a 1 . i i dͤeckenheimer Anzeiger, Dc(((((( Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier 0 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. r—— e h — Kriegschronik 1915—. N .. 2. Jul: Deutſche Flugzeuge bewarfen Harwich ſowie eine eng⸗ liſche Zerſtörerflottille mit Bomben. i — Die Armee des Generals von Linſingen iſt gegen die Zlota⸗Lipa gekommen und hat 3000 Gefangene gemacht. — Das Ergebnis der zweiten ungariſchen Kriegsanleihe beträgt 1120 Millionen Kronen. 1 5 1 .——— ö Der Weltkrieg. Sieben Tage lang, alſo länger als ſonſt üblich hat die engliſch⸗franzöſiſche Artillerie den übrigens vor der deutſchen Heeresleitung nicht nur ſeinem Maßſtabe nach, ſondern auch trotz der von den Engländern dies⸗ mal gewählten beſonderen Taktik, auch ſeiner Oertlich⸗ keit nach erkannten Maſſenangriff vorbereitet. Solche umfangreichen Vorbereitungen konnten unſeren Beobach⸗ tern ja auch nicht verborgen bleiben, denn ſie erſtreckter ſich ſowohl auf die Anhäufung gewaltiger Truppenmaſ⸗ ſen erſt nach dem Werbeſyſtem und ſeiner Ausgeſtaltung durch Kitchener und Lord Derby, dann nach dem neu einge⸗ führten Dienſtpflichtgeſetz, als auch auf die Bereitſtellung ungeheurer Munitionsvorräte nach der von Lloyd George geſchaffenen induſtriellen Organiſation und unter Bei⸗ hilfe der halben Welt von der Weſtſchweiz bis nach den Vereinigten Staaten, nach Canada, Indien und Ja⸗ pan. Demgegenüber ſind die Erfolge der engliſch⸗-fran⸗ zöſiſchen Angriffe ſelbſt in der üblichen Aufbauſchung recht beſcheidene; der neueſte engliſche Bericht iſt zwar ſchon in weſentlich vorſichtigerem Tone gehalten als der vorhergegangene und vor allem als die franzöſiſchen Be⸗ richte, die wieder den„Elan“ der franzöſiſchen Infan⸗ terieangriffe hervorheben, dem die geringen eigenen Ver⸗ luſte zu danken ſeien. Bei einem ſo rieſenhaften An⸗ riff iſt es ja nicht zu vermeiden, daß ſelbſt heldenhafte ruppen, um ſie nicht unnötig zu opfern, aus den erſten zerſchoſſenen Stellungen und auch wie der letzte deutſche Tagesbericht meldet, aus Zwiſchenſtellungen, hier erſt⸗ mals als„Riegelſtellungen“ bezeichnet, zurückgenommen werden müſſen; aber es kann feſtgeſtellt werden, daß die engliſch-franzöſiſchen Erfolge in keiner Weiſe den gewaltigen Vorbereitungen und Anſtrengungen der Geg⸗ ner entſprechen. Die deutſche Heeresleitung fertigt da⸗ her auch mit wenigen Worten die offenbar übertriebenen Meldungen unſerer Feinde ab und ſtellt nur feſt, daß der Feind bei ſeinem Vorgehen außerordentlich hohe Verluſte erlitten habe. Es iſt dies für uns ſehr beru⸗ higend und löſt die Spannung der letzten Tage. Aber auch durch Frankreich wird ein Aufatmen gehen, denn immer gereizter war ja dort die Frage beſprochen worden, ob der engliſche Bundesgenoſſe endlich aus der Zurück⸗ haltung heraustreten und zum Angriff übergehen würde. Die Lage bei Verdun hatte trotz aller amtlichen Beſchö⸗ nigungsperſuche allmählich zu den ſchlimmſten Befürch⸗ tungen Anlaß gegeben, und nur das Aufgebot der ge⸗ ſamten Kraft des Vierverbandes ſchien noch Rettung bringen zu können. Rußland und Italien waren auf dem Plan erſchienen, jetzt war die Reihe an England, das bis⸗ her nur durch eine Verlängerung ſeiner Front nach Sü⸗ den die anderweitige Verwendung franzöſiſcher Streit⸗ kräfte ermöglicht hatte. Abgeſehen von ſchwächlichen Vor⸗ 5 war die engliſche Armee in ihren Gräben ver⸗ A.„„ Von der großen Champagneſchlacht des vergangenen Herbſtes kennen wir die großartige Vorbereitung, mit welcher der franzöſiſche Generalſtab derartige Unterneh⸗ mungen einleitet, und man kann ſicher ſein, daß an den techniſchen Mitteln zum Durchbruch durch unſere Linien beim Gegner nichts fehlen wird. Aber trotzdem iſt für uns die Zuverſicht begründet, daß auch hier wie überall die deutſchen Linien im weſentlichen unerſchüt⸗ tert bleiben werden. Der bis jetzt vom Gegner ange⸗ 3 Abſchnitt bildet den größeren Teil unſerer zwi⸗ chen Arras und Rohe liegenden Weſtfront, die zwiſchen ray und Peronne von der Somme und weſtlich von Bapaume von deren Nebenflüßchen, dem Anecrebach, durchzogen wird. 25 Auch auf den ruſſiſchen Fronten iſt die„gemein⸗ ſame“ Offenſive zu verſpüren: von der Oſtſee, von wel⸗ cher aus unſere Truppen an der kurländiſchen Küſte beläſtigt wurden, bis nach Wolhynien wird ſtarke Kampf⸗ tätigkeit gemeldet, es iſt aber den Ruſſen trotz aller Anſtrengungen und Einbuße von Menſchenmaterial nir⸗ gends gelungen, ſich in unſeren Linien feſtzuſetzen, im Gegenteil: bei der Armee Linſingen konnten ſtarke ruſ⸗ ſiſche Angriffe unſer Vorſchreiten nicht aufhalten und auch nde Bothmer⸗Armee ſteht bei Tlumacz in günſtigem Kampfe. A. AT. Hmtsblatff der Bürgermeisfer ämter Seckenheim, Iinesheim, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. der französisch englischen 2 2 2 2 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 3. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern mittag: Nördlich der Somme tobte die ganze Nacht hindurch ein erbitterter Kampf. Die Deutſchen ſtießen in heſtigen Gegenangriffen gegen die neuen franzöſiſchen Stellungen bei Haäardecourt vor, mußten aber, durch das Sperrfeuer und das Infanteriéfeuer, das ihnen beträchtliche Verluſte zufügte, uufgehalten, in Unordnung zurückfluten. 200 Gefangene mit 6 Offizieren blieben in unſerer Hand. Die Franzoſen erweiterten den gewonnenen Vorteil auf das rechte Flußufer und bemäch⸗ ligten ſich nach lebhaften Kämpfen des Dorfes Cur lu, das ſie vollſtändig beſetzten. Südlich der Somme hielten die Franzoſen alle geſtern eroberten Stellungen und rückten im Haufe der Nacht zwiſchen Herbecourt und Aſſervilliers vor. Nach den letzten Meldungen überſteigt die Geſamtzahr der geſtern von den Franzoſen gefangengenommenen un gerwundeten Deutſchen 5000. Zwiſchen Oiſe und Altsne nahmen die Franzosen eine deutſche Patrouille ge— ſangen, die ſich den Linen bei Bailly zu nähern verſuchte. In der Ghampagne umernahmen die Franzoſen zahlreiche Er⸗ kundungen. Mehrere Erkundungsabteilungen drangen in die feindlichen Gräben ein, ſäuberten ſie mit Handgranaten und führten 15 Gefangene mit ſich fort. Auf dem linken Ufen der Maas gelang es den Deutſchen nordöſtlich des Waldes von Avocourt in einem Angriff abends in vorgeſchobene Graben ſtücze einzudringen. Ein Gegenangriff warf ſie aber voll⸗ tändig wieder hinaus. Auf den öſtlichen Abhängen des To⸗ ten 1 unternahmen die Franzosen einen voldommer zelungenen Handſtreich. Sie gelangten kämpfend in die Gräben des Gegners, töteten etwa 50 Deutſche, nahmen etwa 20 gefangen und führten auch Maſchinengewehre mit ſich fort. Auf dem lechten Ufer wurden mehrere Unternehmungen der Trutſchen egen das Werk Thraumont, in dem ſich die Franzo⸗ ſen feſtgeſetzt haben, leicht zurückgewieſen. In derſelben Hegend ſtieß eine ſtarke deutſche Abteilung gegen Teile der erſten Linie vor, wurde aber nach erheblichen Verluſten zer⸗ ſtreut. Die Franzoſen nahmen 16 Mann gefangen, darunter 2 Offiziere. Weſtlich und ſüdlich von Vaux war die Ar⸗ lillerie auf beiden Seiten ſehr tätig. 