor den Ruſſen,“ auf einer anderen Seite ſtand die Weisſagung„Wer mich be⸗ rührt, Riga verliert.“ Deutſchꝛands wirtſchaftliche Kraft. Ein Bild von der wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung Deutſchlands während des Kriegs im Vergleich zu England und Frankreich gibt eine von der Dresd. Bank eben herausgegebene Schrift. Die Zahlen reichen bis Ende November bzw. Dezember 1915. Das Volksvermögen be⸗ trug nach den neueſten Schätzungen vor dem Kriege in Deutſch⸗ land 330 bis 390, in Frankreich 200 bis 260, in Großbritannien und Irland 300 bis 360 Milliarden Mark. Die deutſche Spar⸗ kraft während des Kriegs betrug von Auguſt 1914 bis Ende 1915 2958 Millionen in Geſtalt der Zeichnungen auf die beiden erſten Kriegsanleihen und außerdem 660 Millionen als Rein⸗ zuwachs der Sparguthaben, zuſammen alſo 3618 Millionen Mark, ein ganz außerordentliches Ergebnis.— Die Lebensmit⸗ telteuerung wird für Deutſchland zwiſchen 50 und 60 Prozent, in England und Frankreich auf etwa je 50 Prozent geſchützt, ift alſo in dieſen Ländern, obgleich ihnen der Wellmarnt offen ſteht, faſ, ebend groß wie in Deu ſand. Die Preiſe für Brotgetreide, das wichtigſte Nahrungsmittel, ſind in England zurzeit ſogar höher als in Deutſchland, wo die Teuerung zum Teil durch ſparſame Haushallung ausgeglichen wird. Der Be⸗ ſtand an Rindvieh betrug am 1. Dezember 1913 in Deutſchland 20 994 000 Stück und iſt bis zum 1. Oktober 1915 nur in ge⸗ ringfügiger Weiſe zurückgegangen. In derſelben Zeit hat ſich die Zahl der Schafe von 5 521000 auf 3692 000, die Zahl der Ziegen von 3 548 000 auf 3 909 000 erhöht, die Zahl der Schweine von 25 659 000 auf 19 228 000 geſenkt. Auch dieſe Zah⸗ len geben zu keinerlei Beſorgniſſen Anlaß. Deutſchland hat keinen Ueberfluß an Lebensmitteln, aber ſie reichen vollauf zur Ernährung aus und eine Aushungerung iſt unmöglich. Die täglichen Kriegskoſten werden für die Zentralmächte auf 120 Millionen, die unſerer vereinten Gegner auf 245 Millionen ge⸗ ſchätzt. Die Entente gibt alſo doppelt ſo viel für den Krieg aus, wie die Zentralmächte. Sehr rühmlich für die deutſche Ar⸗ beiterſchaf. ſind die Streiktabellen. Die Zahl der Streikenden betrug von 1. September 1914 bis 31. Auguſt 1915 in Deutſch⸗ land 10 739, in England 345 394. Dadurch wurden in Deutſch⸗ land 37838, in England nicht weniger als 2 957 700 Arbeits⸗ tage verloren. Da kurze Streiks ſtatiſtiſch nicht erfaßt wer⸗ den, ſind die Zahlen für England in Wirklichkeit noch weſent⸗ lich ungünſtiger. Goltesdiensi-Ordnung. der evang. Kirchengemeinde der katb. Rirchengemeinde Sonntag, 5. März 1916 Sonntag Luinquagesimae. Sonntag Eſtomihi(6. März) ½1ů0 Uhr Hauptgottesdienſt ¼8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. ½1 Jugendgottesdienſt. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Chriſtenlehre für die 1 Uhr: Cheiſtenlehre. Mädchen. ½2 Uhc: Corporis-Chriſti⸗ Donnerstag, 9 märz Bruderſchaft mit Segen. ½8 Uhr Abendgottesdienſt. 3 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen⸗Kongregation. 7 Uhr: Kriegsbittandacht mit Segen. Bezirkssparkasse(Stadtsparkasse) Ladenburg. unter Bürgschaft von 6 Gemeinden. Annahme von Spareinlagen, 4% tägl. Verzinsung. Auch kostenfreie Einzahlungen auf Postscheckkonto 5444 Karlsruhe und Girokonto bei der Badischen Bank Mannheim Einlagenschutz durch Sperrmassregeln und strengste Verschwiegenheit. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitgieder der Kandw. Ein- u. Nerkanfsgenoſeuſchaft. Zeichnungen zur vierten Kriegs⸗ anleihe werden beim Vorſtand ent⸗ gegen genommen. r N 2 1 Für 1 2 Konfirmation und Kommunion 3 5 Schwarze. weisse u. farbige 7 L U n f d L Kleider stoffe so Wäsche rt? ULI 2 1 Lois LRHDRHUER, IHannnheim 0 Breitestrasse Q 1. 1 1 92 228 —— eee eee O II. 7 HSERLINER ATELIER 1 inhaber E. K R E GAEL O H 1 2 1, 4 E 2 Breitestr. M A N N H E 0 M Kunststr. 2 4 2 Plsit(Glanz) M. 190-3. 00 J 12 Visſt(Mat) M. 4 50 8 f 12 Kabinet„„ 490-6 0 13 Kabinett,„ 90 fl 1— Sonntags den ganzen Tag geöffnet— 1 5 0 . — S- eee eee Merkblatt zur vierten Kriegsanleihe. 4˙%% Deutsche Neichsſchatzanweiſungen. 50% Deutſche Neichsanleihe, unkündbar bis 123. Mehr als achtzehn Monate ſind verſtrichen ſeit Beginn des gewaltigen Krieges, der dem deutſchen Volke von ſeinen Feinden in unerhörtem Frevel aus Neid, Rach⸗ und roberungsſucht aufgezwungen worden iſt. Harte Kämpfe waren bei der Ueberzahl der de zu beſtehen. So ſchwer und blutig auch das Ringen war, unſere Truppen haben 9s Höchſte geleiſtet und ſich mit unvergänglichem Ruhm bedeckt. Lluf allen Kriegsſchau⸗ latzen in Weſt und Oſt haben ſie glänzende Waffenerfolge errungen, an ihrer todesmutigen ferteit ſind die mit allen Mitteln ins Wert geſetzten Angrißfe der Feinde zerſchellt. Feinde ſind jedoch noch nicht niedergerungen, ſchwere Kämpfe ſtehen uns noch bevor, aber wir ſehen dieſen mit zuverſichtlichem Vertrauen auf unſere Kraft und unſer reines Sewiſſen entgegen. Auch das hinter der Front kämpfende deutſche Volk hat ſich allen durch den Krieg hervorgerufenen wirtſchaftlichen Erſchwerniſſen durch Fleiß und Spar⸗ famkeit, durch Einteilung und Organiſation gewachſen gezeigt; es wird auch fernerhin in Selbſtzucht und feſter Entſchloſſenheit durchhalten bis zum ſiegreichen Ende. Der Krieg hat fortgeſetzt hohe Anforderungen an die Finanzen des Reichs geſtellt. Es liegt daher die Notwendigkeit vor, eine vierte Kriegsauleihe auszuſchreiben. Ausgegeben werden 4½prozentige auslosbare Reichsſchatzanweiſungen und prozentige Schuldverſchreibungen der Reichsauleihe. Die Schatzan⸗ weiſungen werben eingeteilt in 10 Serien, die von 1923 ab jährlich am 1. Juli fällig werden, nachdem die Ausloſunn der einzelnen Serie 6 Monate vorher ſtattgefunden hat. Der Zeichnungspreis iſt für die Schatzanweiſungen auf 95% feſtgeſetzt. Da die Schatzan⸗ weiſungen eine Laufzeit von durchſchnittlich 11½ Jahren beſitzen, ſo ſtellt ſich im Durch⸗ ſchnitt die wirkliche Verzinſung eimas höher als 5%. Dabei beſteht die Ausſicht, im Wege einer früheren Ausloſung und Rü ihlung zum Nennwert noch einen beträchtlichen Kurs⸗ gewinn, beſtehend in dem Unter zwiſchen dem Nennwert und dem KAusgabekurs von 95%, zu erzielen. Dem Inhaber der ausgeloſten Schatzanweiſung ſoll aber auch das Recht zuſtehen, an Stelle der Einlöſung die Schatzanweiſung als 4½ prozentige Schuld⸗ verſchreibung zu behalten, und zwar ohne daß ſie ihm vor dem 1. Juli 1932 gekündigt werden könnte. Der Zeichnungspreis für die fünfprozentigen Schuldverſchreibungen der Reichs⸗ anleithe beträgt 93,50 Mark, bei Schuldbucheintragungen 98,30 Mark für je 100 Mark Nennwert. Die Schuldverſchreibungen ſind wie bei den vorangegangenen Kriegsanleihen dis zum 