anmalen — 2 Seckenheimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 45 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.70. 5 8TTT070TTTTT—TVꝗ—-?fß 8 8 Wilson an England. Das — der Bürgerm Hueskheim, Ne ördliche und 5 oesheimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Goinger Seitung. Hmts blatt Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Eisterämter Seckenheim, Karhansen und Edingen. FPV Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. N 18. Jahrgang ten auf Russland. —— 7 Wir geben mit vorſtehender Karte eine überſi 7 chtliche zarſtellung der Gebiete, in denen geg enwärtig die Haupt⸗ 8 mpfe um Verdun ſich abſpielen. Die Cotes Lorraines rheben ſich als bewaldeter Höhenrücken weſtlich der Stra⸗ e, die von Chatillon nach Ornes führt; die in der 75 bene ſich hinziehende Straße kann bis zur Höhe von krach ungefähr als die Scheidelinie beider Fronten be⸗ rachtet werden mit den Hauptkampfespunkten Moulain⸗ e 4 72 5 1 2 0 2 2 2 2 5 Aa 2 5 9 a 8 1 671 2„ 2 2 9 1 s „ N 75 8 4 55 E G&. N Nee, N 5 8 2 1 45 a 902 0 . 2 3 0 9 rn Maucourt 2 1* 2 N ee. 0 Bez . 0 0 , ß, ouvemont 17 1 7 e 8 2 o 82. 0 85 e een e 8 5 8 0 9 e e Zee g 2 2 en 55„ ö N 8 0 10 28 23 5 0 * 2 8 1 dee eee eee 2 Nag 22 07 K. l N, 22. F. J*.— e Poedtwodf, 1. e V 2⁴² 13 5 een. DA— 1 n 2115 eee 1 8 3 I 2 a a0 2 0 1805% S 2 8 de gefcqids 0 3 5 9562 5 Abbau 1 „. Den kide 4 38 7 85— 2 17 2* 1* 2 4 2 8 Fa e qa 2 0 4 2 A N 2 2 3 1 4A 2 5 7. A8 N 27 N 8 0 5. 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Von Vaux aus biegt die Linie ſtark weſtlich ab und zieht ſüdlich Douaumont zum Maasbogen in der Richtung gegen Cumieres, von wo ſie über den„Toten Mann“ und den eroberten Nord⸗ 125 der Höhe 304 füdweſtlich hinſtreichend bis zum Wald von Avocourt reicht und da noch einen geringen Reſt der einſt vielgenannten Sackſtellung der Franzo⸗ ſen(Avocourt, Malancourt, Bethincourt, Cumieres) er⸗ kennen läßt. In dieſem Viereck ſind die ſchwerſten Kämpfe ausgefochten worden. Wie aber aus der Karte erſicht⸗ lich iſt, ſind die deutſchen Linien mit der teilweiſen Be⸗ ſetzung der Höhe 304 und deren Einſchließung im Nor⸗ den und Weſten ſchon nahe an die Straße Esnes— Verdun herangekommen.. 35 e 2 5 Vnommene Front bei Ppern ſcheitern — Kleinere Kämpie in Nordrußland. — Unſere Vortruppen ſtehen vor Przemyfl gegen Oſten. a dringen bis Mehola. 15. Mai: Kümpfe am Yp Ks von Ailly, die fär uns günſtig verlaufen „Bei Szawle wurde der Vormarſch ſtarker ruſſiſcher Kräfle zum Stehen gebracht. 5 griffe abgewieſen. . i 145 — Jaroslau am San wurde erſtürmt. 1 le W D In Polen und Galizien ziehen ſich die Ruſſen weiter 3 ö. F. Zurück. f 1 2 Ruſſiſche Angriffe am Prulh werden zurückgeſchlagen. 25 Erſoigloſe Kümpfe der Alliierten an den Dardanellen. — Die Verhandlungen zwiſchen Griechenland und dem Drei⸗ verband werden als erfolglos abgebrochen. — Wuſte Ausſchreitungen der von den Kilegsmackern Son⸗ 18 nino und d Annunzio aufgereiz en Volksmaſſen in Italien. Mai: Kämpfe bei WPpern, ſudweſtlich Lille, nördlich Ar⸗ ras, weſtlich der Argonnen und im Prieſterwald. Ein ruſſiſcher Vorſtoß bei Szawle wurde leicht abge⸗ wieſen. 