7 J e 4 Touvent durch Feuer zerſprengt. ..cc Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. 2 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. —— nenbruch 77 T 2 4 7 0 Kriegs Hronik 1915—— SSS—— SS c 19. Juli: Kämpfe bei Souchez, zwiſchen Oiſe und den Argonnen und auf den Maashöhen mit kleinen örtlichen Erfolgen fur die Deutſchen. — Die deutſchen Truppen beſetzen in Kurland Windau und Tukkum. — Zwiſchen Piliea und Szkwa ziehen ſich die Ruſſen auf den Narew zu⸗ück, ebenſo blieben ſie zwiſchen Weichſel und Pilica im Abzug nach Oſten. — Bei Sienno wurde die Front der Ruſſen von der Armee des Generaloberſten von Woyrſch durchbrochen. — Heftige Kämpfe zwiſchen Weichſel und Bug, die mit einer ſchweren Niederlage der Ruſſen endeten. — Im Görziſchen beginnen die Italiener wieder heftige An⸗ griffe, die alle abgeſchlagen wurden. — Dem König von Bayern wird der preußiſche Feld⸗ marſchallſtab überreicht. Der Weltkrieg. Der heutige Tagesbericht iſt wieder ziemlich mager. Aus ihm geht nur ſoviel hervor, daß es den Engländern nicht gelungen iſt, den geſtrigen Erfolg weiter auszu⸗ bauen; ihre groß angelegten Angriffe gegen Pozieres brachen unter großen Verluſten zuſammen, ebenſo wur⸗ den die Vorſtöſſe der Franzoſen gegen Biaches und das heißfſumſtrittene Maiſonette⸗Barleux abgewieſen. Die enorme Höhe der feindlichen Verluſte wird von eng⸗ liſchen Berichterſtattern nunmehr unumwunden zugege⸗ ben; ſie ſollen denjenigen der Ruſſen kaum mehr nach⸗ ſtehen. Für den Umfang, den die Anſtrengungen unſerer Gegner annehmen, iſt es bezeichnend, daß in der Cham⸗ pagne jetzt auch ruſſiſche Truppen feſtgeſtellt wurden, die in ruſſiſcher Uniform kämpfen, aber mit franzöſiſchen Gewehren ausgerüſtet ſind. In den Stellungen, die wir vor einiger Zeit nahmen, fanden wir u. a. KAußerordent⸗ lich kunſtvoll ausgebaute Unterſtände, die in ſtarker Be⸗ tonierung für ganze Bataillone ausgerüſtet waren und in denen wir große Vorräte eroberten.— Im Oſten ſind derzeit noch Teilkämpfe zu verzeichnen. Auf ei⸗ nem Teil der ruſſiſchen Front, der etwa ein Viertel der ganzen Linie ausmacht, haben die Ruſſen nach den Angaben eines neutralen Berichterſtatters in der Zeit von nicht ganz vier Wochen etwa 500 000 Mann ver⸗ loren. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. TB. Poris, 18. Jull. Amtlicher Bericht von geſtern 0 Zwischen Oiſe und Aisne wurde eine ſtarke deutſche Erkundungsabteilung an den Zugängen von Moulin⸗ſous⸗ In der Champagne wurde ein deutſcher Handſtreich auf einen Schützengraben des ruſſiſchen Abſchnitts durch einen Gegenangriff mit Verluſten zurückgewor⸗ fen. An der Front von Verdun war die Nacht verhältnismäßig ruhig, ausgenommen an der Höhe 304, wo das Gewehrfeuer lebhaft war. Weſtlich von Fleury machten franzöſiſche Truppen⸗ teile einige Fortſchritte und bemächtigten ſich dreier Maſchinen⸗ gewehre. In Lothringen verſuchten die Deutſchen nach einem ziem⸗ lich ausgedehnten Bombardement zwet Angriffe auf die Stel⸗ lungen in der Gegend von Han 0 7) ſüdöſtlich von Nomeny. Sie wurden zurückgeſchlagen N zurück. Auf t hat ſich ni. 5 8 25 Abend 3 Kumpſtätigleit war noch behindert durch anhaltenden Regen und durch Nebel. Von der engliſchen Front iſt heute nichts wichtiges zu melden. Im Laufe einiger örtlicher efechte machten wir eine Anzahl neue Gefangene. Die Ge⸗ ſamtzahl der unverwundeten deutſchen Gefangenen erhöhte ſich auf 189 Offiziere und 10 779 Mann. Die feindlichen Verluſte an Artillerie ſind noch bedeutender, als Veſiz erſten Berichte meldeten. Das augenblicklich in unſerem Beſitz befindliche Ma⸗ terial beläuft ſich auf 5 achtzöllige und 3 jechzöllige Haubitzen, 4 ſechszöllige Geſchütze, 5 andere großkalibrige Geſchütze, 37 Jeldgeſchüge, 30 Grabenhaubitzen, 66 Maſchinengewehre und mehrere Tauſend Munitionsladungen aller Art. In die Liſte iſt nicht einbegriffen eine große Zahl noch nicht eingebrachter eſchütze, ohne alle die zu zählen, die unſer Feuer zerſtört gat und die der Feind zurückließ. 6 ö er Artilleriekampf in der Gegend von Souville an. Die Zahl der von uns im Abſchnitt von Fleury ſeit dem 15. gemachten Ge⸗ angenen beträgt ungefähr 200. Auf dem übrigen Teil der — 5 war der Tag verhältnismäßig ruhig. Es herrſchte ein tter. 8 ä t: Der Tag verlief an der bel⸗ giſchen Front ruhig, mit usnahme von Zerſtörungsfeuer, das unſere Artillerie in der Gegend von Hetſas und Boe ſinghe aus⸗ führte und das an den feindlichen Werken ſchweren Schaden anrichtete. N Der engliſche Tagesbericht. WB. London, 17. Juli. General Haig meldet: Von unſeren Truppen ſind weitere bedeutende Erfolge 5 den. Nordweſtlich von dem Gehölz von Bazentin⸗le⸗Pelit ſtürm⸗ ten wir die zweite deutſche Linie und nahmen die N in einer Ausdehnung von 1500 Dards. Die große Zahl von To⸗ ten in dieſem Aoſchnitt beweiſt, wie ſehr ſchwere Berluſte der Feind erlitten hat, seitdem unſer Vormarſch begann. Oeſtlich von Congueval erweiterten wir noch die Breſche in der zweiten deut⸗ Auf dem rechten Ufer hält Hmisblaft der Bürgermeisterämfer Seckenheim, IHuesheim, Mearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Seckenheim, Ilittwuchk, den 19. Ini 1918. der russischen An chen Linie durch vie Einnahme der deutſchen Geſchützſtellung Waterloo⸗Farm. An unſerer linken Flanke nahmen wir in Ovillers⸗la⸗Boiſelle, wo ſeit dem 7. Juli andauernd Nahkämpfe ſtattfanden, die übrig gebliebenen Bollwerke des Feindes mit 2 Offizieren und 124 Mann der Garde, die die Ueberbleibſel der tapferen Beſatzung bildeten. Das ganze Dorf iſt jetzt in unseren Händen. 5 beinaufhörächer Regen und dichter Nebel hinderten wieder die Gefechtstätigkeit. Es iſt nichts wichtiges von heute zu mel⸗ den. Infolge örtlicher Gefechte ſtieg die Zahl der Gefangenen und erreichte bisher eine Höhe von 189 Offizieren und 10 779 Mann„An Geſchützen wurden genommen, einſchließlich 17 ſchwe⸗ rer, 37 Feldgeſchüße und viele andere, die noch nicht gezählt ſind. Unter den ſchweren Geſchützen befinden ſich 5 achtzöllige und 3 ſechszöllige Haubitzen, 4 ſechszöltige und 5 andere ſchwere Geſchütze. Außerdem wurden noch erbeutet: 30 Grabenmörſer, 66 Maſchinengewehre und viele Tauſende von Ladungen an Ge⸗ ſchützmunition. Viele Geſchütze hat außerdem der Feind zerſtört zurückgelaſſen. Die engliſchen Verluſte. GKG. Baſel, 18. Juli. Schweizer Blätter erfahren indirekt aus London, daß nach den amtlichen Liſten Eng⸗ land ſeit Beginn der großen Offenſive 2600 engliſche und 650 kanadiſche Offiziere, insgeſamt 3250 durch Tod ver⸗ loren hat. Wenn man annimmt, daß bei einer Kom⸗ pagnie auf je einen Offizier 80 außer Gefecht geſetzte Mannſchaften entfallen, ſo läßt ſich demnach die Ge⸗ ſamthöhe der engliſchen Verluſte ſeit Beginn der Offen⸗ ſive bis jetzt auf 260 000 Mann berechnen. Der Krieg zur See. Kundgebung für den Tauchbootkrieg. München, 16. Juli. In einer von Tauſenden be⸗ ſuchten Verſammlung im Löwenbräukeller wurden nach einer Rede des Landtagsabgeordneten Dr. Schlittenbauer Entſchließungen an den König Ludwig und den Kaiſer angenommen, in denen rückſichtsloſe Bekämpfung der Engländer mit den äußerſten Mitteln verlangt wurde. Berlin, 18. Juli.