Die Ruſſen beſchuldigten die Franzoſen, Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. r Heue 30 TTT 00 Kriegschronik 1915 90 SSS o 21. Jult: Im Oſtteil der Argonnen ſtbrmten unſere Truppen mehrere franzöſiſche Gräben und nahmen 235 Mann gefangen. — Kämpfe in den Vogesen. 1 0 — Bei einem Angriff nördlich von Nowogrod nehmen Unſrigen 2000 Ruſſen gefangen. — An der Blome⸗Grojec⸗Stellung ziehen ſich die Ruſſen zurück. 1 5 — Hartnäckige Kämpfe zwiſchen Bug und Weichſel. — Im Görziſchen dauern die Angriffe der Italiener fort. „ Der Streitz der Bergleute im Cardiff wurde beigelegt. — Der griechiſche Miniſter des Aeußern Jographos mim! 1 7 5 ö ſeine Entlaſſung. 5 1 55T—T—T—T—T——V———— Der Weltkrieg. Heftig wogt der Kampf zu beiden Seiten der Somme noch hin und her. In erbittertem Ringen nahmen am Sonntag und Montag die Engländer das Dorf Longe⸗ val und das Gehölz Delville; am Dienstag werden beide Stellungen von den Magdeburgern und Altenburgern, 2 Regimentern, zurückerobert. Am Mittwoch unternahmen die Engländer mit ſtarken Kräften einen neuen An⸗ griff, vor dem unſere Truppen nach hartnäckiger Gegen⸗ wehr und langem Kampfe ſich zurückzogen, aber nur um abends in einem glänzend durchgeführten Gegen⸗ angriff die Feinde aus allen Stellungen wieder hin⸗ auszuwerfen. Darauf erfolgte am Donnerstag früh wie⸗ der ein allgemeiner ungemein heftiger Angriff auf der ſanzen engliſch⸗franzöſiſchen Linie; ſoweit der heutige Lagesbericht reicht, iſt der erſte Auſturm völlig abge⸗ ſchlagen worden.— Im ſüdlichen Abſchnitt ſind mehrere griffe der Franzoſen im deutſchen Feuer reſtlos zu⸗ n Die feindlichen Verluſte ſind allem ſchein nach wieder überaus ſchwer.— An der ruſ⸗ die Angriffe der Ruſſen, die ſich manmehr in verſtärktem Maße auch gegen die Heeresgruppe Hin⸗ denburg richkten, dauern noch unvermindert an. In Londoner Parlamentskreiſen hat es dieſer Tage einige Ueberraſchungen gegeben. Der Schatzkanzler Mae Kenna mußte die fatale Erklärung abgeben, daß man ſich bei Berechnung der Kriegskoſten um 20 Prozent„ge⸗ ſtoßen“ habe; die täglichen Kriegsausgaben belaufen ſich nämlich bereits auf 120 Millionen Mark. Es wird ſich nun eine Anzahl Abgeordneter zuſammentun, um nachzuforſchen, ob die engliſchen Finanzbeamten ſo dumm ſind, daß ſie ſich um 20 Prozent bei ihren Berechnungen „ſtoßen“ können, oder ob ein Verſuch der Regierung vorliegt, die allgemeine Finanzlage zu verdunkeln. Einen intereſſanten, in ſeinen Einzelheiten aller⸗ dings mit Vorſicht aufzunehmenden Bericht über eine Unterredung des Berichterſtatters Julius Weber mit ei⸗ nigen Gefangenen der Schlacht von Kirlibaba veröffent⸗ licht das„Berl. Tageblatt“. In der Schlacht wurden von den Oeſterreichern 700 Gefangene gemacht, dar⸗ unter 2 Franzoſen, 18 Japaner und 20 Serben.— Anter den Franzoſen, ſo berichtet J. Weber, befaud ſich ein Lillerie⸗Leutnant, Vicomte Eperneh. Er ſprach fli, zend dentſch. Er iſt ſchon ſeit zehn Monaten an der ruſſiſchen Front und war wäh⸗ reud der ga en Zeit mit der Ausbildung der ruſſiſchen Artillerie betraut. Die Ruſſen, ſagt der Franzoſe, ſind keine guten Artilleriſten, und es hat viel Mühe und Zeit gekoſtet, bis ſie es wurden. Jetzt iſt die ruſſiſche Alr⸗ Killerie ausgezeichnet. Das Verhältnis zwiſchen franzö⸗ ſiſchen und ruſſiſchen Offtzieren war anfangs kein gutes. 8 den Krieg herauf⸗ beſchworen zu haben. Die Nuſſen ſeien bereits kriegs⸗ müde, das müſſe man unumwunden zugeben. Ihre fetzige Offenſive ſei die iekte Anſtrengung in dieſem iege. i B Der Japaner ſpricht ebenfalls deutſch; er hat ſeine Studien in Deutſchland genoſſen. Insgeſamt ſeien etwa 20 000 Japaner in der ruſſiſchen Armee. Unter den Japanern befinden ſich Artilleriſten und vornehmlich Infanterie. Dieſen Asteilungen gehören insgeſamt fünf fſiziere an. Nach ihrem Eintreffen in der ruſſiſchen Ar⸗ mee wurden ſie ruſſiſchen Offizieren unterſtellt, was bei en Japanern großes Mißbehagen hervorrief. Der Ja⸗ ner betont ganz offen, daß ſeine Landsleute ſehr ungern nach Europa kamen und nur gezwungen an der Seite Rußlands kämpfen. Als ſeinerzeit die Kriegserklärung Japans an Deutſchland bekannt wurde, befand ſich der Offizier in Tſingtau. Die Kriegserklärung Japaus an Deutſchland wurde von bein japaniſchen Volke mit großer Erbitterung aufgenommen. Die Japaner be⸗ wunderten den Heldenmut der Deutſchen, der auf das aniſche Volk tiefen Eindruck machte. In Japan wünſcht 1 n 0 en Front iſt bis jetzt keine Veränderung eingetreten, 7577 T were Ras der Bürger eisferamfer Saennheim, sesli, Neharhansen nud Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. eee eee e Serkenkelm, Freftag, den 2 L des Krieges ein gutes Ein⸗ 1 und Japan hergeſtellt werde. Unter den poli teien gibt es eine offene Oppoſition gegen Reg die ihren Wiberwfken gegen das Bündnis mit Rußland ſtets betont. Der Kaiſer von Japan ſei hener Deutſchen⸗ freund. Nur die Kaiſerin ſei An ein der Alliierten. Das Bündnis zwiſchen Japan und land werde nach dem Kriege von ſei pa keinerlei 2 che welche Aſpirationen Amerika. Die Serben ſind ver u und ſchweigſam. Sie ſind angeblich aus Korfu und Saloniki ßland her⸗ gebracht worden und in der ganze ſo! len ſich insgeſamt etwa 10000 * ers 2 feder, daß nach Beendigung vernehmen zwiſchen 2 f in Japan irgend⸗ recken ſie ſich auf Bericht von geſtern dem größten Teil der 1 kleine Poſten in der egen Paiſſy(nörd⸗ er.“ Auf dem rech⸗ Abſchnitt von Fleury einige Fortſchritte im morgen: Die Ne Front. Zwei deutfe 5 5 Gegend von Paſchendaeſe(Belgien) lich der Aisne) ſcheiterten in unſere den Plaasufer hielt der Artillericha ſehr lebhaft an. Die Franzosen 9 Handgranatenkampf bei Chaßell St. Fine zu verzeichnen. Abends: Südlich der Somme ermöglichte uns eine leine von uns ſüdlich Eſtree durchgeführte Unternehmung, einige Schühengräben zu nehmen und e(0 ene zu machen. der Front von Verdun Beſchießung üunſerer erſten und en Linie im Abſchnitt der Höhe 304. Lebhafte Artillerie⸗ Abſchnitt vo zury ohne Infanteriegeſecht. ö 0 e ein Angriffsverſuch auf einen unſerer klei⸗ n Pöſten abgeſchlagen.