185 — Die Verbündeten ſetzen ihren Vormarſch gegen Oſten fort, bei Przemyſi leißen die Ruſſen energiſchen Widerſtand. — Die Oeſterreicher und Ungarn haben Sambor genommen. 1 Der bisherige Geſamtverluſt der dungstruppen der Alliierten an den Dardanellen wire auf 30 000 Mann 5 geſchätzt. ö 8 8 8 ö — Dee Konig von ZStalien lehnt das Entlaſſungsgeſuch e Miriſterlums Salandra. in der letzten Woche gege Vorſtöße gemacht; beſonders rechts Mannes“ verſuchten ſie vorzudringen— ver n weitere Angriffe weſtlich di ßen Anſtrengungen des Feindes wer⸗ tellungen wieder entreißen. Sonntag ſcheiterter Keine noch ſo gro den uns die gewonnenen S — Was unſere Tauchboote leiſten können, das erfährt man aus der Zuſammenſtellung des Admiralſtabs für den Monat April: 96 feindliche Handelsſchiffe mit Tonnen ſind verſenkt worden. einen überkommen, wenn man angeſichts ſolcher Erfelge eee 5(- Von Kielee bis zur Pilitza ſind die Ruſſen im Abzug In Sudoſtgallzten dauern die ruſſiqchen Vorſſöße an und ernkanal, ſüdweſtlich von Lille und Bei Auguſtowo und Kalvar a wurden feindliche An⸗ e e . Der Weltkrieg. An füuf verſchiedenen Stellen haben die Franzoſen n den um Verdun gelegten Ring und links des„Toten an die Zuſage an Wilſon denkt. r 2 2. 5 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. W. Paris, 15. Mai. Amtlicher Bericht von geſtern mittag: Südlich von Roye haben wir einen Handſtreich gegen einen unſerer Gräben im Bois Loges abgewieſen. Aus der Gegend von Verdun wurde im Laufe der Nacht kein wichtiges Ereignis gemeldet, mit Ausnahme heſtiger Beſchießung in der Gegend des Toten Manges. An der übrigen Front verlief die Nacht ruhig. Abends: In den Argonnen bei Fille Morte ließen wir zwei Minen ſpringen, die einen deulſchen Schützengraben zer⸗ ſtörten. In der Gegend von Verdun Kanonade mit Unterbrechung in verſchiedenen Abſchnitten. Belgiſcher Bericht: Nach ruhiger Nacht und ru⸗ higem Morgen ſchwoll der Artilleriekampf in der Gegend von Dixmuiden und nördlich dieſer Stadt zu großer Heſt gaett an. Das Dieunſtpflichtgeſetz. GKG. London, 15. Mai. Das Dienſtpflichtgeſetz, nach dem jeder verheiratete Mann zwiſchen 18 und Bittere Wehmut will 41 Jahren Soldat werden kuß, tritt am 16. Juni in Wirkſamkeit. Eine Abgeordnetenverſammlung der Bergarbeiter beſchloß mit 583 000 gegen 135 000 Stim⸗ men, dem Geſetz Widerſtaud zu leiſten.— Die Er⸗ nennung des früheren Vizekönigs von Indien, Curzon Schwiegerſohn des Finanzmannes Caſſel), begegnet Wi⸗ derſpruch, da er vollſtändiger Neuling auf dieſem Ge⸗ biet iſt. i Die Unruhen in Irland. G. K G., Lonvon, 15. Mai. Die Lage in Irland iſt trotz des Blutgerichts andauernd ſehr ernſt. Man befürchtet einen allgemeinen Ausſtand der iriſchen Ar⸗ beiter. 