5 Abends: Nördlich der Somme wurde der Kampf während des ganzen Tages zu unſerem Vorteil in der Ge⸗ gend von Hardecourt und von Curlu fortgeſetzt. Na⸗ nentlich bei dem letztgenannten Dorf haben wir einen vom Feind ſtark befeſtigten Steinbruch erobert. Südlich der Somme haben wir an vielen Stellen in der zweiten feindlichen Linie zwiſchen dem Fluß und Aſſervilliers Fuß gefaßt. Das Dorf Friſe iſt in unſere Hand gefallen, ſowie der Wald Mereau⸗ zourt weiter öſtlich davon. Die Zahl der am 1. und 2. Juli gon den franzöſiſchen Truppen gefangen genommenen un verwundeten Deutſchen überſchreitet nach bisherigen Abzählungen 6000 Mann, darunter mindeſtens 150 Offi⸗ ztere, Geſchütze und zahlreiches Material ſid gleich. falls in unseren Beſitz gefallen. Dank der ſehr ausführlichen und wirkſamen Vorbereitung durch unſere Artillerie, dank auch dem Elan unherer Infanterie waren unſere Verluſte ſehr gering. Von der Front nördlich von Verdun meldet man keine In⸗ fanterietätigkeit. Die Beſchießung war andauernd ſehr leb⸗ aft in der Gegend der Höhe 301 und in den Abſchnitten von leurg und Damloup. Unſere Flugzeuge ſchoſſen drei feind⸗ liche Feſſelballons in der Gegend von Verdun in Brand. Un⸗ teroffizier Chainat ſchoß ſein fünftes deutſches Flugzeug ab, das auf dem Boden bei Peronne zerſchellte. In der Nacht zum 2. Jult warf eines unſerer Flugzeuggeſchwader 48 Bom⸗ ben auf den Bahnhof von Longuyon, 8 Bomben auf den Bahnhof von Diedenhofen, 16 auf den von Dun an der Maas. Eine andere Fliegergeuppe warf 33 Bomben auf den Bahnhof von Brieulles. Während des 2. Juli beſchoſſen 12 unserer Flieger die Bahnhöfe von Amagne-Luequy mit 60 Bom⸗ ben. Sie trafen die Bahnhofgebäude und die Geleiſe. Ein Eiſenbahnzug wurde zerſtört. Heute ſchoſſen die Deutſchen einige großkalibrige Granaten in Richtung Nancy. Andere Granaten wurden etwas ſpäter in der Gegend von Belfort abgeſchoſſen. Heule früh gegen 3 Uhr warf ein feindliches Flugzeuggeſchwa⸗ der mehrere Bomben auf die Stadt Luneville. Der Fall wurde für Vergeltungsmaßnahmen zur Kenntnis genommen. Der engliſche Tagesbericht. WB. London, 3. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern: Heute ſchwere Kämpfe zwiſchen Ancere und Somme, beſon⸗ ders del Fricourt und La Bolfelle. Fricourt, das um 2 Ahr nachmittags genommen wurde, iſt in unſerem Beſitz. Oeſtlich vom Dorfe wurden einige Jortſchritte ge⸗ macht. In der Nachbarſchaft von La Boiſelle leiſtet der Feind Shen Widerſtand, aber unſere Truppen machen befriedigende ortſchritte. Eine beträchtliche Menge von Krtegsmaterial iſt in unſere Hände gefallen, aber Einzelheiten liegen noch nich! vor. Auf der anderen Seite des Tales der Anere iſt die Lage unverändert. Die allgemeine Lage kann als günſtig be⸗ uten werden. Später eingetroffene Nachrichten über die Ver⸗ uſte des Feindes zeigen, daß unſere erſten Schätzungen zu nie⸗ der gegriffen waren. Geſtern waren unſere Flugzeuge ſehr tätig. Sie halſen nördlich der Somme beim Angriff mit und leiſteten uns bei unſerem Vorgehen ſehr wertvolle Dienſte. Zahl⸗ reiche feindliche Hauptquarttere und Eiſenbahnknotenpunkte wur⸗ ben mit Bomben angegriffen. Bei einem Ueberfall wurden un⸗ ere Begleitflugzeuge von 20 Fokkermaſchinen angegriffen. Dieſe wurden vertrieben. Zwet feindliche Flugzeuge ſtürzten zu Bo⸗ den und wurden zerſtört. Einige Erkundungsflüge über weite Entfernungen wurden trotz zahlreicher Verſuche von feindlichen Flugzeugen, die Unternehmungen zu verhindern, ausgeführt. Drei von unſeren Flugzeugen werden vermißt. Unſere Dra⸗ chenballons waren den ganzen Tag in der Luft. „We B. London, 3. Juli.(Reuter.) Die Engländer haben Fricourt genommen. General Haigh meldet einen beträchtlichen Fortſchritt in der Nachbarſchaft von Fricourt, das wir um 2 Uhr nachmittags beſetzten. Bis mittags machten wir in den Kämpfen zwiſchen Aneres und Somme etwa 800 weitere Ge⸗ fangene, was eine Geſamtſumme von 3500 einſchließlich der an anderen Punkten der Front in der Nacht gemachten Gefan⸗ genen ergibt.. 3 enhelm, Dienstag, den A. Ini 1018. — N 1 1 ee e n N e 2 9 o a Moes heimer Jnzeiger, Neckarhauſer Seilung, Goinger Zentung. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. CC 16. Jahrgang Angriffe. Unter engliſchem Trommelfeuer. „Der Berichterſtatter der„Times“ ſchildert den Ein⸗ druck des ſchon ſeit 26. Juni währenden Artilleriefeuers an der engliſch⸗franzöſiſchen Front: Es war ein ganz ungewöhnliches und ſchreckliches Schau⸗ ſpiel. Der ganze Vordergrund war nichts mehr als eine braune Wildnis, durchſetzt mit einem Gewirr von Gräben; die Bäume haben in dieſem Bereich des Schreckens keine Blätter mehr, und Schloß und Farm und Dorf ſind nur noch Trümmerhaufen. Das Schrecklichſte aber war die Rauchwolke, die ſtändig über der Landſchaft lag. Es war ein ſchöner Sommertag; nach vielem Regen zogen die Wolken am Himmel und warfen ihre Schat⸗ ten auf die Erde, und wo die onnenſtrahlen durchbrachen, be⸗ ſchienen ſie überall das gleiche Bild der Verwüſtung. Zwan⸗ zig Minuten lang konzentrierte ſich das tödliche Feuer auf ein zerſchoſſenes Dorf, bis die Trümmer und die Luft darüber in einem undurchdringlichen grauen und weißen Rauch verſchwanden. Dann ſchien es, als ob ein ganzes Schock Kanonen hre Ge⸗ ſchoſſe auf einmal auf zwei armſelige Aecker öden Landes in der Nähe eines Waldes ausſpien, wo zweifellos eine feindliche Batterie verſteckt