1— 1 ˙˙——PU——c———˙—.U X Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. 2 EU F e ee eee müchungen. dumlliche Beannt E Kartoffelabgabe. In der geſtrigen Bekanntmachung iſt ein Druckfehler unterlaufen. Es erhalten Kartoffeln uon 6 bis 7 Uhr heute Rachmittag nicht nur die Nr. 281 bis 300, ſondern von ho. 281 bis 360.(schluss.) Seckenheim, den 20. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Sr re e 1 ——— H——.——— — Kriegschronik 1915—— 0 SSS S S S N 2 U. Jul: Bet Fricourt in der Gegend von Albert ver⸗ ſuchten die Franzoſen einen Vorſtoß, der abgeſchlagen wurde. — In Kurland wurden die Ruſſen öſtlich von Tukkum zurückgedrängt: auch öſtlich Karſchany wich der Gegner. — Nördlich der Szkwamündung erreichten unſere Truppen den Narew. e — Südlich der Weichſei drangen die Deutſchen bis zur Blome⸗Grojeeſtellung vor. 73 5 — An der Itzankaſtellung wurden die Nuſſen völlig ge⸗ worfen und über 5000 Gefangene gemacht. — Die Schlacht im Görziſchen dauert an ohne Ergeb⸗ niſſe fur die Italiener. 5 — Die Vereinigten Staaten richten eine Note an Groß⸗ britannien zur Wahrung der Rechte der Amerikaner.. — ö..————————— Dier Weltkrieg. „Auf dem Wege nach Bapaume, das ihr nächſtes Reiſeziel ſein ſoll, iſt den Engländern am Dienstag ein kleines Malheur paſſiert. Das Dorf Longueval mit dem öſtlich anſtoßenden Gehölz Delville iſt ihnen von den ä—— 3 e Magdeburgern und Altenburgern ſchon wieder entriſſen worden, wobei ſie ſchwere blutige Verluſte, die ſie aller⸗ dings ſeit dem 1. Juli ſchon gewohnt ſind, erlitten; 8 Offiziere und 280 Mann haben ſie an Gefangenen eingebüßt neben einer beträchtlichen Anzahl von Ma⸗ 8 en peer. Der Kampf ſcheint alſo überaus hef⸗ lig geweſen zu ſein und der deutſche Erfolg iſt von um ſo größerer Bedeutung, als gleichzeitige Angriffe der Engländer bei Ovillers und Pozieres, dem blutgetränkten Schlachtfeld, wo die Engländer ſchon Zehhrtauſende ge⸗ opfert haben, zurückgeſchlagen worden ſind. Vom gleichen Mißgeſchick waren franzöſiſche Angriffe ſüdlich der Som⸗ me bei Barleux und Belloy begleitet.— Auf allen übrigen 3 ſind die feindlichen Unternehmungen zur Erfolgloſigkeit verurteilt geblieben, dagegen war ein deut⸗ ſches Seeflugzeuggeſchwader mit einem kühnen Angriff auf den ruſſiſchen Kriegshafen Reval recht glücklich. e Die ganze Verlogenheit der feindlichen Berichter⸗ ſtaktung wird neuerdings durch die Meldung des türki⸗ ſchen Hauptquartiers in die grellſte Beleuchtung ge⸗ rückt. Schon ſeit Monaten hörte man nichts mehr von Kämpfen im Weſten Aegyptens und in Tripolis. Die lezte engliſche Meldung beſagte, daß die türki chen Trup⸗ pen und Freiwilligen völlig beſiegt und zerſtreut ſeien, wobei der Führer Nury Bey fiel. Wir bezweifelten ſo⸗ leich die Richtigkeit der Nachricht, aber da den tür⸗ fache Streitkräften die Verbindungen mit dem Mutter⸗ land fehlen, ſo mußte man eben zuwarten, bis die durch die engliſchen Linien ſchleichenden Sendboten die Kunde vermitteln konnten. Die ſieht nun allerdings ganz an⸗ ders aus. Die Italiener haben bei Tripolis eine ver⸗ nichtende Niederlage erlitten, 200 Offiziere, 6000 Mann ſind gefallen oder gefangen, 24 Geſchütze erbeutet. Mißrata und Djedahie ſind in den Händen der Frei⸗ willigen, ebenſo der ganze vorgelagerte Küſtenſtrich. An der Weſtgrenze Aegyptens aber ſtehen die Senuſſi in fortwährenden glücklichen Kämpfen mit den Engländern, die übrigens auch am Euphrat wieder mehrere kleine Schlappen zu verzeichnen haben. 5 5 N Diͤe Ereigniſſe im Weſten. a Per franzöſiſche Tagesbericht. We. Paris, 19. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern mittag: Südlich der Somme griffen die Deutſchen am ſpä⸗ ten Abend und im Laufe der Nacht die franzöſiſchen Stellungen von Baches bis Maiſonette an. Trotz wiederholter Verſuche. ö gegen die ſcheiterte ein deutſcher Handſtreich gegen die Höhe 304. Auf der Bürgermeisterämter Seckenheim. Ildesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. l Engländer an die ühnen ſchwere Verluſte koſteten, konnten ſie ſich nicht in den Beſitz von Maiſonette ſetzen. Einige Teile von ihnen dran⸗ gen am Kanal entlang in den öſtlichen Teil von Biaches ein. Der Kampf geht weiter.— Auf dem linken Ufer der Ma as dem rechten Ufer, kam es im Lauſe der Nacht zu Handgranaten⸗ kämpfen an den Zugängen zur Kapelle Saint Jin und weſtlich von Fleury. Veberall wurden die Deutſchen zurückge⸗ ſchlagen. Lebhafte Artilleriekämpfe in der Gegend La Laufee und Chenois. Auf dem übrigen Teile der Front verlief die Nacht ruhig. Abends: Südlich der Somme war der Tag ver⸗ hültnismäßig ruhig. Der Feind hat ſeine Verſuche gegen Mai⸗ ſonette nicht erneuert. Wir haben die Deutſchen aus einigen Häuſern vertrieben, die ſie noch in dem Dorfe Biaches hielten. Von der übrigen Front iſt kein Ereignis von Bedeutung zu melden. Belgiſcher Bericht: Jn der letzten Nacht hat eine belgiſche Abteilung einen Handſtreich gegen feindliche Schätzen⸗ gräben nördlich von Dixmuiden ausgeführt. Es gelang ihr, in einem der Gräben einzudringen, die Mehrzahl der Beſatzung zu töten und un verwundete Geſangene, mitzubringen. Während des Tages ſchwache Tätigkeit der Artillerie. N Der engliſche Tagesbericht. Wc. London, 18. Jult.(Reuter. Amtlich.) General Haig meldet, daß Nebel und Regen die Operationen nördlich von Ovillers behinderten. Wir machten an einer Front von 1000 Dards Fortſchritte, vertrieben den Feind aus ſtark beſeſtigten Stellungen, machten Gefangene und erbeuteten Maſchimengewehre. Wir unternahmen einen erfolgreichen Ueberfall auf die deutſchen Laufgräben bei Wytſchaete. Ein deutſcher Ueberfall bet Cuin⸗ chy wurde durch unſer Feuer vereitelt. a Die Deutſchen eröffneten heute abend nach einer Beſchte⸗ ßung mit tränenerregenden Gasbomben einen Angriff auf unſere Stellungen in der Nachbarſchaft von Longueval und des Wal⸗ des von Delville. Der ſchwere Kampf dauert noch an. Sonſt iſt nichts weſentliches zu berichten. ö Der Krieg zur See. G. K. G. Stockholm, 19. Juli. Da die Angriffe von ruſſiſchen und engliſchen Tauchbooten auf deutſche Handelsſchiffe in ſchwediſchen Gewäſſern andauern, iſt Schweden geſonnen, gegen die fortwährenden Neutrali⸗ tätsverletzungen Einſpruch zu erheben. i Amſterdam, 19. Juli. Nach einer Meldung des Reuterſchen Bureaus iſt der engliſche Dampfer Wilton hall (3387 Tonnen) verſenkt worden. f () Kopenhagen, 19. Juli.