1 1 N Feig 8. Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 45 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.70. e ———— r 9„TTT—— SSS S SSS ee 0— Kriegschronik 1915 0 S e— 6 SSS SS 8 Mai: Amerika richtet an Deutſchland eine Proteſtnote we⸗ gen des Lui anisfalies. — Wit geben unſere vorgeſtobenen Steltungen weſtlich des Ppernkan⸗les bei Steenſtraate und Het Sas auf. — Ruſſiſche Angriſſe an der Dubeſſa werden abgewieſen. 5 Der Vormarſch der Verbündeten in Südpolen und Weſtgalnzien d uert er; um Pl zemy'el wird gekämpft; der San wird ven uns öberſchriten. — Verlußreige Kimpfe fur die Alliierten an den Dar⸗ danelien. — Aus J'afien kommt die Meldung, daß der Bundes⸗ zertrag mit Orte ei ven St lien am 4. Mai gekündigt worden fei. — In Ju in wir de Hela e ul gszuſtend e. klärt. Mal: Sitzung des Neichstags: der Reichskanzler gibt eine Erklärung ab über die Konzefſionen, die Oeſterreich⸗ Ungarn Italien zur Auftechterhaltung des Friedens anbot. — Verſchiedene franzöſiſche Angriffe im Weſten werden abgewieſen. Wir gehen gegen die Ruſſen ſudlich des Njemen zum Angrifß vor. — Zwiſchen Pil'tza und oberer Weichſel, ſüdlich Przemyſl und in der Gegend von Stry ſind größere Kämpfe im Gange; die Geſamtſumme der in der erſten Hülſte des S dung. TTCCCCCTCTCTCCCTCTTTTTTTTTTTT ——. e 5 ä Der Weltkrieg. ſchr Ueber die 1 0 auf den Kriegsſchauplätzen zu en. iſt bei der begreiflichen und anerkennenswer⸗ amtli haben ungeſtüme Anſtürme der Franzoſen gegen den Ring der 55 iegreicher Angriff der Deutſchen, ein weiteres Zu⸗ f eſchränkt i 5 1 inks der ſich wieder auf die bekannten Feſt dende der Höhe 304 und des„Toten Mannes“, rechts um „Aeli, Schlacht bei Verdun, ſchreibt Bérenger in der on“, wird erſt mit dem Siege der Franzen enden. Sen haben die Franzoſen mit der Abwehr des ſetz Millionen T laſten könne. liche ihm micht den Krieg bis jetzt zu führen und erm g⸗ weiter f eshalb muß Frankreich dor derſtand leißen 8 f ö lite An der flandriſchen Küſte iſt wieder ein dungen eng⸗ — 8 Seeſtreitkräfte zu verzeichnen. Unſere Torpedo⸗ 90 e haben, wie aus einer nichtamtlichen Meldung her⸗ eins gehen ſcheint, der Uebermacht gegenüber ſich auf 5 kurze Abwehrkanonade beſchränken müſſen, aber ei⸗ Apdlünſerer Flugzeuge iſt es doch gelungen, auf einem idlichen Zerſtörer einen glücklichen Bombentreffer an⸗ zubringen. i 4. Oeſterreicher haben in Südtirol den Italienern kracht ſahdenen Stellen empfindliche Schlappen beige⸗ 11 und den durch Minenſprengungen verurſachten Die 5 des Col di Lana mehr als ausgeglichen.— zu sch ürken beginnen den Ruſſen in Kleinaſien tüchtig in 1 zu machen und haben ſie teilweiſe ſogar ſchon 5 Flucht geſchlagen. Der Fall von Kut⸗el⸗Amara, 18 N 20 000 Türken für andere Unternehmungen Schl 8 en ließ, macht ſich alſo bereits fühlbar. Die ande der Enaländer in der Oaſe Katia, öſtlich des * ter und fügten dem Feinde beteüchtliche Berluſte zu. Hmisblait der Zärgermeister ämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Suezkanals, wo die Engländer einen„großen Sieg“ errungen haben wollten, iſt nach nunmehr eintreffen⸗ den Meldungen recht empfindlich geweſen. Einige eng⸗ liſche Truppenteile wurden gänzlich aufgerieben und die Engländer mußten zwei wichtige Oaſen räumen. In aller Eile werden nun engliſche Truppen aus der ohnehin ungeſunden Pulverluft von Saloniki abtransportiert und nach Aegypten eingeſchifft. An ihrer Stelle werden die kampfbegeiſterten Serben, ſoweit ſie ſich auf Korfu von Cholera und Hungertyphus erholt haben, die undankbare Aufgabe übernehmen, ein unſinniges Abenteuer künſtlich am Leben zu erhalten. a Ter bei Saloniki verunglückte Zeppelin hat, wie ſich jetzt herausſtellt, durch Bombenabwürfe in den feindlichen Lagern große Verheerungen angerichtet. Und er iſt nicht, wie die ruhmredigen Franzoſen durch Reu⸗ ter verbreiten ließen, franzöſiſchen Granaten zum Opfer gefallen, ſondern ein Maſchinenſchaden zwang ihn an der Wardarmündung zur Landung. Die Mannſchaft hat ſodann, wie bereits mitgeteilt, das Luftſchiff ſelbſt ver⸗ 1 0 um es nicht in die Hände der Feinde fallen zu aſſen. Die Ereigniſſe im Weſten. Der engliſche Tagesbericht. WB. London, 17. Mai. Amtlicher Bericht von geſtern: Auf beiden Seiten ſanden geſtern abend kleinere Unternehmun⸗ gen ſtatt. Drei Abteilungen des Feindes verſuchten in unſere Gräben ſüdlich von Hebuſerne einzudringen. Zwei von dieſen hatten vollkommenen Miße ſolg. Die dritte drang für kurze Zeit in unſere Gräben ein. Die Lancaſhirefüſiliere beſetzten nach Sprengungen einiger Minen auf dem Höhenrücken bei Vi⸗ my die erſten Linien des Feindes auf einer Front N 8 5 ine Pa⸗ in der Gegend von Duchy die feindlichen Schützen⸗ Nach einer Migenſprengung drang ſie gegen die zweite Linie vor, wo es zu einem Handgranatenkampf mit dem Feinde kam. Eine feindliche Patrouille verſuchte in der Nähe von Wieltije ſich unseren Linien zu nähern, wurde aber durch unſer Feuer zeeſtreut. Heute herrſchte gegenſeitige Ar⸗ tillerietätigkeit. Clemenceau gegen die Regierung. GKG. Paris, 17. Mai. Der Senator Clemenceau kündigt in ſeinem Blatt„Homme Enchaine“(zu deutſch: der angekettete Menſch; vor Einführung der Kriegs⸗ preſſezenſur hieß das Blatt„Homme libre“, der freie Menſch) an, daß er im Abgeordnetenhaus und im Se⸗ nat einen Sturm gegen die Geſamtregierung vorbereite. Eine Reihe der ſchwerſten Anſchuldigungen liege vor. Die ſchlechte Politik der Regierung bringe das fran⸗ zöſiſche Heer in die größte Gefahr, indem ſie die Aus⸗ nützung der Wehrmacht hindere und verderbe, was die Tapferkeit des Heeres Gutes ſchaffe. Das franzöſiſche Volk verlange endlich eine Aufklärung über die Lei⸗ tung der militäriſchen Unternehmungen und über die Ereigniſſe bei Verdun. Wie verlautet, iſt eine Aenderung in der Zuſammen⸗ ſetzung des Miniſteriums nicht ausgeſchloſſen. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 17. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 17. Mai 1916: 5 Ruſſiſcher und Südöſtlicher Kriegs⸗ ſchauplatz: Unverändert. Der ruſſiſche Tagesbericht. Wer B. Petersburg, 17. Ma. Amtlicker Bericht vom 16. Mai 1916. Weſtfront: Am Dol haſce(9 Kilometer nördlich des Miadziolſees) grifſen die Du ſchen mit ſtarken Kräften gegen 8 Uhr abends unſere Gräben an. Es gelang ihnen teilweiſe in die vorgeſchobenen Gräben einzudringen; ſie wurden jedoch durch einen Gegenangriff in ihre Ausgangsgräben zurückgewor⸗ fen. Nördlich des Miadzrolſees beſchoß der Gegner während der ganzen Nacht vom 14. zum 15. Mai ſehr heftig unſere Stellungen.— Jeindliche Flugzeuge wa ſen an e Stellen unſerer Front Bomben ab.— Galizten: ördlich der Straße Brzezany(50 Kilometer weſtlich Tarnopol) und an der unteren Strypz veeſuchte der Feind an unſere Stel⸗ lungen heranzukommen, wurde aber durch unſer Sperrfeuer zurückgejagt.— Kaukaſus: Ein aus der Richtung Diar⸗ bekr vorgetragener Angriffsverſuch der Türken ſcheiterte in un⸗ ſerem Feuer. Unſer Vormarſch auf Moſſul dauert an. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 17. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 17. Mai 1916: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die Ar⸗ tilleriekämpfe dauern an der ganzen Front fort. Auf der Hochfläche von Doberdo wurde unſere neue Stellung durch Minenſprengung erweitert. Hierauf folgte von Feindesſeite Trommelfeuer und ein Angriff, zen Junſer Infanterieregiment Nr. 43 im Handgranater ſchlug. Am Görzer Brückenkopf, im Krn⸗ G Flitſch und in mehreren Abſchnitten der Kärnt trouille griff gräben an. war das Geſchützfeuer zeitweiſe äußerſt lebhaft, im, Donnerstag, den 18. Hin 1016. eiligen Feuertäligkeit beiderseits der Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Maas. den Dolomiten wurden feindliche Nachtangriffe gegen den Hexenfels(Saſſo di Stria) und den Sattel nörd⸗ lich des Sief⸗Berges abgewieſen.— In Südtirol brei⸗ teten ſich unſere Truppen auf dem Armenterra⸗Rücken aus, nahmen auf der Hochfläche von Vielgereut die feind⸗ liche Stellung Soglio d' Aſpio⸗Coſton⸗Coſta d' Agra⸗Ma⸗ ronia, drangen in den Terragnola⸗Abſchnitt in Piazza und Valduga ein, vertrieben die Italiener aus Maſcheri und erſtürmten nachts die Zugna Torta(ſüdlich von Rovreit). In dieſen Kämpfen iſt die Zahl der feindlichen Gefangenen auf 141 Offiziere, 6200 Mann, die Beute auf 17 Maſchinengewehre und 13 Geſchütze geſtiegen.— Im Abſchnitt des Lop⸗ pio⸗Sees unterhielt der Feind heute nacht ein heftiges Feuer gegen ſeine eigenen Linien.— Starke Geſchwa⸗ der unſerer Land⸗ und Seeflugzeuge belegten vorge⸗ ſtern nacht und geſtern früh die Bahnhöfe und ſonſtige Anlagen von Venedig, Meſtre, Cormons, Cividale, Udine, Perla⸗Carnia und Treviſo ausgiebig mit Bomben. Al⸗ lenthalben, insbeſondere aber in Udine, wo etwa 30 feindliche Geſchütze ein vergebliches Abwehrfeuer unter⸗ hielten, rurde große Wirkung beobachtet. Neues vom Tage. Die Reichsſteuern. f Berlin, 17. Mai. Ueber das Ergebnis der Mi⸗ niſterberatungen verlautbaren verſchiedene Vermutungen. Einerſeits wird angenommen, daß die Bundesregierun⸗ gen es ablehnen, die von der Reichstagsmehrheit beab⸗ ſichtigte Uebernahme der unmittelbaren Steuern von den Einzelſtaaten auf das Reich zuzugeſtehen, andererſeits wird die Anſicht verbreitet, daß eine Durchlöcherung des ſeitherigen Sten rundſatzes in der Weiſe ſtattfin⸗ den werde, daß die Einkommenſteuer vorläufig den Ein⸗ zelſtaaten belaſſen werde, während die Vermögensſteuer einſchließlich der Kriegsgewinuſteuer und des Wehrbei⸗ beitrags dem Reich zufallen ſollen. Da letztere beiden auf der Einkommenſteuer aufgebaut ſind, müßten ſie einer gänzlichen Umarbeitung auf der Grundlage der Vermö⸗ gensſteuer unterzogen werden. Das Reichsernährungsamt. Berlin, 17. Mai. Für das zu errichtende Reichs⸗ amt für Volksernährung iſt ein höherer preußiſcher Ver⸗ waltungsbeamter in Ausſicht genommen, während die Vollzugsgewalt einem General übertragen werden ſoll. Unter den Namen, die für eine Nach ol e des Staa s⸗ ſekretärs Delbrück angeblich in Frage kommen, wird außer Staatsſekretär Dr. Helfferich auch der Geheim⸗ rat Dr. Rathenau, Direktor der Allgem. Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft in Berlin(A. E. G.) genannt.