Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 5 Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. e er e 1. SE 5 — * Die SSS S S SS SSS 0 Kriegschronik 1915—— ..————————-— ———.————————-— ͤ—w§’p—ä ö 22. A uguſt: Die Eisenbahnlinie Bieloſtok— Breſt— Litowsk wurde von unſeren Truppen überſchritten, ebenſo die Linie Kleszezele— Wyſoko— Litowsk. — Italieniſche Angriffe gegen die Hochfläche von Doberdo, 1 die Iſonzobrücke, weſtlich Tolmein und an der Tiroler ront · „ übernahm die Bildung des neuen griechiiſchen —— S. 2 ——.———— r——————— —— ET Der Weltkrieg. Wie zu erwarten war, iſt der mächtige Froutal⸗ augriff nördlich der Somme von den Feinden nicht wiederholt worden; die Verluſte vom letzten Freitag waren für ſie zu ſchwer, als daß ſie an eine unmittelbare Fortſetzung hätten denken können. Teilunternehmungen, im einzelnen mit großer Wucht ausgeführt, ſcheiterten an der energiſchen deutſchen Abwehr. Aus dem ſüd⸗ lich der Somme gelegenen Gebiet ſind nach dem Tages⸗ bericht keine Kampfhandlungen zu verzeichnen geweſen. Dagegen hielten die Verſuche der Franzoſen, auf dem rechten Maßufer vorzuſtoßen, weiter an, allerdings wur⸗ den die Angriffe, zum Teil ſchon im Entſtehen, blutig Aunterdrückt. 5 5 Zur Lage im Weſten ſchreibt Stegemann im „Bund“: Bemerkenswerter als dieſe Kämpfe erſcheint mir die unbeſtimmbare Tätigkeit, die an anderen Ab⸗ ſchnitten der Weſtfront zu ſpüren iſt. Was ſich dahinter verbirgt, muß die Zukunft lehren. Erwähnt ſei nur das verſtärkte Geſchützfeuer an der flandriſchen Front, wo die Engländer ebenfalls ſehr ſtarke Kräfte im Felde haben und die belgiſche Armee demonſtrativ tätig iſt. Nicht überſehen werden darf auch die Ankunft neuer ruſſiſcher Truppen in der Champagne, wo ſich ihre erſte Staffel inzwiſchen im Gelände heimiſch gemacht hat und in dem ihr zugeteilten franzöſiſchen Diviſionsabſchnitt knapp weſtlich des Schlachtfeldes der letzten Champagne⸗ ſchlacht tätig iſt. Die im Raume Belfort verſammelt geweſenen Kräfte ſind, wie es ſcheint, zum großen Teil nach Verdun und Chalons abgefloſſen. Auf deutſcher Seite ſind ſtarke in Flandern und Nordfrankreich ſtehen⸗ de Reſerven weiter nach vorn geſchoben worden. „Die Lage im Weſten iſt alſo nicht nur nach den Ereigniſſen an der Somme zu beurteilen. Von den portugieſiſchen Diviſionen,— es ſind erſt zwei fertig, fehlt aber an Artillerie— wird man ſpäter hören. Vorläufig fällt dieſer Zufluß noch nicht ins Gewicht, frißt doch eine auf drei Kilometer Breite angelegte —————— S—— ——— und durchgeführte Offenſive unter den heutigen Ver⸗ hältniſſen zuweilen zwei Diviſionen an einem Tage. Vom Oſten iſt zu berichten, daß die Vermutung, Graf Bothmer, dem auch die türkiſchen Truppen zuge⸗ teilt ſind, werde infolge des Umfangens der Strypalinie durch Bruſſilow genötigt ſein, auf die Zlota Lipa zu⸗ rückzugehen, ſich beſtätigt hat, nächſten Kämpfe dürften ſich in dieſem Abſchnitt, alſo wieder in der Gegend der alten Schlachtfelder von Halicz, Brzezauy und Zloczow abſpielen, bis die Umgruppierung zu Ende geführt iſt. Zwei Monate lang hat Graf Bothmer die volle Auswirkung der großen ruſſiſchen Offenſive in Galizien unterbunden, die Aufgabe iſt erfüllt. Die deutſch⸗ öſterreichiſche Front läuft heute ſüdlich des Pripjet am Nobelſee und am Stochod in ſüblicher Richtung zum Quellgebiet des Styr und wendet ſich hier ſüdweſtlich, um über die Zlota⸗Lipa zum Dnjeſtr zu führen, den ſie gegenüber der Byſtrica⸗Mündung erreicht. Südlich des Dnjeſtr ſpringt die Front aus dem Raume Stanislau⸗ Haliez zum Jablonicapaß hinüber und führt in ſüd⸗ öſtlicher Richtung zu den ſiebenbürgiſchen Päſſen ins Quellgebiet des Czeremoſz, der Kirlibaba und der Mol⸗ dava, wo beſonders am Capul(1663 Meter) gekämpft wird. Vermutlich ſind die Karpathenpäſſe nicht nur nach der Bukowina, ſondern auch nach Rumänien hin beſetzt. i Auf dem Balkan ſchreitet der deutſch⸗bulgariſche Angriff gegen die Serben auf griechiſchem Gebiek glück⸗ lich weiter. Weitere ſerbiſche Stellungen ſüdlich Florina, alſo auf dem weſtlichen Teil ſind geſtürmt. Am Doiran⸗ ſee, an der franzöſiſch⸗engliſchen Angriffslinie, dauern die Geſchützkämpfe fort, die wohl beſtimmt ſind, einen grö⸗ ßeren Angriff einzuleiten. 5 8 Allerlei Ernüchterungen ſind ſchon dem großen Blut⸗ rauſch der drei Generaloffenſiven nachgefolgt. Wie die franzöſiſche Preſſe abbaut, haben wir bereits mitgeteilt. Noch ſchmerzlicher will das Erwachen in Italien werden. Görz, die unter den Händen der italieniſchen Berichter⸗ bill Hier war die Begeiſterung über die Einnahme der Stadt Hmisblaff der Bürgermeisterämter Segckenheim, Ilvesheim, Neckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. anssche Oſtenszoe geht Kärn ſtattung ſich in eine der ſtärtſten Feſtungen der Welt (una delle maggiori piazzaforti del mondo), wie die „Tribuna“ ſchrieb, verwandelt hatte, beſonders üppig ins Kraut geſchoſſen. Jetzt ſieht man die endloſen La⸗ zarettzüge durch das Land fahren, die Spitäler vermö⸗ gen die Opfer von Wahnſinn und Verbrechen nicht mehr zu faſſen, die beſcheidene ſtrategiſche Bedeutung der Nieder⸗ zwingung der rechtsufrigen öſterreichiſchen Iſonzoſtell⸗ ung kommt den beſonnenen Kreiſen immer mehr zum Bewußtſein, und ſo droht der Siegestaumel bereits in ſein Gegenteil umzuſchlagen. und dieſelben Blätter, die die Volksleidenſchaften mit wilden Fanfaren aufpeitſch⸗ ten, haben nun alle Mühe, die um ſich greifende gedrückte Stimmung zu verſcheuchen. In Rußland iſt bei der Re⸗ 17 55 ein von zahlreichen einflußreichen Militär⸗ und ivilperſonen unterzeichneter Antrag eingegangen, eine Unterſuchung über die außerordentlichen Verluſte des ruſ⸗ ſchen Heeres einzuleiten. Auch der Zar ſoll über die Höhe der Verluſt ſehr ungehalten ſein. Der Kriegsminiſter hat infolgedeſſen die weitere Veröffentlichung der Ver⸗ luſtliſten unterſagt. Infolge der vom Zaren eingeleiteten Unterſuchung ſind acht Generale entlaſſen worden, weil ſie angeblich die Befehle der Heeresleitung nicht befolgt haben, aber niemand zweifelt daran, daß die Sünder damit nicht getroffen werden. 2 8 2 4 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. Wei B. Parts, 21. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: An der Som me war die Nacht ruhig. Auf dem rechten Ufer der Maas bekundeten die Deutſchen wäh⸗ rend der Nacht eine lebhafte Tätigkeit. Nach einer kräftigen mehrſtündigen Beſchießung verſuchten ſie mehrmals, Fleury wieder zu nehmen. Alle Angriffe, darunter einer von äußerſter Heftigkeit, brachen im Feuer zuſammen. Die Deutſchen er⸗ litten erhebliche Verluſte und ließen Gefangene in den Händen der Franzoſen. Ein anderer deutſcher Angriff nordweſtlich des Werkes von Thiaumont wurde nach bedeutenden Verluſten durch Sperrſeuer angehalten. In Lothringen wurde ein deut⸗ ſcher 1 auf einen der kleinen Poſten von Voho(7) leicht zurückgeſchlagen. Abends: Nördlich der Somme bemüchtigten ſich unſere Truppen eines vom Feinde ſtark eingerichteten Gehölzes zwiſchen Guillemont und Maurepas. Bedeutendes Material iſt in unſerer Hand. Unſere Batterien zeigten ſich an der geſamten Somme⸗ front ſehr tätig. Sonſt allenthalben zeitweilig überraſchendes Artilleriefeuer, außer im Abſchnitt von Fleury, wo der Feind dieſes Dorf heftig bombardierte. Belgiſcher Bericht: Im Laufe des Nachmittags des 20. Auguſt ſpielten ſich heftige Artilleriekämpfe nördlich von Dixmuiden ab. 8 Der engliſche Tagesbericht. WB. London, 20. Aug. Amtlicher Bericht des Generals Haig: Am Sonntag mittag unternahm der Feind einen heftigen Angriff gegen die neue Linie, die wir ungefähr eine halbe Meile breit an der weſtlichen Ecke des Hochwaldes beſetzt haben. Es gelang ihm, dieſe Line an gewiſſen Punkten zu erreichen. Er wurde aber von unſerer Infanterie, die den Schützengrahen ſofort zurückeroberte, wieder daraus vertrieben. Darauffolgende feind⸗ liche Angriffe brachen unter unſerem Feuer zuſammen. Nördlich lich von Bazentin⸗le⸗Petit eroberten wir heute wieder einen Teil der feindlichen Schützengräben. Der Feind beſchoß verſchiedene Stellen unſerer Front, beſonders beim Hochwald, bei Hamel Mail Mailly(oder an den Wäldern von Hamel und bei ailly). Engliſcher Heeresbericht vom 20. Auguſt: In der letzten Nacht Handgranatenangriffe an verſchiedenen Stellen zwi⸗ 1 8 Anere und Somme. Der Feind machte jedoch keinen ernſt⸗ ichen Verſuch, das Gelände wieder zu gewinnen, das wir am Freitag erobert hatten. 5 TLondon, 21. Aug. Die Verluſtliſten vom 18. und 19. Auguſt enthalten die Namen von 187 Offizieren und 3646 Mann, bezw. von 169 Offizieren und 4674 Mann. Der Krieg zur See. Zürich, 20. Aug. Laut Mailänder Blättermel⸗ dungen erfolgte vor dem Hafen Marſeille die Verſen⸗ kung von vier großen Dampfern durch feindliche Unter⸗ ſeeboote. Es ſei noch unbekannt, ob ſich Ruſſentrans⸗ porte nach Saloniki auf den Dampfern befunden hätten. Engliſche Kriegsſchiſſe unterwegs. „Bliſſingen, 21. Aug. Der Dampfer„Prins Hen⸗ drik“ von der Zeeland ⸗Schiffahrtsgeſellſchaft meldet, daß er geſtern früh 14 engliſchen Kriegsſchiffen, darunter 6 Dreadnoughts, aus See kommend, begegnet ſei. 5 Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 21. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 21. Auguſt 1916: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl: Weſtlich von Molbava in der Bukowina und auf den Höhen ſüdöſtlich und ſüdweſtlich von Zabie, bei deren Eroberung 2 Offiziere, 188 Mann und 5 Maſchinengewehre einge⸗ bracht worden ſind, macht der Gegner vergebliche 2. ſtrengungen, verloren gegangenes Gelände zurückzugewin⸗ nen. Beiderſeits des Tartarow⸗Paſſes währen die Kämpfe fort; die Lage blieb unverändert. An der Eiſen⸗ In ſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ckenkeim, Dienstag, den 22. Hungustf 1916. 18. Jahrgang . r r xx ⁊ x 5 welter. bahn ſüdlich von Zielone wurde eine feindliche Abteilung geworfen. An der Byſtricza-Bolotwiuska und nördlich des Dujeſtrs verlief der Tag ruhig. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls von Hinden⸗ burg: Bei Smolary und ſüdlich von Stobychwa kleinere Unternehmungen von Erfolg. Bei Rudka⸗Czerwiszeze brachen alle Verſuche der Ruſſen, ihre Stellungen auf dem weſtlichen Stochod⸗Ufer zu erweitern, unter ſchweren feindlichen Verluſten zuſammen. Der Balkankrieg. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 21. Aug. Generalſtabsbericht vom 20. Auguſt: Infolge der während der letzten Tage von von den Truppen des Verbandes im Wardartal unter⸗ nommenen militäriſchen Operationen, die ſich auch öſt⸗ lich der Struma, nördlich vom Tachinoſee, ausdehnten, begann unſer linker Flügel am 18. Auguſt die all⸗ gemeine Offenſive. Die im Strumatal vorrückenden Truppen beſetzten die Stadt Demir Hiſſar und warfen nach einem Kampf, der ſich in der Gegend der Stadt Serres abſpielte, die Engländer und Franzoſen auf das rechte Ufer der Struma zurück und beſetzten das linke Ufer des Fluſſes zwiſchen dem Butkowa⸗ und Ta⸗ chino⸗See. Die zwiſchen der Struma und der Meſta operierenden Abteilungen rücken nach den ihnen er⸗ teilten Befehlen vor. Im Wardartal greifen die eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Truppen ohne Erfolg ſeit 10 Tagen unſere vorgeſchobenen Stellungen ſüdlich und ſüdweſt⸗ lich der Stadt Doiran an, wobei ſie nur große Ver⸗ luſte erleiden, die ihnen unſer Infanterie⸗ und Artil⸗ leriefeuer zufügt. Tie Truppen unſeres rechten Flü⸗ gels ſetzten nach ihrem Siege über die Serben bei Florina die Ausführung ihres Planes mit vollem Er⸗ folg für uns fort. Geſtern beſetzten wir die Stationen Banitza und Ekſchiſu an der Eiſenbahn Saloniki—Flo⸗ rina und ſtellten die Eiſenbahnverbindung mit der Stadt Bitolia(Monaſtir) wieder her. Südlich vom Presba⸗ See beſetzten wir die Dörfer Zvezda, Bigliſchta und Bresnitza und unterbrachen auf dieſe Weiſe endgültig die Verbindungen zwiſchen Gortſcha und Florina, ſo⸗ wie zwiſchen Gortſcha und Koſtur Kaſtoria. We. Saloniki, 21. Aug.(Agence Havas.) Oeſtlich von Kavalla überſchritten die Bulgaren den Meſtafluß mit ſchwachen Kräften und trieben Patrouillen in Richtung von Kavalla vor. In der Gegend der Struma beſetzte der Feind die 1 Liſa und Starasba. Auf dem linken Ufer rückten Abte lungen in der Nähe des Fluſſes vor. Weſtlich der Struma wurden bül⸗ Hatton Angriffe auf Forni und Natinka durch Feuer ange⸗ a. 5 In der Nähe des Doiran⸗Sees ſchlugen engliſche Truppen einen bulgariſchen Angriff auf Doedreli ab. Auf dem 3 en Ufer des Wardar war die Beſchießung hauptſächlich in der Gegend von Majadag lebhaft. In der Gegend ſüdlich von Monaſtir dauert der Kampf an den Zugängen von Farnica zwiſchen Abteilungen ſerbiſcher Vorhuten und bulgariſchen Kräften, die aus Florina vorbrachen, an. 5 5 Der türkiſche Krieg. Konſtantinopel, 21. Aug. Hauptquartiersbericht: An der Irakfront und in Perſien iſt die Lage un⸗ verändert.— An der Kauka ſusfront auf dem rech⸗ ten Flügel Vorpoſtenkämpfe. lungen angriff, wurde vertrieben. ir machten bei dieſer Gelegenheit einige Gefangene und zerſtörten durch unſer Feuer eine ſeindliche, gedeckt ſtehende Batterie. Im Zentrum und auf dem linken Flügel unbedeutende ört⸗ liche Feuergefechte. Einer unſerer Flieger griff im Schwarzen Meer zwei ruſſiſche Torpedoboote an undd warf erfolgreich Bomben auf ſie. Wir ſtellten jeſt, daß auf Deck der Schiffe durch die Bomben Rauchwolken her⸗ vorgerufen wurden.