5 68 Mr. 72. „ ſiſchen Angriffs ſchwer enttäuſcht iſt. Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 45 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.70. eee eee ee e N 8 eee 75ʒ7ʒ5 0— Kriegschronik 1915—— VPFPPPPPCCPPCCCCTTCTTbTT 19. Zuni: Nördlich Arras und nördlich des Kanals von La Baſſee erlitt der Feind weitere Mißerſolge. — In den Vogeſen wird im Fechttale gekämpft. — Die Nuſſen werden in der Grodekſte lung angegeiffen⸗ — Die zwiſchen den Du eſtrſümpfen und dem Stryi ſte⸗ henden Ruſſen wurden nah Nerden zurückgedrängt. 26. Juni: Die erfolgloſen Angriffe des Feindes an der Weſt⸗ front dauern fort. — Nuſſiſche Angriffe gegen Szawle und Auguſtow wurden abgewieſen. 8 — Die Grodekſtellung wurde von uns genommen, die Ruſſen ſind uberall im Rückzug. ——— Der An der Weſtfront haben ſich rechts und links der Maas die Kämpfe fortgeſetzt, namentlich ſcheinen es die Franzoſen wieder auf den„Toten Mann“ abge⸗ ſehen zu haben, gegen den ſie ein gewaltiges Artillerie⸗ feuer richteten. Auch der Verluſt der für die Vertei⸗ digung allerdings ebenſo geeigneten wie wichtigen Stein⸗ brüche bei Thiaumont ſcheint ſie arg zu wurmen; im⸗ mer wieder ſetzen ſie ihre Regimenter dagegen ein und immer mit dem gleichen Erfolg oder Mißerfolg.— In den Vogeſen nimmt die Kampfestätigkeit zu. Nach⸗ dem ein Vorſtoß der Franzoſen abgeſchlagen war, ſind Erkundungstruppen unſererſcits gegen die franzöſiſchen Stellungen vorgegangen. Sie wurden ja ſelbſtoerſtänd⸗ lich— nach dem franzöſiſchen Bericht— zurückgeworfen, aber es ſcheint, daß ſie ihren Zweck doch erreicht haben. Czernowitz iſt verloren. Die Ruſſen ſind durch dieſes Oſttor in das Gebiet der europäiſchen Kultur eingedrun⸗ gen. Gegenüber der achtfachen Uebermacht ließen ſich die Stellungen am Pruth trotz der heldenmütigſten Gegen⸗ wehr und trotz der geradezu unglaublichen Verluſte der Ruſſen nicht länger halten. Es iſt gewiß bedauerlich, daß die ſchöne Bukowina, das alte deutſche Buchenland der ruſſiſchen Zerſtörungswut zu einem— hoffentlich nur geringen— Teil preisgegeben werden muß, wie in der vorhindenburgiſchen Zeit Oſtpreußen den Einfall erdul⸗ den mußte. Auch der äußerlich zur Schau getragene Tri⸗ umph, den der Vierverband in gegenſeitigen Glück⸗ wunſchtelegrammen kundgibt, wäre leichtlich zu ver⸗ miſſen, wenn es ja auch feſtſteht, daß man in London ebenſo wie in Paris und Rom über den Erfolg des ruſ⸗ Aber gerade das iſt ein Beweis, daß man es bei dem Einbruch der Ruſ⸗ ſen nur mit einem, an ſich freilich nicht zu unterſchätzen⸗ den Teilerfolg zu tun hat, der auf den Fortgang der ganzen Bewegung nicht von entſcheidender Bedeutung ſein wird. Schon ehe die deutſchen Reſerven eingetroffen waren, ſind die ruſſiſchen Angriffe in den Heeresgruppen des Prinzen Leopold von Bayern, nördlich Baranowit⸗ ſchi, des Generals Linſingen, weſtlich Kolki, und des Ge⸗ nerals Grafen Bothmer, nordweſtlich Luzk in Wolhynien, zum Stehen gekommen, teilweiſe iſt der Feind nicht un⸗ erheblich zurückgedrängt worden. Auch weiter ſüdlich am Styr ſind deutſche Hilfstruppen auf dem Kampfplatz er⸗ ſchienen und der Angriff erlahmte ſichtlich. Ein Son⸗ derbericht der„Köln. Ztg.“ beſtätigt, daß die ruſſiſchen Truppen den Eindruck der Erſchöpfung machen, was, von allem anderen ganz abgeſehen, ſchon durch das Er⸗ leben der beiſpielloſen Verluſte erklärlich wird. Sind doch an einer Stelle der nördlichen Front bei einem ein⸗ zigen Angriff vier ruſſiſche Regimenter faſt bis auf den letzten Mann aufgerieben worden. Dazu kommt, und das iſt ſehr weſenklich, daß die Ruſſen ihre ſchwere Artillerie und den Troß in dem faſt allerorten ſumpfi⸗ gen Gelände nur langſam und mit größter Mühe vor⸗ wärts bringen können. Wir können nur wiederholen: Maſſenangriffe von Millionen reichen für einen gewiſ⸗ ſen Höhegrad des Kampfes und für eine gewiſſe Zeit⸗ dauer aus; wenn dieſe Grenzen erreicht ſind, dann tritt die geiſtige Ueberlegenheit in ihr beherrſchendes Recht. An dem Punkt ſind die Kämpfe an den nördlichen zwei Dritteilen der Kampfesfront angelangt. Im übrigen darf man der Ueberzeugung ſein, daß unſer Hindenburg und ſein eneralſtabschef Ludendorf alle Möglichkeiten ins Auge gefaßt und zu einer wirkſamen Begegnung das Erforderliche getan haben. Den tapferen öſterreichiſch un⸗ gariſchen Truppen in der Bukz⸗wina aber muß man für ihre zähe Verteidigung höchſte Bewunderung zollen. Da⸗ ran ändert der zur Zeit notwendig gewordene Rückzug vor der Maſſenübermacht nicht das geringſte. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. „Was. Paris, 19. Junt. Amtlicher Bericht von geſtern 8 . Truppen bei ves heimer Anzeiger Necfarhauſer Zeitung, Goͤinger Seitung. der Bürgermeistzrämier Seckenheim, Inesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. . 8 1 8 eee enheim, Dienstag, P7272 e mitrag: Im Gebiete der Somme mußte ſich eine ſtarke deut⸗ ſche Erkundungsabteilung, die gegen die franzöſiſchen Gräben vor Jay vorging, zurückziehen unker Zurücklaſſung einiger Ge⸗ fangener. In den Argonnen ziemlich lebhafte Handgranaten⸗ kämpfe in deer Gegend von Vauquois. Bei Jille Morte verurfachte eine franzöſiſche Minenſprengung einen breiten Trich⸗ ter, deſſen ſüdlichen Rand die Franzoſen beſetzten. Weittra⸗ gendes franzöſiſches Geſchützfeuer verurſachte einen Brand im Lager von Cehheranges(7) wo Truppenbewegungen gemeldet waren. Am linken Maasufer griffen die Deutſchen nach einer Beſchießung von außerordentlicher Heftiggzeit mehreremale die neuen franzöſiſchen Stellungen am Toten Mann an, wobei ſie brennende Flüſſigkeiten benutzten. Sie wurden mit ern⸗ ſten Verluſten jedesmal zurückgeſchlagen, denn die Franzoſen behaupteten reſtlos ihren früheren Gewinn. Am rechte n Ufer erlitten mehrere deutſche Angriffe gegen die Gräben nördlich des Werkes von Thiaumont gleichfalls einen blutigen Mißerfolg. Etwas weiter öſtlich ſchlugen die Franzoſen einen Handgranaten⸗ angriff ab. In den Vogeſen hielten die Franzoſen mit Ge⸗ wehrfeuer eine deutſche Abteilung an, die einen Handſtreich ge⸗ gen eines unserer Werke 1200 Meter weſtlich von Carſpach verſuchte.