— Fenn Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Adonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. — kriegschronik 1918s—— TTT 7. Juli: Bei der Beſchießung von Truppenanſammlungen ge⸗ riet die Stadt Arras in Brand, wobei die Kathedrale niederbrannte. — Ein öſterreichiſches Unterſzeboot verſenkte in der Adria den italieniſchen Panzerkreuzer„Amalfi.“ 4 —— S———————————— Während auf dem engliſchen Teil der Angriffs⸗ ſtrecke auch geſtern nur Artilleriekämpfe ſtattfanden, wa⸗ ren in den franzöſiſchen Abſchnitten zu beiden Seiten der Somme wieder die heftigſten Kämpfe im Gange. Wir mußten das nur noch eine Trümmerſtätte bildende Dorf Hem, das über dem rechten Ufer der Somme dem ſchon geſtern von den Franzoſen beſetzten Feuillers gegenüber liegt, räumen, ohne baß es den Franzoſen gelungen wäre, es zu weiteren Angriffszwecken zu be⸗ ſetzen; dagegen gelang es den Franzoſen, das ſüdöſtlich von Aſſervillers gelegene Belloy-en Santerre zu nehmen. Nach dem franzsſiſchen amtlichen Bericht wäre das an der alten Heerſtraße von St. Quentin nach Amiens gelegene Dorf Eſtrees ebenfalls in der Hand der Fran⸗ zoſen; der deutſche Bericht ſtellt aber ausdrücklich feſt, daß der Kampf um Eſtrees zum Stillſtand gekommen ſei. Die Abwehrkraft unſerer tapferen Truppen tritt uns in jedem Wort der eigenen und der feindlichen amtlichen Berichte entgegen: Dörfer werden erſt ge⸗ räumt, wenn ſie nur noch Trümmerhaufen ſind und vorübergehende feindliche Erfolge werden durch Gegen⸗ ſtöße wieder ausgeglichen. Die franzöſiſche Preſſe iſt aber auch ob der großen Hinderniſſe, die dem Fort⸗ ſchreiten entgegenſtehen, ſeit geſtern auf Anweiſung der Regierung erſichtlich bemüht, ihre Nervoſität zu bemei⸗ ſtern. Sie wiederholt, daß die Franzoſen mit ihrer großen Ofſenſive fünf Kilometer vorwärts gekommen ſind, und daß das der größte Erfolg ſei, der erwar⸗ tet werden konnte. Den Engländern wird das höchſte Lob geſpendet, ihre geringen Erfolge werden damit er⸗ klärt, daß die Deutſchen ihnen beſonders ſtarke Trup⸗ penmaſſen entgegengeworſen hätten. Intereſſant iſt fer⸗ ner, daß die ZJenſur den Zeitungen nun erlaubt hat, den Namen des Heerführers der franzöſiſchen Offenſive an der Somme, des Generals Foch, zu veröffentlichen, der bisher, wie der„Figaro“ ausplaudert, nicht ausge⸗ ſprochen werden durfte. Die Kämpfe an der Mags ſcheinen nun doch etwas abgeflaut zu haben, nar die Bemühungen der Franzoſen rechts des Fluſſes um Wiedergewinnung der„hohen Batterie von Damloup“ und Kämpfe ſüdweſtlich der Feſte Vaux erreichten einige Bedeutung. Im Oſten ſind zahlreiche ruſſiſche Angriffe am nördlichen Teil der Front abgeſchlagen worden. Ueber die Kämpe an der Linſing nich n Fron lä tſch im Augen⸗ blick etwas Abſchließendes noch nicht ſagen, da ſie augen⸗ blicklich zum Stillſtand gekommen ſind. Freund und Feind leiden hier, nach vorliegenden Meldungen, un⸗ ter der großen Hitze. s Die Armee des Grafen v. Bothmer iſt von den Ruſ⸗ ſen ſtark berannt worden. Darum iſt auch die Verteidi⸗ gung an der Stelle hinter Korobjew zurückgenommen wor⸗ den. Auch im Raume zwiſchen Tujeſtr und Kolomea ſind die Kämpfe noch nicht abgeſchloſſſen. Der Krieg zur See. Willkommene Beute. Berlin, 6. Juli.(Amtlich.) Nachdem bereits am 28. Juni in die Nordſee vorgeſtoßene leichte deutſche Seeſtreitkräfte den zwiſchen Rotterdam und London ver⸗ kehrenden britiſchen Dampfer„Bruſſels“ abgefangen und mit ſamt ſeiner Ladung unter ſicherem Geleite nach Zeebrügge geſchickt haben, iſt geſtern früh der aus Li⸗ verpool kommende, britiſche Dampfer„Leſtris“ unweit der engliſchen Küſte in den Hoofden durch Teile unſerer Hochſeeſtreitkräfte aufgebracht und als Priſe vereinnahmt worden. 15 Kopenhagen, 5. Juli. Der däniſche Dampfer Flo⸗ ea, der am Dienstag abend mit landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſen von Kopenhagen nach England abging, wurde don einem deutſchen Torpedoboot aufgebracht und wahr⸗ ſcheinlich nach Swinemünde geführt. Ein engliſcher Dampfer verſenkt. Loveſtoft, 5. Juli. Der Dampfer Queen Bee wur⸗ de von einem deutſchen U-Boot verſenkt. Der Kapitän ſt 1 2 Mann von der Beſatzung verwundet. Das U-Boot ſetzte die Beſatzung in einem kleinen Boot nach her engliſchen Küſte aus und gab ihr Schwarzbrot und Seckenheim, e eee — Hmtsplaff der Bürgermeisterämfer Secenheim, Iesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. N . Fre ee. grifte wu Waſſer. Die Beſatzung wurde ſpäter von einem Fiſch⸗ dampfer aufgenommen. N i Feindliche u⸗Boote gegen friedliche Dampfer. WTB. Berlin, 6. Juli.(Amtlich.) Am Sonntag den 2. Juli wurde ein Geleitzug von 9 deutſchen Handels⸗ dampfern auf der Fahrt nach Swinemünde, ſüdlich der Juſel Oelland, durch ein feindliches U⸗Boot ohne vor⸗ herige Warnung unter Waſſer angegriffen. Die Torpedo⸗ lauſbahn wurde deutlich geſichtet, auch zwei ſtarke Waſ⸗ ſerſtrudel, die durch das Ausſtoßen des Torpedos ver⸗ urſacht waren. Der Torpedoſchuß ging glücklich zwi⸗ ſchen den Handelsdampfern hindurch. Die armierten Begleitſchiffe, die die Dampfer begleiteten, drehten ſofort auf den vermuteten Ort des U-Bootes zu und verjag⸗ ten es. Der Geleitzug iſt unverſehrt in Swinemünde eingelaufen. Es iſt hiermit feſtgeſtellt, daß friedliche deutſche Handels dampfer von einem feind⸗ lichen UL⸗Bootohne vorherige Warnung unter Waſſer angegriffen worden ſind. Ehriſtiania, 6. Juli. Das Blatt„Sozialdemo⸗ kraten“ meldet aus Stavanger: Der Dampfer„Petro⸗ nelle“ aus Bergen, von Lübeck nach Bergen unterwegs, wurde heute vor Farſund von einem U-Boot verfolgt, das drei Schüſſe auf das Schiff abgab, ohne zu treffen. Die„Petronelle“ erreichte unbeſchädigt Farſund. Das Blatt meint, da die„Petronelle“ zwiſchen Deutſchland und Norwegen fuhr, war das U Boot vermutlich ein engliſches. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. ag, den 7. e WTB. Paris, 6. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern mittag: Nördlich der Somme begann die franzö⸗ ſiſche Ofſenſive von neuem. Wir eroberten während der Nacht eine Linie deutſcher Schützengräben öſtlich von Curlu. Weiter ſüdlich eroberte unſere Jufanterie unter Ausnützung ihrer Er⸗ folge das Sormont⸗Gehöft. Auf dem linken Ufer der Somme gegenüber Clery halten die Franzosen die ganze Gegend zwiſchen dieſem Gehöft und der Höhe 63(auf dem Wege von Flaucourt nach Barleux) beſetzt. Während der Nacht griffen die Deutſchen nach einer heftigen Beſchießung Belloy⸗en⸗Santerre an. Sie beghetzten vorübergehend den öſtlichen Teil des Dorfes, aber ein Gegenſtoß brachte das ganze Dorf wieder in franzöſiſchen Beſitz. Die Deutſchen halten noch immer einen Teil von Eſtree, wo der Kampf ſehr leb⸗ haft iſt. Aber alſe Angriffe gegen die franzöſiſchen Stellun⸗ gen wurden durch unſer Feuer vereitelt. Die Zahl der von den Franzoſen gefangen genommenen unverwundeten Deutſchen überſteigt jetzt 900 0. Die genaue Zahl der eroberten Geſchütze iſt noch nicht bekannt. Ein einziges Armeekorps, das ſüdlich der Somme kämpft, ſchätzt die von ihm allein eroberten Ge⸗ ſchütze auf 60 Stück. Auf dem linken Maasufer wurde gegen Ende des Tages ein deutſcher Angriff gegen das Kernwerk Avocourt mit Maſchinengewehrſeuer glatt ab⸗ ewieſen. An der Höhe 304 unternahmen die Deutſchen einen 51 Angriff unter Anwendung brennender Flüſſigkeiten. er Angriff ſcheiterte vollſtändig. Die Angreifer erlitten ſtarke Verluſte. Auf dem cechten Ufer dauert die ſehr heſtige