182 1 6 F Geeßenhelmer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Adonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. . r —— FCC —— Kͤriegschronik 1918s—— 1 . 1* 2 5. Das Große Hauptquartier meldet den Zuſamme⸗ Ir der franzöſiſchen Offenſive in der Champa zue, die de; 3 eine Einbuße von mehr als 45 000 Mann brachne D. Ser, neichstag beginnt ſeine drbte Krlersta ung. 8 Riede chrelken der deutſchen Angriffe in Polen. * ene e 5 Nuſſen bei Lunkow in den Karpathen. erſtän wird n digung zwiſchen Oeſterreich und Itallen — Die Tü 5 g. ind Utaz ürken beſetzen in Meſopotamien die Städte Ahvaz eu 12“ wird von de erſtö 5 m Sbihen 8 dem engliſchen Zerſtörer„Ariel 5 U-Boote verſenken die engliſchen Dampfer 11. 5 an, Bla wo“, Pl in⸗eß Wie ſoria und Bee ho“ en. N ürz: Die Engländer griffen unſere Stellungen bei euve Chapelle an und drangen etwas vor; eln engliſcher Woeſtoß bei Givenchy wurde abgew'eſen. e Souain wurden die Franzoſen blutig zurückge⸗ 3 Ruſſen erleiden bei Auguſtowo eine ſchwere Nie⸗ klage, ebenſo bei Sereje, Oſtrolenka, Praszuysz und No⸗ wo Miaſto. 5 D. Vortgetetze Kämpfe in den Karvathen und Südgalizien. Die Türken vernichten an der kleina iatiſchen Küſte ein 2 dungskorps der Verbündeten von 1800 Mann. 8 Hel glofe Beſchießung der Dardanellenforts. deutf 8 Boulogner Dampfer„Gris Ney“ wurde von einem — Nac U⸗Boot in den Grund gebohrt. bel. wird bekannt, daß in der Seeſchlacht 8 begangen ſel. landsinſeln ein japaniſcher Kreuzer unter rz: Bad Weſtende würde durch engliſche Kriegs⸗ ſchiffe erfolglos beſchoſſen. f — Fortgeſetzter Kamuf bei Neuve Chapelle; die Engländer haben ſich in dem Dorf feſtgeſetzt. 5 — Auſtraliſche und kanadiſche Truppen land gelandet ſein. — Die Nuſſen verloren nördlich des Auguſtower Wal⸗ des 4000 Gefangene. 3 Ceſchütze und 10 Maſchinengewehre, bel Prasznysz ebenfalls 3200 Gefangene. — In den Dardanellen wurden drei Minenſucher von den Türken verſenkt und bei Mytilene ein feindliches Transportſchiff. — Der Hilfskreuzer„Prinz Eitel Friedrich“ läuft zur Re⸗ 5 in Newport News ein; nachdem er zehn feindliche ſollen in Eng⸗ ä riea. Der heuti ich icht lä i g eutige amtliche Bericht läßt ahnen, welch bei⸗ Piel hartnäckigen und erbitterten Charakter die Vorſtel vor Verdun zeigen. Der Rabenwald und die — ellungen der Höhe des Mort Homme(nordweſtlich ſtei 5. n ſind unſer, die weſtlich Donaumont an⸗ nei ende Höhe von Ablain(nördlich der Feſtung ſind e Auch im Woevregebiet iſt ein Gelände⸗ au un bei Damlonp, öſtlich des geſtern erſtürmten Forts Aberm za verzeichnen. Leider iſt lebteres in einem eisen chtigen Anſturm der Franzoſen uns wieder ent⸗ 5 worden. Der Kampf ſcheint aber immer mehr an auch ehnung zu gewinnen, denn bereits werden Kämyfe K Wer den öſtlichen Argonnen, alſo auf der Weſtſeite länd erdun gemeldet. In Flandern haben die Eng⸗ er auf einer Frontlinie von nicht ganz 100 Klometer 555 illion Mann aufgeſtellt, alſo auf den Kilometer chſchnittlich 10 00 Mann. in Daß auch unſere Flieger ſich trefflich zu ſchlagen beiden erhellt aus der amtlichen Zuſammenſtellung der dentſtheitigen Verluſte an der Weſtfront: 6 vermißten uſcden Flugzeugen ſteht ein Abgang bei dem Feind als 3 20 gegenüber, der Feind hat alſo mehr Luft en dreifachen Verluſt erlitten. Dabei ſcheint der ampf mehr und mehr an e zuzunehmen; inzelluftkämpfe 8 März allein haben mehr als 100 Ei — gefunden, wobei drei feindliche Flugzeuge abgeſchoſ⸗ gen 1— zur Landung hinter unſerer Front gezwun⸗ verzeichnen e deutſcherſeits kein Verluſt zu Die Ereigniſſe im Weſten. W Der franzöſiſche Tagesbericht. Nam Paris, 10. März. Amtlicher Bericht von geſtern Feuer auf die In den Argonnen ſetzte unſere Artillerie ihr in den Oſta ie Verbindungsſtraßen des Feindes fort, namentlich Allois. Westen in der Gegend von Montfaucon und Nan⸗ Nacht zu 150 der Maas verſuchte der Feind im Laufe der r gut zu iederholtenmalen ſeine geſtrigen Mißerfolge wie⸗ Venen daten. Seine Angriffsverſuche gegen das Dorf denen eine kräftige Artillertevorbereitung voran⸗ 1 8 pes heimer Anz e Panze Hmtsblait der Bürgermaisterämter Seckenheim, IUnesheim, Nekarhansen nnd E Gingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Sechenhelm, Samsiag, den 11. märz 1818. Caux wird bitter gerungen. feste ging, wurden durch unſer Sperr leuer angehalten. wü konnten die erneulen Anſtrengungen des Feindes uns nicht aus dem breiten wiedereroberten Geländeſtück, das wir befeſtigen, hinauswerfen. Oeſtlich der Maas wurde der Kampf geſtern bis zum ſpäten Abend und im Laufe der Nacht mit Erbitte⸗ rung in der Gegend zwiſchen Douaumont und dem Dorfe Vaux fortgeſetzt. Die Zuſſchen richteten mit ſtarken Kräften mehrere Angriffe gegen unſere Stellungen. Trotz der Heftigkeit ſeines Artilleriefeuers und der Kraft ſeiner Stürme konnte der Feind unſere Linien nicht zum Weichen bringen, 9 5 5 wurde voll⸗ ſtändig zurückgeſchlagen. Einige deutſche Infanterieabteilungen, ie einen Augenblick in das Dorf Vaux eingedrungen waren, wurden ſogleich durch einen Bajonettangriff daraus vertrieben. Abends: In Belgien beſchoß unſere Artillerie die feind⸗ lichen Stellungen ſüdlich von Lombartzyde. In der Champagne haben wir wirkſam feindliche Verteidigungswerke weſtlich Na⸗ Butte de Mesnil und in der Gegend von Weſtlich dee Maas fuhren unſere Trup⸗ es im Rabenwald Jortſchritte zu erzielen, den ſie beinahe voll ſtändig beſetzt halten. 88 der aas richteten die Deutſchen mehrere Angriffe auf unſere Front von Douaumont bis Vaux⸗ Als ſie aus dem Dorf Douaumont hervorbrachen, wurde der Angriff durch unſer In⸗ fauterie⸗ und Artilleriefeuer gebrochen. Wütende Angriffe auf das Dorf Vaux wurden gleichfalls unter großen Verluſten für den Schließlich unternahmen die Deutſchen gegen unſere Gräben, die den Fuß der Abhänge der von dem FJort Vaux gekrönten Bergkuppe umſäumen, heftige Angriffe mit geſchloſſenen Maſſen, die zurückgeworfen wurden, wobei ſie in⸗ folge unſeres Sperrſeuers ungeheure Verluſte erlitten. Allent⸗ alben Artillerietätigkeit. Im Woeoxe zeitwelſe ausſetzende Be⸗ ſhießung Im Dieren haben wir nach einem Kampf mit Handgranaten ein feindliches Grabenſtück in der Gegend zwiſchen den beiden Tälern der Large öſtlich von Ober⸗Sept genommen. Die engliſche Heeresvorlage. WTB. London, 10. März. Der Voranſchlag für die Armee ſieht einen Perſonalbeſtand von vier Mil⸗ lionen Mann vor. ö Englands Recht. We. Amſterbam, 10 März. Im„Handelsblad“ wird mitgeteilt, daß Geldwertſen 1 55 der holländi⸗ ſchen Poſt von den engliſchen Behörden beſchlagnahmt wurden. Nach Telegrammen aus Newyork iſt nur ein Teil der angekündigten Effekten und Kupons dort ein⸗ Nee Es wurden auch Kupons aus rein hollän⸗ iſchem Beſitz zurückgehalten. Die engliſchen Behörden haben die Mitteilung nach Holland gelangen laſſen, daß die zurückgehaltenen Effekten vor ei iſengericht kommen ſollen. ff er e Pr ſengerich Der Krieg zur See. WB. London, 10. März. Die„Morning Poſt“ ſchreibt, daß die britiſche Schiffahrt über ſo wenig Schiffsraum verfüge, daß dieſe Frage jetzt eine bren⸗ nende geworden ſei. i WB. Haag, 10. März. Wie verlautet, wird die Direktion des None dan er Lloyd an befugter Stelle wegen der Beſchießung ihres Dampfers„Ban⸗ doeng“ im Mittelländiſchen? 