— Flugweſen: Ein deutſches gze wurde durch da nſerer Abwehrgeſchütze in der Nähe von Braine Die Inſaſſen wurden Belgtſcher Bericht: ber nahmen heute das un euer auf die deutſchen Werte in der Gegend Boeſing teen te wieder auf. Erkundigun⸗ gen die) unſere Truppen ſteilten die vollſtändige Zerſtörung ber feindlichen Arbeiten feſt, die durch unſer früheres Feuer hölbiich Diamuiden und bei Helſas hervorgerufen worden war. Der engliſche Tagesbericht. London, 19. Jult.(Amtlich) General Haig berichtet: Nach ſehr hefligen An Deulſchen in ſehr dichten Maf⸗ ſen auf unſere ron Bazentin, die geſtern nachmittag 5.50 Uhr begannen, ganze Nacht hindurch gekämpft. Es gelang dem Je r jeher ſchwere Ver⸗ luſte erlitten hatte, 1 Verſtärkungen die Stellung im Wald 81 zzuerobern und an der nördlichen rie von Longueval feſten Fuß zu f Punkt iſt noch immer heftig. sinſchließlich dreier ſelb⸗ iger rmläuſe guf den hof von Waterloo voll⸗ ſtändig in unserem Feuer zufſemm Nördlich der Somme geht der ſe re Kampf noch im Dorf Longueval und im Delvillegehölz weiter. An beiden Stellen haben wir zum größten Teil das in der ingenen Nacht berlorene Gelände erobert. Heute ne tag 1 die Water⸗ ee 2 Krieg zur See. Immer wieder die Seeſchlacht. Zegenüber dem— offenbar nach⸗ Bericht engliſchen Admirals 31. Mai ds. Is. ſtellt de 6 mal feſt: 1) Ju der Seeſch iſt die dentſche Flotie der Angreifer geweſe er Kampf wurde nicht von der deutſchen Flotte abgehroche ingebliche Ab⸗ al eine Sec⸗ in der vorhergehenden Schlacht nicht nur 9 tit der deutſchen, ſondern auch den eigenen Zuſammenhal Verloren hatte, 4) die Verluſte der Engländer betragen 1üindeſteus 169 200. Se onnen, die der Deutſchen 60420 Tonnen. Di faſt durchweg Totalverl 8 5 Torpedobootsbeſatz: „ Ai. 05 + 7 1 “,„Elbing“,„Ros N A 7 N11 1 2 Berlin, 20. J zuli. den an der 1 38 von unſeren Unterſee⸗ booten ſe zeuge verſenkt. Verl ö laſſung des geſtern von einem deutſe bot au der Südoſtküſte Schwe⸗ hen Dampfers Adams iſt, wie rfahren, ſofort angeordnet ſtellt hat, daß die Auf⸗ bringung des Schiffes inner 2 5 1 Cöbietes ſtattgefunden hat. Stockholm, 20. Juli. 18 Rer. buſen ſüdlich von Ratan in den ſchwediſchen Te geäſſern einen Torvedo ahageſchoſſen. der 1 Ruſſen. In ſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 20. Juli. Amtlich wird verlautbarl vom 20. Juli 1918: eee e eee Ruſfiſcher Kriegsſchaußlaz: In der Bu⸗ kowina und nordöſtlich des Prislop⸗Sattels keine Er⸗ eigniſſe von Bedeutung. Bei Zabie und Tatarow hielt auch geſtern die Kampftätigkeit in wechſelnder Stärke an. An der galiziſchen Front, nordöſtlich des Dujeſtrs ſtellenweiſe Vorpoſtengefechte. In Wolhynien drängten deutſche Truppen den Feind weſtlich der von Zwiniacze nordwärts führenden Niederung zurück. Am Stochod⸗ Knie, ſüdöſtlich von Kaszowka überfielen öſterreichiſch⸗ ungariſche Abteilungen eine vorgeſchobene Schanze der Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Die Ge⸗ fechtstätigkeit war im allgemeinen gering. Nur einzelne Abſchnitte der Tiroler Oſtfront und des Kärntner Grenz⸗ gebietes ſtanden zeitweiſe unter lebhaftem Feuer der feind⸗ lichen Artillerie. 1 die Südöſtlicher Kriegsſchauplaß: An der unteren Vojuſa Geplänkel.— Die Beſatzung einer ſüd⸗ dalmatiniſchen Inſel ſchoß einen italieniſchen Flieger ab. Das Flugzeug iſt verbrannt. Die Inſaſſen wurden ge⸗ fangen. Neues vom Tage. Eine Niederlage der Regierung. London, 20. Juli.(nuUterhaus.) Die Regierung beantragte, eine Kommiſſion zur Beratung der Frage der allgemeinen Wahlen aufzustellen. Der Staatsſekre⸗ tär für Inneres, Samuel, begründete den Antrag. Si Edward Carſon war dagegen und drohte mit einer Ab⸗ ſtimmung. Darauf zog Asquith den Antrag zurück.— „Daily News“ erklären dies für eine ernſte Nieder⸗ lage der Regierung.— Die„Evening News“ ſpotten darüber, daß die Regierung alles durch Kommiſſion erledigen wolle; ſionen ſei au 1 1. 3 1 die Zahl der Kommiſſ ungefähr 102 geſtiegen. N Kobhlenkarten. 4 London, 20. Juli. Die Kohleuverſorgung ſäm licher Ententeſtaaten durch England hat im eigenen Lan⸗ de zu einer verhängnisvollen Verminderung der Vor⸗ räte geführt. In Regierungskreiſen beſchäftigt man ſich mit der ſtaatlichen Regelung des Kohlenkonſums, für de⸗ ren Durchführung die Ausgabe von Kohlenkarten ge⸗ plant ſein ſoll. Dabei ſpielt auch die Preisfrage eine Rolle, und zwar ſoll der Höchſtpreis, der bisher 4 Mk. für die Tonne betrug, auf 2.50 Mk. herabgeſetzt werden. Schutz der engliſchen Induſtrie. i Sondon, 20. Juli. Die Weſtminſter Gazette wen⸗ det ſich in einem Artikel über die Kommiſſion unter dem Vorſitz Balfours, die die Beſchlüſſe der Pariſer Wirt⸗ ſchaftskonferenz auf England anpaſſen ſoll, im voraus gegen alle Vorſchläge, die zu einem ausgebreiteten Schutz⸗ zollſyſtem führen könnten. Sie erwartet, daß ſich die Kommiſſion ſtrenz darauf beſchränken wird, die wichtigſten Induſtriezweige ſeſtzuſtellen, die geſtützt, oder unterftgt 5 werden müſſen. a 5 London, 20. Juli.(Reuter.) In Erwiderung auf die Vorſtellungen einer Arbeiteraborduung, die die Be⸗ ſteuerung der Vermögen forderte, gab Premierminiſter Asquith Einzelheiten über die ungeheure Einkommen⸗ teuer und andere Steuern, die von den Einkommen über 10000 Mark bereits bezahlt würden und ſich ſin gewiſſen Fällen auf 60 Prozent beliefen. Kein anderes Land habe von, den wohlhabenden Klaſſen etwas ge⸗ ert, was ſich mit dem vergleichen laſſe, was Eng⸗ aud ſeit dem Kriege gefordert habe. Und doch habe die Zelaſtung nicht als Hemmſchuh für die Induſtrie des Landes gewirkt.—il:i Die Bewegung in Irland. Dublin, 20. Juli. Die Unruhen in Irland ſind in ſtetigem Wachſen begriffen. Faſt täglich finden in den Küſtenſtädten Zuſammenſtöße mit engliſchen Truppen ſtatt. Zurzeit liegen 75000 Mann, darunter viele Ka⸗ nadier, in Irland. Den in Wales und auf der Inſel Man(zwiſchen Irland und England gelegen) unterge⸗ brachten gefangenen Irländern wurde freigeſtellt, ſich in Kanada anzuſiedeln, auf keinen Fall dürfen ſie nach Irland zurückkehren. Aber auch in Kanada gärt es be⸗ denklich, wo die anſäſſigen Irländer vielfach von den franzöſiſchen Kanadiern unterſtützt werden. Zwiſchen dem 16. und 20. Juni ſind in Kanada mehr als 20 Ir⸗ länder erſchoſſen worden, weil ſie für die Lostrennung Irlands und Kanadas von England Propaganda ge⸗ macht hatten.