til Ii 1 i ü Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. % Der Abonnementspreis beträgt monatlich 40 Pfg. 8 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 5—— 2 e 1— Kriegschronik 1915 0 „SFFFbbbb000b0T0T0T0T0T0TbTbTbTbTbTbTbTbb 29. März: Die Oberſte Heeresleitung gibt bekannt, daß Generaloberſt von Kluck durch einen Schrapnellſchuß leicht verwundet wurde. Tauroggen wurde von unſeren Truppen im Sturm genommen. Bei Krasnopol machten wir 1000 Gefangene. Das Ringen in den Karpathen dauert fort. 8 Freiherr von der Golz trifft in Berlin ein und begibt ſich ins Sroße Haußptquarlier. Seneral Liman v. Sanders erhält den Oberbefehl über die 10 disch Dardaneflenarmee. „ März: Bet Krasnopol erlitten die Ruſſen ſchwere Ver⸗ luſte(etwa 2000 Tote). Die Zahl der Gefangenen erhöhte ſich dort auf 3000. Heftige raue in den Karpathen. Aus Indien wird wieder eine Gärung gemeldet. D Franzöſiſche und engliſche Schiffe beſchießen wleder die ardanellenforts. DEinige engliſche Dampfer wurden von unſeren U⸗Boolen verſenkt. 8 Die Streikbewegung in der engliſchen Arbeiterſchaft mt zu. g „ t feſtgeſtellt werden konnten. Das 5 1 ung, die die Nordweſtfronk der Feſhung zu decken 890 dürfte unmittelbar bevorſtehen. Der Angriff muß der Weicht vorbereitet und geleitet geweſen ſein, wenn Gr agesbericht melden kann, daß trotz des bedeutenden ſolges, der uns als Beute 12 Offiziere und 486 Mann unverwundeten Gefangenen, dazu 1 Geſchütz und nur aſchinengewehre einbrachte, die deutſchen Verluſte Au gering ſeien. Das iſt eine deutliche und deutſche Atwort auf die„Beſchlüſſe“ von Paris. 5 Die Engländer durften ſich des Beſitzes des Munengtrichters, mit dem ſie uns leider Verluſte beizu⸗ t verwasten, nicht lange erfreuen; mit Hand⸗ granaten wen ſie aus ihnen wieder vertrieben, ſoviele on ihnen noch zu laufen imſtande geweſen ſein ſollten, un ein Granatenangriff verläuft für den unterliegenden westen hui ſehr verluſtreich, wie man aus Feld⸗ tiefen weiß.„ ben, Die Angeſſe der Ruſſen gegen die Mitte der utſchen Front haben, wohl unter der Nachwirkung der läuzterlichen Verluſte, an Kraft verloren oder ſind vor⸗ 5 ganz eingeſtellt. Dagegen gelten die Anſtürme Hinnglich mit vermehrter Heftigkeit jetzt vornehmlich udenburgs rechtem Flügel. Südlich des Narocz Sees enta en unſere Truppen ſiebenmal dem auflutenden Feind fuſte dentreten. Bis zum 27. März betrugen die Ver⸗ gate der Ruſſen nach der Schätzung eines deutſchen krichterſtatters bereits über 80 000 Mann allein vor der Rune und dem rechten Flügel unſerer Front. Aller⸗ gs ſollen ſie nicht weniger als 60 Infanteriediviſio⸗ nen be 5 g in ber eine Million i bereitgeſtellt haben, alſo immerhin über eine Million Renſchen Tie Oeſterreicher haben den Italienern an deren Nene am Iſonzo, bei Görz, durch einen ebenſo Echl wie ſehr geſchickten Angriff eine tüchtige Italis ppe beigebracht, die bezüglich der Beteiligung Korlens an dem geplanten Reſerveheer der Verbündeten ahl nicht ohne ernüchtende Nachwirkung bleiben wird. Die Ereigniſſe im Veſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. ves heimer Anzeiger, Neckarhauſer . Sechenkeim, Donnerstag, 3 Malancourt die —— e Hmtsblaftf der Bürgermaisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. den 30. eee ee ee 85 2228 unſere Stellungen zwiſchen Avocburt und Bethincoulk wieder auf. Gegen 3 Uhr nachmittags unternahmen die Deutſchen einen ſtarken. Angriff gegen unſere Front Haucourt⸗Malan⸗ court. Die hintereinanderfolgenden Angriffswellen⸗wurden fämt⸗ lich unter ſtarken Verluſten durch unſer Sperrfeuer und unſer Infanteriefeuer zurückgeſchlagen. Oeſtlich der Maas beſchießt der Feind unſere zweiten Linien. In der Woevre richtele unſere Artillerie umfaſſendes Feuer gegen die empfindlichen Stellen der feindlichen Front. In den Bogeſen ziemlich leb⸗ hafter Artilleriekampf in der Gegend von Stoßweier und Mühl⸗ bach, ſowie am Hartmannsweilerkopf. 8 8 8 e Der Bundestag. 2 8 WTB. Paris, 29. März. Die Verſammlung der Verbündeten hielt am Dienstag nachmittag ihre Schluß⸗ ſitzung ab. Briand dankte den Abgeſandten der Mächte für ihre Zuſammenarbeit. Briand, der Zuverſicht in 3 g 73 f 8 5 den endgültigen Sieg bezeugte, drückte ſeine Befriedigung aus über die Leichtigkeit, mit der die verſchiedenen Fragen geregelt wurden. Er erklärte, daß wenn neue Fragen auftauchten, die beſte Art, ſie zu regeln, in einer, neuen Zuſammenkunft liegen würde. 8 Die Verſammlung. nahm nach der Agence Havas fol⸗ gende Beſchlüſſe an: Die am 27. und 28. März in Paris vereinten verbündeten Regierungen ſtellen die vollſtän⸗ dige Gemeinſchaft der Anſichten der Verbündeten und deren Einheitlichkeit feſt. Sie beſtätigen ſüämlliche Maß⸗ nahmen, die getroffen wurden, um die Einheitlichkeit der Arbeit an der Frout zu verwirklichen. Darunter verſtehen ſie die Einheitlichkeit des militäriſchen Kamp⸗ ſes, die durch die zwiſchen dan Generalſtäben getrofeſe Vereinbarung geſichert iſt, die Einheitlichkeit des wirt⸗ ſchaftlichen Kampfes, deſſen Organiſation durch die Ver⸗ ſammlung geregelt wurde, und die Einheitlichkeit des diplomatiſchen Kampfes, die durch ihren unerſchütterlichen Willen, den Kampf bis zum Sieg der gemeinſamen Sache fortzuführen, verbürgt wird. Die Regierungen der Ver⸗ bündeten beſchließen, die Einheitlichkeit ihrer Anſichten und Intereſſen auf dem wirtſchaftlichen Gebiet in die Praxis umzuſetzen und beauftragen die wirtſchaftliche Zuſammenkunft, die demnächſt in Paris ſtattſinden wird, ihnen die Maßnahmen vorzuſchlagen, die geeignet ſind, dieſe Gemeinſchaft zu verwirklichen, um den wirtſchaft⸗ lichen Kampf zu bekräftigen, einzuordnen und einheillich zu geſtalten, der geführt werden ſoll, um die Verpro⸗ viantierung des Feindes zu verhindern. Die Verſamm⸗ lung hat beſchloſſen, einen ſtändigen Ausſchuß einzurich⸗ ten, in dem alle Verbündeten vertreten ſein ſollen. Die Verſammlung beſchließt: Erſtens die durch das Londoner Frachtenzenkralbureau eingeleiteten Maßnahmen fortzu⸗ führen, zweitens gemeinſam und ſo bald wie möglich die praktiſchen Mittel zu ſuchen, um eine gerechte Ver⸗ teilung der aus den Transporten zur See entſtehenden Laſten unter die verbündeten Mächte zu erzielen und um eine weitere Erhöhung der Frachttarife zu verhiidern. (Die Beſchlüſſe laſſen an Zahl wohl nicht mehr iel zu wünſchen übrig. Was dabei herauskommt, w'r ſich ja eigen. Mit hochtrabenden Worten, in dene ſich die franzöſiſche Preſſe bei der Beſprechung der Verhandlungen wie gewöhnlich wieder gefällt, iſt nicht viel ausgerichtet. Die italieniſchen Zeitungen laſſen durchblicken, daß mit italieniſchen Truppen für deu franzöſiſchen Kriegsſchau⸗ platz nicht zu rechnen ſaij. Die ſo beſonders betonte „Einheitlichkeit“ wäre demnach ſehr mit Vorbehalt auf⸗ zufaſſen. D. Schriftl.) N Unruhen in Irland. e GKG. Dublin, 29. März. Hier haben blutige Zuſammenſtöße zwiſchen engliſchem Militär und Arbei⸗ tern ſtattgefunden. Ueber Dublin iſt der Belagerungs⸗ zuſtand verhängt, iriſche Truppen ſind nach England verbracht worden und dafür zwei engliſche Regimenter nach Dublin verlegt. Der Krieg zur See. 8 Die„Mauritania“. a G. Rotterdam, 29. März. Die„Mauritania“, das Schweſterſchiff der„Luſitania“, die bisher als Ho⸗ ſpitalſchiff verwendet wurde, iſt dem„Journal„f Com⸗ merce“ zufolge von der engliſchen Admiralität wieder Fed n dei Die„Mauritania“ ſoll gleich einer Reihe von anderen Ozeandampfern, deren Beſchlagnahme wieder aufgehoben iſt, den regelmäßigen Verkehr zwi⸗ ſchen Newyork und engliſchen Häfen aufnehmen, um die Frachtraumnot nach Möglichkeit zu mildern. f WTB. Berlin, 29. Menz.(Amtlich.) Der Sekretär der engliſchen Admiralität hat eine Erklärung abgegeben, die auf folgendes aufmerkſam macht: 1) Während dieſes Krieges ſind 6 deutſche bronzene Torpedo in unbeſchädigtem Zuſtand in der Nordſee und im Kanal aufgefiſcht worden. 2) Die angegebenen Abmeſſungen, die mit Gewinden verſehenen kleinen Löcher und die Zugſtärke weiſen ſämtlich darauf hin, daß die gefundenen Metallſtücke Teile der Luftkammer eines bronzenen Torpe⸗ dos ſind. 3) Kein Teil eines franzöſiſchen oder engliſchen Torpedos beſteht aus Metall von dieſer Abmeſſung, Dicke und Stärke. 4) Soweit wir feſtſtellen können. iſt in jedem Fall 7 58 Zeitung, Goinger Seitung. Mürz 1816. französ. Stellungen Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 5 Fernſprechanſchluß Nr. 16. ürmt. (mit Ausnahme eines) in dem ein Schiff von den Deütſchen tor⸗ pediert wurde, von einem bronzenen Torpedo Geb auch ge⸗ macht worden.— Sobald die aufgefundenen Metallteile vor⸗ gelegt werden, ſollen ſie deutſcherſeits der gewiſſenhafteſten, Prüfung unterzogen werden. Solange dieſe nicht abgeſchloſſen iſt, muß ein Urteil über das Material vorbehalten bleiben. Die amtliche Erklärung des Chefs des Admiralſtabs hat bereits feſt⸗ geſtellt, daß von deutſchen Seeſtreitkräften ein Torpedo auf die„Tubautia“ nicht abgeſchoſſen iſt.. i WB. Imniden, 29. März. Ein Fiſchdampfer berichtet, daß er am 27. März einem engliſchen Zer⸗ ſtörer mit drei Schornſteinen, der den Namen„III Me⸗ duſa“ trug, vor Anker auffand. Der Buck des Zer⸗ ſtörers war eingedrückt. Auf Deck lagen viele Trümmer umher. Das Hinterſchiff, von dem die engliſche Flagge wehte, war im Verſinken. Die Mannſchaft hatte das Schiff verlaſſen —„ : 5 Die Lage im Oſten. Vie. Wien, 29. März. Amtlich wird verlautbart vom 29. März 1916: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Geſtern war die Fliegertägikeit auf beiden Seiten recht lebhaft. Meh⸗ rere feindliche Flugzeuge wurden durch Feuer und eigene Flieger zum Umkehr gezwungen. Ein von unſerer Ar⸗ tillerie herabgeſchoſſener ruſſiſcher Doppeldecker ſtürzte öſtlich von Buczacz hinten den feindlichen Linien ab. durch Fliegerbomben entſtand bei uns keinerlei Scha⸗ den. Unſere Flieger haben einige Orte hinter der ruſſi⸗ ſchen Front ausgiebig und mit beachtetem Erfolg be⸗ worfen. Sonſt keine Ereigniſſe von Wichtigkeit. 5 85 Der ruſſiſche Kriegsbericht. f WB. Petersburg, 9. Mäcz. Weſtfront: Im Ab⸗ ſchnitt von Riga Artiflerie⸗ und Gewehrſeuer. Im Abſchnitt von Jakobſtadt griffen die Deutſchen nach heftiger Artillerievorbe⸗ reitung in der Gegend des Dorfes Warkung(13 Kilometer ſüdlich Jakobſtadt) an, wurden aber zukückgeſchlagen. In der Ge⸗ gend nordweſtlich von Poſtawy ſetzt der Feind heftigen Wider⸗ ſtand entgegen und macht an einigen Stellen wütende Gegen⸗ angriffe. Am Naroecz⸗See beſetzte der Feind den Wald ſüdlich des Dorfes Mokrzyee. 1 warſen die Deutſchen im Gegen⸗ angriff aus dem Nordteiß dieſes Waldes heraus, wobei wir zwei Maſchinengewehre erbeuteten und Gefangene machten, die vier verſchiedenen Regimentern angehören. In der Gegend der Rokitno⸗Sümpfe ſowie in dem Abſchnilt nördlich und gad lich davon dauern die Gefechte an.— Galizien: Mö d'ich Bo⸗ jan ließen wir 13 Minen zugleich ſpringen, darauf überlief un⸗ ſere Infanterie im Sturm'auf zwei Grabenreihen des Gegners. Die Abnahme der ruſſiſchen Ausfuhr. Petersburg, 29. März. Nach der Aufſtellung „ 3 der Zollverwaltung beträgt die Ausfuhr für 1915 313 Millionen, die Einfuhr 674 Millionen Rubel. Gegen frühere Jahre iſt ein Rückgang der Ausfuhr um 70 v. H. eingetreten, die Getreideausfuhr hat um 10 v. H. abgenomm⸗ f Schuldige werden geſucht. f WTB. Petersburg, 29. März. Die erſte Ab⸗ teilung des Reichsrats hat nach Prüfung der Umſtände, die die ungenügende und niemals rechtzeitige Vervoll⸗ ſtändigung der Kriegsmunition betreffen, den Beſchluß gefaßt, eine Vorunterſuchung über die auf den ehe⸗ maligen Kriegsminiſter Suchomlinow und dem ehemaligen Artillerieverwaltungschef General Kusmin Karaweajew laſtenden Anklagen anzuordnen. Senator Kusmin wurde vom Zaren mit der Unterſuchung der Angelegenheit 8 8 1 betraut... 