1. Oktober 1924 unkündbar, d. h. ſie gewähren bis zu dieſem Zeitpunkt einen fünfprozentigen Zinsgenuß, ohne daß ein Hindernis beſtände, über ſie auch ſchon vor dem 1. Oktober 1924 zu verfügen. Da die Ausgabe 1½0% unter dem Nennwert erfolgt und außerdem die Rückzahlung zum Neunpert nach einer Reihe von Jahren in Ausſicht ſteht, ſo iſt die wirkliche Verzinſung höher als 5%. i Schatzanweiſungen und Schuldverſchreibungen ſind nach den angegebenen Be⸗ dingungen im ganzen betrachtet als gleichwertig anzuſehen. Beide Arten der neuen Kriegsanleihe können als eine hochverzinsliche und unbedingt ſichere Kapitalanlage allen Volkskreiſen aufs wärmſte empfohlen werden. ür die Zeichnungen iſt in umfaſſendſter Weiſe Sorge getragen. Sie werden bei dem Kon⸗ tor der Reichshauptbank für»Bertpapiere in Berlin(Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 99) und bei allen Zweiganſtalten der Reichsbank mit Kaſſeneinrichtung entgegengenommen. Die Zeichnungen können aber auch durch Vermittlung der Königlichen Seehandlung(Preußiſche Staatsbank) und der Jreußiſchen Zentral⸗Genoſſenſchaftskaſſe in Berlin, der Königlichen Hauptbank in Nürnberg und ihrer Zweiganſtalten ſowie ſämtlicher deutſchen Banken, Bankiers und ihrer Filialen, ſämtlicher deutſchen öffentlichen Sparkaſſen und ihrer Verbände, bei jeder deutſchen Lebens verſicherungsgeſell⸗ ſchaft und jeder deutſchen Kreditgenoſſenſchaft, endlich für die Schuldverſchreibungen der Reichs⸗ anleibe bel allen Poſtanſtalten am Schalter erfolgen. Bei ſolcher Ausdehnung der Vermittlungsſtellen iſt den weiteſten Volkskreiſen in allen Teilen des Reichs die bequemſte Gelegenheit zur Beteiligung geboten. Wer zeichnen will, hat ſich zunächſt einen Zeichnungsſchein zu beſchaſfen, der bei den vorgenannten Stelen, für die Zeichnungen bei der Poſt bei der betreffenden Poſtanſtalt, erhältlich iſt und nur der Ausfüllung bedarf. Auch ohne Verwendung von Zeichnungsſcheinen ſind briefliche Zeichnungen takthaft. Die Scheine für die Zeichnungen bei der Poſt haben, da bei ihnen nur zwei Einzahlungstermine e e ee durch den Poſtboten bezogen werden. Die ausgefüllten Scheine ſind in einem Brief⸗ nächſten Poſtbriefkaſten zu ſtecken, 8 J Eben Menner's Tee (in Originalpackung) Toilefteselfen vie: Tüncher-Arbeit empfiehlt ſich Herhaseife Georg Xwingenberger e Aapellenſtraßts Ur. 30. Miavera-Veilchenseife Lilienmilchseife Myrrnolinseife etc. N b en f(2. Teil zu noch ermässigten Hüften. Heiserkeit Und Uorſchleimung Preisen) empfehle Hautpflegemittel 5 8 bee Emser-Sodener- Ungeziefermittel astillen, Oyberttableten, Terpinolpastillen, ö N 1 Droginal Bonbons Fünbünz Fenchelhonig. Reichels Hustenttoplen, 5 a Reuchhustensaft. gegen Erkältung in grosser Ferner Thee's Auswahl Isländich Moos, Salbeiblätter, Althe wurzel, Fenchel, empfiehlt Huflatig, Süßholz, Knöterich. Thüringer Brusttee in Paketen à 10 u. 25 Pfg. 