2 durch ein Unterſeeboot Vorſtellungen erheben. GK. Saloniki, 10. März. Die Verſenkung von Transvortdampfern im Mittelländiſchen Meer macht ſich nach der Frkf. Ztg., bereits in Verpflegungsſchwierig⸗ keiten bemerkbar. Die Möglichkeit des Rüstritts des Generals Sarrail wird beſprochen. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 10. März. Amelch werd verlauthart vom 10. März 1916 mittags: . Italieniſcher Lrſegsſchauplaz: An der küſtenländiſchen Front unterhielt die itakien ſche Art l⸗ lerie ſtellenweiſe ein mäßiges Feuer, das nur vor dem Tolmeiner Brückenkopf lebhaftet wurde Au der Kärnk⸗ ner und Tiroler Front iſt die Gefechtstätigkeit nach wie Im Naben⸗ varin, öſtlich der Maſſiges beſchoſſen. pen fort, im Laufe des Ta Jeind abgewieſen. vor gering. Durch eine Unterſuchung wurde feſtgeſtel't, daß die Italiener diesmal im Rombon⸗Gebiete Gas⸗ Bomben verwandten. 5 Ruſſiſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchau⸗ platz: Nichts Neues. Der italieniſche Tagesbericht. Wi Nom, 10. März. Amtlicher Bericht von geſtern: In den Hochgebirgsgegenden hält das ſchlechte Welter an. Der Feind ſuchte es zu unſerem Nachteil zu benutzen. So brachte er in der Gegend von Lagacio(Hochtal des 1 durch Granaten von großer Sprengkraft Lawinen gegen unſere Stel⸗ lungen zum Abſturz, ohne indeſſen dort Schaden. ten. Trotz der Ungunſt der Jahreszeit und der Nachſtellungen des Feindes harren unſere Truppen in ihrer ruhigen und küh⸗ nen Tätigkeit 0 aus.(Der Bericht lieſt ſi chrecht eigentüm⸗ lich. D. Schriftl.) ö Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinope l. 10. März. Das Haurt⸗ quartier meldet von der Jrakfrout: Am 8. Februar griffen die Engländer vom mit ihren Hauptkräften an. Der Kampf dauerte bis Sonnenuntergang. Der Feind hatte mit Hilfe von Un⸗ terſtützungen, die er mit ſeiner Stromflotte auf die⸗ ſen Flügel gebracht hatte, einen Teil unſerer Schftzen⸗ b e Anleihe zurückgekauft. rechten Ufer des Tigris eiget, Neckarhauſer Zeitung, Goͤinger Zenung. In ſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Jahrgang gräben besetzen können, er wurde aber nach ſeinen alten Stellungen zurückgejagt. Der Feind ließ 200 Tote und eine 9 Menge von Waffen und Munition liegen. Unſere Verluſte ſind verhältnismäßig gering. Wei London, 10. März. Amtlich wird gemeldet: SGe⸗ neral Aylmer rückte am 6. März auf dem rechten Ufer des Tigris vor und erreichte Es Sinn, eine Stellung 7 Meilen öſt⸗ lich von Kut el Amara. Die Stellung wurde angegriffen, aber Aylmer vermochte den Feind nicht daraus zu vertreiben. Neues vom Tage. Deutſcher Kolonialbeſitz in Feindeshand. WTB. London, 10. März. Bonar Law ſtellte im Unterhauſe feſt, daß jetzt 750 000 Quadratmeilen deut⸗ ſcher Kolonien beſetzt ſeien, die ſich wie folgt verteilen: Südweſtafrika ſchätzungsweiſe 322 450 Quadratmeilen, Kamerun 300 000, Togo 32 700, Samoa 660, Upolu 340, Kaiſer Wilhelm⸗Land und Inſeln im Stillen Ozean 70 000, Bismarck⸗Archipel 22 640, Casolinen, Pelew, Marianen⸗ und Marſchall⸗Inſeln 1000 und Kiautſchau 200 Quadratmeilen. a Der Krieg in den Kolonien. a WTB. London, 10. März. Kriegsbericht aus Oſtafrika: Die Truppen unter Smuts rückten gegen die deutſchen Streitkräfte im Gebiet des Klimandſcharo vor. Smuts bemächtigte ſich am 7. März unter unbedeutenden Verluſten der Uebergänge über den Lum fluß. Mehrere feindliche Gegenangriffe wurden erfolgreich abgeſchlagen. 7 Brandſchaden in Amerika.. WB. Amſterdam, 10. März. Ein hieſig s Blatt meldet aus Newyork, daß im Monat Februar in den Bereinigten Staaten und in Canada durch Brände ein Schaden von 24 771 000 Dollars angerichtet wurde, um 11 689 000 Dollars mehr als im gleichen Monat des Borjahrs. f Japan verdient Geld. e Tokio, 10. März. Die jaraniſche Regieru e wiederum eine halbe Million Pfund Sterling(10 Mill. Mk.) der in England untergebrachten 5 Das iſt ſchon der ritte Kauf, der in den 5 5 10 Wochen getätigt wor⸗ den iſt, und die Geſamtſumme der auf dieſe Weiſe durchgeführten ee beläuft ſich nunmehr au mindeſtens 1½ Millionen Pfund Sterling.. N n Kriegsanleihen. 6 Neben manchem andern hat die Abſverrung Deutſch⸗ lands vom großen Weltverkehr durch unſere Feinde auch das Gute gehabt, daß bei uns das Geld im Lande blieb, während unſere Feinde nur für unmittelbaren Kriegsbedarf allein an die Vereinigten Staaten von Nordamerika bis jetzt ſchon erheblich mehr als 10 Milliarden abzuführen hatten. Die Wirkung dieſes ge⸗ waltigen Geldabfluſſes, wie andererſeits die erzwungene Erſparnis kommt u. a. in dem Erfolg der Kriegsanleihen 5 e kriegführenden Länder deutlich zum Aus⸗ ick. Frankreich hat bis jetzt im eigenen Lande mit e Mühe 11 ½ Milliarden aufgebracht, die aber i einem täglichen Kriegsbedarf von 65 Millionen nicht weit reichen, und ſo ſieht ſich der„Weltbankier“, wie man Frankreich früher ja wohl genannt hat, enötigt, bei den Völkern der Erde auf den Pump zu gehen, um egen Wucherzinſe das fehlende Kapital aufzunehmen. ie Pille mag den ſtolzen Franzoſen ziemlich bitter ſchmecken, haben ſie doch, getrieben von ihrem Rache⸗ durſt gegen Deutſchland, in früheren Jahren an Ruß⸗ land über 20 Milliarden zu Zwecken der Kriegsrüſtung ausgeliehen, in der Hoffnung, damit die Niederwer⸗ fung Deutſchlands zu ſichern und ſo eine gute Kapitals⸗ anlage zu machen. Aber manche Hoffnung hat ſich ſchon als trügeriſch erwieſen und auch die den Franzoſen of⸗ fenbar von England vorgemachte Rechnung— denn England war es, das die Franzoſen immer wieder er⸗ munterte, dem ewig geldbedürftigen Rußland vorzuſtrek⸗ ken— hat ſich als falſch erwieſen. ö i Auch in England ſind die Bemühungen der Re⸗ gierung, Anleihen zu bekommen, keineswegs von glän⸗ 5 75 Erfolg begleitet geweſen; bis jetzt ſind in En and bei einem täglichen Kriegsbedarf von 100 Mil⸗ lionen 19 ½ Milliarden mittels ſtarken Drucks der Re⸗ ierung aufgebracht worden, aber die Begeiſterung des olks für die Kriegsanleihen iſt. en ſchwach, wie laß auch in dem nur mit raffinierten Kunſtgriffen müh⸗ am gehaltenen Kursſtand der Anleihepapiere äußert.— die teuren Verbündeten hat England bis jetzt 11 Milliard — jedenfalls 3 Zinſen und unter der Bedingung, daß ſich alle Machtſpruch Englands fügen— aus⸗ bad es iſt daher wohl begreiflich, daß ſich in Eng⸗ and ſoa llmählich eine gewiſſe Unruhe bemerklich macht, denn unerſchöpflich ſind auch Enalands Mittel nicht. Kläglich ſind die Anleiheerſolge in Italien, wo die dritte Anleihe mit fremder Hilfe noch nicht 1,4 Milliarden Mark erbracht hat, eine Summe, die nicht einmal für 2 Monate Kriegführung ausreicht. Dazu muß Italien an England für die ihm ſo nötigen Kohlen einen Preis bezahlen, der denjenigen vor dem Kriege um ein mehrfaches überſteigt. 