Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 45 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.70. E Nr. 71. —— Kriegschronik 1915—— 16. Zun: Kämpfe an vielen Stellen der Weſifront. — Unſer Vor oß in Nordruß land bei Lipowo⸗Kalvarja ge⸗ wann weiter Boden, 2040 Gefangene wurden gemacht. — Die Verfolgung der Ruſſen in Nordgalizien dauert fort. — Die Beute in der erſten Junihälfte beträgt 108 Offi⸗ ziere, 122 300 Mann Gefangene; Erbeutung von 53 Ge⸗ ſchützen und 187 Maſchinengewehren. f — Vorſtöße der Italiener wurden allenthalben abgewieſen. — Unſere Marineluftſchiffe führten einen Angriff auf die Nordoftküſte Englands aus. Juni: Die Durchbruchsverſuche der Engländer und Fran⸗ zoſen werden fortgeſſtz, ſcheileen aber überall unter großen Verluſten fur den Feind. — Die ſcharſe Verfolgung der weichenden Ruſſen in Ga⸗ lizien wird fortgeſetzt. — Italieniſche Angriffe an der Iſonzofront und in Ti⸗ roi werden abgewieſen. — In Duderſtadt brennen 40 Wohnhäuſer nieder 18. Zuni: An der Te⸗ſront ſetz en die Feinde ihre Durch⸗ bruchsverſuche fert und eli ten neue Niede lagen. — In den Vogeſen bei Metzeral ſind Kämpfe im Gange. — Die Ruſſen ſind bis in die Grodekſtellung zurückge⸗ trieben. — Bei Plava wurde eine italieniſche Brigade zurückge⸗ ſchlagen. — Die ö e reichiſch una iſken uppen dringen in Beß:⸗ rabien vor.. f 8 — Am 17. und 18. griff die öſterreichiſche Flotte ver⸗ ſchiedene Stationen der Oſtküſte Italiens an; ein italieni⸗ ſcher Dampfer wurde ver ſenkt —. c c S rr... ——————————— r pr- ů———————.—— Der Welttrieg. Recht lehrreich iſt wieder einmal, den deutſchen Ta⸗ gesbericht demjenigen des franzöſiſchen Generalſtabs ent⸗ gegenzuhalten. Tie Franzoſen machen einen ungeſtü⸗ men Angriff gegen die Südabhänge des Toten Mannes. Es gelingt ihnen, in den vorderen deutſchen Graben ein⸗ zudringen und der„glänzende Sieg“ für die Pariſer iſt fertig. Daß der Graben durch einen ſoſortigen Gegen⸗ angriff wieder zurückerobert wurde, daß die Franzoſen 8 Offiziere und 238 Mann verloren, daß alle Verſuche der Franzoſen, wieder vorzudringen, nur vergebliche blu⸗ tige Opfer koſteten—, das alles brauchen die Pariſer nicht zu wiſſen; wozu auch? Alſo geht man über die Kleinigkeit mit Stillſchweigen hinweg. Nur ſelten ſieht ſich der deutſche Generalſtab genötigt, der Vergeßlichkeit des franzöſiſchen Kollegen etwas nachzuhelfen, um ſo häufiger begegnet man in Brieſen aus den Schützengrä⸗ ben der verwunderten Frage, wie eine ſolche amtliche Berichterſtattung überhaupt möglich ſei, da ja doch der jüngſte franzöſiſche Rekrut ſeinen Generalſtab Lügen ſtra⸗ fen könne. Die franzöſiſchen Verluſte vor Verdun ſollen nunmehr auf 400 000 Mann angewachſen ſein.— Gra Bothmer ſchlug mit ſeinen deutſchen und öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen einen erneuten Angriff der Ruſſen blutig ab. Nebenbei möge erwähnt ſein, daß die ge⸗ ſamte Oſtfvont eine Länge von mehr als 1000 Kilometer hat, wovon nicht ganz zwei Fünftel, nämlich rund 400 Kilometer auf den Angriff entfallen. 7 Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ ſchätzt die Streitkräfte des Vierverbands in Mazedonien auf 270 000 Franzoſen, 5000 Anamiten, 125 000 Engländer und 26 000 Serben. — Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 16. Juni. Amtlicher Bericht vom Don⸗ nerstag mittag: Auf beiden Ufern der Maas heinerlei In⸗ fanterietätigkeit. Im Laufe der Nacht waren die beiderſeitigen rtillerten in der Gegend von Chattaneourt ſowie in den Ab⸗ ſchnitten nördlich von Souville tätig. In den Vogeſen wurde eine ſtarke feindliche Abteilung, die mit Hilfe eines lebhaften Geſch tzteuers unſere Linien zu erreichen ſuchte, durch unſer aſchinengewehrſeuer zurückgeſchlagen. Ein anderer Handſtreich gegen unſere Stellungen nordweſtlich von Bonhomme ſcheiterte vollkommen. Abends: Am linken Ufer der Maas eroberten unſere Truppen nach Artillerievorbereitung in einem ſtürmiſchen An⸗ Toff einen deutſchen Schützengraben an den Südabhängen vom oten Mann. 130 Gefangene, darunter 3 Offiziere blieben in unſerer Hand. In der Gegend von Chattancourt und an der öhe 304 ſtarke Artillerietätigkeit. Am rechten Ufer der Maas beſchoß der Feind heftig die Abſchnitte von Thiaumont und Souville. 8 f Der engliſche Tagesbericht. 5 Wi. London, 15. Juni. Engliſcher Bericht: Ruhe auf dem größten Teile der Front. Bei Zillebeke iſt die Lage un⸗ verändert, nur Geſchütz euer an der Front, die wir wieder⸗ dewonnen haben.„ 3 Geckenheimer Anzeiger, Joes heimer Anzeiger, Neckathauſer Seilung, Goͤinger Zeitung. Hmis iat der Bürgermeisteramter Secenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Uierverbandes DTDolomitenſtellungen. Der Krieg zur See. Der Untergang der„Hampfhire“. London, 16. Juni.(Reuter.) Die Admiral tät teilt folgendes über den Untergang der„Hampfhire“ mit: Die„Hampfhire“ fuhr längs der Weſtküſte der Orkney⸗Inſeln. Es herrſchte ſchwerer Sturm. Zwiſchen ½ 8 Uhr und 8 Uhr ſtieß das Schiff auf eine Mine. Es begann ſofort vorn zu ſinken und neigte ſich dann nach Steuerbord, bis es ungefähr eine Vierkelſtande ſpä⸗ ter ſank. Es wurde verſucht, die Boote niederzulaſſen. Eines brach in der Mitte auseinander. Da erſchien Kitchener in Begleitung eines Marineoffiziers auf Dek. Der Kommandant rief Kitchener zu, er ſolle nach vorne auf die Brücke kommen, wo das Boot des Kommandanten zu Waſſer gelaſſen wurde. Man hat auch gehört, daß der Kommandant Kitchener zurief, er möge ins Bool ſteigen, aber niemand konnte ſagen, ob Kitchener das Boot erreicht habe und was aus dieſem Boot geworden iſt. Es hat auch niemand geſehen, ob eines der Boote vom Schiff frei kam. Zwiſchen 150 und 200 Mann kamen auf Flößen vom Schiff frei. Sie glitten aber einer nach dem anderen von den Flößen herunter, oder gingen an Erſchöpfung oder Kälte zu Grunde. Einige müſſen auch bei dem Verſuch, an der felſigen Küſte zu landen, umgekommen ſein. Andere ſtarben, nachdem ſie an Land gekommen waten. Berlin, 16. Juni. Der von einem ruſſiſchen Kriegsſchiff angegriffene und von ſeiner Bemannung in die Luft geſprengte Hilfskreuzer„Hermann“ war bei der Begleitung der in den ſchwediſchen Gewäſſern ange⸗ griffenen deutſchen Handelsſchiffe beteiligt. Die Beſat⸗ „zung iſt vermutlich in Nyköping gelandet. Außer dem Hilfsſchiff„Hermann“ iſt kein deutſches Schiff beſchädigt worden. ö An der ſchwediſchen Küſte fand ein Kamp zwiſhen einem Tauchbbot und einem Flugzeug ſtatt. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 16. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 16. Juni 1916: Ruſſiſcher Kriegsſchauplaß: Südlich des Dujeſtrs ſchlugen unſere Truppen feindliche Kavallerie zu⸗ rück. Sonſt in dieſem Raum nur Geplänkel. Weſtlich von Wisniowezyk dauern die Anſtürme ruſſiſcher Kolon⸗ nen gegen unſere Stellungen fort. In der Hand der Ver⸗ teidiger blieben zwei ruſſiſche Offiziere und 400 Mann. Bei Tarnopol keine beſonderen Ereigniſſe. In Wolhy⸗ nien entwickeln ſich an ganzer Front neue Kämpfe. Im Stochod⸗Styrabſchnitt wurden abermals mehrere Ueber⸗ gangsverſuche abgeſchlagen, wobei der Feind, wie im⸗ mer, ſchwere Verluſte erlitt. Der ruſſiſche Tagesbericht. WB. Petersburg, 16. Jum. Amtlicher Bericht vom 15. Junt: Weſtfront: An der Düna und ſüdweſtlich vom Na⸗ roczſee entwickelte die feindliche Artillerie an mehreren Stel⸗ len eine lebhafte Feuertätigkeit. Die Deutſchen versuchten darauf, aus ihren Gräben herauszukommen, wurden jedoch jedesmal abgewieſen„In der Gegend von Baranowitſchi entſpann ſich ein örtliches Eelecht, in deſſen Verlaufe wir zunächſt einige feind⸗ liche Gräben nahmen. Em Gegenſtoß der Deutſchen zwang uns wieder in unſere Ausgangsgräben zurück. Die Offenſive des Generals Bruſſilow dauerte geſtern an. An verſchiedenen Tei⸗ len der Front machten wir von neuem Gefangene und Kriegs⸗ beute. Der Feind ſetzt ſeine Gegenangriffe an mehreren Stel⸗ len fort und faßte in ſeinem neuen Gelände ſeſten Fuß. Nach den jetzigen ergänze den Beti en haben ſich folgende genaue Zah⸗ len von Gefangenen und von Kriegstrophäen ergeben: Ein General, 3 Regimentskommandeure, 2467 Offiziere, 5. mentsärzte, unge ähr 150000 Soldaten, 163 Geſchütze, 266 Ma⸗ ſchinengewehre, 131 Bombenwerfer und 32 Minenwerfer. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 16. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 16. Juni 1916:. Südzalicher Kriegsſchauplatz: De Kämp⸗ fe am Südteile der Hochfläche von Doberdo endigten mit der Abweiſung der feindlichen Angriffe. Ebenſo ſcheiterten erneute Vorſtöße der Italiener gegen einzelne unſerer Auf der Hochfläche von Aſiago ſind lebhafte Artilleriekämpfe im Gange. Im Ortler⸗ 1 1 nahmen unſere Truppen die Tukatt⸗ und hintere cadatſch⸗Spitze in Beſitz. 8 Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Nichts von Belang. Ereigniſſe zur See. Ein Geſchwader von Seeflugzeugen hat in der Nacht vom 15. auf den 16. Juni die Bahnanlagen Portogruaro und Latiſana und die Bahnſtrecke Portogruaro—Lati⸗ ſang, ein zweites Geſchwader Bahnhöfe und militäriſche Anlagen von Motta di Livenza, ein drittes die feind⸗ lichen Stellungen von Monfalcone, San Canzian, Pieris und Beſtrigna erfolgreich mit Bomben belegt, mehrere Volltreffer in Bahnhöfen und Stellungen erzielt: ſtarke * Kandidaten; ſtellt. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 0 Brände wurden beobachtet. Alle Flugzeuge ſind krof heftiger Beſchießung unbeſchädigt eingerückt.. Flottenkommando. Neues vom Tage. Reichstagserſatzwahlen. 0 Heidelberg, 16. Juni. Bei der geſtrigen Reichs⸗ tagserſatzwohl im Wahlkreis Heidelberg⸗Eberbach⸗Mos⸗ bach wurde der nationalliberale Kandidat, Geh. Rat Prof. Dr. Rißer, mit rund 4000 Stimmen gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgeſtellt. () Lörrach, 16. Juni. Bei der geſtrigen Reichs⸗ tagserſatzwahl im dritten badiſchen Wahlkreis wurden von 18 844 Wahlberechtigten 4716 Stimmen abgege⸗ ben. Davon erhielt Fabrikant Georg von Eyck⸗Oeflingen (Intr.) 4707 Stimmen. Vier Gemeinden von Waldshut ſtehen noch aus. GKG. Bern, 16. Juni. Im Nationalrat erklärte der Bundesrat Hoffmann, die Gerüchte über die Ver⸗ mittlung des Friedens von ſeiten neutraler Staaten ſeien mit größter Vorſicht aufzunehmen. Der Bundes⸗ rat befinde ſich ſchon geraume Zeit in ſtändiger Fühlung mit anderen neutralen Regierungen, könne aber darüber keine Mitteilungen machen. Das Recht der Neutralen, ihre guten Dienſte zur Vermittlung anzubieten, ſtehe auf Grund des Artikels 30 des Haager Abkommens von 1899 außer Zweifel. Vom Standpunkt des Völkerrech⸗ tes könne die Ausübung des Rechts der Vermittlung nicht als ein unfreundliches Vorgehen betrachtet werden. Im gegenwärtigen Augenblick beſtehe aber die Gefahr, daß dies von einer Seite der Kriegführenden der Fall wäre. Der Augenblick höchſter militäriſcher Anſpannung, der gegenwärtig vorhanden ſei, erſcheine zu Verſuchen der Vermittelung wenig geeignet. Es könne nicht Sache eines Neutralen ſein, den Kriegführenden zu ſagen, wel⸗ ches ihre eigenen Intereſſen ſind. Das können nur ſie ſelbſt entſcheiden. Alle Entſchließungen, alle Verſamm⸗ lungen, alle Kundgebungen können an dieſem Standpunkte des Bundesrats nichts ändern. Hoffentlich ſei der Zeit⸗ punkt nicht mehr fern, da der Bundesrat ſachliche Mit⸗ teilungen machen könne. Der betrogene Betrüger. GKG. London, 16. Juni. Hier iſt man mit dem italieniſchen Miniſter des Auswärtigen, Sonnind ſehr unzufrieden. Man läßt durchblicken, daß er, obgleich ihm eine außerordentlich hohe Summe Geldes zugewen⸗ det worden ſei, ſeine Verpflichtungen gegen England nicht erfüllt habe. GKG. Rom, 16. Juni. In dem neuen Miniſterium wird Boſelli den Vorſitz übernehmen. Orlando wird Miniſter des Innern und Sonnino behält die Auswär⸗ tigen Angelegenheiten. London, 16. Juni.