Beſchießung in der Gegend des Thiaumontwerkes und im Ab⸗ ſchnitt von Ch gois an. Abends: Nördlich der Somme ſetzten unſere Trup⸗ pen im Laufe des Tages ihre Angriffsbewegung fort und be⸗ mächtigen ſich der Südabhänge des Hügels nördlich von Cur⸗ lẽ. Oeſtlich des Dorſes erſtürmte unſere Infanterie die zweite deuſſche Stellung, die auf einer Front von zwei Kilometern von der Straße Clerry— Mariecourt bis zum Fluß vollſtändig genommen wurde. Unſere Vorteile weiter nach Oſten vortragend, griffen wir das Dorf Hem an, das nach lebhaf⸗ tem Kampf in unſere Hand fiel, ebenſo wie der Pachthof vio⸗ nacu. Im Laufe dieſer Gefechte wurden 300 Soldaten und 3 Offiziere von uns gefangen genommen. Südlich der Somme wieſen wir Gegenangriſſe des Feindes auf Belloy⸗ en⸗Santerre ab und trieben die Deutſchen aus dem Teile des Dorfes Eſtree, den ſie noch beſetzt hielten zurück. Eine feindliche Abteilung, die ſich in der Mühle nördlich dieſes Ortes hielt, wurde zur Ergebung gezwungen. Wir haben dort 200 Gefangene gemacht. Nachdem die die Eſtree und Belloy verbindenden Gräben von uns beſetzt worden ſind, befindet ſich jetzt die ganze zweite Stellung der Deutſchen ſüdlich der Som⸗ me auf einer Front von unge ähr 10 Kilometer in unſerer Ge⸗ walt. Von der Front nördlich von Verdun werden im Laufe des Tages nur zeitweilig ausſetzende Beſchießungen ge⸗ meldet. In Lothringen griff der Feind nach artilleri⸗ ſtiſcher Vorbe enung am Morgen unſere Stelfungen in der Ge⸗ gend von Saint Martin, öftlich von Luneville an und konnte in drei Grabe tücken Fuß faſſen. Unſer ſofortiger Gegen⸗ esche erlaubte uns, das ganze verlorene Gebiet wieder zu eſetzen. Belgiſcher Bericht: Lebhafte Artilleriekämpfe an verſchiedenen Stellen der belgiſchen Front. Unſere Batterien aller Kaliber nahmen heute das planmäßige Zerſtörungsfeuer auf die deutſchen Verteibigungsanlagen in der Gegend von Dix⸗ muiden mit Erfolg wieder auf. Im Laufe des Nachmittags Bom⸗ benkampf ber Dizmuiden und heftiger Artilleriezweikampf in der Richtung auf Steenſtraate. D Wirkungen des Artillerieſeuers. Haag, 6. Juli. Ein Korreſpondent der„Daily News“ ſchreibt aus dem engliſchen Hauptquartier: „Längs der ganzen Front blieben die feindlichen Stellungen einem heftigen Artilleriefeuer unterworfen. Von meinem Beobachtungsplatze aus konnte ich ein Dorf ſehen, das geſtern noch von Bäumen umgeben und be⸗ den erfo Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Au nahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Jahrgang F—— ſgreich abgewehri. wohnt war. Zwar war die Bürgerbevölkerung ſchon ſeit Langem verſchwunden, aber die Deutſchen hatten es als Quartier auch für den Generalſtab bezogen. Heute be⸗ ſteht nichts mehr von dem Dorfe. Selbſt der Wald, der es umgab, iſt nicht mehr zu ſehen. An manchen Stel⸗ len ſtrecken ſich nur noch eine Anzahl von Baumſtümp⸗ fen in die Höhe, an denen hier und da noch ein zerriſſe⸗ ner Aſt hängt, der ſo blattlos iſt, als wäre es mitten im Winter. Zwiſchen dieſen kahſen Baumſtämmen liegen die Trümmerhaufen des Dorfes, eine kaum zu erkennende Maſſe von Mauerwerk. Von Zeit zu Zeit fiel eines unſerer Projektile in die Trün»haufen, als ſollten die Deutſchen daran erinnert wer daß wir ſie nicht ver⸗ geſſen, und daß wir dafür J. gen, daß keinerlei Ge⸗ ſchützplatz ſür den Feind mehr beſtehen bleiben darf. Vom Rande des Dorſes aus waren die nach Norden und Süden hin ſich ausdehnenden Laufgräben, ſowohl die des Feindes wie die unſeren, deutlich zu erkennen. An einzelnen Stellen liegen ſie nicht mehr als 60 Meter von einander entfernt. An anderen Stellen wieder, wo die Beſchaffenheit des Bodens es nötig macht, geher ſie weit auseinander, ſodaß ein Streifen Niemandsland von einigen hundert Metern Breite entſteht. Wir ſehen, wie unſere Artillerie mit glänzender Genauigkeit die feindlichen Laufgräben und die davor liegenden Draht⸗ verſperrungen vernichtet. Weiter nach links iſt ein an⸗ derer Platz zu erkennen, wo ebenfalls ein Wald ge⸗ ſtanden hat, der vernichtet werden mußte. Rings herum ſchien der ganze Umkreis wie ein einzig fortdauernd ex⸗ plodierender Krater.“ f 5 3 0 5 Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 5. Juli.(Reuter. Amtlich.) Haig bel ich⸗ tet: Zwiſchen Anere und Somme dauern die Gefechte von Mann gegen Mann und die Bombenkämpfe fort. Seit der letzten an⸗ gegebenen Zahl von Gefangenen wurden weitere 500 Mann gefangen genommen. 8(Engliſcher Bericht.) Der Kampf WTB. London, 5. Juli. dauert an, wobei es ſich meiſt um örtliche und ſtarke Punkte handelt. Das Ergebnis iſt, daß wir an gewiſſen Stellen leicht vorgerückt ſind und keinen Boden verloren haben. Die deutſchen Verluſte ſind heute außerordentlich ſchwer. Die Geſamtſumme der Gefangenen überſteigt jetzt 6000. Auf dem Reſt der Front der gewöhnliche Laufgrabenkrieg. Die Eutſcheidung. G. K. G. Amſterdam, 6. Juli. Wie ein Londoner Gewährsmann meldet, geht aus dem Brief eines franzöſi⸗ ſchen Generalſtabsofſiziers hervor, daß die jetzige Of⸗ fenſive an der Weſtfront einen Verſuch der Entente darſtellt, den Krieg zur Entſcheidung zu brin⸗ gen. Der Offizier ſchreibt wörtlich:„Wir haben alles getan, was wir vermögen, und ſind auf vier Wochen harten Kampfes vorbereitet. Das Ziel iſt unſicher, aber es muß geſchehen.“ Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 6. Juli. Amtlich wird verlautbart oom 6. Juli 1916: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In der Bu⸗ kowina nichts von Belang. Die Kämpfe ſüdlich des Dujeſtrs dauern fort. Bei Sadzawka gelang es dem Feind, mit überlegener Streitmacht in unſere Stel⸗ lung einzudringen. Wir beſetzten auf 6 Kilometer Aus⸗ dehnung eine 3000 Schritt weſtwärts eingerichtete Linie und wieſen hier alle weiteren Angriffe zurück. Süd⸗ weſtlich und nordweſtlich von Kolomea behaupteten wir unſere Stellungen gegen alle Anſtrengungen des Feindes. Südweſtlich von Buezacz nahmen wir un⸗ ſere Front nach heftigen Kämpfen an dem Koropiec⸗ Bach zurück. Am Styrknie nördlich von Kolki wur⸗ de auch geſtern erbittert und wechſelvoll gekämpft. Der ruſſiſche Tagesbericht. WeB. Petersburg, 6. Juli. Amtlicher Bericht vom 5. Juli. Weſtfrant. Weſtlich des unteren Styr, zwichen Styr und Stochod und weiter jüdlich bis in die Gegend der unteren Lipa ſind erbitterte Kämpfe im Gange. Bel Wolka Woluzja durch⸗ brachen wir drei Hinderntslinien aus Stacheldraht, in die Flad⸗ derminen eingebaut waren. Am Styr weſtlich Kolkt wurde der Feind nach außerordentlich heftigen Kämpfen geworfen. Wir machten dabet mehr als 5000 Gefangene, davon 270 Offiziere; ferner wurden 3 Geſchütze, über 17 Maſchinengewehre, 2 Schein⸗ werfer und einige Tauſend Gewehre erbeutet. In dieſen Kämp⸗ fen haben unſere Pioniere und Brückenbautruppen den Kampf⸗ truppen ganz außerordenteiche Hilſe geleiſtet. Ste gingen mit der erſten Linie vor und arbeiteten die ganze Zeit im Infanterie⸗ feuer. Nördlich Za ſuree und bei Wola Sadowska erober⸗ ten unſere Truppen die erſten Linien der feindlichen Stellun⸗ 5 Ein Angriff des Feindes aus Czͤlin(3 Kilometer weſt⸗ ich Ugrinow) wurde durch unſer Artilleriefeuer angehalten. An der unteren Lipa griff der Feind ſehr energiſch, aber erfolg⸗ los an. Der Feind, der ſüdlich von dem Zufammenfluß von Styr und Lipa bei dem Dorfe Peremy(6 Kilometer ſüdlich Lipa) über den Fluß vorgebrochen war, wurde angegriffen und über den Fluß zurückgeworfen. Dort wurden 7 Offi⸗ 3 257 Mann und 2. e ein geb'acht.