oͤeckonheimer Anzeiger, CCC ͤVbbbTbTbTbTbTbPbPTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTVTPTbTPTbTVTbTbTbTbTVTbTbTbTbTT Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. 5 ee Nr. 77. e Englische An unſere Leſer! Die enorme Preisſteigerung aller Herſtellungsmateria⸗ lien für die Tageszeitungen— insbeſondere Papier—, hervorgerufen durch den empfindlichen Rohſtoffmangel, hat die Regierung veranlaßt, den Verbrauch an Zeitungsdruck⸗ papler reichsgeſetzlich zu regeln und die Abgabe von Frei⸗ exemplaren zu verbieten.— Wir ſehen uns daher genötigt, die Lieferung derſelben vollſtändig einzuſtellen. Wir geben uns dabei der Erwartung hin, daß die ſeiherigen Em⸗ pfänger von Freiblättern dieſe durch die Not der Zeit ver⸗ anlaßte Maßregel zu würdigen verſtehen und auch nach dem 1. Juli die frühere Zeitung gegen Entrichtung des Bezugspreiſes weiter leſen werden. Hochachtungsvoll! Verla Und Cxnedinon dea- Hecar-Bolon' —.. ———̃ä H— ö— r—— S—— Kriegschronik 1915 30. Junt: In Oſtgalizien dringen die Verbündeten unauf⸗ haltſam vor, Nordgalizien iſt von den Ruſſen geſäubert, Tomaszow in Ruſſiſch⸗Polen von den Unſrigen beſetzt; zwiſchen dem Bug und der Weichſel erreichten die ver⸗ bündeten Truppen die Gegend von Belz, Komarow, Zamooz und den Nordrand der Waldniederung des Tanew⸗Abſchnit⸗ tes; auch auf dem linken Weichſelufer hat der Feind den Rückzug angetreten. * 3 a Fien Junibeute im Often beträgt über 220 000 ge⸗ fangene Ruſſen, 100 Geſchütze, über 400 Maſchinengewehre und ſonſtiges Kriegsmaterial. — Nördlich von Arras nahmen unſere Kämpfe einen gün⸗ ſtigen Fortgang. — Die Truppen des Generals von Linſingen nahmen die ruſſiſche Stellung öſtlich der Lipa. — Die Armeen des Generals von Mockenſen dringen zwi⸗ ſchen Bug und Weichſel vor. — Zanosz wurde ron den Oeſterreichern beſetzt. — Am Zſonzo werden italieniſche Angriffe unter ſchweren Verluſten abgeſchlagen. 5 — Botha beſetzt Otaui in Deutſch⸗Südweſtafrika. 5 2. Juli: Wür'temberaiſche und reichste dien Neuppen drin⸗ gen bei Le Four de Paris in den Argonnen vor und neh⸗ men 2556 Franzoſen gefangen. 8 — In der Gegend von Marjampol wurden die Nuſſen zum Rückzug gezwungen und über 7000 Gefangene gemacht. — Zwiſchen Bug und Weichſel dringen die Verbündeten vor. Tomlow(weſtlich der Weichſel) wurde von den Ruſ⸗ ſen geräumt. — Ein italieniſches Torpedoboot wurde in der Nordadria von der öſterreichiſchen Flotte vernichtet. e 0 1 8 S 5 5 0 Strand geſetzt wird. ö . 2.————— 5 —————.————— S——————— er Ob die Franzoſen noch im Zweifel ſind über das Schickſal von Verdun? Man ſollte meinen: nein. In der Jubiläumswoche des Angriffs, wenn das Work nicht angeſichts des furchtbaren Ringens auf beiden Seiten wie Blasphemie klingt, iſt ein unmittelbares Einfalls⸗ tor in den letzten Vorwerksgürtel einer der ſtärkſten Fe⸗ ſtungen der Welt erzwungen worden. Weder die hel⸗ denmütigſte Gegenwehr des tapferen Verteidigers noch die Entlaſtungsverſuche, woher ſie auch kommen mögen, önnen den ehernen Tritt des Schickſals mehr hemmen. lle weiteren Opfer, und ſeien ſie noch ſo groß, werden nutzlos ſein. Aber faſt ſollte man meinen, daß den Fran⸗ oſen endlich die Entſcheidung der Frage, ob ſie den Beſtand ihrer Nation weiter in der ernſteſten Weiſe ge⸗ fährden oder einem eigenſüchtigen Dritten zu lieb an dem Trugbild der Gloire feſthalten wollen, nicht mehr ſchwer fallen ſollte. 8000 ihrer jüngſten Rekruten im Alter von 16 Jahren ſind in den letzten Tagen auß dem Schlachtfeld Zeblieben. Die Gefangenen ſpracher mit Entſetzen von den Schrecken der überſtandenen Kämp⸗ e. Aber wen Gott verderben will, den ſchlägt er mit Blindheit. ö Vom Oſten„iſt nichts Weſſentliches zu berichten“. Die Ereigniſſe im Weſten. 8 Der franzöſiſche Tagesbericht. 9 5 We. Paris, 30. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern 3 ttag: In der Champagne in der Gegend von Tahure und eſtlich des Hügels von. Le Mesnil geſtattete ein glücklicher kranzösisch — Seegefecht bei Gotland, wobei der„Albatros“ auf den ves heimer Anzeiger, Neckarhauſer Seitung, Hmisblaff der Bürgermeisterämter Seckenheim, Jivesheim, Neckarhansen nd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 2. Vorstösse Hunoftreich der Franzojen, die feindlichen Schutzengraben erſten Linie zu ſäubern und an mehreren Punkten bis in die zweiter Linien vorzudringen. Dort wurden Unterſtände zur Exploſion gebracht. Am linken Ufer der Maas wurde der Artilleriekampf an der Höhe 304, ohne daß die Jufanterie eingriff, fortgeſetzt. Am rechten Maasufer griffen die Deutſchen nach heftiger Ar⸗ tillerietätigkeit, die den ganzen nachmittag über andauerte, gegen 8 Uhr abends die franzöſiſchen Stellungen nordweſtlich des Wer⸗ kes von Thiaumont an. Sie wurden durch Sperrfeuer und Ma⸗ ſchinengewehrfeuer angehalten, konnten ſie nicht erreichen und erlitten fühlbare Verluſte. Im Laufe der Nacht wurde die Artillerietätigkeit in der Gegend von Chenois fortgeſetzt. Abends: Zwiſchen Soiſſons und Reims haben wir am Vormittag einen Handſtreich gegen einen deutſchen Graben nord⸗ weſtlich von Lapigneul gemacht, Unterſtände zerſtört und Ge⸗ fangene eingebracht. In der Champagne hat unſer Geſchütz⸗ feuer feindliche Anlagen am Mont Tetu, am Hügel von Le Mesnil und nördlich von Tahure zerſtört. Am linken Maasufer haben die Deutſchen nach lebhafter Feuervorbereitung gegen 4% Uhr nachmittags einen Angriff auf unſere Stellungen weſt⸗ lich der Höhe 304 gemacht, ſind aber durch Infanterie- und Se abgewieſen worden. Im Gehölz von Avocourt im aufe des Nachmittags ziemlich lebhafter Handgranatenkampf. Vom rechten Maasufer wird kein Infanteriegefecht gemeldet. Die Tätigkeit der Artillerie in den Abſchnitten von Fleury, Gehölz von Vaux, Cyapitre und Le Chenois war ſehr lebhaft. Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 30. Juni. Amtlicher Bericht von geſtern: In den letzten 24 Stunden drang eine große Zahl von Er⸗ kundungs⸗ und Streifpatrouillen an verſchiedenen Punkten der ganzen engliſchen Front in die feindlichen Gräben ein. Alle erreichten ihr Ziel, wobet ſie dem Feind ſchwere Verluſte zufügten und Vorräte erbeuteten. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 30. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 30. Juni 1916. Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Nordöſtlich von Kirlibaba ſchlugen unſere Abteilungen ruſſiſche An⸗ griffe ab. Bei Piſtyn, nordweſtlich von Kuty kam es geſtern neuerlich zu erbitterten Kämpfen. Infolge des Drucks der hier angeſetzten überlegenen feindlichen Kräfte wurden unſere Truppen in den Raum weſtlich und ſüd⸗ weſtlich von Kolomea zurückgenommen. Nördlich von Obertyn brachen mehrere ruſſiſche Reiterangriffe unter ſchweren Verluſten in unſerem Feuer zuſammen. Weſt⸗ lich von Sokul am Styr verſuchte der Feind vergebens, die Tags zuvor von den deutſchen Truppen eroberten Stellungen zurückzugewinnen. Der ruſſiſche Tagesbericht. WTB. Petersburg, 30. Juni. Amtlicher Bericht von ge⸗ ſtern. Weſtfront: Die Truppen des Generals Letſchitki griffen geſtern den Gegner im Raume zwiſchen Dnjeſtr und Pruth nach Artilterievorbereitung an und brachten ihm trotz des verzweifelten Widerſtandes eine ſchwere Schlappe bei. Drei Linien ſeiner Gräben ſino genommen. Erbitterte Kämpfe began⸗ nen an der Front des Czortowiee, eines Nebenfluſſes des Dnjeſtrs, und der Czerniawa, eines Nebenfluſſes des Pruth. Ebenſo brachten unſere Truppen bet der Stadt Kuty in küh⸗ nen Angriffen, untecſtützt durch das Zuſammenwirken aller Waf⸗ fen, dem Gegner ſchwere Verluſte bei. Bis geſtern 7 Uhr abends ſind an Gefangenen, die im Laufe des Tages in unſere Hand fielen gezählt worden: 221 Offiziere, 10 285 Mann, außerdem eine große Anzahl Maſchinengewehre. Die Zahl der ſeit 4. Juni gemachten deutſch⸗öſterreichiſchen Gefangenen beträgt 205 000 Mann einſchließlich Ofnziere.— Kaukaſus: In der Rich⸗ tung ovn Erzindjan verſuchten die Türken im Laufe der Nacht anzugreifen, wurden aber abgeſchlagen. An der Straße von Bag⸗ dad griffen die Tücken mic tanken Kräften bei Kerind an. Die Angriffe wurden durch unſer Artilleriefeuer aufgehalten. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 30. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 30. Juni 1916. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die Kämpfe im Abſchnitt der Hochfläche von Doberdo dauern fort und waren nachts im Raume von San Martino beſonders heftig. Unſere Truppen ſchlugen wieder alle Angriffe der Italiener ab. Nur öſtlich von Selz iſt die Säuberung einiger Gräben noch im Gange. Der Gör⸗ zer Brückenkopf ſtand unter ſtarkem Geſchütz⸗ und Minen⸗ werferfeuer. Verſuche der feindlichen Infanterie, gegen un⸗ ſere Podgoraſtellung vorwärts zu kommen, wurden verei⸗ telt. An der Kärntner Front ſcheiterten gegneriſche Angrif⸗ fe auf den Großen und Kleinen Pal, ſowie auf den Frei⸗ kofl. Im Puſtertal ſtehen die Orte Silliam, Innichen und Toblach unter dem Feuer weittragender ſchwerer Geſchütze. Im Raume zwiſchen Brenta und Etſch hat ſich das Bild der Tatigkeit der Italiener nicht geändert. Stärkere und ſchwächere Abteilungen griffen an zahl⸗ reichen Frontſtellungen fruchtlos an. Bei einem ſol⸗ chen Angriff auf unſere Borcola-Stellung feuerte die italieniſche Artillecie kräftig in ihre zögernd vorgehen⸗ den Infanterielinien. Die geſtrigen Kämpfe brachten unſeren Truppen 300 Gefangene, darunter 5 Offiziere, 7 Maſchinengewehre und 400 Gewehre ein. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: An ßer unteren Vojuſa Vorpoſtengefechte. Sonſt nichts von Be⸗ deltung;; Der italieniſche Tagesbericht. g Weh. Nom, 30. Jum. Amtlicher Bericht von geſtern: 0 den l. Inf-s. 443ũ4eP! Jahrgang Sieben Gemeinden befeſtigte ſich ſtark der Feind auf dem Nord⸗ Goinger Zeitung. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. zurückgeschlagen. Zwiſchen Etſch und Brenta ſetzten wir geſtern unſeren ſorr⸗ ſchreitenden Vormarſch trotz des immer größer werdenden Wi⸗ derſtandes des Feindes in Sperrſtellungen, die für eine Ver⸗ teidigung bis aufs Aeußerſte vorbereitet find, fort. Im Brand- tal eroberten unſere Alpint nach erbittertem Kampf das Fort Mattaiſone, ſüdweſtlich der gleichnamigen Ortſchaft, während ſich unſere Infanterieabteiilungen der Abhänge des Monte Trap⸗ pola bemächtigten. Um unſer Vordringen aufzuhalten, unter⸗ nahm der Feind im Laufe des Abends einen heftigen Angriff in der Gegend der Zugna, der mit ſehr ſchweren Verluſten zurück⸗ gewieſen wurde. Auf dem Paſubio eroberten wir feindliche Schützengräben bei der Sennhütte Comagnon. Längs der gan⸗ 0 Poſinafront bis zum Borcolapaß verlangſamten Selände⸗ chwierigkeiten und Feuer ſchwerer Artillerie unſere Offenſive— Indem ſie jedoch den Feind von Fels zu Fels verjagen, gehen unſere Truppen auf Griſo vor. Sie eroberten die ſtarke Stel⸗ lung der Eima Betta auf den Hängen des Monte Majo. Im Aſtachtal beſetzten wir Pedescale. Auf der Hochfläche der hang des Aſſatales, auf den Höhen auf dem linken Ufer des Gal⸗ mararatales, ſowie auf der Fortſetzung des Aſſatales bis zum Agnellapaß. Schwieriges und waldiges Gelände begünſtigte die Aufſtellung von Maſchinengewehren, während weiter hinten lie⸗ gende Batterien ſchweren und mittleren Kalibers des Feindes die Zugänge zu ſeinen Stellungen ohne Unterbrechung beſchie⸗ ßen. Im Laufe des geſtrigen Tages haben wir die Beſetzung des Südrandes des Aſſatales vervollſtändigt. Wir eroberten ſtarke Schützengräben in der Nähe der Eima Zebeo und auf der Cima Zingarella. Längs der ganzen übrigen Front bis zum Karſt iſt die Lage unverändert. Auf dem Karſt drang unſere Infanterie infolge glänzender Angriſſe in einige Gräben des Feindes ein und eroberte andere. Im Laufe des Tages machten wir 656 Gefangene, darunter 21 Offiziere, und erbeuteten vier Maſchinengewehre, ſowie viele Waffen, Munition und ſon⸗ ſtiges Kriegsmale ial. Oeſterreichiſch-ungariſche Flugzeuge warfen heute morgen auf Udine drei Bomben ab. Die eine traf das ſtädtiſche 8 tötete zwei Kranke