r 1 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. eee r ũꝙ⁵ddPfßfßbTf0ãäæ ããã d FPFFVCVCCCCCCcCCCCCTCbTGTTVTTGGGTCTVTVTVTVTVTVTTVTTTTTTTT Seckenheim, Hr. 108. Hmtsblatff der Bürgermeisferämter Seckenheim, Hugshzim, NMgarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. e Freitag, den PF ., fuss PPTP 2———— U Engl. —— E Kriegschronik 1915—— S2———————————p————ê 4. Auguſt: Kaiser Wilhelm überreichte dem öſterreichiſchen Armeeoberkommandanten Erzherzog Friedrich den preußiſchen Marſchallſtab. — Die Narewübergänge bei Oſtrolenka wurden von den Unſrigen genommen und mehrere Tauſend Ruſſen gefangen. — Vor Warſchau wurden die Ruſſen aus der Blonie⸗Stel⸗ lung in die äußerſte Fortslinie geworfen ⸗ — Die öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen ſetzten ſich in den Beſitz des Weſt ers der Feſtung Zwongorod. — Am Plateau von Doberdo wurden ilallenſche Angriffe abgewiesen. — Zwei engliſche Dampfer wurden von U-Booten verſenkt. SS S S—————— — ä——— DSDS—— DSS————— Der Weltkrieg. Der dritte Abſchnitt der großen Offenſive an der Somme bereitet ſich vor. Die engliſche Artillerie begann bereits den Auftakt mit ihren großen und kleinen Brummern, der allgemeine Angriff konnte aber infolge der wirkſamen artilleriſtiſchen Abwehr nicht zur Entwicklung kommen, und ſo blieb die feindliche Be⸗ wegung auf einige heftige aber erfolgloſe Angriffe der Engländer beſchränkt. Man wird aber, da die Heran⸗ ziehung friſcher engliſcher Reſerven wohl vollzogen iſt, auf den allgemeinen Vorſtoß demnächſt doch zu warten haben. Auf dem franzöſiſchen Teil der Sommefront, d. h. von Maurepas ſüdlich bis zur Somme, galt es heftige Angriffe, die ſiebenmal eingeſetzt wurden, abzu⸗ wehren; nur bei Monacu konnten die Franzoſen ei⸗ nen kleinen Vorteil erreichen.— Links der Maas ſetzten die Franzoſen ſtarke Kräfte ein, um ihre Schlap⸗ pen vom Dienstag wieder auszugleichen. doch konnten ſie nur am Pfefferrücken und ſüdweſtlich von Fleury etwas Boden gewinnen, das von uns neugewonnene Gelände vor Souville aber blieb feſt in unſerem Be⸗ ſiz und die Franzoſen hatten nur ſchwere blutige Ver⸗ luſte zu buchen.— Die Fliegerüberfälle, von denen der Feind reichlich Gebrauch macht, haben bis jetzt nicht diel anderes bewirkt, als daß die Opfer der Zivilbe⸗ völkerung ſich täglich mehren. Im Oſten wurden verſchiedene ſtarke ruſſiſche An⸗ griffe vom Nobel⸗See an bis hinunter nach Brody abgewieſen. Die Einheitlichkeit der Oberleitung dürfte hier bald zur Geltung kommen. Des weiteren ver⸗ weiſen wir auf unſeren Artikel„Kriegslage im Oſten“. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 3. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern nach⸗ mittag: Nördlich von der Somme nahmen die Franzozen ein ſtark befeſtigtes Werk zwiſchen dem Gehölz von Hem und em Gehöft Monacu. Südlich von dem Iluß beſetzten die Franzoſen einen feindlichen Graben nordweſtlich von Deniecourt und machten Gefangene. In der Champagne weſtlich von Auberte griff eine ruſſiſche Erkundungsabteilung mit dem Bajonett eine deutſche Abteilung an; die zerſtreut wurde und Tote auf dem Gelände hinterließ. Auf dem rechten Uſer der Maas hielt der Kampf an. Er war im Laufe der Nacht hef⸗ tig an der Front Baux⸗Chapitre⸗Le Chenois und breitete ſich in öſtucher Richtung bis in die Gegend füdlich von Dam⸗ loup aus. Nach emer Reihe erfolgloſer Angriſſe, darunter eint⸗ er mit erſtickenden Gaſen, gewannen die Deucſchen etwas Ge⸗ nde in dem Wäldchen von Baux, C hapitre und La Chenois. Andere Angriffsverſuche an anderen Stellen wurden im Feuer angehalten. Die Deutſchen erlitten beträchtliche Verluſte. Die Franzoſen machten etwa 100 Gefangene, barunter 3 Ofſtziere.— kugweſen: An der Sommefront waren die fran zen Jagdflugzeuge tätig. Sie lieferten geſtern 33 Geſechte, ſcho en einen Gegner ab und zwangen 14 andere, die ernſtlich getroffen waren, teils kopfüber, in ihren Linten zu landen. Abeüds: Nördlich der Somme im Laufe des Tages keine Infanterieunternehmung. Nach neuen Einzecheiten be⸗ finden ſich in dem von uns zwiſchen dem Wald von Hem und dem Gehöft von onacu genommenen befeſtigten Werk etwa 100 tote Deutſche. Bisher haben win in dieſem ze vier Maſchinengewehre erbeutet. Südlich der Somme wurden zwei vom Feind verfſuchte Gegenangriſſe auf dem von uns nordweſt⸗ lich von Deniecourt eroberten Graben abgeſchlagen. Auf deim linken Ufer der Pigzas Beſchießung unſerer zweiten Lienien füd⸗ lich vom Toten Mann mit Granaten ſchweren Kalibers. Auf dem rechten Ufer führten wir mehrere geſtaffelte Angriffe aus von der Maas bis füdlich Fleury, im Wald unmittelbar öſtuch von Vacherauville, weſtlich und ſüdlich vom Werk Thiaumont, sowie in der Schlucht ſüdlich von Fleury. Unſere Trupepn nahmen mehrere deutſche Gräben und eingerichtete Stütz punkte. Bei die⸗ mſen Unternehmungen machten wir ungefähr 600 Gefangene und erbeuteten 10 Maſchinengewehre. Ein feindlicher Gegenangriff in der Gegend von Vacherauville wurde mit Handgranaten ab⸗ geſchlagen. In den Abſchuttten von Baux, Chaßitre und Chenois dauert die Beſchießung heftig an. f 5 Belgiſcher Bericht: Bedeutende Artillertelätigkeit und Bombenwerferkampf in der Segend von Dixmuiden. Der engliſche Tagesbericht. WB. London. 