— Ga⸗ izien: An der Front und in den Ausläufern der Kar⸗ paſhen Artilleriekämpfe. Unſer linker Flügel wirft den Feind weiter zurück. An der Straße Kolomeg- Delatyn wurde von . ans das Vorf Sadgawna nach Kampf genommen. Nach erbit⸗ tertem Nahkampf nahmen wir 9 Offiziere und ungeführ 300 Mann gefangen; 2 Maſchinengewehre wurden erobert. Verſtärkung der ruſſiſchen Kriegsflotte. GKG. Genf, 6. Juli. Die ruſſiſche Flotte wurde füngſt laut Täglicher Rundſchau durch zwei Panzerſchiffe und einen Kreuzer, die ihr von der japaniſchen Marine abgetreten wurden, verſtärkt. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 6. Juli. Amtlich wird verlautbart dom 6. Juli 1916: 8 Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die Ge⸗ ſechtstätigkeit auf dem ſüdweſtlichen Kriegsſchauplatz war geſtern gering. 5 Südöſtlicher Kriegsſchauplaz: An der unteren Vojuſa Geplänkel. Cadorna meldet: WTB. Rom, 6. Juli. Anklicher Bericht von geſtern: Zwiſchen Etſch und Brenta machte der Feind alle mög⸗ lichen Anſtrengungen, um ſich unſerem Vordringen durch zähen Widerſtand und örtliche Gegenangriffe entgegenzuſetzen. Im Stſchtal 2 2295 wir in der Nacht zum 4. Juli einen feind⸗ lichen Angriff gegen einen Graben an der Sennhütte Zugna urück. Im Laufe des geſtrigen Tages gelang es unſeren Alpini durch einen nachhalligen Angriff den Gipfel des Mon⸗ te Corno nordweßtlie) des Paſubio zu erreichen. Im Becken der oberen Aſtach eroberte unſere Infanterie nach Ueber⸗ windung großer Gerändeſchwierigkeilen und Beſiegung des hart⸗ gäckigen feindlichen Widerſtandes den Gipfel des Monte Se⸗ kuggio. Sie ſetzte ihr Vordringen fort in Richtung der Flüſſe Fredoo und Aſtach. Von der Hochfläche der Steben ⸗ Hemeinden nichts zu melden. Im Val Campelle zwi⸗ chen Maſobach und der Brenta machte der Feind nach heftiger lbertevorberetkung einen Gegenangriff gegen unſere Stel⸗ lungen bei Prima Lunetta. Er wurde mit ernſten Ver⸗ — 5 zurückgeſchlagen und ließ einige Gefangene, jowte drei Maſchinengewehre in unſeren Händen. An der Jſonzo⸗ ront größere Articerettlanai. Ceſtern dauerten die Kämpfe im Abſchnitt von Monfalcone an, aber mit geringer Hef⸗ tigkeit. Wir mas ten einige Dutzend Gefangene und erbeuteten wei Mar, E ind einen Be er Neues vom Tage. Aus dem ungariſchen Abgeordnetenhaus. Budapeſt, 6. Juli. Im Abgeordnetenausſchuß richtete Graf Julius Andraſſy(oppoſitionell) an den Mi⸗ niſterpräſidenten eine Anfrage, in der er darauf hinwies, daß die Oppoſition während des Krieges ſich die größte Selbſtbeſchränkung auferlegt und gewiſſermaßen auf ihre Wirkſamkeit als Oppoſition verzichtet habe, ohne daß ſie in der Lage ſei, ſich Kenntnis über die Beweggründe und Urſachen der Regierungshandlungen zu verſchaf⸗ fen. Der Redner fragte, ob der Miniſterpräſident ge⸗ neigt ſei, zu ermöglichen, daß die von der Oppoſition bezeichneten Vertrauensmänner über die politiſche und die militäriſche Lage in Kenntnis geſetzt würden und ob der Miniſterpräſident geneigt ſei, darauf hinzuwir⸗ ken, daß die Führer der Oppoſition vor dem Köni in Privataudienz erſcheinen. Miniſterpräſident Gra Tisza zollte in ſeiner Antwort dem patriotiſchen Verhal⸗ ten der 5 ſeit Beginn des Krieges volles Lob. Daher ſoll der Oppoſition Gelegenheit geboten wer⸗ den, ihre Anſchauungen und ihren Einfluß bei der Ent⸗ ſcheidung wichtiger Fragen zur Geltung zu bringen. Was das Erſcheinen der Oppoſitionsführer vor Seiner Maje⸗ ſtät betreffe, ſo freue er ſich, wenn die Führer der oppoſitionellen Parteien Gelegenheit erhielten, mit Sei⸗ ner Majeſtät in direkte Berührung zu kommen. Graf Andraſſy nahm dieſe loyalen Erklärungen zur Kenntnis, worauf die Antwort des Miniſterpräſidenten einſtim⸗ mig genehmigt wurde. Kleine Nachrichten vom Kriege. Franzöſiſcher Haß.„Eelaireur de Nice“ vom 12. Juni keilt mit, es habe ein Plakat anfertigen laſſen mit dem In⸗ halt:„Franzoſen!!! Vergeßt niemals, was die Deutſchen Frank⸗ teich angetan haben. Sie haben geraubt, gemordet, geſchän⸗ det, Brand geſtiftet, geſtohlen. Möge das Andenken an dieſe Räuber immer in unſere Herzen geſchrieben bleiben. Möge ein ewiger Haß die Strafe für ihre Verbrechen ſein!“ Dazu be⸗ merkt das Blatt: Wir hofſen, daß dieſes Plakat bald in allen öffentlichen Verwaltungen, in den Büros und den großen Ma⸗ gazinen, ebenſo wie in den kleinſten Läden aufgehängt ſein wird. Dies iſt um ſo leichter möglich, als wir an alle Leiter von Geſchäften und an alle Kaufleute einen Abdruck auf Ver⸗ langen umſonſt abgeben werden. Wi en Kulturwidrige Kriegführung der Engländer. Englands Verrat— deutſche Tat. Roman nis der Zeit des Weltkriegs von M. Blank. 10. Fortſetzung.(Unberecht. Nachdr. verboten,) Deshalb war Peter Brandenſtein nach Algier ge⸗ kommen, wo er mit Unterſtützung des deutſchen Geſand⸗ ten zunächſt Nachforſchungen aufgenommen hatte, die aber dadurch erſchwert worden waren, daß ſein Bruder Heinz bei ſeinem Eintritte in die Legion ſicherlich einen falſchen Namen geführt hatte. Und nun hatte ihn jene Nachricht des Geſandten erreicht. Nicht den Bruder hatte er ausfindig machen können, aber die Botſchaft der Mobilmachung war bei der Geſandtſchaft eingetroffen. Mobilmachung! Peter Brandenſtein kannte die Bedeutung des Wortes. Er war ja ſelbſt Offizier und hatte nur zu dem Zwecke Urlaub erhalten, um den Wunſch des Vaters zu erfüllen. Aber mit dem einen Worte mußten für ihn alle anderen Wünſche und Aufgaben aufhören. Der Kaiſer hatte ihn gerufen, da Deutſchland in Not war. Jetzt mußte er den letzten Willen des Vaters ver⸗ zeſſen, jetzt durfte er nicht mehr an die Not des Bru⸗ ers denken, Pet galt es nur die Pflichterfüllung, die . in Deutſchland den letzten Mann erfaßt haben mußte. Fürs Vaterland! Er hatte wohl gewußt, was in Oeſterreich vorgefallen war, aber er hatte nie an die Möglichkeit gedacht, daß es ein Völk geben könne, das jene Königsmörder vertei⸗ digen werde. An einen Krieg aus jener Verbrechenstat an dem öſterreichiſchen Thronfolger hatte er nicht gedacht. l Und trotzdem war er nun gekommen. Da er die Mitteilung als eine vertrauliche erhalten hakte, durfte er dem Grafen Gyönghövy darüber auch S verraten, ſo daß er einen etwas mißglückten Vor⸗ Aus flüſſige preisgeben mußte. wird dem Sans des Roten Meeres wurden die religiöſen Zwecken des „Berliner Lokal⸗ Anzeiger“ berichte: Im Kuüfſten⸗ ſlams dienenden Gebäude beharrlich beſchoſſen. Beſonders die Gegend von Medina und Mekka bildet das Ziel der eng⸗ liſchen Angriffe. In den Kreiſen des Iflams ruft das Vor⸗ gehen der Engländer die größte Erregung hervor. Die Ausfuhr von Kartoffeln aus Holland. Nachdem in olland jetzt neue Kartoffeln auf den Markt gekommen ſind, at ſich ergeben, daß noch bedeutende Vorräte alter Karktof⸗ eln vorhanden ſind. Die holländiſche Regierung hat deshalb auch die Ausfuhr von Kartoffeln, wie bekannt, freigegeben. Der„Nieuwe Courant“ meldet, daß aus Leyden 9 95 70 0⁰⁰ Kilogramm Kartoffeln an die Einkaufszentrale in Düſſeldorf verſandt worden ſind. Es ſoll nach dieſem Blatt jetzt täglich dieſelbe Menge nach Deutſchland ausgeführt werden. Der Krieg zu Lande im Mai und Juni. großen Hauptquartier wird uns ge⸗ Aus dem ſchrieben: III. Während ſo unſer weſtlicher Gegner ſich im Laufe der letzten zwei Monate eines zwar ſchon ſeit langem wirkſamen, aber ſich von Tag zu Tag noch verſtärken⸗ den Druckes zu erwehren hatte, holte unſer älteſter Ver⸗ bündeter, Oeſterreich⸗Ungarn, zu einem macht⸗ vollen Schlage gegen Italien aus. Genau Mitte Mai geſtattete das Wetter endlich den ſorgfältig vor⸗ bereiteten und vom Feinde längſt erkannten Vorſtoß. Es gelang den K. und K. Truppen, die Italiener nicht nur aus dem größten Teil der von ihnen bei Kriegs⸗ beginn genommenen Bezirke Südtirols wieder hinaus⸗ zuwerfen, ſondern auch die italieniſche Grenze in brei⸗ ter Front zu überſchreiten und den Angriff bis faſt zum Südrande der Gebirgswälle vorzutragen, welche den Ebe⸗ nen Norditaliens vorgelagert ſind. i Bis zum 25. Juni machte der öſterreichiſch-ungariſche Angriff zwiſchen Etſch und Brenta ſtetige Fortſchritte, die Zahlen an Gefangenen und erbeuteten Geſchützen, Maſchinengewehren und anderen Beuteſtücken mehrten ſich in gleichem Maße. An dieſen Erfolgen konnte auch die Tatſache nichts ändern, daß am 26. mit Rückſicht auf die militäriſche Geſamtlage zur Wahrung der vollen Freiheit des ſtrate⸗ giſchen Handelns ein Teil des eroberten Gebiets wieder aufgegeben und, unbemerkt vom Gegner, die Angriffs⸗ front verkürzt wurde. 