8 Grey immer derſelbe. G. K. G. London, 15. Mai. In der Unterredung mit einem Zeitungsmann ſagte Miniſter Grey: Eng⸗ land werde den Krieg nicht beendigen, bevor Belgien und Serbien nicht befreit ſeien.(D. h. Belgien für engliſche Zwecke!) Der Friede ſei abhängig von den beſtehen⸗ den Bündniſſen, die für ein freies Europa kämpien; auch gegen eine kriegsdrohende Diplomatie.(Damit wird doch nicht die deutſche gemeint ſein! D. Schriftl.) Belgien war ein Bollwerk für Frankreich, Deutſchland und den europäiſchen Frieden. Deutſchland hat mutwillig dieſes Bollwerk angegriffen und vernichtet. Hr. v. Bethmann Hollweg hat das Unrecht eingeſehen und ver⸗ ſprochen, Belgien ſofort wieder herzuſtellen, wenn Deutſchlands militäriſche Pläne ſich verwirklicht haben. Nun hat der Kanzler jedoch geſagt, daß von einem ſtatus quo ante bellum keine Rede ſein kann, mit andern Worten, es würde mit Belgiens Unabhängigkeit zu Ende ſein, ebenſo mit der von Serbiens und Montenegros. Wenn die Alliierten dieſe Länder nicht wieder herſtellen, erklären wir den Deutſchen: Erkennt den Grundſatz an, für den alle Freiheitliebenden eintreten, gebt den Völkern wirkliche Freiheit und keine Scheinfreiheit. wie ſie die 0 4 f 1 1 5 ll bet (Die Heuchelei u überboten werden.) Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 15. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 15. Mai 1916: Ruſſiſcher und Südöſtlicher Kriegs⸗ ſchau platz: Unverändert. 5 Der ruſſiſche Tagesbericht. WB. Petersburg, 15. Mai. Amtlicher Bericht von geſtern. Weſtfront: Südweſtlich Olhka hatte unſer Artilleriefeuer eine Exploſion bei einer feindlichen Batterie zur Folge. An der mittleren Strypa verſuchten feindliche Abteilungen ſich unſeren Stellungen zu nähern. Sie wurden jedoch jedesmal durch unſer Feuer zerſtreut. ir machten einige Gefangene.— Kaukaſus: Die auf Baiburt angeſetz en Kolonnen ſchlugen überall türkiſche Angriffe mit großen Verluſten für den Feind ab. In Richtung Erzindjan zogen die Türken bei Aſhhkala beträchtliche Kräfte zuſammen und griffen dann an. Nach eintägigem, erbittertem Kampfe gelang es ihnen, unzere Vortruppen ſtellenweiſe zurück⸗ zudrängen. Unſer Feuer fügte ihnen jedoch ſo große Verluſte zu, daß ſie den weiteren Angriff aufgeben mußten. Auf Moſſul vorgehend, beſetzten unſere Truppen die Gegend von Rowen⸗ duz in Meſopotamien(135 Klomeler öſtlich Moſſul). Dort lie⸗ ßen die geſchlagenen feindlichen Kräfte bei ihrem fluchtartigen Rückzug 3 Geſchütze ſtehen, ferner eine Menge Gewehre, Ar⸗ tillerie⸗ und Infanteriemunitien und die Kanzlei eines tür⸗ kiſchen Detachements. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 15. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 15. Mai 1916: Italieniſcher Kriegsſchauplaßz: Geſtern nachmittag entwickelten ſich in mehreren Abſchnitten leb⸗ hafte Artilleriekämpfe, die auch heute fortdauern. Nachts belegten unſere Flieger die Adriawerke bei Monfalcone, den Bahnhof von Cervignano und ſonſtige militäriſche Anlagen ausgiebig mit Bomben. Alle Flugzeuge kehr⸗ ten unverſehrt zurück. Weſtlich von San Martino warf unſere Infanterie den Feind aus ſeinen vorgeſchobenen Gräben und ſchlug mehrere Gegenangriffe ab. Vorſtöße der Italiener nördlich des Monte San Michele bra⸗ chen zuſammen. Die Stadt Görz ſtand abends unter Feuer. Auch nördlich des Tolmeiner Brückenkopfes dran⸗ en unſere Truppen mehrfach in die italieniſchen Grä⸗ en ein. Ereigniſſe zur See. Am 13. Mai nachmittags hat ein Geſchwader von Seeflugzeugen militäriſche Anlagen Valonas und der AJnſel Saſeno erfolgreich mit Bomben belegt und iſt trotz ſehr heftigen Abwehrfeuers wohlbehalten eingerückt. 8383 Flottenkommando. Der italieniſche Tagesbericht. WTB. Rom 15. Mai. Amtliche 8 Im Trentino und im oberen Eiſchtel he de lr debe — die beſonders heſtig im Gebiete des Col di Lana waren. ir ſchlugen kleine feindliche Angriffe auf den Cukla und auf die Lueinico beherrſchenden Höhe ab. Auf dem Karſt rief unſere Artillerie Exploſionen in den ſeindlichen Linien bei San Martino hervor und zerſtreute auf dem Marſch befindliche Ko⸗ lonnen bei Devetani und Oppoecchiaſel. Neues vom Tage. 5 Die Kriegsſteuern. Berlin, 15. Mai. Ueber die Steuervorlagen fin⸗ det heute im Reichsſchatzamt eine Beſprechung des Staats⸗ ſekretärs mit den Finanzminiſtern der Einzelſtaaten ſtatt, der ſich morgen eine Beſprechung des Reichskanzlers mit den leitenden Miniſtern der geikren Bundesſtaaten an⸗ ſchließen wird a, München, 15. Mai. Das Generalkommando hat die Errichtung einer Militärſchlachterei im hieſigen Schlachthofe angeordnet. 3 55 Budapeſt, 15. Mai. Die ungariſchen griechiſch⸗ katholiſchen Biſchöfe haben beſchloſſen, in ihren Diözeſen ſtatt des julianiſchen Kalenders den gregorianiſchen ein⸗ zuführen. Auf den 14. Juni alten Stils wird dem⸗ gemäß ſofort der 1. Juli folgen. Rom, 15. Mai. Der geſtrige Miniſterrat hat be⸗ ſchloſſen, die Einfuhr von Luxusarkikeln zu verbieten. Die aßnahme ſoll zur Löſung der Frachtenfrage beitragen. AZauckerkrawalle in Paris. 8 Gch. Paris, 15. Mai. Die Höchſtbreiſe Der Vogt von Sylt, Roman von Theodor Mügge. 8 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Die jungen Leute in Sylt hörten auch gerne zu, wenn Lornſen zu ihnen ſprach und ihre Gemüter mit kräftigen Worten anzuregen ſuchte. Ohne Umhüllung ſyrach er aus, was er dachte; nicht ſelten klangen ſeine Worte dabei herbe genug, und ſeine Darſtellung der Verhältniſſe war ſo derb und ſcharf, wie ſie ſein mußte, um bei Bauern Eingang zu finden. Aber es gab auch manche, die im Stillen davor erſchraken, und wie überall in der Welt fanden ſich kluge Leute, die nicht begreifen konnten, wie der Vogt ſo unbeſonnen handeln mochte. Eines Abends war Lornſen zu Peterſens Haus hin⸗ übergeritten, wo er Hanna allein fand, die mit ihren Kindern ihn freundlich empfing. „Du biſt glücklich, Hanna,“ ſagte er endlich, den Knaben niederſetzend,„mir iſt es nicht ſo wohl geworden.“ „Du wirſt es werden,“ erwiderte ſie.„Deine Freunde erwarten, daß der Vogt von Sylt, nun er heimgekehrt iſt, daran denken wird, daß er im Frieden ſeines Hauſes Ruhe finde.