4 0 . 0 * . 1 —— 65 * 2C6CTCT.TCTC0Tb0ãé ͤ ͤ ͤvvb..cpppcc0ßß0ßcßccßccßcccccccßcccc Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. Hr. 36. e ene .———— ————ͤ „ß7⸗łlĩů—rrr —— —— kriegschronik 1915 0 S SSS 12. Juli: Weitere deutſche Vergeltungsmaßregein gegen fran⸗ zöſiſche Offiziere angeordnet. — Ber erſte Transport der deutſchen ſchwer verwundeten Austauſchgefangenen traf in Konſtanz ein. Die. e Plinzen Oskar von Preußen wurde in Potsdam von einem Knaben entbunden. r. ͤ.„F 2 SSS— r—— Der Welttrieg. Die Kämpfe um die Straße Bapaume⸗Albert ſte⸗ hen heute im Mittelpunkte unſeres Intereſſes; die Orte, um die es hier geht ſind Ovillers rechts, Pozie⸗ res und La Boifſelle an, ſowie Contalmaiſon und die Gegend öſtlich davon bis beinahe nach Longueval links dieſer Straße. Erwähnenswerte Fortſchritte konn⸗ ten die Engländer aber trotz häufiger in breiter Front angeſetzter Angriffe nicht erreichen. Die engliſchen An⸗ griffe nordweſtlich der Straße Bapaume⸗Albert, alſo wohl in der Gegend öſtlich von Thiepval kamen infolge unſeres Artilleriefeuers gar nicht zur Entwickelung. Im Widerſpruch ſtehen die deutſchen und die engliſchen Mel⸗ dungen hinſichtlich des Beſitzes um das Wäldchen von Trones, wir nehmen nach den Erfahrungen bei Touau⸗ mont an, daß unſere Truppen Herren dieſes offenbar wichtigen Platzes ſind. Dagegen ſagen beide Berichte, daß heftige Kämpfe um das Mametzwäldchen im Gange find. Südlich der Somme ſind die Franzoſen wieder ſehr tätig geweſen. Hier gelang es ihnen, nach ihren eigenen Berichten ihren Beſitz beim Dorfe Biaches hart weſtlich Peronne weiter auszubauen. Damit iſt der Keil in die deutſche Front allerdings weiter vorgetrieben. Ob ſich unſere Feinde hier werden halten können, ſteht dahin. Denn die großen Nachteile, die neben den Vorteilen einer Keilſtellung innewohnen, geben häufig gute Gelegenheit für erfolgreiche Gegenangriffe und gerade die Gegenan⸗ griffe der Deutſchen waren in den letzten Tagen von gu⸗ tem Erfolge begleitet. Durch einen ſolchen Angriff wurde bekanntlich die von den Franzoſen beſetzte Höhe bei La Maiſonette ſüdlich Biache wieder erobert, die uns auch Angriffe von Negerfranzoſen, die ja meiſtens ohne Scho⸗ nung des Menſcheumaterials vor ſich gehen, nicht wieder zu entreißen vermochten. Bei den Kämpfen um das Dorf Barleux, deſſen ſich die Franzoſen bei ihrem Vorſtoß gegen Peronne vorübergehend bemächtigt hatten, mußten ſie 5 Offiziere und 147 Mann in unſeren Händen laſſen. Bei den bekannt großen Verluſten der Engländer bei ihrem Ancreunternehmen fällt uns auf, daß die eng⸗ liſche Preſſe dieſe nicht nur zugibt, ſondern ſie 0 her⸗ vorhebt. Mit trockener Sachlichkeit werden die Opfer als übergroß geſchildert. Einem beſonderem Bedauern darüber ſind kauin Worte gegeben. Es wird auch weder der übliche Schrei nach dem Schuldigen ausgeſtoßen noch eine Aenderung der Kampfmethoden verlangt. So bleibt nur die Aufſtellung von Tatſachen, und es fragt ſich, in welcher Abſicht ſie der breiteſten Oeffentlichkeit vorgelegt werden. Für den engliſchen Leſer ſind ſie wohl nicht gedacht. Er iſt in dem Augenblick kriegsmüde geworden, da man ihn zum Militärdienſte zwang. Engliſche Blut⸗ opfer ſind ihm noch immer nicht ganz faßbare Erſchei⸗ nungen. Alſo können die Zeitungen intereſſierte Leſer für ihre Verluſtrechnungen nur über dem Kanal ſuchen, in Frankreich, wo man dieſe Opfer gefordert hat. Es hatte lange gedauert, bis England ſich zu einem größeren An⸗ teil an der Offenſive verpflichtete und als ſie 2 ſollte, ſtellte ſich heraus, daß das halb ausgeblutete Frank⸗ reich an der Somme mindeſtens dieſelbe Truppenzahl aufzuſtellen hatte, die das geſchonte England nordwärts in den Kampf ſchickte. Es fiel den franzöſiſchen Blät⸗ tern ſchwer, dieſes Mißverhältnis nicht direkt ihren Le⸗ ſern zu unterbreiten. Aber es wurde indirekt bekannt ge⸗ macht, und der lange angeſtaute Groll gegen den Freund erhielt neue Nahrung. Die nicht unanſehnliche Anzahl von engliſchen Offizieren und Mannſchaften, die fernab vom Kampf in den franzöſiſchen Städten ein angeneh⸗ mes Leben führen, hat von dieſer gereizten Stimmung beſonders in der letzten Zeit oft genug Kenntnis neh⸗ men müſſen. Es mag an der Front nicht anders ſein und als die Offenſive plötzlich aus dem gewollten Tempi fiel, mögen die beiden Parteien ſich manchmal zu einer Ausſprache veranlaßt geſehen haben, in der der Eng⸗ länder die parierende Rolle zu ſprechen hatte. Aber alle dieſe perſönlichen Verärgerungen treten jetzt in den Hin⸗ tergrund und die engliſchen Blätter bemühen ſich, den Anteil Englands an den neuen Kämpfen größer auszu⸗ malen, als er in Wirklichkeit iſt, und ſo ungern ſie ſonſt Verluſte eingeſte hen, jetzt unterſtreichen ſie jede Angabe des Heeresberichts, um an die Größe ihrer Opfer glau⸗ en zu machen.. 33;‚ͤ”.. 1 dgl. Angrite an der Strasse 5 Hmitsbplatff der Bürgermeisterämter Seckenheim, Alueskeim, Neckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 323 Auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz herrſcht größten⸗ teils Ruhe; Beruhigung für uns hinter der Front iſt deutſchen Tagesbericht, daß die Feſtſtellung im letzten von der Räu⸗ die Angabe der ruſſ. Armeeoberleitung 5 mung der Stadt Pinsk durch die Deutſchen frei erfunden iſt. Die Forcierung der Stochodlinie durch die Ruſſen hat noch nicht nachgelaſſen, doch wur⸗ den ſie zum Teil durch kräftige Gegenſtöße, ſo bei Hu⸗ lewieze und Sokul zurückgeworfen. Bet dieſen Kämpfen wandten die Ruſſen nach bekannten Vorgängen ihre Geſchütze und Maſchinengewehre gegen die eigenen zurückflutenden Truppen, ohne ſie aber dadurch zum Ste⸗ hen bringen zu können. Deutſche Handels ⸗Tauchboote. Bei dem erſten Beſehen der kurzen Reuternach⸗ richt über die Ankunft eines deutſchen Unterſeebootes in Baltimore dachte wohl jeder an ein Seitenſtück zu der U⸗Bootfahrt nach Kartagena. Die folgenden Mel⸗ dungen erhöhten aber die Ueberraſchung um ein be⸗ deutendes: Das neueſte Erzeugnis der deutſchen Schiffs⸗ bautechnik dient nicht dem Kampf mit der Waffe, ſon⸗ dern will den Kampf mit unſerem teufliſchen Geg⸗ ner auf wirtſchaftlichem Gebiet aufnehmen. Es iſt ein Unterſeeliniendampfer. Es hieß ja ſchon vor längerer Zeit, Deutſchland baue gewaltige U-Boote, ver⸗ ſenkbare Dampfer, die vor jeder Verfolgun ſicher ſeien; die Meldung ſchien aber als ſehr unwahrſcheinlich. Nun iſt ſie Ereignis geworden und Amerika hat eine neue Senſation und die deutſche Schiffsbaukunſt einen neuen glänzenden Triumph.