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Ich mache das verehrliche Publikum von Seckenheim rung schwarze, weisse und farbige RKTEIDER STOFFE zu meinen bekannt billigen Preisen. ru. alen Das Geld braucht man zur Zeit der Zeichnung noch nicht ſogleich zu zahlen; 10 Einzahlungen verteilen ſich auf einen längeren Zeitraum. Die Zeichner können vom 31. März ab jederzenk voll bezahlen. Sie ſind verpflichtet: s 30% des gezeichneten Betrages ſpäteſtens bis 18. April 1916, 20% f„ 24. Mai 1916, 23. Juni 1916, i 25%„ 65 1„„ 20. Juli 1916 s 5 zu bezahlen. Im übrigen ſind Teilzahlungen nach Bedürfnis zuläſſig, jedoch nur in runden, durch 100 ſeilbaren Beträgen. Auch die Beträge unter 1000 Mark find nicht ſogleich in einer Summe fee Da die einzelne Zahlung nicht geringer als 100 Mark ſein darf, ſo iſt dem Zeichner kleinerer eträge namentlich von 100, 200, 300 und 400 Mark, eine weitgehende Entſchließung darüber eingeräumt, an welchen Terminen er die Teilzahlung leiſten will. So ſteht es demjenigen, welcher 100 Mark gezeichnet at, frei, dieſen Betrag erſt am 20. Juli 1916 zu bezahlen. Der Zeichner von 200 Mark braucht die erſten 100 Mark erſt am 24. Mai 1916, die übrigen 100 Mark erſt am 20. Juli 1916 zu bezahlen. Wer 300 Mark gezeichnet hat, hat gleichfalls bis zum 24. Mai 1916 nur 100 Mark, die zweiten 100 Mark am 23. Juni, den Reſt am 20. Juli 1916 zu bezahlen. Es findet immer eine Verſchiebung zum nächſten Zah⸗ lungstermin ſtatt, ſolange nicht mindeſtens 100 Mark zu bezahlen ſind.. 5 Wer bei der Poſt zeichnet, muß bis ſpäteſtens zum 18. April d. J. Vollzahlung leiſten, ſoweit er nicht ſchon am 31. März einzahlen will. Der erſte Zinsſchein iſt am 2. Januar 1917 fällig. Der Zinſenlauf beginnt alſo am 1. 1 1916. Für die Zeit bis zum 1. Juli 1916, früheſtens jedoch vom 31. März ab, findet der Ausgleich u gunſten des Zeichners im Wege der Stückzinsberechnung ſtatt, d. h. es werden dem Einzahler bei der An? keihe 5% Stückzinſen, bei den Schatzanweiſungen 4% ͤ Stückzinſen von dem auf die Einzahlung folgenden Tage ab im Wege der Anrechnung auf den einzuzahlenden Betrag vergütet. So betragen die 5% Stüc“ zinſen auf je 100 Mark berechnet: für die Einzahlungen am 31. März 1916 1,25 Mark, für die Einzah⸗ lungen am 18, April 1916 1 Mark, für die Einzahlungen am 24. März 1916.0,50 Mark. Die 47% Stück zinſen betragen für die Einzahlungen zu den gleichen Terminen auf je 100 Mark berechnet: 1,125 Mark, 0,90 Mark und 0,45 Mark. Auf Zahlungen nach dem 30. Juni hat der Einzahler die Stückzinſen vom 30. Juni bis zum Zahlungstage zu entrichten. ö 8 4 Bei den Poſtzeichnungen werden auf bis zum 31. März geleiſtete Vollzahlungen Zinſen für 90 Tage, auf alle anderen Vollzahlungen bis zum 18. April, auch wenn ſie vor dieſem Tage geleistet werden, Zinſen für 72 Tage vergütet. 5 77 7 7 7 30% 25%„, 77 7 7 17 Für die Einzahlungen iſt nicht erforderlich, daß der Zeichner das Geld bar bereit- liegen hal. Wer über ein Guthaben bei einer Sparkaſſe oder einer Bank verfügt, kann dieſes für die Einzahlungen in Anſpruch nehmen. Sparkaſſen und Banken werden hinſichtlich der Abhebung namentlich dann das größte Entgegenkommen zeigen, wenn man bei ihnen die Zeichnung vornimmt. Beſitzt der Zeichner Wertpapiere, ſo eröffnen ihm die Darlehenskaſſen des Reichs den Weg, durch Beleihung das erforderliche Darlehen zu erhalten. Für dieſe Darlehen iſt der Zinsſatz um ein Viertelprozent ermäßigt/ nämlich auf 5½, während ſonſt der Darlehenszinsſatz 5½% beträgt. Die Darlehensnehmer werden hin; ſichtlich der Zeitdauer des Darlehens bei den Darlehenskaſſen das größte Entgegenkommen finden, gegebenen uch im betet e des gewährten Darlehens, ſo daß eine Kündigung zu ungelegener Zeit nicht zu beſorgen iſt. Die am 1. Mai d. J. zur Rückzahlung fälligen 4prozentigen