(Ritzau⸗Bureau.) Zwei däuiſche Dampfer mit Papiermaſſe von Schweden nach Frankreich unterwegs, ſind geſtern von deutſchen Wacht⸗ ſchiffen ſüdlich Drogden aufgebracht und nach Swine⸗ münde geführt worden. Nyborg(Fünen), 19. Juli.(Ritzau⸗Bureau.) Der ſchwediſche Dampfer Onſala landete geſtern die Beſat⸗ zungen des ſchwediſchen Schooners Bertha und des nie⸗ derländiſchen Eiſenſchiffes Benula, die von einem deutſchen Unterſeebeat verſenkt worden ſind. Die Lage im Oſten. WB. Wien, 19. Juli. Amllich wird verlautbart vom 19. Juli 1916:. Ruſſiſcher Kriegsſcha uplatz: Keine Aen⸗ derung. Südweſtlich von Moldawa wurden wieder ei⸗ nige ruſſiſche Vorſtöße abgeſchlagen. Im Berg⸗ und Waldgebiet von Jablonica und Zabie löſte ſich der Kampf in zahlreiche Einzelgefechte auf. Südweſtlich von De⸗ latyn trieben unſere Truppen ruſſiſche Abteilungen, die auf das Weſtufer des Pruth vorgegangen waren, über den Fluß zurück, wobei 300 Gefangene und zwei Maſchi⸗ We erbeutet wurden. Weiter nördlich nichts vor Belang. 12. Der Krieg mit Italien. WB. Wien, 19. Juli. Amtlich wird verlautbar vom 19 Juli ii); Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Nach neuerlicher heftiger Artillerievorbereitung griffen die Ita⸗ liener unſere Stellungen ſüdöſtlich des Borcola⸗Paſſes dreimal mit ſtarken Kräften an. Dieſe Angriffe wurden mit Handgranaten, Maſchinengeweheſeuer und Steinla⸗ winen blutig abgewieſen. An der Kärntner Front hielt das lebhafte Geſchützfeuer im Fella⸗ und Raibler⸗Ab⸗ ſchnitt an. Ein Nachtangriff von Alpiniabteilungen im Gebiete des Mittagskofel ſcheiterte nach hartnäckigem Kampf an der Zähigkeit der Verteidiger, die ein feind⸗ liches Maſchinengewehr in Händen behielten. Tarvis ſtand abends unter Geſchützfeuer. An der Iſonzofront wirkte die italieniſche Artillerie vor allem gegen die Hochfläche von Doberdo. i 5 5 Kriegsſchauplab: ändert. 2 8. F 27 e Unver⸗ Der italieniſche Tagesbericht. Wech. Nom, 19. Jult. Amtlicher Bericht von geſtern: Artilleriekämpfe im Gebiet des Stilfſer Jochs und am Tonale. Im Brandtale wurden kleine feindliche Angriſße gegen unſere Stellungen bei Foppiano abgeſchlagen. Auf den nördlichen Abhängen des Paſubio nahm unſere Infanterle ihr vom Gegner 2 77 p m elm, Donnerstag, den 20. Ini 1916 7 7 0 We 1 8 855 ee 28850 N E dienen laſſen und s Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. PPC 18. Iahrgang Somme. dauern im Abſchnitt Poſina⸗Aſtach an, wo der Feind durch heſ⸗ tige vergebliche Gegenangrifſe unſer Forlſchreiten aufzuhalten verſucht. Im Suganatal für uns günſtige Zuſammenſtöße in der nächſten umgebung von Meſole. Die Artillerie beſchoß be⸗ wohnte Orte und rief in einem Landhaus ſüdlich von Strigno einen Brand hervor. An der übrigen Front Artillerietätig⸗ keit, die beſonders heftig in Karnten und im oberen Fellatal war. Feindliche Flieger warſen Bomben auf Oſpedaletto, ohne Schaden zu verurſachen. Unſere Flieger bombardierten die Sta⸗ tion Sankt Andrea ſüdlich von Görz und trafen mitten in ihr e enn, ö Neues vom Tage. Eine Zeitungsente? Hale a. S., 19. Juli. Die„Halle'ſche egi ung“ be⸗ richtet, der Reichskanzler von Bethmann Hollweg habe 10 neulich dahin geäußert, daß ihm bei der Arbeits⸗ ülle ſeines Amtes keine Zeit mehr bleibe zur Vollen⸗ ung ſeines Lebenswerks, einer Arbeit über Maſes Men⸗ delsſohn. Das Blatt glaubt daraus ſchließen zu kön⸗ nen, daß Herr von Bethmann Hollweg geſonnen ſei, ſich von den Amte ſchäften zurückzuziehen.(Ein kühner Schluß.) ö 5 Präſident von Batocki. 5 Berlin, 19. Juli. Präſident von Batocki wird, um ſich ganz den Aufgaben des Kriegsernährungsamts widmen zu können, von ſeinem Amt als Oberpräſidenk der Provinz Oſtpreußen zurücktreten. Sein Nachfolger wird Landeshauptmann vou Berg in Königsberg. i G. K. G. Berlin, 19. Juli. Auf einer Arbeitsſtätte bei einem Kriegsgefangenenlager, in dem ſich briti⸗ ſche Kriegsgefangene befinden, haben vor kurzem Aus⸗ ſchreitungen gegen Vachtpoſten ſtattgefunden. In zwei Fällen ſahen ſich die Wachen genötigt, von ihrer Waffe Gebrauch zu machen, um gegen ſie gerichtete Angriffe abzuwehren. Dabei ſind die beiden Angreifer erſchoſ⸗ ſen worden f 8 3 Die„Deutſchlaud“ in Baltimore. Newyork, 19. Juli. Die Regierung hat vier ame⸗ rikauiſche Torpedojäger nach Kap Virginien abgeſandt, die den Eingang der Cheſapeake⸗Bucht bewachen, damit innerhalb der Dreimeilengrenze kein Einbruch engliſcher Schiffe verſucht wird, wenn das deutſche Tauchboot „Deutſchlaud“, das am Landungspier des Nordd. Lloyd in Baltimore ankert, ausfährt.(Baltimore, eine Stadt, in der 40 000 eingewanderte Deutſche und 80 000 Deutſch⸗Amerikaner leben, liegt etwa 16 Klm. ober⸗ halb der Mündung des Patapsco⸗Fluſſes in die Cheſa⸗ peake⸗Bai. In der Bai ankern zurzeit noch ſeit April 1915 die deutſchen Hilfskreuzer„Kronprinz Friedrich Wilhelm“ und„Prinz Eitel Friedrich“, die damals we⸗ gen Mangels an Kohlen und Lebensmitteln ihre Inter⸗ 8 nierung beantragen mußten. Auch der von der„Mö⸗ 4 we“ genommene engliſche Dampfer„Appam“ liegt auf 4 der dortigen Reede.) Waſhington, 19. Juli.(Reuter.) Grey hal an die Vereinigten Staaten eine Note gerichtet, in der er ſeine Zuſtimmung zur Lieferung amerikaniſcher Rote Kreuz⸗ und mediziniſcher Artikel an Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn verweigert. 5 Der Krieg nach dem Kriege. 