85 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 29. März. Amtlich wird verlautbart vom 29. März 1916: g e Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die leb⸗ haften Geſchützktämpfe am Görzer Brückenkopf und im Ab⸗ ſchnitt der Hochfläche von Doberdo dauerten auch geſtern bis in die Nacht hinein. Es erfolgten jedoch keine neuen Angriffe. Oeſtlich Selz drangen die Italiener in einige Gräben ein, die nun geſäubert werden. Im Plöcken⸗Ab⸗ ſchnitt wieſen unſere Truppen wieder mehrere feindliche Vorſtöße ab. Sonſt iſt die Lage unverändert An mehreren Frontabſchnitten arbeiten die Italiener au rück⸗ wärtigen Stellungen. Südöſtlicher Kriegsſchauplkatz: Unverändert. 2 2. 2 45 Der türkiſche Krieg. WB. Konſtantivopel, 29. März. Das Haupt⸗ quaftier teilt mit: Uuſere Küſtengrtillerie verhinderte durch ihr Feuer einen Augriff von ruſſiſchen Unterſee⸗ boten, die an der Küſte geſichtet wurden, gegen den Hafen von Zonguldak, Die Unterſeeboote verſchwanden, ſobald ſie ſich durch unſere Flugzeuge verfolgt ſahen. — Eines unſerer Flugzeuge, das die IJnſel Imbros überflog, griff feindliche Cransportſchifſe in der Bucht von Kephalos, ſowie drei Flugzeugſchiffe mit Bomben au. Das Flugzeug warf zwei Bomben auf die Trans⸗ portdampfer und drei auf die Schuppen und vernurſachte einen Brand. Keine wichtige Meldung von den übrigen. Frouten. i e Neues vom Tage. Vom Reichstag. 8 5 WTB. Berlin, 29. März. Der Hauptausſchuß des Reichstags ſetzte heute die Beratung des Haushalts des Auswärtigen Amtes fort. Der Sitzung wohnte der Reichskanzler bei. Die Verhandulngen waren wiederum ſtreng vertraulich. Die Steuerkommiſſion hielt ihre erſte Sitzung ab. Zum Vorſitzenden wurde der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Dr. Gradnauer gewählt. Zuerſt wurden die Verkehrsſteuern beraten. Die nächſte Sitzung findet am 30. März ſtatt. a e Die Spaltung. Köln, 29. März. Die ſozialiſtiſche„Rheiniſche Zei⸗ tung“ erklärt, der„Vorwärts“ könne nicht mehr ſozia⸗ liſtiſces Zentralorgan bleiben, nachdem er ſeit Kriegs⸗ Minderheit ver⸗ ausbruch bereits die Auffaſſung der treten habe. In den Wahlkreiſen der 18 Abgeordeneten ſei der Streit ſchon entbrannt. Eine Spaltung innerhalb der Gewerkſchaften ſei alsdann wahrſcheinlich. Die Neutralität Spaniens. GKG. Madrid, 29. März. In einer Rede er⸗ örterte Miniſter Roman ones die gegenwärtigen unge⸗ heuren wirtſchaftlichen Schwierigkeiten. Indeſſen werde Spanien bis zum Ende neutral bleiben, wie ſtark auch die gegenteiligen Einflüſterungen ſich geltend machen könnten. ü Die Koſten der Burenexpedition. Kapſtadt, 29. März. Im Parlament verlangte die nationaliſtiſche(d. h. ſtreng buriſche) Partei zu wiſſen, wie hoch ſich die Koſten der gegen die Deutſchen in Oſtafrika gerichteten Expeditionen belaufen. Die(eng⸗ landfreundliche) Regierung bezifferte die Unkoſten für Damaraland(Südweſt) auf 4 Millionen Mark,. des Generals Smuts gegen Oſtafrika auf bisher 4,6 Mil⸗ lionen Mark auf Rechnung der ſüdafrikaniſchen Union. Die Nationaliſten(Anhänger Dewets) verlangten Zu⸗ ſicherungen für die Rückzahlung dieſer Beträge durch Eng⸗ land. Votha antwortete, einer ſolchen Undankbarkeit ſei er nicht fähig, man habe ſeine Hilfe angeboten, könne alſo nicht nachträglich die Bezahlung erpreſſen. Die Nationaliſten nahmen dieſe Erklärung mit Lärm und Widerſpruch auf. Die Monroe⸗Doktrin. GKG. Waſhington 299. März. Die Regierung hat mit den Republiken Nicaragua und Haiti Verträge abgeſchloſſen, wonach deren Zoll⸗ und Finanzweſen ſowie die Polizei unter die Aufſicht der Vereinigten Staaten geſtellt werden.(Dies bedeutet einen weiteren Schritt auf dem Wege der Monrde⸗Doktrin: Amerika den Ameri⸗ kanern, d. h. den Vereinigten Staaten von Nordamerika.) Kleine Nachrichten vom Kriege. WB. Paris, 29. März. Wie das„Journal“ berichtet, iſt General Largeau einer kürzlich bei Verdun erhaltenen Verwundung erlegen. WB. Newyork, 299. März. Der deutſche Bazar iſt geſtern geſchloſſen worden. Die Geſamteinnahme be⸗ trägt 730 000 Dollars. WB. Wien, 29. März. Wie die Blätter melden, iſt Nedo Keravic, einer der Hauptangeklagten im Sera⸗ ewoer Mordprozeß, in der Militärſtrafanſtalt Möllers⸗ erf an Tuberkuloſe geſtorben. Nedo Keravie war zum Tode verurteilt, jedoch zu zwanzigjährigem ſchwerem Kerker begnadigt worden. WTB. Bern, 29. März. Laut„Secolo“ hat ein engliſches Schiff in Patras(Griechenland) eine Ab⸗ teilung Marineſoldaten ausbruch im Hafen liegen, verhaftete. wurden auf ein engliſches Schiff gebracht. eſtzunehmen, wurden aber vom Volk daran verhindert. uch im Pyräus wurden engliſche Truppen gelandet, die zwei griechiſche, an engliſche Reedereien verkaufte Schiffe entführen wollten, worauf die Hafenbatterien 42 auf beide Schiffe ſchoſſen und ſie zur Rückkehr zwangen. Der Vogt von Sylt. Roman von Theodor Mügge. Fortſetzung. 1 roßen Gottheit.“ „Das war es auch,“ erwiderte Lornſen.„Ich feierte die große Liebesgöttin, die ihre Begeiſterung in die Worte des Dichters legte.“ Sie ſah in ſeine glänzenden Augen und ſtrich das „Ich habe immer ge⸗ glaubt,“ ſagte ſie dann lächelnd,„daß du einer der alten Kämpen ſeieſt, wie ſie die Sagen ſchildern, ein Kämpe, der ohne Helm und Harniſch ſich auf Rieſen und Drachen ohne erbeben, aber der alte König hat doch recht, und mein Vater hat unrecht, oder beide haben un⸗ lockige Haar von ſeiner Stirn. ſtürzt ohne zu recht und ich habe nicht recht.“ * an mir zweifeln?“ „Könnte ich es jetzt!“ rief ſie,„was wäre dann wahr an dir und mir? Du biſt imſtande die Köpfe junger Leute zu berücken und das paßt nicht für den Staatsdienſt, Mein armer Kopf iſt ſo gläubig, daß er alles glaubt. Ich möchte zu Aber dann, Jens, kommt es mir vor, als wäre der Kämpe imſtande, zum Berſerker zu werden, der in wilder Raſerei das Liebſte, wie die alte Majeſtät grimmig behauptet. dir beten, wie zu einem Heiligen. was ſein iſt, anfallen und töten könnte.