e 8 1 Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Wonnementspreis beträgt monatlich 45 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.70. = SSS re 1 Kriegschronik 1915 0 2 PPPPPTTPPTTTbTTbTTbTbTbTbTb 1 6. April: Die Kämpfe bei Ypern dauern an; über 1000 9 Kanadier wurden gefangen genommen. 8— den Maashöhen machten unſere Angriffe Fort⸗ ritte. Der Har mennsweileckepf in den Vogeſen wurde er⸗ obert und(ber 7 0 F. a, zo en gefangen. Def des Tzsoker Paſſes eroberten die Oeſterrei her einen Silz u ki und ma len 1000 RNuſſen zu Ge⸗ 27 genen; Cegenangrifſe der Ruſſen wu den abgeſchlagen. April: In Flaßdern griiſen die Engländer nördlich und nor donn von Ppern wider an, wu l den aber unler ſchwe⸗ den Verlu en zurückgeſchagen. T Auf den Maashöhen errangen wir weitere Fortſchritte. ** Das öſterrei liche Unte ſteboot„U 5“ ſchoß den fran⸗ 5 zöſiſchen Panzerkreuzer„Leon Gambetta“ in der Stra⸗ 1 5 Otranto in den Grund. 3 8 den Karpathen haben die Ruſſen ihre Angriſſe eingefteltt pathen h U 0 0 85 Ein Landangriff auf die Dardanellen an vier Stel⸗ d. wurde von den Türken unter ſchweren Verlusten für e Angreifer abgewieſen. N er Hilfstzreuzer„Kronprinz Wilhelm“ läßt ſich in ew⸗Port News internieren. a 5 Der Weltkrieg K Wieder einmal muß man den Leſer bitten, den gleicden und franzöſiſchen Bericht aufmerkſam zu ver⸗ biste. Schon eine ganze Woche lang hat der fran⸗ Mische Bericht Sieg auf Sieg erfochten und eine ſolche 0 aſſe deutſcher Truppen vernichtet, daß einen die Angſt eſchleichen könnte, ob es denn überhaupt um Verdun 1 herum noch Feldgraue gebe. Kalt und nüchtern ſpricht bagegen der deuſche Bericht nicht nur von der erfolg⸗ Leichen Abwehr franzöſiſcher Angriffe, ſondern auch vom 1 etigen Vordringen der Deulſchen an verſchiedenen Leellen. Die Franzoſen geben den Kämpfen am Aten Mann“ immer noch den Charakter von der Ver⸗ dedigung ihrer dortigen Stellung, während ſie nach neiſcher Meldung nun ſeit mehr als 14 Tagen mit immer 5 Truppen gegen den verlorenen Posten anren⸗ 25 und nichts erreichen. Dieſe nervöſe Haſt der Fran⸗ 55 hat etwas von dem Zappeln des Fiſches, der in er Angel biß. Wenn er ſich müde gewunden hat, wird aus dem Waſſer gezogen.. erſchientere Flotte iſt nun auch wieder auf dem Plan en 218 und hat am Dienstag früh einen wohlgelunge⸗ holt griff auf Great Yarmouth und das ſchon wieder⸗ weit von den Zeppelinen beſuchte Loveſtoft(an der am Nine nach Oſten ausbiegenden Küſte 1 aus⸗ 90 hrt. Der Bericht des Admiralſtabs der Marine ſpricht kam deutſchen Hochſeeſtreitkräften, es müſſen alſo Große 5 bsc dabei beteiligt geweſen ſein. Der Ueberfal⸗ 1 befe gte für die Engländer wohl überraſchend, denn beide 1 ſhſigten Küſtenſtädte wurden mit gutem Erfolg be⸗ beben. ud als dann ein engliſches Geſchwader her⸗ Uchete entſpann ſich ein Seegefecht, bei dem ein eng⸗ cher Kreuzer ſchwer beſchädigt, ein Zerſtörer und zwei ere roſtenſchiffe vernichtet wurden. Die gerichte Strafe eilte dabei den bewaffneten engliſchen e Weng Stephen“, deſſen Bemannung f Z. ſich an dem zellentod der Mannſchaft des„, 19“ ergötzte, 1 Hand zur Rettung der deutſchen Mannſchaft ren. 1— Menſchlichkeit“ hat ja dann der wackeren Beſatzung N beſondere Lob des Erzbiſchofs von Canterbury ein⸗ * Un Dieſer„King Stephen“ wurde von unſeren ge iffen jetzt auch in den Grund geſchoſſen, wohin er hihärt, und die Beſatzung? Nun die ließ man nicht mit Diauntergehen, ſondern rettete ſie auf ein deutſches Schiff. berüchtigte„Baralong“, das bewaffnete engliſche 1 ndelsſchiff, deſſen Bemannung einſt die Beſatzung ei⸗ 5 ſinkenden deutſchen Tauchbdots mit Knüppeln tot⸗ Geng, iſt bekanntlich verſenkt worden. Mit wohltuender Steugtuung erfüllt es einen, daß der gleichwertige„King Stephen“ auch für immer unſchädlich gemacht iſt. C Die engliſchen Grafſchaften Suffalt, Norfolk und taanbridge waren gleichzeitig, in der Nacht vom Mon⸗ 900 auf Dienstag, das Ziel eines Zeppelingeſchwaders; Nuduftrieanlagen, Bahnhöfe und Batterien in Cambridge, 5 ch, Lincoln, Winterton, Ipswich und Harwich wur⸗ liſch ausgiebig mit Bomben bedacht und dazu zwei eng⸗ e Vorpoſtenſchiſfe mit gutem Erfolg beſchoſſen. ſcif ine weitere Heldentat haben unſere Marineluft⸗ 5 franzöſiſchem Boden vollführt, indem ſie die eng Dünkirchen und deren Flugplatz und Haſen⸗ ite unter Bombeufener nahmen. An derſelben Küſte, Anger en brdlich wurde endlich bei der Fortſezung des nariffs der Enaländer auf die flandriſche Küe ein 9 Dieſes engliſche Beiſpiel von„Völkerrecht oeckenheimer Anzeiger, Moes heimer Inzeiger, Neckathauſer Zeitung, Goͤinger Zeitung. Hmisblatt der Bürgermeisterämfer Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen Und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Zerſtörer ſchwer beſchädigt und ein Hilfskreuzer, deſſen Beſatzung gefangen iſt, verſenkt. Der erſte Angriff auf die Schelde iſt damit abgeſchlagen. Beſonders erfreulich iſt, daß der Admiralſtab melden kann, daß ſämtliche deutſchen Schiffe und Luftſchiffe, die an den glücklichen und bedeutenden Unternehmungen beteiligt waren, un— verſehrt geblieben ſind. Aber auch die Luftwaffen des Landheeres haben ſich am gleichen Tage wieder neue Lorbeeren geholt. Außer verſchiedenen anderen gleichzeitigen Luftkämpfen über dem Feſtland verzeichnet der Tagesbericht eine aus⸗ giebige Bombenbelegung des franzöſiſchen Flughafens Brocourt und des ſtark mit feindlichen Truppen beleg⸗ ten Ortes Jubecourt durch Flugzeuge. Aber noch mehr: die Luftſchiffe machten einen Angriff auf den franzöſi⸗ ſchen Hafen Etaples, am Mündungsbuſen der Canche, wo ein großes engliſches Ausbildungslager ſich befin— det, und weiterhin einen Angriff über den Kanal auf London, Colcheſter und Ramsgate. Ueber den Erfolg macht der Bericht keine näheren Mitteilungen, aber es iſt anzunehmen, daß auch in dieſen Fällen der beabſich⸗ tigte Erfolg nicht ausgeblieben iſt. In die Freude der Engländer über Wilſons Hilfe iſt ein recht bitterer Tropfen gefallen. Die Seeſchlacht in engliſcher Darſtellung. WTB. London, 26. April. Die Admirali⸗ tät macht bekannt: Gegen 4.30 Uhr früh erſchien ein deutſches Schlachtkreuzergeſchwader, begleitet vou leich— ten Kreuzern und Zerſtörern in der Nähe von Loveſtoſt. Die lokalen Seeſtreitkräfte griffen es aa und nach etwa 20 Minuten kehrte es nach Deutſchland zurück, ver- folgt von unſeren leichten Kreuzern und Zerſtörern.(J) Am Ufer wurden 2 Männer, eine Frau und ein Kind ge⸗ tet. Der Materialſchaden ſcheint unbedeutend.(2) So⸗ viel man im Augenblick weiß, ſind zwei leichte britiſche Kreuzer und ein Zerſtörer getroffen, aber keines zum Sinken gebracht.— Während der Operationen wurden dei Zeppeline durch Landflugzeuge der Flotte über 40 Meilen über See verfolgt.— Ein Aeroplan und ein Waſſerflugzeug griffen die deutſchen Schiffe und 4 feind⸗ liche U-Boote vor Loveſtoft an und warfen ſchwere Bom⸗ ben ab. Ein Waſſerflugzeug kam unter heftiges Feuer der feindlichen Flotte, aber obwohl der Pilot ernſtlich very undet war, konnte er doch bas Flugzeug zurück ans Land bringen. Ein Pilot wird als vermißt gemeldet. Er ſtieg bei dem Zeppelinangriff früh am Morgen auf und ſcheint einen Zeppelin angegriffen zu haben. Das Kriegsamt meldet, daß der Luftangriff in der letzten Nacht auf die Küſte von Norfolk und Suf⸗ folk anſcheinend durch vier oder fünf Zeppeline ausge⸗ führt wurde, von denen nur zwei einen ernſtlichen Ver⸗ ſuch machten, weiter ins Land zu kommen. Etwa 70 Bomben wurden abgeworfen. Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 26. April. Amtlicher Bericht von ge⸗ ſtern: Der Feind ließ bei Friccurt und Souchez Minen ſprin⸗ gen. Wir hatten keine Verluſte. Wir beſchoſſen feindliche Stel⸗ lungen nördlich von der Somme. Artillerietätigtzeit zwiſchen Souchez und dem Kanal von La Baſſee, ebenſo im Abſchnitt von Armentieres, wo die Eiſenbahnſtationen von Comines und Arneton mit Granaten beſchoſſen wurden. Beträchtliche Flieger⸗ tätigkeit am geſtrigen Tage. Es fanden 29 Kämpfe ſtatt. Einer unſerer Beobachtungsflieger wurde hartnäckig angegrif⸗ fen. Alle Angriffe wurden abgeſchlagen. Zwei feindliche Flug⸗ maſchinen ſtelen in die du ſchen Linien herab Geheimſitzung im engliſchen Unterhaus. We. London, 26. April.(Reuter.) In der ge⸗ heimen Sitzung des Unterhauſes gab Asquith Einzelheiten über die Heeresvermehrung und über die militäriſche Tätigkeit des britiſchen Reiches, einſchließ⸗ lich der Kolonien und Indiens und gab ſodann eine Ueberſicht über die Unterſuchung der Regierung über die Rekrutierungsfrage, die Forderungen der Arbeiter und die Bedürfniſſe der Handelsflotte, der Häfen, der Muni⸗ tionsinduſtrie und der anderen unentbehrlichen Indu⸗ ſtrien. Er verbreitete ſich ferner über die Koſtendeckung der Rekrutierung und die Hilfsgelder an die Verbünde⸗ ten. Er ſagte die Rekrutierung habe ſeit Auguſt nicht mehr ausgereicht, um die Areme gehörig zu entwickeln. die Regierung beſchloß daher, erſtens den Dienſt der Mannſchaften, deren Dienſtzeit abgelaufen iſt, bis zum Ende des Krieges zu verlängern, zweitens die Territorial⸗ truppen mit den Regimentern, die ſie brauchen, zu ver⸗ einigen, drittens die befreiten Mannſchaften wieder dienſt⸗ pflichtig zu machen, ſobald ihr Befreiungsſchein abge⸗ laufen iſt. Ferner ſchlägt die Regierung vor, junge Leute, die am 18. Auguſt noch nicht 18 Jahre alt ſind, dienſt⸗ pflichtig zu machen, ſobald ſie das achtzehnte Jahr erreicht haben. Zugleich ſchlägt die Regierung vor: Erſtens, ſo⸗ fort Maßregeln zu ergreifen, um durch Freiwilligenan⸗ werbung der nicht Eingeſchriebenen und Verheirateten die notwendigen Mannſchaften zu erhalten: àweitens⸗ S Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. deulscher Hochseestreſtkräfle engl. Küste. die Regierung fordert die Ermächtigung, ſoſort zu Zwangsmaßnahmen überzugehen, wenn am 27. Mai nicht 50000 Mann von dieſen angeworben ſind. Dasſelbe ſoll ſtattfinden, wenn in irgend einer Woche nach dem 27. Mai weniger als 15000 eingeſchrieben werden, vier⸗ tens die Maßregeln unter 1 und 2 ſollen ausgeführt werden bis die Zahl von 200000 Mann von den noch nicht eingeſchriebenen erreicht iſt.— An der De⸗ batte nahmen 16 Abgeordnete teil. Das Haus wurde darauf vertagt. Am 26. April wird wieder eine ge⸗ heime Sitzung ſtattfinden.— Im Oberhaus machte Lord Crewe dieſelben Mitteilungen.(Wir verweiſen auf unſe⸗ ren heutigen Leitartikel. D. Schriftl.) Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 26. April. Amtlicher Bericht von geſtern mittag: Weſtlich der Maas griffen die Deutſchen geſtern am Ende des Tages nach heftiger Beſchießung mehrmals die neuen Stellungen in der Gegend vom Toten Mann an. Nachdem die beiden erſten Veruße vollſtändig m ßglückt waren, unternahm der Feind einen letzten Angriff unter ſtarker Verwendung von brennenden Flüſſigkeiten. Durch das Sperrfeuer und unſer In⸗ fantertiefeuer zum Stehen gebracht, wurden die Deutſchen ge⸗ zwungen, mit bedeutenden Verlusten in ihre Linien zurückzu⸗ kehren. Heftige Artillerietätigkeit in der Gegend von Avo⸗ court. Im Laufe der Nacht verſuchte der Feind ohne Erfolg, vorgeſchobene Poſten am Kernwerk Avorourt auszuheben. Oeſt⸗ lich der Maas ziemlich lebhafte Beſchießung unſerer erſten und zweiten Linien. Im Walde von Apremont Handgranatenkampf. In Lothringen zerſtreulen wir eine ſtarke feindliche Erkundungs⸗ abteilung, die verſuchte, in einen unſerer kleinen Poſten öſt⸗ lich von Neuviller einzudringen.— Flugweſen: Heute früh warf ein deutſcher Flieger 6 Bomben auf Dünhirchen, durch die eine Frau getötet und drei Männer verwundet wurden. Der Sachſchaden iſt unbedeutend. 5 Abends: Nördlich von der Aisne haben unſere Trup⸗ pen nach Artillerie vorbereitung heute morgen den kleinen Wald füdlich des Gehölzes von Buttes in der Gegend von Ville-au⸗ Bois eingenommen. In den Argonnen haben Schüſſe unſerer ſchweren Artillerie einen deutſchen Poſten vernichtet und et⸗ wa 50 Meter eines feindlichen Grabens im Abſchnitt von Four de Paris zerſtört. Auf der Höhe 285 ließen de Deutſchen Mi⸗ nen ſpringen. Unſer Sperrfeuer hinderte den Feind an der Be⸗ ſetzung des Trichters, an deſſen Südrand wir uns einnichteten. Weſtlich der Mags heftige Bech eßung im Abſchaitt von Moulain⸗ ville. Eines unſerer weittragenden Geſchütze beſchoß wirkungs⸗ voll den Bahnhof von Haudicourt in Lothringen. Südlich von Badonviller haben die Deutſchen nach heftige Beſchießung ge⸗ gen Mittag einen ſtarken Angriff auf den Vorſprung unter⸗ nommen, den unſere Linien bei Chapetotte bidet. Der An⸗ griff wurde vollſtändig abgeſchlagen. Einige Abteilungen des Feindes, die in einem Teil nordöſtlich des Vorſprunges Fuß ge⸗ faßt hatten, wurden am Nachmittag daraus zurückgeworſen und zum Teil durch unſer Feuer vernichtet. Wir machen etwa 650 Gefangene, darunter einen Offizier.— Flugweſen: Bei Vauquois wurde ein ſeindliches Flugzeug nach einem Luft⸗ kampf zur Landung in den feindlichen Linien gezwungen und durch unſere Artillerie vernichtet. In der Gegend von Ver⸗ dun hat einer unſerer Flieger einen deuiſchen verjagt und ab⸗ geſchoſſen. Dieſer ſiel auf dem Pfefferrücken 59 Meter von unſeren Gräben entfernt herab. Ein drittes Flugzeug des Feindes wurde durch einen unſerer Flieger abgeſchoſſen und fiel im Walde von Forges herab. Schließlich ſtürzte ein Fokkerapparat, der von einem unſerer Flieger aus nächſter Nähe abgeſchoſſen worden war, jenkrecht herab in der Ge⸗ 3 von Hattonchatel.— In der Nacht vom 24. zum 25. April hat eines unſerer Luftſchifſe 10 15,5 Zentimeter-Bomben und auf den Behahof von Conflans 7 ſechs 22 Zentimetee-Bemben abgeworfen. 2 Der Krieg zur See. GKG. Kopenhagen, 26. April. Bei Gjedſer(Süd⸗ ende der däniſchen Inſel Falſter) iſt der norwegiſche Dampfer„Stroemoner“(241 Tonnen) trotz der War⸗ nungen und Signale in falſchem Kurs auf eine Mine geſtoßen und geſunken. Ein deutſcher Hilfskreuzer nahm die Bemannung an Bord. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 26. April. Amtlich wird verlautbart vom 26. April 1916: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Am Süd⸗ weſtrand der Hochfläche von Doberdo kam es wieder zu heftigen Kämpfen. Oeſtlich Selz war es dem Feind ge⸗ lungen, in großer Frontbreite in unſere Stellungen ein⸗ zudringen, als er aber den Angriff fortſetzen wollte, ſchritten unſere Truppen zum Gegenangriff, jagten ihn bis in unſere alten Gräben zurück und vertrieben ihn auch aus dieſen in erbittertem Handgemenge. Somit ſind auch hier alle unſere urſprünglichen Stellungen in unſerem Beſitz. 