— Am 17. Auguſt landeten acht feindliche Schiffe, die in die nördlich und ſüdlich der Inſel Smi gelegenen Buchten einfuhren, von einem Transportſchiff und von Segelſchiffen, die ſie beglei⸗ teten, 300 Räuber, unter denen ſich auch Soldaten be⸗ fanden. Dieſe wurden von unſeren Abteilungen ange⸗ griffen. Nach Zſtündigem Gefecht zog ſich der Feind nach einem Verluſt von 50 Mann zu ſeinen Schiffen zurück u. ergriff die Flucht.— Am 18. Auguſt wurde ein eng⸗ liſches Schiff in der Gegend des Golfes von Alexan⸗ drette verſenkt. 18 Mann Beſatzung, darunter der Kommandant des Schiffes, und vier Offiziere wurden von uns gerettet und zu Gefangenen gemacht.— In Aegypten und an den übrigen Fronten iſt die Lage unverändert. f i N f Die Auſtralier vor dem Abtransport in Kairo. Rom, 21. Aug. Die Italia vom 16. Auguſt gibt einen aus dem Auguſt ſtammenden Bericht aus Alexan⸗ dria wieder, der folgendes beſagt: Die Lage in Aegyp⸗ ten iſt im allgemeinen unverändert. Die Stadt Kairo hat Der Feind, der nördlich vom Engpaß von Buglan unſere e Stel⸗ ein ruhigeres Ausſehen bekommen durch den Abtrans⸗ port der Auſtralier nach Frankreich und Saloniki. Beim Appell zur Abfahrt fehlten von dieſen 1200 Mann; 600 wurden mit Mühe gefunden. Sie hatten anſcheinend ver⸗ geſſen, daß ſie beim Militär waren. Von den übrigen 600 war in ganz Aegypten nichts zu finden, ſo ſehr auch nachgeforſcht wurde. Neues vom Tage. Kein Invaliden⸗Austauſch. WTB. Kopenhagen, 21. Aug. Berlingske Tidende meldet aus Malmö: Der Austauſch von Kriegsinva⸗ liden zwiſchen Deutſchland und Rußland iſt bis zum 15. September eingeſtellt, da in deutſchen Gefangeuenlagern keine weiteren Kriegsinvaliden vorhanden und von den Ruſſen in letzter Zeit nur einige Invaliden ausgeliefert worden ſind. a Paris, 21. Aug.(Agence Havas.) Der Flieger Brindejone des Monlinais iſt einem Flug ſeugunfall zum Opfer gefallen. Die künftige Beſtrafung Deutſchlands. Bern, 21. Aug. Der„Temps“ ſtimmt der Er⸗ klärung Aſquiths über die Wiederaufnahme der diplo⸗ matiſchen Beziehungen mit Deutſchland zu und ſpricht den Wunſch aus, daß alle Alliierten ſich alsbald amtlich und öffentlich durch feierlichen Akt den Erklärungen des engliſchen Miniſterpräſidenten anſchließen möchten. Lugano, 20. Aug. Lord Northeliffe iſt vom Be⸗ ſuche der italieniſchen Front in Begleitung des Chef⸗ redakteurs der„Times“, Steed, in Rom eingetroffen. Er erklärte, England mache erſt Frieden, nachdem der deutſche Kaiſer gefangen nach England gebracht worden ſei. 8 e Die Schlacht an der Somme im 5 Monat Juli. N Erſter Teil. 2 Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geſchrie— * 5 ben: 1 5 Als nach dem erſten ſtürmiſchen Anprall der deut⸗ ſchen Heere unſere Front im Weſten aus ſtrategiſchen Gründen an die Aisne zurückverlegt war, entſtand in den Herbſtmonaten 1914 jene Linie, die, bei Noyon in den bekannten ſcharfen Winkel umbiegend, ſich bis zum Meere erſtreckt. Der Abſchnitt, welchen unſere Gegner für ihre neuen und gewaltigen Anſtrengungen auserwählt hatten, iſt in der Luftlinie etwa 40 Klm. breit; er erſtreckt ſich in der Picardie zwiſchen den Dörfern Gommeocurt, weſt⸗ nordweſtlich von Bapaume, und Vermandovillers, ſüd⸗ weſtlich von Peronne. Die beiden genannten Städte bil⸗ deten das Angriffsziel. Das Gelände iſt eine deilweiſe leicht, teilweiſe kräftig gewellte Ebene, fruchtbar und gut augebaut, mit vielen wohlhabenden Dörfern und wenigen kleinen Waldparzel⸗ len durchſetzt. Zwei Waſſerläufe bilden ſtarke Einſchnitte. Zunächſt der Sommefluß. Er läuft in kanaliſiertem Zu⸗ ſtande durch eine verſumpfte Niederung von Süden her bis an die Stadt Peronne heran, dann mit ſtarken Windungen in hauptſächlich weſtlicher Richtung. Einen ähnlichen, allerdings nicht ganz ſo bedeutungsvollen Ein⸗ ſchnitt bildet der Anere⸗Bach, welcher von Nordoſten nach Südweſten durch die Stadt Albert hindurch der Somme zuſtrömt, die er hinter der feindlichen Front weſtlich Corbie erreicht. So gliedert ſich das Gebiet der Som⸗ me⸗Schlacht in drei Abſchnitte: den Nordabſchnitt von Gommecourt bis Hamel, den mittleren Abſchnitt von Thiepval bis Curlu und den Südabſchnitt vom Süd⸗ rand von Friſe bis Vermandovillers. Die feindliche Stellung war 1½ Jahre lang ganz von Franzoſen beſetzt geweſen, bis die Engländer einen Teil übernahmen. Der Punkt, an welchem ſich die eng⸗ liſche und die franzöſiſche Front berührten, liegt auf einer Stelle, welche man etwa findet, wenn man eine h Linie vom Nordrande von Combles nach dem Südrande von Carnoy zieht. d .. II. 5 Der Angriff auf eine derartige befeſtigte Feldſtel ung bedarf erheblicher Vorbereitungen. Anzeichen wurden von unſeren Truppen ſchon etwa Mitte Mai beobachtet. Von Ende Mai an wurde erhohte Erkundungstätigkeit ange⸗ ordnet, der gegenüber der Feind ſehr wachſam war. Ver⸗ ſchiedene Patrouillenunternehmungen mißglückten daher. Bei anderen, erfolgreichen Aufklärungsverſuchen wurden Gefangene eingebracht, wobei man feſtſtellen konnte, daß der Gegner ſeine Grabenbeſatzungen zuſammenſchob und verſtärkte. Unſere Flieger erkannten hinter der feindlichen Front erhöhte Tätigkeit, eine Menge neuer Feldbahnen und Unterkunftsanlagen. Das erſte beſtimmte Anzeichen der feindlichen Ab⸗ ſichten war das Einſetzen einer ſtarken Artillerievorbe⸗ reitung, welche vom 22. Juni ab ſich zu immer grö⸗ ßerer Heftigkeit ſteigerte. Es wurde nun erkennbar, daß der Feind auf ſchmalem Raum ſehr viele Geſchütze, darunter auch ſchwere Schiffsgeſchütze, angehäuft hatte. Das Wirkungsfeuer wurde dadurch unterſtützt, daß der Feind auch vielfach Gasgranaten verwandte und in den Pauſen ſeines Sperrfeuers bei geeigneter Luftſtrö⸗ mung Gas über unſere Stellung hinſtreichen ließ. Den Verteidigern, deren Nerven durch das vieltägige Trommel⸗ feuer ohnehin einer ſtarken Belaſtungsprobe ausgeſetzt waren, brachte das den weiteren Nachteil, daß ſie während des erſchöpfenden Wartens auf den Angriff auch noch beſtändig die Gasmaske tragen mußten. Vom 25. bis 30. Juni ſteigerte ſich die Beſchießung zu einem ununter⸗ brochenen Trommelfeuer. Es richtete ſich gegen die erſten und zweiten Stellungen und die Artillerieſtellungen, ſo⸗ wie gegen die Sommebrücken. Nach dieſem ſiebentägigen Trommelfeuer hatten die Gräben der geſamten Angriffs- front ſtark gelitten. III. ö Am 1. Juli morgens 5 Uhr ſchwoll auf der ganzen Front von Gommedourt bis Permandovillers, am meiſten aber unmittelbar nördlich und ſüdlich der Somme das Trommelfeuer zu unerhörter Heftigkeit an. Verderben⸗ drohend wälzten ſich Gaswolken ihm nach. Von 9 Uhr an ward