“ Liebe floß über ſie hin. Es chts Verbündeten die mit der zunehmenden Unterſeeboote immer empfindlicher werdende Frachtraum⸗ not; ſie kann, wenn unſererſeits der Tauchbootkrieg mit der nötigen Beharrlichkeit durchgeführt wird, der ent⸗ ſcheidende Faktor im Weltkrieg werden. raumnot kann man nicht trennen in eine britiſche, eine f elandet, die die Kapitäne der deutſchen und öſterreichiſchen Schiffe, die ſeit Kriegs⸗ Die Kapitäne Die Lan⸗ dungstruppen verſuchten auch einen deutſchen Ingenieur (Nachdruck verboten.) ö „Ja, das iſt ſchön,“ rief Lina endlich auf das Buch deutend aus,„und heute will ich dir bekennen, teurer dens, daß ihr Deutſchen Dichter beſitzt, die mit den größ⸗ n aller Völker um den Lorbeer ſtreiten dürfen; auch will 5 ich dir bekennen, daß die rauhe deutſche Sprache in deinem Munde ſo herrlich klang, wie ein Hymnus zur Feier einer „Tas heißt,“ ſagte Lornſen, ſie anblickend,„du kannſt Tas kannſt du denken?“ fragte er, und ein Strom Die Frachtraumnot. Eine ernſte Sorge bildet für 1 und ſeine ätigkeit unſerer Die Fracht⸗ franzöſiſche, eine italieniſche uſw., ſie bildet vielmehr ein Ganzes. Die Bedeutung der Frachtraumfrage, be⸗ ſonders auch in ihrer Wichtigkeit für Großbritannien, läßt ſich aber nur abſchägen an der Hand von Ziffern, die einen möglichſt vollſtändigen Anhalt dafür geben, wie⸗ viel Großbritannien für ſeine Bedürfniſſe und auch die ſeiner Verbündeten braucht und wieviel die britiſche Han⸗ delsflotte ſeit dem Beginn des Krieges eingebüßt hat. Zu Beginn des Krieges belief ſich die Geſamt⸗ ſtärke der britiſchen Handelsflotte auf rund 20 Millionen Brutto⸗Regiſtertonnen. Während des Krieges iſt dieſer Tonnenbeſtand um 2,2 Millionen Tonnen an Verlu⸗ ſten in Geſtalt geſunkener Schiffe vermindert worden und um 5,3 Millionen Tonnen, die dauernd im Dienſte der Kriegsflotte ſich befinden. Nach Abzug dieſer 7,5 Millionen Tonnen blieben alſo noch 12,5 Millionen Ton⸗ nen 15 5 5 In dieſer Tonnage ſind aber alle britiſchen Dampferkinien und Dampfer einbegriffen, alſo auch die⸗ jenigen, welche zwiſchen britiſchen Kolonien verkehren, zwiſchen ſolchen und Häfen des amerikaniſchen Kontinents, zwiſchen amerikaniſchen Häfen untereinander, an der oſt⸗ aſiatiſchen Küſte, zwiſchen Oſtaſien und Indien uſw. Zieht man alle dieſe Schiffe ab, ſo bleiben für den Ver⸗ kehr zwiſchen den großbritanniſchen Inſeln und den überſeeiſchen Häfen, von denen die britiſche Bevölke⸗ rung Nahrungsmittel und unentbehrliche Rohſtoffe und Waren uſw. erhält, 8 Millionen Tonnen übrig. Rech⸗ net man jene 4 Millionen britiſcher Handelsſchiffe ab, welche zwiſchen den Kolonien uſw. verkehren, ſo blieben für den Geſamtbeſtand bis zum Kriege 16 Millionen Tonnen übrig. Der jetzige Stand von 8 Millionen beträgt alſo die Hälfte, mit anderen Worten: ein Land, wie Großbritannien, welches auf überſeeiſche Einfuhr an⸗ ewieſen iſt, deſſen Einfuhrbedürfniſſe im Kriege noch grö⸗ er ſind, welches außerdem ſeine Verbündeten mit über⸗ ſeeiſcher Einfuhr zu einem ſehr erheblichen Teile ver⸗ ſorgen muß,— dieſes Land ſieht ſeine für die über⸗ ſeeiſche Zufuhr notwendige Schiffstonnage auf die Hälfte ſeines Bedarfes, wie dieſer ſich in den Friedensverhält⸗ niſſen normal entwickelt hatte, reduziert. Nun wird in England viel davon geredet, wie un⸗ geheure Maſſen von Handelsſchiffen auf großbritanniſchen Werften neu gebaut würden. Aber bis zum Ende des Jahres 1915 waren alle großbritanniſchen Werften für den Bau von Kauffahrteiſchiffen geſperrt. Erſt ſeit dem Beginn des Jahres 1916 iſt die Sperre teilweiſe wieder aufgehoben. Man beginnt mit Neubauten, aber die Sache geht infolge der Arbeiterfrage wie der Material⸗ frage ſehr langſam. Man hat ausgerechnet, daß ſechs Monate, vom Anfang des Jahres an gerechnet, die Fer⸗ tigſtellung der erſten Schiffe beginne, alle etwa zum Juni. Von da an hofft man monatlich ungefähr 25000 Tonnen fertigzuſtellen. Noch ein ſehr wichtiger Faktor kommt hinzu: Das iſt die Beſatzungsnot. Schon jetzt fahren die großbritanni⸗ ſchen Kauffahrteiſchiffe mit Beſatzungen, die um ein Vier⸗ tel ſchwächer ſind als normal und als eigentlich nötig. Seemänniſches und techniſches Perſonal auszubilden iſt ſchon deshalb nicht möglich, weil der 1 Be⸗ darf der Kriegsflotte alle irgendwie geeigneten Leute aufſaugt. Schließlich hat man in England davon ge⸗ ſprochen, daß Luxusartikel, um Frachtraum zu ſparen, mit einem Einfuhrverbote zu belegen ſeien. Man hat auch damit angefangen, bemerkt aber, daß ſo gut wie nichts dabei herauskommt, dagegen ungeahnte üble Fol⸗ gen daraus erwachſen. 55. Der Mangel an Frachtraum iſt mithin für die Be⸗ urteilung Großbritanniens als Gegner von entſcheidender Bedeutung. Für Großbritannien handelt es die Exiſtenzfrage, um die Frage ſeiner Widerſtandskraft, um die Möglichkeit, den Krieg fortzuführen. reifen. wenn es liebt, aber die Liebe kennt keine Opfer. Ich das ſind die Opfer unſerer Liebe. mir vergleichen kann.“ preßte. Haiden Schleswigs gemacht habe? hält 75 felnden Tone ein. zuletzt doch nicht verfolgen kann und dann—“ des Lebens zu leiten. Er wird dich aufgeben.