lag, obwohl das Auge nichts ſah als eine ge⸗ ringfügige Bodenerhebung. Man konnte nicht anders, als mit den aͤnnern, die dieſe Batterie bedienten, Teilnahme haben, wenn es auch Deutſche waren. Etwas weiter hinter einer Boden⸗ falte lag, unſerm Blick entzogen, ein Dorf. Den ganzen Nach⸗ mittag fielen unſere Geſchoſſe ohne Unterlaß auf die Stelle jen⸗ ſeit jener Bodenfalte. Wie ſie explodierten, konnte man nicht ſehen, aber fortwährend ſtiegen die dunklen Rauchwolken empor und dort, wo das Dorf lag, türmte ſich eine dichte Rauchbank. Inzwiſchen ging in der Gegend näher an unſeren Standort heran unſer Feuer erbarmungslos auf die deutſchen Schützen⸗ 8 8 nieder, von Zeit zu Zeit weiter zurückgreifend, um einen erbindungsgraben oder einen Unterſtützungsgraben unter Feuer zu legen. Es mag noch ſchlimmer kommen, aber das war ſchon ſetzt an einigen Stellen das ausgedehnteſte und ſtärkſte Arkil⸗ leriefeuer, das man auf dieſer Front erlebt hat. Als Schau⸗ ſpiel iſt das verblüffend, und was am meiſten auffällt, iſt, daß man nirgend auf weiter Flur ein menſchliches Weſen N Mit den drei oder vier Mienſchen„die neben einem ſte⸗ en, ſcheinen wir die einzigen lebenden Weſen in einer Welt zu ſein, in der alles zum Chaos zertrümmert wird. Die Vorauswirkungen der Offenſive. Köln, 3. Juli. Seit 14 Tagen kündigen die franu⸗ zöſiſchen Blätter die gewaltige Offenſive an, bei der endlich auch die engliſche Armee, das Werk Kitcheners, entſcheidend eingreifen und zeigen werde, was ſie zu lei⸗ ſten vermöge. Der große Sozialpatriot Herve iſt wie immer dabei an der Spitze, um die Erwartungen des franzöſiſchen Volkes hierüber aufs höchſle zu ſpannen. So kennzeichnete er dieſer Tage in ſeiner„Victoire“ die engliſche Armee folgendermaßen: Ich bin überraſcht von der Hünengeſtalt der meiſten eng⸗ liſchen Soldaten, die wir als Urlauber in Paris ſehen. Sie ſind offenbar von einer Raſſe, die mehr als wir und die Deutſchen an Turnübungen gewohnt iſt. Die Deutſchen ehen neben ihnen wie ſchwerfällige Suppenfreſſer aus, und die Unßrigen oft wie Schwächlinge. Was eine Armee ſolcher Menſchen noch frucht⸗ barer macht, iſt der Umſtand, daß ſie jetzt als letzte den Kampf⸗ platz betritt. 5 Was bedeutet dagegen noch die deutſche Armee der Suppenfreſſer? Nichts mehr! Auch das weiß Herve ganz genau. Er ſchreibt: Sie iſt nur mehr eine Armee, von welcher ein Teil ihrer Diviſionen kurze Zeit bei Verdun mit dabel geweſen iſt, wo wir ſie ſchlimm hergerichtet haben, und deren andere Diviftonen aus Landſturmleuten, ehemaligen Zurückgeſtellten und vom Dienſte Befreiten, ſowie Neulingen der Jahrgänge 1916 und 1917 be⸗ ſtehen müſſen, die zum größten Teil nur weit weniger mili⸗ täriſchen Dienſt hinter ſich haben können, als das Gros der engliſchen Armee. Sloyd⸗George Kitcheners Nachfolger. „Daily Chronicle“ berichtet, daß die Ernennung Lloyd⸗Georges zum Kriegsminiſter jetzt endgültig beſchlof⸗ ſen ſei. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 3. Juli. Amtlich wird verlautbart bom 3. Juli 1916: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In der Bu⸗ kowina nichts von Belang. Die Kämpfe bei Kolo⸗ mea haben an Umfang zugenommen. Ein ſtarker ſeind⸗ lich Vorſtoß weſtlich der Stadt iſt durch Gegenangtiff zum Stehen gebracht worden. Südöſtlich von Tlumacz, wo deutſche und öſterreichiſche Truppen im Ge⸗ fecht ſtehen, brach eine in 1½ Kilometer Froutbreite an⸗ geſetzte ruſſiſche Reiterattacke im Artillerie- und Infau⸗ keriefeuer zuſammen. Im Raume füdlich von Luck gewann der Angriff der Verbündeten abermals Raum Weſtlich und nordweſtlich von Luck wurden heftige ruſſt. ſche Vorſtöße abgeſchlagen. Ebenſo ſcheiterte eine feinbd⸗ liche Reiterattacke in der Gegend von Zloczenka. Nord- öſtlich von Baranowitſchi wieſen deutſche und öſter⸗ ceichiſch⸗ungariſche Truppen ſtarke, durch heftiges tilleriefeuer vorbereitete Augriſſe ab. Die Känpſe ſuu noch nicht völlig abgeſchloſſen. 2 0 Der ruſſiſche Tagesbericht. WTB. Petersburg, Amtlicher Bericht vom 2. Juli. Weſt⸗ front: Die Truppen des Generals Letſchitzki erſtürmten nach heftigem Kampfe die feindlichen Stellungen weſtlich Kolo me a. Ste machten bis jetzt ungefähr 2000 Gefangene, die zu den in dieſer Gegend abtransvortierten Truppenkeilen gehörten. * Die Meyrzahl der Ge men war betrunken. An dei n Front ſetzt der Gegner ſeine erbitterten Kämpf rt. Wir haben die Offenſive der cee ang. tochod in der Gegend der Dörfer Kobzee und Ko⸗ 18,5 Kilometer weſtlich Kobzee) zum 5 h ge⸗ bracht. Eine Reihe feindlicher Angriffe in der Gegend ſüdweſt⸗ lich Kiſielin 0 ubilno⸗Koscewo) abgewieſen. Die feindlichen Schützen und Unterſtützungen wurden unter ſehr ſchweren Ver⸗ luſten für ſie zum eiligen Rückzug gezwungen. Eine Menge Leute des Feindes fielen, als die Zurückgehenden, unterſtützt durch vorgeſchobene Reſerven, den Angriff wieder vortrugen, aur um wieder von Neuem zurückgeschlagen zu werden. Nord⸗ veſtfront: An der Düna und an der Front ſüdlich DBünaburg bis zu den Pinskerſümpfen Infanteriefeuer.— Kaukaſus: Weſtlich Platanen eroberten unſere Truppen in erfolgrei⸗ hem Angriff eine von den Türken befeſtigte Bergkette und warfen den Feind über den Bach Samſune Dereſſt(7). Er ließ eine Menge Leichen in ſeinen Stellungen. Aus der Richtung Gü⸗ müſchkhane verſuchten die Türken nach Norden vorzudrin⸗ en. Unſer Feuer trieb ſie jedoch in ihre Ausgangsgräben zurück. Auf Baiburt vorgehend fielen unſere Vorpoſtenabteilungen den Türken auf den Höhen von Varteniz(40 Kilometer ſüd⸗ zſtlich Baiburt) in den Rücken. Ohne auf das feindliche Feuer zu antworten griffen ſie die letzten hundert Meter durch Lauf nit dem Bajonett an. Unſere Truppen zwangen die Türken, die den Gipfel beſetzt hatten zur Flucht und kehrten darauf unbehelligt in ihre Gräben zurück. Ein türkiſches Flug⸗ zeug überflog Erzerum. Im Raume von Kein dauert der mit ſtarken Kräften vorgetriebene feindliche Angriff weiter an. DDDieie ruſſiſchen Maſſenverluſte. We. Wien, 3. Juli. Aus dem Kriegspreſſe⸗ quartier wird berichtet: Gefangeuenausſagen und auf; gegriffene Meldungen ermöglichen nunmehr ein annähern⸗ des Bild über die ruſſiſchen Verluſte der letzten Offenſive Man geht nicht fehl in der Annahme, daß