(Es beſteht ſeit einigen Jahren die Neigung, in hohe Aemter Ge⸗ ſchäftsleute einzuſetzen, wie auch der Generaldirektor der Hamburg⸗Amerika⸗Linie vor einiger Zeit ernſtlich für den Poſten des Reichskanzlers in Frage gekommen ſein ſoll. Ob es indeſſen diesmal mehr als ein Fühſer ſein ſoll, dürfte doch zu bezweifeln ſein, denn gerade Herr Rathenau, der an der Zentral⸗Einkaufs⸗Geſellſchaft(8. E. G.) beteiligt war, ſoll hinſichtlich der Maßnahmen der Lebensmittelverſorgungsſtelle, für die allerdings Delbrück verantwortlich war, nicht immer eine glücktiche Hand ge⸗ habt haben. D. Schriftl.) Nach einer neueren Meldung wäre der frühere Re⸗ gierungspräſident von Königsberg und Oberpräſident von Poſen, Wilhelm von Waldo w, als Leiter der Reichs⸗ ſtelle für Ernährungsfragen in Ausſicht genommen. Wal⸗ dow iſt ein ſehr tatkräftiger Beamter, dem eine reiche Erfahrung zu Gebote ſteht. f Die Bulgaren in Deutſchland. Köln, 17. Mai. Die bulgariſchen Abgeordneten haben heute früh Köln verlaſſen, um ſich nach Koblenz zu begeben, von wo ſie zu Schiff nach Mainz reiſen werden. Valuta farben. Nach Mitteilungen England gehen. Schriftl.) f her lungen. Es iſt dahn ehr wahrſcheinlich, daß die Valukafarben wie die Valuta⸗ pargel und Butter, zum großen Teil. na ürlich mit ent. pvrechendem Zwiſchenhandelsgewinn von Amerika nach 5 Um die Zwirn sfäden von„Bedingun⸗ gen“ kümmert ſich ein Amer kaner nicht, denn Völkor⸗ recht und Menſchlichkeit kennt das Geſchäft nicht. D. Hen, aber es iſt Die Engländer in Irland. G. K. G. London, 17. Mai.„Newyork⸗Times“ nennt die Hinrichtungen in Irland eine ungtaubliche Tumm⸗ heit.„Daily News“ ſchreiben: Es war hohe Zeit, daß Asquith nach Irland kam, um zu ſehen, was durch das verkündete Kriegsrecht angerichtet worden iſt. Die ſchlech⸗ teſten Elemente ſind obenauf gekommen. i Schweden und England. G. K. G. Stockholm, 17. Mai. Schweden hat die Beförderung der engliſchen Paketpoſt für Rußland ab⸗ gelehnt.— Die Zeitung„Tidningen“ erhebt ſcharfen Ein⸗ ſpruch gegen die amtliche Enmiſchung Englands zugun⸗ ſten Rußlands in der Alandsfrage. Die Amerikaner in Santo Domingo. Waſhirgton, 17. Mai. Die Truppen der Ver⸗ einigten Staaten haben Santo Domingo, die Hauptſtadt des gleichnamigen Freiſtaats auf der Inſel Haiti(WVeſt⸗ indien) beſetzt. Kleine Nachrichten vom Kriege, Konſtantinopel, 17. Mai. Die Engländer ent⸗ ſandten auf zwei Schiffen engliſch⸗indiſche Truppen nach Port Sudan. Dieſe Truppen, die gegen den Imam von Darfur verwendet wurden, erlitten eine ſchwere Nie⸗ derlage, worauf der Imam einige wichtige Ortſchaften beſetzte. Ser 17. Mai. Nach einer weiteren Meldung wurden bei dem Fliegerangriff auf Treviſo(Provinz Venetien) 3 Perſonen getötet und 6 verwundet. Nom, 17. Mai. Wie das Amtsblatt meldet, wer⸗ den die drei italieniſchen Dampfer Citta Bari, Citta Jonio und Flora, ſowie der öſterreichiſche Dampfer Grado in die Kriegsflotte aufgenommen. London, 17. Mai. Wie das Reuter'ſche Bureau berichtet, verhandeln die britiſche und die griechiſche Regierung über den Transport der ſerbiſchen Truppen nach Mazedonien. Eine Verletzung griechiſchen Gebiets ſoll 155 ſtattfinden. 5 G. K. G. Rotterdam, 17. Mai. Die Kriegsliefe⸗ rungen aus den Vereinigten Staaten für den Vierver⸗ band erreichten in der dritten Aprilwoche über Newyork eine Höhe von 5 Millionen Mark für Patronen, 8 Mil⸗ lionen für Zünder, 20 ½ Millionen für Schießpulver, 7 ½ Millionen für gefüllte Geſchoſſe, 1,6 Millionen für Feuerwaffen, 2 ½ Millionen für Stacheldraht. Das macht 45,1 Millionen in einer Woche. 9 Neichstag. WTB. Berlin, 17. Mai. Der Haushalt des Reichsſchatzamts, des Rechnungshofs, des allg. Penſionsfonds, des Reichseiſenbahnamts werden geneh⸗ migt. Auf eine Anflage erklältt Mininer von Breitenbach, die Frage der Verkehlsregerung in den Reichslanden müſſe un⸗ ter militäriſchen Geſichtspunkten behandelt werden.— Zum Haushalt für die Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung hebt Abg. Meyer⸗Herford(Natl.) hervor, daß das ganze Volk der Feldpoſt zu großem Dank verpflichtet ſei. Er empfiehlt die Erhöhung der Bezüge der nicht etatmäßig angeſtellten Poſt⸗ und Telegraphenaſſiſtenten, der Gehilfinnen uſw. Staatssekretär Krälke: Von den 220 000 Beamten ſind 97000 im Feld und mußten durch Auc hilfen erſetzt werden. An die übrigen Beamten mußten die größten Anforderungen ge⸗ ſtellt werden, die aber glänzend erledigt worden ſind. Weiterberatung morgen 2 Uhr. Der Status guo ante bellum. Man mag die Engläudec nach den verſchiedenſten Ge ichtspunkten ſo tief einſchätzen, als man will, eines wird man ihnen zugeſtehen müſſen: in der Verfolgung eines vorgeſetzten Zieles ſind ſie groß. Das engliſche Ziel ſeit mehr als 20 Jahren war: Deutſchland muß vernichtet werden. Und wenn man die engliſche Politik ungef b. im teten Miert liahrhundert aufmerk⸗ Der Vogt von Sylt. Roman von Theodor Mügge. Fortſetzung. Nachdruck nerboten. „Du kommſt aus Huſum zurück?“ fragte der Vogt. Ich bin noch weiter geweſen,“ gab Hilgen zur Aut⸗ ort„Ich hatte Geſchäſte in der Probſtei, fuhr nach Hambura, um einen Fleiſchhandel abzuſchließen und ging Hann nach Kiel, von wo ich nun nach Hauſe kehre.“ „Und was gibt es neues?