ere 22. Zuni: o dockenheimer Anzeiger. Erſcheint Dienstag, Donnerstag, und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 45 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.70. FFCCCCCCCCCbCbCbCbbTbTbCbTbTGTbTbTbTCVTGTGTGTGTGTGTGTGTGTbTbGTGGTGTGTGTbùb!'!''' ̃ĩͤ' pp.. ß ß ßpßpßßpcp pp Hr. 23. Jliegerangriff a F Kriegschronik 1915 S———————.—— Lemberg wurde von der 2. öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Armee(Böhm⸗Ermolli) nach hartem Kampf erobert. — Schwere, fur uns erfolgreiche Kämpfe an den Maashöhen. — Die Kämpfe nördlich uno weſtlich Lemberg werden fort⸗ geſetzt. N 5 — Seit dem 12. Juni haben wir dort 237 Offiziere und 58 000 Mann Ruſſen gefangen. a — Bei Plava wurden einige feindliche Angrifſe abgewieſen. — Eine neue Aktion gegen die Dardanellen iſt in Vor⸗ dereitung. f — Dewet wurde in Ele mfontein wegen Aufruhrs zu ſechs Jahren Gefängnis und 40070 Mark Geldſtrafe verurteilt. 28. Jun Die Jeſtung Dünk. n nnd die Ortſchaften Fur⸗ nes, Caſſel und Hendſ doe wurden unter Feuer genommen. — An den Maashöhen ſetzten die Franzoſen ihre Durch⸗ druchs versuche fort — In den Vogeſen nahmen wir die Höhe 631 bei Ban⸗ de⸗Sapt. i — In Galizien wurde öſtlich von Lemberg die Linie Zol⸗ tawe⸗Turynka erreicht. — Von Machkenſen tſt zum Generalfeldmarſchall ernannt 1 worden. E 5 5 a 2 3. Jun!: Vorſtöße der Jeinde an der Weſtfront wurden überall abgewieſen. — Kleinere Gefechte in Nordrußland und Polen. — Oeſtlich von Lemberg wurde die Verfolgung fortgeſetzt. — Die Armee des Generals von Linſingen hat den Dnjeſtr überſchritten. — Im San Weichſelwinkel haben ſich die Ruſſen zurück⸗ gezogen. e — Gefechte an der Kärntner Grenze. 9 ö — Die Montenegriner trafen vor Shutari ein. — Der Sultan wurde wegen eines Steinleidens operiert. — Der Bundesrat erläßt eine Verordnung über den Ver⸗ 2 kauf von Fleiſch⸗ und Fettwaren durch die Gemeinde. 5. Junt: Fortgeſetzte Teilkämpfe an der Weſtfront. — Die Truppen des Generaloberſten von Woyrſch haben das Waldgebiet ſüdlich Kielce durchſchritten. — Der linke Flügel der Armee Linſingen hat Cnodorow auf dem linken Uſer des Dnjeſtr erreicht. — In den Kämpfen bei Folgaria haben die Oeſterreicher auf italieniſchem Boden Fuß gefaßt. geb 5 engliſchen Unterhaus wird eine„Arbeitsbill“ ein⸗ racht. — Ver König vo ct nach dem öſtiichen Kriegs⸗ ſchauplatz. e 5 f 5 132 a S—— FTT Sr— Der Weltkrieg. Deutſche Flieger belegten die milſtärfſchen Anla⸗ gen von Bergen bei Dünkirchen ausgiebig mit Bomben, I die milſtärſſchen Anlagen, nicht die Stadt und deren Zivilbevölkerung. Das iſt der Unterſchied zwiſche! deut⸗ ſcher und en liſch franzöſiſcher Krieg üh ung(ſ. Wochen⸗ rundſchau). Es wird nutzlos ſein, ſich mit den Feinden über den kriegsrechtlichen Begriff der„Vergeltung“ aus⸗ nmanderzuſetzen. Solchen Feinden gegenüber gibt es nur ein Beweismittel: rückſichtsloſe Anwendung al⸗ ler zur Verfügung ſtehenden Kriegswaffen in Angriff und Verteidigung. a Wu dem ruſſiſchen Ki gsſchauplatz ſind alle Unter nehmungen unſerer Truppen erfolgreich verlaufen. Mit außerordentlicher Zähigkeit ſucht die ruſſiſche Heeres⸗ Kue im Gebiet des Feſtungsdreiecks Rowno, Dubno, Luzk ie Durchſtoßung der feindlichen Linien zu erzwin⸗ Irn. Immer neue Reſerven werden herangeholt; ein Menſchenmaterial wird aufgeboten, von dem man ſich aum eine Vorſtellung machen kann. Das iſt allerdings die Manier des Nikolajewitſch, und ſo dürfte es ſchon ſeine Richtigkeit haben, daß dieſer ruſſiſche Kitchener wieder den berbefehl an der ruſſiſchen Weſt ront über⸗ nommen habe. 1 Die ruſſiſche Heeresgruppe Koledin, die gegen Lazk vorſtieß, hatte in den erſten acht Tagen einen Verluſt von 1500 höheren Offizieren zu verzeichnen, was ei⸗ nem Geſamtverluſt von 70000 Mann gleichkommen dürf⸗ Die Ruſſen ſollen nun eine Verſtär ung durch Kana⸗ dier erfahren. Ein nee„ ch ft en gnete im Weißen Meer einer engliſchen Transportflolte von 30 Dampfern, die aus Kanada Truppen nach Rußland überführten. 5 er, e ee In Perſien ſind die Ruſſen, die ſchon die per⸗ ſiſche Grenzſtadt Kaſr⸗Schirin beſetzt hatten, bereits 80 Kilometer oſtwärts zurückgeſchlagen worden. 5 1 1. Die Ereigniſſe im Weſten. 2 Der franzöſiſche Tagesbericht. WN. Paris, 23. Juni. —. 3. eck z uf Rarlsrube, Mülheim und Trier. VVV Hmisblatff der Bürgermeisterämier Seckenheim, Ivesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. alle ihre Stellungen. Auf dem rechten Ufer dauerte der er⸗ bitterte Kampf weſtlich und ſüdlich des Forts Vaux an. Ein mächtiger deutſcher Angriff vermochte gegen Ende des Tages in dem kleinen Wald ſüdöſtlich des Fuminwaldes einzudringen. Eir ſofortiger Gegenangriff warf die Deutſchen wieder hinaus. Ein neuer Angriff um Mitternacht war gegen unſere Stellungen von Fumin bis öſtlich Chenois gerichtet. An dieſen beiden Stellen zurückgewieſen, gelang es den Deutſchen, in einigen vorgeſchobe⸗ nen Teilen unserer Stellungen zwiſchen beiden Wäldern Fuß zu faſſen. Um 2 Uhr morgens ſcheiterte unter ſehr ſchweren Ver⸗ luſten ein deutſcher Angriff gegen unſere Stellungen nördlich von der Höhe 321. In der Champagne ſehr heftiger Artillerie⸗ kampf zwiſchen Maiſons de Champagne und Mont Tetu. Auf der übrigen Front war die Nacht ruhig. Eines unſerer Geſchwader nahm die Verfolgung einer Gruppe von feindlichen Flugzeugen auf, die die Abſicht hatte, Dörfer im Maastale zu bombardteren. Einer unſerer Flieger brachte auf der Verfolgung zwei deutſche Flieger zum Abſturz, einer von ihnen ſtürzte nördlich von Saiet Mihiel be enn end ab. Der andere fiel zerſchmettert zu Boden bei dem Fort Genicourt. In der Nacht zum 22. Jun warfen unſere Kampfflugzeuge zahlreiche Geſchoſſe auf Bahnhöfe und Bahnlinien bei Apremont, Grand Pre, Sept Sages, Romagne, Brieulles und auf Biwaks im Walde von Conſenvoye und militäriſche Werke nördlich von Didenhofen. Abends: In der Gegend ſüdlich von Laſſigny griff eine ſtarke deutſche Erkundungsabteilung einen unſerer vorge⸗ ſchobenen Poſten nach vorbereitendem Geſchützfeuer an, wurde aber durch unſer Feuer