Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 5 Feierkagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 985 5 5 28282. ͤ F französts 3—— Kriegschronik 1915—— 8 2 S————.———-— e 2 ͤ 3 8 8 SS——— 14. Auguſt: In den Argonnen wurden am Martinswerl neue Fortſchritte gemacht. — Zwiſchen Narew und Bug erreichten unſere Armeen den Slina⸗ und Narez Abſchnitt. — Im Norden von Nowo Georgiewsk wurde eine ſtarke Vorſtellung erſtürmt · — Die verbündeten Truppen nähern ſich dem Bug; die Straße Radzyn⸗Dawidy⸗Mlodawa wurde überſchritten. — Im Tiroler Grenzgebiet und im Görziſchen wurden ita⸗ lieniſche Angriffe abgewieſen. — Ein deutſches Unterſeeboot verſenkte im Aegüiſchen Meer ein großes Transportſchiff, wobei über 1000 Soldaten er⸗ tranken. *— Bei Seddul⸗Bahr erlitten die Engländer große Berluſte. .— Rumänien geſtattet die Ausfuhr von Getreide und Oel 3— In Norwegen wird das Geſetz über den Maximal⸗ arbeitstag genehmigt. ——— ü S S— 2 —— 8 e—— S 2— S S 5 Der Weltkrieg. WTV. Großes Hauptquartier, 13. Aug.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Zwiſchen Thiepval und der Somme faßten un⸗ ſere verbündeten Gegner ihre ganze Kraft zu einem einheitlichen Angriff zuſammen, der— nach voraus⸗ egangenen begrenzten Kämpfen am Nachmittag im ſchnitt Ovillers⸗Pozieres— nachts auf der gan⸗ zen Linie vorbrach. Anter den ſchwerſten Verluſten für den Angreifer iſt der Stoß zwiſchen Thieppal und Guillemont zuſammengebrochen. Weiter ſüblich bis zur Somme, kam es mit den immer wieder an⸗ laufenden Franzoſen zu ſchweren Nahkämpfen. Sie wurden die ganze Nacht hindurch fortgeſetzt und 85 bei Maurepas und öſtlich von Hem noch im ange. Hart ſüdlich der Somme ſcheiterte ein franzö⸗ ſiſchei Angriff gegen Biaches reſtlos bereits in unſe⸗ rem Feuer. Auf der übrigen Front hat ſich nichts von be⸗ ſonderer Bedeutung ereignet. Anſere Patrouillen machten nordöſtlich von Ver⸗ melles, bei Combres und füdlich von Luſſee in der feindlichen Linie Gefangene. Anternehmungen geg⸗ neriſchee« Erlundungs abteilungen an mehreren Stel⸗ len 3 1 5 in engliſcher Doppeldecker iſt fü i Dang age. 5 füdweſtlich von Dann Das an den erfolgreichen Luftkämpfen üblich von Bapaume am 9. Auguſt 8 0 Frankl hat Seine Vajeſtät der Kaiſer den Orden Pour le merite verliehen. f Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: i ö Front des Generalfeldmarſchalls . von Hindenburg: Ruſſiſche Vorſtöße ſüdlich von Smorgon und 4 bei Lubieszow blieben erfolglos. 8 3 Weſtlich von Zaloeze wurden feindliche Angriſſe 3 abgewehrt. ö Front des Generals der Kavallerie 8 Erzherzog Carl: Weſtlich von Monaſterzyska, ſowie an der VByſtrzyra⸗Front, ſüdweſtlich von Stauis au wurden e angreifenden Ruſſen, zum Teil durch Gegen ſtoß zurückgeworfen. Valkankriegsſchauplatz: Keine Ereiguniſſe. * N Oberſte Heeresleitung. . 8 8 4 n ch Der große Sturm an der Somme iſt losgebro⸗ 3 158 Das ganze Gebiet an der Sommeniederung bis 1 der Aucrebach ſtand am Samstag unter dem Zeichen heftigſten Kämpfe. Auch bei dieſem groß ange⸗ legten Angriff erwieſen ſich die Franzoſen als der zähere und hartnäckigere Teil der verbündeten Front auf ihrem Abſchnitt waren die Kämpfe, nachdem ingen die ganze Nacht hindurch angedauert hatte, as Verſe von Thiepal bis Guillemont unter ſchwerſten — SSS b, den Verbündeter an der Weſtfront nichts nach. Der Seckenheim, I her N Hel — ner Bürgers Heesen, Near hanse Had Edingen. 82 Sister Amter Sehenheim, ruck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Nontag, den 18. Nn * eee ee f cheſterte ſten in der Kriegsgeſchichte. Die erwartete und bereits im Zug befindliche Umgruppierung, die unter den denk⸗ bar ſchwierigſten Umſtänden ſtattfindet, wird ein Mei⸗ ſterwerk Hindenburgs ſein.* Ueber die Kämpfe im Weſten ſchreibt der ſchwei⸗ zeriſche Oberſt Egli: Die Kämpfe können in bisheriger Art noch fehr lange fortgeſetzt werden, ohne daß es zu einem großen Schlag kommt. Ein ſolcher iſt nur mög⸗ lich, wenn ſtarke friſche Kräfte angeſetzt wer⸗ den. Auf franzöſiſcher Seite dürften ſolche kaum noch vorhanden ſein. Dagegen kann angenommen werden, daß die engliſche Heeresleitung zwar alle gegenwärtig kriegsbrauchbaren Einheiten wenigſtens einmal zum An⸗ griff verwendet hat, daß ſie aber doch noch über aus⸗ geruhte Truppen für einen großen Angriff verfügt. Was die deutſche Armee an Reſerven auf dem weſt⸗ lichen Kriegsſchauplatz beſitzt, iſt unbekannt. Bis jetzt hat man aber an der Art, wie die Abwehr der engliſch⸗ frnazöſichen Angriffe geführt wurde, noch nichts von dem Einſatz großer Maſſen geſpürt. Die Heeresleitung ſcheint vielmehr immer gerade nur ſo viel abzugeben, als not⸗ wendig war, um das Gefecht wieder herzuſtellen. Daß durch ſolche reine Verteidigung kein Sieg erfochten wer⸗ den kann, iſt der deutſchen Heeresleitung ſo gut be⸗ kannt wie ihren Gegnern. Alſo muß eine beſtimmte Abſicht vorhanden ſein, die noch nicht erkennbar iſt. Möglicherweiſe iſt der Gedanke leitend, die Gegner zu⸗ nächſt längere Zeit angreifen und ſich ſchwächen zu laſſen, bevor man ſelbſt zum Angriff übergeht. Bis da⸗ hin müſſen die in erſter Linie verwendeten Truppen alles Ne hergeben, was ſie an Widerſtandskraft beſitzen. In Wolhynien iſt der ruſſiſche Vormardch zum Stehen gekommen. Anders ſüdlich vom Dujeſtr, wohin die Ruſſen neuerdings den Schwerpunkt ihrer Angriffe verlegt haben, Zunüchſt mußte Tlumacz aufgegeben wer⸗ den, dann Tysmienica, Ottynia u. Delatyn. Nun iſt, wie der öſterreichiſch⸗ungariſche Bericht meldete, der wichtige Punkt Stanislau, eine Stadt von 30 000 Einwoh⸗ nern geräumt worden. Erzherzog Karl Franz Joſef hat es vorgezogen, weſtlich der Eiſenbahnlinie Stanislau— Delatyn neue Stellungen einzunehmen, um hier in günſtigerer Lage den Ruſſen Widerſtand entgegenſetzen zu können. Damit iſt auch dieſe Eiſenbahn in den Beſitz des Feindes übergegangen, die nach Süden über den Jablonica⸗Paß nach dem ungariſchen Komitat Mar⸗ maros⸗Sziget weiterführt. Die Paßhöhe iſt allerdings noch feſt in den Händen der Verbündeten, die erſt öſt⸗ lach von dem Paſſe, auf der Linie Tartarow⸗Worochta, ſtarke Erfolge gegen die Ruſſen erzielten. Zugleich mit den Angrfifen auf Stanislau erfolgten auch nördlich am Dujeſtr Angriffe auf die Armee Bothmer bei Mo⸗ naſterzyska, öſtlich von Buezacz. Dieſe Angriffe wurden abgeſchlagen, aber auch Graf Bothmer, der ſo lange allen Anſtürmen ſtandhielt, wird neue Stellungen weiter weſtwärts einnehmen müſſen, weil ſonſt ſein rechter Flü⸗ gel einer Umfaſſung ausgeſetzt wäre. Zurzeit findet, wie berichtet, eine durchgreifende Umgruppierung der Streit⸗ kräfte zu beiden Seiten des Dujeſtrs ſtatt und man wird darin wohl die beſſernde Hand des Generalfeldmar⸗ ſchalls von Hindenburg zu erkennen haben. „Zur Methodik der ruſſiſchen Offenſive ſchreibt der Militärkritiker des Berner„Bund“: So groß auch die Erfolge Bruſſilows ſind, ſo tief er in die deutſch⸗öſterrei⸗ chiſche Front eingedrungen iſt, und ſo groß die Ver⸗ luſte ſind, die er dabei den Gegnern zugefügt hat, eine vollſtändige Durchbrechung und Aufrollung des Gegners iſt ihm nicht gelungen. Es gewinnt den Anſchein, als beeilte ſich dis ruſſiſche Heeresleitung immer haſtiger und immer rüclſichtsloſer, die Nachfrüchte die⸗ ſer gewaltigen Offenſive unter Dach zu bringen. Dieſe fortgeſetzten keine Menſchenverluſte ſcheuenden Frontal⸗ angriffe, die nur da und dort eine taktiſche Umfaſſung reifen laſſen, laſſen ſüch vielleicht verſtehen, wenn man die Vermutung aufſtellt, daß Bruſſilow dem Gegner eine Neugruppierung zu einem Gegenſchlag dupch die fortgeſetzte Bedrängung unmöglich machen will. Dieſes Verfahren iſt großzügig, aber nicht ohne Gefahr, denn es ſchwächt die Kampfkraft des Angreifers mehr als die des Verteidigers und legt den Angreifer auf die Fortführung einer Unternehmung feß, die er bis jetzt glänzend geleitet hat, die aber bei weiterem Fortſchreiten die eigene Neugruppierung der Ruſſen immer ſchwieriger macht, falls der Gegner, über Reſerven und Bewegungs⸗ freiheit auf der inneren Linie verfügend, plötzlich opera⸗ tiv handelnd hervortritt und das ſtrategiſche Problem neu ſtellt. Darin wird ſich zeigen, ob die vom Prip⸗ jet bis zur Moldawa auseinandergezogenen Armeen Bruſſilows die Oberhand behaupten. Ein beſtimmtes Urteil über“ die gegenwärtige Kriegslage wird erſt in ei⸗ nigen Wochen möglich ſein, wenn feſtgeſtellt iſt, ob die Zentralmächte dem ſtändig wirkenden und geſteigerten „Druck in Ermangelung genügender Angriffskräfte ledig⸗ * TFTTTVVTVVTTVVCCCCCVCCVVVVCVVVCVVVVVVVVVVVV—.—— sf 1916. Truppen ſeine dankbare Anerkennung auszuſprechen. In ſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Iahräang südlich der Somme. lich defenſiv begegnen, oder ob ſie den Gegner zu er⸗ matten trachten, um im gegebenen Augenblick wieder zur Offenſive überzugehen. e Die Ereigniſſe im Weſten. Der Kaiſer beſich⸗ WTB. Berlin, 12. Aug. tigte bei ſeiner Rückkehr zur Weſtfront die an der flandri⸗ ſchen Küſte ſtehenden Teile des Feldheeres ſowie die Marine, und begab ſich darauf zunächſt in das Gebiet der Somme, um den dort kämpfenden Führern und 1 Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 12. Aug. Amtlicher Bericht des Generals Haig: Ein Verſuch des Feindes, die Laufgräben nördlich von Pozieres wieder zu erobern, wurde mit ſchweren Verluſten für den Feind zurückgewieſen. i 5 Zwiſchen Ancre und Somme heine Veränderung. Südöſtlich von Ypern verſuchte der Feind ſeine Gräben zu verlaſſen, um anzugreifen. Sein Verſuch mißlang. N f Wer London, 13. Aug. Der Oberkommandierende in Aegypten berichtet: Unſere Kavallerie iſt in Fühlung mit der feindlichen Nachhut bei Hod el Hiska, nördlich von Bir el Ad. Wir bedrohen die feindlichen Linien an verſchiedenen Punkten. Der Krieg zur See. GKG. Marſeille, 12. Aug. Der japaniſche Damp⸗ fer„Tenmei Maru“, der engliſche Dampfer„Newhurn“ (3534 T.), der italieniſche Dampfer„Sebastiano“ und das engliſche Segelſchiff„Langdale“(2000 T.) wurden im Mittelmeer verſenkt. g Liſſabon, 12. Aug. Von 72 ae den, Schiffen ſind 51 mit portugieſiſcher Beſatzung für den Dienſt Englands beſtimmt. 21 Schiffe werden im Dienſf Portugals bleiben. 5 Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 13. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 13. Auguſt 1916: 8 2 Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl: Südöſt⸗ lich von Worochta behaupteten unſere Truppen ihre Stel⸗ lungen gegen neuerliche heftige Angriffe. Der Feind erlitt einen vollen Mißerfolg. Unmittelbar öſtlich von Stanislau wurden zwei ruſſiſche Diviſionen in erbit⸗ terten, Tag und Nacht über andauernden Kämpfen zurück⸗ geworfen. Oeſtlich des Dujeſtrs ſtanden auf unſerer 5 nur Truppenteile untergeordneter Stärke im Ge⸗ echt. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Hinden⸗ burg: Weſtlich und nordweſtlich von Zalocze wehrte die Armee des Generaloberſten von Boehm Ermolli aber⸗ mals rufſiſche Maſſenſtöße ab. Im Raume von Brody ſchoß ein K. und K. Kampfflieger ein feindliches Albatros⸗ flugzeug in Brand; es ſtürzte ab. In Wolhynien und am Stochod flaute der Kampf ab. Es iſt zuverläſſig feſtgeſtellt, daß bei den letzten großen, völlig geſchei⸗ terten Angriffen des Feindes gegen die Stochodfront auch alle Abteilungen der ruſſiſchen Garde eingeſetzt worden ſind und daß dieſe hierbei noch ſchwerere Verluſte als die anderen feindlichen Heereskörper erlitten hatten. Das Königreich Polen. Wten, 12. Aug. Nach einer Verfügung des Mini⸗ ſteriums des Auswärtigen ſind die Einwohner der von den öſterreichiſch-ungariſchen Truppen beſetzten Gebiete Polens als„Staatsangehörige des Königreichs Polen“ anzuſehen.(Die Verfügung dürfte mit der Beſprechung des Reichskanzlers in Wien zuſammenhängen und es ſcheint ſich die früher aufgetauchte Vermutung zu beſtä⸗ tigen, daß Polen als ſelbſtändiges Königreich mit Oeſter. reich⸗Ungarn in der Weiſe verbunden würde, daß der Kaiſer der Donaumonarchie zugleich König von Polen wäre, d. h. durch Perſonalunion. D. Schr.) 5 Stürmer beſchwichtigt. Petersburg,, 12. Aug. In einer Unterredung erklärte Miniſterpräſident Stürmer, daß Rußland ſeiner Pflicht nachkommen werde, die Maßregeln, die England gegen Deutſchland plane(ſchwarze Liſten uſw.), auszufüh⸗ ren. f n f 5 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 13. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 13. Auguſt 1916: f Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die Ita⸗ liener gingen an unſere neue Front zwiſchen dem Meere und dem Monte San Gabriele mit ſtarken Kräften heran. Im Abſchnitte öſtlich des Valone⸗Tales hatten unſere Truppen größere Angriffe abzuweiſen. Zu ſehr heftigen Kämpfen kam es wieder auf den Höhen öſtlich von Görz, wo ſieben ſtarke Stürme des Feindes unter ſchwerſten Verluſten ſcheiterten. Seit Beginn des katzen e A griffs blieben 5000 Gefangene, darunter über 100 Offi⸗ ziere, in unſeren Händen. 5 5 3 — 8 7 3 3 Ereigniſſe zur See. In der Nacht vom 12. auf den 13. Auguſt wur⸗ den die Luftſchiffhallen von Campalto bei Venedig von einem Seeflugzeuggeſchwader vollkommen zerſtört. In einer Halle explodierte ein Luftſchiff mit 500 Meter hoher Stichflamme. Die andere Halle brannte ohne Explo⸗ ſion nieder. Gleichzeitig belegte ein anderes Seeflug⸗ zeuggeſchwader die Flugzeughalle von Gorgo, die Anla⸗ gen in Grado, die Batterien an der Iſonzomündung und die Adriawerke mit ſehr gutem Erfolge. Mehrere Voll⸗ treffer in die Flugzeughalle und die Batterieſtellungen und ein halbes Dutzend Brände wurden einwandfrei feſtgeſtellt. Ein drittes Geſchwader erzielte mehrere Voll⸗ treffer in den Batterien der Iſonzomündung und mili⸗ täriſchen Objekten in Pieris und San Ganzia. Trotz hef⸗ tigen Abwehrfeuers bei allen Angriffen ſind ſämtliche Flugzeuge wohlbehalten zurückgekehrt. Der italieniſche Tagesbericht. WB. Rom, 13. Aug. Amtlicher Bericht vom Samstag: Auf dem Karſt rückten 3 Truppen 95 über Le Vallone inaus vor und eroberten die östlichen bhänge des Nadlogem (he 212), ſowie den Gipfel des Erni Hrib, die vom Gegner erbittert verteidigt wurden. Heute früh bei Tagesanbruch be⸗ ſetzten die Oppachiaſella, wobei ſie dem Jeinde 270 Gefangene, 3 Jeldgeſchütze und eine große Menge Munition für mittlere und ſchwere Artillerie abnahmen. Im e von Görz leiſtet der Gegner, der Verſtärkungen erhalten hat, noch immer auf dem Hügelgürtel öſtlich der Stadt Widerſtand, auch durch das Längenfeuer der ſchweren, auf der Hochfläche von Bainſizza Laufgeſtellten Artilleriegeſchütz. Auf der übrigen Front Artille⸗ riekümpfe und Tätigkeit des Feindes in der Einrichtung von Ver⸗ teidigungsanlagen. Im Hochboite⸗Tal eroberten unſere Truppen eine neue Stellung auf der zweiten Tovang. In der letzten Nacht erneuerten feindliche Flieger ihren Angriff auf Grado; weder Menſchenverluſt noch Schaden. Cadorna. 5 Schwarze Liſten für Italien. Nom, 12. Aug. Der engliſche Handelsminiſter Run⸗ eiman hat in ſeinen Unterhandlungen mit der italieni⸗ ſchen Regierung durchgeſetzt, daß Italien ſich den Bedin⸗ gungen der ſchwarzen Liſten unterwirft. Das Amtsblatt veröffentlicht bereits die Verfügungen, wonach allen ita⸗ lieniſchen Staatsangehörigen, wo ſie auch wohnen mö⸗ gen, ſowie allen in Italien oder ſeinen Kolonien anſäſſi⸗ Ei Perſonen gleichviel welcher Nationalität bei hoher Strafe verboten iſt, Handelsverkehr zu unterhalten, 1. mit Firmen der Feinde Italiens oder deren Verbünde⸗ ten, 2. mit Staatsangehörigen dieſer Länder, wo ſie auch wohnen mögen, 3. mit Perſonen, Handelshäuſern und Geſellſchaften, die in einer feſtzuſtellenden Liſte aufgeführt ſind. Alle Handelsunternehmungen, Fabri⸗ ken uſw. ſolcher Ausländer in Italien werden der Auf⸗ ſicht der Regierung unterſtellt und gegebenenfalls be⸗ ſchlagnahmt und aufgelöſt.— Man mag über dieſe neue Brutalität Großbritanniens denken wie man will,— der ſtarke Wille und die Folgerichtigkeit zur Erdroſſelung Deutſchlands ſind in ihrer Art groß. Neues vom Tage. WTB. Wien, 12. Aug. Der deutſche Reichskanzler und Staatsſekretär v. Jagow haben mit dem heutigen Abendzug Wien verlaſſen. In der zweitägigen Beſpre⸗ chung zwiſchen den Leitern der auswärtigen Politik der beiden Mächte konnte bezüglich aller zur Erörterung ge⸗ 9 Gegenſtände volles Einvernehmen feſtgeſtellt wer⸗ en. a Vom Bundesratsausſchuß. Mu„ 12. Aug. In den„M. N. Nachr.“ wird halb⸗ amtlich geſchrieben, daß die Beratung des Bundesratsausſchuſſes r Auswärtige Angelegenheiten, die dieſer Tage unter dem orſitz des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Grafen v. Hertlin in Berlin ſtattfand und die 5 lange Zeit von zwe halben Tagen in Anſpruch nahm, alle Fragen der Kriegslage eingehend nach ausführlichen Darlegungen des Reichskanzlers erörtert habe. Der Ausſchuß habe ſeiner Zuſtimmung zu der vom Reichskanzler vertretenen Politik einmütig Ausdruck ge⸗ geben. Es ſei eine falſche Auffaſſung, wenn man irgend wel⸗ chen Stellen im Reich, vor allem dem Reichskanzler, bei der Leitung der Politik während der Kriegszeit Schwäche oder Lau⸗ heit gegenüber unſerem ernſteſten und rückſichtsloſeſten Feind, England, in die Schuhe ſchiebe. Unſere hervorragenden Flotten⸗ hrer und maßgebenden Männer der Marine wiſſen, daß die militäriſchen Unternehmungen nicht losgelöſt werden können von der. in politiſcher und militäriſcher Hinſicht.(Der Sinn dieſer Worte 5 ſich wohl etwas klarer ausdrücken laſ⸗ ſen. D. Schr.) Es ſei unmöglich, in der Oeffentlichkeit auf Ein⸗ zelheiten einzugehen. Vielfa werde darauf hingewieſen, daß ie Unterlagen für die Forderung eines ſchärſeren Tauchboot⸗ krieges zunerlällig. Lien. Hach. er. Auſicht der Großad⸗ mirale Tirpitz und 1 D. Schr.) Das 1 in einzelnen Fäl⸗ len 2 h aber ſelbſt dieſe Grundlagen können keine Stütz⸗ punkte abgeben für Forderungen, deren Erfüllung von gewichti⸗ Ber politiſchen 3 abhängig ſei. Man dürfe* viel ertrauen auf die Miniſter, der im Bundesratsausſchuß ver⸗ tretenen Bundesſtaaten haben, daß ſie ſich ihr Urteil nach reif⸗ lichen Erwägungen gebildet haben. Wenn Freiherr v. Zedlitz in der 85 u. der Vermutung Ausdruck gegeben habe, daß der leitende Miniſter Bayerns mit dem vaterländiſchnn Hauptzweck einen„realen Nebenzweck“ verbinde, ſo entbehren derar⸗ tige Behauptungen jeder Grundlage.(Frhr. von Zedlitz hatte in der freikonſ.„Poſt“ ausgeſprochen, man müſſe auf die Sonder⸗ abſichten des Frhrn. von. die er mit ſeiner auffallenden Stellungnahme für den Reichskanzler verbinde, ein wachſames Auge haben. Es dürften u. a. gewiſſe kirchenpolitiſche Beſtrebun⸗ gen gemeint ſein.) Der Unabhängige Ausſchuß. Berlin, 12. Aug. Der Unabhängige Ausſchuß, ein Gegenſtück des„Nationalausſchuß“, verſendet mit der Unterſchrift des Univerſitätsprofeſſors Dr. Dietrich Sch ä⸗ fer 300 000 Flugſchriften über die Kriegsziele. U. a. wird vor einer übereilten Löſung der Polenfrage gewarnt. Eine Verſendung von weiteren 300 000 Schriften ſteht nach dem Berl. Tagebl. bevor. Die„Bremen“ am Reiſeziel? Baſel, 12. Aug. Havas meldet aus Newyork: Wie verlautet, ſoll ſich das deutſche Handelstauchboot „Bremen“ in der Nähe der Küſte befinden. Es ſeien Vorbereitungen zu ſeinem Empfange im Gange. Der Flieger Marchal. Berlin, 13. Aug. Franzöſiſche Blätter berichteten, der franzöſiſche Fliegerleutnant Marchal habe von Nancy aus Berlin überflogen, habe dort Aufrufe abgeworfen und ſei in Cholm(Polen), zum Landen gezwungen, von öſterreichiſchen Truppen gefangen genommen worden. 155 ſtellt die„Nordd. Allg. Ztg.“ feſt, daß über Berlin kein franzöſiſcher Flieger beobachtet wor⸗ den ſei, ebenſowenig ſeien Flugſchriften abgeworfen wor⸗ den. Die Flugleiſtung wäre an ſich nichts außerordent⸗ liches, es wäre aber unmöglich, für einen ſolchen Flug Bomben mitzuführen, da der zuläſſige Ballaßt durch das notwendige Benzin ausgenützt werden müßte. Baſel, 12. Aug. Ein ſchweizeriſcher Polizeibeam⸗ ter namens Depaſſee in Genf wurde überführt, ſeit lan⸗ ger Zeit Spionage gegen Deutſchland getrieben zu ha⸗ ben. Depaſſee fand genügend Zeit, nach Frankreich zu flüchten.(Dies iſt in kurzer Zeit der zweite Fall die⸗ ſer Art.) 5 0 London, 13. Aug. Oberhaus. Auf eine Anfrage von Lord Beresford, ob das in England feſtgelegte deutſche Vermögen bekannt ſei und ob die Regierung dasſelbe beſchlagnahmen und davon der Witwe des Kapitäns Fryatt 1 Million Mark übergeben wolle, er⸗ widerte Lord Landsdowne, die Statiſtik über die deutſchen Vermögen in England und umgekehrt ſei noch unvoll⸗ ſtändig; die Sache ſei überhaupt ſehr ſchwierig. Die Frage der Vergeltung durch Vermögensbeſchlagnahme ſei von der Regierung in Erwägung gezogen worden. Man müſſe darin mit Vorſicht zu Werke gehen. Die Re⸗ gierung berate dieſe Frage gegenwärtig mit Fachleu⸗ ten des Handels und des Bankweſens. 3 Unterhaus. Faber ſtellte die Anfrage, ob es nicht zweckmäßig ſei, bei der beſtehenden Fleiſchnot, da große Teile der Bevölkerung Fleiſch nicht mehr bezahlen könn⸗ ten, in Großbritannien fleiſchloſe Tage einzuführen. Har⸗ court erwiderte, er glaube nicht, daß dies die Lage ver⸗ beſſern würde.— 9 London, 13. Aug. Infolge des großen Zucker⸗ mangels gehen rieſige Mengen von Obſt, die ſonſt zu Marmelade verarbeitet wurden und für die ſich jetzt keine Käufer finden, zugrunde. i Neiwyork, 12. Aug. Präſident Wilſon plant eine lauge Nieiſe, auf der er öffentlich ſprechen wird.— Der Sena beſchloß eine Munitionsſteuer von 10 Prozent. D.. Bäckcrnerbond verlangt ein Ausfuhrverßot für Wei⸗ zen. 9 Die wirtſchaftl. Verhandlungen der Schweiz mit dem Vierverband. Ueber die eigentümlichen Schwierigkeiten, in die die Schweiz durch die S. S. S., eine Gründung des Vier⸗ verbands, geraten iſt, haben wir vor einiger Zeit ſchon berichtet. Mit den Kompenſationswaren, die die Schweiz laut Vertrag für die von Deutſchland bezogenen Wa⸗ ren(hauptsächlich Kohlen und Eiſen) an uns zu lie⸗ fern hatte, iſt die Republik ſchon längere Zeit infolge der Quertreibereien der S. S. S. d. h. des Vierver⸗ bands im Rückſtand geblieben, ſo daß Deutſchland ſich ſchließlich genötigt ſah, mit der Einſtellung der Koh⸗ lenlieferungen uſw. zu drohen. Hatte doch der fällige Betrag bereits eine Höhe von 14 Millionen Mark er⸗ reicht, und zwar ſind es 803 Wagen mit verſchiedenen Waren und 25000 Ballen Baumwolle, die in der Schweiz für deutſche Rechnung lagern und deren Ausfol⸗ gung der Vierverband mit der Drohung verhindert, daß er im Falle der Weiterlieferung nach Deutſchland ſeiner⸗ ſeits die Einfuhr nach der Schweiz unterbinden werde. Wiederholt iſt deshalb die ſchweizeriſche Bundesregierung in Paris vorſtellig geworden, da es ſich für ſie um eine Lebensfrage handelt. Aber alle Verhandlungen zerſchlu⸗ gen ſich. Am 10. Auguſt fand nun in Paris eine er⸗ neute Beratung der ſchweizeriſchen Unterhändler mit den Vertretern des Vierverbands ſtatt, und da wurden denn alle Vorſtellungen und Vorſchläge der Schweiz rundweg abgelehnt. Die Schweiz darf nichts mehr von dem, was ſie durch Handelsvermittlung einer der Mächte des Vierverbands bezieht, alſo vor allem Baumwolle, Metalle, Oele, Kakao uſw. weder als Rohſtoffe noch ver⸗ arbeitet(Gewebe, Schokolade uſw.) an die Mittelächte weitergeben, ſonſt wird ihr ſelbſt die Einfuhr geſperrt. Was ſoll die Schweiz nun machen? Auf die Zu⸗ fuhr von Weſten und Süden, zum mindeſten der Baum⸗ wolle, wird ſie ſchwerlich verzichten können. Anderer- ſeits kann kein Menſch jetzt von Deutſchland verlangen, daß es ohne Ausgleich ſeine Kohlenlieferungen an die Schweiz, die die tägliche Arbeitskraft von 20 000 Men⸗ ſchen beauſpruchen— ganz abgeſehen von der Beför⸗ derung durch Schiffe und Eiſenbahnen—, fortſetze. Stellt aber Deutſchland ſeine Kohlenlieferungen und Eiſenliefe⸗ rungen ein, ſo ſteht ein großer Teil des wirtſchaft⸗ lichen Getriebes in der Schweiz ſtill. Der Schlag des Vierverbands gilt alſo zwar nicht der Schweiz, aber er trifft ſie. 5 8 Aus Bern wird gemeldet, daß die Nachricht, daß Deutſchland ſeine Kohlenlieferungen auf 10 Prozent ein⸗ ſchränken werde, unbegründet ſei. Die Kohlenverſorgung der Schweiz werde für Auguſt und September in dem⸗ ſelben Umfange wie ſeither erfolgen. An Langmut kann ſich kein Staat der Welt mit Deutſchland meſſen. Engliſche Kriegsziele. In der Londoner„Morning Poſt“ läßt ſich ein militäriſcher Mitarbeiter, für den der Sieg Groß⸗ britanniens über jedem Zweifel ſteht, über die Kriegs⸗ ziele alſo vernehmen: i Es darf als ſelbſtverſtändlich gelten, daß die Alliierten darauf beſtehen, daß Deutſchland den Hauptbeſtandteil ſeines Kriegsmaterials ausliefert, daß dieſes an die Sieger verteilt oder zerſtört wird. Begönnen die Verhandlungen jetzt, ſo müßte man fordern: 4000 Geschütze, 10 000 Maſchinengewehre, 3 Millionen Mauſergewehre, 3000 Flugzeuge und 20 Zeppeline. Die deutſchen Kolonien müſſen natürlich zwiſchen den kriegführenden Nationen, die ſie erobert haben, geteilt wer⸗ den. Für uns iſt die Seeherrſchaft eine Lebensbedingung, und das macht unſere Lage abſolut klar. Unter Außerachtlaſſung der internationalen Geſetze hat der Feind eine große Zahl von Handelsſchiffen verſenkt, und Deutſchland hat deshalb uns und unſeren Bundesgenoſſen die Noche Tonnenzahl auszuliefern, die es zerſtört hat. Bis dieſe orderung erfüllt iſt, müſſen unſere Kriegsſchiffe das Recht haben, jedes deutſche Schiff, welches ſie außerhalb deutſcher oder innerhalb neutraler Gewäſſer antreffen, wegzunehmen. Was dann weiter die deutſche Kriegsflotte betrifft, ſo müſſen wir auf Herausgabe ſämtlicher Schlachſchiffe und einer gewiſſen Anzahl von U-Booten beſtehen. Um die Exfüllung ſolcher Frie⸗ densbedingungen zu ſichern, müſſen wir auf einer Beſetzung von Helgoland, Sylt und Borkum während dieſer Zeit beſtehen. Belgien muß vollſtändig an ſeine Bevölkerung zurück⸗ gegeben werden, ebenſo muß eine angemeſſene Kriegsentſchädigung gezahlt werden. Frankreich muß vor allem Elſaß⸗Lothringen zurücker⸗ 9 5 und wird wahrſcheinlich eine Berichtigung der alten renze zwiſchen Rhein und Moſel fordern, die eine größere Si⸗ cherheit bietet. Die Frage der Kriegsentſchädigung iſt ſchwer, weil es nicht leicht ſein würde, aus einem verarmten Deutſchland in abſehbarer Zeit ſo viel Geld zu ziehen. Stolien muß von Oeſterreich-Ungarn das Trentino, Iſtrien und die Teile von Dalmatien erhalten, die nicht an Serbien und Montenegro fallen. N 5 —. K ee Schloß Lorriand. Roman von Matthias Blank. 12. Fortſetzung. Unberechtigter Nachdruck verboten. Und lächelnd ging Marta Rothenau an dem Bilde des Marquis de Lorriand vorbei. Als ſie dann mit Helene de Melandre beim Früh⸗ ſtück zuſammentraf, ſagte ſie zu der Freundin, als Raoul de Melandre und der Gelähmte noch nicht erſchienen waren: „Iſt es nicht merkwürdig, daß mir in dieſer Nacht ſchon wieder träumte, ich ſei erwacht geweſen und hätte eber wie jener ſogenannte Marquis im Mantel vom orridor zurückgekommen wäre und in den leeren Rah⸗ men ſeines Bildes hineingeſtiegen ſei? So deutlich war es geweſen, daß ich faſt daran glauben müßte, ich könnte unmöglich geträumt haben.“ „Dieſe Nacht.“ Als Helene de Melandre danach fragte, war es Marta Rothenau erſchienen, als wäre die Freundin dar⸗ über erſchrocken. „Ja!“ Hatteſt du vielleicht in dieſer Nacht von einer ähnlichen Erſcheinung gehört?“ 2 „Nein!“ l„Oder wird dem Erſcheinen dieſes Hausgeſpenſtes eine beſondere Bedeutung beigelegt?“ „Ich weiß nichts! Ich ſelbſt habe noch nichts ge⸗ n 14 „Eigentlich müßte ich bereits zum Geſpenſterglauben bekehrt fein, da ich das Geſpenſt von Lorriand ſchon zum zweiten Male geſehen habe. Aber es war wohl doch nur ein Traum geweſen.“ „Ja! Etwas anderes kann es wohl kaum geweſen Da trat Raoul de Melandre in das Zimmer; wäh⸗ rend er ſonſt immer eine große Ruhe zeigte, war er oies⸗ mal von einer geſteigerten Erregung beherrſcht, er grüßte „Geſtern noch iſt erfolgt, was befürchtet worden war. Geſtern iſt in Berlin die Mobilmachungsorder erlaſſen worden. Das aber bedeutet Krieg.“ „Alſo doch! Gegen Rußland, das ein ſo frevelhaftes Spiel getrieben hatte!“ a 88 10„Und gegen Frankreich!“ fügte Raoul de Melandre inzu. „Noch mag ich das nicht glauben, daß Frankreich gemeinſame Sache mit dem Volke der Königsmörder, mit den Serben machen kann“ „Wir werden heute noch Gewißheit erlangen.“ „Sie glauben daran?“ „Ich weiß nichts.“ „Und wenn der Krieg kommen wird? Was dann?“ forſchte Marta Rothenau weiter. Da zog Raoul de Melandre die Schulter hoch: „Dann wird Lorriand vieheicht im ereiche der erſten Entſcheidungen liegen.“ „Und Sie? Als Teutſcher gehören Sie doch auch 5 Reihen derer, die Reich und Grenzen zu ſchützen a en.“ „Ich habe nie gedient.“ „Ich wollte nur, ich wäre jetzt ein Mann. Frei⸗ willig würde ich mich ſtellen.“ N N. Helene de Melandre ſtand aufrecht am Tiſche; ihr Geſicht war ſo fahl, als wäre der letzte Wutskropfen daraus gewichen. Ihre Hände hielten ſich an der Tiſch⸗ kante feſt; dabei Farrten ihre Augen auf den Gatten, als wollten ſie an ihn eine rage eichten. ö Aber ſein Blick war dem ihrigen ausgewichen „Wir werden zunächſt abwurten müſſen, was noch geſchehen wird.“ „Was kann noch kommen?“ „Wie Frankreich ſich entſcheiden wird.“ „Und du?“ ö Nur die zwei Worte hatte Helene de Melandre aus⸗ cho. getrieben.“ 9„Ich bleibe hier auf Lorriand, denn das iſt meine eimat.“ f ö Eine feſte Entſchloſſenheit drückte ſich in dieſen Wor⸗ ten aus, die Marta Rothenau gefiel; wie viele würden nun wohl aus dieſen Grenzgebieten fliehen, wo ſicher⸗ lich die erſten Zuſammentreffen zu erwarten waren. Raoul de Melandre aber wollte die Heimat nicht verlaſſen. Sie ſelbſt würde von ſich noch mehr gefordert ha⸗ ben, wenn ſie ein Mann geweſen wäre. 50 Freiwillig würde ſie ſich dem Vaterlande geſtellt haben. Krieg! Das ſchien nun unabänderlich zu ſein. Raoul de Melandre war wiederum ans dem Zim⸗ mer gegangen, da er nicht das mindeſte Bedürfnis nach einem Frühſtir zu haben ſchien.— E Marta Rothenau blikte auf die Freundin: „Und wir? Wenn das kommt, was angedeutet wurde, dann bedarf das Vaterland der Kraft eines jeden. Was können wir Frauen tun?“ Die Hand von Helene de Melandre ſtrich haſtig über die Stirne hin, als hätte ſie einen Gedanken fort⸗ jagen wollen. Dann ſchaute ſie auf Marta Rothenan. So weit waren ihre Gedanken abgeirrt geweſen, daß ſie deren Worte gar nicht verſtannden hatte. 1 „Ja! Das muß wohl ſo ſein“?“??“hcc? „Du warſt fort mit deinen Gedanken. Und wo? Aengſtigiſt du dich hier?“ 15 5„ „Angſt? Mir iſt es, als müßte etwas Furchtbares geſchehen, als drückte eine eiſerne Hand mein Herz zu⸗ an ſo weh tut es mir.“ 73 8 „Wie kannſt du ſo ſurchtſam ſein? Deutſchland iſt ſtark genug, um die Unverletzlichkeit ſeiner Grenzen zu wehren. Wenn die Feinde aber wirklich an einem Punkte einbrechen ſollten, dann werden ſie auch wieder zurück⸗ Helene de Melandre nickte. urtſezung folgt! * Rußlands Forderungen im Hinblick auf Polen ſcheinen noch nicht formuliert zu ſein. Sollte der Zar Thorn, Poſen vertra rung U r Lokales. Seckenheim, den 14. Auguſt 1916. Mitteilung aus der Gemeinderatsſitzung vom 11. Auguſt 1916. Die Inanſpruchnahme eines kleinen Teils Gemeinde⸗ delände zur Wegherſtellung bei der Bahnwartſtatlon 31 Friedrichsfeld wird genehmigt. a Vordehältlich der Zuſtimmung des Bärgerausſchuſſes ißt man grundſätzlich mit dem Vorſchlag der Gr. Kultur⸗ inſpektion vom 7. ds. Mts. die Waſſerverſorgung der Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld betr. einverflanden. N egen Uebertretung der ergangenen Anordnungen hin⸗ ſcchtlich der Fleiſchverſorgung wird Metzger Neudeck auf die Dauer von 14 Tagen von den Schlachtungen aus⸗ geſchloſſen. Von einer Veröffentlichung der Namen der zuwider⸗ handelnden Einwohner ſoll diesmal noch abgeſehen werden. Die Pflaſterarbeiten werden dem Submittenten Martin Kloos zum Angebotspreis übertragen. Ein Friſtgefuch wird genehmigt. Die Erhebergebühren für die Ernteflächenerhebung und die Kartoffelerhebung werden feſtgeſetzt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. 5 5 Zur Lagerung des Hafers der Gemeinde wird die Scheuer des Georg Klumb Friedrichſtr. 33 gemietet. Es ſoll darum nachgeſucht werden, daß die Feuden⸗ heimer Muͤhle zum Mahlen der Gerſte zugelaſſen wird und daß die kurzlich beſchlagnahmte Gerſte wieder frei⸗ gegeben werden ſoll. d i— Die deutſche Getreideernte. Bemerkenswerte Angaben über die diesjährige deutſche Getreideernte wur⸗ en in einer Sitzung der Krefelder Handelskammer ge⸗ macht. Nach den Angaben, die offenbar aus amtlicher Quelle ſtammen, iſt die diesjährige Gerſtenernte ſo reich ausgefallen, daß für die Schweinezucht 5 Millionen Dop⸗ i pelzentner zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Auch den Malzkaffee⸗ und Graubenfabriken, ſowie den Bren⸗ nereien ſollen gegen das Vorjahr erheblich größere Men⸗ gen überwieſen werden. Nach vorſichtigen Schätzungen wird die Ernte an Gerſte und Hafer gegen das Vorjahr ein Mehr von 3 Millionen Tonnen liefern. Auch die Ernte Dan Roggen und Weizen kann durchweg als gut bezeichnet (verden, ſo daß Deutſchland auf eine Einfuhr von Brot⸗ getreide aus dem Ausland nicht angewieſen iſt. Die dies⸗ * jährige Ernte ſtellt für Deutſchland auf wirkſchaftlichem VV Gebiet einen großen Sieg dar. — Kriegstagung. Der Süddeutſche Verband der katholiſchen Arbeitervereine hält am 27. und 28. Auguſt 1916 in München eine Kriegstagung ab. 1 51 — Strohverkauf. Die Bezugsvercinigung der deut⸗ ſchen Landwirte weiſt daraufhin, daß die Bundesratsber⸗ ordnung vom 8. November vorigen Jahres unverändert in Kraft bleibt. Stroh, das abgeſetzt werden ſoll, muß aber nach wie vor der Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte zum Ankauf angeboten werden. Zur Verladung a der Bahn bedarf es eines Ausweiſes der enn einiaun or 1 n Ne Ddinf rte 5 5 num Schutz ver Ernte. Amtlich wird auf das 5 Treiben unſerer Feinde zur Vernichtung unſerer Ernte aufmerkſam gemacht. Dürfte in dieſem Zuſammenhang nicht auch eine ſchärfere Bewachung der Gefangenen ange⸗ ordnet werden? Wir haben allen Grund zu Mißtrauen. Auffallend iſt auch die Zunahme der Durchgänger. Wer . 89 wachſende Gemütlichkeit, ſonderlich auf dem Lande, mit 8 ſicddehen hat, bekommt ſeine Bedenken. Nicht jetzt wird 8 ald randgefahr die größere ſein, da noch vieles auf dem a e iſt, ſondern hernach, wenn Ställe und Scheunen ge⸗ 3 und Sparren und Dach von der Hitze dürr ſind. Ein gareſl uvorſichtigkeit“ weggeworfenes Zündholz, ein Zi⸗ gare 125 mmel genügen. Daß die Gefangenen vom gi⸗ auck enrauchen ſo ausgiebigen Gebrauch machen dürfen, ö auf dienſtlichem Gang, iſt ſicher auch ſchon anderen f ndefallen. Die ganze Sache iſt umſo ſchärfer zu beach⸗ 55 als eben zurzeit noch andere Mißſtinde obwalten. of Verantwortliche ſteht im Feld. Die Kinder ſind ſich 1 ſelbſt überlaſſen. Sie zündeln gern und laſſen ſich nd Ne 5 allen möglichen Zündſtoff als„Spielzeug“ in die drücken. So iſt gegenwärtig das Piſtoleuſchießen u gegen 9 da f 8 nd Loslaſſenn von Knallblättchen ſehr verbreitet. GKG.) . beſt— Bezugsſcheine für Bekleidungsſtoffe. Es ehen noch vielfach Zweifel, ob für die Bezugsſcheine eb Kleider, Wäſche uſw. „Demgegenüber muß darauf hingewieſen werden, daß eine Gebühr zu entrichten lung der Scheine durch die zuſt nlos Abgabe von Stoffen bis iſtändige Amts⸗ zu 2 Meter(Reſte und vom Stück) ohne Schein mußte, wie mitgeteilt, verboten werden, weil mit der Vergünſti⸗ gung leider viel Mißbrauch getrieben wurde, es iſt alſo auch die Abgabe kleiner Stoffſtücke nur gegen Bezugsſchein zuläſſig. Bei Handſchuhen dürfen nur noch baumwollene, genähte, einfache Waren, alſo Som⸗ merhandſchuhe, ohne Bezugsſchein abgegeben werden; für alle gefütterten und doppelt gearbeiteten baumwolle⸗ nen Handſchuhe, alſo für Winterhandſchuhe iſt der Be⸗ zugsſchein erforderlich. Zugleich ſei daran erinnert, daß Ruckſäcke nur gegen Bezugsſchein erhältlich ſind. — Ehrenpromotion. Gleichzeitig mit der theolog. Fakultät der Un verſität Baſel, von der Miſſionsinſpektor Frohnmeyer aus Anlaß des 100. Jahrestags der Grün⸗ dung der Baſler Miſſionsſchule zum Ehrendoktor promo⸗ viert wurde, hat auch die theol. Fakultät der Univorſität Heidelberg den Baſler Miſionar G. Ziegler in Liiong, derzeit Generalpräſes der chineſiſchen Miſſion zum Toktor der Theologie h. c. ernannt. Aus der Zeit für die Zeit. Die Herzen voll von deutſcher Treu Die Scheunen voll von duftgem Heu Und in der Front die Eiſenhand, Das iſt des Vaterlandes Stand. Sorglich zu Haus ſpannt jedermann Die Muskeln und die Roſſe an Das nun der Wieſe Blumenkleid Durch Sonnenſchein und Arbeitsfreud Gewandelt wird aus Saft in Kraft, Die im Kreislaufe endlos ſchafft Und umgeſetzt wird an dem Herd In das, was Volk und Heer ernährt: In Milch und Butter, Fleiſch und Blut Und weiter wandelt ſich in Mut Zum Kampf fürs teure Vaterland Durch ſeiner Söhne Herz und Hand. Vom Acker und dem Wieſengrund Tut ſtündlich treue Arbeit kund, Daß doch der Bauer alle nährt, Und wie der Held im Feld ſich wehrt So gegen eine Feindesmacht, Die ſchon in allen Fugen kracht Durchhalten werden wir und feſt Mit Gott, der nie ein Volk verläßt, Das nach dem höchſten Ziele ſtrebt: Leb Menſch⸗ das Gott im Menſchen lebt. * Italien tagtäglich mehrt Die Schande, die am Leben zehrt Bis es in ſich zuſammenbricht Sein Richter ſelbſt im Weltgericht. Deutſchland den Krieg erklären! Als Säß nicht das Meſſer ſchon am Hals, Hätt nicht ſchon längſt ſein Narrentum Ihm Ehr geraubt und alten Ruhm Was Frau Italia erklärt, Das klingt wie Münze ohne Wert, Weil es im ſcheußlichſten Verrat Doch ſeinen Wert bekundet hat. Nun es nicht weis wo ein, wo aus In dem beſchmutzten Vaterhaus, Beſchuldigt es noch Deutſchland gar, Daß dieſes, weil es ehrlich war, Wortbrüchig ward an ihm. O Gott Wie traurig, wenn ein Volk treibt Spott So mit ſich ſelbſt! Sieh. Gott ſelbſt hat Als Richter über den Verrat a Am Dreibund Oeſterreich beſtellt Das ehrlich vor der ganzen Welt Den Auftrag ſiegesſtark vollführt Und Schande ſtraft, wie ſich's gebührt. Baden. (Karlsruhe, 13. Aug. Bei dem letzten Flieger⸗ alarm iſt es vorgekommen, daß Haustüren nicht geöffnet wurden. Es wird deshalb wiederholt auf die Beſtim⸗ F. S. mungen der amtlichen Anordnung vom 18. Juni 1915 hingewieſen, wonach die Hauseigentümer und ihre Stell⸗ vertreter im Falle der Fliegergefahr verſchloſſene Haus⸗ türen bei Vermeiden empfindlicher Strafe aufzuſchließen und ſo offen zu halten haben, daß die Häuſer von der Straße aus ohne weiteres zugänglich ſind. 5 1 5 65 Karlsruhe, 13. Aug. Die Krankenfürſorge adiſcher Lehrer hatte nach dem Auszug aus der Ver⸗ e für das Jahr 1915 rund 50 820 Mark 50600 Das Reinvermögen beziffert ſich auf rund 50 000 Mek. Es hat ſich um rund 5 880 Mk. vermehrt. Das Allgemeine Badiſche Lehrer⸗Witwen⸗ und Waiſenſtift hat eben ſeine Rechnung für das Jahr 1915 veröffent⸗ 555 8 0 5 e des Stifts betrug am 1. J ei einem Mitglieder 3 Per⸗ ſonen 25 797 Mk. ee ee Pforzheim, 13. Aug. Der ſeit Ende Juni d. J. als vermißt gemeldete Egaßreſerdiſ Emil Müller, Sohn des Steuereinnehmers a. D. Fidel Müller in Pforzheim, hat vorgeſtern zum erſtenmal Nachricht an ſeine Familie gelangen laſſen, die bereits als tot glaubte, da alle Nachforſchungen nach ihm ergebnislos verliefen. Er wundert ſich ſehr, daß keine Mitteilungen von ſeiner Familie ihn erreichten, trotzdem er mehrere Briefe ab⸗ ſchickte. Derſelbe wurde in der Schlacht an der Somme bei Albert Fricourt ſchwer verwundet, kam dann nach England, wurde nach drei Wochen ausgetauſcht, nach Deutſchland überführt und vorläufig im Lazarett in Aachen untergebracht und hofft, in einigen Tagen nach Pforzheim überführt zu werden, () Wertheim, 13. Aug. Der Frauenverein Wert⸗ heim hat ſich erboten, während der gegenwärtigen Som⸗ merferien 106 Schulkinder der Stadt Mannheim zur Erholung in Familien des dortigen Amtsbezirks auf 4 Wochen unterzubringen. Waldshut, 12. Aug. In dem benachbarten Reuental(Kanton Aargau) wurde das Haus des Zimmer⸗ manns Vögele durch Feuer vollſtändig zerſtört. ( Seefelden bei Ueberlingen, 13. Aug. Beim Ba⸗ den in der Aach erlitt der Landwirtsſohn Max Schön⸗ land von Oberuhldingen einen Heraſchlaa und ertrank. Von der Enz, 13. Aug.(Verkehr mit Kriegsge fa nge nenn.) Auf dem württembergiſchen Beit a des Pforzheimer Bahnhofs wurden vor einiger Zeit ru ſiſche und franzöſiſche Kriegsgefangene nach Horb befördert. Dabei traten zwei elſäſſiſche Zivilrei⸗ ſende an den Wagen, unterhielten ſich in franzöſiſcher Sprache mit den Gefangenen und warfen ihnen Zigaret⸗ ten und einen Zettel zu. Sie kamen dafür vors Schöf⸗ ate Der eine, Joſef Saum aus Laufenburg erhielt 3 Tage Gefängnis, der andere, der Invalide Franz Godfroy aus Laufenburg, der ſeine Zigaretten nur dem Saum gegeben haben will, wurde freigeſprochen. Vermiſchtes. Das Achilleion— ein Friedhof. Aus Athen wird berichtet, daß der Park des dem Kaiſer gehörigen Schloſſes Achilleion auf der Inſel Korfu zu einem Friedhof um ewandelt worden ſei. Das Schloß ſelbſt dient ſchon ſeit mehreren Monaten als Lazarett und vor dem Achilleion ankert das Spitalſchiff„Sphinx“ mit e— Ein romantiſcher Traum hat ſein Ende gefunden.- Deutſche Kolonialmarken. Das Briefmarkenweſen des Kriegs ift ein beſonderes Kapitel, an dem nicht nur der Sammler ein leb⸗ haftes Intereſſe nehmen, die ſchon heute außerordentliche Liebe haberpreiſe für ſo manches liebe bunte kleine Viereck zahlen; das eigentümlichſte Schickſal haben wohl die Kolonialmarken von Deutſch⸗Samoa und Togo gehabt. Ganze zwanzig Stück ſind in die Hünde der Engländer gefallen, während die übrigen noch rechtzeitig von der deutſchen Poſtverwaltung ge⸗ rettet werden konnten. Geſchäflskundig, wie England iſt, hat man für dieſe zwanzig Marken einen beſonderen Stem el umgehend anfertigen laſſen, um ſie durch Ueberdruck für alle Zeiten zu einer Seltenheit zu machen. Der Londoner Sammlermarkt hat auch die Preiſe ſchnell auf 5000 Mark für das Stück getrieben. Unterſchlagene»Kriegsgefangenen⸗Gelder in Rußlaud. In Samarkand(Turkeſtan) kamen die Kom⸗ mandanten des dortigen Kriegsgefangenenlagers, ein Oberſt und ein Oberſtleutnant wegen Unterſchlagung von insgeſamt 100 000 Rubeln, die für die Gefangenen ein⸗ getroffen waren, vor das Kriegsgericht. Auch von an⸗ deren ruſſiſchen Kriegsgefangenenlagern wurden ähnliche Unregelmäßigkeiten berichtet, z. B. aus Irkutſk. Dort gelangte das Geld für die Gefangenen nicht zur Auszah⸗ lung. Der ſchuldige Lagerkommandant wurde ſchließ⸗ (ich degradiert u. durch einen andern Befeh s haber erſetzt. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenhelm Andel⸗ und Griesverteilung. Es erhalten: 5 1. Audeln zum bekannten Höͤchſtpreis: pro Kopf der Haushaltung ¼ Plund bis 4 Röpfe Köpfe 1 Pfund von f 1%„ 7 10 1 15 7— 2* gegen Vorzeigung des grünen Lebens mittel⸗ kartenumſchlags wie folgt: 1. bei der Handlung peter Jogler Rledstr. 24, am Dienstag, den 15 Auguſt 1916 die No. 1 bis 400. 2. bei der handlung Jakob Weinle Schlosstr. 21, am Mittwoch, den 16. Auguſt 1916 die No. 401 bis 819. 3. bei der Har diung Franz Anton Weimert, Un. helmstr. 38, am Donnerstag, den 17. Aug. 1916 die No. 820 bis 1210. 4. bei der handlung Wieser⸗ Jin Luisenstr. 40, am Freitag, den 18. Auguft 1916 die No. 1211 bis 1584. 2. Gries zum Preiſe von 45 Pfg. pro Pfund in Menge von ½ Pfund pro Kopf der Familie ohne Höͤchſt⸗ grenze gegen Volzeigung des grünen Lebensmittel- kartenumſchlags wie folgt: 1. bei der Handlung Jak. Würthwein, Neckar⸗ auerſtraße 27, am Mittwoch, den 16. Auguſt 1916 die Nr. 1178 bis 1502 2. bei der Handlung Val. Würthwein Wwe. Herdiſtr. 11, am Donnerstag, den 17. Aug. 1916, die Nr. 1503 bis 1584 und Nr. 1 bis 260. 3. bei der Handlung Johann Eder Hildaſtr. 24, am Freitag. den 18. Auguſt 1916 die Nr. 261 bis 662. 4. bei der Handlung Auguſt Engert Riedſtr. 50 am Samstag, den 19. Auguſt 1916 die Nr. 663 bis 1013. Pie Bewohner der hochstädt mit den Hummern 1175 bis 1884 und ho. 1 bis lols erhalten ihre mengen del Fenske daselbst am Donnerstag, den 17. Aunguſt 1916 Die Abgabe erfolgt beſtimmt jeweils im Laufe des ganzen genannten Tages in voller Menge. Ein Heeilen oder Drängen wäre daher ſinules. Wir bitten genau den Tag der Abholung einzuhalten, da nicht abgeholte Mengen bei dieſer Verteilungsart als verfällen gelten müſſen. Den Händlern iſt eine verſpätete Abgabe unterſagt. Seckenheim, den 12. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Gerste, Hafer und andere Früchte, welche dem Verbraucher freigegeben ſind, quetſch und ſchrotet gegen Schrotſchein, welcher beim Lebensmittelamt Zim⸗ mer Nr. 23 einzuholen iſt Schuhe, ſowie Rofler ſind Jak. Wellenreuther billig abzugeben bei 5 Mannheim ⸗Lindenbol. A. Rech. Mannbeim 8 2.10. F eldpost-Nartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann Koch. Ein-Familienbaus zu kaufen geſucht. Zu erfragen 1. d. Exp. d. Bl. etragene Kleider, deber⸗ zleher, Damenmäntel Aumlliche dehkanntnachungen. Früh kartoffel. Wir beabſichtigen Ende dieſer Woche wieder Früh⸗ kartoffel zum Tagespreis aufzukaufen und fordern Inter⸗ eſſenten auf die von ihnen abzuliefernden beabſichtigten Mengen am Vormittags von 8 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Nicht angemeldete Mengen könnten ſ. Zt. nicht abgenommen werden. Selbſtyerſtändlich kommt nur gute, keine kleine und angefaulte Wate in Betracht. Seckenheim, den 12. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Maßregeln gegen die Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Mit Rückſicht auf den derzeitigen günſtigen Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche werden die mit unſeren Ver⸗ fügungen vom 20. Oktober 1914, 24. Auguſt 1915 und 28. Januar 1918 aufgehoben. 5 Hiernach unterliegt das in das Großherzogtum ein⸗ geführte, zum Verkauf beſtimmte Rindpieh keiner polizei⸗ lichen Beobachtung mehr, während mit Rückſicht auf die noch ſtarke Verbreitung der Fchweineſeuche und Peſt die von Händlern in das Großherzogtum eingeführten Ginſtellſchweine vor der Verkaufsbereitſtellung der fünf⸗ tägigen polizeilichen Beobachtung zu unterziehen ſind. Hierwegen verweiſen wir auf unſere beſondere Bekannt⸗ machung. Mannheim, den 3. Auguſt 1916. Broſh. Bezirksamt. gez. Büchelin. Koch. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 9. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Den Verkehr mit Hafer betr. Unterm Heutigen wurde das Getreidebürs hier als Kommiſſionär zum freihändigen Aufkauf derjenigen Hafer⸗ mengen, zu deren freiwilligen Hergabe die Landwirte be- reit ſind, beſtellt und erſucht alsbald mit dem Aufkauf zu beginnen. Die Landwirte ſind auf den bevorſtehenden freihändigen Aufkauf durch ortsübliche Bekanntgabe auf⸗ merkſam zu machen. Mannheim, den 7. Auguſt 1916. Groh. Bad. Bezirksamt. gez. Büchelin. Koch. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 10. Auguſt 1916. Hürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Gemüſebau betr. Bei der Knappheit der melſten Lebensmittel kommt dem Gemüſe zur menſchlichen Ernährung immer größe Bedeu⸗ tung zu. In Städten und Dörfern wird überall weſent⸗ lich mehr Gemüſe gebraucht wie in Friedenszeiten. Dies iſt namentlich in Gemeinden der Fall, wo Kriegsküchen eingerichtet worden ſind. Es gehtznicht an, daß durch den Bedarf dieſer Orte das Friſchgemüſe den Mäcken der größeren Städte entzogen wird. Es muß deshalb Gemüſe in erhöhtem Maaße angebaut werden. Die rein gärtneriſche Produktion reicht nicht mehr aus. Auch der Landwirt muß ſich zum Gemüſebau entſchließen. An geeignetem Ge⸗ lände mangelt es jetzt nicht. Die jetzt freigewordenen Stoppeläcker, die abgeernteten Frühkartoffelfelder ete. eignen ſich, ſofern raſch gearbeitet wird, ſehr gut noch zum Anbau von Frühkohl, Grünkohl, Butterkohl, Kohlrabi, Salat, Endivien ete. Es können noch Ausſaaten gemacht werden von Frühkarotten, Man⸗ gold, Schwarzwurzeln u.. f. Namentlich aber ſollten größere Meugen von Spinat für Herbſt und Winter jetzt und in den nächſten Monaten zur Ausſaat kommen. Durch die Anzuchtſtellen der Bad. Landwirtſchafts⸗ kammer ſind dem Kreisinſpektor für Obſt⸗, Gemüſe- und Weinbau für die Kreiſe Heidelberg-Mannheim in Heidel⸗ berg eine größere Anzahl Setzpflanzen der erſtgenannten Arten in ſichere Ausſicht geſtellt. Samen von Spinat ete. iſt geſichert. Wir empfehlen den Gemeinden dringend, den Anbau von Gemüſen für den Winter namentlich aber die Aus⸗ ſaat von Spinat mit allen Kräften zu fördern, insbeſondere aber auf die Landwirte dortiger Gemeinde und auch auf die Frauen in entſprechender Weiſe einzuwirken. Mannheim, den 4. Auguſt 1916. Groh. Had. gezirksami. gez. Gräſer. Koch. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 10. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnſs, daß der Gemeinderat im Intereſſe des Dienſtes die Verkehrs⸗ ſtunden für das Publikum auf dem Rathaus nur auf Vormittags von 8 bis 12 Uhr feſtgeſetzt hat. für jeglichen Verkehr Nachmittags bleiben die Büros des Publikums geſchloſſen. Seckenheim, den 10. Auguſt 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. 1 Obſt-Verſteigerung. WIE SER- ILL! Die Waſſer- und Ftraſſeubaufuſpektion Heidel⸗ herg verſteigert das Ecträgnis der Nußbän me an der Langſtraße bz, Feudenheimerfähre—Seckenheim am Ser tag, den 19. Anguſ 1916 vermitiegs 8 beginnend mit Zuſammenkunft bei der Feudenheime: in kleinen Loosabteilungen. a eee 8 8 5 ö N 8 5 Tur Kinderpflege 8 88 empfehle: 8 81 Nestie-, Muffler- u. Kufeke- 8 2 N 8 Kindermehl. g S Kilehflaschen— Flaschensauger-Ersatz 8 Milchzucker— Soxhletnährzueker 9 9 2 8 E ep 1 1d 8 0 ä 5 2 Sowie einzelne Ersatzteile. 92 Germania-Drogerie 82 Fr. Wagners Machf. Inh. W. Höllstin. 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