— Heute liegen darüber folgende Meldungen vor: Berlin, 10. Juli. Der Präſident des Abgeordneten⸗ hauſes erhielt heute folgendes Telegramm: Das erſte deut⸗ ſche Handelsunterſeeboßt„Deutſchland“, unſerer Ree⸗ derei gehörig, erreichte laut Funkſpruch wohlbehalten Ame⸗ rika mit einer Ladung Farbſtoffe, um von dort mit Roh⸗ ſtoffen demnächſt die Rückreiſe anzutreten. Alfred Loh⸗ mann, Vorſitzender des Aufſichtsrats der Deutſchen Ozean⸗Reederei Bremen.— Darauf iſt folgende Antwort deutſcher Schiffsbaukunſt, den die deutſche Ozeanree⸗ derei erzielte, ſende ich Ihnen zugleich im Namen des preußiſchen Ab geordnetenhauſes aklerherzlichſte Glückwün⸗ ſche. Möge nicht nur„Deutſchland“ und„Bre⸗ men“ wohlbehalten heimkehren, ſondern auch dieſer neue⸗ ſten Errungenſchaft deutſchen Erfindergeiſtes weitere glän⸗ zende Erfolge beſchieden ſein. Graf von Schwerin⸗Lö⸗ witz, Präſident des preußiſchen Abgeordnetenhauſes. Bremen, 11. Juli. Die Nachricht von der glücklichen Durchquerung des Atlantiſchen Ozeans durch das bremi⸗ ſche Handelsunterſeeboot„Deutſchland“ hat in allen Krei⸗ ſen der hieſigen Bevölkerung große Begeiſterung und Freude hervorgerufen. Viele Staatsgebäude, ſowie öffent⸗ liche und Privatgebäude haben beflaggt. Auf dem Ge⸗ bäude des Nordd. Lloyd weht die Flagge der neuen Ree⸗ derei, bei der aus allen Teilen des Reiches Glückwunſch⸗ telegramme eingelaufen ſind. Die Bremer Handelskam⸗ mer ſandte dem Schöpfer des neuen Handelsunterſeeboots⸗ unternehmens, ihrem früheren Präſidenten Alfred Loh⸗ mann, ein in herzlichſten Worten gehaltenes Glückwunſch⸗ telegramm, in dem ſie auf die Heoße Tragweite des Unternehmens hinweiſt, das den Anbruch einer neuen Zeit der Unabhängigkeit zur See bedeutet. Amſterdam, 11. Jul. Der„Times“ wird be⸗ richtet, daß die„Deutſchland“ einen Bruttoinhalt von 791 und einen Nettoinhalt von 717 Tonnen hat. Nach den Schiffsdokumenten des U-Bootes iſt es dazu beſtimmt, zwiſchen Bremen einerſeits und Boſton und anderen weſt⸗ atlantiſchen Häfen andererſeits Fracht zu führen. Das U-Boot hat Mitte Juni Bremen verlaſſen und die Reiſe über den Ozean angetreten. Die Ladung beſteht aus Chemikalien, die in gutem Zuſtand ſein ſollen. London, 11. Juli.„Central News“ melden aus Newyork: Der Kapitän des Unterſeebootes„Deutſchland“ heißt Kairig(2). Die Ankunft des Unterſeeboots wird, wie von Waſhington gemeldet wird, dort als Warnung an die Vereinigten Staaten betrachtet, daß Amerika nicht außerhalb des Bereiches der deutſchen Unterſeeboote liege. Graf Bernſtorff verſichert, daß die„Deutſchland“ ein Handelsſchiff iſt, das vom Nordd. Lloyd geſchickt wur⸗ de. Die amerikaniſche Regierung ſoll die Ankunft der „Deutſchland“ ſchon ſeit einigen Wochen erwartet ha⸗ ben. Der Kapitän des Schleppers, der der Deutſchland entgegenfuhr, erklärte, daß das Unterſeeboot den größten Teil der Reiſe an der Oberfläche des Meeres und nur 1800 Meilen unter Waſſer zurückgelegt habe. Andere Unterſeeboote ſollen folgen.— 5 5 die Fahrt des Unterſeeboots für eine ſchneidige ahrt. eingegangen: Zu dem mir freundlich gemeldeten Triumph „Newyork Tribune“ er⸗ Inſertsionspreis⸗ Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei Ffteter Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Jahrgang apaume- Albert. London, 10. Juli. Reuter meldet, daß gegen den Aufenthalt der„Deutſchland“ in amerikaniſchen Gewäſ⸗ ſern beim Staatsdepartement Proteſt eingelegt werden ſoll, falls ſich herausſtellen ſollte, daß das Schiff in irgendwelcher Hinſicht als deutſches Marinefahrzeug be⸗ trachtet werden könne, das im Auftrag des deutſchen Marineamtes handelt. Kopenhagen, 11. Juli. Im Leitartikel von„Da⸗ gens Nyheder“ über die Ankunft des Unterſeebootsfahr⸗ zeuges in Baltimore heißt es: Mit dem unwillkürli⸗ chen Gefühl von Bewunderung verzeichnet man dieſen neuen Beweis deutſcher Energie und Initiative. Es wird der Zukunft vorbehalten ſein, auf dem jetzt gewieſenen Wege fortzuſchreiten. Möge die Tatſache, daß das Frie⸗ densunterſeeboot die deutſche Flagge führt, von guter friedlicher felt 0 — 7 2 2 Ereigniſſe im Weſten. Oer franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 11. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern N Südlich der Somme eroberten die Franzo⸗ ſen in Verfolg ihrer Fortſchritte während der Nacht in der Ge⸗ gend von Barleu die Grabenlinie zwiſchen dem Dorfe und dem Weiler Maiſonnette. Die Zahl der geſtern und in der Nacht in dieſem Abſchnitt gemachten unverwundeten Ge⸗ fangenen beträgt 950. Nördlich der Somme war die Nach! ruhig. In der Champagne glückten ſüdöſtlich und weſtlich von Tahure zwei Handſtreiche. Die Franzoſen nahmen außer⸗ dem deutſche Gräben weſtlich der But von Lemesnil, befeſtigten ſie auf einer Front von 500 Metern und machten einige Ge⸗ fangene. In den Argonnen drang eine franzöſiſche Erkun⸗ dungsabteilung bei Four de Paris in einen deutſchen Graben ein und ſäuberten ihn mit Handgranaten. Nördlich von Verdun elt die Beſchießung in der Gegend von Chattancourt, leury und Lafee an„ Nordweſtlich von Fleury wurde eme ſtarke deutſche Patrouille durch Handgranaten zerſtreut. In den Vogeſen griffen deutſche Abteilungen die franzöſiſchen N in der Gegend von Chapelotte an fünf verſchie⸗ denen Stellen an, gerieten aber in flankierendes Maſchinen⸗ gewehrfeuer und wurden vollſtändig zurückgeſchlagen. Abends: Nördlich der Somme verlief der Tag ruhig. Südlich der Somme machten wir im Laufe des Ta⸗ ges emige Fortſchritte in der Gegend zwiſchen Btaches und Barleux und am Rande des letzteren Dorfes. An der Grenze von Biaches nahmen wir eine kleine Schanze, wo ſich eine feindliche Abteilung noch hielt. Wir machten 213 Gefangene, darunter 10 Offiziere. Südöſtlich von Biaches eroberten wir in einem glänzenden, auf die den Fluß beherrſchende Höhe 97 vorgetragenen Angriff, dieſe vom Feind ſtark beſetzte Höhe, desgleichen das auf dem Gipfel gelegene Gehöft Lamaiſon⸗ nette. Ebenſo bemächtigten wir uns des im Norden von Lamaiſonnette gelegenen Wäldchens. Einige feindliche Abtei⸗ lungen leiſten noch Widerſtand in dem Kernwerk am üußerſten Ende dieſes Wäldchens. An der Front nördlich von Verdun beſchoß die feindliche Artillerie, von der unjrigen kräfti be⸗ kämpft, mit äußerſter Heftigkeit die Gegend Kalte Erde, Ileury und Fuminwäldchen. Von der übrigen Front iſt kein wichtiges Ereignis zu berichten.— Flugweſen: In der Gegend der Som⸗ me griffen unſere Jagdflugzeuge im Laufe des geſtrigen Ta⸗ ges zahlreiche deutſche Flugzeuge an. Vier von dieſen wurden in den feindlichen Linien abgeſchoſſen. In der Nacht vom 9. zum 10. Juli warf eines unſerer Beſchießungsgeſchwader zahl⸗ reiche Granaten auf die Bähnhöfe von Hame und Pelanecopurt. Der engliſche Tagesbericht. WB. London, 11. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern: Nach einem ſtarken verzweifelten Angriff gelang es den Deut⸗ ſchen in das Wäldchen von Troneis um den Preis ſchwerſter Verluſte einzudringen. Der Kampf fetzt ſich weſtlich fort. ir gewannen Raum deim Mametzwäldchen, wo die Verteidi⸗ gung des Feindes unſeren Anſtrengungen äußerſten Widerſtand entgegenſetzt. Wir gewannen auch Raum öſtlich von Ovillers und bei La Boiſelle. WB. London, 11. Juli.(Amtlich.) General Haig be⸗ richtet: Geſtern abend 8 Uhr unternahmen die Deutſchen zwei heftige Angriffe auf den Wald von Trones. Der erſte wurde zurückgewieſen, beim zweiten drangen die Deutſchen 5 5 ſüd⸗ lichen Ende vor, wurden aber ſofork wieder aus dem e ald ver⸗ trieben. Ein weiterer heftiger Angrift, der ſpäter erfolgte, brach vollſtändig zufſammen. Die Verluſte des Feindes bei dieſen Angriffen waren ſchwer. An anderen Steilen machten wir Fort⸗ ſchritte. Nordweſtlich von Contalmaiſon beſetzten wir ein kleines Gehöft und erbeuteten 3 Kanonen. Heute morgen mach⸗ ten wir mehrere Hundert Gefangene. Der Beſuch galt Dover. Berlin, 11. Juli.(Amtlich) Zwei deutſche Ma⸗ rineflugzeuge haben nachts vom 9. zum 10. Juli die Ha⸗ fenanlagen und Küſtenwerke von Harwich und Dover mit Bomben belegt. Der Krieg zur See. Ergebniſſe des U⸗Boot⸗Krieges. nach den Zuſammenſtellungen des holländiſchen Blattes„Maasbode“ gingen durch Torpedierung oder durch Minen im Monat Juni verloren: 73 Schiffe mit einem Inhalt von 125 533 Tonnen Brutto oder 79 840 Tonnen Netto. Von acht Schiffen fehlt die An⸗ gahe des Tounengehaltes. Unter dieſen 73 Schiffen befanden ſich zwei niederländiſche. Die Verluſte der letzten vier Monale beziffern ſich auf: * 1916: Schiffe Mär 52 Apri 79 Mai 68 Juni 73 125 533 Zuſammen 272 610645 Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 11. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 11. Juli 1916: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: In der Bu⸗ kowina keine beſonderen Ereigniſſe. Bei Zabie und Czeremosz wieſen unſere Truppen ruſſiſche Vorſtöße zu⸗ rück. Weiter nördlich bis an den oberen Stochod dauert, von erfolgreichen Unternehmungen unſerer Jagd⸗ kommandos bei Burkanow abgeſehen, die Kampfpauſe an. Bei Sokul brachen überlegene ruſſiſche Angriffe vor unſeren Hinderniſſen zuſammen. Vergeblich bemühte fich der Feind, ſeine zurückflutenden Maſſen durch as Feuer ſeiner Geſchütze und Maſchinengewehre zum Stehen zu bringen. Bei Hulowic ze am Stochod wurde der Gegner durch deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Kräfte nach erbitterten und wechſelvollen Kämpfen ge⸗ worfen. Auch verſchiedene andere Vorſtöße, die der Feind im Stochodgebiet unternahm, ſcheiterten völlig. Japaniſche Artillerie in der Bukowina. Wien, 11. Juli. Durch Suczawa(dicht an der ru⸗ mäniſchen Grenze) gingen Sonntag nacht drei ruſſiſche Ab⸗ teilungen, beſtehend aus Infanterie, Koſaken und japa⸗ niſcher Artillerie. Die japaniſche Artillerie wird von japaniſchen Offizieren befehligt. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 11. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 11. Juli 1916: 3 Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Geſtern fanden keine Infanteriekämpfe von Bedeutung ſtatt. Zahl⸗ reiche feindliche Ueberläufer beſtätigen die beſonders Netto Tonnen 107 370 118 576 92 703 79 840 398 489 Brutto Tonnen 166 006 181 259 137847 ſchweren Verluſte der Italiener bei ihren Angriffen im Raum öſtlich der Cima Dieci.— Unſere Seeflugzeuge belegten militäriſche Anlagen und den Bahnhof von Latiſana* sgiebig mit Bomben, die mehrere große Brände verurſachten. Feindliche Flieger warfen in den Judicarien auf Tione Bomben ab. 15 Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: Außer 3 Geplänkel an der unteren Vojuſa nichts von elang. Neues vom Tage. Vorſicht gegenüber dem Ausland. Berlin, 11. Juli.(Amtlich) Immer wieder wird die Beobachtung gemacht, daß in Briefen an die deut⸗ ſchen Kriegsgefangenen im Ausland von ihren Ange⸗ hörigen Mitteilungen über Ereigniſſe in Deutſchland 3. B. Bahnbauten, Errichtung beſonderer Fabriken uſw. 1 werden, deren Bekanntwerden bei unſeren Fein⸗ ſen im Intereſſe der Landesverteidigung höchſt uner⸗ wünſcht iſt. Die mit unſeren 5 im Aus⸗ land in Briefverkehr ſtehende Bevölkerung kann nur auf das Eindringlichſte ermahnt werden, in ihren Brie⸗ fen alle Angaben, die irgendwie mit unſeren militäriſchen — in Zuſammenhang ſtehen könnten, zu ver⸗ meiden. f 146 000 Mark Wertpapiere geſtohlen. Berlin, 11. Juli. Eine hieſige Großbank iſt von einem ihrer Angeſtellten namens Stephan um 1457000 Mark in Wert⸗ papteren beſtohlen worden. Dieſer hatte ſich am 1. Juli krank emeldet und am 4. Jult einen mit der Unterſchrift ſeines Vaters gefälſchten Brief geſchrieben, nach dem er wegen einer Blinddarmoperation nach der Charitee gebracht worden ſei. Die Nachforſchungen der Bank ergaben, daß an alledem kein wah⸗ ces Wort iſt. Stephan iſt in Wirklichkeit verſchwunden. Nach 5 deſſen, was ihm unterſtellt war, ergab ſich dann das erſchwinden der Wertpapiere. Da ſeine Geliebte, die Plät⸗ terin Hoeraſch, gleichzeitig verſchwunden iſt, ſo nimmt man an, daß beide zuſammen am 1. Jult geflohen ſind. Auf die Ergreifung Stephans und die Wiederbeſchaffung der Wert⸗ papiere iſt eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. Englands Verrat— deutſche Tat. a Roman dis der Zeit des Weltkriegs von M. Blank. 14. Fortſetzung.(Unberecht. Nachdr. verboten,) Marta Gyönghövh empfand in dieſem Augenblicke das Gefühl einer namenloſen Angſt, das auf ihrem Her⸗ en wie eine eiskalte, ſchwere Fauſt laſtete. Branden⸗ ſtein! Wenn er es ſein ſollte? Wenn es vergebens geweſen wäre, was ſie für ihn gekan hatte? Sie mußte ſtehen bleiben, um den Zug an ſich vor⸗ überziehen zu laſſen. Da kamen die Soldaten. Und in ihrer Mitte die Hände auf dem Rücken ge⸗ feſſelt, die Kleider zerriſſen, barhaupt, ging Peter Bran⸗ denſtein; er war es alſo! i. Sie hatte ihn nicht mehr retten können! Und wie es Lord Beresford angedeutet hatte, ſo war es gekommen. feln Hafen mußte Peter Brandenſtein entdeckt worden ein. Sein Geſicht ſah aſchfahl aus; aber er ging aufrecht und hob krotzig den Kopf, trotz der Beſchimpfungen, die um ihn her gellten. 5 5 Aber den Grafen Ghönghövh und Marta hakte er nichk bemerkt. 3 Dieſe hakke ſich an den Arm des Vaters feſtgeklam⸗ merk; und mit leiſer Stimme fragte ſie angſtvoll: „Was wird mit ihm geſchehen?“ 8 „Ich weiß es nicht! Ich fürchte, daß er erſchoſſen werden wird, wenn es zutreffen ſollte, daß ein Krieg ausbrechen wird.“„ 5 elhelſen? Und— und kann ihn denn niemand en l e e „Nein! Mit dem Tage einer Kriegserklärung gelten nur Kriegsgeſetze.