abgewieſen. Der Feind zerſtreute ſich und ließ mehrere Tote auf dem Gelände. Auf beiden Maas⸗ ufern hat das Geſchützſeuer aus großen Kalibern den ganzen Tag über äußerſt heftig angedauert. Auf dem linken Ufer hat der Feind ſein Feuer beſosders auf unſere Stellungen an der Höhe 304 und am Toten Mann, und auf unſere zweiten Linien in der Gegend von Esnes und Chattancourt gerichtet. Ein um 6 Uhr abends auf unſere Schützengräben zwiſchen Höhe 304 und dem Bach von Bethimcourt angeſetzter Angriff wurde nach den lebhaftem Handgranatenkampf vollſtändig abgeſchlagen. Auf em rechten Ufer konnten wir mit einem Gegenangriff den größ⸗ ten Teil der Gräben zwiſchen dem Gehölze von Fumin und Lo Chenois, in denen der Feind in der letzten Nacht Juß gefaßt cht wieder beſetzen. Von 6 Uhr abends an nahm das Ge⸗ chützfeuer an der Nordfrontſchanze vom Thiaumontgehölz, von Vaux⸗Chapitre und im Abſchnitt von La Laufee den Charakter unerhörter Heftigkeit an. In der Wövreebene war der Artillerie- kampf in der Gegend am Fuße der Maashöhen lebhaft. An der übrigen Front ziemlich lebhaftes Geſchützfeuer, beſonders in der Champagne, im Abſchnitt von Mont Tetu. Luftkrieg: Zur Vergeltung für die wiederholte Be⸗ werfung der offenen Städte Bar⸗le⸗Duc und Luneville durch die Deutſchen in den letzten Tagen haben unſere Flugzeuge mehrere Unternehmungen über feindlichem Gebiet gemacht. In der Nacht vom 22. Junt wurden 18 Geſchoſſe auf die Stadt Trier ge⸗ worfen, wo ein großer Brand ausbrach. Heute hat eine Gruppe „von 9 Flugzeugen 40 Geſchoſſe auf Karlsruhe, 175 Kilo⸗ meter von Naney geworfen, eine andere Gruppe von 10 Flugzeugen hat Müllheim am rechten Rheinufer mit Bomben angegriffen. 50 Bomben ſind auf militäriſche Anlagen de Stadt geworfen worden. Die Wirkſamkeit dieſer beiden werfungen hat feſtgeſtellt werden können. Auf dem Rückweg van Müllheim durch ein Geſchwader von Folkerflugzeugen ver⸗ folgt, haben unſere Flugzeuge ein Gefecht gehabt, während deſ⸗ ſen ein Fokker abgeſchoſſen wurde. Eines unſerer Flugzeuge mußte im Laufe des Tages infolge einer Beſchädigung landen. Unfere Jagdflugzeuge haben ſich gleichfalls tätig gezeigt. An⸗ terleutnant Nungeſſer ſchoß ſein achtes Flugzeug ab, das bei La Morville in unſere Drahtverhaue fiel. Südlich von Li⸗ hons wurde gleichzeitig ein deutſches Flugzeug durch den Ser⸗ geanten Chaunat mit dem Maſchinengewehr beſchoſſen. Dieſer hat bis jetzt 4 Flugzeuge zur Erde gebracht. Anterleutnant Guyneuer 9. Schließlich wurde in der Gegend von Einville, nördlich von Luneville, ein feindliches Flugzeug durch Geſchütz⸗ feuer herabgeholt. Zwei geſtern vormittag nordöſteich von St. Mihiel und bei der Feſte Genjeourt abgeſtürzte deutſche Fuug⸗ zeuge ſind von Unterieutnant Chaput herabgeholt, welcher bis heute 6 feindliche Flugzeuge heruntergeſchoſſen hat. Der engliſche Tagesbericht. WB. London, 23. Juni. Amtlicher Bericht vom 22. Juni: Nach Sprengung einer außerordentlich großen Mine über⸗ ſchüttete uns der Feind mit Artilleriefeuer und drang mor⸗ ens in der Nähe von Givenchy in unſere Gräben ein. Wali⸗ che Füſiliere unternahmen ſoſolt cinen Gegenangriff und warfen den Jeind, der ſchwere Verluſte erlitt, vollſtandig hinaus. Wir ließen nachts bei der Hohenzollernſchanze eine Mine ſpringen und beſetzten den Rand des Trichters. Heute herrſcht überall Ruhe. * 3— Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 23. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 23. Juni 1916: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Im Cgere⸗ mosz⸗Tal ſind die Ruſſen im Vorgehen auf Kuty. Sonß in der Bukowina und in Oſtgalizien keine Aenderung der Lage. Gegen unſere Stellungen ſüdöſtlich und nördlich von Radziwillow führte der Feind geſtern zahlreiche hef⸗ tige Angriffe. Er wurde überall abgewieſen. Die un⸗ ter dem Befehl des Generals von Linſingen kämpfenden Streitkräfte drängten nordöſtlich von Gorochow und öſt⸗ lich von Lokatzy die Ruſſen weiter zurück. Bei Lokatzr brachten unſere Truppen über 480 Gefangene und 4 ruſ⸗ ſiſche Maſchinengewehre ein. Im Stochod⸗Styr⸗Abſchnit! ſcheiterten mehrere ſtarke Gegenangriffe des Feindes. Der ruſſiſche Tagesbericht. WB. Petersburg, 23. Juni. Amtlicher Bericht vom 22 Juni. Weſtfront: Der Raum des Brüchenkspfes Uexkül wurde von deutſcher Artillerie heftig beſchoſſen. Bei Duba⸗ towka, 12 Werſt ſüdlich des W.sznyſees eroberten die Deut, ſchen Teile unſeres Grabens, es gelang jedoch, ſie wieder zurück, zuwerfen. Südlich Krewo gingen die Deutſchen über die Krew⸗ lianka. Bei Gruziatyn griff der Gegner in dichten Linien an. E wurde zerſtreut. Weſtlich Sokul am Siyr wurde ein deutſcher echenheim, Samstag, den 23. Iuni 1916. 8 T. Bote Joesheimer Anzeiger, Neckarhauſer Zeitung. Goͤinger Zeitung. In ſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 2 e 18. Jahrgang Angriff iin Gegenſtoß abgewieſen. Wir fingen ungefähr 600 Mann und nahmen ihnen einige Maſchinengewehre fort. Bet Rajniaſto am Stochod und öſtlich Woronczyn dauern die Kämp. fe mit äußerſter Heſtigkeit an. Wir machten 4 dentſche Offi · ziere und 214 Soldaten zu Gefangenen. Dieſe geringe Ge⸗ fangenenzahl erklärt ſich aus der Tatſache, daß unſere Truppen den Deutſchen keinen Pardon geben, da dieſe mit Exploſivge ſchoſſen ſchießen.— Galizien: An der Strypa weſtlich von Hajworonka eroberten unſere Truppen Grabenteile de; Feindes. Die Stadt Radautz(37,5 Kilometer ſüdlich Czernowitz; iſt genommen. 5 ö e Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 23. Juni. Amtlich wird verlautbar vom 23. Juni 1916: ö„ Italieniſcher Kriegsſchauplaßz: Geſtern war das Artilleriefeuer im Nordabſchnitt der Hochfläche von Doberdo zeitweiſe ſehr heftig. Wiederholte feindlich Infanterieangriffe auf unſere Stellungen ſüdöſtlich de; Mrzli Vrh wurden abgewieſen. Im Plöckenabſchnitt be⸗ gannen heute früh lebhafte Artilleriekämpfe. An der Do⸗ lomitenfront ſcheiterter ein neuerlicher Angriff der Ita⸗ liener auf die Croda del Ancona. Das gleiche Schick⸗ ſal hatten vereinzelte feindliche Vorſtöße aus dem Raume von Primolano. Im Ortlergebiet beſetzten unſere Trup⸗ pen mehrere Hochgipfel an der Grenze. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: An der unteren Vojuſa Geplänkel. Lage unverändert. Ereigniſſe zur See. 155 Am 22. Juni abends hat eine Gruppe von See⸗ flugzeugen feindliche Stellungen bei Monfalcone erfolg⸗ reich mit Bomben belegt. Am 23. Juni früh hat ein Seeflugzeuggeſchwader Venedig angegriffen. In Forts Nicolo, Alberoni, in Gasanſtalt, beſonders aber im Ar⸗ ſenal wurden mit ſchweren Bomben viele Volltreffer er⸗ zielt und ſtarke Brände hervorgerufen. Die Flugzeuge wurden heftig aber erfolglos beſchoſſen und kehrten un⸗ verſehrt zurück. Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 23. Juni. Bericht des Hauptquartiers. Jufelge von Angriffen unſerer Truppen wurden die Ruſſen im Engpaß von Paitac aus dieſem in öſtlicher Richtung auf Kerend zurückgeworfen. Der Engpaß von Paitac, 80 Kilometer öſtlich von Kafr⸗ Schirin, iſt in einer bergigen Gegend. Wir ſtellten feſt, daß infolge des Treffens am 18. Juni, das nördlich von Kerend zwiſchen perſiſchen Kriegern und ruſſiſchen Abteilungen ſtattfand, die letzteren in Unordnung zurück⸗ gezogen wurden. GKG. Kon ſtautinopel, 23. Juni. Der albaneſiſche Führer Eſſad Paſcha, der nach Italien entflohen iſt, iſt wegen ſeines Zuſammengehens mit den Feinden des Sultanats und Kalifats vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden. Das ihm gehörige Landhaus in Erkiöi wurde beſchlagnahmt. * Neues vom Tage. GKG. Berlin, 23. Juni. Die Unterlaſſung der Meldung des Verluſtes der deutſchen Kriegsſchiffe„Ro⸗ ſtock“ und„Lützow“ nach der Seeſchlacht vor dem Ska⸗ gerrak iſt nach dem„N. Rotterd. Courant“ darauf zu⸗ rückzuführen, daß zur Zeit, als der erſte Bericht über die Schlacht veröffentlicht wurde, die beiden Schiffe noch nicht geſunken waren, ſondern nach einem deutſchen Ha⸗ fen geſchleppt wurden. Da ſie beide beſchädigt waren, ging das laugſam, ſchließlich ſind die Schiffe, nachdem alle Ueberlebenden, auch die Verwundeten, von Bord ge⸗ holt waren, doch geſunken. Hätte man im Bericht der Admiralität gemeldet, daß man verſuche die Schiffe zu bergen, ſo wären zweifellos engliſche Torpedojäger aus⸗ geſchickt worden, um die havarierten Schiffe in den Grund zu bohren. Aus dieſem Grunde mußte darüber geſchwie⸗ gen werden. i Berlin, 23. Juni. In Berlin wurde ein Bund Deutſcher Dörrgemüſefabriken gegründet. 8 Haslach im Kinzigtal), 23. Juni. Stadtpf irrer Dr. Hansjakob, der bekannte Volksſchriſtſteller, iſt heute früh 4 Uhr im Alter von 79 Jahren mach län⸗ gerem Leiden geſtorben. 3 Paris, 23. Juni. Die Kammer nahm mit 454 gegen 89 Stimmen eine Tagesordnung an, die der Re⸗ gierung das Vertrauen ausdrückt.(Das iſt das Er⸗ gebnis der 7 Geheimſitzungen.) G. K. G. Paris, 23. Juni. Herve ſchreibt:„Wir wollen es Salandra(Italien) nie vergeſſen, daß er won der erſten Stunde des Kriegs an uns Sicherheit gegeben hat, daß wir in aller Ruhe den Transport unſerer Armee von Algier nach Frankreich ausführen und au⸗ .. ere Wieſes. unſere Heere nach dem Elſ e ß ſchicken konnten.“ Dieſes Eingeſtändnis iſt wichtig.) Sofia, 23. Juni. Die Be atungen der Poſt⸗ und Telegraphenverwaltungen des Vierbundes zur Verbeſſe⸗ rung des militäriſchen und privaten TLelegraphenver⸗ kehrs durch Vermehrung der Linien und Einſte luna 5 l heute zum l nfamme n 3 e Athen, 22. Juni.(Reuter.) Das neue Kabi⸗ nett wird heute nachmittag beeidigt. Zaimis iſt Mini⸗ ſterpräſident und Miniſter des Aeußern. Die Geſand⸗ ten des Vierverbandes haben ihren Regkerungen auem⸗ pfohlen, die Blockade aufzuheben. 851 Die merikaniſche Frage. Waſhington, 23. Juni. General Fuuſton for⸗ dert 60000 Mann Miliz für den Grenzdienſt. Kriegs⸗ ſchiffe werden nach der mexikaniſchen Küſte geſandt und man beſpricht die Frage einer Blockade Mexikos. Man fürchtet, daß ernſte wirtſchaftliche Nachteile hauptſächlich für Canada entſtehen können. Waſhington, 23. Juni.(Reuter.) Der mexika⸗ niſche Geſandte erhob bei Lanſing Beſchwerde darüber, daßGeneral Perſhing Caſa Grande beſetzt habe und er⸗ klärte, dieſes Vorgehen bedeute eine offene Feindſeligkeit. Wir müſſen durchhalten! König Ludwig rief in Kelheim dem deutſchen Volk zu:„Wir müſſen durchhalten, und wenn es auch ſchwer 25 wird!“— Und es wird ſchwer ſein, darauf hat ſchon der Präſident des Reichsernährungsamts von Batocki im Reichstag hingewieſen, als er ſagte, die Uebergangs⸗ zeit, alſo die Friſt von Mitte Juni bis zur neuen Ernte wird eine weitere Einſchränkung zur unabwend⸗ baren Pflicht und Notwendigkeit machen. Dafür werde uns aber der zu erwartende Segen des Ackers reich⸗ lich entſchädigen, denn wenn nichts Unvorhergeſehenes dazwiſchen komme, werden wir einer Ernte entgegen⸗ ſehen dürfen, die diejenige des Fehljahrs 1915 weit übertreffe. Die Uebergangszeit iſt gekommen; in den Scheu⸗ ern und Kellern ſind die Vorräte zuſammengeſchmolzen und die vierte Bitte des Vaterunſers hat heule einen ernſteren Klang als ehedem. Wir müſſen uns für die Uebergangszeit noch mehr einſchränken und müſſen für einige Wochen Schmalhans Küchenmeiſter ſein laſſen. Unſeren Feinden ergeht es nicht beſſer. Aus den Verhandlungen der franzöſiſchen Kammer haben wir er⸗ fahren, daß jenſeits der Vogeſen ein wirklicher Notſtand herrſcht, der bis in die Schützengräben reicht; daß wohl von Amerika Lebensmittel, von deren eigenen Beſtand der letzte Reſt ſchon aufgezehrt iſt, eingehen, aber zu faſt unerſchwinglichen Wucherpreſen. Dazu kommt daß die bevorſtehende Ernte in Frankreich einen Minderer⸗ trag von 30 v. H., alſo faſt von einem Dritteil er⸗ geben wird. In Rußland, dem größten Agrarſtaat der Welt, ſchleicht das bleiche Geſpenſt des Hungers durch Städte und Dörfer, und die Volksvertretung, die Du⸗ ma, tagt ſeit langer Zeit, um Mittel und Wege zu inden, dem Mangel zu ſteuern. Vier fleiſchloſe Lage in der Woche ſind als dürftiger Notbehelf angeordnet worden, aber der ruſſiſche Ackerbaumin ſter Naumow mußte ſelbſt zugeben, daß keine allzu großen Hof nun⸗ gen daran geknüpft werden dür ten, denn die Durch⸗ führung einer Lebeusmittelverteilung wie in Deutſch⸗ land wäre wegen der außerordentlichen Verwaltungs- ſchwierigkeiten für ruſſiſche Verhältniſſe undenkbar. In Italien ſind Straßenkrawalle wegen der Lebens mit el⸗ knappheit an der Tagesordnung, aber auch in England das doch angeblich die Meere und die Seehandels⸗ ſtraßen beherrſcht und vermeintlich alle Schätze der Welt ich dienſtbar machen kann, hat die Teuerung eine nie dageweſene Höhe erreicht; dort werden für den Zent— ner Kartoffeln im Großhandel 17 Mark bezahlt, der ruchtbaren Holland herrſcht Mangel. Aus Amſterdam iſt erſt dieſer Tage gemeldet worden, daß die Hun⸗ gernden ſich in den Straßen zuſammenrotteten und Brot verlangten. 