hinter der Front für jeden Truppenkörper 50 bis 75 Prozent des Standes an Erſatztruppen bereitgeſtellt waren. So hatte das 53. ruſſiſche Infanterie⸗Regiment von der in Oſt⸗ galizien kämpfenden Armee Letiſchitzki am 6. Juni 3250 Mann, 4 Tage ſpäter nur mehr 800 Mann, verlor alſc 2450 Mann oder 75 Prozent ſeines Standes. Am 14 Juni wurden 2200 Mann Erſatz eingeſtellt, womit das Regiment wieder annähernd ſeine Kriegsſtärke erreich⸗ te. Aber ſchon am 22. Juni waren unter 8 Kompag⸗ nien 5 gänzlich aufgerieben, während 3 nur 20 bis 50 Gewehre zählten. Aehnliche Verhältniſſe ergaben ſick als Folgen der maſſenmörderiſchen Taktik der ruſſi⸗ ſchen Feldherrn bei den meiſten Truppenkörpern unter Bruſſilows Befehl. Das ruſſiſche Südweſtheer büßte in einem Kriegsmonat kaum weniger als 500000 Manr an Toten und Verwundeten ein. 5 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 3. Juli. Amtlich wird verlautbart oom 3. Juli 1916: 5 5 Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die leb⸗ hafte Tätigkeit der feindlichen Geſchütze und Minenwer⸗ fer gegen die Hochfläche von Doberdo, namentlich gegen den Abſchnitt ſüdlich des Monte dei Seibuſi, häl! an. Stellenweiſe kam es auth zu hartnäckigen Hand⸗ granatenkämpfen. Im Marmolatagebiet und an unſerer Front zwiſchen Brenta und Etſch wurden wieder meh⸗ rere Angriffe des Feindes abgewieſen. Im Raume des Monte Interrotto brachte Leutnant Kai⸗ ſer mit einer ſechs Mann ſtarken Patrouille des K. und K. Landwehr⸗Infanterieregiments Nr. 26 von einer ge⸗ lungenen Unternehmung gegen feindliche Maſchinenge⸗ wehre 266 Italiener, darunter 4 Offiziere, als Gefangene zurück. An anderen Stellen wurden ge⸗ ſtern 14 Offiziere und 336 Mann gefangen genommen. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Unver⸗ W a 1 5 Der italieniſche Tagesbericht. We. Rom, 3. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern: Zwiſchen Etſch und Bren ta 5 unjere Truppen ihre Offenſivaktion unermüdlich 7 m Brandtal unternahm die Infanterie einen Angriff auf die ſtarke feindliche Linie wiſchen Zugna Torta und Foppfano. Anſere Artil⸗ erie richtete ein hartnäckiges Feuer gegen das Fort Pozzach to. Am 1 ſetzt der Eegner uns immer noch in ſeinen befeſtig ten Stellen auf dem Monte Spil, bei Cosmagnon, zähen Wider⸗ and entgegen. Auf der Front Poſina⸗Aſtach ſind wir abel, die Eroberung des Monte Majo zu vervollſtändigen. Wir beſetzten die ſüdlichen Abhänge des Monte Seluggio. Feindliche Abteilungen, die im Norden von Pedescalo ver⸗ 4 waren, wurden angegriffen und von den Unſrigen in die lucht geſchlagen. Sie ließen Waffen und Schießbedarf auf dem Gelände zurück. Auf der Hochebene von Schlegen 5 3 5 Englands Verrat— deutſche Tat. (Moman aus der Zeit des Weltkriegs ddl von M. Blank. 7. Fortſezung. 1 e(nberecht. Nachdr. verboten,) . Mochten ſie nur ſuchen! Sie ſollten die Schub⸗ * Styr und lonte Ozgary 1328 e fächer wie bisher verſperrt vorfinden; aber er wollte verhindern, daß dort irgend etwas entdeckt würde. Wer hier auch am Schreibtiſche geweſen war, klug mochte er ſein, aber nicht klug genug, um ihn— Pe⸗ ter— Brandenſtein— bloßſtellen zu können. peter Brandenſtein ſuchte raſch aus den geöffneten Schubfächern jene Papiere hervor, die niemand finden durft- und verbarg ſie an einem anderen ſiche⸗ ren Ork. e. b 41. Kapite t. „Es war gewiß nicht meine Abſicht, Sie zu be⸗ lauſchen, aber durch einen Zufall habe ich Ihre Nieder⸗ lage 5 beobachten können.“ C Lord Frank Beresford gab keine Ankwork; es ſchien, als wäre für ihn der Inhalt der e von grö⸗ erer Wichtigkeit als das Geſpräch. Er ſaß wie ge⸗ wöhnlich mit dem Marquis de Ferrier an dem gemein⸗ ſamen Frühſtückstiſc. Aber der Marquis wollke nicht ſtille ſein, da er doch ekwas wie Schadenfreude empfand. „Ich habe Sie vorher gewarnt und darauf aufmerk⸗ —— gke äußerlich bereits wie⸗ 5 5 das unbewegliche Ge⸗ 2.„ „Mich reiz ſuch. Und wenn ich die Idee Nat aufgeben will, dann habe ich Möglichkeiten genug, die Verſuche zu wiederholen. Darauf ſind wir Eng⸗ Länder ſtolz. Unbeugſam ſind wir in ren Verluſten für ihn abgeſchlagen. Ausdauer; ö nſcharmuzer auf den norduchen Tathangen des Val⸗ daſſa. Auf der übrigen Front bis zum Karſt kein bemerkens⸗ wertes Ereignis. Unſere Truppen eroberten im Abſchnitt zwi⸗ 155 Selz und Monfalcone in einem glänzenden Angriff neue erſchanzungen und nahmen dem Feind 196 Gefangene ab. Ein vom Gegner verſuchter Gegenangriff wurde mit ſehr ſchwe⸗ Jeindliche Flieger war⸗ fen Bomben auf Maroſtica und auf verſchiedene Ortſchaſten am unteren Iſonzo. Menſchenleben ſind ihnen nicht zum Op⸗ fer gefallen. Der Sachſchaden iſt gering. Der türkiſche Krieg. Konſtantinopel, 3. Juli. Das Hauptquartier teilt mit: An der Irakfront keine Veränderung.— Aus Südperſien liegt keine neue Meldung vor.— Kau⸗ kaſus: Auf dem rechten Flügel herrſcht Ruhe. Im Zentrum dauert der örtliche Artilleriekampf mit Unter⸗ brechungen an. Auf dem linken Flügel geht unſere Offen⸗ ſive nördlich des Tſchorok Schritt für Schritt gegen die Küſte erfolgreich weiter. Geſtern beſetzten unſere Verfolgungskolonnen einige neue feindliche Stellungen und erweiterten hierdurch ihr Okkupationsgebiet. Sie machtem in dieſem Kampf 20 Gefangene.— Zwei ſeindliche Flieger, die den Eingang der Dardanel⸗ kenmeerenge überflogen, mußten vor unſerem Fener in. Richtung auf Imbros entfliehen. Sonſt nichts Neues. Die Seeſchlacht vor dem Skagerrak am 31. Mai— 1. Juni 1916 auf Grund amtlichen Materials. e e., ee Der Nachtmar ſch. Den Verlauf der nun folgenden Nachtkämpfe ein⸗ gehend zu ſchildern, iſt wegen der Fülle der Einzelhei⸗ ten im Rahmen dieſer gedrängten Darſtellung unmög⸗ lich. Das Beſtreben unſerer Flottenführung ging vor allem dahin, den abziehenden Feind durch Nachtangriffe unſerer leichten Streitkräfte zu ſchädigen. 