130 Italiener wurden gefangen genom⸗ men. Das Artilleriefeuer war an vielen Punkten der küſtenländiſchen Front ſehr lebhaft.— An der Kärntner Front war die Gefechtstätigkeit gering. Am Col di Lana ſetzten unſere Mörſer ihr Feuer fort. Die Tätigkeit der feindlichen Artillerie hat nachgelaſſen.— Im Su⸗ gana⸗Abſchnitt räumten die Italiener alle ihre Stellun⸗ gen zwiſchen Votto und Roncegno, in denen viel Kriegs⸗ material gefunden wurde und zogen ſich nach Roncegno zurück. Ruſſiſcher ſi und Südöſtlicher Kriegs⸗ ſchauplatz: 1 Keine beſonderen Ereigniſſe. . 2 5 N * Neues vom Tage. Endlich ehrlich. e G. K. G. Newyork, 26. April. Die Zeitung„Eve⸗ ning World“ erwartet, daß der Verſtand der Deutſchen die Freundſchaſt mit den Vereinigten Staaten nicht ver⸗ ſcherzen und den Tauchbootkrieg aufgeben werde.(Da⸗ mit England ſeinen Aus hungerungskrieg durchführen und Deutſchland niederzwingen kann.) An den Senat ſind bereits 25 000 Telegramme eingelaufen, die gegen das Vorgehen der Regierung Einſpruch erheben, beſonders aus den Staaten, wo der Einfluß der Deutſch-Amerikaner vorherrſcht.(Wie ſtel⸗ len ſich da die Amerikaner wohl einen„Krieg“ gegen Deutſchland vor, da ohne Mitwirkung der Deutſchame⸗ rikaner kein einziges Regiment zuſammengeſtellt und kein einziges Schiff bemannt werden kann! Die ſmarten Amerikaner engliſcher Abkunft tragen ihre koſtbare Haut ſo wenig zu Markte wie ihre Vettern in Großbritan⸗ nien. D. Schriftl.) Waſhington, 26. April.(Funkſpruch vom Ver⸗ treter des WTB.) Das Zentralkomite des amerikani- ſchen Roten Kreuzes meldet, daß infolge der Un⸗ möglichkeit, von den Verbündeten die Erlaubnis zur Verſchiffung von Vorratsmitteln für die Mittelmächte zu erlangen, vorläufig von der Sammlung ſolcher Vor⸗ ratsmittel abgeſehen werden müſſe. GKG. London, 26. April. Die engliſche Regie⸗ rung antwortete auf die amerikaniſche Beſchwerde we⸗ gen Einbringens neutraler Schiffe in engliſche Häfen zur Unterſuchung der Ladung, daß es nicht möglich ſei, ein größeres Schiff auf hoher See zu unterſuchen. Die Deutſchen mißbrauchten amerikaniſche Päſſe, um Mili⸗ tärperſonen und Agenten durchzuſchmuggeln. Die Nicht- achtung des Völkerrechts durch Deutſchland(J) zwinge England auf ſeinem Priſenrecht zu beſtehen. Ernſte Unruhen in Irland. G. K. G. Dublin, 26. April. Volksmaſſen, die zum Teil bewaffnet waren, bemächtigten ſich öffentlicher Ge⸗ bäude und des Poſtamts, ſowie eines Teils der Hafen- anlagen. Aus dem Lager von Currach wurden eiligſt Hilfstruppen herbeigezogen, wobei es zu heftigen Stra⸗ ßenkämpfen kam. Mehrere Offiziere, Soldaten und Schutzleute ſind tot, eine noch größere Zahl verwundet. Der Krieg in Oſtafrika. WTB. London, 26. April. Das Reuterſche Bu⸗ reau meldet aus Moſchi(Oſtafrika): Die Deutſchen ſind im Zentrum in einer ſehr ſchwierigen Lage und da ſie nicht beritten ſind, können ſie General Vandeventer nicht daran hindern, ihre Linie öſtlich und weſtlich von dieſer Stellung abzuſchneiden. Sie müſſen ſich entweder in —— Abteilungen trennen oder in der Richtung auf das eer zurückziehen. Anzeichen machen es wahrſcheinlich, daß der Feind ſich nach dem Meere ſammeln und ſeine Stellungen bei Tabora aufgeben wird. Der engliſche Erfolg bei Jrangi wurde durch Anwendung von typiſch buriſchen Angriffsmethoden errungen. Das Zentrum wurde feſtgehalten, während die Flanken langſam und vorſichtig mit Unterſtützung von tödlich ſichergezielten Gewehr⸗ und Feldgeſchützfeuer entwickelt wurden. Kein Burgher(Bur) wurde bloßgeſtellt, während das Netz enger und enger gezogen wurde, bis der Feind nach zweitägigem Kampf den Reſt ſeiner Vorräte verbrannte und eiligſt abrückte, ehe die Einſchließungsbewegung völlig beendigt werden konnte. Die Burghers N den Feind 0 ſchnell, wie der Zuſtand ihrer Pferde es erlaubt. Erſatz⸗ pferde werden raſch nachgeſchafft. Militärtelegraphiſten, Flugzeuge und Zufuhren ſind bemüht, nachzukommen. De Kräſte, die ſich gegenüberſtehen, ſind ungefihr gleich an Zahl.(7) Geheimnisvolles aus London. In geheimen Sitzungen hat das 23 Männer-⸗Mini⸗ ſterium in London vor den Oſterfeiertagen den Streit über die Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht in England vorläufig beigelegt, indem nach den Verbrei- tungen des Reuter'ſchen Nachrichtenbureaus u. a. be⸗ ſchloſſen wurde, auf die Dienſtpflicht nur im Bedarfs- falle zurückzugreifen. So weit man aus den verwir⸗ renden Berichten des Reuter'ſchen Bureaus klug werden konnte, hat ſich die Staatshandlung ungefähr folgender⸗ Der Vogt von Sylt, Raman von Theodor Mügge. (2 Nortiezung.(Nachdruck verboten.) „Die Nenſchliche Veraunft,“ erwiderte Lornſen, „kenn nierels ſo zu ſchanden werden, um nicht endlich imer den Sieg Über das Unwahre und Unrechte zu er⸗ langen.“ 8 „VBah!“ rief der König,„was gibt ſich nicht alles s Berwunt aus. t jeden Narren und jeden ſchlech⸗ len Kerl,( wird seine Streiche vernünftig nennen. Die Alrter der Vernunft ſind es eben, die alle Unvernunft cus hecken, die Köpfe verwirren und Unheil über die Welt bringen. Sie wiſſen doch, was ſoeben die Vernünftigen in Frankreich getan haben, oder wiſſen Sie es nicht?“ Ich weiß es, Majeſtät, aber ehe es dahin kam, hätten die, welchen Gewalt und Macht gegeben iſt, be⸗ denken ſollen, was ſie taten. Ein Volk läßt ſich nicht zu einer Revolution hinreißen, wenn es durch langes Un⸗ recht nicht dazu gedrängt wird. Die Schuld liegt nicht an ihm, ſie fällt denen zur Laſt, welche ihm ſein Recht vorenthalten, Geſetze und Eidſchwüre brechen und die warnende Stimme überhören, die nach uraltem Glauben Gottes Stimme iſt. Die Stimme des Volkes, der öffent⸗ lichen Meinung!“ Oeffentliche Meinung!“ wiederholte der König, der den Sprecher durchdringend anblickte.„Was iſt öffent⸗ liche Meinung? Ein b ein Spielball aller In⸗ trignen und Ränke. Sie ſind jung. Als ich jung war, glaubte ich auch an die Wahrheit und Weisheit der öffent⸗ lichen Meinung, ich habe erfahren, wie es mit ihr ſteht. Sie iſt meine Bundesgenoſſin geweſen, als die Eng⸗ länder Kopenhagen verbrannten, als Hunger und Armut das Volk heimſuchten. Jetzt geht es ihm gut, aber die zffenttiche Meinung hat mich aufgegeben. Glauben Sie uucht, daß ich nicht weiß, wie man über mich denkt, baß ich die Angriffe nicht kenne, die täglich auf mich macht werden;: daß ich nichts von den hrußigen Köp⸗ maßen abgeſpielt. Ein Miniſterausſchuß verhandelte mit militäriſchen Sachverſtändigen. Aber der Heeresrat ging unbefriedigt auseinander. Dann trat das Geſamt⸗Mini⸗ ſterium zuſammen. Darauf berieten diejenigen Mini⸗ ſter, die der unioniſtiſchen Partei angehören, mit der Kriegskommiſſion, die Dienſtpflichtfrage iſt ja eigent⸗ lich eine Parteifrage; dann wurde ein neuer Miniſter⸗ ausſchuß gebildet, und als der auch nicht weiter kam, berieten ſich die für die Dienſtpflicht eintretenden Mini⸗ ſter geſondert mit den militäriſchen Fachleuten, wäh⸗ rend nebenher die unigniſtiſchen und liberalen Kriegs⸗ ausſchüſſe von Oberhaus und Unterhaus ihre Sonder- ſitzungen hielten. Daß bei dieſem Durcheinander nichts herauskommen konnte, iſt einleuchtend. Es iſt aber fraglick, ob ein greifbares Ergebnis über⸗— haupt erzielt werden weullte. Im Grunde handelt es ſich um parteipolitiſche bezw. perſönliche Gegenſätze wi⸗ ſchen dem„Munitionsminiſter“ Lloyd Georges, der Mi⸗ niſterpräſident werden möchte, und Asquith, der jenem nicht Platz machen will. Die Frage der Dienſtpflicht iſt in England ſeit Jahren, d. h. ſeit die Abſicht beſtand, gegen Deutſchland den Vernichtungskrieg zu führen, er⸗ giebig in der Oeffentlichkeit beſprͤchen worden und da⸗ ei 10 feſtgeſtellt, diaß die weit überwiegende Mehrheit des engliſchen Volts der Dienſtpflicht durchaus wider⸗ ſtrebt. Ein Miniſterium»der eine Partei, die ſie trotz⸗ dem durchzuführen unternähme, liefe Gefahr, den Bo⸗ den unter den Füßen zu verlieren. Es dürften daher den verwickelten Beratungen wohl andere, tiefer liegende Dinge zu Grunde gelegen haben, bei denen ohne Zweifel die dem engliſchen Miniſterium dem Inhalt nach ſchon bekannte Stagatsſchrift Wilſons an Deutſchland keine ge— ringe Rolle ſpielte. Man wollte die Wirkung abwarten, die beſagte Staatsſchrift in Deutſchland haben werde, um darüber ſchlüſſig zu werden,»b die unvolkstümliche Dienſtpflicht überhaupt noch nötig werden ſollte. Denn wenn, wie erwartet wurde, die deutſche Reichsregierung ſich durch die amerikaniſchen Drohungen einſchüchtern und ſich noch einmal zur Preisgebung des Tauchboot⸗ kriegs drängen ließ, fo war England der unangenehmen Pflicht enthoben, die Dienſtpflicht weiter ernftlich ins Auge zu faſſen, ſo ſehr auch ſeine Verbündeten darauf drängten. Andererſeits aber mag zu den Verhandlungen bei geſchloſſenen Türen noch etwas anderes Verankaſſung ge⸗ geben haben, nämlich daß Asquith und ſein Anhang den „Militariſten“ den Beweis liefern wollten, daß die Ein⸗ führung der allgemeinen Dienſtpflicht nicht möglich iſt, daß ſie die engliſchen Kräfte überdeigt; davon durften natürlich die breiten Maſſen des britiſchen Volks, durf⸗ ten vor allem ſeine Bundesgenoſſen, die Großbritanniens Schlachten ſchlagen, oder gar die Gegner nichts erfahren, daß es etwas geben könnte, was dem gewaltigen Albion nicht möglich wäre. Herr Asquith wird alſo im engen Kreiſe unerfreu⸗ liche Dinge zu ſagen gehabt haben: daß der Feſtlandkrieg keinerlei Ausſichten mehr biete, die deutſchen Heere zu ſchlagen und zurückzutreiben, daß es deshalb ein Ver⸗ brechen gegen die britiſche Nation und deren Beruf ſein würde, mehr koſtbares engliſches Blut als ohne nach⸗ teilige bundesgenöſſiſche Schmach unbedingt nötig ſei, auf dem Feſtland fließen zu laſſen. Und ſelbſt wenn man wollte, woher ſollten die Leute genommen werden, da unter eine gewiſſe Grenze des Perſonalbeſtandes im Dienſte der Induſtrie und des Handels nicht herunterge⸗ gangen werden dürfe. Wenn durch den Krieg und nach dem Kriege das Feſtland darniederläge, ſo dürfe das doch Großbritannien nicht paſſieren, denn damit würde es ſeinem Beruf, auf Koſten der anderen Völker zu gedeihen, nicht gerecht werden. Dazu kommen die Fra⸗ gen der Ausbildung, der Unteroffiziere, Offiziere und Ausrüſtung uſw. Man kann von Asgquith nicht ver⸗ langen, daß er ſolche Dinge öffentlich darlege. So geht das Kabinett Asquith, begleitet von einem in bitteren Tönen anfeuernden Chor der Bundesgenoſ⸗ ſen der„Beendigung der Miniſterkriſis“ entgegen, eine Beendigung, welche ſicher kein Zeichen britiſcher Stärke iſt, wie ſie auch bewerkſtelligt werden möge. 1 Und die Landung von 6000 Ruſſen auf franzöſiſchem Boden, die bei Verdun helfen ſollen, verauſczanlicht wohl fen erfahre, die meine Re ſuchen.“ ö 1 „Nicht Sie ſelbſt, Majeſtät,“ ſagte Lornſen.„Jeder⸗ mann ehrt den edlen Charakter des Königs, nur das Regierungsſyſtem wird angegriffen.“ e „Torheit!“ rief der König rauh und heftig.„Ich bin ein unbeſchränkter Monarch, ohne verantwortliche Diener. Das Regierungsſyſtem bin ich! Was dagegen geſagt wird, wird gegen mich geſagt. Reden Sie, ich will es haben, was denken Sie von dem Regierungsſyſtem, das von der öffentlichen Meinung angegriffen wird? Ich habe niemals Unrecht geduldet; ich habe Gerechtigkeit ge⸗ übt und werde ſie üben. Aber meine Rechte werde ich feſthalten; Schwindler und Volksbeglücker, wer ſie 5 ſein mögen, ſollen ſie mir nicht nehmen.“ N„Majeſtät,“ erwiderte Lornſen ruhig,„die Menſch⸗ heit läßt ſich in ihrem Entwickelungsgange nicht aufhalten, und was damit nicht mehr in Einklang zu bringen iſt, muß der Zeit und ihren Forderungen weichen. Wird es gewaltſam den Menſchen aufgedrungen, ſo wird der Sturz auch gewaltſam ſein. Man kann Leichen ſchmücken und ſchminken, aber Leben kann man ihnen nicht einhauchen. Die mächtigſten Gebieter der Erde haben den Kampf gegen die bewegenden Ideen verſucht, mit allen Waffen haben ſie einfache Wahrheiten bekämpft, welche von der Menſchheit als ſolche erkaunt wurden, aber oft noch ehe ſie ſtarben, mußten ſie bekennen, daß es unmöglich ſei, auch nur einen Gedanken zu beſiegen.“ „Was wollen Sie damit ſagen?“ fragte der König lebhaft. „Daß die abſolute fürſtliche Gewalt in unſerer Zeit ebenſo vergebens die notwendigen Reformen aufzuhalten vermag, als die katholiſche Kirche es vermochte, der Re⸗ formation Stillſtand zu gebieten.“ „Ei ſo!“ rief der König,„Sie ſind alſo, was man einen Mann der Bewegung nennt?“ „Ja, Majeſtät,“ erwiderte Lornſen feſt,„ich habe meine Ueberzeugung niemals verleugnet; in dieſer Stunde chte und mich ſelbſt anzutaſten am beſten das Verhälntis der Leiſtung Großbritanniens u derjenigen ſeiner Bundesgenoſſen. In den Kämßp⸗ fen, die in der letzten Zeit zwiſchen der deutſchen und der engliſchen Front ausgefochten wurden, bei St. Clo und Ypern, ſind kanadiſche Truppen im Feuer geſtanden; auch das iſt bemerkenswert. 5 Die engliſche Preſſe über Wilſon. WTB. London, 26. April. Die engliſche Preſſe verherrlicht Wilſons Politik und ſeine Note.„Time ſchreiben: Wilſon hat niemals die Grundſätze verlaſſen, auf die er ſeine Politik gründet. Sie ſind die Grund⸗ lagen, auf denen das ande Syſtem der Völkerrechte beruht. Mit Folgerichtigkeit und Beharrlichkeit ſei Wil⸗ ſon ſeinen Grundanſchauungen treu. Die ame⸗ rikaniſche Preſſe fühlte, daß das Vorgehen im Inter- eſſe der Ziviliſation und der Ehre Amerikas notwendig wurde. Wilſon werde die Billigung und Unterſtützung Amerikas finden für das, was er tat, wie für das, was er tun wird.— Der„Daily Telegraph“ ſchreibt: Man kann zwiſchen den Zeilen der Note erkennen, daß alle ziviliſierten Mächte der Erde ſo gut wie einig, ſind. —„Daily News“ ſchließen ihren Leitartikel mit der Ausſicht auf den Eintritt Amerikas in den Krieg. Die finanzielle und materielle Stärke Amerikas werde dazu mitwirken, daß Deutſchland in allen Punkten mit einer undurchbrechbaren Blockade umgeben wird; das Frei werden der in den amerikaniſchen Häfen liegenden deut⸗ ſchen Schiffe für die gemeinſamen Zwecke der Ver⸗ bündeten würden Wilſon in den Stand ſetzen, ohne daß er einen Soldaten und ein Schiff in Bewegung zu ſetzen braucht, die Dauer des Krieges und die Bedingungen des Friedens in der mächtigſten Weiſe zu beeinfluſſen. Die engliſchen Blätter beſtätigen vollkommen unſere Auffaſſung, daß Wilſon von Anfang an die Abſicht hatte, Deutſchland in den Rücken zu fallen, wenn auch ahne Schiffe und Soldaten, und daß er einer Niederlage Eng- lands mit allen Mitteln entgegenarbeiten werde. Schon bei Kriegsbeginn hat Wilſon nach einem engliſchen Blatt erklärt, er werde nicht zugeben, daß England beſiegt werde.. eblich geweſen und wird auch in Zukunft vergeblich blei⸗ en. Tarüber hilft keine Flaumacherei hinweg. Wir verpaſſen die Gelegenheiten und England gewinnt Zeit, ſich mit Kriegsmaterial zu verſehen und die Aushunge⸗ rung zu betreiben. Daß der Zweck der ameritantſche⸗ Uebung kein anderer iſt, als die deutſchen Handels- ſchiffe auf eine Art und Weiſe, die dem Wilſon'ſchen Ideal von„Menſchlichkeit und Völkerrecht“ l in die Hand zu bekommen, das ſprechen die„Dailh News“ jetzt ganz offen aus. Warum ſollten ſie auch noch länger ein Geheimnis daraus machen. Es iſt nicht o, als ob Deutſchland einen Krieg mit Amerika wünſchte und niemand in Deutſchland hat ihn jemals gewünſcht, aber wenn die Amerikaner beharrlich fort⸗ fahren, uns zu ſchaden und dazu noch Verunglimpfungen fügen, ſo möge eben kommen, was nicht abzuwenden iſt. Größeren Schaden als wir bisher durch die Amerikaner erlitten haben, können ſie uns nicht mehr zufügen. Im Gegenteil. Wenn die von Amerika kommenden Muni' tionsſchiffe ausnahmslos mit dem Meeresgrund Be⸗ kanntſchaft machen, ſo kann es das Kriegsende nur be— ſchleunigen. D. Schriftl. 5 5 f Zuſammenhänge. Wie intim die engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen ſind, wurde neulich an dem Beiſpiel gewiſſer amerikant' ſcher Seeoffiziere nachgewieſen, die in der Lage wa“ ren, England vor beſtimmten Plänen der deutſchen Flot⸗ tenleitung zu warnen. Neuerdings iſt das engl ſche Reu' ter⸗Bureau wiederholt mit Nachrichten über am liche Be⸗ ſchlüſſe zder Abſichten der amerikaniſchen Regierung al den Plan getreten.„Die Bekanntgabe der Staatsſchri Wilſons an Deutſchland“, ſchreibt Graf Reventlow in der„D. Tagesztg.“,„ſchloß mit dem Hinweiſe darauf: die Ausſicht auf Verleſung der Schrift im Kongreſſe habe die amtliche Welt und das diplomatiſche orßs elektriſiert. für die Heeresrefyrm angenommen, in welchem eine re; uläre Armee und Reſerven von zuſammen einer Million Mann voraeſehen werden.“— Es iſt noch nicht be kannt, aber um ſo weniger, da es darauf ankommt, das Ver⸗ trauen, welches Sie mir bezeigen, in keiner Weiſe zu miß⸗ brauchen.“„% Ae Ich ſoll wiſſen, woran ich mit Ihnen bin,“ ſagle der König.„Nun, das iſt ehrlich und aufrichtig wie ein Deutſcher.“ Er nickte dem Kanzleirat zu.„Ein Däne tte es nicht getan, aber reden Sie, was wollen Sie? as haben Sie mir zu ſagen?“„ e Dieſer Aufforderung Hachercdte Lornſen. Er ſagte dem Könige alles, was er dachte. Er ſprach einfach und warm, klar und beſtimmt, wie ein Mann, der nichts zu verlieren hat und nichts fürchtet. Geſicht des Königs veränderte ſich zuweilen, dann und wann warf er einen ſeiner ſtarren ſtolzen Blicke auf den kühnen Sprecher, und ſeine Geſtalt ſtraffte ſich, er warf den Kopf in den Nacken und ſtampfte mit dem Fuße feſt auf. Aber nach einigen Augenblicken beruhigte er ſich und die Hände auf den Rücken gelegt, flog ein bitteres Lächeln durch die Züge.„Fahren Sie fort!“ rief er, als Lornſen eine Pauſe machte,„ich will jetzt alles hören, alles! verſchweigen Sie mir nichts.“ 4 „Majeſtät,“ ſagte Lornſen,„ich habe weniges noch hinzuzufügen. Der Drang nach konſtitutioneller geſicher⸗ ter Freiheit, nach den Rechten eines freien Volkes iſt nicht mehr zu unterdrücken. Es iſt nicht wahr, wenn man Ihnen ſagt, daß eine Hand voll unruhiger Köpfe nur ſtill gemacht zu werden braucht, um Ordnung und Zufriedenheit zu ſchaffen. Wahre Ordnung und Zufrie⸗ denheit kann keine abſolute Regierung, und wäre auch an ihrer Spitze ein ſo gütiger und väterlich geſinnter Mo⸗ narch, wie Ew. Majeſtät, bei einem denkenden Volke herſtellen. Hier aber ſind es alle denkenden Männer, die Kraft und die Blüte der Nation, es iſt das Voll, Sire, das von Ihnen ſein Recht fordert.“ „Sein Recht!“ rief der König.„Wo iſt ſein Recht? Wo ſteht es geſchrieben? Sie ſagen mir Dinge, die von allen meinen Räten Lügen geſtraft werden, Hammer⸗ ſtten an der Spiße.. Fort foſgt, 8 entſpricht, „Der Senat hat unverzüglich das Geſeh Das harte, faltige Alle Rückſichtnahme auf Amerika iſt alſd ver?“ 55 8 10 dieſe Nachricht den Tatſachen entſpricht; ein Heer, 18 p⸗ das ein Heer iſt, ſtampft man nicht aus dem Boden. Und d 55 man es ſtampfen könnte, ſo wäre es darum noch oi unge nicht in Europa. Bemerkenswert iſt aber auch hier n leder die Verbindung nicht nur zwiſchen Waſhington und Reuter, ſondern zwiſchen der Inhaltsangabe der Note und dieſem angeblichen Senatsbeſchluſſe. Der Druck, ie Demonſtration, um keinen anderen Ausdruck zu ählen, Deutſchland gegenüber liegt auf der Hand. Im 0 gelben Zuſammenhange ſei daran erinnert, daß über 1. ie amerikaniſchen Rüſtungen zu Lande und zur See d⸗ 4 Erade in letzter Zeit beſonders viel von den Vereinigten taaten und von England aus nach dem europäiſchen 1 eſtlande gelenkt worden iſt. Der einzige Zweck dieſes 7 berfah ens kann nur ſein, den Eindruck der amerikani⸗ e- then Note in Deutſchland zu verſtärken, alſo auch von 1. dieſer Seite mit dem Mittel der Einſchüchterung ig iu arbeiten. Des weiteren bildet das einen neuen Be⸗ 10 weis dafür, daß weder die Vereinigten Staaten noch 2. Großbritannien einen endgültigen Bruch oder gar einen 5 N gitegeriſchen Konflitt zwiſchen Deutſchland und den Ver⸗ timigten Staaten wünſchen. Wünſchten ſie ihn, ſo wür⸗ En beide Mächte, beſonders aber England, ſich in den 1 5 deganen ihrer öffentlichen Meinung ganz anders gebär⸗ 1 N 9 als es ſeit Monaten geſchieht. Da wie dort für ch⸗ N a tet man im Cegenteil, daß das Deutſche Reich er 5 einem ſlchen Falle einen Unterſeehan⸗ „ bdelskrieg rückſichtslos führen würde. . Eigentümlich, wenn auch keineswegs überraſchend, 1 ſſt das zeitliche Zuſammentreffen der amerikaniſchen Note mit der britiſchen Kabinettskriſis und der franzöſiſchen 1 ledergeſchlagenheit infolge der Ereigniſſe von Verdun 1 15 den geſcheiterten italieniſchen und ruſſiſchen, Angrif⸗ u. en. Die neuerdings vernichteten Kauffahrteiſch ef e, ins⸗ re beſondere der„Suſſex“, bilden nicht die Urſache für die e, amerikaniſche Note, ſondern nur einen Anlaß. Das geht 12 5 d. aus dem ſonderbaren und höchſt einſeitig und lücken⸗ 95 dat geführten„Beweiſe“ hervor, welcher dartun ſoll, 1 aß die„Suſſex“ von einem deutſchen Fahrzeug tor⸗ ü dodiert worden ſei.— Wenn die Vereinigten Staaten 91 4 ſe politiſch für zweckmäßig gehalten hätten, ſo würden —- zu irgend einem beliebigen Zeitpunkte Anläſſe und 7 Inbwände genug gefunden haben, um eine Note gleichen 1 halbaltes und Tones zu ſchreiben wie dieſe. Es hat des⸗ t, 10 den Anſchein, daß man in Waſhengton gegl zubt hat: e- 5 politiſche Lage in England und die militäriſche auf 1 5. 3 Feſtlande ſeien derart, daß Amerika helfend und auf⸗ 0 9 unternd eingreifen müßte. Wir fürchten, daß der Er⸗ „ 0 ein nur allzu kurzzeitiger ſein und ſich auch inner⸗ 1. 5 des Vierverbandes auf das beſchränken werde, was 19 0 einen Achtungserſola zu nennen pflegt. Das än⸗ ch 4 5 aber nichts an der politiſch beachtenswerten, Tat⸗ 7 fond, daß dieſe amerikaniſche Note kein Ding an ſich iſt, 4 bendern allem Anſcheine nach zeitlich und inhaltlich eng 5 f erknüpft mit den Wünſchen, Zielen und Leiden des Vier⸗ t- berbandes.“ 7. die Die Beleuchtung der amerikan'ſchen Staatsſchrift von t. 9 55 Seite hat Ihne Zweifel manches für ſich und iſt n ſieheſalls intereſſant. Darüber kann kein Zweifel be⸗ „ lands daß das amtliche Amerika die Niederlage Teutſch⸗ 8 kl s wünſcht und daß es, ob mit oder ohne Kriegser⸗ „ it 5 au ſeinem Teile dazu beizutragen entſchloſſen 8 1 und zwar nicht erſt ſeit dem 19. April. Daß 8 Vereinigten Staaten ihre halbbemaunſen Kriegsſhifſe ſchwerlüh den deutſchen Torpedos preisgeben werden, ist leicht zu glauben, und das Landheer kommt überhaupt nicht in Frage. Amerika hofft mit den billigeren Dro⸗ 1 ingen und mit dem Fauſtpfand der deutſchen Schifſe . Une Zweck zu erreichen. Um ſo mehr gilt es für t A utſchland ſeſt zu bleiben und dem frevlen Spiel der 1 Amerikaner ein Ende zu machen. Das Maß iſt voll. e⸗ f 5 Baden. % bag) Karlsruhe, 26. April.(Teuerungszu⸗ 3 Wirtſch Die dauernden Preisſteigerungen auf den 77. 5 ſſchaſtsmarkt haben den Verband der deutſchen Reichs⸗ ſe 15 desrat nd Telegraphenbeamtinnen veranlaßt, dem Bun. 5 das w zund Reichstag die Bitte um Teuerungshilfen für gra zeibliche Beamtenperſonal der Reichs⸗Poſt⸗ und Tele⸗ ämte verwaltung und die Gehilfinnen bei den Poſt⸗ n un 3. Klaſſe einzureichen. dung) erihein, 26. Apr (Butterverſen⸗ geben.“„In der vom württemberigſchen Gebiet um⸗ dat nen Stadt Pforzheim iſt man nicht erbaut von der dun; wie manchmal die Maßnahmen gegen die Verſen⸗ Sta 1 1 Butter, Eier uſw. aus Württemberg nach der hier ausgeführt werden, um Bannware feſtzutellen. Ein ein beſchäftigtes württembergiſches Dienſtmädchen ſoll erhalte et mit einem Kleid aus dem Württembergiſchen Das ten haben, das mehrfach durchſtochen geweſen fei. Sche Dienſtmädchen hat bon der württembergiſchen Poſt chadenerſatz für das Kleid verlangt. 8 5 .) Eberſteinburg, 26. April.(òUnvorſichtig⸗ tag fh Nach Schluß des Gottesdienſtes am Oſterſonn⸗ Wa ſpielte der Sohn des hieſigen Gaſtwirts Ferdinand mit t der eben aus der Volksſchule entlaſſen war, gel nem Revolver, der ſich plötzlich entlud. Die Ku⸗ 3 Laden— Burſchen durch das Herz und führte den herbei. i N Badiſe, Neckarzimmern, 26. April.(Ankauf.) Die das ſche Anilin⸗ und Sodafabrik in 5 hat lich eiherr von Gemmingenſche Gipswerk hier käuf⸗ ſert rworben. Das Werk wurde erweitert und verbeſ⸗ 3 wird in einiger Zeit täglich 20 000 Zentner lad erial liefern, das durch Sonderzüge nach Oppau ver⸗ den werden ſoll. i wut) Freiburg, 26. April. Altſtadtrat Emil De⸗ wend hak der Univerität 5000 Mk. geſtiftet zur Ver⸗ dier—— für arme, aus dem Kriege heimkehrende Stu⸗ holunde der Albert⸗Ludwigs⸗Univerſität, die einer Er⸗ nicht bedürfen.— Die Freiburger Studentenſchaft, die Nopf im Felde ſteht, hat beſchloſſen, 2 Mark für den hilfe und das Studienhalbjahr der Akademiſchen Kriegs⸗ dem Aiadeubren. Das Geld fließt zu 8 Teilen fr lit demiſchen Hilfsbund, ferner zur Verwendung leasterariſche Liebesgaben und zur Herſtellung der 8„ egsmonatsblätter zu. len 99 Flictee dorf bei Raſtatt, 26. April. Die ſtar⸗ des Rhede rſchläge der letzten Tage haben ein Steigen Rheins hervo. 1 deiſe unter Waser fe.. n Se n, ̃è rr NM eee d e e„ —— 8 5 e) Ettlingen, 26. April.(Stiftung.) In die evang. N des hieſigen Reſervelazaretts hat die Groß⸗ herzogin Luiſe eine prächtige, goldgeſtickte Kanzelbeklei⸗ dung geſtiftet. 5 a ö N Lörrach, 26. April.(Grenzſßerre.) Seit lezten Samstag iſt die deutſch⸗ſchweizeriſche Grenze wie⸗ der geſperrt. Die Dauer der Sperre iſt nicht bekannt. Oberlauchringen, Amt Waldshut, 26. April. (Brandfall.) In der Nähe des Gaſthofes zum Hir⸗ ſchen wurden zwei Häuſer durch Feuer völlig zerſtört. Die Bewohner der Häuſer konnten nichts retten. ( Litzelſtetten bei Ueberlingen, 26. April. Als vor einiger Zeit der Kaiſer das Lazarett in Charle⸗ ville beſuchte, erkannte er einen dort liegenden Solda⸗ ten an der Mundart als Badener. Auf die Frage nach ſeinem Heimatsorte nannte der Soldat, ein hieſiger Landſturmmann, Litzelſtetten am Bodenſee.„Liegt der Ort nicht in der Nähe der Inſel Mainau? Da war ich vor wenigen Jahren zu Beſuch meiner Tante“ erwiderte der Kaiſer. Der Landſturmmann ſagte darauf, daß er auf der dortigen Gutsverwaltung gearbeitet habe und oft von der Großherzogin Luiſe angeſprochen worden ſei. Nach dem Lazarettbeſuch machte der Kaiſer telegraphiſch der Großherzogin Luiſe Mitteilung, die nun ihrerſeits der Familie hier von dem Vorgang Mitteilung machte. Lokales. — Geflügelbruiprämtiieruang. Die Geflügelbrut⸗ prämiierung, welche die Badiſche Landwirtſchaftskammer im nächſten Monat als außerordentliche Kriegsmaßnahme veranſtaltet, nimmt einen großen Umfang an. Der Schluß der Anmeldung iſt am 1. Mai ds. Is. Jeder Geflügelzüchter iſt zur Prämiierung zugelaſſen. Bedin⸗ gungen und Anmeldebogen ſind noch von der Landwirt⸗ ſcha tskammer in Karlsruhe unentgeltlich zu beziehen. — Maſchinenlehrkurſe für Kriegsinvalide. Vom 1.—6. und eventuell 8.— 13. Mai finden in Do⸗ naueſchingen zwei landwirtſchaftliche Maſchinenlehr⸗ kurſe für Kriegsinvalide ſtatt. Es werden alle, die ſich für dieſe Kurſe intereſſieren, nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß Anmeldungen ſpäteſtens am 26. April dei Landwirtſchaftslehrer Selg-⸗Villingen eingegangen ſein müſſen. Näheres iſt durch dieſen zu erfahren. Zum Schulanfang dpfohle ſümlche öchularfitel Gg. Zimmermann. hildastraße fir. 68. Vom Spifkismus. Es gab Zeiten in Deutſchland, da glaub⸗ ten die Leute an böſe Geiſter, Hexen,. und andere ſchreckliche Dinge. Wir lächeln heute über ſo etwas.. Und doch, es gibt eine Zeit, da kam eine ſehr„moderne“ Weisheit auf, die in vielen Stücken nichts iſt, als eine„Geiſterlehre“ wie jene Erſcheinungen des Mittelalters. Um die Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts kamen die Apoſteln dieſer neuen Lehre zu uns aus Amerika und machten bei uns bald— vorzügliche Geſchäfte. „Spiritiſten“ nannten ſie ſich. Sie brachten verſchiedenes mit, vor allem aber reiſten ſie in„religiöſen Offenbarungen“, und fanden bald ihre Gemeinde. Man hörte Wunderdinge aus ihren W Wenn ſie in den Verſammlungen— d. h. für Geld natürlich— ihre berühmten„Medien“ losließen, dann vermoch— ten dieſe die Geiſter längſt Begrabener beſchwören, die pro⸗ phetiſche Lehren herſagten; auf ihr Gebot wurden die Tiſche im Saale gerückt, ohne daß jemand eine Hand rührte, und Wun⸗ ders mehr. Es gab dann einige höchſt' peinliche Entlarvungen von berühmten„Medien“. Doch hinderte das alles nicht, daß die ſptritiſtiſchen„religiöſen“ Offenbarungen uſw. eine Zeit lang reißenden Abſatz fanden. Um 1890 gab es in Berlin Hunderte von Medien. Die Blütezeit des Spirttismus in Deutſchland iſt überſtanden, es gibt noch„okkultiſtiſche Konventikel“ hier und da, doch hörte man von der ganzen Bewegung immer weni⸗ ger, Gott ſei Dank.