(Amtlich.) Am 11. Juli hat eines unſerer Unterſeeboote die Eiſenwerke von Seaham an der engliſchen Oſtküſte beſchoſſen. In der Zeit vom 10. bis 14. Juli ſind an der engliſchen Oſtküſte durch unſere Unterſeeboote 7 engliſche Fiſchdampfer und 2 Fi⸗ ſcherfahrzeuge vernichtet worden. Berlin, 18. Juli.(Amtlich.) Am 17. Juli grif⸗ fen 3 ruſſiſche Flugzeuge einen Teil unſerer leichten See⸗ ſtreitkräfte am Eingang zum Rigaiſchen Meerbuſen an und warfen ohne Erfolg Bomben ab. Durch unſer Ab⸗ wehrſener wurde ein Flugzeug abgeſchoſſen, die beiden anderen wurden vertrieben. Dragör, 17. Juli. Die Deutſchen brachten heute nachmittag ſüdlich Dragör drei ſchwediſche Dampfer mit Papiermaſſe und einen amerikaniſchen Viermaſtſchooner, vermutlich mit Petroleum, auf. Die Schiffe wurden nach Swinemünde geführt. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 18. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 18. Juli 19162 Ruſfſiſcher Kriegsſchauplaß: In der Bu⸗ kowina und im Raume nördlich des Prislop⸗Sattels ver⸗ lief der geſtrige Tag ohne nennenswerte Begebenheit. Bei Zabie und Tatarow drückten die Ruſſen unſere vorge⸗ ſchobenen Poſten zurück. Angriffe auf unſere Hauptſtel⸗ lung ſcheiterten unter großen feindlichen Verluſten. Auch nördlich von Radziwillow und ſüdweſtlich von Luck wur⸗ den feindliche Vorſtöße abgewieſen. Der ruſſiſche Tagesbericht. WTB. Petersburg, 18. Juli. Amtlicher Bericht vom 17. Juli 1916 mittags. Weſtfront: Wolhynien: In der Gegend öſtlich und ſüdöſtlich des Fleckens Swiniuchy brachen die tapferen Truppen des Generals Sacharow den Widerſtand des Feindes. Im Gefecht beim Dorfe Puſtonyty(10 Kilometer ſüdöſtlich Swiniuchy) machten wir mehr als 1000 deutſche und öſterreichiſche Soldaten zu Gefangenen und eroberten 3 leichte und 2 ſchwere Geſchütze, ſowie Maſchinengewehre, außerdem zahlreich? andere Beute. In bieſen Kämpfen wurde der tapfere General Wladimir Dragomirow durch einen Schrapnellſpitter am Bein verwundet. In der Gegend der unteren Lipa ſchreitet unſer Angriff erfolgreich fort. Der Feind leiſtet hier heſtigen Widerſtand. In den Kämpfen in dieſer Gegend machten unſere Truppen 236 Offiziere, 5872 Soldaten zu Gefangenen und er⸗ beuteten 24 Geſchutze, darunter 12 ſchwere, 14 Maſchinenge⸗ wehre und einige Taujend Gewehre und anderes Material. Außer⸗ dem machten wir hier noch 51 Offiziere, 2165 Soldaten zu Ge⸗ fangenen. Die Geſamtſumme der in den Gefechten in Wolhy⸗ nien am 16. Juli gemachten Gefangenen iſt auf etwa 317 Of⸗ fiziere, 12637 Soldaten geſtiegen. Die Beute hat ſich auf 30 Geſchütze, darunter 17 ſchwere, zehnzentimeter Kaliber, ſowie ſechs⸗ und nrunge i„ eine große Anzahl Maſchinengewehre und eine Menge anderer Beute erhöht.— In der Richtung Kir⸗ li⸗Baba an der transſylvaniſchen Grenze beſetzten unſere Truppen eine Reihe von neuen Höhen.— J der Gegend von Riga finden auf beiden Seiten Gefechte ſtatt, die für uns gün⸗ ſtig verlaufen. Wir eroberten 5 Gräben und machten Gefangene.— Kaukaſus: Die Offenſive des rechten Flü⸗ gels der Kaukaſusarmee iſt in der Entwicklung. Die Kuban⸗ doſaken, die der Kolonne des Generals Gornoſtajew angehö⸗ ren, hatten am 16. Juni(7) einen beoeutenden Erfolg. Die Türken verließen in aller Eile Baiburt und Ort in Brand. griffe ſetzten dieſen en- . Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei Efterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. eee 18. Jahrgang or Riga. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 18. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 18. Juli 1916: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Im Ort⸗ ler⸗Gebiet wurde ein feindlicher Angriff auf das Thunwie⸗ ſer Joch abgewieſen. Die Stadt Riva, unſere Front zwiſchen dem Borcola⸗Paß und dem Aſtach⸗Tal, ſowie einzelne Abſchnitte in den Dolomiten ſtanden unter leb⸗ haftem Artilleriefeuer. An der Kärntner Front dauern die Geſchützktämpfe im Fella⸗ und Raiblerabſchnitt fort. Auch Malborghet wurde nachts von der italieniſchen Ar⸗ tillerie beſchoſſen. Im Fratten⸗Graben(nordweſtlich von Pontebba) war abends ſtarker Gefechtslärm hörbar. Von unſerer Seite befanden ſich dort keine Truppen im Kampf. An der Iſonzofront entwickelte die feindliche Artillerie, namentlich gegen den Görzer Brückenkopf, eine regere Tätigkeit. Der türkiſche Krieg. WTB. Kon antinopel, 18. Juli. Das Haupt⸗ quartier teilt mit: Von der Irakfront und aus Perſien liegen keine Nachrichten von Bedeutung vor.— Im Kaukaſus iſt die Lage auf dem rechten und linken Flü⸗ el unverändert. Südlich vom Tſchorok im Abſchnitt des Zentrums verloren die Angriffe der Ruſſen, die ge⸗ waltige Verluſte infolge unſerer kräftigen Gegenſtöße er⸗ litten haben, in den den Tagen ihre Heftigkeit. Am 16. Juli war ſen udliche Flieger 10 Brandbom⸗ ben in der(een ines Haſpitals und bei Sanitäts⸗ baracken bei Gallipoli ab. Sie verurſachten aber keinen anderen Schaden, als einige zerbrochene Fenſterſcheiben. Ein feindlicher Flieger, der am Nachmittag erſchien, wurde durch unſer Feuer außerhalb der Meerenge vertrieben. An den anderen Fronten iſt keine Veränderung einge⸗ treten. e 72 Neues vom Tage. Einigungsverſuche in der Sozialdemokratie. Berlin, 18. Juli. Wie das„Berl. Tageblatt“ be⸗ richtet, laden Adolf Braun(Nürnberg) und der Reichs⸗ tagsabgeordnete Emanuel Wurm(Berlin) zu einer Kon⸗ ferenz zwecks Einigung in der Sozialdemokra⸗ tiſchen Partei nach Nürnberg ein. Wie die„Internatio- nale Korreſpondenz“ hört, ſtehen die führenden Perſön⸗ lichkeiten beider Lager der Sache ſehr zweifelnd gegen⸗ über. Es verlaute, daß die äußerſte Linke überhaupt nicht eingeladen ſei.: Kiel, 18. Juli. Die rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaft⸗ liche Fakultät der Univerſität Kiel ernannte den Admi⸗ ral Scheer zum Ehrendoktor der Rechts- und Staats⸗ wiſſenſchaften, ſowie die Herren: Dr. Guſtav Krupp v. Vohlen⸗Halbach und Alfred Lohmann in Bremen zu Doktoren der Staatswiſſenſchaften. Deutſche Gefangene in England. London, 18. Juli. Im Oberhauſe führte der Ober⸗ zahlmeiſter, Lord Newton, in Beantwortung einer Frage aus, daß einſchließlich der jüngſten Gefangennahmen ſich 20 000 deutſche Soldaten und Seeleute in engliſchen Hän⸗ den befänden. Eine beträchtliche Anzahl deutſcher Ge⸗ fangener ſei nach Frankreich zum Löſchen von Schiffen geſandt worden. Dieſe Anordnung hatte eine mißliche Folge, inſofern die deutſche Regierung Anlaß zur Ver⸗ geltung genommen habe. Eine größere Anzahl eugli⸗ ſcher Mannſchaften ſei nach dem beſetzten Gebiete in Ruß⸗ land geſandt worden, wo ſie in den Häfen von Libau und Windau verwandt werden. Es bleiben noch 10 000 bis 12000 unbeſchäftigte militäriſche Gefangene in un⸗ ſeren Händen. Dazu kommen etwa 32 000 bürgerliche Gefangene. Es ſei ein neues Lager in der Errichtung begriffen, wo eine Anzahl Gefangener mit Maſchinen⸗ arbeit von beſonderer techniſcher Art beſchäftigt werden ſoll, die jedoch keinerlei Zuſammenhang mit den Kriegs⸗ handlungen aufweiſe. Petersburg, 18. Juli. Das Finanzminiſterium teilt mit, daß es gelungen ſei, von England und Frank⸗ reich eine Anleihe von 5 Milliarden Rubel zu erhalten. Paris, 18. Juli. Hier wurde ein Verband für Sparſamkeit gegründet, der ſeine Werbetätigkeit über ganz Frankreich ausdehnen will. Lebensmittelteuerung in der Schweiz. Bern, 18. Juli. Nach amtlicher Feſtſtellung, die ſich auf Erhebungen an 27 Orten der Schweiz ſſützt, ſind ſeit April 1914 die Lebensmittel ſtark im Preiſe geſtiegen und zwar Brot um 41 v. H., Ochſenfleiſch 37,6 v. H., Milch 10,6 v. H., Butter 30,5 v. H., Eier 54,8 v. H., Kartoffeln 104,8 v. ö Der Brand von Tatoi. 8 Paris, 18. Juli. Petit Pariſien meldet aus Athen: Es ſind drei neue Leichen im Walde von Tatoi aufgefun⸗ den worden. Die Zahl der Verwundeten beträgt unge⸗ fähr 200. Ein neuer Brand brach im Walde von Ki⸗ netta aus. Der Schaden iſt beträchtlich. Ein dritter Brand brach im Wald von Vilia auf dem Citheron aus. Der Wald wurde vollſtändig vernichtet. Deutſchland und Italien. Aus„beiliger Selbſtſucht“ hat Italien am 23. Mai 1915 an Oeſterreich den Krieg erklärt. Es wollte, wie in hochtönenden Worten verkündet wurde, alle dieje⸗ nigen Gebiete der Donaumonarchie, wo italieniſch ſpre⸗ chende Menſchen wohnen, und die es mit einer Unver⸗ ſchämtheit ohnegleichen ſeit 1866 als das„unerlöſte Ita⸗ lien“ zu benennen pflegte, durch Waffengewalt an ſich bringen. Italien verſtand unter dieſen„unerlöſten Ge⸗ bieten“ außer einem großen Teil Tirols alle diejenigen Gebiete Oeſterreich⸗-Ungarns, die am Adriatiſchen Meer liegen, alſo vor allem Iſtrien mit Görz und Gradiska und Dalmatien. Das Adriatiſche Meer ſollte„unſer Meer“ d. h. eine italieniſche See werden. Mit Deutſchland wollte Italien anſcheinend in Frie⸗ den weiterleben; es erfolgte keine amtliche Kriegserklä⸗ rung, obgleich deutſche Reichsangehörige in ganz Ita⸗ lien den ſcheußlichſten Mißhandlungen ausgeſetzt waren, deutſches Eigentum zerſtört und die in italieniſchen Hä⸗ fen ankernden deutſchen Schiffe kurzerhand beſchlag⸗ nahmt wurden. Wir haben ſchon früher darauf hingewie⸗ ſen, daß es gewichtige Gründe ſind, die Italien von der Ausdehnung des Kriegszuſtandes auf Deutſchland abhal⸗ ten mußten, denn die ganze wirtſchaftliche und poli⸗ tiſche Zukunft Italiens ſteht und fällt mit dem Verhält⸗ nis der beiden Länder zu einander. So widerſtand Ita⸗ lien beharrlich dem engliſch-franzöſiſchen Drängen, guch an Deutſchland den Krieg zu erklären. Aber ſchließ⸗ lich war England eben doch der Stärkere. Miniſterprä⸗ ſident Salandra mußte gehen und die ganze italieniſche Politik wurde dem von England bezahlten Son nino in die Hände geſpielt, für den es nationale Intereſſen in dem Sinne, wie ſie immerhin Salandra noch ver⸗ trat, nicht gibt. 1 Mit dem Wechſel im Miniſterium war nichts an⸗ deres beabſichtigt, als den Willen Englands zur Geltung zu bringen. Es wird nun alles mögliche hervorgeſucht, um zu„beweiſen“, daß Deutſchland ſich„unfreundlich“ zu Italien ſtelle und die„Ehre Italiens“ entſprechende Gegenmaßregeln erfordere. So ſollen deutſche Banken auf Anweiſung des Auswärtigen Amts ſich weigern, an italieniſche Staatsangehörige Guthaben auszubezahlen, wie wenn ſie Angehörige feindlicher Staaten wären. Den deutſchen Berufsgenoſſenſchaften wird vorgewor⸗ fen, daß ſie die den italieniſchen Staatsangehörigen zu⸗ kommenden Arbeiterpenſionszahlungen eingeſtellt haben uſw. Aber alle dieſe Maßregeln von deutſcher Seite ſind in Wirklichkeit Gegenmaßregeln gegen ein Gebah⸗ ren, das Italien ſchon ſeit mehr als einem Jahr gegen deutſche Staatsangehörige in Uebung gebracht hat. Alſo die Sache verhält ſich gerade umgekehrt. de, Zum Ueberfluß berichtet der„Berliner Lokalanzei⸗ ger“, daß am 21. Mai 1915, alſo zwei Tage vor der italieniſchen Kriegserklärung an Oeſterreich, zwiſchen Deutſchland und Italien ein Vertrag abgeſchloſſen wor⸗ den ſei, der beide Staaten verpflichtete, für die Dauer des Kriegs Rechte und Eigentum der gegenſeicigen Staats⸗ angehörigen zu ſchützen auch für den Fall, daß zwiſchen beiden Staaten ſelbſt der Krieg entbrennen ſollte. Wie die deutſche Diplomatie angeſichts des ſchmählichſten Treubruchs Italiens mit dieſem Land überhaupt noch einen derartigen Vertrag abſchließen konnte, iſt eines „der vielen Rätſel des„Berliner Optimismus“, und je⸗ denfalls hatte man in Deutſchland kein Recht, über die Nichteinhaltung des Vertrags durch Italien ungehal⸗ ten zu ſein; lange genug hat es gedauert, bis Deutſchland ſich zu den Gegenmaßregeln entſchloß. Aber das nur nebenbei. Auf der Wirtſchaftskon⸗ feren; iſt es offenbar gelungen, die italieniſchen Ver⸗ treter über die Bedenken eines Bruchs mit Deutſchland hinwegzutäuſchen; über die künftige Verſorgung Ita⸗ liens mit Kohlen, den Abſatz ſeiner Weine und Südfrüch⸗ te, die Beſchäftigung ſeiner überſchüſſigen Arbeitskräfte dürften ſie die beruhigendſten Verſprechungen erhalten haben. Ein bekanntes Wort ſagt: Was England ver⸗ —— * Englands Verrat— deutſche Tat. 0 Roman ais der Zeit des Weltkriegs i, e von M. Blank. 20. Jortſetzung.(Unberecht. Nachdr. verboten,) Als er dann wieder nach dem Quartier zurückge⸗ kehrt war, wurde er ſofort angerufen.