“ Ein furchtbares Los. * „Fort— nur fort!“ drängte ſie, ſchaudernd vor dem, was ſie ſah und vor dem Schlimmen, das ſie ahnke. Die Deutſchen in Auſtralien. Melbourne, 11. Juli.(Reuter.) Der Landesver⸗ teidigungsminiſter erklärte, die in Auſtralien internier⸗ ten Deutſchen würden dem Völkerrecht gemäß behandelt. Es würde nichts daran geändert werden, falls dies nicht von der Reichsregierung veranlaßt würde. Oeſterreich und der Orient. Wien, 11. Juli. Unter dem Vorſitz Dr. Bärn⸗ reithers fand dieſer Tage die Gründungsverſammlung der Balkan⸗ und Orient-Sektion des Oeſterreichiſchen Han⸗ delsmuſeums ſtatt, deren vornehmſter Zweck die Förde⸗ rung der wiſſenſchaftlichen und kulturellen Erforſchung der Balkanländer einſchließlich Rumänien und des Orients, ſowie die Pflege und Ausgeſtaltung der wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Beziehungen zu dieſen Ge⸗ bieten iſt. 5 Der Krieg in Oſtafrika. London, 11. Juli.(Amtlich.) General Smuts be⸗ richtet: Tanga wurde am 7. Juli beſetzt. Der Feind leiſtete ſchwächen Widerſtand bei der Räumung der Stadt, nachdem er die Waſſerwerke zerſtört h. Fürſt Bülow über das deutſche Kriegsziel. Einige Monate vor Ausbruch des Weltkriegs ſchrieb bekanntlich unſer früherer Reichskanzler Fürſt Bülow zu dem im Verlage von Reimar Hobbing in Berlin erſchienenen großen Sammelwerk„Deutſchland unter Kai⸗ ſer Wilhelm II.“ die Einleitung ſowie einen Beitrag über die deutſche Politik. Was Fürſt Bülow damals an Gedanken niederlegte, bildete eine Erläuterung und, im beſten Sinne des Wortes, eine Verteidigung der während ſeiner Kanzlerſchaft befolgten Politik. Es ſei erinnert an die Worte, mit denen Fürſt Bülow die Hal⸗ tung Deutſchlands England gegenüber während des Bu⸗ renkrieges rechtfertigte und im ganzen war die Dar⸗ ſtellung des Fürſten in jener Einleitung ſo diplomatiſch weltgewandt, in Ton und Wort ſo maßvoll, daß weder im Inland noch im Ausland irgendwie begründeter Anſtoß hätte genommen werden können. Seitdem iſt der Weltkrieg gekommen und wir haben in vielen Punkten umgelernt. Mit den Rückſichten, die wir aus politi⸗ ſchen Gründen zu nehmen hatten, ſind auch manche Selbſt⸗ täuſchungen fortgefegt worden, und gerade ein Mann wie Fürſt Bülow kann ſich heute rückhaltloſer äußern als damals, wo zwar genug Schwüle ſchon in der Luft lag, wo aber jeder noch hoffen konnte und mußte, der Friede werde noch für lange Zeit erhalten bleiben. Fürſt Bülow hat jetzt jene Einleitung noch einmal um⸗ gearbeitet, erweitert und zu einem in ſich geſchloſſenen Werk geſtaltet, das nun ebenfalls im Verlag von Rei⸗ mar Hobbing erſchienen iſt. In vielen Einzelheiten ſtellt ſich das Werk des Fürſten als etwas Neues dar; im Vor⸗ wie im Nachwort und in dem neu ent⸗ ſtandenen Abſchnitt über die Wehrkraft und den Mi⸗ litarismus Preußen⸗Deutſchlands ſtehen programmatiſche Worte, die uns aus dem Munde eines Staatsmannes von der Bedeutung des Fürſten Bü⸗ low beſonders wertvoll ſind. Insbeſondere iſt das Vorwort des Buches ein Mu⸗ ſterſtück reiner, klar geordneter Sprachweiſe, ohne ſpie⸗ leriſche Wirkungshaſcherei. Fürſt Bülow, der im Ge⸗ ſpräch ganz wie früher unvergleichlich anregend und un⸗ terhaltend von einem Punkte zum anderen ſtreift, weiß genau, daß der politiſche Aufſatz nicht mit launiſcher Regelloſigkeit geführt, nicht mit zuviel Schmuck behängt werden darf. Wenn Fürſt Bülow erzählt, greift er ab⸗ wechſelnd in alle Käſten ſeiner Erinnerungen, iſt er ſchnell hintereinander in Petersburg, in Rom, in Berlin oder in Paris, wiederholt er mit fabelhafter Gedächt⸗ niskraft die Aeußerungen längſt verſtorbener Freunde. Wenn er für die Gegenwart und für die Nachwelt ſchreibt„verzichtet er auf Zitate und Nebenſächlichker⸗ ten, und ohne nach rechts oder nach links auszubiegen, ohne irgendwo plaudernd zu verweilen, ſchreitet er ge⸗ radeaus. Er wäre zweifellos ein meiſterlicher politiſcher Publiziſt. Die Leichtigkeit ſeines Stils und die Bieg⸗ ſamkeit ſeiner Ausdrucksmittel würden ihm auch ge⸗ zu dem man befähigt ſein muß, wenn man unter den heutigen Verhältniſſen eine halbwegs ſelbſtändige Mei⸗ nung äußern will. Ueber den gegenwärtigen Weltkrieg ſchreibt Fürſt Bülow, daß derſelbe mit 5 großer Hartnäckigkeit von allen Beteiligten geführt wird. Den Grund dafür er⸗ blickt er in der Tatſache, daß er nicht nur für uns Deutſche ein Nationalkrieg ſei, ſondern ebenſo für die Engländer, Franzoſen und für den maßgebenden Teil der Bevölkerung Rußlands. Daher der Haß der Völ⸗ ker gegeneinander, der ſo maßlos emporgelodert iſt und gewiß nicht mit dem Schlußpunkt hinter den Paragra⸗ phen des Friedensvertrages ein Ende haben wird. Dieſe Tatſache, meint Fürſt Bülow, werde maßgebend ſein müſ⸗ ſen für die Geſtaltung des Friedens in doppelter Hin⸗ ſicht:„Der Schutz, den Deutſchland in Zukunft gegen⸗ über der Feindſeligkeit, dem erneuerten und neuen Re⸗ vanchegelüſt in Weſt, Oſt und jenſeits des Kanals fin⸗ det, kann nur liegen in ſeiner eignen vermehrten Macht. Die Rüſtung zu Waſſer und zu Lande werden auch die Gegner ſtärken. Wir aber müſſen uns an unſern Grenzen und an uuſerer Küſte ſtärker, ſchwerer angreifbar machen, als wir es zu Beginn dieſes Krieges waren. Nicht in dem uns angedichteten Streben nach Weltherr⸗ ſchaft, ſondern um uns zu behaupten. Das Ergebnis dieſes Krieges darf kein negatives, es muß ein poſitives ſein. Es handelt ſich nicht darum, daß wir nicht vernichtet, nicht verkleinert noch zerſtük⸗ kelt, noch ausgeraubt werden, ſondern um ein Plus in Geſtalt realer Sicherheiten und Garantien als Ent⸗ ſchädigung für nie geſehene Mühen und Leiden, wie als Bürgſchaft für die Zukunft. Gegenüber der Stimmung, die dieſer Krieg gegen uns zurücklaſſen wird, würde die einfache Wiederherſtellung des Status quo ante bellum für Deutſchland nicht Gewinn, ſondern Verluſt bedeu⸗ ten. Nur wenn die Verſtärkung unſerer politiſchen, wirt⸗ ſchaftlichen und militäriſchen Machtſtellung durch den Krieg die durch ihn entzündete Feindſchaft erheblich überwiegt, werden wir uns mit gutem Gewiſſen ſagen können, daß unſere Geſamtlage durch den Krieg verbeſ⸗ fal wurde.“ Ties das eine Maßgebende für die Ge⸗ ſtaltung des Friedens, wie Fürſt Bülow es ſieht. Das andere lautet: Deutſchland hat Wert auf die Freund⸗ ſchaft derer zu legen, die ihm in dieſem Kriege nicht Feinde waren. Fürſt Bülow bekennt ſich alſo zu einer entſchloſſenen Kriegszielpolitik ohne überflüſſige Rückſichtnahme auf die Nerven unſerer Feinde und darauf, ob wir nach dem Kriege bald wieder gelobt und geliebt werden. Daß das Werk eines Mannes von der Bedeutung des Fürſten Bülow nicht nur in den programmatiſchen Grundgedanken leſenswert und beherzigenswert iſt, ſon⸗ dern auch in ſeinen vielen andern Teilen, verſteht ſich von ſelbſt. So wird niemand ohne Gewinn leſen, was der Fürſt über die Ziele der engliſchen Politik ſagt, zur Geſchichte und zum Verſtändnis des engliſchen Denkens beiträgt, zu ſeiner Bekämpfung und Dämpfung nach dem Schlußrezept:„England iſt nur mit gleicher Entſchloſſenheit und gleichemZiel⸗ bewußtſein beizukommen.