— Luftkrieg: An der Verduner Front lieferten die franzöſiſchen Flieger den Deutſchen zahlreiche Gefechte, in deren Verlauf zwei deutſche Flugzeuge abgeſchoſſen wurden, eines bei Malancourt, das andere bei Samogneux. Drei andere deutſche Apparate, die aus nächſter Nähe mit Maſchinengewehren be⸗ ſchoſſen wurden, mußten ſenkrecht niedergehen, eines bei Fres⸗ nes, ein zweites bei Septfarges und das dritte in der Nähe von Bethincourt In Lothringen lieferten vier jranzöſiſche Flug⸗ zeuge vier deutſchen Fokkerflugzeugen einen Kampf über den deutſchen Linien. Ein Fokkerflugzeug ſtürzte brennend ab, ein anderes wurde öſtlich Bezange abgeſchoſſen, ein Fokkerflugzeug wurde zur Landung gezwungen. Die franzöſiſchen Beſchie⸗ ßungsgeſchwader zeigten ſich gleichfalls ſehr tätig. Sie war⸗ fen 24 Bomben auf deutſche Depots in der Nähe von Selid(7) in der Gegend von Vouzieres, 20 Bomben ſchweren Kalibers auf die Fabriken von Dfedenhofen, wo Exploſionen feſtgeſtellt wur⸗ den und ungefähr 20 Geſchoſſe auf den Flugplatz von Etain und auf Tergnier. Im Laufe der Nacht warfen deutſche Flugzeuge Bomben auf Pont⸗a⸗Mouſſon, Naney und Bacarat. Der Sach⸗ ſchaden iſt unbedeutend. 8 Abends: An der Front nördlich von Verdun hat der Artilleriekampf in der Gegend der Höhe 304 und im Abſchnitt nördlich des Thiaumontwerkes eine gewiſſe Heftigkeit ange⸗ nommen. Kein Infanterieangriff. Auf dem Reſt der Front ver⸗ lief der Tag ruhig, außer in den Argonnen, wo der Minenkampf in den Gegenden von Bolante, Vauquois und Fille Morte an⸗ dauerte. Der Krieg zur See. Das ungünſtige Wetter. London, 18. Juni.(Reuter.) König Georg hat bei ſeinem jüngſten Beſuch der großen Flotte an die Mannſchaften verſchiedener Schiffe folgende Anſprache gehalten:„Ihr habt faſt zwei Jahre in muſterhafter Geduld auf die Gelegenheit gewartet, der feindlichen Flotte in einer Schlacht zu begegnen. Ich verſtehe wohl, wie angreifend dieſe Zeit war, und wie groß die Er⸗ leichterung ſein mußte, als Ihr am 31. Mar hörtet, daß der Feind geſichtet wurde. Ungünſtiges Wetter und die eintretende Dunkelheit verhinderten ein vollſtändiges Ergebnis, das wir alle erwartet hatten; aber Ihr habt alles getan, was unter den Umſtänden möglich war. Ihr triebt den Feind in ſeine Häfen und brachtet ihm ſehr ſchwere Verluſte bei. Ihr fügtet den ruhmreichen Ueberlieferungen der britiſchen Flotte ein neues Blatt hinzu. Mehr konntet Ihr nicht tun, und ich danke Euch für Eure vorzügliche Leiſtung.“(„Die Große Flolte“ iſt in der engliſchen Sprache die engliſche Flotte, zum Unterſchied von den Flotten der anderen Länder, die alſo„die kleinen Flotten“ ſein müſſen. Es iſt recht be⸗ dauerlich, daß„die kleine Flotte“ der Deutſchen ſich von Nacht und Nebel nicht abhalten ließ, die„große Flot⸗ te“ zu beſiegen. e G. K. G. Marſeille, 19. Juni. Der eng iſche Damp⸗ fer„Sardinia“ und der ſpaniſche Dampfer„Meedibil“ ſind geſunken. f 5 5 Das Leuchtſchiff„Noordhinder“ iſt wegen der Aus⸗ breitung des engliſchen Minenfeldes verlegt worden. G. K. G. Rom„18. Juni. An der ſiz leſchen Küſte wurden ein italieniſcher Dampfer und ein Segelſchiff von einem Tauchboot verſenkt. Die Seeſchlacht vor dem Skagerrak nach der Darſtellung englischer Gefangener. Berlin, 19. Jum. Amtlich. Nach den Ausſagen der eng⸗ liſchen Gefangenen(insgeſamt 177) haben an der Seeſchlacht die Aufklärungsſtreitkräfte unter Vizeadmiral Beatty und das Gros der engliſchen Flotte unter Admiral Jelliede teilgenommen. Zu den Aufklärungsſtreitkräften gehörten die 6 Schlachtkreuzer: Lion(Flaggſchiff), Queen Mary, Princetz Royal, Tiger, als 1. Aten Indefatigable, New Zealand(Flaggſchiff) als 2. Di⸗ viſion. 5 Die 1. Diviſion war vollſtändig zur Stelle, zu der 2. Di⸗ viſton gehörte eigentlich noch die Auſtralia. Die Angaben über den Grund der Abweſenheit dieſes Schiffes lauten ſehr geheim⸗ nisvoll. Außerdem waren Beatty unterſtellt 4 oder ſämtliche 5 ſchnellen Linienſchiffe der Queen Elizabethklaſſe, eine große Zahl kleiner moderner Kreuzer, von denen 13 übereinſtimmend von den Gefangenen namentlich aufgeführt werden und 2 Flo⸗ tillen von Torpedobootszerſtörern, darunter die allerneueſten mit zuſammen etwa 40 Zerſtörern. 8 5 Das Gros, das an der Schlacht teilnahm, ſetzte ſich zu⸗ e aus; 3 Linienſchiffsgeſchwadern zu je 6—8 Schif⸗ en, alles Großkampfſchifſe, einem beſonderem Geſchwader aus N 5 r 20. Inni 1916. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 16. lahrgang pf. der neueſten Limenſchifſe der Royal Sovereign⸗Klaſſe, eine Invincible, Indomitable Diviſion Schlachtkreuzer: und Infle⸗ xible, 1 Panzerkreuzergeſg weder zu 6 Schiffen, mindeſtens 10 kleinen Kreuzern, 4 Flottillen mit 80 bis 100 Zerſtörern. Dieſe Streitkräfte waren am 30. Mar aus verſchiedenen Häfen der engliſchen Oſtküſte nach Oſten ausgelaufen. Das Gros der Flotte holte auf dem Marſche etwas mehr nach Nor⸗ den aus als die Aufklärungsſtreitkeäfte. Die daher ſüdlicher als das Gros ſtehenden Schiffe des Admirals Beatty ſichteten die deutſchen Schlachtkreuzer zuerſt. Zu dieſer Zeit, am Nach⸗ mittag des 31. Mai, fuhren die Schlachtkreuzer des Admirals Beatty in 2 Kolonnen mit öſtlichem Kurs. Am weiteſten weſt⸗ lich ſtanden die 4 Schiffe der 1. Diviſion, Lion, Princeß Royal, Queen Mary und Tiger, an Backbord vor dieſen die 2 Schiffe der 2. Diviſion, New Zealand und Indefatigable und vor die⸗ en wieder die kleinen Kreuzer und Zerſtörer. Als Beatty die deutſchen Aufklärungsſtreitkräfte in öſt⸗ licher Richtung ſichtete, bildete er mit ſeinen 6 Schlachtkreuzern Kiellinie und ging auf Südoſtkurs. Die 13. Torpedoboots⸗ flottille unter Führung des kleinen Kreuzers Champion ſtand vor der Spitze, die übrigen kleinen Kreuzer und Torpedoboote am Schluß der Linie. Die Queen Elizabeth⸗Schiffe, welche bis dahin in emiger Entfernung nordweſtlich von Beattys Schlacht⸗ kreuzern geſtanden hatten, gingen gleichfalls auf Südoſtkurs und ſuchten Anſchluß an die Schlachtkreuzer zu gewinnen. Alle Schiffe nahmen hohe Fahrt, 23 Seemeilen, auf. Zwiſchen 5 und 6 Uhr wurde von den Deutſchen das Feuer auf etwa 18 Kilometer eröffnet. 