* „Schon zurück, Lambroiſe? Bereits ausgeträumt?“ „Ja, Bernard! Es war heute bald vorbei.“ „Bernard war der einzige Kamerad, mit dem Lam⸗ broiſe einen engeren Zuſammenſchluß geſucht hatte, mit dem er ſich verſtand, der zwar noch nie von ſeiner eige⸗ nen Vergangenheit geſprochen hatte, aber wohl auch eine Jugend hinter ſich wußte, die ein ſolches Schickſal kaum hätte ahnen oder vorausſehen laſſen. 5 „Warum?“ f „Haſt du das Neueſte nicht gehört?“ 4 „Nein!“ e i „Es iſt Krieg mit Deutſchland.“ Da pfiff Bernard vor ſich hin, ohne aber zu ant⸗ worten. 8 75 Und Lambroiſe fügte noch hinzu: „Frankreich, Rußland und England kämpfen ver⸗ eint gegen Deutſchland.“ 1 „Chrenvoll für Deutſchland. Aber nun begreife ich auch, warum man Spione erſchießt. Mich trifft für dieſe Nacht die Wache bei einem deutſchen Spion, der morgen früh erſchoſſen werden ſoll,— keine ehren⸗ volle Aufgabe, wenn man von den Kämpfen von Tidi⸗ kelt zurükkommt. Aber was läßt ſich machen? Wir ſind ſchon zu Maſchinen geworden.“ „Ein Deutſcher? Weißt du das?“— „Ja! Ich habe auch ſeinen Namen gehört, der allerdings nicht ſonderlich dieutſch klingt: Ruisdaelen! Ich hätte dabei eher an einen Holländer gedacht.“ „Wie? Wie ſagteſt du, daß er heißt?“ „Ruisdaelen, Pier Freiherr von Ruisdgelen. Ein richt, das beyall es immer. Vielleicht mochten die Ilaliener ſich auch an die Langmut und Gutmütig⸗ keit der Partner im Spiel erinnern, wovon ſie ſchon 0 viele Proben kennen gelernt hatten— kurz, ſie wollten es jetzt wagen, dem engliſchen Druck nachgebend, die „Einheitlichkeit der Aktion auf einer einheitlichen Front“ vervollſtändigen zu helfen. Der Zeitpunkt iſt von England nicht ſchlecht gewählt. Auf allen Seiten iſt der große Entſcheidungskampf ent⸗ brannt. Da muß die Kriegserklärung Italiens an Deutſchland von vernichtender Wirkung ſein, zum min⸗ deſten wird der moraliſche Eindruck in der ganzen Welt von größter Bedeutung ſein. Und ſo ſucht nun Son⸗ nino die Sache bereits einzufädeln. Im letzten Miniſter⸗ rat regte er an, alles in Italien befindliche Eigentum deutſcher Staatsangehöriger zu beſchlagnahmen. Das wäre natürlich ein Kriegsfall. Wie aber, wenn die große Offenſive, wozu alle Ausſicht vorhanden iſt, verpufft, wenn ſie ergebnislos zuſammenbricht? Italien hat ſeither gegen Oeſterreich⸗ Ungarn allein wenig Seide geſponnen, wenn es mit einigen deutſchen Diviſionen noch zu kämpfen haben wird, werden ſeine militäriſchen Ausſichten nicht beſſer werden. Und über die wirtſchaftlichen Proſpekte nach dem Kriege, in dem Deutſchland hoffentlich alle„Sen⸗ timentalität“ tatſächlich und wirklich verlieren gelernt hat, bedarf es keines Wortes. Es iſt daher kein geringes Wagnis, das Italien jetzt, wie es ſcheint, auf ſich neh⸗ men will. Ganz ausgeſchloſſen iſt es ja nicht, daß einige neutrale Blätter Recht hätten, die behaupten, bis zum völligen Bruch werde es die italieniſche Regierung nicht kommen laſſen, ſie beabſichtige vorläufig nur ei⸗ ner ruck aut Deutſchland auszuüben, von dem man ſich wengiſtens einen moraliſchen Erfolg verſpreche. Aber es bleibt gefährlich, jetzt, wo überall Minen liegen, mit dem Feuer zu ſpielen. Ueberdies hat Italien zu irgendwelchem Druck auf Deutſchland gar keine Veran⸗ laſſung, es ſei denn, daß es damit eigene Schuld ver⸗ decken wollte; ſchließlich aber könnte auch Deutſchland die Geduld ausgehen.— Italien hat ſein Schickſal in der Hand, es mag tun, was es nicht mehr laſſen kann. Die Folgen werden nicht ausbleiben. Baden. Karlsruhe, 18. Juli.(Eine badiſche Ge⸗ meinde in Venezuela.) Anfang der 1840er Jahre iſt an den ſüdlichen Abhängen der Küſtenkordilleren zwiſchen der Stadt La Victoria und dem Hafenplag Maya eine badiſche Gemeinde gegründet worden,— Tovar benannt, nach dem Manne, welcher den Landſtrich für die Anlage einer deutſchen Kolonie zur Verfügung geſtellt hatte. Durch einen italieniſchen Geographen und den für dieſen arbeitenden Kupferſtecher A. Bonitz aus Endingen(Amt Emmendingen) gelang es, die Be⸗ ſiedelung mit Badenern aus der Freiburger Gegend her⸗ beizuführen; ſie ſtammten zumeiſt aus 155 Orten Her⸗ belzheim, Wyhl und Endingen und waren Kleinbauern und Handwerker. Raſch aufblühend iſt die deutſche Ge⸗ meinde ſpäter durch die ſtaatlichen Umwälzungen, Erd⸗ beben und Seuchen wieder zurückgegangen. Sie hat ſich aber— auch durch das Verbot von Miſchehen— in den 7 Jahrzehnten ſeitdem gut deutſch gehalten und rein alemaniſch in der Mundart ihrer Bewohner, und ihre deutſche Geſinnung insbeſondere auch während des gegenwärtigen Krieges, nach Bericht der kaiſerlichen Ge⸗ ſandtſchaft in Caracas durch reiche Spenden für das Rote Kreuz betätigt. Der Gebrauch der deutſchen Schrift⸗ ſprache hat ſich leider allmählich verloren, da die Ge⸗ meinde ſeit langem nur die Regierungsſchule in ſpani⸗ ſcher Sprache hatte und ſich kein deutſcher Lehrer fand, der mit der Kenntnis dieſer Sprache die der alemani⸗ ſchen Mundart verbunden hätte. Der Weltkrieg hat auch hier in erfreulicher Weiſe Wandel geſchaffen, zu⸗ nächſt durch einen von der engliſchen Inſel Trinidad aus⸗ gewieſenen Pfarrer Buſert aus der Rheinprovinz und durch den aus dem Oberelſaß ſtammenden Lehrer Eugen Galler, der ſeit Herbſt 1911 an der deutſchen Schule in Caracas angeſtellt, wegen eines Leidens ganz nach To⸗ var übergeſiedelt iſt zur Uebernahme des Schulunterrichts dort. Die Mittel für den Schulneubau ſind zum größ⸗ ten Teil durch Beiträge der Ortseinwahner und eine deutſcher Offizier ſoll es ſein— aber was erſchrekt dich dabei?“ VVV 15 „Peter! Der Name erinnert— erinnert— mich— mich an— meine Vergangenheit——“ ſtammelte Lambroiſe, und dabei war ſein Geſicht mit einem Male ſo fahl geworden, als hätte er den letzten Blutstropfen verloren. f f 8 „Vergangenheit! Wie oft ſagte ich es dir, wir dürfen keine Vergangenheit mehr haben. Schlafen, ſchla⸗ fen dann weißt du nichts!“ „Bernard!“ i„ „Nicht ſo laut! Daß du ein Deutſcher biſt, wußte ich längſt, wenn du auch Lambroiſe genannt wurdeſt. Ich möchte ja nun auch lieber drüben ſtehen, wo wir beide hingehörten, ich genau wie du.“ 3 „Bernard, ſo biſt du auch ein Deutſcher?“ „Ja! Und ſchon ſeit ſechzehn Jahren Legionär. Ich glaube, ich müßte meine alte Schuld auch ſchon längſt abgebüßt haben. Und wenn ich könnte, würde ich wieder drüben ſtehen——“ „Bernard! Nicht das allein iſt es, daß ich nun die Not Deutſchlands fühle, die jetzt die verlorenen Söhne, wie wir es find, brauchen könnte, nein aber der, bei dem du die letzte Wache halten ſollſt, dieſer Peter von Ruisdaelen— iſt— mein Bruder——.