“ „Und du,“ ſagte er, den Blick erhebend. t, ich bin dei b Mu/ 7 2 1.1 Deutſchland wie mit einer Naturerſcheinung abgefunden Frankreich, Belgien, England waren uns freilich au dieſem Gebiet weit voraus. Ganz ſelbſtverſtändlich— ſo hörte man auf den Gaſſen und in den Vortragsſälen= verringert ſich der Kinderreichtum eines hoch entwickel⸗ ten Volkes von Jahr zu Jahr. Je feiner der Menſch, deſto weniger Sprößlinge. Das. zieht vom vornehmen und ausgiebigen Levensgenuſſe abe, koſtet Zeit und Geld, bereitet Sorgen in Gegenwart und außerordentlich bequeme Weisheit durch das Deutſchland von 1901 bis 1914. Teddy Rooſevelts Wort vom Raſſenſelbſtmord fand be uns nicht halb ſo viel Beachtung oder gar Verſtändnis, wie ſein Phraſengedreſch in der Berliner Friedrich⸗Wil⸗. Zukunft. ſer Beziehung anders. ſich um ſtarrten gleichaültig auf die vielen Bundesgenotlen mit ————————————— Du ſtolzer Frevler forderſt Opfer vom Weibe, bring dir, was ich zu geben habe, du gibſt, was dafür ge⸗ fordert wird. Ich gehöre nicht zu denen, die beſcheiden in einer Hütte wohnen wollen, um glücklich zu ſein, du weißt das; ich will den kühnen Mann, der mich erwirbt, unter den erſten ſehen, die mit Ehrfurcht und Bewunderung ge⸗ nannt werden, und das iſt unſere Aufgabe, teurer Jens, Sei ſtolz auf mich, meine Liebe will, daß die Welt ſich mit deinem Ruhme fülle. Laß mich ſo ſtolz ſein, daß keine Königin ſich mil Sie legte die Hände um ihn, und ihre Augen ſtrahl⸗ ten von einem tiefen Feuer, ihr Lächeln war ſo kühn und beredt, daß Lornſen ſie entzückt und begeiſtert an ſich „O! meine Lina,“ ſagte er,„keine Schöpfung Gottes iſt herrlicher als eine ſchöne geiſterfüllte Frau, kein Menſchenglück größer, als von ihr geliebt zu ſein. Du ſollſt ſtolz ſein auf deine Liebe, all mein Denken iſt darauf gerichtet. Dein Vater fragte mich heute, ob 0 äc es nicht ein guter Tauſch ſei, den ich gegen die ſtillen Bureauchef und Kanzleirat befördert worden.“ „Er weiß nicht, daß um dich allein ich ſein folgſamer Schüler bin und mein Ehrgeiz ſeinen beſten Sporn er⸗ „um mich allein?“ fiel Lina fragend und im zwei⸗ „Es iſt manches, was mich drückt und zwängt,“ rief Lornſen unmutig,„was meinem Weſen aufs heftigſte widerſtrebt. Ich ſehe mich in Bahnen geriſſen, die ich „Tann wird mein Vater aufhören, dich auf die Höhe „Ich Jens, welche Fra 9 85 Gewinne mich, wie du rief Lornſen, und er umfaßte ſie mit zärtlicher Heftig Eine ernſte Frage. Mik dem Geburtenrückgang hatte ſich leider auch Gewimmel im Hauf So klang die neue, elms⸗Univerſität, und wer zu bemerken wagte, daß b ſich der Kinderloſe ſelbſt aus dem Buche des Lebens löſchte, den belächelten die Ganz-⸗Aufgeklärten. J Heute denkt die öffentliche Meinung ja auch in die? Kinder um ſich hat. Sollte es demnächſt zu einem Mut⸗. f terſchaftskongreß kommen, ſo würde ſich beſagte brave Frau vielleicht nicht, wie früher, vor den theoretiſchen 3 Müttern verſtecken müſſen. Geſellſchaften haben ſich ge? bildet, die die Volksvermehrung fördern wollen, zuerſt einmal mit gediegenen Satzungen. Regierungen unn Parlamente halten die Hilfsmittel hereit. Ebenſo will man das Ziehkinderweſen regeln, Säuglingsfürſorgeſtel““ len und Reichswochenhilfe ſchaffen oder ausbauen. Anf dem feſten und redlichen Willen, einem völkiſchen Zu⸗ 1 ſammenbruche vorzubeugen, fehlt es ja bei nieman? dem, doch auch diesmal ſcheint die Farbe der Entſchlie“ fung von des Gedankens Bläſſe verhängnisvoll ange“ kränkelt. Mit trockener Pelzwäſche kommen wir hielt ganz gewiß nicht zum Ziele. Zu zahlreich ſind die Geſichtspunkte, die in der Kinderfrage eine Rolle ſbielen, als daß ſie alle auch nur geſtreift werden könnten. Den Ausſchlag müſſen letzten Endes die ſittlichen Mächte des öffentlichen Lebens geben; mit Recht ſind Kirche und Schule, Elternhaus und Arbeitgeber, überhaupt je- der, den Liebe zum Vaterland durchglüht, zum Beiſtan aufgerufen worden. Nur läßt ſich ſolch eine Bewegun, nicht aus der Erde ſtampſen. Lanſam nur, zum Te unter wirtſchaftlichem Zwang, ſind die Gemüter für d geſunde Auffaſſung zurückzuerobern. Wir haben hene ſchon 560 000 Geburten weniger, als wir haben müß⸗ ten, wenn die ſtolze Geburtenziffer von 1900 noch ma gebend wäre. Die Freude, die eine froh gedeihende Kinderſchar ins Haus und Herz trägt, iſt gewiß un“ ſäglich, und gedankenlos verkürzt ſich um die ſchönſtel Lebensſtunden, wer ſie verſchmäht. Vielleicht erwa nach dem Kriege wieder der Sinn dafür. Der glückli Ausgang des Krieges, deſſen wir heute mehr als je ge“ wiß ſind, ermöglicht vielleicht wiſſenſchaftliche Refzr, men, die die Frau der Familie zurückgeben. Und di! wohlhabenden Bevölkerungsklaſſen werden ſich ihre! Pflicht wieder bewußt werden, gerade weil der Raſſe ſtillſtand ihre Stellung am ſchwerſten bedroht. Mittle weile aber iſt es gut, unverzüglich ein möglichſt wirk“ ſames Mittel anzuwenden und bei der Steuerreform Rück 9 ſicht auf die Bevölkerungspolitik zu nehmen. 4 Erlebniſſe vor Verdun. für Schweden hätte halten können. Ich dachte, ſo ſchreibt 0 Scheuermann in der„D. Tagesztg.“, an die unglücklichen Steg er Karls XII., die Peter der Große in ſeinem Reiche angeſiede. zat und deren Blut hier vielleicht durchgeſchlagen war. K Geſtalten ſtammten aus dem Gouvernement Sm! Unterdeſſen nahte der Zug der franzöſiſchen Gefan enen. Sofort ſtellten die Ruſſen ihre Ae die Mae und nahmen die Gelegenheit wahr eine Pauſe zu machen.. „Eines vergiß nicht,“ ſagte ſie,„daß mein Vater die Brücke iſt, die dich trägt. Benutze ſie ſo lange, biß feſter Boden unter deinen Füßen iſt. Er iſt ein zu gutes Rechenmeiſter und zu klug, um es ſehr übel zu nehmen, wenn du dich von ihm emanzipierſt. Seine Grundſz 4 1 ſagen dir nicht zu, mir auch nicht: aber bei alledem lie eln wir uns aufs innigſte. So wird er auch dich lieben 9 dich achten, dich bewundern oder fürchten, wenn du üben ſeine Schultern fort auf ſeinen Nacken ſteigſt. Suche dahin zu gelangen und mache dich frei; mache uns alle frei u laß eine neue Sonne über uns aufgehen.“ Sie betrachtete ihn mit ſtolzer e i biſt ja in Deutſchland ein Ritter der Freiheit eweſe ſagte ſie;„du haſt auf der Univerſität dafür geſchwär hier iſt der Ort, wo männlicher Sinn und praktiſ a0 Tat ſich bewähren können. Dänemark ſehnt ſich u Freiheit, es bedarf edler und entſchloſſener Männer, es würdig machen an die Spitze einer neuen Zeit treten.