— In Belfaſt iſt eine„Alliriſche Partei“ gegründet worden, die gegen die Ausnahmeſtellung der Ulſtergrafſchaften gerichtet iſt. e Berlin, 20. Juli. Die„Nordd. Allgem. kg.“ wendet ſich gegen eine mißverſtändliche Meldung des * 2 1 1 2 8. 1 bekannten Berichterſtatters Wiegand an ſein Blatt„New⸗ hork World“, daß die Initiative im Kriege auf die Entente⸗Mächte übergegangen ſei. Nicht militäriſch ge⸗ bildete Leute könnten vielleicht einen ſolchen Eindruck von der gegenwärtigen Kriegslage gewinnen, die tat⸗ ſächliche Lage ſei jedoch durchaus anders zu beurteilen. FJortſetzung der Maisausſuhr. G. K. G. Bukareſt, 20. Juli. Der Haupkausfuhr⸗ ausſchuß beſtimmte, daß angeſichts der durch den Re⸗ gen verbeſſerten Ernteausſichten die Maisausfuhr nach der im zweiten Vertrag mit den Mittlelmächten vorge⸗ ſehenen Menge fortzuſezen ſei. Die für England be⸗ ſtimmte Hälfte hat im Lande zu verbleiben. Bis zur genauen Feſtſtellung des Ernteergebniſſes iſt jeder Ver⸗ kauf von Weizen zum Zweck der Ausfuhr verboten. 8 Vorſichtsmaß regeln.. Bukareſt, 20. Juli. Der Miniſterrat hat mit Rückſicht auf den Mangel an ſicheren Nachrichten über anſteckende Krankheiten aus den Nachbarländern mit Ausnahme Oeſterreich⸗Ungarns beſchloſſen, daß über den Donauverkehr aus Oeſterreich⸗-Ungarn, Serbien und Bul⸗ garien, die Häfen Severing, Giurgiu, Braila und Galatz, für den Seeweg aus Bulgarien nur der Hafen von Conſtanza und für den bulgariſchen Landweg Oberiſchte geöffnet werden. Auf den genannten Stationen in Ru⸗ mänien ankommende Reiſende ſind den ſauitären Maß⸗ regeln unterworfen, wie ſie die Berliner Konvention vom Jahre 1903 vorſchreibt. 2. Athen, 20. Juli. Das Amtsblatt veröffentlicht als Abſchluß der Vorgänge in Saloniki einen Erlaß, der vier Offiziere wegen Oerſtoßes gegen die Standes⸗ pflicht für 1 Jahr vom Dienſt enthebt und über fünf Reſerve⸗Offiziere je 2 Monate Gefängnis verhängk. Madrid, 20. Inli. Jufolge Kohlenmangels ver⸗ fügt ein miniſterieller Erlaß eine Einſchränkung der öf⸗ fentlichen Beleuchtung in ganz Spanien. Ter Krieg in Oſtafrika. London, 20. Juli.(Reuter. Amtlich.) General Smuts berichtet, daß feindliche Streitkräfte, die ſeine Verbindung nördlich von Handen and an anderen Runk⸗ ten bedrohten, den Panganifluß hinabgetrieben wurden. Eine engliſche Abteilung, die in Kongoro am Südufer des Viktoriaſees gelandet wurde, beſetzte Muanza, das der Feind nach geringem Widerſtande räumte. Eine Anſprache des Kaiſers an die Feldgeiſtlichen. „Diviſionspfarrer Dr. Ott veröffentlicht jeßt eine Schilderung des Beſuches des Kaiſers bei der Zuſammen⸗ kunft der Feldgeiſtlichen, die im Frühjahr im Großen Hauptquartier ſtattfand. Dr. Ott ſchreibt: Im Gartenſaale des Soldatenheimes ſtand der Kai⸗ ſer vor uns, keineswegs gealtert, ſondern friſch, jugend⸗ kräftig, nur vielleicht ſchlanker als früher. Ein frohge⸗ mutes Leben ſchlug aus ſeinen Augen. In den Tagen, als der Angriff von Verdun in ſeinem ſchwerſten Auf⸗ ſtieg war! In eine Atmoſphäre der Ruhe und Sicher⸗ heik, des Vertrauens und der Feſtigkeit wurde man durch ihn verſetzt. Eine halbe Stunde ſprach er zu uns. Le⸗ 8 Plaudertone, oft herzlich lachend, bald eruſt und nach⸗ drücklich. Zuweilen mit ſtarkem Temperament, immer ſicher und beſtimmt im Ausdruck, oft mit klaſſiſcher Prä⸗ ung. Ohne Umſchweife griff der Kaiſer der Zeit an en geiſtigen Puls. f „Es iſt eine Zeit der Sichtung... Der Weltkrieg ſcheidet die Spreu von Weizen... Sie, meine Herren, haben die Aufgabe, daran zu arbeiten, daß das deutſche Volk lernt, ſich auf ſich ſelbſt zu beſinnen und dieſe Zeit als Prüfungszeit hinzunehmen.“„Es gilt, im Leben die Prüfung zu erkennen“, das iſt das innere Ziel des Krieges, das der Kaiſer in verſchiedenen Zuſammen⸗ hängen immer wieder betonte.„Wir brauchen praktiſches Chriſtentum, die Exemplifizierung unſeres Lebens auf die Perſönlichkeit des Herrn. Nehmen Sie ihn nur ein⸗ fach nach dem, was er geſprochen und getan hat. Meine Herren, wie feſſelnd und fabelhaft vielſeitig iſt dieſe Per⸗ ſönlichkeit. Man muß ſich nur gründlich mit ihr be⸗ ſchäftigen. Man muß mit dem 891 leben. Denken hendig, gewandt, ganz ungezwungen, bald in leichtem Ste ſich, der Herr träte in einem Augenblicke in die Tür, könnten wir ihm in die Augen ſehen? Mit Spazieren⸗ gehen in die Kirche, alle acht Tage einmal, iſt es nicht getan. Man muß ſich täglich mit dem Herrn beſchäf⸗ tigen. Er muß zum Maßſtab für die Praxis des Le⸗ bens werden. Nehmen Sie ſich immer wieder vor, die Worte des Herrn für das alltägliche Leben nutzbar zu machen... Die Perſon des Herrn, die jetzt ganz ent⸗ ſchieden, vielleſcht richtend burch die Welt ſchreitet, ſollen Sie uns ſelen laſſen. Sie ſollen dieſelbe vergegenwärti⸗ gen, neu zeigen... Jedenfalls wird es der größte Ge⸗ winn für unſer Volk ſein, daß es begriffen hat, man kommt ohne ihn nicht aus, man muß mit ihm rechnen.“ Der Kaiſer ſprach offen von dem, was das deutſche Volk um den inneren Gewinn des Krieges bringen könnte. „Die Paſſion zum Nörgeln und Kritiſieren.“ Nicht ohne Wehmut konnte man erkennen, wie der Kaiſer unter die⸗ ſem Erbfehler ſeines Volkes leidet. Nicht weil er bloß ihn, den Staat, oder die Regierung beträfe, ſondern weil ſich das Volk ſelbſt mit dieſer alten deutſchen Untugend den Wig zum eigenen Wohle vertritt.„Ich habe es mir oft durch den Kopf gehen laſſen, wie dem abzuhelfen ſei. Es iſt nichts zu machen durch Bevormundung, durch Befehle und Geſetze. Es muß von innen heraus kom⸗ men. Von außen kommt es nicht. Man muß innerlich ausgeglichen ſein, dann hat man ein Gleichgewicht in ſchlimmen Tagen und, was oft noch ſchwerer iſt, in gu⸗ ten Tagen.“ Aber der Kaiſer glaubt und hofft.„Ich habe den Eindruck, daß die Menſchen, die jetzt in den Schützen⸗ gräben liegen, zu Hauſe anders ſein werden... Prägen Sie ihnen ein, ſie ſollen das, wa ihnen jetzt durch Kopf und Herz gegangen iſt, in die Zukunft mitnehmen.“ Der Kaiſer iſt voller Stolz auf Heer und Volk.