1 London, 19. Juli. Premierminiſter Asquith ſetzte eine Kommiſſion ein, die die auf dem Gebiete, des Han⸗ dels und der Induſtrie zu befolgende Politik, die nach dem Kriege angewandt werden ſoll, im Zuſammenhang mit den Beſchlüſſen der Wirtſchaftskanferenz der Alliier⸗ ten ſowie in Bezug auf folgende Fragen zu beraten hat 1.) Schritte, um die Induſtrien zu erhalten und einzu⸗ richten, die für die Sicherheit der Nation weſentlich ſind, 2.) Maßnahmen, zur Wiedergewinnung des heimiſchen. und des ausländiſchen Handels, ſoweit er während des Krieges verloren gegangen iſt, und die Sicherung neuer Märkte, 3.) Mittel für die Entwickelung der Hilfsquellen des Reiches und Vorkehrungen dagegen, daß die Hilfs⸗ guellen für die Verſorgung innerhaſb des Landes unter eine ausländiſche Kontrolle 5oſen. Der Brand von Tatoi. Dem ſchwer geprüften Könige von Griechenland ha? man das Haus über dem Kopfe angezündet. Wer das getan hat, wird vielleicht nie feſtgeſtellt werden. Tat⸗ ſache iſt nur, daß die Herren des Landes, die engliſchen und e Volksbeglücker, dem Brande in Tatos zugeſehen haben, ohne einen Finge: zu rühren, und daß der Pariſer„Temps“ das Creiguis in einem Artikel feiert, worin er nachweiſt, dem Könige ſei recht geſchehen. Er möge ſich den Brand ſeines Hauſes zur Warnung ſich ſchleunigſt dem Vierverband an⸗ ſchließen. Nach der Meinung des„Temps“ gehört alſo Brandſtiftung auch zu den rechtmäßigen Mitteln, wo⸗ bitter ſtreitig gemachtes Vorrücken wieder auf. Lebhafte Kämpfe durch der Vierverbaud das Wohl der Neutralen und wahrzunehmen hat. N 3 Venizelos, der getreue Fridolin des Vierverbandes, ſoll darauf hingewieſen haben, der Waldbrand ſei ſechs Kilometer vom Landhauſe des Königs entfernt ausge⸗ brochen. Der ſchlaue Kreter will damit beweiſen, man könne es hier doch unmöglich mit einem geplanten An⸗ ſchlag auf das Leben des Königs zu tun haben. Wenn nun aber die Gewißheit vorlag, daß man den Wald nur an einer Stelle in ſechs Kilometer Entfernung an⸗ zuzünden brauchte, um die ganze Umgebung von Tatoi in ein Flammeumeer zu verwandeln? Dann hätte Veni⸗ zelos nichts weiter bewieſen, als daß die Brandſtifter ebenſo ſchlau waren, wie die Anſtifter; beide hätten dann ſo ſicher wie möglich gehen wollen, ſowohl was ihre eigene Sicherheit, wie was die Sicherheit der Durchfüh⸗ rung ihres Schurkenſtreiches betraf. Niemand ſollte o leicht als der Tat verdächtig ertappt werden können, dem König und ſeiner Familie aber ſollten alle Wege zur Rettung ſo gründlich wie möglich abgeſchnitten wer⸗ den. Leute, die bereit waren, die Brandfackel des Krie⸗ ges ins eigene Land zu ſchleudern, um ihres Ehrgeizes und eines guten Verdienſtes wielen, ſchrecken wohl auch nicht davor zurück, ein paar Quadratlilometer Wald an⸗ zuzünden, beſonders wenn ſie die Genugtuung haben, daß, der Maun, der einem verbrecheriſchen Treiben mit ſtarker Hand wehrte, mitten darinnen ſigt. Zudem iſt nicht einmal viel dabei zu fürchten, it ſtärkere Hände, als die des Königs Konſtantin, jeden Mörder und jeden Brandſtifter ſchützen müſſen, der in neutralen Landen zu Ehren des Vierverbandes mordet und brandſtiftet. Wozu ſäße denn der große Republikaner Sarrail, den Joffre von der Weſtfront als unbrauchbar weggejagt hatte, immer noch mit ein paarmal hunderttauſend Mann in Saloniki, wenn man nicht zu ihm das Vertrauen hätte, daß er ſich wenigſtens zu dieſem Geſchäfte vortrefflich eignet? cee 1 E kung, man habe einen Landſtreicher verhaftet, der mi ſeinem Glimmſtengel den Brand verurſacht habe, der jetzt dem„Temps“ ein ſo aufrichtiges Vergnügen be⸗ reitet. Je blödſinniger die Beweggründe werden, die die Preſſe des Vierverbandes der Brandſtiftung unter⸗ zulegen ſich bemüht, um ſo ſchwerer wird es, an den unglücklichen Zufall zu glauben, den man im Intereſſe europäiſcher Geſittung immer noch lieber annehmen möch⸗ te. Freilich, auch dem königstreuen Generalſtabschef iſt ja kürzlich, als er den Landſitz des Königs ver⸗ ließ, etwas Menſchliches zugeſtoßen, worüber bei der Sperre, die der Vierverband über das freie Griechenland verhängt hat, genaueres nicht zu erfahren iſt. Wenn das daß die öffentliche Sicherheit in Griechenland bedenk⸗ lich nachgelaſſen hat, ſeit Engländer und Franzoſen das neutrale Land gewaltſam in ihre Obhut genommen haben. Möglich, daß die Vorgänge dort unten niemals in wünſchenswerter Weiſe aufgeklärt werden. Im Ge⸗ dächtnis der Mitlebenden haftet doch ein ſcharf gezeich⸗ netes, düſteres Bild. Um das ehedem freie Hellas, das auf zwei ſiegreiche Kriege zurückblickt, hocken die Brandſtifter, die in zehnjährigen emſigen Bemühungen um Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn die Reiſigbündel aufgehäuft und mit Petroleum begoſſen haben, bis ein Streichholz, von einem Großfürſten weggeworfen, ge⸗ nügte, Europa in Flammen zu ſezen. Während dieſe er⸗ probten Feuerwerker zuſchauen und ſorgſam darüber wachen, daß kein Unberufener den Küſten des ehedem freien Hellas nahe, flammt der Wald auf, der den Seitz des Königs der Hellenen kilometerweit umgibt. Ein Licht iſt dem Volke der Hellen; maufgeſteckt worden. Ob das Volk die Flammenzeichen t hen wird, iſt freilich eine andere Frage. Baden. Ie Karlsruhe, 19. Juli. Vor einigen Tagen fand im Miniſterium des Innern auf Veranlafſung der Groß⸗ herzogin Luiſe eine Sitzung ſtatt, welche ſich mit der Vereinheitlichung des badiſchen Blindenweſens befaßte. Die Sitzung wurde geleitet von dem Miniſter des Innern 2———— der kleinen Staaten, nötigenfalls gegen ihren Willen, Etwas eilfertig meldete die franzöſiſche Berichterſtat auch ein Zufall ſein ſoll, dann müßte man doch ſagen, iſt ausgeſchloſſen. Or. Iryr. v. Bodman; es woynten tr an ars Vertreter der Großherzogin Luiſe Geh. Kabinettsrat v. Chelius, die Profeſſoren der Augenheilkunde Geh. Hofrat Wagemann zus Heidelberg und Geh. Hofrat Axenfeld aus Freiburg, ferner Vertreter der Gr. Blindenanſtalt Ilvesheim, der Blindenverſorgungsanſtalt Freiburg, des badiſchen Blin⸗ denvereins und des Bundes der e Unter der Vereinheitlichung des badiſchen Blindenweſens war von der Großherzogin Luiſe die nähere Verbindung zwi⸗ ſchen den beſtehenden Blindenfürſorgevereinigungen ge⸗ dacht. Die von der Großherzogin in einem Handſchreiben an den Miniſter niedergelegten Vorſchläge wurden grund⸗ ſätzlich gut geheißen und auf Antrag von Exc. v. Che⸗ lius wurde ein Ausſchuß eingeſetzt, der die Ausführung der Vorſchläge im einzelnen in die Wege leiten ſoll. Die⸗ ſer Ausſchuß ſoll die Vertreter aller in Frage kommenden Anſtalten und Vereinigungen umfaſſen. 