“ „Und ich,“ ſagte Lornſen lächelnd,„bin ſoeben zun „Vortrefflich!“ rief das Fräulein,„ich wünſche, und mir Glück. Mein Vater baut für uns, teurer Je es iſt nicht ſchwer zu erraten, was er will, du mußt dankbar anerkennen.“ i 1 „Hat er je mit dir von unſerer Liebe geſprochen, fragte Lornſen. f 5 „Kein Wort,“ ſagte ſie,„ein Diplomat ſpricht nun er handelt. So laß ihn denn handeln, Jens, auch wollen es tun. Ich vertraue dir ja, ich ſage dir, daß n dich liebe und an dich glaube und daß ich dein ſein wit ſo lange ich nicht ſagen muß: mein Glaube und mei Liebe waren Täuſchung, ſie liegen zerbrochen vor meinel Füßen. 4 „Das ſollſt du nie, das wirſt du niemals könne e Erſtens hält ſie es nicht mehrt für unanſtändig, wenn eine brave Frau ein halb Dutzend 2 Waſſer und Brot wurde verteilt un cb auf ziehe Ruhe kam 1 S unt e i en der — ſo 85 her hatte jeder nur ſeine nächſten Nachbarn geſehen. Jetzt n 3 man ſich frei in dem Witſengrunde bewegen und ſich ickel⸗ a dem Schickſal von Freunden und Kameraden erkundigen, ickel N Wied Spur man in der Schlacht verloren hatte. Rührende uſch, ðñſehr erſehen wurben gefelert. Die Gefangenen waren durchweg hauſe 5 kaedergedrückt, wenn man auf ihre Erlebniſſe zu ſpre⸗ e ab, und gam und erklärten, ſie hätten furchtbares durchgemacht und ie Heile hche Verluſte gehabt. Es möge wohl ſtimmen, daß — 8 eutſchen nur wenige Mann verloren hätten, denn die ueme de Neben ſeien durch das vorhergehende Artilleriefeuer um 914. zeitig 1 auen und meiſt auch nicht mehr recht⸗ i ihren Deckungen herausgekommen. Im allgemeinen 5. sahen bei den Gefangenen von Verdun übereinſtimmend die Wil⸗ erdun fei dena daß ſie alle in die Worte ausbrachen, Wil⸗ i verloren. 92 ee den e g n gage g bens 89 00 e der Verduner Schlacht gegen die Sicländer äußern.„Dieſe hier waren durchweg Südfranzoſen. 5 dg Hg 5 da man in ihrer Heimat den die⸗ Aulär att habe. Man wolle Frieden um jeden anſtändi⸗ mehr opfer reis, denn Frankreich habe genug gelitten und mehr ge⸗ tzend wollte! als irgendeiner ſeiner Verbündeten. Aber die Engländer 13 en den Krieg bis zum letzten Franzoſen fortführen und Mut- länd gris tue man ihnen den Willen. Ueberhaupt die Eng⸗ brave Lp er! Und nun ſprudelten ihnen Verwünſchungen über die ſchen zoſiſche Ueberall in den Etappen genölſen ſie die neble fran⸗ 0 e⸗ ver che Gaſtfreundſchaft, drückten ſich vor den Schütengräben, t kel nüchen alles immer für morgen und morgen für die Ewig⸗ zuerst und behelligten als Dank für die gute Aufnahme die Frauen 19 Nagſtellüngemder im Felde ſtehenden Franzoſen mit ſchamloſen wi 5 eſtel gell Neulich wurde eine Gruppe Marokkaner gefangen ein⸗ An auler, aus der plötzlich einer einen deutſchen Namen rief. Er⸗ 5 ſieht ſich ein Feldgrauer, der früher lange in Marckgo Zu⸗ f sie, um und erkennt ſeinen ehemaligen Hausknecht in franzö⸗ ſiſ ö man⸗ ie er Uniform. Der berichtetei ihm: Sein Stamm habe gegen ranzoſen einen Aufſtand begonnen, und mit einigen andern chlie⸗ dei inge⸗ Jranzreichr 1 worden. Man habe ihn nach ing di h gebracht, ihm eine Uniform angezogen und ihn unter hiet ſeſ oldaten geſtecht. Aber bei dem erſten Geſecht habe er die fen ewehr weggeworfen und ſei zu den Deutſchen übergelau⸗ ielen, roße Ame Mitgefangenen beſtätigten, daß auf dieſe Weiſe eine Den Frche Anzahl Marokkaner, die eigentlich Kriegsgefangene der . ſch zoſen waren, zum Heeresdienſt gepreßt worden ſeſen. Als äch Tangdends zurückfuhr, überholte mein Wagen einen zweiten irche port von wieder etwa tauſend Franzoſen. t je⸗ 62 ſtand Lokales. e 1 Seckenheim, den 30. März 1916. r die Mitteilungen n 8 der Gemeinderatsſitzung vom 28. März 1916. mig as ausgeſchriebe e Stammholz wird der b n Submit⸗ maß⸗ tenten Sch 0 18 reinermeiſter Gg. Seitz zum Angebotspreis über⸗ hende geben. un“ 5 1. sten ld 55 hieſigen Bäcker ſollen im Verhältnis ihres tat⸗ wacht auslä en Verbrauchs etwa 25 Sack von dem vorhandenen liche aber ndiſchen Weizenmehl zum eigenen Verbrauch, nicht e ge⸗ preigz Verkauf zugewieſen erhalten zum Selbſtkoſten⸗ tefor; f * 255 Friſtgeſuch wird genehmigt. ihrer für 8 r Gemeinderat hält den Erlaß eines Ausfuhrverbots ien Den und Stroh für erforderlich. ttler⸗ t arlfg Kommiſſtonsvorſchlag zur Abänderung des Waſſer⸗ ir D. wird zum Beſchluſſe des Gemeinderats erhoben. 0 ie Verſteigerung über das Kleinmachen des Gemeinde⸗ Rück. holjes wird genehmigt Desgleichen über den Akazienbaum vom Friedhof. nehmer dledene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ gt. * Der Vo ranſchlag 1916 wird aufgeſtellt. Untek⸗ gra Zur Ne N 7 7 7 n onfir mation 5 1 und t* 0 Nommunion Ole 5 Smo⸗ 5 empfollo. nel. F fuer 7 75 J 7 AesSaängbucher t 4 7 g und 5 Vater* bis 272 R f 6 wen, oon den einfuahsten bis æH+ů den dien. feinsten Hinbdnden. 0 2 ie— ader 8 2¹ SN 1 gg. Zimmermann dahin Hildastrasse M. 63. i und 4 FR 3. Du Ogden A** 3 5 1 ö aden um eie Karlsrutze, 29. März.(Abgeſtürzt) Jin iſche 1 dmuter gi ſi e N Taglghner tiſ Wil hieſigen Fabrik ſtürzte der 17jährige Taglöhner 1a Nun im Dörflinger durch ein Oberlicht 5 Meter tief r, d. er und zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß it d nach ſeiner Verbringung ins Krankenhaus ſtarb. li 6 0 Obrigheim b. Moosbach, 29. März.(Tröſt⸗ zun dieſen Ku nde.) Daß Angehörige von Vermißten in 1 eweiſt Weltkrieg doch noch kung haben dürfen, e di ſateiſt ein Vorkommnis, das ſich hier ereignete. Der ö eſi 8 iet Je 0 dern Unterlehrer Hiller war ſeit 9. Mgi 1915 ft ſes 7„Alle Bemühungen der Eltern, etwas Gewiſ⸗ 1 N gebnis ihren Sohn zu erfahren, hatten nur das Er⸗ hen en 5. aß ihnen mitgeteilt wurde, nach Beobachtun⸗ icht chwer 5 Kameraden ſei Hiller auf dem Schlachtfeld nich en ternwundet worden und geſtorben. Jegzt erſt iſt 0 ch mißte. die Nachricht geworden, daß ſich der Ver⸗ 16 0 ſika be 5 franzöſiſchen Gefangenenlager auf Kor⸗ . cheinlich 95 r war wegen eines Vergehens— wahr⸗ mei einem Gefün er ſich nicht alles bieten laſſen— in zei verboten. ugnis untergebracht und das Schreiben ihm 0* 5 5 nen! Alte„Gottmadingen, 29 März.