“ 2 7 + Schon waren drei Tage vergangen, ſeit Marta Gyönghövy in dem Gefangenenlager weilte, aber noch immer war es ihr, als müßte ſie träumen, als könnte es eine ſolche Wirklichkeit nicht geben. Sie hatte ihren Vater in dieſen drei Tagen nicht geſehen, ſie wußte nur, daß er über der letzten Düne, wo eine Reihe von Zeltſpitzen herüberſchauten, die von mehreren Reihen undurchdringlicher Drahtverhaue einge⸗ ſchloſſen waren, unter einer größeren Anzahl anderer Gefan ener lebte; es waren bereits von Frankreich meh⸗ rere Schiffe mit ſolchen Zivilgefangenen angekommen. Im Frauenlager aber waren die Verhältniſſe ſo, Reichsbeihilfe(1915) aufgebracht. Für die innere Ein⸗ richtung und Lehrerbeſoldung hat das Auswärtige Amt für 1916 weitere 3000 Mack bewilligt und der Landes⸗ verband Baden des Vereins für das Deutſchtum im Ausland wird trotz der durch den Krieg geſteigertem Inanſpruchnahme ſeiner Mittel den Betrag von 1000 Mk. zuſchießen können, mit Hilfe ſeiner Ortsgruppen in Karls⸗ ruhe, Emmendingen, Lahr und Freiburg, ſowie des Caritasverbandes dort. Ein entſprechender Betrag iſt auch vom badiſchen Unterrichtsminiſterium in Ausſicht, neben einer Bücher⸗ und Kärtenſendung und auch Lei⸗ ſtungen einzelner ſind ſchon zu verzeichnen. Weitere freundliche Spenden zur Aufrundung unſerer badiſchen Sammlung,— auch die kleinſten—, werden mit Dank von dem Obmann des Landesverbandes, Geh. Oberre⸗ gierungsrat Dr. Groß in Karlszuhe, entgegengenommen. () Karlsruhe, 18. Juli.(Ein Dankſchrei⸗ ben des Großherzogs an das badiſche Rote Kreuz.) Der Badiſche Landesverband vom Roten Kreuz hatte dem Großherzog mit den herzlichen Glückwün⸗ ſchen zu ſeinem Geburtstag einen kurzumriſſenen Bericht über die Tätigkeit des Roten Kreuzes in dem letzten Jahre übermittelt. Darauf iſt dem Roten Kreuz fol⸗ gendes Schreiben des Großherzogs zugegangen:„Dem Geſamtvorſtand danke ich aufrichtig für die mir mit Schreiben vom 9. ds. Mts. zu meinem Geburtstag dar⸗ gebrachten freundlichen Glückwünſche. Ich freue mich auch bei dieſem Anlaß meine wärmſte Anerkennung für alles auszuſprechen, was vom Landesverein auf allen, ſo vielfach ausgeſtalteten Gebieten der Kriegs⸗ fürſorge andauernd geleiſtet wied. Das Rote Kreuz hat ſich durch dieſe aufopfernde, äberall reichen Segen ſpendende Arbeit ganz außerordentliche Verdienſte er⸗ worben. Ihnen allen, die Sie in der ſchweren Zeit, die wir durchleben, Ihre Kräfte in ſo unermüdlicher und hingebender Weiſe in den Dienſt des großen Liebeswerkes geſtellt haben, ſpreche ich auch heute wieder meinen in⸗ nigſten und herzlichſten Dank aus.“ Karlsruhe, 18. Juli. Tas ſtellv. General⸗ kommando hat mit ſofortiger Wirkung das Feilhalten und Ausſtellen der vom Miniſterium des Innern im Gendarmerieverordnungsblatt bezeichneten Schund⸗ ſchriften verboten. Karlsruhe, 18. Juli. Nachdem im hieſigen Kommunalverband der Kundenzwang für Brot und Mehl ſchon ſeit langem und für Fleiſch ſeit 1. Juli beſteht, iſt er vom heutigen auch für Butter, Eier, Zuk⸗ ker, Teigwaren, Speiſefett, Hülſenfrüchte, Gries und Suppengerſte in Krafe getreten. Karlsruhe, 18. Juli. Kürzlich begab ſich eine Studienkommiſſion nach Wien und Budapeſt, um dort die Einrichtungen der Kriegsbeſchädigtenfürſorge kennen zu lernen. In den genannten Stasdten ſind die Lazarett⸗ Schuleinrichtungen großzügig und vielſach vorbildlich zu nennen. Die Arbeiter mit den künſtlichen Gliedmaßen in der Werkſtatt und auf dem Feld vermittelten den Teilnehmern der Kommißion ſehr gute Eindrücke. () Karlsruhe, 18. Juli. Der Stadtrat hat dem Bürgerausſchuß eine Vorlage zugehen laſſen, wonach zur Anſchaffung von Milchkühen, Zuchtfarren, Zucht⸗ kälbern, Schafen und Geflügel, von Zuchttieren für die Schweinehaltung, ſowie von Zugochſen und Pferden die Summe von 400 000 Mk. aus Anlcheusmilteln gefordert c i VV () Durlach, 18. Juli. Im Auftrag des Bezirks⸗ amts Durlach hielt Hauptlehrer Lanſche hier geſtern nach⸗ mittag auf dem Rathauſe einen auch aus der Umgebung gut beſuchten Vortrag über eßbare Pilze und deren Ver⸗ vertung. An die Beſprechung ſchloß ſich eine lohnende Pilzwanderung an. (Mannheim, 18. Juli. Zwiſchen Hockenheim und Schwetzingen ſtürzte ſich ein unbekannter Mann vor einen Lazarettzug, wurde überfahren und ſofort ge⸗ tötet. N 1 5 I N (Freiburg, 18. Juli. Nach einer Meldung der „Köln. Volksztg.“ iſt Geiſtl. Rat Theodor Wacker, Stadtpfarrer in Zähringen, ſeit einigen Wochen erkrankt. Geiſtl. Rat Wacker ſteht im 71. Lebensjahr. 2 0 daß ſie für das Schickſal ihres Vaters fürchtete; wenn er bereits in einem 1 auch nicht ſchwächlich, ſo war er doch Alter, das nicht mehr die Widerſtandsfähigkeit hab konnte, eine ſolche Behandlung zu ertragen. Marta Gyönghövy ſah doch ſelbſt Tag um Tag zen Geſichtern und nieder. zeigten die ſch Zähne. So wurden Wie mochte es erſt den Männern drüben ergehen? Ihr armer Vater! eee 8 5 Aber war daran etwas zu ändern? Es mußte er⸗ tragen werden. Wenn ſie nur wenigſtens mit dem Va⸗ ter hätte ſprechen können, wenn ſie ihm nur ſelbſt mit ein paar Worten hätte Mut zuſprechen dürfen. Umſonſt!ů e Wie ſie ſelbſt, ſo litt auch er vielleicht am meiſten darunter, daß er ſie nicht einmal ſehen konnte. 4 In dieſen vielen einſamen Stunden, beſonders in den ſchlafloſen Nächten hatten ihre Gedanken oftmals auch Peter Brandenſtein geſucht. Was war ihm wohl geſchehen? Vielleicht war er ſchon tot?“ g Davon aber, welche Ereigniſſe den Krieg ſelbſt e 1 ſten 5 g ſelbſt ei! eleitet hatten, drang nicht die kleinſte Nachricht in ö 8 2(F. rt folgt 1 eſe Gefangenenlager. ere ee one Ne? b b i f i N N ee een eee neee neee n r r Brühl, 18. Juli. Geſtern abend hat der ela 50 Jahre alte Taglöhner Johann Geſchwill, der ſchon früher verſchiedene Selbſtmordverſuche unternommen hat⸗ te, ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. (Ettlingen, 18. Juli. Um die Ernährung der Schüler unbemittelter Familien zu unterſtützen, hat der Gemeinderat beſchloſſen, dieſen Kindern täglich zur Mit⸗ tagszeit eine wohlſchmeckende Suppe ſowie ab und zu lasse Fleiſch in verkleinertem Zuſtande verabfolgen zu aſſen. 9 () Konſtanz, 18. Juli.(Das Hochwaſſer am Bodenſee.) Wie der„Thurg. Ztg.