5 In Deutſchland haben wir jetzt einen gewiſſen Mau⸗ gel, der durch die vorjährige Fehlernte hervorgerafen iſt. Es kann und ſoll nicht geleugnet werden, daß der Mangel durch eine Reihe von Mißgreffen in der Ver⸗ waltung fühlbarer geworden iſt, als er an ſich wäre. Aber wir haben keine Not. Das muß mit aller Deutlichkeit geſagt werden. Wenn man das Le⸗ ben und Treiben in den größeren Städten betrachtet, könnte man ſogar zu dem Glauben kommen, daß wir vor dem Kriege kaum fünf Mark koſtete. Selbſt in dem im Ueberfluß ſchwinmen wie nur je einmal. Aber frei⸗ lich dieſer Schein trügt. Nur ſollten Leute, die auch in ernſteſter Zeit dem Genußleben nicht entſagen kön⸗ nen, nicht über Not und Entbehrung klagen; ſie haben dazu kein Recht. 5 i Aber auch alle, die ſich wirkliche Entbehrungen auf⸗ erlegen wollen und müſſen, ſollen nicht kleinmütig wer⸗ den. Was ſchadet es, wenn wir auf dieſe oder jene Gewohnheit, die uns lieb oder gar zum Bedürfnis gewor⸗ den iſt, verzichten? In dieſer großen Zeit der Not⸗ wendigkeiten kommt den Gewohnheiten überhaupt keine Bedeutung mehr zu. Und wie manche Werte bleiben unbeachtet oder werden ſinnlos vergeudet, weil wir in den Zeiten der Fülle ſie nicht mehr ſchätzten und ihr Ge⸗ wicht im Haushalt des Daſeins noch nicht genügend zu begreifen gelernt haben. Die Uebertretung der ewi⸗ gen Naturgeſetze durch den Dünkel der ſich ſuverän gehabenden ſogenannten Ziviliſation bleibt nicht unge⸗ ſtraft, aber eine Zeit, wie wir ſie jetzt zu durchleben beſtimmt ſind, iſt wohl dazu angetan, das Nachdenken über Selbſtverſtändlichkeiten, die unſerem Be vußtſein viel⸗ fach leider verloren gegangen ſind, zu ſchärfen. Unter dieſem Geſichtswinkel wird uns die Gegenwart zer Schule dienen, die uns zur ſtrengen Pflicht erzieht, zur wohl⸗ verſtandenen Pflicht gegen uns ſelbſt, gegen das Vater⸗ land und Volkstum, zur Pflicht aber vor allem auch gegen diejenigen unſerer Volksgenoſſen, denen der all⸗ gemeine Mangel zur wirklichen Not werden könnte. Wir ale wiſſen, daß es um Sein oder Nichtſein geht, daß etzt gerade unſere Feinde zu einem großen Schlage ausholen, um uns zu vernichten. Die treue Wach! unſerer Heere, ihr tapferer Opfermut läßt uns der feind⸗ lichen Abſichten ſpotten. Um ſo mehr aber haben wir die Pflicht, unſeren Feldgrauen zu beweiſen, daß ſie nicht für Unwürdige das Leben in die Schanze ſchla⸗ gen und daß wir Daheimgebliebenen mit ihnen wett⸗ eifern die Pflicht zu tun. Lachende Fluren, üppig heran⸗ reifende Saaten winken uns als Siegespreis, wie dem Kriegsmann der Eichenkranz. Noch eine kleine Spanne Zeit, dann werden wir die Früchte ernten können. Bie dahin aber müſſen wir durchhalten.—n. Der Krieg nach dem Kriege. Die Verhandlungen in Paris über die wirlſchaft⸗ lichen Maßnahmen des Dreiverbands während und nach dem Kriege, die am 14. Juni begonnen haben, ſind am 17. ds. Mts. zum Abſchluß gekommen. Rußland hatte an ihnen amtlich nicht teilgenommen, ſondern war nur inſoweit vertreten, um über den Gang der Bera⸗ tung auf dem Laufenden zu ſein, es wird alſo auch woh die gefaßten Beſchlüſſe für ſich nicht als unbedingt bin⸗ dend anerkennen wollen, da ſeine beſonderen Verhält⸗ niſſe in geographiſcher, wirtſchaftlicher und politiſcher Beziehung ſich mit denen der Weſtmächte nicht ohne weiteres in einen Topf werfen laſſen. Aus den geei⸗ chen Gründen hat auch Japan die amtliche Mittäter⸗ ſchaft zunächſt abgelehnt. Die Einheitlichkeit der wirt— ſchaftlichen Kampffront beſchränkt ſich alſo zunächſt auf England, Frankreich und Italien. Die Beſchlüſſe ſind in drei Abſchnitle zuſammenge— t: 1.) Maßregeln für die Zeit des Krieges. 2.) Uebergangs⸗ maßregeln für den Zeitabſchnitt des Wiederaufbaus von Han del, Induſtrie, Landwirtſchaft und Flotte in den verbündeten Län⸗ dern. 3.) Dauernde Maßregeln für die Zuſammenarbeit und den gegenseitigen Beſtand der Verbündeten. Die Beſchlüſſe endigen mit einer Erklärung, in der es heißt: Die Maßregeln für di Zeit des Krieges beſtimmen, daß die Verbündeten ihren Staats⸗ angehörigen den Handel verbleten 1. mit den Einwohnern der feindlichen Länder, gleichgültig welchen Staates Angehörige ſie ſind, 2. mit den feindlichen Angehörigen, gleichgültig wo ſie ihren Wohnſitz haben, 3. mit einzelnen Perſonen, Geſellſchaf⸗ ten, Handelshäufern, die dem Einfluß des Feindes unterworfen ſind. Die Verbündeten werden außerdem allen aus den Län⸗ dern des Feindes ſtammenden Waren den Eingang in ihr Gebiet unterſagen und werden insbeſondere die bereits gegen die Le⸗ bensmittelverſorgung des Feindes getroffenen Maßnahmen zur Vereinheitlichung der Bannwarenliſte und entſprechende Anord- nungen vervollſtändigen. Die Uebergangsmaßregeln beſtimmen daß die Verbündeten, da der Krieg alle Handelsverträge der Verbündeten null und nichtig gemacht habe, dem Feind die Zubilligung einer Vergünſtigungsklauſel für eine Anzahl von Jahren verweigern. Zugleich kommen die Verbündeten überein ſich gegenſeitig während dieſer Reihe von Jahren in jedem mög⸗ lichen Maß Ausgleichsmärkle zu ſichern. Ste beſchließen, einen 15 aum ſeſtzuſezen, wahrend deſſen ut den fe lichen Mächten einer beſonderen Aufſte von Schutznor unterworfen jein ſoll und daß die ſtrien, die die Landesverteidigung intereſſieren, den feindliche ntertanen auf ihrem Gebiet unterſagt ſein ſoll. Die Verbün⸗ deten werden unverzüglich die nötigen Maßnahmen treffen, uf ſich von jeder Abhängigkeit von den feindlichen Ländern frei zu machen bezüglich der wesentlichen Rohſtoffe und Fabrißate Sie werdeg ſchließlich ein gemeinſames Syſtem und eine Ver⸗ einheitlichung der Geſetzgebung vorbereiten in Bezug auf Pa⸗ tente, Fabrikmarken, Schutz des literariſchen und künſtleriſchen Eigentums. 