(Todesfall) Im einer dauen Stahlhelmen und a lhelmen und faſt ebenſo gleichgültig erblickten die Franzo en die arbeitenden Waffenbrüder aus Halbaſten. An ſornigen Rang 5 Straße nach dem Wieſental mit einer zoſen Raſt 5 abfiel, durften die etwa 1000 Fran⸗ r von faſt 80 Jahren iſt Fabri J b d 5 Wa iſt Fabrikant Joh. Georg date, den Gründer der hieſigen Maſchinenfabrik, ge⸗ e hatte im Jahr 1870 mt 5 Arbeitern 0 ſeinen Betrieb eröffnet und durch raſtloſen Fleiß ihn zu einem anſehnlichen Werk ausgebaut. 8 ( Villingen, 29. März.(Selbſtmord.) Bei den großen Tannen an der neuen Straße wurde der 45jährige Gottlieb Dürr von Pforzheim erhängt auf⸗ gefunden. Der Lebensmüde war nervenleidend und wermltig. erantwor r die Nebäktfon Gg. Immermänn, Jodesanzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß meine liebe Gattin, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin, Großmutter, Schwiegermutter und Tante Frau Barbara Frey geb. Seitz nach kurzem schweren Leiden, heute früh 6 Uhr, im Alter von 60 Jahren, sanft ent- schlafen ist. Seckenheim, den 30. März 1916. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Kaspar Frey Familie Wilhelm Frey Familie Herm. Lutz, Wiebliagen. Die Beerdigung findet am Samstag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Fried- richstraße 48, aus statt. Cb. Kirchenchor. Freitag ½9 Uhr Geſamt⸗Probe Vollzähliges Erſcheinen notwendig. Bekanntmachung. Durch Einberufungen, Wegzüge, verſäumte Abholungen der Brotzusatzmarken und aus ſonſtigen Gründen iſt es uns möglich allmonatlich noch einigen mit außergewöhn⸗ lich ſchweren Arbeiten insbeſondere auch Nachts und über Mittag auswärts tätigen Perſonen Brotzuſatzmarken zu verabkolgen. Wer alſo ſolche noch nicht erhält, wer aussergewöhn⸗ lich körperlich schwer, insbeſondere auch auswärts und Nachts, ſowie über Mittag arbeitet, muß ſich unter ſa- fortiger Uebergabe eines dies beſtätigenden Beſcheini⸗ gung des Arbeitsgebers neuesten Datums am Freitag, den 7. April 191, Vorm. ben 812 Ahr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 erneut anmelden. Meldungen nach dieſem Zeitpunkte oder ſolche ohne ſofortige Uebergabe der verlangten Beſcheinigung find zwecklos und dürfen nicht mehr angenommen werden. Ein Anſpruch auf tatſächliche Berückſichtigung haben die ſich Meldenden ſelbſtverſtändlich nicht. Seckenheim, den 30. März 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Am Monkag, den 3. April 1916, Vorm. 9 Ahr werden auf dem Rathaus dahier ca. 9300 Stück Bohnenſtecken und cg. 900 Stück Rebſtecken öffeneltch meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, den 29. Mär; 1916. gürgermeiſteramt: Koch. 1111757„ 1 2 1 grösste Auswahl, stets de. neuesten Muster, die billigsten Preise N für forma und inanor besserte Grösstes Lager am Platze in: Taschen-Uhren] g aller Arten Nickel, Stahl, Silber, Tula, Gold Armband-Uhren Ringe Colliers Broschen Ohrringe Medaillons Kreuze Taschen Börsen Manschetten Knöpfe Oigaretten-Etuis usw. Bestecke in echt und versilbert. Herren- und Damen-Uhrketten jeder Art und Preislage. Nur die bewährtesten, besten Fabrikate. für Haltharkeſt jeder Kette ein Garantieschein. —— appear Uhren, Gold- und Silberwaren Mannheim P 1, 3 breitestrasse Id. Nialer Büldrlinge sind eingetroffen Fr. Wagner's Nachf. inn. W. Höllstin Volz. FFF 0 5 Fanfrmanten. 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Den Nachlaß der Bahnarbeiter Martin Müller Ww. in Secken⸗ heim betr. 5 Auf Antrag des Nachlaßpflegers in der Nachlaß⸗ ſache der Bahnarbetter Martin Müller Witwe Regine geb. Hirſch in Seckenheim verſteigere ich am b AM ZUd-ST OFFEN in der Wohnung der Verſtorbenen(Hauptſtr. 117 Pfälzer Montag den 3. April l. J, Nachm. 2 Uhr beginnend Hof) die zum Nachlaß gehörigen Fahrnisgegenſtände öffent- lich meiſtbietend gegen Barzahlung: beſt⸗henden in Schreinerwerk Bett- und Weißzeug, Küchengeräte, Kleſder und ſonſtigem allgemeinem Hausrat. Seckenheim, den 29. März 1916. Der Gemeindewaiſenrat: Gg. Leonhard Volz. Bekanntmachung. Die nächſte Auszahlung der Kriegsunterfützungen erfolgt ausſchließlich am Samstag, den 1. April 1916. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein- und Auszahungen können am ge- nannten Tage nieht erlolgen. Seckenheim, den 29. März 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Brotkarten. Die Ausgabe der Brotkarten, ſowie Zusatzmarken ſowelt noch genehmigt für den Monat April 1916 findet am Freitag, den 31. März 1916, Vorm. von 8—12 Ahr u. Machm. von 2— 6 Uhr im Rathausſaale ſtatt: Bei der Abholung muß der feldgraue Umſchlag un⸗ bedingt vorgezeigt und die Zahl der Familienmitglieder genau angegeben werden. Wer den Umſchlag nicht vorzeigt, darf keine Marken erhalten, da ſolche ſchon wiederholt mit falſcher Namensangabe zum Nachteil der Berechtigten ab⸗ geholt wurden. d Auch empfiehlt ſich die eigene ſofortige Kontrolle der erhaltenen Marken, da nach Verlaſſen des Saales Rekla- mationen nicht mehr berückſichtigt werden können. Das Anfordern von Karten für mehr als 2 Fami⸗ lien iſt im Intereſſe des langen Wartens der anweſenden Koch. Perſonen unſtatthaft. Eine Abgabe an Kindern kann nicht erfolgen Alle Karten müſfen am genannten Tage ab ⸗ geholt werden. Wer seine Zusatzmarken am genann- ten Tage nicht abholt, von dem wid angenommen, dass er zu Gunsten anderer schwer Arbeitenden darauf ver- zichtet. Eine nachträgliche Abgabe dieſer kaun daher in keinem Falle erfolgen. Wer falſche Angaben macht oder mehr Karten an⸗ nimmt als er zu beanſpruchen hat, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder Geld bis zu 1500 Mark beſtraft. Seckenheim, den 30. März 1916. gürgermeiſteramt: a . Volz. Koch. Bekanntmachung. Den Verkehr mit Futtermitteln, hier: f die Bereitſtellung von Geflügelfutter durch die Reichsfuttermittelſtelle betr. Es iſt der Bad. Futter vermittelung gelungen, eine kleine Menge Mais für Geflügelfutter frei zu bekommen. Der Preis iſt uns noch nicht genau bekannt, doch dürfte er keinesfalls 45.00 Mk per 100 kg. ab Mannheim(Ge⸗ treidebüro) überſteigen. Zur Verteilung an die Geflügeihalter des Bezirks kommen 30 Zentner. Zugleich machen wir darauf aufmerkſam, daß der Mais nur zur Fütterung der Hühner verwendet werden darf, weshalb nur von Hühnerhaltern Beſtellungen entgegen ge⸗ nommen werden. Für Geflügelaufzucht hofft die Bad. Futtervermittelung genügende Mengen Hirſe beſchaffen zu können. Die Ver⸗ n 7. 