10 Die verzweifelten Hilferufe des ſchwer bedrängten Frankreich und Italiens hatten 1 wenigſtens bei dem einen der beiden abwartenden mächtigen Ver⸗ bündeten Gehör gefunden. Es war das durch zwei Mo⸗ nate anſcheinend in Erſtarrung verſunkene Rußland, wel⸗ ches ſich von den furchtbaren Verluſten an Ländergebiet, Mannſchaften und Kriegsmaterial, die das Jahr 1915 gebracht hatte, mit Unterſtützung der halben Welt inzwi⸗ ſchen bis zu einem gewiſſen Grade erholt hatte und ein kräftiges Zeichen neuerwachten Lebens gab. Schon in der zweiten Hälfte des Mai waren an der ganzen Oſtfront unſerer Verbündeten bedeutſame Ver⸗ änderungen erkannt worden, die auf Angriffsabſichten ſchließen ließen. Am 4. Juni begann nach einer den bisherigen Einſatz weitüberſteigenden Artillerievorberei⸗ tung an ſieben Stellen gleichzeitig auf einer Frontbreite von mehr als 300 Kilometern die ruſſiſche Offen⸗ ive. f Die Rieſenſchlacht, die nun entbrannte, iſt zur Zeit noch nicht völlig abgeſchloſſen, aber ihre bisherigen Er⸗ gebniſſe können doch bereits abgeſchätzt werden. Sie hat der Sache der Mittemächte einen Rückſchlag gebracht und hat den Italienern die dringend benötigte, heiß er⸗ flehte Entlaſtung für den Augenblick zuteil werden laſſen. Sie hat den Ruſſen am rechten Flügel ihrer Offenſive bei Luck einen mäßigen(und ſchwerlich dauernd halt⸗ baren) Rückgewinn an früher verlorenem ruſſiſchen Bo⸗ den eingetragen, am linken ruſſiſchen Flügel unſern Ver⸗ bündeten den größten Teil der Bukowina mitſamt der vielumſtrittenen Hauptſtadt zu entreißen vermocht. Hiermit iſt die Bedeutung und der Erfolg des ruſſiſchen Vorſtoßes des Monats Juni erſchöpft. Das in der Preſſe offen verkündete Ziel der gewaltigen ruſſiſchen Anſtrengungen, der Durchſtoß bis Lemberg, die. Rückgewinnung. Calis ens. eder. Ad. Das. Cindringen wand gebrauchen mußte, um ſofort ſein Zimmer auf⸗ ſuchen zu können. Er war auf ſein Zimmer gekommen und begann ſo⸗ fort mit dem Packen des Allernotwendigſten. Sein Ent⸗ fernen durfte ja nicht auffallen, ſo daß er alles Ueber⸗ Ihm war es doch bekannt, was dann geſchehen würde, wenn erſt die Kriegserklärung offiziell eingetroffen war; dann würden alle Deutſchen auf franzöſiſchem Boden als Kriegsgefangene zurückgehal⸗ ten, dann bonnte er dem Rufe ſeines Vaterlandes nicht mehr folgen. Er mußte alſo im Hafen noch ein italieniſches Schiff zu erreichen ſuchen; da war er dann auf neutralem Boden und konnte Deutſchland noch erreichen. Zuerſt nahm er alle Papiere zu ſich; dann füllte er die kleine Handtaſche. Plötzlich wurde die Tür ſeines Zimmers mit aller Haſt aufgeriſſen. Zu ſeinem faſſungsloſen Erſtaunen erkannte er Mar⸗ ta Gyönghövy, die faſt atemlos unter der Türe ſtand. Was bedeutet das? Aber er hatte noch keine Frage ausſprechen kön⸗ nen, da redete die Gräfin Gyönghövy mit überſtürzen⸗ den Worten auf ihn ein: „Verzeihen Sie, aber ich durfte keine Sekunde ver⸗ ſäumen. Fliehen Sie! Nach irgendeinem Ausgange; Sie können nicht mehr durch das Veſtibül.“ f i „Warum? Was iſt geſchehen?“ b „Soldaten ſind gekommen, die nach Ihnen fragten. Sie ſollen verhaftet werden.“ „Und Sie eilten her, um mich noch zu retten?“ „A0 mußte! Nur fort!“ „Wie kann ich Ihnen das jemals danken!“ „Denken Sie jetzt nur an ſich.“ Da ließ er auch noch die Handtaſche, griff nur nach der Hand von Marta Gyönghövy, drückte dieſe und ſagte dabei: 8 l Auf Wiederſehen! 83838 4 3 8 2 2ͤĩö;[!ĩ— 00A 5 Nur dargut will ich hoffen.“ in Ungarn, hat nicht erreicht werden können. Die Dar⸗ ſtellung dieſer Kämpfe im einzelnen würde weſentlich über Zweck und Raum dieſer Betrachtung hinauswach⸗ ſen, deren Aufgabe nur die Schilderung der großen Grundzüge der Entwicklung ſein kann, ſo weit ſie ſich dem Auge einer im Fluſſe der Geſchehniſſe befange⸗ nen Betrachtung N ſchon erkennbar machen. In einer Gelaſſenheit, welche der Welt immer neues Erſtaunen abnötigt, hat England bis gegen Ende Juni den übermenſchlichen Opfern und Anſtrengungen ſeiner Ver⸗ hündeten mit gekreuzten Armen zugeſehen. Es hat die Hilferufe Frankreichs und Italiens lediglich mit herab⸗ laſſenden Beifallsbezeugungen für die heroiſchen Anſtren⸗ zungen dieſer ſchwergeprüften Nationen beantwortet. Erſt ſeit dem 20. Juni ſteigerte ſich die Gefechts⸗ tätigkeit auf der geſamten engliſchen und auf dem füdlich anſchließenden Teil der franzöſiſchen Front. Seit dem 24. begann eine ſich oft bis zum Trommel⸗ feuer ſteigernde Artilleriebeſchießung unſerer Front und des rückwärts gelegenen Geländes. a Bis zu Monatsende kam es in den Feuerpauſen der Artillerie nur zu Patrouillenkämpfen. Erſt am 1. Juli hat der große Angriff, auf den wir und die Entente* lange gewartet haben, nördlich der Somme begonnen. An verſchiedenen deren Stell der engliſchen Front ind vorher im Mar und Juni wir die Angreifer ge⸗ veſen. N 5 Mo! gelang es uns im Artois, kleinere Ab⸗ ſchnitte der n eellungen in unſere Hand zu bekommen. Im Ypernbogen wurde am 2. Juni die Doppelhöhe 60 ſüdöſtlich Mpern mit anſchließenden Grä⸗ ben und am 6. Juni die Stellungen bei Hooge, zuſammen 3 Kilometer Frontbreite, erſtürmt. Ein Teil der neu⸗ erkämpften Stellungen ging allerdings am 13. Jun wieder verloren, während alle ſpäteren, teilweiſe durch Gasverwendung unterſtützten Angriffe abgewieſen wer⸗ den konnten. 55 f Verſuchen wir den rückſchauenden Ueberblick über das Fortſchreiten des Landkrieges in den Monaten Mai und Juni zuſammenzufaſſen, ſo ergibt ſich: Vier große Handlungen ſind im Gange. Der deutſche Vorſtoß bei Verdun ſchreitet langſam, doch unerbittlich, Frankreichs Heere zermürbend, mit ſteigendem Erfolg f vorwärts. Oeſterreichs Angriff in Südtirol hat nach ſtür⸗ miſchem Anfangsgelingen eine Hemmung erfahren dur die Geſamtkriegslage. Die ruſſiſche Offenſive hat zwar ebenfalls mit namhaften Siegen eingeſetzt, iſt aber dann zum Stehen und hier und dort bereits zu rückläufiger Ent⸗ wickelung gebracht worden. Die vierte große Angriffswelle, deren Aufbranden ſich ſeit einiger Zeit immer deutlicher angekündigt hatte, brauſt nun heran— und wieder einmal erhoffen un⸗ ſere Feinde den entſcheidenden Umſchwung des Kriegs⸗ glücks. Endglands lang geſparte Heeresmacht tritt auf den Plan. Baden. Karlsruhe, 6. Juli. Unſinnige Gerüchte wer⸗ den zurzeit in einigen Orten Badens verbreitet, und zwar wird erzählt, die Salzpreiſe würden in der nächſten Zei um das vierfache erhöht werden, ja noch mehr, es würd bald kein Salz mehr zu haben 9 8 Es ſei nun aus⸗ drücklich feſtgeſtellt, daß dieſe Gerüchte vollſtändig aus der Luft gegriffen ſind. Salz ſei in überreicher Menge vorhanden und eine Preiserhöhung iſt nicht beabſichtigt Mannheim, 6. Juli. Geſtern haben ſich hien drei tödliche Unglücksfälle„ 8 Lela e dige e Georg Bander von Reudesheim fiel von einem fahrenden Eiſenbahnwagen ab, wurde überfah⸗ ren und erlag ſeinen Verletzungen.