1 Ueber die Durchführbarkeit der Beſchlüſſe, deren Einzelheiten ja wohl noch erheblich größere Schwlerig⸗ keiten bereiten werden als die Aufſtellung der allge meinen Richtlinien, ſind die Anſichten ſelbſt in der Reihen unſerer Feinde nicht einig, aber man wird ſich* doch hüten müſſen, die Sache zu leicht zu nehmen, wil es bei uns unter dem Einfluß des nicht immer als glücklich bewährten Berliner Optimismus wohl vielfach geſchieht. Man darf nicht vergeſſen, daß England ſeine letzt Kraft daran zu ſetzen enkſchloſſen iſt, Deutſchland politiſch und wirtſchaftlich auf Jahrzehnte hinaus ohnmächtig zu 1 machen. Findet es, daß dieſe Abſicht darch Maßnahmen wie ſie den Beratenden in Paris vorgeſchwebt haben zu erreichen wäre, ſo werden ſie in irgend einer Forn durchgeführt werden, und wenn die ganze Welt dar Daß freilich die anderen„Verbündeten“ nicht weniger die Leidtragen über zum Opfer gebracht werden müßte. den ſein würden, als im Falle des Gelingens das böſe Deutſchland, daran iſt wohl kaum zu zweifeln, aben über ſolche Bedenken hilft dem verblendeten Frankreich vorerſt der krankhafte Haß gegen Deutſchland und dit verletzte Eitelkeit, die keine Niederlage ertragen kann; hinweg, und Italien iſt ſo ganz auf Gedeih und Ver⸗ derb in die Abhängigkeit Englands geraten, daß eine ſelbſtändige Entſcheidung von ihm nicht mehr zu erwar⸗ Weil aber die größten Kälber ihre Metzgen ſelber zu wählen pflegen, ſo iſt Frankreich als die tre: ten iſt. bende Kraft für den Krieg nach dem Krieg aufgetre⸗ ten, England hat ihm klug und wohlwollend den Vorrang gelaſſen, um einſt ſagen zu können: Du haſt es gewollt,. Freund Daudin! a Wie ſeinen Verbündeten alſo der Krieg nach den Krieg bekommen, wie und zu welchem Preis z. B. Ita- 3 lien ſeine Kohlen erhalten wird, das ficht Britanmer wenig an, ſein Ziel iſt unverrückt auf Deutſchland ge Deutſchland ſoll gen Oſten von dem Zugang richtet. gan nach Aſien ferngehalten werden, es ſoll aber auch ſein Wettbewerb von den Küſten der Atlantis ferngehelter 1 werden. Mit dieſem Vorſätz unſeres unerb'ttlichſten Fein des werden wir rechnen müſſen, ihn zu bekämpfen iß die Aufgabe, von deren Löſung die politiſche und wirt ſchaftliche Zukunft Deutſchlands abhängt. S. S. S. can muß die Beobachtung machen, daß die wirt; ſchafkliche Lage des Reichs, die durch die engliſche Blol⸗ kade eine ſchwierige geworden iſt, im neutralen Ausland nicht immer das richtige Verſtändnis findet; daß es nicht gewürdigt wird, wenn Deutſchland nur unter un⸗ verhältnismäßigen Anſtrengungen ſeine Handelsbeziehun⸗ gen nach auswärts aufrecht erhalten kann. So ind in 3 letzter Zeit aus der Schweiz, und zwar nicht etwa bloß aus der welſchen Weſtſchweiz Stimmen herüberge— 1 klungen, die befremden mußten. Deutſchland liefert der Schweiz, trotz der eigenen Blo kade 2 Waren, die es ſelbſt hervorbringt und fabriziert: Kohle, Eiſen, Stahl, Blei, Zink, Düngemittel, Kartoffeln, Soda, pharmazeutiſche Produkte, Teerfarben, Heeresbedarf aller Art((Kanonen, Munition, Flugzeuge, Scheinwerfer). Kohle, Eiſen und eine große Anzahl che⸗ miſcher Erzeugniſſe werden ohne Gegenlei⸗ ſtung abgegeben. Deutſchland, bei ſeinem Mangel an Rohſtoffen, auf ei e möglichſt weitgehende Beanſpruchung von Gegenleiſtungen 9 augewieſen iſt. Die deutſche Kohle iſt für die Schweiz ein Lebenselement. Ueber 20000 deutſche Arbeiter ſind nur für die Förderung der nach der Schweiz beſtimmten Kohle tätig. Von der Gegengruppe, dem Vierverband, bekommt die ——— r.— Englands Verrat deutſche Tat. Roman aus der Zeit des Weltkriegs von M. Blank. 2. Fortſetzung.(Unberecht. Nachdr. verboten.) a„Meine Veberzeugung, Sir! Deshalb habe ich der Gräfin Gyönghövy auch ſchon den Vorſchlag gemacht, in meinem Schloß in Poitier die Schloßherrin zy wer⸗ den. Sie hat leider abgelehnt. Das Grafengeſchlecht der Gyönghövy iſt alt und vornehm genug, um auch für einen Peer von England eine ſehr vorteilhafte Verbin⸗ 5 ßes Vermögen * f 5 3 „So haben Sie ſich ſchon . 1 f g 5 15 ich nill niſſen, mit welchen Menſchen ich ſchließ⸗ lich am Tiſche ſitzen muß.“ ſc. „Das iſt ein Grund. Aber es wird für jeden ur Gefahr, mit der ſchönen Gräfin am Tiſche zu ſitzen.“ 0„Ich wüßte ſchon, wie man auch eine Gräfin Gyöng⸗ hövy gewinnen müßte, wenn ich erſt an ſolche Abſich⸗ ten dächte. Aber davon bin ich noch weit entfernt.“ „Das hätte der Fuchs verſichern müſſen, ehe er nach 55 3 geſprungen iſt. Kennen ſie die Fabel?“ Nein!“, Dann verſtummke das Geſpräch, denn nahe an dem Tiſche der beiden gingen der alte Graf von Gyönghövy ckten, erkundigt, Sir? Tas iſt E Da nickte der Marquis mit dem Kopfe. „Ja, ja! Was Sie jetzt denken, das dachten ſchon viele und das werden ſich gewiß noch viele andere denken.“ a „Einer aber wird dieſe Gedanken doch erfüllt ſehen.“ „Ja! Und ich geſtehe zu, daß ich den einen benei⸗ den werde.“ l e „Ich weiß es noch nicht!“ E „Klug geſagt, Sir! Sie möchten ſich ſelbſt nicht be⸗ neiden. Wer kann es auch wiſſen? Vielleicht werden Sie es ſein?« Mir ſcheint nur, als forderte eine Gräfin Gyönghövy etwas mehr als die Leidenſchaft eines Peers von England.“ 0 5 „Leidenſchaft? Trägt man dieſe auf einem Präſen⸗ tierteller zur Schau? Wenn ich will, dann beſitze ich Leidenſchaft genug, um meinen Willen auch zu er⸗ zwingen e e ee 2 Kapitel. 8 e Es war am Abend des gleichen Tages. Der demk⸗ le, wolkenloſe Himmel war mit Tauſenden von Ster⸗ nen überſät; der Mond warf ſein ſilbrig⸗fahles Licht über den Hügel hin, auf dem das mauriſche Viertel auf⸗ gebaut iſt. In grünlichweißem Schein leuchteten die Mauern der Häuſer mit ihren flachen Dächern, und oben thronte der in ſeiner Silhuettenwirkung gewal⸗ tige Bau der alten Burg der Deys, die Kasba, die nun zu Kaſernen umgebaut worden war. Im Garten des Hotels waren Palmen und Farnen angepflanzt, und an künſtlich angelegten Hängen wucher⸗ ten ſtark duftende Geranien, die hier faſt armdicke Stäm⸗ me gewinnen. Da und dort leuchtete eine weiße Mar⸗ morgruppe hervor. f 7 In dem mauriſchen Pavillon, in dem an manchen Abenden eine kleine Muſikkapelle ſpielte, ſtand eine hohe, ſchlanke Geſtalt. Der Mond warf ſein fahles Licht auf 9 das feingeſchnittene Geſicht mit dem tiefſchwarzen Haar. Es war die Gräfin Marta Gyönghövy. f Ihre ſchmalen Hände, die jeden Künſtler durch die 1 zierlichen Formen entzückt haben würden, ſtützten ſich auf die Brüſtung. So ſtand ſie, der Halle abgewandt, und träumte in die Nacht hinaus. ee 1 Und wundervoll waren dieſe afrikaniſchen Nächte! Die Gräfin hatte zwar von der Welt ſchon ſo viel ges ſehen, daß ſie durch nichts überraſcht werden konnte. Sie hatte ja einen Vater, der ſelbſt keinen anderen Willen kannte, als ſeinem einzigen Kinde, durch das er die geliebte junge Frau verloren hatte, das Glück zu ges- ben. Seine Tochter ſollte ihm den ſchweren Verluſt erſetzen, und er wollte nur eines: ſie glücklich wiſſen Aber Glück! Was war Glück!äů Marta Gyönghövy hätte am glücklichſten ſein müſſen, wenn Reichtum allein Glück zu geben vermöchte; der Vater verwöhnte ſie mit ſeiner Liebe, ſie hatte die gigan⸗ tiſchen Wunder der Hochgebirge in der Schweiz geſehen, den Zauber des ewigen Tages in den ſtillen Fjorden Norwegens genoſſen, ſie kannte die Buntheit des Orients. Und dennoch hatte ſie oft die Empfindung, als müßte das Glück doch noch etwas mehr ſein. Soviel ſie auch auf ihren Reiſen und auch in der 5 Heimat unter Menſchen gekommen war, ſo hatte ſie ſich doch zumeiſt einſam gefühlt: ſie hatte von der Mut- ter die Träumernatur geerbt, die damit nicht allein zu⸗ frieden ſein konnte, Redensarten zu hören, die von 45 5 dem und überall dieſelben waren. Ihr ſchien es oft wären alle Menſchen nur Puppen. weil ſie beſſen Beſorgnis ung 8 1 usübung Nn Indu⸗ —— 22 2—.—y————— Das iſt ſehr zu beachten, da Ueber 20 000 wehrfühige Leute, die die deutſche Heeresverwaltung nicht leicht entbehren kaun. W ———-———U—Uœ n———— „* ˙ A. ²˙ R 8 g 1 . 3 uu een bor einigen Tagen ron zi Hauſe entfernt, Schweiz in der Hauptſache Lebens- und Futtermittel, etalle(mit Ausnahme von Eiſen, Zink und Blei) und Daumwolle. Die Mächte der Entente ſind nicht, wie Deutſchland, vom überſeeiſchen Verkehr abgeſperrt. Daß Deutſchland f ich, infolge der völkerrechtswidrigen Blok⸗ kade andern Lebensnotwendigkeiten gegenüberſieht als die Verbandsſtaaten, wird ber der Beurteilung deutſcher Ausfuhrbeſchränkungen kaum jemals berückſichtigt. „„Woher kommt das? Die Vierverbandsſtaaten, die bei der Verſorgung der Schweiz das kleinere Opfer bringen und nur Waren dahin ausführen, die ſie nicht ſelbſt erzeugen, für die ſie alſo auch keine Arbeits'räfte den eigenen Bedürfniſſen entziehen müſſen, ſie haben ich die größere Machtbefugnis geſichert. Sie haben nie„Societe Suiſſe de Surveillance Cconomique“ (Schweizeriſche Geſellſchaft zur wirkſchaftlichen Ueberwa⸗ chung) oder kurz S. S. S. genannt, gegründet, durch ie ſie eine ſcharfe Aufſicht über die von ihnen der Schweiz zugeführten Waren, zugleich aber in noch höhe⸗ zem Maße über die von der Schweiz nach Deutſchland“ im Gegenſeitigke tshandel geleferten Erzeugniſſe ausüben. Ganz konnten ſie die Ausfuhr nach Deutſchland nicht unterbinden, da ſie aus guten Gründen die Haupebe⸗ dürfniſſe der Schweiz, Kohlen, Eiſen, Eiſenfabrikate, che⸗ miſche Erzeugniſſe uſw. weder liefern können noch wol⸗ len. So haben ſie geduldet, daß gewiſſe Erzeugniſſe, aber nur in ganz beſtimmten, möglichſt gering bemeſſenen Mengen von der Schweiz nach Deutſchland ausgeführt werden dürfen, wie Schokolade, beſtimmte Seidenwaren, Uhren, Stickereien, kondenſierte Milch, Hutgeflechte u. a. 8 Deutſchlaud ſah ſich nun in der letzten Zeit in die Lage verſetzt, die Ausfuhr von Soda nach der Schweiz etwas einzuſchränken, was in den ſchweizeriſchen Blät⸗ tern ſehr übel vermerkt wurde. Niemand dachte daran, zu fragen, ob Deutſchland nicht vielleicht ſelbſt in Be⸗ drängnis ſei. Es hieß einfach:„Wir ſind auf die deut⸗ ſche Soda angewieſen, und wenn uns die Zufuhr be⸗ schnitten oder gar geſperrt wird, ſo kann das nur ein Gewaltakt ſein; denn Deulſchland iſt einfach verp lichtet, der Schweiz zu liefern.“ Daß auf deutſcher Seite Fett⸗ Mangel herrſcht, daß die Soda als Erſaßſtoff für die Seife verwandt werden muß, davon ſand ſich in der ſchweizeriſchen Preſſe kein Wort. Wohl aber las man, daß der deutſche Handel ich immer größere Uevergriffe gegen die Schweiz erlaube. Dabei hat die deulſche Re⸗ gierung ſogar ausdrücklich die genügende Verſorgung der Schweiz mit Soda für die nächſten Monate ſicher⸗ geſtellt. Die S. S. S. iſt eine private Organiſation, wie Neichbedeutende N. O. T. in Holland, und ſie wird von Schweizer geleitet, ſie beſitzt aber kraft der Verbandsſtaa⸗ ten Machtmittel, wie ſie nicht einmal der Bundesregie⸗ kung zuſtehen. Die Drohung der Einfuhrſperre genügt, um die Schweiz erzittern zu machen. Und von dem Droh⸗ mittel wird ausgiebiger Gebrauch gemacht, je länger, je mehr. Die brutale Rückſichtsloſigkeit, die man offen gegen Griechenland handhabt, wird mehr unter der Decke, damit der Schein des„beſchügenden Wohlwollens gegen die Neutralen“ nicht gar zu ſehr geſtört wird, durch das erkzeug der S. S. S. in der Schweiz, der N. O. L. in Holland angewendet. In Schweden, Norwegen und Dä⸗ nemark, ja ſelbſt in den Vereinigten Staaten(her iſt es der gekaufte„Textiltruſt“) beſtehen ähnliche Geſell⸗ chaften mit den gleichen Zwecken. In Rumänien hat England durch die Stillegung der Mühlenbetriebe gegen ohe Entſchädigung des gleiche Manöver verſucht, aller⸗ ings mit geringem Erfolg, weil nur diejenigen Mühlen zuf den Plan eingingen, die aus Mangel an deutſchen aſchinen ſo wie ſo nicht mahlen konnten; das Gels war hier alſo weggeworfen. 155 5 Die Schweiz ſoll nun aber gezwungen werden, ihre Ausfuhr nach Deutſchland immer mehr einzuſchränken — er am liebſten ganz einzustellen und man hat durch die S. S. S. bereits Daumenſchrauben anſetzen laſſen, als die Bundesregierung aus ſehr naheliegenden Gründen nicht darauf eingehen wollte. Der Vierverband ver⸗ kingerte zunächſt die Einfuhr der Baumwolle und er⸗ ärte mit der unſchuldigſten Miene, bei der Tauchboot⸗ gefahr könnte nicht mehr geliefert werden. Die ſchwet⸗ Nriſche Webeinduſtrie leidet denn auch bereits unter Nohſtoffmangel. Aber der Vierverband iſt bereit, die Schrauben noch kräftiger anziehen zu laſſen, bis die Schweiz mürbe wird. 5 8 Leider ſind es nur wenige Schweizer Blätter, die gegen die Einfuhrbeſchränkung der andern Seite, die ihren Grund in brutalſter Willkür hat, die Stimme er⸗ heben. Um ſo ungerechtfertigter ſind daher die Vorwürfe 1850 Deutſchland, das ſich doch in einer Zwangslage be⸗ lindet. Man ſollte in der Schweiz wohl bedenken, daß, wenn ſie ſich dem Druck der S. S. S. nicht mehr zu entziehen vermöchte, Deutſchland dann auch nicht mehr in der Lage ſein könnte, ſeine wertvollſten Erzeugniſſe und die Arbeitskraft von vielen Tauſenden der Schweiz erner ohne Gegenleiſtung zur Verfügung zu ſtellen. 5 Baden. .) Karlsruhe, 23. Juni. Die kirchlich⸗liberale Vereinigung Badens tagte geſtern hier. Sie begann um halb 11 Uhr mit einer Vorſtandsſizung, der um 11 Uhr die Vertrauensmännerverſammlung folgte, die ſich aas⸗ ſchließlich mit inneren Angelegenheiten der Vereinigung befaßte. In der ſich dann kurz nach 12 Uhr anſchlie⸗ genden Mitgliederverſammlung wurde der Kaſſenbericht erſtattet und dem Rechner Entlastung erteilt. Bei den Neuwahlen des Vorſtandes wurden die bisherigen Vor⸗ 0 ſtandsmitglieder mit Pfarrer Nuzinger als Vorſitzender diedergewählt. Die für den Nachmittag angeſetzten Be⸗ katungsgegenſtände kamen nicht zur Verhandlung. Karlsruhe, 23. Juni.(Dieb.) Wegen un⸗ gefähr 100 Diebſtählen von Liebesgabenpaketchen wurde der 17jährige Joſeph Sturm aus Baiersbach vom Schöf⸗ engericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. „ Mannheim, 23. Juni.(Ertrunken.) Ge⸗ tern nachmittag iſt der 16jährige Fabrikarbeiter Otto Follmer von Ludwigshafen im Neckar ertrunken. a(Heidelberg, 23. Juni. Zwei hoffnungsvolle Burſchen im Alter von 11 und 14 Jahren aus Mann⸗ im wurden hier verhaftet. Die 1 hatten ſich ich hier herum⸗ 222 ³ðiQ n ⁵ð& d ⁵ði e dd d getrieben und verſchiedene Uhren, darunter eine im Werk don 300 Mark, geſtohlen. Als ſie die goldene Uhr derkaufen wollten, ſchöpfte man Verdacht und verhaftete die Burſchen. Lokales. Seckenheim, den 24. Juni 1916. — Munition- Ahren. Bekanntlich iſt die ſchweizeriſche Regierung nach beſten Kräften beſtrebt, die ſtrengſte Neutralität nach allen Seiten hin zu wahren. Im Gegenſatz hierzu überläßt ſich derjenige Teil der ſchweizeriſchen Bevölkerung, deſſen Mutterſprache franzöſiſch iſt, einem blinden Haß gegen Deutſchland, der u. a. dazu führte, daß ſofort nach Kriegsausbruch eine Anzahl Schweizer Taſchenuhrenfabriken Kriegsbedarf für Frank⸗ reich und England erzeugten, trotzdem die Deutſchen die weitaus größten Abnehmer der Schweizeruhreninduſtrie ſind. Dies hinderte jedoch jene Firmen nicht, ihre Taſchen⸗ uhren nach wie vor in Deutſchland zum Verkauf anzubie⸗ ten. Daher haben ſich die Verbände der mit Taſchuhren handelnden Gewerbetreibenden zuſammengeſchloſſen und einen„Speerausſchuß der Uhrenkäufer Deutſchlands“ ge⸗ bildet, deſſen Aufgabe es iſt, die Grzeugniſſe derjenigen fünfzehn Schweizer Taſchenuhrenfabrikanten, die unſeren Feinden Munition liefern, vom Deutſchen Markte auszu⸗ ſchließen. Es gibt gleichwertige Uhren in genügender Menge, die von wirklich neutralen Fabrikanten der Schweiz hergeſtellt werden. Jedes Uhrengeſchäft, das ſich verpflichtet hat, keine„Munitionsuhren“ zu führen, hat von dem genannten Sperr⸗Ausſchuß eine diesbeſcheinigende Aus⸗ weiskarte erhalten, Vaterländiſche Pflicht eines jeden Deutſchen iſt es, ſich beim Kauf einer Taſchen⸗ oder Arm⸗ banduhr jenen Ausweis vorlegen zu laſſen, oder beim Bezug von Außerhalb eine Abſchrift dieſes Ausweiſes zu fordern; dann wird kein Fabrikant unterſtützt, der ſich aus Haß gegen Deutſchland, in den Dienſt der uns feind⸗ lichen Mächte geſtellt hat. — Infolge verſchiedener Umſtände war der Abſatz der Bad. Rote 7 Loſe nicht genügend, um die Ziehung wie angeſetzt am 26. Mai vorzunehmen und mußte dieſelbe daher auf 21. Juli verlegt werden, an welchem Tage ſie garantiert ſtattfindet. Ein früherer Termin iſt wegen der Klaſſenlotterie nicht möglich. Loſe à 1 Mk, 11 Loſe 10 Mk. ſind ſolange Vorrat reicht, bei Lotterie⸗Unternehmer J. Stürmer Straßburg i. E. Langſtr. 107, Filiale Kehl a. Rh. und allen Los⸗ verkaufſtellen zu haben. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim 8 Gottesdienst⸗Orduung. der evang. Kirchengemelnde der Rath. Kirchengemeinde Sonntag, den 28. Juni 2. Sonntag nach Pfingſten. 1. S. n. Primitatis.(25 Juni 1916) ½10 Uhr Hauptgottesdienſt ¼8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. 1 Jugendgottesdienſt ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Uhr Chriſtenlehre für die 1 Uhr: Chriſtenlehee. männl. Jugend. ½2 Uhr: Fronleichnamsan⸗ dacht mit Segen. 8 Uhr: Kriegsbittandacht mit Segen. Seöträsſnaraſſe(äöladlfnarnade) Ladenburg. unter Bürgschaft von 6 Gemeinden. Annahme von Spareinlagen, 4% tägl. Verzinsung. Auch kostenfreie Einzahlungen auf Postscheckkonto 5444 Karlsruhe und Girokonto bei der Badischen Bank Mannheim Einlagenschutz durch Sperrmassregeln und strengste Verschwiegenheit. eee FskEgLIdER ATELIER Inhaber E. KR E GEL OH N23, 12 MANNHEIM Kunststr. 2 Vlslt(anz) M. 1 90-8.00 Jö 12 Pistt(lat) M. 4 50 12 Kabinet,„ 490-6 50 13 Kabinett,,„ 950 — Sonntags den ganzen Tag geöffnet— —— 85 eee H 1, 4 Breitestr. DAU ib SAA 4 See eee eee eee * N 1 Louis Landauer, Mannheim 4 Q 1, Nr. 1: Telefon 1838: Breitestr. 2 5 Kleiderstoffe, Baumwollwaren und Seide 3 8 Damen- und Kinder-Konfektion 5 5 Meisswaren, Ausstattungs- Artikel und Betten. 5 Sendungen nach auswärts von 10 Mk. an portofrei. f Muster frei! 1 . ſuntliche Zenanntmachungen. Kartoffelankiauf. Wir haben noch Kartoffel zu liefern und erſuchen daher diejenigen Landwirte die ſolche noch abgeben können, es am Montag vormittag auf dem Rathaus Zimmer No. 7 anzumelden. Seckenheim, den 24. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Das nach den Bekanntmachungen des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 28. Februar 1916 und vom 11. Mai 1916 ſicherzuſtellende Heu der Ernte 1915 um⸗ faſſen. Nur für ſolches Heu gelten die Höchſtpreiſe von 120 Mk. bezw. 150 Mk. für die Tonne, Ein Proviantamt berichtet, daß Landwirte verſuchen, neues Heu der diesjährigen Ernte untermiſcht mit altem abzuliefern, was auch bei größter Aufmerkſamkeit ſeitens der Abnahmebeamten nicht immer ſofort bemerkt werden kann. Da die hohen Preiſe nur für altes, entſprechend wertvolleres Heu gelten, liegt bei der Vermiſchung ein Betrugs verſuch vor, gegen den mit aller Schärfe vor⸗ gegangen werden wird. Aber abgeſehen davon, birgt die Vermiſchung alten und neuen Heues eine ganz außer⸗ ordentliche Gefahr mit unuͤberſehbaren Folzen in ſich. Das neue Heu hat noch nicht gegärt; kommt es nun auf Lager, ſo fängt es an zu gären les ſchwitzt) erhitzt ſich und neigt zur Selbſtentzündung. Ein daraus etwa entſtehender Brand in den teilweiſe außerordentlich großen Lagern der Heeresverwaltung würde ganz erhebliche Werte ver⸗ nichten, vor allem aber den Feldtruppen große Mengen des ſo dringend benötigten und unerſetzlichen Futters ent⸗ ziehen. Oder aber das dem alten beigemiſchte neue Heu würde ſofort zu Ballen gepreßt und ins Feld verſchickt werden. Infolge der eintretenden Gärung würde es inner- halb der Ballen faulen und das ganze Quantum würde bis zur Verfütterung verderben. Stellv. Militärintendautur des 14. Armeekorps. gez. Scheelb. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 17. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Schweinepek unter dem Schweinebeſtand des Peter Gropp in Seckenheim Hildaſtraße 43 exloſchen iſt. Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 19. Juni 1916. Koch. gürgermeiſteramt: —— Selianntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter dem Schweinebeſtand des Heinrich Neudeck, dahier Hauptſtcaße 104 die Schweinepeſt und der Schweinerotlauf ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 20. Juni 1916. gürgermseiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die mit Tabak bepflanzten Grundſtücke ſind ſpäteſtens bis 15. Juli l. Js. der Steuerbehörde anzumelden. Bis 4. Juli l. Is. hat die Anmeldung bei der Steuer einnehmerei Seckenheim zu erfolgen, vom 5. bis 18. Juli ſind die Anmeldungen auf dem Rathauſe zu Seckenheim — 3. Stock Zimmer Nr. 9— wo zur Entgegennahme ein Beamter des Haupt⸗Steueramts Mannheim jeweils Werktags von 8½ bis 12 Uhr vormittags und 1½ bis 6 Uhr nachmittags anweſend ſein wird, abzugeben. Flur⸗ anmeldungsvordrucke können bei der Steuereinnehmerei und vom 5. Juli ab auch auf dem Rathauſe 3. Stock Zimmer Nr. 9 in Empfang genommen werden. Bei dieſem Anlaſſe wird auch nötigenfalls die zur Ausfüllung der Fluranmeldung erforderliche Belehrung durch den Be⸗ amten erteilt. Pflanzer die ihre Grundſtücke nicht bis zum 15. Juli ſteueramtlich anmelden, ſind ſtrafbar. Sollten Landwirte nach dem 15. Juli noch Felder mit Tabak beſtellen, ſo ſind ſte verpflichtet ſpäteſtens am 3. Tage nach der Anpflanzung die Fluranmeldung bei der Steuereinnehmerei einzureichen. Mannheim, den 16. Juni 1916. Groſth. Hauptſteneramt. Koch. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 23. Juni 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. SWekanntmachung. Den Verkehr mit Oelſaaten betr. Die Bundesrats verordnung vom 15. Juli 1915 über den Verkehr mit Oelfrüchten und daraus gewonnen Pro⸗ dukten bleibt auch für die diesjährige Oelſaatenernte in Kraft. Demgemäß ſind die aus Raps, Rübſen, Hederich und Raviſon, Dotter, Mohn, Lein und Hanf der diesjährigen Ente gewonnen Früchte zu Gunſten des Kriegsausſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette G. m. b. H. in Berlin beſchlagnahmt und an dieſen abzuliefern. Für den Aufkauf von Oelſaaten in Ihrer Gemeinde haben wir Herrn Pet. huber, Seckenheim als Unterkommiſſionär beſtellt. 5 Verboten iſt der freihändige In⸗ und Verkauf von Oel⸗ ſaaten ſowie das Verbringen derſelben in Oelmühlen zwecks Verarbeitung. f 8 Die näheren Beſtimmu gen zur angeführten Bundes⸗ ratsverordnung, insbeſondere darüber, welche Menge jeder Oelſaatenbeſiger von ſeinen Erzeugniſſen zur Verwendung im eigenen Haushalte einhalten darf, werden nächſter Tage von Berlin bekanntgegeben werden. Mannheim, den 23. Juni 1916. Getreldebülro der bad. landw. Genossenschaften. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 24. Juni 1916. gürgermeiſteramt Volz. 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Besonderen * Dank Herrn Pfarrer Kunz für seine trost- reichen Worte am Grabe, dem Militär- verein für die letzte Begleitung zu Grabe und für die vielen Kranz- und Blumen- ßppenden. Seckenheim, den 22 juni. . Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:. ilnelm Frey, Heinrich Marzenell,. Pater Marzenell. 5 alter Hernaldlünd. Empfehle: Pfülz. Melssweln p. Lir. 120 U. Wir haben 4 Acker oſe in der Retweln„„ 40, Gewann Harrlach, rechts de Blut-Süss wein 9 99 ö ben. Barzntiert reinen 6 aug Helebhaber wollen fich bei Bienenhonig uns melden. 5 Pfund 2.00 zu haben bel Evang. Hollekturmannheim Bäskerei Aug. Engert la. Bismarekheringe Medstrasse M. 38. la. Rollmöps Hate lee e . nm b and kr. Wagner's Nachfolger Inh. W. 1 0 LLS TIX. Schuhe, ſowie Roller ſind billig abzugeben bei A. Rech. Mannheim 8 1.10 Wir empfehlen: W ſpbllſelngs Apfelmus- Pfd. 80 Pfg.— 10 Pfd.⸗Ooſe 6.50 Mk. i J Kugel deniig dnnerwen in ſehr feinen, beliebten Sorten. dll In ft. 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