Deutſchen Reichsſchatz anweiſungen von 1912 Serie II werden— ohne Zinsſchein— bei der Begleichung zugeteilter Kriegs anleihen zum Nennwert unter Abzug der Stückfinſen bis 30. April in Zahlung genommen. in⸗ reicher erlangt damit zugleich einen Zinsvorteil, da die ihm zugutekommenden Stückzinſen der Kriegsanleihe 5% 15 405 W während die von dem Nennwert der Schatzanweiſungen abzuziehenden Stückzinſen nur 4% ausmachen. Wer für die Reichsanleihe Schuldbuchzeichnungen wählt, genießt neben einer Kursver? günſtigung von 20 Pfennig für je 100 Mark alle Vorteile des Schuldbuchs, die hauptſächlich darin beſtehen daß das Schuldbuch vor jedem Verluſt durch Diebſtahl, Feuer oder ſonſtiges Abhandenkommen der Schuld⸗ verſchreibungen ſchützt, mithin die Sorge der Aufbewahrung beſeitigt und außerdem alle ſonſtigen Koſten der Vermögensverwaltung erſpart, da die Eintragungen in das Schuldbuch ſowie der Bezug der Zinſen vollſtändig gebührenfrei erfolgen. Die Zinſen können insbeſondere auf Antrag auch regelmäßig und koſtenlo“ einer beſtimmten Sparkaſſe oder Genoſſenſchaft überwieſen oder überſandt werden. Nur die ſpätere Aus reichung der Schuldverſchreibung, die jedoch nicht vor dem 15. April 1917 zuläſſig ſein ſoll, unterliegt einer mäßigen Gebühr. Angeſichts der großen Vorzüge, welche das Schuldbuch gewährt, iſt eine möglichſt lange Beibehaltung der Eintragung dringend zu raten. l 1 Der dargelegte Anleiheplan läßt erkennen, daß ſowohl in den auslosbaren 4½ prozentigen Schatzanweiſungen als auch in den 5prozentigen Schuldverſchreibungen der Reichsanleihe ſichere und gewinnbringende Vermögensanlagen dargeboten werden Es iſt die Pflicht eines jeden Deutſchen, nach ſeinen Verhältniſſen und Kräften durch möglichſt umfangreiche Zeichnung zu einem vollen Erfolg der Anleihe beizutragen, der dem jenigen der früheren Anleihen nicht nachſteht. Das deutſche Volk hat bei dieſen Anleihen glänzende Beweiſe ſeiner Finanzkraft und des unbeugſamen Willens zum Siege gegeben Es darf daher beſtimmt erwartet werden, daß jeder für dieſe Kriegsanleihe auch die letzte freie Mark bereitſtellt. Im Wege der Sammelzeichnungen(Schulen, gewerbliche und ſonſtige Betriebe) können auch geringe Beträge des Einzelnen verfügbar gemacht werden Auch auf die kleinſte Zeichnung kommt es an. Gedenke jeder der Dankesſchuld gegenüber den draußen kämpfenden Getreuen, die für die Daheimgebliebenen täglich ihr Leben ein ſetzen. Jeder ſteuere bei, damit das große Ziel eines ehrenvollen und dauernden Frieden! bald erreicht werde. Zu ſolcher Krönung des Werkes beizutragen, iſt die dringende Forde des Vaterlandes. 4457 2 101 a0 10 in jeder Stoffart, sowie Hau en jeh biete trotz des 2* 5 Male 20 Riesanauischlags 1 Zimmer u. Küche 1 1 ee, immer noch enorme Vorteile in allen Artikeln. Schloßſtr. Nr. 56. 3-Flumerwohnung WI SsSer- 1 11 1 Manufaktur- Weiss- Woll- Putz- u Küche mit allem Zubehör f und Kurzwaren. zu vermieten. Zu erfr. Schloßſtr. 58, 2. (Vergleichen Sie meine Qualitäten und Preise). Tobeffteif J Samer nebſt Zubehör 1 zu vermieten. 1 Zu erfragen Luiſenſtr. 60. 1 Zimmer u. 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Apotheke von E. Ketterer. ll N 85 W Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemei en f sind zu 18 Kenntnis. a Seckenheim, den 4. März 1916. gürgermeiſterumt: olz. bei Georg Zimmermann