2 5 Kurz vor 6 Uhr erfolgte auf der Queen Mary eine gewal⸗ tige Detonation mitſchiffs an der Backbordſeite. Das Vorder⸗ ſchiff ſank ſchnell, nachdem noch zwet weitere Exploſionen vor⸗ angegangen waren. Als das Schiff verſank, erfolgte eine vierte beſonders ſchwere Detonation. Der ganze Vorgang dauerte nicht langer als 5 bis 10 Minuten. Auf der Queen Mary befanden ſich über 1400 Mann, unter ihnen auch ein japaniſcher Prinz, der Marineattache in Lon⸗ don geweſen ſein zoll. Als der Indefatigable an die Unfallſtelle kam, erfolgte auch auf Indefatigable, kurz nach 6 Uhr an der Backbordſeite eine gewaltige Detonation. Die Indefatigable kenterte, und ſank ſchnell. Er hatte 1000 Mann Beſatzung. Nach dem Sinken der beiden Schiffe gab der Admiral Beatty durch Flaggenſignal an die vornſtehende engliſche 13. Flottille den Befehl zu einem Torpedoangriff auf die deutſchen Schlacht⸗ kreuzer. Dieſer Befehl wurde nur von den dem Flagſchiff Bat⸗ tys nächſtſtehenden Zerſtörern verſtanden und wird von mehreren Gefangenen als ein Verzweiflungsakt aufgefaßt. Bei dem An⸗ griff wurden die ganz neuen engliſchen Zerſtbrer Neſtor und No⸗ mad durch die Artillerie eines kleinen deutſchen Kreuzers außer Gefecht geſetzt. Sie blieben bewegungslos liegen und wurden von dem Feuer der nachher hinzugekommenen deutſchen Schlacht⸗ ſchiffe verſenkt. Die Beſatzungen wurden ſpäter von deutſchen Torpedobooten aufgenommen. Inzwiſchen waren die Schiffe der Queen Elizabethklaſſe her⸗ angekommen. Während des Torpedobootsangriffs ſchwenkten die engliſchen Schlachtkreuzer, nunmehr nur noch 4, auf nord⸗ weſtlichen Kurs. Die Queen Elizabethſchiffe folgten ihnen im Kielwaſſer, als ſie die deutſchen Schlachtſchiffe in ſüdöſtlicher Richtung ſichteten. Die Entfernung zwiſchen den engliſchen Schif⸗ fen und den deutſchen Kreuzern hatte ſich zu dieſer Zeit auf etwa 10 Kilometer verringert. Die engliſchen Schlachtkreuzer liefen mit hoher Fahrt weiter nach Norden, ſo daß ſie bald außer Schußweite kamen. Darauf ſetzten die Queen Eltzabethſchiffe das Gefecht fort und gingen auf nordöſtliche Kurſe mit dem von Beatty erhal⸗ tenen Befehl, den Feind abzuſchneiden. Bald darauf verließ eines der Queen Elizabethſchiffe, wie die Gefangenen ausdrücklich ſa⸗ Ain die Warſpite, ſtark nach der Seite überliegend, die eigene inie und zog ſich nach Nordweſten zurück. Später, etwa gegen 8 Uhr, wurde von dem engliſchen Zerſtörer Torbulent die funken⸗ telegraphiſche Nachricht aufgefangen, daß Warſpite geſunken ſet. Die Angaben der Geretteten von den Schiffen, die dem Admiral Beatty unterſtanden, über den Zeitpunkt des Er⸗ ſcheinens des engliſchen Gros unter Admiral Jellicoe ſind widerſprechend. Nach den Angaben der Geretteten der Schiffe, die zu der Flotte des Admirals Jellicoe gehörten, fuhr dieſe mit ſüdlichem Kurſe in mehreren Kolonnen, als die erſte funken⸗ telegraphiſche Nachricht von Beatty über das Sichten des Fein⸗ des eintraf. Dieſe Nachricht wurde von dem engliſchen kleinen Kreuzer Galatea gegeben. Admiral Jellicoe befahl darauf, daß mit äußerſter Kraſt nach Süden weitergefahren werden ſollte. Das einzige, was dieſe Gefangenen von Beattys Flotte ſahen, war das Auſblitzen von Geſchützen im Südweſten. Jellicoe machte Kehrt nach Norden und entwickelte ſeine Linie zunächſt nach Nordweſten und Weſten. Die Schlachtkreuzer des Gros In⸗ vineible, Indomitable und Inflexible und die Panzerkreuzer ſtanden an der Spitze, die 3 Schiffe der Royal Sovereignklaſſe am Schluß der Linie. Zu dieſer Zeit wurde das engliſche Li⸗ nienſchiff Marlborough durch einen Torpedoſchuß getroffen. Der Torpedo ſoll von einem U-Boot geſchoſſen ſein, das nachher von einem engliſchen Zerſtörer vernichtet wurde. Es wurde be⸗ obachtet, wie das U-Boot ſich ganz umdrehte.(Da auf deut⸗ ſcher Seite keine U-Boote an der Schlacht teilnahmen, könnte es ſich nur um ein engliſches U-Boot gehandelt haben). Das eng⸗ liſche Gros ließ jetzt durch eine Zerſtörer U⸗Boot⸗Sicherung bil⸗ den. Malborough blieb auf ihrem Poſten. 5 Die Panzerkreuzer griffen ein einzelnes großes deutſches Schiff an, das mit kangſamer Fahrt nach Südoſten ſteuerke. Zu derſelben Zeit wurde von dem engliſchen Gros das Feuer er⸗ öffnet. Als die Panzerkreuzer zum Gros zurückkamen, fehlte Defence. Warrier hatte zwei große Löcher mittſchiffs dicht über der Waſſerlinie. Kurz nach dem Eingreifen des engliſchen Gros in das Gefecht entſtand auf Invincible infolge eines deutſchen Treffers ein Brand, dem eine Exploſion folgte. Das Schiff ſank. Die kleinen engliſchen Kreuzer und Zerſtörer waren alle in Feuerlee(d. h. an der dem J—eind abgekehrten Seite der Schlachtlinie.) Ein deutſcher Weitſchuß vernichtete den nahe der Spitze ſtehenden Zerſtörer Aeaſtg. Aus den weiteren An⸗ gaben der Gefangenen über die Bewegungen des engliſchen Gros bis zum Eintritt der Dunkelheit geht nur hervor, daß während des bis gegen 11 Uhr nachts fortgeſetzten Gefechts nicht immer alle engliſchen Linienſchiffe gleichzeitig feuerten, ſon⸗ dern zeitweilig die vorderen und zeitweilig die hmteren Geſchwa⸗ der, ſowie ferner, daß beim Eintritt der Dunkelheit die eng⸗ liſche Flotte in Kolonnen nach Norden ſteuerte mit allen leick⸗ Von den Zerſtörern des Admiral Felliebe bat der Tip⸗ perary allein nach Süden fahren zu dürfen, zu einem Angriff auf die deutſche Flotte. Er erhielt hierzu Erlaubnis, gertet aber bald in eine Gesch Torpedobootsflottille. Die Tip⸗ perary wurde außer Geſecht geſetzt und verſenkt, die Ueber— ebenden ſind gerettet. 5 Von den Streitkräften des Admirals Beatty hatte die 13. Flottille den Anſchluß an die eigenen Schlachtkreuzer ver⸗ loren und ging bei Dunkelwerden nach Süden. Hierbei traf ſie auf mehrere große Schiſſe, die für eigene gehalten wurden. Es waren aber deutſche, die Feuer eröffneten und den Torbu⸗ lent vernichteten. Alle Offiziere und der größte Teil der Mann⸗ chaft fiei aus, das Schiff verbrannte vorn und hinten über den Munitionskammern, als deutſche Torpedoboote herankamen und die Ueberlebenden reiteten. Jaſt alle Gefangenen gaben ihren Unwillen darüber kund, daß von engliſcher Seite nichts getan worden ſei, um ſie zu retten, trotzdem ſaſt alle ihre kampf⸗ kräftigſten Schiffe an der Schlacht teilnahmen. Die Ueber⸗ lebenden von Queen Macy und Indefatigable waren faſt 4 Stun⸗ den im Waſſer, ehe ſie von den deutſchen Streitkräften ge⸗ rettet wurden. Sie hatten ſchon alle Hoffnung aufgegeben, da von engliſchen Schiffen ſeit Stunden nichts mehr zu ſehen ge⸗ weſen war. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 19. Juni. Amtlich wild verlautbart vom 19. Juni: 4 Italieniſcher Krie gsſchauplatz: Geſtern abend wiederholte ſich das ſehr heft ge Feuer der Itallener gegen unſere Stellungen zwiſchen dem Meere und dem conte Dei Sei Buſi. Ein Verſuch des Feindes, bei Selz vorzugehen, wurde ſofort vereitelt. Im Nordabſchnitt der Hochfläche von Doberdo kam es zu lebhaften Minenwer⸗ fer⸗ und Handgranatenkämpfen. An der Dolomitenfront 1 ein feindlicher Nachtangriff bei Rofreddo. An er Front zwiſchen Brenta und Aſtico wieſen unſere Trap⸗ pen wieder zahlreiche Vorſtöße der Italiener, darunter einen ſtarken Angriff nördlich vom Monte Meletta, ab. Südlich des Buſibollo wurde der nächſte Höhenrücken erobert. Drei feindliche Gegenſtöße mißlangen. In die⸗ ſen Kämpfen wurden über 700, Itgliener, darunter 25 Offiziere, gefangen genommen, 7 Maſchinengewehre und ein Minenwerfer erbeutet. f 5 Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: An der un teren Vojuſa in den letzten Tagen Geſchützkämpfe. Der italieniſche Tagesbericht. Wai B. Rom, 18. Juni. Amtlicher Bericht. Der andauernde und erbitterte Kampf um die Stellungen, die wir am Südrande bet Schlegen beſetzt halten, bezeugt, daß der Feind hartnäckig die urſprüngliche Geſtaltung ſeines Offenſivpplanes verfolgt. Seine fortwährenden Angriffe beweiſen, daß die Artillerie auf der Oſtfront die Angriffstätigkeit des Feindes auf der Trentiner Front nicht vermindert, auf der er bis jetzt keinerlet Truppen⸗ abziehungen vorgenommen hat. Dies wird er in Zukunft um ſo weniger tun können, infolge unſerer energiſchen Gegen⸗ offenſive, die im Gange iſt. Im Laufe des geſtrigen Tages zwi⸗ n Etſch und Aſtach Artillerietätigkeit und Tätigkeit unſerer Abteilungen, die feindliche vorgeſchobene Poſten angriffen und in die Flucht jagten, wobei ſie Waffen und Munition erbeu⸗ teten. Südweſtlich von Schlegen erneuerte der Feind nach⸗ drücklich ſeine wütenden Angriffe, um ſich einen Weg in unſere Linien zu bahnen, hauptſächlich zwiſchen dem Monte Lemerle und dem Monte Magnaboſcht. Er wurde mit ſehr ſchweren Ver⸗ luſten immer wieder zurückgeſchlagen.— Zwiſchen den Tä⸗ lern Frenzela und Marceſina dauert das Vordringen unſerer Infanterie, durch heftiges Artilleriefeuer des Feindes und die im 8 Waldgelände eingeniſteten und mit zahlreichen Ma⸗ inengewehren beſtückten Stellungen erſchwert, an. Nachträg⸗ lichen Berichten zufolge machten im Laufe dieſes Kampfes vom 16. Junt unſere tapferen Alpini 306 Gefangene, darunter 7 Offiziere und nahmen dem Feind ein Dutzend Maſchinenge⸗ wehre ab, abgeſehen von der ſchon gemeldeten Geſchützbatterie. Im Suganer Tal neue Fortſchritte unſerer Truppen links des Maſobaches. Am Iſonzo Artilleriekämpfe. Im Abſchnitt von Monfalcone ſchlugen wir in der Nacht zum 17. Junt feindliche Ge⸗ 1„die bezweckten, die vorher von uns erober⸗ ten Stellungen zurückzuerobern.. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 19. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 19. Juni:* Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In der nͤrd⸗ lichen Bukowina und in Oſtgalizien keine beſonderen Er⸗ reigniſſe. Südöſtlich von Lopuszno griff der Feind mit großer Ueberlegenheit unſere Stellungen an. Das be⸗ währte Infanterieregiment Nr. 44 ſchlug, unterſtützt von vortrefflicher Artilleriewirkung die neun Glieder tiefen Sturmkolonnen ohne Einſatz von Reſerven zurück. Der Feind erlitt ſchwere Verluſte. Auch ein in dieſem Raum verſuchter Nachtangriff ſcheiterte. Be; Gorochew und Lo⸗ Der türkiſche Krieg. Konſtantinopel, 19. Juni. Bericht des Haupt⸗ quartiers: An der Irakfront keine Veränderung.— An der Kaukaſusfront auf dem rechten Flügel kein Ereignis von Bedeutung. Im Zentrum an einzelnen Stellen Austauſch von Infanterie- und Artilleriefeuer. Auf dem linken Flügel beſezten unſere Erkundungsabtei⸗ lungen nach Vorpoſtengefechlen Stellungen des Feindes, . vertrieben ihn daraus und fügten ihm Verluſte zu.— Ein Torpedoboot und zwei feindliche Flugzeuge, die auf dem Meere bei der Inſel Keuſten bemerkt wurden, wur⸗ den durch unſer Feuer vertrieben. Zwei unſerer Flug⸗ euge überflogen die Inſel Tenedos, warfen mit Erfolg Bomben auf Anlagen des Feindes und kehrten unver⸗ Sonſt nichts Weſentliches. Neues vom Tage. Berlin, 19. Juni. Der Kaiſer hat an die Witwe des dahingeſchiedenen Generaloberſten von Moltke fol⸗ gende Fernſchrift gerichtet:„Exzellenz Frau von Molt⸗ ke, Berlin, Generalſtabsgebäude. Gr. Hauptquartier, 18. 6. Ich erhielt ſdeben die erſchütternde Nachricht von dem plötzlichen Tode Ihres Gemahls! Mir fehlen die Worte, um meinen Empfindungen dabei vollen Aus⸗ druck zu geben. Tief bewegt gedenke ich ſeiner Er⸗ krankung im Beginne dieſes Krieges, deſſen glänzende Vorbereitung der Inhalt ſeines raſtloſen Wirkens als Chef des Generalſtabes der Armee geweſen iſt. Das Vaterland wird ſeine hohen Verdienſte nicht vergeſſen ſehrt zurück. und ich werde, ſolange ich lebe, in dankbarem Gedächtnis behalten, was dieſer aufrechte, kluge Mann mit dem goldenen Charakter und dem warmen treuen Herzen für mich und die Armee war. In aufricht'ger Trauer ſpreche ich Ihnen und Ihren Kindern meine herzliche Teilnahme aus. Ich weiß, daß ich an ihm einen wah⸗ ren Freund verloren habe. Wilhelm J. KH.— Die Veileidsdepeſche des Kronprinzen lautet: Frau von Molt⸗ ke Exzellenz, Berlin, Generalſtabsgebäuze.„Mit aufrich⸗ tigſter herzlichſter Betrübnis höre ich ſoeben von dem unerwarteten Hinſcheiden des von mir ſo hoch ver⸗ ehrten Mannes. Stets war er mir ein— Freund und wohlzugetauer Berater. Seien Euer Exzellenz mei⸗ ner tiefempfundenen Teilnahme verſichert. Dem ein⸗ ſtigen lieben Chef werde ich immer ein dankbares, ehren⸗ des Andenken bewahren. Wilhelm Kronprinz“. Auch die Kaiſerin, viele Fürſten und hochſteh ende Perſonen, dar⸗ unter Feldm. Hindenburg, ſandten Beil idskundgebungen. Generaloberſt von Moltke wurde bei einer Trauer⸗ feier der„Deutſch-Aſiatiſchen Geſellſchaft“ für den ver⸗ ſtorbenen Generalfeldmarſchall von der Goltz im Kuppel⸗ ſaal des Reichstags, nachdem er ſeinem verſtorbenen Freunde noch einen warmen Nachruf gewidmet hatte, von einer Ohnmacht befallen, aus der er nicht wieder erwachte. Der ſo plößlich Verſtorbene hat nur ein Alter von 68 Jahren erreicht. 8 Nur Mut! Berlin, 19. Juni.