— Beim Baden im Neckar iſt ein 10jähriger Volksſchüler namens Walter Siegel ertrunken.— Im Rheinauer Hafen fiel ein 18jähriger Matroſe von einem Schiff über Bord und erirankk... 5 e O) Mannheim, 6. Juli. Vor 100 Jahren brachte die erſte Juli⸗Woche ein ſchweres Hochwaſſer, wodurch die Ernte in den meiſten Rheintal⸗Orten verloren ging. Das Jahr 1816 war überhaupt ein Mißjahr. f ——..—;xñxx;:xk½x;. ß— Daß gerade ſie es geweſen, die den einen Gedan⸗ ken gehabt hatte, ihn retten zu wollen, ohne ſelbſt zu wiſ⸗ ſen, weshalb er in dieſer Stadt weilte und warum er geſucht wurde, empfand er wie eine große Freude. Ei galt ihr alſo mehr als die vielen anderen. Und ſchon eshalb wollte er nur mit der Hoffnung gehen, ihr ein mal wieder zu begegnen. Aber kaum war er auf dem Flur, da hörte er ſchol die Schritte der Kommenden. a Wohin? Die Treppe war bereits abgeſperrt. Er eilte wieder in ſein Zimmer zurück. „Weshalb fliehen Sie nicht?“ „Zu ſpät, ſie kommen ſchon.“ „Aber was ſoll dann werden?“ a Doch Peter Brandenſtein ſtand bereits am Fenſtel, das er nun aufgeriſſen hatte: zwei Stockwerk Tieſe 1 Sprung konnte er nicht wagen. Aber es mußte ein. Und Marta Gyönghövy hatte ihn verſtanden. „Ich habe Kraft und kann Sie halten.“ 4 Mit erregter Haſt hatte ſie es ihm zugerufen; dabel riß ſie auch ſchon die Bettlacken heraus, deſſen eines Ende ſie um ein Fenſterkreuz ſchlang und dann mit beiden Händen faßte. 8 5 einem Blick hatte Peter Brandenſtein ſie ver tanden. Er fühlte zugleich, daß das, was ſie nun um ſeinet⸗ willen wagte, nur die Liebe tun konnte. Es war ihm das eine Antwort auf eine Frage, die nicht ausgeſprochen worden war. Und das mußte er empfinden in dem 6 genblick, da ſie ſich trennten, um ſich im Leben vielleich nie mehr zu begegnen. d 25 Peter Brandenſtein hatte ſich ſchon über das Fenſter⸗ kreuz hinausgeſchwungen. 8 „Nun beim letzten Abſchied darf ich es ſagen. Ich habe Sie auch geliebt, beim erſten Begegnen. Verur⸗ teilen Sie mich darüber?“ „Lein! Aber retten Sie ſich!“ 3 3 .. (Fortſ. f. 7 — X—— W r ene ähnliche Meldungen vor. Heidelberg, 6. Juli. In Wieblingen machte der 80jährige Schuhmachermeiſter Matthias Schlotthauer ſeinem Leben durch Erſchießen ein nde. „( Ketſch bei Schwetzingen, 6. Juli. Der Zjäh⸗ rige Schüler Kaſpar Welper war leichtſinnigerweiſe an einem Maſt der elektriſchen Hochſpannung hinaufgeklet⸗ tert. Er kam dabei mit den Drähten in Berührung und ſtürzte tot zu Boden. 1 U Tauberbiſchofsheim, 6. Juli. Eine hier ab⸗ gehaltene Verſammlung der Grünkernproduzenten, der auch die Landtagsabgeordneten Danſchbach und Kartle anwohnten, nahm eine Entſchließung an, in welcher von er Regierung verlangt wird, bei der bevorſtehenden neuen Grünkernernte den Grünkern ausnahmslos zu Gunſten der Kommunalverbände zu beſchlagnahmen. Die Höchſt⸗ preiſe für Grünkern ſollen betragen: 70 Mk. für 1. Qualität, 65 Mk. für 2. und 60 Mk. für 3. Quali⸗ tät je für den Zentner. Die Verteilungsſtellen ſollen in Baden belaſſen werden. Bonndorf, 6. Juli. Ein Teil des Schwarz⸗ waldes wurde am Dienstag von einem ſchweren Ge⸗ witter mit Dagalſzlag heimgeſucht. Der Sturmwind hatte derartige Kraft, daß er Teile einiger Dächer abhob und Eiſenbahnwagen auf dem Bahnhof ins Rollen brachte. Durch den Sturm iſt auch die Frucht ſchwer mitgenommen worden. (Offenburg, 6. Juli. Am letzten Sonntag wa⸗ ren, wie das Echo vom Wald erinnert, 50 Jahre ver⸗ floſſen, ſeit der Inbetriebnahme der Eiſenbahnſtrecke Of⸗ fenburg⸗Hauſach. Mit jenem Tage begannen die Stra⸗ ßen im Kinzigtale öder zu werden and das„Poſthorn“ klang nicht mehr dem Tale entlang.(Der Gedanke der Erbauung einer Schwarzwaldbahn geht bis in das Jahr 1833 zurück, alſo vor den Beginn des Eiſenbahnbaues in Baden. Aber erſt drei Jahrzehnte ſpäter, 1862 er⸗ klärte ſich die Regierung entſchloſſen, dem Unternehmen näher zu treten und der 1865—66 verſammelte Land⸗ tag bewilligte die Mittel zu den Projekten. Am 22. Juni 1867 wurde mit dem Bau an den ſchwierigſten Stellen begonnen und die Uebergabe der Bahn an den Betrieb erfolgte am 10. November 1873. Erbauer der Schwarz⸗ waldbahn iſt Oberbaurat Robert Gerwig geweſen. Be⸗ kanntlich wurde erſt in den letzten Jahren die Schwarz⸗ waldbahn zweigleiſig ausgebaut. D. Red.) i 0 Konſtanz, 6. Juli. Der 59jährige Rentuer H. W. Kröneke aus Pelum bei Kuxhaven hatte ſich vor der Strafkammer wegen unerlaubter Gold- u. Silber⸗ ausfuhr zu verantworten. Er hatte bei der Grenzüber⸗ ſchreitung in verſchiedenen Rock⸗ und Weſtentaſchen und im Hutfutter 1060 Mk. Gold verborgen. Das Urteil lautete auf ſechs Wochen Gefängnis und 2250 Mk. Geſamtgeldſtrafe oder weitere 155 Tage Gefängnis. Die beſchlagnahmten 65 Mk. in Silber und 1016 Mk. in Gold wurden eingezogen. „( Vom Bodenſee, 6. Juli.(Pegelſtand.) Seit geſtern hat der Waſſerſtand des Bodenſees um 12 Zen⸗ kimeter innerhalb 24 Stunden zugenommen. Der heu⸗ tige Pegelſtand beträgt 4 Meter 94 Zentimeter. (Friedrichshafen, 6. Juli.(Stur mund See.) Beſtern kurz nach Mittag ſetzte im ganzen Bodenſeegebiet ein orkanartiger Weſtſturm ein, der bis in die Abend⸗ ſtunden anhielt und deſſen Windſtärke durchſchnittlich 12 Sekundenmeter betrug, teilweiſe aber auch Stöße von 20 bis 25 Sekundenmeter aufwies. Der Bodenſee war demzufolge überaus ſtürmiſch und bei dem außergewöhn⸗ lich hohen Waſſerſtande überſchritt er hier in Friedrichs⸗ hafen die Uferſtraße, die an vielen Stellen ſtark aufge⸗ riſſen wurde. Treibende Balken und Dielen zeigen das Verheerungswerk an Badeanſtalten und ſonſtigen Ge⸗ bäulichkeiten. Auch die Schiffahrt war erſchwert und ge⸗ hemmt, ſo daß die einzelnen Zwiſchenſtationen von den Dampfern nicht angefahren werden konnten. Während der See ein traurig ſchönes Bild bot, iſt der Blick in die Obſtgärten rechk betrübend. Die Bäume ſind ſtark entäſtet und größtenteils(beſonders die Aepfelbäume) der Früchte beraubt. Auch aus anderen Bodenſeeorten liegen So ſtanden geſtern abend in Langenargen einzelne Straßen ſchuhhoch unter Waſſer und die an den See anſtoßenden Gärten waren zeit⸗ weiſe überſchwemmt. f i 9 55 Bodenſee, 6. Juli. Auf einer Baum⸗ leiter über den Bodenſee.) Schon in mehr oder in weniger origineller Weiſe ſind ruſſiſche Kriegs⸗ gefangene über den Bodenſee in die neutrale Schweiz geflüchtet. Des primitivſten Mittels hierzu bediente ſich aber in der Nacht vom Samstag zum Sonntag ein Ruſſe, der einem Landwirt bei Immenſtaad am Boden⸗ ſee zur Arbeit zugeſtellt war. Er ſtahl ſeinem Meiſter eine ca. 6 Meter lange Baumleiter, verſteckte dich mit derſelben während zwei Tagen und Nächten in einem ſchon hoch gewachſenen s und machte die Lei⸗ ter durch Auſbinden von Brettchen und Stangen zu einem tragfähigen Floß. In der Nacht zum Sonntag, als der See ſpiegelglatt dalag, ruderte er auf ſeinem vriginellen Fahrzeug, mit einer Waffe verſehen, dem freien Schweizer Uſer entgegen. Frühmorgens landete er auch glücklich, aber durch zweitägigen Hunger er⸗ ſchöpft, bei Güttingen. Er hatte die hier acht Kilometer breite Seeſtrecke in vier Stunden durchmeſſen. Nachdem man in Güttingen den Gaſt bewirtet hatte, wurde er dem Territorialkommando in St. Gallen zugeführt. Langenargen, 6. Juli.