„Man muß doch ſagen, unſer Volk iſt groß, daß es, ohne zu mur⸗ ren oder mit der Wimper zu zucken, ſich für eine große Sache eingeſetzt hat und ſich dafür opfert.“ In Demut gibt der Kaiſer dafür Gott die Ehre.„Das iſt vom Herrn unſerem Volke gegeben.“ Und mit Gottvertrauen blickt er in die Zukunft.„Grüßen Sie die Leute draußen. Prägen Sie ihnen ein feſtes Gottvertrauen ein.“ Wir ſtanden im Halbkreiſe und hörten, wie nun der Kaiſer ſich mit einzelnen Geiſtlichen unterhielt. Der matte Schein der Lampen, mit dem trüben Licht des Tages vermiſcht, fiel in ein paar ruhige, ernſte, feſte Augen, wenn von den Opfern des Krieges die Rede war; ſie blitzten auf, wenn von tapferen Taten berichtet wurde, ſie glänzten, wenn ein Scherz Anlaß zum Lachen gab. Wieder fiel das herzliche Wohlwollen, die ſtilte Achtung auf, mit welcher der Kaiſer ſich unterhielt. Er nahm dem Angeredeten jede Befangenheit und gab alles Zutrauen. Zwei Feld⸗ geiſtliche mit dem Eiſernen Kreuz erſter Klaſſe bemerkte er und ließ ſich erzählen, wie ſie es, noch unter der Waffe, erworben hätten. Bei dieſer Gelegenheit lobte er die Haltung der Geiſtlichen mit der Waffe, wie er vorher denen im feldgrauen Amtsrock ſeine Anerkeunung und Zuſtimmung ausgeſprochen hatte. Mit einem Bayern ſcherzte er, und nahm dabet Anlaß zu bemerken, wie man einmal ſtaunen werde, wenn all die Anekdoten über die Heldentaten einzelner Leute herauskämen. Voll gu⸗ ter Laune, voll Frohſinn war alles, was der Kaiſer ſagte. Der Kaiſer ging mit einem liebenswürdigen Lä⸗ cheln, wie er gekommen war. Süddeutſche Kanalpläne. Die Vorbereitungen für die im Oktober vorgeſehene Gründung des Südweſtdeutſchen Kanalvereins für Rhein, Neckar und Donau wurden dieſer Tage in einer Ver⸗ ſammlung in Maulbronn feſtgelegt. In die Ziele des Vereins fallen folgende Pläur:::: ö . Die Neckarkanaliſierung von Mannheim bis Heilbronn und gegebenenfalls noch weiter ins Herz des Landes, bis Stuttgart. Die 117 Klm. lange Neckar⸗ ſtrecke ſoll bis auf einige abgeſonderte Kanalſtrecken bei Mannheim, Schwabenheim und Heilbronn eine Fahr⸗ rinne von 30 Meter Breite und 2,2 Meter Mindeſttiefe erhalten und geeignet ſein, die 1000 Tonnenſchiffe des Rheinverkehrs in etwa drei Tagen nach Heilbronn ge⸗ langen zu laſſen. Das Gefälle des Fluſſes, das von Mannheim bis Heilbronn 67 Meter beträgt, ſoll in 17 mit Wehren und Kraftwerken ausgeſtatteten Stauſtufen r Uberwunden werden. Die Schiffe würden eine Länge von 80 und eine Breite von 10,2 Meter haben. Die Baukoſten dürften etwa 40 Millionen Mark betragen. II. Die Donauſchiffahrt. Das Endziel iſt ein Großſchiffahrtsweg für das 800 Tonnenſchiff, der in Regensburg an die bereits ſeit Jahren ausgeübte Dampf⸗ ſchiffahrt von Ungarn und Oeſterreich heraus anſchließen und dieſen Verkehr bis Ulm führen ſoll. Von Kelheim bis Ulm müßte neben der Donau her ein Seitenkanal geführt werden, der bei 18 Meter Sohlenbreite und 2,5 Meter Waſſertiefe eine Länge von 168 Kilometer erhal⸗ ten, bis Neuburg auf dem ſüdlichen, von da bis Ulm auf dem nördl. Donauufer verlaufen und jetzt etwa 85 Millio⸗ nen Mk. koſten würde. Da dieſer Kanal, der 127 Meter Geſäll, durch 13 Stauſtafen überwinden und in 3 Kraft⸗ werken eine Ausbeute von 8145 PS. ergeben würde, aber wegen der hohen Koſten noch lauge Zeit auf ſich warten laſſen wird, ſo wird vorgeſchlagen, vorerſt mit einem Aufwand von 10 Millionen Mk. den Donaulauf ſo zu regulieren, daß von Regensburg bis Ulm 300 Tonnen⸗ ſchiffe verkehren können. 2 8 III. Der Neckar⸗Donau⸗Kanal. Nachdem der Plan der Neckarkanaliſierung und das Projekt eines Groß⸗ ſchiffahrtsweges längs der Donau beſtimmte Geſtalt an⸗ genommen hatten, beach ſich die Erkenntnis Bahn, daß beide Waſſerſtraßen miteinander verbunden werden müß⸗ zen, um den Durchgangsverkehr an ſich zu ziehen und ſo die beiden Waſſerſtraßen rentabler zu machen. In ſei⸗ ner geplanten Anlage tritt der Kanal in ſcharfen Wett⸗ bewerb mit dem bayeriſchen Plan einer Rhein⸗ Main⸗ Donauverbindung. Es handelt ſich darum, ob der Weg vom Rhein zur Donau über Bayern oder über Würt⸗ überg geführt werden ſoll. Taß beide Kanalverbin⸗ dungen nebeneinander gebaut werden, iſt wohl ausge⸗ ſchloſſen, eine würde die andere totmachen. Nun iſt zweifellos Bayern im Vorteil. Die Mainkorrektion iſt bereits beſchloſſen, und zum Teil durchgeführt, was vom Neckar nicht geſagt werden kaun. Dom Main zur Do⸗ nau führt ſchon der Ludwigskanal, und endlich braucht Donau von Regensburg bis zur Einmündung der heuen Waſſerſtraße vom Main her faſt keine Korrektur mehr, während für die Jerbindang vom Neckar no er — lau der Donau⸗Seiten⸗Kanal mit einem Aufwand von 85 Millionen Mk. erſt ausgeführt werden müßte. Dieſe rein praktiſchen Erwägungen verringern im Zu⸗ ſammenhang mit der Rührigkeit, die in Bayern in Ka⸗ nalſachen herrſcht, die Ausſickten auf eine Ausführn 3 der Neckar⸗Donau⸗Waſſerſtraße ganz bedeutend. Für dieſen Waſſerweg hat Baurat Gugenhan und Baurat Prof. Eberhardt vor 8 Jahren ein Projekt bearbei⸗ tet, das die techniſchen Schwierigkeiten in glücklicher Weiſe löſt. Danach würde der Kanal für 600 Tonnenſchiffe ge⸗ baut, bei Neckarems vom Neckar abzweigen, teilweiſe unter Benützung des Flußbettes der Rems das Rems⸗ tal heraufſteigen, oberhalb Gmünd die europäiſche Waſſer⸗ ſcheide erſteigen, bei Unterkochen ins Tal des oberen Ko⸗ chers nach Süden umbiegen und dann durchs Tal der Brenz zur Donau bei Lauingen herabſteigen. Auf einer Strecke von 112,7 Klm. müßten beim Aufſtieg 293 Me⸗ ter, beim Abſtieg zur Donau 32 Meter Gefälle über⸗ wunden werden. Solch große Höhenunterſchiede könn⸗ ten zumal bei dem zu Gebote ſtehenden geringen Betriebs⸗ waſſer durch Schleuſen allein nicht bewältigt werden; es müßten vielmehr 6 Hebewerke in den Kanalweg einge⸗ führt werden, darunter bei Gmünd ein Werk mit 91 Meter Hubhöhe. An Waſſerkräften könnten etwa 4200 PS. gewonnen werden. Sie würden aber zum Betrieb der Hebewerke nicht ausreichen, ſondern für dieſen Zweck müßten Dampfanlagen erſtellt werden. Die Baukoſten ſind 1908 zu 112 Millionen Mk. berechnet worden, es trifft alſo auf den Kilometer etwa 1 Million Mk., ſie ſind heute aber ohne Zweifel weit höher zu berechnen. IV. Bodenſee⸗Donau⸗Kanal. Auch für einen Kanal vom Bodenſee zur Donau bei Ulm haben Baurat Gugenhan und Eberhardt einen Entwurf fertiggeſtellt, der den Kanal von Langenargen das Schuſſental herauf⸗ und im Rißtal abwärts bis zur Donau bei Ulm führen will. Auf 103 Klm. Länge wäre ein Gefäll von 180 Meter zu überwinden, was durch Schleuſen und ein Hebewerk geſchehen könnte. Die Baukoſten würden zu 80 Millleuen Mark veranſchlaat. Englands Verrat— deutſche Tat. RMRoman ais der Zeit des Weltkriegs 2 . von M. Blank. 