“ Baden. „Karlsruhe, 11. Juli. Morgen, Mittwoch den 12. Juli, vollendet der langjährige Präſident des Ver⸗ waltungsgerichts hofes und zugleich des Kompetenzgerichts⸗ 2 8 Wirkl. Geh. Rat Tr. Ferdinand Lewald fein 70 ebensjahr in bewundernswerter geiſtiger und körper⸗ licher Friſche Exz. Lewald zählt zu den hervorragend⸗ ſten badiſchen Juriſten. Er wurde zu Heidelberg ge⸗ boren und war im Jahre 1868 in den badiſchen Staats⸗ dienſt eingetreten. Schon bald trat ſeine glänzende juri⸗ ſtiſche Begabung hervor; er wurde 1879 in die Steuer⸗ direktion berufen und 1884 Miniſterialrat im Finanz⸗ miniſterium. Im Jahre 1890 erfolgte ſeine Ernennung zum Domänendirektor und zehn Jahre darauf trat er an die Spitze des Verwaltungsgerichtshofes. Hier hat Exc. Lewald in den 13 Jahren ſeiner Wirkſamkeit, bis zu ſeinem Eintritt in den Ruheſtand, dem badiſchen Staate hoch einzuſchätzende Dienſte geleiſtet, wie er 11 früher in ſeiner Tätigkeit im Finanzminiſterium bei der Be⸗ taten, jenen Tanz zwiſchen Dolchſpitzen auszuführen, 7. Kapitel. Den Hafen hatte Peter Brandenſtein erreicht; aber an den einzelnen Hafenplätzen ſtanden ſchon Wachtpoſten, die von allen die Ausweispapiere kontrollierten, die ein Schiff aufſuchten. Was aber die Aufmerkſamkeit Peter Brandenſteins am meiſten erregte, das war der geſtei⸗ erte Verkehr drüben im Kriegshafen. Dort ruhten die oloſſe mehrerer Panzerkreuzer, während gewaltige Truppenzüge auf der Mole bereit ſtanden, um in große Transportdampfer eingeſchifft zu werden. Krieg! So begann er. Die Franzoſen alſo gedachten wieder⸗ um, alle ihre afrikaniſchen Hilfstruppen gegen die Deutſchen zu verwenden. Glaubten ſie wirklich, mit denſelben gegen ein geſchultes vortrefflich ausgebildetes Heer ſiegen zu können? Noch wußte er weiter nichts, als daß Krieg war. Gegen Rußland und Frankreich? Wie aber würde dann Englands Entſcheidung fallen? a Dann erſt würde ſeine Kraft erfordert werden. Und er dachte mit einem Gefühl lauterer Freude an ſein kleines, ſchwarzes Schiff, an ſeine ſtählerne„Zi⸗ arre“, die er ſchon ſo oft über und unter dem Waſſer be⸗ ſehligt hatte. i Das Vaterland mußte ihn haben! Er war in die Nähe vorgedrungen, wo ſich die Stege zu den italieniſchen Dampfern befanden; aber dort ſtan⸗ den auch die Kontrollbeamten. 5 Dieſe jedoch konnten nur von dem Namen Peter Brandenſtein gewarnt ſein. 5 verſuchen. Und mik r d mit rähiger Sicherhei, mit lichkeit der Unantaſtbarkeit trat'er an den Ko rolleur wies den Paß ſo vor, daß zunächſt der Name ins Auge fallen mußte, und erklärte dabei: „Freiherr von Ruisdaelen.“ Der kontrollierende Beamte ſah im Paß nach. „Stimmt! Woher?“ „Bergedorf.“ „Iſt das nicht in Holland?“ Die Geographie war für dieſen Beamten eine un⸗ bekannte Wiſſenſchaft; das konnte Peter Brandenſtein, der in Wirklichkeit Freiherr von Ruisdaelen hieß, aus deſſen Antwort erkennen, ſah aber gar keine Veran⸗ laſſung dabei helfend einzugreifen. a „Ja! Sehr richtig!“ 5 „Wo haben Sie Ihr 8 „Das wird erſt gebracht we Und ſchon wollte ihn der Kontrol zt amte pafſteten laſſen, als Peter von Ruisdaelen eine Hand auf ſeiner Schulter fühlte: beim Zurückſehen ſchaute er in das Ge⸗ ſicht eines franzöſiſchen Offiziers. „Sie ſind doch Peter Brandenſtein?“ „Nein! Ich heiße Freiherr von Ruisdalen. Herr kontrollierte meinen Paß.“ 5 „Ich bin aber davon unterrichtet, daß Sie verſchie⸗ dene Namen führen, daß Sie deutſcher Offizier und deut⸗ ſcher Spion ſind. Ich habe Sie verfolgt und fordere Sie auf, mit mir zu gehen!“ Jetzt erſt ſah Peter von Ruisdaelen auch die Zua⸗ ven, die mit aufgepflanztem Bajonett dabeiſtanden. Was tun? Die Verfolger waren zu ſchnell geweſen und hatten ihn erreicht. Gab es jetzt noch ein Fliehen? Einer der Zuaven konnte ihn dann mit dem Bajonett niederſtechen oder erſchießen. Aber wenn er unterſucht wurde, dann fanden ſie bei ihm noch die falſchen Pa⸗ piere über den Peter Brandenſtein, die er in erſter Li⸗ nie deshalb beſorgt hatte, um damit gleichzeitig füt den Bruder Ausweispapiere zu beſitzen, f s es gelungen wäre, dieſen zu entdecken und durch eine Frucht nach Deutſchland zurück zu retten. Fortf. folgt Der birdtent gemacht hatte. Die Univerſität Freiburg und 5 Techn. Hochſchule Karlsruhe verliehen ihm die Ehren⸗ oktorwürde. Politiſch zählte Exc. Lewald zur Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei. Einige Jahre war er auch Mitglied der Erſten Kammer. ., Mannheim, 11. Juli. Geſtern nachmittag 1 in der Nähe der Friedrichsbrücke der 7 Jahre alte Vol sſchüler Oskar Sauer die Füße in den Neckar, rutſchte dabei in den hochangeſchwollenen Fluß und ertrank. (Freiburg, 11. Juli. Die zu Beginn dieſes Jah⸗ tes hier verſtorbene Rentnerin Agnes Näf hat der Uni⸗ derſität Freiburg teſtamentariſch 50 000 Mark vermacht zur Errichtung einer Stipendien⸗Stiftung, die bedürftigen und fleißigen Studierenden der rechts⸗ und ſtaatswiſſen⸗ ſchaſtlichen, der mediziniſchen, der philoſophiſchen und der lakurw.⸗mathematiſchen Fakultät, ohne Unterſchied des teligiöſen Bekenntniſſes zu Gute kommen ſoll.— Am 10. Juli war der 100. Geburtstag des berühmten Frei⸗ burger Anatomen Alexander Ecker, der mehrere Jahr⸗ zehnte der hieſigen Univerſität angehört hat. „ Freiburg, 11. Juli. Als Nachfolger des kürz⸗ lich verſtorbenen Stadtpfarrers Hansjakob hat der Stadt- pfarrer und Landtagsabgeordnete Jo hann Baptiſt Kne⸗ bel von der Herz⸗Jeſu⸗Kirche in Mannheim(Neckar⸗ vorſtadt) die hieſige St. Martinspfarrei erhalten. „. Freiburg, 11. Juli. Ein hier wohnhafter 73⸗ jähriger Witwer verübte Selbſtmord, indem er ſich mit einem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitt. Freiburg, 11. Juli. Die Strafkammer verur⸗ teilte den vielfach vorbeſtraften Bürſtenmacher Richard lingele aus Todtnauberg wegen erneuter Diebſtähle zu drei Jahren Gefängnis. Ebenfalls wegen Diebſtahls erhielt der Schmied Peter Rüb von Neuenburg ein Jahr und einen Monat Zuchthaus. Itternſchwan bei Schönau, 11. Juli. In ei⸗ dem Anfall geiſtiger Umnachtung machte der 66jährige verheiratete Landwirt Joſeph Steinebrunner durch Er⸗ ſchießen ſeinem Leben ein Ende. (Villingen, 11. Juli. Da die Kriegskredite aufgebraucht ſind, iſt dem