“ berichtet wird, iſt in den letzten Tagen am Bodenſee das Waſſer um volle 16 Zentimeter geſtiegen. Der Hochwaſſerſtand von 1914 iſt bedeutend überſchritten. In Gottlieben haben die Kanaliſationen keinen Abfluß mehr und das Waſ⸗ ſer ſtaut ſich bereits mitten im Dorf; die Bewohner fahren mit den Gondeln ins Feld hinaus, wo ſie, knietief im Waſſer ſtehend, von der Kartoffelernte zu retten ſuchen, was noch möglich iſt. In Staad bei Ermatingen, in Mannenbach, Berlingen und Steckborn haben ſich die Verhältniſſe auch nicht gebeſſert. An allen dieſen Orten ſind Parterre⸗Räumlichkeiten und Keller mit Waſſer an⸗ gefüllt; es ſteht in den Hausgängen einige Zentimeter tief. Gärten und Plätze und die Hauptſtraßen ſind ſtellen⸗ weiſe überflutet. In Berlingen mußte das Poſtbüro geräumt werden. Auch in Stein a. Rhein iſt die Schiff⸗ lände ſeit mehreren Tagen überflutet. Die Paſſagiere müſſen auf Notſtegen ein⸗ und ausſteigen. Die Ruhe⸗ bänke am Staden ſtehen unter Waſſer. f () Friedrichshafen, 18. Juli.(Aòufgegrif⸗ fen.) Von der hieſigen Gruppe der öſterreichiſch⸗deut⸗ ſchen Bodenſeeflottille wurde am Sonntag nachmittag auf der Höhe von Langenargen ein ſchweizeriſches Miets⸗ boot, das in Arbon beheimatet iſt, aufgegriffen. Der Inſaſſe, angeblich ein rumäniſcher Staatsangehöriger, war ohne jegliche Ausweispapiere und wurde der hie⸗ ſigen Grenzbpolizeiſtelle vorgeführt. Es dürfte ſich hier⸗ bei aller Wahrſcheinlichkeit nach um Spionage zu Gun⸗ ſten unſerer Feinde handeln. 125 ()) Beuron, 18. Juli.(Vom Kloſter.) Vom hieſigen Kloſter befinden ſich 95 Brüder beim Feldzug, von denen 9 als Feldgeiſtliche fungieren, viele ſchon aus⸗ gizeichnet wurden und mehrere gefallen ſind. s Lokales. — Pflücken unreifen Obſtes. In gegenwärtiger Zeit iſt es für die Volksernährung von großer Wichtig⸗ keit, daß Obſt(Kernobſt und Steinobſt wie Walnüſſe und Haſelnüſſe) in möglichſt großem Umfang erſt nach Eintritt der Reife abgeerntet und dem Verbraucher zu⸗ geführt wird. In einer Bekanntmachung des Miniſte⸗ riums des Innern wird daher nachdrücklich darauf ge⸗ drungen, daß das bisher da und dort übliche Pflücken großer Mengen unreifen Obſtes zum Zweck des Ein⸗ machens, oder bei Nüſſen auch zum Zweck der Likörberei⸗ tung, unterbleibt. Auf Fallobſt bezieht ſich dieſe Wei⸗ ſung nicht. — Die Lebenmiltelverſorgung. Der General⸗ ſekretär Steigerwald, der dem Kriegsernährungsamt an⸗ gehört, teilt mit, eine durchgreifende Regelung der Milch⸗ verſorgung ſei im September in allen Dörfern und Sammelſtellen vorgeſehen. Das beſchlagnahmefreie Mehl ſolle verſchwinden. Nach Einführung der Reichsfleiſch⸗ karte werde der Preis geringer, die Kopfmenge höher ſein und etwa 350—400 Gramm ausmachen. Die Hauptſchwierigkeiten ſeien überwunden. Die Brotration werde im Herbſt erhöht werden. Zucker werde es im Ok⸗ tober genügend geben. — Auskunft über deutſche Vermißte. Anfra⸗ gen über Vermißte ſind nicht an das Zentral⸗Komitee der deutſchen Vereine vom Roten Kreuz zu richten, das für die Ermittelungen von deutſchen Vermißten nach den jetzigen Vereinbarungen nicht zuſtändig iſt. Vielmehr iſt den Angehörigen zu raten, daß ſie ſich an den für ihren Bezirk zuſtändigen Landes⸗ und Provinzialverein oder an die nächſte„Hilfe für kriegsgefangene Deut⸗ beh. wie ſolche in zahlreichen Städten beſtehen, wen⸗ en. Soweit derartige Einrichtungen nicht vorhanden oder nicht bekannt ſind, erteilt der Verein vom Roten Kreuz, Ausſchuß für deutſche Kriegsgefangene, Frank⸗ furt a. M., Zeil 114, die gewünſchte Auskunft. — Gefangenenbeſuch in der Schweiz. Kriegs⸗ oder Zivilgefangene, die vorübergehend in der Schweiz zur Erholung untergebracht ſind, dürfen von Anver⸗ wandten jederzeit beſucht werden; letztere können dabei auf allen deutſchen Bahnen eine Ermäßigung von der Hälfte des Fahrpreiſes beanſpruchen. Als Ausweis zur lleberſchreitung der Reichsgrenze iſt ein Auslande paß er⸗ forderlich und genügend. — Ferienpoſt. Ferieureſſende werden gur tun, ihre Poſt ſich ſolange, bis ſie am neuen Aufenthaltsort eine feſte Wohnung haben, ohne Wohnungsangabe oder mit dem Zuſatz:„Wohnung wird angegeben“ nachſen⸗ den zu laſſen, wobei dem Poſtamt am neuen Wohnort rechtzeitig mitgeteilt werden muß, wo man wohnt. Poſt⸗ lagernde Briefe uſw. werden nur gegen einen beſonderen, von der Polizeibehörde ausgeſtellten Ausweis mit auf⸗ geklebtem Lichtbild ausgefolgt, daher iſt die poſtla⸗ gernde Nachſendung nicht zu empfehlen. 5 L Zur Getreideernte. Angeſichts der bevor⸗ ſtehenden Getreideernte und der Wichtigkeit, bei der ſo wechſelnden diesjährigen Witterung die Körnerfrucht in trockenem Zuſtand hereinzubringen und der Gefahr des Auswachſens vorzubeugen, liegt es im Intereſſe nicht allein unſerer Landwirtſchaft, ſondern unſerer ſo ſchwer bedrohten Volkswirtſchaft überhaupt, daß dieſes Jahr kein Getreide verdirbt und alle Körner in möglichſt trocke⸗ nem Zuſtande hereinkommen. Und deshalb iſt immer und immer wieder auf das bewährte Verfahren der nord⸗ deutſchen Landwirte hinzuweiſen, welche das geſchnittene Getreide nicht auf den Boden legen, ſondern ſchieſ nach dem Schneiden aufrecht in Garben ſtellen. Auf dieſe ein⸗ fache Art trocknen wenigſtens die der Bodenfeuchtigkeit entrückten Aehren raſcher und ſind viel weniger der Ge⸗ fahr des swachſens und Verderbens ausgeſezzt. — Die Zeit der hellen Nächte geht nun ihrem Ende zu, d. h. es wird um Mitternacht ſchon wieder ganz dunkel. Im ſüdlichen Deutſchland hat ſie ſchon ihr Ende erreicht. In Mitteldeutſchland in der Gegend von Barmen, Caſſel, Leipzig, Breslau erreicht ſte mit dem 20. Juli ihr Ende. Für das nördliche Deutſchland iſt die Friſt noch etwas länger. Für Berlin, Hanover tritt das Ende der hellen Nächte ein mit dem 26. Juli, für Wilhelmshafen, Ham⸗ burg, Schwerin, Stettin, Graudenz mit dem 30. Juli, für Kiel, Stralſund, Danzig mit dem 3. Auguſt, für Memel mit dem 8. Auguſt. Dieſe nördlichſte deutſche Stadt kann ſich alſo ein volles viertel Jahr lang der hellen Nächte erfreuen. Im Polarkreiſe aber bleibt die Sonne ſogar ein halbes Jahr lang über dem Horizonte. lr. — Auf die Zuſammenſtellung der vom ſtellv. General- kommando des 14. Armmekorps erlaſſenen Verordnungen über Beſtandserhebungen, Beſchlagnahme und Hoͤchſtpreiſe von Kriegsrohſtoffen, die im geſtrigen amtlichen Verkündi⸗ gungsblatte des„Mannheimer Generalanzeigers“ zum Abdryck gelangte, wird beſonders hingewieſen. — Abgabe von Waren an Kriegsgefangene. Von zuſtändiger Seite werden wir um Bekanntgabe erſucht, daß nur diejenigen Verkaufsläden Scheckmarken der Ge⸗ fangenen annehmen dürfen, welchen durch die Inſpektion der Kriegsgefangenenlager die Erlaubnis hierzu erteilt wurde. Die Inſpektion der Kriegsgefangenenlager des 14. Armeekorps hat für die Gefangenen das Scheckmarken⸗ ſyſtem eingeführt, um dadurch die Entweichung der Ge⸗ fangenen nach Möglichkeit zu verhindern, um auf dieſe Art den Gefangenen das Bargeld zu entziehen. Kaufleute, die ohne Genehmigung an die Gefangenen verkaufen, müſſen auf Grund der Verordnung vom Kgl. Stellvertr. General⸗Kommando des 14. Armeekorps vom 4. 