85 S6PFVFCCC00TGGGGGTTGTGTGGGGGGGCGGGGGGGGGG—GT—T—G—GTGGTGGGGVV—T—TT—T———* 232 ͤ ͤKT ö—— K S ö 2 AAA teilung erfolgt in gleicher Weiſe wie beim Mais. Da nu ganz minimale Mengen(5 Pfd. für ein Neſt voll Kücken) f in Betracht kommen, ſo wollen die Beſtellungen in Hirſe möglichß eingeſchränkt werden, der nicht ſehr erhebliche Vorrat möglichſt weit reicht. i Mannheim, den 27. März 1916. Großh. gezirksamt. Abt. 1, 8 gez. Strauß. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis, daß Intereſſenten ihren Bedarf am Mantag, den 3. April ds. Js. Vorm. 8—12 Uhr auf dem Rathaus Nr. 7 anmelden wollen. Seckenheim, den 28. März 1916. gürgermeiſteramt: Volz. 12* Dekanntmachung. Förderung der Geflügelzucht betr. Um die durch den Krieg verringerten Geflügelbeſtände zu heben, veraaſtaltet die Bad. Landwirtſchaftskam mer in dieſem Frühjahr eine Aufzuchtprämiierung von Jungge⸗ Koch. gel. An der Preisbewerbung können ſich alle Geflügelzüchter im Großherzogtum Baden beteiligen. Es können Bruten aller Nutzhühnerraſſen am Preisbewerb teilnehmen. Mit Preiſen ſollen aber zunächſt nur die von der Landwirt- ſchaftskammer anerkannten Raſſen ausgezeichnet werden. Dieſe ſind Italiener, rebhuhnfarbig; Minorka, ſchwarz; Wyandotts, weiß; Orpington, gelb und weiß; Plymouth, g geſperbert; Mechelner; Sundheimer. Die Prämtierung an⸗ derer Nutzraſſen wird in Aus ſicht genommen, ſoweit nach der Prämiterung erſterer noch Mittel zur Verfügung ſtehen. Sämtliche Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens J. Mai d. J. an die Bad. Landwirtſchaftskammer in Karlsruhe zu richten. Anmeldebogen ſind von der Bad. Landwirt⸗ ſchaftskammer zu beziehen. Prämiierungsgebühren werden nicht erhoben. e Die Prämiierung erfolgt durch ein Preisgericht im Geflügelhof der Bewerber. Die Prämie wird nach der Kopfzahl der Kücken berechnet. Die Preisgerichte werden von den landwirtſchaftl. Be⸗ zirksvereinen gebildet und beſtehen aus 2 bis 3 Sachver⸗ ſtäudigen. Das Preisgericht wird nach folgendem Richt⸗ verfahren urteilen: Es können zuerkannt werden für: 1. Anzahl der Kücken bis 15 Punkte. 2. Frühbrut und Wüchſigkeit der Kücken„ 12 3. Geſundheit u. Futterzuſtand d. Kücken„ 4. Vorwisgen der Hennekücken 8 5. Zweckmäßigkeit der Aufzuchträume„ 6. Geſamteindruck des Hühnerbeſtandes„ 1 außerdem bei Vorhandenſein von 7. Fallneſterkontrolle i a 8. Buchführung(Art und Zweckmäßig⸗ keit derfelben) S DO 3 Höchſte Punktzahl 60 Puntte. Das Peeisgericht kann über die einzelnen Beurteilungs⸗ eigenſchaften nur fulgende Noten zuerkennen; ſehr gut, gut, gering, ſchlecht.„Sehr gut“ iſt durch die volle Zahl der im ganzen vorgeſehenen Punkt auszudrücken;„gut“ dur“ 2d;„gering“ durch ½;„ſchlecht“ durch 0 Punkte. Erklärung zu: 1. Bei der Beurteilung gilt nicht nur die welchem Verhältnis die Zahl der Kücken zum geſamten Hühnerbeſtand ſteht. Die Anzahl der Kücken ſoll minde⸗ ſtens 10 ſein und wenigſtens ebenſoviel, als die Zahl des Hühnerbeſtandes beträgt. In einem Betrieb von 100 Hühnern müſſen demnach auch mindeſtens 100 Kuͤcken vor⸗ handen ſein. 2. Frühzeitiges Brüten der Hennen und raſche Ent⸗ wicklung der Kücken ſollen hlerbei zur Auszeichnung kommen. 3. Als krank zu bezeichnende Bruten ſind von der D Prämierung ausgeſchloſſen. 4. Die Kücken ſollen möglichſt getrennt von den alten Hühnern gehalten werden, großen oder freien Auslaul auf Grasboden haben; praktiſche ſaubere Stallungen. 5. Hierbei iſt der Zuſtand, die Anzeichen der Leiſtungs⸗ fähigkeit, Raſſenmerkmale, Gefieder reinheit, Körperbau, Ausgeglichenheit, Alterskennzeichen durch Fußringe zuſam⸗ men zu beurteilen. Die Preisgerichte haben die Summe der zuerkannten Punktzahlen, ſowie den Vermerk in die vorgedruckten Be⸗ Zahl der vorhandenen Kücken ſelbſt, ſondern arch in wertungs bogen einzutragen, ob die Jungtiere zur Prämi⸗ ierung vorgeſchlagen werden uſw. für einen 1., 2. oder 8. Preis. Zum 1. Preis können vorgeſchlagen werden dei Vorhandenſela von 45 bis 60 Punkten; zum 2. Preis von 30 bis 44 Punkten; zum 3. Preis von 15 bis 29 Punkten. Dieſe Niederſchrift iſt der Landwirtſchaftskammer einzuſenden, die alsdann den Geldbetrag der Preiſe nach Maßgabe der verfügbaren Mittel und der Zahl der ein⸗ grreſchten Vorſchläge beſtimmt und zur Auszahlung bringt. Karlsruhe, den 24. Januar 1916. Der Vorsitzende der Bad. Landwittschaftsyammer. J. V.: Saenger. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 27. März 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. — Koch.. Die Brot⸗ und Mehlmarken für April haben, um eine möglichſt gleichmäßige Verteilung des Weißbrotes ung des Auszugsmehles herbeizuführen folgende Aenderung er“ fahren: Von einer Karte für 10 Tage berechtigten nut noch 10 kleine Marken zum Bezug von 600 Gramm Weizenbrot(40 Brötchen) und noch 3 kleine Marken zum Bezug von 150 Gramm Auszugsmehl. Dieſe und alle übrigen Marken ſind natürlich zum Empfang von Roggen K- Brot oder Brotmehl gültig. Seckenheim, den 28. März 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. 2 7