“ „Neues, allerlei,“ rief Hilgen,„es iſt ein abſonder⸗ licher Geiſt in die Leute gefahren. Sie ſtecken die Köpfe zuſammen und führen Reden, wie man ſie nie gehört hat. Die einen fürchten ſich, die andern ſchütteln ſich. Die meiſten wiſſen nicht, was ſie wollen, aber ſie ſchreien über Unrecht und Gewalt, und wenn man ſie nicht kennen würde, ſollte man meinen, Mord und Totſchlag ſeien an der Tür. Eben als ich in Kiel war, iſt eine kleine Schrift herausgekommen, die den Lärm noch viel größer macht. Man reißt ſich darum, verteilt ſie und kauft ſie. Es ſollen in einem Tage zehntauſend Exemplare übers ganze Land verſchickt werden, damit das Bändchen nicht etwa ver⸗ boten wird, und ich glaub's gern, daß man Eile hat, denn der Teufel wird los ſein, wenn ſie es in Kopenhagen er⸗ fahren.“ 5 „Man muß auch den Teufel nicht fürchten,“ ſagte Lornſen.„Ter Doktor Luther hat es auch nicht getan.“ 5„Hier iſt vie Schrift,“ ſprach Hilgen, indem er ein dünnes, kleines Heft aus der Taſche zog:„Ueber das Verfaſſungswerk in Schleswig⸗Holſtein, heißt ſie, und wer iſt der Mann, der ſie 5 hat?“ uch Ich, ſprach Lornſen;„ich habe es nicht verheim⸗ „Nein, da ſteht's groß und breit,“ erwiderte Hilgen. —„Aber wahr' dich, Jens, wahr dich! Ich habe es nicht glauben wollen, meinte, es habe einer deinen Namen mißbraucht, habe dich für klüger gehalten.“ 8 „Schweig!“ rief Lornſen mit ſeiner Donne alle ſcheinbar noch ſo fernliegenden ſam verfolgt, ſo muß m Für die Bemeſſung der Faktoren nügt es ſicherlich nicht, mit harmloſer Gutgläub gleit an die Sache heranzugehen und zu ſagen, wie man heute bisweilen in Deutſchland hören kann: ein Volk, welches ſo Großes geleiſtet habe, werde unter allen Umſtänden ſich ſeinen Platz und ſ 1— „Männer wie du ſind es, die wir zumeiſt zu fürchten E 5 8 „Du hältſt mich für feige und ſchwach,“ ſagte Hilgen beim Abſchied,„aber ich bin nur vorſichtig und will mein beſcheidenes Glück nicht einem Brett anvertrauen, mit dem ich zu Grunde gehen muß. Keine Hand wird ſich für dich rühren, und alle, die jetzt dich loben und preiſen, werden ruhig zuſehen, wenn ſie dich zu Gericht führen.“ „Nun, haſſen mögen ſie mich ſo viel ſie Luſt haben,“ lachte der Vogt,„aber übel müßte es mit Richtern und Geſetzen ausſehen, übel mit dem Recht auf Erden, wenn es ihnen möglich wäre, mir ein Haar zu krümmen. Laß es gut ſein, Heinrich, ſo ſchlecht wie dein Glaube, iſt der meine nicht.“ 5 Im Laufe einer Woche war Lornſens Buch durch die Herzogtümer verbreitet und ſeine Wirkung groß und allgemein. Ueberall wurden Verſammlungen gehalten und Lornſen war in fortgeſetzter Bewegung, um da und dort zu erſcheinen, den Beratungen ſeiner Freunde bei⸗ zuwohnen, Petitionen entwerfen zu helfen und den Be⸗ ſchlüſſen Faſſung zu geben. f Die Bewegung war ſo allgemein, daß man darüber vergaß, wie der Adel, bis auf ſehr wenige patriotiſche Männer, ſich ganz zurückhielt. Lornſen kam mit ſtolzen Hoffnungen nach Sylt zurück, er war ſeit längerer Zeit nicht ſo froh geweſen. a Auf dem Wege nach dem Hauſe ſeines Vaters traf er den Pfarrer von Morſum, der ihm ſchon in der Ferne von ſeinem Klepper herab tiefe Verbeugungen machte und ſeinen breitkrämpigen Hut im weiten Bogen ſchwenkte.„Ich grüße den großmächtigen Vogt von Sylt,“ ſagte er,„und bitte den geſtrengen Herrn in Untertänigkeit, dem armen alten Lorenz Leve immerdar zu ſein.“ r Freund,“ erwiderte Lornſen lachend. und gel „Schießt los U f und ſichern. eine Zukunft in der Welt erkämpfen „Was habt ihr wieder an Schwänken im Vorrat, alter F Wenn ein Reich und eine Macht, wie 6“ oßbritan und das britiſche Weltreich, ſich das Ziel geſetzt han be den deutſchen Außenhandel zu zerſtören, womöglich i At der Wurzel zu vernichten, ſo iſt das unter allen D. ſtänden eine ernſte Sache. Mit welcher Gründlichkeit die 50 Briten in ihren Kolonien und in anderen Marktgebieten. en ſo in den ſüdamerikaniſchen, vorgehen, darüber wird län hoffentlich bald einmal das deutſche Volk wahrheitsgetret“ ne und gründlich aufgeklärt werden. Auch die Behandlung] kr der Auslandsdeutſchen gehört in dieſes Kapitel, und 5 de wäre notwendig, wenn auch hierüber viel mehr in die Oef⸗ 3 fentlichkeit gelangte und ausgiebig behandelt würde. Dann erſt würde wenigſtens der größte Teil des deutſchen Vol⸗ 11 kes erkennen, in welchem Sinne und zu welchen Zwecken it Großbritannien dieſen Krieg gegen uns führt, und daun würden ſehr viele Deutſche wirklich ſich überzeugen laſſen. was für eine Art von Feind die Briten ſind. Es handelt ſich überall da nicht um einzelne oder häufige Fälle von „völkerrechtswidrigem Vorgehen“, von Willkür und Grau ſamkeit, ſondern um ein Syſtem: das Syſtem der Ausrottung aller wirtſchaftlichen deut“ ſchen Fußpunkte, wo man ſie immer errel“ chen kann. Das geht, um nur ein Beiſpiel zu nen⸗ nen, ſo weit, daß überſeeiſche Firmen neutraler Staaten durch die engliſchen Firmen und Konſulate uſw. bedroht und boykottiert werden, weun ſie einen deutſchen Ange, ſtellten beſchäftigen. 