es deutlich, daß der Sturm unmittelbar bevor⸗ ſtand: Das Feuer praſſelte hauptſächlich auf die vorderen Gräben. Um 10 Uhr 30 Minuten verlegte der Feind es auf unſere zweite Stellung, und gleich darauf erfolgte auf der ganzen Linie der allgemeine Sturm. In einem Teil der berannten Stellungen fielen dem Feind Gefangene anheim; zerſchoſſene Maſchinenge⸗ mehre und eingebaute Geſchrze älterer Art wurden ſeine leichte Beute— dieſe ſelbſtverſtändlich im letzten Auaen⸗ blick von den Verteidigern geſprengt. Das Feuer der fran⸗ zöſiſchen Artillerie wurde durch Flieger gelenkt, we len aus geringerer Höhe Bomben auf unſere Schützen— ben warfen. Unſere Diviſionen auf dem rechten Flügel des Südabſchnittes hatten am Abend des erſten Schlacht⸗ tages einen ſtarken Ausfall an Artillerie. f Trotzdem bedeutete für die Angreifer der erſte Kampf⸗ tag eine Enttäuſchung. Aus allen Gefangenen⸗Ausſagen geht hervor, daß Engländer wie Franzoſen des feſten Glau⸗ bens geweſen waren, der ſiebentägige Eiſenhagel müſſe die Widerſtandskraft der Verteidigung bis auf den letzten Reſt zertrümmert haben. Unſterblich wird der Ruhm der Män⸗ ner bleiben, die nach ſolcher Tage Höllengraus noch un⸗ verzagt dem Feind die Stirn geboten haben. An dieſem erſten Tage des großen Angriffs haben die deutſchen Truppen den nördlichen Abſchnitt bis zur großen Straße Albert Bapaume in ſeinem ganzen Um⸗ fange gehalten. Südlich der Straße gelang es den Eng⸗ ländern, an vielen Stellen in unſere vorderſten Gräben einzudringen, während die Franzoſen gar bis zu den äußerſten Rändern der Dörfer Hardecourt und Curlu vorſtießen und während der folgenden Nacht letzteres Dorf ganz in ihren Beſitz brachten. In dem Abſchnitt ſüdlich der Somme fielen den Franzoſen unſere vorderſten Stellungen in der ganzen Breite des Abſchnittes zwiſchen Somme und der Römerſtraße in die Hand, und auch der Ortſchaften Dompierre, Beequincourt, Buſſus und Fay konnte ſich der Feind bemächtigen. Wie wenig aber der Gewinn des Tages den Hoffnungen der Engländer entſprach, geht am deutlichſten daraus hervor, daß nach einem Angriffsbefehl, der ſich bei einem gefangenen Eng⸗ länder gefunden hat, ſchon am erſten Tage die Linie Puiſieux⸗Miraumont⸗Martinpuich erreicht werden ſollte, eine Linie, die heute, nach ſieben Wochen, an keinem Punkt ein feindlicher Soldat— es ſei denn als Gefan⸗ gener betreten hat. 8 Während der Nacht vom 1. zum 2. Juli wurde auf deutſcher Seite die Artillerie ſoweit angängig verſtärkt. Viele außer Gefecht geſetzte Geſchütze holte die hingebende Arbeit ihrer Bedienungsmannſchaften noch im Laufe der Nacht aus den verlaſſenen Batterieſtellungen zurück. Auch gelang es ohne Kämpfe und ohne nennenswerten Verluſt, Infanterieverſtärkungen in die gehaltene Zwiſchenſtellung einzubringen. Die pantuſaniſche Bewegung. In Perſien haben die durch die türkiſch-perſiſchen Kämpfe auch dorthin getragenen Wirren des Weltkrieges ein ſtarkes Aufleben der nationalen, oder beſſer natio⸗ nalsreligiöſen Beſtrebungen hervorgerufen. Bereits die Hürgerkriege der freiheitlichen Parteien gegen den letzten Schah in den Jahren 1909 bis 1913 hatten dieſe natio⸗ nalen Strömungen kehr geſtärkt, da ſie von dieſem zum Siege gebracht wurden durch die von ihm zu Hilfe ge⸗ rufenen Ruſſen. So wurden die Kämpfe gegen Schah Muhamed Ali zugleich Kämpfe für die Freiheit, Kämpfe gegen den nationalen Feind. Nach der Niederwerfung der Freiheitsbewegung im Jahre 1913 durch die ruſſiſche Fauſt mußte die nationale Strömung ſich beſcheiden, im Geheimen von Mund zu Mund zu wirken. Jetzt aber iſt ſie wieder aufgelebt. Das erſte Anzeichen war der offene Uebertritt des Gouverneurs der Provinz Lu- riſtan auf die Seite der Gegner der ruſſiſchen Unter⸗ drücker der nationalen und freiheitlichen Beſtrebungen im Frühjahre dieſes Jahres. Hernach hörte man wieder längere Zeit nichts von ihr, bis ſie jetzt zu ſolcher Stärke angeſchwollen iſt, daß die engliſchen Darſtellun⸗ gen in ihr und in ihrem tätigen Eingreifen in den Krieg den Hauptgrund für den Rückzug der ruſſiſchen Truppen glauben erblicken zu müſſen. Die nationale Bewegung geht unter dem Namen der pantuſaniſchen Bewegung. Der Name iſt hergenom⸗ men von der alten Hauptſtadt der perſiſchen Provinz Choraſſan, Tuſch, die einer der beſuchteſten Wallfahrts⸗ orte des perſiſchen Reiches, das Mekka der Schiiten war, weil in ihr das Grab des Imam Riſa aus dem Hauſe Alis, des Neffen und Schwiegerſohns des Propheten, war, aber von Dſchingis Chan auf ſeinen Raubzügen zerſtört wurde, ſo daß Grabmal und Wallfahrt nach der 26 Kilometer ſüdlich gelegenen Stadt Meſchhed, der jetzigen Hauptſtadt der Provinz Choraſſan verlegt werden mußten. Aus der Wahl des Namens geht hervor, daß die Bewegung in einer Sammlung der Schiiten und des einſt um das Heiligtum Tuſch geeinten nationalen Per⸗ ſertums ihr Ziel hat. Daß ihr ein werbender Gedanke in dem von Rußland und England zertretenen Perſien innewohnt, iſt nicht zweifelhaft. Ein franzöſiſcher Oberſtleut ant an ſeinen Sohn. In der„Frankfurter Zeitung“ leſen wir: Bei ei⸗ nem franzöſiſchen Unterleutnant und Flugzeugbeobach⸗ ter, der an der Somme in deutſche Hände fiel, wur⸗ den einige von ſeinem Vater, einem bei der Kommiſſion Militaire de gare in Vitry le Francois dienſttuenden Oberſtleutnaut, geſchriebenen Briefe gefunden, aus denen die nachſtehenden Auszüge in wörtlicher Ueberſetzung intereſſieren dürften: „23. 7. 18. Die Boches haben große Artillerie- maſſen nach der Somme geſchickt, wo dieſe Schweine wie Grind kleben. Es ſieht mir gar nicht ſo aus, als ob die tapferen Engländer es fertig bringen könn⸗ ten, ſie ernſtlich rauszuſchmeifen. Wird es in den nächſten Tagen beſſer gehen? Ich weiß es nicht, aber ich habe die Empfindung, als ob man auch diesmal auf zu gedrängter Angriffsfront vorrückte. Sie müßte ausgedehnter ſein, von Soiſſons bis zum Meere. Wo bleibt da die neue, geiſtreiche Idee unſeres großen Ge⸗ neralſtabes? Die verdammten Engländer bringen es in Thiepval zu nichts, und haben bis zum heu iar Tage die Front nicht ernſtlich erſchüttern können We und —— — Schloß Lorriand. Roman von Matthias Blank. 19. Fortſetzung. Unberechtigter Nachdruck verboten. Die beiden ſahen ſich an; die Blikke kreuzten ſich, als ſchlügen ſich die Klingen zweier Gegner. Manfred von Haſſen grüßte militäriſch: „Ich habe den Namen nicht vergeſſen.“ „Haben Sie hier eine Meldung zu machen?“ Dieſe Frage war die Antwort von Raoul de Melandre. N „Ich habe hier auf dem Schloſſe für den Stab Quartiere zu belegen. Sind noch Feinde verſteckt?“ „Nein! Alle ſind geflohen!