22. Fortſetzung. Uunberecht. Nachdr. verboten.) Die Tür ſchob ſich auf; aber durch den Spalt drängte ſich kein Lichtſchein herein. 3 5 Warum? Es war, als ſoklten Märchen beginnen, in denen unſichtbare Geiſter die Gefängnistüren unſchul⸗ dig Verurteilter öffnen. e Peter von Ruisdaelen ſtarrke zur Tür hin. Sollte er im Dunkel der Nacht zu ſeinem Richt⸗ plaße geſchleppt werden? „Peter!“! Peter von Ruisdaelen hob den Kopf; er war doch nicht 1 und träumte auch nicht. deter! ä ri Ihn ſelbſt rief jemand! Flüſternd war der Ruf, da⸗ mik er nirgends gehört werden konnte. Und Peter von Ruisdaelen glaubte nun auch ſchon die ſchattengleichen Umriſſe eines Mannes zu erkennen, der ſeinen Na⸗ den rie... i Dieſe Stimme!! „Ich bin es, Heinz, dein Bruder Heinz——.“ Peter von Ruisdaelen antwortete nicht, er ſtarrte nur in die Finſternis, in der ſich der Schatten abzeichnete. Ein Traum— ein Märchen— er mußte doch wohl träume. 5 8 Seine Gedanken konnken die Möglichkeit nicht faſſen. Aber die Stimme: N 8 „Wir retten dich— und gehen mit dir, Peter!“ Das war kein Traum mehr. „Heinz!“ Und ſo ſchwer traf dieſes Glück Peter von Ruis⸗ daelen, daß ſeine Knie zitterten, daß er beim Aufſtehen wie ein Betrunkener taumelte. N Peter von Ruisdaelen aber fühlte, wie ihm heiße Trä⸗ nen über die Wangen rannen und er ſchämte ſich dieſer Tränen nicht. 700 5 „Wir müſſen ſork, Peler! Jühlſt du dich auch ſtark genug?“ M N „Ja! Mit dir werde ich über alle Hinderniſſe hin⸗ wegkommn d „Geh dicht hinter mir 1 Halte nur meine Hand feſt!“ i Und Peter von Ruisdaelen hielt die Hand des Bru⸗ ders umklammert, eine harte, rauhe Hand, aber doch Wirklichkeit! Er war nach Algier gezogen, um dort den Bruder retten zu wollen; und nun rettete der Bru⸗ der ihn. 8. 3 1 EF Leiſe waren ſie durch den langen Korridor gekommen. Unterdeſſen hatten Peter von Ruisdaelens Augen ſich beſſer an die Dunkelheit gewöhnt, und da glaubte er an der nächſten Biegung die Geſtalt eines Poſtens zu erkennen. Aber ſchon rief Heinz dieſem Poſten fra⸗ gend zus; „Bernard?“ „Kommſt Du ſchon, Lambroiſe?“ „Ja!“ 5 „Kann er mit?“ l 8 1 ſel abgenommen e ſeinen Tod hätte ſehen ſollen, da ſpürte Peter von Ruisdaelen doch ein verſtärktes Herzklopfen. Aber ſeine beiden Führer kannten hier jeden Fuß⸗ breit; einmal mußten ſie ſich in einen Mauerwinkel drücken. Bernard hatte dabei den Griff eines Meſſers umklammert. Und kaum drei Schritte von ihnen ent⸗ fernt hörten ſie die gleichmäßigen Schritte des vor⸗ beipatrouillierenden Wachtpoſtens. 5 Dann waren ſie an das letzte Tor gekommen. das aber der Dritte, den Peters Bruder immer Berna. genannt hatte, ebenfalls den richtigen Schlüſſel beſaß. Dann waren ſie frei! Aber doch noch nicht ganz! Jetzt galt es noch eine andere ſchwierige Aufgabe zu er⸗ füllen, ſich von Algier nach neutralem Boden zu ret⸗ ten. Mit raſchen Schritten ſtrebten die drei vorwärts, um außerhalb des Bereiches der Stadt zu kommen. Dabei wurden nur flüſternde Geſpräche geführt. „Ich werde mich ſo raſch nicht daran gewöhnen können, dir einen anderen Namen zu geben, Lambroiſe! Elf Jahre nenne ich dich ſchon ſo.“ „Das iſt auch nicht nötig. Du rechneſt doch be⸗ ſtimmt damit, daß wir ein Boot vorfinden?“ „Natürlich! Ich mache keine halbe Arbeit. Es iſt nur ſchade, daß wir nicht viel davon verſtehen; aber in der Nähe wäre auch ein Motorboot. Wir müßten nur in einen Schuppen einbrechen.“ f e Peter von Ruisdgelen hatte jedes Wort verſtanden. Nun konnte er auch miten?n?n?n?n „Ich kann jedes Motorboot führen, wenn nur im Boot der erforderliche Oel⸗ und Benzinvorrat liegt.“ „Davon bin ich überzeugt. Mit dem Motorboote könnten wir bis zum Tagesgrauen längſt außerhalb des Bereiches von Algier ſein.“ e F Und Bernard führte ſie zu dem Schuppen, der einem Sportverein gehörte; es fand ſich ein Motorboot vor. 3 1 r.. * 0 — A„ ee rr e r— 2 dort auch wirklich 5* 1. — Baden. Karlsruhe, 20. Juli. Der Präſident des Kriegsernährungsamtes von Batocki iſt geſtern hier ein⸗ getroffen und hatte nachmittags eine Beſprechung über Ernährungsfragen. Zugegen waren ſämtliche Miniſter, Vertreter des Handels, der Handwerks⸗ und Landwirt⸗ ſchaftskammern und Vertreter der Städte ſowie landwirt⸗ ſchaftlicher Organiſationen uſw. Präſident von Batocki betonte, daß in der Nahrungsmittelverteilung eine mög⸗ lichſt große Einheitlichkeit herbeigeführt werden müſſe. Man ſolle auf eine allgemeine Erhöhung der Brotra⸗ tionen keine zu großen Hoffnungen ſetzen. Eine Er⸗ höhung der Getreidepreiſe ſei ausgeſchloſſen. Karlsruhe, 20. Juli. In den letzten Tagen iſt hier ein Verband evengeliſcher Frauenvereinigungen für Innere Miſſion in Baden gegründet worden. Der Verband erſtrebt den Zuſammenſchluß aller weiblichen ereine, die innerhalb der evangeliſchen' Landeskirche Badens auf dem weitverzweigten Gebiete der innern Miſſion tätig ſind. 13 Landes⸗ und Ortsgruppen ge⸗ hören ihm bis jetzt an. Die neue Gründung ſteht in enger Verbindung mit dem badiſchen Landesverein für innere Miſſion, da Weg und Ziel ihrer Arbeit vielfach 1 25 * Kurier“ mitteilk, wird her demnächſt eine große die gleichen ſind. Die Leitung des neuen Verbandes liegt in den Häßdden von Freifrau v. Marſchall iin Neuershauſen bei Freiburg, der Witwe des früheren Botſchafters in Konſtantinopel; ihre Stellvertreterin iſt Frau Prälat D. Schmitthenner in Karlsruhe. .