5 Großbritannien bemüht ſich alſo, überaus reale G rantien gegen ein weltwirtſchaftliches Wiedererſtarken d Deutſchen Reiches zu ſchaffen. Je mehr das gelingt, def ſtärker wird die Stellung Großbritanniens, ſeiner jetzig und ſeiner ſpäteren Bundesgenoſſen für einen zukün tg Wirtſchaftskrieg. Deſto notwendiger umgekehrt ſtellt ſich für das Deutſche Reich und Volk dar, ſeine eur päiſche Feſtlandgrundlage militäriſch, politiſch und wir ſchaftlich ſeſt und breit genug aufzubauen— wozu au di eine Freiheit der Meere aus eigener Kraft gehört he damit dieſe Kraftquelle ſtark genug iſt, ungehindert fl. 1 ßen kann und ausreicht, um Deutſchlands Induſtrie wied den Erdball umſpannen zu laſſen. f Die engliſch⸗ruſſiſche Kultur. Die deutſche Varbarei, die Militirtyrannei Preu ßens muß vernichtet, die Welt muß befreit werd K ſagte Herr Grey. Die engliſch⸗ruſſiſche Kultur wird 90 Zukunft die Welt beherrſchen, meinte Herr Asgquith. We de che„Kultur“ wäre auch würdiger und geeigneter, d Welt zu beglücken! Von den Ruſſen braucht man ui viel zu ſagen; ſie ſind zyniſch genug, ſelber einzug ſtehen, daß ihre„Kultur“ ſich von der des wilden Tie ß te res kaum unterſcheidet, aber ſie halten gerade dies die überlegene Kultur und ſuchen ſie allüberall mit walt zur Herrſchaft zu bringen. In Oſtpreußen u neuerdings wieder in Armeniſtan haben ſie die Wa n zeichen ihrer Kultur aufgerichtet. Ihr ehemaliger Krieg ſd miniſter Suchomlinow iſt erſt wegen Unterſchlagung von ft 400 Millionen Rubel, nach früherem Kurswert annähern, be einer Mell arde Mark, verhaftet worden, und wenn m alle Mitſchuldigen verhaften könnte, würden die u fangreichen Gelaſſe der Peter-Paul⸗Feſtung wohl kaum ausreichen. a 1 Anders iſt die engliſche Kultur. Auch ihr liegt die Raubtiernatur zugrunde. Irland, Indien, Atſchin ſind deſſen Zeugen, und Männer wie der Geſchichtsforſch Green, der Parlamentarier Burke, der Philoſoph Carlyle haben ihren Landsleuten darüber bittere Wahrheiten 9 ſagt. Aber der Engländer ſucht ſeine Beſtialität mit De korationsſtücken zu verhüllen, mit den Redensarten vo Freiheit, Schutz der Schwachen, Menſchlichkeit, Chriſte tum. Das macht ſeine„Kultur“ ſo gefährlich und w derlich. Heute ſig auf der Anklagebank des Obere Gerichtshofs in London Sir Roger Caſe men, ein Irländer, der es wagte, als der Aufſtand in Jr land ausbrach, in ſein Vaterland zurückzukehren. gen„Hochverrats“ wird ihm jetzt der Prozeß ge Und dieſen ſelben Caſement wollten die engliſch Machthaber, die ſich mit ihrer Kultur brüſten, die Welt von der„preußiſchen Tyrannei“ befreien wolle durch Vermittlung des engliſchen Geſandten Findlah 1 in S e Doc e ebete nicht angeordnet, aber ich ſehe dem Befehle alle age entgegen für das lange Leben und die zeitliche ewig, Wohlfahrt des Regenten in Schleswig und Holſtein bitten. Haben die freien Bürger in Belgien ſoeben eins Seidenhändler zu ihrem Regenten gemacht, warum ſolle“ 8 die freien Bürger in Holſtein, die edlen und freien Fuß,. ſen, Angeln und Sachſen nicht den tapferen und ſtaut haften Vogt von Sylt dazu erheben?“„ „Ich ſehe allerdings keinen triftigen Grund dagegen wenn es nötig ſein ſollte,“ erwiderte Jens,„es ſei den daß man es vorzöge, den ehrwürdigen Lorenz Leve 5 wählen.“ 2 0 „Ehre dem Ehre gebührt!“ rief der Pfarrer. 4 12 habe niemals Anlagen gehabt ein Volkstribun zu wer 9 — Willſt du deinen Vater beſuchen, Jens Lornſe „Ja, alter Freund.“„ „Wirſt große Freude haben,“ fuhr Lorenz e fort.„Es war ein Glück geſtern im Hauſe, als die Ki ler Wochen⸗Zeitung kam und die großmächtige Ng darin ſtand, welche du in Friedrichſtadt gehalten. d hoffen, du wirſt alles ſammeln und drucken laſſen: wi eine noch prächtigere Wirkung machen, wie das berühn fm... A.. ⁰ ꝛ˙wmmↄ ⁵˙Ü˙.]ð ð e ẽ d.. Kriſtiania meu chleriſch ermorden laſſen, weil Ca⸗ lement zu viel wußte und nicht ſchweigen wollte. 5 Das iſt nicht die einzige Meucheltat, die ſeit Kriegs⸗ Aten der„engliſchen Kultur“ zur Laſt fällt. Am 1. Deduſt 1914, alſo am Tage der Mobilmachung in Teutſchland, wurde in Paris der Abgeordnete Profeſ⸗ lor Jaures erſchoſſen; er kannte und bekämpfte die engliſchen Kriegspläne und ſein Einfluß hätte den Eng⸗ ändern einen Strich durch die Rechnung machen kön⸗ nen. Der gedungene Mörder iſt bekannt, aber man . ihm kein Haar, denn Mitwiſſer und Miturheber es Meuchelmords ſind auch die Machthaber in Paris. Bald nach Ausbruch des Krieges wurde ein Mord⸗ anſchlag auf den König Ferdinand von Bul⸗ garien gemacht, der glücklicherweiſe mißglückte. Es iſt erwieſen, daß der Anſchlag vom engliſchen Geſandten . Sofia ausging. Man har ſich bemüht, die Sache in Stillſchweigen zu hüllen; nach dem Kriege wird ſich mehr darüber ſagen laſſen. i Am 10. Oktober 1914 fand man den greiſen Kö⸗ nig Karol von Rumänien tot im Bette. Der König hatte am Abend vorher noch in beſter Geſund⸗ heit eine rumäniſche Abordnung empfangen und ſich mit ihe in anregendſter Weiſe unterhalten. Aber in dem Lande, wo 7 Millionen Rubel von Rußland, 24 Mil⸗ onen Franken von Frankreich und noch unbekannt viele Millionen Pfund Sterling von England zu Beſtechungs⸗ zwecken— hauptſächlich für die Zeitungen— im Um⸗ lauf waren, da wimmelte es von engliſchen Agenten, die das Volk zum Krieg aufreizen ſollten. In einer öf⸗ ſentlichen Verſammlung in Bukareſt, eine Woche vor 175 Tode des Königs Karol, rief ein ſolcher engliſcher gent aus:„Ein König, der vom Krieg gegen Deutſch⸗ land nichts wiſſen will, muß abdanken!“ s 9 Nicht lange nach dem plötzlichen Tode des Königs Karol erkrankte ebenſo unerwartet König Konſtan⸗ 8 von Griechenland, angeblich an Lungenentzün⸗ dung. Jetzt iſt bekannt, daß die lange andauernde Krank⸗ Leh von einem verg fteten Dolch herrlührle⸗ Daß das eben des Königs ſeither nicht minder bedroht iſt, iſt it minder bekannt. Auch der mißglückte Bombenan⸗ ſch ag gegen den bulgariſchen Geſandten in Athen iſt ein Werk engliſch⸗ruſſiſcher Kultur. Die gelegten Bomben ſind engliſches Erzeugnis und die Geheimpolizei in Athen 0. 10 t die Beteiligung engliſcher Agenten nachgewieſen. 1 Nun kommt heute die Nachricht, daß auch gegen den König Guſtav V. von Schweden ein Anſchlag geplant war. Der König ſollte bei einem Wettrennen, aber er beiwohnen wollte, ermordet werden. Er wurde er gewarnt und ſo kam der Meuchelmord nicht zur 5 ührung. Die Erhebungen haben, wie„Aftonbla⸗ et“ andeutet, ergeben, daß engliſche und ruſſiſche Agen⸗ ten die Verſchwörung gegen das Leben des Königs dagezettelt haben.— Iſt es gleich Verbrechen, ſo hat es och Methode. 3 Leute wie Asquith, Grey, Wilſon uſw. werden aber ſch wie vor mit ihrer bekannten Stirne gegen„preußi⸗ 15 Tyrannei und deutſche Barbarei“ zu Felde ziehen und 0* Völkerrecht und Menſchlichkeit ſtreiten.— Es iſt tief bedauerlich, daß man die Engländer und die„engli⸗ * Kultur“ nirgends weniger kennt als in Deutſchland; lo manches ſtünde dann anders und beſſer in der Welt. 2—n. Der neue Webſtoff. geri Unſere Technik und Induſtrie haben während des krieges ſchier Uebernatürliches, manchmal Märchenhaftes geleiſtet. Deutſchlands Bodenfläche iſt ſeit 1871 nicht drößer den ſeine Bevölkerung hat ſich dabei um dreißig Millionen vermehrt—, ſtatt daß wir aber wi oſer denn früher vom Ausland abhängen, haben Land⸗ ſtretſchaft, Induſtrie und Handel in vereinigter An⸗ mingung uns beträchtlich freier gemacht. Und alles — ſich, dieſe Bilanz fortgeſetzt zu verbeſſern. Im⸗ e faſt unwahrſcheinliche Erſatzſtoffe drängen ans Fentke Was man, vornehm und leichtherzig, völlig un⸗ 15 utzt liegen ließ, weil der Bezug aus dem Auslande de nemer war, das wird jetzt beachtet und erprobt. Um menſche Webfaſer kümmerte ſich vor kurzem niemand une o wenig wie um deutſche Wolte. Heute arbeiten zulgezählte Gehirne daran, dieſen Fehler wieder gut aut machen. Und plötzlich tritt die alte Bren ne ſſsel uf den Plan. N ch Ein ſchwer verhaßtes Unkraut. Sie folgte dem Men⸗ 2 wie ein geſcholtener und getretener Hund; er läßt es gewähren, wo er ſie nicht vernichten kann, und dankt ic ihr wenig, daß das Vieh ſie gern annimmt. In ver⸗ 1 ind lings Gemüſe Doch ihr Nährwert reizt unſere Er⸗ Nie nicht. Daß ſie uns einen wertvollen Webſtoff e et das lenkt die hoffnungsfrohe Aufmerkſamkeit auf dart Wer den wichtigen Gedanken zuerſt gefaßt 127 tunüber ſtreiten bereits die Kleinhiſtoriker in den Zei⸗ 3 Ben. Neu iſt er ja ganz und gar nicht. Wir wiſſen „B., daß Leipzig ehedem ein ſehr feines Neſſeltuch 4„ hergestellt hat, gerade wie die Picardie; in China hat wa mit Neſſelgarn die Seide verzälſcht und in Rudland raden, wie noch vor wenigen Jahrzehnten in Ober⸗ f eaken, Fiſchnetze von berühmter Haltbarkeit daraus ſeſereigt. Aber die dem Mittelalter wohl bekannt gewe⸗ ene Kunſt des Neſſelſpinnens iſt verloren gegangen, mit 55 jene Zartheit des Gewebes, die noch in dem Namen leſſeltuch“ fortlebt. Nur, daß das heutige Neſſeltuch g Leinen⸗ und Baumwoll⸗Garnen beſteht. Allerlei lache, zu brauchbaren neuen Methoden zu gelangen, 5 fehl. In den achtziger Jahren erwarben ſich 1 il Seidel in Plauen i. V., ſowie Bouchs und Grothe 8 erlin Verdienſte um die Sache; aber das Ergebnis flacte Wüßen blieb gleich Null, und die raſch aufge⸗ 5 Anteilnahme ſchlief ebenſo raſch wieder ein. 5 ahl eint der Wiener Profeſſor Richter mehr Glück g 12 t zu haben. Sein aus Brenneſſelfaſern gewonnenes 5 unterſcheidet ſich, wie es heißt, in keiner Weiſe 275 aumwollgarn, iſt ebenſo fein wie hal bar, ſaugt viel alle 0 und läßt ſich leicht waſſerdicht machen. Treffen uf 85 Angaben zu, dann iſt tatſächlich ein großer S lage“ ungen und Aſchenbrödel Brenneſſel mit einem Ver zur wichtigen deutſchen Kulturpflanze aufgeſtiegen. Dedl. wächſt ſie heute auf leidlich fruchtbarem and; beſonders Kahlſchläge und Buchenwälder ſind Fail enen Jahrhunderten galt ſie zwar als ſchmackhaftes 6+:tItn 8 ihr liebe, dauernde Plätze, wo ſie hinreichend Schatten findet. Für etwaige Anbauverſuche ſcheinen dieſe Fin⸗ gerzeige von Wichtigkeit. Auch über ihre Pflege und Düngung— ſie iſt dankbar ſchon für weniges— laſſen ſich an der Hand jahrelanger Erfahrungen hinreichende Regeln aufſtellen. Bewährt ſich Richters überraſchend einfaches Verfahren, das ſich darauf beſchränkt, die Neſ⸗ ſel mit Waſſer mechaniſch zu bearbeiten, ſo wird ſchon das nächſte Jahr einen planmäßigen Anbau im Großen ſehen. Heuer gilt es, mit dem Brenneſſel⸗Reichtum für⸗ lieb zu nehmen, den Mutter Natur ſpendet. 