und verletzte einen dritten, die anderen Bomben verurfachten keinen Schaden, we⸗ der an Menſchen noch an Material. a Bern, 30. Juni. Das italieuiſche Amtsblatt ver⸗ öffentlicht für den 10. Juli die Einberufung der drit⸗ ten Kategorie der Jahrgänge 1882 und 1883 aller Be⸗ zirke, die bisher beurlaubt waren, ferner der Zurückge⸗ ſtellten der Jahrgänge 1882 bis 1894, die kriegsfähig ſind. a Der Krieg zur See. Bern, 30. Juni. Dem„Temps“ zufolge wurde der italieniſche Segler Avellino auf der Fahrt von Va⸗ lencia nach Italien torpediert und verſenkt, desgleichen der italieniſche Dampfer Clara(5502 Tonnen), der der Genueſer Schiffahrtsgeſellſchaft gehörte und 1913 er⸗ baut war. 15 f f Neues vom Tage. Deutſcher Eiſenbahnerverband. Berlin, 30. Juni. Am 1. Juli tritt der Deutſche Eiſenbahnerverband ins Leben. Die Vorſtände der ge⸗ werkſchaftlichen Zentralverbände haben beſchloſſen, frei⸗ willig auf die Organiſierung der Eisenbahner zu ver⸗ zichten und ihren im Betrieb der Eiſenbahn befindli⸗ chen Mitgliedern zu empfehlen, ſich dem ins Leben kreten⸗ den Deutſchen Eiſenbahnerverband anzuſchließen. Köln, 30. Juni. Die Tenutſchen Linoleumwerke Rixdorf A.⸗G., Berlin-Neukölln, ſind aus der Linoleum⸗ konvention ausgeſchieden. Die übrigen fünf Konven⸗ tionsfabriken, Anker, Bietigheim, Hanſa Maxau und Schlüſſel führen die Konvention fort. Stockholm, 30. Juni. Während des franzöſiſchen Fliegerangriffs auf Karlsruhe befand ſich die Kö⸗ nigin von Schweden im dortigen Reſidenzſchloß.(Alſo nicht in Baden-Baden, wie das Wolff'ſche Telegr. Bur. verbreitet hatte.). Stockholm, 30. Juni. Die finniſche Stadt Män⸗ tylueto iſt von einem Rieſenbrand heimgeſucht worden. Waren im Werte von vielen Millionen Kronen ſind verbrannt. s Haag, 30. Juni. Der Nieuwe Courant meldet aus Ymuiden, daß der Kohlenvorrat im dortigen Fiſcherhafen beinahe erſchöpft ſei und daß die Reeder genötigt ſeien, ihre Dampfer ruhen zu laſſen, bis wieder Steinkohlen aus Deutſchland kommen. d Paris, 30. Juni. Im Senat wünſchte ein Mit⸗ glied, die Regierung über die der Landesverteidigung und der allgemeinen Politik gegebene Richtung zu be⸗ fragen. Briand nahm dieſe Anfrage an, deren Be⸗ bprechung auf Dienstag feſtgeſetzt wurde. London, 30. Juni. Die engliſche und die fran⸗ zöſiſche Regierung kamen überein, die Londoner Deklara⸗ tion betr. Bannwaxen nicht mehr anzuerkennen.(Von einer Anerkennung hat man bis jetzt ſchon nichts ge⸗ merkt. Durch Papierfetzen hat ſich England noch nie beirren laſſen.) a Petersburg, 30. Junf. Weitere 50000 Kuli(chi⸗ neſiſche Arbeiter) ſind in Rußland eingetroffen. f Konſtantinopel, 30. Juni. Der neue allge⸗ meine Zolltarif wird vom 14. September ab in Anwen⸗ dung gebracht werden. Auch die vor dieſem Tage ein⸗ gegangenen und nicht verzollten, ſowie unterwegs be⸗ kindlichen Güter unterliegen dem neuen Tarif. 8 7 ner langen Kette von Operationen, ſetzentwürfe, wonach rige der Mi d guläre Armee übernommen und für ihre Beförderung an die Grenze 116 Mill. Mark verlangt werden, an⸗ genommen. Lanſing erklärte, bevor die amerikaniſchen Gefangenen nicht zurückgegeben ſeien, werde die Re⸗ gierung ſich auf keine Vermittlung einlaſſen. Die Ge⸗ fangenen ſollen inzwiſchen über die Grenze gebracht worden ſein. n 8 3 3 8 8 9 Die Seeſchlacht vor dem Skagerrak am 31. Mai— 1. Juni 1916 auf Grund amtlichen Materials. 5„. Ueber das Tun und Treiben unſerer Flotte hatte ſich mit Kriegsbeginn der Schleier des Geheimniſſes ge⸗ ſenkt. Wochen und Monate blieb es ſtill. Nur ganz vereinzelt kamen Meldungen über kurze Operationen und Gefechte, ſei es, daß der bisher nicht wiederholte eng⸗ liſche Vorſtoß in die deutſche Bucht oder eine Aufklä⸗ rungsfahrt unſerer Kreuzer, wie die nach der Dogger⸗ bank im Januar 1915, einzelnen Verbänden Gelegenheit gaben, ſich mit dem Feinde zu meſſen, ſei es, daß unſere Geſchütze an der Oſtküſte Englands vor Great Yar⸗ mouth, Scarborough, Hartlepool und Lowestoft don⸗ nerten, unſere Luftflotte die Inſel heimſuchte oder un⸗ ſere Torpedoboote auf Nachtſtreifen feindliche Fahrzeuge trafen und verſenkten. Allgemein verſtändlich blieb le⸗ diglich die Tätigkeit unſerer U-Boote. Ihnen wand⸗ ten ſich begreiflicherweiſe und verdientermaßen die Sym⸗ pathien unſeres Volkes zu. ee In Wirklichkeit ſind die an das Licht der Oef⸗ fentlichkeit gelangten Ereigniſſe nur einzelne Glieder ei⸗ die im inneren Zuſammenhange miteinander ſtehen. Ihr Grundgedanke iſt ſtets geweſen, die feindliche Streitmacht zur Schlacht zu ſtellen. Daß dies in vielen Fällen überhaupt nicht, in anderen nur unvollkommen gelang, iſt zum Teil Folge der Zurückhaltung unſeres Gegners, zum Teil liegt es in der Eigenart der See, die nur ſoweit eine Einſchränkung der Bewegungsfreiheit kennt, als ihr die Seeausdauer der Streitkräfte und Rückſichten auf die rückwärtigen Verbindungslinien eine Grenze ſetzen. Dazu kommt in unſeren Gewäſſern das häufig unſichtige Wetter. Ein gegenſeitiges Sichumgehen und ergebnisloſes Suchen ſind die natürliche Folge. Eine ſo geartete Tätigkeit mußte Offiziere und Beſatzungen auf eine harte Probe ihrer Ausdaner und Geduld ſtellen. F In dieſer Stimmung zwiſchen Zweifel und Hoffen verließ unſere Flotte auch in den letzten Maitagen die⸗ ſes Jahres ihre Heimathäfen. Auf der Fahrt, die ſie diesmal nordwärts, in Richtung des Skagerraks führte, deutete:*. beſondere kommenden Ereigniſſe. Plötz⸗ lich, am 31. Mai etwa 4 Uhr 30 Minuten nachmittags, Kleh von den nuf dem linken Flügel aufklärenden leinen Kreuzern die Meldung ein, daß leichte feind⸗ liche Streitkräfte in Sicht ſeien. Wie ein Bann löſte es ſich von den Seelen. Es waren Mänuten gatemloſer Spannung, als von allen Seiten des Horizonts Kleine Kreuzer, Torpedoflottillen und ſchließlich die ihnen zur Unterſtützung beigegebenenen fünf Panzerkreuzer der 1. Aufklärungsgruppe, beſtehend aus fünf Panzerkreuzern der „Derfflinger“⸗ und„Moltke“-Klaſſe ſowie„von der Tann“ in höchſter Fahrt der Stelle zuſtürmten, an der der Feind geſichtet war. Bald blitzte wie Wetterleuch⸗ ten am weſtlichen Horizonte das erſte Mündungsfeuer der Geſchütze unſerer Kleinen Kreuzer auf. Der ferne Donner rollender Salven kündete das nahende Gewitter. 