1 XCM Ie oer ac. a one Geche Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 45 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.70. —— 28. Mal: Feindliche Angriffe zwiſchen Lille und Arras wur⸗ den von uns abgewieſen, ebenſo ein Vorfloß im Niederwald. — In den Gefechten bei Kielee wurden 6300 Rufſen ge⸗ fangen. 8 An der Tiroler S enze entſpinnen ſich kleinere Kämpfe zwiſcken Oe erreicern und Italienern. Die Oeſterrei i ge eue beißt zaßlteiche Orte an der i ai Of hafte. — Heft ide der Alllierten auf di: Dardanelln wur⸗ den zurkc wurden die Angriffe auf Ypern 1 sr gen mehrere Gehöfte erobert. Südlich Arme en feindliche Angriffe blutig abgewiesen. 25 An der Dubiſſa wurden die Ruſſen geſchlagen und 2 Gefangene gemacht. Me Armee kes Ceneraloberſten von Machenſen ging nörduch Przemy! wieder zur Offenſtve uber und machte 21000 Ruſſen zu Ce angenen. — Vie önerrei ic ⸗un a ichen Truppen ſetz en den Angriff auf der ganzen Front ſort. 8 An der Tiroler und Kärntner Grenze kam es zu klei⸗ eren Ge ſechten mit den Italienern. — Ver flalieniſche Botſchaſter in Berlin, Bollati, ver⸗ läßt Deutſchland. — Das engliſche Linienſgiff„Triumph wurde im Golf von Saros von einem deutſchen U⸗Boot torpediert und verſenkt. 2 Ole Wahrung der ſchweizeriſchen Neutlralitüt wird von Deu ch and, Oeſ erreich Ungarn und Stalten ausdrücklich zu⸗ geſtchert. — Der chineſiſch⸗apaniſche Vertrag iſt in Peling unter⸗ zeichnet worden.. f — 4* Der Weltkrieg. Eumieres iſt genommen! Von thüringiſchen Truß⸗ ben im Sturm erobert! Lange wollte die deutſche Li⸗ nie an dieſem wichtigen Punkte nicht vorwärts kom⸗ men. Nun iſt es klar. Erſt wurde die feindliche Front weſtlich eingedrückt und ſo eine die franzöſiſche Stellung ei Cumieres auch von Weſten her bedrohende Lage ge⸗ chaffen, was durch die Erſtürmung des Termitenhü⸗ gel(Höhe 287), der Höhe 304 und beſonders der ſüd⸗ öſtlichen Ausläufer des Toten Mannes in den hefti⸗ el Kämpfen der letzten Tage erreicht worden iſt. Den Fall von Cumieres konnten die wütendſten Angriffe der Franzosen nicht mehr aufhalten, es war reif geworden. Lumieres liegt im Maastal, auf dem linken Ufer, an er Straße Forges⸗Marre, die beim Fort Marre in die Straße Esnes⸗Verdun einmündet. Die Bedeutung der tellung von Cumieres, einer Vorſtellung des Forts Marre, lag darin, daß ſie die Orte Chattancourt und diearre und weiterhin die Straße nach Verdun deckte, ie nun vom deutſchen Angriff bedroht ſind; die Ent⸗ fernung von Cumieres bis Fort Marre beträgt in der Aiftlinie etwa 5 Kilometer.— Den Erfolg, den die Franzoſen am Montag öſtlich der Maas bei Thiaumont f 5 Fort Douaumont erzielten, verſuchten ſie am Diens⸗ ag durch fortgeſetzte tatkräftige Angriffe auszunützen. ie weitere Vortragung ihrer Linien gerade an dieſer Stelle wäre für ſie von größter Bedeutung geweſen, a die Steinbrüche von Thiaumont ein, äußerſt gün⸗ ſtiges Verteidigungsgebiet ſind, deſſen Wiedereroberung uns wohl erhebliche Opfer gekoſtet hätte, und da ferner as Fort Douaumont mit ſeiner Erhebung auf 388 ter den ganzen Umkreis beherrſcht. Während der f Weckt. ſind aber, wie es ſcheint, deutſcherſeits genügende bBVerſtärkungen herangezogen worden und die neuen wuch⸗ igen Anläufe der Franzoſen ſind alle zurückgewieſen worden; der verlorene Boden wurde von unſeren Trup⸗ den wiedergewonnen, bis auf einen kleinen Reſt, und er Feind erlitt, wie der Tagesbericht ſagt, die ſchwer⸗ ſten Verluſte; er ließ auch 550 Gefangene in unſerer band. Der Kampf dauert noch fort, unter ſtarker Be⸗ keiligung der beiderſeitigen Artillerien; aber er iſt. ſo⸗ iel wird man jetzt ſchon ſagen können, bereits entſchie⸗ 3 5 Beachtenswert iſt, daß der franzöſiſche Bericht ehauptet, der Angriff ſei von den Deutſchen ausgegan⸗ gen, womit nur die Erfolgloſigkeit des eigenen Vor⸗ gehens bemäntelt werden ſoll.— Starke engliſche Trup⸗ benmaſſen wurden bei Givenchy unter ſchweren Ver⸗ ſuſten zurückgeſchlagen.— Auch bei Riga iſt ein erfreu⸗ cher Erfolg erreicht worden. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. = heimer Anzeiger, Noesheimet ))) ckenheim, Don r Hmis bias! der Bürgermzisterämfer Sztenheim, usskhzim, Nearhausen NHü Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 77757 mitt ag: In der Gegend von Verdun gingen die Kampfe mit äußerſter Heftigkeit die ganze Nacht hindurch auf beiden Ufern der Maas weiter. Auf dem linken Ufer ſcheiterten zwei wütende feindliche Gegenangriffe gegen alle Stellungen der Höhe 304 vollkommen. Beſonders weſtlich der Höhe 304 machten die Deutſchen weitgehenden Gebrauch von Flammenwerfern, was ihnen geſta tete in einen franzö iſchen Graben einzudringen. Aber ein Gegenangriff der Verteidiger zwang ſie alsbald alle er⸗ oberten Stellungen zu räumen. Im Weſten wurde ein deut⸗ ſcher Angriff trotz der heftigen Artillerievorbereitung durch un⸗ ſer Feuer gebrochen und konnte nicht bis an die franzöſiſchen Linien gelangen. Auf dem rechten Uſer ging der Kampf im Ab⸗ ſchnitt von Thiaumont⸗Douaumont ſehr erbittert weiter. Die Deutſchen vervielfältigten im Laufe der Nacht ihre Maſſenan⸗ griffe und erlitten ungeheure Verluſte. Es gelang den Deut⸗ ſchen nur einen der von ihnen verlorenen Gräben nördlich des Gehölzes Thiaumont wieder zu erobern. Ueberall ſonſt haben die Franzoſen ihre Stellungen behauptet. Im Innern des Forts Douaumont drängten die Franzoſen trotz lebhaften Wi⸗ derſtandes die Deutſchen weiter zurück, die nur noch die nord⸗ öſtliche Ecke des Forts halten. Auf den Maashöhen gelang ein franzöſiſcher Handſtreich im Bois des Chevaliers vollkommen. Abends: In der Gegend von Verdun haben die deutſchen Gegenangriffe auf unſere ganze Front die äußerſte Heftigkeit erreicht. Es iſt noch nicht möglich, die beträchtliche Menge der Truppen, die daran teilgenommen haben, zu bezeichnen. Auf dem linken Ufer warſen die Deutſchen nach Beſchießung aus großen Kalibern, die den ganzen Morgen dauerte, ihre An⸗ griffsmaſſen mehrmals gegen unſere Stellungen öſtlich und weſt⸗ lich vom Toten Mann vor. Der erſte Angriff wurde von un⸗ ſerem Artillerie- und Maſchinengewehrfeuer niedergehalten und mit blutigen Verluſten abgewieſen, ohne daß der Feind unſere