8 bis 10 Millionen Kilogramm Trockengewicht mögen immerhin auf deutſchem Boden zuſammenzubringen ſein; Oeſter⸗ reich⸗Ungarn wird die gleiche Menge ernten können. In Wien hat man ſich denn auch bereits geregt. Da von der Neſſel, wie von der Baumwollpflanze, alle Teile ver⸗ wendet werden können, kauft die öſterreichiſche Regie⸗ rung nicht nur die für die Faſerausbeute nötigen Sten⸗ gel, ſondern auch das Stengelholz an, das in Papierfabri⸗ ken verwertet wird, ferner die ungemein eiweißxreichen Blätter, ein Viehfutter erſten Ranges. Wir in ane land ſollten nicht länger warten und das Einſammeln der wertvollen Pflanze raſch regeln. Es wäre— immer unter der Vorausſetzung, daß Richters Angaben ſich be⸗ wahrheiten, ſeine Geſpinnſtproben jede Probe beſtehen— jammerſchade, wenn wieder koſtbare Wochen ungenutzt vorübergingen. Der Alte Fritz half ſich in der Salpeternot des ſie⸗ benjährigen Krieges damit, daß ſeine Agenten die Miſt⸗ haufen der preußiſchen Bauern auf dieſen für die Her⸗ ſtellung von Schießpulver unentbehrlichen Stoff un⸗ terſuchten. Wie in vielen anderen Dingen, war der große König unſer Vorbild auch in der Kunſt, aus dem eigenen Lande zu holen, was das eigene Land für ſeine Verteidigung nötig hat. Unſeren Salpeter zaubern wir aus der Luft, unſere Kleider aus dem läſtigen, bren⸗ nenden Unkraut. Der Weltkrieg, der uns zerſtampfen ſollte, wie wir die verhaßte Brenneſſel zu zerſtampfen pflegten, iſt ein Unabhängigkeitskrieg im beſten Sinne für uns geworden, macht uns frei vom Auslande und be⸗ reichert uns.„Deutſchland hat ewigen Beſtand, es iſt ein kerngeſundes Land“. Es brauchte ja nur noch zu ler⸗ nen, ſich und ſeine Hilfsmittel richtig einzuſchätzen, rich⸗ tig zu benutzen. Lokales. Seckenheim, den 18. Mai 1916. — Adam Winkler, Sohn des Mich. Winkler, im Inf.⸗Regt. Nr. 110, wurde durch ſein heldenhaftes Verhalten vor dem Feinde mit dem Eiſernen Kreuze 2. Klaſſe ausgezeichnet. Baden. ö Karlsruhe, 17. Mai.(Valutaſßargel.) Der Bad. Preſſe wird geſchrieben:„Wie iſt es zu erklären, daß die Spargel mit dem Augenblick, wo ſie anfingen, billiger zu werden, vom hieſigen Markt ſo gut wie voll⸗ ſtändig verſchwunden ſind? Sind dafür lediglich die Eisheiligen verantwortlich zu machen oder wandern auch die badiſchen Spargel„zur Verbeſſerung der Valuta“ über Dänemark nach England? Wie erklärt es ſich ferner, daß Rhabarber, der in ſonſtigen Jahren um dieſe Jahres⸗ zeit ſehr reichlich angeboten wurde, gleichfalls— viel⸗ leicht nur 1— faſt völlig verſchwunden war? Drittens: Angeblich ſoll zur Zeit der Erdbeer⸗ ernte Zucker zum Einmachen freigegeben werden. Wes⸗ halb geſchieht nicht das gleiche für das ſehr viel wich⸗ tigere Einkochen des Rhabarbers?“ ö () Karlsruhe, 17. Mai.(Aus dem Gerichts⸗ ſaal.) Die Strafkammer verurteilte den ſchon vielfach vorbeſtraften Bäcker Joſeph Reiter aus Völkersbach we⸗ gen ſchweren Diebſtahls zu 6 Jahren Zuchthaus und den Schreiner J. A. Roſch aus Völkersheim wegen Be⸗ trugs zu 3½ Jahren Gefängnis. f ( Durlach, 17. Mai. Der Bürgerausſchuß ſtimmte dem Voranſchlag für 1916 einmütig zu. Von einer Umlageerhöhung konnte abgeſehen werden dank der erheb⸗ lichen Ueberſchüſſe der ſtädtiſchen Sparkaſſe im Betrag von 157000 Mk. Die Umlage beträgt wie im letzten Jahr 32 Pfg. 144 O Durlach, 17. Mai.(Häßliche s Feier Bei einem häuslichen Streit in der Familie des Friedri Schaible brachte der 18jährige Sohn ſeinem Vater mit einem Raſiermeſſer eine erhebliche Wunde am Halſe bei. Der Täter ſowie die Ehefrau Schaible und ihre Tochter wurden verhaftet. f 5 8 Pforzheim, 17. Mai. Der Kreditorenverein in der Edelmetallbranche hielt vorgeſtern abend ſeine Haupt⸗ verſammlung ab, zu der auch Vertreter aus Gmünd, Hanau und München erſchienen waren. Den Jahresbe⸗ richt erſtattete Vereinsſyndikus Schinzinger. Danach ging die Mitgliederzahl des Vereins von 1005 auf 988 zurück. Die Auskunftei hatte nur 2480 Anfragen zu erledigen. Zur Beitreibung von Forderungen liefen 1047 Aufträge gegen 1052 im Jahr 1914 ein. Von 694 000 Mk. gingen 110000 Mk. ein. Die Zahl der Konkurſe ermäßigte ſich von 282 auf 275 Fälle. An Vergleichen waren 125 mit 5 890 000 Mk. Kreditoren Aab ne Stun⸗ dungen wurden 38 mit 1412 000 Mk. Schulden nach⸗ geſucht. a f 1 1 6 Sinsheim, 17. Mai. Der Voranſchlag mit einer Umlage von 48 Pfg. fand die Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes. Ein Antrag, das Gehalt für den als Haupk⸗ mann im Felde ſtehenden Bürgermeiſter Fidler zu ſtrei⸗ chen und die Summe für bedürftige Kriegerfamilien zu verwenden, wie er von der Bürgervereinigung Nate worden war, wurde nach den„Heidelb. Neueſt. Kachr. aer rt Wi- GG. Sin d Städtische Sparkasse unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629 Ludwigs- hafen a. fh. Stad. Sparkasse Sehioetxingen mit„— mũndelsie her.—. seheeKROn,õẽHMr arIstuhe Wo, 29500. Telephon No. CI. Samtliehe Hinlagen werden oom Lage der Hinaahl an zu 40% oerzinst- Massenstunden- 6-12 T bormiſtags- 2 5 Uhr nachmittags: Agentursſello: Georg Röser, Seckenheim. Anmeldung. Ein Teil der Einwohnerſchaft verſäumte es, ſich geſtern zur künftigen allgemeinen Lebensmittelverſorgung anzumelden. i Im eigendſten Intereſſe der verehrl. Lin⸗ wohnerſchaft geben wir hierzu nochmals für übermorgen Samslag, deu 20. Mai 1916, Vormit. un 8— 12 Ahr auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 7, Gelegenheit. Wer ſich auch dann nicht angemeldet hat, wird vom Bezug aller von der Gemeinde beſorgt werdenden Lebensmittel bis auf Weiteres aus⸗ geſchaltet. Im übrigen verweiſen wir auf den Inhalt unſerer Bekanntmachung vom 13. ds. Mts. Seckenheim, den 18. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Schweinepeſt und der Rotlauf unter dem Schweine ⸗ beſtand des martin Eder, Schlossstr. 4s erloſchen iſt. Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 15. Mai 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Am Freitag, den 19. mal 1910, Vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf dem Rathaus Zimmer Nr. 6 3 alte grunneuſtöcke an der Heidelbergerſtraße, am Grenzhöferweg und bei der Fohlenweide lagernd öffentlich meiſtbietend. Seckenheim, den 18. Mai 1916. Sgürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Zur Beſorgung der ſchriftlichen Arbeiten bei der Kom⸗ miſſſon zur Regelung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe in der Gemeinde Seckenheim wird eine geeignete Persönlich ⸗ keit zu solortigem Eintritt geſucht. Intereſſenten wollen ihr ſelbſtgeſchriebenes Geſuch unter Angabe des Gehaltsanſpruchs dis spätestens Dlenstag, den 23. mal 191 mittags 12 Uhr anher einreichen. Seckenheim, den 18. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Am Freitag, den 19. Mai 1916, Vormittags 10 Uhr wird auf dem Rathaus Zimmer Nr. 6 das Langlachſtück Nr. 9, 4 ar 77 qm Ackerland auf 1 Jahr öffentlich verpachtet. Seckenheim, den 18. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. 5 Koch. Wekanntmachung. Das Verfuͤttern von grünem Roggen und Weizen betr. Nachſtehend bringen wir eine Verordnung des Großh. Miniſteriums des Innern obigen Betreffs vom 29. Mai 1915 zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim den 10. Mai 1916. Groth. geirksamt Abt. 1. gez. Gräſer. Koch. Koch. Koch. Verordnung (Vom 29. Mai 1915) Das Verfüttern von grünem Roggen und Weizen betr. Zum Vollzug der Bundesratsverordnung vom 20. Mai 1915 über das Verfüttern von gränem Roggen und Weizen (Reichs⸗Geſetzblatt Seite 28 1 wird verordnet was folgt: Es iſt verboten, grünen Roggen oder grünen Weizen als Grünfutter ohne Genehmigung des Bezirksamts abzu⸗ mähen oder zu verfüttern. Das Verbot erſtreckt ſich nicht auf ſolchen, der als FJutterroggen gebaut iſt und infolge dichter Ausſaat und ſtarker Düngung des Grundſtücks zweckmäßig nur als Grünfutter verwendet werden kann. 8 2. 5 Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkün⸗ dung in Kraft. Karlsruhe, den 29. Mai 1915. Greßh. Minitterium des Junern: gez. Bodmann. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 18. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. EETT—TTTbTCTTTTTTTTTTTTT sind zu hahn bei Feldpostkarten deerg Mmermann Anerkannt reell Gardinen, Wolldecken] und leistungsfähig. Srosse gedlegene HS Aus wahl. Klelderstoffe, Tree — E R M AN N 1 Damen-, Herren- und Kinderwäsche 1— U Handschuhe, Strümpfe, Socken 0 Trlkotagen, Schürzen u. Unterröcke 2 unststrasse N 2, G. enſGanze Braut. und Ersilings-Ausstattungen 4 Gute Betten, Bettfedern, Daunen. 1 8 n 22 g e 2 S 12 3 2— N Eigene Reparatur werkstätte. 8 LI RE S Casa, Cuecacao, Himbeer, ingwer, Maraschino, Pfeffermünz, Vanille, Magenkräuter etc. Magenheill, Getreide Kümme! Stsinhäger, Wachhelder, COGNAT Arac, Rum Kirsch- und Zwetschgenwasser INL N AN in grossen und kleinen Flaschen empfiehlt br. Wagners Nachf. lb. W. Hilletn Anzug⸗ u. Hoſenſtoff in grosser Auswahl und anerkannt prima Qualitäten Fertige Sommerſoppen in allen Grössen bei bllllgsten Preisen. 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B. mit ſofortiger Wirkſamkelt folgendes angeordnet: 1. Das überlaute und beläſtigende Schreien und Lärmen der Kinder unter 14 Jahren, das Herumbalgen und das Werfen mit Steinen oder anderen harten Gegenſtänden auf den Straßen und Plätzen iſt unterſagt. 2. Nach 8 Uhr abends dürfen Kinder unter 14 Jah ren ohne Bekleitung Erwachsener ſich nicht mehr im Frei⸗ en aufhalten. 3. Gemeinſame Spiele und Anſammlungen der Kinder unter 14 Jahren auſſerhalb der Häuſer nach eingetrete“ ner Dunkelheit ſind verboten. 4. Das Rauchen durch jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt verboten. 5. Die Abgabe lentgeltliche oder unentgeltliche) von Tabak, Cigarren Zigaretten an jugendliche Perſonen un? ter 16 Jahren iſt verboten. 6. Eltern Vormünder oder Stellvertreter ſind ver pflichtet, für die Einhaltung vorſtehender Anordnungen 33 ĩðxZũ%˙ 5 durch ihre Kinder und Schutzbefohlenen Sorge zu tragen Fallenbereft Sekenlgem föl. folg freud Wir bitten die verehrl. Einwohnerſchaft auch weiterhin Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis zu 150 Mk. oder mit Haft bis zu 6 Wochen geahndet. Mannheim, den 9. Mai 1916. Groſth. gezirksamt: gez. Stehle. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 12. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch