7 1 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. — 0 Kriegschronik 1915—— — SS DDD SS re r. 2 2 r ä——— 7. Zult: Die Offenſive Hiadenburgs im Oſten hat wieder zu großen Erfolgen geführt. — Die ruſſiſche Front wurde an mehreren Stellen durch⸗ brochen, die Ruſſen zwiſchen Piſſa und Weichſel gegen den Narew abgetrieben. — Ebenſo wurden zwiſchen Bug und Weichſel die Ruſſen zurückgeschlagen. — Auf den verſchiedenen Kämpſplätzen wurden zuſammen 29 000 Ruſſen gefangen gene umen. — Erzherzogin Maria, die Witwe des Erzherzogs Reiner, iſt in Wien im 90. Lebensjahr geſtorben. g S—— 2 SS— S S SS SSS SSS Se Der Weltkrieg W B. Großes Hauptquartier, 16. Juli.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Beiderſeits der Somme ſtarke Artillerietätigkei“. Im Laufe des Nachmittags brachen vier ſtarke eng⸗ liſche Augriſſe im Abſchnitte Ovillers⸗Bazentin⸗Le⸗ Petit vor unſeren Linien ebenſo reſtlos zu ammen, wie am Vormittug ein öſtlich von Bazentin avge⸗ ſetzter Angriff. Südlich der Somme entſpann ſich abends ein lebhaftes Gefecht bei und füdlich von Biaches; ein Teil des Dorfes iſt wieder von uns beſetzt. Es wurden über 100 Gefangene gemacht. Franzöſiſche Angriffe wurden bei Barleux ſowie in Gegend von Eſtrees und weſtlich davon, dieſer be⸗ reits im Sperrfeuer unter großen feindlichen Ver⸗ luſten abgewieſen. Oeſtlich der Maas ſetzten die Frauzoſen nach⸗ mittags ſtarte Kräfte gegen die Höhe„Kalte Erde“ und gegen Fleſiry an. Sie hatten keinen Erfolg. Bei ihrem abends wiederholten Anlauf drangen ſie jüdweſtlich des Wäldchens Thiaumont in kleine Teile unſerer vorderſten Linie ein, um die noch ge⸗ kämpft wird. Auf der übrigen Front wurden feind⸗ liche Patrouillenunternehmungen, nördlich von Oul⸗ ches⸗Craonnelle auch der Angriff größerer Abteilungen abgewieſen. 8 Nördlich Chilly brachte eine deutſche Patrouille 4 Franzoſen und ein Maſchinengewehr ein. Weſtlich von Loos wurde ein feindliches Flug⸗ zeug durch Infanterie abgeſchoſſen. Es ſtürzte in unſer Hindernis ab. Ein durch Abwehrfeuer be⸗ ſchädigter Doppeldecker ſiel bei Nesle in unſere Hand. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe des Generalſeldmarſchäles von Hindenburg: Keine beſonderen Ereigniſſe. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern: Nuſſiſche Gegenangriſſe gegen die von uns wiedergewonnenen Linien in Gegend von Slrohowa blieben ergebnislos. 6 Oſſi iere, 114. ann fen in unſere Hand. Heeresgruppe des Generals von Linſingen: Südweſtlich von Luck ſind deutſche Truppen in Gegenſtoß gegen angreifende nuſſiſche Kräfte. Bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer iſt die Lage unverändert. Balkankriegsſchauplatz: Nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. * Die Kämpfe an der Somme wüten ſort. Fünf große Angriffe der Engländer nördlich des Fluſſes ſind im Verlauf des Samstags zurückgeſchlagen worden. Die Engländer wollen, wie ſie ſagen, die deutſchen Linien nicht durchbrechen, ſondern das deutſche Heer durch fort⸗ dauernden Einſatz neuer Truppen aufreiben, phyſiſch und Moraliſch zermürben; kurz ſie wollen angeblich die Tak⸗ tik nachahmen, die deutſcherſeits vor Verdun zur An⸗ wendung kommt. Aber auch in dieſem Falle erſieht man, wie wenig eines ſich für alle ſchickt. Der große An⸗ kiff dauert, nachdem 7 volle Tage ein hölliſches Ge⸗ ſchügzfeuer den Tanz eingeleitek hatte, nun ſeit dem 1. Juli an. In dieſer Zeit iſt es unter dem Aufgebot größter Truppenmaſſen gelungen, 5 Dörfer und etwa 40 Ge⸗ viertkilometer Gelände den Deutſchen abzunehmen. Aber um welchen Preis! Die engliſchen Gefangenen ſagten es ſelber aus, daß niemand auf einen ſolchen Widerſtand Hmtsblaif der Bärgermeisferämtfer Seckenheim, Ilvesheim, NHeckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 77... ᷣͤ cc Sechenheim, Ioniag, den 17. . r Pf 8 alte geweſen ſei und daß ihre Verluſte ins Fabel⸗ hafte gehen. Der Durchbruch, den die Engländer tat⸗ ſächlich beabſichtigen, iſtmißlungen und es wird nun darauf ankommen, wo die„Zermürbung“ zuerſt ein⸗ ſezen wird, bei den Deutſchen oder bei den Engländern. Denn auch die ſüdlich der Somme kämpfenden Franzo⸗ ſen ſind nach anfänglichen Erfolgen bereits ſtecken ge⸗ blieben und ſie erleiden täglich größere Verluſte. Recht ſchlimm ſteht es bereits um Verdun. Die deutſchen Vorpoſten ſind bis auf 300 Meter an die kaum mehr widerſtandsfähige Feſte Souville, 5 Kilometer vor Verdun vorgeſchoben, Tavannes iſt nahezu ſturmreif ge⸗ geſchoſſen. In den Pariſer Zeitungen wird daher ſchon auf die zweifellos ſchon in Erwägung gezogene Räu⸗ mung von Verdun vorbereitet; es werde, ſo ſchreibt ein Pariſer Fachkritiker, ſich vielleicht die Notwendig⸗ keit ergeben, die Front hinter Verdun zurückzunehmen. — So ſtehen die Aktien von Verdun und da werden die zwei portugieſiſchen Diviſionen, die in einer Stärke von zuſammen 40000 Mann auf den weſtlichen Kriegs⸗ Thauplatz nach einander befördert werden ſollen, den Salat auch nicht mehr fett machen. England will das Letzte an Bundesgenoſſen einſetzen, und zu einem Ka⸗ wonenfutter ſind die Portugieſen gerade recht. Nicht ganz ohne Wert iſt aber doch eine über London kom⸗ mende, alſo von der engliſchen Zenſur zugelaſſene Mel⸗ Fung aus Petersburg, daß man dort elwaigen Frie⸗ densfühlern aus Wien gegenüber nicht mehr unem⸗ ufindlich bleiben wolle. Es ſcheint, als ob der Vier⸗ verband daran ſei, ſeinen letzten und größten Trumpf guszuſpielen. Wird auch dieſer abgeſtochen, ſo wäre man wohl zu einer Remispartie geneigt. Die Dinge ſtehen eben tatſächlich auch im Oſten für unſere Feinde nichts weniger als glänzend; ſelbſt in der Bukowina bezw. in Oſtgalizien, wo der ruſſiſche Vorſtoß den weiteſten Naum hatte gewinnen können, hat ſich das Blatt ge— wendet. Es iſt daher nicht ſo ganz unmöglich, daß unter der Hand ſich eine dem Abſchluß der Feind⸗ geligkelten geneigtere Stimmung bereits vorbereitet, lang⸗ m unt noch ſehr zaghaft, aber doch ſchon in vebel⸗ WMiten ziſſen erkennbar. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Parts, 16. Juli. Amtlicher Bericht vom Samstag mittag: Auf dem linken Ufer der Maas wurde ein deut⸗ ſcher Handgranatenangriff gegen den nördlichen Teil des Werkes von Avocourt zurückgeſchlagen. Auf dem rechten Ufer war der Artilleriekampf immer kräftig im Abſchnitt von Fleury. Meh⸗ rere deutſche Erkundungsabteilungen wurden durch unſer Ge⸗ wehrfeuer in den Gehölzen von Vaux und Chapitre zerſprengt. Im Walde von Apremont ſcheiterten mehrere deutſche Angriffs⸗ verſuche im Sperrfeuer.„„ „Abends: Auf dem rechten Ufer der Maas dauert die Beſchießung beiderſeits em Abſchnitt von Fleury ſehr heſtig fort. Von der übrigen Front kein wichtiges Ereignis. Belgeſcher Berrcht: In der letzten Nacht machten bie Deutſchen einen Angriffsverſuch auf unſere Vorpoſten in der Gegend von Oud⸗Stuyvekenskerke, wurden jedoch vollkom⸗ nen zurückgeſchlagen. Heute führte unsere Batterien aller Ka⸗ iber in der Gegend um Hetſas ein Zerſtbrungsfeuer gegen Ab⸗ teilungen des Feindes aus, der nur ſchwach erwiderte. N Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 15. Juli. Amtlicher Bericht gus dem bri⸗ tiſchen Hauptquartier: An der britiſchen Front ging alles gut von ſtatten. An einer Stelle drängten wir den Feind nach ſeinem dritten Verteidigungsſyſtem zurück, das mehr als 4 Mei⸗ en hinter dien urſprünglichen erſten Laufgrabenlinien bei Fri⸗ burt und Mametz liegt. Während der erſten 24 Stunden nachten wir mehr als 2000 Gefangene, worunter ſich ein Regimentskommandeur der 3. Gardediviſion befand. Die Zahl her ſeit Beginn der Schlacht gemachten Gefangenen iſt jetzt auf über 10000 geſtiegen. Große Mengen Kriegsmaterial find nn unſere Hände gefallen. 5 WTB. London, 15. Juli. Britiſcher Bericht von 7.30 Uhr abends. Die Briten rückten gegen Pozieres und Martin⸗ puich vor. Die Südafrikaner nahmen den Wald von Delbille. Kavallerie operierte zum erſten Mal ſeit Beginn des Krieges. Abteilungen der Gardedragoner und der Dekhanreiter griffen den Feind an, töteten 16 Mann und nahmen 34 gefangen. Britiſcher Bericht vom 15. Juli 10,15 Uhr abends: Der heftige, den ganzen Tag über anhaltende Kampf bei Pozieres und Guillemont, im Abſchnitt der deutſchen zweiten Linie führte zu weiteren, wichtigen, britiſchen Erfolgen. Die Briten er⸗ oberten zwei Wälder, drangen in die deutſche dritte Linie nörd⸗ lich von Bazentin⸗le⸗Grand ein und erreichten die nächſte Um⸗ gebung von Pozieres. Engliſche Verluſte. f Hamburg, 15. Juli. Nach dem Hamb. Fremdenblatt ſol⸗ len z. Zt. in Le Havre e Zuſtände herrſchen. In ununterbrochener Folge kommen von der Front Züge mit eng⸗ liſchen Verwundeten und alle öffentlichen Plätze und Anlagen ſind mit Verwundeten angefüllt, die zum großen Teil unter freiem Himmel liegen müſſen. Die engliſchen Behörden haben jeden Verkehr zwiſchen der Bevölkerung und den Mannſchaften der im Hafen befindlichen Schiffe verboten. Schlimme Lage von Verdun. Amſterdam, 16. Juli. Die„Tifd“ ſchreibt, ſie 815 9 Somme heftige Art Können ſich keiner Illuſion hingeben Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzelle 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öſterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Jahrgang llerielaligkelt habe aus Paris die vertrauliche Nachricht erhalten, daß man in dortigen militäriſchen Kreiſen um die nächſte Zukunft der Feſtung Verdun ernſtlich beſorgt ſei. Die er⸗ wartete Entlaſtung von dem deutſchen Truck, der vor allem von der rieſigen Menge deutſcher Artillerie, die vor Verdun zuſammengezogen ſei, ausgehe, ſei vorläufig trotz der Offenſive in der Picardie noch nicht eingetreten. Der nordöſtliche Teil der Stadt ſei ernſtlich bedroht, ſeit mit den Forts Douaumont und Thiaumont alle dazu ge⸗ hörigen Beſatzungen ſowie der Wald bei Froide⸗Terre, das Torf Fleury und die„Hohe“ und die„Niedere Batterie von Damloup“ in die Hände der Deutſchen fielen. Da die Zeit dränge, werde die ganze Strecke von Souville Tag und Nacht unter ſchwerſtem Feuer gehalten. Es könne aber keine Rede davon ſein, daß die Franzoſen, um ſchwere Verluſte zu vermeiden, die Feſtung preis⸗ geben würden. General Petain ſolle erklärt haben, daß die Franzoſen, ſelbſt wenn es den 42⸗Zentimetern ge⸗ lingen ſolle, einen Zugang zur Stadt zu erzwingen, noch jedes Haus und jede Straße bis zum äußerſten vertei⸗ digen würden, ſelbſt wenn die ganze Stadt dem Erd⸗ boden gleichgemacht werden würde.— Der Pariſer Korre⸗ ſpondent der„Tijd“ ſchreibt, er habe von einem Prie⸗ ſter, der als Sanitätsſoldat Dienſt tue, eine ſchreckliche Schilderung über die franzöſiſchen Verluſte im Tale von Fleury erhalten. Das Tal liege voller Leichen. Alle 5 Minuten fielen am Eingang nach dem Tale Granaten ſchwerſten Kalibers nieder, ſo daß es keine einzige Stelle gebe, die nicht vollſtändig umwühlt ſei. Das Tal ſei eine wahre Hölle. Poincare über den Frieden. Bern, 16. Juli. Wie aus Paris gemeldet wird, hielt vor eier Feſtverſammlung anläßlich des Nationalfeiertages Präſident Poincare eine Rede, in der er ausführte: Die Zentralmächte über die Möglichkeit, die Alliierten auf die Knie zu zwingen und ihrer Müdigkeit den Frieden zu entreißen, der für den preußiſchen Militarismus nur eine Kriegsliſt ſein würde, um die Vorbereitungen eines neuen Angriffs zu maskieren. Vergeblich beugen ſich unſere Feinde über die Kriegskarte, auf die ſie ſich mit hochmütiger Genugtung jüngſt beriefen. Man müſſe auch auf die Mee⸗ reskarte ſchauen. Für die großen europäiſchen Nationen geht es um Sein oder Nichtſein. Für eine freie Demokratie würde das bedeuten, nur noch in dem erſtickenden Schatten des ger⸗ maniſchen Kaiſerreiches mit Mühe und Not zu vegetieren, das ſtark genug iſt, um über ganz Europa ſeine drückende Hege⸗ monie auszubreiten. Je mehr wir die Schrecken des Krieges erleben, deſtomehr müſſen wir daran arbeiten, ſeine Wiederkehr zu verhindern, deſtomehr müſſen wir wollen, daß der Friede uns die völlige Wiederherſtellung der geſtern oder vor 45 Jahren geraubten Provinzen, die Wiederherſtellung der auf Koſten Frankreichs over ſeiner Verbündeten verletzten Rechte bringt, ſowie die notwendigen Garantien für eine endgültige Bewahrung unſerer nationalen Unabhängigkeit. Der Krieg zur See. London, 16. Juli. Die Fiſchdampfer„Banaden“ von Hartlepool und„Recorder“ von Northſhields ſind von Unterſeebooten verſenkt worden. Ihre Beſatzungen wurden gerettet. 5 London, 16. Juli. Der britiſche Dampfer„Sil⸗ verton“(2682 Tonnen) iſt verſenkt worden. London, 16. Juli. Wie Lloyds melden, ſoll der engliſche Dampfer„Antiqua“ verſenkt worden ſein. Konſtanza, 16. Juli. Alle Berichte melden ein⸗ ſtimmig die Anweſenheit neuer deutſcher Tauchboote in den türkiſchen Gewäſſern. Zwei dieſer Tauchboote ſollen jedes 2000 Tonnen meſſen. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 16. Juli. Amtlich wird verlautbaxt vom 16. Juli 1916; 3 ee Ruſſiſcher Kriegsſchauplaß: In der Bü⸗ kowina griff der Feind geſtern unſere Stellungen auf der Höhe Capul und beim Geſtüt Luczina an. Er wurde im Handgemenge geworfen. Die Zahl der bei Jablonicck eingebrachten Gefangenen hat ſich auf 3 Offiziere, 316 Mann erhöht. Im Raume von Nowo Poczajew ſchei⸗ terte ein mächtiger Vorſtoß der Ruſſen gegen unſere Vor⸗ poſten. Südweſtlich von Luck ſind wieder ſtärkere Kämpfe im Gange. Weſtlich von Torezyn ſchlugen unſere Trup⸗ pen einen nach heftiger Artillerievorbereitung geführ⸗ ten ruſſiſchen Angriff zurück. a Die erſten Japaner an der ruſſiſchen ut gefangen. er Budapeſt, 16. Juli. Der Kriegsberichterſtatter des „Peſti Naplo“ ſchreibt ſchreibt ſeinem Blatte aus Ka⸗ ſchau: In den Bahnhof der Stadt Kaſchau rollt ein Eiſenbahnzug mit ruſſiſchen Kriegsgefangenen. Als ſie die Wagen verlaſſen, bemerke ich unter ihnen zahlreiche Japaner. Im Speiſeſaal allein ſitzen gegen 400 Japa⸗ ner. Der begleitende Offizier erzählte uns, daß dieſe Leute von denkbar größter Zufriedenheit erfüllt. Sie ſcheinen zumeiſt intelligent zu ſein; denn bei ihnen fand man techniſche Werke über Artillerie in deutſcher ünd franzöſiſcher Sprache. Täglich kommen neue Züge mit ruſſiſchen Kriegsgefangenen an, und täglich ſind zahlreiche Japaner darunter. 11 85 London, 16. Juli. Der Petersburger Korreſpon⸗ dent der„Times“ meldet ſeinem Blatt, daß man nicht erwarte, daß es der mittleren ruſſiſchen Armee gelingen werde, durch die deutſchen Linien zu brechen. Die Schwie⸗ rigkeiten ſeien an dieſer Stelle der Front zu groß. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 16. Juli. Amtlich wird verlautbart dom 16. Juli 1916: 7 Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Auf un⸗ ſeren Stellungen im Raume des Borcolo⸗Paſſes lag neu⸗ erdings ſchweres Artilleriefeuer. Feindliche Flieger beleg⸗ ten Vielgereuth erfolglos mit Bomben. Im Gebiete des Tofana 1 brachen wiederholte Angriffe der Italiener zu⸗ ſammen. i ö e Südöſtlicher Kriegsſchauplaßh: An der unteren Vojuſa Artilleriekämpfe und Geplänkel. Der türkiſche Krieg. Konſtantinopel, 16. Juli. Hauptquartierbericht vom 15. Juli: An der perſiſchen Front räumten die Ruſſen Buneh und zogen ſich unter Zurücklaſſung ei⸗ nes Teiles ihrer Truppen ſüdlich von dieſem Ort mit der Hauptmacht in der Richtung auf Hamadar zurück. Un⸗ ſere Truppen rückten über Sineb hinaus und verfolgten den Feind 15 Kilometer öſtlich von dieſen Ortſchaften. An der Kaukaſusfront im Zentrum tragen die von uns beſetzten neuen Stellungen zu einer für uns gün⸗ ſtigen Entwickelung des Kampfes bei. e Konſtantinopel, 16. Juli. Ein Schütte⸗Lanz krei⸗ ſte am Samstag nachmittag zwei Stunden über Kon⸗ ſtantinopel. Die Bevölkerung folgte dem ungewohnten Schauſpiel mit Staunen und Freude. Das Luftſchiff war mit deutſchen und türkiſchen Fahnen geſchmückt. Neues vom Tage. Friedenskundgebung. Kopenhagen, 15. Juli. Ein Kreis hervorragender däniſcher Männer und Frauen, darunter das Oberhaupt der däniſchen Landeskirche, Biſchof Oſtenfeld, und der Kopenhagener Bürgermeiſter, Jenſen, fordern in einem Aufruf das geſamte däniſche Volk auf, ſich einer großen Friedenskundgebung anzuſchließen, die am 1. Auguſt ver⸗ anſtaltet werden ſoll. 1 G. K. G. Madrid, 16. Juli. Der Ausſtand der Eiſenbahnangeſtellten beginnt nachzulaſſen, derjenige der Bergarbeiter nimmt zu. Die Regierung trifft ſtrenge Maßnahmen. Das Belagerungsgeſetz iſt verkündet. Athen, 16. Juli. Bei einem Waldbrand, deſſen Ent⸗ ſtehung noch in Dunkel gehüllt iſt, iſt das königliche Landhaus Tatoi vollſtändig eingeäſchert worden. Da⸗ bei kamen 32 Mann, darunter verſchiedene Offiziere, ums Leben; viele wurden verwundet. Die Opfer wur⸗ den geſtern in Anweſenheit der königlichen Prinzen feier⸗ lich beigeſetzt. Das Feuer hat 100000 Hektar Pinien⸗ wälder zerſtört.. Finanzabkommen des Vierverbands. London, 16. Juli. Das Preſſebureau teilt mit: Der Schatzkanzler und die Finanzminiſter Frankreichs, Ruß⸗ lands und Italiens hielten am Freitag und Samstag eine Reihe von Beſprechungen ab und berieten ſich auch gemeinſam mit den Munitionsminiſtern Großbritanniens und Frankreichs, ſowie dem ruſſiſchen Generalſtabschef über die finanziellen Abmachungen, die nötig ſind, um den militäriſchen und anderen Erforderniſſen der ver⸗ ſchiedenen Regierungen im gemeinſamen Intereſſe der Alliierten gerecht zu werden. Der Finanzſekretär des Schatzamts, der Lord⸗Oberrichter von England und der Gouverneur der Bank von England nahmen ebenfalls an den Beratungen teil. Es wurde ein Abkommen betreffend die gemeinſamen Intereſſen der vier Mächte erreicht mit dem Ziel,, ihre vereinten Abmachungen für Vorräte und Finanzen weiterhin zu koordinieren. Ferner wurden beſondere Finanzabkommen zwiſchen Frankreich und Italien beſchloſſen. Die Beſprechungen mit dem chen. Tunier ſalleu am Aauf aa heaiuuen Englands Verrat— deutſche Tat. Roman ais der Zeit des Weltkriegs 5 i von M. Blank. i 18. Fortſetzung.(Unberecht. Nachdr. verboten,) „Wir können nichts ändern, dazu fehlt uns jede Möglichkeit. Aber auch jede! Du weißt, daß es ſonſt keinen Wunſch gibt, den ich dir verſagen würde. Aber es gibt Dinge, die weit— weit außerhalb unſeres Wil⸗ lens liegen. Und wenn wir erſt Algier hinter uns liegen haben werden, wenn in der Heimat wiederum neue Ein⸗ drücke zu wirken beginnen, dann wird dieſes Erlebnis auch vergeſſen werden.“ 1 Wie viele Worte hatte Graf Gyönghövh ſchon ver⸗ ſchwendet; er mochte es ſelbſt fühlen, daß diesmal in ſeinem Kinde ein Gefühl erwacht war, das er bisher noch nie wahrgenommen hatte. i Ob aber Marta Gyönghövh alle Worte hörte? Ob dieſe an ihr nicht wie fremde Töne vorüberklangen? Sie wußte nur, daß ſie den liebte, den ſie nicht retten konnte, und daß ſie an kein Glück mehr würde glauben können. FC 5 Da war ein Niggerboh ins Zimmer gekreken. „Iſt alles beſorgt?“ 55 Ja, Herr!“ „Und auch die Schiffskarten beſtellt?“ 5 7, Ja, Herr 15 8 „Gut! Schafft auch noch dieſe Sachen dorthin. Dann beſorge einen Wagen!“ *„Ja!“.. Der Nigger verſchwand wiederum. Aöbber es währte nicht lange, als ſich an der Tür ein Pochen bemerkbar machte. Auf einen Zuruf trat ein franzöſiſcher Offizier in das Aauas erst 75 ber ſoichen F Etwas erſtaunt über ſolchen Beſuch fragte ihn der Graf nach ſeinen Wünſchen. 5 5 8 „Sie ſind doch Graf Koloman Gyönghövy?“ 2 7 8 Von den Milliarden. Soeben iſt in Amerika ein Buch von Guſtav Meyers erſchienen, ber eine Unterſuchung über die Entſtehung der amerikaniſchen Milliardenvermögen an⸗ ſtellt.“)„Sie ſind in der Hauptſache ein Ergebnis von Erpreſſung, Betrug, Diebſtahl und Beſtechung“, ſagt der Verfaſſer. Und in der Tat, es iſt ein ſchweres Anklagematerial gegen den amerekaniſchen Kab italismus, das der Verfaſſer gegen dieſe höchſt bedenkliche volks⸗ wirtſchaftliche Entortungserſcheinung vorbringt. Als im Jahre 1912 die Volksvertretung der Vereinigten Staaten einen beſonderen Ausſchuß einſetzte, um die Verhältniſſe des damals das wirtſchaftliche Leben in übelſter Weise beeinfluſſenden Geldtruſts zu unterſuchen, wurde feſtge⸗ ſtellt, daß die Macht des einen Pierpont Morgan ein Kapital von ungefähr 89 Milliarden Mark beherrſche, das in den verſchiedenſten Truſts, Banken, Eiſenbahnen und Induſtrien„arbeitet“, in einem Lande, wo die weiteſte perſönliche Freiheit mit ſchmeählichſter wirtſchaft⸗ licher Knechtſchaft vieler Millionen ſich paart, wo das berüchtigte Taylor⸗Syſtem in den Fabriken wohl Geld bringt, dafür aber den arbeitenden Menſchen zum Sklaven, zur willeuloſen Maſchine herabdrückt. Zehn Millionen Menſchen befinden ſich nach dem neueſten Bericht des Bureau of Education in den Vereinigten Staaten in dem dauernden Zuſtand der unbedingten Armut; von 20 Millionen Schulkindern ſind dreiviertel ungeſund. 8 Mit der amerikaniſchen Revolution im letzten Drit⸗ tel des 18. Jahrhundert, ſo führt Meyers aus, ſetzt der Entſcheidungskampf des Handelskapitals gegen den vorherrſchenden Grundbeſitz ein. Das urſprüngliche Ko⸗ lonialland Amerika verwandelte ſich aus einem Agrar⸗ ſtaat in den kapitaliſtiſchen Handelsſtaat. Die gro⸗ ßen Ländereien zerfallen, dagegen bilden ſich die Han⸗ dels⸗ und Schiffahrtskapitalien. Aſtor legt den Grund zu ſeinem Vermögen, häuft Millionen auf und legt ſich auf die Vodenſpekulation. Die reine Geldherrſchaft kommt auf, diie ſich rechtzeitig(mit Hilfe der geſetz⸗ gebenden Körperſchaften) in den Beſitz des ſtädtiſchen Bodens und der unabſehbar weiten jungfräulichen Läu⸗ derflächen noch unerſchloſſener amerikaniſcher Bezirke ſetzt. Im Oſten ſind es die Aſtor, Goelet und Rhein⸗ länder, im Weſten die Longworth und Field, die über alle Maßen Land zuſammenraffen. John Jakob Aſtor ſtammte aus dem heſſiſchen Walldorf(daher der Name Walldorf-Aſtoria für die der Aſtor⸗Geſellſchaft gehörenden Zigaretlenfabriken), wanderte 20jährig„mit einem guten Sonntags⸗Anzug und etwa hundert Mark“ aus. In Newyork hauſierte er mit Kuchen. Dann kam er zu einem Pelzhändler. Nan fängt ſeine eigentliche kapitaliſtiſche Laufbahn an; er macht ſelbſt ein Pelzgeſchäft auf und bringt es fertig, den Indianern die wertvollſten Pelze für ein paar Rum⸗ flaſchen, für allerhand Tand und Flitterkram„abzukau⸗ fen“. Er iſt bald ein gemachter Mann, wird Reeder, Bodenſpekulant und vielfacher Millionär. Während der großen Bankkriſe 1839, als nicht weniger denn acht⸗ hundert Banken ihre Zahlungen einſtellten, kauft er geld⸗ bedürftigen Leuten Wertpapiere, Schuldſcheine und Hypo⸗ theken zu Spottpreiſen ab— und ſo weiter. Nächſt Aſtor war Goelet damals der reichte Mann in Amerika. Er bildete den Geiz zu einer hohen Kunſt aus. Seine Sparſamkeit ging zu einer Zeit, wo ſein Vermögen auf fünf bis ſechs Millionen Dollars geſchäzt wurde, ſo weit, daß er ſich weigerte, ſeine Kleider von einem Schneider ausbeſſern zu laſſen. Vanderbilt war der erſte bedeutende Eiſenbahnmagnat. Rockefeller heckte den Gedanken des Truſts aus. In ſeiner kleinen Rafſi⸗ nerie in Ohio kam er auf den Gedanken, ſich ein Mono⸗ pol für die Produktion und den Verkauf für Petroleum zu verſchaffen, das das ganze Geſchäft organiſierte und zentraliſierte. Damit war die Idee für die allbeherrſchen⸗ de Standard Oil Company gegeben. Gould rief im März 1882 Ruſſel Sage und andere Geſellſchafter zu- ſammen, um ihnen eine Schauſtellung ſeines Vermögens zu geben. Er legte 23 Millionen Dollars Weſtern-Union⸗ Aktien, 12 Millionen Dollars Miſſouri-Pacific⸗Aktien und 19 Millionen Dollars anderer Aktien vor. Aber das war nur ein Teil des Vermögens Goulds. Nach zwei Ja!“. 5555 J 3 Ich nehme an, daß Sie darüber ausreichende Legi⸗ timationen beſitzen.“ „Gewiß! Sie können ſelbſt in dieſelben Einſicht nehmen.“ „Das wird noch geſchehen! Ich brauche Ihnen wohl nicht mehr zu erklären, daß auch zwiſchen Oeſterreich und Frankreich eine Kriegserklärung erfolgte. Frank⸗ reich hat ſich aus dieſem Grunde veranlaßt geſehen, alle Angehörigen Deutſchlands und Oeſterreichs in eine Schutz⸗ haft zu nehmen. Ich muß Sie daher auffordern, mir als Gefangene zu folgen.“ „Als Gefangene? Muß man als ſolche nicht erſt irgendeiner Tat angeklagt werden?“ 77 77 „Nein! Die 3 geht nur von der Voraus⸗ e ſetzung aus, daß Sie nach der Rückkehr in Ihre Heimat Ihre Kraft gegen Frankreich gebrauchen könnten. Um dieſem vorzubeugen, werden Sie in Schutzhaft genom⸗ men.“ „Ich werde mich darin fügen, wenn ich es auch nicht begreife. Aber meine Tochter?“ „Sie kommt in das Lager der gefangenen Frauen und Kinder.“ 5 Frankreich Krieg „Wie iſt das denkbar? Führt denn auch gegen Frauen und Kinder?“ „Ich habe nur meinen Auftrag auszuführen.“ Da blickte Graf Koloman Gyönghöyh auf ſeine Toch⸗ ter, als wolle er in deren Augen einen Rat ſuchen, einen Willen leſen. N Aber in Marta Gyönghövy war ſchon der Entſchluß gefaßt, ſich dem Unvermeidlichen zu fügen: i „Wir haben nicht die Macht, Väterchen, hier Wieder⸗ ſtand zu leiſten. Wir müſſen uns dem fügen, was Frank⸗ reich gegen alte Männer, gegen Frauen und Kinder für gerecht hält.“ N 5 „Aber man wird uns trennen.“ 5 „Es kann dies nicht für immer ſein.“ „Gut! Ich folge; aber ich erſuche noch Beſtim⸗ * RCVVVA Jahren veranſtaltete er eine noch größere prahleri f Ausſtellung ſeines Vermögens. N 9 Als um die Mitte des 19. Jahrhunderts die erſten Eiſenbahnen gebaut wurden, nimmt dieſes Wett⸗ laufen um Grund und Boden einen Umfang an, der alles Frühere übertrifft. Der Kongreß bewilligte den Eiſenbahngeſellſchaftan nicht nur Geld in Hülle und Fülle, ſondern verſchenkte auch ſo rieſenhafte Landſtrek⸗ ken an ſie, daß einige Geſellſchaften Länderkomplexe ihr Eigen nennen durften, die größer als ein oder meh⸗ rere Bundesſtaaten zuſammen waren. In dieſer Zeit bildete ſich das Rieſenvermöaen Cornelius Vander ⸗ bilts, der 1887 420 Milliouen Mark hinterließ, die er faſt ausſchließlich in ſeinen letzten 15 Jahren erwor⸗ ben hatte. Heute iſt das Vanderbiltſche Vermögen auf drei Milliarden Mark angewachſen. Morgan beherrſch⸗ te 1902 bereits ein Eiſenbahnnetz von 55000 Meilen. Vor ihm mußte ſelbſt Carnegie, der Stahlkönig, zu⸗ rückweichen. Aber Carn z aie ließ ſi h ſeinen Rückzug teuer bezahlen. Morgan mußte ihm und ſeinen jüngeren Tel⸗ habern faſt zwei Milliarden Mark dafür bezahlten, daß er der Konkurrenz mit den von Morgan, Moore und 1 Magnaten beherrſchten Stahlkorporationen ent⸗ agte. 3 4 Wie hat ſich nun in Deutſchland in denſelben zwei Jahrhunderten der Kapitalismus entwickelt? Frie⸗ drich Wilhelm I., der rauhe Soldatenkönig, hat dem preußiſchen Beamtentum jenes abſolute Pflichkbewußt⸗ ſein beigebracht, das bis heute das Rückgrat der Ver⸗ waltung geblieben iſt. Der Bereicherung ci zelner auf Koſten der Allgemeinheit, wie in Amerika, ward hier alſo ein Riegel vorgeſchoben. Selbſt, als das ſtaats⸗ wirtſchaftlich-merkantili tiſche Syſtem Preußens auf dem Schlachtfelde bei Jena jäh zuſammenbrach, als die ſchran⸗ kenloſe Gewerbefreiheit proklamiert wurde, änderte ſich daran nichts. Und als der Kapitalismus auch in Deutſch⸗ land in den Gründerjahren Entartungserſcheinungen zeigte, war es die preußiſch-deutſche Verwaltung, die ſich ſozialpolitiſch und langſam auch ſtaatswirtſchaftlich dem entgegenſtemmte. Schließlich drängte auch der deut⸗ ſche Kapitalismus zur Konzentration, zur Zuſammenbal⸗ lung, aber der Zuſammenfaſſung großer Kapitalien in den Banken, Kartellen und Syndikaten folgte ſehr raſch eine Konzentration kleiner und kleinſter Kapitalien in den Genoſſenſchaften, die zwar noch in den Anfängen ſteckt, heute aber bereits Umſätze von jährlich insgeſamt mehreren Milliarden aufweiſen kann. Dies Gegengewicht fehlt in Amerika, das ſich gerade in ſeinen unteren Bevölkerungsſchichten aus den verſchiedenſten Ra“ ſen und Nationalitäten zuſammenſetzt, die einer ſtraf; feren Organiſation im Gegenſatze zu der national ge⸗ ſchloſſenen deutſchen Bevölkerung widerſtreben. So iſt die deutſche Milliardenwirtſchaft, die im Weltkriege mit ſeinen bisherigen Ausgaben in Höhe von 40 Milliarden erſtmals ſo recht in die Erſcheinung getreten iſt, und die eine Frucht iſt des Fleißes und des Sparſinns in vierzigjähriger Friedensarbeit, grundverſchieden von der amerikaniſchen und ſo viel geſünder, auch wenn die ame⸗ rikaniſchen Geldmänner aus dem europäiſchen Völker⸗ zwiſt neue Milliarden für ſich herausgeſchlagen haben. *) Geſchichte der großen amerikaniſchen Vermögen. U über. ſetzt von Max Schippel. Berlin, bei S. Fiſcher. Baden. (%) Karlsruhe, 16. Juli. Der Präſident des Kriegsernährungsamtes hat im Reichsgeſetzblatt eine Be⸗ kannkmachung erlaſſen, betreffend eine anderweitige Feſt⸗ ſetzung de: Höchſpreiſe für Frühkartof eln und Rege⸗ lung der Kartofſelpreiſe für die Zeit vom 1. Oktober 1916 bis 15. Auguſt 1917. Die Verbraucher, zum minde⸗ ſten die minderbemittelten, müſſen vor zu hohen Klein⸗ abnahmepreiſen für Früh⸗Kartoffeln bewahrt werden. Den Gemeinden wird das dadurch ermöglicht werden, daß hierfür nötig werdende Zuſchüſſe als Aufwendungen für Kriegswohlfahrtspflege behandelt werden, von denen. das Drittel durch das Reich und in Preußen das zweite Drittel vom Staat erſtattet wird. Durch ſolche Zu⸗ ſchüſſe ſoll der Kleinhandelshöchſtpreis für Frühkarkof⸗ feln wie folgt bemeſſen werden: Vom 16. bis 31. Juli das Pfund 10 Pfg., vom 1. bis 10. Auguſt bas Pund — mungen treffen zu dürfen, was mit meinem Eigentum geſchehen ſoll.“ „Darüber können Sie von dem Gefangenenlager aus verfügen!“ ee ee 5 Und dann wurde Graf Koloman Gyönghövy und ſeine Tochter von ſchwarzen Soldaten gleich Verbrechern aus dem Hotel fortgeführt. 5 f 9. Kapitel. Aus der Oaſe von Tidikelt war ein Truppenzug von Legionären zurückgekommen, die gegen die aufſtändigen Senuſſi Ben Schami gekämpft hatten. Ermüdet ſahen dieſe Menſchen aus mit den hageren Geſichtern und den brennenden Augen; ſie hatten ſehen und erleben müſſen, wie wieder ſo viele von den Ihrigen, mit denen ſie vielleicht ſchon in Luang⸗Prapang oder in Kambodſcha gekämpft hatten, gefallen waren, und die ſie im Wüſtenſand verſcharrt hatten. Wie ſchwerfällig die Schritte klangen! Nach Mona- ten draußen in den Sandwildniſſen, wo ſie von Ueber⸗ fällen feindlicher Stämme ebenſo häufig bedroht waren wie von nächtlichen Einbrüchen hungernder Löwen, ſoll⸗ ten ſie oben auf der Kasba für ein paar Wochen aus“ ruhen dürfen. 8 Dort würden ſie auch ekwas davon hören, was unkerdeſſen in der Welt geſchehen war. Es hatten dafür allerdings nur wenige ein Intereſſe. Die meiſten, die in dieſen Truppenverbänden der Legionäre ſtanden, hatten mit der eigenen Vergangenheit längſt abgeſchloſſen. Und als ſie in ihre Quartiere gewieſen worden was ren, da lagen die meiſten bald auf den Matratzen, nur um auszuruhen und an nichts zu denken. „Nun, Lambroiſe, willſt du zunächſt nicht auch ſchlafen?“ 5 Die Frage galt einem ſehnigen Burſchen, deſſen Ge“ ſicht über der rechten Schläfe von einer Narbe zerriſſen 8 und deſſen Haut ſo verbrannt ausſah wie gegerbte eder. N a 255 Faorſhunn fan, 1 * ar e dennen N. —.— N 2———— K— S W nne W X X» 2 4 5 lſch Büglerin Maria Höraſch aus Berlin verhaftet. 9 Pfg., vom 11. bis 20. Auguſt das Pfund 8 geg., vom 21. Auguſt bis 15. September das Pfund 7 Pfg., vom 16. bis 30. September das Pfund 6 Pfg. Die Winter⸗ kartoffeln der Ernte 1916 werden im Umlageverfah⸗ ren durch die Reichskartoffelſtelle in gleicher Weiſe zur Verfügung geſtellt werden, wie dies ſeit dem Februar 1916 geſchehen iſt. 8 (0 Heidelberg, 16. Juli. Im Alter von 86 Jahren ſtarb hier Fräulein Cornelia Haas, eine Pflegetochter Heinrich Laübes, der bekanntlich in kinderloſer Ehe mit der Witwe von Profeſſor Hähnel verheiratet war. () Kirchheim, 16. Juli. Die hieſige Schuljugend hat unter Mitwirkung der Lehrerſchaft bereits zwei Wa⸗ gen abgeſtreifte Breuneſſel im Gewicht von 20 Ztr. geſammelt und wird den Erlös aus dieſem Unkraut, das bekanntlich zu Geſpinnſtſtoff verarbeitet wird, an das Rote Kreuz abliefern. Für den Zentner ſind fünf Mark feſtgeſetzt. Die Sammlung wird noch fortgeſetzt. — An Kirſchenſteinen wurde ein Malterſack voll abge⸗ liefert; ebenſo ein beträchtlicher Vorrat von getrock⸗ neten Kirſchenſtielen. In der Zwetſchgenzeit hofft man, mehrere Säcke Zwetſchgenſteine abliefern können. ( Vom Vodenſee, 16. Juli.(Eigenartige Heilung.) Ein Unteroffizier der 2. Kompagnie des Inf.⸗Regts. 114 konnte ſich ſeit acht Monaten nur durch gehauchte Worte und Teuten verſtändlich machen und ſtand bei verſchiedenen Spezialärzten in Behandlung. In den nächſten Tagen ſollte er in ein Spezialinſtitut nach Berlin kommen. Geſtern abend trank er nun in einem Biergarten in Konſtanz einige Viertel Roten, zu denen er eine Portion Spätzle mit Salat aß. Durch das raſche Trinken mußte er ſich auf dem Abort er⸗ brechen. Mit ſtrahlendem Geſicht kam er darauf wieder ins Lokal zurück und ſprach zur allgemeinen Ueberraſchung ſeiner Bekannten mit klarer Stimme. Seiner außer⸗ gewöhnlichen Freude gab er dann durch Singen einiger Soldatenlieder und Schnadahüpfl Ausdruck. Lokales. Seckenheim, den 17. Juli 1916. — Dörrverbot. Um der ſpekulative! Preistreiberei auf dem Gemüſemarkt entgegenzutreten, iſt das Törren von Gemüſe und die Herſtellung von Sauerkraut in der Zeit bis zum 1. Auguſt d. J. ſowie der Abſchluß von langfriſtigen Kaufverträgen für Gemüſe und Obſt verbo⸗ ten worden. Pflaumen dürfen bis auf weiteres nur zur Lieferung bis zum 1. Auguſt, anderes Obſt ſowie Ge⸗ müſe nur zur Lieferung bis zum 15. Auguſt 1916 ge⸗ kauft oder ſonſt erworben werden. Gleichzeitig iſt eine Anzeigepflicht für Vorverkäufe von Obſt, Gemüſe und Dörrgemüſe, die bereits getätigt ſind, i da⸗ mit ein Ueberblick über dieſen Teil des Marktes gewon⸗ nen ewrden kann. Es wird, wenn die Preistreihereien fortdauern, auch zu dem Mittel der Höchſtpreisfeſtſetzung gegriffen werden und zwar in einer Form, die den Scha⸗ den der Preisänderung auf die Preistreibenden Elemente abwölzt. — Keine Pakete nach Rußland ſenden. Die Gefangenenfürſorge ſchreibt: Trotz wiederholter War⸗ nung gehen immer wieder Pakete der Verwandten nach Rußland. Die neueſte Schikane der ruſſiſchen Regierung wird dabei von den Verwandten der in Rußland gefange⸗ nen Leute immer wieder nicht beachtet: Porto darf die ruſſiſche Regierung ebenſowenig verlangen wie Einfuhr⸗ zölle, da das Völkerrecht das Gefangenenpaket von bei⸗ den ganz frei macht. Da hat man in Petersburg ganz einfach das Mittel erfunden, von jedem Paket ſogenannte Artellſpeſen in Höhe von 26 Kopeken zu erheben. Manch⸗ mal ſind es auch nur 14 Kopeken. Dieſe Gebühr wird nun irgendwo erhoben, ſoß wir es oft erlebten, daß für ein Paket nach Sibirien Speſen in Petersburg berechnet wurden. Wird an dem Orte, wo die Artellſpeſen be⸗ rechnet werden, die Gebühr nicht bezahlt, ſo geht nach ruſſiſcher Poſtvorſchrift das Paket ohne weiteres nach Deutſchland zurück. Der Gefangene in Sibirien weiß gar nichts von den Speſen. Die deutſche Familie er⸗ fährt beſtenfalls davon dadurch, daß das Paket zurück⸗ kommt. In 50 Prozent der Fälle iſt das Paket ohne weiteres verloren. Wir haben auf die ruſſiſchen Poſt⸗ ſchikane immer wieder hingewieſen. Leider ohne Erfolg. Hoffentlich nützt dieſe Darlegung der amtlichen ruſ⸗ ſiſchen Schikane, gegen die unſere Gefangenen und Fa⸗ milien ſchutzlos ſind. Vermeidel Poſtſendungen nach Si⸗ birien. Jeder gebe lieber für die Volksſpende, aus deren Mitteln erhalten alle Eure Gefangenen die Hilfe wenigſtens mit Sicherheit. N — Butterverbrauch. Wie verlautet, ſteht eine Verordnung des Kriegsernährungsamts bevor, wonach der wöchenkliche Verbrauch von Butter oder deren Erſatz⸗ ſtoffen wie Margarine use. 0 auß 90 Gramm ſeſtgsſezt werden ſoll. 5 i 5 5 Vermiſchts. Die Niederfüllbacher Stiſtung. Der 1910 verſtorbene Kö⸗ nig Leopold II. von Belgien, aus dem Haufe Koburg, hatte eine Stiftung von etwa 100. Millionen in Koburg errichtet, zu der auch das bei Koburg liegende Rittergut Niederfüllbach ge⸗ hörte, das der Stiſtung dann den Namen gab. Zu tern der Stiftung, deren Erträgniſſe zu einem Drit el den bel⸗ giſchen Anverwandten aus dem Hauſe Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, zu einem weiteren Dritte! zur Vermehrung des Grundſtocks und zum letzten Drittel zu verſchiedener Verwendung dienen ſollten, waren u. a. der Juſtizrat Dr. Forkel und ein Bankier in Koburg eingeſetzt worden. Nach dem Tode Leopolds machte der belgiſche Staat Anſpruch auf die Stiſtung und die beiden genannten Verwaltungsmitglieder, die inzwiſchen verſtorben ſind, gaben die ganze Stiftung bis auf einen Reſt von 1,1 Millio⸗ nen an den beigiſchen Staat heraus; vermutlich ſind. Beſte⸗ chungen mit unterlaufen. Die neuen Verwaltungsratsmitglieder. in Koburg haben nun auf Rückgabe der Stiftung Klage erhoben, da Forkel und der Bankier nicht berechtigt geweſen Stiftung an den belgiſchen Staat auszufolgen. Zunächſt wurde ein Teilbetrag von 2,6 Millionen Mark eingeklagt, da nach der Beſetzung Belgiens jetzt die Möglichkeit beſteht, die wider⸗ rechtlich abgenommene Stiftung zurückzuerhalten. Vor der drit⸗ ten Zivilkammer des Landgerichts in Koburg fand nun am Mittwoch voriger Woche die Verhandlung ſtatt. Das Gericht be⸗ zweifelte aber die Berechtigung des neuen Verwaͤltungsrats zur n und beſchloß zunachſt weitere Erhebungen an⸗ zuſtellen. 5 0 Bankdiebe. Im Gaſthof„Stadt Wien“ in München wurde der Bankbeamte Fritz Stephan aus Berlin, der bei der Dis⸗ kontogeſellſchaft etwa eine Million veruntreut hatte, mit der Das Pagr hakte Verwal⸗ ſeien, die 3 107 000 Mark ver ſich; der Neſt des Geldes ſoll in Bad Tolz, wo es ſich zuvor aufhielt, verborgen ſein.— Der 19jährige Banklehrling Max Queiſer in Berlin wurde in der Uniform eines bayeriſchen Offiziers verhaftet. Von 13000 Mark, die er geſtohlen, trug er noch 300 Mk. bei ſich. N 0 Die ruſſiſchen Gefangenenlager. In keinem der uns feind⸗ lichen Länder find die Verhältniſſe für die deutſchen Kriegsge⸗ fangenen ſo mißlich wie in Rußland, und dabei iſt es ſchwer, unſeren dort in Gefangenſchaft befindlichen Vätern, Brüdern und Söhnen durch Ueberſendung von Geld oder Waren ihre harte Lage zu erleichtern, weil bei uns vielfach die Kenntnfs der Wege ſehlt, wie die Sendungen zu behandeln ſind. Hier hat nun der Hamburgiſche Landesverein vom Roten Kreuz Ahilfe geſchafft durch eine im Verlage von E. Friedrichſen u. Tie. in Hamburg erſchienene„Karte vom Europ. und Aſiatiſchen Ruß⸗ land“ die alle Orte verzeichnet, in denen ſich Kriegsgefangene und zurückbehaltene Zibilperſonen beſinden. Daneben iſt der Karte ein Schriftchen beigegeben, das alle Vorſchriſten über die Sendungen an Kriegsgefangene enthält. Karte und Schriftchen find für Mk. 2.— vom Verlag L. Friedrichſen Hamburg zu beziehen. 0 — Wink für Schüler und Eltern. Bei Schul⸗ kinderunterſuchungen hat ſich in den letzten Jahren her⸗ ausgeſtellt, daß bei vielen Kindern infolge des einſei⸗ tigen Tragens von ſchwerbepackten Schultaſchen oder Map⸗ pen Rückgratsverkrümmungen ſich eingeſtellt haben. In den neuen Schulordnungen ſüddeutſcher Mittelſchulen wird daher ausdrücklich gewünſcht, daß die von der Volks⸗ ſchule in die Mittelſchule übertretenden Kinder wenig⸗ ſtens noch einige Jahre den Schulranzen tragen ſollen, der, über den Rücken gehängt, den Körper gleichmäßig belaſtet und den Bruſtkorb dehnt, während die Schul⸗ taſche, in der Hand getragen oder über eine Schulter gehängt, den jugendlichen Körper einſeitig belaſtet und ſomit zu Rückgratsverkrümmungen und anderen Beein⸗ trächtigungen der Körperentwicklung führen kann. VeranteorIIſch für De Hen Gg. Amen eee A LXTTL¶TLLLLLLLLLULUUULUUIUIUUIILLILILI 5 Louis Landauer, Mannheim QI, Nr. 1: Telefon 1838: Breitestr. 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J. unser treuer Sangesbruder Adam Eekert Musketier im Infanterie-Regiment Nr. 170. Im Alter von 21 Jahren wurde er von uns weggerissen. 5 Es ist der 7. unserer Sänger der bis jetzt auf dem Felde der Ehre gefallen ist. Wir verlieren in Ihm einen unserer eifrigsten Sänger und werden ihm jederzeit ein Ehrendes Andenken bewahren, Der Vorstand. Eingetroffen Qauda Kàse per Pfund 1.68 IIIk. Greulich& Herschler Mannheim H 2, 1. Filiale: Seekenheim, Friedrichstr. 59 Crosse Auswahl Süsse und saure Bonbons Schokoladen Keks, Zwieback, Bisquitplätzle Himbeer und Citronensaft, Brausepulver Rot- und Weißwein, Cognak, Zwetschgenwassser Zigarren, Zigaretten, Tabak Gebrannten Kaffee, Malzkaffee, Kornfrank Kaffeersatz„Spiema“, Kakao und Tee, Marmeladen, Himbeer und Honigpulver empfiehlt Tusenstrasse 3) Math. Frey Tussenstrasze 39 .... T C ͤ ͤwvd0bcddßdß0b0ß0ßbßb0ßcßbßbbbbT. 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Im Anſchluß an unſere Verfügungen vom 19. Juni 1916 und 3. Juli 1910 werden die Bürgermeiſterämter in Kenntnis geſetzt, daß als Kommiſſionär des Kriegsaus⸗ ſchuſſes für pflanzliche und tierſſche Oele und Fette in Berlin das Getreidebüro der Bad. landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften hier nunmehr beſtellt iſt. Wegen der Verſendung der Oelſaaten haben ſich die an deſſen Unterkomiſſionäre, bezw. Sammelſtellen zu wen⸗ den. Als Sammelſtellen für Oelſaaten kommen in Frage: Die Getreidelagerhäuſer: Schefflenz, Buchen Mudau, Roſenberg, Eubigheim, Boxberg, Zimmern, Wertheim, —— Hüfingen, Engen, Riedöſchingen, der Landw. Konſum und 88 Abſatzverein Eppingen, der Landw. Conſum und Abſatz⸗ verein Meßkirch, Verbandslagerhaus Waldshut und die Kornhäuſer Grieſſen und Stühlingen. Die Hoͤchſtpreiſe ſind: für Raps(Winter⸗ und Sommer-) 60.— Mk. für Rübſen„ 5 57.50„ fur Hederich und Raviſon 40.—„ für Dotter 40.—„ für Mohn 85.—„ für Leinſamen 50.—„ für Hanfſamen 40.—„ für Sonnenblumenkernen 45.ä—„ für Senfſaat 50.— und werden kürt gute gesunde, trockene Saat von minde⸗ stens Durchschnitsbeschalfenheit der lo cer Ernte der gegend, aus der die Saat stammt, bezahlt. Für Ware von geringer Beſchaffenheit wird der dem Minderwerte entſprechende Preis vergütet. Feuchte oder klamme Oelſaaten müſſen vor Ablieferung erſt getrocknet werden, was am beſten durch dünnes Auf⸗ ſchütten in luftige und häufiges Umſchaufeln geſchieht. Die genannten Höchſtpreiſe verſtehen ſich für 100 Kg. Reingewicht frei nächſter Bahnſtation des Lieferungspflich⸗ tigen geliefert. Jeder Oelſaatenbeſitzer darf von ſeinen Erzeugniſſen 30 Kg. Oelfrucht zur Verwendung in der eigenen Haus⸗ wirtſchaft zurückbehalten. Alles andere iſt an den Kriegs ausſchuß abzugeben, bezw. durch Vermittelung der ſoeben genannten Stellen abzuliefern. Betragen die Vorräte bei Leinſamen mehr als fünf Doppelzentner, ſo dürfen davon bis zuns Doppelzeniner einbehalten werden. Das Getreidebüro ſtellt zur Verſendung der Oelſaaten eigene Säcke zur Verfügung. Wenn die Beförderung der Oelſaaten in Säcken erfolgt, die Eigentum der Lieferungspflichtigen ſind, dann ſind dieſe Säcke mit Anhängezetteln zu verſehen, aus denen deutlich der Name des Lieferers, Art und Menge des Sack⸗ inhalts hervorgeht. Nach Entleerung werden die Säcke frachtfrei zurückgeſandt. Das Gewicht der gelieferten Oelſaaten wird bei An⸗ kunft derſelben auf dem Lager der Empfänger(Lagerhal⸗ ter des K. A.) durch vereidigte Wieger feſtgeſtellt. Bahn⸗ amtliche Abwage iſt alſo nicht nötig. Für die Bezahlung der Oelſaaten iſt das durch die Lagerhalter des Kriegsausſchuſſes ermittelte Gewicht maß⸗ ebend. t Die Bezahlung erfolgt durch das Getreidebüro, ſobald denſelben das Gewicht durch die Lagerhalter aufgegeben und die Beſchaffenheit der Ware in Ordnung befunden wurde. Den Landwirten ſteht auf ihren Antrag auf je 100 kg. aus eigener Ernte abgelieferte Oelſaat die Rücklieferung von 35 kg. Oelkuchen(gleicher Art wie die gelieferte Saat) zu. Die Antragſteller müſſen ſich verpflichten, die Oel⸗ kuchen nur in ihrem eigenen Betriebe zu verwenden und ſie nicht weiter zu verkaufen. Die Anträge auf Oelkuchen ſind bei dem Getreidebüro einzureichen; ſie haben folgendermaßen zu lauten: Ich habe dem Kriegsausſchuß für Oele und Fette, Berlin durch Vermittlung der Kommiſſionäre: Getreidebüro der bad. land. Genoſſenſchaften Mannheim T zur Ablieferung gebracht und beantrage hiermit auf Grund der Bundesratsverordnung über den Verkehr mit Oel⸗ früchten die käufliche Ueberlaſſung von.. kg. Oel- kuchen zum Gebrauch in meiner eigenen Wirtſchaft. „o den 918. (Unterſchrift des Landwirts) VFC c Die Saat wurde von uns mit Fakture N. 3 in Rechnung geſtellt. % 0 T Kommiſſtonäre) Mannheim, den 11. Juli 1916. Groh. Heirksamt Abt. 1. gez. Stehle. !——....—— Vorſtehendes wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Mahlerlaubnisſcheine Pflanzer entweder unmittelbar an das Getreidebüro, oder 9. Mai ds. Is. verfügt. für Oelfrucht im Laufe der nächſten Woche auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 vormittags von 8 bis 12 Uhr erhältlich ſind. Seckenheim, den 14. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Wir machen auf die im Landwirtſchaftlichen Wochen⸗ blatt erſcheinenden Artikel„Heugewinnung bei ſchlechtem Wetter“ durch die Herſtellung von Heuzöpfen nach dem Vorſchlag von Profeſſor Geh. Hofrat Brauer aufmeikſam. Seckenheim, den 7. Juli 1916. i Hürgermeiſteramt J. V. Hoerner. Das Gr. Miniſterium des Innern hat mit Entſchlie⸗ ßung vom 2. ds. Mis. Nr. 22172 gemäߧ 29 Abſ. 2 P.⸗Str.⸗G.⸗B. die Erneuerung unſerer Anordnung vom Dieſe Anordnung lautet: Bekanntmachung. Die Aufrechterhaltung der Zucht innerhalb der heranwachſenden Jugend betr. Zur Aufrechterhaltung der Zucht innerhalb der heran⸗ wachſenden Jugend wird hiermit für die Landgemeiden und ſelbſtändigen Gemarkungen des Amtsbezirks Mann⸗ heim gemäߧ 29. P.⸗Str.⸗G.⸗B. mit ſofortiger Wirkſam⸗ keit folgendes angeordnet: 1. Das überlaute und beläſtigende Schreien u. Lärmen der Kinder unter 14 Jahren, das Herumbalgen und das Werfen mit Steinen oder anderen harten Gegenſtänden auf den Straßen und Plätzen iſt unterſagt. 2. Nach 8 Uhr abends dürfen Kinder unter 14 Jahren ohne Begleitung Erwachſener ſich nicht mehr im Freien aufhalten. 3. Gemeinſame Spiele und Anſammlungen der Kinder unter 14 Jahren außerhalb der Häuſer nach eingetretener Dunkelheit ſind verboten. 4. Das Rauchen durch jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt verboten. 5 5. Die Abgabe lentgeltliche oder unentgeltliche) von Tabak, Zigarren oder Zigaretten an jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt unterſagt. 6. Eltern, Vormünder oder Stellvertreter ſind ver⸗ pflichtet für die Einhaltung vorſtehender Anordnungen durch ihre Kinder und Schutzbefohlenen Sorge zu tragen. Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 6 Wochen geahndet. Mannheim, den 9. Juni 1916. Großh. gezirksamt.— Abt. 4. Koch. — Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. ö Seckenheim, den 28. Juni 1916. VBürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Ueber die von uns beſchaffte den Händlern zum Ver⸗ kauf überwieſene Vollkoſt liegen folgende Koe hrezepte r: 1. Schäle 3—4 große rohe Kartoffeln und ſchneide fie in dünne Scheiben. Wer gelbe Rüben liebt, ſchneide 5—6 mittlere auch in dünne Scheiben und koche belde mit Waſſer zuſammen, bis ſte ziemlich weich ſind. Hierauf ſchütte die 100 Gramm Miſchkoſt, die mit Waſſer dünn verrührt ſind, in die erſte Maſſe. Laſſe die Geſamtmaſſe noch ½ Stunde kochen und ſchmelze dann die Suppe mit Schmalz oder Butter nebſt Peterſilien ab.. Laſſe Schmalz oder Butter heiß werden, füge dann zwei ſtarke Eßlöffel Grießmehl bei, dann gehackte Peterſilien und Zwiebel. Dieſes zuſammen wird hellgelb geröſtet und mit Waſſrr abgelöſcht, dann ½¼ Stunde gekocht. Hierauf ſchütte die 100 Gramm Miſchkoſt, die mit Waſſer dünn verrührt ſind, in die Maſſe und laſſe die Geſammtmaſſe noch ½ Stunde Koch. vs kochen. Seckenheim, den 11. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Koch. Kartoffelverkauf. Alle Kartoffel, ſowohl der alten als auch der neuen Ernte ſind be⸗ schlagnahmt, und darf ein dirckter Verkauf derſelben überhaupt nich! ſtattfinden. Es dürfen alſo weder an hieſige Einwohner, noch nach auswärts alte oder neue Kartoffel verkauft werden. Lediglich iſt das Bürgermeiſteramt zum An⸗ und Verkauf zuſtändig. Seckenheim, den 10. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.; Hoerner. Koch. 0 N 27