q r Nr „ F f t τ⏑—— 8 — 2* ae eee eee r ,, eee N e 4 8 71 5 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. SS S 00 Kriegschronik 1915—— 0 . 13. Juli: Erfolgreicher deutſcher Vorſtoß bei Souchez. — Die engliſche Admiralität meldet die Vernichtung des deutſchen Kreuzes„Königsberg in der Mündung des Rufidit am 11. Juli. — Die englische Kri gsanleihe erreicht 600 Millionen Pfund Sterling. . T— SS D S FF.. 5 8 Der Weltkrieg. Der letzte deutſche Tagesbericht bringt von dem jür uns am geſährlichſten gewordenen Kampfgebiet ſüdlich der Somme, von den Kämpfen auf der Front Belloy— Soyecourt eine äußerſt beruhigende Nachricht: Die Franzoſen haben bei einem großangelegten Angriff auf dieſer Linie eine empfindliche Schlappe erlitten, da der Angriff ſchon in unſerem Feuer vollkommen zuſammen⸗ 1 iſt. Auch die Kämpfe um die Höhe von La Maiſonette bis in die Gegend von Barleux ſind für uns günſtig geblieben und wurden für die Franzoſen ſehr verluſtreich, allerdings gehen für ſie hier ja nur ſchwarze Landsleute verloren.— Die Kämpfe an der Straße Bapaume— Albert ſind noch im Gange; die Engländer werfen ſich hier beſonders gegen Ovillers und den Wald von Mametz und haben auch dabei einige Vorteile errungen. Ein Teil von Conkalmaiſon und Stücke des Mametzer Wäldchens ſind in ihrer Hand; dieſe kleinen Erfolge ſtehen aber in keinem Verhältnis zu den ungeheuren dabei gehabten Verluſten. Auf dem öſtlichen Maasufer haben wir ſüdlich von Fleury und Fort Vaux gute⸗Erfolge erzielt. Wir haben dort unter Heran⸗ arbeitung an die Forts Souville und La Lau⸗ fee 39 Offiziere und 2106 Mann gefangen genommen. Bemerkenswert iſt, daß, nachdem wir nun nahe an die ebenerwähnten Werke herangekommen ſind, der franzö⸗ ſiſche amtliche Bericht endlich den Verluſt der Batterie von Damloup zugeſteht. Die ruſſiſchen Kampfplätze ſind, abgeſehen von den Kämpfen am Stochod immer noch ziemlich ruhig; wir konnten dort an den letzten beiden Tagen etwa 2000 Mann gefangen nehmen. 2—— 2 2*. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. Wer. Parts, 12. Jult. Amtlicher Bericht von geſtern mittag: Auf beiden Ufern der Somme verlief die Nacht ruhig. Die Ceſamtzahl der in den beiden letzten Tagen ſüdlich der Somme gemachten Gefangenen überſteigt 1300. Auf dem linken Ufer der Maas herrſchte ziemlich große Tätigkeit der Artillerie in den Abſchnitten bon Avocourt und Chat⸗ tancourt. Auf dem rechten Ufer verdoppelte ſich die Stärke des deutſchen Bombardements von Fleury bis öſtlich von Chenots. Im Laufe der Nacht griffen die Deutſchen um 4 Uhr an der ganzen von der Artillerie beſchoſſenen Front an und faßten in einem vorgeſchobenen Graben öſtlich des Fumingehölzes und von Chenois Juß; aber ein ſofortiger Ge⸗ genangriff warf ſie überall zurück. An den anderen Stellen ge⸗ nügte Sperr⸗ und Maſchinengewehrfeuer, um den Angriff zu brechen. Das Bombardement geht in der gleichen Gegend weiter. Weſtlich von Pont⸗a⸗Mouſſon ſcheiterte ein deutſcher Handſtreich im Morte Mare⸗Walde vollſtändig. In Lothringen griffen die Deutſchen nach Artillerievorberei⸗ tung den vorſpringenden Winkel bei Reillon an und drangen auf einer Front von 200 Metern in einen Graben der erſten Linie ein. Nordöſtlich von Veh o verſuchten die Deutſchen un⸗ ter Ausnutzung von vier Minenexpioſtonen einen Schützen⸗ graben zu nehmen. Gewehrfeuer hielt ſie an und zwang ſie, unter Hinterlafſung von Toten und Verwundeten zurückzuge⸗ en. ie Franzoſen beſetzten die Trichter. In den Voge⸗ 5 ſüdlich von Luſſe wurde ein deulſcher Angriff mit Hand⸗ granaten abgeſchlagen. Nördlich von Fontenelle, drangen die Franzoſen durch einen Handſtreich in die erſte Linie der feindlichen Unterſtützungsgräben ein, ſäuberten ſie und brachten mige Gefangene ein. Abends: Auf beiden Seiten war der Tag an der So m⸗ me verhältnismäßig ruhig. Kleinere Kampfhandlungen im Einzelnen geſtatteten uns, das Wäldchen nördlich von Mai⸗ fonette vollſtändig zu fäubern und einige Verbindungsgräben zu beſetzen. Zwiſchen Eſtrees und Belloy⸗en⸗San⸗ terre machten wir Gefangene. Auf dem rechten Maasufer erneuerten die Deutſchen heute morgen ihre Angriffe auf der Front Bahnhof Fleury—Wald von Vaux—Chapitre⸗Wald—Le Chenois. Nach mehreren vergeblichen Verſuchen, die ihn ſtarke Berluſte koſteten, gelang es dem Feinde, in der Batterie von Damloup und an einzelnen Teilen unſerer Linie im Fuminwald Fuß zu faſſen. Die Beſchießung iſt in der ganzen Gegend ſehr Aeli Auf dem linken Maasu fer mittlere Tätigkeit der Artillerie. Auf dem übrigen Teile der Front die übliche Beſchießung.— Flugdienſt: In der Gegend der Somme lie⸗ ſerten unſere Flugzeuge geſtern 14 Kämpfe. Vier feindliche Flugzeuge, die durch unſere Maſchinengewehre ernſtli getrof- fen wurden, waren gezwungen, fäh herunterzugehen. iner un⸗ ſerer Flugzeugführer konnte ſein brennendes Flugzeug in un⸗ ſere Linien zurückbringen und ohne Unfall landen. Unſere Be⸗ ſchießungsgeſchwader waren in der Nacht vom 3 11. Juli ätig. 220 Granaten wurden auf verſchiedene ahnhöfe ab⸗ von denen lebhaftes Treiben gemeldet war, haupt⸗ Ham, La Fere und Chaumy. geworfen, lächlich auf die von Hmtsblafi der Bfürgermeisterämter Seckenheim. Iinesheim, Nekarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 12. Juli. Amtlicher Bericht: Nach den zehntägigen, fortgeſetzten Kämpfen haben unſere Truppen die methodiſche Beſetzung des geſamten erſten feindlichen Verteidi⸗ gungsſyſtems auf einer Front von 14000 Yards vervollſtän⸗ digt. Die Briten haben nahezu den ganzen Wald von Tro⸗ nes wieder beſetzt. WTB. London, 12. Juli. Amtlicher Bericht aus dem bri⸗ tiſchen Hauptquartier von geſtern: Letzte Nacht nahm unſere In⸗ fanterie nach einer ausgiebigen Beſchießung wiederum Con⸗ talmaiſon im Sturm und machte 189 unverwundete Ge⸗ fangene, darunter emen Bataillonskommandeur und 4 andere Offiziere. Ein heftiger deutſcher Gegenangriff im Laufe der Nacht wurde mit ſchweren Verluſten für den Feind zurückge⸗ ſchlagen Das ganze Dorf iſt jetzt in unſeren Händen. Wei⸗ ter öſtlich erſtürmten wir mehrere Laufgrabenlinien im Wäld⸗ chen von Mametz. Der größte Teil des Wäldchens iſt jetzt in unſerem Beſitz. Wir erbeuteten hier eine ſchwere Hau⸗ bitze und drei Feidgeſchütze und machten 296 unverwundete deut⸗ ſche Gefangene, darunter drei Offiziere. Im Walde von Tro⸗ nes dauert der heftige Kampf fort. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 12. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 12. Juli 1916: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Die Lage er⸗ fuhr auch geſtern keiue Aenderung. Auf der Höhe Hor⸗ die ſüdöſtlich von Mikuliczyn ſchlugen unſere Truppen ſieben ruſſiſche Vorſtöße zurück. Auch am unteren Stochod ſcheiterten abermals mehrere Angriffe des Feindes. Die am Stochod kämpfenden verbündeten Streitkräfte haben in den letzten zwei Tagen 2000 Mann und 12 Maſchinengewehre eingebracht. Bei Obertyn in Oſtgalizien ſchoß ein öſterreichiſch⸗ ungariſcher Flieger ein ruſſiſches Farman⸗Flugzeug ab. Finnland. Petersburg, 12. Juli. Nach den Ergebniſſen der Wahlen zum finnländiſchen Landtag werden Sitze erhal⸗ ten: Sozialdemokraten 103, Alt⸗Finnländer 33, Jung⸗ Finnländer 22, Schweden 21, Agrarpartei 19, Arbei⸗ terpartei 1. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 12. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 12. Juli 1916: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Südöſtlich des Suganertales ſchlugen unſere Truppen geſtern vormittag einen ſtarken italieniſchen Angriff gegen den Monte Raſta ab. Die feindliche Infanterie, die auf kurze Entfernung liegen blieb, wurde durch unſer flankierendes Artilleriefeuer gezwungen, in den Abend⸗ ſtunden weiter zurückzugehen, wobei ſie über 1000 Mann verlor. An allen anderen Fronten blieb die Gefechts⸗ tätigkeit in den gewöhnlichen Grenzen.— Einer unſerer Flieger belegte das Seearſenal von Spezia mit Bom⸗ ben und kam hierauf wohlbehalten zurück. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: An der unteren Vojuſa Geſchützkampf. Ereigniſſe zur See. Am 11. Juli früh haben drei italieniſche Zerſtörer die Stadt Parenzo aus ſehr großer Entfernung kurze Zeit beſchoſſen, zwei Privathäuſer und den Turm des Landtagsgebäudes beſchädigt. Sonſt kein Schaden. Nie⸗ mand wurde verletzt. Unſere Abwehrbatterien haben Tref⸗ fer erzielt, worauf die Zerſtörer ſofort abfuhren. Nach⸗ mittags haben 3 unſerer Seeflugzeuge auf die Stadt Ravenna und die Batterien von Corſini Bomben abge⸗ worfen und ſind trotz heftigen Abwehrfeuers unverſehrt zurückgekehrt. 5 Der Krieg zur See. London, 12. Juli. Wie Lloyds melden, iſt das Fiſcherboot„Staffa“ durch ein deutſches Unterſeeboot verſenkt worden. Die Beſatzung iſt gerettet. Ruſſiſche Neutralitätsverletzung. Stockholm, 12. Juli. Wie die Blätter aus Skel⸗ leftea melden, hat die Wegnahme der deutſchen Dampfer „Liſſabon“ und„Worms“ auf ſchwediſchem Gebiet ſtatt⸗ gefunden. Vorletzte Nacht halb 1 Uhr zeigten ſich zwei ruſſiſche Torpedoboote mittlerer Größe. Es wurde ein Schuß abgegeben. Der Dampfer„Liſſabon“ erhielt den Befehl, oſtwärts zu ſteuern. Der Kapitän der„Liſſa⸗ bon“ machte energiſch darauf aufmerkſam, daß ſich der Dampfer weit innerhalb der ſchwediſchen Hoheitsgrenze befinde. Tie Ruſſen nahmen aber von dieſem Ein⸗ ſpruch keine Notiz. Der Dampfer„Worms“ erhielt eben⸗ falls den Befehl, oſtwärts zu ſteuern. Die Beſatzungen der beiden Dampfer mußten in die Boote gehen, ohne ihr Eigentum mitnehmen zu können. Das größere von den zwei Booten der„Worms“, wotin ſich 24 Mann befanden, verſchwand. Es iſt wahrſcheinlich von den Ruſſen aufgehalten worden. Die übrigen Boote wurden von den Torpedobooten beſchoſſen, doch iſt niemand ver⸗ letzt worden. Die Mannſcheſ en zin in Skelleſtea ein⸗ gaotroffen Donnersiag, den 13. Ini 1916. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 5 2 Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Jahrgang findliche Schlappe der Franzosen bei Feſloy-Soyetourt. Siegesglaube. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns ge⸗ ſchrieben: Seit den Tagen des Kriegs beginns, da Feinde von allen Seiten gegen uns erſtanden, Millionenheere heran⸗ ſchwollen aus allen vier Himmelsrichtungen— ſeitdem haben die zwei langen Kriegsjahre keine ſo heiß er⸗ regenden Tage mehr gebracht als die, in denen wir ſtehen. Die„Einheit der Front“— unſere Feinde hatten ſie ſeit langem eifervoll vorbereitet und zu gegenſeitiger Aufrichtung in prahleriſchen Ergüſſen angekündigt. Im⸗ mer wieder haben unſere unerwarteten Angriffe dieſen kühn gedachten Plan in der Entwicklung geſtört, ſeine Stoßkraft zerſplittert. Aber nun iſt endlich doch etwas zuſtande gekommen, das wenigſtens einen Teil der Ab⸗ ſichten unſerer Feinde verwirklicht. Alle ihre Kräfte ſuchen die Gegner zuſammenzuraffen zu gleichzeitigem Anprall. Den Sieg, der ihnen auf allen Kriegsſchau⸗ plätzen verſagt war— ein gemeinſamer Anſturm gegen die Schutzmauer aus unſerm edelſten Blut ſoll ihn erzwingen. Die Eiſenmaſſen, welche die halbe Welt ihnen zurichtete, ſchleudern ſie tagelang wider unſere Tapfern, um ihre Willenskraft zu zerreiben, und ren⸗ nen dann in dichten Maſſen an, Weiße, Gelbe, Braune und Schwarze. Nie hat die Welt ſo Ungeheures erlebt. Nie haben Heere getrotzt, wie die unſeren trotzen. Mit dem Feldzug der Waffen verbinden unſere Feinde den Hungerkrieg und den Lügenfeldzug. Beides zielt nach Kopf und Herzen der Heimat. Den Hunger⸗ feldzug werden ſie verlieren. Das mühſelige und dor⸗ nenvolle Werk der planmäßigen Verwaltung und gerech⸗ ten Verteilung unſerer Lebensmittel iſt der Vollendung nahe. Und auf den Fluren der Heimat reift verheißungs⸗ volle Ernte. 5 Dem Lügenfeldzug unſerer Feinde haben wir ſelber den Weg zum Ohr und Herzen unſeres Volkes gebahnt. Vom erſten Tage des Krieges haben wir, als einzige von allen kämpfenden Nationen, die Heeresberichte un⸗ ſerer ſämtlichen Gegner ohne jede Kürzung veröffent⸗ licht. Denn grenzenlos iſt unſer Vertrauen in die Standhaftigkeit der Daheimgebliebenen. Aber unſere Feinde haben ſich dieſes Vertrauen zu Nutze gemacht. Mehrmals am Tage funken ſie ihre Heeresbexichte in die Welt hinaus, ja die Engländer verſenden ſeit Be⸗ ginn ihrer Offenſive ſogar alle zwei Stunden eine De⸗ peſche. Jede einzelne dieſer Veröffentlichungen hat ei⸗ nen Umfang, doppelt und dreifach größer als unſer einmaliger Tagesbericht. Und alle ſind ſie in einem Stil geſchrieben, der nichts mit militäriſcher Knappheit und Schlichtheit gemein hat. Das iſt nicht mehr die Sprache des Soldaten, das ſind phantaſtiſche Sieges⸗ hymnen, und ihr Schwelgen in Namen eroberter Dör⸗ fer und Wälder, erſtürmter Stellungen, in Zahlen er⸗ beuteter Geſchütze und abgeſchleppter Zehntauſende von 1 treibt mit der Wahrheit Spott. Warum das alles? Nur um die ermattende Sie⸗ eszuverſicht der eigenen Heere und Völker, das wan⸗ ende Vertrauen der Bundesgenoſſen wieder aufzurich⸗ ten? Nur um das ſcharf beobachtende Auge der Neu⸗ tralen zu blenden? Nein: dieſe Sündflut von Telegram⸗ men ſoll durch die Kanäle, die wir ſelber den Feinden geöffnet haben, gegen das Herz des deutſchen Volkes anprallen, ſoll unſere Standhaftigkeit unterwühlen und hinwegſchwemmen! Aber auch dies ſchändliche Spiel wird nicht gelin⸗ gen. Wie unſere herrlichen Kämpfer draußen an der Front ſich vielfacher Uebermacht ſiegreich erwehren, ſo wird das deutſche Volk dem anbrandenden Schwall der feindlichen Reklametelegramme eine Stirn des Trotzes und des Hohns entgegenſetzen. Es wird ſich erinnern, daß die deutſchen Heeresberichte ihm und der Welt zu⸗ weilen nicht alles ſagen durften, daß ſie aber nie ein Wort geſprochen haben, das nicht der ſtrengſten Prü⸗ fung der Wahrheit ſtandgehalten hätte. In ſtolzem Vertrauen auf die knappe und herbe, doch unbedingt zu⸗ verläſſige Aufklärung, die es von der eigenen Heeres⸗ leitung erhält, wird Deutſchland dies Maſſenaufgebot der feindlichen Meldungen als das anerkennen, was es iſt: als den boshaft ausgeklügelten Verſuch, ihm die Ruhe, Beſonuenheit und Zuverſicht zu rauben, die der Soldat im Rücken fühlen muß, wenn er zum Schutze der Heimat freudig ſein Alles einſetzen ſoll. So wer⸗ den die Lügenlegionen des Feindes zerſchellen an dem erzenen Wall unſeres Glaubens. Unſere Krieger trotzen Eiſen und dem Feuer— die Heimat wird ſich auch durch den Ozean bedruckten Papiers nicht erſchüttern laſſen. Volk und Heer find eins im Siegerwillen und Siegesglanben. 5 Guſtav Freytag. Zur 100. Wiederkehr ſeines Geburtstages. Am 13. Juli Mor ſich zum hundertſten Male der Geburtstag eines Mannes, bei deſſen Bilde wir auch in dieſen Tagen des höchſtgeſteigerten nationalen Er⸗ lebens und Kämpfens verweilen dürfen, weil ſeine Le⸗ bensarbeit ſo eng verwachſen iſt mit dem Werden des deutſchen Volkes und Reiches und— unſerer Kriegs⸗ flotte. Letzteres dürfte allerdings den oberflächlichen Kennern des Publiziſten unbekannk geblieben ſein. Gu⸗ ſtav Freytag zeigte immer ein großes Intereſſe für das Waffenhandwerk und nach 1870 durch ſeine Freundſchaft mit dem Chef der deutſchen Admiralität, Albrecht von Stoſch, beſonders auch für unſere junge Kriegsmarine. Wie wertvoll dem Organiſator der werdenden Kriegs⸗ marine ein anerkannter Wortführer der deutſchen Preſſe war, kann nur der beurteilen, der die Hinderniſſe kennt, über die der ſpätere Generalinſpekteur der deutſchen Flotte, v. Stoſch, ſchreiten mußte, bis im Volke durchgedrun⸗ gen war, was für Deutſchland eine ſtarke Kriegsflotte bedeutet. Von dem Lebensgang Guſtav Freytags intereſſieren folgende Daten: geboren am 13. Juli 1816 in Kreuz⸗ burg(Schleſien), als Sohn eines Arztes, ſtudierte er in Breslau und Berlin und habitilierte ſich 1838 als Privatdozent für deutſche Sprache und Literatur an der Univerſität Breslau, gab aber die akademiſche Laufbahn ſchon 1847 auf und leitete von 18481870 mit Julian Schmidt in Leipzig die„Grenzboten“. 1854 wurde er Hofrat und Vorleſer des Herzogs Ernſt II von Sachſen⸗ Coburg⸗Gotha 1867 70 war er Mitglied des norddeut⸗ ſchen Reichstags für Erfurt. Den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg machte er im Gefolge des Kronprinzen von Preu⸗ ßen mit. 1886 wurde er anläßlich ſeines 70. Geburts⸗ tags coburgiſcher Geheimrat und 1893 Wirkl. Geh. Rat mit dem Prädikat Excellenz. Der Dichter ſtarb am 30. April 1895 in Wiesbaden. Seine bedeutendſten Werke ſind das bekannte Luſtſpiel„Journaliſten“ und die Ro⸗ mane„Soll und Haben“ und„Die verlorene Handſchrift.“ Die Friedensziele des Reichs⸗ kanzlers.. 5 Die führenden politiſchen Zeitungen bringen bei⸗ nahe jeden Tag ſpaltenlange Artikel über die Ausein⸗ anderſetzungen gewiſſer rechtsſtehender Politiker mit dem Reichskanzler und kein Tag vergeht, ohne daß ſich das Berliner Regierungsorgan nicht mit der nationaliſtiſchen Preſſe über die Frage der Friedensziele unterhalten muß. In der letzten Erwiderung des Herrn v. Bethmann Holl⸗ weg auf einen Artikel in der„Deutſchen Tageszeitung“ ſpricht ſich dieſer nun beſonders über vier Punkte mit hinreichender Deutlichkeit aus: Er weiſt die Behaup⸗ tung zurück, daß er zu einer anglophilen Partei gehöre, die England nicht zu nahe treten wolle; er lehnt ab, den Abgeordneten Scheidemann„abzuſchütteln“, wozu er von konſervativen Blättern aufgefordert worden war; er ſtellt feſt, daß er ſich mit den Kriegszielen der ſechs wirtſchaftlichen Verbände nie identifiziert hat; und er ziele tatſächlich ſchon ihren Lauf nimmt. den ſelbſtändigen Voller dem Reiche einzuverleiben. Schließlich beſtreitet er in Sachen U-⸗Bootfrage, daß beide Dinge, die ſchattenhafte Formulierung der belgiſchen Ga⸗ rantien und die Vermeidung des Krieges mit Ame⸗ rika, irgendwie mit einer zaghaften Schonung Englands zuſammenhängen. 7 5 Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß dieſe Ausein⸗ anderſetzungen im allgemeinen nicht von Nutzen für unſer Vaterland ſein werden, weil durch dieſelben die Gegenſätze nur noch mehr vertieft werden. Beſonders wird der Hinweis der„Nordd. Allg. Ztg.“ auf die Grund⸗ und Richtlinie der Bismarck'ſchen Praxis, näm⸗ lich niemals fremde ſelbſtändige Völker dem Reiche ein⸗ zuverleiben, ſofort Erwiderungen der rechtsſtehenden Par⸗ teien hervorrufen, weil dieſer Hinweis in Abſicht auf die Einverleibung Belgiens tatſächlich eine Erörterung der Kriegsziele darſtellt, auf welchem Gebiet die übrige Preſſe bekanntlich nicht in der Lage iſt, den Auslaſ⸗ ſungen der„Nordd. Allg. Zeitung“ zu antworten. In der Tat läßt ſich die„Teutſche Tageszeitung“ auch ſo⸗ fort hören: „Die„N. A. Z.“ beruft ſich mit etwas lyriſchem Anklang auf Bismarcks„weiſe Mäßigung“. Auch von der Berufung auf Bismarck laſſen wir dahingeſtellt ſein, ob ſie beſonders geſchickt ſei. Wir empfehlen dem Regierungsorgan aber, einmal genau nachzurechnen, um welches Maß Bismarck Preußen und dann noch Deutſch⸗ land vergrößert hat, wo es ſich um rein deut⸗ ſches Land handelte, immerhin unter Depoſſedierung al⸗ ter Dynaſtien; wir empfehlen ihm zugleich einiges Nach⸗ denken darüber, wie grundlegend Bismarck ohne Rück⸗ ſicht auf übelwollende Neutrale die politiſche Karke von Europa umgeſtaltet hat, und wie der Altreichskanzler über das Nationalitätenprinzip im Verhältnis zum groß⸗ ſtaatlichen Machtprinzip wirklich gedacht hat. Ferner aber auch über die Kunſt, mit der Bismarck weiter⸗ gehende Forderungen in der auswärtigen Polilik poſi⸗ tiv zu nutzen versand.“ Wir ſelbſt begnügen uns mit der Feſtſtellung, daß durch dieſen Preſſeſtreit die Erörterung der Friedens⸗ Das Handels ⸗A⸗ Boot „Deutſchland“. Engliſche und neutrale Preſſeſtimmen. London, 12. Juli. Die„Daily Mail“ ſchreibt im Leitartikel: Das Eintreffen des deutſchen Unterſee⸗ bootshandelsſchiffes„Deutſchland“ in Baltimore iſt ei⸗ nes der dramatiſchſten Ereigniſſe dieſes Krieges. Die „Deutſchland“ iſt zweifellos das erſte Unterſeeboot, das mit einer Ladung über den Ozean gefahren iſt. Viel⸗ leicht iſt es der Ahnherr künftiger Linien von Unter⸗ ſeebootshandelsſchiffen. Es wäre unklug, das Ereignis verkleinern zu wollen. Es iſt mehr als ein bloßes Ereignis. Es iſt ein bedeutungsvolles Vorzeichen ganz ähnlich dem Fluge Bleriots mit dem Aeroplan über den Kanal im Juli 1909. Wie dieſe Leiſtung die Lebens⸗ bedingungen bereits ſehr weſentlich beeinflußt hat, ſo droht die Reiſe der„Deutſchland“ ſie noch weiterhin zu beeinfluſſen. Das Blatt fährt fort: Wir glauben nicht, daß die Schiffahrt unter See den jetzigen Krieg ernſtlich beeinfluſſen kann, aber es iſt mehr als ärger⸗ lich, daß Deutſchland in der Lage iſt, ſich einen ſi⸗ cheren, wenn auch beſchränkten Verkehrsweg nach den Vereinkgten Staaten zu eröffnen. Es kann Wertpapiere und Farbſtoffe verſchicken und im Austauſch die Waren erhalten, die es am Nötigſten braucht, wenn auch vor⸗ läufig nur in geringer Menge. Aber wenn mehr und größere Unterſeeboote gebaut werden, ſo könnten ſie trotz der Blockade Handel treiben. Der Wert der See⸗ macht würde erheblich neutraliſiert bleiben. Das weitere Schlimme iſt, daß in ein paar Jahren ein Unterſeeboot von jeder erdenklichen Größe überallhin wird fahren können. Wie die Entwickelung der Luftſchiffahrt die Sicherheit zu Lande vermindert hat, ſo hat das Empor⸗ kommen des Unterſeebootes die Sicherheit zur See ver⸗ mindert.„„ Amſterdam, 12. Juli. Die Abendblätter ſchrei⸗ urchzufahren. Ter Mut der deutſchen See⸗ 29 VVV». oft 3 O 2 A N N32 2120 klärt, die Fahrt der Deutſchland ſtelle einen bedeutenden Preſtigegewinn dar, wenn auch die britiſche Admiralität mit einem Mangel an Sportſinn, den man von einem Engländer nicht erwarten dürfte, ihre Bedeutung herab zuſetzen ſuche. Es ſei etwas ganz anderes, ob mehrere Unterſeeboote, von größeren Schiffen begleitet, über den Ozean fahren, als wenn ein auf ſich ſelbſt engage n Unterſeeboot trotz der Blockade der deutſchen Küſte nac) der amerikaniſchen zu gelangen wiſſe, denn hier handle es ſich um etwas ganz neues. Die Schiffsbauer, die Ofſi⸗ ziere und die Beſatzung des Schiffes, ſie alle hätten vol einer völlig neuen Aufgabe peſtanden.— Der Maasbode ſchreibt: Die Ankunft der Deurſchland in Baltimore iſt ein Bravourſtück, das in ganz Amerika zweifellos Ein⸗ druck machen wird. 1 Zürich, 12. Juli. Die„Neuen Zürcher Nach⸗ richten“ ſagen u. a.: Wir ſtehen heute vor einer der größten Senſationen des Weltkriegs. Es iſt ein großes und weittragendes Ereignis. Vielleicht das größte aller bisherigen Ereigniſſe des Weltkrieges zur See. Noch läßt ſich die ganze Tragweite nicht überſehen, aber ohne Uebertreibung kann geſagt werden, 51 eine große Breſche gelegt iſt... Der deutſche Erfin⸗ dungsgeiſt vollbringt wahre Wunder im Weltkriege. So⸗ eben ſetzt er die Welt mit einem neuen in Bewunderung, und dieſes Volk will man beſiegen? Geht doch nach Hauſe und macht raſch— Frieden! Dann macht ihr begangene Sünden noch einigermaßen wieder gut. beglückwünſchen Deutſchland zu dieſer neueſten Genie at Es iſt ein unbewaffnetes Frachtſchiff. Waſhington, 12. Juli.(Reuter.) 177 departement teilte dem Staatsdepartement mit, daß 100 „Deutſchland“ ein unbewaffnetes Frachtſchiff ſei, das nicht ohne weitgehende Aenderung in der Kouſtruktion für Of⸗ feuſivzwecke verwendet werden könne. 8 5 N Der engliſche Krämergeiſt. Ottawa, 12. Juli.(Agence Havas.) Die kaua⸗ diſchen Behörden beſchäftigen ſich mit der Abſicht der Deutſchen, Nickel nach Deutſchland zu bringen, denn Kanada, das die geſamte Kontrolle über die Nickelen⸗“ ö zeugung der ganzen Welt habe, habe deſſen Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten nur unter der Bedin⸗ gung geſtattet, daß nichts davon zu den Mittelmächten gelangne a 8 Wir halten uns empfohlen. In einem großen halbſeitigen Inſerat der„Trans- atlantiſchen Truſtgeſellſchaft“ wird die Ankunft eines deutſchen U-Bootes auf der Reede von Balti⸗ more bekannt gemacht. Mittels des U-Bootes können Geld und Korreſpondenzen auf ſicherem Wege ohne 5 Gefahr britiſcher Uebergriffe nach Deutſchland ft 2 geſandt werden. Der öſterreichiſche Generalkonſul in Newyork, der einer der Mitdirektoren der Truſtgeſellſchaft iſt, hat das Inſerat mit unterzeichnet. bekennt ſich zu dem Grundſatz Bismarcks, keine frem⸗ —— ben anerkennend über die Fahrt des Unterſeebootes EF ˙·àͥ—ʃö7ũ m¾TfFNT—1T—̃.᷑᷑ à Englands Verrat— deutſche Tat. Roman aus der Zeit des Weltkriegs von M. Blank. 13. JFortſetzung..(Unberecht. Nachdr. verboten,) Durch dieſe zweiten Papiere würde er dann aber deſto gewiſſer als ein Spion erkannt werden, den in der Kriegszeit ohne Zweifel der Tod erwarten mußte. 5 So bot ihm wenigſtens die Flucht noch eine Mög⸗ lichkeit. In kaum einer Sekunde hatte er dies erkannt. Da ſprang er auch ſchon davon. Aber es waren bereits zu viele darauf aufmerkſam geworden, was da vor ſich ging. So war er keine fünfzig Meter weit gekommen. „Ein Spion! Packt ihn, ſchlagt ihn nieder! Ein Spion!“ So gellte es von allen Seiten. Er wurde umdrängt! Hunderte Arme griffen nach hm. So manche wurden dabei zurückgeſchlagen; aber dafür riſſen ihn andere auf den Boden nieder. Er ſelbſt wurde dabei gewürgt, ſeine Kleider wurden ihm zerriſ⸗ en, und bald war er von der Menge gefeſſelt und wehr⸗ s gemacht worden. Sofort wurde er vor den fran⸗ ſiſchen Offizier gebracht. „Weshalb verſuchten Sie zu fliehen?“ „Weil ich angegriffen worden bin!“ „Geben Sie zu, die gleiche Perſon wie Peter Bran⸗ denſtein zu ſein?“ ſetzte der Offizier das Verhör fort. Da half kein Leugnen mehr! Er führte ja noch die jalſchen Papiere mit ſich. So begnügte ſich Peter von Ruisdaelen mit einem Hochziehen der Schulter. Mochte nun geſchehen, was eben geſchehen ſollte. „Ihre Flucht allein beweiſt die Richtigkeit deſſen, was wir wiſſen wollten.“ 5 8 5 7 Dann wurden Peter von Ruisdaelen die Hände auf den Rücken gefeſſelt, und inmitten der Zuaven führte man ihn als einen gefangenen Spion zurück. „Spion! Steinigt ihn!“ ertönte es noch ringsum. Alle dieſe Zurufe trotzdem hielt er ſeinen Kopf ſtolz erhoben. Naur an ſeinen Vater dachte er dabei mit innerer Wehmut. Er konnte dieſem nicht nur ſeinen verſcholle⸗ nen Sohn Heinz nicht mehr heimführen, ſondern der alte Mann ſollte auch den zweiten Sohn verlieren müſ⸗ ſen, denn Peter von Ruisdaelen gab ſich keinem Zwei⸗ fel hin, welches Schickſal ihm beſtimmt ſein würde, zu⸗ mal der Krieg zwiſchen Deutſchland und Frankreich bereits zum Ausbruch gekommen war. In ſeine Heimat aber würde dann wohl nie eine Nachricht dringen, was aus ihm geworden war. Erſchoſſen als Spion! Mochte es geſchehen! Sein Leben ſchien ihm nicht unerſetzlich. Er bedauerte nur, daß ſein Leben kein Opfer für das Vaterland ſein konnte, daß es kein ehr⸗ ſamer Tod ſein würde. Tauſendmal lieber wäre er für Kaiſer und Reich mit ſeinem Schiff im ſtummen Wellen⸗ grab verſunken. Vorbei! Und ſein Bruder? Der hatte in der Legion geholfen, die Kolonialherrſchaft für Frankreich zu mehren; der ahnte wohl nichts davon, daß nun ſein Vaterland ſeiner Hilfe bedurfte. Vielleicht würde er ſogar in den Reihen derer ſtehen müſſen, die ihm die todbringende Kugel zu⸗ ſenden ſollten. Stolz und aufrecht ſchritt er den Weg dahin. Er ging am Hotel vorbei. i Dort oben begegnete er den wäſſerigen, blauen Augen des Lord Beresford, der neben dem Marquis de Ferrier ſtand. Und bei dieſem Zuſammentreffen kreuz⸗ ten ſich wiederum die Blicke, ſo wie damals in der Nacht im mauriſchen Pavillon. Aber in den Augen des Lord Beresford war nun ein höhniſches und haß⸗ erfülltes Aufleuchten. 5 Peter von Ruisdaelen hatte dieſen Blick verſtanden. Der Schurke war es geweſen, ellten ihm in die Ohren; aber der ihn verraten hatte!“ Der war es auch, der in ſein Hotelzimmer eingedrungen war und deſſen Spuren er an ſeinem Schreibtiſche hatte wahrnehmen können. i Nur dieſer, kein anderer kam in Bekracht. Er ſelbſt hätte klüger ſein ſollen; Freiherr von Ruis⸗ daelen hatte alle Meere befahren und hatte doch überall die Vertreter des Union Jack kennen gelernt; er hätle es wiſſen müſſen, wie Engländer Krieg führen, heim⸗ tückiſch und mit gedungenen Waffen. e 5 Aber wehe dir, England! Einmal muß die Stunde kommen, wo ſich keine Hand mehr für deine bluttrie“ fenden Geſchäfte werben läßt. Wie jener eine dort war, ſo FFF aren alle Angehörigen dieſes Krämervolkes, begehrlich im Nehmen von allem, was wertvoll iſt, wahllos in den Mitteln, um es zu beſitzen. JC So erwiderke Peker von Ruisdaelen den ſpottenden Blick mit unbeugſamem Trotz. Dieſer Schurke dort ſollte wiſſen, daß ein Deutſcher ſich nicht fürchtete, mochte er auch den Tod vor ſich ſehen.. 75 Trotzig und ſtolz! 5. Dann war Peter von Ruisdaelen in das Gefäng⸗ nis eingeliefert worden... Dort lag er in einem ſchmalen ſeuchken Loch, deſſen Wände von Schimmelpilzen überſät waren, tief unten. einem Kellergewölbe. JJ Nur von hoch oben drang aus einem kleinen qua⸗ i dratiſchen Fenſter etwas Licht herein. Einmal an jedem Tag wurde ihm in dieſem Gefäng⸗ 1 niſſe etwas kalte Suppe und Brot gebracht. die engliſche Blockade damit ein böſes Leck erhalten hat und in ſie Wir Das Schatz Und immer warkete Peter von Ruisdaelen, zu 15 4 fahren, was über ihn beſtimmt werden möge: es war, wäre er in dieſem Kellerloch vergeſſen worden. Jorkſezung polgt rn 2 2 — * 8 Die ReiſeQ. f Köln, 12. Juli. Die„Kölniſche 8 75 meldet aus Baltimore vom 10. ds. Mts.: Nach dem Bericht des Ka⸗ pitäns König hat ſich die„Deutſchland“ 10 Tage bei Helgoland aufgehalten und die Reiſe am 23. Juni an⸗ getreten. Das Schiff nahm ſeinen Weg durch den Ka⸗ nal. In der Nacht des vierten Tages tauchte es wegen ne⸗ beligen Wetters unter und blieb die ganze Nacht auf dem Boden des Kanals. Dann fuhr es ohne Zwiſchenfall in den Ozean hinaus, ohne vom Kurs abzuweichen. Bis zu den Azoren legte es nur 150 Kilometer unter Waſſer zurück. Das Schiff kann von niemand betreten werden und wird ſtreng bewacht. Bei Lloyds liefen viele An⸗ fragen um Farbſtoffe zu jedem Preis ein. Kapitän König— ein Sachſe. Nach einer Meldung des„Leipz. Tagbl.“ iſt der Kapitän des Handelsunterſeebootes„Deutſchland“, Kö⸗ nig, ein gebürtiger Sachſe. f Engliſche Auffaſſung. Chriſtiania, 12. Juli. Das Eintreffen der „Deutſchland“ in Baltimore ſteht augenblicklich in der Preſſe im Vordergrund des Intereſſes, vorläufig ohne Kommentare. Nur die ententefreundliche„Tidens Te⸗ gen“ macht ſich die engliſche Auffaſſung von dem inter⸗ eſſanten Experiment zu eigen, dem keine Bedeutung beizumeſſen ſei, da auch bei großer Ausdehnung des Un⸗ ternehmens dieſes kein Gegengewicht gegen die eng⸗ liſche Blockade ſei. Dr. Kämpf an D. O. N. Berlin, 12. Juli. Der Präſident des deutſchen Reichstags, Exzellenz Dr. Kämpf, hat an Herrn Alfred Lohmann, Vorſitzender des Aufſichtsrates der Deutſchen Ozean⸗Reederei in Bremen folgendes Glückwunſchtele⸗ gramm gerichtet: Sie und Ihre Geſellſchaft haben einen roßen Erfolg errungen. Durch den Bau und die kühne Fahrt des erſten deutſchen Handelsunterſeebootes nach Amerika iſt dem Vaterland und der ganzen neutralen Welt ein unermeßlicher Dienſt geleiſtet worden. Deutſche Technik und deutſcher Wagemut feiert einen bahnbrechen⸗ den Triumph. Herzlichen Dank, Bewunderung und An⸗ erkennung zollt Ihnen und den kühnen Offizieren und Mannſchaften Ihrer Handelsflotte das ganze Volk. Dr. Kämpf, Präſident des Reichstags. Lokales. Seckenheim, den 13. Juli 1916. Mitteilung aus der Gemeinderatsſitzung vom 11. Juli 1916. Die Farrendungverſteigerung vom 3. ds. Mis. wird genehmigt. Desgleichen die Holzverſteigerung vom 0 d. Mis In Anbetracht der durchaus unzureichenden Eier⸗ ablieferung dahier ſoll auf Erlaß einer Enteignungs⸗ beſtimmung hingewirkt werden. 5 Die Gemeinde hat einen Kartoffelbedarf nicht anzu⸗ melden, wenn das Ausfuhrverbot ſtreng gehandhabt wird. Die Verſorgung mit Saatkartoffeln könnte eventl. durch Umtauſch bewerkſtelligt werden. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. — Der Werkverein der Deutschen Steinzeugwaren⸗ tabnk Friedrichsfeld hatte es, als vaterländiſcher Verein, für ſeine Pflicht gehalten, Großherzogs⸗Geburtstag nicht ſo ſang⸗ und klanglos vorübergehen zu laſſen und lud daher ſeine Mitglieder auf Samstag, den 8. Juli, abends ½8 Uhr, zu einem Bierbankett in den geſchmuͤckten Saal der Fabrikwirtſchaft ein, woſelbſt ſich auch die Fabrik⸗ Feuerwehr und der Fabrikgeſangverein„Frohſinn“ ein⸗ gefunden hatten. Die freiwillige Feuerwehr⸗Kapelle war ohne Aufforderung erſchienen ud verſchönerte durch ihre mit Streichmuſik rein und exakt vorgetragenen, der Feier angepaßten Muſikſtücke, dieſen Abend. Vorſtandsmitglied Herr Heinrich Häußler ergriff im Auftrag des Vorſtandes das Wort, hieß die zahlreich erſchienenen Mitglieder und Gäſte herzlich willkommen in dem er betonte, daß die Zeiten zu ernſt ſeien, um große Feſte zu feiern, dementſprechend wolle er auch ſich kurz faſſen und endigte mit einem Zfachen Hurrah auf das Großherzogspaar und auf unſere ſo tapfer kämpfenden Truppen. Den von der Fabrikdirektien geſpendeten Imbiß ließ man ſich recht gut ſchmecken. Um 11 Uhr war die Feier beendigt und man trennte ſich mit dem Bewußtſein Großherzogs Geburtstag im Kriegsjahr 1916 in einfacher würdiger Weiſe gefeiert zu haben. — Pionier Mathäus Winkler von hier, wurde wegen Tapferkeit vor dem Feinde mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet. a — Das Sammeln von Brenneſſeln zu Ge⸗ ſpinſtzwecken iſt empfohlen worden und wird von der Jugend auch gerne ausgeführt. Der Einzelne weiß aber nicht, wo er die kleine Menge abgeben ſoll. Nach Berlin kann er dieſelbe nicht direkt ſchiken. Darum empfiehlt es ſich, daß die Bezirksämter und die Kommunalaus⸗ chüſſe im ganzen Land Sammelſtellen errichten.(In Pforzheim iſt man damit ſchon vorgegangen und hat je eine Sammelſtelle für den Landbezirk und eine für die Stadt errichtet.) — Das Betreten von Flugplätzen und Flug⸗ zeuglandeſtellen iſt nach einer ſoeben erſchienenen Ver⸗ ordnung des ſtellv. komm. Generals des 14. Armeekorps verboten. In der Verordnung wird beſonders betont, daß es verboten iſt, ohne jeweilige beſondere Erlaubnis militäriſche Flugplätze oder zu Zeiten, auf welchen daſelbſt Uebungen oder Luftfahrten ſtattfinden, das zum Auf⸗ ſteigen oder Landen der Flugzeuge abgeſperrte Gelände zu betreten und ſich den l 70 beim Landen zu nähern, es ſei denn, daß die Annäherung erfolgt, um verunglückten Fliegern Hilfe zu bringen oder eine un⸗ mittelbar drohende Gefahr abzuwenden. Wer der Ver⸗ ordnung zuwidenheudeſt, wird beſtraft. UVv¹aden. (Karlsruhe, 12. Juli. Die württembergiſchen, bayeriſchen und ſächſiſchen Fleiſchmarken gelten nach einer amtlichen Auskunft der badiſchen Fleiſchverſorgung auch in N S. 5 e Baden nicht nur in den Gaſthäuſern ſondern auch in den Fleiſch⸗ und e 5 Karlsruhe, 12. Juli. Vom Donnerstag, den 20. Juli an wird der Perſonenzug 2332(W) Pforzheim— Karlsruhe(Pforzheim ab 6.17 nachm.) früher gelegt und verkehrt: Pforzheim ab 5.50 nachm., Iſpringen ab 5.58, Erſingen ab 6.04, Bilfingen ab 6.09, Königsbach ab 6.13, Wilferdingen an 6.17, ab 6.35, Kleinſteinbach ab 6.40, Söllingen ab 6.46, Berghauſen ab 6.51, Gröt⸗ zingen ab 6.57, Durlach ab 7.04, Karlsruhe an 7.11 nachm. () Offenburg, 12. Juli. Der Verband der badi⸗ ſchen Bahn⸗, Weichen⸗ und Signalwärter, einer der größ⸗ ten Eiſenbahnorganiſationen Badens, der auch ein ei⸗ genes Fachorgan beſitzt, hält am Sonntag, 13. Auguſt, hier eine Hauptverſammlung ab. () Freiburg, 12. Juli. Das Erzbiſchöfliche Or⸗ dinariat hat angeordnet, daß am Sonntag, den 30. Juli, dera uf das Feſt des ſel. Bernhard von Baden folgt, eine Kirchenkollekte erhoben wird, deren Ertrag der Jugendpflege zu Gute kommen oll. () Freiburg, 12. Juli. Im Alter von 80 Jahren iſt hier der Seniorchef der Seidenfabrik Karl Mez u. Söhne, Kommerzienrat Karl Mez, geſtorben. Er nahm viele Jahre als Stadtverordneter am öffentlichen Leben unſerer Stadt regen Anteil; politiſch bekannte er ſich zur konſervativen Partei. () Freiburg, 12. Juli. Der ord. Profeſſor für Philoſophie Dr. Joſef Geyler hat einen Ruf an die hieſige Univerſität erhalten zur Beſetzung des Lehr⸗ ſtuhls des kath. Philoſophen, der ſeit mehreren Jahren unbeſetzt iſt. a (Freiburg, 12. Juli. Das Erzbiſchöfliche Ar⸗ dinariat hat angeordnet, daß in dieſem Jahr die Reli⸗ ionsprüfungen, da wo ſie nach dem alten Turnus fällig ſind, nach Möglichkeit abgehalten werden ſollen. Im vorigen Jahr konnten die Religionsprüfungen ausfallen. ( Jechtingen bei Freiburg, 12. Juli. Am glei⸗ chen Tage ſind die beiden Brüder Leutnant d. Reſ. Stu⸗ dent der Rechte Johann Eberent und Unteroffizier Gym⸗ naſiaſt Siegmund Eberent, Söhne der Witwe Egmund Eberent im Kampf fürs Vaterland gefallen. Sie ſtan⸗ den beide ſeit Kriegsausbruch im Felde und waren beide mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. a () Lahr, 12. Juli. Zum Ausdruck des Dankes für die gute Behandlung, die ihnen hier zu teil wird, haben die hier in Arbeit ſtehenden kriegsgefangenen Ruſ⸗ ſen unter ſich zur Volksſpende für die deutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen geſammelt. ) Lörrach, 12. Juli. Das Unwetter der letzten Tage hat im Wieſental und im Markgräflerland doch leider erheblichen Schaden verurſacht. Die Heuernte, die in gewöhnlichen Jahren um dieſe Zeit bereits beendet war, ſteht noch zu Zweidritteln draußen. Die lange Re⸗ genperiode hat auf die Rebſtöcke ungünſtig eingewirkt. Dagegen dürfte die Fruchternte noch einen Neittelertrag⸗ bringen. Vor hundert Jahren ſind übrigens die Rhein⸗ talorte von ſchwerem Hochwaſſer heimgeſucht worden. () Konſtanz, 12. Juli. Die Hochwaſſergefahr am Bodenſee wird immer bedrohlicher. Am Unterſee ſteht ein Teil von Gottlieben bereits unter Waſſer; Kar⸗ toffeläcker und Gemüſegärten ſind überſchwemmt. Auch die ſchweizeriſchen Orte Ermatingen, Berlingen und Steckborn werden von dem hohen Waſſerſtand heimge⸗ ſucht; die Straßen ſind zum Teil überflutet und das Waſſer ſteht in den Kellern. Kleine Nachrichten vom Kriege. Der Schwiegerſohn des Suitans, Ahmed Zulkifle Paſcha, iſt aus Konſtantinopel in Berlin eingetroffen und im Hotel Adlon abgeſtiegen. f Der jüngſte Ritter des Pour le merite. Der Leutnant des nem 23. Geburtstage vom Kaiſer den Orden Pour le merite erhielt, iſt der Sohn des ale Oberſtabsarzt im Felde ſtehen⸗ den Krankenhausarztes in Menzel. Die Gemeindekolle⸗ gien von Memmingen beſchloſſen in einer gemeinſamen Sit⸗ zung, anläßlich der Auszeichnung das Rathaus zu beflaggen und die Straße, in der das Geburtshaus Mulzers ſteht, nach ſeinem Namen zu benennen und ihm eine Adreſſe zu überreichen. Roſa Luxemburg verhaftet. Am Montag iſt Roſa Lu⸗ remburg in ihrer Wohnung in Berlin verhaftet worden. Die Gründe für die Verhaftung ſind nicht bekannt. Errichtung eines polniſchen Lehrerſeminars in Lodz. Im September wird in Lodz ein deutſches Lehrerſeminar eröffnet werden. Vorbereitende Schritte, um zu Neujahr in Lodz ein polniſches Lehrerſeminar zu eröffnen, ſind im Gange. General Pau im Kaunaſus. Der franzöſeſche Reifegeneral! au hat vor einiger Zeit ſeine militäriſche Miſſion unter⸗ brochen und ſich nach Eſſenuki im Kaukaſus begeben. Ver Magiſtrat von Verdun, der bisher in Bar⸗le⸗Duc ſeinen Sitz hatte, iſt nach Paris übergeſiedelt. Hauptmann Augußſe Cochin, der Sohn des Blockademini⸗ ſters Denn:; Cochin iſt im Laufe der jüngſten Kämpfe an der Somme gefallen. Miniſter Cochin hat bereits ſeinen zweiten Sohn verloren. Verantwörklich für die Redaktion Fg. Zimmermann, Seckenhelm Großes Zimmer und Küche Größere Partie Odenwälder im Abſchluß, ſofort oder bis guten 1. Auguſt zu vermieten. 11 11 Untere Garten⸗Straße b. abzugeben. 2 ölmumer und lch, Zu erfragen Heidelberger⸗ bis 1. Auguſt ſtraße Nr. 21. zu vermieten. N ſunliche Behanntmachungen. Hildaſtraße 76. Fiſch⸗Verliauf. Am Freitag Vormittag ab 9 Uhr findet an die Beſteller der Perkauf friſch eintreffender Liſche ſtatt. Verkaufslokal Feuerſtein Gundſtraße. Die Beſteller ſind zur Abholung unbedingt verpflichtet. Für nicht abgehende Ware ſind dieſe zahlungspflichtig. Seckenheim, den 12. Juli 1916. Hürgermeiſteramt: Koch. J. V. Hoerner. 8. bayeriſchen Chevauleger-Regimenes Mulzer, der gerade an ſei⸗ TFettuerteilung. Fett und Margarinebutter wird verteilt morgen Irtilag, den 14. ds. Mis. Nachm. von 2 bis 4 Ahr im Rathausſaal. Es erhalten je ein halbes Pfund gegen Vorzeigung der braunen Fleiſchkarte die Nummern 1021 bis 1400 und Nr. 1 bis 60 Preis 1.20 Ml. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Nicht abgeholte Mengen ſind zu Gunſten anderer verfallen. Seckenheim, den 13. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Die Zuweiſung und den Vertrieb von Süßſtoff betr. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 20. Juni 1916(Reichsgeſetzblatt Nr. 130 Seite 533) iſt die Reichs⸗ zuckerſtelle ermächtigt, in Fällen dringenden Bedarfs an Kommunalverbände Süßſtoff nach Maßgabe der verfüg⸗ baren Beſtände zu überweiſen. Nach Mitteilung der Reichszuckerſtelle kann Süßſtoff nur im beſchränktem Maße zur Verfügung geſtellt werden, weil insbeſondere das Roh⸗ produkt, aus dem Süßſtoff hergeſtellt wird, nur in kleinen Mengen vorhanden iſt. Die Zuweiſung wird im Falle des Bedürfniſſes einerſeits für Gaſthausbetriebe, Speiſe⸗ wirtſchaften und dergl. andererſeits für den Verbrauch in den Haushaltungen erfolgen. Es iſt hierbei zu beachten, daß Süßſtoff keinen Nährwert hat und ſomit nur in den Fällen zur Verwendung zu gelangen, in denen es ſich lediglich um Geſchmacksverbeſſerung und Verſüßung handelt. Für die Gaſtwirtſchaftsbetriebe, Speiſewirtſchaften, Verpflegungsſtationen von Arbeitern induſtrieller Betriebe, Kommandos von Kriegsgefangenen uſw. wird Süͤßſtoff vorwiegend zum Verſüßen der Getränke, namentlich von Kaffee, Tee, Kakao und dergl. in Betracht kommen. Es werden für die Wirtſchaftsbetriebe beſondere Süß ⸗ ſtoffpackungen(ſogenannte Süßſtoffpackungen) ausgegeben werden, und zwar Schachteln mit 500 Stück Süßſtoff⸗ Täfelchen, 110fache Süßkraft. Das Täfelchen entſpricht der Suͤßkraft von etwa 1½ Stück Würfelzucker(1 Stück Wärfelzucker gleich 5 Gramm) mithin entſpricht der In. halt der Schachtel einem Süßwert von 3 Kgr.(gleich 7½ Pfund) Zucker. Der Verkaufspreis iſt Mk. 1.38. Auch bei der Zuweiſung von Süßſtoff für die Haus- haltungen iſt der Nachweis des dringenden Bedarfs zu erbringen. Die Reichszuckerſtelle kann nach Prüfung der einſchlägigen Verhältniſſe bei der Zuteilung ein gewiſſes Maß nicht überſchreiten. in keinem Falle wird für die Haushaltungen eine giössere menge als/ Gramm Süssstoff pio Ropf der Bevölkerung und für den monat Koch i rugewlesen werden können. Zu dieſem Zwecke wird der Suͤßſtoff in Kriſtallform(Vierhundertvierzig bis vier⸗ hundertfünfzig fache Sͤßkraft) ausgegeben werden. Es find dies kleine Körnchen von der ungefähten Größe eines Stecknadelkopfes; jedes Körnchen hat einen Suͤßwert don etwa 1½ Stuͤck Zucker. Die Packung beſteht aus einem kleinen Briefchen mit dem Inhalt von 1¼ Gramm Kri⸗ ſtallſüßſtoff(ſogenannte H.⸗Packung). Dieſe Menge ent⸗ ſpricht einer Suͤßkraft von etwa 550 Gramm Zucker(alſo 1/10 Pfd. Zucker). Wenn der Inhalt des Briefchens in einem halben Liter Waſſer gelöſt wird, entſpricht ein Tee⸗ löffel dieſer Löſung der Süßkraft von 3 Stück Würfel⸗ zucker. Der Verkaufspreis des Briefchens iſt Mk. 0.25. Kleinere Verpackungen als zu 1¼ Gramm ſind nicht aus⸗ führbar; es iſt aber zu berückſichtigen, daß wie anzuneh⸗ men iſt, nicht ſämtliche Haushaltungen für den Bezug von Süßſtoff in Betracht kommen werden. Das Bürgermeiſteramt wird hiermit beauftragt, feſt⸗ zuſtellen, für welche Gewerbebetriebe etc. in dortiger Ge⸗ meinde und in welcher Menge der Bezug von Süßſtoff gewünſcht wird und ob auch auf den Bezug des Süß⸗ ſtoffes für Haushaltungen im Rahmen obiger Bedingungen Wert gelegt wird. Wir machen ausdrücklich darauf auf⸗ merkſam, daß für die Gewerbebetriebe die Zuweiſung des Süßſtoffes von der Erbringung des Nachweiſes über das Vorhandenſein eines dringenden Bedarfs abhängig gemacht wird. Wir ſehen den dortigen eingehenden Ausführungen in dieſer Richtung entgegen. Begründete d auf Zuweiſung von Süßſtoff für die Gaſtwirtſchaften und dergleichen ſowie für die Haus⸗ haltungen ſind zunächſt für den Zeitraum von 2 Monaten einzureichen. Die Angaben ſind getrennt, einerſelts für Gaſtwirtſchaften und dergl. andererſeits für Haushaltungen zu machen. Die Abgabe des Süßſtoffes an die Gaſtwirtſchaften ze. und die Haushaltungen wird durch eine Beikarte zur Zuckerkarte erfolgen. Dieſelbe wird zur Ausgabe gelangen, ſobald dem Kommunalverband der Bezug des Süßſtoffes ſichergeſtellt iſt. Die ordnungsgemäßige Verwendung in den Wirtſchaftsoetrieben wird ſ. Zt. durch den Kommunal⸗ verband überwacht werden; insbeſondere müßte ein regel⸗ mäßiger Verwendungsnachweis verlangt werden. Mannheim, den 7. Juli 1916. Groſth. gad. gezirusamt Abt. l. gez. Gräſer. Vorſtehendes wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Anmeldungen auf Zuweiſung von Süßſtoffen hiernach unter gleichzeitiger Abgabs einer ſchriftlichen Begründung des dringenden Bedarfs am Freitag, den 14. ds. Mils. vormittags von 8— 12 Ahr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 entgegengenommen werden. Spätere Anmeldungen müßten unberückſichtigt bleiben. Seckenheim, den 10. Juli 1916. 8 gürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Koch. sind zu haben bei Földpostkarten NQ Rathol. 8 Warenhaus Dluse s volle mit Jabot, wie Abbildung Mannheim Bluse weiß Batis e. 1.45, weiß Batist mit Stickerei Bluse weiß Voile moderne Verarbeitung Bluse aus ſalbigem Waschstolf mit weißem Kragen in Streifen und Tupfen Bluse schwarz Tull und Seide nett verarbeilet Bluse farbige Seide gestreilt und einfarbig Mädchen-Mleide weiß Batist und farbig Wasch- stoffe mit Stickerei 1.95 getupfter Mull Abgabe bis I. August ohne Bezugsscheine. lackenkleid scherz. weiß kaliett, fesche Form 25.„ Seiten-lacken in Taffet und Moiree 22.00, 19.50 Coverroat.Falelot 44.7 mit Gürtel-Garnitur Hinakka-Paleiot 3 8 und blau 18. 6 Seiden-Mantel roftet 8 Self eee 0e g. 39.80 Damen-Unterräcke Wasch-Unterzockck g 1.95 Seiden-Unterrock farbig. Taffet 11.75 957. 1.5 3.25 1.55 3.50 — Knaben. 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Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter den Schweinebeſtänden der nachgenannten hieſigen Einwohnern die Schweineſeuche bezw. Schweinepeſt aus⸗ gebrochen iſt. a Stallſperre wurde verfügt. 1. Thomas Maas, Landwirt, Riedſtr. 25 2. Peter Heidenreich, Landwirt, Neckarauerſtr. 9 3. Jakob Kettner, Riedſtraße 48 i 4. Peter Blümmel, Riedſtraße 32 5. Adam Keil, Maurer, Wörthſtraße 80 6. Martin Herdt, Landwirt, Neckarſtr. 27 7. Philipp Volz J, Landwirt, Hauptſtr. 127 8. Joſef Sieber, Wörthſtraße 17 i 9. Georg Hartmann, Gartenſtraße 1. Seckenheim, den 8. Juli 1916. gürgermeiſteramt J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter den Schweinebeſtänden folgender hieſiger Einwohner die Schweinepeſt ausgebrochen iſt. Stallſperre wurde verfügt. N Anton Fedel, Riedſtraße 41 Johann Schnabel Witwe, Adlerſtraße 5 Johann Jakob Wolf, Roſenſtraße 30 Georg Volk, Ziegelſtraße 2 Leonhard Kern Witwe, Dammſtraße 4 Lorenz Wilfert, Wilhelmſtraße 48 Michael Erny, Fried richſtraße 37. Seckenheim, den 10. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Schweinepeſt und der Rotlauf unter dem Schweine! beſtand des Joh. Schmitt, Gartenſtr. 5, dahier erloſchen iſt. Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 8. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.;: Hoerner. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Schweinepeſt unter dem Schweinebeſtand des Wilhelm Volz, Neckarauerſtr. 11 dahier erloſchen iſt. Die Sperrmaßregeln wurden aufgehoben. Seckenheim, den 8. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Gefunden und auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzuholen iſt ein Geldbetrag. 0 5 Seckenheim, den 11. Juli 1916. ürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. 200. Af Koch. — Koch. — Koch. —