8„Klar Schiff zum Gefecht!“ Wer dieſen ſchmetternden Ruf je gehört, wird den begeiſternden Zauber des Au⸗ genblickes nie vergeſſen. Er könnte Tote erwecken. In wenigen Minuten waren die letzten Vorbereitungen ge⸗ troffen Der Punkt, auf den die Streitkräfte ſam⸗ melten, liegt etwa 90 Seemeilen(160 Klm.) weſtlich von Hoſtholm, alſo von der Stelle, wo die weſtjütiſche Küſte von ihrer allgemeinen nordſüdlichen Richtung nach Oſten einſpringt und weiter nördlich in flachem Bo⸗ 922 verlaulend die Mammerbucht bildet. ö dieſem Gebiete auf ein (etwa 50 Klm.) breiten Raume ge⸗ ſchlagen worden. Von der eungliſchen Küſte liegt dieſes Seegebiet nur wenig weiter ab als von Helgoland. Es iſt notwendig, dies feſtzuſtellen gegenüber engliſchen Ver⸗ ſuchen, das Schlachtfeld in leicht erkennbarer Abſicht an die deutſche Bucht heranzuſchieben. Die Schlacht trägt den ausgeſprochenen Charakter einer Begegnungs- ſchlacht. Luftaufklärung hatte nicht ſtattgefunden. Die deutſche Flottenleitung war auf die Meldungen der Kreu⸗ zer und ſpäter auf eigene unmittelbare Wahrnehmungen angewieſen. Es darf angenommen werden, daß auch der engliſche Flottenführer die Anweſenheit deutſcher „ in ſeiner Nähe erſt durch ſeine Kreuzer er⸗ ihr. 2 6 3 0 Aus den Kampfhandlungen des 31. Mai heben ſich deutlich vier Hauptgefechtsabſchnitte heraus, die ſich auf den Zeitraum von 4 hUr 30 Minuten nachmittags bis 10 Uhr 30 Minuten abends verteilen.- Die äußeren Verhältniſſe, Wetter, Sichtigkeit, Wind⸗ richtung und Beleuchtung, die auf See die Waffen⸗ verwendung in noch höherem Maße beeinfluſſen als auf dem Lande, wechſelten, abgeſehen von den Fortſchritter der Tageszeit im Verlaufe der Schlacht, nicht unerheb⸗ lich. Während der erſte Gefechtsabſchnitt, die Kreuzer⸗ ſchlacht, durch Sonnenſchein und klares Wetter begün⸗ ſtigt war, breitete ſich bei von Nordweſt auf Südweſ links drehendem, ſchwachem Winde ein allmählich ſich verdichtender Dunſtſchleier über das ganze Seegebiet; der Ausblick und Ueberſicht, beſonders während der letz⸗ ten Phaſen der Schlacht, nicht unweſentlich erſchwerte. Die See blieb ruhig. Nur wurde durch die nach Hun⸗ derten zählenden und ſtundenlang mit höchſter Fahrt und wechſelnden Kurſen laufenden Schiffe zeitweiſe eine flache Dünung erzeugt, die ſelbſt die großen Schiffe in langſame Bewegungen verfetzte. W e Die Schilderung der Ereigniſſe war an dem Punkte ſtehen geblieben, wo 1 Kreuzer auf zunächſt fünf, dann acht kleine feindliche Kreuzer der Calliope-Klaſſe weſtwärts ſaum elt en. Der Feind, der em hreſe Flottil en modernſter großer Zerſtörer bei ſich führte, wih unſe⸗ ren Kleinen Kreuzern der nachdrängenden 2. Aufklä⸗ rungsgruppe, zunächſt in nordweſtlicher Richtung, aus. 5 Uhr 20 Minuten nachmittags ſichten unſere Panzer⸗ kreuzer in. Weſt Rauchwolken. Bald darguf werden ſchwere Schiffe in zwei Kolonnen öſtliche Kurſe ſteuernd erkannt. N i Sie entwickeln ſich in ſüdöſtlicher Richtung zur Linie und ſind dann mit Sicherheit als das 1. engliſche Schlacht⸗ kreuzergeſchwader, unter dem Befehl des Vizeadmirals Beatty, beſtehend aus 4 Schiffen der Lion⸗ und 2 Schif⸗ fen der Indefatigable-Klaſſe, feſtzuſtellen. Unſere fünf Panzerkreuzer werden von Vizeadmiral Hipper mit höch— ſter Fahrt an die feindliche Linie herangeführt und auf ungefähr gleich gerichteten Kurs gelegt. Die Gegner des 24. Jannar 1915 ſtehen zu neuem Ringen einander gegenüber. 5 5 11 Die Tagſchlacht. 5 Uhr 49 nachm. wird von uns auf etwa 13 000 Meter mit der ſchweren Artillerie das Feuer auf die feindliche Linie eröffnet, die ſofort lebhaft antwortet. Auf deutſcher Seite ſind 44 30,5 und 28 em Ge⸗ ſchütze, auf engliſcher 48 34,3 und 30,5 em Geſchütze in voller Tätigkeit. Kurz nach 6 Uhr, erfolgt auf dem Schlachtkreuzer„Indefatigable“, durch einen ſchwe⸗ ren Artillerie-Treſſer verurſacht, eine gewaltige Explo⸗ ſion. Eine ſchwarze Qualmwol te, die wohl 100 Meter Höhe erreicht, ſchießt himmelwärts, hüllt das Schiff eim und als ſie ſich nach /½ Stunde verzieht, iſt der Platz leer. Dieſer Ausfall bringt eine fühlbare Ent⸗ laſtung. Auch bei uns treten natürlich Treffer ein. Die ſtählernen Körper erzittern unter der Wucht der Schläge. Unter Führung der 1. Offiziere beginnt im Schiffsinnern der harte Kampf gegen die Verwüſtungen der ſchweren Geſchoſſe und Feuer und Waſſer. Man⸗ cher Brave ſinkt mit zerſchmetterten Gliedern in ewi⸗ gen Schlaf. Für die Verwundeten gibt es keinen ſiche⸗ ren Platz. Der Arzt ſteht wie jeder Kämpfer im feind⸗ lichen Feuer. Alles arbeitet mit höchſter Kräfteanſpan) ing, der Offizier, de am Geſchl ſerſtrömte Heizer vor den Feuern. D ü gen ſchwere Salven, maſthohe breite Waſſerſäulen d türmend, oft ſo dicht neben dem Schiffe ein, daß herabſtürzenden Waſſermaſſen auf das Deck niederdon⸗ nern. Schwirrend ſauſen dichte Splitterſchwärme über das Deck und durch die Aufbauten. Mächtige Stich flammen ziſchend lohend aus den Sprengwolken der 1 ſengeſchoſſe, alles was ſie treffen, zerſchmelzend und ver“ kohlend. ö s Etwa 6 Uhr 20 nachm. ſchließt an das neueſten mit 38 em bewaffneten ſchnellen Linienſchi g der Queen-Elizabeth-Klaſſe heran. Nachdem ſie einige 2 ven aus ihren gewaltigen Geſchützen gegen unſere 5. nen Kreuzer, die noch rückwärts der Panzerkreuzer ſte 11 1 auf etwa 24000 Meter entſandt haben, ſchwenkt 1* Feuer der nun hinzutretenden 40 38 em Geſchütze a 1 unſere Panzerkreuzer. ö f 1 Um die jetzt beim Feinde eintretende erhebliche Ueberlegenheit nach Möglichkeit auszugleichen, brechen 6 Uhr 20 unſere Torpedobootsflottillen zum Torpedoan griff auf die feindliche Linie vor, aus der heraus n ihnen etwa 15 bis 20 modernſte große Zerſtörer 9 N-Klaſſe entgegenwerfen. Die vorſtürmenden Maſſe nähern einander bis auf 1000 Meter. Im Vorbeila fen kommt es zum Artilleriekampf, in den von unſere Seite auch der kleine Kreuzer„Regensburg“ eingreis, Zwei unſerer Boote werden infolge von Artillerietreſ ſern bewegungsunfähig. Ihre Beſatzungen können vo anderen Booten unſerer Flottillen mitten im feindliche Feuer aufgenommen werden. Ein feindlicher Zerſtöl ſinkt infolge von Artillerietreffern. Ein anderer win durch Torpedoſchuß unſerer Boote vernichtet. Zwei wel tere Zerſtörer,„Neſtor“ und„Nomad“, bleiben mit ſchwwe⸗ ren Beſchädigungen auf dem Kampfplatz zurück un werden ſpäter durch Schiffe und Torpedoboote unſere Gros nach Rettung aller Ueberlebenden vernichtet Na der Entwicklung dieſes Teilkampfes ereignet ſich auf dem dritten feindlichen Schlachtkreuzer“) von der Spibe. der„Queen Mary“, eine furchtbare Exploſion. He der dunklen Wolke ſieht man die Maſten des Schiffe 7 nach innen zuſammenſinken. Noch ehe der Qualm ver weht, hat ſich das Meer über dem zerſchmetterten Rie⸗ ſenleib geſchloſſen. Leichen, Wrackteile und wenige ſie an ihnen feſtklammernde Ueberlebende, die in einer ſpa teren Phaſe des Kampfes von unſeren Torpedoboole aufgenommen werden, bezeichnen die Stätte. Um dieſe Zeit wird unſer Linienſchiffsgros, b ſtehend aus drei Geſchwadern, in ſüdlicher Richtung nördlichen Kurs ſteuernd geſichtet. Die feindlichen ſchnel' len Verbände drehen darauf nach Norden ab. Unſer Panzerkreuzer ſetzen ſich auf nördlichen Kurs einſchwen kend, vor die Spitze des Gros. 1 Damit iſt nach etwa einſtündigem Kampfe der erf Gefechtsabſchnitt, die Kreuzerſchlacht, abgeſchloſſen. endet trotz zeitweiliger erdrückender Ueberlegenheit de Gegners— 6 Schlachtkreuzer und 5 ſchnelle Linienſchi gegen 5 Panzerkreuzer— mit der Vernichtung von engliſchen Schlachtkreuzern und von 4 der moderunſte Zerſtörer gegenüber dem Verluſte von zwei unſerer Tor pedoboote, deren Beſatzungen von uns gerettet werden erheblich zu unſeren Gunſten. a Unterdeſſen iſt es etwa 7 Uhr geworden. Der Flot⸗ tenchef übernimmt von da ab unmittelbar auch die tal“ tiſche Führung. Es beginnt der zweite Gefechtsabſchnitt. Der Gegner, der von Norden gerechnet, in der Reihenfolge: Kleine Kreuzer mit Zerſtörern, Schlacht“ kreuzergeſchwader, Queen Elizabeths⸗Diviſion, mit hoher Fahrt vor der ihm ſcharf nachdrängenden deutſchen Flotte nordwärts ſteuert, verſucht ſich in flachem Bo gen vor unſere Spitze zu ziehen. Unſere Panzerkreuzen bleiben dabei in einem an Heftigkeit zunehmenden Feuer? kampfe, beſonders mit der Queen Elizabeth-Diviſion, mit der auch die an dier Spitze marſchierenden Linien“ ſchiffsdiviſionen unſeres Gros, kurz vor 7 Uhr begin? nend, ein bisweilen abreißendes Feuergeſecht auf große Entfernungen führen. Die erſte Aufklärungsgruppe und die etwas vorgeſchobenen Kleinen Kreuzer mit den Flot ... v..... Englands Verrat— deutſche Tat. Roman aus der Zeit des Weltkriegs WW: N. Blank 5. Fortſetzung.(Uunberecht. Nachdr. verboten.) „Das iſt bedauerlich! Waren denn alle ſo wie jener PPC „Ich fand unter allen keine merklichen Unterſchiede. Ob Papa mit mir nun in Schweden weilte, ob wir in Franzensbad abgeſtiegen waren, ob wir auf der Terraſſe des Splendidhotels ſaßen oder in der Schweiz reiſten, überall waren die Männer die gleichen.“ i„Aber wer wird rechte Männer gerade an ſolchen Luxusſtätten ſuchen? Rechte Männer haben gar nicht die Zeit dazu; für dieſe gibt es Pflichten und Aufgaben zu erfüllen. Die anderen ſind Drohnen, die an ſolchen Orten die Honigwabe ſuchen.“ f b ten„Faſt mögen Sie recht haben! Aber wenn Sie nun meine Neugierde geweckt hätten?“ e „Worüber? Ich fürchte nur, Sie könnten von mir unttäuſcht werden, falls ſich Ihre Neugierde etwas Außer⸗ ordentliches ausgedacht haben ſollte.“ N 32 ch möchte dann nur fragen, eine ſolche Luxusſtätte geraten ſind?““ „Warum?“ Peter Brandenſtein lachte.„Wollen Sie in mir eine Ausnahme beobachtet haben?“ „Sie ſehen nicht aus, als gehörten Sie zu den Drohnen! Auch haben Sie ſich bisher nicht benommen, als wären Sie auf der Jagd nach der Honigwabe.“ „Vielleicht irren Sie ſich! Am Ende bin ich doch lein anderer„% 1 85 1 „Doch! Ich bin feſt überzeugt, Sie haben ſich noch nicht erkundigt, auf welche Bank die Schecks meines Papas lauten und wo die Güter der. liegen.“ N„Nein, das habe ich bisher wahrhaftig vergeſſen. Aber warum ſollte ich das tun U ⁰ l„Das haben mir die andern auch nicht geſagt: Aber man könnte wie gerade Sie an ei dem von Ihnen geſchaffenen Ver⸗ſein Blick wich dem ihren gleiche bleiben: um ſich von der Ertragsfähigkeit der Honigwabe zu überzeugen!“. „Sie haben recht! Ich habe von dieſem Standpunkt aus noch nicht denken gelernt.“„ „So hatte ich alſo doch recht, ſind.“ 5 i 8 3 12 ö 3 1 1 „Nur deshalb??? 1 Und nun ließ Marta Gyönghövy ein munteres La⸗ chen hören. 8 N a 6 „Nein! Ich vermiſſe, was ich von Guh Roland, von dem Marquis de Ferrier und den anderen Hotel⸗ gäſten bereits gehört habe. Sie ſind der einzige, der mir vont meiner Schönheit noch nichts zu ſagen wußte, und der bisher das unerwartete Erwachen ſeiner Liebe noch nicht bemerkt hat. Sie müſſen ſelbſt zugeſtehen, daß Sie hier eine wirkliche Ausnahme ſind.“. Da ſchwieg Peter Brandenſtein; und für einen Augenblick erſchien es, als wäre ſein Geſicht etwas fah⸗ ler geworden, als flammte in ſeinen Augen ein Leuchten auf. Die Flügel der ſcharfgeſchnittenen Naſe vibrierten. Dabei ſah er immer noch in ihr fröhliches Geſicht Ein paar Augenblicke ſchwiegen beide.. „Und welche Antwort erhielten denn alle Ihre vor⸗ nehmen Verehrer?“ a d i „Jeder die gleiche.“ i „So wäre alſo mein Schickſal ſchon entſchieden, wenn ich ebenſolche Fragen geſtellt hätte?“„ „Sie ſind eben nicht ſo! Sie haben auch nicht mit jenen abgeſtandnen Redensarten begonnen, von der Schönheit von der Formenpracht und was ſonſt noch ge⸗ ſagt wurde.“ 3 ö 5. „Nein! Das würde ich nie geſagt haben, denn die Wahrheit wiſſen Sie ſelbſt, und darüber leere Worte ſagen, das kann ich nicht. Wäre ich ein Dichter, dann würde ich es vielleicht in einem Liede verſucht haben. daß Sie ein anderer So aber ſchweige ich: 8 Ihre Augen ſchauten ihn durchdri icht aus. 1 Luxusſtätte geraten ſind.“ „Faſt bin ich jetzt nicht ſicher. Wollten Sie mi damit auch ein Kompliment machen??? „Sie fragten, und ich gab Antwort.“ N „Gut! Und die Antwort war keine alltägliche. Jeb habe ich mir wohl Aufklärung verſchafft, daß Sie doch nicht ſind, wie die anderen, aber das haben Sie mir no immer nicht verraten, wie Sie hierher, in eine ſolch 5 e „Ich bin vom Arzte hergeſchickt worden; ich hab. mir bei irgendeiner Gelegenheit eine kleine Lunge letzung zugezogen.“ FFF 2 Marta Gyönghövy antwortete nicht ſogleich. „Nach Algier wurden Sie da geſchickt? Kairo würde ich begreiflich finden. Aber Algier?“ e „Gnädigſte Gräfin, Sie werden meiner Erklärung begnügen müſſen.“ E „Dann ſehen Sie auch nicht aus wie jene, di Lungenleiden haben, das Sie nach Nordafrika zwingt. gun ſchwieg Peter Brandenſtein; aber nur ein paar Sekunden waren es, dann zog er die Schultern hoch, e ſich dennoch mi lächelte etwas und erklärte darauf in ſcherzendem Tone: „Sie werden trotzdem mit meiner Erklärung zu⸗ frieden ſein müſſen???..„„ e „Müſſen! Ja, Sie haben recht. Aber Sie g nicht erzwingen, daß ich Ihre Erklärung glaube. Neil ſo ehrlich Sie bisher zu mir geweſen waren, ſo off Sie ſich gegeben haben,— hier wollen Sie mich täuſchen. Still!“ Sie wehrte mit der Hand ab, als er daral eine Entgegnung verſuchte.„Ich will nichts hören. Je verſtehe ſehr wohl, daß es Geheimniſſe geben kann, di 5 man nicht überall ausplaudert. So viel weiß ich abe von Ihnen, daß es keine Geheimniſſe ſein können, die ehrlos machen „Ich danke Ihnen für dieſes Wort! Nein! Zu ekwe Ehrloſem würde Peter——“ nur ein paar Auge e blicke des Zögerns„Br udenſtein ſeine Hand nit hergeben.“ e TJ feindlihe. Schlachtkreuzergeſchwader, bei dem ſich unſere A 3 wirkung bereits bemerkbar macht, aus Nordweſt als 8* terſtützung eine engliſche Diviſion von fünf Schiffen ie. N wird aber auch die Saat, die auf blutiger Wahlſtädt tillen ſtoßen etwa in die Mitte des Bogeus in der allgemeinen Richtung auf das abziehende Schlachtkreuzer⸗ geſchwader vor, das ſich allmählich in der Ferne ver⸗ lit und, ſoweit beobachtet, ſich, wohl tafolge bereits erlittener erheblicher Beſchädigungen, ſpäter nicht mehr am Kampfe beteiligt hat. ö Bereits in dieſer Phaſe der Schlacht macht ſich die zunehmende Unſichtigkeit, beſonders nach Norden und Nordoſten hin, unangenehm fühlbar. Der Bewegung des Feindes folgend drehen unſere Linienſchiffsverbände von nordnordweſtlichen Kurſen allmählich auf Nord und Nordnordoſt. ö 9 Während die eben geſchilderte Gefechtslage noch als im inneren Zuſammenhange mit dem erſten Gefechtsab⸗ 8 ſtehend gewiſſermaßen als deſſen Folgen anzuſehen ſt, leiten die ſich nun etwa 7 Uhr 50 Minuten entwickeln⸗ den Gefechtshandlungen bereits zum dritten Gefechtsab⸗ ſchnitte, dem„Kampf mit der vollzählig verſammelten engliſchen Hauptſtreitmacht“ über.„ 0 9) Anmerkung: Zwiſchen unſerem Panzerkreuzer und dem ingliſchen Schach kreuzer beſteht kein Unterſchied. 5 Lokales. Seckenheim, den 1. Juli 1916. Mitteilung aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 27. Juni 1916. Die Anlage der Waſſerverſorgung des Wohnviertels beim Staatsbahnhof ſoll durch die Gemeinde auf Koſten der Bahn erfolgen. Für den geſtellt werdenden Meſſer iſt eine Jahresmiete zu erheben. 5 Von der Feſtſetzung einer Gebäudeentſchädigung wird Kenntnis genommen. a Mangels Frequenz ſoll von Einfuhrung einer Kriegs⸗ küche abgeſehen werden. Familien von 10 Fleiſch-Karten und mehr ſollen 1½ Pfund Fleiſch zugeſprochen werden. f. Wegen Aufnahme hieſiger Handlungslehrlinge in die Handelsfortbilbungsſchule Mannheim ſoll mit dem Stadtrat daſeloſt in Verhandlung getreten werden. a Vom Dankſchreiben des evang. Krankenpflegevereins über die Beitragsleiſtung wird Kenntnis genommen. Die Verſteigerung alter Fußbodenbretter vom 21. bs. Mts. wird genehmigt. f Desgleichen verſchiedene Rechnungen zur Anweiſung. Sattler und Tapezier Karl Spies wird als Ortsbürger aufgenommen. Der Juli, der ſtebente Monat des Jahres hat nun ſeinen Anfang genommen. Unſere Vorfahren nannten den Juli auch Heumonat oder Heuort. Auch Jakobsmond und Wärmemond wurde er genannt. Von goldenſter Sonne umſtrahlt, liegt der Juli vor uns. Das Oyſt reift in den Gärten. Warmer Sommerwind wellt die goldreifen Aehren. Das Herz wird einem weit, wenn man all die Schönheit ſchaut. Die Welt in Blüten iſt ſchön, aber wunderbar iſt ſie auch in dieſem goldglänzenden der Ernte Entgegenreifen, das uns all den Segen ſo offenſichtlich vor Augen führt. Doch blicken wir auch rückwärts. Vor zwei Jahren da lagen wir alle noch im Banne der er⸗ ſchütternden Kunde von der Ermordung des öſterreichiſchen Thronfolger⸗Paares durch ſerbiſche Mordhand und die Frage war: Wird es zum Kriege kommen? Noch lebten wir damals der Hoffnung, daß der Frieden uns erhalten bleiben werde. Doch heute wiſſen wir, daß es nur eine eitle Hoffnung war, indem unſere Feinde längſt ſchon ſich einig waren, über uns herzufallen, daß ſomit auch alle Friedensbemühungen unſeres Kaiſers vergeblich ſein mußten. Nun geht es wieder in Garten und Feld der Reife ent⸗ gegen. Reif werden unſere Feld⸗ und Gartenfrüchte werden, . erfolgte, nunmehr für uns zur Reife gelangen? Wied es uns noch in dieſem Sommer gelingen, die Feinde zur Einſtellung der grauſige Kämpfe bewegen? Nun wir wollen es hoffen, denn, mögen auch unſere Entbehrungen, unſere Sorgen noch größer werden, wir legen das Schwert nicht eher aus der Hand, als bis unſere Feinde völlig niedegerungen ſind, bis wir den Frieden errungen haben, der uns und unſere Kindeskinder, ſichert vor neuen feindlichen Angriffen. Der Juli hat ſeinen Anfang genommen. Die Höhe hat das Jahr erklommen; Es reift, was bunt in Blüte ſtand. Bald iſt die Erntezeit gekommen, Dann ſingt das Senſenlied durchs Land. Und hinter Hecken und an Rainen Sonnt ſich ein goldner Sonnenglanz, Und Blättergrün und Blumen einen Sich zu dem ſchönſten Julikranz. lr. — Schweinemaſtverträge. Die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer macht ſämtliche Mäſter darauf auf⸗ merkſam, daß die Schweine, die auf Grund eines Maſt⸗ vertrages zu liefern ſind, nicht an Händler oder Metzger abgegeben werden dürfen, ſondern zu warten haben, bis die Landwirtſchaftskammer dieſelben abruft. Die Land⸗ wirtſchaftskammer iſt vertraglich verpflichtet, die Schweine an, vom Großh. Miniſterium des Innern, beſtimmte Städte zu liefern. — Reichs⸗Wohnungsverſicherung. In einer Denkſchrift an den Reichstag:„Handlungsgehilfenfor⸗ derungen für die Ueberleitung der Kriegswirtſchaft in die Friedenswirtſchaft“ fordert der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband u ta. als erſten Bauſtein zu einer großen Elternſchaftsverſicherung, die uns die Zu⸗ kunft bringen müſſe, eine Reichs⸗-Wohnungsverſicherung. Durch die Angeſtelltenverſicherung ſollen von allen le⸗ digen Verſicherten Beiträge eingezogen werden und die verſicherten Familien mit mindeſtens 3 Kindern ſollen Wohnrenten ausbezahlt bekommen, die mindeſtens ſo hoch ſind, daß davon die Miete für den durch die Kinder entſtandenen Mehraufwand an Wohnräumen be⸗ ſtritten werden kann. Dieſe Renten ſollen aber auf dem Wege des Kapitalabfindungsverfahrens auch vor⸗ weg als Kapital ausgezahlt werden können und dann als Anzahlung auf ein Eigentum dienen. 5 — Die Reichsfleiſchklarte. Vom September ab wird die Fleiſchkarte für das ganze Reich eingeführt. Das Reichsernährungsamt macht darauf aufmerkſam, daß während des Sommers eine möglichſt große Einſchrän⸗ kung des Fleiſchverbrauchs dringend erwünſcht ſei. Eine weitergehende Herabſetzung der Schlachtungen iſt ſo lange nicht möglich, bis die neue Ernte und die im Gange befindliche Neuregelung der Butter⸗ und Milchverſorgung die ausreichende Zuführung der übrigen Nahrungsmittel ſichergeſtellt hat. Von einem Verbot der Hausſchlach⸗ tungen ſoll unter allen Umſtänden abgeſehen werden, ſie müſſen aber ſelbſtverſtändlich kontrolliert werden, und das ſelbſt eingeſchlachtete Fleiſch iſt auf die nach der Fleiſchkarte zuſtehende Menge entſprechend anzurechnen. — In der Hauptſtadt Schwedens, in Stockholm werden im Auguſt Milchkarten und wahrſcheinlich auch Zucker⸗ karten eingeführt.. ö d — Schamloſer Kriegswucher. Wie die„Mün⸗ chen⸗Augsb. Abendztg.“ berichtet, kaufte die Firma P. H. Schneider in Berlin, Nurgſtr. 28, Mitte Mai Mllitär⸗ lederabfälle, den Doppelzentner zum reellen Wert von 7.50 Mark. Beim Weiterverkauf verlangte und erzielte ſie von der Firma Gebrüder Leß in Berlin, Kloſterſtraße 77, ſchon 70 Mk., alſo faſt das 10fache. Dieſe Firma hat die gleiche Ware um 170 Mk. weiterverkauft. Der Preis der Lederabfälle wurde demnach um mehr als das 22 fache in die Höhe getrieben! Uns ſcheint, daß die auf die ungewöhnliche Preistkeibere geſetzte Strafe im Höchſtb⸗ trage von 1 Jahr Gefängnis, verbunden mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mk., noch viel zu niedrig gegriffen iſt. Dazu iſt es noch nicht einmal ſicher, ob die Herrſchaf⸗ ten vom Staatsanwalt gefaßt werden können. Auf ſolche Art wird das deutſche Volk betrogen. 3 — Erhöhung der Jigaretten⸗ und Zigarrenpreiſe. Mit dem 1. Juli tritt die Erhebung des Kriegsaufſchlags für die Zi⸗ 1 n in Kraft, wodurch ſich die Zigarettenpreiſe um 25 is 30 Prozent erhöhen. Erſt die nach dem 1. Juli aus den Fabriken gehenden Zigaretten erhalten zunächſt eine Aufſchrift und ſpäter einen beſonderen Aufdruck, der die Entrichtung und Höhe des Kriegsaufſchlags vermerkt. Jede Zigarette, die nach dem 30. Junt in den Handel kommt, gleichviel ob die Packung einen Steuervermerk trägt oder nicht, iſt nachverſteuert. Auch bei den Zigarren wird eine erhebliche Steigerung der Preiſe erfolgen. Nur zu einem kleinen Teil iſt dieſe Steigerung durch die bereits mit dem 15. Mat ds. Is. in Kraft getretene Erhöhung des Gewichtszolls bezw. Steuer bedingt. Den Ausſchlag für die Steigerung gibt die Erhöhung der Rohtabakpreiſe. Die Preiſe für Sumatra⸗ und Javatabake haben, einſchließlich des bis⸗ herigen, noch nicht erhöhten Wertzolls ſeit dem 1. Auguſt 1914, Aſo kurz vor Beginn des Kriegs, eine durchſchnittliche Steige⸗ cung von 250 bis 350 Prozent erfahren. An dieſer Erhöhung iſt das enorme Steigen des Guldenkurſes erheblich beteiligt. Bei den billigeren, amerikaniſchen Tabaken war die Steigerung noch ſtarker, nämlich 300 bis 375 Prozent. Deutſche Tabak, die wegen der Knappheit aller Tabakſorten ſtärker zu Zigarren mit verarbeitet werden, als in Friedenszeiten, haben heute den fünffachen und ſechsfachen Preis. Die Löhne der Tabaharbeiter 15 bisher um 10 bis 15 Prozent erhöht worden; und dieſe Arbeiter haben jetzt eine Erhöhung von 25 Prozent gefordert. Bet Verwendung von Tabaken, die zu heutigen Marktpreisen gekauft ſind, wird es im Laden heine Zigarre unter 10 Pfg. mehr geben. Die bisherige 10 Pfennig⸗Zigarre wird in Zuͤ⸗ zunft mindeſtens 15 Pfg. koſten. Mit dieſer Erhöhung der Zigarrenpreiſe dürfte leider die Steigerung noch nicht am Ende angelangt ſein, da infolge der Knappheit an Rohtabaken die Rohtabäkpreiſe noch andauernd ſteigen. ee „ee Angebote für Heereszwecke. Web⸗, Wirk⸗, Strick-, Filz⸗ und Seilerwaren ſowie hieraus gefertigte Erzeugniſſe, die zwar nicht beſchlagnahmt, aber für Hee⸗ reszwecke geeignet ſind, ſollen unmittelbar von den Be⸗ ſitzern(nicht von Vermittlern) dem Webſtoffmeldeamt der Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung des Kriegsminiſteriums (Berlin S. W. 48, Verl. Hedemannſtr. 11) zum Kauf angeboten werden, wobei zu bemerken iſt, daß es ſich um ein freiwilliges Angebot handelt. Geeignete Vor⸗ drucke ſind vom Webſtoffmeldeamt oder den Handelskam⸗ mern zu beziehen. 1 5 Baden. 8 0 j 0) Mannheim, 30. Juni.(Anleihe.) Der Siadlat beahſichigt die Aufnahme einer neuen Krie S⸗ anleihe von 5 Mill. Mark. Es erhöht ſich damit 27 geſamte ſtädtiſche i von 13 auf 18 Mil 0 ( Mannheim, 30. Junf.(Leb ens müde.) Aus bis jetzt noch unbekannter Urſache ver uchte ſich geſtern eine 43 Jahre alte Maſchinenführers⸗Ehefrau von hier in ihrer Wohnung mik ihrem öbzjährigen Kinde 1 75 Leuchtgas zu vergiften. Von Hausbewohnern, die dur 9 den Gasgeruch aufmerſam wurden, iſt die Frau an ihrem Vorhaben verhindert worden. 1 In Ludwigshafen wurde ein dreij hriges Büb⸗ chen, das vor einem Straßenbahnwagen noch raſch das Geleiſe überqueren wollte, überfahren und getötek. () Mannheim, 30. Juni.(Sommerzeit) Die badiſche Regierung hatte die Mannheimer Handelskam⸗ mer aufgefordert, ſich über die Erfahrungen mit der Sommerzeit zu äußern und insbeſondere darüber, 0 ſie beibehalten oder gegebenenfalls erweitert werden ſoll.e. Da die Erfahrungen überwiegend günſtig ſind, wird die Kammer der Großh. Regierung empfe len, daß die Sommerzeit auch im Frieden beibehalten und unter der Vorausſetzung, daß auch der Sommerfahrplan zum 1. April in Kraft trete, auf den Monat April ausgedehnt N. wird. e 15 15 e () Mannheim, 30. Juni. Wegen zahlreicher Dieb⸗ ſtähle wurde der von angeſehenen Eltern ſtammende, aber ganz heruntergekommene 32jährige Schaufenſter⸗ dekorakeur Alfred Heiniſch von der Strafkammer zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt.„„ () Heidelberg, 30. Juni. Der Senior der juri⸗ ſtiſchen Fakultät unſerer Univerſitätsſtadt Geh. Rat Pro⸗ feſſor Dr. Emanuel Becker, Exzellenz und Ehrenbür⸗ ger der Stadt Heidelberg, iſt nach längerem Leiden im Alter von 88 Jahren geſtorben. ö () Doſſenheim b. Heidelberg, 30. Juni. In un⸗ 1 Gegend hat die Heidelbeerernte begonnen. Sie ällt im ganzen gut aus. Der Preis bewegt ſich den Höchſtpreiſen gemäß zwiſchen 25 und 35 Pfg. das Pfund. (Freiburg, 30. Juni.(Verurteilung.) Wie wir ſeinerzeit berichteten, hatte das hieſige Schöffenge⸗ eicht die Inhaber der hieſigen Firma Schmitz und Komp., die Kaufleute Otto Schmitz und Louis Tiening wegen ihres in den Handel gebrachten Salatöl⸗Erſatzmittels zu e 5000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Gegen dieſes Ur⸗ eil hatten der Staatsanwalt wie die beiden Angeklagten Berufung eingelegt. Die Strafkammer verurteilte nun die Beiden zu je 3000 Mark Geldſtrafe, wobei der Vor⸗ ſittende in der Urteilsbe ründung ausführte, daß ein Vergehen gegen die Nahrungsmittel⸗Geſetze und eine Täuſchung des Publikums nicht vorliege. Die 6000 Mk. Geldſtrafe entſpräche den 9 Prozent vom Reingewinn, um die die erlaubten 25 Prozent überſchritten worden ſeien. a Sonntagsgedanken. Gelaſſenheit. Geh deinen unmerklichen Schritt, ewige Vorſehung! Nur laß mich dieſer Unmerklichkeit wegen an dir nicht verzweifeln! Laß mich an dir nicht ver⸗ zweifeln, wenn ſelbſt deine Schritte mir ſcheinen ſolllen zurückzugehen! Es iſt nicht wahr, daß die kürzeſte Linie immer die gerade iſt. 5 1848 85 ö 5 Leſſing. 5 Der du ſtark die Sterne lenkſt, daß ſie ihre Bahnen fliegen, der du nichts als Liebe denkſt: laß uns nicht am Boden liegen, der du Kraft zum Kämpfen ſcheulſt, laß uns Gram und Leid beſiegen! G. Schüler. eee Gottesdlenst-Ordnung. der evang. Kirchengemeinde der Kath. Kirchengemeinde Fonntag, den 2. Juli 3. Sonntag nach Pfingſten. 2. S. n. Primitatis.(2. Juli 1916) ½10 Uhr Hauptgottesdienſt 7/8 Uhr: Frühmeſſe m. Pr. ½1 Jugendgottesdienſt ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Uhr Chriſtenlehre für die] 1—6 Uhr: Biſtun den vor Mädchen ausgeſetztenAllerheilig⸗ ſten um Frieden. bbölfrhsfnaräaſſe(Saabnargaſſe) Ladenburg. unter Bürgschaft von 6 Gemeinden. Annahme von Spareinlagen, 4% tägl. Verainsung. Auch kostenfreie Einzahlungen auf Postseheckkonte 5444 Karlsruhe und Girokonto bei der Badischen Bank Mannheim Einlagenschutz durch Sperrmassregeln und strengste Versehwiegenheit. PLATTTIILLTLTLLEETLTLLLLLLLLLLLL Louis Landauer, Mannheim Q 1, Nr. 1: Telefon 1838: Breitestr. Kleiderstoffe, Saumwollwaren und Seide Damen- und Kinder-Konfektion Weisswaren, Ausstattungs- Artikel und Betten. Sendungen nach auswärts von 10 Mk. an portofrei. Muster frei! Serre BERLINER ATELIER Inhaber E. 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Wir bitten wieder nicht zn drängen, jede der angegebenen Nummern erhält ihre Menge, ob die Abholung Mittags oder abends erfolgt. 5 Seckenheim, den 1. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Kartoffelverkauf. Montag Abend 7 Uhr werden in der Waghalle wieder Kartoffel verkauft. Es dürfen jedoch an eine Fa- milie nur bis höchſtens 1 Ztr. abgegeben werden. Seckenheim, den 1. Juli 1916. 5 gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Koch. Warenhaus 1. August Web-, j. yd dd ðͤ Laut Bundesrats-Verordnung dürfen bis zur Ausgabe von Bezugsscheinen Wirk- und Strickwaren nur 20% des aufgenommenen Lagerbestandes verkauft werden. Trotz dieser Verkaufsbeschränkung können wir unsere Kunden infolge grosser Läger, von rechtzeitigen vorteilhaften Ein- 5 dünnamumnnnmnummmmmmmmmmmmmunmnnmmmnmmaunmanmmmmmummge — — — — 5 G m. b. H. 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Sektlon im 2 Schweſternhaus.— Alles übrige wie bisher. 9 Der Praeſes: Kaplan Bihler. flüchtige Deckblatiripper 4 bei hohem Lohn geſucht. Jakob Seitz 1 Zigarren⸗Fabrik Seckenheim. Jeinene Anzutg⸗ u. Hoſenſtoffe In grossef Auswahl und anerkannt prima Oualltäten Fertige Sommerſoppen 1 in anen Grössen bel billigsten Preisen. ö Emil Werber Nachf. 8 Inh.: Riehard Rall. e 25 Allgemeine i Feckenhein. Bekanntmachung. Die Vertreter der Arbeitgeber, ſowie der Kaſſenmit⸗ glieder werden hiermit zu der am Jonnlag, den 2. Juli 7s. 38. nachmiitags 1 Uhr im Bürgerausſchußſaal dahier ſtattfindenden ordentlſchen Nusschuss-Sitzung ergebenſt eingeladen. Tagesordnung: Bericht des Vorſtandes über das abgelaufene Rech- nungsjahr 1915 und Abnahme der Rechnung. Seckenheim, den 24. Juni 1916. Der Vorſtand: 2. A. HBeierling Vorſitzender. Zur diesjährigen Einmachzeit empfehle Einmaditöpfe von 3 bis 100 Liter Phil. Johann. Tranſter. Ein gebrauchtes Damenrad Zu verkaufen. Friedrich⸗Straße 99, 2. 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