Bürgerausſchuß eine Vor⸗ ge vom Gemeinderat zugegangen, worin ein Kriegs⸗ kredit von weiteren 200 000 Mark verlangt wird. Bis⸗ her wurde ein Kredit von 378 000 Mk. in Anſpruch enommen. An rund 500 Kriegerfamilien gewährte die tadt Beihilfen im monatlichen Belag von über 17000 Mark, wovon aus Reichs⸗ und Staatsmitteln je 56000 Mark zurückerſetzt werden. Das Reich gewährt an Fa⸗ milienunterſtütungen im Monat rund 20000 Mark. () Ottenhöfen bei Achern, 11. Juli. Im oberen Lauenbach brannte das Haus des Holzhändlers Ruh bis auf den Grund nieder. Das Feuer iſt durch un⸗ vorſichtigen Umgang mit einem Licht entſtanden. ( Radolfzell, 11. Juli. Beim Baden im See hat ſich ein tödlicher Unglücksfall ereignet. Der 13⸗ ſährige Sohn des Zugführers Riedle wurde von einem Schulkameraden unter das Waſſer getaucht. Dabei iſt der Knabe mit dem Kopf auf eine Steinplatte geſtoßen und nicht mehr zum Vorſchein gekommen. Man konnte ihn zwar noch lebend wieder aus dem Waſſer her⸗ ausbringen, er ſtarb aber kurz darauf. O Konſtanz, 11. Juli. Der Waſſerſtand des Bo⸗ benſees hat die fünf Meter Grenze 5 In⸗ folge des hohen Waſſerſtandes mußten die Dampfer der Schweizerlinte ihren Kurs bedeutend einſchränken, da 5 die Rheinbrücke nicht mehr unterfahren können. In ngenargen ſteht der Landungsſteg völlig unter Waſſer. f) Konſtanz, 11. Juli. Im ſog. kleinen Grenz⸗ berkeh? ſind einſchneidende e getroffen wor⸗ den. Nach einer neuen Verfügung darf von den Be⸗ wohnern der deutſchen Grenzorte Schokolade und Käſe nur noch für den eigenen Verbrauch aus der Schweiz ausgeführt werden und zwar für Familien bis zu vier ſcöpfe wöchentlich bis 500 Gramm und für Familien von mehr als vier Köpfen wöchentlich bis 1000 Gramm. Bisher waren täglich 500 Gramm Käſe und ein Kilo Schokolade aus der Schweiz einzuführen geſtattet. — Keine unreifen Nüſſe einmachen. Von amt⸗ licher Seite wird darauf hingewieſen, daß in der gegen⸗ wärtigen Zeit unbedingt davon Abſtand genommen wer⸗ den muß, unreife„ einzumachen ſowie auch unreife Dasing für Genußzwecke zu verwenden, weil ierdurch die Entwickelung der Nüſſe, und zwar die Bildung beträchtlicher Nährſtoffmengen, unterbunden wird; denn die reifen Samen der genannten Nüſſe beſtehen— ganz abgeſehen von ſonſtigen für die Er⸗ nährung wichtigen Stoffen— mehr als zur Hälfte aus leicht verdaulichem Fett. Mithin iſt, es dringend er⸗ forderlich, die Nüſſe ſich entwickeln zu laſſen und dem⸗ nächſt die reifen Nüſſe in möglichſt großem Umfange u ſamm eon. 128 Vermiſchtes. Die Leipziger als Gänſemäſter. Vom Rate der Stadt Leipzig ind gegen eng 5 esche Gegenden Deutſch⸗ lands Einkäufer unterwegs, die beauftragt ſind, für die Stadt Gänſe aufzukaufen. Die Gänſe ſollen an Leipziger Einwoh⸗ 1 1 f N 1 ner ohne Unterſchted zum Zwecke der Mäſtung gegen ent⸗ e Bezahlung abgegeben werden. Zunächſt handelt es ch um 3000 Tiere, die zu 8 Mk. für das Stück an die Ein⸗ wohner abgegeben werden ſollen. ö 5 Aus der guten alten Zeit. Wohl ſo mancher, der über die eine oder die andere unſerer neuen Steuern klagt, jeufzt im ſtillen, daß es in der alten guten Zeit ſo etwas doch ſicher mie und nimmer gegeben habe. Sehe er ſich aber die Geſchichte nä⸗ er an, ſo würde er raſch erkennen, daß auch auf dem Gebiet er Beſteuerung alles ſchon dageweſen iſt. Was bedeutet die igarrenſteuer, die ſo viele Menſchen überhaupt nicht trifft, zum eiſpiel gegen die Perückenſteuer des ſiebzehnten und achtzehn⸗ tnen Jahrhunderts, und zwar in einer Zeit, da die Perücke ſo l von jedermann getragen wurde! Gold- und Silberſtik⸗ eret auf den Kleidern koſtete die Beſitzer jährlich einen Taler: auch für ihre Hüte, Stiefel und Strümpfe mußten die Damen je einen Groſchen Steuer opfern. Und wer Kaffee, Tee oder 5 trinken wollte, hatte ebenfalls zwei Steuertaler im ahre zu entrichten. Eine den armen Jungfräulein nicht eben angenehme Steuer war die ſogenannte Jungfernſteuer— ein Taler jährlich—, die jede unverheiratete weibliche Perſon bis zur Verheiratung oder bis zu ihrem vierzigſten Lebensjahr zu zahlen hatte. Der Miperfolg der aufraliſhen Anleihe. Die Zeichnungen auf die in London aufgeſegten 4 Millionen Pfund 5 proz. Auſtraliſcher Anleihe ſind nur in ungenügender Höhe eingelau⸗ en. Die„Financial⸗News“ ſchrieb am Tage nach Schluß der eichnung:„Die Garanten“ werden nicht überraſcht ſein, daß de 40 pCt. der Emiſſion ſelbſt behalten müſſen.“ Am nächſten age ober bonne dosbethe Blott berichten, es ſei ein„Arange⸗ nent“ getroffen worden, um die Garanten von der Verpflich⸗ ung zu entlasten, einen Teil der Anleihe beziehen zu müſſen. Das Briefſiegel als Feldpoſtkuß. Ein Briefſiegel als Kuß⸗ ſymbol iſt die neueſte Mode der Engländerinnen, die Feld⸗ poſtbriefe an ihre ommies ſenden. Wie der Gaulois erzählt, wunderten ſich die franzöſiſchen Poſtbeamten in letzter Zeit immer häufiger, unter der engliſchen Poſt eine Menge von Brie⸗ fen zu finden, die auf der Rückſeite ein Siegel mit vier Wor⸗ ten oder oft auch die vier Worte einfach mit Tinte geſchrieben tragen. Die Schrift lautet:„Sealed with a kiß“, auf deutſch: Verſiegelt mit einem Kuß. Dieſe Mode wird nun auch von den Franzoſen eifrigſt zur Nachahmung empfohlen.(Zur Nach⸗ ahmung bei uns aber nicht empfohlen. D. Red.) Fünf⸗Minuten⸗Pauſe zur Friedenserzwingung. Aus Stock⸗ holm melden die Blätter: Die neutrale Konferenz für ſtändige Vermittlung ergriff die Initiative zur Veranſtaltung einer alle Länder umfaſſenden Frtedenskundgebung am 1. Auguſt, dem weiten Jahrestag des Weltkriegs. Die Parole der Kundgebung oll lauten:„Laßt es nicht zu einem weiteren Kriegswinter kommen!“ Die neutralen Länder Europas und Amerikas ſol⸗ len von den Kriegführenden verlangen, daß ſie ihre Friedens⸗ bedingungen bekannt geben. Außer öffentlichen Verſammlungen und womöglich auch Umzügen und Gottesdienſten unter beſonderer Berückſichtigung des Anlaſſes in den Kirchen ſoll am 1. Auguſt auch ein allgemeiner Arbeitsſtillſtand von 5 Minuten in der neutralen Welt durchgeführt werden. Um 10 Uhr vormittags ſoll der ganze Apparat des zivilen Lebens zum Stillſtand ge⸗ bracht werden, wobei ſogar jeder Zug einen Augenblick ſtehen bleiben ſoll, wo er ſich zu dieſer Zeit befindet, um dadurch dem Verlangen nach Beendigung des Krieges Ausdruck zu geben. Aus verſchiedenen Ländern ſollen ſchon Zuſtimmungsäußerungen zu der Ver anftaltung eingetroffen ſein. Handel und Verkehr. Kurzer Wochenbericht der Preisberichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 4. bis 10. Juli 1916. In der letzten Woche hat der Bundesrat auch die Regelung des Verkehrs mit Gerſte und Hafer in dem neuen Erntefahr beſchloſſen und da⸗ mit in der Hauptfſache den Wirtſchaftsplan für das 3. Kriegs⸗ jahr fertig geſtellt. In der landwirtſchaftlichen Praxis erwar⸗ tet man mit Spannung die noch fehlende Feſtſetzung der Höchſt⸗ preiſe für Getreide und Kartoffeln, zumal verlautet, daß die Höchſtpreiſe für Ceeſte und Hafer gegenüber den Preiſen des Vorjahres eine Ermäßigung erfahren würden. Außerdem wird vorausſichtlich der Höchſtpreis für Frühkartoffeln, der auf 10 M. für den Zentner feſtgeſetzt iſt, vom 1. 