“ „Darf ich dann erſuchen, mir die Räumlichkeiten zu zeigen, die eventuell dem Stabe zur Verfügung ſtehe. können?“ „Ich werde Sie ſelbſt führen.“ Der Offizier grüßte militäriſch gegen Helene de Me⸗ andre und Marta Rothenau, dann folgte er mit ſeinen Soldaten dem voranſchreitenden Raoul de Melandre. Das Geſpenſt! 5 Nur daran dachte in dieſem Augenblicke Marta Rothenau. Die wenigen gehörten Worte, die raſchen, ſich kreuzenden Blicke, und dann Marta Rothenaus Er⸗ innerung, was ſie einmal in der Bibliothek des Schlof⸗ ſes erlauſcht hatte, die anfängliche herzliche Begrüßung des Reiteroffiziers, dann deſſen kühle Förmlichkeit lie⸗ ßen ahnen, daß jener Schatten wieder um ſo ſtärker wirken würde, den ſie zwiſchen Raoul und Helene de Melandre ſchon einmal gefühlt hatte. Das Geſpenſt in der Ebe zwiſchen den beiden ſchien mit dem Erſcheinen von Manfred von Haſſen erſt wieder aufzuleben. Wer war Manfred von Haſſen? Warum halte Marta Rothenau ſchon in den ſich begegnenden Blicken der beiden Männer die Gegnerſchaft erkannt? Warum waren ſie ſich Feinde? Warum dieſe gegen⸗ ſeitige Kälte, wenn ſie ſich doch ſchon einmal im Leben begegnet waren? e ee e ee Helene de Melandre hätte die Fragen beantworten können.„ Aber Marta Rothenau fragte nicht; ſie ſah nur die Freundin an, ob dieſe immer noch ſchweigen würde. Und mit einer etwas müde klingenden Stimme er⸗ klärte Helene de Melandre, als wäre ſie gefragt worden: „Herr von Haſſen war ein häufiger Gaſt im Hauſe meines Vaters zu Aachen. Dort war er auch Raoul einmal begegnet.“ 8 Mehr wußte ſie nicht zu ſagen, und doch hätte Marta gerne mehr vernommen. Was lag da in der Vergangenheit? Marta Rothenau hätte doch ſo gerne der Freun in das Glück gegönnt! 4 9. Kapitel. Das war ein großes Siegen geweſen, zwiſchen Cha⸗ teau Salins, Dieuze und Saarburg. 5 Unter der Führung des Kronprinzen Rupprecht von Bayern war dieſer Erfolg deutſcher Waffen errungen worden. Die deutſchen Truppen waren vor den Franzoſen mit mühſam verhaltenem Ingrimm zurückgegangen; aber der Gehorſam war in den Soldaten ſtärker als die An⸗ griffsluſt; der einzelne Mann hatte nicht gewußt, wa⸗ rum und wohin, er hatte gehorcht, weil der Befehl es verlangte. a Jeder einzelne, der bei dem Rückmarſche die Fauſt geballt hatte, hatte wiederum aufgeatmet, als endlich Stellung genommen worden war. Dann aber waren die denkwürdigen, unvergeßlichen Auguſttage gekommen. Auf einer langgeſtreckten Front von faſt fünfzig Kilo⸗ meter war der Kampf eröffnet worden; der Generalſtabs⸗ plan hatte die Franzoſen in die Poſition gelockt, die für die beabſichtigte Schlacht vorbeſtimmt geweſen war. Dann waren die Angriffe gegen die franzöſiſchen Linien eingeſetzt worden. 5 i Mit ſolcher Wucht waren manche der Truppen ge⸗ ſtürmt, daß die feindlichen Reihen überrannt worden waren. f Die deutſche Artillerie war in dieſen Grenzgebieten auf jede Entfernung eingeſchoſſen. Und als auch noch die ſchwere Artillerie eingegriffen hatte, die von den Fran⸗ zoſen für den Feldkrieg gar nicht vorgeſehen worden war, da lockerten ſich bald die gewaltigen, nach Deutſchland hereingeworfenen Menſchenmaſſen. Die Bayern erſtürmten Saarburg und machten bei den erbitterten Nahkämpfen, bei denen ſie wiederum den Ehrennamen„les lions de Baviere“(Die Löwen von Bayern) gewannen, große Maſſen von Gefangenen. 5 norddeutſchen Regimenter brachen bei Chateau Salins. e Das mehrtägige Ringen aber brachte einen ſo voll⸗ kommenen Sieg, daß die franzöſiſchen Heere auf allen nur begehbaren Wegen zur Grenze zurückfluteten. Und die bedachtſame Führung dieſer Schlacht hakte dabei auch nicht vergeſſen, den Sieg erſt zu einem voll⸗ kommenen zu machen. Die geſamte Kavallerie war in Reſerve geſtanden, um dem Feinde dann ſofort nachzuſetzen. Ungeduldig hatte ſie gewartet, während die Kanonen die Schlachtenmuſik beherrſchten, während die ehernen Rohre brüllten und Tod und Verderben ſpien. Dazwi⸗ ſchen erklang das Ziſche nund das Pfauchen explodie⸗ render Schrapnells, das Knattern der Gewehre und das ſchrille Tacktacktack der Maſchinengewehre. Zu dieſen Re⸗ ſerven drang dann noch das donnernde Hurra, mit dem die Deutſchen ſtürmten. Mehrere Regimenter aber hatten das deutſche Lied geſungen:„Deutſchland, Deutſchland über alles“, wäh⸗ rend ſie in Sturmausrüſtung gegen die Reihen der Feinde rannten. 0 Endlich! „ (Fortſetzung folgt.) 8 g 3 05 dann? Wird man weiter nördlich feſt zupacken oder in unſerer Gegend, und hat man die erforderlichen Kräfte dazu? Es wäre dann wieder an uns, die Suppe aus⸗ zulöffeln, und die Engländer würden derweilen ſich mit Cricketsſpielen amüſieren. Wenn doch nur die Boches am Hunger verreckten, dann wäre mehr Ausſicht auf Erfolg, als Soldaten ſind ſie halt doch die ſtärkſten, und die Ruſſen kommen auch nicht mehr vorwärts, weder bei Kowel noch bei Baranowitſcht noch bei Riga. Ich kann halt immer noch nicht glauben, dafl wir vor dem groͤſſen erhofften Erfolg ſtehen. Mag ſein, daß er plößlich kommt, wenn ſie ſchlapp werden, immer vor⸗ ausgeſetzt, daß ſie eher ſchlapp werden als wir.“— „24. 7. 75. Die Engfänder werden durch den ſchreck⸗ lichen Boche in ehre Steltungen feſtgeſpießt, und s Relft keider augenblicklich ganz und gar nicht ſo aus, als ob man vorwarks kame. Ich fürchte ehr, dieſen Winter meinen neuen Mantel in Frankreich tragen zu müſſen, ein Gedanke, der mir ſehr zuwider iſt! Ich hoffte immer noch Trier oder Köln oder Aachen zu ſehen! Ja Kuchen! Ich fürchte ſehr, daß ich nicht vor dem Winter 17 oder 18 in Trier ſein werde. Dort will ich mir dann für billiges Geld die ſeltenſten Pelze kaufen, einen aus dem Muff einer Erzherzogin hergeſtell⸗ ten Umhang, einen aus Geheimrätinnenhaut gefertigten Leibriemen, und ein Suſpenſorium aus Bayriſcher Prin⸗ renbeußt Aber bis dahin?— Gott, iſt das lang⸗ eilig!——“ Dieſer Brief läßt geradezu in erſchreckender Weiſe die innere Verrohung des franzöſiſchen Offizierkorps ſelbſt in den höheren Dienſtgraden erkennen. Das iſt kein Scherz mehr, ſondern Roheit und Gemeinheit, die den ganzen geiſtigen und ſittlichen Tiefſtand ſelbſt der höheren Geſellſchaftskreiſe in Frankreich an den Tag legt. Hier zeigt ſich die Frucht, der durch amtliche Kundgebungen und ſyſtematiſche Verleumdungen der Preſſe betriebenen Verhetzung der öffentlichen Meinung Frankreichs gegen Deutſchland. So ſehen in Wahr⸗ heit die Kulturträger jener Nation aus, die von jeher für ſich in Anſpruch nimmt, an der Spitze der Zivili⸗ ſation zu marſchieren. Baden. Heidelberg, 21. Aug.