„Daily Telegraph“ erfährt aus Newyork, daß eine neue ruſſiſche Anleihe im Be⸗ trage von 200 Millionen Mark abgeſchloſſen wurde. GKG. Petersburg, 16. Juni. In Rußland iſt die Zahl der fleiſchloſen Tage auf vier in der Woche er⸗ höht worden. a Die Flottenſtation Kildin an der Murmanküſte(Halb⸗ inſel Kola) für leichte Kreuzer, die in England gebaut wurden, iſt fertiggeſtellt. a N J Kopenhagen, 16. Juni. Nach Blättermeldungen trifft das Marineminiſterium Maßnahmen, um die Lei⸗ chen, die in der letzten Zeit in der Nähe der däniſchen Nordſeeküſte treibend gefunden wurden, ſoweit als mög⸗ lich zu bergen. Kopenhagen, 16. Juni. Der„National Tidende“ zufolge führten die Verhandlungen zwiſchen den zuſtändi⸗ gen Behörden über die Entſendung von Vertretern des Roten Kreuzes in die verſchiedenen Gefangenenlager zu dem Ergebnis, daß Ende Juni oder Anfangs Juli 20 däniſche Herren in die Kriegsgefangenenlager in Ruß⸗ land, Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn reiſen, beglei⸗ tet von Damen des Roten Kreuzes aus den betreffen⸗ den Ländern. GKG. Bukareſt, 16. Juni. Die Regierung hat eine Unterſuchung angeordnet über den Zwiſchenfall von Mamornitza, das von ruſſiſchen Truppen beſetzt und darauf von den Oeſterreichern beſchoſſen wurde. Zu⸗ nächſt wird der angerichtete Schaden feſtgeſtellt werden. Wie die„Dreptatia“ meldet, hat der Vierverband die Regierung aufgefordert, über die Abſichten Rumä⸗ niens ſich zu äußern. Wilſon demokratiſcher Kandidat. Saint Louis, 16. Juni.(Reuter.) Der demokra⸗ tiſche Konvent hat durch Zuruf Wilſon und Marſhall wieder für die Präſidentſcha't und Vizepr ſid ntech ett als „ f Auch wir im Abendland wußten, daß die Glutſonne Indiens mehr Elend beſcheint, als anderswo auf dem Erdball. Und daß die Fluten des Ganges jahraus, jahrein die letzten Seufzer Tauſender erſticken, die die Flucht ins Nirwana einem Leben voll Not und Grauen vorziehen. Aber nun iſt im Verlag von Karl Curtius in Berlin eine Schrift erſchienen, die von dem indiſchen Geheimnis die letzten Schleier wegzieht:„Indien unter der britiſchen Fauſt“ betitelt ſich das von der indiſchen Nationalpartei herausgegebene Buch. Ein Buch des Grauens iſt es und des Haſſes, eine einzige furchtbare Anklage gegen das Schreckensregiment der Engländer. Und dennoch iſts keine Tendenzſchrift, gegen die etwa der Einwurf erhoben werden könnte, die Dinge ſeien nur mit den Augen der Unterjochten geſehen. Denn das Material, das auf hundert Seiten zuſammengetragen wurde, ſind ſamt und ſonders Stimmen von Englän⸗ dern: Vizekönige von Indien, britiſche Miniſter, hohe Militärs, Weltreiſende und Schriftſteller von Ruf be⸗ finden ſich darunter, in denen die Menſchlichkeit noch nicht ganz vom britiſchen Schachergeiſt überwuchert war und denen deshalb die Zuſtände in Indien die Scham⸗ röte ins Geſicht trieben. Und gerade deshalb wirkt das Buch auf menſchliches Empfinden ſo aufreizend. Ge⸗ rade deshalb ſchürt es die Flamme des Haſſes gegen die frömmelnden Heuchler am Themſeſtrand. Indien iſt für das engliſche Mutterland nie etwas anderes als Ausbeutungsobjekt, als„Milchkuh“ gewe⸗ ſen, Milliarden hat es ohne jede Gegenleiſtung aus dem unglücklichen Lande erpreßt. Nun iſt die Bevöl⸗ kerung verarmt, aber das Ausbeutungsſyſtem wird bis zum letzten Blutstropfen fortgeſetzt, damit die Krämer an der Themſe im ſatten Wohlleben ſchwelgen können. Indien war von Natur einſt reich, heute iſt es durch die engliſche„Kulturarbeit“ eine traurige Wüſte gewor⸗ den. Der engliſche Arbeiterführer J. Keir Hardie ſchreibt in ſeinem Buche„Indien“:„Sir William Hunter, frü⸗ herer Generaldirektor der indiſchen Statiſtiken, hat feſt⸗ geſtellt, daß 40 Millionen Menſchen niemals ſatt zu eſſen hatten.„In vierzig Jahren“— erklärt Har⸗ die weiter—„1860— 1900) ſind dreißig Millionen Menſchen in Indien verhungert! Welche Anzahl in der gleichen Periode an epidemiſchen Krankheiten ſtar⸗ ben, wird niemals bekannt werden, alle aber ſtimmen darüber überein, daß die Peſt jetzt dauernd und in nie gekannter Heftigkeit wütet, und der Grund hier⸗ für iſt meines Erachtens die wachſende Armut des Volkes.“ Und dabei iſt es nicht Getreidenot, die jene Hungersnöte hervorruft, ſondern gewiſſenloſe Spekula⸗ tion. Das engliſche Parlamentsmitglied H. Ramſay Mac Donald ſtellt feſt, daß ſich z. B. während der Hungers⸗ not im Jahre 1900„ein für den Bedarf mehrerer Jahre genügender Getreidevorrat in den Händen der Getreide⸗ händler dieſer Gebiete befand.“ Man fragt ſich: Warum empörte ſich das geknechtete Volk nicht, warum er⸗ ſchlug es nicht die britiſchen Henker ſeiner Freiheit? Nun das Buch gibt auch darauf Antwort: England hat in ſyſtematiſcher Arbeit die Volksbildung allmäh⸗ lich auf das niedrigſte Niveau gedrückt. Wieder ſei J. Keir Hardie zitiert:„Max Müller gibt auf Grund amtlicher Dokumente und eines Miſſionsberichtes über den Schulunterricht in Bengalen vor der britiſchen Beſitz⸗ ergreifung an, daß ſich dort 80000 nationale Schulen . das iſt je eine auf 400 Einwohner.“ Unter britiſcher Herrſchaft verſchwanden die Schulen und heute ſind von den Indern 90, von den Inderinnen 99 Pro⸗ zent Analphabeten. Wo aber je das verzweifelte Volk einmal das Haupt erhob, da wurde es blutig zu Boden 2 Frederic Harriſon ſchreibt ſeinen Landsleuten, die jetzt die Welt vom preußiſch⸗deutſchen Militarismus befreien wollen, ins Stammbuch:„Zwanz'g Jahre und länger haben wir verſucht, uns Gehör zu verſchaffen, wenn Hindus von Kanonen zerriſſen oder wie Raubtiere gehetzt wurden. Ein Menſchenalter hindurch haben wir unſere Stimmen erhoben gegen die Unterdrückung In⸗ diens.“ Gibt es ſtärkere Beweiſe für Eng'ands Brutalität und Heuchelei? Iſt augeſichts dieſer Tatſachen ein Zwei⸗ fel möglich, daß die Engländer auch uns, ihre gefähr⸗ 2 5 Konkurrenten, kaltlächelnd dem Hungertode über⸗ Der Vogt von Sylt. Roman von Theodor Mügge. 