(Kirſchen markt.) Auf den geſtrigen hieſigen Kirſchenmarkt wurden zu⸗ Pen und verkauft 14 Körbe bis zu 17 Zentuern Kir⸗ chen. Anweſend waren 7 Käufer und 26 Verkäuſer. Das Pfund keſtete 40 Pfennig. * Lokales. Seckenheim, den 7. Juli 1916. — Mit dem Eiſernen Kreuz und der Verdienſt⸗ Medaille wurde wegen Tapferkeit vor dem Feinde aus⸗ gezeichnet der Gefreite Leonhard Wagner aus Ilvesheim. Sohn des Herrn Maurermeiſters Joh. Wagner dorten. Wir gratulieren dem tapferen Vaterlandsverteidiger. 2. Guang. Kirchengemeinde. Am kommenden Sonntag iſt Feſtgottesdienſt anläßlich des Geburtsfeſtes S. K. H, des Großherzogs. Der evang. Oberkirchenrat hat eine Landeskollekte für dieſen Sonntag angeordnet für Soldatenheime. — Verkehrseinſtellung. Nach der Türkei iſt bis auf weiteres der Poſtpaketverkehr wieder eingeſtellt. — Zuckernot und Zuckervorräte. Vor wenigen Tagen erſchien in der Preſſe eine Notiz, größere Men⸗ gen Rohzucker aus dem Betriebsjahr 1914/15, die ur⸗ ſprünglich für Futterzwecke beſtimmt geweſen ſeien, la⸗ gerten in den Raffinerien und ſchienen in Vergeſſenheit geraten zu ſein, trotzdem die Not an Weißzucker wie an Futterzucker groß ſei. Es ſtehe mit Recht zu be⸗ fürchten, daß es den Raffinerien nicht gelingen werde, einigermaßen ausreichende Mengen Weißzucker für die Obſternte herzuſtellen. Die Beſchleunigung der Verar⸗ beitung auf Weißzucker werde dadurch zum Schaden der Volksernährung gehemmt, daß das Zuckernotgeſetz den Rohzuckerfabriken, die auf Weißzuckerverarbeitung eingerichtet ind, verbiete, mehr Verbrauchszucker her⸗ zuſtellen als früher. Dieſe Darſtellung iſt in ihren weſentlichen Punkten irrig. Seitdem die Verfütterung von Zucker und Rohzucker aufgehört hat, iſt aller Zucker für die menſchlicke Ernährung bereitgeſtellt. Die Be⸗ fürchtung, der 9. zucker werde nicht mehr rechtzeitig zur Obſternte auf Weißzucker verarbeitet werden können, verkennt, daß der Zucker, der auf Grund der Bewirt⸗ Vermiſchtes. Kanadas Hilfe für England. Die Opfer Kanadas für England ſind in jeder Beziehung ungewöhnlich groß; das Land mit einer Bevölkerung von annähernd nur 10 Millionen Ein⸗ wohnern hatte im März dieſes Jahres bereits 290000 Mann an die Front geſchicht und dieſe Zahl wurde in der Zwiſchenzeit noch erhöht. Dementſprechend waren die Verluſte ſchon vor 4 Mo⸗ naten auf 43 700 angewachſen; ſie müſſen in der Zwiſchenzeit, da in erſter Linie die Kanadier von den Engländern vorgeſchickt wurden, ganz gewaltig geſtiegen ſein.(In einer einzigen Mai⸗ woche fielen um Ypern 6000 von ihnen.) Hand in Hand damit geht die finanzielle Unterſtützung. Schon heute verzeichnete der Newyorker Kurszettel 5 Kriegsanleihen des nördlichen Nach⸗ bars, deren Erlös in der Hauptſache dazu dient, Munitionsauf⸗ träge des Mutterlandes einſtweilen zu zahlen. Zur Zeit ſchwe⸗ ben nun Verhandlungen über eine weitere derartige Anleihe von mindeſtens 25 Millionen Pfund, die im Herbſt aufgelegt werden ſoll. Seit dem letzten Herbſt hat der kanadiſche Staat bisher nicht weniger als 125 Mülionen Pfund dem Mutterland vorgeſchoſſen, d. h. in den Vereinigten Staaten für England geliehen. ö Kein Zucker zur Bierbereitung. Der„Oeutſche Brauer⸗ bund“ teilt mit:„Durch Beſcheid der Reichszuckerſtelle erhielten wir die Nachricht, daß unſe ten Geſuchen um Zuteilung von Zuk⸗ ker zur Herſtellung von untergärigem Bier angeſichts der ge⸗ ringen Beſtänden an Zucker nicht entſprochen werden kann. Aus demſelben Grunde können auch zur Bereitung obergärigen Bie⸗ res Zuckerbezugsſcheine im allgemeinen an Brauereibetriebe nicht ausgegeben werden.“ Die neue franzöſiſche Anleihe von 100 Millionen Dol⸗ lars iſt, wie Reuter aus Newyork meldet, nunmehr unter⸗ gebracht. a 5 Die Reichsbank gibt laut„Frkf. Ztg.“ Reichsſchatzwechſel mit einer Laufzeit bis 30. September zu dem Vorzugsdiskont⸗ ſatz von 4½% ab, wenn dieſe Schatzwechſel zu einer Ein⸗ zahlung auf die nächſte Kriegsanleihe verwendet werden und zu dieſem Zwecke bei der Reichsbank in Verwahrung bleiben. „Eine jede Kugel trifft ja nicht.. Eine höchſt eigen⸗ artige Statiſtik über den geringen Grad der Treffſicherheit der Sewehrgeſchoſſe im gegenwärtigen Kriege wiſſen franzöſiſche Blät⸗ ker zu melden. Da nach dieſer Statiſtin unter 100 Kugeln nur ine trifft und unter 35 getroffenen Soldaten nur einer der Verwundung erliegt, wären bei einer Dur ſehniltsberechnung 3500 Kugeln erforderlich, um einen Mann ten. Erſparniſſe in den Konſumvereinen. Auf dem unlängſt ir 1 ſtattgeſundenen 13. ordentlichen Genoſſenſchaftstag de entralverbandes deutſcher Konſumvereine wurde u. a. feſtge⸗ 591 daß im Kriegsjahr 1915 die Einlagen bet den Sparkaſſen er Konſumvereine(d. h. ſeitens der kleinen und mittleren Ver⸗ mögensklaſſen) ſich von 86 auf 91 Millionen erhöht haben. Schwere Ernteſchädigungen in Frankreich. Ueber der Ge⸗ gend von Toulouſe wüten ſeit zwet Tagen Stürme von außer⸗ gewöhnlicher Heftigkeit. Durch Wolkenbruch und Hagelſchlag wurde die Ernte in fünf Departements aufs ſchwerſte mitge⸗ nommen. In Toulouſe ſelbſt richteten Blitz und Hagel große Verwüſtungen an. f 8 Berlins Fremdenverkehr iſt im Juni bedeutend gewachſen, Deſterreicher wurden gezählt 1183, Schweden 480, Holländer 328, Schweizer 245, Ruüſſen 111, Amerikaner 158 uſw. Der Turmbau zu Babel. Aus einem Brief, datiert Paris, den 10. Juni 1916, an einen in deutſche Gefangenſchaft gera⸗ tenen e ſet folgende Stelle in Ueberſetzung wieder⸗ gegeben:„Alle möglichen Raſſen ſind nun auf unſerem Boden vertreten. Sämtliche Kolonialregimenter kommen und gehen fort⸗ während, ohne jeglichen Aufſchub: Beduinen, Kaffern, Sudane⸗ en, Tuneſier, Marokkaner, Aegypter, Haittaner, Martintqueſen, Anameſen, Cambodjeſen, Hindus und Kaledonier. Niemals hätte 190 Turmbau zu Babel eine ſolche Sprachverwirrung erzeugen nnen.“ 1 i ö 8— 5 Suppe aus Schotenſchalen. Eine erfahrene 1 ſchreibl ins: Nach altem Herkommen löſt man die grünen Erbſen aus den Hülſen und wirft die Schalen dann in den(Mülleimer, oder J vielmehr jetzt in den Eimer für e h Aber dieſe Scha⸗ len des köſtlichen Frühjahrsgemüſes ſind ſehr gat für menſch⸗ liche Nahrung zu verwerten. Man entferne die Stiele, koche die Schoten, die gut gewaſchen ſein müſſen, eine Stunde Waſſer auf ſcharſem Feuer und rühre ſie dann durch ein Haar⸗ ſieb. Es ergibt ſich ein dicker Brei, nur die harten Beſtand⸗ teile der Schoten bleiben im Sieb zurück. Dieſer Brei mit Waſ⸗ liz Butter, Salz und etwas Zucker verkocht, gibt eine Köſt⸗ iche Suppe, die man, wenn ſie nicht bündig genug ſein ſollte, mit etwas Mehl verdicken kann. Will man die Suppe beſon⸗ ders fein haben, ſo tut man noch eine Handvoll grüne Erb⸗ ſen dazu, oder richtet ſie mit gebräunten Weckſtückchen an. Dop⸗ pelte Verwertung des Gemüſes und eine ſchmackhafte und ſät⸗ tigende Suppe an fleiſchloſen Tagen ſind gewiß nicht gering zu ſchätzen..— Junge Schotenſchalen ſind auch direkt dem Schotengemüſe zuzuſetzen und erhöhen jſeine Nährkraft und ſei⸗ nen Wohlgeſchmack.— Bei dieſer Gelegenheit ſet darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Verwendung der Blätter von jungen Kohlraben und Kohl in viel weitgehender Weiſe erfolgen kann, als es bisher üblich war. Sie können faſt reſtlos für die Gemüſeherſtellung Verwendung finden. 88 Die Ausnutzung der Dorfteiche. Wollte man ſich ein⸗ mal der Mühe unterziehen, alle die ſtehenden 1 die ſich zur Beſetzung mit Fiſchen eignen, aber unbenutzt bleiben, zu⸗ EN und dann berechnen, wieviel Zentner Fiſchfleiſch arin erzeugt werden könnte, man würde zu erſchreckendem und zugleich beſchämendem Reſultat gelangen. Denn beſchämend iſt es, daß zu einer Zeit, in der alle Hebel in Bewegung geſetzt werden, um die Nahrungsmittelerzeugung zu erhöhen, auf dem hier in Betracht kommenden Gebiet eine Gleichgültigkeit herrſcht, die geradezu an Frevel grenzt. Faſt jedes Dorf hat ſeinen Teich, ſeinen Dorftümpel. Fragt man aber, ob auch Fiſche darin ſind, ſo erhält man mit einem mitleidigen Achſelzucken⸗ die Antwort: Jiſche— in dem Loch? Das Waſſer iſt ja durch alle möglichen dunghaltigen Zuflüſſe verunreinigt. Fiſche könn⸗ ten ja darin gar nicht leben! Welch bedauerliche Unkenntnis ſpricht aber aus dieſen Worten! Gerade die dunghaltigen Zu⸗ flüſſe bieten die Gewähr dafür, daß ſich in dem Waſſer eine 1 855 niederer Lebeweſen entwickeln, die eine großartige Weide für Fiſche abgeben. Nicht nur leben können Fiſche in ſol⸗ chen Tümpeln, ſondern auch gedeihen, das heißt: die völlig koſtenloſe Nahrung in koſtbares Fleiſch umſetzen! Und wie mit den Dorfteichen, ſo verhält es ſich mit den vielen, vielen alten Torfſtichen, Steinbrüchen, Lehm- und Tongruben, in de⸗ nen ſich im Laufe der Jahre* viel Waſſer angeſammelt hat, daß ſie recht gut ausnutzbare Teiche bilden. Sie liegen unbe⸗ nutzt da, ein Tummelplatz für Waſſerkäfer, Libellenlarven und Kaulquabben, eine Brutſtätte für Mücken! Und könnten doch ſo ſchöne Erträge liefern, wenn ſie zur Gewinnung von Fiſch⸗ fleiſch herangezogen würden! f Berufung nach Warſchau. Der ordentliche Profeſſor der Kirchengeſchichte an der Univerſität Freiburg i. B., Profeſſor Doktor Pfeilſchiffter, hat ſich nach Warſchau begeben, um dort im Auftrag des Kaiſerlichen Generalgouverneurs wiſſenſchaft⸗ liche Vorträge in einem für die deutſchen Offiziere und höheren deutſchen Beamten eingerichteten Zyklus zu halten. i „Frieden im Oktober.“ Wie die Schweiz. Tel. Inf. meldet, ſtellte in der großen Züricher Stadtratsjitzung Stadtrat Hart⸗ mann den Antrag, die Erörterung der Frage des Wirtſchafts⸗ 1 785955 von der Tagesordnung zu ſtreichen, da nach ſeiner Meinung das Ende des Krieges bis Oktober zu erwatten ſei. rauer für die Nedalſſan Gg. Zumermann. Iu Kaufen goſucht Pfalz. Weisswein p. Ltr. 1 20 Mk. ein paar Rotweln„„ I. 40„ Heuleifern. dul ssen Empfehle: 2.00„ Wer ſagt die Expedition. Garantiert reinen Großes Zimmer und Küche Bienenhonig f f f Pfund 2.00 zu haben bel im Abſchluß, ſofort oder bis; 1. Auguſt zu vermieten. Bäckerel Aug. Engert Untere Garten⸗Straße b. Meustrasse Nr. 30. nde Paammütbinden— 1 Fleiſchverſorgung. Es erhalten morgen Famstag, den 8. ds. Mts. von Nachmittags 3 Uhr ab beſtimmt die Inhaber nachverzeichneter Nummern der braunen Fleischkatten⸗ umschlagen gegen Corzeilgung derselben ihre feſtgeſetzte Menge Fleiſch: 5 1. Sei Herrn Metzger Grapp, hier Hildaſtrafe 43; die Nummern 51 bis mit Nr. 800. 2. Hei Herrn Metzger Hartmann, hier Hauplſtraße 155; die Nr. 801 bis mit Nr. 1450. 3. Bei Herrn Metzger Nendeck, hier Hauptstraße 104; die Nr. 1451 bis Nr. 2020 und die Nr. 1 bis 50. Die Bewohner der Hochſtätt und zwar jeder Inhaber der braunen Fleiſch⸗Karte erhält bei Herrn Metzger Schertel dorten ſeine Menge von Vormittags 8 bis 12 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der angegebenen Nummern erhält ihre Menge, ob die Abholung Mittags oder abends erfolgt. Seckenheim, den 7. Juli 1916. SgSürgermeißkeramt: J. V. Hoerner. Koch. Flelsch⸗Cerkauf auf der Freibank. Morgen Famstag, den 8. d. M. ah Vermit⸗ tags 9 Uhr wird auf der Freibank(Waghalle) Schweine⸗ fleiſch zum Preiſe von 1.30 Mk. pro Pfund gegen Abgabe der halben Fleiſchmarken ausgehauen. N Empfangsberechtigt iſt jeder Inhaber der braunen Fleiſchkarte gegen Vorzeigung derſelben. Seckenheim, den 7. Juli 1916. Fürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Strohhüte für Herren und Knaben ſowie 8 Rinderhiite, Sport-Itzen— Südwester bei billigſten Preiſen. Emil Werber Nachfolger Inh. Riehard Rall. Koch. 1 FRE. 7CCCCCCCCCCCC e e aqurEDA Raffee-ETsatz wieder eingetroffen. ſielhsiegel 1.30 Ruisiegel 90 firnsiegel 60 solange Vorrat nieta Krafttrunk [Bauanen Nakad] J Dose 1.20 * 1 9 2 2.40 Anieita Ilalz, Anita Naährsalz Tee Fr. Wagner's Nachf. nn. W. Höllstin Germania Drogerie. Tür- Uerein Folenpohm C. P. gear. 1898. Am Jamstag, den 8. Juli 1916 abends 9 Uhr im„Zähringer Hof“ Vereins-Hbend l nnſprabe. Hierzu laden wir unſere Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges Erſcheinen ein. Der Turnrat. Militär-Jerein Seckenheſm. Einladung zur Feier des Geburtsfeſtes S. Kgl. Hoheit unſeres Landes⸗ fürſten Großherzog Friedrich findet am Honntag, den 9. Juli Vorm. halb 10 Ahr Kirchgang beider Konfeſſionen ſtatt, zu welchem die Kameraden hier⸗ mit frdl. eingeladen werden. Zuſammenkunft im Vereins⸗Lokal. Zahlreiche Beteiligung ſelbſtverſtändlich. Der Varſtaud. Zum Feldpostversand empfehle Himbeersaft, Eitronen, Limonaden, Sirup Brausepulver, Brause-Bonbon; Erfrischungs-Bonbons, Schokoladen Reis Schokolade Reks Zwieback Zigarren, Xigaretten Rauch-, Rau- und Schnupftabake „Lausfrei“ Dr. Bufleb's Diakret, Rademacher's Goldpriel Feldpostllaschen in Cartons Blechschachteln in Carton Feldpostschachteln Ff. Waoner 8 flach., Int. W. Höllain Frauenverein Seckenheim. Zt.: Bolts Kren Volksſpende für die deutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen. Unter Hinweis auf den Aufruf für eine Volksſpende für die deutſchen Gefangenen, der in den Tagesblättern erſchienen iſt, richten wir an die verehrl. en e ie herzliche Bitte uns Geldgaben fur dieſen Zweck zu⸗ ommen laſſen zu wollen. Getrennt von Heimat und Familie, in Unkenntnis über die wahre Kriegslage, ſchmachten die Kriegsgefangenen fern vom Vaterland, in ungewohntem Klima, oft bei ſchwerer Arbeit und unter harter Behandlung. An uns Daheimgebliebenen iſt es in erſter Linie hier zu helfen. Sammelliſten gehen keine herum; alle Gaben wolle man bei den Sammelſtellen: Bei Herrn gürgermeiſter Volt, Herrn Yfarrer Pfenning, Herrn Pfarrer Kunz ſowie bei Fran Stadtelberger abzugeben. Schlußtermin der Sammlung Dienstag, den 11. 7. 16. abends. J. A.: Kunz. Infolge Umänderung meiner Trockeneinrichtung habe ich eine grälere Hnzahl Tfockengsstelle (ohne Trockenhurden) vorzüglich geeignet zum Aufbewahren von Obst u. Gemuse billig zu erkaufen. Mannheimer Eierfeigwarenfabrik Hermann Sdencker Fendenheimer Fähre. Drucksachen jeder Art fertigt schnellstens an Georg Zimmermann Zuckerabgabe für die Obstoerwertung. Es wurde uns nochmals und zwar die halbe Menge Zutzker zugewieſen, ſodaß die Angemeldeten pro Bon ihrer Lamilie noch ein halbes Pfund Zucker wie folgt erhalten: Am Freitag, den 7. ds. Mts. im Laufe des ganzen Tages die Nummern 1 bis mit 186 bei der Handlung Gg. L. Seitz hier, Juiſenſlr. l, die Nummern 359 bis mit 539 bei der Handlung Peter Leitz hier, Schloßſtr. 62, die Nummern 704 bis mit 885 bei der Handlung Suſanna Seitz hier, Wörihſr. 28, Am Samstag, den S. ds. Mts. im Lauf des ganzen Tages die Nummern 187 bis mit 358 bei der Handlung Gg. J. Seitz hier, Lniſenſtr. 1, die Nummern 540 bis mit 703 bei der Handlung Peter Zeitz hier, Schloßllr. 