5 Kurz nach 12 Uhr haben„Hamburg“ und„Elbing“ ein Gefecht mit einem engliſchen Kleinen Kreuzer der Arethuſe⸗Klaſſe, der ſchwer beſchädigt wird. Etwa 12 Uhr 30 ſtoßen unſere älteren Kleinen Kreuzer der 4. Aufklärungsgruppe auf überlegene feindliche Streitlräfte, die von ihnen unter ſehr wirkſames Feuer genommen werden. Auf unſerer Seite erhält der kleine Kreuzer „Frauenlob“ eine Beſchädigung, die ihn in der Ge⸗ fechtsfähigkeit herabſetzt. Er kommt aus Sicht und wird von da ab vermißt. Zwiſchen 1 Uhr und 3 Uhr vor⸗ mittags folgen zahlreiche Zerſtörerangriffe gegen das 1. Geſchwader. Immer von neuem flammt der Hori⸗ zont von Schüſſen und ſuchenden Scheinwerfern. Das engliſche Zerſtörerſchiff 6 60— die Bezeichnungen ſind in der Nacht nur undeutlich zu erkennen und daher nicht durchaus ſicher—, die Zerſtörer G 3(oder 93), 78, G 06 und 27 werden durch Feuer, zum Teil im Zeit⸗ raum von Sekunden vernichtet. Ein Zerſtörer, deſſen Bezeichnung nicht zu erkennen war, wird von einem Li⸗ nienſchiff durch Rammſtoß in zwei Teile geſchnitten. Ferner werden 7 Zerſtörer, darunter 6 30, getroffen und ſchwer beſchädigt. Mitten in dieſen Gefechten taucht plötzlich ein Panzerkreuzer der Creſſy⸗Klaſſe dicht neben 8 Linienſchiffen, darun:er das Flottenflaggſchiff, auf, die ihn mit Feuer überſchütten. Nach 40 Sekunden brennt das ganze Schiff und iſt nach 4 Minuten geſun⸗ ken. Zahlloſe Torpedolaufbahnen werden während die⸗ ſer Angriffe von unſeren Schiffen geſichtet, aber nur unſer kleiner Kreuzer„Roſtock“ erhält einen Torpedo⸗ treffer.„Elbing“ wird bei einem unvermeidlichen Ma⸗ növer beſchädigt. Beide Schiffe müſſen ſpäter verlaſſen werden. Die Beſatzungen werden bis zum letzten Mann von unſeren Torpedobooten an Bord genommen. In den Morgenſtunden fällt unſer älteres Linienſchiff„Pom⸗ mern“ einem Torpedoſchuß zum Opfer. Von den be⸗ 0 feindlichen Zerſtörern bleiben aus den Ge⸗ echten mehrere, wie lohende Fackeln brennend, liegen. Unter ihnen werden die neueſten Zerſtörerführerſchiff „Tipperary“ und„Turbulent“ feſtgeſtellt. Die Ueber⸗ lebenden der feel en werden von uns gerettet, die Schiffe in ſinkendem Zustande zurückgelaſſen. Auch un⸗ 15 Torpedoboote finden Gelegenheit, ſich während der Nacht mit den enaliſchen Zerſtörern zu meſſen. Nur wir können auch Jahre hinwarten, um in der paſſend⸗ ſten Stunde dann den Gewinn zu ſichern. Nur in dieſer ſtarrſinnigen Ausdauer gewannen wir die Weltherrſchaft.“ „Ich kenne die engliſche Geduld; dieſelbe überſtand den Kampf der Buren. Aber Sir, Sie bedenken eines nicht: Ein Frauenherz will nur im Sturm genommen werden.“ i 8 a „Es gelingt nicht immer ſchon der erſte Sturm⸗ angriff.“ 2. „Ich vermute, daß Sie bereits zu ſpät gekommen ſind. Jener Deutſche war der ſchönen, ungariſchen Grä⸗ fin entſchieden erwünſchter. Mit ihm plauderte ſie im Pavillon noch mindeſtens eine halbe Stunde. Dann lud ſie ihn noch an den Tiſch ihres Vaters ein. Ich habe das ſelbſt beobachtet. Es ſcheint, als ſollte Ihnen und dem Union Jack der Deutſche nicht nur auf dem Meer ein läſtiger Geſelle ſein.“ „Und wenn er das iſt, dann verſtehe ich es, den unangenehmen Rivalen ebenſo abzuſchütteln, wie der Union Jack noch die ſchwarzweißrote Fahne aus allen Meeren verdrängen wird. Ich verſtehe ſoſchen Kampf.“ „Hm! Frauen haben Herzen, die ſich nicht berech⸗ nen laſſen.“ f „Aber mein Herz, das ſtark iſt wie das Herz Eng⸗ lands ſelbſt, kennt nur den eigenen Willen, den es trotzig durchſetzen wird mit allen Mitteln, und jedes Hindernis wird nur den Wert des endlich Erreichten ſteigern.“ Sie haben ein großes Vertrauen. Mit umſo grö⸗ ßerem Intereſſe werde ich dem Schauſpiel folgen. Ich fürchte nur, daß der Deutſche ſich nicht ſo leicht verdrän⸗ gen laſſen wird.“ e Diesmal zog Lord Beresford nur die Schultern hoch. Nach einiger Zeit, als der Marquis de Ferrier er⸗ kennen mußte, daß der Lord auf ſeine Einwürfe nicht weiter antworten wollte, begann er ein anderes Geſpräch: „Waren Sie dieſen Morgen glücklicher geweſen, oder haben Sie wiederum keine Poſt behommen?“ e geht verloren, es iſt gte Mine gelaufen. Unſere tapfere„Lütz Nachtmarſch noch mit mittlerer Geſchwindigkeit ten hat, hält ſich noch lange manövrierfähig. Als das Frührot des geſchichtlichen 1. Juni am öſtlichen Himmel aufdämmerte, erwartete jeder, daß die erwachende Sonne die zu neuer Schlacht aufmarſchierte engliſche Linie beleuchten werde. Dieſe Erwartung wurde getäuſcht. Der Sehkreis ringsum war leer, ſoweit das Auge reichte. Erſt am Vormittage wurde durch eines unſerer mittlerweile aufgeſtiegenen Luftſchiffe ein aus 12 Schiffen beſtehendes Linienſchiffsgeſchwader, das aus der ſüdlichen Nordſee kommend mit hoher Fahrt nord⸗ wärts ſteuerte, gemeldet. Zum größten Bedauern aller, Beteiligten war es für unſere Flotte zu ſpät, um es noch einzuholen und anzugreifen. Von engliſcher Seite iſt in dem ſichtlichen Beſtre⸗ ben, in der erſten Verlegenheit dem zwar nicht verwöhn⸗ ten Publikum einen Stecken des Troſtes zu reichen, die abgegriffene Behauptung wiederholt worden, die eng⸗ liſche Flotte habe„das Schlachtfeld behauptet“. Auf das laienhaft Unſinnige dieſer Phraſe iſt ſchon von an⸗ derer Seite hingewieſen worden. Die See kennt keinen Beſitz und keinen Gebietserwerb im Sinne des Landkrie⸗ ges. Man kann nicht 50 Quadratkilometer Nordſee er⸗ obern. In der Seeſchlacht entſcheidet lediglich der Kampferfolg. Der Nebel, der nach engliſchen amtlichen Meldungen „die Vernichtung der deutſchen Flotte verhindert hat“, hat die deutſche Flottenführung zwar auch geſtört, aber ſie nicht davon abzuhalten vermocht, ſich der engliſchen Flotte zum Kampfe zu ſtellen und ſie anzugreifen. Ferner wird behauptet, daß nicht die ganze eng⸗ liſche Flottenmacht zur Stelle war. Es wäre gewiß kein Fehler der deutſchen Strategie, wenn es ihr am 31. Mai gelungen wäre, mit voll verſammelter Flotte einen unterlegenen Teil der engliſchen Streitmacht zu faſſen. Es muß aber nochmals ausdrücklich feſtgeſtellt werden, daß der deutſchen Flotte die reſtlos verſam⸗ melte Hauptſtreitmacht der engliſchen Flotte gegenüber geſtanden hat. 15 An engliſchen Kräften ſind feſtgeſtellt: 5 Broßkampfſchiffe wenigſtens 28 Schlachtkreuzer a i 9 Aeltere Panzerkreuzer 4 6 Kleine Kreuzer i 9 5 20 Zerſtörerführerſchiffe und Zerſtörer weit über 100 An ſchweren Geſchützen waren zur Stelle: 38 em-Geſchütze über 60 34,3 em-Geſchütze über 160 30,5 em-Geſchütze über 130 Die Verluſte durch feindliche Gegenwirkung be⸗ kragen(auf engliſcher Seite nach vorſichtiger Schätzung): e Engl. Deutſchl. Großkampflinienſchiffe d 1— Broßkampfpanzerkreuzer 3 1 Aeltere Linienſchiffe— 1 Aeltere Panzerkreuzer 4— Kleine Kreuzer u. Zerſtörerführerſchiffe 3 39 Ä Zerſtörer(Torpedoboote) ee e Zum Ueberfluß ſei nochmals betont, daß dee deutſche Flotte außer den hier angegebenen kein Schiff und kein Fahrzeug eingebüßt hat, weder auf dem Schlachtfelde noch auf dem Rückmarſch. e Das Kräfteverhältnis war alſo ungefähr: 2:1. Das Verhältnis der Verluſte: 8 Großkampfſchiffe 4:1 Kleinere Fahrzeuge 271 Um den in der engliſchen Vorſtellung feſtgefügten Glauben an die Unbeſiegbarkeit der engliſchen Flotte aufrecht zu erhalten, iſt von engliſcher Seite verbreitet worden, Luftſchiffe und U-Boote hätten eine Hauptrolle, im Kampfe geſpielt. Demgegenüber muß mit aller Ent⸗ ſchiedenheit feſtgeſtellt werden, daß die Schlacht am 31. Mai, wie ſo manche Seeſchlacht früherer Zeiten, die alte Wahrheit beſtätigt hat, daß nur das große, kampf⸗ kräftige Schiff, das Schiff, das in ſich höchſte Angriffs⸗ ind Verteidigungskrait vere nig. Ne. Meere. belerrſcht. 116 „Dann können Sie ſich nur damit tröſten, daß es mir ebenſo ergangen iſt. Selbſtverſtändlich liegt da eine Schutzmaßregel vor. Wir alle ſollen keine Nach⸗ richten erhalten, ehe nicht die endgültige Entſcheidung gefallen iſt.“ 2 „Möglich!“ a „Oder es wird bereits alles für den Krieg vorberei⸗ tet. Und nun ſoll darüber auch nicht auf Umwegen über das Ausland etwas nach Deutſchland dringen.“ „Das iſt notwendig! Wer den Gegner zuerſt an⸗ greift, wer ihn noch im Halbſchlaf überfällt, der hat den Sieg ſchon für ſich. Deshalb wird Frankreich wohl alle notwendigen Vorbereitungen getroffen haben, um ſofort über Belgien in das an jener Grenze wenig ge⸗ ſchützte Herz Deutſchlands vorzuſtoßen.“ 0 „Still! Ich weiß, daß durch Unterſtützung des eng- liſchen Generalſtabes ein ſolcher Plan ausgearbeitet wor⸗ den iſt, für deſſen Durchführung England Truppenlan⸗ dungen in Oſtende zugeſichert hat. Aber ſolche Geheim niſſe ſoll man auch nicht leiſe weitererzählen, denn Bel gien iſt doch neutrales Land.“ 8 N „Ach was! Nur der Gewinn entſcheidet. Den Sieger wagt niemand zur Verantwortung zu ziehen, immer nur den Beſiegten.“ 8 Hier fand das Geſpräch eine kurze Unterbrechung, denn ein Niggerboy war an den Tiſch herangekommen und übergab dem Lord Beresford ein verſchloſſenes Schreiben, das dieſer ſofort öffnete und las. Dabei zuckten die dünnen Brauen über den wäſſe⸗ rigen blauen Augen unmerklich; dann faltete die knochige Hand das Schreiben wiederum zuſammen. 1 „Es iſt gut!“ 8 Der Boy wandte ſich zum Fortgehen. Dabei flüſterte der Marquis de Ferrier dem Lord J 8„ „Sehen Sie! Auch jetzt iſt der Deutſche wiederum an der Seite der ſchönen Gräfin!“ 5—. Fortſetzung folgt.) 2 „e An unſeren Erfolgen haben gewiß alle Waffen ihren Anteil. Den Ausſchlag hat aber unmittelbar und mittel⸗ bar die weittragende ſchwere Artillerie des Großkampf⸗ iffes und unter ſeinem Schutze die Torpedowaffe en. Wenn das ſchwächere Fahrzeug ſeine Waffen er⸗ folgreich zur Geltung bringen konnte, ſo war dies nur möglich unter dem Schutze des Panzerkreuzers und des Linienſchiffes, die ihm den Weg an den Feind heran erkämpfen und es wieder aufnehmen mußten. Das leichte Fahrzeug behält ſeine Bedeutung als ſehr wert⸗ bolle und notwendige Ergänzung des Kampfſchiffes. Da⸗ e it ſein Wirkungsbereich beſtimmt, aber auch be⸗ enzt. ö f Der ſchöne Waffenerfolg auf dem Schlachtfelde vor dem Skagerrak iſt im einzelnen die Frucht jahrzehnte⸗ langer, angeſtrengter Friedensarbeit unter der Fürſorge unſeres Kaiſers und unter der Anleitung unſerer Führer, unſeres Offizierkorps und unſeres geſamten Berufsperſo⸗ nals, ein Erfolg der Einzelausbildung unſerer Schiffe und Boote. Er konnte nur erkämpft werden mit ſo vorzüglichem Material, wie es der geniale Erbauer unſerer Flotte * geſchaffen hat. Daß die Schlacht vor dem Skagerrak keine * 2 „ ausgeſprochene Entſcheidungsſchlacht war, iſt jedem Deutſchen klar. Daß ſie nicht völlig durchgeſchlagen wor— den iſt, liegt nicht an uns, ſondern am Gegner, der, ob⸗ wohl uns ja in jeder Hinſicht weit überlegen, keinen Verſuch dazu gemacht hat. Daß dieſe Schlacht uns aber gegen erdrückende Uebermacht einen ſehr weſent⸗ 15 Erfolg gebracht hat, ſteht ebenſo für alle Zeiten ) Davon Lützow und No ock erſt nach der Schlacht; außer⸗ dem Elbing durch Unglücksfall. Lokales. Seckenheim, den 4. Juli 1916. — Verein ehem. 111er. Der Vorſtand des Ver⸗ eins hat beſchloſſen am Geburtsfeſt Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs i dieſem Jahr von einem offiziellen Rirchgang abzuſehen und zwar aus folgenden Grunden, der größte Teil der Mitglieder ſteht unter den Waffen und von den übrigen die noch daheim ſind iſt eine größere Anzahl an der Bahn bedienſtet auf die auch nicht zu rechnen iſt. Es wäre daher eine ganze geringe Beteiligung zu erwarten und es iſt deshalb den Kameraden überlaſſen n Ihrem eigenen Ermeſſen an dieſem Tag unſeres hohen Prodekters zu gedenken und durch Kirchgang im einzelnen zu feiern. Hoffentlich iſt uns bald ein ehrenvoller Frieden beſchieden, das wir das nächſte Geburtsfeſt Sr. Königl. Hoheit im Jahr 1917 um ſo keierlicher begehen können. — Diehſtahl durch Zigennerinnen. Am 3. Juni nachmittags wurde einer Ghefrau in Mannheim in ihrer Wohnung in der Neckarauer⸗Straße ein Geldbeutel mit 28 Mark aus ihrer Schürzentaſche geſtohlen. Die Täterinnen ud 2 Frauensperſonen, vermutlich Zigeunerinren, welche mit Verhangſpitzen hauſterten und wie folgt beſchrieben werden: 1. 34 40 Jahre alt, 1,65— 1,68 Meter groß, warze Haare, volles gelbliches Geſicht, Kleidung: dunkle chürze, blauer Rock, ſchwarze Halbſchuhe, am rechten Geld- und Mittelfinger je ein Alluminium⸗Ring und ein goldener Ring mit rotem Stein und am linken Goldfinger ein goldener Ehering. 2. 3830 Jahre alt, 1,60— 1,70 groß, ſchwarze Haare, Kleidung: blau und weisgetupfte Blufe, dunkle Schürze, ſchwarze Schuhe und helles Tuch um den Kopf. * LBlämiſche Dolmetſcher geſucht. Die Heeres⸗ derwaltung ſtellt Dollmetſcher ein, die die vlämiſche Spra⸗ e in Wort und Schrift beherrſchen. Geſuche ſind an as Krieasminiſterium 1. Erſatzweſen⸗Abteilung in Ber⸗ in W. 60 zu richten. Die Bewerber müſſen deutſche eichsangebörige, unbeſcholten, geſund und zuverläſſig ſein. f Bezug von Militärrente. Nach einem Er⸗ laß des Kriegsminiſteriums iſt auf Antrag des Verſor⸗ ungsberechtigten dem aus Anlaß des gegenwärtigen rieges auf Grund einer Kriegsdienſtbeſchädigung zu berſorgenden Perſonen, bei denen nach der Art des erſorgungsgrundes ein ſpäteres Herabſinken der Er⸗ werbsunfähigkeit unter Zehn vom Hundert nicht zu er⸗ warten iſt, eine Beſcheinigung auszuſtellen, daß ein zänzlicher Fortfall der Rente ſpäter nicht mehr ein⸗ itt, die Kriegszulage ſonach nie fortfallen kann. Iſt bei Empfängern der Verſtümmelungszulage nach der Art der Verſtümmelung auch der Fortfall der Verſtümme⸗ lungszulage nicht zu erwarten, ſo iſt die Beſcheinigung nach dieſer Richtung hin zu ergänzen K. M. — An die badiſchen Hausfrauen richtet ſich ein Handſchreiben der Großherzogin Luiſe, welches von den Haushaltungslehrerinnen in den von ihnen an ſämt⸗ 1 lichen Fortbildungsſchulen des Landes gehaltenen Vor⸗ Soft über die Kriegsküche und insbeſondere über die Sbſt⸗ und Gemüſeverwertung verleſen wird und in wel⸗ chem die Großheisegin liebevolle und ernſte Worte der Teilnahme an ihrer augenblicklichen ſchwierigen Auf⸗ gabe und der Aufmunterung zum Ausharren richtet. In den Schlußworten des Handſchreibens ſaat die Groß⸗ herzogin Luiſe folgende beherzigenswerte Mahnung: „Laſſen Sie ja den Mut nicht ſinken, 4 Sie ebenſo aus, wie diejenigen, die draußen auf dem Felde der Ohre ſtehen und für die Heimat kämpfen, und laſſen Sie dieſe durch Ihre Briefe wiſſen, daß daheim die Frau und Mutter auch durchhält trotz mancherlei Ent⸗ ehrungen. Gottes Gnade wird uns beſſere Tage ge⸗ en, wann die n Kriegszeit, die ich in treuem deerſtändnis mit Ihnen teile, überſtanden ſein wird und er Frieden wiederkehrt. Mein Gebet vereinigt ſich mit 8 Ihrigen. Insbeſondere gedenke ich auch derer, die chmerzlichen Witwenweg zu gehen haben. Gott ihnen Allen Kraft und Ausdauer! Gott mit uns!“ ri—, Aus dem badiſchen Schulweſen. Das Unter⸗ Uchsminiſterium hat für den Handarbeitsunterricht eine tierfügung erlaſſen, wonach in dieſem Unterricht künf⸗ ig dem zur Zeit herrſchenden Mangel an Woll⸗, Web⸗ 50 Strickwaren Rechnung zu tragen iſt. In den Hand⸗ ceitsſchulen foll für das Erlernen der Näh⸗ und Kreuz⸗ lichübungen ein aus Papiergeſpinſt hergeſtellter Stoff verwendet werden. anſtelle des Strickmuſterſtreifens und des Regelſtrumpfes iſt das Strumpfflicken vorzunehmen. — Eine weitere Verordnung betrifft die Aufnahme von Schülern in die Höheren Lehranſtalten. Das Mini⸗ ſterium hat dabei die Leiter dieſer Anſtalten angewieſen, bei der Schüleraufnahme zu berückſichtigen, daß ſeit Aus⸗ bruch des Krieges die Unterrichtszeit in der Volsſchule weſentlich gekürzt, vielfach die Vorbereitungsklaſſen für Schüler, die in die Höheren Schulen übertreten, auf⸗ gehoben wurden. ö ö 8 4 — Die Schulfeiern zum Geburtstag des Gro ß⸗ herzogs finden am Samstag den 8. Juli vormittags ſtatt. An dieſem Tage wird kein Unterricht abgehalten. Die Feiern werden auch in dieſem Jahr in ſchlichter Form abgehalten werden. — Türkiſche Schüler in deutſchen Familien. Die Türkei iſt im Begriff, eine größere Anzahl türkiſcher Schüler und Schülerinnen zum Beſuch deutſcher Lehr⸗ anſtalten nach Deutſchland zu entſenden, darunter Söhne und Töchter der beſten Familien des Landes. Es iſt na⸗ turgemäß für die Zukunft der deutſch⸗türkiſchen Bezie⸗ hungen von großer Bedeutung, daß dieſe Zöglinge nicht nur die deutſche Schulbildung erhalten, ſondern vor allem auch in guten deutſchen Familien eine Heimat finden, die ihnen das Elternhaus erſetzt. Die Deutſch⸗Türki⸗ ſche„ richtet an alle ſolche Familien, die bereit und in der Lage ſind, junge Türken oder Tür⸗ kinnen gaſtfreundlich bei ſich aufzunehmen und deren Haushalt auch den türkiſchen Eltern alle Bürgſchaft bie⸗ tet, die Bitte, ihre Bereitwilligkeit der Geſchäftsſtelle, Berlin W. 35, Schöneberger Ufer 36 a, mitteilen zu wollen. 25 Mannheim, 3. Juli. Der bei den Schuk⸗ kertwerken in Arbeit ſlehende 17jqährige Georg Kling au; Weinheim ſtürzte im neuen Bau aus einer Höhe von 15 Meter ab. Er zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen d daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Allgemein, rankenhaus verſtarb. 8 e e Mannheim, 3. Juli. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte den hieſigen Milchhändler Peter Zimmermann, der ein Gemiſch von Milch, Waſſer und bondenzierter Milch als Vollmilch verkaufte, zu einer Geldſtrafe von 250 Mk., im Nichtbeibringungsfall zu einem Monat Ge⸗ fängnis und den Koſten. l a Eberbach, 3. Juli. Der Bürgerausſchuß hat der Erhebung eines Zuſchlags zur Hundeſteuer zugeſtimmt. (Pforzheim, 3. Juli. Der Milchpreis iſt hier auf 27 Pfg. feſtgeſetzt worden. Somit haben, wie der „Pforzh. Anzeiger“ mitteilt, die Milchhändler nicht nö⸗ tig, ihre Drohung wahrzumachen, daß fi vom 1. Juli an ihren Kunden Milch nicht mehr zuführen, weil das Bezirksamt ihr Verlangen nach Erhöhung des Höchſt⸗ preiſes auf 27 Pfg. nicht gleich erfüllt hatte. Bruchſal, 3. Juli. Der Firma des Louis Scheuer, Getreide⸗ und Mühlenfabrikate hier wurde der Handel mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs, insbe⸗ ſondere Nahrungs⸗ und Futtermitteln aller Art, ſowie rohen Naturerzeugniſſen, Heiz⸗ und Leuchtſtoffen unter⸗ ſagt. 0 Raſtatt, 3. Juli. Am Samstag nachmittag wurde das dreijährige Söhnchen des Hofbuchdruckerei⸗ beſitzers Karl Grejſer beim Spielen von einer umſtür⸗ zenden Leiter getroffen und ſofort getötet. Lörrach, 3. Juli. Im kleinen Grenzverkehr von der Schweiz nach Baden iſt eine weitere Einſchränkung eingetreten. Die Bewohner der Grenzzone dürfen nur wöchentlich einmal gegen Ausweiskarte Lebensmittel in beſchränkter Quantität aus der Schweiz nach Deutſchland AS führen Städtische eee eee Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheekkonto 629 L udwigs- hafen a. Rh. Stadt. Sparkasse Sehiostzinen Nit e— mündelsiaker.— Posi- saleakKen⁰ν,ẽ)Mtͤarlaruhe e, 29860.— Telephe. Gi. Sdmiliahe Einlagen werden dοοW1 Lage der Hiazal an 2 4% dgerzinat: Hassaas undes I vormittags: 1 Ur adehauitags. IJeatursie lle: Gsorg Röser, Jeskenheim. i dumlliche Bonkanntmachungen. Fleisch-UGerkauf auf der Freibank. Heute Dienstag Abend von 6 bis 9 Uhr und morgen Mittwoch Vormittag von 7 Uhr ab wird auf der Freibank(Waghalle) Schweinefleiſch zum Preiſe von 1.30 Mk. pro Pfund ausgehauen. Bezugsberechtigt ſind diesmal nicht allein die Inhaber der von der Ortsviehverſicherungsanſtalt ausgegebenen Nummern, ſondern auch alle Inhaber der braunen Fleiſch⸗ karten. Dieſe erhalten gegen Vorzeigung derſelben ein Pfund Fleiſch für die halben Fleiſchmarken. Die Verabfolgung geſchieht wie folgt: Nr. 1 bis 400 heute von 6 bis 7 Uhr Nr. 401 bis 900 8„ 7 bis 8 Uhr Nr. 901 bis 1400 8„ 8 bis 9 Uhr Nr. 1401 bis 1700 morgen„ 7 bis 8 Uhr Nr. 1701 bis 2020 5„ 8 bis 9 Uhr Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Wer zur falſchen Zeit kommt, muß abgewieſen werden. Seckenheim, den 4. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Fettverteilung. Fett⸗ und Magarine wird verteilt morgen Mittwoch, den 5. ds. Mis. Porm. von 11 bis 12 Ahr Koch. * im Rathausſaal. Es erhalten je ein halbes Pfund gegen Norzeigung der braunen Fleiſchkarte die Nummern 1 bis 630. reis 1.20 Mk. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Nicht abgeholte Mengen ſind zu Gunſten anderer verfallen. Seckenheim, den 4. Juli 1916. gürgermeiſteramt 5 J. V. Hoerner. Koch. Fleiſchverlorgung. Es erhalten morgen Mittwoch, den 5. ds. Mts. von Nachmittags 3 Uhr ab beſtimmt die Inhaber nachverzeichneter Nummern der braunen Fleischkarten⸗ umschlagen gegen Lorzeigung derselben ihre feſtgeſetzte Menge Fleiſch: a a 1. Bei Herrn Metzger Gropp, hier Hildaſtraße 43; die Nummern 561 bis Nr. 940. 2. Hei herrn Metzger Hartmann, hier Haupiſtraße 155 die Nr. 941 bis 1470 3. Pei Herrn Metzger Nendeck, hier Haupiſtraße 104; die Nr. 1471 bis Nr. 2020 und die Nr. 1 bis 50. Die Bewohner der Hochſtätt und zwar jeder Inhaber der braunen Fleiſch⸗Karte erhält bei Herrn Metzger Schertel dorten ſeine Menge von Nachmittags 3 Uhr ab. a Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der angegebenen Nummern erhält ihre Menge, ob dis Ahhslung Mittags der abends erfolgt. Seckenheim, den 4. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Durch die Bekanntmachung betreffend Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von Altgummi, Gummiabfällen und Regeneraten vom 1. April 1916 ſind ſämtliche Alt⸗ gummi und Gummiabfälle— mit Ausnahme von Gegen⸗ ſtänden, die ſich noch im Gebrauch befinden— beſchlag⸗ nahmt. Da ſchon Vorräte in Höhe von mehr als 1 bg. beſchlagnahmt und meldepflichtig ſind, iſt anzunehmen, daß in faſt jedem Haushalt, in jedem landwirtſchaftlichen und gewerblichen Betriebe, dieſe Mindeſtmenge in un⸗ brauchbaren Gummi⸗ Schuhen, Fahrrad⸗Decken, Fahrrad- Schläuchen, Gas⸗Schläuchen, Garten⸗Schläuchen, Pumpen- klappen und anderen Gummiwaren aller Art vorhanden iſt. Es empfiehlt ſich, daß jeder in ſeinem Haushalt und Betrieb Umſchau hält und allen Altgummi umgehend der mit dem Ankauf betreuten Stelle übergibt. Auf dieſe Weiſe wird verhindert, daß Alt⸗Gummis irgendwo im Winkel verderben, und ihrem Zweck, der geſamten Gummi⸗ wirtſchaft zu dienen, entzogen werden. Jeder denke daran, daß er hiermit eine vaterländiſche Pflicht erfüllt. Auch kleinſte Mengen werden angekauft. Die für die Abfälle zu gewährenden Preiſe ſind durch beſondere Verordnung feſtgelegt. Wir erſuchen hiernach die Ablieferung im Rathausſaal am Mittwoch, den 12. ds. Mis. Vorm. von 8—12 Ahr erfolgen zu laſſen. Seckenheim, den 3. Juli 1916. Dürgermeiſteramt: J. B.: Hoerner. Zucker marken. Auf den ausgegebenen Zuckermarken iſt ein Pruck⸗ fehler unterlaufen, der bedingt, daß die für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt 1916 als gültig beſtimmte 500 Gramm Marke bereits in der 2. Halfte des Monats Juli ver⸗ wendet werden darf. Seckenheim, den 4. Juli 1918. Fürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter den Schweinebeſtänden der 1. Ludwig Bauer Witwe, Schloßſtraße 2 2. Franz Joſef Hirſch, Roſenſtraße 18 3. Konrad Kilz Witwe, Friedrichſtraße 70 die Ichweineſenche ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 3. Juli 1916. gürgsermeiſteramt: — J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter den Ichweinebekünden des 1. Joſef Arnold, Landwirt, Herdtſtraße Nr. 6 2. Andreas Schreck, Riedſtraße Nr. 8 die Schweinepeſt ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. Seckenheim, den 3. Juli 1916. gürgermeikeramt: J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Fchweineſeuche und Schweinepen unter dem Schweinebeſtand des Philipp Volt dahier, Damm⸗ ſtvaßſe 13 erloſchen iſt. Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 3. Juli 1916. gürgermeiſteramt: V.: Hoerner. Koch. Koch. Koch. Koch. Koch. Koch. petroleum brennt mit ruhiger schöner Flamme brennt länger als Pretroleum ohne Marken erhältlich bei Fr. Wagner's Nachf. nn. W. Höllstin Germania Drogerie. Anerkanntz reell 8 Klelderstoffe, Austeuer-Artikel— IcSardinen, Wolldecken undzlelstungsfähig. i i 5 Grosse gedlegene E R V A N N. U O H 8 8 Auswahl. 1 Damen-, Herren- und Kinderwäsche 1 Handschuhe, Strümpfe, Socken! . 4 FTrlkotagen, Schürzen u. Unterröcke 5 4 unststrasse N 2, G. 8 E Ganze Braut- und Erstlings-Ausstattungen 3 Gute Betten, Bettfedern, Daunen. 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Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand Frauenverein gockentbeim Rol. Roles Reus Wir bitten die verehrl. Einwohnerſchaft auch weiterhin Altpapier zu sammeln, zu sortieren und in Bündeln aukzubewah⸗ ten. Wir werden dasſelbe jeweils von Zeit zu Zeit nach vorheriger Bekanntmachung abholen laſſen. Seckenheim, den 27. April 1916. Der geſchäftsfühzrende geirat. Kunz. Neu eingetroffen: Rücken-Fufter„Piep-Piep“ per Pfd. 55 Pfg. Echter Scimeizer-Näse per Pfd. 2.30 Mk. Fleisch-Cunseruen Rindileisch in eigenem saft Doſe 2.25 Mk. Gegen Aleiſch⸗ marken. 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Um unnötige Gänge zu vermeiden, weiſen wir ſchon hierdurch darauf hin, daß eine Treunung von Fami- lien die gemeinſchaftlichen Haushalt führen bei Fleiſch⸗ und ſonſtigen Nahrungsmittel nicht erfolgt und das grund ſätzlich die Angaben wie beim Brot auch für alles andere gilt. Seckenheim, den 16. Juni 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. 0 0 7 a 5 9