— Jetzt plötziich flattern nun an manchen Orten wieder Bücherzettel umher, die mit der alten Aufdring⸗ lichkeit die Reklamepauke rühren für neue Spiritiſtenliteratur. „Die Toten leben!“„Eigne Erlebniſſe.“ Taſchenſpielerei! Aus jenem Jenſeits, aus welchem das Buch„eigne Erlebniſſe“ ver⸗ raten will, iſt noch niemand wiedergekehrt, und von dem, was nach dieſem Leben iſt, wiſſen wir nichts. Wir bönnen dieſen Dingen nur mit dem Glauben bekommen; einen ſolchen feſten Glauben darüber 7 0 wir Chriſten. Und dieſer Glaube, den der Spiritiſt mit Achſelzucken behandelt, bietet denn doch Tröſt⸗ licheres als ſeine Zauberkunſtſtücke.— Der Spiritismus als „religiöſe Philoſophie, als Chrinlentum⸗Erſatz hat heute wohl kaum noch Glück mit ſeiner Propaganda. In dieſer Zeit ganz und gar nicht. Mit den jüngſten Jahren der Glaubensarmut und Geiſtesöde hat ſich auch der kindiſche Schwarm für ſo abergläu⸗ biſche Erſcheinungen wie Spiritismus und ähnliches verlaufen und die neuerlichen Anſtrengungen der„Geiſterſeher“ und ihres literariſchen Aushangs werden keine großen Ueberraſchungen für das Chriſtentum zeitigen. erantworkch für die Nebäfffön Wa. Iimtermaünn, Tenzin ——— 5 25 5 N S le f eee Ager Fiallenfboreff Föcenbelm Rol. Nolcs Rrolls Wir bitten die verehrl. Einwohnerſchaft auch weiter hin Altpapier zu sammeln, zu sortieren und in Bündeln aufzubewah⸗ ten. Wir werden dasſelbe jeweils von Zeit zu Zeit nach vorheriger Bekanntmachung abholen laſſen. Seckenheim, den 27. April 1916. Der geſchäftsführende Beirat. Kunz. ige Hinderwagen preiswert zu verkaufen. wegen Aufgabe dieſes Artikels Frauenverein Sockonbeim Abt.: Kriegshilfe(Rotes Kreuz). 1. Während der Monate Januar, Februar und März 1916 gingen bei unſeren Sammelſtellen an Geld⸗ gaben ein wie folgt: 1. Eingang bei Herrn Bürgermeiſter Volz 178“„ 27 2. 7„„ Pfarrer Pfenning 160„—„ 3. 5„„ Pfarrer Kunz 888 An den Landesverein haben wir in dieſem Viertel⸗ jahr 600 Mk., an das Reſerve⸗Lazarett Saarburg 50 Mk. eingeſandt. Für Kriegsblinde erhielten wir 12 Mk. 37 Pfg. die wir mit beſonderer Zweckbeſtimmung an den Badiſchen Blindenverein eingeſandt haben, 2. An ſonſtigen Gaben erhielten wir von der Klaſſe IVa einen geſtrickten Teppich, ferner 2 Pfd. Reis, 2 Pfd. Linſen, 2 Pfd. Gries, 4 Pfd. Kernbohnen, 3 Pfd. gedörrte Zwetſchgen, 2 Flaſchen Wein und Tabak. Die Gemüſeſammelſtelle hatte folgende Eingänge zu verzeichnen, die wir an Lazarette Mannheims ſandten: Januar: 44 Eier, 11 Körbe Kraut, 1 Eimer Sauer⸗ kraut, 1 Korb Kartoffel, Grünes, Salat, Blumenkohl. Februar: 86 Eier, 1 Korb Schwarzwurzel, 1 Korb Gelbe Rüben, 4 Körbe Gruͤnes, 1 Sack Kartoffel, 6 Körbe Gemüſe, 4 mal Salat. März: 792 Eier, 18 Körbe Spinat, 16 Körbe Gelbe Rüben, 35 Körbe Grünes, 9 mal Sauerkraut und Bohnen 17 Körbe Salat, 8 mal Zwiebel, 8 Körbe Kartoffel 10 Körbe Kraut, 6 Körbe Rotrüben. Herilichen Jank allen Gebern! Helft uns weiter in unſerer Fürſorge für unſere Kämpfer! Seckenheim, 12. April 1916. Der geſchäftsführende Beirat: Kunz. Gimiag der öchüle gflafene Knaben finden Beſchäffigung. Nagel G. m. b. J. Matratzen-Fabrik Follddenbeimor-Fäbro. Zur Beachtung! Vom Königl. Generalkommando im Intereſſe der Ge⸗ meinde Seckenheim auf 6 Wochen beurlaubt, bin ich bereit alle in mein Fach einſchlagende Arbeit, ſowie Reparaturen prompt auszufühen. Sämtliche Aufträge können dem Zeitverhältniſſe ent⸗ ſprechend nur gegen Barzahlung ausgeführt werden. Hochachtungsvoll Fr. Knoch Sulllok- und abesergeſchal Wilhelmſtraße Nr. 47. Tadic) öruch- und ölau-pargel zu haben bei Philipp Oolz, Jähringer Hof. Bekanntmachung. Am Freitag, den 28. d. Mis. abends von 7 8 Uhr im Schulhaus(Zimmer 2) Ausgabe von Auslands⸗ butter. Es erhalten nur die Inhaber der gelben Butter⸗ karten von Nr. 1 bis 200, je ½ Pfd. Butter. Die Nachbeſteller von Auslandsbutter haben am nächſten Montag, den 1. Mai von 7—8 Uhr abends im Schulhaus ihre Auslandsbutterkarten abzuholen. Nur wer im Beſitze einer Butterkarte iſt wird in Zukunft Butter erhalten. Saatkartoffeln betr. Die Beſteller der Saatkartoffeln(Induſtrie) werden hiermit zum letztenmal aufgefordert, am Freitag, den 28. April von 6—8 Uhr abends, die jetzt ſortierten und den Bedingungen zur Saat entſprechenden Kartoffeln in der Waghalle abzuholen. Andernfalls werden ſte zum Erſatz des durch diezNichtinempfangnahme entſtehenden Verluſtes herangezogen. Auch Nichtbeſteller können zu obiger Zeit Kartoffeln erhalten. Lud. Verkauf der Graupen betr. Der Verkaufspreis der Graupen in den hieſigen Kolonial⸗ warengeſchäften wird auf 42 Pfg. für 1 Pfd. feſtgeſetzt. Seckenheim, den 27. April 1916. Kommission zur Regelung der wirtschaftl. Uerhältnisse der Gemeinde Seckenheim. Gg. Phil. Volz. Zahn-Ateller Marta Lösche Seckenheim, Schloßſtraßſe 29 ll. Faſt gänzlich schmerzloses Zahnziehen ſpeziell für Nervöſe und Schwache ſehr zu empfehlen. f„Spezialität: Gebiſe ohne Gaumenplalte.“ Fprechſtunden: Sonntags und Mittwochs Gg. Seitz, Schreinermeister, Friedrichſtraße 47. von 11 bis 1 Uhr. Anerkannt reell Klelderstoffe, Austeuer-Artlkel U[Gardinen, Wolldesken] und leistungsfähig. Grosse gedlegene E R V 5 N NV U O H S Auswahl. 1 Damen-, Herren- und Kinderwäsche 1 1 Handschuhe, Strümpfe, Socken 1 5 Trikotagen, Schürzen u. 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Auch empfiehlt ſich die eigene ſofortige Kontrolle der erhaltenen Marken, da nach Verlaſſen des Saales Rekla⸗ mationen nicht mehr berückſichtigt werden können. Das Anfordern von Karten für mehr als 2 Fami⸗ lien iſt im Intereſſe des langen Wartens der anwefenden Perſonen unſtatthaft. Eine Abgabe an Kindern kann nicht erfolgen Alle Karten müſſen am genannten Tage ab⸗ gehelt werden. Wer seine Zusatzmamen am genann⸗ ten Tage nicht abholt, von dem wird angenommen, das; er zu Gunsten anderer schwer Arbeitenden darauf ver- zichtet. Eine nachträgliche Abgabe dieſer kaun daher in keinem Falle erfolgen. Wer falſche Angaben macht oder mehr farten an⸗ nimmt als er zu beanſpruchen hat, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder Geld bis zu 1500 Mark beſtraft. Seckenheim, den 27. April 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die nächſte Auszahlung der Kriegsuntertützungen erfolgt ausſchließlich am Montag, den 1. Mai 1916. vormittags von 3—12 Uhr und nachmittags von 2 Uhr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein- und Ausxalhungen können am ge- nannten Tage nicht erfolgen. Seckenheim, den 27. April 1916. Koch. görgermeiſteramt: Volg. Rach. Wekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentl. eine Bekanntmachung des Königlichen ſtell⸗ vertretenden Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 26. April 1916, betreffend Beſtandserhebung von Reiß- maſchinen. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern einge⸗ ſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 25. April 1916. Grof. Seirksamt.