3. 16, III 1132 zur Beſtrafung herangezogen werden. Vermiſchtes. Honig als Herzſtärkung. Der Herzmuskel iſt im Ver⸗ hältnis zu anderen Musteln des menſchlichen Organismus in auffallendem Maße mit Vitaminen, Kalk, Eiſen und Phos⸗ phor verſehen, ſo daß aus dieſer Tatſache ſchon auf eine be⸗ ſondere Bedürftigkeit an dieſen Stoffen geſchloſſen werden darf. Die Wichtigkeit des Vorhandenſeins ſolcher Nährſtoffe in der Nahrung müßte natürlich beſonders für Kriegsteilnehmer und in allen Fällen auf die körperliche Ueberanſtrengung Berückſichti⸗ gung finden. Manche Herzſtorungen, die auf Ueberanſtrengung bet gleichzeitiger vitamin⸗, kalk⸗ und zuckerarmer Koſt zurück⸗ 19 18 ſind, könnten durch zweckmäßige Nahrungsmittel wie⸗ der allmählich behoben werden. Als ein ſolches herzſtärkendes Nahrungsmittel kann vor allem, wie Dr. A. Lerand in der „Umſchau“ ausführt, der Honig empfohlen werden. Er hat vor anderen an Stärke und Zucker ſehr reichen Nahrungsmitteln den Vorzug, daß er ohne Veränderung ſeiner natürlichen Be⸗ ſchaffenheit mit ſeinen Fermenten und den Vitaminen genoſſen werden kann. a Ote Staatsſchulden unſerer Gegner. Die Londoner Finanz⸗ zeitſchrift„Economiſt“ ſtellt feſt, daß durch die Kriegskoſten die Staatsſchulden der verbündeten Staaten England, Frankreich, Rußland und Italien am 1. Juli 194 Milliarden Mark erreicht haben. An dieſer Summe iſt England mit 58, Rußland mit 60, Frankreich mit 58½, Italien mit 18 Milliarden beteiligt. Der Alkoholismus in Frankreich. D. Gallier Boiſſiere erklärt im„Figaro“ vom 30. Junt, daß bei 100 Leichenſchauen in einem Hoſpital 80 Folgen des Alkoholismus ſind. Dr. Leg⸗ rain, Oberarzt des Irrenhauſes in Ville⸗Evrard, hat 764 Nach⸗ kommen von Alkoholikern unterſucht und darunter 322 De⸗ generierte, 131 Epileptiker und 130 1 gefunden. In 15 Jahren hat die Bevölkerung der Orne um 80 000, der Manche um 75 000, der Normandie um 200 000 Seelen abge⸗ nommen. In der Orne ſind 57 vom Hundert der jüngeren Jahresklaſſen dienſtuntauglich. In den Vogeſen ſteigt die Zahl auf 60 vom Hundert. Der Grund hierfür iſt leicht in den folgenden Zahlen zu finden: heute gibt es auf je 71 Einwohner eine Kneipe, das iſt eine Vermehrung um 100 000 Kneipen in 35 Jahren. 335 N Ein kun ſtliches Bain aus Pappe. Ein Mitglied der däniſchen Ambulanz in Paris, Dr. Spindt, hat eine bemerkenswerte Er⸗ findung gemacht. Es ſoll ihm geglückt ſein, ein Kunſtbein aus ſehr maſſiver Pappe zu konſtruieren, das ſich durch praktiſche Verwendbarkeit und duch birligen Preis gleichermaßen aus⸗ zeichne. Die bisher angeſtellten Proben und Verſuche ſeien be⸗ friedigend verlaufen. 1* Die Briefe des Apoſtels Paulus und die engliſche Zen⸗ ſur. In einer Begrüßungsdepeſche der engliſchen Quäker zur Eröffnung eines Pi ſionsſeſtes dee Backer Pennſylvaniens fand ſich zum Schuß der 16. Vers aus dem 3. Kapitel des 2. Theſ⸗ alonſcherbriefs des Apoſtets Paulus angeführt, worin dieſer er Gemeinde ſeinen Segen ſpendet und ſchreibt: Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden zu jeder Zeit und an allen Orten. Obwohl dieſes Telegramm nach Amerika ging, und der Friedenswunſch an die amerikaniſchen Quäker gerichtet war, glaubte der engliſche Zenſor in vieſen Worten doch etwas wie Hochverrat wittern zu müſſen, und er ſtrich ohne weiteres den Friedenswunſch des Apoſtels gus der nach Amerika gehenden Depeſche. In Engeland darf das Wort Jolede eben nicht ge⸗ nannt werden. Dean c Ii de eee eee Stadl. Sparkasse Sehioelzingen mit amoindeburgschaſt— mũndelsie her.— Poai. seheaERDnο,ỹẽ].Huανν,Eπmuhe Mo, 29800. Telephon W. 51. Sdmtliehe Hinlagen toerden dom Lage der 227. an zu 40% oerzinst. 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Hachmiltags in der Waaghalle dahier in nachverzeichneter Reihenfolge die genau einzuhalten iſt: Nr. 1 bis 70 nachmittags von 2 bis 3 Uhr Nr. 71 bis 140 nachmittags von 3 bis 4 Uhr Nr. 141 bis 210 nachmittags von 4 bis 5 Uhr Nr. 211 bis 280 nachmittags von 5 bis 6 Uhr Nr. 281 bis 300 nachmittags von 6 bis 7 Uhr die Abholung muß beſtimmt erfolgen, da nun längere Jeit eine Abgabe nicht mehr erfolgt. Seckenheim, den 19. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Beftanntmachüng. Die Schweineſeuche in Seckenheim betr. Da die Schweineſeuche in Seckenheim einen großen Umfang angenommen hat, werden die Gehöfte der Eber⸗ 9 für den Zutrieb der Schweine bis auf Weiteres geſperrt. a Außerdem wird die Abhaltung der Ferkelmärkte in Seckenheim bis auf Weiteres verboten. Mannheim, den 18. Juli 1916. Groh. gezirksamt. Abt. 2b. gez. Dr. Loeb. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 19. Juli 1916. gürgermeiſteramt Volz. Koch. sind zu haben Feldpostkarten Georg Zliamermann Von Fleiſcheonſerven iſt wieder eingetroffen: corned- Beef! bush 2.25 fl. (Gegen Fleiſchmarken) füreulich& Herschler H 2, 1 Mannheim Filiale: Seckenheim, Friedrichstr. 59. IN5 als Cacao, Cuecacao, Himbeer, Ingwer, Maraschino, Pfeffermünz, Vanille, Magenkräuter etc. Magenheill, Getreide Kümme! Steinhäger, Wachholder, CDä le Arac, Rum Klrsck- und Zwetschgenwasser NL HGH in grossen und kleinen Flaschen empfiehlt Fr. Wagners Nachf. Inh. W. Höllstin f r „Deutscher Anker Versieherungs-A.-G. Berlin Grundkapital 8 Millionen Mark empfiehlt sich zum Abschluss von Kriegs-Lebensversicherungen ohne ärztliche Untersuchung. Jeder Kriegsteilnehmer, auch wenn er sehon im Felde ist, kann versichert werden Im Todesfalle wird sofort die voll versicherte Summe bar ausbezahlt. Es können Beträge von Mk. 200 aufwärts versichert werden. ö Anträge nimmt entgegen: Der Vertreter Christian Grimm, Seckenheim, Hauptstr. II6. fWMücken-Netze Brustnetze— Pferdeohren Grau-Leinen für Wagendecken empfiehlt Emil Werber Nachf. Inh.: Richard Rall. Strohhüte für Herren und Knaben ſowie Ninder hüte, Sport- Mützen— Südwester bei hilligſten Preiſen. Emil Werber Nachfolger Inh. Riehard Rall. Eingetroffen Gouda Kàse per Pfund 1.68 IIIk. Greulich& Herschler Mannheim H 2, 1. Filiale: Seckenheim, Friedrichstr. 