5 .(Karlsruhe, 19. Juli. Die Mutter des im Rheinhafen tot aufgefundenen neugeborenen Kindes iſt von der Polizei verhaftet worden. ( Mannheim, 19. Juli. Auf Grund der Ver⸗ handlungen zwiſchen der deutſchen und der ruſſiſchen Regierung über den Austauſch von Zivilgefangenen werden die ruſſiſchen Schachſpieler, die ſeit dem Mann⸗ heimer Schachkongreß im Juli 1914 in Deutſchland und zwar in Triberg interniert ſind, demnächſt über Schwe⸗ den in ihre Heimat zurückkehren dürfen. Der ruſſi⸗ ſche Schachmeiſter Maljutin wird, wie das„Manuh. Tagbl.“ mitteilt, als erſter abreiſen. Baden⸗VBaden, 19. Juli. Königin Viktoria von Schweden hat geſtern nach einem Aufenthalt von drei Wochen unſere Stadt wieder verlaſſen und ſich mit der Großherzogin Luiſe von Baden für einige Zeit direkt nach der Inſel Mainau begeben.. ) Sinsheim, 19. Juli. Der 70 Jahre alte Schloſſer Korber ſchnitt ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht auf dem Friedhof an beiden Händen und am Halſe die Ader auf. Der Unglückliche wurde rechtzeitig aufge⸗ funden, ſo daß ſofortige Hilfe ihm das Leben rettete. Vor kurzem ſtarb ſeine Frau und ſeine Tochter; der Gram hierüber mag ihn zu dieſer Tat gebracht haben. ( Weingarten bei Bruchſal, 19. Juli. Der 11⸗ jährige Sohn eines Gaſtwirts trat beim Barfußlaufen. in einen roſligen Nagel. der Knabe ſtarb. 3 Offenburg, 19. Juli. Vor dem hieſigen Schiburgericht findet augenblicklich die Verhandlung ge⸗ gen den verheirateten praktiſchen Arzt Dr. Leo Har⸗ ter aus Piersburg, die 18jährige lebe Kaufmannsge⸗ hilfin Roſa Dieter aus Dußlingen, die 23jährige ledige Chriſtine Kern aus Offenburg, die 23jährige ledige Zigar⸗ renmacherin Luiſe Preher aus Lahr, ſämtlich in Offen⸗ burg wohnhaft, wegen Verbrechens gegen Par. 218 des R.⸗Str.⸗G.⸗B. und den 26jährigen ledigen Friſeur Paul Tſchann aus Offenburg wegen Anſtiftung. Die Verhand⸗ lung, zu der nach der„Offenb. Ztg.“ eine große Zahl Zeugen und ſieben Sachverſtändige geladen ſind, wird 2—3 Tage in Anſpruch nebmen. Die Oeffentlichkeit Es trat Blutvergiftung ein und (Freiburg, 19. Juli. Zu der Meldung über eine Erkrankung des Geiſtlichen Rats Wacker wird der „Köln, Volksztg.“ mitgeteilt, daß es ſich nur um eine vorübergehende Unpäßlichkeit handle. (Söllingen bei Raſtatt, 19. Juli. Am Samstag abends brach im Anweſen des Kaufmanns und Land⸗ wirts Seifried Feuer aus. Scheuer und Stall braunken nieder, ein Schwein iſt erſtickt. Das Feuer wurde durch ein Pflegekind verurſacht, das mit Zündhölzern ſpielte. Konſtanz, 19. Juli. Geſtern nacht 11 Uhr traf ein zweiter Zug kranker kriegsgefaugener Franzoſen mit etwa 300 Mann hier ein. Im ganzen werden bei dem diesmaligen Austauſch kranker Kriegsgefangenen etwa 3000 feindliche Kriegsgefangene in die Schweiz überge⸗ führt, davon 2000 Franzoſen, 600 bis 800 Engländer und etwas über 300 Belgier. porte wird auch ein Austauſch von Schwerverwundeten eingeſchoben, der für Freitag den 21. Juli angeſetzt iſt und aus je einem Zug nach jeder Richtung beſtehen ſoll. Mit dem Zug von Konſtanz ſollen etwa 400 ſchwer⸗ verwundete Franzoſen nach ihrer Heimat befördert wer⸗ den, wogegen die Zahl der Deutſchen noch nicht bekannt hpaketadreſſ Zwiſchen dieſe Traus⸗ ) Konſtanz, 19. Juli. Das Schwurgericht be⸗ faßte ſich mit zwei Fällen der Kindestökung und zwar wurde die 23jährige Köchin Marie Meintel, die in einem hieſigen Gaſthof ihr neugeborenes Kind ums Leben ge⸗ bracht hatte, zu 2 Jahren Gefängnis und das 25jährige Küchenmädchen Marie Dilger, die in einem Singer Ho⸗ tel ihr Kind tötete, zu 2½ Jahren Gefängnis verurteilt. — Das Schweizer Gericht in Kreuzlingen verurteilte den 12jährigen Dienſtbuben Bruno Hermann aus Möhringen in Baden, der das Haus ſeines Onkels in Brand ge⸗ ſteckt hatte, um wieder nach Hauſe zu komen et, zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Wochen. Lokales. — Der neue Frachturkundenſtempel. Die Ge⸗ neraldirektion der Staatseiſenbahnen teilt mit: Am 1 Auguſt ds. Is. treten wichtige Aenderungen der Be⸗ ſtimmungen des Reichsſtempelgeſetzes hinſichtlich der Stempelpflicht der Eiſenbahnfrachturkunden in Kraft. Während gegenwärtig nur Frachturkunden über Wagen⸗ ladungen dem Stempel unterliegen, ſind künftig auch ſolche über Stückgut⸗(Fracht⸗ und Eilſtückgut), ſowie Ex⸗ preßgutſendungen, für die ohne Unterſchied nach der Höhe der Fracht ein feſter Stempel erhoben wird, ſtem⸗ pelpflichtig. Gepäckſcheine über aufgegebenes Reiſegepück ſind dagegen nicht ſtempelpflichtig. Der Stempel für 4 Wagenladungen iſt erhöht, jedoch in der Berechnung ver⸗ einfacht. Eine Berechnung des Stempels nach dem Ladegewicht und Frachtſatz für 10 Tonnen entfällt; ent⸗ ſcheidend iſt lediglich der Betrag der Fracht bis oder üher 25 Mark. Ob der Stempel für Stückgut oder für Wagenladungen zu berechnen iſt, richtet ſich nach der Frachtberechnung. Die Stempelſätze betragen für Fracht⸗ ſtückgut und Expreßgut 10 Pfg., Eilſtückgut 20 Pfg., Frachtgut in Wagenladungen: bei einem Frachtbetrage von nicht mehr als 25 Mk. 1.00 Mk., bei höheren Beträgen 2.00 Mk., Eilgut in Wagenladungen: bei einem Fracht⸗ betrage von nicht mehr als 25 Mk. 1.50 Mk., bei höheren Beträgen 3.00 Mk.— Befreit ſind: Urkunden über Sendungen, die f achtſre zu befürdern i d, Urkenden über die Beförderung von Milch, ſoweit ſie nicht in Wagen⸗ ladungen erfolgt, und Urkunden über Durchfuhrſendun⸗ gen im internationalen Verkehr.