(Amtlich.) Vor einigen Mo⸗ naten ſind die in deutſcher Gefangenſchaft befindlichen, aus dem Unterof iziersſtan) hervorgegangenen franz. Souslieutenants aus Offizierslaegrn in Manuſchaf slager übergeführt worden, wo ſie als Unteroffiziere behan— delt worden ſind. Dieſe Maßnahme war von der deut⸗ ſchen Regierung als Gegenmaßnahme für die unwürdige Behandlung der kriegsgefangenen deutſchen Feldwe Lel— leutnants in Frankreich ergriffen worden. Da nun die franzöſiſche Regierung die Feldwebelleutnan es Offizierslagern untergebracht und ihnen für die Zu— kunft eine ihrem Offiziersrang entſprechende Behandlung zu»% b, ſind aneß d'en Manunſch ftslagern unter⸗ Bebrachten kriegsgefängenen fränzöſiſchen Sous⸗Lieute⸗ nants wieder in Offizierslager übergeführt worden. . G. K. G. München, 19. Juni. Am Samstag ſam⸗ melten ſich nach einem Bericht der Polizeidirektion auf dem Marienplatz einige Frauen an, die Brotkarten verlangten. Mit Einbruch der Dunkelheit kam es zu einer Anſammlung von Männern, darunter einige Sol⸗ daten, in der Hauptſache jedoch halbwüchſige Burſchen, die das Kafſeehaus„Rathaus“ mit Steinen zu bewer⸗ fen begannen als an eblich aus ein nehmer feſtgenommen wurde, die nun ihrer Beſtrafung entgegenſehen. ß e Dresden, 19. Juni. ut⸗ ſcher, öſterreichiſcher und ungariſcher Landwirte iſt hier zuſammengetreten, um auf Grund der ſ. Zt. in Buda⸗ peſt vorgeſchlagenen Leitſätze eine Vorlage zu beraten, die die Wünſche der landwirtſchafklichen Vertretungen für das angeſtrebte Wirtſchaftsbündnis der Mittelmäch⸗ te feſtſtellt. Es wurde eine erfreuliche Uebereinſtimmung erzielt. Baſel, 19. Juni. Der Prokuriſt Julius Bloch beim Schweizeriſchen Bankverein wurde wegen Unter⸗ ſchlagung von rund 8 Millionen Mark, die er angeblich mit ſeinem Freunde Max Dreyfus verſpekuliert hatte, zu 4½ Jahren Zuchthaus verurteilt. treuten Gelde ſind 6 Millionen wieder gedeckt worden. 7 Die unruhen in Irland. 1 London, 19. Mai. Nach einer Reutermeldung kam es geſtern in Dublin zu Unruhen, als die Polizer gegen einen Umzug einſchritt, der mit einer republikaniſchen gerichtete Sinn⸗Feiner zurückkehrte. Drei Polizeibeamte trugen Verletzungen davon, 7 Perſonen wurden verhaf⸗ tet.— Das grauſame Vorgehen der Engländer hat in Ir⸗ land die Erbitterung geſteigert. ruhrs glimmt unter der Aſche fort. b i London, 19. Juni. Nach einer Schätzung von M. Pryor iſt in dem Kriege bereits ein Fünftel des eng⸗ liſchen Volksvermögens verloren gegangen. 2 GKG. Haag, 19. Juni. Die jüdiſchen Vereine in Amerika, die über ½ Million Wahlſtimmen verfügen, haben beſchloſſen, für Hughes zu ſtimmen, weil dieſer gerichtete Aktion des früheren Präſidenten Taft wieder aufzunehmen. 5 Newyork, 19. Juni. Während der Bevölkerungs⸗ zuwachs in den Vereinigten Staaten infolge der Einwan⸗ derung aus Europa in normalen Jahren 800 000 Per⸗ ſonen betrug, ſind ſeit Kriegsausbruch noch nicht ein⸗ mal 100 000 Menſchen eing wandert. Es macht ſich da⸗ her ein Mangel an Arbeitksräften bemerkbar. 1 Waſhington, 18. Juni.(Reuter.) Präſident Wil an der mexikaniſchen Grenze aufgeboten. ſchem Boden Verbrechen begehen. Ottawa, 18. Juni. Die Zahl der Canadier, die im überſeeiſchen Heer ſtehen, beträgt 310000 Mann!. Tientſin, 19. Juni. Die japaniſch gen ſind in Peking und Schauhaikvau en zeroffen. Wenn zwei dasſelbe tun Genau ſo wie die Deutſchen im Mai 1915 es zwi⸗ ſchen Gorlice und Tarnow angefangen hatten, ſo woll⸗ ten die Ruſſen es uns jetzt am Styr, an der Ikwa und an der Strypa nachmachen: Trommelfeuer, Inufante⸗ rieangriffe, Durchbruch mit anſchließendem Siegesmarſch weit ins feindliche Land hinein. Gewiß, die Ruſſen haben Erfolge erſtritten, aber ein Durchbruch, wie er in den erſten Maitagen des vergangenen Jahres die 1 Einſetzung von Menſchen vorgetriebene Stoß nicht. g f Es muß alſo doch noch etwas mehr ſein, als lediglich die Kriegsmaſchinerie, denn die kann man nachmachen, kann ſie ſich auch, falls die eigene Volksintelligenz dazu nicht reicht, kaufen. Und das haben ja auch die 3 55 ausgiebig getan mit eigenem und engliſchem olde. teten ein halbes Jahr mit Hochdruck, um die ruſſt⸗ ſchen Wünſche nach Kanonen und Munition ha bwegs be⸗ ſri digen zu können Auch Eng ad mite mt aush fen, um die nötigen Flieger zu ſtellen. Flugapparate modernſter Konſtruktizn. Die erforderl chen Menſchen hat Rußland— darüber wollen wir uns nicht täuſchen— auch heute noch mehr als hinreichend zur Ver⸗ fügung, aber es ſind eben nur Menſchen, keine Soldaten, — Englands Verrat— deutſche Tat. Roman aus der Zeit des Weltkriegs von M. Blank. Unberecht. Nachdr. verboten.) 1. Kapitel. Ein wolkenlos blauer Himmel, leuchtend wie geſchlif⸗ fener Edelſtein, wölbte ſich im Rieſenbogen über Algier, oder al⸗dſcheſair, wie es von den Arabern genannt wird. Auf einer Hotelterraſſe auf dem Boulevard de la Re⸗ publique mit dem Ausblicke nach dem Place du Gouver⸗ nement auf das wuchtige Reiterſtandbild des Herzogs von Orleaus und die Moſchee al Dſchedid ſaßen ein paar Fremde, die teilnahmslos und wortkarg zuſahen, wie der Kellner ſervierte. 3 Das knochige Geſicht mit den vorſtehenden Backen⸗ knochen, glattraſiert, mit dünnen, zuſammengekniffenen Lippen und unruhigen, graublauen Augen war zweifellos das eines Engländers, während der zweite mit dem ſchwar⸗ zen Knebelbarte und der gelblichen Hautfarbe ein Fran⸗ zoſe ſein mochte. Außer den beiden befanden ſich noch keine Gäſte auf der Terraſſe, denn noch war die Stunde zu früh, da die Sonnenſtrahlen um dieſe Zeit zu heiß niederprallten. In der kühlen Wandelhalle, wo— 8 Springbrunnen plät⸗ ſcherten, wo die heißen Sonnenſtrahlen durch Roll⸗Läden ferngehalten wurden, wo den Raum der ſüßliche Duft von Blumen füllte, lagen noch die meiſten Gäſte in den Lehnſtühlen, um etwas zu ſchlafen, oder um Briefe und Zeitungen zu leſen. Nur ſelten war ein Flüſtern zu hören, denn nur mit leiſer Stimme pflegte man ſich um dieſe Stunde in der Wandelhalle zu unterhalten. Der knochige Gaſt auf der Terraſſe war Lord Frank Beresford, der nicht allein in Algier, ſondern auch in rſchiedenen anderen Gebieten Afrikas Beſitzungen und ntagen hatte, und deſſen Schiffe mit dem Une Jack auf blauem Erunde faſt alle Meere befuhren. Der zweite war der Marquis de Ferrier. Dieſer wandte ſich nun an Lord Beresford: 8. Sie auch noch keine Nachrichten erhalten, Sir 71* „Nein,“ war die kurze, verhaltene Antwort. „Iſt es nicht, als würde die Poſt zurückgehalten? Es ſcheinen ſich da große Ereigniſſe vorzubereiten.“ „Pah! Ich habe das nicht zum erſten Male erlebt. Man gewöhnt ſich an dieſe politiſche Gewitterſchwüle. In der Marokko⸗Angelegenheit war die Gefahr entſchieden größer. Aber es wird alles ſo gehen, wie es bisher im⸗ mer ging: es bleibt alles ſchließlich beim alten.“ „Sie dürfen die Deutſchen nicht unterſchätzen, Sir. Es liegt eine gewaltige Kraft in dem Volke.“ Ein verächtliches Lächeln glitt über das vertrocknete Geſicht des Engländers. „Kraft? In dem Volke der Friſeure und Kellner? Mehr iſt es nicht! Fragen Sie dort den Kellner! Si⸗ cherlich iſt er ein Deutſcher. Fragen Sie den Kellner in der Aſtoria in Neuyork! Ein Deutſcher! Den im Splendidhotel in Kairo! Ein Deutſcher! Oh, gewiß! Die Deutſchen werden raſſeln, dann die Serviette unter dem Arm einklammern und dienern.