(Jubiläum der Neddr-Wampfſchiffahrt Als im Sommer 1816 ein engliſches Dampfſciffboot zum erſtenmal Köln be⸗ ſuchte, erwachte auch bei den Heilbronnern die Luſt, ein Dampfboot auf dem Neckar zu beſitzen. Kaufmann Lud⸗ wig Bruckmann in Heilbronn ließ alsbald eine Dampf⸗ maſchine bauen und ſetzte ſie auf ein Boot. Die Ma⸗ ſchine blieb aber zu ſchwach. Der Gedanke, die Dampf⸗ ſchiffahrt auch auf kleineren Flüſſen einzuführen, kam aber von da an nicht mehr zur Ruhe. Auf der Loire lernte, wie in der„Süddeutſchen Zeitung“ erzählt wird, der Heilbronner Bürger und Kaufmann Chriſtoph Reuß im Jahre 1840 die kleinen Flußdampfer kennen und gab die Anregung zur Auſchaffung eines ſolchen. Am 9. Dezember 1841— alſo vor 75 Jahren— wurde das erſte in Nantes gebaute Dampfboot mit 20 Pferdekräfſten und einem Tiefgang von 75 Zentimeter bei einer Be⸗ laſtung von 7000 Kilogramm für 80 000 Franken von der im Jahre 1841 gegründeten Heilbronner Aktienge⸗ ellſchaft„Neckardampfſchiffahrt“ übernommen. Schon im März 1842 traf ein zweites Boot ein. Jeden Tag ging eines dieſer Boote von Heilbronn abwärts nach Mann⸗ heim in 8—9½ Stunden und das andere aufwärts von Heidelberg nach Heilbronn in 12—13½ Stunden, je mit Aufenthalt unterwegs. Die Dampfboote fuhren bis 1854 mit ſteigendem Verkehr, von da ab machte die in dieſem Jahr eröffnete Eiſenbahn von Bietigheim nach Bruchſal eine ſehr nachteilige Konkurren s. Heidelberg, 21. Aug. Die Hauptverſamm⸗ lung des Zentralverbandes Deutſcher Galanterie⸗, Luxus⸗ und Lederwarengeſchäfte E. V., Sitz Frankfurt a. M., die hier ſtattfand, beſchäftigte ſich u. a. mit den Schä⸗ digun en des Detailhandels durch die Fabrikniederlagen. Sie beauftragte den Vorſtand, energlſche Schritte zur Wahrnehmung der Intereſſen ſeiner Mitglieder gegen⸗ über dieſen Schädigungen zu unternehmen und die Streit⸗ fragen fer gerichtlichen Austragung zu bringen. Sie nahm ferner Stellung zu den Uebergriffen einzelner Fabrikantenverbände gegenüber dem Detailhandel be⸗ ſonders gegen die von dieſen neuerdings eingeführten Verkaufsbedingungen. f e e (J Eberbach, 21. Aug. Die Ehefrau Sch., deren Mann ſchon ſeit mehr als Jahresfriſt im Felde ſteht und die ſchon ein Häuflein Kinder ihr Eigentum nennt, hat vor einigen Tagen abermals einem Kinde das Leben ge⸗ ſchenkt. Um ihrem Mann, der auf Urlaub kommen ſollte, die Folgen ihres ſträflichen Verkehrs zu verbergen, kam die Frau auf den Plan, das Kind zu töten. Sie führte dieſe Tat auch aus, indem ſie die kleine Leiche im Keller verſteckte. Die Polizei bekam aber, laut Heidelberger 1 Wind von der Sache. Die unnatürliche Mutter wurde ver⸗ hafte. Schwetzingen, 21. Aug. Die 0 Tochter einer hier wohnhaften Familie machte aus Gram über ein ſchweres Ohrenleiden ihrem Leben durch Erſchießen ein Ende. Vater und Bruder des e ſtehen im Felde. CCCCVVVVVVVVVVCVTTTT 5 Graben, 21. Aug. Durch Blitzſchlag wurde die Scheune des Landwirts Wenz eingeäſchert.. Sulzfeld, 21. Aug. Der 66 Jahre alte Straßen⸗ wärter Jakob Müller ſtürzte beim Heuabladen in die Tenne und ſtarb an dem dabei erlittenen Schädelbruch. O Vaden⸗Baden, 21. Aug. Der Badiſch⸗Pfälzi⸗ ſche Kaufmänniſche Verein hält am kommenden Sonn⸗ tag hier eine Kriegstagung ab, bei der die Grundzüge einer Stellenloſen⸗Unterſtüßungskaſſe für Kaufleute in⸗ nerhalb des Deutſchen Verbandes Kaufmänniſcher Vereine beſprochen 1 F — Landſturmpflicht. Wie von zuſtäubiger Seite mitgeteilt wird, iſt eine Verlängerung der Landſturm⸗ pflicht nicht beabſichtigt, wenn die Verhältniſſe ſich nicht von Grund verändern ſollten. Im Gegenteil o die Mili⸗ tärverwlatung beſtrebt, die eingezogenen Landſturmpflich⸗ ten Jahrgängen nach Möglichkeit ihrem tigen der älteſt N Zivilberuf wieder zu geben. ihren Antrag Süßſtoff zur Weiterverteilung an die Haus⸗ haltungen und Gaſtwirtſchaften von der Reichszuckerſtelle überwieſen und zwar in H(Haushaltungs⸗)Packungen mit 1½ Gramm Süßſtoff im Süßwert von 1¼0 Pfund Zucker zum Preiſe von 25 Pfennig, und in G(Gaſthaus⸗) Packungen mit 500 Stück= 7½ Pfund Zucker Süßwert zum Preiſe von 1.85 Mark.— Wir möchten indeſſen dringend raten, im Verbrauch des Süßſtoffs, der bekannt⸗ lich aus Steinkohlenteer hergeſtellt wird, recht vorſichtig zu ſein. Kinder ſollten jedenfalls womöglich nach wie vor ihren Zucker bekommen. g 7 8 — KEauerkraut darf nach einer Beſtimmung der Kriegsgeſellſchaft bis zum 1. September noch ohne deren Genehmigung im Einzelfalle geliefert werden, ſo daß keine Stockung im Handel eintritt. Bis zum 1. September werden die Preiſe und die näheren Bedingungen für den ſpäteren Abſatz von Sauerkraut feſtgeſetzt werden. 5 755 K-*— Vermiſchles. Ein neuer Heldentenor. wurde dieſer Tage entdeckt. In der Heeresgruppe des als Literarhiſtoriker wohlbekannten Mainzer Majors Jean Ledrois kämpfte bei den Argonnenkämpfen auch der anfangs der Zan 2 ſtehende Mainzer Volksſchullehrer Kunz Haub. Bei einer ung e front erregte der junge Lehrer durch ſeine geſanglichen Vorträge die Aufmerkſamtzeit eines hohen Offiziers. Der damals an der Weſtfront weilende Großherzog von Heſſen intereſſierte ſich für ihn und ließ Haub in der Akademie zu München prüfen. Da das Münchener Gutachten glänzend ausfiel, wurde der junge Mann vom Militär beurlaubt und wird jetzt auf des Großherzogs Koſten an der Darmſtädter Hofbühne ausgebildet. Ein Zentner Brotkarten geſtohlen. Die Berliner Kriminal⸗ polizei überraschte drei ſchon ſeit langer Zeit geſuchte Einbrecher, als ſie gerade im Begriff waren, ihre Beute zu teilen. Die Diebe hatten in der Nacht vorher der Brotkommiſſion in der Ackerſtraße einen Beſuch abgeſtattet und etwa 10 000 Brotkarten geſtohlen. Ihre Beute, die ein Gewicht von einem Zentner hatte, ſchleppten ſie in Ruckſäcken nach einer Schlafſtelle in der Stein⸗ ſtraße. Dort wurden alle drei verhaftet. Gegen die Schundliteratur. Der Gouverneur der Feſtung Köln hat laut„Köln. Ztg.“ eine Bekanntmachung erlaſſen, durch die jede gewerbsmäßige Verbreitung von Schundliteratur unter Androhung ſchwerer Strafen verboten wird. Die Kriegsverluſte an Handelsſchifſen. Das Pariſer Bureau Veritas berechnet die Verluſte an verſenkten oder beſchlagnahm⸗ ten Handelsſchiffen bis 30. April 1916 insgeſamt auf 1475 Schiffe mit 3 324725 Tonnen. Davon entfallen auf den Vier⸗ verband 769 Schiffe mit 1730 573 Tonnen; England hat 7 Prozent ſeiner Geſamttonngge eingebüßt, nämlich 543 Damp⸗ fer mit 1 422 353 Tonnen und 98 Segelſchiſſe mit 26 346 Tonnen. Deutſchland und ſeine Verbündeten hätten 526 Schiffe mit 1 326 625 Tonnen verloren, wovon 441 Sale mit 1 106 457 Ton⸗ nen auf Deutſchland aller fallen. In dieſer Zahl ſind aber alle unter andere Siaggen äüäbergegangenen deutſchen Schiffe mit einem Gejamtinhalt von über 795 000 Tonnen mitgerechnet. 33 deutſche Schiffe mit 162 750 Tonnen ſind durch Kauf an Ame⸗ rika übergegangen, 126 deutſche Dampfer mit 490032 Tonnen von England beſchlagnahmt, 63 Dampfer mit rund 120 000 Tonnen von Frankreich, Jaßan ind Rußland mit 1 5 gelegt. Nor⸗ wegen, die Niederlande und die Türkei haben acht eutſche Schiffe mit 20 000 Tonnen Inhalt gekauft. Dazu kommen die von Portu⸗ gal beſchlagnahmten Dampfer. Selbſtverſtändlich können alle dieſe rund 800 600 Tonnen umfaſſenden gegenwärtig der deutſchen Handelsmarine entzogenen Schiffe nicht als deuͤtſche Verluſte im Seekrieg gebucht werden. Seidenraupenzucht in Mähren. Durch die 1 im Gebiet von Görz und Gradisba iſt die dort betriebene Seidenraupen⸗ ucht heimatlos geworden und man hat 12 ſie in Mähren eimiſch zu machen. In der Zeit vom 12. Mai bis 15. Juli ind in den Landwietſchaftsſchulen in Nikolsburg und Pohrlitz erſuche zur Anzucht des Seidenſpinners gemacht worden, die, wie es heißt, vollauf gelungen ſind. Die Eier zu dieſem Ver⸗ uche wurden von dem ungariſchen Seidenbauinſpektorat Szek⸗ zard bezogen und von ſachlich geſchulten Seidenraupenzüchtern aus der Görer Gegend die Zuch'räume eingerichtet, das Futter beſchafft und bearbeitet, die ausgekrochenen Seidenſpinner ge⸗ wartet, die Kokons geerntet, getrocknet, verleſen und verpackt. Nunmehr wird das Produkt verſgonnen und dann die Seide analyſiert werden. das den Erg bniſſen des erſten Verſuches laubt man ſchließen zu können, daß die Seidenraupenzucht n Mähren eine Zuhünft hat, wenn es auch gelingt, das nötige Futter zu beſchaffen. Man denkt dabei, wie es ſcheint, ausſchließlich an den Anbau des Maulbeerbaumes. Von der Nachahmung der in Deutſchland bereits erprobten Verwendung der Schwarzwwtdel als Jutterpflanze für den Seidenſpinner verlautet vorläuſig nichts. Die Verwüſtung des Krieges. Die jüngſte Nummer vom The Americans, einer Monatszeitſchrift, die von der National Eity⸗Bank in Newyork herausgegeben wird, enthält eine inter⸗ eſſante Studie über die Wiederherſtellungskoſten der in Europa durch den Krieg verwüſtete Strecken. Als Grundlage für ſeine Berechnungen benutzt der Verfaſſer die ſtatiſtiſchen Zahlen über die Induſtrien, die in Belgien, Nordfrankreich uſw. beſtan⸗ den, die Länge des Eiſenbahnnetzes, die Größe des Viehbeſtan⸗ des uſw. Ausgehend von den Preiſen, wie ſie heute in Amerika elten, berechnet der Verfaſſer den Wert der in der belgiſchen nduſtrie gebrauchten Maſchinen, einſchließlich der Perg baun duſtrie, auf 900 Millionen Dollar, den Wert der vorhandenen Grundſtoffe, der Halbfabrikate und fertigen Produkte auf 900 Millionen Dollar. Den Wert der Gebäude berechnet er auf 140 Millionen Dollar. Für Frankreich gibt er 600 Millionen Dollar für das beſetzte Gebiet an. Die Vorräte in Antwerpen und anderen Plätzen hätten einen Wert von 60 Millionen; der Betrag, en wird, beträgt 225 Millionen Dollar. Dies ergibt u eee von 2825 Millionen Dollar. Der in Polen ind Galizien angerichtete Schaden wird auf 600 Millionen Dollar lleſchätzt. In dieſen Zahlen ſind keine Koſten für die Wieder⸗ herſtellung von Wohnungen, öffentlichen Gebäuden, Wegen, Brük⸗ 255 1 1 Alles zuſammengerechnet, kommt der Schrei⸗ ee Wohnungen, Viehbeſtand uſw. nölig ſind. 2 5 ä Batockt hilf! Von einem ehemaligen Konſervenfabrikanten wird der München⸗Augsburger Abendzeitung geſchrieben: Zu Friedenszeiten gehörten Büchſenbohnen zu den häufigſten Nah⸗ rungsmitteln, ſelbſt auf dem Tiſch des beſcheidenſten Arbeiters. Zu 25 bis 30 Pfennigen war die Kilodoſe erhältlich. Heute iſt dieſes ſchmack⸗ und nahrhafte Gericht nur auf dem Tiſche der Reichen anzutreffen, denn ihr Preis iſt auf 80 Pfg. bis 1 Marb geſtiegen. Ueber das„warum“ gibt uns der Abſchluß der Konſervenfabrik Joh. Braun A.⸗G., Pfeddersheim bei Worms d. Rh. Aufſchluß. 1913 verdiente dieſe Geſellſchaft nur 5 Proz., 1914 bereits 10 Proz., 1915 25 Proz. Dividende. Ferner, um nicht 35 Prozent Dividende zu verteilen, ſchenkt ſie ihren Aktionären 100 000 Mark als Aktien. Außer dem Reingewinn von 637 000 Mark auf 1 Million Aktienkapital(das Doppelte wie das Jahr vorher) ſchwillt das Gläubigerkonto von 185 000 Mark auf 969 000 Mark leinſchließlich der Kriegsgewinnſteuer), das heißt, verdient wurden weitere 784000 Mark, die in obigem Reingewinn von 637000 Mark nicht enthalten ſind; daß das echte Gläubigerkonto gewachſen wäre, iſt nicht anzunehmen, denn das Guthaben bei Banken und dergl.(bar, Wechſeln und Effek⸗ ten) iſt um rund 1,6 Millionen geſtiegen; zum Jahlen von Lie⸗ feranten waren demnach fünfmal mehr Mittel zur Hand als das Jahr vorher, Glatt verdient wurden, alſo 637000 und 784000 leich 1421000 Mark, alſo faſt eineinhalb Millionen auf eine illion Aktienkapital, d. h. 150 Prozent. Warum eine Büchſe Bohnen jetzt das Dreifache koſtet, wie vor dem Kriege, kommt eben daher, daß die Fabrik ſtatt 5 Prozent das rund Dreißig⸗ 180 verdient hat. Nun hat die Behörde die Höchſtgrenze für Nutzen an Lebensmitteln auf 20 1 feſtgelegt— Brutto, ſo daß dem kleinen Krämer nur einige Prozent zum Leben bleiben. — Sacharin. An Kommunalverbände wird auf ſtlichen Veranſtaltung an der Weſt⸗ der für die Wiederherſtellung der Eiſenbahnen die großen Jabriken hingegen ſchlagen ungeahndet ſo viel zu, daß am Ende des Jahres ihr Kapital ſich mit 150 Prozent ver⸗ zinſt. Auch Kriegsgewinnſteuer hilft nicht, denn die wird einfach ebenfalls draufgeſchlagen. 8 5 1 2 5 5 8 5— Eine eungliſche. Die eigenartigen Auffaſſungen, die bei der engliſchen Heeres⸗ und Marineverwaltung über den Charakter der Kriegführung beſtehen, werden ſehr treffend beleuchtet durch die Prämien, die von engliſcher Seite für die Gefangennahme von Soldaten und die Erßheutung von Material ausgeſetzt werden. Es iſt eine förmliche„Preisliſte“, die in der engliſchen Armee und Marine beſteht. Danach wird bezahlt für die Erbeutung eines leichten Feldgeſchützes 5 Pfund Ster⸗ ling, für ein ſchweres Feldgeſchütz 20 Pfund, für ein Belage⸗ cungsgeſchütz 50 Pfund, für eine Fahne 100 Hileche für eine kaiſerliche Standerte 950 Pfund Sterling. Aehnliche„Preiſe“ gelten auch für die Gefangenen. Für einen einfachen Soldaten und Unteroffizier werden 2 Pfund Sterling gezahlt, für einen Subalteroſſizier 25 Pfund, für einen Hauptmann 50 Pfund, für einen Stabsoffizier 100 Pfund, für einen Seneral 150 Pfund, für einen kommandierenden General 250 Pfund Ster⸗ ling. Am höchſten in ſtehen naturgemäß die preußiſchen Prinzen, für die nahme eines ſolchen werden 500 Pfund verſprochen, für einen bayeriſchen, ſächſiſchen oder würt⸗ tembergiſchen Prinzen ſind 300 Pfund ausgeſetzt, und für andere Prinzen 250 Pfund Sterling.. Engliſcher Zynismus. Moritz Barres, der füngſt eine Vor⸗ kragsreiſe nach England gema und