— Duplikate, wei⸗ tere Anfertigungen, Abſchriften der Frachturkunden un⸗ terliegen dem Stempel nicht.— Der Sammelver⸗ kehr der Spediteure unterliegt einer beſonderen Stempelabgabe(5 Pfg. von der einzelnen Urkunde), die nicht durch die Eiſenbahn erhoben wird. Der Fracht⸗ urkundenſtempel der Eiſenbahn wird jedoch auch für Sammelſendungen berechnet.— Der Stempel wird ent⸗ richtet durch Verwendung von Frachturkunden mit einge⸗ drucktem Stempel oder durch Aufkleben von Reichs⸗ ſtempelmarken auf der Urkunde. Die Stempelmarken lauten auf Steuerbeträge von 5, 10, 20 Pfg., 1, 1 ½, 2 und 3 Mk.; die geſtempelten Vordrucke für Frachtbrieſe lauten auf Steuerbeträge von 10 und 2.) Pfg., die für Eiſenbahnpaketadreſſen auf 10 Pfg. Bei Wagenladungen wird, wie bisher, der Stempel von der Verſand⸗ oder Empfangsſtation verwendet; dagegen iſt bei Stück⸗ gut⸗ und Expreßgutſendungen der Abſender verpflichtet, auf die Frachtbriefe und Eiſenbahn⸗ en die Stempelmarke in dem vorgeſchriebenen Betrage ſelbſt aufzukleben, ſofern er nicht Fracht⸗ briefe oder Paletadreſſen mit eingedrucktem Stempel ver⸗ wendet. Die Stempelmarke muß an der für den An⸗ nahmeſtempel beſtimmten Stelle(rechts unten im Fracht⸗ briefe und in der Eiſeubahnpaketadreſſe) aufgeklebt ſein. Die Abſender müſſen ſich daher in Zukunft die Stem⸗ pelmarken von 10 und 20 Pfg. oder die entſprechenden Vordrucke mit eingedrucktem Stempel vorher beſorgen. Dieſe Werte werden bei allen Gepäck⸗, Eilgut⸗ und Güter⸗ ſtellen, Stempelmarken von 5 Pfg. für den Sammel⸗ verkehr der Spediteure nur bei den größeren Güterſtellen verkauft. Außerdem ſind Stempelmarken für 5, 10 und 20 Pfg. beim K. Hauptſteueramt, Stuttgart, erhältlich.— Zur Vermeidung von Zurückweiſung der Frachtbriefe und Eiſenbahnpaketadreſſen wird den Auflieferern drin⸗ gend empfohlen, die vorſtehenden Bedingungen zu beach⸗ ten. Nähere Auskunft über die neuen Beſtimmungen geben die Abkertlaungs zellen. a 5. rr Englands Verrat— deutſche Tat. Roman aus der Zeit des Weltkriegs Als Marta Gyönghövy einmal mitgeteilt wur⸗ de, daß ein Herr ſie ſprechen wolle, der dazu eine Erlaubnis erhalten habe, da war es ihr, als könnte das nicht denkbar ſein. Wer ſollte zu ihr kommn? Ein afrikaniſcher Jäger führte ſie in ein leeres Zelt. 5 15 Dort trat ihr dann Lord Frank Beresford gegen⸗ JV 1 Ihre Brauen zuckten; ſie nickte grüßend, ohne zu⸗ krſt eine Frage zu ſtellꝶenn. 555 Sie hatte das Gefühl, als könnte bon dieſem Manne nichts Gutes kommen; ſie konnte an nichts anderes b als daß dieſer Engländer allein auch der berräter von Peter Brandenſtein geweſen ſein müſſe. Ihr Vater hat mich rufen laſſen, gnädigſte Gräfin. 5 komme ſoeben von ihm.. . vo volle Beſorgnis größer als der Widerwillen gegen den Lord. 7 2 l. 3 Wie deht es ihm? „Nicht gut. Ich nehme an, daß Sie von mir die Wahrheit hören wollenn“““““DLL.s? „Ja! Und wie haben Sie ihn gefunden?“ „Aich war erſchrocken und hätte ihn beinahe nicht 2 8 5 1 1 1 4 8 4 erkannt.“. „Aber darf denn das geſchehen? Der alte Mann ka 25 2. * 25. un doch gegen Frankreich nie in den Krieg ziehen.“ „Es ſind das Beſtimmungen der franzöſiſchen Regie⸗ rung, an denen ich auch nichts ändern kann. Ich war beim Gouverneur! Es wurde mir verſichert, es könnte n keinem Falle eine Ausnahme gemacht werden.“ * Aber was ſoll denn mit meinem Vater geſchehen?“ 0„ba 5 kon„ 1 Da war in Marta Gyönghöby die zärtliche, angſt⸗ 8 hätten!“ „Gibt es denn keine Möglichkeit, ihn aus dieſen Grauſamkeiten der Gefangenſchaft zu retten?“ 5 „Eine würde es geben! Aber ich weiß, daß dieſe ſchwer durchführbar iſt.“ „Welche?“ „Wenn Sie ſelbſt keine Oeſterreicherin mehr ſein würden, wenn Sie ſelbſt den Schutz des Rechtes hätten, dann könnten Sie auch die Freiheit Ihres Herrn Vaters fordern!“YT 5 N. „Ich verſtehe nicht, wie dies geſchehen könnte.“ „Es könnte geſchehen, wenn Sie durch eine rechts⸗ gültige Ehe Engländerin oder eine Franzöſin würden.“ Dann ſchwieg Lord Beres ford. Aber auch Marta Gyönghöby ſtarrte vor ſich hin, ohne etwas antworten zu können. 8 Das alſo wäre der Weg, den Vater zu retten. „Sie werden nicht vergeſſen haben, wie ich ſchon einmal zu Ihnen geſprochen habe. Und ich würde bas gleiche heute wiederholen, wenn Sie es wünſchen. Darf ich Sie zur Lady Beresford machen? Damit ſtehen Sie und Ihr Vater unter engliſchem Schutze.“ „Das iſt es! Deshalb ſind Sie gekommen, um durch die Not zu erzwingen, was Sie ſonſt nie erreicht JVCCVVVVVVVTVCTTCVTFFTCTC „Sie dürfen mich nicht mißverſtehen! Sie fragten mich. Und ich ſelbſt hatte vorher ſchon geſagt, die Möglichkeit erſcheine mir ſchwer durchführbar.“ „Ja! Sie iſt undurchführbar!“ e Alſs das war ſein Ziel geweſen; ſie hatte ihn durch⸗ ſchaut und waudte ihm nun den Rücken zu. 5 Lieber wollte ſie ſelbſt noch härtere Demütigungen ertragen!!! Aber als Lord Beresford dann das Lager der Ge⸗ fangenen verließ, da kniff er zuerſt die Lippen zuſam⸗ men, dann aber ziſchten zwiſchen den Zahnreihen die Worte durch 8 So blei b gte; nd Lärm geſtört werden. 10. Kapitel. Peter Freiherr von Ruisdaelen hatte in ſeinem Le⸗ ben, beſonders dann, wenn er auf einer Fahrt in ſei⸗ ner ſtählernen Zigarre, in ſeinem Unterſeeboote, begrif⸗ fen war, oftmals an den Tod gedacht. Aber ſo hatte er ſich ihn nie vorgeſtellt, daß er an eine Mauer geſtellt werden ſollte, dabei wohl noch mit gebundenen Händen, um dann wehrlos von Senegalnegern erſchoſſen zu wer⸗ den, das hätte er ſich nie träumen laſſen. Ehrenvoll konnte er ein ſolches Ende nicht finden. Und ſein Vater, der würde wohl immer noch warten, daß er ihm ſeinen Heinz zurückbringen werde. Aber trotzdem ſollten ihn ſeine Feinde am nächſten Tage aufrecht zum Sterben gehen ſehen, ſie ſollten ſehen, wie ein Deutſcher zu ſterben weiß. 3 Schlafen konnte er allerdings doch nicht in dieſer Nacht. a eee Es war doch ein eigenes Gefühl, die Zahl der Stun⸗ den zu wiſſen, mit deren Ablauf das Leben zu Ende ſein würde. Und er ſelbſt würde von niemanden mehr Abſchied nehmen können, keine Hand mehr würde die ſeine drücken, niemand in der letzten Stunde an ihn denken. N J Und Marta Gyönghövy? Dieſe glaubte ihn wohl ſchon in Deutſchland! e e eee N Tiefe Dunkelheit erfüllte ſeine Zelle, ſo daß ſich nur oben das Fenſter etwas heller abzeichnete.. 