Linie erreichen konnte. Der zweite, ebenſo wütende Angriff, der gegen 7 Uhr abends einſetzte, ermöglichte es dem Gegner in einem weſtlich gelegenen Graben Fuß zu faſſen; unmittelbar darauf warf unſer Gegenangriff den Feind völlig zurück. Auf dem rechten Ufer war das Gebiet von Haudromont⸗Douaumont während des ganzen Tages der Schauplatz eines mörderiſchen Kampfes. Die Deutſchen vervielfältigten ihre Angriffe, die je⸗ desmal von äußerſt ſtarker Artillerievorbereitung eingeleitet wa⸗ rn. Trotz aller dieſer Anſtrengungen blieben die geſtern von uns eroberten Stellungen innerhalb des Forts Douaumont feſt in unſerer Hand. Wir machten in dieſer Gegend mehr als 300 Gefangene. An der übrigen Front das gewöhnliche Artillerie⸗ feuer. J 5 5 f 4 55 WTB. London, 24. Mai. Lord Kitchener ſagte im Oberhaus: Das Dienſtpflichtgeſetz werde England in Stand ſetzen, die Kopfzahl ſeines Heeres in einem Maße aufrechtzuerhalten, wie es bisher nicht möglich ge⸗ weſen ſei, und ſeinen vollen Anteil an dem großem Kampfe zu nehmen, von dem England als Nation und die Zukunft ſeiner Raſſe abhänge. 1 Das Oberhaus nahm das Dienſipflichtgeſetz einſtim⸗ mig in dritter Leſung an. Im Unterhaus teilte Acland über die Fiſcherei mit: 270 Fiſcherfahrzeuge ſeien verloren gegangen, 500 Men⸗ ſchen umgekommen. Jufolge der Kriegsgefahren ſei die Menge der gefangenen Fiſche im Verhältnis von 15: 6 zurückgegangen. Die Preiſe ſeien aber ſo geſtiegen, daß die Fiſcherei trotzdem 160 Millionen Mark gegen 125 Millionen in normalen Jahren abgeworfen habe. Die„Chemiſche Geſellſchaft“ in England, der auch viele Deutſche angehören, hat mit 93 gegen 91 Stimmen den Antrag abgelehnt, die deutſchen Mitglieder auszu⸗ ſchließen. Der Beſchluß hat einen großen Sturm in der Verſammlung hervorgerufen.. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 24. Mai. Amtlich wird reelautbart vom 24. Mai 1916: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Nördlich des Suganatales nahmen unſere Truppen den Höheu⸗ rücken von Salubio bis Burgen(Borgo) in Befitz. Auf dem Grenzrücken ſüdlich des Tales wurde der Feind vom Kempel⸗Berge vertrieben. Weiter ſüdlich halten die Italiener die Höhen öſtlich des Val d'Aſſa und den befeſtigten- Raum von Aſſiago und Arſtero. Das Pan⸗ zerwerk Campolongo iſt in unſeren Händen. Unſere Truppen gingen näher an das Val d' Aſſa und das Poſinatal heran. Seit Beginn des Angriffs wurden 24 400 Italiener, darunter 524 Offiziere, gefangen ge⸗ nommen„251 Geſchütze, 101 Maſckhinengewehre und 16 Minenwerfer erbeutet. Im Abſchnitt der Hochfläche waren die Geſchützkämpfe zeitweiſe recht lebhaft. Bei Monfalconue wurde ein feindlicher Angriff abgewieſen.— Eines unſerer Fliegergeſchwader belegte die Station Perla⸗Garnia mit Bomben. Bei der Räumung von Ort⸗ ſchaften unſeres Gebiets ſeitens des Feindes ſcheint auch die italieniſche Bevölkerung teilweiſe mitzugehen. Leute, die ſo ihr Vaterland verlaſſen, werden ihren ben. Ruſſiſcher und Südöſtlicher ſchauplatz: Keine beſonderen Ereigniſſe. Die italieniſchen Verluſte. Kriegs- Diviſionen treten. Zu Beginn des Monats Mai gaben Wer. Paris, 24. Mai. Amtlicher Bericht vom Dienstag Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung, Goͤinger Seitung. PPPCUVVVVUVPVCVCVCVCVTVTVTVTVTVT(TVT(TCTCT(TVT(TVTWT—T—T—T—T—W—W—W—T—T—W—TV—T—w— Herstag, den 25. Hai 1816. „„55ßFFFCCFCCCCCC ↄ VVVCC½U!( ͤyvdßdßbßbPbßbPbßbTbTbTTPTPTPTPTTT Anſchluß an den Feind ſtrafrechtlich zu verantworten ha⸗ Im Frieden zählt das italieniſche Heer 25 Di⸗ viſionen, zu denen im Kriege 12 Landwehr(Mobilmiliz)⸗ PFPFFFFCTCTFCTPCFPCFCCbCTPFCFCbPFPFPCCPGPGPCPCCGFCCPGFPPGGGGPGGGGGGGTGGTGTGGGGGGGGTWTWTWTTTTTTTTTccc Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. EBF AA 5 e 18. Jahrgang zieren auf 3008 an. in der erſten Hälfte des Monats eine Geſamtzahl von 3200, gering gerechnet, aunimmt, ſo ergibt ſich ein Ge⸗ ſamtabgang an Toten Verwundeten und Gefangenen, das Verhältnis von 1 zu 4 zu Grunde gelegt, von etwa 16 800 Offizieren. Die Sollſtärke der aktiven Offiziere, einſchließlich der Militärbeamten, betrug 14000, die der Reſerveoffiziere rund 8000, der Landwehroffiziere rund 6000, der Landſturmoffizier(viel'ach alte Unteroffiziere) 7000, zuſammen rund 35 000. Faſt die Hälfte des Be⸗ ſtandes iſt alſo bereits ausgefallen. Die fünf Angriffe auf die Iſonzofront haben die Italiener 700000 Mann und die Hälfte des Offizierkorps gekoſtet. Dazu kommen jetzt die neuen Verluſte in Südtirol. Der italieniſche Tagesbericht. WeB. Nom, 23. Mal. Amtlicher Bericht von geſtern: Zwiſchen dem Gardaſee und der Etſch werden feindliche Trup⸗ penzuſammenziehungen im Abſchnitt von Riva und gegneriſche Fliegertätigkeit über dem Monte Baldo gemeldet. Von der Etſch bis zur Aſtach(Aſtico) fanden lediglich Scharmützel zwi⸗ ſchen Erkundungsabteilungen ſtatt. Zwiſchen Aſtach und Brenta und im Suganatal ſchlugen wir am 22. Mai am Jage feind⸗ liche Angriffe auf unſere vorgeſchobenen Linien zurück. Geſtern zogen ſich unſere Truppen almählich auf die Hauptwiderſtands⸗ linie zurück. Die Bewegung wurde in vollkommener Ord⸗ nung und unbeläſtigt vom Feind ausgeführt. Im Hochcorde⸗ vole eroberte eine unſerer Abteilungen eine wichtige feindliche Stellung auf dem Siefberge. Sie machte dabei etwa 50 Ge⸗ fangene, darunter einen Offizier und erbeutete Waffen und Munition. Auf der übrigen Front war die Artillerietätigkeit heftig auf dem Hoc but, auf den Höheg no dweſtlich von Görz und im Abſchnitt von Monfalcone. Feindliche Flieger war⸗ fen einige Bomben auf eine Ortſchaft in der venetianiſchen Ebene, und verwundeten eine kleine Zahl von Perſonen, ohne ſonſt Scha⸗ den anzurichten. 5 Itakieuiſche Beſchonigungen. Aus dem Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Ca⸗ dorna behauptet in einem mittels Radiodepeſche am 21. 5. herausgegebenen Bericht, daß die öſterreichiſch⸗un⸗ gariſchen Preßberichte der letzten Tage, insbeſondere die darin enthaltenen Angaben über Gefangene und Beute überſpannte Hirngeſpinſte und Phantaſien ſeien, er⸗ funden, um dem Kommandanten der Angriffsgruppe, dem Erzherzog⸗Thronfolger, zu ſchmeicheln. Cadorna be⸗ hauptet ferner, daß die Italiener nur„vorgeſchobene“ Stellungen räumten und ſchließt mit der Lüge, daß auf der ganzen Linie vom Etſchtal bis zum Val Sugana nicht mehr als zwei Diviſionen am Kampf beteiligt geweſen ſeien. Es iſt unter unſerer Würde, auf die in dem Vericht enthaltenen Verleumdungen einzugehen. Es ſei jedoch darauf hingewieſen, daß im Abſchnitt Etſch⸗Val Sugana bei Beginn unſeres Augrifſes folgende italieniſche Divisionen einwandfrei feſtgeſtellt worden ſind: 37, 9, 35, 34, 15; daß Gefangene von folgenden italieniſchen Brigaden gemacht wurden: Mantova, Taro, Roma, Se⸗ ſia, Novara, Cagliari, Ancona, Jvrea, Lambro, Salerno, Siera; daß weiter ungefähr 8 Alpinibataillone, dann mehrere Territorialmiliz⸗ und Finanzieribataillone ſich in unſerem Angriffsraum befanden, welche Kräfte zuſam⸗ mengenommen 6 Diviſionen entſprechen. In dieſer Ueberſicht ſind Truppen, welche die Italiener erſt in den letzten Tagen infolge unſeres Angriffs von anderen Fronten heranführten, noch nicht aufgenommen. Was jedoch die Behauptung Cadornas betrifft, daß die von unſeren Truppen bisher erſtürmten Stellungen nur„Vor⸗ ſtellungen“ ſeien, ſo ſei nur auf einen von uns erbeu⸗ teten Befehl des italteniſchen 35. Tiveſtonskommandos hingewieſen, der die Angaben Cadornas Lügen ſtraft. Zudem beweiſt die Zahl der erbeuteten Geſchüßze, unter denen ſich ja auch viele ſchwere befinden, mit voller Si⸗ cherheit, daß es ſich keineswegs um vorgef! bene Stel⸗ lungen handelt. 8 Daeues vom Tage. Kein Diktator. Bertia, 21. Mai. Der Vorſtand des Krieg eruſh⸗ rungsamts hat es ſich verbeten, daß man ihn Sik ator nenne. Der Ausdruck war von einem findigen Berliner Journalißen aufgebracht worden, der offenbar gewiſſe Nebenzwecke damit verbinden wollte. Herr von Batocki wird vorläufig das Amt des Oberpräſidenten von Oſt⸗ preußen neben dem Kriegsernährungsamt beibehalten. Am nächſten Montag wird die erſte Beratung unter Zu⸗ ziehung von Vertretern der Landwirtſchaft, des Ge⸗ werbes und Handels, der Großſtädte und einiger Reichs⸗ ſtellen ſtattfinden. Für die verſchiedenen Verſorgungs⸗ verbände ſollen erhebliche Geldmittel flüſſig gemacht wer⸗ den, damit ſie durchgreifende Maßnahmen treffen kön⸗ nen. In 14 Tagen ſoll der große Beirat zuſammen⸗ treten. Verhaftung eines engliſchen Spions. Breslau, 24. Mai. In einem Eilzug auf der Strecke Liſſa⸗Görlitz wurde durch einen Zugreviſor ein der Spionage verdächtiger Engländer entdeckt und ver⸗ haftet. Es ſoll ſich um den Hauptmann French han⸗ deln, der ſeinerzeit vom Reichsgericht wegen Spionage verurteilt worden war und über die öſterreichiſche Grenze entfloh. Euglands Völkerrechtsbruch. WTB. Die„Kreuzzeitung“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift„Belagerung der Mittelmächte— oder Völ⸗ kerrechtsbruch?“ einen Aufſatz, der den im Ausland beliebten Vergleich der„Belagerung Deutſchlands“ mit der Belagerung von Paris im Jahre 1870 als unhaltbar nachweiſt. Die Belagerung einer Feſtung ſei eine völker⸗ rechtlich anerkannte Ausnahme von der Regel, wonach nur die feindliche Heeresmacht Angrifſsobjekt ſein darf. Dabei werde nur ein winziger Teil der Zivilbevölke⸗ rung von der Kriegshandlung betroffen und zwar nur der freiwillig in der Feſtung verbleibende Teil, während die„überflüſſigen Eſſer“ abgeſchoben werden könnten. Ganz anders die ſogenannte Belagerung eines ganzen Landes, wo die geſamte Bevölkerung mitbetroffen werde und eine Abſchiebung unmöglich ſei. Des weiteren ſtellt die„Kreuzzeitung“ feſt, daß eine völlige Einſchließung und Blockade der Mittelmächte ja berhaupt nicht vor⸗ liegt. Die blockadefreien Meere und die angrenzenden neutralen Staatsgebiete riſſen in den e gürtel breite Lücken. Deshalb habe die Entente die neu⸗ tralen Mächte einfach mitblockiert und damit den zwei⸗ felsfreien Völkerrechtsbruch begangen. Vorläufig be⸗ ließe ſie freilch den Neutralen noch die Lebensmittel⸗ zufuhr zum eigenen Gebrauch. Aber ſchon habe es den Anſchein, als ob dieſe geiz vorbehaltlos in die Be⸗ lagerung miteinbezogen werden ſollten. Eine ſolche„ver⸗ ſchärfte Blockade“ wäre der rieſenmäßigſte Völkerrechts⸗ bruch, der ungeheuerlichſte Frevel gegen Recht und Menſchlichkeit, den die Weltgeſchichte jemals erlebt hat. London, 22. Mai. Der britiſche Dampfer„Sa⸗ lient“, der am Samstag mit einer Ladung Kohle von Barry ausfuhr, ſtieß in dichtem Nebel mit dem norwe⸗ giſchen Dampfer„Hanvert“ zuſammen. Der„Hanvert“ ſank. 12 Köpfe von ſeiner Bemannung werden vermißt. Reichstag. WTB. Berlin, 24. Mai. Die Veränderungen in den Reichsämtern werden bekannt⸗ gegeben. a Staatsſekretär Dr. Helfferich widmet dem früheren Staatsſekretär Delbrück warme Worte der Anerkennung. etitionen.(Zenſurdebatte.) ie Kommiſſion beantragt: 1) eine Reſolution, wonach das Verbot einer Zeitung nur mit Genehmigung des Reichs⸗ kanzlers erfolgen darf, 2) einen Geſetzentwurf betr. Sicher⸗ heiten hinſichtlich der Eingriffe der Militärgewalt in das bür⸗ gerliche Leben. Aus Anlaß der Petition des Profeſſors Schäfer wird Ge⸗ währleiſtung des Petitionsrechtes gefordert. Die fortſchrittliche Volkspartei beantragt Uebertragung der Handhabung der Zenſur in militäriſchen Angelegenheiten auf die Zivilbehörden. Die Soz. Arbeitsgemeinſchaft beantragt Aufhebung des Be⸗ lagerungszuſtandes und Wiederherſte lung der Freiheit der Preſſe. bg. Dr. Pfleger(Zentr.): Die Klagen über die Zenſur beſtehen weiter. Viele Verleger ſind durch die Zenſur ruiniert. Die Zenſur wird ungleich gehandhab Durch ein Konfirmanden⸗ blatt des Evangeliſchen Bundes werben die Katholitzen in einer Weiſe beſchimpft, das an Landesverrat grenzt. Wir fordern Freigabe der politiſchen Zenſur. Ein Volk, das im Kriege ſo große Opfer bringt, hat ein Recht, darüber zu raten und zu taten, was aus dem Krieg herauskommen ſolle. Abg. Emmel(Soz.): Der Belagerungszuſtand iſt ver⸗ faſſungsmäßig nicht einwandfrei. Die Schutzhaft muß beſeitigt werden. Briefe werden oft von der Militärbehörde unterſchla⸗ gen.(Vizepräſident Paaſche bittet den Redner, ſolche Ausdrücke zu unterlaſſen.) f „Oberſt von Wrisberg: Reiten im Operatjonsgebiet ſind nur zuläſſig, wenn es ſich um den Beſuch ſchwerkranker oder ſchwer⸗ verwundeter Heeresangehöriger durch Familienmitglieder handelt. Die Reſolulionen der Kommiſſion werden angenommen. Abg. Lieſching(F. V.): Die Handhabung der Zenſur ge⸗ ſchieht vielfach partetiſch. Wir erwarten aber von dem neuen . weil er unſer Vertrauen hat, eine Reform dieſes eſetzes. a Naächſte Sitzung Donnerstag. Die Entſcheidung. Amtlich wird bekannt gegeben: Dem Vizepräſiden⸗ 285 ten des Saum und Ste elretär des Iu⸗ — Der Vogt von Sylt, Roman von Theodor Mügge. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Es war der Staatsrat Hammerſteen, der ihm beide Hände entgegenſtreckte und mit ſeiner gewohnten lächeln⸗ den Güte ſagte:„Mein armer, unbeſonnener Freund, was habe ich Ihnen prophezeit, wovor habe ich Sie vor⸗ nehmlich gewarnt?! Halten Sie immer ein Auge auf Kopenhagen gerichtet und ſchreiben Sie nichts, geraten Sie in keinen unſerer modernen Hexenprozeſſe, das waren meine letzten Worte.“ ö „Sie ſtehen vor einem fait accompli, Herr Staats⸗ rat,“ erwiderte Lornſen, die Achſeln zuckend. „Alſo nichts mehr davon,“ ſprach der Baron.„Sie haben recht, lieber Freund. Ich bin einige Wochen auf meinem Gute geweſen, leider ganz allein, denn Lina iſt Italien. Sie wiſſen doch, daß ſie Baronin Branden 75 „Ich höre es von Ihnen zuerſt,“ erwiderte Loruſen, „ſetzte es jedoch voraus.“ „Ah, freilich,“ rief der alte Herr lachend, indem er ſich niederließ,„das wilde Mädchen hat Ihnen einen Beſuch auf Sylt gemacht, hat Sie warnen und gleichſam entführen wollen. Es war durchaus vernünftig, daß Sie auf ſolche Mädchenträume nicht eingingen. Nun, Lina fuhr mie Branden nach Helgoland, dann weiter nach Lon⸗ don, wo ſie im Hotel unſeres Geſandten getraut wurden. Branden iſt unendlich glücklich und Linas Briefe ſchwär⸗ men voller Zärtlichkeit für ihn. Aber, mein lieber Freund,“ fuhr er dann fort,„womit vertreiben Sie ſich die Zeit? Sie haben eine Unmaſſe alter Bücher und Schriften hier aufgeſtapelt. Ich glaube beinahe, Sie wollen um eine Profeſſur an einer deutſchen Univerſität nachſuchen, wenn ſie erlöſt ſein werden.“ Während er lachte, ſagte Lornſen:„Ich denke ruhig zu bleiben, wo ich bin, meine Zeit iſt jedoch nicht ganz übel ancewandt worden. Ich ſſahe mich der ſchnterkgen 5 . nern Dr. Delbrück iſt die nachgeſuchte Entlaſſüng unter Verleihung des Schwarzen Adler⸗Ordens erteilt, der Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes Dr. Helffe⸗ rich zum Staatsſekretär des Innern ervaunt und mit der allgemeinen Stellvertretung des Reichskanzlers be⸗ auftragt, der Staatsſekretär für Elſaß⸗e thringen Graf von Rödern zum Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes ernannt. Staatsſekretär Dr. von Breitenbach iſt zum Vizepräſdienten des Staatsminiſteriums ernannt. An die Spitze der neuen Organiſation für Lebens⸗ mittelverſorgung wird der Oberpräſident v. Batocki tre⸗ ten, neben ihm der Generalmajor Gröner und der bayeriſche Miniſterialrat v. Braun. Ueber einen Toten ſoll man nur Gutes reden. So wird man auch dem aus dem Amte geſchiedenen Staats⸗ ſekretär Dr. Delbrück dieſes Recht zubilligen müſſen. Die Mißerfolge in der Ernährungsfrage, die er mit ſeinem Namen zu vertreten hatte, fallen ihm ja nicht allein zur Laſt, ſie beruhen in einem Syſtem, in deſſen Rahmen Delbrück wohl hineinpaßte, für das er aber nicht verantwortlich war. Sein Verſchulden lag darin, daß er nicht die perſönliche Stärke beſaß, Einflüſſen Widerſtand zu leiſten, die in der ganzen amtlichen Ar⸗ beit für die Volksernährung ſo entſetzliche Verwirrung anſtifteten und in der wucheriſchen Bereicherung einzel⸗ ner gipfelten. Delbrück war mehr der Geſchobene, denn daß er leitete, bis es denn ſchließlich gar zu arg wurde. Das ſchöne Jena hat er ſich als Ruheſitz für ſeinen Le⸗ bensabend erkoren; vielleicht bringt ihm das Vergeſ⸗ ſen die Erholung, die ihm zu wünſchen iſt. Zum Nachfolger Delbrücks iſt der bisherige Stagts⸗ ſekretär des Reichsſchatzamts Dr. Helfferich ernannt worden. Helfferich hat eine Laufbahn zurückgelegt, wie ſie wenigen Sterblichen beſchieden iſt. Er wurde 1872 in Neuſtadt a. H. als Sohn eines Fabrikbeſitzers gebo⸗ ren. Er war eine Zeitlang Berichterſtatter für wirt⸗ ſchaftliche Angelegenheiten in der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts. Im Jahr 1906 wurde er Direktor der Anatoliſchen Eiſenbahnen(Bagdadbahn), 1908 Mit⸗ direktor der Deutſchen Bank in Berlin, die mit den Ana⸗ toliſchen Bahnen in engen Beziehungen ſteht. Von hier aus wurde er im Jauuar 1915, auf Vorſchlag des Reichs⸗ kanzlers Bethmann Hollweg als Leiter des Reichsſchatz⸗ amts berufen und ſeiner außerordentlich geſchickten Werbe⸗ tätigkeit iſt kein geringer Anteil an dem Verdienſt zuzu⸗ ſchreiben, daß die vier Kriegsanleihen einen ſo glän⸗ zenden Erfolg hatten. Schon als Reichsſchatzſekretär trat er mit dem Reichskanzler auch in rein politiſchen Fragen in enge Fühlung und an den Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten, inſonderheit an der Löſung der Tauchbootfrage ſoll er hervorragend beteiligt geweſen ſein. Dr. Helfferich wird ſein neues Amt als Staats⸗ ſekretär des Innern und Stellvertreter des Reichskanz⸗ lers am 1. Juni d. J. übernehmen, um womöglich die ſchwebenden Steuervorlagen vorher ins Reine zu bringen. An die Stelle Dr. Helfferichs tritt Graf Siegfried von Rödern, bisheriger Staatsſekretär für Elſaß⸗ Lothringen. Graf Rödern, der von 1903 bis 1905 im preußiſchen Finanzminiſterium tätig war, wurde auf ſei⸗ nen derzeitigen Poſten berufen, als nach der Zaberner Angelegenheit im Februar 1914 in der Regierung der Reichslande eine durchgreifende Aenderung vorgenom⸗ men wurde. Der bald darauf zum Ausbruch gekom⸗ mene Krieg hat ihm die Möglichkeit benommen, eine umfaſſende Wirkſamkeit zu entfalten, doch gilt er für einen fähigen Beamten, deſſen frühzeitiger Abgang aus dem Reichsland zu mancherlei politiſchen Deutungen An⸗ laß geben wird. Rödern ſteht im 46. Lebensjahre. Zum Leiter des neuen Reichsamts für die Lebens⸗ mittelverſorgung endlich iſt der bisherige Oberpräſident von Oſtpreußen, Tortilowitz von Batocki⸗ Friebe er⸗ nannt worden. Wie der Name ſagt, entſtammt er ei⸗ ner polniſchen, urſprünglich bürgerlichen Familie. Er wurde am 31. Juli 1868 auf dem väterlichen Gute Blödau in Oſtpreußen geboren und war längere Zeit Landrat; im Dezember 1914 erfolgte ſeine Ernennung zum Oberpräſidenten. Das neue Kriegsernährungsamt, das dem Reichskanzler unterſtellt iſt, wurde mit beſon⸗ deren Vollmachten ausgeſtattet. Der Leiter ethält das Verfügungsrecht über alle im Deutſchen Reiche vorhan⸗ denen Lebensmittel, Rohſtoffe und die Gegenſtände, die Ar Lebensmittelverſorgung notwendig ſind, ferner über ——. ͤ—̃ Arbeit zugewandt, alle Rechts- und Geſchichtsquellen der Herzogtümer zu unterſuchen, und hoffe daraus ein Werk zuſammenzuſtellen, das mancherlei Irrtümer und Zweifel über unſer Staatsrecht gründlich beſeitigen ſoll.“ „Denken Sie ſchon wieder ans Schreiben?“ rief Ham⸗ merſteen drohend;„ich will Ihnen etwas Beſſeres und Freudigeres mitteilen. Der König wird in kurzer Zeit in die Herzogtümer kommen. Was ſagen Sie dazu?“ „Ich hoffe, der gerade und biedere Sinn des Königs wird nicht länger von ſeinen Ratgebern getäuſcht werden können.“ 5 „Immer aufrichtig und wahrhaft!“ ſagte der Staats⸗ rat.„Se. Majeſtät hat dies Urteil über Sie gefällt, lie⸗ ber Kanzleirat, und was ich Ihnen jetzt mitteile, muß Ihnen Genugtuung gewähren, denn niemand kann leug⸗ nen, daß ſowohl Ihre perſönliche Einwirkung auf un⸗ ſeren gnädigen Herrn, wie Ihre feurigen Beſtrebungen hier im Lande die eigentliche Urſache dazu bilden.“— Er ergriff Lornſens Hand und fuhr dann eindringlich fort:„In kurzer Zeit wird Dänemark eine Verfaſſung haben!“ „Und die Herzogtümer?“ fragte Lornſen. Es verſteht ſich, daß ſie daran teilnehmen,“ ſagte der Staatsrat.„Das Geſetz, welches Vertrauensmänner aus allen Landesteilen nach Kopenhagen beruft, wird dem Könige vorangehen. Nun, Kanzleirat Lornſen, ſind Sie damit zufrieden?“ „Sie fragen mich,“ erwiderte Lornſen,„ob ich mit etwas zufrieden bin, was wie ein Meſſer ausſieht, dem Klinge und Heft fehlen. Wenn man Recht und Wahrheit achten wollte, ſo würde ich nicht hier ſein, Herr Staats⸗ rat. Man würde mich nicht eingekerkert, gequält und ge⸗ martert haben, würde mir Gerechtigkeit widerfahren laſſen, keine Unterſuchungskommiſſion einſetzen, keine Prozeſſe anſtellen, wo keine Schuld vorhanden iſt. Man würde das erſte und einfachſte Recht jedes freien Mannes achten, durch die Preſſe zu ſagen, was er denkt, und ſeine Mit⸗ die geſamte Verkehrs⸗ und Verbrauchsregelung(damit er⸗ forderlichenfalls natürlich auch die Enteignung), die Regelung der An⸗, Aus⸗ und Durchfuhr ſowie der Preiſe desbehörden unmittelbar mit Anweiſungen verſehen. Dem Vorſtand treten zwei Gehilfen zur Seite, als ſolche ſind rialrat von Braun ernannt. Außerdem wird dem Leiter des Reichsamt ein Vorſtand von'7 bis 9 Mik⸗ gliedern beigegeben, der aus den verſchiedenen Teilen des Reichs und verſchiedenen Beamten und Berufsgrup⸗ pen zuſammengeſetzt werden und nur beratende Stimme haben ſoll. i rat zur Seite geſtellt, in dem die bisher mit Ernäh⸗ rungsfragen beſchäftigten Reichs⸗ und Staatsbehörden ſowie die ſchon beſtehenden. Kriegszentralen(3. E. G. ſtige als ſachverſtändig geltende Perſonen kommen, die der Reichskanzler beruft. Auch der Beirat des Reichs⸗ tags wird bleiben. Der Beirat ſoll über alle grund⸗ ſätzlichen Fragen gehört werden. Die militäriſchen Kom⸗ maudobehörden werden vom Kriegsernährungsamt ihre ſtiſten, einmal indem es rückſichtslos gegen die Wu⸗ cherer an Lebensmitteln und anderen notwendigen Be⸗ darfsgegenſtänden einſchreitet, ſodann durch planmäßige und ſiunvolle Beſchaffung und Verteilung der Vorräte Dazu iſt aber eine Aenderung des bisherigen Syſtems vom Grund alnerläßlich. Es darf nicht mehr ſein, daß die Kriegsnot eines fleißigen 70 Millionenvolkes von gewiſſenloſen Spekulanten unter den Augen der Re⸗ gierung zur Anhäufung von Reichtümern mißbraucht wird. Es iſt auch nicht mehr angängig, daß grundſätzliche Mängel mit dem Flickwerk endloſer Verordnungspara⸗ graphen übertüncht werden, die dem Ehrlichen und Uner⸗ fahrenen beinahe die Luft nehmen und dem Geriſſenen die Hintertürchen ſchaffen. Eine gewiſſe Gefahr liegt in dem umfangreichen und unter Umſtänden ſchwerfäl⸗ ligen Apparat des Vorſtands und des bis zu unend⸗ licher Ausdehnung fähigen Beirats. Und es wird ganz darauf ankommen, ob die drei leitenden Männer die erforderliche Tatkraft und unter Umſtänden Rückſichts⸗ loſigkeit haben, im Intereſſe des Gemeinwohls Sonder⸗ gelüſte, die in einem ſo vielköpfigen Beratungskörper ſich ſicher geltend zu machen verſuchen werden, wie ſie ſich ſeither mit Erfolg geltend gemacht ha⸗ ben, zu unterdrücken.— So hoffen und wüuſchen lingen möge, den Feind im Innern, den Geiſt der lin⸗ zufriedenheit zu beſiegen. Die Beiziehung eines Ge⸗ nerals, des verdieuſtvollen ſeitherigen Leiters des Feld⸗ eiſenbahnweſens Dr. von Gröner, eines geborenen Württembergers, und eines bewährten bayeriſchen Ver⸗ waltungsbeamten ſcheinen von guter Vorbedeutung zu ſein.—n. Der künſtliche Süßſtoff. In den„Leipz. N. Nachr.“ ſchreibt Dr. Hermann Ludwig: Um der Zuckerknappheit, die merkwürdigerweiſe bei uns in Deutſchland, dem größten Zuckererzeuger der Welt, eingetreten iſt, zu begegnen, iſt von der Reichs⸗ regierung das zur Süßung von Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmitteln bisher ſtreng verbotene Saccharin in ge⸗ wiſſem Umfange freigegeben worden. Zwei Fabriken in Magdeburg und Dresden ſind mit der Herſtellung des Süßſtoffes beauftragt, der in vollem Umfange der Zen⸗ tral⸗Einkaufsgeſellſchaft zur Verfügung geſtellt werden muß, die ihn dann weiter gegen Bezugsſcheine, die von der Reichszuckerſtelle ausgegeben werden, an die Ver⸗ braucher abgibt. Vorläufig iſt die Verwendung des Saccharins zur Bereitung von Limonaden und limona⸗ denartigen Getränken aller Art geſtattet worden und wahrſcheinlich wird auch der Saccheringebrauch bei Zuk⸗ kerwaren und Marmeladen, die dann eine kennzeichnende Erklärung tragen müſſen, erlaubt werden. 1 85 2 bürger zu verſammeln, um gemeinſam zu beraten, was ie für ihr Wohl am zuträolichſten halten!“. 1 Der Chemiker Faßlhera i „Das ſind gefährliche Rechte,“ fiel Hammerſteen ein. „Was verlangen Sie von einer bedrohten Regierung? — Soll ſie ruhig zuſehen, wenn die feindlichſten Grund⸗ ſätze gegen ſie verbreitet und in die Köpfe der rohen Maſſe geſchleudert werden?“ 5 „Wenn die Regierung im Rechte iſt,“ ſagte Lornſen, zhat ſie nichts zu fürchten. Es muß ihr lieb ſein, des Volkes Stimme zu hören, ſobald nichts geſchieht, was gegen das Geſetz wäre. Das haben wir getan, nichts weiteres. Bittend und vorſtellend haben wir uns an den König gewandt, ihm vorgetragen, was wir für recht halten, und darum allein, um nichts anderes, hat man mich gefangen und vor Richter geſtellt, die mich nicht geſehen und gehört haben.“ 8 Die bittere Heftigkeit, mit welcher Lornſen ſprach, vermehrte ſich durch den Widerſpruch des Barons.— „Sie haben ſich wahrlich nicht zu beklagen,“ ſagte dieſer. „Sie wiſſen nicht, welche Berichte über Sie einliefen, wie Ritterſchaft und Prälaten, die erſten und reichſten Männer im Lande, um Hilfe riefen gegen das geſetzloſe Treiben.“ „O, ich weiß,“ erwiderte Lornſen.„Die Stützen des legitimen Throns beteuerten ihre Treue. Sie ſchrie⸗ ben dem Könige, daß er nichts von ihnen hören würde, was allerhöchſtdenſelben mißfällig ſein könnte; baten ihn, doch ja nichts zu übereilen, ihnen nicht die Umtriebe einiger übelwollender, gemeiner Menſchen zur Laſt zu legen und forderten weiter nichts zum Lohne, als die Gnade und Huld ihres königlichen Herrn und die gute alte Zeit mit ihren Privilegien.“. „Sie ſind ja vortrefflich unterrichtet trotz aller Türen und Schlöſſer,“ lachte der Staatsrat.„Doch unbeſorgt, lieber Freund. Ihre Denkſchrift wirkt in Frederiksborg⸗ Schloß fort, dieſe Ritter haben dort nichts zu erwarten. Jetzt aber,“ fügte er hinzu,„laſſen Sie uns ein ernſtes Wort reden. Sagen Sie mir aufrichtig, was Sie denken. Es wäre zu beklagen, Herr Lornſen, wenn ein Mann von ein. Der Präſident kann in dringenden Fällen die Lan⸗ der Generalmajor Gröner und der bayeriſche Miniſte⸗ Dem Vorſtand ſeinerſeits wird ein Bei, Reichsgetceideſtelle uſw.) vertreten ſind, wozu noch ſon⸗ Weiſungen erhalten, ihre ſelbſtändige Verordnungsgewall fällt dagegen künftig weg.— Das neue Reichsaml kann, wie wir bereits ausgeführt haben, viel Gutes wit, daß es den Männern des neuen Reichsamts ge⸗ Jubre. 1884 f die Futtermittel und die zur Wieyverſorgung nongen Rohſtoffe und Gegenſtände. Das Verfügungsrecht ſchließft Z=—== rer: S A ee= e—— 2 2— 2 . — ———— ee A 1 ri Piren Fähigkeiten wirklich für das Vaterland völlig ver oren ſein ſollte.“ f 5 0 m Steinkohlenteer einen Stoff, den er wegen ſeiner Ußerordentlichen Süßigkeit in Anlehnung an das Wort Saecharum(Zucker) Saccharin nannte. Er ließ die Verſtellung des Stoffes patentieren und brachte ihn als Erſagmittel für Zucker in den Handel. Der neue Stoff erregte das größte Aufſehen, und in den Kreiſen der Fachleute entſpannen ſich kebhafte Debatten für und wi⸗ der das Saccharin, durch welche die Eigenſchaften des Stoffes klarge net wurden. Das Saccharin iſt ein wei⸗ en bes, kriſtalliniſches Pulver, das am beſten in Alkohol kik⸗ löslich iſt, ſich aber auch noch ziemlich leicht in ko⸗ ſchendem Waſſer löſen läßt, weniger gut dagegen in kal⸗ tem Waſſer, aber auch in dieſem noch in hinreichender Menge, da ſchon ganz ſchwache Löſungen einen inten⸗ ſiven ſüßen Geſchmack haben. Das Saccharin iſt 300 mal ſo ſüß als Zucker. Der Geſchmack des verdünnten rei⸗ nen Saccharins iſt ein ſtark ſüßer mit einem leichten Nachgeſchmack, der an bittere Mandel erinnert. Der Na⸗ me Saccharin iſt übrigens von dem Entdecker ſehr glück⸗ lich gewählt, denn in der Sprache der Chemie, die be⸗ anntlich in den Namen alle Beſtandteile des betreffen⸗ den Stoffes kennzeichnet, hat das Saccharin den Namen Anhydroorthoſulſaminbenzoeſäure. 5 Gleich nach der Entdeckung des Stoffes wurden Jahre hindurch vielfache Unterſuchungen über die Wir⸗ ingen des Saccharins auf den menſchlichen Körper an⸗ geſtellt, und man glaubte, daß es, in geringen Mengen genommen, für den Körper unſchädlich ſei. Infolge⸗ N deſſen wurde das Saccharin zunächſt nicht nur zu Arz⸗ ige neien, ſondern auch zur Verſüßung der Speiſen, des te. Kuchens und des Gebäcks und zum Einmachen und zum ns Einkochen von Früchten und Fruchtfäften verwendet, aß ſeinem Verbrauch war kein Hindernis geſetzt. Doch das 2 derte ſich in den folgenden Jahren ſehr bald, denn die Unterſuchungen zahlreicher Chemiker machten es im⸗ mer zweifelhafter, ob das Saccharin an die Stelle des uckers treten dürfe. Als Nahrungsmittel kam es über⸗ haupt nicht in Betracht, da es im Magen nicht aufge⸗ löſt, ſondern unverdaut vom Körper wieder ausgeſchieden wird. Aber auch ſein Gebrauch als Genußmittel ſchien nicht unbedenklich, da vielfach, wenn auch nicht ſehr ſchädliche, ſo doch verdauungsſtörende Eigenſchaften dem neuen Stoff nachgewieſen werden konnten. Zahlreiche Berſuche zeigten, daß die Auflöſung des Eiweißes durch den Magenſaft, alſo eine ſeiner wichtigſten Aufgaben, in Gegenwart von Saccharin ſehr verzögert und verlang⸗ ſamt wurde; dieſer Prozeß dauerte mehrere Tage, wäh⸗ rend er ſich ſonſt ziemlich ſchnell vollzieht. Dann wurde feſtgeſtellt, daß es ſchon in ganz ſchwacher Löſung dem Speichel ſeine für die Ernährung höchſt wichtige Eigen⸗ ſchaft, Stärke in Zucker zu verwandeln, ſtark beeinträch⸗ tigt. Infolge dieſer ungünſtigen Ergebniſſe wurde der erbrauch des Saccharins für Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel durch Reichsgeſetz verboten und nur ſeine An⸗ wendung in der Herſtellung von Arzneimitteln geſtattet. Bei gewiſſen Krankheiten, in denen der Genuß von Zuk⸗ ker ſchädliche Wirkungen zeitigte, ſo bei der Zuckerkrank⸗ 35 wurde ſtets der Genuß des Saccharins freige⸗ geben. 8 Für die Behaußtung, daß das Saccharin für den Körper nicht einwandfrei iſt, ſpricht die Tatſache, daß alle iere einen unüberwindlichen Abſchen gegen Saccharin und alle mit ihm verſüßten Nahrungsmittel haben. Hunde und Katzen können nicht dazu gebracht werden, NüödA mit Saccharin verſetzte Nahrung zu ſich zu nehmen, ſie wittern ſelbſt in ganz ſchwachen Verdünnungen den ihnen mangenehmen Stoff und hungern lieber lange Zeit, an⸗ ſtatl ihn anzurühren. Selbſt die nach Süßigkeiten ſonſt lüſternen Bienen verſchmähen das Saccharin voll⸗ ſtändig. Aus dieſer Abneigung der Tiere erkennt man Grigens leicht das Vorhandenſein von Saccharin in einer peiſe. a Nach dem Saccharinverbot ſetzte ein umfangreicher * Schmuggel mit dem Süßſtoff ein, der ſeinen Hauptſitz nin der Schweiz hatte und von dort aus in alle Län⸗ der ging, die gleich Deutſchland das Saccharin verbo⸗ ten. In allen möglichen Vermummungen und askierungen wurde der vielbegehrte Stoff eingeſchmug⸗ gelt und ſelbſt die höchſten Geld⸗ und Freiheitsſtrafen halfen nichts dagegen, denn es war zu verlockend, anſtatt einer Menge von drei Zentnern Zucker nur ein Pfund accharin zum Süßen nötig zu haben. Dieſer Schmug⸗ gel wird ja nun wohl durch die neueſte Verordnung des Reiches unterbunden werden, aber eine ſcharfe Kontrolle wird doch nötig ſein, damit das Saccharin nicht im 4 ebermaß gerade für unſere Nahrungsmittel, alſo in erſter Linie unſere Backwaren, verwendet wird, und da⸗ her iſt die Vorſchrift, daß die Verwendung des Süß⸗ ſeoffs bei Waren aller Art deutlich ſichtbar angege⸗ ben werden muß, unbedingt notwendig. Lokales. Seckenheim, den 25. Mai 1916. 2. Guang. Kirchengemeinde. Der evang. Ober⸗ d kirchenrat hat auf kommenden Sonntag Rogate eiven all⸗ gemeinen Bittgottesdlenst für einen gezegneten Ertrag und gute Einbringung der diesſährigen Ernte angeordnet, wovon wir unſere Gemeindeglieder nochmals in Kenntnis etzen. Nach dem Gottesdienſt findet eine Kirchengemeindever⸗ ſammlung im Konfirmandenſal ſtatt. S. ſammlung für die badiſche Ge⸗ fürſorge wird nun allerorts im ganzen Land am kommenden Sonntag den 28. Mai vorgenommen werden. Zum Verkauf kommt die Dingfelder'ſche Schrift I Vermißt— Kriegsgefangen“. Sie wird auf den Bahn⸗ öfen, Straßen und Plätzen zum Preis von mindeſtens 50 Pfg. verkauft. Der Ertrag wird zugunſten unſerer Ge⸗ ſangenen in Feindesland verwendet. Jeder möge die Sammlung nach Kräften unterſtützen. Baden. Die Ausſichten für die Obſternte in Baden. E Bühl, 24. Mai. Der„Obſtbau Baden“ eutfandte in der letzten Woche ſeine Vertreter nach Oſſenburg, wo über die in Ausſicht ſtebende Ernte der W 9 * *. * faugenen badiſchen Obſtgebiet kaum in Frage kommen. verſchiedenen Kern⸗ und Steinobſtſörten Bericht erſtattet und mit den anweſenden Vertretern der Regierung Be⸗ ratung über die Höchſtpreiſe für alles Obſt abgehalten wurde. Nach den Verhandlungsergebniſſen ſcheinen die Ernteausſichten im ganzen Lande mit Ausnahme von Ausnahme von Mittelbaden recht günſtig zu ſein. Beſon⸗ ders über den Behang der Apfelbäume wurde günſtiges berichtet. In Mittelbaden haben faſt alle Obſtbäume nach den beiden vorausgegangenen ſehr guten Erntejah⸗ ren ein Ruhejahr. Dies trifft beſonders auf die Bühler Frühzwetſchge zu. Mirabellen leiden ungemein unter. der Blattlaus. Das Erträgnis der Birnen, die mit der Blüte noch in die froſtigen Tage kamen, wird im mittel⸗ (Mannheim, 24. Mai. An das badiſche Staats⸗ budget ſind für 1916—17 50 000 Mark zur Förde⸗ rung der Jugendpflege eingeſtellt. Mit dieſem Betrage ſollen Vereine gefördert werden, die durch Turnen, Spie⸗ len und Wandern, ſowie durch andere körperliche Uebun⸗ gen die Jugend weiter bilden. Die Kreisleitung des Ar⸗ beiter⸗Turnerbundes für Baden hatte nun an das Mi⸗ niſterium des Kultus und des Unterrichts das Erſuchen gerichtet, auch dem Arbeiter⸗Turnerbund aus dieſen Mitteln einen entſprechenden Beitrag zur Verfügung zu ſtellen. Darauf teilte das Bezirksamt Mannheim im Auftrag des Miniſteriums dem Kreisvertreter des Arbeiter⸗Turnerbundes mit, daß dieſem 1000 Mark als Beihilfe bewilligt worden ſeien. ( Schwetzingen, 24. Mai. Die Reichsleitung hat ein Ausfuhrverbot für Spargel erlaſſen, um da⸗ durch jeden Schein zu vermeiden, als ob Nahrungsmittel der inländiſchen Volksernährung entzogen werden könn⸗ ten. Die ſtatiſtiſchen Erhebungen im Deutſchen Reich haben ergeben, daß bisher nur rund 45 Zentner fri⸗ ſcher Spargel nach dem Ausland ausgeführt worden ſind.(Wir können dazu mitteilen, daß ſich auch die badiſche Regierung mit dem Verſchwinden der Spar⸗ gel von den ſtädtiſchen Märkten beſchäftigt hat. Die von ihr vorgeſchlagenen Maßnähmen ſind aber auf grö⸗ ßere Widerſtände geſtoßen, ſo daß es fraglich erſcheint, ob die Regierung ihre Pläne in dieſer Richtung weiter verfolgen wird.) 5 („) Hundheim bei Wertheim, 24. Mai.(Leichen⸗ fund.) Durch ſpielende Kinder wurde eine in einen größeren Handkoffer eingepackte Kindesleiche aufgefun⸗ den. Der Koffer war mit Steinen beſchwert und im ſog. Brandweiher verſenkt geweſen. Das Kind war voll⸗ ſtändig entwickelt. Ueber die Herkunft der Leiche iſt noch nichts bekannt. N () Freiburg, 24. Mai. Das Schwurgericht be⸗ gann ſeine Verhandlungen für das zweite Vierteljahr mit der Anklage gegen den 36jährigen Leihhausverwalter Wilhelm Wittemann wegen falſcher Buchführung und Unterſchlagung. Der Angeklagte, welcher die Stadt um 11422 Mark geſchädigt hat, legte ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis ab. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 9 Monate Gefängnis.— Ebenfalls wegen Unterſchlagung ſtand der zweite Ratſchreiber der Stadt Badenweiler, Fleig, vor den Geſchworenen. Er hatte 18 000 Mk., die er als Kur⸗ taxen vereinnahmte, für ſich behalten und verbraucht. Die Unterſchlagungen reichen bis in den Sommer 1907 zurück. Der Angeklagte war geſtändig; er wurde zu 2 ½ Jahren Gefängnis verurteilt. a () Raſtatt, 24. Mai.(Verunglückt.) In der Brauerei C. Franz hier ereignete ſich ein tödliches Un⸗ glück. Der 17½)jährige Brauereihilfsarbeiter Anton Mül⸗ ler aus Plippersdorf war beim Ablaſſen eines 20 Hektl. Bier enthaltenden Faſſes beſchäftigt, als durch den Luft⸗ druck der Faßboden weggeſchleudert und Müller derart auf Bruſt und Leib getroffen wurde, daß der Tod als⸗ bald infolge Zerreißens innerer Organe eintrat. () Hemsbach, 24. Mai.(Der Revolver.) Der 17jährige Landwirtsſohn Kurz wollte ſeiner Mutter den Gebrauch eines Revolvers erklären. Hierbei entlud ſich die Waffe und eine Kugel drang der Frau ins Geſicht und verletzte ſie ſchwer. e e f () Immendingen, 24. Mai.