“ „So ſind nicht alle!“ widerſprach der Marquis. „Sie ſind anders geworden. Es iſt, als hätte dieſem Volk erſt erzählt werden müſſen, welche Kraft in ihm liegt. Begegnet Ihren Schiffen, Sir, die ſchwarzweiß⸗ rote Flagge nicht häufiger als Ihnen lieb ſein mag?“ Da zuckten die Brauen des Lords Beresford. oder ob er den Zweifel daran nur nicht laut laſſen werden wollte, das verriet deſſen verſchloſſenes Ce icht nicht; indeſſen 0 es auf keinen Fall Begeiſterung für die Anſicht des Engländers.* „Wir fürchten ſie nicht! Aber läſtig ſind ſie. Des⸗ halb werden wir ſie noch abſchütteln,“ fuhr Lord Be⸗ resford nach einer Pauſe fort. „Sie zweifeln alſo nicht, daß England die Bündnis⸗ pflicht erfüllen wird, wenn der Krieg unvermeidlich ſein wird?“ „England wird alle unterſtützen, die jenes Volk zer⸗ kreten. Aber die Deutſchen werden doch wieder ausk e“ fen. Wäre es anders möglich?“ „Aber man erzählt, es wäre eine ſehr entſchiedene, wir doch alles erſt auf Umwegen. Und daß die Poſt nicht eintrifft, daß dieſelbe vielleicht aus beſtimmten Ab⸗ ſichten zurückgehalten wird, läßt vermuten, daß eine außer⸗ ordentliche Entſcheidung bevorſteht.“ „Möglich! Aber Deutſchland wird nicht den Mut haben, von drei Seiten den Anprall der Feinde zu ertra⸗ gen. Rußland und Frankreich würden Deutſchland gleich einer Nuß in einer Zange faſſen. Und die letzte deutſche Nußſchale müßte vom Meere verſchwinden, denn unſere burg in Brand geſchoſſen haben. Nein! Deutſchland iſt kein Feind, ſolange die Deutſchen dienern und ſich bücken, ſolange die Deutſchen in den Heeren der Trikolore ſtehen. Sehen Sie dort unten die beſtaubten Legionäre rückkommen! Wie viele davon ſind Deutſche, die nur mithelfen, Euren Kolonialbeſitz zu halten.“ 5 Dieſe Bemerkung verletzte den Marquis de Ferriet, der deshalb mit etwas grollender Stimme Antwort gab: wer ſchützt denn die engliſche Macht? Indiſche Soldaten, Afrikaner, Kanadier und Auſtralier.“ * 1* 5„ ge g em der Häuſer Waſß ſer geſchüttet wurde. Polizei und Militär ſäuberte n 1 ſchließlich den Platz, wobei ein Teil der jugendlichen Teil Der Arbeitsausſchuß deut- Das Ergebnis wird ſpäter veröffentlicht. Von dem verun⸗ r Fahne von einer Gedächtnisfeier für zwei kürzlich hin⸗ Das Feuer des Auf⸗ i verſprochen hat, die gegen die ruſſiſchen Judengeſetze 3 ſon hat die Miliz aller Einzelſtaaten für den Dienſt Man beab⸗ ſichtigt keinen weiteren Einmarſch in mexikan ſches Gebiek außer der Verfolgung der Banditen, die auf amerikani- 9 n Verſtärukn⸗ ruſſiſchen Linien zerſchmetterte, wird dieſer unter rück! Japaniſche und amerikaniſche Fabriken arbei⸗ Frankreich ſandte damit die Ueberhebung des Engländers ſtumm zugeſtehen kräftige Anfrage nach Rußland gegangen. Hier erfahren 3 Flotte würde in den erſten vierundzwanzig Stunden Ham 1 ziehen, die wohl von einem Streifzuge nach El Geſair zu 1 M SSA A 0 wie wir ſie kennen, und wie ſie üns doch ſchließlich das Uebergewicht über die zahlenmäßige Ueberlegenheit unſerer Feinde geben. Der Ruſſe iſt ein furchtbarer Gegner, ſolange es lediglich auf die Maſſenwirkung an⸗ Immt, aber er verſagt, ſobald an die Stelle des Maſ⸗ ſenwillens die Einzelintelligenz zu treten hat. Man kann ſich zur Not eine deutſche Sturmkom⸗ pagnie als ſelbſtändige Angriffswaffe denken, auch wenn alle Offiziere gefallen ſind, die ruſſiſche nicht. Daher iſt der ruſſiſche Offizier für den Beſtand des Heeres notwendig, und es iſt begre flich genug, wenn die Ruſſen nach den ungeheuren Verluſten der erſten Zeit dazu übergingen, ihre Offiziere zu Gendarmen zu machen, die hinten blieben, um mit dem Maſthinengewehr ihre Leute vorzutreiben. Diesmal, nachdem ſie die Lücken wieder ausgefüllt hatten, ſtanden ihre Offiziere wieder born. Troßdem iſt es nicht gegangen, weil auf weiten Strecken der Anſturm an den Widerſtand der deutſchen Verteidiger zerſchellte. Lokales. Seckenheim, den 20. Juni 1916. — Wir machen unſere Leſerinnen und Leſer auf den in heutiger Nummer unſeres Blattes beginnenden Roman betitelt:„Englands Verrat— deutſche Tat“ aus der Zeit des Weltkrieges von M. Blank aufmerkſam — Die nächſte Nummer unſeres Blattes erſcheint des Frohnleichnamsfeſtes wegen morgen Mittwoch. Baden. () Karlsruhe, 19. Juni. Das Kriegsernährungs⸗ amt t eine 525 Ketten⸗ und Schieber⸗Handel mit Le⸗ bensmitteln nach allen Richtungen ſcharf faſſende Verord⸗ ſtens feſtgeſtellt, 5 18 vorausſichtlich in den näch⸗ ſten Tagen erfolgen ſoll. de ˖ dan fta nur mit ausdrücklicher Genehmi⸗ gung zuläſſig ſein. Von der Genehmigungspflicht ſollen nur ſolche Kleinhändler befreit ſein, die Lebensmittel un⸗ mittelbar an die Verbraucher abgeben. ö Karlsruhe, 19. Juni.(Unfall.) Am Sams⸗ tag ſtürzte der 17 Jahre alte Kulſcher Richard Dillmann aus Göcklingen(Pfalz) vom Bocke eines Hotelwagens und fiel zwiſchen Pferd und Wagen. Das Pferd ſcheu⸗ te und ging durch. Der Kutſcher wurde, nachdem er ſich nicht mehr feſthalten konnte, überfahren und getötet. Durlach, 19. Juni. Der Gemeinderat geneh⸗ migte für die Einrichtungen einer ſtädtiſchen Kriegs⸗ küche 3000 Mark. Um die Verſorgung der hieſigen Bevöl⸗ kerung mit friſchem Gemüſe ſicher zu ſtellen, beſchloß der Gemeinderat, an den Markttagen einen ſtädt. Ge⸗ müſeverkauf einzurichten. Auf Grund der mit den hie⸗ ſigen Gemüſeproduzenten geführten Verhandlungen haben ich Landwirte bereit erklärt, der Stadtgemeinde einen Teil ihrer Gemüſeproduktion zum Verkauf an die ein⸗ heimiſche Bevölkerung zu überlaſſen. Wegen des Bezugs von friſchem Obſt ſoll mit der Geſchäftsſtelle der badi⸗ ſchen Obſtverſorgung(Landwirtſchaftskamm er) ins Beneh⸗ men getreten werden. N 8 1 ( Mannheim, 19. Juni. Um ſchon in möglichſter Bälde in die Milchverſorgung der hieſigen Bevölke⸗ rung, namentlich der Säuglinge, eingreifen zu können, hat der Stadtrat die alsbaldige Anſchaffung von Milch⸗ vieh beſchloſſen, für deſſen Ankauf der Betrag von 100 000 Mark bereilgeſtellt werden ſoll. a 5 Heidelberg, 19. Juni. Auf dem im Stadt⸗ teil Handſchuhsheim abgehaltenen Obſtmarkte hat ſich, wie wir in der„Heidelberger Zeitung“ leſen, folgender merkwürdige Vorgang ereignet. Ein Landwirt verkaufte, ohne ſich an den feſtgeſetzten Höchſtpreis 1. halten, das Pfund Kirſchen zu 30 Pfg. Einige Käufer zahlten auch den verlangten Betrag, andere jedoch machten einen auf dem Markt anweſenden Schutzmann auf den Land⸗ wirt aufmerkſam. Als dieſer nun den Landwirt ver⸗ wies, daß er nur 25 Pfg. verlangen dürfe, nahm das Bäuerlein ſeinen Korb mit Kirſchen auf den Kopf und verließ den Markt.. 