28 Auch Rußland hat mit ſeiner neueſten Kriegsan⸗ leihe recht wenig Glück gehabt, einen großen Teil da⸗ von müſſen, einem ſanften Druck der erung gehor⸗ chend, die Banken übernehmen. Außerdem will Ruß⸗ land eine Anleihe bei— Japan aufnehmen. Man denke! a ö Anders ſtehen die Dinge in Deutſchlan d. Das Deutſche Reich hat bei feier erſten Anleihe 4,46, bei der zweiten 9,06 und bei der dritten gar 12,1 Milliar⸗ den, zuſammen über 25½ Milliarden, aus dem ganzen Volke erhalten und zwar haben ſich bei der erſten Anleihe 1177 235, bei der zweiten 2691 000, bei der dritten 3 355 176 Zeichner beteiligt. Solche Er⸗ folge ſtehen ohne Beiſpiel da. Und ſo iſt zu erwar⸗ ten, daß auch die vierte Anleihe wieder dem feind⸗ lichen Ausland zeigen wird, daß ſeine Abſicht, das 68 Millionenvolk durch Aushungerung und Abſperrung zu bezwingen, ein eitles Beginnen war, daß vielmehr durch die Unmöglichkeit, das Geld ins Ausland fließen zu laſ⸗ ſen, die ganze wirtſchaftliche Kraft des deutſchen Volkes ungeſchmaͤlert der Verteidigung des Vaterlandes zugute kommt und daß wir auszuhalten vermögen bis zum Ude 5e Ende. Es ſoll ſich erweiſen, daß unſere inde das Böſe gemeint, und doch das Gute geſchaffen haben. 55 8 En. 5 Reichs ſchuldbuch und RNeichsanleihe. Wer, ſtatt die Stüche der fünfßrozentigen Reichsanleihe in natura zu zeichnen, eine S huld⸗ 1 etwirbt, ſchafft ſich damit beſondere Vor⸗ teile. Die Einrichtung des Reichsſchuldbuches hat den Zweck, die größtmögliche Bequemlichkeit für die Auf⸗ bewahrung und Verwaltung der Reichsanleihen zu bieten. Während des Krieges hat ſich das Reichsſchuldbuch in außerordentlichem Maße. Die Zahl der Konten, die am 30. September 1914 30 526 betragen hatte, iſt auf 389 887(Ende Dezember 1915) angewachſen, und die Geſamtſumme der Guthaben erhöhte ſich in der gleichen Zeit von 1491 auf 4989 Millionen Mark. „Die Benutzung des Reichsſchuldbuches iſt ohne die 6 Schwierigkeiten zu erlangen. Ein einmaliger chriftlicher Antrag, für den beſondere Zeichnungsſcheine (braun) da ſind, genügt, um die Eintragung der ge⸗ gezeichneten Summe zu bewerkſtelligen. Alles Weitere 5 ſich von ſelbſt. Der Zeichnungsſchein iſt auf der erſten und vierten Seite zu unterſchreiben. Das Reich bietet als beſondere Vergünſtigung den Schuldbuchzeich⸗ nern einen Nachlaß von 20 Pfennigen auf je 100 Meek Nennwert des gezeichneten Betrages. Statt 98.50 wer⸗ den alſo nur 98,30 Mark berechnet. Auf dieſe Weiſe gewinnt der Erwerber einer Schuldbuchforderung den doppelten Vorteil eines verbilligten Ankaufs und bequemſter Verwaltung der Reichsanleihe. Im übrigen ſind die Zahlungsbedingungen die gleichen wie bei der Zeig en auf Anleiheſtücke. ö 5 Selbſt beſtimmten Summe in Anleiheſtücken und einem gleich hohen Guthaben im Reichsſchuldbuch kein ſachlicher Un⸗ terſchied. Der eine Zeichner wird ſo 55 Gläubiger des Reichs wie der andere, nur daß der Buchgläubiger zu⸗ nächſt auf die Aushändigung der Stücke verzichtet und dafür eine außerordentlich günſtige Art der Vermögens⸗ verwaltung gewonnen hat. Anleihetitel und Zinsſchein⸗ bogen können verloren, geſtohlen oder vernichtet wer⸗ den. Jeder, der ſie im Haus behält, ſetzt ſich ſolcher Gefahr aus. Hinterlegt er die Schuldverſchreibungen bei einer Bank, ſo hat er Koſten für die Aufbewahrung und Verwaltung zu tragen. Gefahren und Ko⸗ ſten fallen bei der Buchſchuld weg. Eine Vernichtung des Reichsſchuldbuches könnte niemals ir⸗ gendeinen Schaden für den Inhaber eines Guthabens Der Vogt von Sylt. Roman von Theodor Mügge. 43 Fortſetzung. Nachdruck verboten.) Da die Türen des Speiſeſaales eben geöffnet wur⸗ den, reichte er Lina den Arm, und zum nicht geringen Aerger und grenzenloſen Erſtaunen der Geladenen nahm er an ihrer Seite ſo ungezwungen Platz, als gehöre er an keine andere Stelle. Die Nachricht über Linas bdevorſtehende Verlobung hatte ſich verbreitet, und dieſer Heine gewählte Kreis glaubte, daß er beſtimmt ſei, Zeuge der erſten feierlichen Enthüllung des Familiengeheim⸗ niſſes zu ſein. Ob der Kammerherr, ob Waldemar der b⸗aldckte Bräutigam ſein würde, war das zu löſende Räͤtſel; welch Entſetzen alſo und welche Täuſchung, als der grobe, gemeine Meuſch aus Sylt ſich neben Ling pflantte und keine Abweiſung erfuhr. Es war jedoch mit Lornſen jedenfalls eine merkwürdige Veränderung vor⸗ gegangen. Sonſt ſchweigſam und zurückgezogen, war er heute lebhaft und teilnehmend, höflich und galant. Sein Selbſtgefühl war von irgend einer mächtigen Gewalt erweckt worden, er ſchien über Nacht ein vollendeter Mann der Salons geworden zu ſein. Seine Bemerkungen waren treffend und gewandt, ſein Einfallen in die Unterhaltun⸗ gen hatte immer etwas Beſtimmendes und erregte die Auf⸗ merkſamkeit. Was er erzählte, war weder leer noch ge⸗ wöhnlich und die blühende anregende Sprache, der markige Ton ſeiner Stimme paßte zu dem ſtolzen Kopf und ſeiner breiten Stirn. Auch Lina bemerkte dieſe Veränderung ſeines Weſens, aber ſie wußte ſie zu deuten. Dann und wann ruhte ihr Blick eine Minute lang auf ihm und ihre Augen glänzten wie an enen Morgen unter dem Hexenbaum.. Das Tiner dauerte lange, denn Hammerſteen liebte die Freuden der Tafel und ließ gerade heute in dieſem aus⸗ erwählten Kreiſe ſeinen Koch das Trefflichſte leiſten. Ein Teil der Geſellſchaft aber war immer noch in größter Erwartung der Dinge, die da kommen ſollten, und ſelbſt als man im Gartenſalon den Kaffee nahm und ſich das 5 9 8. verſtändlich beſteht zwiſchen dem Beſiß einer bringen, da das Schuldbuch in zwei Exemplaren vor⸗ handen iſt, die räumlich von einander getrennt unterge⸗ bracht ſind. Selbſt wenn— was ganz unwahrſcheinlich iſt— eines der Bücher durch Feuer zerſtört werden ſollte, bleibt immer noch das andere, das mit dem erſten völlig übereinſtimmt. Der Gläubiger erhält von der Schuldenverwaltung nur eine einfache Benachrich⸗ tigung, die aber kein Wertpapier iſt und deren Verluſt oder Zerſtörung daher keinen Schaden bringt. a Sehr wichtig und bequem iſt die Ueberweiſung der Zinſen. Um Zinsſcheine, deren richtige Abtren⸗ nung und Einlöſung, braucht ſich der Schuldbuchgläubiger nicht zu kümmern. Die Zinſen werden ihm auß Wunſch durch die Poſt(in der Regel portofrei) ins Haus geſchickt, und zwar ſchon zehn bis zwölf Tage vor dem Zinstermin. Eine ſehr nützliche Verbindung zwiſchen Reichsſchuldbuch und Sparkaſſe oder Kredit⸗ genoſſenſchaft kann ſich aus der Zinszahlung er⸗ geben. Wer z. B. ein Guthaben bei einer Sparkaſſe oder Kreditgenoſſenſchaft in Anſpruch genommen hat, um die vierte Kriegsanleihe zu zeichnen, und den Wunſch hegt, mit ſeiner Kaſſe in Verbindung zu bleiben und ſein Guthaben allmählich wieder aufzufüllen, der kann ſich die Zinſen fortlaufend direkt an die Sparkaſſe oder Ge⸗ noſſenſchaft überweiſen laſſen. Das erſpart ihm ſogar die Zuſendung durch die Poſt und er iſt ſicher, daß ſein Sparguthaben ſich ſelbſttätig wieder vergrößert. So dient eine Verbindung zwiſchen Reichsſchuldbuch und Sparkaſſe auch zur Förderung der Spartätigkeit. Um dieſe Ueber⸗ weiſung zu bewirken, genügt, wie für die Eintragung ins Schuldbuch überhaupt ein einmaliger Antrag. Die Buchſchuld iſt vorläufig koſtenfrei. So lange ſie beſteht, kann der Inhaber nicht darüber ver⸗ fügen, weil ja die Wahl des Reichsſchuldbuches vorausſetzt, daß der Erwerber der Buchforderung das Kapital auf eine längere Zeit feſt anlegen kann. Eine Verpflichtung dazu geht er aber nur für Dauer der Sperre ein, die diesmal bis 15. April 1917 läuft. Nach dieſem Tage kann die Buchſchuld auf Antrag gelöſcht und der in Frage kommende Anleihebetrag in Schuldverſchreibungen aus⸗ gehändigt werden. Da die Schuldbuchforderungen ebenſo wie die Stücke ſelbſt von der Reichsbank und den Dar⸗ lehenskaſſen beliehen werden, ſo hat der Erwerber eines Guthabens im Reichsſchuldbuch einen gewiſſen Spiel⸗ raum, der ihn unter Umſtänden des Zwanges enthebt, die Buchſchuld kündigen zu müſſen. Der Antrag auf Löſchung zum Zwecke der Ausreichung von Schuldver⸗ ſchreibungen iſt nicht koſtenfrei; vielmehr ſind für je 1000 Mark 75 Pfennige, mindeſtens aber 2 Mark, zu zahlen. Indiskrete Mitteilungen über die Eintragungen ſind ausgeſchloſſen. Auskunft über den Inhalt des Bu⸗ ches erhalten nur die dazu Berechtigten. Auch für den Fall des Todes kann man vorſorgen, indem man eine zweite Perſon, etwa die Ehefrau, mit eintragen läßt, die dann nur die Sterbeurkunde vorzulegen braucht, um über Kapital und Zinſen verfügen zu können. Das Reichsſchuldbuch bietet jedem, der Reichsanleihe jeichnet(für die Schatzanweiſungen kommt es nicht in Betracht) eine äußerſt bequeme und vollſtändig ſichere Unterkunft für die Anleihe. f Vermiſchtes. Der Gruß aus der Heimat. Sven Heddin, 8 der ſchwe⸗ diſche Reiſende und Forſcher, berichtet über ſeine Reiſe zut deutſchen Oſtfront in ſeinem Buche„Nach Oſten!“. din er⸗ ählt er u. a., wie nach der Einnahme von Wa die 1 Militärbevollmachtigten einen Punkt an de. Front beſichtigten, der unter Artilleriefeuer lag. Ganz in ihren Ahe ſchlug denn auch bald eine ruffiſche Granate ein. Der»lili⸗ tärbevollmächtigte von Nordamerika ſcherzte: eine ſolche Art, Neutrale zu behandeln, ſei doch reichlich frech. Trocken er⸗ widerte ein anderer, dem die Munitionslieferungen Amerikas an Rußland offenbar wenig gefallen wollten:„Das iſt nur ein Gruß aus Ihrem Vaterlande!“ i Die Sprachenfrage in der Türket. Die türkiſche Kam⸗ mer hat ein Geſetz angenommen, das den Gebrauch der tür⸗ kiſchen Sprache in den Handelsgeſellſchaften, den osmaniſ gen wie den ausländiſchen, zwangsweiſe vorſchreibt. Dieſe Maß⸗ nahme iſt ein ſehr großer Schritt auf dem 1 zur Nationali⸗ ſierung des Wirtſchaftslebens der jungen Türkei, und verdient auch in Deutſchland weiteſte Beachtung. Die Türkei verlangt, daß 1. die Korreſpondenz mit der Regierung in ihrer Landes⸗ ſprache geführt wird, 2. daß Dokumente, die Gegenſtand der Entſcheidung eines türkiſchen Richters bilden können, in der 5 abgefaßt werden, die dieſer Richter ſchreibt und ſpricht, und daz 3. Ende des Tages nahte, hoffte man immer noch auf eine Ueberraſchung, die nicht kommen wollte. Hier endlich fand Lornſen Gelegenheit, mit Lina unbemerkt Worte zu wechſeln. „Ich weiß alles,“ ſagte ſie.„Deine Entſchlüſſe ſtehen auf deiner Stirn, und hier iſt nichts vorgefallen, was dich beunruhigen könnte.“ i „Ich bin ganz ruhig,“ erwiderte er. „Geheilt von Zweifeln?“ fragte Lina lächelnd. „Feſt vertrauend auf deine Liebe und auf mich,“ flüſterte er ihr zu. Sie blickte freudig zu ihm auf. ſie,„du verdienſt es zu ſein.“ „Um deinetwegen,“ erwiderte Jens. „Um des Adels wegen, zu dem du gehörſt,“ gab ſie zur Antwort. „Ich habe nicht gewußt,“ ſprach Waldemar, der näher getreten war und etwas davon gehört hatte,„daß die Frieſen und Bauern auf Sylt auch ihren Adel haben.“ „Sie haben recht, Herr Graf,“ erwiderte Lornſen. „Was man gewöhnlich Adel nennt, Familien mit be⸗ helmten Wappen und Namen, die im Turnierbuche ſtehen, keunt man bei uns nicht. So oft die Dänen uns ſolche Ritter als Landeshauptleute und Vögte brachten, wurden ſie vertrieben und ihre Sitze zerſtört. Die Frieſen und die Dithmarſen waren zu allen Zeiten die grimmigſten Feinde des Adels in Panzer und Wappenrock. Sie kennen die Geſchichte gewiß genau genug, um zu wiſſen, wie wenig untertänige Ehrfurcht unſeren Bauern von jeher eigen war, und wie hartnäckig ſie bei ihren Vorurteilen blieben, keinem adligen Herrn zu dienen und niemand über ſich zu dulden.“ 5 „Dann wundert es mich,“ ſagte Waldemar verächt⸗ lich,„wie ihre Nachkommen ſo aus der Art geſchlagen ſind, daß ſie nach Dienſt und Untertänigkeit weit um⸗ herſuchen.“ f „Glücklicherweiſe,“ gab Lornſen lachend zur Antwort, haben auch wir das Licht der Aufklärung erhalten. Die Welt, Herr Graf, iſt ſo wunderlich umgewandelt, daß „Sei ſtolz,“ ſagte ſtände bei der Kaffeebereitung. t J enthält 12 bis 14 Prozent Fett und Oel, die bei der Kaffee- die Bu hführung. weit lie nach dem Geletze der Könkkollk der Regierung unterſteht, auch in der Sprache ber Beamten dieſer Regierung gehalten iſt. Ein wirklicher Schlag iſt das Geſetz für die franzöſiſche Sprache in der Türkel, die bisher gewohnheitsmäßig faſt allgemein als zweite Lan⸗ desſprache betrachtet wurde. Das Geſetz bedeutet nun trotz vor⸗ übergehender Unbequemlichkeiten keine Schädigung der deutſchen Sprache und Kultur in der Türkei. Es iſt für Deutſchland, wenn auch ſehr ſchwierig, ſo doch weit rarſamer und angenehmer, in türkiſcher Sprache und Schrift mit einer rein türkiſchen und 8 85 Türkei zu verkehren, als wie das bisher faſt durchweg n franzöſiſcher Sprache mit einer von ſogenannter franzöſiſchel Kultur beeinflußten Türkei. Eine neue Quelle zur Gewinnung von techniſchem Fett und Oel. Prof. Dr. K. Lendrich ſchreibt im„Hamb. Frem⸗ den⸗Bl.“: Eine noch unausgenutzte Fettquelle ſind die Rück⸗ Der geröſtete Bohnenkaffee bereitung im Rückſtand, der meiſt achtlos fortgeworfen wird, verbleiben. Bei dem großen täglichen Verbrauch an Kaffee, insbeſondere von Kaffeehäufern, Gaſthäuſern, Kantinen und ähn⸗ lichen Betrieben, bilden dieſe Rückſtände heute eine beachtliche Quelle zur Gewinnung von Fett, das ohne Zweifel für tech⸗ niſche Zwecke nutzbar gemacht werden kann. Die Sammlung und Verarbeitung dieſer Rückſtände durch Trocknen und Ausziehen bieten weder techniſche Schwierigkeiten, noch verurſachen ſie be⸗ ſondere Koſten. Anlagen hierzu ſind faſt überall vorhanden und jetzt meiſt außer Betrieb. Bei einem täglichen Verbrauch von nur 50 Pfund Kaffee in einem Kafkeehaus gehen mit der Ver⸗ nichtung der Rückſtände monatlich etwa zwei Zentner Jett und Oel verloren. Nimmt man an, daß ein Fünftel der Bevölke⸗ rung Deutſchlands täglich zehn Gramm Kaffee verbraucht, ſo ſind dieſes 272 Jentner Kaffee und mithin 32.6 Zentner Fett, die mit den Rückſtänden täglich verloren gehen; das macht im Jahre etwa 12862 Zentner Fett aus. Weiter kommt noch in Betracht, daß die nach der Waſſer⸗ und Fettentnehmung verbleibenden Rückſtände infolge ihres Gehaltes an phosphorſauren Salzen und beſonders an Stickſtoffverbindungen, ein gutes Düngemittel für die Landwirtſchaft abgeben, die immerhin täglich 136 Zent⸗ ner und im Jahre 128625 Zentner ausmachen und allein ſchon nach ihrem Düngewert die Koſten der JFektgewinnung reichlich decken würden. Bewertet man zurzeit den Zentenr Kaffeefett nur mit 60 Mk. und den Rückſtand als Düngemittel mit 5 Ml., 15 entſprechen die jährlich noch ungenutzten Mengen einem Geldwert von 771720 Mk., bzw. 643 125 Mk. „Um koſtenloſe Aufnahme wird gebeten!“ Ueber dieſes an den Zeitungsverleger alle Tage und an manchen Tagen ſogar viele Male herantretende Erſuchen enthält Pl. e für Weſel“ die folgende erheiternde auderei: ... Ei, denkt der Verleger, dieſe Formel iſt ohne Zwei⸗ fel zeitgemäß, denn wenn ſie von hohen und höchſten Stellen angewandt wird, dann hat ſie in gewiſſer Beziehung geſetzliche Reife erlangt, unbedingt aber verdient ein ſolch gediegenes Bei⸗ ſpiel, daß der beſcheidene Bürger die Nachahmung verſucht⸗ Da nun für 1 Aufnahmen an die bezahlt werden Voller Erſtaunen blickten alle Lornſen an. Lina f hatte ihm die Hand gereicht, ihre Augen ſtrahlten ver⸗ i räteriſch ein ſüßes Geheimnis aus.(Fortſetzung folgt.) etzer bare Löhne ollen, ſo wird mal der Verſuch gemacht, die Manuskripte in die Setzerei mit dem Vermerk zu geben: „Text bitte frei von Satzkoſten zu ſetzen und dann dem aſchi⸗ 1 nenmeiſter zur unentgeltlichen Jertigſtellung weiter zu geben. Aber da kommt man ſchief an, ſchon nach zehn Minuten erſcheint— eine Deputation und macht in beſcheidenen, aber dringlichen Wor- ten klar, daß das Wort der Heiligen Schrift auch heute noch mit gelte und zwar mehr als je, wonach jeder Arbeiter ſeines ner Lohnes wert ſei. Na, was iſt zu machen? Um es mit den 200 getreuen Mannen nicht zu verderben, wird die Geſchichte bezahlt d und es bleibt beim Alten. Der Verleger aber denkt, anderswo as wirſt du verſtändnisvollere Leute treffen, die den Zeitgeiſt des 5 „koſtenloſen“ beſſer zu verſtehen wiſſen. Da zwiſchendurch Re⸗ den genwetter eingetreten war, machte ſich bei dem nächſten Ausgang den ein Loch in den Stiefelſohlen bemerkbar und da die Jünger des Be heiligen Eriſpinus bekanntlich ſchon von Hans Sachſens Zei: e ten her zu den philoſophiſchen Köpfen zählen, ſo werden dem her biederen Meiſter Knieriem alsbald die notleidenden Schuhe ge⸗ ö ſandt mit dem Vermerk:„Um koſtenloſe Beſohlung wird ge⸗ En beten!“ Am zweiten Tag erhält der Verleger vom Meiſter ſelbſt M ſeine Schuhe zurückgebracht, er legt aber merkwürdigerweiſe 0 eine quittierte Rechnung daneben über 5.80 Mk. Als ihm klar und zu machen verſucht wird, daß doch ausdrücklich„um koſtenloſe das Beſohlung“ gebeten worden ſei, weil doch infolge des Loches Lor ein wirklich öffentliches Intereſſe vorgelegen habe, da blickt der Ri Meiſter den Verleger doch ſo erbarmend und mitleidig an, le als wollte er ſagen:„Ach, nun iſt der Skribifar wirklich gan lat übergeſchnappt!“— In Worten drückte er ſich aber dahingehend der aus, daß ihm Gevatter Gerber ſeither das Leder leider auch nicht in „koſtenlos liefere und Speiſe und Trank von ihm immer noch us bezahlt werden müßten, folglich——. Auch hier war kluger f t weiſe ſonſt nichts zu machen, als wiederum den Beutel zu jun ziehen; aber nur nicht verzagen, irgendwo wird ſich ſchon eine ten verſtändnisvolle Seele finden. Da gerade Schmieröl gebraucht ich wird, ſo ſoll der Bezug bei einer Firma beſorgt werden, deren er Inhaber der XX⸗Einrichtung angehört, da dieſe ſelbſt auch S ſoundſo oft den berühmten zeitgemäßen Vermerk anwendet, ſo t müßte endlich hier doch die rechte Stelle ſein; alſo ran mit 50 dem Beſtellzettel und darauf geſchrieben:„Um 25 Kilo Ma- dru 8 wird koſtenlos gebeten!“— Aber weit ſchneller als da er Bote weg kam, kam er zurück und berichtete, daß ihm er⸗ 1 le klärt worden ſei, wieſo etwas„kostenlos“ verlangt werden in könne. Was alſo tun? alle jene Stellen, die koſtenlos beim Beſe Verleger dies und jenes veröffentlicht haben wollen, die handeln ma „ ſelbſt ganz anders. Oat denn aber der Verleger nur alleine von der Bauer kühn um das Höchſte wirbt, und entſetzlich ge⸗ n nug iſt es, daß er zuweilen, wie im Schachſpiel, ſelbſt 8 85 Könige matt ſetzt.“ 5 g„Man muß den Bauer nie ſo weit kommen laſſen,“ rief, der junge Edelmann ſtolz.„Jeder bleibe, wohin er De gehört.“ f l i an! „Goldene Lehren!“ erwiderte Lornſen.„Die Flach⸗ bet heit und Gemeinheit bleibe in ihrem Schlamm. Aber mit eines Bauern Kopf iſt hart, und mit den Köpfen hat es eine eigne Bewandtnis.“ Er ſah ihn ſchalkhaft an. Wal⸗ Be demar verſuchte es, nachzukommen. N Ta „Welche Bewandtnis?“ fragte er. I Lu 5„Man kann ihnen nie anſehen, wie leer und hohl ſie a ſind, bis man ordentlich angeklopft hat,“ ſagte der kecke 8 Frieſe. 5 die „Der Zorn färbte Waldemars Stirn. Lina ſtand du lächelnd neben ihm; er las etwas in ihren Blicken, was 0 ihn mit Wut und Scham erfüllte. I: r Plötzlich ſtand der Staatsrat auf, ein Diener hatte das ihm einen Brief gebracht, den er erbrach, hineinblickte ges und mit ſichtlicher Freude einſteckte. ob Ich muß unſeren lieben Freunden doch zum Schluß de des Tages eine Neuigkeit mitteilen, die ſie gewiß gern ren und mit Anteil hören,“ ſagte er. ma „Ter Graf iſt zum Kammerherrn ernannt und nun 8 folgt die Verlobung,“ flüſterten die Damen. J „Kammerherr Branden iſt Großkreuzritter vom dl Danebrog und Hofmarſchall geworden. Sie werden ber ſehen,“ ſprach ein auderer dem Baron ins Ohr. en „Ich bekomme ſoeben den Befehl des Kronprinzen,“ du fuhr der Staatsrat fort,„nach den eigenen Worten Sr. ge. Königlichen Hoheit, den geiſtreichen und talentvollen 1 l Herrn Lornſen auf morgen Abend einzuladen, zum Tee. im Amalienborg⸗Palais zu erſcheinen, da Se. Königliche 1 Hoheit begierig ſind, die perſönliche Bekanntſchaft eines 5 ſo ausgezeichneten jungen Mannes zu machen.“ br be das 5 5 f a 5 chlag b. Frrocht, die ihm zufallenden Ausgaben für ſohge, 3 er u usw. aus ſeiner Taſche bezahlen zu zucht alt, e koch ein Verſuch zu machen: demnächſt ſind erneut Steuer zu b ird's wohl gelingen; denn wie hundert * Male i Se geſandt 10 im⸗ 192 mer wieder mit dem gleichen Vermerk:„Um ko 9 Auf⸗ land, ſahme wird gebeten“. Wenn der Staat ſo etwas koſtenlos ver⸗ 1 angt, warum ſoll der Verleger nicht auch mal verlangen, daß ut die Steuern ihm koſtenlos erlaſſen werden? Ein öffentliches weg. Intereſſe liegt ja für beide Teile vor, daher hebt eines das andere ſchet auf. Ueber den Erfolg ſoll ſpäter berichtet werden. 1 Lokales. N f Seckenheim, den 11. März 1916. fes 13 In letzter Zeit werden in Apotheken und Drogerien vird, bälſach ſogenannte Zahnhalsketten(Zahnperlen, Zahnhals⸗ ee, länder) für Säuglinge feilgehalten zur angeblichen Er⸗ 9 nickterung des Zahnens der Kinder. Dieſe Mitttel ſind tech⸗ t nur zu dem erwähnten Zwecke ungeeignet und bei und 1 großen Preis von 1.— Mk. 1.50 Mk. eine ganz 13 5 erflüſſige Vergeudung, ſondern die Ketten bilden auch 1 get direkte Gefahr für die Kinder, weil durch Brechen der von 15 te ſehr leicht Fremdkörper in Naſe, Ohren und Mund Pere 5* Kinder geraten und dort ganz unangenehme Erſchein⸗ und ngen hervorrufen können. Vor dem Ankauf ſolcher Ketten lies wird daher: ſinn aher gewarnt. mit 0 8 N Zur den 0 N 0 2 2 0 Konfirmation 1 68 und 10 Nommunion mi gen empfolls. 9 Gesangbücher an 5 1 und 1 9 9 1„agnifikate 1 1 oon den einfachsten bis æu don 8 1 De foinslen Hinbdnden. Le ne 5.. 7. e Sg. Simmermann S 0 5 2 Hildastrasse Mr. 68. 5 9 7777õõͤõͤͥũã ²ðV: b ĩͤ v 7 5 7—.. ach mitgeten Genügend Drotgetreide. Wie beſtimmt nen] nenen 8 wird, iſt der Bedarf an Brotgetreide bis zur 1 200000 rute vollſtändig gedeckt. Die zunächſt auf etwa 0 das Dopusounen veranſchlagte Reſerbe iſt ſogar auf des— ppelte, etwa 400000 Lonnen, geſtiegen. i de. dem 5 Altersrente. Wie das W. T. B. meldet, iſt ng m Ar desrat bereits eine Vorlage zugegangen, nach der 1 Bezug eng des Reichstags, die Altersgrenze für den em herabzuſeh Altersrente vom 70. auf das 65. Lebensjahr 9 zen, zugeſtimmt werden ſoll. i % Enktun Darlehenskaſſenſcheine zu 50 Mark. Der bſt ark rf für die neuen Darlehenskaſſenſcheine zu 50 10 und iſt etzt feſtgeſtellt. Sie ſind 15 Zentimeter breit oſe das 0 Zentimeter hoch.„Sie beſtehen aus Hanfpapier, es als fortlaufendes natürliches Waſſerzeichen eine von der Rur kerzweigen umgebene Kaiſerkrone trägt. Auf der n, bläckſeite befindet ſich links ein aus gemiſchten 7 15 f der en, rünen und gelben) Pflanzenfaſern beſtehen⸗ 5 Skreiſen Die Vorderſeite enthält einen Untergrund och außerlblicher, rotbrauner und graublauer Farbe. Der er⸗ r graublaue Rand zeigt zwiſchen geraden Einfaſ⸗ 1 ten öslinien feine verſchlungene Guillochen und Roſet⸗ cht ich ful zen vier Ecken. Auf der Innenfläche befinden en beach iſierte Reichsabzeichen. Der Untergrund der Vor⸗ 95 Stern iſt durch zweifarbige 18 und 55 10 50 5 und Roſetten ausgefüllt, die zum Teil die Zahl % druckt halten. Die Rückſeite iſt in grüner Farbe ge⸗ ss„Nahm und zeigt einen in der Mitte geteilten rechteckigen 4 lem Gr auf dem ſchraffierte Verzierungen aus dunk⸗ im peſchloſſe e hervortreten. In jedem der beiden ein⸗ in mania ſeuen Felder befindet ſich ein Brustbild der Ger⸗ ne bon 5 er übrige Teil innerhalb des Rahmens wird f em aus verſchlungenen Linien gebildeten Un⸗ N 4 1 ch ziemlich N.. t ihrundmuſter ausgefüllt. Baden. der Geanüheim, 10 März,(riegsanleihe) anleihe we ſparberein zeichnete für die vierte Kriegs⸗ beteilſe 50000 Mark. Die Firma Weil und Reinhardt mit 3000 ſich mit 500 600 Mark und deren Perſonal 000 Mark Nein i. Mannheim, 10. März(Ueberfahren.) Lag urberſcreiten der Gleiſe wude der 63jährige Ludnöbner Auguſt Gwinner aus Frieſenheim in der ersappaſener Anilinfabrit von einem Eiſenbahnwagen d getötet. i. ö ühl, 10. März.(Froſt.) Letzter Lage ging urch die dem Offenburger Blatt ſtammende Nachricht fem, Blätter, die kalte Witterung habe das Frühobſt zu Grunde gerichtet. Aus dem Bezirk Bühl an nun dem„Bad. Beobachter“, daß, wenn etter auch einigen frühblühenden Obſtbäumen ernichtung der ganzen Früh⸗ ſwetſe 1 12 8 ö Fruh mundſt msd noch friſch und geſund, ebenſo das Bee⸗ N ei habe, von einer e cen 1 der ear fand kürzlich hier eine Ausſprache ö zu b beſageſchaffen, h. ce ed zwar ſtatt. m d Singen 5000 Mk., Radolfzell 2500 Mk. erbach 3500 Mk. Die Schweine werden von der fandwi 9 fler angeben an die Städte geliefert und ſie 8 5 zur unmittelbaren Ernährung der tenen. 2 7 2 2 ub 1 N deff, fügen bei Lahr, 10. März.(Hohe Vieh⸗ ei der Verſteigerung eines Gemeindefar⸗ den hier wurde der Farren von einer Oſſenburger Wurſtfabrik zu dem Preiſe von 3025 Mk. erworben. () Langenargen, 10. März.(Guter S 3 Die Landſturmgrenzwache hat 75 der Argenbrücke ruſſiſche Gefangene abgefaßt, die auf dem Gut Kalten⸗ berg bei Tettnang beſchäftigt waren und in die Schweiz entweichen wollten. ( Konſtanz, 10. März.(Kriegsanleihe.) Die Firma L. Stromeyer u. Co. hat zur vierten Kriegs⸗ anleihe wiederum eine Million gezeichnet. O Konſtanz, 10. März.(Grenzſperre.) Die Schwierigkeiten im Grenzverkehr haben ſich inſofern ver⸗ ſchärft, als die Mitnahme der deutſchen Zeitungen nach der Schweiz verboten worden iſt. Dieſe Maßnahme fußt auf einer geſetzlichen Vorſchrift der ſchweizeriſchen Poſtordnung, wonach ausländiſche Zeitungen nur durch die Poſt bezogen werden dürfen. Verantwortlich für die Redaktion Ua. Immetmunn, Secken Gottesdlenst- Ordnung. der evang. Kſtchengemelnde der kath. Rifchengemeinde Sonntag, 12. März 1916 1. Fastensonntag. Sonntag Invocasdit(12. März) ½ 10 Uhr Hauptgottesdienſt ½8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. 1721 Jagendgottesdienſt. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Chriſtenlehre für die 1 Uhr: Cheiſtenlehre. männl. Jugend ½2 Uhraherz⸗Jeſu⸗An dacht Donnetstag, 16 mä 7 Uhr: Faſtenpredigt mit 8 Uhr Abendgottesdienſt.] Segensandacht. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheekkonte 629 Ludwigs⸗ hafen a. Rh. Bezirkssparkasse(Stadtsparkasse) Ladenburg. unter Bürgschaft von 6 Gemeinden. Annahme von Spareinlagen, 4% tügl. Verzinsung. Auch kostenfreie Einzahlungen auf Postscheekkonto 5444 Karlsruhe und Girokonto bei der Badischen Bank Mannheim Einlagenschutz durch Spetrmassregeln und strengste Verschwiegenheit. Prima Dickräbensanen (ftiesen Walzen) emnehlt vor pfund 60 pfl. Joh. Friedel Erfurter demüse- und Blumensamen sind eingetroffen Fr. Wagners“ Nachf. int. W. Höllstin Oermanie- Drogerie. Vierte Kriegsanleihe und zwar 5% Reichsanleihe zu 98.5% 5% Schuldbucheinträge mit Sperre bis 15. April 1917 zu 98 3% 4% Schatzanweiſung zu 95.— 7, können bei Kaufmann G. Röſer od an unſerer gaſſe ohne erechnuns einer Previſion gezeichnet werden Städtiſche Sparkaſſe Schwetzingen JZamenbau und Samenhandlung Mannheimer Moor kulturen F. Lis thold F 2, ga gegenüber von Geschw. Gutmann MANNHEIM empfiehlt alle Feld- und Garten- Samereien und Pflanzen in prima Sorten echter Aualität. daatkartoffeln Kaiserkrone und Früh- Nose. Vapier⸗Hammlung. Auch in hieſiger Gemeinde iſt beabſichtigt am Mittwoch, den 15. März 1916 Nachmittags von 1 bis 5 Uhr eine Papierſammlung zu veranſtalten. Die Abholung erfolgt zur genannten Zeit durch die Schüler der oberen Schulklaſſen. Wir bitten deshalb alles n Zeitungspapier Alt Papier welches zur Wiederverwendung als Papier dienen ſoll und zwar nach beiden Verwendungsmöglich⸗ keiten getrennt, zuſammengelegt und gebündelt bereit halten zu wollen, damit die Abholung ohne Zeitverluſt erfolgen kann. Werft kein Papier fort, vernichtet es nicht, ſondern ſammelt es und gebt es zur zweckent⸗ ſprechenden Wiederverwendung ab. Es iſt wohl jede Haushaltung in der Lage, hier eine Gabe zu ſpenden, unſeren kämpfenden Truppen eine nicht zu unterſchätzende Hilfe und unſerer, unter ſchwierigen Verhältniſſen arbeiten⸗ den Papierinduſtrie eine wertvolle Unterſtützung zu bieten. Seckenheim, den 10. März 1916. Der Ortsausſchuß vom Roten Krenz Kunz, Pfarrer. Volz, Bürgermeiſter. und