62, die Nummern 886 bis mit 1042 bei der Handlung Zuſaung Seitz hier, Wörthſr. 28. Die Nummern 3, 4, 5, 17, 40, 51, 101, 103, 105, 113, 144, 173, 178, 179, 245, 253, 255, 269, 275, 336, 337, 379, 399, 400, 401, 434, 435, 436, 450, 474, 480, 530, 597, 598, 624, 626, 628, 648, 749, 750, 768, 888, 889, bei Fenske auf der Hochſtätt am Samstag, den S. ds. Mts. Jeder erhält ſeine Menge zur beliebigen Slunde am genannten Jag. Ein Beeilen oder Hrängen wäre zwecklos. Wenn auch eine weitere Zuweiſung von Zucker nicht mehr zu erwarten iſt, ſo empfiehlt es ſich trotzdem die Zuckerkarte noch aufzubewahren. Seckenheim, den 5. Juli 1916. Hürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Koch. Aaameldung etwaigen Kariopel- Bedarfs. Um den eigenen Bedarf der Gemeinde an Kartoffeln feſtſtellen zu können, müſſen alle Fa⸗ milien, die ſolche noch benötigen dies am Samstag, den S. ds. Mts. Vormittags von 8 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anmelden. Es dürfen nur gefordert werden pro Kopf der Familie ein Pfund pro Tag bis zum 31. Juli ds. Js. berechnet, für Schwerarbeitende 1½ Pfund. Wer Vorräte in dieſer Menge hat, iſt vom Bezug ausgeſchloſſen. Falſche Angaben müßten unnachſichtlich zur ſtrengen Beſtrafung gebracht werden. Seckenheim, den 6. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. aol Und öchlaoraumverſtolgeruno. m Montag, den 10. Zuli 1916 Normittags/ 10 Ahr werden auf dem Rathaus dahier öffentlich meiſtbietend verſteigert. 65 Ster eichene Klappern und 19 Los Schlagraum. Seckenheim, den 6. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Frühjahrs⸗Impfung betr. Die diesjährige öffentliche unentgeltliche Frühjahrs⸗ Impfung der Erſt⸗ und Wiederimpflinge wird am Mon- tag, den 10. Juli von Machmittags ½2 Ahr ab durch den Großh. Bezirksarzt 2, Herrn Medizinalrat Dr. Manz in Mannheim im Saale, des Gaſthauſes zum Zähringer Hof hier vorgenemmen. Geimpft müſſen werden: 1. Diejenigen Kinder(Wiederimpflinge) welche während des Jahres 1916 das 12. Lebensjahr zurücklegen oder dieſes Alter bereits früher zurückgelegt, den Nachweis der erfolgten Wiederimpfung aber noch nicht erbracht haben. a 5 2. Jedes Kind, vor dem Ablauf des auf ſein Geburts⸗ jahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach ärztlichen Zeugniſſe die natürlichen Blattern über⸗ ſtanden hat; 3. Aeltere impfpflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ahne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlenen dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Blattern von früherer Impfung befreit ſein ſollten oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vor⸗ zulegen. Die geimpften Kinder muͤſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maſern, Diphteritis, Krupp, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Entzuͤndungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Impflinge müſſen zum Impftermine mit rein- gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Seckenheim, den 5. Juli 1916. i Bürgermeiſteramt: Koch. Koch. im Zuchtbuch einer badiſchen Zuchtgenoſſenſchaft eingetra⸗ N Bekanntmachung. Renten in der Invalidenverſicherung betr. Die Altersgrenze für die Erlangung der Alters rente iſt bekannt vom 70. auf das 65. Lebens jahr herabgeſetzt worden. Dieſe nene Vorſchrift iſt mit Rückwirkung vom J. Januar 1916 in Kraft getreten. Es können daher alle Verſicherten, die das 65. Lebensjahr vollendet, und die Wartezeit erfüllt haben, den Anſpruch auf Altersrente bei dem zuſtändigen Verſicherungsamt anmelden, ohne Rückſicht darauf, ob ſte noch erwerbstätig ſind oder nicht. Bei der Anmeldung ſind mitzubringen: die letzte Quittungskarte, die Aufrechnungsbeſcheinigungen und der Geburtsſchein, Familienbuch genügt auch. Die Geſuche werden diesſeits— Zimmer Nr. 3— entgegen genommen. Seckenheim, den 4. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: 5 J. V.: Hoerner. Schmitt. Bekanntmachung. Höchkpreiſe für Rindvieh betr. Auf Grund des Höchſtpreisgeſetzes vom 4. Aug. 1914 Me in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dez. 19144 (R.⸗G.⸗Bl. S. 339, 513) wird folgendes beſtimmt: N Die Stallpreiſe für Rindoleh dürfen höͤchſtens betragen a für vollfleiſchige bis zu 6 Jahre alte Maſtochſen, Farren und weibliche Rinder(noch nicht gekalbt): Gewicht d. Tieres i. Zentnern: Preis für den Zentner! 1 11 und mehr 100 Mk. 1 95 Mk. 9983 90 Mk. S„ 85 Mk. unter 8 80 Mk. b) für Kühe und über 6 Jahre alte Ochſen: Gewicht d. Tieres i. Zentnern: Preis für den Zentner! 11 und mehr 90 Mk. 863 85 Mk. „ 80 Mk. 8 E 77 75 Mk. unter 8 70 Mk. Maßgebend iſt das Lebendgewicht, nüchtern gewogen, (12 Stunden futterfret) oder gefüttert gewogen, abzüglich 5/0 Beim Weiterverkauf dieſer Tiere darf höchſtens ein ſolcher Zuſchlag zum Einſtandspreis genommen werden, welcher den dem Weiterverkauf erwachſenen Frachtkoſten und einen weiteren Aufſchlag in der Höhe von 5 Prozent des Einſtandspreiſes(für andere Handlungskoſten und Handlungsgewinn) entſpricht. Auf keinen Fall darf beim Verkauf von Schlachtvieh ein höherer Einſtandspreis als der durch dieſe Bekanntmachung feſtgeſetzte Stallhöchſtpreis zugrunde gelegt werden, auch wenn vor Erlaſſung dieſer Bekanntmachung für das betreffende Tier ein höherer Stallpreis bezahlt worden iſt. 7 Die Gewhärung eines höheren Stallpreiſes iſt nur für beſonders hochwerdiges Zuchtvieh mit Genehmigung des Bezirkstierarzies zuläſſig. Beim Verkauf von Tieren, die gen ſind, iſt auch das Bürgermeiſteramt zur Erteilung der Genehmigung zuſtändig. Das Bürgermeiſteramt hat vor Erteilung der Genehmigung den Obmann des Ortsvereins der Zuchtgenoſſenſchaft zu hören. Die Genehmigung darf nur erfolgen, wenn die weitere Verwendung des Tieres als Zuchttier feſtſteht. Der genehmigte höhere Preis darf den tatſächlichen Zuchtwert des Tieres nicht überſchreiten. Karlsruhe, den 22. April 1916. Groh. Miniterinm des Junern von Bodmann. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe nunmehr nicht für Schlachtvieh gelten, ſondern auch beim unmittelbaren Verkauf von Zucht⸗ und Nutz- vieh von Landwirt zu Landwirt und nur noch die in der. Bekanntmachung bezeichnete Ausnahme zugelaſſen iſt. 1 8 Mannheim, den 27. Juni 1916. a 0* Gr. Hetirksamt Abt. 1.„ Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kennt⸗ nis. Seckenheim, den 6. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Koch. FFECCCFCFCTCTCTCTCTCCTCTCTbTbTVTbTbTbTVTbTVTTTTTTTTTTT * Kartoffel verſorgung. Alle Kartoffelbeſtände aus dem Erntejahr 1915 ſind zufolge Anordnung Großh. Bezirksamts beſchlagnahmt Ein direkter Verkauf ſolcher nach Auswärts oder hier i unbedingt verboten. Alle Verkäufe müſſen durch das Bürgermeiſteramt geſchehen. Wer nach der letzten Auf⸗ nahme mehr Kartoffel hat als pro Kopf und Tag bis zum 31. Juli ds. Js. berechnet ein Pfund und für Schwer“ arbeitende 1½¼ Pfund iſt zur Abgabe der überſchüſſigen Mengen an uns verpflichtet. Bei freiwilliger Ablieferung 7 N wird der Hoͤchſtpreis mit 5.55 Mark pro Zentner be beſtimmt erfolgender Enteignung ein geringerer Betrag bezahlt.— Ene Berechnung der abzuliefernden Mengen geht den Beſitzern in den nächſten Tagen mit der Aufforderung zut Ablieferung an einem beſtimmten Zeitpunkt zu. Seckenheim, den 6. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Koch eldpost. NRartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann J. V.; Hoerner. Schmitt. Hildastrasse 68.