dabei auch Woolwich be⸗ ſucht hat, erzählt im de Paris“: Der Direktor des Woolwicher Arſenals zeigte mir ſeine erſtklaſſige Werkſtattein⸗ richtung. Plötzlich bleibt er vor einer ganz außerordentlich enialen Maſchine ſtehen und erzählt mit unbeſchreiblichem Be⸗ D„Das hier iſt eine Boche⸗Maſchine. Man hat ſie noch eben vor Kriegsausbruch erſtanden, aber natürlich nicht be⸗ zahlt. Und ſchauen Sie um ſich: ſie hat inzwiſchen hier Junge regt. Wirtlich war die Werkſtätte voll lenger Reihen erſelben Mia chine. Eingesandt! Für die unter dieſer Rubrik ſtehenden Notitz übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Ein misstand der unbedingt beseitigt werden sollte! Im voraus muß ich zugeben, daß die Gemeindeverwaltung hier bezw. einzelne Beamten mit der Beſchaffung von Lebensmitteln z. Zt. ſehr in Anſpruch genommen ſind. Zugleich muß ich aber auch anführen, daß es ſich hier um einen Artikel handelt, der zur Aufziehung bezw. Ernährung der Kinder unumgänglich notwendig iſt und das wäre hier in dieſem Falle die Milch. Ich glaube nicht, daß obige Herren davon Kenntnis haben wie es der minderbemittelten Berölkerung hier bei der Beſchaffung von Milch geht. Hätten dieſe Herren davon Kenntnis, ſo nehme ich an, daß ſie dafür eintreten würden. Was nützt hier in Seckenheim die Maſſenerzeugung von Milch, wenn ſchließlich der Landwirt nicht mit herausrückt und der arme Teufel für ſein ſauer verdientes Geld und für ſeine be⸗ dürftigen Kinder keine ſolche erhalten kann. Sache der Gemeindeverwaltung wäre es hier energiſch einzu⸗ ſchreiten und event. eine Milchzentrale einzuführen, ähn⸗ lich wie die der Stadt Mannheim. Hoffentlich tragen dieſe Zeilen dazu bei beſſere Zuſtände inbezug auf Bezug von Milch hier herbeizuführen. I lade Senannhnachungen. 8 Fleiſchverſorgung. Es erhalten morgen Mittwoch den 23. ds. Mts. von Nachm. 5 Uhr ab beßimmt die Inhaber nachverzeich⸗ neter Nummern der bräunen Fleischkartenumschlägen gegen Vorzeigung derselben ihre feſtgeſetzte Menge Fleiſch: 1. Hei Herrn Metzger Gropp, hier Hildaſtraße 43; die Nummern 1471 bis 1800 2. Sei Herrn Metzger Gruber hier Lriedrichſtr. 28; die Nummern 1801 bis 2110 und No. 1 bis 300 3. Fei Herrn Wetzger Hartmann, hier Hauplſtraße 155; die Nummern 301 bis 710 Die Bewohner der Hochſtätt und zwar jeder Inhaber der braunen Fleiſchkarte erhält bei Herrn Metzger Schertel dorten ſeine Menge Mittwoch Vormittag von 8 bis 12 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der angegekenen Rummern erhält ihre Menge, ob die Abholung Mittags oder abends erfolgt. Seckenheim, den 22. Auguſt 1916. Bürgeemeiſteramt: Feltverteilung. Fett wird verteilt morgen N Mittwoch, den 23. ds. Mis. Vorm. von 11 bis 12 fahr im Rathausſaal. Es erhalten je ein halbes Pfund gegen Vorfeigung der braunen Kleiſchkarte b die Nummern 1576 bis 2000. Preis 1.20 Mk. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Nicht abgeholte Mengen ſind zu Gunſten anderer verfallen. a Seckenheim, den 22. Auguſt 1916. Bürgermeisteramt: Volz. Koch. Koch. Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitgieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaftl. Beſtellung in Winterſaatgetreide ebenſo Saatsreps find ſofort aufzugeben, da ſpätere Beſtellungen der Schwie⸗ rigkeiten wegen nicht berückſichtigt werden können. Nußfkohlen können nur in Miſchungen von Briketts und Koks bezogen werden. Anmeldungen wollen ſofort gemacht werden. Fettſchrot können bezogen werden. Tſcposſtaften. bei Sorg Elmmermann N 2 5 Aufrufdes Landſturms und zwar der vom 1. April 1899 bis einſwꝛließ⸗ lich 30. Juni 1909 gebsrenen pflichtigen. Aufgrund der Anordnung des ſtellvertretenden General⸗ kommandos 14. Armeekorps haben ſich die in der Zeit vom 1. April 1899 bis einſchließlich 30. Juni 1899 geborenen Pflichtigen zur Landſturmrolle anzumelden. Die Anmeldung hat in der Zeit vom 28., 29. und 30. Anguſt 1916 zu erfolgen und wird feweils von vormittags 9 bis 12 Ahr und nachmittags von 2 his 5 Ahr entgegengenommen und zwar: a. für die in der Stadt Mannheim wohnenden Pflichtigen beim ſtädtiſchen Militärbüro„E 5. 16. II. Stock“; b. für die in den Vororten wohnenden Pflichtigen bei den Gemeindeſekretariaten; c. für die in den Landgemeinden wohnen⸗ den Pflichtigen bei den Bürgermeiſter⸗ ämtern. Geburtsſcheine, Familienſtammbuch, Arbeitsbuch, In⸗ validenkarte oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubringen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle während der vorgeſchriebenen Friſt nicht bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu gewärtigen. Mannheim, den 17. Auguſt 1916. Der Zivilvorſitzende der Erſaßkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis unter dem Anfügen, daß die Anmeldungen auf Zimmer No. 7 entgegen genommen werden. Seckenheim, den 19. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt Volz. Submiſſion. Die Gemeinde Seckenheim vergibt im Wege der Sub⸗ miſſtion die Lieferung von 6 Kück ovalen Sinkkaſten und 6 Stück runden Sinkkaſten. Muſter können im Waſſerturm dahier angeſehen werden. Angebote ſind mit der Aufſchrift„Sinkkaſtenlieferung“ verſehen bis ſpäteſtens 29. Auguſt 1916 Mittags 12 Uhr auf dem Rathaus abzugeben. Seckenheim, den 10. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Den Verkehr mit Heu betr. Nachdem die für die Heeresverwaltung aufgegebenen Heulieferungen beendigt ſind und neue vorerſt nicht in Ausſicht ſtehen, ſind etwaige Aus fuhrverbote für Heu ſofort aufzuheben. In Geltung bleibt das Ausfuhrverbot des Kgl. ſtellvertretenden Generalkommandos hinſichtlich der Ausfuhr aus dem Großherzogtum. Mannheim, den 14. Auguſt 1916. Groth. Sezirksamt Abt. 1. gez. Büchelin. Koch. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 16. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Frauenverein Seckenhei Abt.: Kriegshilfe(Rotes Kreuz). Gemüſeſammelſtelle. 1. Es dürfen an uns Kartoffeln ſowie Gier als Liebesgaben abgeliefert werden. 2. Nur ſolche Liebesgaben genießen bahnireie Beförderung, die durch uns geſammelt und befördert werden! Hat jemand den Wunſch perlünlidt einem belfimmten Lazaraff eine Gabe zukommen zu laſſen, die als Frachtgut zu be⸗ fördern iſt, ſo hat er entweder die Frachtkoſten ſelbſt zu tragen, oder er kann uns die Sachen zur Beförderung übergeben unter Beifügung ſeines Namens auf einem be⸗ ſonderen Zettel, den er ſeiner Gabe beilegt. Dieſe aber iſt in letzterem Falle fertig verpackt an uns abzuliefern. Der geschäfts führende Beirat: Kunz. Für die Abteilung Trocknerei und Packerel ſuche ſch einen tüchtigen, zuverläſſigen Hulseher. 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