1 Weinheim, 19. Juni. Auf dem hieſigen Obſt⸗ markte bleiben ſeit Einführung der Obſthöchſtpreiſe die Obſtbeſitzer zum größten Teile fern, weil ihnen die feſt⸗ geſetzten Kirſchenpreiſe nicht hoch genug erscheinen. ( Bruchſal, 19. Juni.(Ueber fahren.) Am vergangenen Samstag ſtürzte zwiſchen hier und Karls⸗ dorf ein aus Württemberg kommender Soldat von einem Eiſenbahnwagen ab. Er wurde überfahren und sofort getötet. N 5 85 5 1 24 1. l 5 Eee Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Did anten. Fleisch⸗Oerkauf. Heute Abend 7 Uhr wird auf der Freibank⸗Wag.⸗ halle Ziegenfleiſch zum Preiſe von 1.20 Mk. pro Pfund gasgehauen. Bezugsberechtigt ſind die Inhaber der von der Orts⸗ vleh⸗Verſicherungsanſtalt ausgegebenen Nummern 274 bis etwa 320. a Seckenheim, den 20. Juni 1916. 8 Hürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir mußten die Wahrnehmung machen, daß bei der letzten Fleiſchausgabe auch Fleiſch⸗ oder Wurſtwaren über ie von uns notgedrungen begrenzte Menge gefordert und verabfolgt wurde. Wir weiſen darauf hin, daß wir im Intereſſe der Allgemeinheit ſolche gewiſſenloſe Zuwiderhandlungen nicht nur unnachſichtlich zur höchſten Beſtrafung bringen aſſen, ſondern daß wir alle dieſe Käufer vom künftigen ezug der durch uns beſchafften Nahrungsmittel aus- ſchließen müſſen und die Namen derſelben im Neckarboten veröffentlichen. Seckeheim, den 20. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Koch. Danach ſoll der Handel mit Fleiſchverſorgung. Es erhalten morgen Mittwach, den 21. 5s. Mis. von Nachmittags 2 Uhr ah beßimmt die Inhaber nachverzeichneter Nummern der braunen Fleischkartenum⸗ schlägen gegen Lorzeigung derselben ihre feſtgeſetzte Menge Fleiſch: 1. Sti Herrn Metzger Grapp, hier Hildaſtraße 43; die Nummern J bis einſchließlich Nummer 336. 2. Sei Herrn Mehger Harlmann, hier Hauplſtraße 155; die Nummern 337 bis einſchließlich Nr. 690. 3. Bei Herrn Mebger Neudeck, hier Haupſtraße 104: die Nr. 691 bis einſchließlich Nr. 1400(Schluß). Die Bewohner der Hochſtätt und zwar jeder Inhaber der braunen Fleiſch⸗Karte erhält bei Herrn Metzger Schertel dorten ſeine Menge ab Nachmittags 3 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der angegebenen Nummern erhält ihre Menge, ob die Abholung Mittags um 2 Uhr oder abends um 6 Uhr erfolgt. g Seckenheim, den 20. Juni 1916. Hürgermeiſteramt: Volz. Eierverteilung. Morgen Illiblwoch, den 21. Jun 1916 werden im Kathausſaale erhaltene Auslandseier verteilt. Empfangsberechtigt ſind uur ſolche Haushaltungen, die nach der Erhebung vom 15. April 1916 keine Hühner halten und wer nach der Ethebang keine Eiervorräte hal. Der Preis beträgt pro Stück 22 Pfg. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Die Inhaber der grünen Lebensmittelkarte erhalten gegen Koch. Vorzeiguag derſelben zur feſtgeſetzten Stunde pro Kopf der eingetragenen Familienangehörigen ein Ei. Die Höchſimenge jedoch au eine Familie beträgt 6 Stück. Die Abholung hat zu erfolgen: Nachmitlags von 3—4 Ahr die Ar. 1 bis 300 57* 4—9 59 N 5 1000 72 57 5—6 3 1001 55 1600 Wir müſſen auf genaue Zeiteinhaltung ſehehen. a Seckenheim, den 20. Juni 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Butterverteilung. Morgen Mittwoch, den 22. Juni 1916 Nachmittags von 3 bis 6 Uhr erhalten je ¼ Pfund Auslandsbutter gegen Zahlung von 75 Pfennig die Inhaber folgender Nummer der oe Lebensmittelkarte gegen Vorzeigung der⸗ ſelben.. Nr. 1031 bis einſchließlich Nr. 1189. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Seckenheim, den 20. Juni 1916. N Bürgermeiſteramt: Volz. Spirſtus⸗Ausgabe. Die Abgabe von Brennſpiritus an die Beſteller erfolgt am Mittwoch, den 22. ds. Mis. nachmittags von 6—7 Uhr im Rathausſagle. f Der Preis des Spiritus beträgt Mitbringen einer Spiritusflaſche 55 Pfennig; ſonſt 70 Pfennig. Nicht abgeholte Mengen gelten zu Gunſten Anderer als verfallen. Seckenheim, den 20. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Am Mittwoch, den 21. Juni l. Js., vormittags 10 Uhr werden im Farrenſtall dahier eine Partie alte Fußbodenbretter öffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, den 19. Juni 1916. ö gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Der freie Handel mit Großvieh zum Abſchlachten iſt verboten. Nur das Bürgermeiſteramt iſt zum Ankauf von ſolchem noch zuſtändig. Wir haben als Aufkäufer Herrn Wilhelm Rudolf dahier beſtimmt und erſuchen die Tierhalter denſelben bei Aufkauf möglichſt zu unter⸗ ſtuͤtzen. Gleichzeitig ſprechen wir die Erwartung aus, daß auch Kleinvieh vorweg an dieſen verkauft wird, da es wohl logiſch iſt, daß die Verſorgung der eigenen Gemeinde auch durch den eigenen Viehſtand erfolgt. Seckenheim, den 20. Juni 1916. Hürgermeiſteramt: i Volz. Jiſch⸗Verkauf. Am Freitag Vormſttag ab 9 Uhr findet an die Beſteller der Verkauf friſch eintreffender Liſche ſtatt. Verkaufslokal Feuerſtein Gundſtraße. Seckenheim, den 20. Juni 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Koch. Koch. Koch. Koch. Koch. Sekanntmachung. Verfügung a über die Einſchränkung des Fahrradverkehrs. (Vom 30. Mai 1916). Auf Grund des 8 9b des Geſetzes über den Belage⸗ rungszuſtand vom 4. Juni 1851 in Verbipdung mit dem Geſetz betreffend Abänderung dieſes Geſetzes vom 11. Dez. 1915(Reichsgeſetzblatt Seite 813) wird zur Erhaltung der öffentlichen Sicherheit nachſtehendes Verbot für den Be⸗ reich des ſtellvertretenden Generalkommandos des 14. Armeekorps rechts des Rheins zur allgemeinen Kenntnis gebracht. 1. Jede Benutzung von Fahrrädern zu Vergnügsfahr⸗ ten(Spazierfahrten und Ausflügen), ferner zu Sportzwecken wird hiermit verboten. 2. Fahrradrennen auf Rennbahnen dürfen ſtattfinden, wenn ſie mit vorrätigen ſogenannten Rennreifen(ge⸗ 3 Gummireifen ohne Luftſchlauch) ausgeführt werden. 3. Wer dem Verbot zuwiderhandelt oder zur Ueber⸗ tretung auffordert oder anreizt, wird, wenn die beſtehenden Geſetze keine höhere Freiheitsſtrafe beſtimmen, mit Gefäng⸗ nis bis zu einem Jahr und bei Vorliegen mildernder 70 mit Haft oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 Mk. eſtraft.. 5 5 Die Verbote treten ſofort mit ihrer Verkündung in raft. Karlsruhe, den 30. Mai 1916. Der ſtellv. kammandierende General: gez. Freiherr von Manteuffel General der Infantrie. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 15. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Zekanntmachung. Die Tollwut der Hunde betr. Gemäߧ 24 der Vollzugsverordnung z. Viehſeuchen⸗ 1 iſt wegen Tollwut der Hunde vorgeſchrieben, was olgt: Frei umherlaufende Hunde müſſen mit Halsbändern verſehen ſein, die Namen und Wohnort oder Wohnung des Beſitzers erſehen laſſen. Auf Anſuchen kann das Bezirksamt ein ſonſtiges, die R des Hundes ficherſtellendes Kennzeichen zu⸗ laſſen. Hunde, welche nicht das vorgeſchriebene Halsband oder Kennzeichen tragen, werden— vorbehaltlich der Beſtrafung der Befitzer eingefangen und, wenn ſie bis zum Ablauf des zweiten folgenden Tages nicht von dem Beſitzer unter Vorzeigen der Quittung über die an die Gemeindekaſſe geleiſtete Zahlung einer Gebühr von zwei Mk. abgeholt werden, getötet. Die Auslöſungsgebühren ſind zur Deckung der Koſten für die Aufbewahrung und Verpflegung der gefangenen Hunde und zu Belohnungen für das mit dem Vollzug der Verordnung betraute Aufſichtsperſonal, welches für das Einfangen jedes Hundes 50 Pfg. erhält zu verwenden. Mannheim, den 9. Juni 1916. a Gros. gezirksamt: gez. Büchelin. Koch. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 14. Juni 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Höchſtpreiſe für Obſt betreffend. 5 Auf Grund des Höchſtpreisgeſetzes vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung vom 17. Dezember 1914(Reichs⸗ Geſetzblatt Seite 339, 513) wird beſtimmt: Beim Verkauf nachſtehend verzeichneter Obſtarten durch den Erzeuger dürfen höchſtens folgende Preiſe (Erzeugerpreiſe) beanſprucht und bezahlt werden: 8 Koch. für Erdbeeren für das Pfund 35 Pfg. „ Marmelade⸗Erdbeeren(Mus-Erdbeeren, ohne Stiel gepflückt) für das Pfund 22 „ Süßkirſchen für das Pfund 18 „ Sauerkirſchen fur das Pfund 88 „ Johannisbeeren für das Pfund 18 „ reife Stachelbeeren für das Pfund 198„ Himbeeren für das Pfund 32 Beim Weiterverkauf an den Verbraucher durch den Handel durfen höchſtens folgende Preiſe(Verbraucher⸗ preiſe) beanſprucht und bezahlt werden: für Erdbeeren für das Pfund 45 Pfg. „ Marmelade⸗ Erdbeeren(Mus⸗Erdbeeren, ohne Stiel gepflückt) für das Pfund 298 „ Süßkirſchen für das Pfund 2 „ Sauerkirſchen für das Pfund 8 „ Johannisbeeren für das Pfund 29 „reife Stachelbeeren für das Pfund 2 „ Himbeeren für das Pfund 3 Verkauft der Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher frei deſſen Haus oder auf dem Markt, ſo darf er die Verbraucherpreiſe beanſpruchen. Dieſe Bekanntmachung tritt bezüglich des Verkaufs von Kirſchen mit dem 13. Juni 1916, bezüglich des Ver⸗ kaufs von Johannisbeeren und Stachelbeeren mit dem 25. Juni 1916 und im übrigen mit dem Tage der Ver, kündigung in Kraft. Karlsruhe, den 7. Juni 1916. Groß. Miniſter ium des Junern: gez. von Bodman. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Mannheim, den 8. Juni 1916. Groß. gad. Lezirksamt Abt. 3. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 14. Mai 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Roch. Anerkannt reell 1 Kleldersteffe, Austeuer-Arüge!i! Gardinen, Wolldecken und leistungsfähig. Grosse gediegene ERM ANN 0s Auswahl. 83 Damen-, Herren- und Kinderwäsche 5 4 Triketagen, Sohürzen u. Unterröcke Unststrasse N 2, G. Handschuhe, Strümpfe, Socken 1 ö Ganze Braut- und Erstlings- Ausstattungen Gute Betten, Bettfedern, Daunen. 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Wir werden dasſelbe jeweils von Zeit zu Zeit nach vorheriger Bekanntmachung abholen laſſen. Seckenheim, den 27. April 1918. Der gsſchüftsfützrende geirat. Kunz. e Peiroleum. brennt mit ruhiger schöner Flamme brennt länger als Pretroleum ohne Marken erzältlich bei Fr. Wagner's Nachf. nb. W. Hölls tin Gormania Drogerie. en zu sammeln, zu sortieren und in Bündeln aufzubewal!“ 0 ö Felbosttarten 4 22 1 — — a 7 7 der Gemeinde Seckenheim. Seckenheim. den 23. Juni 1916. * Fleisch-Oerkauf. Heute Abend 7 Uhr wird auf der Freibank⸗Wage⸗ halle Schweinefleiſch zum Preiſe von 1.30 Mk. pro Pfund und Kalbfleiſch zum Preiſe von 130 Mk. ausgehauen. Bezugsberechtigt ſind die Inhaber der von der Orts⸗ vieh⸗Verſicherungsanſtalt ausgegebenen Nummern 300 vis 500. Seckenheim, den 23. Juni 1916, gürgermeiſteramt: Volz. . Fleiſchuerſorgung. Es erhalten morgen Bamstag, den 24. ds. Mts. von Nachmittags 3 Uhr ab beſtimmt die Inhaber nachverzeichneter Nummern der braunen Flelsehkartenum⸗ chlägen gegen Vorzeigung derselben ihre feſtgeſetzte Menge Fleiſch: 1. Bei Herrn Metzger Gropp, hier Hildaſtraße 43; die Nummern 1 bis einſchließlich Nummer 7835. 2. gei gerrn Metzger Harlmaun, hier Hauplſtraße 155; die Nummern 736 bis einſchließlich Nr. 1300. 3. gei Herrn Metzger Beudetz, hier Hauplſraße 104: die Nr. 1301 bis einſchließlich Nr. 2020(Schluß). Die Bewohner der Hochſtätt und zwar jeder Inhaber der braunen Fleiſch⸗Karte erhält bei 3 Metzger Schertel dorten ſeine Menge ab achmittags 3 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der angegebenen UAummern erhält ihre Menge, ob die Abholung Mittags um 3 Uhr oder abends um 8 Ahr erfolgt. Seckenheim, den 23. Juni 1916. gürgermeiſteramt: Volz. 1 Prima holländiſcher Vollhering das Stück zu Brotzuſatzmarkien. Wir geben den Säumigen nochmals Gelegenheit ſi zum Bezug der Brotzuſatzmarken am Montag, den 26. ds. Mts. Vormittags von 10 bis 12 Uhr im Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Jedes muß entweder eine Beſcheinigung des Arbeit⸗ gebers oder eine eigene ſchriftliche Erklärung über die Schwerarbeit abgeben. a Seckenheim, den 23. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Zekanntmachung. Wir haben nachverzeichnete Waren beſchafft und geben dieſelben morgen zur Genüge an die ſämtlichen hieſigen Händler die ſolche wollten zum freien Verkauf für die beigeſchriebenen Preiſe ab: 24 Pfg. „ Oelſardinen pro Doſe 90 Pfg. holländiſcher Kakao pro Pfund 6.00 Mk. 45 5 Goudakäſe pro Pfund 2.50 Mk. Seckenheim, den 23. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. 23 Vettverteilung Nicht abgeholtes Fett und Margarine wird morgen Samslag, den 24. d. Mis. Nachm. von 5 bis halb 6 Ahr im Rathausſaal verteilt. Es erhalten je ein halbes Pfund gegen Vorzeigung der braunen Fleiſchkarte die Nummern 458 bis einſchl. 540. Preis 1.20 Mk. Seckenheim, den 23. Juni 1916. Bürgermeiſter amt: Volz. Koch. D ee