(Donauverſicke⸗ rung.) Wie aus Möhringen berichtet wird, iſt ſeit 21. Mai abends die Donau ausgeblieben. Eine große Au⸗ zahl von Fiſchen ging dabei zu Grunde.. ( Radolfzell, 24. Mai. Die hieſige Familie Leibold, die ſeit 21. März 1915 von ihrem vermiß⸗ ten Sohne nichts mehr gehört hatte, erhielt von ihm jetzt die n er ſich in einem Gefangenenlager in e tgud befinde. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629 Ludwigs- hafen a. Rh. Ful 5 ee e. 5 2 e 1 a 5 la. Bismarckheringe Mai d. Is. 5 e 4 Uhr 8 la. Rollmüöps in unſerem Geſchäftszimmer empfiehlt (Werderplatz 6) den Futterer⸗ trag aufs ganze Jahr von 287 a 16 qm auf Gemark. Neckarau Gewann Rheingärten, Plinau und beim Kiesloch. 8 Auskunft durch Güteraufſeher Mayfarth in Neckarau. 5 Evang. Kollektur Mannheim Fr. Wagner's Nachfolger Inh. V. HU LLS TI I. 3 öſmimer und Küche zu vermieten. Wilhelmſtraße 55. etragene Rlelder, Ueber- zleher, Damenmänte! Empfehle: Pfalz. Weisswein p. 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Unter Bezug auf unſere Bekanntgabe der Verordnungen f über die Verſorgungsregelung mit Butter und Eier heben wir folgendes hervor: 1. Es dürfen Butter und Eier vom Erzeuger nicht mehr direkt an die Einwohnerſchaft ſei es gegen Entgeld oder unentgeltlich auch nicht gegen Marken abgegeben, ſondern müſſen ausſchließlich an die beſtellte Aufkäuferin Polizeidiener Jakob Tranſier Ehefrau dahier abgeliefert werden. 2. Dieſelbe hat zu vergüten: für ein Ei 18 Pfg. für ein Pfd. Landbutter 1.60 Mk. für ein Pfd. Tafelbutter 1.80 Mk. Seckenheim, den 24. Mai 1916 gürgermeiſeramt: Volz Koch. Bekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis daß, An⸗ träge auf Ausſtellung von Bezugsſcheinen für Butter von Inhabern von Gaſtwirtſchaften ete. gemäߧ 8 der Ver⸗ ordnung am Hamstag den 27. Mai 1916 Vorm. 8— 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 zu ſtellen ſind. Seckenheim, den 24. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen siermit zur allgemeinen Kenntnis, daß Anträge auf Ausſtellung von Bezugsſcheinen für Eier von Inhabern von Gaſtwirtſchaften ete. gemäߧ 9 der Verordnung am Samstag den 27, Mai 1916 Vorm. 8— 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 zu ſtellen ſind. Seckenheim, den 24. Mai 1916. a Hürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Imker werden hierdurch aufgefordert ihren Zuckerbedarf zur Rienenfütter ung, ſoweit er nicht durch Unverſteuerten Zucker gedeckt wird, am Samstag, den 27. Mal 191 Vormittags bon 3— 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzuordnen. Bemerkt wird, daß nur der allernotwendigſte Bedarf befriedigt werden kan Seckenheim, den 25. Mai 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Ich empfehle zu außerordentlich Koch. Koch. Koch. billigen Preisen. Kinder-Söckohen] Kinder-Strümpfe schwarz, braun u, farbig schwarz, lederfarbig und mit und ohne Wollrand. bunt durchwebt Laufkleidehen in eleganter Ausführung weiss und farbig. Wagen-Decken aus Ia. 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Antreten pünktlich ½7 Uhr am Spritzenhaus. Das Kommando: L. Rudolph. Grasverſteigerung. Die Verſteigerung des Graſes unſerer Wieſen im Hafengelände Rheinau findet am Montag, den 29. ds. Ms. mags 2 Ur ſtatt. Thyssen'sche Handelsgesellschaft m. b. h. 1 bei Georg Zimmermann Grosse Auswahl Süsse und saure Bonbons Schokoladen Keks, Zwieback, Bisquitplätzle Himbeer und Citronensaft, Brausepulver Rot- und Weißwein, Cognak, Jwetschgenwassser Zigarren, Zigaretten, Tabak Gebrannten Kaffee, Malzkaffee, Kornfrank Kaffeersatz„Spiema“, Kakao und Tee, Marmeladen, Himbeer und Honigpulver empfiehlt 2— Bekanntmachung. Ziegenbockhaltung betr. Die Haltung eines Ziegenbocks in dem Wohngebiet Hochſtätt ſoll auf die Dauer von 6 Jahren vergeben werden. Die Vergebungsbedingungen können auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 eingeſehen werden. Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpüteſteus 1. Juni 1916 auf dem Rathaus ein⸗ zureichen. Seckenheim, den 23. Mai 1916. Gemeinderat: Volz. Gefunden und auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzuholen iſt eine Peitſche. Seckenheim, den 24. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Sekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennints, daß die Waldzreu biunen 5 Tagen aus dem Wald ab⸗ geführt ſein muß, widrigenfalls wir ſtrafend einſchreiten werden. Seckenheim, den 24. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. SWekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Holzreißen im Gemeindewald von heute ab verboten iſt. Seckenheim, den 24. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Das Steuer⸗Ab⸗ und Zuſchreiben in der Gemeinde Ilvesheim betr Das Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkommens und Ver- mögensſteuer in der Gemeinde Ilvesheim für das Jahr 1917 findet am Dienstag, den 30. Mai 1916, Jor⸗ Koch. mittags von 9—12 Uhr und Nachmittags von 2—5 Ahr im Rathaus zu Ilvesheim ſtatt. Ilvesheim, den 23. Mai 1916. s Hürgermeiſteramt: gez. Bühler. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 24. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Gemüſeſetzlinge betr. Die beſtellten Gemüſeſetzlinge werden am Freitag, den 26. mai den Beſtellern durch den Gemeindearbeiter Probſt zugeſtellt. Wer ſeine beſtellten Setzlinge nicht abnimmt muß ſie doch bezahlen. Die Weißkrautſetzlinge können erſt die nächſte Woche geliefert werden. Die Zeit wird noch bekannt gegeben Rommisslon zur Regelung der wirtschaftl. Jerhältnisse der Gemeinde Seckenheim. Gg. Phil. Bolz. Bekanntmachung. Die Händler mit Zucker und Teigwaren werden hier⸗ mit aufgefordert am Freitag, den 20. Mal von 10— 12 vormittags im Zimmer 2 im Schulhaus, die auf ſie ent⸗ fallenden Mengen der verſchiedenen Sorten Zucker und Teigwaren abzuholen. a Rommissſon zur Regelundg der wirtschaltl. Verhältnisse der Gemeinde Seckenheim. Gg. Philipp Volz. Bekanntmachung. In hieſiger Gemeinde iſt die Stelle eines Hilfs feld ⸗ hüters neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ihr ſelbſtgeſchriebenes Ge⸗ ſuch unter Vorlage von Zeugniſſen bis längſtens Freitag, den 2. Juni 1916 bei uns einreichen. Seckenheim, den 25. Mai 1916. Lürgermeiſteramt: Volz. Koch. Koch.