8 Schluß.(Nachdruck verboten.) „Leben!“ verſetzte Lornſen und ſeine Augen glänz⸗ ten ſanft,„nein, Freund Lepreux, meine Zeit iſt abge⸗ laufen. Sie werden mir zutrauen, daß ich über die Schrecken der Vernichtung hinaus bin, und genau weiß, daß Rettung für mich unmöglich iſt.“ „Es iſt nichts unmöglich,“ ſagte der Doktor. „Nicht doch,“ fiel Lornſen ein,„ich weiß, daß ich der Ewigkeit nahe bin, aber ich ſterbe mit Bewußtſein, nicht ganz umſonſt gelebt zu haben. Es werden Zeiten kommen, wo mein Vaterland ſich meiner erinnert, wo mein Andenken die Herzen zur männlichen Tat aufweckt. Ja, Lepreux, es werden Zeiten kommen, wo alles Wüten tyranniſcher Gewalt nichts mehr hilft gegen die Macht der Wahrheit und des Rechts; denn was man auch ſagen und tun mag, die Menſchheit ſchreitet dennoch vorwärts in Erkenntnis und Rechtsbewußtſein. Einſt wird und muß Gottes Reich auf Erden kommen!“ „Dann,“ erwiderte der Arzt,„möchte ich wünſchen, dies Reich Gottes käme bald, dieweil es bis jetzt noch vaſſabel dumm und ſchlecht auf Erden ausſieht und wir beide doch wohl gern noch etwas davon erleben möchten.“ Lornſen ſchüttelte leiſe lächelnd den Kopf. „Sagen Sie mir aufrichtig, wie lange ich noch leben kann,“ ſagte er. i 5 „Freund,“ erwiderte Leßreux, indem er die Hand des Kranken faßte,„nach meinen Berechnungen bin ich überhaupt erſtaunt, Sie noch leben zu ſehen.“ „Weil ich will,“ rief Lornſen.„Ja, weil ich will!“ wiederholte er mit großer Kraft, indem er den Blick in die Ferne rich. f et mit mit 0 die as ihre Flamme nährte, 5 eds 2—. irt 5 8 5 PFF Menſchen, ſprach der Arzt,„wie Oel, das 5 ägt g:„Dem Andenken der indiſchen Mär⸗ tyrer gewidmet, die ihr Leben hingegeben haben oder die litten, damit ihr Volk erwache und ſich von dem tyranniſchen britiſchen Joch befreie.“ a Wochenrundſchau. Aber ———ñ—ñ—.— . ſen leiſe vor ſich hin. 5 1 5 „Ihr Lebensöl iſt aufgezehrt,“ fuhr Lepreux fort, „und nur wenn es gelänge, es zu erſetzen, könnte ich hof⸗ fen, daß Sie uns erhalten bleiben.“ „Und doch fühle ich mich heute viel kräftiger und freier,“ ſagte Lornſen.„Selbſt meine Stimme iſt ſtär⸗ ker. Zweimal bin ich auf den Hügel geſtiegen, um auf die Genfer Straße hinab zu ſehen.“ b „Was trieb Sie dazu?“ fragte der Arzt. „Ich erwarte einen Freund, der notwendig heute noch kommen muß,“ erwiderte er.„Laſſen Sie uns hinaufgehen, Freund. Der Abend kommt ſo ſchön, die Sonne rötet den Dent d'Oche, und dort ſteigen die Schneeſpitzen des Dent du Midi auf. Wie herrlich, wie göttlich iſt dieſe Natur! Wie freue ich mich, ſie in ihrer vollen Pracht noch einmal zu ſehen.“ „Bleiben Sie, Lornſen,“ ſagte der Arzt,„Sie ſind ſehr erhitzt.“ i „Nein, wohl, ſehr wohl und leicht,“ gab er zur Antwort. i „Dort kommt ein Wagen die Seeſtraße herauf,“ fuhr Lepreux fort. „Wo?“ fragte Lornſen lebhaft.„Es iſt mir plötz⸗ lich als falle ein Schleier vor meine Augen.“ „Eine Dame und ein Herr,“ ſprach der Arzt.„Sie ſteigen aus und kommen die Terraſſe herauf.“ Er lehnte Lornſen in den Stuhl zurück, in dem Augenblick, wo Lina raſch durch die Weingehege eilte 5 5 1 gusgebreiteten Armen ſich über den Kranken eugte. 8 Sie ſprach kein Wort, aber mit einer ſtummen Be⸗ wegung drückte ſie die Hand des Arztes und hielt Lorn⸗ ſens Kopf in ihren Armen, an ihrem Herzen.„O! . 5 ſagte ſie tiefatmend,„mein geliebter Freund, ich i löſen.“ N ine n hier, um mein Wort Sie küßt n e und i auch dies iſt nur em Mittel zum Zwed. Die Bis kade Griechenlands bedeutet letzten Endes den Schluß⸗ punkt in der Blockade der Mittelmächte, Deutſch⸗ lands, Oeſterreich⸗-Ungarns und Bulgariens. Von der Oſtſee angefangen, ws ruſſiſche Schiffe mit engliſcher Be⸗ mannung auf deutſche Handelsſchiffe auch in neutralen Gewäſſern Jagd machen, über die Nordſee, den Kanal, das atlantiſche Weltmeer bis zum ägäiſchen Meer iſt jetzt alle Zufuhr zur See abgeſchnitten, nachdem die griecht⸗ ſchen Häfen geſperrt und die griechiſchen Schiffe be⸗ ſchlagnahmt ſind. Ein gewaltiger Ring, gegen den es nur ein Sprengmittel gibt: die Tauchbooke. In Amerika drängt das allgemeine Intereſſe an der Kandidatenfragen für die Präſidentſchaft alle an⸗ deren Fragen in den Hintergrund; dieſe werden vorläu⸗ fig nur berührt, ſoweit ſie als zugkräftige Reklame der einen oder anderen Partei dienlich ſein können. Die republikaniſche Partei hat das Mitglied des Oberſten Gerichtshocßs Hughes((nicht zu verwechſeln mit dem auſtraliſchen Miniſter gleichen Namens) zum Mann ihres Vertrauens gemacht und Hughes hat eine Erklärung über ſeine Stellung zum Kriege gegeben, die niht Fiſch und nicht Fleiſch iſt. Er möchte die deutſchen und irischen Stimmen haben, ohne es mit den Eng'andfreunden zu verderben. Der Mann des Bluf's, Rooſevelt, iſt glän⸗ zend durchgefallen, was im Vierverband unangenehm berührt haben ſoll. Herr Wilſon aber wallfahrte an der Spitze des Zuges der Fünfundſiebzigtauſend zum Freiheitsdenkmal in Waſhington und hielt dort wieder einmal eine Rede. Hoffentlich hat er das Weiße Haus die längſte Zeit geziert. Im übrigen iſt es unerheblich, wie der kommende Präſident heißt. Die Politik eines jeden wird ſich nach den Intereſſen des amerikaniſchen Großkapitals richten müſſen, ſie wird in erſter Linie Ge⸗ ſchäft ſein. 8 5 Die 98. Kriegswoche iſt in der Geſchichte des Kriegs hochbedeutſam geworden. Im Weſten iſt zwar die Lage nach den ſchwerwiegenden Erfolgen der vori⸗ gen Woche äußerlich nicht weſentlich mehr verſchoben worden. Was vor Verdun geſchehen iſt, ſind vorberet⸗ tende Handlungen geweſen, nament ich öſtlich der Maas, wo durch die Beſetzung des Fumin⸗Rückens ein Keil in die franzöſiſche Linie getrieben iſt. Die Kämpfe, die hier zu erwarten ſind, werden auf die öſtliche Stellung der Franzoſen an der Cote Lorraine nicht ohne Einfluß bleiben. Es iſt ſogar nicht ganz unwahryſchein ich, daß die lebhaftere Bewegung, die aus den Südvogeſen, nament⸗ lich vom Hartmannsweilerkopf und Hirzenſtein, gemel⸗ det wurde, mit dieſen Dingen in einem gewiſſen Zuſam⸗⸗ menhang ſteht. Es wied wohl nicht ohne Grund vermu⸗ tet, daß die Franzoſen einen neuen Angriff auf den ver⸗ lorenen Hartmannsweilerkopf, von dem aus man die ganze Rheinebene überſchauen kann, beabſichtigen, um die Deutſchen abzulenken.— Bei Ypern haben die Eng⸗ länder einen Teil der ihnen von den Württembergern entriſſenen Stellung zurückgewonnen. Ein Berichter⸗ ſtatter bemerkt aber ausdrücklich, daß es ſich nur um ein kleines Stück handle und keineswegs um den ganzen Höhenzug, wie die engliſche Meldung andeutete. Die Schwaben ſind in der Hauptſache im Beſitz ihrer ſehr wichtigen Eroberung geblieben, denn der von ihnen nun beſetzte Höhenzug hatte die Verbergung der Bewegungen der feindlichen Truppen ermöglicht und deren indianer⸗ hafte plötzlichen Ueberfälle erleichtert. Dem iſt nun ein Ende gemacht. Das Weſenkliche und Wichtigſte in der letz en Kriegs⸗ woche iſt aber die Tatjache, daß der Angriff der Ruſſen im Oſten nunmehr zum Stehen ng kommen iſt. 250000 Mann ſollen ſie nach der Ausſage eines gefangenen ruſſiſchen Offiziers bisher verloren haben, aber es iſt zu bezweifeln, ob in dieſer Berechnung die ganze Front einbezogen iſt. In Wirklichkeit dürfte die Einbuße an Menſchen nicht unbeträchtlich höher und wohl nicht unter 300 000 Mann zu veranſchlagen ſein. Das iſt ſelbſt für ruſſiſche Verhältneſſe vel in einer Woche und mag den leitenden Männern in Petersburg Kopfſchmerzen machen. Daß man auch im Vierverband den Ruſſenangriff jedenfalls zum Teil ſchon a's ge⸗ ſcheitert betrachtet, kann man aus dem Ton der Zei⸗ tungen entnehmen; von der Si'geszuverſicht vor acht Tagen keine Spur mehr. Dagegen iſt das» men ſche „Erwache! Sage, daß du mich kennſt, mich ſiehſt, mich liebſt!“ 5 Da ſchlug er die Augen auf und ein Blick unend⸗ licher Liebe heftete ſich auf ſie. Ein Lächeln durchzuckte ſein Geſicht, ſeine Lippen flüſterten ihren Namen. Mit ſeiner ſterbenden Hand deutete er auf den Brief und das Manuſkript, die auf dem Tiſchchen lagen.„Willſt du,.“ ſagte er leiſe,„dies nehmen und ſorgen, daß mein Wille geſchehe? Zur Ehre meines Vaterlandes, für ſein Recht und ſeine Freiheit, gegen däniſches Unrecht und Unter⸗ drückung iſt es geſchrieben. Willſt du?“ „Heilig ſoll mir dein Wille ſein!“ erwiderte ſie. Ehre, alles, mein geliebter Freund, für deines Namens 4 f „So habe Dank!“ ſagte er, und in ihren Armen richtete er ſich empor. Seine klaren, ſchönen Augen taten ſich noch einmal groß auf, und hingen zärtlich feſt an ihren Zügen. Und plötzlich fingen die hohen Alpen⸗ hörner an zu glühen. Ein roſenfarbiger Schein flog von den Schneefeldern herüber über die blauen Berge Savoyens, hinunter in den glänzenden See, der ihn widerſpiegelte, und auf die weichen, lächelnden Lippen des Sterbenden.— Leiſe legte ihn Lina in den Stuhl zurück, und mit einem tiefen Seufzer kniete ſie an ſeiner Seite nieder. 5 f f Jens Lornſen hatte vollendet. Laßt mich entſcheiden euern Zwiſt: Die Freiheit iſt allen Völkern zu gönnen, Obwohl ſie nur denen zu wünſchen iſt, Die ſie ertragen könne. ————ñ———— 22——— 2 0.——— 2 —— »—— 8 5 2—— 2...,———— — 5 ————— 1 —,———— 8. 22— 21 — 2——ͤ—ñ—ʒ————— 220— —— 22 Se Wetterglas in Bewegung gekommen. Es lohnt ſech, das Auf und Ab der Stimmungen in dieſem La rde kurz zu treifen. Rumänien war unter dem Einfluß des 1914 derſtorbenen Königs Karol lange Zeit entſchieden deulſch⸗ reundlich geſinnt. In den letzten Jahren vor dem Krieg machte ſich dank der geſchikten engl ſchen Diplo⸗ matie, die das Geld nicht ſparte, ein Um chwung bemerk⸗ bar. Nach Ausbruch des Kri'gs ſchlug die Stimmung unter der Einwirkung der deutſchen und öſt rreichiſchen Siege aber wieder zu Gunſten der Mittelmächte um. ls dann nach der Marneſchlacht der Stillſt end ein⸗ trat, als der langwierige Stellung kampf begann und der engliſche Aushungerungsplan ausſicht voll zu wer⸗ den ſchien, als endlich und vor allem der Einfall der Ruſſen in Oſt eußen die Kriegs age verenderte, we te auch in Rumänien wieder ein anderer Wind, ſogar die Beteiligung am Kriege wurde erwogen. Das dauerte bis zur Zurückdrängung der Ruſſen bis weit in das ruſ⸗ ſiſche Gebiet hinein. Vom Krieg war nun in Rumänien keine Rede mehr, vollends als der kriegsluſtige Fili⸗ bescu ſich durch Augenſchein von der doch recht wenig günſtigen Lage Rufflands hinter der Fronk überzeugt hatte. Aber die maſſenhafte Verſorgung des ruſſiſchen Heeres mit Kriegsmalerial aus Amer eka und Japan, die rückſichtsloſen Millionenaufgebote von Menſchen in Ruß⸗ land mochten doch wieder Zweifel oder Hoffnungen er⸗ legen, ob es den Ruſſen am Ende nicht doch gelingen werde, die feindliche Front zu vernichten. In den letz⸗ ken Tagen endlich wurde berichtet, daß in Rumänien die deutſchfreundliche Stimmung erheblich an Umfang und Tiefe gewonnen habe. Und dies ſcheint uns ein nzeichen zu ſein, daß auch in Rumänien der Eindruch vorherrſche, daß der ruſſiſche Angriff als ausſichtlos zu betrachten ſei. Weitere Schlußfolgerungen daraus zu ziehen, dürfte wohl nicht angebracht ſein, aber der Um⸗ ſtand, daß die Haltung Rumäniens bisher wie nach dem Geſetz der kommunizierenden Röhren ſich genau der jeweiligen Kriegslage anpaßte, iſt jedenfalls für die Beurteilung der letzteren nicht ohne Bedeutung. Der öſterreichiſche Angriff im Trentino vom 15. Mai hat einen großartigen Plan der Italiener zunichte gemacht, die— wahrſcheinlich gleichzeitig mit den Ruf⸗ ſen— einen allgemeinen Angriff größten Stils am ſonzo, gegen Kärnten und im Puſtertal, alſo gegen Oſten, Norden und Westen auszuführen gedachten. Da⸗ durch ſollte Trient und ſein Feſtungsraum abgeſchnitten werden. Die Oeſterreicher ſind mit einem wuchtigen An⸗ griff zuvorgekommen und das Ergebnis iſt bekannt. n. Baden. (Karlsruhe, 16. Juni. Die Zuckermengen, welche für die Monate Mai, Juni und Juli 1916 zur Obſtverwertung im Haushalt von der Reichszuckerſtelſe zur Verfügung geſtellt wurden, ſind den badiſchen Kom⸗ munalverbänden zugegangen. Dieſe Zuckermengen kön⸗ nen nachträglich noch um die Hälfte erhöht werden. Trotz⸗ em wird beim Einmachen von Obſt im Haushalt Zucker nur mit größter Sparſamkeit verwendet werden können. Kern⸗ und Steinobſt, namentlich Birnen, Aepfel, Kir⸗ ſchen, Pflaumen und Zwetſchgen ſollten in großem Umfang ohne Zuckerzuſatz durch Dörren haltbar gemacht werden. Karlsruhe, 16. Juni.(Die Regelung der Fleiſchverſorgun g.) Während ſich die ſtädtiſche Bevölkerung verhältnismäßig raſch an die Cinſchränkung im Freiſchverbrauch und Fleiſcheinkauf gew ehnt hat, har ich die ländliche Bevölkerung im allgemeinen den Vor⸗ chriften über die Beſchränkung der Hausſchlachtungen chwerer angepaßt. Die Badiſche Fleiſchverſorgungsſtelle hat ſich deshalb genötigt geſehen, anzuordnen, daß die enehmigung zur Vornahme von Hausſchlachtungen in er Zeit vom 1. Juni bis 15. Juli 1916 nur in beſonders ringlichen Ausnahmefällen und nur mit ihrer Zuſtim⸗ mung erteilt werden darf. N Karlsruhe, 16. Juni.(Verteilung der Nargarin e.) Die geſamte für Baden verfügbare 90 0 8 Menge Margarine wird an den Einkauf ſüdweſtdeutſcher Städte in annheim geſandt, der die Verteilung auf die Immunalverbände vornehmen wird. Die Anlieferung wird erfolgen zum Preiſe von 3.87 Mk. für das Kilo und von 4.42 Mk. für das Kilo 100prozentiger Speiſefette aller Art mit der Maßgabe, daß der Höchſtpreis von 2 Mark für das Pfund 100prozen ligen Speiſefettes bei der Abgabe an den Verbraucher nicht überſchritten wer⸗ den darf. Bei der Abgabe des Fettes muß die Ratio⸗ nierung durch Fettkarten erfolgen, auch ſoll darauf ge⸗ ehen werden, daß die Margarine in erſter Linte an inderbemittelte verkauft wird. f 8 n () Mannheim, 16. Juni.(Frecher Dieb⸗ ſtahl) Als Gegenſtück zu dem frechen Diebſtahl ei⸗ nes„möblierten Herrn“, der nachts das ganze Zimmer ausräumte, meldet der Polizeibericht, daß ſich in einem Jauſe der Riedfelderſtraße ein angeblicher Anton Schlemm mit Frau und einem 4jährigen Knaben ein⸗ mietete, der, während die Vermieterin einige Tage verreiſt war, einen Diebſtahl ausführte, und außer barem Geld, einer Damenuhr, einer Uhrkette und 2 Ringen auch f 8 zwei Sparkaſſenbücher ſtahl. Von dieſen hob er dann ei 5 Sparkaſſe 5 ab. Hopes Alter) ie „Pforzheim, 16. Juni.(Hohes Alter.) Vi Witwe 905. Karl Scheer aus Bauſchlott trat vorgeſtern in noch verhältnismäßiger Rüſtigkeit in ihr 100. Lebensjahr.. „ O Kehl, 16. Juni.(Unternehmungsluſtig.) Dier wurde ein 13jähriger Burſche aus Ludwigsburg bei Stuttgart von der Gendarmerie aufgegriffen. Ter Burſche . zu Hauſe entlaufen, um ſeinen Bruder in Reims eſuchen. ) Freiburg, 16. Juni. Wie das Städt. Lebens⸗ mittelamt bekannt gibt, kann infolge erheblich vermin⸗ erter Eierzufuhr vorerſt auf die Eierkarte ſtatt drei ier nur noch ein Ei abgegeben werden.(Dieſer Mittei⸗ ung gegenüber muß es doch recht eigenartig berühren, wenn aus Bayern folgende Nachricht kommt: Für Ober⸗ ayern ſetzte die Regierung den Grundpreis für ein i auf 10 Pfg. feſt. Der Aufkäufer darf beim Weiterver⸗ auf nicht mehr als 11 Pfg., der Großhändler nicht mehr als 12 Pfg. und der Händler im Kleinverkauf an die Verbraucher nicht mehr als 13 Pfg. für ein Ei neh⸗ men. Und wie hohe Preiſe für Eier mußt man in den badiſchen Städten zahlen? In Karlsruhe z. B. 27 Pfg.) ) Säckingen, 16. Juni. Der verheiratete Korb⸗ macher Heinrich Leber machte ſeinem Leben durch Er⸗ ſchießen ein Ende. Der Grund zu der Tat iſt nicht be⸗ kannt. (Lörrach, 16. Juni. Am 14. Juni waren 25 Jahre vergangen ſeit dem ſchweren Eiſenbahnunglück bei Mönchenſtein(Schweiz), welches 73 Menſchenleben for⸗ derte.— Vor dem Basler Strafgericht wird augenblick⸗ lich gegen den 53jährigen Prokuriſten und Hauptkaſſier Julius Bloch wegen ſeiner Millionenunterſchlagungen beim Schweizer Bankverein verhandelt. Bloch, der ein ſehr großes Vermögen beſaß, ließ ſich in Spekulationen ein, die oft bis 10 Millionen Franken und darüber gingen. Schließlich konnte er ſeine Verpflichtungen aus ſeinem eigenen Vermögen nicht mehr decken und er unter⸗ nahm größere Unterſchlagungen, die auf die Summe von 2450 000 Franken anſtiegen, mit denen der Bank— verein belaſtet iſt. Während der Zeit vom März 1904 bis zu ſeiner Verhaftung hatte Bloch insgeſamt 9 600 000 Franken unterſchlagen; bis auf 2 450 000 Fran ten wurde von ihm alles wieder zurückbezahlt. Lokales. Seckenheim, den 17. Juni 1916. — Herr Ratſchreiber Koch erſucht uns zum Ausdruck zubringen, daß die in der letzten Nummer unſeres Blattes enthaltene Erklärung des Herrn Jakob Pfliegensdörfer nicht etwa auf ſeine Veranlaſſung hin erfolgt iſt, daß dieſe vielmehr ganz überraſchend für ihn war. Er ſei ſogar grundſätzlicher Gegner ſolcher Erklärnngen. Die Schrift⸗ leitung bemerkt hierzu: Bei der Fülle der gegen Herrn Ratſchreiber Koch bedauerlicherweiſe zirkulierten durch⸗ aus erfundenen falſchen Gerüchte wäre dieſer ſpezielle Fall zur Sühne auch eigentlich am wenigſten ge⸗ eignet. In ſolch ernſter Zeit ſollte Jedermann ſo ver⸗ nünftig ſein, daß er derartige böswilligen Verleumdungen unterläßt. L die hohen Preiſe. Eine Firma einer größeren württembergiſchen Stadt erhielt, wie die„Frkft. Ztg.“ berichtet, vor kurzem ein Faß mit 150 Kilo Pflanzen⸗ fett von der Kriegsabrechnungsſtelle der Seifen⸗ und Stearinfabriken in Berlin zum Preiſe von 460 Mark für 100 Kilo. Da es die Firma intereſſierte, wie dieſer hohe Preis entſtanden ſei, erkundigte ſie ſich bei dem ihr zufällig bekannten früheren Beſitzer des Pflanzenfet⸗ tes, wobei ſich folgendes ergab: Der urſprüngliche Be⸗ ſitzer des genau bezeichneten Faſſes Pflanzenfett hatte im Mai 1915 für 100 Kilo 172 Mark an ſeine Lie⸗ feranten bezahlt. Als im November 1915 die Fette beſchlagnahmt wurden, erhielt er von der Kriegsabrech⸗ nungsſtelle 275 Mk. ausbezahlt. Die Abrechnungsſtelle lieferte es nun vor kurzem an den württ. Geſchäfts⸗ mann um 460 Mk.; ſie hat alſo in der Zeit vom 4. Januar 1916 bis Ende Mai einen Reingewinn von 185 Mk. an je 100 Kilo. — Invalidität. Nach einer Entſcheidung des Reichsverſicherungsamts begründet Invalidität infolge eines Selbſtmordverſuchs keinen Anſpruch auf Invali⸗ denrente, wenn der Selbſtmordverſuch bei Zurechnungs⸗ fähigkeit begangen wurde. ( Weitere Steigerung der Papierpreiſe. Schou wieder ſteht eine ganz ungewöhnliche Steigerung der Papierpreiſe bevor. Nach zuverläſſigen Nachrichten werden für 1000 Kilo Zeitungspapier, die zu Friedens⸗ zeiten 255 Mk. koſteten, jetzt 480 Mk. gefordert. Das bewirkt, daß eine große Anzahl deutſcher Zeitungen ihr Erſcheinen einſtellen oder den Bezugspreis gewaltig er⸗ höken müſſen. i — Arbeitsvermittlung. Der Bundesrat hat eine Verordnung erlaſſen, wonach die Landeszeutralbe⸗ hörden oder die von ihnen bezeichneten Behörden den Ge⸗ meinden oder Gemeindeverbänden die Verpflichtung auf⸗ erlegen können, öffentliche unparteiiſche Arbeitsnachweiſe zu errichten, ſowie zu den Koſten ſolcher von anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden errichteten Arbeits⸗ nachweiſe beizutragen. N — Die Lebensmittelfürſorge. Bis jetzt be⸗ ſtehen im Reiche nicht weniger als 360 Bundesratsver⸗ ordnungen und Miniſterialerlaſſe, die ſich mit den Le⸗ bensmitteſee eier kecreiſen nach Oeſterreich⸗Uugarn. In einer amtlichen Mitteilung aus Berlin ſind dieſer Tage gewiſſe Erleichterungen für die Paßbeſcha fung zu Som⸗ merreiſen nach Oeſterreich⸗-Ungarn angekündigt worden. U. a. ſollen die Paßbehörden ermächtigt werden, durch einen Vermerk auf dem Reiſepaß den Paßinhaber für die Rückreiſe nach Deutſchland von der Einholung eines Sichtvermerks(Viſum) bei einem deutſchen konſulariſchen Vertreter in Oeſterreich-Ungarn zu befreien. Um et⸗ waigen Mißverſtändniſſen vorzubeugen, ſei ausdrücklich mitgeteilt, daß dieſe Erleichterung nur für die Rück⸗ reiſe nach Deutſchland zutrifft und für die Hinreiſe nach Oeſterreich⸗Ungarn auch fernerhin die Einholung des Viſums bei der zuſtändigen öſterreichiſch-ungariſchen Ver⸗ tretungsbehörde(Konſulat) unerläßlich iſt. — Keinen Flachs und Hauf aufkaufen! Amt⸗ lich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die vom preu⸗ ßiſchen Kriegsminiſterium geſchaffene Kriegsflachsbauge⸗ ſellſchaft m. b. H. die geſamte diesjährige Ernte an Flachs und Hanf zu einem angemeſſenen Preis aufkaufen wird. Es iſt daher zwecklos, wenn Händler und Verbraucher jetzt ſchon vielfach die Ernte aufzukaufen ſuchen, denn die Vorräte werden beſchlagnahmt werden. Dagegen wird das Röſten des Strohes und die Ausarbeitung der Fa⸗ ſern durch die Landwirte auch ſpäter erlaubt und er⸗ wünſcht ſein. — Arbeiterſekretarfate. In Deutſchland waren im Jahre 1914 1027 Sekretariate und Auskunftsſtellen vorhanden. Die meiſten werden von den Berufsverei⸗ nigungen der arbeitenden Stände unterhalten. Einzelne Gemeinden und einige Bundesſtaaten ſind ebenfalls dazu übergegangen, Auskuünftsſtellen für die Rechtsberatung der ärmeren Volkskreiſe zu errichten. In Württemberg unterhalten z. B. die Städte Heilbronn, Reutlingen und Ulm ſtäd e iſche Auskunf sd ellen, in- Val en Feberg, Kar's⸗ ruhe, Mannheim und Pforzheim. Die Arbeiterberafs⸗ verbände haben in Württemberg 16, in Baden 25. und 8 in Bayern 43 Sekretariate und Auskunftsſtellen. Im Jahre 1914 ſind von den deutſchen Arbeiterſekretariaten und Auskunftsſtellen 1780 570 Auskünfte erteilt und 459 765 Schriftſätze angefertigt worden. 8 Sonntagsgedanken. Allerlei Kampfpreis. Tie viele Arbeit hilft über alles hinweg. Ich habe ſie als den größten Segen der Menſchheit kennen ge⸗ lernt. Freud und Leid, Kummer und Sorgen gehen in ihr unter. Dabei ſtählt ſie Herz und Geiſt. 5 Aus dem Brief eines höheren Truppenfü ** 2 Hr . Wi Wir ſind anſpruchsloſer geworden im Schützengraben und eben dadurch auch viel empfänglicher für die Freu⸗ den; früher hatte ma nſie faſt als ſelb lverſtändlich hin⸗ genommen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Goltesdſenst-Ordnung. der evang. Kirchengemeinde der kath. Rirchengemeinde Sonntag, den Is. Juni Dreifaltigkeit. Primitatis.(18. Juni 1916) ½10 Uhr Hauptgottesdienſt ¼8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. 21 Jugendgottesdienſt ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt Die Chriſtenlehre fällt aus; 1 Uhr: Chriſtenlehre. die männl. Jugend hat am[ ½'2 Uhr: Herz⸗Jeſu⸗Andacht kommenden Sonntag, den 3 Uhr: Verſammlung des 25. 6. Chriſtenlehre. Müttervereins. 8 Uhr: Kriegsbittandacht mit Segen. Seölrköſparkasſe(ofadünarzasſe) Cadendurs. unter Bürgschaft von 6 Gemeinden. Annahme ven Spareinlagen, 4% tägl. Verzinsung. Auch kostenfreie Einzahlungen auf Postscheekkonte 5444 Karlsruhe und Girokonto bei der Badischen Bank Mannheim Einlagenschutz durch Sperrmassregeln und strengste Verschwiegenheit. Rathol. Jünglingsberein Secken heim. 1. Sonntag Nachmittag 3 Uhr iſt Verſammlung. 2. Sonntag in der Frühmeſſe iſt für alle nichtent⸗ schuldigten Mitglieder die übliche vierteljährliche Generalkommnnion. 3. Donnerstag ½9 Uhr iſt jeweils Turnen. Fällt ein Feiertag auf dieſen Tag, dann iſt Turnen am Mittwoch. Der Praeſes: Kaplan Bihler. lll Butterverteilung. Wir erhalten heute Mittag Auslandsbutter und verteilen dieſelbe morgen donntag Vormittag im Rathaussaal Es ſind empfangsberechtigt, die Inhaber der grünen Lebensmittelkarten(umſchläge) von Nr. 1 bis 1030 die nach der Erhebungvom 15. April ds. Is. kein Großvieh halten. Jede Familie erhält gegen Vorzeigung der grünen Lebensmittelkarte/ Pfund gegen Zahlung von 75 fg. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Die Abgabe geſchieht in nachverzeichneter Reihenfolge, die im Intereſſe der glatten Ver- teilung genau einzuhalten iſt: Ur. 1 bis 500 vormittags von 8— 9 Ahr Ur, 501 bis 1030„ non 9— 10 Ahr Seckenheim, den 17. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Zekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Balthaſar Huber dahier Hauptſtraße 95 die Schweinepeſt ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 15. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Eleraufkaul. Wir ſind ermächtigt nun für jedes zur Ablieferung kommende Ei 21 Pfennig zu zahlen und hoffen nun im Intereſſe der Allgemeinheit, daß ſeitens der Geflügelhalter die überſchüſſigen Eier ausnahmslos an unſere Auf⸗ käuferin Jakob Tranſter Ehefrau hier Hildaſtr. 42 zur Ablieferung kommen. Seckenheim, den 16. Juni 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Ko ch. Koch. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629 Ludwigs hafen a. Rh. sind zu haben ldpostkarten GSoeorg Zimmermann Vor der Bestandaufnabme empfehle ch zu noch günstigen Preisen u. la. Qualſtäten Rleider- und Biusensfoiie Flanelle und Zephir für Blusen und Hemden Schhrzensfoffe Ia. Unalitat inder-Nleider sdiüne Muster Jacken- und NRleiderbiber Pelzpiane weiß, glatt und gem. Helour und Lama Lister, sckwarz und gran Beit-Natiune und Damasie Billigste Preise. Erne Inlarken. 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Eine leinerne Pferdedecke verloren gegangen, abzugeben in der Verkaufsſtelle.—7 2 Tabakdünger liegt auf. — eue ung; g fowie ein gebrauchtes gerrenfahrrad — ahzugeben. N. Spannagel, Schmiedemeiſter. Zur diesjährigen empfehle Einme von 3 bis 100 Liter Phil. Johann. II 10 NE 2 Cacao, Cuecacao, Himbeer, ingwer, Maraschino, Pfeffermünz, Vanille, Magenkräuter etc. Magenhell, Getreide Kümme! Steinhäger, Wachholder, Cod Arac, Rum Kirsch- und Zwetschgenwasser INL NAH in grossen und kleinen Flaschen empfiehlt Fr. Wagner's Nachf. Inh. W. Hällstin Eingetroffen: Großer Poſten bomüſo- und Früchte-Conſervon Hochfeiner Apfelmus Echter Fimbeer⸗Saft Daturreiner Bienenhonig Iflener's fertige salal-Cunfte. Greulich& Herschler Mannheim H 2, 1. Filiale: Seekenkheim, Friedrichstr. 59 Achtung! Kauft Zigaretten! Achtung! Denn die Stener naht! Bis dahin verkaufe ich noch zu alten Preiſen und gewähre von 100 Stück an 5% und von 300 Stück an 10% Rabatt. 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Mai 1916 in Hamburg, Neuer Wandrahm 1 Fernſprecher: Gruppe 4, Nr. 9570/2, Telegramm: Adreſſe für die Abteilung Kaffee: Kriegskaffee, Tele⸗ gramm⸗Adreſſe für die Abteilung Tee: Kriegstee eine Zweigniederlaſſung unter der Firma:. „Kriegsausſchuß für Kaffee, Tee und deren Erſatz⸗ mittel G. m. b. H., Zweigniede 8 8 errichtet wird. 1 eee eee Der Zweck der Errichtung der Zweigniederlaſſun iſt, die Einfuhr von Kaffee und Tee b 1 8 5 ff zu fördern uu! Die Uebernahme⸗Erklärungen des Kriegsaus⸗ ſchuſſes werden in Gemäßheit 8 Bekanmmackunger des Reichskanzlers über Einfuhr von Kaffee und Tee aus dem Auslande vom 6. April 1916(R. G. Bl. S. 247 u. ff. bezw. 250 u. ff.) erfolgen. 5 Den an der Einfuhr von Kaffee und Tee betei⸗ ligten Kreiſen des deutſchen Fachhandels wird anheim⸗ . 3 über 80 Einfuhr an die betreffende eilun er Zweignie 5 9 gniederlaſſung in Hamburg zu Kriegsausſchuß für Kaffee, Tee und d Erſatzmittel G. m. b. H. 5 Vorſtehendes bringen wir 9 b lichen Kenntnis. 5„ Mannheim, den 30. Mai 1916. Großh. Bezirksamt Abl. 1. Bekanntmachung betr. Kaffee. Der Kriegsausſchuß für Kaffee, Tee und deren Erſatzmittel G. m. b. H. Berlin, macht bekannt, daß diejenigen Mengen an Rohkaffee für die bisher die Uebernahme nicht ausgeſprochen iſt, unter fol⸗ genden Bedingungen freigegeben werden: 1) Die freigegebenen Mengen dürfen nur an die Verbraucher direkt oder ſeitens des Groß⸗ handels nur an ſolche Wiederverkäufer des Fachhandels abgegeben werden, die ſich ver⸗ pflichten, den Kaffee unmittelbar an die Ver⸗ braucher abzuführen. 2) In jedem einzelnen Falle darf nicht mehr als 4 Pfund geröſteter Kaffee verkauft werden. Der Vekauf iſt nur geſtattet, wenn gleichzei⸗ tig an denſelben Käufer mindeſtens die gleiche „ Kaffee⸗Erſatzmittel abgegeben wird. 3) Der Preis für ½ Pfund geröſteten Kaffee und ½ Pfund Kaffee⸗Erſatzmittel darf zu⸗ ſammen 2.20 Mk. nicht überſteigen. 4) An Großverbraucher(Kaffeehäuſer, Hotels, Gaſtwirtſchaften, gemeinnützige Anſtalten, Lazarette uſw.) darf an Kaffee nur die Hälfte desjenigen Quantums in wöchentlichen Raten verkauft werden, das ihrem nachweisbaren wöchentlichen Durchſchnittsverbrauch der letz⸗ ten drei Betriebsmonate entſpricht; es muß auch in dieſem Falle mindeſtens die gleiche Menge Erſatzmittel verkauft werden. Fertige Miſchungen von geröſtetem Kaffee mit Erſatzmitteln müſſen mindeſtens die Hälfte Kaffee⸗Erſatzmittel enthalten. Wer ſolche Miſchungen verkauft, iſt verpflichtet, auf der Umhüllung(Verpackung) anzugeben, wieviel Prozent reiner Bohnenkaffee in der Miſchung enthalten ſind. Der Preis für dieſe Miſchun⸗ gen darf, wenn ſie 50 Prozent Bohnenkaffee enthalten, 2,20 Mk. pro Pfund nicht überſtei⸗ gen. Enthalten die Miſchungen einen gerin⸗ 1 Prozentſatz Bohnenkaffee, ſo itt der erkaufspreis dementſprechend niedriger zu ſtellen. Denjenigen Verkäufern von Kaffee, Kaffee⸗Er⸗ ſatzmitteln und ſonſtigen Miſchungen, die die obigen Bedingungen nicht einhalten, wird durch den Kriegsausſchuß ihr geſamter Vorrat an Kaffee ab⸗ genommen werden. Kriegsausſchuß für Kaffee, Tee und deren Erſatz⸗ mittel G. m. b. H. — 0 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 30 Mai 1916. Großh. Bezirtsamt. Abt. 1. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachungen bringen wir hiermit zur allgemeinen Kentnis. Seckenheim, den 17. Juni 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch.