Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. . yt nr. 10. 3 Der Weltkrieg. Schon vor mehr als einer Woche hat ein neutraler fachmänniſcher Kritiker die Anſicht ausgeſprochen, es ſei nicht recht einzuſehen, warum die franzöſiſch⸗eng⸗ liſche Heeresleitung das Somme⸗Gebiet für den gro⸗ ßen Durchbruchsverſuch gewählt habe. Dort ſei ja wohl zdie Lötnaht“, d. h. die Linie, wo die franzöſiſche Front mit der engliſchen zuſammenſtoße(bei Hardi⸗ court, nördlich der Somme), und es könnte alſo für die Auswahl dieſes Abſchnitts die Hoffnung ausſchlag⸗ 1 geweſen ſein, daß die Truppen beider Verbün⸗ eten im Kampfe wetteifernd ſich gegenſeitig überbie⸗ ten werden. Allein die Geländeſchwierigkeiten, beſon⸗ ders die Sumpfniederungen der Somme im Süden und der weſtlich Bapaume liegende, von den Deutſchen zu trefflichen Verteidigungsſtellungen ausgenützte Höhenrül⸗ ken, ſeien doch derart ſchwerwiegend, daß ſie die Im⸗ 2 ponderabilien des gemeinſamen Wirkens, ſo hoch man ſie auch einſchätzen wolle, als Gegenwert ſtark verminderten. Die Ereigniſſe haben jenem Kritiker Recht gegeben. In den 6 Wochen des hartnäckigſten Kämpfens haben die Verbündeten recht beſcheidene Fortſchritte gemacht, ſo be⸗ ſcheiden, daß ſie jetzt ſelbſt ihre Offenſive als einen Fehlſchlag anzuſehen beginnen. Anders iſt es wenig⸗ ſtens nicht zu verſtehen, wenn in neutralen Zeitungen be⸗ reits angedeutet wird, die Verbündeten wollen ſich nicht darauf verſteifen, an der Somme durchzubrechen; es ſer nicht unmöglich, daß der Verſuch an einer anderen Stelle wiederholt werde, und bei der außerordentlichen Bedeutung, die der Feſtung Verdun in moraliſcher und ſtrategiſcher Hinſicht für Frankreich beizumeſſen ſei, wäre es naheliegend, dabei an eine gemeinſame Aktion von der bedrängten Feſte aus zu denken. Wie dem aber auch ſei, von Intereſſe iſt jedenfalls die Tatſache, daß die Verbündeten von dem ſicheren Gelingen ihres Angriffs nicht mehr überzeugt ſind, wobei man es vorläufig da⸗ hingeſtellt ſein laſſen kann, ob wirklich der Verſuch anderswo wieder aufgenommen werden ſoll. Die Ver⸗ luſte, die mittlerweile auf reichlich 400 000 Mann— Verdun nicht eingerechnet— in 1½ Monaten geſtiegen ſein dürften, ſind wohl geeignet, erhitzte Köpfe und Phantaſien abzukühlen.— Ter heutige Tagesbericht enthält nur eine weitere Beſtätigung, daß alle Anſtren⸗ ungen der Feinde umſonſt ſind. Sie kommen an der Somme nicht durch; und ſie werden nirgends durchkom⸗ men, wo ſie auch ſonſt das Kriegsglück verſuchen ſollten. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. 3 WTB. Paris, 8. Aug. Amtlicher Bericht von ge⸗ ſſtern nachmittag: Nördlich der Somme und in der ganzen Gegend von Chaulnes lebhafter Artilleriekampf. — Auf dem rechten Ufer der Maas griſſenzdie Deut⸗ ſchen nach Artillerievorbereitung das Werk Thiaumont an. Sie wurden durch unſer Sperrfeuer angehalten, konn⸗ ten nicht vorbrechen und wurden wieder in ihre Aus⸗ gangsgräben zurückgeworfen. In dem Wäldchen von aur und Chapitre begann um 7½ Uhr abends ein An riff, der ſich durch heftige Beſchießung angekündigt . Arlilkele⸗ 3 Mach mengewehrfener brachen den Angriff, der vollſtändig ſcheiterte. An der übrigen Front klar die Nacht ruhig. i. 5 Flugdienſt. An der Sommefront lieferten die franzöſiſchen Flugzeuge geſtern zahlreiche Gefechte. Drei Flugzeuge wurden bei Roigliſe, Omiecourt und Wesles e abgeſchoſeſn. Drei andere, die ernſtlich getroffen worden waren, mußten in den deutſchen Linien landen. Außer⸗. dem wurden zwei dentſche Feſſelballons zerſtört. In der Nacht vom 5. auf den 6. Auguſt warfen frau öſiſch⸗ Flieger 20 Granaten auf den Bahnhof vom etz Sablon, 0 auf den Bahnhof von Thionville, 25 auf Jabriken in r Rombach und 12 auf Biwaks in Etain. Abends: Nördlich der Somme nahmen unſere Truppen in glänzender Weiſe am Ende des Tages eine Linie deutſcher Schützengräben zwiſchen dem Gehöft von Hem und dem Fluß öſtlich des Gehöftes Monacu. 120 Gefangene und ungeführ 10 Maſchinengewehre blieben in unſeren Händen. Südlich der Somme war unſere Artit⸗ lerie ſehr tätig und richtete ein wirkſames Zerſtörungs⸗ ſener auf feindliche Batterien in der Gegend von Lihons. 8 Auf dem rechten Ufer der Maas haben wir im Ver⸗ kaufe einer Einzelunternehmung ſüdlich des Werkes Thiau⸗ mont Fortſchritte gemacht. Wir haben 5 Maſchinenge⸗ wehre erbeutet und in den eroberten Teilen zahlreiche eutſche Leichen gefunden. Nach einem ziemlich lebhaften ampf nahmen wir einige Häuſer des Weſtteils des Dor⸗ fes Fleury. 1 f des Tages war die Artillerie an der Front der belgiſchen 2 1 2 Faderding gediegen Belgiſcher Bericht: Im Laufe der Nacht und Armee tätig, beſonders gegen Dixmuiden und Steen⸗ Amtsblatt der Bürgermeisteramter Seckenheim, Haesheim, Nackarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. N Ein Bombenwerſertampf endete zu unſeren Gun⸗ ten.. 1 8 Der engliſche Tagesbericht. 8 WTB. London, 7. Aug.(Amtlich.) General Haig berichtet: Die Lage iſt unde rändert. Feindliche Gegen⸗ angriffe bei Pozieres, Neuville und Saint Vaaſt wur⸗ den zurückgeſchlagen. Wir haben das ganze geſtern eroberte Gelände im Beſitz behalten. Nördlich und nordöſtlich von Pozieres richtete der Feind nach heftiger Beſchießung um 4 Uhr morgens ent⸗ ſchloſſene Angriffe gegen unſere neuen Linien. Er drang an einigen Stellen in unſere Gräben ein, wurde aber mit ſtarken Verluſten wieder daraus vertrieben. Zwei ſtarke Angriffe, die um 9 Uhr vormittags angeſetzt wurden, wur⸗ den gleichfalls zurückgeſchlagen. Ein weiterer ſchwacher Angriff wurde nachmittags um 4 Uhr abgewieſen. Eine größere Anzahl Gefangener wurde eingebracht. Ander⸗ wärts kleinere Zuſammenſtöße, in denen unſere Handgra⸗ natenwerfer erfolgreich ̃waren. ö Der Krieg zur See WTB. Kopenhagen, 8. Aug. National Tidende meldet aus Chriſtiania: Geſtern nacht wurde vor Arendal ein norwegiſches Scheff aus Chriſtiania von einem deut⸗ ſchen Unterſeeboot angehalten. Da aber gleichzeitig ein engliſcher Dampfer auftauchte, gab das Unterſeeboot das norwegiſche Schiff frei und brachte den engliſchen Dampfer auf. Es fuhr mit ihm in ſüdlicher Richtung davon. WTB. London, 8. Aug.(Reuter.) Der norwegiſche Dampfer Spiral(1378 Bruttoregiſtertonnen) iſt torpediert worden. 6 i Die Lage im Oſten. TB. Wien, 8. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 8. Auguſt 1916:. Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Heeresfront des Feldmarſchalleutnants Erzherzog Karl: Die Kar⸗ pathentruppen gewannen auf den Höhen öſtlich von Jablonica und bei Worochta Boden und brachten über 1000 Gefangene, 4 Maſchinengewehre ein. Südweſllich von Delatyn wehrten die Streitkräfte des Generalober⸗ ſten von Koeweß abermals ſtarke ruſſiſche Vorſtöße ab. Oeſtlich von Ottynia und von Tlumacz griff der Feind geſtern vormittag in großen Maſſen an. Eine ſeiner Augriffstruppen drang weſtlich von Ottynia bis über unſere erſte Linie hinaus, wurde aber durch einen Ge⸗ genangriff öſterreichiſch-ungariſcher Streitlräſte völlig zu⸗ rückgeworfen, wobei über 1000 Gefangene in unſerer Hand blieben. Bei Tlumacz wurde die Verteidigung vor einem überlegenen Stoße des Feindes in den Raum weſtlich des Ortes verlegt. Südlich von Wertelka ſäuber⸗ ten unſere Truppen das linke Serethufer. Es wurden über 700 Ruſſen gefangen, 5 Maſchinengewehre er⸗ beutet. Heeresfornt des Generalfeldmarſchalls von Hinden⸗ burg: bei Zalecze verlief der geſtrige Tag verhältnis⸗ mäßig ruhig. Südweſtlich von Torczyn in Wolhynien ſchlug die Armee des Generaloberſten von Tersztyanscky heute eine Reihe heftiger ruſſiſcher Vorſtöße zurück. Der Feind wurde, teilweiſe im Gegenangriff, geworfen. Die Truppen des Generals Fath vereitelten ſüdlich von Stobychwa abermals mehrere ruſſiſche Uebergangsver⸗ ſuche. f i Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 8. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 8. Auguſt 1916: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die er⸗ bitterten Kämpfe im Görziſchen dauern mit unverminder⸗ ter Heftigkeit fort. Die am Görzer Brückenkopf weſtlich des Iſonzo kämpfenden Truppen ſchlugen ſeit 6. Auguſt nachmittags zahlreiche weit überlegene feindliche Angriffe blutig ab. Hierbei wurden 2992 Italiener, darunter 72 Offiziere, gefangen. Um die tapfere Beſatzung des Brückenkopfes, gegen die ſich immer neue wütende An⸗ griffe der Italiener richten, vor großen Verluſten zu bewahren, wurde ſie heute auf das öſtliche Iſonzoufer zurückgenommen. Auf der Hochfläche von Doberdo ſchei⸗ terten am Monte San Michele und bei San Martino alle feindlichen Angriffe unter den ſchwerſten Verlusten des Gegners. Ebenſo brachen weiter ſüdlich ſtarke ita⸗ lieniſche Angriffe in unſerem Feuer völlig zuſammen. Alle Stellung ſind hier im Beſitz unſerer Truppen. An der Kärntner und Tiroler Front ſtellenweiſe lebhafte Ar⸗ tilleriekämpfe. ö f Ereigniſſe zur See. Ein Seeflugzeuggeſchwader hat in der Nacht vom 7. zum 8. Auguſt die feindlichen Batterieſtellungen an der Iſonzomündung, die feindliche Seeflugſtation Gorgo mit ſchwerſten, mittleren und Brandbomben ausgiebig und erfolgreich belegt. Die Seeflugzeuge wurden heftig beſchoſſen, kehrten jedoch unverſehrt zurück. Juſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 2 eee, e eee eee eee eee dee.... Sec henkel den 9. Hugust 1916. f 18. Jahrgang eee eee 8 e 25. e— r—. N 5 N e e* 8. en Vordringen in Caſtzien hall. Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 8. Aug. Amtlicher Bericht vom 25. Juli 1322(türkiſche Zeitrechnung). An der Irakfront keine Veränderung.— In Pe fi en wurde die vom rechten Flügel unſerer Armee am 23. Juli in drei Kolonnen angeſetzte Unternehmung gegen zuſammen⸗ gezogene ruſſiſche Kräfte öſtlich Kermanſchah mit Erfolg fortgeſetzt. Bis zum 21. Juli abends waren die Ruſſen endgültig gegen Kankaver in der Richtung auf Hamadan zurückgeworfen.— Kaukaſusfront: Die in den Abſchnitten Bitlis⸗Muſch und Ognott von uns einge⸗ leitete Offenſive entwickelt ſich weiter zu unſeren Gunſten. Durch unſere gegen Bitlis angeſetzten Angriffe ſind alle feindlichen im Süden den Ort beherrſchenden Stellungen in unſere Hand gefallen. Ein gleichfalls gegen den Feind, der ſich auf unzugänglichen Bergketten, 8 Kilometer ſüd⸗ lich Muſch, befand, angeſetzter Angriff war erfolgreich. Der Feind wurde gegen Muſch zurückgeworfen. Unſere öſt⸗ lich Muſch gegen Norden angeſetzten Truppen erreichten Muoradſou. Bei dem geſtrigen Angriff ſüdöſtlich Ognott mals eine Kanone und 4 Munitionskaſten erbeutet. Im wurden 200 Soldaten zu Gefangenen gemacht und aber⸗ Zentrum haben ſich die vom Feinde gegen verſchiedene Stellen unſerer Front öſtlich Erzingjan und Kilkitt ge⸗ richteten Angriffe, denen unſere Truppen ſtand hielten, verlangſamt, wobei der Feind ſchwere Verluſte erlitt. Aegyptiſche Front: Unſere in der Richtung auf Romani angeſetzte Erkundungsabteilung hat die feindliche befeſtigte Linie erreicht und richtete trotz heftiger Beſchieß⸗ ung von 4 Kriegsſchiffen an der Küſte von Muhammedie einen kühnen Erkundungsangriff gegen ſtarke feindliche, aus verſchiedenen Beſtänden zuſammengeſetzte Truppen und kehrte dann in ihre Stellungen bei Kathia zurück. Hierdurch ermutigt, verſuchte der Feind, unſere in der Um⸗ gegend von Kathia zuſammengezogenen Truppen anzu⸗ greifen, wurde aber mit ſchweren Verluſten für ihn zurückgeworfen. Einer unſerer Flieger zwang am 24. Juli ein feindliches Flugzeug in der Umgebung von Mu⸗ hammedie zum Niederaeben und zerſtörte es. Unſere Flugzeuge belegten mit Erfolg den Hafen von Ismailia und dort befindliche Gehände mit Bomben. Feindliche Reiterei, die am 22. Juli im Defils Aboudjera öſtlich Suez angegriffen hatte, wurde nach achtſtündigem Kampfe zurückgeſch agen. Gewehre und Bajonette wurden erbeutet. Türkiſche Truppen haben über Kermanſchah hinaus vorrückend geſtern Sahna und andere auf der Straße nach Hamadan gelegene Ortſchaften beſetzt. f i Konſtantinopel, 8. Aug. Im Amtsblatt wird eine Geſetzesverordnung veröffentlicht, wodurch das Fi⸗ nanzminiſterium ermächtigt wird, bei der deutſchen Re⸗ gierung einen Vorſchuß von 25 Millionen Pfund auf⸗ Zunehmen. ö a 55 deues vom Tage. Der Ehrendoktor. Königsberg, 8. Aug. Dem ſcheidenden Oberprä⸗ ſidenten von Batocki verlieh die juriſtiſche Fakultät der Albert-⸗Univerſität die Würde eines Doktor juris honoris cauſa in Anerkennung ſeiner außerordentli⸗ chen Verdienſte um die Verwaltung der Provinz Oſt⸗ preußen und im Hinblick auf ſeine geſetzgeberiſſche Tätigkeit als Präſident des Kriegsernährungsamtes. Rieſenzeppeline. GKG. Amſterdam, 8. Aug. Die„Tijd“ erfährt, daß eine ganz neue Art von Luftſchiffen gebaut worden ſei. Die Fahrzeuge ſeien von rieſiger Ausdehnung und entwickelten eine Schnelligkeit von 200 Kilometer in der Stunde. Graf Zeppelin habe ſelbſt eines der neuen Luftſchiffe jüngſt nach der engliſchen Küſte geſteuert. Dieſelben ſeien vor allem zu Handelszwecken für eine Verbindung mit Ame⸗ rika beſtimmt.(Bemerkenswert iſt, daß die Zenſur dieſe Meldung nicht beanſtandet hat. D. S.) 8 Der engliſche Außenhandel. London, 8. Aug. Die engliſche Einfuhr erreichte im Monat Juli einen Wert von 76722371 Pfund Sterling, das ſind 1048 604 Pfund Sterling mehr, als im Juli 1915. Der Wert der Ausfuhr betrug im gleichen Monat 46 323057 Pfund Sterling(mehr 11 601.546 Pfund Sterling). 1 Wirtſchaftspolitiſche Verhandrungen. g Rom, 8. Aug. Nach einer Meldung der„Agenzia Stefani“ trifft der engliſche Handelsminiſter Runciman heute in Italien ein, um über wichtige wirtſchaftliche Fragen zu verhandeln. Der Handelsminiſter Denava, der Minißſer für Scetransporte, Arletta, ſind beauf⸗ tragt, die Beratungen mit Runciman zu führen. N Der Krieg in Oſtafrika. f London, 8. Aug. General Smuts meldet: Der kleine Hafen Sadnai iſt am 1. Auguſt von den Streit⸗ kräften beſetzt worden. Es wurde nur geringer Wider⸗ ſtand geleiſtet. Andere Operationen gehen an ver⸗ ſchiedenen Punkten der Küſtenlinie von ſtatten. General⸗ major Vandeventer verfolgt, nachdem er die deut⸗ ſche Zentraleiſenbahn bei Kilimatinde, Dodoma und Ki⸗ kombo erreicht hat, die aus dieſem Gelände vertrie⸗ benen feindlichen Streitkräfte in der Richtung auf Mpapua. Die gegen Sſingida weſtlich von Kondea Irangi vorrückende Abteilung geriet mit einer Ab⸗ teilung des Feindes in ein Gefecht. Der Feind ergab ſich nach hartnäckigem Widerſtand in einem Blockhaus. Brigadegeneral Northey berichtet: In dem Gefecht bei Manlangali am 24. Juli beliefen ſich die Verluſte des Feindes auf insgeſamt 140 Mann, nicht eingerechnet die Gefallenen. Nach dem Gefecht rückte die Abtei⸗ 5 Northey auf Madibira vor, das 30 Meilen weiter nördlich auf dem Wege nach Iringa liegt. Verwendung von Kriſtall⸗ Süßſtoff. Sacharin iſt in der Form von Kriſtall⸗Süßſtoff an⸗ nähernd 450 mal ſüßer als Zucker, hat jedoch keinen Nährwert. Ein Päckchen Kriſtall⸗Süßſtoff mit 1/½ Gramm Inhalt entſpricht der Süßkraft von annähernd 550 Gr. Zucker. Wird der ganze Inhalt eines derartigen Päck⸗ chens mit ½ Liter Waſſer gelöſt, ſo entſpricht der Süß⸗ wert dieſer Flüſſigkeit etwa 1 Pfund Zucker; ein Tee⸗ löffel voll kann alſo anſtelle von etwa 2—3 Stückchen Zucker zum Süßen von Kaffee, Tee, Kakao uſw. dienen. 5 Beim Obſteinkochen iſt im Allgemeinen folgendes zu beachten: Süßſtoffhaltige Zubereitungen dürfen nicht ekocht werden. Ein Schmoren der Früchte mit Süßſtoff iſt daher zu vermeiden. Eingelegte Früchte, Dunſtobſt, Kompotts, uſw. werden am zweckmäßigſten erſt vor dem Genuß mit Sacharin geſüßt; ebenſo Frucht⸗ ſäfte. Marmeladen können den Süßſtoffzuſatz ſchon bei Beendigung der Kochung erhalten. Da künſtlich geſüßte Obſterzeugniſſe nicht ie weiters haltbar ſind, weil Sacharin— im Gegenſatz zu Zucker— nicht konſerviert, ſind entweder Steriliſierverfahren(Einkochen ohne Zucker nach Weck, Rex oder anderen bezw. Einkochen oder Dün⸗ ſten in ſonſtigen Gläſern oder Flaſchen mit geeigneten Verſchlüſſen) oder chemiſche Konſervierung(1 Gramm benzoeſaures Natron auf 1 Kilogramm eingekochtes Obſt bezw. Fruchtſaft) anzuwenden. 3 Ferner iſt zu beachten: Dunſtobſt, Kompotts und ähnliches ſüßt man vor dem Genuß mit einer entſprechen⸗ den Menge Süßſtoff, die je nach der Fruchtart und Geſchmack verſchieden ſein kann. Soll jedoch nicht nach⸗ träglich, ſondern gleich mit Süßſtoff gedünſtet werden, ſo darf man die Temperatur möglichſt nicht bis zum Ko⸗ chen ſteigen laſſen, weil ſonſt der Geſchmach empfindlich leiden kann.. 3 8 Im Durchſchnitt können auf ein Päckchen Kriſtall⸗ Süßſtoff(1¼ Gramm) an Johannisbeeren, Preiſelbeeren, Stachelbeeren und Sauerkirſchen 7½ Pfund Früchte, an Erdbeeren, Himbeeren, Pfirſichen und Aprikoſen 10 Pfund Früchte, an Birnen, Aepfeln und Heidelbeeren 15 Pfund Früchte gerechnet werden. Bei Fruchtſäften ver⸗ wendet man auf etwa ½ bis/ Liter Fruchtſaft den In⸗ halt eines Päckchens Kriſtall⸗Süßſtoff(1 Gramm) zum Süßen. Bei Marmeladen kann am Ende des Ko⸗ chens künſtlich geſüßt werden, wozu im Durchſchnitt für 5 Pfund eingewogenes Fruchtmark 1 Päckchen Kriſtall⸗ Süßſtoff(1 ¼ Gramm) genügt. Werden Sacharinzube⸗ reitungen von nur 110 facher Süßkraft verwendet(kleine Täfelchen), ſo iſt hiervon viermal ſoviel zu verwenden als von Kriſtall⸗Süßſtoff.— 2 Deutſchland unbeſiegbar. Unter dem Titel„Teutſchland, Tatſachen und Zif⸗ fern“ hat der Statistiker und Volkswirtſchaftler Trietſch ſoeben ein Büchlein herausgegeben(J. F. Lehmanns Verlag, München, Preis Mk. 1.20), das be⸗ rufen iſt, eine völlig neue Auffaſſung von der Macht Teutſchlands, Englands und Frankreichs zu geben. Die Vorſtellung, daß Deutſchland ein armes Land ſei, daß aber Frankreich und England unerſchöpfliche Reichtü⸗ Anl. eitung zur der ganzen Welt verbreitet worden. Im Laufe der letz⸗ ten Jahrzehnte hat auf faſt allen Gebieten eine ge⸗ waltige Machtverſchiebung ſtattgefunden; der Wohlſtand Deutſchlands ſtieg ganz außerordentlich, der von Frank⸗ reich blieb ungefähr auf derſelben Höhe beſtehen, der von England vermehrte ſich langſam. Bezeichnend iſt, daß Deutſchland, das Land der „Barbaren“, auf 10 000 Rekruten nur 2 Analphabeten hat, indes England 100, Frankreich 320 aufweist. Für Unterrichtszwecke geben wir Barbaren 878 Millionen jährlich aus, England 384, Frankreich 261 Millionen. Wie ſich die tüchtigere Bildung im Krieg bewährt, geht daraus hervor, daß die täglichen Kriegskoſten der Mittelmachte 120 Millionen, der Ententemächte 245 Millionen betragen. Es ſpricht dies für die beſ⸗ ſere Zucht des deutſchen Volkes, die auch darin einen ſchönen Ausdruck findet, daß in Deutſchland im erſten 8 nur an 37838 Tagen geſtreikt wurde, wäh⸗ renddem auf England 2 957 770 Streiktage fallen. Aus dem Kapitel Bevölkerung geht 8 daß der Geburtenüberſchuß in Deutſchland 840 000 beträgt, in England 465 000, in Frankreich im Durchſchnitt 25000. Geht die Bevölkerungszunahme ſo weiter, ſo hat Deutſchland in 30 Jahren ſo viel Einwohner wie England und Frankreich zuſammen. Bei England iſt zudem zu berückſichtigen, daß die Auswanderung ganz enorm iſt. Im Jahr 1913 betrug der Geburtenüber⸗ 449 000, die Auswanderung aber 469 000, ſo daß be⸗ reits eine Abnahme der britiſchen Bevölkerung um 20 000 ſtattfand. Für den Krieg ſind die Angaben über die Erzeug⸗ niſſe der Landwirtſchaft von beſonderer Bedeutung. Wäh⸗ rend Deutſchland 25 Millionen Tonnen Getreide erzeugt, erzeugt England nur 6, Frankreich 16 Millio⸗ nen. An Kartoffeln bringt Deutſchland 54 Millionen hervor, England 6, Frankreich 16. Allein dieſe Zah⸗ len beweiſen, daß Deutſchland ſich ſelbſt verſorgen kann, daß England aber in wenigen Monaten ausge⸗ hungert wird, ſowie die Zufuhr abgeſchnitten würde. Für den hohen Stand der deutſchen Landwirtſchaft ſpricht die Tatſache, daß das Erträgnis eines Hek⸗ tars Weizen in Deutſchland 23 Doppelzentner beträgt, in England 21, in Frankreich 13, von Hafer in Deutſch⸗ land 21, in England 16, in Frankreich 13. Zieht man noch Rußland heran, ſo ergibt ſich die erſtaunliche Tatſache, daß Frankreich und Rußland zuſammen aus je 2 Hektar genau ſo viel erzeugen, wie Teutſchland aus einem. Dank dieſer außerordentlichen Leiſtung unſerer in Friedenszeiten viel geſchmähten Landwirtſchaft, iſt Deutſchland in der Lage, aus eigener Kraft im Krieg durchzuhalten. g Während die Kohlenlager in Deutſchland 423 Mil⸗ liarden Tonnen betragen, betragen ſie in England 189, in Frankreich 17 Milliarden und dieſe letzteren ſind jetzt in der Hauptſache in deutſchen Händen. Die Eiſenerzlager Deutſchlands ſind gerade dreimal ſo groß wie die von England. Wenn man bedenkt, daß Deutſch⸗ land noch vor wenigen Jahrzehnten zum großen Teil noch mit engliſcher Kohle verſorgt worden iſt, ſo iſt es erfreulich feſtſtellen zu können, daß heute die Koh⸗ lenförderung Deutſchlands jährlich 259 Millionen Ton; nen beträgt, indes die von England 264 Millionen, die von Frankreich aber nur 41000 Tonnen ausmacht. Bezüglich der Kupfererzgewinnung beträgt die deut⸗ ſche Förderung 969,000 metr. Tonnen, hingegen die von England nur 1900 Tonnen. daß England, wenn es von der Kupferzufuhr völlig abgeſchnitten werden kann, da es ſelbſt kein Kupfer erzeugt, in kürzeſter Nit bezüglich dieſes zur Krieg⸗ 1 ſo wichtigen Materials einfach auf dem Trock⸗ nen ſitz. 5 Auf dem Gebiet des Außenhandels ſteht England noch an erſter Stelle und zwar mit 22,9 Milliarden. Aber auch hier iſt ihm Deutſchland bereits hart auf den Ferſen, indem ſein Außenhandel 19,7 Melliarden beträgt, indes der von Frankreich nur 11 Milliarden be⸗ trägt. Die Zunahme in den letzten 25 Jahren betrug in Deutſchland 225 Prozent, in England 113 Prozent. 5 Setzen wir aber ſtatt des Außenhandels den Fremd⸗ handel(alſo den Außenhandel ohne den mit den eige⸗ nen Kolonien), ſo ſteht Deutſchland bereits hoch über mer beſäßen, iſt von den Feinden Deutſchlands auf J England,— ja die deutſche Fremdbandelseifſer kommt r.. ¼—P—. ðꝭ1(k— eee e faſt der Summe der engliſchen und franzöſiſchen Zif⸗ fern gleich! Auf dem Gebiet des Verkehrsweſens beſitzt Deutſch⸗ land 51000 Poſtanſtalten, England 24000, Frankreich 14000. Telefonſprechſtellen beſitzt Deutſchland 1 310 000, England 733 000, Frankreich 304000. Auch hier zeigt das Land der Barbaren, daß es kulturell ungleich höher ſteht, als ſeine Verleumder. Beſonders wichtig zum Kreigführen iſt das Geld und wenn Frankreich auch als der Bankherr der Welt ilt, ſo hat es dieſe Rolle eben nur deshalb ſpielen önnen, weil es ſein Geld nichl mehr in eigenen neuen Unternehmungen, ſondern faſt nur noch in fremden Werten anlegt. Das Volksvermögen beträgt im„ar⸗ men“ Deutſchland 375 Milliarden, in England 345 Milliarden, im„reichen“ Frankreich 243 Milliarden. Das jährliche Einkommen beträgt in Deutſchland 43 Milliarden, in England 35 Milliarden, in Frankreich 25 Milliarden. 5 Dabei kommen an Steuern auf den Kopf der Be⸗ völkerung in Deutſchland 40, in England 73, in Frank⸗ reich 80 Mk. Der Einfuhrüberſchuß an Nahrungs⸗ mitteln betrug in Deutſchland 1,72 Milliarden, in England 5,15 Milliarden. Charakteriſtiſch iſt für den preußiſchen Militarismus, daß trotz der allgemeinen Dienſtpflicht in Deutſchland, die allerdings leider nicht durchweg durchgeführt war, auf den Kopf der Bevöl⸗ kerung in Deutſchland für Kriegsausgaben für Heer und Flotte 21,8 Mk., in England 33 Mk. in Frankreſich 29 Mk. kommen. Das Land der Freiheit, England, hat ſomit ſchon bisher in Friedenszeiten, trotzdem es nur Söldner unterhielt, 33 Prozent mehr für ſein Heer ausgegeben als Deutſchland. a Um die„Barbarei“ Deutſchlands zu beleuchten, iſt eine Statiſtik über die urſprüngliche Staatsange⸗ hörigkeit der europäiſchen Fürſtenhäuſer gegeben. Dabei ſtellt ſich heraus, daß die überwiegende Mehrzahl der Auch hier zeigt es ſich, europäiſchen Fürſtenhäuſer deutſchen Stammes iſt und daß der Reſt faſt ausnahmslos deutſche Frauen hat. Richtlinien für die Erhaltung der diesjährigen Obſternte. Die in cieſem Jahre der Verölkerunß zur Verfügung ſtehenben geringen Zuckermengen zwingen dazu, die Obſt⸗ ernte in weitgehendem Umfange ohne Zucker zu erhalten. Ta Zucker eingemachtes Obſt nicht nur ſüßt, ſondern auch haltbar macht, und da andererſeits zuckerarmes ein⸗ ere aber nicht ſteriliſiertes Obſt leicht verdirb gärt, eſſigſtichig wird uſw.), iſt in den Fällen, wo Zuk⸗ ker angewendet wird, nicht etwa an Zucker zu ſparen, 1 nach bewährten bisherigen Vorſchriften zu ver⸗ ahren. Aepfel und Birnen werden, ſoweit ſie im natürli⸗ chen Zuſtande längere Zeit haltbar ſind, zweckmäßig in dieſer Form in geeigneten Räumen aufbewahrt und erſt allmählich unmittelbar oder verarbeitet verzehrt. Im übrigen empfiehlt es ſich, Aepfel, Birnen und Pflaumen in möglichſt großem Umfange zu trocknen (in Backöfen, Bratöfen uſw.), da getrocknetes Obſt im Laufe des Jahres nach verſchiedenen Richtungen hin Verwendung finden kann. 3 Reife(aber nicht überreife) ſaure Kirſchen(mit einem Tuch ſauber abgewiſcht) und Rhabarberſtengel(in kleine Stückchen zerſchnitten) laſſen ſich in gut verſchloſſenen Flaſchen ohne zuvorige Erhitzung längere Zeit in ſehr kühlen Räumen aufbewahren(die feſteingefüllten Rhabar⸗ berſtückchen können auch zunächſt mit abgekochtem und dann erkaltetem Waſſer übergoſſen werden). g In den ſonſtigen Fällen kommt Erhitzung und, ſo⸗ weit Steriliſierung nicht durchführbar iſt, Anwendung eines chemiſchen Konſervierungsmittels in Betracht, um eine haltbare Tauerware zu bekommen. 2 Die Steriliſierung bezweckt die Vernichtung der vor⸗ handenen Zerſetzungserreger(Hefen und Bakterien), ſo⸗ wie die Verhinderung des Eindringens weiterer derar⸗ tiger Kleinlebeweſen. Infolgedeſſen kommen für die Ste⸗ riliſierung im Haushalte Gefäße mit entſprechendem Ver⸗ ſchluß(Weckgläſer, Glasflaſchen mit gut ſchließenden ver⸗ lackten oder verpichten Korken ſowie mit Gummiver⸗ ſchlüſſen— ſogengnnten Patentflaſchen) in Petracht. Als —— Schloß Lorriand. Roman von Matthias Blank. 8. Fortſetzung. Unberechtigter Nachdruck verboten. In einem ſolchen Eifer hatte Marta Rothenau ge⸗ ſprochen, daß ihre Wangen glühten; ſo ſehr wurzelte in ihr das Deutſchtum, daß ſie in dieſem Augenblicke nicht hatte ſchweigen können. Da hob auch der alte de Melandre den Kopf; dabei war in ſeinen Augen ein flackerndes Feuer: „Franzöſiſche Kultur blühte. Und gegen den Willen des Volkes waren eben jene Landesteile von dem deutſchen Machtworte unterjocht worden, die vorher noch ihr Blut für Frankreich vergoſſen hatten. Ich war ein Franzoſe und bleibe es in meinem Herzen. Ich habe ja dafür gekämpft.“ Die Hände des Gelähmten zitterten in der Erregung. Aber auch ihm wußte Marta Rothenau zu ant⸗ worten: „Ich achte in Ihnen dieſe Ehrlichkeit. Ich verſtehe Sie! Da Sie aus Ueberzeugung in jenem großen Kriege mitgekämpft hatten, ſo konnten Sie an dieſe neue Kultur nicht glauben. Aber die anderen, die doch dieſe vier Jahrzehnte geſchaut und die Wohltaten gefühlt hatten! Sie geſtanden nach Ihrer Ueberzeugung! Aber kann ſich jemand einen Deutſchen nennen, der im Stillen den Sieg Frankreichs wünſcht?“ Sie ſind ſchön in dieſer Entrüſtung, gnädiges Fräu⸗ lein,“ unterbrach ſie Paul Renardier. „Schön? Das weiß ich nicht! Ich glaube aber, daß ich daran nicht denken könnte, wenn ich eine gerechte Sache verteidigen müßte.“ „Was ſoll ich verteidigen?“. „Sie haben mich verſtanden!“ „Gewiß! So ſollen Sie auch die Wahrheit hören. Elſäſſer bin ich, Deutſcher muß ich ſein.“ a „Das iſt eins geworden, Elſaß und Deutſchland, Eine ſo lange Friedens ⸗ hringen und Deutſchland überzeugt arbeit, die ſelbſt Blinden offenbart haben muß, wie Deutſch⸗ land den beiden nur eine blühende Zukunft ſchaffen will, hat alle zuſammengeſchweißt.“ i „So reden Frauen, die auch in der Politik ſtatt mit dem Verſtande mit dem Gefühl urteilen möchten.“ Paul Renardier hatte das geantwortet. Ihm entgegnete Helene de Melandre: „Nun hörſt du es ſelbſt! Wir Frauen verſtehen da⸗ von nichts.“ „Ich kenne nur zwei große Aufgaben für Frauen: Schön zu ſein und geliebt zu werden.“ i 5 Auf dieſe Entgegnung Renardiers erwiderte ihm Marta Rothenau: 8 „Nein, das allein wird einer deutſchen Frau nie genügen: Nur Zierpuppe ſein, dazu mag Paris die Frauen beſtimmen, denn franzöſiſche Kultur iſt nur Pa⸗ riſer Kultur, oder— Verfall. Die deutſchen Frauen kennen noch andere höhere Aufgaben.“ „Politik zu treiben?“ Höhnend klang dieſe Bemerkung. „Nein! Deutſche Jugend zu erziehen in deutſchem Sinne, Wahrheit und Ehrlichkeit zu lehren—“ Marta Rothenau fühlte, wie die Hand von Helene de Melandre die ihre drückte; das war eine ſtumme Zu⸗ ſtimmung.„„ 8 „Warum denn nicht die Ehrlichkeit, Geſtohlenes zu⸗ rückzugeben?“ „Elſaß und Lothringen waren deutſch. Geſtohlen wurden Savoyen und Nizza, geſtohlen wurde Korſika.“ „Wie hitzig. Von ſolchen Lippen möchte man ſich faſt bekehren laſſen.“ 1 Nur Paul Renardier war es immer wieder, der ge⸗ antwortet hatte. Marta fuhr fort: „Mir iſt meine Ueberzeugung zu ernſt, um tändelnde Redensarten zu gebrauchen. Wenn Rußland es 1 5 ſollte, einen Akt der Gerechtigkeit an dem Volke der Königsmörder zu verhindern, dann dürften Sie davon in, daß Deukſchland ſeine Treue an Oeſt reich in der Stunde der ſchwerſten Not beweiſen wird. Deutſchland wird an Oeſterreichs Seite treten.“ Als Marta Rothenau dieſe Antwort gegeben hakte, da war es, als leuchtete ein dunkles Feuer in den Augen von Paul Renardier auf. „Dann werden Frankreich und England zu Rußland ſtehen. Und wiſſen Sie, was dann kommen wird? Der Weltkrieg!“ „Dafür, daß Oeſterreich für den Mord des Thron⸗ folgers Sühne forderte?“ „Deutſchland wird von drei Seiten angegriffen wer⸗ den, Rußland wird mit ſeiner gewaltigen Heeresmaſſe die deutſche Armee im Oſten erdrücken, Frankreich wird in Deutſchland eindringen und England wird für Deutſch⸗ land alle Meere abſperren. Das wird fein!“ „Nein, Deutſchland wird ſich ſeiner Größe bewußt werden, alle Opfer werden gebracht werden in einer ein⸗ igen nationalen Erhebung, und alle Feinde werden er⸗ 1 wie ſtark dieſes einige Volk iſt. So werden alle Deutſchen fühlen, wenn auch alle hoffen, daß unſer Kaiſer den Frieden noch wird wahren können.“ „Nein! Frankreich will ſeine Kinder zurück!“ „Wer das ſagt und ſich einen Deutſchen nennt, iſt ein Verräter. Für einen ſolchen dürfte auf deutſchem Boden kein Raum mehr ſein.“ f 1 5 erſten Male ſprach nun auch Raoul de Me⸗ andre: „Hier werden nur Meinungen ausgeſprochen. Und ein freies Wort kommt jedem zu. Die Ereigniſſe ſelbſt werden wir nicht beeinfluſſen können. Es wird ge⸗ ſchehen, was dem Schickſal gerecht erſcheint.“ „Gerecht! Ja, das walte Gott!“ (Fortſetzung folgt.] Korke können auch alte, zunächſt in kaltem Waſſer einge⸗ weicht und alsdann kurze Zeit(eventuell unter Zuſatz von etwas Salzſäure) gekochte Korke Verwendung finden; lange Korke— z. B. von Weinflaſchen— können in mehrere dicke Scheiben zerlegt werden und ſo zum gleich⸗ zeitigen Verſchließen mehrerer Flaſchen dienen. Zum Verlacken iſt nicht nur Flaſchenlack, ſondern auch Pech und Harz geeignet. i Als chemiſche Konſervierungsmittel kommen nur ſolche in Betracht, deren Genuß in den zur Haltbar⸗ machung erforderlichen Mengen die menſchliche Geſund⸗ heit zu gefährden nicht geeignet iſt. b a Es ſind dies Benzoeſäure und auch Ameiſenſäure. Benzoeſäure wird am zweckmäßigſten als benzoeſaures Natron benutzt, ein weißes Pulver, das ſich leicht doſieren ßt, und von dem 1 Gr. auf 1 Kg. Fruchtmus, unge⸗ zuckerten Fruchtſaft u. dergl. zur Haltbarmachung ge⸗ nügt. Mehr als 1,5 Gr. auf 1 Kg. Mus uſw. ſollten jedenfalls vermieden werden. Es iſt zweckmäßig, ſich die von Fall zu Fall erforderlichen Mengen an benzoeſäu⸗ rem Natron in der Apotheke beim Einkauf abwiegen zu laſſen, weil hierfür im allgemeinen im Haushalte geeig⸗ nete Wagen nicht zur Verfügung ſtehen. 5 An Ameiſenſäure iſt mehr erforderlich als an Ben⸗ zoeſäure, und zwar etwa 0,25 Prozent. Hierbei iſt zu beachten, daß die Ameiſenſäure des Handels eine wäſſe⸗ rige Löſung von Ameiſenſäure darſtellt. Die in den Apo⸗ theken erhältliche Arzneibuchware iſt 25prozentig. Von die⸗ ſer iſt demnach 1 Prozent erforderlich. Es kommen dem⸗ nach auf 1 Pfund Mus, ungezuckerten Fruchtſaft uſw. 5 Gr., auf 1 Kg. 10 Gr. der Arzneibuchware. Auch bei dieſem Mittel iſt es das zweckmäßigſte, ſich die von Fall zu Fall erforderliche Menge in der Apotheke genau ab⸗ wiegen zu laſſen. Zum Steriliſieren dürfen nur ſehr ſorgfältig gerei⸗ nigte Flaſchen und Flaſchenverſchlüſſe Verwendung fin⸗ den. Die Korke werden feſt verſchnürt, und das Erhitzen der Flaſchen mit Inhalt erfolgt in einem Waſſerbade. Zu dem Zweck werden die Flaſchen mit Papier, etwas Holzwolle oder Stroh umwickelt, feſt nebeneinander in einen Kochtopf geſtellt, der ſo viel Waſſer enthält, daß die Flaſchen etwa zu drei Viertel im Waſſſer ſtehen, und dann der Topf zugedeckt und aufs Feuer gebracht. Sobald das Waſſer kocht und auch der Flaſcheninhalt entſpre⸗ bend erhitzt iſt, läßt min noch etwa 10 Minuten kochen, eſellt alsdann ben Topf beiſeite, bis Abkühlung erfolgt iſt. Bei ſäurearmen Früchten(z. B. Himbeeren) iſt es zweckmäßig, die angegebene Erhitzung nach 2 Tagen noch⸗ mals für kurze Zeit zu wiederholen. Unmittelbar nach der endgültigen Steriliſierung werden die Flaſchenköpfe ſorg⸗ 8 getrocknet und verlackt. Die Flaſchen müſſen dem⸗ anderen kühlen Raum aufbewahrt werden. Pflaumenmus, Birnenmus und Apfelmus aus reifem Obſt läßt ſich z. B. kurz einkochen(ſo feſt, bis es ſich ſchneiden läßt) und in gut mit dichtem Papier überbun⸗ denen Tontöpfen aufbewahren, wenn dieſe unmittelbar nach dem Einfüllen des heißen Muſes kurze Zeit in einen Bratofen geſtellt werden, bis ſich auf der Oberfläche durch Eintrocknung eine Kruſte gebildet hat. Zweckmäßig ü iſt es allerdings, dieſe Kruſte mit einer dünnen Harz⸗ ſchicht zu überziehen. a 8 Lokales. Seckenheim, den 8. Auguſt 1916. — Ster ſchunppenſchwärme im Auguſt. Nun nahen wieder die Tage, da größere Haufen von Stern⸗ ſchnuppen auftreten. Dies iſt in der Zeit vom 9. bis 14. Auguſt der Fall. Doch werden heuer die ſogenannten „Poſeidon⸗Sternſchnuppen“ inſofern nicht gut beobachtet werden können, als auf den 13. Auguſt die Mondſcheibe in vollem Glanze iſt. In alten Kalendern wurde dieſe aſtronomiſche Erſcheinung unter dem Namen„der feu⸗ rigen Tränen des Laurentius“ gedacht. Bekanntlich fällt auf den 10. Auguſt der Gedenktag des heiligen Laurentius. „Nach der kirchlichen Ueberlieferung ſollte er in der Chri⸗ Lenverfolgung unter dem Kaiſer Valerian in der Mitte des 3. Jahrhunderts die Schätze der Kirche ausliefern. Er habe dann die Armen und Kranken der Gemeinde zuſam⸗ menbeſtellt und dieſe als die wichtigſten Kirchengüter be⸗ zeichnet und ſoll deshalb auf einem Roſt lebendig gebraten 2 worden ſein. 8, Die Beſchlagnahme des Leders. Am 1. September tritt die Verordnung betr. Beſchlagnahme und Höchſtpreiſe von Leder in Kraft. Die Beſchlagnahme erſtreckt ſich auf faſt alle Lederſorlen, während die Fachſipreiſe gegen früher erheblich herabgeſetzt wer⸗ en. Bei der neuen Preisfeſtſetzung iſt auf die Ver⸗ ſchiedenartigkeit Rückſicht genommen, die zwiſchen der N Gerberei durch Großbetrieb und den Kleingerbern be⸗ geht Am meiſten intereſſiert iſt die Oeffentlichkeit an em Sohlenleder. Hier hat eine wilde Preisſteige⸗ aug eingeſetzt. Während vor dem Kriege dasſelbe Stück Sohlenleder 4.50 bis 6 Mark koſtete, ſtieg der keis im Winter 1914/15 bis auf rund 15 Mark. Durch de am 1. Mai 1915 eingeführten Richtpreiſe wurde der Preis auf 10 Mk. herabgedrückt. Am 1. Dezember 1915 wurde durch die neue Höchſtpreisverfügung der Preis weiter auf 8.50 Mk. herabgedrückt, am 15. März 1916 0 8.25 Mk. und jetzt beträgt er 7 Mark. Das iſt ſeſaligebenüber der wilden Preistreiberei eine ganz we⸗ 50 iche Ermäßigung. Es beſteht aber die feſte Abſicht, ie Preiſe noch weiter herabzudrücken. ( Abſetzung von der Freiliſte. Bei der Rege⸗ fun des Verkehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren ſind Woll⸗ und Baumwollſtoffe bis zu den Längen von wei Metern auf die Freiliſte geſetzt worden. Der ißbrauch, der leider mit dieſen Vergünſtigungen wie⸗ zer getrieben wurde, hat nun dazu geführt, daß durch erfügung des Reichs'anz'ers die Ausnahmebeſtimmung gehoben und die genannten Waren von der Frei⸗ wieder abgeſetzt wurden. ö Gegen die Limberteuerung. Um den eistreiberejen auf dem Leimmarkt zu ſteuern, hat Reichsamt des Innern zunächſt eine Erhebung orräte und des Bedarfs duet kühl, alſo tunlichſt in einem Keller oder in einem Bet der 5 Auguſt 1916 und an einem noch zu beſtimmendem Tage nach dem Erlaß einer entſprechenden Verord⸗ nung verlangt werden. E N — Verkehr mit Kartoffeln. Amtlich.) Nach den neuerdings gefaßten Entſchließungen übernimmt das Reil ein Drittel des Schadens, der den Gemeinden entſteht, wenn Kartoffel im Kleinbandel zu folgenden Preiſen verkauft werden: Vom 16. Juli bis 10. Au⸗ guſt 9 Pfg., vom 11. Auguſt bis 20. Auguſt 8 Pfg.; vom 21. Auguſt bis 15. September 7 Pfg., vom 16. bis 30. September 6 Pfg. Vorausſetzung für den Reichs⸗ zuſchuß iſt, daß die reſtlichen zwei Drittel von anderer Seite getragen werden. Der Zuſchuß wird gewährt auf die in den einzelnen Zeitabſchnitten im Kleinhandel nachweislich abgeſetzten Mengen, jedoch höchſtens auf eine Menge von 1 ½ Pfund anf den Tag und Kopf dein ortsauweſenden Bevölkerung. Von der Beſchräukung auf Minderbemittelte und Kriegsangehörige wird abge⸗ 1 ſehen. ö a N „ . Karlsruhe 8. Aug. Von der badiſchen Re⸗ gierung iſt jetzt eine Milchpreis⸗Erhöhung awf den 15. Auguſt vorgeſehen. Der Rampenpreis wird um 2 Pfg. auf 24 Pfg. erhöht und damit ſteigt auch der Verkaufs⸗ preis an die Haushaltungen um 2 Pfg. In Mannheim und Heidelberg, die ſchon einen Rampenpreis vom 24 Pfg. haben, bleibt der bisherige Milchpreis beſtehen. Sehr begrüßenswert iſt die Mitteilung, daß der Mehl⸗ preis keine Erhöhung erfahren wird, und daß der Griespreis(bisher 45 Pfg. das Pfund) auf 33 Pfg. herabgehen wird. Auch der Graupenpreis dürfte herab⸗ geſetzt werden. Weiter werden von der badiſchen Re⸗ gierung neue Beſtimmungen über die Aufbringung des Schlachtviehs und über die Viehpreiserhöhung getrof⸗ fen. Der Preis für Kälber ſoll herabgeſetzt werden. Ferner verlautet, daß die Reichsfleiſchkarte erſt am 2. Oktober eingeführt wird. Sie entſpricht im allge⸗ meinen der badiſchen Fleiſchkarte. a i() Karlsruhe, 8. Aug. Ueber den Beſuch des Großherzogs in Danzig wird der„Schwetzg. Zei⸗ tung“ von dort geſchrieben: Der Großherzog, Ar in der Nacht vom 3. zum 4. Auguſt in Danzig angekommen war, begab ſich vormittags 11 Uhr mit den Herren ſeines Gefolges zum Troyl, wo er trotz ſchweren ſtür⸗ miſchen Wetters das dort in Garniſon liegende Land⸗ ſturm⸗Bataillon Mannheim, kommandiert von Haupt⸗ mann Dörzbacher, beſichtigte und mit einer Anſprache begrüßte. Der Großherzog unterhielt ſich mit jedem ein⸗ zelnen Manne und hatte für alle warme Worte der Anerkennung und Dankbarkeit. Es war eine helle Freude zu ſehen, wie leutſelig ſich unſer Landesfürſt mit uns Badenern unterhielt und ſich eingehend nach Beruf und Familie erkundigte. Mittags 12 Uhr fand im Hotel „Danziger Hof“ eine Frühſtückstafel ſtatt. Für uns Landſtürmer gab es Bier, Tilſiter Käſe und Zigarren. Abends erfolgte die Weiterreiſe des Großherzogs. ( Vaden⸗Baden, 8. Aug. Im Gunzenbachtal wurde das Anweſen des Landwirts Degler ein Raub der Flammen. Das Feuer breitete ſich ſo raſch aus, daß insgeſamt 3 Wohnhäuſer und Scheunen nieder⸗ brannten. Es dürfte Brandſtiftung vorliegen. Eine Verhaftung wurde vorgenommen. ( Baden⸗Baden, 8. Aug. Zu dem Schadenfeuer im Degler'ſchen Anweſen im Gunzenbachtale wird gemel⸗ det, daß der Knecht des Brandbeſchädigten, ein gebore⸗ ner Schweizer, unter dem Verdachte der Brandſtiftung ver⸗ haftet wurde. i ( Raſtatt, 8. Aug. Den zwei bei E. Holtzmann u. Cie. in Weiſenbachfabrik beſchäftigten Ukrainiſchen Kriegs⸗ gefangenen aus dem Ruſſenlager Raſtatt, die vor einigen Zeit mit eigener Lebensgefahr einen 17jährigen jungen Mann aus der hochgehenden Murg retteten, wurde heute von der Kommandantür des Lagers eine beſondere Aner⸗ 10 ausgeſprochen und ihnen ein Geldgeſchenk über⸗ reicht. (Oberweier bei Raſtatt, 8. Aug. Im Hauſe des Jakob Treutle hier brach Feuer aus, welches bei der gro⸗ ßen Hitze durch die Ernte- und Heuvorräte gute Nahrung fand, ſodaß das nächſt angrenzende Haus der Witwe Joſ. Baumſtark ebenfalls ergriffen wurde und dieſes, ſowie das des Treutle bis auf die Keller niederbrannte. Die Witwe Baumſtark konnte nur mit Mühe mit ihren Kindern das nackte Leben retten. i (() Freiamt bei Emmendingen, 8. Aug. Durch Feuer wurde das Anweſen des Webers Baſtian Rein⸗ bold im Ortsteil Reichenbach völlig eingeäſchert. Ein 23jähriger Burſche von Mülhauſen i. E. wurde unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet. (5) Konſtanz, 8. Aug. Im Unterſee wurde kürz⸗ lich die Leiche der Kellnerin Marie Suter von Gersbach bei Schopfheim geländet. Sie war in der Wirtſchaft „Zum Steinbock“ in Konſtanz in Stellung geweſen und hatte am 26. Juli abends mit einem Marineſoldaten einen Sparziergang gemacht. Seitdem war ſie ver⸗ ſchwunden. Der Vorfall bedarf noch der Aufklärung. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Stacli. Sparkasse Sehibetsligel mi Gemeiadobürgsehaft— mündelsie her.. soheeHHEονe Marlstuhe o, 2950. Helephon Vo. 51. Samtliehe Hinlagen werden oom Vage der Einzahlung an zu 40% versinstl-: Massenstunden 1? r bormittags- 2& Ihr naehmiſtags: Agenlurstelle: Georg Röser, Seckenbeim. Derleren 3 Simmer und Rüche eine Lebens mittelkarte mit Zubehör in ſchöner Lage mit der Nr. 1483. g zu vermieten. Abzugeben i der Expedition.. Näheres in der Expedition. ache Penang. Bekanntmachung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß bis 2 Weiteres Frühkartoffel nicht mehr abgenommen werde Auge Hl gr pfehlen deshalb im eigendſten Intereſſe ſolche bis auf Weiteres nicht auszumachen. Seckenheim, den 8. Auguſt 1916. Kürgermeiſteramt Volz. HBekanntmachung. Wir ſuchen für ein 17jähriges Mödchen eine Dienſtſtelle. Intereſſenten wollen ſich ſofort auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 7— melden. Seckenheim, den 3. Auguſt 1910. Armenrat: Volz. Bekanntmachung. Auf Grund des§ 145 Ziff. 3 Pel.⸗Str.⸗G.-⸗B. in Ver⸗ bindung mit§ 23 J Pol.⸗Str.⸗G⸗B. verbiete ich das Be⸗ treten der Feldwege für Unbefugte für die Zeit vom 1. Mai bis 1. November 1916.. Zuwiderhandelnde werden mit einer Geldſtrafe bis 10 Mk. eventl. 2 Tage Haft beſtraft. a Seckenheim, den 7. Auguſt 1916. Der gürgermeiſter: Volz. Sekanntmachung. Der Verkehr mit Gemüſe und Obſt betr. Wir bringen hiermit nachſtehende Verordnung vom 15. Juli und vom 20. Juli betr. den Verkehr mit Obſt und Gemüſe zur allgemeinen Kenntnis. i 85 Mannheim, den 25. Juli 1916. Großh. gezirusamt— Abt. l. Verordnung über vorläufige massnahmen zur Regelung des Verkehrs mit Gemüse und Obst. Com 1s. Juli 1910. Auf Grund der Verordnung über Kriegsmaßnahmen zur Sicherſtellung der Volksernährung vom 22. Mai 1916 (Reichs⸗Geſetzbl. Seite 401) wird verordnet: i 1 Bis zum 1. Auguſt 1916 iſt das Dörren von Gemüſe und die Herſtellung von Sauerkraut verboten. Dies gilt nicht für die Verarbeitung im eigenen Haus⸗ halt zum eigenen Verbrauch. Koch. Koch. 8 2.. Bis anf weiteres dürfen Kaufverträge über Pflaumen die ganz oder teilweiſe erſt nach dem 1. Auguſt 1916 zu erfüllen ſind, und die Kaufverträge über anderes Obſt ſowie über Gemüſe, einſchließlich Zwiebeln, die ganz oder teilweiſe erſt nach dem 15. Auguſt 1916 zu erfüllen ſind, nicht abgeſchloſſen werden. 5 5 Das gleiche gilt für andere Verträge, die den Erwerb von Gemüſe oder Obſt zum 3 haben. f Alle vor dem Inkrafttreten dieſer Verordnung abge⸗ ſchloſſenen Verträge über den Erwerb von Gemuͤſe und Obſt ſowie über den Erwerb von Dörrgemüſe, die ganz oder teilweiſe erſt nach dem 15. Auguſt 1916 zu erfüllen ſind, find bis zum 25. Juli 1916 der Reichsſtelle für Ge⸗ müſe und Obſt anzuzeigen. Dabei ſind die Namen und der Wohnort der Vertrags⸗ ſchließenden, der Gegenſtand des Vertrags ſowie die ver⸗ einbarte Menge und der vereinbarte Preis anzugeben. a Ausnahmen von den Vorſchriften in 8 1 können die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Be⸗ hörden in dringenden Fällen zulaſſen. Ausnahmen von dem Verbote des 8 2 kann die Reichs⸗ ſtelle für Gemüſe und Obſt zulaſſen. 5 8 5. 5 Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geld⸗ ſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder mit einer dieſen Strafen wird beſtraft: 1. Wer der Vorſchrift im§8 1 zuwider Gemuͤſe ver⸗ arbeitet; 2. Wer der Vorſchrift im§ 2 zuwider Vertröge über Gemüſe oder Obſt abſchließt; ö f 3. wer die im 8 3 vorgeſchriebene Anzeige nicht inner⸗ halb der geſetzten Friſt erſtattet oder wiſſentlich un⸗ richtige oder unvollſtändige Angaben macht. 6 Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 15. Juli 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Dr. Helffferich. Den Verkehr mit Obſt und Gemüſe betr. Zum Vollzug der Verordnung des Reichskanzlers vom 15. Juli 1916 über vorläufige Maßnahmen zur Regelung des Verkehrs mit Gemüſe und Obſt(Reichs⸗Geſetzbl. S. 744) wird verordnet, was folgt: 15 5 Landeszentralbehörde im Sinne der Verordnung des Reichskanzlers iſt das Miniſtertium des Innern. 5 Als Behörden, welche in dringenden Fällen Ausnahmen von den Vorſchriften des 8 1 der Verordnung des Reichs⸗ kanzlers zulaſſen können, 8 die Bezirksämter beſtimmt. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkün⸗ dung in Kraft. 5 Karlsruhe, den 20. Juli 1916. Großherzogliches Miniſterium des Innern gez von Bodman. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 7. Auguft 1916. gürgermeiſteramt: R Georg Zimmerman * Da unſere Mühle erſt nächſte Woche voll in Betrieb kommt. bitten wir unſere werten Kunden ihr Kommen wenn möglich bis dahin verſchieben zu wollen. pfohlen und ſicheru gute und raſche Bedienung zu. Heintz& Warthorſt Weinheim. Natbol. Nünglingsdereſn Seckendeſm. Heute Mittwoch abend ½9 Uhr Euchariſt. Abteilnng. Die neuen Mitglieder ſind herzlich willkommmen. Der Praeſes. Turnerbund„Jahn“ Seckenbelm. Freitag, den 11. Auguſt findet nach der Turnſtunde, wegen Beteiligung am Wett-Turnen in Altrip eine 1 Beſprechung ſtatt. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Tururat. Friſchhaltung Obſt ohne Zucker mit Einmach Tabletten 1 Tablette genügt für 1 kg. Frucht, Marmelade zc. und ſchützt mit Sicher⸗ heit vor Verderben. Röhrchen mit 10 Tabletten 30 Pig. dermania- Drogerie Fk. Waoner's fach. Inh. W. Höläauin. Attumen Sigarrenhaus hr. Grimm Hauplſtr. 116 Seckenheim Hanpfflr. 116 empflehlt zu billigen Preisen: Sloarren, ioarillos und Sigarefen. Rllch-, Kau- und öchnunf-Cababe. Zigaretten⸗Tabake u.-Papier. Cognak— Rum— Magenbitter Zwetſchgen⸗Waſſer und Arak in kleinen Fläschchen. Shag- Pfeifen und Lotterielose. Feldpost-Narfuns in allen drängen. f eee eee eee ee ee eee e eee Zur Badezeit empfehle Badehosen jeder Grösse Bade-Anzüge nach Maas nnd Muster Bade- Tücher, Waschhandschuhe Frotier-Tücher:: Bade-Mützen Wieser-i Liisenstr. 49 Hirne Harken. 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