4 Plötzlich horchte Peter von Ruisdaelen erſtaunk auf. Es war doch das Morgengrauen noch nicht zu ſe⸗ hen! Seine Stunde konnte nicht jetzt ſchon gekommen fein! Aber er hörte doch das Klirren der Schlüſſel, die ſeine Zellentür öffneten, aber nicht das laute Klirren wie ſonſt, ſondern leiſer, als ſollte die Nacht von keinem 0 Ji S . en en SAS. wirt — Im Kriegsernährungsamt ſind bisher beraten worden die Frage der Ausfuhrverbote, die Butter⸗ und Fettverſorgung, die Bekämpfung des Lebensmiltelwu⸗ Wet die Durchführung der Notſtandsmaßnahmen, des Wirtſchaftsplanes 1916—17, und zwar für Brotgetreide, Hafer und Gerſte, Oel und Hülſenfrüchte, Kartoffeln, die Regelung des Verkehrs mit Fleiſch, die Durchführung einer Beſtandsaufnahme, die Regelung des Verkehrs mit Obſt, Gemüſe, Eiern uſw. Die Beſchlüſſe ſind vorbereitet durch zahlreiche Beſprechungen mit Vertretern aller In⸗ tereſſentengruppen, ſo der Städte, der Verbraucher, des Handels, der Landwirtſchaft, der ſchwer arbeitenden Be⸗ völkerung, ſowie nach Beſprechung mit Behörden und Intereſſentengruppen in einzelnen Bundesſtaaten, welche 1 fortgeſetzt werden. Erlaſſen ſind Verordnungen über ie Bekämpfung des Kettenhandels, über die vorläufige Regelung der Butter⸗ und Fettverſorgung, welche durch die in den nächſten Tagen zu verabſchiedenſe endgültige Verordnung ergänzt wird, die Notſtandsmaßnahmen, die ſich erſtrecken 5 das Verbot des Verfütterns und Brennens von Kartoffeln und die Beſchränkung des Kar⸗ toffelverbrauchs der Landbevölkerung, Zwangslieferung von Frühkartoffeln, Reviſion der Kartoffelbeſtände, Aus⸗ ſchüttung von Brotgetreide als Ergänzung für unzurei⸗ chende Kartoffelverſorgnug. Bereitſtellung von Nahrungs⸗ mitteln zu beſonderen Zulagen für die ſchwer arbeitende Bevölkerung, Bereitſtellung von Zucker für Einmachen unter gleichzeitiger Erweiterung der Verwendungsmöglich⸗ keit von Saccharin, ſowie der Wirtſchaftsplan für 1916 bis 1917, der in dieſen Tagen auch bezüglich der Preiſe endgültige Faſſung finden ſoll, während die Frage der Ausfuhrverbote, der Beſtandsaufnahme, der endgültigen Verkehrsregelung für Butter und Fette, der Einführung der Reichs leiſchtarte, der Verkehrsregelung mit Obſt, Gemüſe und Eiern u. a. m. noch der Erledigung harren werden. 5 (— Eine neue Denkmünze für Sammeleifer. Profeſſor Auguſt Gaul hat eine Eiſerne Erinnerungs⸗ münze geſchaffen, die den Vereinen vom Roten Kreuz zur Verfügung ſteht, um ſie zur Belohnung für Sammel- eifer zu verteilen. Für die Gewährung kommen nach dem Ermeſſen der einzelnen Vereine vom Roten Kreuz ſolche Spender in Betracht, die in Zukunft dem Roten Kreuz durc) Sammeln von Gegenſtänden aller Art erhebliche Vorteile verſchaffen oder höhere Geldbeträge zuführen. Die Schaumünze zeigt auf der Vorderſeite in prächtiger Anſchaulichkeit eine dem Sturme trotzende Eiche, auf der Rückſeite einen Ring von Ameiſen und Bienen, ſo⸗ wie den Goethe'ſchen Vers:„Das Allermindeſte müßt Ihr entdecken auf das Geſchwindeſte in allen Ecken.“ — Gewerbliche Verwendung von Zucker. Die Verwendung von Zucker zu Luxuswaren der Süßigkeiten⸗ und Schokoladeinduſtrie iſt ſchon ſeit dem Beginn dieſcs Jahres auf die Hälfte und ſeit einigen Wochen auf den vierten Teil ihrer früheren Verarbeitung gekürzt. Eine Verordnung des Präſidenten des Kriegsernährungsamtes verbietet nun weiter die Verwendung von Zucker zur ge⸗ werblichen Herſtellung von Pralinen, Chriſtbaum⸗ und Oſterſachen, Fruchtpaſten, Geleefrüchten, überzuckerten Mandeln und Nußkernen, Schaumzuckerwaren und tür⸗ kiſchem Honig. g Handel und Verkehr. Wochenbericht der Preisberichtſtelle des Deutſchen Land⸗ aftsrats vom 11. bis 17. Juli 1916. Nachdem nunmehr der Würfei über die Kartoffelpreiſe für das Erntejahr 1916—17 gefallen 15 iſt eine weitere Kritik zwecklos. Es wird jetzt vaterländiſche Pflicht der Landwirte ſein, durch rechtzeitige Lieferung den Bedarf an Speiſekartoffeln für das ganze Jahr ſicher zu ſtellen. Die Kartoffel bildet wie das Brot die ele⸗ mentare Baſis der deutſchen Volksernährung, ſie muß deshalb im Kriege unbedingt in genügender Menge zur Verfügung ſtehen. Die Kartoffelverſorgung hängt indes nicht nur von der Land⸗ 1 wmirtſchaft ab, ſondern ebenſoſehr auch von der zweckmäßigen Or⸗ aniſation des Eiſenbahntransportes in den Monaten Septem⸗ er, Oktober und November ſowie von der Fürſorge der Kommunalverbände für die Regelung des Verbrauches und für die ſachgemäße Aufbewahrung der Kartoffeln, damit ſie nicht wieder dem Verderben preisgegeben werden. Auf den legzte⸗ ren Punkt wird in dteſem Jahr beſonderes Augenmerk zu rich⸗ ten ſein, wenn die naſſe Witterung noch weiter anhalten und da⸗ durch die Haltbarkeit der Kartoffeln vermindern ſollte. Das Kriegsernährungsamt hat als Höchſtpreiſe für Kartoffeln aus der Ernte 1916 beim Verkaufe durch den Erzeuger feſtgeſetzt: vom 1. bis einſchließlich 10. Auguſt 9 Mk. für den Zentner, vom 11. bis 20. Auguſt 8 Mk., vom 21. bis 31. Auguſt 7 Mt., vom 1. bis 10. September 6 Mk., vom 11 bis 20. September 5 Mk., vom 21. bis 30. September 4,50 Mk., vom 1. Ohto⸗ ber bis 15. Februar 1917 4 Mk., vom 16. Jebruar bis 15. Auguſt 1917 5 Mk. In der Bekanntmachung iſt ein Unler⸗ ſchied z wiſchen Früh⸗, Mittel⸗ und Spätkartoffeln nicht ge⸗ macht. Der Reichskanzler hat ein Verbot des Dörrens von Ge⸗ müſe und der Herſtellung von Sauerkraut in der Zeit bis zum 1. Auguſt und ein Verbot des Abſchluſſes von langfriſti⸗ en Verträgen über den Erwerb von Gemüte und Obſt erlaſſen. Pflaumen dürfen bis auf weiteres nur zur Lieferung bis zum I. Auguſt, anderes Obſt ſowie Gemüſe nur zur Lieferung bis K 72 15. Auguſt 1916 gekauft oder ſonſt erworben werden. Wenn die Preistreiberer auf dem Gemüſe⸗ und Obſtmartkzt fortdauert, 1 0 Höchſtpreiſe feſtgeſetzt werden. aß im Jalle der Enteignung von Schweinen der zur Erhal⸗ tung der Haushaltangehökigen notwendige Beſtand jedem Bieh⸗ halter belaſſen werden ſoll, für jeden Wirtſchaſtsangeht eine Fleiſchmenge bis zu 500 Gramm die Woche. In B n ollen dte Rekkorate ſämtlicher männlicher höherer Unterrichts⸗ anſtalten die Schüler auffordern, ſich für die Erntearbeiten zur Verfügung zu ſtetlen. In Bayern find für Preiselbeeren Höchſt⸗ Nee von 22 Pfennig für das Pfund beim Verkauf durch den Sammler und von 36 Pf. im Kleinhandel eingeführt. Am Getreidemarkt war die Nachfrage nach beſchlganahme⸗ teien und verkehrsfreien Mehlen ziemlich rege. Beſonders ge⸗ ragt waren Roggenmehl, Maisgries und Malsmehl, worin das gebot jedoch nur ſehr beſchränkt blieb. Kleine Mengen von verkehrsfreiem Hafer, beſchädiglem Roggen und Mais ſind an⸗ geboten.— Am Juttermitte markt blieb die Geſchaftstätiggeit ebenfalls nur ge ling, obwohl ſich für Miſch utter und Maſtſchrot dauernd Kauflust erhält. Erſatz utermittel ſind nur wenig beach⸗ let. Aus dem Angebot iſt zu erwähnen: Eichelmehl gar., rein 700 Mik. mit Sack Holſtein, Eichelmehl ab bad. Stationen 690. bis 710 Mk., gemahlene Eichelſchalen 332 Mk. mit Sack Magde⸗ burg, gedarrte Obſttreſter 20 Mik. Reuß, Reiskleie 385 Mk. mit Sack Barby, Reiskleie ab bad. Stationen 360380 Mk., N uſchelmehl 200 Mk. mit Sack Hamburg, Strohmehl 220 Mk. Hadersleben, Speleſpreumehl 310—330 Mk. Hamburg, Kräu⸗ terkleie 260 Mk. per Tonne Magdeburg. Außerdem ſind Miaſt⸗ rote, Futterſchrote, Miſchfutler und Pferdeſulter in den ver⸗ ſchiedenſten Zuf mmenſetzungen angeboten. Vermiſchtes. ü nadengeſuch. Das Onadengeſuch der Iri⸗ erin Sonn Ne Untreute. In Preußen iſt verordnet, die unverehelichte Franzke in Berlin ermordeten und zum Tode verurteilt worden ſind, iſt abgelehnt worden. Vorſicht. Eine Firma in Dresden ſtellte ihrem Reiſenden ein gutes Zeugnis aus, obwohl er ihr eine große Summe ver⸗ In der Stellung, die er mit dieſem Zeugnis er⸗ langte, beging er gleichfalls U ſchlagungen. Die zweite Firma machte hierauf gegen eſte auf Grund des unzutreffenden Zeug⸗ niſſes Schadenerſatzan 0 ſolge geltend, daß die Zeugnisausſtellerin zu 4541 Mark Etſatz verurteilt wurde. Die Schifſsv ſte unfeter Finde. Nach dem„Taſchen⸗ buch der Kkiegsflotte“ von Kapita nant B. Weyer(J., F. Lehmann, München) haben unſer er bis Ende Mai d. J. im Kreuzerkrieg 83 Hande 293 181 Tonnen(da⸗ von 70 engliſche), durch men oder Kriegsunfälle 621 Handelsſchiffe mit 1 mund 350 Fiſcherfahr⸗ zeuge mit 51 290 8 Schiffe) verloren, zu⸗ ſammen alſo 1054 6 mit 2 158 029 nen. Außerdem iſt, wie der Verfaſſer mitteilt, eine hl weiterer Han⸗ delsſchifſe zugrunde gegangen, deren amtlich nicht be⸗ kannt gegeben wurde. Der Tunnel früher gegen den fran nels zwiſchen Calais u nimmt die Stimmung während die Bege worden iſt. Die Ire ländern beſetzt iſt und v Stützpunkt auf dem Feſt lich zu dem Stimmungs nun zwei Tunnels, je einer gefaßt mit einer Länge von Waſſer. Die Bahaſtkecke w in 40 Minuten zurückgelegt. ten werden auf 320 Mil⸗ lionen Mark, die jährliche und Unterhaltungshoſten auf 8½ Millionen und die Jahreseinnahmen auf über 30½ Millionen Mark veranſchlagt. Lokales. Seckenheim, den 20. Juli 1916. — Gefreiter Hch. Engelhardt, beim Landwehr⸗ Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment 40, 7. Kompagnie, 2. Batl., erhielt wegen beſonderer Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. — Wir machen unſere Leſer und Leſerinnen auf die Bekanntmachung des Bürgermeiſteramts Seckenheim betr. Kartoffel⸗Abgabe im Anzeigenteil unſerer heutigen Nummer beſonders aufmerkſam. Verantwortlich für die Redakkkon Gg. Zimmermann, Seckenheim Großes Zimmer und Küche Empfehle: im Abſchluß, ſofort oder bis Pfalz. Melsswein p. Ltr. 120 Mk. 1. Auguſt zu vermieten., Rotwein„„ 440„ Aeere Wartel⸗Steuße 5 Blut-Süssweln 2.00„ 3 Garentlert reinen 22 2 Gimmer Un Küche, Bienenhonig 2 Pfund 2.00 zu haben bel zu vermieten. „Backerel Aug. Engert Hildaſtraße 75. Rieflstrasse Nr. 50. 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Miniſterium des Innern hat mit Tatſchlſe⸗ hung vom 2. ds. Mts. Nr. 22172 gemäß 8 29 Abf. 2 P.⸗Str.⸗G.⸗B. die Erneuerung unſerer Anordnung vom 9. Mai ds. Js. verfügt. Dieſe Anordnung lautet: Bekanntmachung. Die Aufrechterhaltung der Zucht innerhalb der heranwachſenden Jugend betr. 5 Zur Aufrechterhaltung der Zucht innerhalb der heran⸗ wachſenden Jugend wird hiermit für die Landgemeiden und ſelbſtändigen Gemarkungen des Amtsbezirks Mann⸗ heim gemäߧ 29. P.⸗Str.⸗G.⸗B. mit ſofortiger Wirkſam⸗ keit folgendes angeordnet: a 1. Das überlaute und beläſtigende Schreien u. Lärmen der Kinder unter 14 Jahren, das Herumbalgen und das Werfen mit Steinen oder anderen harten Gegenſtänden auf den Straßen und Plätzen iſt unterſagt. 2. Nach s ÜUhr abends dürfen Kinder unter 14 Jahren ohne Begleitung Erwachſener ſich nicht mehr im Freien aufhalten. 3. Gemeinſame Spiele und Anſammlungen der Kinder unter 14 Jahren außerhalb der Häuſer nach eingetretener Dunkelheit ſind verboten. 4. Das Rauchen durch jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt verboten. 5. Die Abgabe lentgeltliche oder unentgeltliche) von Tabak, Zigarren oder Zigaretten an jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt unterſagt. 6. Eltern, Vormünder oder Stellvertreter ſind ver⸗ pflichtet für die Einhaltung vorſtehender Anordnungen durch ihre Kinder und Schutzbefohlenen Sorge zu tragen. Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 6 Wochen geahndet. Mannheim, den 9. Juni 1916. 8 Gros. gezirksamt.