“ a„Ich ſage meinen „ das iſt es nicht. Auf meiner Schwelle wird kein Kind ſpielen, und doch hoffe ich, ſoll Zufriedenheit im Hauſe walten.“ i „Zufrieden kann man nur ſein, Jens, wenn man ſein Glück nicht weit von ſich ſucht, in Unruhe und eitlen Träumen,“ erwiderte Hanna und blickte ihn ſtrafend an. „Gute Hanna,“ erwiderte Loruſen,„ich weiß, was ich kann, und will nichts, als das Rechte, was ich muß. Du weißt nicht, was ich aufgegeben habe von meinem Glück und wie wenig mir übrig geblieben iſt, wovon ich weiter leben ſoll.“. „Wenn es wahr iſt,“ ſagte die j ute ſich erzählen, daß ein falſches däniſches Mädch 1 ge Frau,„was en Freunden herzlichen Dank, aber N erklärte hreitungen. Einige Läden wurden von 1 1 22 1 Die Pumpreiſe. Petersburg, 15. Mai. Finanzminiſter Bark reiſt dieſe Woche nach Paris und von da nach London. An den Beſprechungen werden auch amerikaniſche Geldleute teil⸗ nehmen. 5 5 8 Japans Politik. f Kopenhagen, 14. Mai. Die Pet. Tel. Ag. mel⸗ det aus Tokio: In der Gründungsverſammlung eines Zweigvereins der Dohikai⸗Partei in Kioto ergriff Ba⸗ ron Kato das Wort zur Verteidigung des engliſch⸗ japaniſchen Bündniſſes, das ſeiner Meinung nach die Grundlage der japaniſchen Politik bleiben müſſe. Kato berührte auch die ruſſiſch⸗japaniſchen Beziehungen und meinte, für Rußland und Japan wäre ein Bündnis oder ein politiſches Abkommen von Vorteil. Das würde den Gegenwartsaufgaben entſprechen und das engliſch⸗japani⸗ ſche Bündnis ergänzen, ohne deſſen Ziele zu ſtören. Japan müſſe dem Vierverband zu einer ſiegreichen Be⸗ endigung des Krieges jede Hilfe leiſten. Auf der kom⸗ menden Friedenskonferenz werde Japan gemeinſam mit Frankreich, England und Rußland vorgehen, würde je⸗ doch keine große Vorteile erwarten, da Japan nur einen kleinen Anteil am Krieg nehme und das auch nur im fernen Oſten. 8 5 Wieder ein letztes Wort. GKG. Waſhington, 15. Mai. Wilſon beabſich⸗ tigt, an Mexiko ein letztes Wort zu richten. G. K. G. Waſhington, 15. Mai. Der frühere Prä⸗ ſident Taft richtete an die Regierung eine Beſchwerde darüber, daß England die vom amerikaniſchen Roten Kreuz aufgebrachten Hilfsmittel nicht durchlaſſe. Es ver⸗ lautet, Wilſon wolle, um der Form zu genügen, eine dementſprechende Vorſtellung nach London richten. f Der Umſturz in China. Berlin, 15. Mai. Die(hineſiſche Geſandtſchaft Weibern zerſtört. fe nicht fortdauern werden. gouverneur von Nanking, Generalfeldmarſchal Fong⸗Kuo⸗ Chang, der Militärgouverneur von Anhui, General Ni⸗ Shih⸗Chung und der Generalinſpektor der Streitkräfte in Yangtſetal, Chang⸗Hſün haben gemeinſam den Prä⸗ ſidenten Puan telegraphiſch gebeten, auf ſeinem Poſten zu verbleiben. Sie haben die Provinzen aufgefordert, vor dem 15. Mai Vertreter zur Nationalverſammlung nach Nanking zu entſenden. Es ſteht außer Frage, daß die politiſchen Schwierigkeiten auf friedliche Weg überwun⸗ den werden. 