(Heidelberg, 20. Juli. Der Ehrenbürger un⸗ ſerer Stadt Geh. Medizinalrat Dr. Karl Mittermaier feierte heute mit ſeiner Gattin das Feſt der diamanteuen e und vollendete an demſelben Tage ſein 93. Lebensjahr. Geh. Rat Dr. Mittermaier erfreut ſich einer bewundernswerten geiſtigen und körperlichen Friſche, die es ihm ermöglicht, noch heute ſeiner ärztlichen Praxis nachzugehen. Dem Jubelpaar gingen aus dem ganzen Lande zahlreiche Glückwünſche zu, ſo vor allem von den Großherzoglichen Herrſchaften, der Großher⸗ zozin Luiſe, ebenſo von Miniſter v. Bodman uſw. Die Stadt Heidelberg und die nationalliberale Fraktion des Bürgerausſchuſſes ließen ihre Glückwünſche ausſprechen. Adelsheim, 20. Juli. Mit erdrückender Schwere laſtet der Krieg auf der Familie des Landwirts Fritz Speckhard hier. Von den drei Söhnen iſt nun nach und nach jede Nachricht ausgeblieben, ſie werden ſämtlich ver⸗ mißt. 5 Wertheim, 20. Juli. Hier wurde eine Gold⸗ ankaufsſtelle errichtet. Es wurden bisher Ringe, Broſchen, Ohrringe, Uhren, Armbänder und anderes mehr im Geſamtwert von per 2400 Mk. abgeliefert. (Pforzheim, 20. Juli.(Brand.) Im ſtädti⸗ ſchen Schlachthaus brach geſtern früh 3 Uhr in den Kühlräumen ein kleines Feuer aus. Der Schaden am Bebäude iſt nicht groß, er beſchränkt ſich. die hölzernen Luftſchächte. ) Appenweier(A. Offenburg), 20. Juli. Da die Witterung ſich gebeſſert hat, iſt mit der Roggenerſſte begonnen worden, die befriedigend ausfällt. Die Haupt⸗ ernte wird vorausſichllich nächſte Woche ihren Aufang nehmen.. ( Kürzell b. Lahr, 20. Juli. In den beiden letz⸗ ten Tagen wurden hier die meiſten Sandblätter um den Preis von 145 Mk pro Zentner verkauft. () Ettlingen, 20. Juli. Wie der e Ka⸗ HRhinchentzuchtanſtalt errichtet werden, deren Zweck es iſt, den Markt reichlich wit Kaninchenfleiſch zu verſorgen. ( Sulzfeld, 20. Juli.(Lebensmüde.) Der 52 Jahre alte Steinhauer Chriſtian Antritter hat ſich in ſeiner Scheuer durch Erhängen das Leben genom⸗ fein. Grund zu dieſer Tat ſoll ein unheilbares Leiden 1 ö e. „ Konſtanz, 20. Juli. Das Schwurgericht hatte noch in einem 3. Fall mit Kindestötung zu be⸗ 1. aſſen und zwar ſtand wegen dieſes Verbrechens die 26jährige Ehefrau des Landwirts F. Leingruber von Eppenhofen vor den Geſchworenen. Sie hakte ihr neu⸗ geborenes Kind, das einem Verhältnis entſproſſen war, während ihr Mann im Felde weilte, ſofort nach der Geburt getötet. Das Urteil lautete auf 3 Jahre Ge⸗ fängnis. 8 () Konſtanz, 20. Juli. In Staad iſt der 68jährige Fiſcher Martin Ruderhofer in den hochgehenden See geraten und ertrunken.— In der Seebadeanſtalt bei reuzlingen ſpielten metere Knaben auf der über⸗ chwemmten Schutzmauer, wobei plötzlich ein achtjähriger Knabe. in den Fluten verſchwand und ertrank.— Am 17. Juli ds. Is. waren 75 Jahren verfloſſen ſeit der gefährlichen Dampferfayrt, welche eine große Anzahl hie⸗ iger Bürger unternahm. 0 Perſouen waren zu einer Luſtfahrt auf dem Dampjer„Ludwig“ und dem Schlepp⸗ dampfer„Merkur“ verſemmelt, als ein heftiger Föhn die Schiffe aneinander trieb und das Schleppſchiff dem Dampfer in die Flanke fuhr. Auf dem Dampfer brach 3 noch ein Feuer aus, welches aber bald wieder gelöſcht erden konnte.. 8 Vermiſchtes. Die Zuſammenſetzung des Reichstages. Nach der Spal⸗ g der Sozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion gibt es acht Fraßttonen im Reichstag. Die ſtärkſte Fraktion iſt das Zentrum mit 91 Mandaten; ihm folgt die alte ſoztaldemokratiſche Frak⸗ ion mit 89 Mandaten, die Fortſchritlliche Volksparter hat 45, die Nationalliberalen gleichfalls 45, die Konhſervativen 44, ie Deutſche Fraktion 27, die Sozialdemokratiſche Arbeſts⸗ emeinſchaft 18, die Polen 18. Zu keiner Fraktion gehören 17 Mitglieder des Reichstages. Die für ungültig ertzlürten Man⸗ date der beiden Landesverräter Weill und Wetterle bleiben für den Reſt der Legislaturperiode erledigt. Vor dem Kriege hatte der Reichstag folgende Zuſammenſetzung: Sozialdemo⸗ braten 110, Zentrum 90, Deutſch⸗Konſervative 45, Nattonal⸗ Überale 44, Fortſchrittliche Volkspartei 42, Polen 18, Reichs⸗ artet 13, Wirtſchaftliche Vereinigung 8, Deuͤtſch⸗Hannoveraner 5, Deutſche Reformparter 3 und Wilde 19. Die engliſchen Verluſte. Die außergewöhnlich hohen Verluſte er Engländer beſtätigen Briefe, die bei gefangenen Soldaten om 16. und 17. Manch. Reg. vorgefunden wurden. Einige Stel⸗ len aus ihnen ſeien hier wiedergegeben: a 55 denke, Du wirſt von unſerem ruhmvollen An⸗ i der deutſchen Linſen am 1. und 2. Juli gehört haben; es eine 3 Leiſtung, aber wir haben teuer dafür be⸗ müſſen. Ich bin unverſehrt durchgekommen; aber es iſt Wunder, daß irgendeiner von uns heute 5 Niemals in meinem Leben war f Lee wahrhaftigen Hölle.... Wir ſtürmten aus den Gräben um 8.30 am Sonnabend früh, und wir ſind nicht ſehr weit ge⸗ kommen, als unſere Leute ſchon wie„Kegel“ rechts und links fielen; was von uns übrig blieb, nahm die Stellung. Wir gruben uns ein, aber kaum war dies geſchehen, als die Deut⸗ ſchen begannen, uns in einer Weiſe zu beſchießen, daß wir uns gegenſeitig alle Viertelſtunden auszugraben halten. Wir waren ganz erſchöpft, als wir endlich gegen Abend abgelöſt wurden. Ich will Aehnliches in meinem ganzen Leben nicht mehr mit⸗ machen.“ 5 Wir rückten ungefähr zwei Meilen über offe⸗ nes Gelände unter einem Hagel von Geſchoſſen vor; I iks und rechts fielen die Kameraden zu Tode getroſſen oder ſe ber verwundet. Ich kann mich glücklich ſchäzen, daß ich lebend durchgekommen bin. Ich will an heiner andern Schlacht mehr teilnehmen. 2 f ii Offenſive geleſen haben. 