— Abt. 4. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. N Seckenheim, den 28. Juni 1916. Bürgermeiſteramt Volz. ö Bekanntmachung. Die Schweineſeuche in Seckenheim betr. Da die Schweineſeuche in Seckenheim einen großen Umfang angenommen hat, werden die Gehöfte der Gber⸗ halter für den Zutrieb der Schweine bis auf Weiteres geſperrt. i Außerdem wird die Abhaltung der Ferkelmärkte in Seckenheim bis auf Weiteres verboten. Mannheim, den 18. Juli 1916. Groſth. Lezirksamt. Abt. 2b. gez. Dr. Loeb. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 18. Juli 1916. Fürgermeiſteramt: Volz. Koch. Kartoffelverkauf. Alle Kartoffel, ſowohl der alten als auch der neuen Ernte ſind be⸗ schlagnahmt, und darf ein dirckter Verkauf derſelben überhaupt nieht ſtattfinden. 5 Es dürfen alſo weder an hieſige Einwohner, noch nach auswärts alte oder neue Kartoffel verkauft werden. Lediglich iſt das Bürgermeiſteramt zum An⸗ und Verkauf zuſtändig. Seckenheim, den 10. Juli 1916. gBaoürgermeiſteramt: 2 5 el Koch. Koch. Warenhaus Mannneim L . Blusen Leted., 1.6s Blusen-öcke re 25 Taillenkleider 8 8 Uleiderstoffe Blusen Vader 3.25 Blusen-Möcke cr. 3.0 er en 9.75 8 Abgabe bis 1. August ohne Bezudsschelne. 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ITA Raffee-ETS3atz wieder eingetroiien. Gelbsiegel 1.30 Ruisiegel 90 Erfnsiagel 60 solange Vorrat Quieta Kraitirunk Bananen Nakao) J Dose 1.20 ——¹ 2.40 Unieia Malz, nieta Mährsalz Tee Fr. Wagner's Nachf. an. W. Höllstin Germania Drogerie. ö Bekanntmachung. Den Verkehr mit Oelfrüchten betr. Im Anſchluß an unſere Verfügungen vom 19. Juni 1916 und 3. Juli 1916 werden die Bürgermeiſterämter in Kenntnis geſetzt, daß als Kommiſſtonär des Kriegsaus⸗ ſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette in Berlin das Getreidebüro der Bad. landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften hier nunmehr beſtellt iſt. Wegen der Verſendung der Oelſaaten haben ſich die Pflanzer entweder unmittelbar an das Getreidebüro, oder an deſſen Unterkomiſſionäre, bezw. Sammelſtellen zu wen⸗ den. Als Sammelſtellen für Oelſaaten kommen in Frage: Die Getreidelagerhäuſer: Schefflenz, Buchen Mudau, Roſenberg, Eubigheim, Boxberg, Zimmern, Wertheim, Hüfingen, Engen, Riedöſchingen, der Landw. Konſum und Abſatzverein Eppingen, der Landw. Conſum und Abſatz⸗ verein Meßkirch, Verbandslagerhaus Waldshut und die Kornhäuſer Grieſſen und Stühlingen. Die Höchſtpreiſe ſind: für Raps(Winter⸗ und Sommer⸗) 60.— Mk. für Rübſen„ 1 57.50„ für Hederich und Raviſon 8 für Dotter d 3 für Mohn 85.— für Leinſamen 50.—„ für Hanfſamen 40.—„ für Sonnenblumenkernen 45.—„ für Senfſaat 50.—„ und werden für gute gesunde, trockene Saat don minde⸗ stens Durchschnittsbeschaltenheit der lo lber Ernte der Gegend, aus der die Saat stammt, bezahlt. Für Ware von geringer Beſchaffenheit wird der dem Minderwerte entſprechende Preis vergütet. Feuchte oder klamme Oelſaaten müſſen vor Ablieferung 1 Earscblerg Die genannten Höchſtpreiſe verſtehen ſich fr 100 Kg. Reingewicht frei nächſter Bahnſtation des Lieferungspflich⸗ 5 tigen geliefert. 1 Jeder Oelſaatenbeſitzer darf von ſeinen Erzeugniſſen 5 30 Kg. Oelfrucht zur Verwendung in der eigenen Haus⸗ wirtſchaft zurückbehalten. Alles andere iſt an den Kriegs · ausſchuß abzugeben, bezw. durch Vermittelung der ſoeben genannten Stellen abzuliefern. Betragen die Vorräte bei Leinſamen mehr als fünf Doppelzentner, ſo dürfen davon bis zu s Doppelxentner einbehalten werden. Das Getreidebüro ſtellt zur Verſendung der Oelſaaten eigene Säcke zur Verfügung. Wenn die Beförderung der Oelſaaten in Säcken erfolgt, die Eigentum der Lieferungspflichtigen ſind, dann ſind dieſe Säcke mit Anhängezetteln zu verſehen, aus denen deutlich der Name des Lieferers, Art und Menge des Sack⸗ inhalts hervorgeht. Nach Entleerung werden die Säcke frachtfrei zurückgeſandt. Das Gewicht der gelieferten Oelſaaten wird bei An⸗ kunft derſelben auf dem Lager der Empfänger(Lagerhal⸗ ter des K. A.) durch vereidigte Wieger feſtgeſtellt. Bahn⸗ amtliche Abwage iſt alſo nicht nötig. Für die Bezahlung der Oelſaaten iſt das durch die Lagerhalter des Kriegs ausſchuſſes ermittelte Gewicht maß⸗ gebend. Die Bezahlung erfolgt durch das Getreidebuͤro, ſobald denſelben das Gewicht durch die Lagerhalter aufgegeben 8 57 Beſchaffenheit der Ware in Ordnung befunden wurde. Den Landwirten ſteht auf ihren Antrag auf je 100 kg. aus eigener Ernte abgelieferte Oelſaat die Rücklieferung von 35 kg. Oelkuchen(gleicher Art wie die gelieferte Saat) zu. Die Antragſteller müſſen ſich verpflichten, die Oel⸗ kuchen nur in ihrem eigenen Betriebe zu verwenden und ſie nicht weiter zu verkaufen. einzureichen; ſie haben folgendermaßen zu lauten: Ich habe dem Kriegsausſchuß für Oele und Fette, Berlin durch Veemittlung der Kommiſſtonäre: Getreidebüto der bad. land. Genoſſenſchaften Mannheim ö JJ zur Ablieferung gebracht und beantrage biermit auf Grund der Bundesratsverordnung früchten die käufliche Ueberlaſſung von kuchen zum Gebrauch in meiner eigenen Wirtſchaft. 35000 J (Unterſchrift des Landwirts)„.( Die Saat wurde von uns mit Fakture NR. JFC in Rechnung geſtellt. Mannheim, den 11. Juli 19186. Groh. Bezirksamt Abt. 1. gez. Stehle. Vorſtehendes wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Mahlerlaubnisſcheine für Oelfrucht N im Laufe der nächſten Woche auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 vormittags von 8 bis 12 Uhr erhältlich ſind. Seckenheim, den 14. Juli 1916. Bürger meiſteramt: J. V.: Hoerner. Koch. Mücken-Netze Brustnetze— Pferdeohren Grau-Leinen für Wagendecken empfiehlt erſt getrocknet werden, was am beſten durch dünnes Auf⸗ ſchütten in luftige und häufiges Umſchaufeln geſchieht. 1 Emil Werber Nachfolger Inh. Riehard Rall. eeendeddmemmmememeem mmm Mad ſuadaaunmnnaunmnmmmnunmmnmumanmnmum Die Anträge auf Oelkuchen ſind bei dem Getreidebüro N N 8