0 ab etwa alle 10 Tage eine ſtaffelmäßige Senkung um je 1 Mk. für den Zentner bis zum 1. Oßktober erfahren, um dann für die Spät⸗ kartoffeln auf der Höhe von etwa 4 Mk. für den Zentner zu beharren. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß ein bleiben⸗ der Höchſtpreis von 4 Mk. jur den Zentner zu niedrig iſt, da er dem Jutterwert der Kartoffel im Kriege, der mit Rück⸗ 1055 auf die hohen Preiſe für Kraftſuttermittel und tieriſche rodukte mindeſtens 5 Mk. betragt, nicht entſpricht. Je mehr der Höchſtpreis unter dieſem Futterwert bemeſſen wird, deſto ſchwieriger wird ſich wieder die Verſorgung der Bevölkerung mit Speiſekartoffeln geſtalten. Wir würden es deshalb gerade⸗ ju für verhängnisvoll anſehen, wenn der Höchſtpreis auf nur 4 Mk. bemeſſen würde. Aus der Neuregelung für Gerſte iſt hervorzuheben, daß die Menge, die den Landwirten zur Ver⸗ vendung im eigenen Betriebe belaſſen wird, nicht wie im Vor⸗ jahre auf die Hälfte, ſondern auf vier Zehntel feſtgeſetzt iſt. Die Mindeſtmenge, die den Landwirten mit einem Erkrage von gur 40 Zentnern belaſſen werden muß, iſt auf 20 Zentner feſtgeſetzt. Nach Bekanntmachung vom 6. Juli darf Rübenſaft (Rübenkraut, Rübenkreude) nur mit Genehmigung der Kriegs⸗ rübenſaftgeſellſchaft m.b. H. in Berlin abgeſetzt werden. Her⸗ ſteller, deren Jahreserzeugung nicht mehr als 200 Zentner be⸗ trägt, können hiervon befreit werden. Hinſichtlich der Neu⸗ regelung für Hülſenfrüchte ſei noch hervorgehoben, daß die Verfütterung von Hülſenfrüchten, vorbehaltlich der beſonderen Regelung für die zu Futterzwecken angebauten Arten, ver⸗ boten iſt. Von der Anzeigepflicht ſind nur Mengen unter 56 Pfund(bisher 2 Zentner) ausgenommen. Nach einer Verord⸗ nung vom 3. Jult iſt der Verkehr mit Grünkern aus der Ernte 1916 in der Weiſe geregelt, daß Grünkern nur an eine vom Reichskanzler beſtimmte Stelle abgesetzt werden darf. Der Preis für Grünkern, d. t. die gedörrte, geschälte, unvermahlene Frucht, darf 80 Mk. für den Doppelztr. nicht übceſteigen. Durch Bekanntmachung vom 1. Juli ſind die bisher geltenden Höchſt⸗ preiſe für Heu aufgehoben, ſo daß Heu aus der diesjährigen Ernte dem freien Verkehr überlaſſen iſt. Angeboten und zum Teil gehandelt waren: Reiskleie 360 bis 380 Mk., Fruchttreſter 360—375 Mk., Biertreber bis 760 M., Eichelmehl 740—757½ Mk., Spelzſpreumehl 360—380 Mk. alles ab bad. Stationen, Rapskuchenmehl 910-950 Mk., Torfme aſſe 205-210 Mk. alles ab nordd. Stationen. Put rilich für die Redaktion Gg. Zumemgant eim LLL Louis Landauer, Mannheim QI, Nr. 1: Telefon 1838 2 Breitestr. Klelderstoffe, Saumwollwaren und Seide Damen- und Kinder-Konfektion Weisswaren, Ausstattungs- Artikel und Betten. 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Seckenheim, den 12. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: J. B.: Hoerner. Elerabliefefung. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß alle überſchüſſigen Eier an unſere Aufkäuferin Frau Tranſier gegen einen Preis von 21 Pfennig pro Stück abzuliefern ſind und jeder direkte Verkauf oder auch Schenkung ſtreng verboten iſt. Zuwiderhandlungen müßten wir unnachſichtlich zur ſtrengen Beſtrafung bringen. Es iſt vaterländiſche Pflicht alle überſchüſſigen Eier unbedingt und ſofort zur Ablieferung zu bringen. i Seckenheim, den 12. Juli 1916. hürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß zur Be⸗ kämpfung der Weiterverbreitung der Schweineſeuche und Schweinpeſt auf Grund des§ 271 Ausführungsvorſchriften zum Vieſeuchengeſetz der Auftrieb der Mutterſchweine und der Eber auf die Weide verboten wurde. Seckenheim, den 12. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Die Gemeinde benötigt alsbald 15 Gebund Strohſeiler. Deren Anlieferung wird öffentlich vergeben. Angebote ſind bis zum 15. ds. Mts. anher einzureichen. Seckenheim, den 12. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Die Gemeinde beabſichtigt für den Farrenſtall Wieſen⸗ heu anzukaufen. Angebote hierauf wollen umgehend auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abgegeben werden. Seckenheim, den 12. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.;: Hoerner. N Feſapost Nanons in jeder Größze empfiehlt dieorg Zimmermann Koch. Koch. Koch. Koch. Hildastrasse 68. S P Eingetroffen Gauda Kàse per Pfund 1.68 HIIk. Greulich& Herschler Mannheim H 2, 1. Filiale: Seckenheim, Friedrichstr. 59 Zum Feldpostversand empfehle Bimbeetsalt, Eitrenen, Limonaden, Situp Brausepulver, Brause-Bonbons Erkrischungs-Bonbons, Schokoladen⸗Reis Schokolade Keks Zwieback Zigarren, Zigaretten Rauch-, Kau- und Schnupftabake „Lausfrei“ Dr. Bufleb's Diakret, Rademacher's Goldpriel Feldpostllaschen in Cartons Blechschachteln in Cartons Feldpostschachteln Fr. Waoner'5 Mach. Inh. Ib. 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Alle Kartoffel, ſowohl der alten als auch der neuen Ernte ſind be⸗ schlagnahmt, und darf ein dirckter Verkauf derſelben überhaupt nieht ſtattſinden. Es dürfen alſo weder an hieſige Einwohner, noch nach auswärts alte oder neue Kartoffel verkauft werden. Lediglich iſt das Bürgermeiſteramt zum An⸗ und Verkauf zuſtändig. Seckenheim, den 10. Juli 1916. FBürgermeiſteramt: J. B.: Hoerner. SWekanntmachung. Renten in der r betr. Die Altersgrenze für die Erlangung der Altersrente iſt bekannt vom 70. auf das 65. Lebensjahr herabgeſetzt worden. Dieſe nene Vorſchrift iſt mit Rückwirkung vom 1. Januar 1916 in Kraft getreten. Es können daher alle Verſicherten, die das 65. Lebensjahr vollendet, und die Wartezeit erfüllt haben, den Anſpruch auf Altersrente bei dem zuſtändigen Verſicherungsamt anmelden, ohne Rückſicht darauf, ob ſie noch erwerbstätig ſind oder nicht. Bei der Anmeldung ſind mitzubringen: die letzte Quittungskarte, die Aufrechnungsbeſcheinigungen und der Geburtsſchein, Familienbuch genügt auch. Die Geſuche werden diesſeits— Zimmer Nr. 3— entgegen genommen. Seckenheim, den 4. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Ueber die von uns beſchaffte den Händlern zum Ver⸗ kauf überwieſene Vollkoſt liegen folgende a Kochrezepte 1 1. Schäle 3—4 große rohe Kartoffeln und ſchneide fie in dünne Scheiben. Wer gelbe Rüben liebt, ſchneide 5—6 mittlere auch in dünne Scheiben und koche beide mit Waſſer zuſammen, bis ſie ziemlich weich ſind. Hierauf ſchütte die 100 Gramm Miſchkoſt, die mit Waſſer dünn verrührt ſind, in die erſte Maſſe. Laſſe die Geſammaſſe noch/ Stunde kochen und ſchmelze dann die Suppe mit Schmalz oder Butter nebſt Peterſilien ab. 2. Laſſe Schmalz oder Butter heiß werden, füge dann zwei ſtarke Eßlöffel Grießmehl bei, dann gehackte Peterſilien und Zwiebel. Dieſes zuſammen wird hellgelb geröſtet und mit Waſſer abgelöſcht, dann / Stunde gekocht. Hierauf ſchütte die 100 Gramm Miſchkoſt, die mit Waſſer dünn verrührt ſind, in die Maſſe und laſſe die Geſammtmaſſe noch/ Stunde Koch. Koch. Schmitt. v0 kochen. Seckenheim, den 11. Juli 1916. gürgermeiſteramt: g J. V.: Hoerner. Koch. Bekanntmachung. Das diesjährige Ab- und Zuſchreiben der Einkommen- und der Vermögensſteuer wird am Mittwoch, Vonners⸗ tag, Freitag und Famstag, den 19. 22. Juli 1916 vormittags van 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 4 Uhr im Rathaus hier vorgenommen werden. In dieſer Friſt müſſen die Einkommen- und die Ver⸗ mögens ſteuererklärungen abgegeben werden. Wer Hilfs- perſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Eulgeld be⸗ ſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Verzeichnſs aus⸗ zufüllen und bis Beginn obiger Friſt beim Schatzungs rat einzureichen. f 5 Die hierzu erforderlichen Vordrucke ſind, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzuholen. Wer die ihm obliegenden Steuer⸗Erklärungen und An⸗ meldungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahr⸗ heitswidrig erſtattet, macht ſich ſtrafbar. Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen auf die an der Orts⸗Verkündigungstafel angeſchlagene Bekanntmachung ver wieſen. Seckenheim, den 10. Juli 1916. Der Vorſitzende des Schatzungsrais: J. V. Hoerner. Koch. Bekanntmachung. Die Zuweiſung und den Vertrieb von Süßſtoff berr. Auf Grund der⸗Bundesrats verordnung vom 20. Jun 1916(Reichsgeſetzblatt Nr. 130 Seite 583) iſt die Reichs⸗ zuckerſtelle ermächtigt, in Fällen dringenden Bedarfs an Kommunalverbände Süßſtoff nach Maßgabe der verfüg⸗ baren Beſtände zu überweiſen. Nach Mitteilung der Reichszuckerſtelle kann Süßſtoff nur im beſchränktem Waße zur Verfügung geſtellt werden, weil insbeſondere das Roh⸗ produkt, aus dem Süßſtoff hergeſtellt wird, nur in kleinen Mengen vorhanden iſt. Die Zuweiſung wird im Falle des Bedürfniſſes einerſeits für Gaſthaus betriebe, Speiſe⸗ wirtſchaften und dergl. andererſeits fur den Verbrauch in den Haushaltungen erfolgen. Es iſt hierbei zu beachten, daß Süßſtoff keen Nährwert hat und ſomit nur in den Fällen zur Verwendung zu gelangen, in denen es ſich lediglich um Geſchmacksverbeſſerung und Verſüßung handelt, Für die Gaſtwirtſchaftsbetriebe, Speiſewirtſchaften, Verpflegungsſtationen von Arbeitern induftrieller Betriebe, Kommandos von Kriegsgefangenen uſw. wird Süßſtoff vorwiegend zum Verſüßen der Getränke, namentlich von Kaffee, Tee, Kakao und dergl. in Betracht kommen. Es werden für die Wirtſchaftsbetriebe beſondere Süß⸗ ſtoffpaekungen(ſogenannte Süßſtoffpackungen) ausgegeben werden, und zwar Schachteln mit 500 Stück Süßſtoff⸗ Täfelchen, 110fache Süßkraft. Das Täfelchen entspricht der Süßkraft von etwa 1½ Stück Würfelzucker(1 Stück Würfelzucker gleich 5 Gramm) mithin entſpricht der In: halt der Schachtel einem Süßwert von 3¾ Kgr.(gleich 7½ Pfund) Zucker. Der Verkaufspreis iſt Mk. 1.35. Auch bei der Zuweiſung von Süßſtoff für die Haus haltungen iſt der Nachweis des dringenden Bedarfs zu erbringen. Die Reichszuckerſtelle kann nach Prüfung der einſchlägigen Verhältniſſe bei der Zuteilung ein gewiſſes Maß nicht überſchreiten. in keinem Falle wirg für ale Haushaltungen eine glössete menge als/ Gramm Süssstolf pro Ropt der Bevölkerung und für den mont zugewiesen werden können. Zu dieſem Zwecke wird der Süßſtoff in Kriſtallform(Vierhundertvierzig bis vier hundertfünfzig fache Süßkraft) ausgegeben werden. Es ſind dies kleine Körnchen von der ungefähren Größe eines Stecknadelkopfes; jedes Körnchen hat einen Süßwert von etwa 1½ Stück Zucker. Die Packung beſteht aus einem kleinen Briefchen mit dem Inhalt von 1¼ Gramm Kri⸗ ſtallſüßſtoff(ſogenannte H.⸗Packung). Dieſe Menge ent⸗ ſpricht einer Sußkraft von etwa 550 Gramm Zucker(alſo 1½0 Pfd. Zucker). Wenn der Inhalt des Briefchens in einem halben Liter Waſſer gelöſt wird, entſpricht ein Tee⸗ löffel dieſer Löſung der Suͤßkraft von 3 Stück Würfel⸗ zucker. Der Verkaufspreis des Briefchens iſt Mk. 0.25, Kleinere Verpackungen als zu 1½ Gramm ſind nicht aus⸗ führbar; es iſt aber zu berückſichtigen, daß wie anzuneh⸗ men iſt, nicht ſämtliche Haushaltungen für den Bezug von Süßſtoff in Betracht kommen werden. Das Bürgermeiſteramt wird hiermit beauftragt, feſt⸗ zuſtellen, für welche Gewerbebetriebe etc. in dortiger Ge⸗ meinde und in welcher Menge der Bezug von Süßſtoff gewünſcht wird und ob auch auf den Bezug des Süß⸗ ſtoffes für Haushaltungen im Rahmen obiger Bedingungen Wert gelegt wird. Wir machen ausdrücklich darauf auf⸗ merkſam, daß für die Gewerbebetriebe die Zuweiſung des Süßſtoffes von der Erbringung des Nachweiſes über das Vorhandenſein eines dringenden Bedarfs abhängig gemacht wird. Wir ſehen den dortigen eingehenden Ausführungen in dieſer Richtung entgegen. Begründete Anträge auf Zuweiſung von Süßſtoff für die Gaſtwirtſchaften und dergleichen ſowie für die Haus⸗ haltungen ſind zunächſt für den Zeitraum von 2 Monaten einzureichen. Die Angaben ſind getrennt, einerſeits für Gaſtwirtſchaften und dergl. andererſeits für Haushaltungen zu machen. Die Abgabe des Süßſtoffes an die Gaſtwirtſchaften. und die Haushaltungen wird durch eine Beikarte zur Zuckerkarte erfolgen. Dieſelbe wird zur Ausgabe gelangen, ſobald dem Kommunalverband der Bezug des Süßſtoffes ſichergeſtellt iſt. Die ordnungsgemäßige Verwendung in den Wirtſchaftsoetrieben wird ſ. Zt. durch den Kommunal- verband überwacht werden; insbeſondere müßte ein regel⸗ mäßiger Verwendungsnachweis verlangt werden. Mannheim, den 7. Juli 1916. Groſth. gad. gezirksamt Abt. l. gez. Gräſer. Vorſtehendes wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntuis gebracht, daß Anmeldungen auf Zuweiſung von Süßſtoffen hiernach unter gleichzeitiger Abgabe einer ſchriftlichen Begründung des dringenden Beda am zreilag, den 14. 78. Ats. vormitfags vun 8—12 Uh auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 entgegengenommen werden. Spätere Anmeldungen müßten unberückſichtigt bleiben. Seckenheim, den 10. Juli 1916, gürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. 9