0 die Gräben. Man lachte und m aus dem Graben heraus zu ſo mancher ar ſein würde. i ben hinaus, während ih den von der britiſchen Freitag narſchierten wir in darüber, wie man en würde; aber verblieben wir für ku„da das Artilleriefeuer zu ſchlanmm war. Aber wir f den zu nehmen, Verluſten! Ich der rückt Die Iigarre als Sete ungefähr 20 Prozent Rohpotta Putz⸗ und Reinigt f mit der Zigarrenaſche reibt Pottaſche Schi d ſchmutz löslichen Aſcheteilchen mechaniſe, reini ſomit als Handwaſchpulver ein vor Erſatzmittel, welches den Vorzug hat, recht wenn es von den teuerſten Zig Brand⸗ und Froſt handlung der Brand⸗ u fach im Jelde angewendet. Nachdem die Wunde gereinigt worden iſt, ſtäubt man flüſſiges Paraffin, das bis zu 100 Orad C. erhitzt wurde, darüber; die ganze Ob wird dann mit leichter Baumwollgaze, über vie hui überbunden. Das Verfahren wird alle 24 Stunden erneuert. Die erſte Anwendung beſaaftigt den Schmerz, und da der Ver⸗ band ſich leicht ablöſt, verurſachen die folgenden Verbände über⸗ haupt keine Schmerzen mehr. Außer der Schmerzſtillung iſt der Haupterfolg des Ver fa 8 tin zu ſehen, daß dee Haut nor⸗ mal erneuert wird, wenn Patient. früh genug behaſtbeit wird. Aus der Zeit für die Zeit. Die große Offenſtve kam, Und was ſie brachte, was ſie nahm, War für die Entente noch nicht mehr Als Schaum auf vielbewegtem Meer. Ein Jahr ſchon hatte ſie geſteckt In Vorbereitung, und geweckt Den Spuck von Deutſchlands Untergang In dem geträumten Stegesdrang, 5 Bald hieß es um die Frühjahrszeit, Bald wieder Herbſt, Zeitloſigkeit Dann, damit Deutſchland übertrumpft Im erſten Stoß zuſammenſchrumpft. Man wollt's verſchweigen, aber, ach, Die boͤſe Politik verſprach Sich, und verriet im Redekrieg Zur Volks beruhe den Sieg Im voraus ſchon. Nun hleß es!: Los An allen Fronten Stoß auf Stoß! Die Welt ſollt Entente⸗Wunder ſehen In ihrem großen Auferſtehen Im Oſten und im Weſten gleich, Daß Deutſchland wie auch Oeſterreich Vor Ueberraſchung ſchon von vorn Die Flinte warfen in das Korn. Der Kampf iſt furchtbar wie noch nie, Die reine Höllenmelodie, Doch wie die Entente⸗Wut auch tobt, Deutſchland und Oeſterreich ſtehen erpropt. „das Dorf unter allen Umſtän⸗ 5 was uns auch gelang— aber unter welchen will Gleiches nicht mehr durchma Die Zigarrenaſche enthält en im Haushalt bekannten n man die angefeuchteten Hände mit die in Waſſer leicht lösliche nutz auf, während die nicht lös⸗ Die Zigarrenaſche iſt Seifen⸗Spar⸗ und billig zu ſein, ſelbſt garren ſtammt. f 1 Ein einfaches oſtwunden wird Mittel zur Be⸗ ** Solange wir noch einen Pfeil In unſerm Köcher haben, Wird zu des Vaterlandes Heil Gekämpft im Schützengraben. Wir dürfen nicht der Söhne Blut Und unferer Helden leben Hinopfern ohne ſichere Hut Für unſeres Volkes Streben. Wir kämpfen nicht im Uebermut Aus ſchlechtem, böſem Triebe, Zum Schutze nur für Gut und Blut Aus Vaterlandesliebe. 5 Uns Land kämpft einzig nur für ſich Den Kampf der reinen Seelen, Und beſter Pfeil wird ſicherlich Das Endziel nicht verfehlen. Und dieſes Ziel— das iſt die Bruſt Des Störenfrieds auf Erden, Der in der teufeliſchen Luſt Will Zwingherr aller werden. Der beſte Pfeil von uns wird nicht Endlos im Köcher bleiben, Er wird mit Blut im Weltgsericht Die Friedensformel ſchreiben. F. S. Perankwortlich für die Redaktton Gg. Zimmermann, Seeckenheim zu haben bei Bsorg Zimmermann Es erhalten margen Jams tag, deu 22. ds. Mts. von Nachmittags 6 Uhr ab und am Honntag Vormittag 7 Uhr ab beßimmt die Inhaber nach⸗ verzeichneler Nummern der umschlägen gegen Lorzeigung derselben ihre feſtgeſetzte Menge Fleiſch: 1. Sei Herrn Metzger Grapp, hier Hildaſtraße 43; die Nummern 511 bis 960 8 2. gei Herrn Metzger Gruber hier Lriedrithſtr. 28; die Nummern 961 bis 1540 8 3. Bei Herrn Mehger Harkmann, hier Hauplſtraße 155; die Nummern 1541 bis 2020 4. gei Herrn Metzger Nendet, hier Hauptſtraße 104; die Nummer 1 bis einſchl. Nr. 510. Die Bewohner der Hochſtätt und zwar jeder Inhaber der brannen Fleiſchkarte erhält bei Herrn Metzser Schertel dorten ſeine Menge Samstag Vormittag von 8 bis 12 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der angegebenen Nummern erhält ihre Menge, oh die Ahhalung Mittags oder abends erfolgt. Seckenheim, den 21. Juli 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Ich empfehle zu außerordentlich Koch. billigen Preisen. Kinder- Sôckehen] Kinder-Strümpfe schwarz, braun u, farbig schwarz, lederfarbig und mit und ohne Wollrand. bunt durchwebt Laufkleidchen in eleganter Ausführung weiss und farbig. Wagen-Decken aus Ia. Stoffen Wagen-Kissen mit Stickerei Kinder-Lätzehen schöne Muster Hemden aus sehr gutem Chirting Achsel- u. Vorderschluss Unterhosen mit Stickerei Strumpfwaren Damenstrümpfe schwarz aus Ia. D'garn Herren-Socken baumw., grau, maccofarb. K Herren-Artikel Kragen Kravatten Forhemden Hosenträger 172 14 Wieser- Illi. Grüne Marken. Luisenstrasse 40. 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Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 18. Juli 1918 Nr. W. I. 1640/6. 16 K. R. A. betreffend Beſchlagnahme und Beſtandser hebung der deutſchen Schafſchur und des Wollgefälles bei den deutſchen Gerbereten. Auf die Be⸗ kanntmachung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt, ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 20. Juli 1916. ö 5 Groſſh. Jezirksamt. 8 1 8 Medizinal-Vverband Secrenheim. verslchert ganze Familien sowie Einzelpersonen für Arzt und Apotheke. a Aufnahme täglich. NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſie bei eintreten ⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſter Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. gulETA Rafiee-ETS ax wieder eingefrofien. ſielbsiegel 1.30 Ruisiegel 90 Hrünsiegel 60 solange Vorrat Juietza Krafttrunk 5[Bananen Rakad] i Dose 1.20 8 2.40 Anieia Malz, Guieſa Mährsalz Tee Fr. Wagner's Nachf. inn. W. Hölls tin Germania Drogerie. Eingetroffen Gouda Kase per Pfund 1.68 Ick. Greulich& Herschler Mannheim H 2, 1. Filiale: Seckenheim, Friedrichstr. 59 Jor der Bestandaufnahme empfehle ſch zu noch günstigen Preisen u. la. Qualitäten Rleider- und Blusensfoffe Flanelle und Zephir für Blusen und Hemden Schürzenstoffe Ia. Unalitat KNinder-Nleider sdine lusfer Jacken- und Rleiderbiber Pelzpidne wein, glait und gem. UHelour und Lama 5 Lüster, Schwarz und gran Befi-KRatinne und Damaste illigste Preiss. 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Jeder Kriegsteinehmer, aueh wenn er schon im Felde ist, kann versichert werden Im Todesfalle wird sofort die voll versicherte Summe bar ausbezahlt. i Es Können Beträge von Mk. 200 aufwärts versichert Werden. 5 Anträge nimmt entgegen: Der Vertreter Christian Grimm, Seckenheim, Hauptstr. 116. 8 FF Einmachen 5 ohne Kochen kann man mit* Ein Acker Gerſte im Eichwäldchen zu verkaufen. Zu erfragen i. d. Exp. d. Bl. Steeb s. Monopol Essig; 1 J Summer und Küche gemachten jahrelange Halt- b barkeit und vorzüglichen bis 1. Auguſt 1 Geschmack. 7 1 Einmach- Anleitungen gratis. zu vermieten. ö 5 Zu haben bei: + Lauer⸗ Straße Nummer 1. Georg Rüser. 5 3 a 5 Gaſthaus zum Lamm. eke ee eke fefa fo fefa eee ILIRGURE G als Cacao, Cuecacao, Himbeer, ingwer, Maraschino, Pfeffer münz, Vanille, Magenkräuter etc. Magenheil, Getreide Kümme! Steinhäger, Wachholder, CO GNA Arac, Rum Kirsch- und Zwetschgenwasser INL ANAG in grossen und kleinen Flaschen eke kes keel. euipfiehlt Fr. Wagners Nachf. Inh. W. 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P.⸗Str.⸗G.⸗B. mit ſofortiger Wirkſam⸗ keit folgendes angeordnet: 1. Das überlaute und beläſtigende Schreien u. Lärmen der Kinder unter 14 Jahren, das Herumbalgen und das Werfen mit Steinen oder anderen harten Gegenſtänden auf den Straßen und Plätzen iſt unterſagt. 2. Nach 2 Üht abends dürfen Kinder unter 14 Jahren ohne Begleitung Erwachſener ſich nicht mehr im Freien aufhalten. 5 3. Gemeinſame Spiele und Anſammlungen der Kinder unter 14 Jahren außerhalb der Häuſer nach eingetretener Dunkelheit ſind verboten. 4. Das Rauchen durch jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt verboten. 5. Die Abgabe lentgeltliche oder unentgeltliche) von Genoſſenſchaften hier nunmehr beſtellt iſt. 6. Eltern, Vormünder oder Stellvertreter ſind ver⸗ pflichtet für die Einhaltung vorſtehender Anordnungen durch ihre Kinder und Schutzbefohlenen Sorge zu tragen Zuwiderhendlungen werden mit Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu 6 Wochen geahndet. Mannheim, den 9. Juni 1916. Graßh. gezirksamt.— Abt. 4. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 28. Juni 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Den Verkehr mit Oelfrüchten betr. Im Anſchluß an unſere Verfügungen vom 19. Juni 1916 und 3. Juli 1916 werden die Bürgermeiſterämter in Kenntnis geſetzt, daß als Kommiſſionär des Kriegsaus⸗ ſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette in Berlin das Getreidebüro der Bad. landwirtſchaftlichen Koch Wegen der Verſendung der Oelſgaten haben ſich die Pflanzer entweder unmittelbar en das Getreidebüro, oder* an deſſen Unterkomiſſionäre, bezw. Sammelſtellen zu wen?? den. Als Sammelſtellen für Oelſaaten kommen in Frage: Die Getreidelagerhäuſer: Schefflenz, Buchen, Mudau, Roſenberg, Eubigheim, Boxberg, Zimmern, Wertheim, Hüfingen, Engen, Riedöſchingen, der Landw. Konſum und Abſatzverein Eppingen, der Landw. Conſum und Abſatz⸗ verein Meßkirch, Verbandslagerhaus Waldshut und die Kornhänſer Grieſſen und Stüheingen. Die Höchſtpreiſe ſind: für Raps(Winter⸗ und Sommer-) 60.— Mk, für Rübſen„ 1 57.50„ für Hederich und Raviſon 40.—„ für Dotter 40.—. für Mohn 85.—„ für Leinſamen 50.—„ für Hanfſamen 40.—„ für Sonnenblumenkernen 45.ä—„ für Senfſaat 50.ä—„ und werden kür gute gesunde, trocker e Saat don minde⸗ stens Durchschnittsbeschaffenheit der lo cer Ernte der 25 Gegend, aus der die Saat stammt, bezahlt. Für Wa e von geringer Beſchaffenheit wird der dem Minderwert entſprechende Preis vergütet. Feuchte oder klamme Oelſaaten muͤſſen vor Ablieferung erſt getrocknet werden, was am beſten durch dünnes Auf⸗ ſchütten in luftige und häufiges Umſchaufeln geſchieht. 4 Die genannten Höchſtpreiſe verſtehen ſich für 100 Kg. Reingewicht frei nächſter Bahnſtation des Lieferungspflich?? tigen geliefert. Jeder Oelſaatenbeſitzer darf von ſeinen Erzeugniſſen 30 Kg. Oelfrucht zur Verwendung in der eigenen Haus⸗ wirtſchaft zurückbehalten. Alles andere iſt an den Kriegs⸗ 2 ausſchuß abzugeben, bezw. durch Vermittelung der ſoeben genannten Stellen abzuliefern. i 5 Betragen die Vorräte bei Leinſamen mehr als fünf Doppelzentner, ſo dürfen davon bis zu ns Doppelzentner de einbehalten werden. di Das Getreidebüro ſtellt zur Verſendung der Oelſaaten w eigene Säcke zur Verfügung. li. Wenn die Beförderung der Oelſaaten in Säcken erfolgt, ti die Eigentum der Lieferungspflichtigen ſind, dann ſind ni dieſe Säcke mit Anhängezett ln zu verſehen, aus denen m deutlich der Name des Lieferers, Art und Menge des Sack⸗ ge inhalts hervorgeht. Nach Entleerung werden die Säcke ol frachtfrei zurückgeſandt. D Das Gewicht der gelieferten Oelſaaten wird bei An⸗ bi kunft derſelben auf dem Lager der Empfänger(Lagerhal⸗ e ter des K. A.) durch vereidigte Wieger feſtgeſtellt. Bahn⸗ d 0 amtliche Abwage iſt alſo nicht nötig. tr Für die Bezahlung der Oelſaaten iſt das durch die bl Lagerhalter des Kriegsausſchuſſes ermittelte Gewicht maß⸗ 1 05 gebend. 5„ N N Die Bezahlung erfolgt durch das Getreidebüro, ſobal? denſelben das Gewicht durch die Lagerhalter aufgegeben . Beſchaffenheit der Ware in Ordnung befunden wurde. Den Landwirten ſteht auf ihren Antrag auf je 100 kg. aus eigener Ernte abgelieferte Oelſaat die Rücklieferung von 35 kg. Oelkuchen(gleicher Art wie die gelieferte Saat) zu. Die Antragſteller müſſen ſich verpflichten, die Oel⸗ kuchen nur in ihrem eigenen Betriebe zu verwenden und ſie nicht weiter zu verkaufen. Die Anträge auf Oelkuchen ſind bei dem Getreidebüro einzureichen; ſie haben folgendermaßen zu lauten: Ich habe dem Kriegsausſchuß für Oele und Fette, Berlin durch Vermittlung der Kommiſſionäre: Getreidebüro der bad. land. Genoſſenſchaften Mannheim S FFFF FFF zur Ablieferung gebracht und beantrage hiermit auf Grund der Bundesratsverordnung über den Verkehr mit Oel⸗ früchten die käufliche Ueberlaſſung von kg. Oel- kuchen zum Gebrauch in meiner eigenen Wirtſchaft. 3„ c (Unterſchrift des g Vanbwicts ß i Die Saat wurde von uns mit Fakture Nr. CVVT in Rechnung geſtellt. (Unterſchrift des 3 ſe Kommiſſtonäre) E p T.. er Mannheim, den 11. Juli 19186. V. a Grof. Bezirksamt Abt. 1. fen i a gez. Stehle. be — 0 Vorſtehendes wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht be Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Mahlerlaubnisſcheine an für Oelfrucht im Laufe der nächſten Woche auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 vormittags von 8 bis 12 Uhr erhältlich ſind. Seckenheim, den 14. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: Inh.: Richard Rall. unter 16 Jahren iſt unterſagt. Tabak, Zigarren oder Zigaretten an jugendliche Perſonen J. V.: Hoerner