5 a Kopenhagen, 15. Mai. Die Pet. Tel, Ag. mel⸗ det aus Tokio: Nach den Mitteilungen eines hohen Ge⸗ neralſtabsoffiziers in der Preſſe trägt die von den An⸗ hängern Sunjatſens organiſierte Revolution in Shan⸗ tung einen ernſten Charakter. Die Revolutionäre ver⸗ ſtanden es nicht, die Sympathien der Bevölkerung zu erwerben, dasſelbe gilt auch von den Revolutionären in der Mandſchurei. i Rußkoje Slowo meldet aus Pecking und Charbin, da die Unterhandlungsfriſt zwiſchen Nord- und Süd⸗ chineſen abgelaufen iſt, erneuerten die Revolutionäre ihre Kriegshandlungen in Kwantung. Gerüchte beſagen, wäh⸗ rend einer Miniſterratsſitzung ſei Muan Schikais De⸗ miſſion als notwendig erachtet worden. Zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ruhe in Peking würden außerordentliche Maßnahmen getroffen. Kleine Nachrichten vom Kriege. G. K. G. Marſeille, 15. Mai. We tere auſtraliſche und neuſeeländiſche Truppen ſind aus Aegypten hier gelandet worden. i G. K. G. London, 15. Mai. Die engliſche Regie⸗ rung hat die ſtrengſten Vorkehrungen getroffen, daß die Nachricht von der Niederlage von Kut⸗el⸗Amara nicht nach Indien gebracht werden könne. Japaniſche Kriegsſchiffe überwachen mit den eugliſchen den perſiſchen Meerbuſen und die indiſchen Hßien dich betrogen und verraten hat, ſo 5 Prüfung und ſuche Liebe und Treue, die dich ausſöhnen it dir ſelbſt und die ſchwarze Hand von deinem Herzen nehmen. Gott reinigt die Seelen der Menſchen durch Mißgeſchick. Haſt du nichts getan, was geſühnt werden iir „Nichts, was ich zu bereuen habe,“ ſen, ſie feſt anblicke d... Ein Wagen fuhr auf dem Deichweg von Morſum herauf, und Hannas ſcharfes Auge erkannte ſogleich, wer darin ſaß.„Da kommt Hilgen,“ ſagte ſie.„Er iſt dein Freund, lieber Jens, aber er iſt beſorgt um dich, wie ich 85 55 Er findet manches nicht recht getan, was du A ö„ e e e e „Er macht Partei gegen mich,“ gab Jens lachend zur Antwort,„und hat meinen Vater ſogar bewegt, mir den alten Lorenz Leve auf den Hals zu ſchicken.“ „Du weißt nicht, Jens,“ ſagte Hanna,„wie vielen Dank du ihm ſchuldig biſt. Er verteidigt dich, wo er kann, denn man iſt nicht überall mit dir zufrieden. Auch mein Vater tadelt dich, viele klagen dich an.“ „Was wird nicht angeklagt!“ erwiderte Jens. „Du bringſt Unruhe und Unzufriedenheit in die Köpfe, ſprechen die Bedächtigen,“ fuhr die junge Frau fort.„Du ſprachſt neulich davon, daß Steuern und Ab⸗ gaben unrechtmäßig verteilt ſeien, das Land ausgeſogen werde von den Tänen, die unſer Geld für ihren Staat verbrauchten, noch mehr aber leide es, weil die Armen zu⸗ meiſt geplagt würden und ihnen das ſchwerſte Kreuz auferlegt ſei. Das hat vielen wenig behagt.“ “erwiderte Lorn⸗ Es iſt keiner, der da wenn du mir 3 . ſetzt habe. 8 Ein franzöſiſches Luftſchiff verloren. WB. Toulon, 15. Mai. Ein fanzöſeſches Lem luftſchiff iſt an der Küſte von Sardinien ins Meer ge fallen. Die aus. 6 Mann beſteh ende Vef gung iſt trun en. 0 Eine Gefahr für die Jugend. Politik verderbt den Charakter. Es iſt etwas W. res daran. Zum mindeſten verlaugt die Beſchäftigun mit der Politik einen feſten und gefeſtigte Standpu des einzelnen; ſie verlangt ein gewiſſes Maß von Ken niſſen theoretiſcher und praktiſcher Art, das uicht ſo leich und nicht ſo ſchnell zu erwerben iſt, wie man wohl viel fach glaubt. Wer ſich mit Politik beſchäftigen will, de muß vorher um ſeine eigenen Angelegenheiten Beſ wiſſen; denn wie kann einer ſich vermeſſen, in die unendlich mannigfaltigen und verzweigten Belauge Allgemeinheit, ſei es einer Gemeinde oder eines Stag weſens, eines ganzen Volkes dareinzureden, bevor nul mit ſeinen eigenen Verhältniſſen im Reinen Unbedingte Vorausſetzung der Beſch'ft'g uz mit P! für den einzelnen iſt alſo eine gewiſſe Erfahrung. Von dieſem einleuchtenden Geſichtspunkt aus die Geſetzgebung ſich ſtets zur Auf gabe gemacht, In liche von politiſcher Betätigung jeder Art feruzuh die Geſetze bezüglich des Vereinsweſens uſw. möge ſo weitherzig als denkbar geſtaltet ſein. Nun hat Reichsregierung in der überwallenden Freude über eigentlich ſelbſtverſtändliche Einmütigkeit des deutſch Volkes im Kriege— die um Liebknecht natürlich a genommen— u. a. eine Neuregelung des Vereinsgeſeßz dem Reichstag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt, die mauch Wünſchen entgegenkommt, manche als Härten empfun nen Beſtimmungen des ſeitherigen Geſetzes aufhebt u zweifellos manche Quelle der Verärgerung verſtop wird. Um ſo peinlicher, ſo führen die„Leipz. N. Nach! in beachtenswerter Weiſe aus, überraſcht den, der ni an der Oberflüche der Erſcheinungen haften bleibt, Punkt aus der neuen Vereinsgeſetzuove'lle. Dem Prin zuliebe iſt in die Geſetzesvorlage eine Beſtimmung e gefügt worden, die berechtigten Widerſpruch gefunden 9 ſo von dem Reichstagsabgeordueten und Leiter des M ner Schulweſens Dr. Kerſchenſteiner, daß näml jugendlichen Perſonen unter 18 Jahren das Recht währt werden ſoll, den Gewerlſchaften anzug hö en u ihren Verſammlungen als vollguͤltige Mitglieder beigll 0 gültig 9 i wohnen. 8 Die verhängu'svelle Ge ahr, di in dieſer Beſtimmu ſache, unbekümmert darum, welcher Richtung und Pas ſie angehören, ſofort erkannt worden. a Politiſierung der Jugend. Der Jugendlich der Burſch zwiſchen 16 und 18, iſt jedem neuen E druck faſt willenlos hingegeben. Er fühlt ſich als E wachſener und verlangt, als Erwachſener gewertet zu iu den; dabei mangelt es ihm noch beinahe gänzlich 75 Urteilskraft. Wer am lauteſten auf ihn einſpricht, ihn. Nun kommt hinzu, daß die Begabung zu wirklie politiſcher Kritik auch bei Erwachſenen kaum ſehr al 45 eu⸗ mein iſt. Einem Schulentlaſſenen, der ja auch erfk licherweiſe noch ganz andere Dinge als politiſche in ende Die bin in ichem lich 15 dich ſo ängſtlich gemacht?“ „Frage nicht danach,“ hier zu finden.“ lauert, iſt von allen bürgerlichen Freunden der Jugend, Es droht eil er⸗ f erwiderte ſie,„aber gau daß es wahr iſt. Da iſt Hilgen, er wird ſich freuen, di. ü 1 Hilgen wurde an dem Gartentor von dem jauchzen. Der ſeine dankt 5