alles Bekanntmachung. Mußterung und Aushebhung der Militärpflichtigen betr. Die Muſterung und Aus hebung der Militärpflichtigen des Aus hebungsbezirks Mannheim findet am 18., 16., 17. und 18. März 1016— jeweils 8 Uhr vormittags beginnend— im 1. Stock der Turnhalle, Friedrichs ſchule 2(Eingang von der Karl⸗Friedrichsſtraße aus) wie nachſtehend angegeben, ſtatt. Es haben zu erſcheinen: Alle Militärpflichtige— nicht Landſturmypflichtige die wegen Krankheit oder bisherige Nichtgeſtellung noch keine endguͤltige Entſcheidung erhalten haben (ſomit ſolche die noch die aktive Dienſtzelt abzuleiſten haben), und vor dem Jahre 1894 geboren find. Aus dem Fandbezirk: 8 Sämtliche Pflichtige der Jahrgänge 1894, 1895 und 1899 der Eemeinden Ilvesheim, Ladenburg, Neckarhauſen, Schriesheim, Seckenheim und Wallſtadt am ams tag, den 18. März 1916, vorm. 8 Ihr Zu dem vorſtehend angegebenen Termin haben die Militärpflichtigen pünktlich, ſowie in keinlichen und nüch⸗ terem Austande zu eiſcheinen. f Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungs termin verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis spätestens 3 Cage ver dem Muſterungstermine hierher einzureichen; das Zeugnis iſt durch die Polizeibehörde beglaubigen zu laſſen, ſofern es nicht von einem Gr. Bezirksarzte aus⸗ geſtellt iſt. Die Beglaubigung der Zeugniſſe erfolgt koſtenlos. Gemütskranke, Blöas innige, Rrüäppel, Epileptiker usw. können aufgrund der Vorlage eines derartigen ärzt⸗ lichen Zeugniſſes von dem perſönlichen Geſcheinen im Muſterungstermin befreit werden. Militärpflichtige, die zu dem genannten Termine nicht pünktlich oder Überhaupt nicht erscheinen, werden, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geldstrafe bis zu 30 mn. oder mit Hatt bis xu drei Tagen beſtraft.(§ 26 Ziff. 7 Wehrordnung.) Wer in döswllnger Absicht zu den Terminen“ nicht erscheint, bat seine sofortige Festnahme, Behandlung als unsicherer Dienstpflichtiser und sofortige Einstellung zu gewärtlgen. Die Militärpflichtigen der Jahrgänge 1894 und 1895 haben ihre Muſterungsausweiſe, die des Jahrgangs 1896 ihre Anmeldebeſcheinigungen mitzubringen. Mannheim, den 8. März 1916. Der Zlolloorsitzende der Etsatzkommission d. Aushebungsberitns Manghelm Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 11. März 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wit bringen zur allgemeinen Kenntnie, daß wegen zu geringer Beſtellungen keine Fruͤhkartoffel durch die Ge⸗ meinde beſorgt werden konnen. Der ſonſtige Bedarf an Saatkarteffel wird durch die beiden Sorten Induſtrie und Woltmann zu decken verſucht. Seckenheim, den 11. März 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekannfmachüng. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkuͤndigungs⸗ blatt veröffentlichten eine Verordnung des Kel. ſtellver⸗ tretenden Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 22. Februar 1916 über„Verbot des Fällens von Nuß⸗ bäumen, ſowie des Abſchlußes von auf den Erwerb nicht gefällter Nußbäume gerichteten Verträgen“. Auf diefe Verordnung, deren Text auch bei dem Gr. Bezirksamt ſo⸗ wie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hingewieſen. Mannheim, den 6. März 1916. Sr. gezirksamt.— Dolifeidirektien. Schmitt. Noch. : 7 42 Deulſche Reichsſchazanweiſungen. 5% Neulſche Reichsanleihe, ukändbat bis 1024. 5(Vierte Kriegsanleihe.) Zur Beſtreitung der durch den Krieg erwachſenen Ausgaben werden 4½% Reichsſchatzanweiſungen 22222ͤ ͤ und 5% Schuldverſchreibungen des Reichs hiermit zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. kündbar; bis dahin kaun alſo auch ihr Zinsfuß nicht herabgeſetzt werden. Die Schuldverſchreibungen ſind ſeitens des Reichs bis zum 1. Oktober 1924 nicht Die Inhaber können jedoch über die Schuldverſchreibungen wie über jedes andere Wertpapier jederzeit(durch Verkauf, Verpfändung uſw.) verfügen. rewe. 1. 4. Bedingungen. Seichnunssſtelle iſt die Reichsbank. Zeichnungen werden von Samstag, den 4. März, an bis Mittwoch, den 22. März, mittags 1 Uhr bei dem Kontor der Reichshauptbauk für Wertpapiere in Berlin Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 99) und bei allen Zweiganſtalten der Reichsbank mit Kaſſeneinrichtung entgegengenommen. Die Zeichnungen können aber auch durch Vermittlung der Königlichen Seehandlung(Preußiſchen Staatsbank) und der Preußiſchen Central⸗Genoſſenſchaftskaſſe in Berlin, der Königlichen Hanptbank in Nürnberg und ihrer Zweiganſtalten, ſowie ſämtlicher dentſchen Banken, Bankiers und ihrer Filialen, ſämtlicher deutſchen öffentlichen Sparkaſſen und ihrer Vrebände, jeder deutſchen Lebeusverſicherungsgeſellſchaft und jeder deutſchen Kreditgenoſſenſchaft erfolgen. Zeichnungen auf die 5% Reichsanleihe nimmt auch die Poſt an allen Orten am Schalter entgegen. Auf dieſe Zeich⸗ nungen kann die Vollzahlung am 31. März, ſie muß aber ſpäteſtens am 18. April geleiſtet werden. Wegen der Zinsberechnung vgl. Ziffer 9, Schlußſatz. Die Schatzanweiſungen ſind in 10 Serien eingeteilt und ausgefertigt in Stücken zu: 20 000, 10 000, 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Mark mit Zinsſcheinen zahlbar am 2. Januar und 1. Juli jedes Jahres. Der Zinſenlauf beginnt am 1. Juli 1916, der erſte Zinsſchein iſt am 2. Januar 1917 fällig. Welcher Serie die einzelne Schatzanweiſung angehört, iſt aus ihrem Text erſichtlich. Die Reichsfinanzverwaltung behält ſich vor, den zur Ausgabe kommenden Betrag der Reichsſchatzanweiſungen zu begrenzen; es empfiehlt ſich deshalb für die Zeichner, ihr Einverſtändnis auch mit der Zuteilung von Reichsanleihe zu erklären. Die Tilgung der Schatzanweiſungen erfolgt durch Ausloſung von je einer Serie in den Jahren 1928 bis 1939. Die Aus⸗ loſungen finden im Januar jedes Jahres, erſtmals im Januar 1923 ſtatt; die Rückzahlung geſchieht an dem auf die Ausloſung folgenden 1. Juli. Die Inhaber der ausgeloſten Stücke önnen ſtatt der Barzahlung viereinhalbprozentige bis 1. Juli 1032 unkündbare Schuldverſchreibungen fordern. Die Reichs anleihe iſt ebenfalls in Stücken zu 20 000, 10 000, 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Mark mit dem gleichen Zinſenlauf und den gleichen Zinsterminen wie die Schatzanweiſungen ausgefertigt. Der Zeichnungspreis beträgt: für die 4½% Reichs ſchatzanweiſungen 98 Mark, „ 5% Reichsanleihe, wenn Stücke verlangt werden, 93,50 Mark, a „ wenn Eintragung in das Reichsſchuldbuch mit Sperre bis 15. April 1917 beantragt wird, 99,30 Mark für je 100 Mark Nennwert unter Verrechnung der üblichen Stückzinſen(ogl. Ziffer 9). Die zugeteilten Stücke werden auf Antrag der Zeichner von dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin bis zum 1. Oktober 1917 vollſtändig koſtenfrei aufbewahrt und verwaltet. Eine Sperre wird durch dieſe Niederlegung nicht bedingt; der Zeichner kann ſein Depot jederzeit— auch vor Ablauf dieſer Friſt— zurücknehmen. Die von dem Kontor für Wertpapiere aus⸗ gefertigten Depotſcheine werden von den Darlehnskaſſen wie die