3. Aua. Amtlicher Bericht: Die Lage iſt un⸗ „„ ——————— griffe verändert. Die ſeind iche Artillerie war im Waiochen von Trones tätig. Sonſt war der Tag verhältnismäßig ruhig. tillerie zerſtörte nach 24ſt Unſere Ar⸗ ündigem Zuſammenwirken mit dem Fliegerkorps 7 Geſchützft ungen und 6 Munitionslager nahe dei Grandecourt und Geſchützſtellungen an anderen Frontteilen. Wentge feindliche Flugzeuge überf ogen unſere Linien eine kurze Strecke und wurden raſch zur ettteben. Ein Flugzeug ſturzte ab, ein zweites wurde beſchädigt. Der Feind ſcheint darauf be⸗ dacht zu ſein, einen Luftkampf zu vermeiden. Die verſetzte Bevölkerung. ö G. K. G. Briöſſel, 3. Aug. Die deutſchen Ober⸗ kommandos verſchiedener Bezirke an der Weſtfront ſahen ſich genötigt, Teile der Bevölkerung im beſetzten Ge⸗ biet nach anderen Orten zu verbringen, weil infolge der Blockade und militäriſcher Unternehmungen die Ver⸗ pflegung der Zivilbevölkerung ſchwierig geworden war. Die franzöſiſche Regierung hat dagegen gestern eine Be⸗ ſchwerde erhoben, die natürlich werklos iſt. So lange die Zufuhr von Lebens⸗ und anderen Bedarfsmitteln von den Feinden abgeſchnitten wird, muß die deutſche Heeresverwaltung eben ſehen, wie die Ernährung der feindlichen Bevölkerung in den beſetzten Gebieten am einfachſten durchzuführen iſt. N England und die Wirtſchaftskonferenz. London, 3. Aug.(Unterhaus.) Asgquith ſagte geſtern bei der Debatte über die Beſchlüſſe der Pariſer Wirtſchaftskonferenz: Der Zweck der Beteiligung Eng⸗ lands war erſtens, den Feind zu überzeugen, daß die Alliterten entſchloſſen ſind, den Krieg mit voller Einig⸗ keit zu führen auf dem wirtſchaftlichen, ebenſo wie auf dem militäriſchen Boden; zweitens, Vorbereitung für die Zeit nach dem Friedensſchluß zu treffen. Deutſchland or⸗ ganiſierte bereits ſeine Industrie für einen Angriff auf die Märkte der Alliierten, ſowie der Neutralen. Es ſei eine weſentliche Friedensbedingung, daß Belgien, Serbien, die beſetzten Teile Frankreichs und Polens, materiell und wirtſchaftlich wieder hergeſtellt würden. Asquith betonte, es ſei jedem Einzelnen unter den Alliier⸗ ten anheimgeſtellt worden, die Politik zur Durchfüh⸗ rung der Beſchlüſſe der Konferenz durchzuarbeiten. In⸗ zwiſchen ſei aber in den neutralen Ländern, namentlich in Amerika die Befürchtung entſtanden, daß die Be⸗ ſchlüſſe der Konferenz gegen die Neutralen gerichtet ſeien, aber dies ſei nicht der Fall. Sie faßten bloß die notwendigen Verteidigungsmaßnahmen gegen einen wirtſchaftlichen Ueberfall ins Auge, intereſſen der Alliierten bedrohe, aber bei der Durchfüh⸗ rung dieſer Maßregeln würden alle Anſtrengungen ge⸗ macht werden, um zu verhindern, daß die Neutralen darunter leiden. N 8.4 Der Krieg zur See. Wr London, 3. Aug. Llouds melden aus Plymouth: Die vier engliſchen Fiſchdampfer Braconask, Titania, Phodeſia und Helvetia wurden durch deutſche Unterſeeboote in der Nordſee verſenkt. WTB. London, 3. Aug. Die Zemannung des nie⸗ derländiſchen Dampfers Zeeland iſt in South Shields angekommen. Die Leute berichten, daß das Schi, ff in der letzten Nacht auf der Nordſee durch Geſchützfeuer eines Unterſeebbotes zum Sinken gebracht worden ſei. Gch. Stockholm, 3. Aug. Die ruſſiſche Antwort 3 2 auf den ſchwediſchen Eiuſpruch gegen die Aufbringung der deutſchen Dampfer Liſſabon und Worms in ſchwe⸗ diſchen Gewäſſern iſt eingegangen. Sie gibt die Mög⸗ lichkeit zu, daß einige Prellſchüſſe ſchwediſches Gebiet VVVFFFFPCFPbCTVCCCVVbbbbPPTPTPTTVTVTCCCT(TGTbTCTTTVTbTT A. Hugnst 1916. nit glarker der die Lebens⸗ berührt haben könnten, im übrigen ſei die Aufbringung und die Gefangennahme der Beſatzung zu Recht erfolgt. — Eine kecht ruſſiſche Artwort. Berlin, 3. Aug.(Amtlich.) Mehrere deutſche Waſſerflugzeuge haben am 2. Auguſt früh erneut die ruſſiſche Flugſtation Arensburg angegriffen und mehrere Treffer erzielt. Unſere Flugzeuge ſind unverſehrt zu⸗ rückgekehrt. Paris, 3. Aug. Nach einer belgiſchen Meldung ſoll in einem Gefecht auf dem Tanganfika⸗See(Afrika) der deutſche Dampfer„Graf von Götzen“ geſunken ſein. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 3. Auguſt. Amtlich wird verlautbark vom 3. Auguſt 1916:. 15 Ruſſiſcher Kriegsſchauplat: Bei Weles⸗ niow warfen unſere Truppen eine feindliche Abtei⸗ lung, die auf ſchmalem Frontſtück in unſere Grä⸗ ben eingedrungen war, reſtlos wieder hinaus. Die Armee des Generaloberſten von Böhm⸗Ermolli wies ſüdweſt⸗ lich und weſtlich von Brody Angriffsverſuche zurück. Auch an der von Sarny nach Kowel führenden Bahn, und am unteren Stochod ſcheiterten ruſſiſche Vorſtöße Sonſt verhielt ſich der Feind geſtern weſentlich ruhiger, was vor allem ſeinen über jedes Maß hohen Verluſte zu⸗ zuſchreiben ſein mag. — Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 18. Iahrgang hand abgewehr. Der Krieg mit Italien. f WTB. Wien, 3. Auguſt. Amtlich wird verlautbark vom 3. Auguſt 1916: 55 Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Bei er⸗ folgreichen kleineren Unternehmungen wurden geſtern im Borcolaabſchnitt 140 Italiener, darunter zwei Of⸗ fiziere, gefangen, 2 Maſchinengewehre erbeutet. Auf den Höhen füdweſtlich Paneveggio wurden am 1. Auguſt wieder 2 italieniſche Bataillone unter den— 5 n 8 zurückgeſchlagen. Sonſt keine beſonderen Er⸗ eigniſſe. a f 5 i 1 Ereigniſſe zur See. f 9 Eine Gruppe unſerer Torpedofahrzeuge hat am 2. Auguſt morgens militäliſche Objekte in Molſe ta beſchol⸗ ſen; ein Flugzeughangar wurde demoliert; eine Fa⸗ brik in Brand geſchoſſen; eine andere beſchädigt. Bei der Rückkehr hatten dieſe Torpedofahrzeuge und der zu ihnen geſtoßene Kreuzer„Aſpera“ ein kurzes Feuer⸗ gefecht mit einer aus einem Kreuzer und ſechs Zer⸗ ſtörern beſtehenden feindlichen Abteilung. Nachdem un⸗ ſererſeits Treffer erzielt worden waren, wendeten die feindlichen Einheiten nach Süden ab und verſchwanden. Unſere Einheiten kehrten unverſehrt zurück. In den Morgenſtunden desſelben Tages wurden 5 feindliche Landflugzeuge, die über Durz(Durazzo) Bomben abge⸗ worfen hatten, ohne irgend einen Schaden anzurichten, von den dort ſofort aufgeſtiegenen Seeflugzeugen ver⸗ folgt. Eines der feindlichen Flugzeuge wurde einige Seemeilen ſüdlich Turz(Durazzo) durch eines unſerer Seeflugzeuge(Führer: Seefähnrich von Fritſch, Beob⸗ obachter: Seefähnrich Sewera) zum Abſturz gebracht und nur leicht beſchädigt erbeutet. Von den beiden In⸗ ſaſſen, die die Flucht ergriffen hatten, wurde ſpäter ein Offizier von unſeren Truppen gefangen.— Torpedo⸗ fahrzeug Magnat wurde am 2. Auguſt vormittags von einem feindlichen Unterſeeboot anlanciert und durch ei⸗ nen Torpedotreffer am Heck beſchädigt. Hierbei wurden 2 Mann getötet, 4 verwundet, 7 Mann werden vermißt. Das Fahrzeug wurde in den Hafen aingebracht. J Flottenkommando. Der italieniſche Tagesbericht. f WTB. Nom, 3. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern: Die neueſten Meldungen über den Kampf am 31. Jul abends im Aſtachtac eben das Bild der Schwere der Niederlage, die der Jeind erlitten hat. Nach einer heftigen Beſchießung unſe⸗ rer ganzen Front zwiſchen dem Tovo⸗ und dem Aſſatale richtete der Feind verſchiedene Angriſſe gegen den Monte Sellugg oo und Piro di Eaſtelletto. Ein Angriff auf dem Monte Cimone wurde, obwohl mit bedeutenden Kläſten unternommen, an allen Stellen unter ſehr ſchweren Ver l uſten abgeſchlagen. Im Tofana⸗ gebiet erneuerte der Feind geſtern eine erſoigloſen Auſteen⸗ gungen gegen unete Stel. den im Forcellawald. Seine Arefl⸗ lerie erbfdete das Feuer auf Corina d'Ampezzo. Unfere geoß⸗ kalibrigen Geſchütze anworketen darauf durch Beſchießung von Ortſchaften im Drautale. Im oberen Deganotale ſchleuderte die feindliche Artillerie Brandbomben auf Fornt und Avolte. Die unſrige antwortete durch Zerſtorung eines Teils der Ort⸗ ſchaft Piaulhen im Gail⸗Tal. Nachdem am 27. Jui feindliche Flugzeuge ohne militaliche Notwendigkeit unſere offenen Städte am unteren Adriatiſchen Meer bombardiert hatten, hat geſtern vormittag ein Esſchwader unserer Capronifueger im Golf von Fiume die Whitehead ⸗Fabein für Torpedos und Anterſeeboote, 3 Frilometer weſtlich von der Stadt, bombardiert. Trotz heft ger Beſchießung durch Abwehrgeſchatze und des Eintreffens zahl⸗ reicher feindlicher Flugzeuge haben unſere kühnen Flieger vier Tonnen von hochexpednven Stoffen auf ihr Ziel geſchleudert und große Vetwuſtüngen und zahlreiche Brande verusſacht. In den Luftkämpfen wurde ein feind iches Flugzeug am Juße des Muggia abgeſchoſſen. Eines unſerer Caproagifeugs uge wurde geſehen, als es bei Voloſea landete. Die übligen ſind Unber ehrt zurückgekehrt. Neues vom Tage. Das preußiſche Wahlrecht. Berlin, 3. Aug. Nach einer unverbürgten Mik⸗ teilung verlautet, es werde eine Vorlage zur Abände⸗ rung des preußiſchen Wahlrechts auf Grund des Plu⸗ ralwahlrechts vorbereitet. Von einer Partei werde beantragt werden, daß jedem Kriegsteilnehmer eine Plu⸗ ralſtimme(mindeſtens zwei Stimmen) gegeben werden. — Beſtätigung bleibt abzuwarten. 5 Berlin, 3. Aug. Auf Grund einer Verfügung des Generalkommandos der Marken durfte das„Berliner Tageblatt“ geſtern wieder nicht ausgegeben werden. Der Redakteur Wolff hatte am Montag in dem Blatte einen ſcharfen Artikel veröffentlicht, worin er der deutſchen Diplomatie vorwarf, daß ſie den Krieg hätte vermeiden können, wenn ſie für ihre Aufgabe befähigt geweſen wäre. Wenn die Männer von draußen Nei werde es ſich zeigen müſſen, ob es nicht„Mittel zur Sicherung politiſcher Beſtändigkeit, zur Ueberwachung des Schick⸗ ſals und der Schickſalsmacher“ gebe.— Der Artikel erregt um ſo größeres Aufſehen, als das„Berliner Tageblatt“ als ein halbamtliches Organ des Reichs⸗ kanzleramtes galt. a ö Haag, 3. Aug. Der Oberſtleutnant im Generalſtab — Die Kriegslage im Oſten. geſtiegen und an mein Korridorfenſter hingegangen.“ ederum ge⸗ Muller Maſſis iſt mit einer militäriſchen Miſſion nach Berlin beauſtragt worden. Die Zerſtörungen in London. G. K. G. Bliſſingen, 3. Aug. Durch den Zep⸗ pelinangriff am 1. Auguſt wurden nich dem Bericht eines holländiſchen Ingenieurs in den e Docks mehrere Magazine und Anlagen vollſtändig vernichtet. Die dort verankerten Schiffe wurden zum Teil ſchwer beſchädigt. Die Aufregung unter der Bevölkerung Lon⸗ dons war unbeſchreiblich groß. In Huntington iſt ein ganzes Straßenviertel niedergebrzunt. IJ! Kent ſol⸗ len die Opfer an Menſchenleben beſonders groß ſein. Caſement hingerichtet. 5 London, 3. Aug.(Reuter.) Heute um 9 Uhr früh wurde Roger Caſement hingerichtet. Ruſſiſche Abſichten auf Rumänien. G. K. G. Petersburg, 3. Aug. Einige Zeitungen weiſen darauf hin, daß die ruſſiſche Politik, nach⸗ dem infolge der verfehlten Ab ichten Saſonows durch das japaniſche Bündnis Rußland die Hände im fer⸗ nen Oſten gebunden ſeien, nunmehr ihr beſonderes Au⸗ genmerk auf den Balkan zu richten haben werde. Der Pruth und der Sereth müßten bis zur Mündung ruſſiſche Flüſſe werden und Rumünien müſſe daher ſein 3 an Rußland abtreten. Rumänien werde da⸗ gegen die ſüdliche Bukowina erhalten; der nördliche Teil müſſe bei Rußland verbleiben. G. K. G. Petersburg, 3. Aug. Die in dem frü⸗ heren Gouvernement Polen beſchäftigten Beamten wer⸗ den nach einer Verfügung des Miniſteriums in inneren Gouvernements angeſtellt. Daraus glaubt man auf die Abſicht Rußlands ſchließen zu dürfen, auf Polen zu verzichten. Hindenburg Oberſtkommandieren⸗ der an der Oſtfront. Die Kriegslage an der Oſtfront hat, das muß zuge⸗ geben werden, durch den wuchtigen Stoß Bruſſilows gegen die Stochodlinie und Sſacharows gegen Brody einen ernſteren Charakter angenommen. Tie gewal⸗ tige ruſſiſche Uebermacht, die keine Opfer ſcheut, hat, wie jetzt bekannt wird, in der letzten Woche Erfolge zu erringen vermocht, die ernſte Gegenmaßregeln notwen⸗ dig machten. Das war die Veranlaſſung zur Reiſe des Kaiſers an die Oſtfront, wobei ihn der Chef des Großen Generalſtabs von Falkenhayn begleitete. i Die Eigenartigkeit der Verhältniſſe an der Oſtfront iſt es, daß in die ganze 1 Linie eine Reihe von Heeresgruppen ſich teilen, die theoretiſch zwei getrenn⸗ ten Oberleitungen unterſtehen, unter ſich aber ſelbſtän⸗ dig und gleichgeordnet ſind. Schon mehr als einmal hat ſich die Unzweckmäßigkeit dieſer Einordnung fühlbar ge⸗ macht und es ſind wiederholt Aenderungen getroffen worden, über die aber aus begreiflichen Gründen nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt. Nun iſt aber eine durchgreifende Verbeſſerung zur unabwendbaren Not⸗ wendigkeit geworden, um ſo mehr als auf der ruſſiſchen Seite die Vorteile einer einheitlichen Oberleitung offen⸗ ſichtlich wurden.. Bei Heer und Volk wird es freudigen Widerhall finden, daß, wie der Telegraph meldet, im Einver⸗ ſtändnis mit Kaiſer Franz Joſef, unter dem General- feldmarſchall von Hindenburg mehrere Heeresgrup⸗ pen der Verbündeten zuſammengefaßt werden, womit ugleich der Genialität ſeines Generalſtabschefs von Ludendorf freiere Entfaltungsmöglichleit geboten iſt. Das deutſche Volk atmet auf; es weiß, daß ſeine Ge⸗ ſchicke, ſoweit ſie auf Rußlands blutgetränktem Bo⸗ den geſchmiedet werden, keinen beſſeren Händen anver⸗ „ traut werden könnten, als dem leuchtenden Dioskuren⸗ paar: Hindenburg und Ludendorf. 5 * Die ruſſiſche Offenſive hat in Wolhynien mit neuer Kraßt einoeiet und ziichen Stoch d und Lipa die Schloß Lorriand. Roman von Matthias Blank. 4. Fortſetzung. Unberechtigter Nachdruck verboten. Marta Rothenau hatte die Kunſt ſo ſchätzen ge⸗ lernt, daß ſie über das Bild nur Freude empfand. Die Leinwand ſelbſt, beſonders in den tiefen Schat⸗ ten des Hintergrundes wies eine Anzahl kleinerer Riſſe und Sprünge auf. 3. Marta Rothenau nickte dem Bilde lachend zu: „Ein zweitesmal wirſt du mich ja nicht mehr er⸗ ſchrecken. Du wirſt hübſch auf deiner Leinwand blei⸗ ben und ahnungsloſe Schläfer nicht mehr in Unruhe verſetzen!“ f Dann ging ſie weiter. Im Speiſezimmer traf ſie bereits Raoul de Me⸗ landre und Helene an. Helene de Melandre ſtand am Büfett, mit dem Rük⸗ ken gegen die Kande angelegt, nach der auch ihre Hände zurückgegriffen hatten. An einem Fenſter war ihr Gatte, deſſen Brauen eben dicht zuſammengeſchoben waren. . Kaum aber war Marta Rothenau eingetreten, als er ihr ſofort entgegeneilte; er ergriff ihre Hand, die er liebenswürdig an ſeine Lippen führte: „Haben Sie gut geſchlafen? Jedenfalls begrüßt Sie der ſchönſte Sommermorgen.“ Ich danke! Ich war nur einmal wach geworden. Hoffentlich ſtörte ich gerade nicht.“ „Durchaus nicht.“ „Du kommſt eben zum Frühſtück. Warſt du mit der erſten Nacht zufrieden? Haſt du von den Kavalieren geträumt? Oder von ſonſt einem Abenteuer?“ „Nein! Nur der tote Marquis hat zu vorw'ßig zu meinem Fenſter hereingeſchaut; mir hatte nämlich ge⸗ träumt, er wäre aus dem Rahmen ſeines Bildes heraus⸗ Der Marquis im Mantel? Iſt der Verteidigungslinien etwas zurückgedrückt. Sſacharows Stoß hat an der Bahnlinie von Rowno über Dubno nach Lemberg über Brody hinaus Bahn gebrochen und in außerordentlich zähen und verluſtreichen Kämpfen Er⸗ folge erzielt. General Linſingen wurde vom 28. Juli an auf der ganzen Front von Stobychwa bis in die Gegend von Kozin von großer Ueber⸗ macht angegriffen, die zwiſchen den Bahnlinien Sarni⸗ Kowel und Rowno— Kowel gegen den öſtlich aus⸗ ſpringenden Stochodbogen vorging. Zugleich wurde die Front ſüdlich der Linie Rowno⸗Kowel im Kampfge⸗ biete Kiſielin⸗Swin iuchi angegriffen. Die Stochodlinie mußte infolgedeſſen zum Teil preis⸗ gegeben und die Verteidigung front der Deutſchen und Oeſterreicher näher an die Linie Kowel⸗Wladimir Wo⸗ linſkty zurückverlegt werden. Die Zange, die Linſingen mit kühnem Griff angeſetzt hatte, um Bruſſylow nicht nur vor Kowel zum Stehen zu bringen, ſandern ihm auch operativ das Geſetz aufzuerlegen, hat aber doch den Feind vier Wochen lang zwiſchen Stochod und Styr feſtgehalten. Die Armeen des Generals Bruſſylow ſtehen jetzt vor dem Gebiet der Turga und in dem des oberen Bug. Eine unmittelbare Bedrohung der Linie Kowel⸗ Lemberg und der Linie Lemberg Zalofſze hat jedoch nicht Platz gegriffen. Das Zentrum der Verbündeten zwi⸗ ſchen Zalaſze und Koropiee hält ſtand. Den Ruſſen iſt es nicht geglückt, die Front Bothmers am Koropiecbach einzudrücken. Die im Abſchnitt Podhajce⸗Monaſterzyſka unternommenen An⸗ griffe, die von mächtigen Verſtärkungen geſpeiſt wur⸗ den, vermochten nicht durchzudringen. Die Armee Scherbatſchew brachte ihre ſchweren Verluſte um⸗ ſonſt. Dagegen drang Letſchiſki ſüdlich des Dujeſte wenigſtens in einem Abſchnitt eine Strecke weit in die Verteidigungslinien öſtlich Tlumacz, wo Bothmers Flankenſtoß ſeinerzeit Ruhe geſchaffen hatte. Der Ein⸗ bruch erfolgte ſüdlich der großen Dyjeſtrſchleife und gelangte bis Jezierzany, 20 Kilometer öſtlich Tys⸗ mienika, er wurde aber unterbunden, da der öſterrei⸗ chiſche rechte Flügel bei Molodylow an der Straße Kolomea⸗Stanislau, 10 Kilometer ſüdlich Ollynia, ſtand⸗ hielt. Der Durchbruch in der Richtung Stanislau iſt alſo noch vor dem Woroniaabſchnitt zum Stehen ge⸗ laugt. Aus dieſen verſchiedenen gewaltigen Angriffen gan⸗ zer Armeen geht klar hervor, daß die ruſſiſche Hee⸗ resleitung eine Entſcheidung großen Stils ſucht, die auf ein Eingreifen Rumäniens abzielt, indem ſie zugleich ihre beßarabiſche Reſervearmee an der rumäni⸗ ſchen Grenze aufmarſchieren läßt. 8 Im Zuſammenhang hiermit ſteht wohl auch der Beginn größerer Kämpfe im Raume Saloniki, wo jetzt eine der beiden ſerbiſchen Diviſionen zum An⸗ griff auf den bulgariſchen rechten Flügel geſchritten iſt, der im Raume Vodena verankert iſt. Dieſe Vorbereitungskämpfe werden von vorgeſchobenen Trup⸗ pen ausgeſochten und ziehen ſich nach dem Raume Mo⸗ naſtir hin, der offenbar von den Serben geöffnet wer⸗ den ſoll. Da ſich auch an der Vojuſa Gefechte entſponnen haben, kann man vielleicht annehmen, daß die im Raume Valona verſammelten italieniſchen Di⸗ viſionen und der von den Serben gebildete linke Flü⸗ gel Sarrails zu kooperieren trachten. Die Streitkräfte der Entente auf dem Balkan ſollen auf fünf italieniſche, zwei ſerbiſche, zehn franzöſiſche und ſechs engliſche Di⸗ ſionen angewachſen ſein. 1 5 Die Bulgaren ſind in drei ſtarken, reich mit Ar⸗ tillerie ausgerüſteten Armeen gegliedert und ſind im Beſitz feſter Stellungen. Da auch noch türkiſche Divi⸗ ſionen in Thrazien ſtehen und das bulgariſche Donau⸗ ufer mit einer ungewöhnlich ſtarken Artillerie armiert wurde, iſt die bulgariſche Zentralſtellung ſehr ſtark zu nennen. f 5 Ein Konflikt zwiſchen Stürmer und Sir Buchanan? Berlin, 3. Aug. Aus Stockholm geht dem„Berl. Lokalanzeiger“ folgende Meldung zu, die wohl noch der Beſtätigung bedarf. In Petersburg iſt es zu einem ſkan⸗ dalöſen Konflikt zwiſchen Stürmer und dem engliſchen Botſchafter Sir Buchanan gekommen. Buchanan begann ſofort nach Saſonows Abgang in miniſteriellen Kreiſen ſowie in den liberalen Organiſationen ſeine Wühlarbeit gegen den neuen Miniſter des Auswärtigen, der bekannt⸗ lich Stürmer ſelbſt iſt. Buchanan begab ſich nach Mos⸗ kau und trat hier mit den Märinern des Semſtwo⸗ Städteverbandes, beſonders dem Fürſten Lwow und dem Moskauer Stadthaupt Tſchelnikow in Verbindung. Er ſprach öffentlich die Ueberzeugung aus, der Miniſter⸗ wechſel bedeute ein energiſches Abrücken Rußlands vom Vierverband. Als Stürmer von den erneuten Beratungen im Hauptquartier zurückkehrte, fuhr Buchanan mit ſeiner Gattin oſtentativ zu achttägigem Beſuch Saſonows nach dem finniſchen Sanatorium Rauha und erklärte vor der Abreiſe, er werde nicht nach Petersburg zurückkehren, ehe nicht Stürmer die Führung der auswärtigen Geſchäfte niederlegte. In den Kreiſen der gegenwärtigen ruſſi⸗ ſchen Regierung entefſſelte dieſes Auftreten Buchanans einen 8 8 Entrüſtungsſturm. Es verlautet, der ruſſi⸗ ſche Botſchafter in London ſei beauftragt, im Miniſterium des Auswärtigen die Erklärung abzugeben, die Perſönlich⸗ keit Buchanans ſei der ruſſiſchen Regierung nicht ge⸗ nehm. E 5 5 1— 18 An hervorragender Stelle veröffentlichen die Blätker ein amtliches Dementi früherer Zeitungsmeldungen, daß Stürmer mit dem franzöſiſchen und engliſchen Geſandten Beſuche gewechſelt habe. Weder Buchanan noch Paleo⸗ logue hätten Stürmer ſeit der Demiſſion Saſonows ge⸗ ſehen. In den Kreiſen der engliſchen Kolonie in Peters⸗ burg herrſcht tiefe Erbitterung. Auf dem dortigen all- wöchentlichen Geſellſchaftsabend äußerte Buchanan be⸗ reits am vergangenen Montag, der Zar habe mit der Verabſchiedung Buchanans perfider Weiſe— dieſer Aus⸗ druck iſt wörtlich gefallen— bis zu dem Augenblick ge⸗ wartet, wo England Rußland einen neuen Milliarden⸗ kredit bewilligt habe. Jetzt, wo Rußland durchſchaut ſei, wären Anleiheverſuche unmöglich geweſen. Baden. () Karlsruhe, 3. Aug. Wie dem Bericht über die Krankenkaſſen badiſcher Lehramtspraktikanten zu entneh⸗ men iſt, ſind von den Mitgliedern im abgelaufenen Geſchäftsjahr wiederum 17 auf dem Felde der Ehre ge⸗ blieben. Seit Beginn des Krieges beträgt die Zahl der Ge⸗ fallenen 55. Der Zugang an neuen Mitgliedern war be⸗ greiflicherweiſe ſehr gering, ſodaß die Mitgliederzahl einen weiteren Rückgang erfahren hat. Der Kaſſenabſchluß iſt als günſtig zu bezeichnen. An Pfingſten 1916 betrug das Reinvermögen 6556,29 Mark und zwar hat es ſich ge⸗ genüber dem Vorjahre um 450 Mark vermehrt. () Mannheim, 3. Aug. Die Zufuhr an Frühkar⸗ toffeln iſt hier ſo ſtark, daß vorläufig Kartoffel ohne Marken verkauft werden.„„FC ˙ 80 Von der Vergſtraße, 3. Aug. Die Ernte an der Bergſtraße kommt, wie der„Heidelberger Zeitung“ geſchrieben wird, bei dem günſtigen Wetter dieſer Woche vollſtändig unter Dach und Fach. Alle Getreidearten fallen über Erwarten gut aus, ſowohl hinſichtlich des Körnerertrags als auch nach der Strohmenge. Nur die eine Klage hört man häufig, daß die Frühkartof⸗ fel ſo ſchnell abgehen, infolgedeſſen es viele faule hat. Die Hauptſache iſt, daß wir jetzt abwechſlungsweiſe gün⸗ ſtiges Wetter haben, daß die Spätkartoffel gutes Wachs⸗ tum haben. N Ee e ee ee () Pforzheim, 3. Aug. Der Bürgerausſchuß wird am nächſten Montag eine Sitzung abhalten, in welcher er einen weiteren durch Kapitalaufnahme zu beſchaffenden Kredit bis zur Höhe von 1 Million Mark für außer⸗ ordentliche Kriegsunternehmungen bewilligen ſoll.— Vom Artilleriedepot Karlsruhe erhielt die Stadtverwal⸗ tung eine alte, franzöſiſche 12 Zm. Kanone, vermutlich ſchon aus der Kriegsbeute von 1870, zur Aufſtellung im Rathaus. Das Geſchütz hat eine plumpe Holzlafette. ) Pforzheim, 3. Ang. Der hieſige Verein„Kin⸗ derſchutz“ hat vor einiger Zeit einen Aufruf an wohl⸗ habende, auf dem Lande oder in ſonſtiger geſunder Gegend wohnende Familien gerichtet, kränkliche oder er⸗ holungsbedürftige Kinder über die Terien bei ſich aui wandert? Den wollen ſchon mehrere in den Korridoren umherſchleichend geſehen haben. Der gilt als das Haus⸗ geſpenſt im Schloſſe.“ „Das hatte Raoul de Melandre geantwortet, der noch hinzufügte:„Sind Sie nicht zu ſehr erſchrocken?“ „Nein! Ich konnte mich ſofort überzeugen, daß das Geſpenſt in den angewieſenen Rahmen zurückgekehrt war. Stimmt das, was Sie ſagten?“ „Gewiß! Aber immer nur wußten verſchiedene Die⸗ ner von der Erſcheinung zu erzählen. Mir iſt der Mar⸗ quis im Mantel noch nie begegnet.“ Das Geſicht von Helene de Melandre zeigte einen harten Ausdruck, der Marta Rothenau aufgefallen war, weshalb ſie an dieſe die Frage ſtellte:. „Iſt dir das Geſpenſt vielleicht auch ſchon be⸗ gegnet?“ „Nein! Ich glaubte nie daran. Aber es kann dir 1 auch ein anderes Zimmer angewieſen wer⸗ E „Das iſt nicht nötig. Ich fürchte mich wirklich nicht. Solche Erſcheinungen laſſen ſich meiſt auf die ein⸗ fachſte Art erklären. Ich war eben noch im Halbſchlaf geweſen; und da wir geſtern nachts von dem Bilde ge⸗ licher hatten, iſt die Sinnestäuſchung um ſo begreif⸗ icher.“ 5 „So iſt es gut! Der Marquis im Mantel ſoll den geſunden Appetit zum Frühſtück nicht ſtören.“ Und da nun auch der Gelähmte ins Zimmer ge⸗ fahren wurde, ſetzten ſich alle an den Tiſch. 5 3. Kapitel. „Der Marquis mit dem Mantel war es geweſen. Ich hatte infolge meiner Zahnſchmerzen nicht ſchlafen können und hatte dieſe Nacht ſchlaflos im Bett gelegen; ich wollte dann nach der Küche gehen, weil ich dort et⸗ was Watte und eine Zahntinktur wußte, die mir helfen ſollte. 5355 N Ein Licht nahm ich nicht mit, da ich doch auch im Dunklen den Weg leicht finden konnte ich zu dem Korridor im erſten Stockwerk kam, da ſchien es mir, als müßte dieſer von einem Licht erhellt ſein. Ich ſchaute daher den Korridor entlang. Da ſah ich auf dem Korridor ſtehend den Marquis im Mantel, wie er auf dem Bilde iſt, mit dem langen Radmantel, das weiße Haar leuchtete unter dem Hutrande und das bartloſe Geſicht war ſcharf beleuchtet. Ich war ſo erſchrocken, daß ich wie gelähm! ſtehen geblieben war; aber in der glei⸗ chen Sekunde erloſch der Lichtſchein, der aus einer offenen Tür gekommen ſein mußte; und in der plötzlichen Fin⸗ ſternis war auch von der Geſtalt des Marquis im Man⸗ tel nichts mehr zu ſehen. Ich hörte keinen Laut, kei⸗ nen Schritt, kein Schließen einer Tür. Ich war ſo er⸗ ſchrocken, daß ich nicht mehr zur Küche ging, ſondern auf mein Zimmer zurücklief.“ 11 8 8 5 „In welcher Zeit mag das geweſen ſein?? „Es hatte die Uhr noch nicht eins geſchlagen.“ Marta Rothenau hatte die nächtliche Erſcheinung und die Bemerkung von Raoul de Melandre, daß der angebliche Marquis im Mantel auch von andern ge⸗ ſehen worden ſein ſollte, nicht vergeſſen. Als ſie dann der Köchin begegnet war, die den Kopf eingebunden hatte und anſcheinend an Zahnſchmerzen litt und die wohl eine ſchlafloſe Nacht durchwacht haben mußte, hatte Mar⸗ ta Rothenau ein Geſpräch mit ihr begonnen und deren Erlebnis angehört. 8 3213 Sie konnte ſich dabei entſinnen, daß ſie die nächt⸗ liche Erſcheinung ungefähr in der gleichen Zeit geſe⸗ hen haben wollte. e„ Konnten ſie ſich beide geirrt haben? Bei ihr ſelbſt wäre dies möglich geweſen, da ſie ſchlaftrunken auf⸗ geſchreckt war und vor dem Schlafen lebhaft an jenes Bild gedacht hatte.. 6 „Wußten Sie früher ſchon etwas von der Erſchei⸗ nung des angeblichen Marquis im Mantel?“ 5 „Gewiß! Alle wußten davon“?ꝰ.? „Hatten Sie dieſe ſchon einmal geſehen 7. 5 5 5 1 5 „„ des Betriebs. N ſowie betreffend Höchſtpreiſe zunehmen. Trotz der für ſolche Wohltätigkeitsdienſte nicht gerade günſtigen Zeit, liefen immerhin ſo viele 5 ein, daß im ganzen 31 Kinder bei Familien in Baden und Württemberg unentgeltlich aufgenommen werden könne. ö ö 53 (Bretten, 3. Aug. Dem Kaufmann Karl Bau⸗ meiſter, der ſich in der Förderung der Turnſache große Verdienſte erworben hat, wurde der Ehrenbrief der deut⸗ ſchen Turnerſchaft überreicht. 0) Eppingen, 3. Aug. Der Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte den Gemeindevoranſchlag mit einer Umlage von 39 Pfg.(im Vorjahr 34 Pfg.). 8 ) Michelbach,(Murgtal), 2. Ng. Zum Bürger⸗ meiſter unſerer Gemeinde wurde für die Dauer des Krie⸗ ges der bisherige Bürgermeiſterſtellvertreter Hermann der der gewählt. Sein Vater war bereits Bürgermei⸗ ter. i ö Lahr, 3. Aug. Der Kommunalverband hat fünf Bäckermeiſter und eine Mehlhandlung mit Entziehung des Mehlbezugs auf die Dauer von 7 Tagen bis zu 3 Wochen beſtraft, weil ſie die Beſtimmungen über den Brot⸗ und Mehlverkehr verletzt hatten. Für die betroffe⸗ nen Bäckereien bedeutet das eine vollſtändige Lahmlegung Offenburg, 3. Aug. Nach dem Rechenſchaftsbe⸗ richt der ſtädtiſchen Sparkaſſe für 1915 beträgt der Reingewinn 95 281 Mk., welcher ganz ve fügbar iſt, da eine Verſtärkung des Reſervefonds nicht erforder⸗ lich iſt, dazu kommt ein Ueberſchußreſt von 1914 mit 24747 Mk., ſomit ſtehen im Ganzen der Stadtgemeinde zur Verfügung 120 028 Mk. Der Reſervefonds beträgt 765 794 Mark.. 8 f f Bühlertal, 3. Aug. Beim Zwetſchgenbrechen ſtürzte der Farrenhalter Joſeph Fritz ab und erlitt einen Bruch der Wirbelſäule. An dem Aufkommen des Ver⸗ unglückten wird gezweifelt. i. 1 Lenzkirch bei Neuſtadt i. Schw., 3. Aug. Im nahen Berg, Gemeinde Raitenbuch, war in dem der Standesherrſchaft gehörigen ſogenannten Klauſenhofe (Pächter Leo Ganter) Feuer ausgebrochen. Das große Ge⸗ bäude mit Schindeldach brannte bei der herrſchenden Hitze in einer Stunde nieder. Während der Viehbeſtand gerettet werden konnte, ſind 1000 Zentner Heu verbrannt. Immendingen, 3. Aug. Während der laugen Regenperiode hatte ſich die Schwarzwalddonau wieder eingeſtellt und das Donaubett angefüllt. Seit faſt 8 Ta⸗ gen aber bleibt ſie wieder aus und zwiſchen Möhringen. und Immendingen verſinkt wieder der ganze Zufluß der oberen Donau. 5 O Konſtanz, 3. Aug. Durch die am 1. Auguſt im Kraft getretene Neuerung des Grenzverkehrs mit der Schweiz wurden die bisherigen Beſtimmungen teilweiſe verſchärft. Sie beziehen ſich in der Hauptſache auf den ogenannten„kleinen Grenzverkehr“. Wie nun der Thurg. olksfreund aus maßgebender Stelle erfährt, werden von den ſchweizeriſchen und den Konſtanzer Behörden An⸗ ſtrengungen gemacht, um eine weſentliche Milderung der geplanten Paßvorſchriften zu erzielen.— In Moß⸗ häuslenen bei Frauenfeld ſind fünf Wohnhäuſer vollſtän⸗ dig niedergebrannt. Faſt alle Habe blieb in den Flam⸗ men. Es ſcheint Brandſtiftung vorzuliegen. Lokales. Seckenheim, den 4. Auguſt 1916. s. Feichenländung. Geſtern abend wurde hier aus dem Neckar, oberhalb des Bierkellers, eine unbekannte in den 30er Jahre ſtehende Frau geländet: weit von der Ländungsſtelle wurde der Hut und die Hand⸗ taſche der Lebensmüden aufgefunden. ö— Der vierte Anguß iſt heut. Im Vorjahre bildete der 4. Auguſt, da an 5 15 1 25 1914 5 engliſche Kriegserklärung an Deutſchland erfolgte, für Eng⸗ land ein Nationalgelöbnistag, an dem ganz England zum Ausdruck bringen ſollte, im Kriege bis zum ſiegreichen Ende auszuharren, und im Lande der engliſchen Kulis, in Frank- reich brachte am 4. Auguſt des Vorjahres das franzoͤſiſche Parlament ſeinen unerſchütterlichen Willen zum Ausdruck, die„heilige Einigkeit“ mit England aufrecht zu erhalten. Schon vor Jahresfriſt fiel aber Waſſer in den engliſch⸗ franzöſiſchen Gelsbniswein. Gerade am 4. Auguſt des Vorjahres wurde im Oſten der Uebergang über den Narew bei Oſtrolenka erzwungen, wurden den Ruſſen Warſchau und IJwangorod entriſſen. Und heut nach Jahresfriſt iſt der Mut der Engländer und Franzosen ſtandhaft zu blei⸗ ben, ſchon ſo gering geworden, daß wir annehmen dürfen daß zer ſicher nicht ſich noch ein weiteres Jahr lang auf⸗ recht erhalten, daß er vielmehr noch in dieſem Jahre ihnen gänzlich eniſchwunden ſein wird. lr. — Am 1. Auguſt 1916 treten zwei neue Bekannt⸗ machungen betreffend Beſchlagnahme, Behand⸗ lung, er wendung und Meldepflicht von tohen Häuten und Fellen(Ch. II. II. 7/16 K R. A) d von roß vieh⸗ f häuten, Kalbfellen und Roßhäuten(Ch. II 700%. 16. K R. A.) in Kraft. Gleichzeitig werden die Itküheren Bekanntmachungen betreffend Beſchlagnahme von dbohen Häuten und Fellen vom 10/11. 1915 und betreffend Hoͤchſtpreiſe von Großviehhäuten und Kalbfällen vom 1. 12. 1915 aufgehoben. Wenn ſich die neuen Beſchlag⸗ wma meverordnungen auch im Weſentlichen auf den bisher geltenden Bekanntmachungen aufbauen, ſo enthalten ſie doch auch eine Reihe neuer Beſtimmungen, die für die f. betroffenen Kreiſe von Wichtigkeit ſind. So bezieht ſich e neue Bekanntmachung nicht nur auf Großviehhäute und Kalbfelle, ſondern auch auf Roßhäute(Ponyhäute) Fohlenfelle von einer beſtimmten Länge. Die Ver⸗ G. Jsrungserlaubnis des beſchlagnahmten innländiſchen efaͤlles iſt faſt ganz in der bisherigen Weiſe geregelt. Rur ſind für die Behandlung der Häute und Felle bis zur Ablieferung an die Gerberei noch weitere Beſtimmungen getroffen worden, deren Einhaltung die Vorausſatzung die erlaubte Verfügung über das beſchlagnahmte äle bildet. Dieſe Beſtimmungen bezſehen ſich beſonders Art 5 Schlachtung und 5 die Buchführung efé 8 Nicht der Behandlung der Häute und Felle nach Ablieferung an die Gerbereien getroffen find. Die den Gerbereien gegebene Erlaubnis, die Häute und Felle zu Leder zu verarbeiten und über die hergeſtellten Eczeugniſſe zu ver⸗ fügen, iſt an die Innehaltung ſehr eingehender Vorſchriften bezüglich der Verarbeitung der Häute geknüpft. So wird den Gerbereien die Verarbeitung der Häute nur geſtattet, wenn aus beſtimmten Häuten beſtimmte Lederſorten her⸗ geſtellt werden. Das aus dem Ausland eingeführte Gefälle iſt wie bisher, nicht von der Beſchlagnahme betroffen. Es unter⸗ liegt nur der Meldepflicht und Lagerbuchführung. Die neue Bekanntmachung betreffend Höchſtpreiſe weicht inſofern von der bisherigen ab, die ſich nicht nur auf Großviehhäute und Kalbfelle, ſondern auch auf Roß⸗ häute(Ponyhäute) und Fohlenfälle erſtreckt. Die Höchſt⸗ preiſe haben eine Herabſetzung erfahren. Außerdem ſind abweichend von den bisherigen Beſtimmungen zwei ver⸗ ſchiebene Höchſtpreiſe feſtgeſetzt worden. Der volle Höchſt⸗ preis wird von der Kriegsleder⸗Aktiengeſellſchaft nur für diejenigen Häute und Felle bezahlt werden, die innerhalb der in der Beſchlagnahmebekanntmachung vorgeſchriebenen Zeit veräußert worden ſind. Für diejenigen Häute und Felle aber, die nicht innerhalb dieſer Zeit veräußert oder nicht vorſchriftsmäßig eingearbeitet und deshalb nach den Beſchlagnahmebeſtimmungen meldepflichtig geworden ſind, iſt ein niedrigerer Hl ſtpreis feſtgeſetzt worden. Der Wortlaut beider Bekanntmachungen iſt in den amtlichen Zeitungen veröffentlicht und bei den Gemeinde⸗ und Staatsbehörden einzuſehen, Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Turn-Verein Seckenheim E. V. gegr. 1898. Einladung. Samstag, den 5. August d. Js. abends 9 Uhr fin- det im Nebenzimmer des Zähringer Hofes der 2. Herginsabend mit Hussprache satt. Hierzu laden wir unsere Mitglieder freundlichst i Der Turnrat. 15 W. Böcker, Buchbinder Schlossstr. 35 Sesckenheim Schlossstr. 35 empfiehlt sich in sämtlichen Buchbinderarbeiten Einbinden von Büchern, Zeitschriften u. a. Bildereinrahmen in geschmackvoller Ausführung unter Garantie gegen Eindringen von Rauch und Staub. 2 öfffer imd Rüche! Feldpoſf Kur lang zu vermieten. in jeder Größe empfiehlt Zu erfragen L. Rudolf.[Georg Zimmermann. Lettuerteilung. Fett wird vertellt morgen Famsfag, den 5. ds. Ats Porm. voy 10 bis 12 Uhr im Rathausſaal. Es erhalten je ein halbes Pfund gegen Porzeigung der braunen Fleiſchkarte die Nummern 501 bis 1575 Preis 1.20 Mk. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Nicht abgeholte Mengen ſind zu Gunſten anderer verfallen. a a Seckenheim, den 4. Auguſt 1916. a Bürgermeiſteramt: i Volz. i Koch. 2 N P f Lleiſchuerſorgung. Es erhalten morgen Famstag, den 5. ds. Mts. van Nachmittags 5 Uhr ab und am Founkag dag 7 Uhr ab beßimmt die Inhaber nach⸗ tet braunen Fleischkartenum⸗ derselben ihre feſtgeſetzte Menge Fleiſch: 1. Bei Zerrn Metzger Gropp, hier Hildaſtraße 43; die Nummern 831 bis 1590 2. Bei Herrn zirtger Gruber hier Friedrichür. 28; die Nummern 1591 bis 2010 3. Fei Herrn Metzger Harimann, hier Haupiſtraße 155; die Nummern 2011 bis 2110 und No. 1 bis 540. 4. Bei Herrn Aetzger Neudeck, hier Haupiflraße 104; die Nummern 541 bis 830. Die Bewohner der Hochſtätt und zwar jeder Juhaber ger braunen Fleiſchkarte erhält bei Herrn Metzger Schertel dorten ſeine Menge Samstag Vormittag von 8 bis 12 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu dräugen, fede der ausegekenen Aummezu erhält ihre Menge, ab die Abholung Mittags ober abends es folgt. Seckenheim, den 4. Auguſt 1916. Bürger meitevamt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentiichen 2 Bekanntmachungen des Kgl. ſtell⸗ vom 31. Juli 1916, betreffend Beſchlagnahme, Behandlung, Verwendung und Meldepflicht von rohen Häuten und Fellen und Höchſtpreiſe von Großviehhäuten, Kalb'bellen und Roßhäuten, Verfügungen Nr. Ch. II. II/ 7 16 K R. A. und Ch. II. 700%. 16* R. A. Auf dieſe B kannt⸗ Aachengen, die auc de den dieß? 80 Zuſtande ſind die eingehenden Vorſchriften, die hinſichtlich vertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden koͤnnen, wird hiermit hingewieſen. 8 Mannheim, den 3. Auguſt 1916. 5 Großh. Bezirksamt.— Polizeidirektion. Jortrag. Am kommenden Sonntag, den 6. Auguſt 1916 Nachmittags 3 Uhr findet in der Haushaltungsſchule, Hildaſtraße 66 dahier ein Vortrag mit darauffolgenden Vorführnngen über Obfſt⸗ und Gemüſeverwertung durch Haushaltungslehrerin Mina Rothenhöfer aus Hockenheim ſtatt. Wir laden alle Frauen und Mädchen zum Beſuche ein und bitten um zahlreiches Erſcheinen. 5 Eintriit frei. Seckenheim, den 4. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: f Volz. Koch. Bekanntmachung. Den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl betr. a In Abänderung unſerer Verfügung vom 26. ds. Mts. wird hiermit folgendes beſtimmt: Wir geſtatten hiermit, daß für Getreide aus der neuen Ernte ſchon jetzt Mahlſcheine erteilt werden, und daß das Getreide ſchon j zt gemahlen werden darf; nur ſollen die gewonnene Mengen den Selbſtverſorgern auf den Verbrauch für das neue Wirtſchaftsjahr zur Anrechnung kommen. Es iſt genau das Ergebnis der Mahlung feſtzuſtellen und in das Verzeichnis der ausgeſtellten Mahlſcheine einzutragen. Dies iſt ortsüblich ſofort bekannt zu geben und iſt auch den Mehlenbeſitzern entſprechend zu eröffnen. Mannheim, den 28. Juli 1916. Gr. gezirksamt. gez. Gräſer. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 28. Juli 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Srotzuſatzmarken. Wir geben den Säumigen nochmals Gelegenheit ſich zum Bezug der Brotzuſatzmarken am Montag, den 7. ds. Mts. Vormittags von 8— 12 uhr im Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Jedes muß eine Beſcheinigung des Arbeitgebers über die Schwerarbeit abgeben. Selbſtverſorger ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Wer ſchon Brotzuſatzmarken bezieht, hat ſelbſtver⸗ ſtändlich kein Anſpruch mehr auf weiiere ſolche. Etwaige Verſuche doppelt zu erhalten, werden als Betrug betrachtet, und unachſichtlich zur Anzeige gebracht. Seckenheim, den 1. Auguſt 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Gemeinde ſucht einen Scheunenplatz zum Lagern von ca. 100 Haufen Hafer. Angebote ſind mit entſpre⸗ chender Aufſchrift verſehen innerhalb 8 Tagen auf dem Rathaus Zimmer Nr. 6 einzureichen.. Seckenheim, den 3. Auguſt 1916. Gemeinderat: Volz. Koch. VBekarmtmachung. i Kartoffelverſorgung betr. Wir bringen hiermit nachſtehende Bekanntmachung des Präſidenten des Kriegsernährungsamtes vom 13. Juli 1916 betr. die Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für Kartoffeln zur allgemeinen Kenntnis. Der Höchſtpreis der Kartoffeln für den Erzeuger beträgt bis einſchließlich 31. Juli ds. Js. 10 Mk. pro Zentner. Mannheim, den 25. Juli 1916. Grofßh. gezirksamt.— Abt. 1. Bekanntmachung über die Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für Kartoffeln und die Preisſtellung für den Weiterverkauf. Vom 13. Juli 1916. Auf Grund der 88 1, 2 und 10 der Bekanntmachung über die Regelung der Höchſtpreiſe vom 28 Oktober 1915 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 711) in Verbindung mit 8 1 der Vekanntmachung über die Errichtung eines Kriegser⸗ nährungsamts vom 22 Mai 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 402) wird folgendes beſtimmt: 5 Der Höchſtpreis für Kartoffeln aus der Ernte 1916 beträgt beim Verkaufe durch den Kartoffelerzeuger für die Tonne: s Koch. vom 1. Anguſt 1916 bis einſchl. 10. Auguſt 1916 180 Mark 5 550 1916 160„„ 55 o 1916 140„ 1 September ies, d 1 1 1916„„5 1916 100„ 1 F255 1 d 5 Dlober ie. 1 15. 59 8 75 1917 80„ „ 18 Februar ir?„„ id iet? 100 Maßgebend iſt der zu der vereinbarten Lieferungszeit geltende Höchſtpreis. Berlin, den 13. Juli 1916. Der Präsident des Rriegsernährungsamts von Batocki. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 3 Auguſt 1916. Feſopos arten. 3 2 Wir bieten an ſolange Vorrat: Echte Zutter-Keks per Pfund 1.80 Mk. 2 Pfd.-Dose Obst-Conserven 1.13 M. [Gemdse-Conserven Bchnen Bohnen 1 Pfund-Dose 75 Pfg. Risotto, dend Bose 98 fu. Fleisch-Conserven dates, 1 Pfund-Dose 2.59 Mk. 5 5 ff. Aprikosen- Marmelade nur aus frischer Frucht u. Zucker, p. Pfd. 1.20 Mk. 9 5 echten, nach dem deut.. Himbeersir up Arzneibuch angefertigt, 785 / Liter-Flasche 1.60 Mk. 5 Kindermehl„Nestle“ 14 Conservengläser crssenn Pergamentpapier, Einmachhilfe ä Gewürze, Uayers fertige Salattunke per Liter 65 Pfg. Fliegenfänger beste Sorte 5. reli i Herschler H2, 1 Mannheim 2 eee e Frank 39. 8 8 e Zur Badeze 10 empfehle Badehosen jeder Grösse Bade-Anzüge nach Maas nnd Muster Bade-Tucher, Waschhandschuhe Frotier-Tücher-: Bade-Mützen Wieser- dll Lnisensir. 49 är ine maren. ee Sigarrenhaus Chr. Grimm Haupiür. 116 Seckenheim Haupfſir. 116 emplehlt zu billigen Preisen: Sigarren, Sigarillos und öigareiten. ſuch- au- Und öchnunf-Pabalte. 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