59 7 0 1 Zur diesjährigen Einmadizeif Einmaditäöpie Phil. Johann. von 3 bis 100 Liter Ich empfehle zu außerordentlich billigen Preisen. Linder-Söckoben] Kinder-Strümpfe schwarz, braun u, farbig schwarz, lederfarbig und mit und ohne Wollrand. bunt durchwebt Laufkleidchen in eleganter Ausführung weiss und farbig. Wagen-Decken aus Ia. Stoffen Wagen-Kissen mit Stickerei Kinder-Lätzohen schöne Muster Hemden aus sehr gutem Chirting Achsel- u. Vorderschluss Unterhosen Damen-Wäsche Damen- Hemden aus sehr gutem Wäsche- tuch u, mit eleg. Stickerei Beinkleider mit breiter Stickerei. 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Im Anſchluß an unſere Verfügungen vom 19. Juni 1916 und 3. Juli 1910 werden die Bürgermeiſterämter in Kenntnis geſetzt, daß als Kommiſſionär des Kriegsaus⸗ ſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette in Berlin das Getreidebüro der Bad. landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften hier nunmehr beſtellt iſt. Wegen der Verſendung der Oelſaaten haben ſich die Pflanzer entweder unmittelbar an das Getreidebüro, oder an deſſen Unterkomiſſionäre, bezw. Sammelſtellen zu wen⸗ den. Als Sammelſtellen für Oelſaaten kommen in Frage: Die Getreidelagerhäuſer: Schefflenz, Buchen Mudau, Roſenberg, Eubigheim, Boxberg, Zimmern, Wertheim, Hüfingen, Engen, Riedöſchingen, der Landw. Konſum und Abſatzverein Eppingen, der Landw. Conſum und Abſatz⸗ verein Meßkirch, Verbandslagerhaus Waldshut und die Kornhäuſer Grieſſen und Stühlingen. Die Höchſtpreiſe ſind: für Raps(Winter⸗ und Sommer⸗) 60.— Mk. für Ruͤbſen„. 57.50„ für Hederich und Raviſon„ für Dotter 8 für Mohn 85.—„ für Leinſamen 50.—„ für Hanfſamen 40—„ für Sonnenblumenkernen 45.—„ für Senfſaat 50.—„ und werden kür gute gesunde, trocker e Saat von minde⸗ stens Durchschnittsbeschaltenheit det lo ier Ernte der Gegend, aus der die Saat stammt, bezahlt. Für Ware von geringer Beſchaffenheit wird der dem Minderwerte entſprechende Preis vergütet. Feuchte oder klamme Oelſaaten müſſen vor Ablieferung erſt getrocknet werden, was am beſten durch dünnes Auf⸗ ſchütten in luftige und häufiges Umſchaufeln geſchieht. Die genannten Höͤchſtpreiſe verſtehen ſich für 100 Kg. Reingewicht frei nächſter Bahnſtation des Lieferungspflich⸗ tigen geliefert. Jeder Oelſaatenbeſitzer darf von ſeinen Erzeugniſſen 30 Kg. Oelfrucht zur Verwendung in der eigenen Haus⸗ wirtſchaft zurückbehalten. Alles andere iſt an den Kriegs⸗ ausſchuß abzugeben, bezw. durch Vermittelung der ſoeben genannten Stellen abzuliefern. Betragen die Vorräte bei Leinſamen mehr als fünf Doppelzentner, ſo dürfen davon bis zu s Doppelzeniner einbehalten werden. Das Getreidebüro ſtellt zur Verſendung der Oelſaaten eigene Säcke zur Verfügung. Wenn die Beförderung der Oelſaaten in Säcken erfolgt, die Eigentum der Lieferungspflichtigen ſind, dann ſind dieſe Säcke mit Anhängezeit ln zu verſehen, aus denen deutlich der Name des Lieferers, Art und Menge des Sack⸗ inhalts hervorgeht. Nach Entleerung werden die Säcke frachtfrei zurückgeſandt. Das Gewicht der gelieferten Oelfaaten wird bei An⸗ kunft derſelben auf dem Lager der Empfänger(Lagerhal⸗ Bahn⸗ ter des K. A.) durch vereidigte Wieger feſtgeſtellt. amtliche Abwage iſt alſo nicht nötig. Für die Bezahlung der Oelſaaten iſt das durch die Lagerhalter des Kriegsausſchuſſes ermittelte Gewicht maß⸗ ebend. 5 Die Bezahlung erfolgt durch das Getreidebüro, ſobald denſelben das Gewicht durch die Lagerhalter aufgegeben und die Beſchaffenheit der Ware in Ordnung befunden wurde. Den Landwirten ſteht auf ihren Antrag auf je 100 kg. aus eigener Ernte abgelieferte Oelſaat die Rücklieferung von 35 kg. Oelkuchen(gleicher Art wie die gelieferte Saat) zu. Die Antragſteller müſſen ſich verpflichten, die Oel⸗ kuchen nur in ihrem eigenen Betriebe zu verwenden und ſte nicht weiter zu verkaufen. Die Anträge auf Oelkuchen ſind bei dem Getreidebüro einzureichen; ſie haben folgendermaßen zu lauten: Ich habe dem Kriegsausſchuß für Oele und Fette, Berlin durch Vermittlung der Kommiſſionäre: Getreidebüro der bad. land. Genoſſenſchaften Mannheim 8 ö 535 zur Ablieferung gebracht und beantrage hiermit auf Grund der Bundesratsverordnung über den Verkehr mit Oel⸗ früchten die käufliche Ueberlaſſung von.. kg. Oel- kuchen zum Gebrauch in meiner eigenen Wirtſchaft. FFF en (Unterſchrift des Landwirts) S Die Saat wurde von uns mit Fakture Ne. JJ in Rechnung geſtellt. (Unterſchrift des Kommiſſtonäre) Er, v Mannheim, den 11. Juli 1916. Groſih. Hezirksamt Abt. 1. gez. Stehle. Vorſtehendes wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Mahlerlaubnisſcheine für Oelfrucht im Laufe der nächſten Woche auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 vormittags von 8 bis 12 Uhr erhältlich ſind. Seckenheim, den 14. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: J. B.;: Hoerner. Koch. Nartoffelverkauf. Alle Kartoffel, ſowohl der alten als auch der neuen Ernte ſind be⸗ schlagnahmt, und darf ein dirckter Verkauf derſelben überhaupt nich! ſtattfinden. Es dürfen alſo weder an hieſige Einwohner, noch nach auswärts alte oder neue Kartoffel verkauft werden. Lediglich iſt das Bürgermeiſteramt zum An⸗ und Verkauf zuſtändig. Seckenheim, den 10. Juli 1916. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Ueber die von uns beſchaffte den Händlern zum Ver⸗ kauf überwieſene Vollkoſt liegen folgende KoOoehrezepte 1. Schäle 3—4 große rohe Kartoffeln und ſchneide fie in dünne Scheiben. Wer gelbe Rüben liebt, ſchneide 5—6 mittlere auch in dünne Scheiben und koche beide mit Waſſer zuſammen, bis ſie ziemlich weich ſind. Hierauf ſchütte die 100 Gramm Miſchkoſt, die mit Waſſer dünn verrührt ſind, in die erſte Maſſe. Laſſe die Geſamtmaſſe noch ½ Stunde kochen und ſchmelze dann die Suppe mit Schmalz oder Butter nebſt Peterſilien ab. N 2. Laſſe Schmalz oder Butter heiß werden, füge dann zwei ſtarke Eßlöffel Grießmehl bei, dann gehackte Peterſilien und Zwiebel. Dieſes zuſammen wird hellgelb geröſtet und mit Waſſrr abgelöſcht, dann ¼ Stunde gekocht. Hierauf ſchütte die 100 Gramm Miſchkoſt, die mit Waſſer dünn verrührt ſind, in die 1 25 und laſſe die Geſammtmaſſe noch/ Stunde kochen. Seckenheim, den 11. Juli 1918. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Koch. vor Koch * 4