Wertpapiere ſelbſt beliehen. ** 5%* . Zeichnungsſcheine ſind bei allen Reichs bankanſtalten, Bankgeſchäften, öffentlichen Sparkaſſen, Lebensverſicherungsgeſellſchaften und Kreditgenoſſenſchaften zu haben. Die Zeichnungen können aber auch ohne Verwendung von Zeichnungsſcheinen brieflich erfolgen. Die Zeichnungsſcheine für die Zeichnungen bei der Poſt werden durch die Poſtanſtalten ausgegeben. .Die Zuteilung findet tunlichſt bald nach der Zeichnung ſtatt. Ueber die Höhe der Zuteilung entſcheidet die Zeichnungsſtelle. Beſondere Wünſche wegen der Stückelung ſind in dem dafür vorgeſehenen Raum auf der Vorderſeite des Zeichnungsſcheines anzugeben. Werden derartige Wünſche nicht zum Ausdruck gebracht, ſo wird die Stückelung von den Vermittlungsſtellen nach ihrem Ermeſſen vorgenommen. Späteren Anträgen auf Abänderung der Stückelung kann nicht ſtattgegeben werden. Die Zeichner können die ihnen zugeteilten Beträge vom 31. März d. J. an jederzeit voll bezahlen. Sie ſind verpflichtet: 30% des zugeteilten Betrages ſpäteſtens am 18. April d. J., 20%%„ 1 8 5„ 2 Mai d. J. 25%„„** 4 29. Juni d J. 25„„ N„ 20. Juli d. J. zu bezahlen. Frühere Teilzahlungen ſind zuläſſig, jedoch nur in runden durch 100 teilbaren Beträgen des Nennwerts. Auch die Zeichnungen bis zu 1000 Mark brauchen nicht bis zum erſten Einzahlungstermin voll bezahlt zu werden; Teilzahlungen ſind auch auf ſie jederzeit, indes nur in runden, durch 100 teilbaren Beträgen des Nennwerts geſtattet; doch braucht die Zahlung erſt geleiſtet zu werden, wenn die Summe der fällig gewordenen Teilbeträge wenigſtens 100 Mark ergibt. Beispiel: Es müſſen alſo ſpäteſtens zahlen: die Zeichner von 900: 4 100 am 24. Mat, 4 100 am 23. Juni,% 100 am 20. Juli; die Zeichner von 4 200: 4 100 am 24. Mai,& 100 am 20. Juli: die Zeichner von 100:& 100 am 20. Juli. Die Zahlung hat bei derſelben Stelle zu erfolgen, bei der die Zeichnung angemeldet worden iſt. Die am 1. Mai d. J. zur Rückzahlung fälligen 80 000 000 Mart 4% Deutſche Reichsſchatzanweiſungen von 1012 Serie II werden— ohne Zinsſchein— bei der Begleichung zugeteilter Kriegsanleihen zum Nennwert unter Abzug der Stückzinſen bis 30. April in Zahlung genommen. Die im Laufe befindlichen unverzinslichen Schatzſcheine des Reichs werden— unter Abzug von 5% Diskont vom Zahlungstage, früheſtens aber vom 31. März ab, bis zum Tage ihrer Fälligkeit— in Zahlung genommen. „ Da der Zinſerlauf der Anleihen erſt am 1. Juli 1916 beginnt, werden auf sämtliche Zahlungen für Reichsanleihe 5%; für Schatzanweiſungen 4/½% Stückzinſen vom Zahlungstage, ſrüheſtens aber vom 51. März ab, bis zum 30. Juni 1910 zu Gunſten des Zeichners verrechnet; auf Zahlungen nach dem 30. Juni hat der Zeichner die Stückzinſen vom 30. Juni bis zum Zahlungstage zu entrichten. Wegen der Poſtzeichnungen ſiehe unten. Beispiel: Von dem in Ziffer 4 genannten Kaufpreis gehen demnach ab: b 5 5 55 J. bei Begleichung von Reichsanleihe 3 3 2 Mal II. bei Begleichung v. Reichsſchatzantw.) big zum 1) am e) am e) am 31. März 18. April 24. Mai 90 Tage 72 Tage 36 Tage 56 Stückzinſen für 90 Tage 72 Tage 386 Tage 4½% Stückzinfen für 1.25 9% 10 0,50 5% a 1.125 /% 0,0 5% 0.45 5% Ta lich zu zahlen⸗ 3 für 0 Stüde 57,5 ½ 3750 7 58.7 Schuldbn 570 97,05% 97,30% 97,80% Tatſächlich zu zahlend. Betrag alſo nur 93,87 50% 94,10% 94,55% Bei der Reichsauleihe erhöht ſich der zu 1 Betrag für jede 18 Tage, um die ſich die Einzahlung weiterhin verſchiebt, um 28 Pfennig, bei den Schatzanweiſungen für 10. ede 4 Tage um 5 Pfennig für je 100 Mk. Nennwert. Bei Poſtzeichnungen(ſiehe Ziffer 1, letzter Abſatz) werden auf bis zum 81. März geleiſtete Vollzahlungen Zinſen für 90 Tage(Beiſpiel Ia), auf alle andern Vollzahlungen bis zum 18. April, auch wenn ſie vor dieſem Tage geleiſtet werden Zinſen für 72 Tage(Beispiel Ib) vergütet. Zu den Stücken von 1000 Mark und mehr werden für die Reichsanleihe ſowohl wie für die Schatzanweiſungen auf Antrag vom Reichsbank⸗Direktorium ausgeſtellte Zwiſchenſcheine ausgegeben, über deren Umtauſch in endgiltige Stücke das Erforderliche ſpater öffentlich bekannt gemacht wird. Die Stücke unter 1000 Mark, zu denen Zwiſchenſcheine nicht vorgeſehen find, werden mit größtmöglicher Beſchleunigung fertiggeſtellt und vorausſichtlich im Auguſt d. J. ausgegeben werden. Berlin, im Februar 1916. — Reichsbank⸗Direktorium. Havenſtein. v. Gr imm. 2 Nächſte Woche folgendes beachten. 1. Sonntag krüh findet die öſterliche Generalkommunion ſtatt für alle Mitglieder des Vereins. 2. Sonntag mittag 12/ Uhr mögen die Pertrauens⸗ männer ſich pünktlich beim Präſes einfinden— alle— 3. Donnerstag iſt das übliche Turnen unter der Leitung des ſtellvertretenden Turn waris Ad. Koob, zahl⸗ reiches und pünktlicheres(½9) Erſcheinen erwünſcht, weil ½10 Uhr geſchloſſen werden muß. er Praeſes: Kaplan, Bihler. Ffaübhwoleit Seckenheim Mittwoch, den 15. März abends 8 Uhr findet unſere diesjährige Generalverſammlung ſtatt und werden unſere verehrl. Vorſtandsdamen, Herren Beiräte und beſonders unſere verehrlichen Mitglieder hier⸗ zu höflichſt eingeladen. Tagesordnung: Tätigkeits⸗ und Rechenſchaftsbericht für das Jahr 1915. Einladung zur Zeichnung auf die 4. Kriegsanleihe Der Ländliche Gfeditverein Seckenheim nimmt Zeichnungen auf diese Anleihe entgegen und ersuchen wir Zeichnungen bis längstens 21. d. Weitere Auskunft wird Mts. bei uns einzureichen. erteilt. Milſtär-Cerein Seckenheim. Einladung. Am Sonntag, den 12. März, mittags 3 Uhr findet im Vereinslokal Zähringer Hof(Nebenzimmer) unſere jährl. Generalverſammlung Tagesordnung: f Jahresbericht, Rechnungs vorlage, Unterſtützungsfond, Reichsanleihe, Soaſtiges. Die Kameraden werden freundlichſt eingeladen pünkt ⸗ lich und vollzählig zu erſcheinen. Zahn- Ateſſer Maria Lösche geckenheim, Schloßſtraße 29 Il. ſtatt. 2 ſpeziell für Nervöſe und Schwache ſehr zu empfehlen. „Spezialität: Gebiſſe ohne Gaumen plate.“ Sprechſtunden: Jountag⸗ und Mittwoch von 11 bis 1 Ahr. 2 — empfehle ich mein reichhaltiges Lager hervorragender Neuheiten G ANMZUd-S To FEN Sowie sehr schönen schwarzen d KLEID ER-STOF FEN in grösster Auswahl zu den denkbar billigsten Preisen Zum Besuch ladet freundlichst ein ö Inh. Riehard Rail. Ländlicher 5 Eingetragene Gruoſſenſchaft mit unbeſchr. Haftpflicht. Wir erſuchen die über Spareinlagen von heute bis Dienstags, den huf⸗ Beiſchreibung des Zinſes beim Rechner vorzulegen nannten Zeit dies unterlaſſen, ſich mit dem Vortrag ihre Zinſen nach unſeren Büchern zufrieden geben müſſen. Seckenheim, den 7. März 1916. Der Vorſtand. kauft jedes Quantum zu Tagespreis Jacob oll. Deckarau, Telefon: Mannheim 2272. Maxſtr. 25. 5 NB. Anmeldung auch bei Herrn Gg. Röser, U Ratbol. Jünglingsperein Seckendeim. g Der Voran. Faſt gänzlich Schmerzloses Zahnziehen Nondrmation u. Kömmunion Emil Werber Nachfolger — Credttworein Sgckenheim, Sparbücher n 14. März, jeweils mittags von 1 his 4 Ahr be? und bemerken zugleich, daß diejenigen, welche in der ge, Rüben und Karkoffeln