— Polizeidircktion. Bekanntmachung. Die Vorlegung der Stunden im Sommer betr. Für die Zeit vom 1. Mai bie zum 30. September 1916 iſt die geſetzliche Zeit in Deutſchland die mittlere Sonnenzeit des dreißigſten Längengrades öſtlich vom Greenwich. Der 1. Mai 1916 beginnt am 30. April 1916 nach- mittags 11 Uhr nach der gegenwärtigen Zeitrechnung. Es werden deshalb alle Uhren an den öffentlichen Ge⸗ bäuden am Fountag, den 30. April d. Js. nacht 11 Uhr um sine Stunde vor, das iſt auf 13 Ahr geſtellt werden. Bon dem patriotiſchen Sinne der Bevölkerung wird erwartet, daß alles vermieden wird, was, wie etwa Ver⸗ legung von Geſchäfts- und Arbeitszeiten, die Wirkungen der Neuerung abzuſchwächen oder durchzuheben geeignet wären. Zweck der neuen Beſtimmung iſt, das Tageslicht beſſer auszunutzen und an den für Beleuchtungszwecke ver⸗ fügbaren Rohſtoffen und Erzeugniſſen zu ſparen. Wer dieſen Zweck zu vereiteln ſuchen ſollte, verletzt ſeine vater⸗ ländiſchen Pflichten. Mannheim, den 25. April 1916. Gros. Seirksamt. Abt. 1. gez. Gräſer. Vorſtehendes wird hiermit zur allgemeinen Renntnis gebracht. Seckenheim, den 76. April 1918. e 3 013. och. Sekanntmachung. Die Einſchränkung des Fleiſch⸗ und Fettverbrauchs betr. Nach 8 1 der Bundesrats verordnung zur Einſchrän⸗ kung des Fleiſch⸗ und Fettverbrauchs vom 28. Oktober 1915(R. G. Bl. S. 714) iſt die Verabfolgung von Speiſen die ganz oder teilweiſe aus Fleiſch beſtehen, Dienstags und Freitags verboten. Von einzelnen Seiten iſt dieſe Vorſchrift dahin verſtanden worden, daß damit auch die Verabfolgung von Fleiſchbrühen und der Verkauf ſogen. Boullonwürfel und dergl. an fleiſchloſen Tagen allgemein unterſagt ſei. Da indes Fleiſchbrühe ohne Zugabe von Fleiſch und Suppenwürfel, die Fleiſchteile nicht enthalten, nicht als Speiſen angeſehen werden können, die teilweiſe aus Fleiſch beſtehen, unterliegt die Verabfolgung dieſer Speiſen nicht dem Beſchränkungs verbot der genannten Verordnung. Mannheim, den 20. April 1918. Groſih. Sezirksamt. Abt. 8, gez. Stehle. ——— Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 25. April 1916. Hürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntfüachung über Rohfeite. Nachſtehendes Verlangen des Kriegsausſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette G. m. b. H. in Berlin wird hiermit öffentlich bekannt gemacht: Gemäß 8 2 Abſ. 1 der Verordnung des Bundesrals. über Rohfette vom 16. März 1916(Reichs⸗Geſetz⸗Blatt S. 165), welche in den Geſchäftsräume der Gemeinde ein⸗ geſehenwerden kann, wird hiermit das Verlangen geſtellt, daß bei gewerblichen Schlachtungen von Rindvieh und Schafen in der Gemeinde Seckenheim(Baden) die Rohfette nach der Anweiſung über die Lostrennung, Behandlung, Verpackung, Bezeichnung und Verſendung von Rohfetten vom 3./10. April 1916(Reichsanzeiger Nr. 82/86) los⸗ getrennt und vom 27. April 1918 ab die folgenden In⸗ nenfefte: Darm-, Netz⸗, Magen-, Bruſt⸗ und Schloßfette ſo wie die Abfallfette(die beim Reinigen und Schleimen der Därme gewonnene Fette), ferner vom 11. Mai 1916 ab auch das Nierenfett ohne Fleiſchnieren, das Herzbeutel⸗ fett und die Fettbrocken, ſoweit ſie ſich beim Verkaufe von Fleiſch ergeben an Südd. Fettſchmelze G. m. b. H. Mann⸗ heim abgeliefert werden. Die Benennung anderer Schmelzen bleibt vorbehalten. Vorſtehendes Verlangen gilt nicht für Schlachtungen, welche von den Dienſtſtellen des Heeres und der Marine im eigenen Detriebe vorgenommen werden. Bei Schlach⸗ tungen, welche im Auftrage ſolcher Dienſtſtellen in ge⸗ werblichen Betrieben erfolgen, beſteht eine Verpflichtung zur Lostrennung und Ablieferung dann nicht, wenn rom Unternehmer dieſer gewerblichen Schlachtungen die ſchrif⸗ liche Beſtätigung der Dienſtſtellen darüber, daß die Schlach⸗ tungen in ihrem Auftrage erfolgen und die anfallenden Rohfette von ihnen in Anſpruch genommen werden, binnen einer Woche nach dieſer Bekanntmachung, im Falle ſpäterer Aufträge binnen einer Woche nach Erteilung der Aufträge bei der bezeichneten Schmelze eingegangen iſt. Hinſichtlich der Behandlung, Verpackung, Bezeichnung und Berſendung der Rohfette wird auf die Anweiſung vom 5. April 1916 verwieſen, welche in den Geſchäfts⸗ räumen der Gemeinde eingeſehen werden kann. Die Schmelze iſt angewieſen, die Hälfte des aus den angelieferten Rohfetten ausgeſchmolzenen und zur menſch⸗ lichen Ernährung geeigneten Fettes(Feintalges) in die Gemeinde zurückzuliefern. Die Verfügung üder den zu⸗ ruͤckgelieferten Feintalg ſteht der Gemeindeverwaltung zu Macht die Gemeindever waltung von ihrem Verſügungs⸗ recht Gebrauch, ſo hat die Schmelze oie oben erwähnte Hälfte des Feintalges an die Anlieferer der Rohfette im Verhältnis ihrer Anlieferung zurückzuliefern. Dieſe Anlieferer können der Schmelze für die Rücklieferung andere Stellen innerhalb der Gemeinde benennen. Soweit die Gemeindeverwaltung den Feintalg den An⸗ lieferern überläßt, hat die Schmelze der Gemeindeverwal⸗ tung auf ihr Verlangen bis zum 5. jedes Monats anzu⸗ zeigen, in welchen Mengen und an welche Stellen Feintalg im abgelaufenen Monat in den Gemeindebezirk zurückge⸗ liefert worden iſt. f Ueber die gewerbsmäßige Abgabe des Feintalges an Verbraucher werden gemäߧ 9 Saß 2 der Verordnung über Rohfette vom 18. März 1916 mit Zuſtimmung des Reichskanzlers folgende Vorſchriften erlaſſen: „Das zum Verbrauch als Feintalg von den Sqcmelzen zurüͤckgelieferte, ausgeſchmolzene Fett darf vorläufig noch in den gleichen Formen und Packungen geliefert werden, in denen die Schmelzen bisher ge⸗ liefert haben. Bei der Lieferung von Pfunden oder Bruchteilen von Pfunden in Tüten haben bie Tüten in deutlich leſerlicher Schrift de! Aufdruck:„Kriegs ausſchuß⸗ Jeintalg“ zu enthalten. Bet der Lieferung in Kübeln haben die Kübel die deutlich leſerliche Aufſchrift:„Kriegsausſchuß⸗Fein⸗ talg“ zu tragen. Bei der Lieferung in Blöcken(Riegeln od. Broten) ſind in die Blöcke(Riegel oder Brote) Pergament⸗ oder Pergamenterſaßſtreifen einzuſchmelzen, die in ihrer ganzen Länge und in nicht lösbarer Schrift die ſich wiederholenden Worte:„Krlegsausſchuß⸗Fein⸗ talg“ zu tragen haben. Die Blöcke(Riegel oder Brote) ſind in Packungen mit der deutlich leſerlichen Aufſchrift:„Kriegsausſchuß⸗Jeintalg“ zu liefern. Feintalg darf an Einzel verbraucher gewerbsmäßig nur in Mengen bis 125 8 auf einmal abgegeben werden. Vorſchriften der Gemeinde über weiter⸗ gehende Beſchränkung der gewerbsmäßigen Abgabe von Feintalg bleiben hiervon unbeberührt. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften ſind nach§ 13 Nr. 3 der Verordnung über Rohfette vom 16. März 1916(Reichs⸗Geſ.⸗Blatt S. 165) mit Gefängnisſtrafe bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis 1500 Mark bedroht. Berlin, den 15. April 1916. Kriegs ans ſchuſt für pflanzliche und tieriſche Oele und Feite G. m. h. J. Dr. Weigelt. p. pa. Dr. Knetſch. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge“ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 25. April 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Koch.