Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. Uerfolgung — Kriegschronik 1915—— 0 = SS S S e eec 24. Auguſt: Kämpfe in den Vogeſenn. LE Bei Geſechten öſtlich und ſüdlich von Kowno wurden 2600 Ruſſen gefangen. ü — Die Verfolgung der Ruſſen nähert ſich dem Bialowieſka⸗ Forts; 4500 Mann wurden gefangen. — Kämpfe an der küſtenländiſchen Front · — Der bulgariſch⸗kürkiſche Vertrag iſt abgeſchloſſen. — Aus Laurenco⸗Marques(Portugieſiſch⸗Afrika) kommt die Rachricht von einer unblutigen Revolution. FFFCTTTTbTPbTTTTTTT Der Welttrieg. R/ N b* 8 4 e ununterbrochen den ausgiebigſten Gebrauch machen. Ei⸗ nem ſolchen Geſchoßhagel gegenüber bedarf es ſchon deutſcher Manneszucht und deutſcher Nerven, um ſtand⸗ uhalten.— Vor Verdun die üblichen Teilangriffe N wurden.— Die Ruſſen hielten ge, rn inſolge ihrer erſchöpfenden Verluſte nolgedrungen Ruhe, was der Hin⸗ denburgſchen Umgruppierung zugute kommen dürfte. In en Karpathen, wo deutſche Truppen kämpfen, iſt der Feind wieder ein Stück zurückgedrängt worden. Die Mitteilungen der Berichterſtatter melden von den geradezu erſchreckenden Verluſten, die den Ruſſen bei den wei tägigen Kämpfen ſüdöſtlich Horozanka am Koropiec⸗ Bache Mitte Auguſt beigebracht wurden. Nach zwei An⸗ griffstagen zählte man vor den öſterreichiſchen Hinder⸗ niſſen über 5000 tote Ruſſen, die nachts allmählich von den k. und k. Truppen begraben werden mußten, da der Leichengeruch den Aufenthalt in den Gräben faſt unmöglich machte. Der öſterreichiſche Verluſt belief ſich an den beiden Kampftagen an Toten und Verwundeten zuſam⸗ men auf 80 Mann, trotzdem die Ruſſen mit ihrer Artil⸗ leriemunition eine geradezu wahnſinnige Verſchwendung trieben. Die Verluſte der Ruſſen ſind hauptſächlich auf das mörderiſche Sperrfeuer der k. und k. Artillerie zu⸗ a rückzuführen Der Feind war darauf derart erſchöpft, daß er die Angriffe einzuſtellen genötigt war. 8 DDVDer deutſch⸗bulgariſche Angriff auf dem Balkan gewinnt von Tag zu Tag größere Bedeutung. Der linke Flügel des Feindes iſt durch den Angriff gegen die ſerbiſche Donau⸗ und Deina⸗Diviſionen bereits zum Weichen ge⸗ bracht. Nun iſt aber auch im Zentrum den vereinigten Franzoſen und Engländern an der Struma von den Bulgaren eine ernſte Niederlage beigebracht und der Feind zu ſchleunigem Rückzug gezwungen worden. Nach einer italieniſchen Meldung ſollen bulgariſche Abteilungen be⸗ reits bis Kavalla(auf neugriechiſchem Boden) gegen das ägäiſche Meer hin vorgedrungen ſein, wodurch der vechte Flügel der Alliierten, der bisher von engliſchen Trup⸗ pen gebildet wurde, bedroht wird. Es iſt poſſierlich, wie der heutige franzöſiſche Bericht ſich um die Niederlage an der Struma herumlügt. Es iſt aber auch zu fatal, wenn einem Heer von angeblich fünfmalhunderttauſend Mann, beſtehend aus Franzoſen, Eugländern, Ruſſen, Italienern, Serben mit ſamt der ganzen reichhaltigen Muſterkarte von Hilfsvölkern aller Hautfarben, es paſ⸗ ſieren ſoll, daß es von einem Zwerg, wie dem Bul⸗ garen, in die Pfanne gehauen wird. ö 3 8 NN 2 2 2* Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. We. Paris, 23. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern n Nördlich der Somme dauert die Tätigkeit der Artillerie an einem großen Teil der Front an. Die Fran⸗ zoſen machten in der Nähe von Clery einige FJortſchritte und er⸗ beuteten zwei neue Geſchütze Kaliber 7,7 Zentimeter in dem zwi⸗ 1* chen Gulllemont und Maurepas eroberten Wäldchen. Südlich der 3 omme geſtatteten Einzelunternehmungen der Franzoſen,. lien Beſitz von Grabenſtücken ſüdweſtlich von Eſtrees und öſt⸗ ich von Soyecourt zu ſetzen. Einer franzöſiſchen Abteilung glückte ein Handſtreich auf Schützengräben am Plateau von ingre(nordöſtlich non Soiſſons) 5 3 5 Luftkrieg: Am 21. Auguſt brachte ein franzöſiſcher Flie⸗ 5 bei Tage einen Albatros bei Languevoiſin zum Abſturz. ler deutſche Doppeldecker wurden von ihren franzöſiſchen Geg⸗ 5 ſüdöſtlich von Nesles niedergekämpft. In der Nacht vom Auauſt hat ein franzöſiſches Flugzeuggeſchwader 79 Ge⸗ ieee FCC 75!!!.õͤõͥͤͥũ Nr. 123. Seckenh eee 8. eee eee er Franzoſen bei Fleury, die aber mühelos abgewieſen Hmtsplaff der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ieshgim, Neckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. der Serben macht ſchoſſe auf die Bahnhöfe und Bahnſtrecken von Tergnier und Noyon, die Bahnanlagen von Pont⸗l'⸗Eveque und den Bahn⸗ hof von Appilly abgeworfen. Es wurde heftige Brandwirkung beobachtet. Das Geſchwader iſt unverſehrt zurückgekehrt. 5 Abend: Artilleriekampf auf beiden füern der Somme in der Gegend von Clery. Ein Handſtreich, der uns nördlich von Maurepas glückte, ließ uns einige Gefangene machen. Wir ſchlu⸗ gen Handgrangatenangriffe auf eines unſerer Werke am Vaux⸗ und Chapitre⸗Wald zurün. ö i. Belgiſcher Bericht: heute Zerſtürungsfeuer in der Gegend von Steenſtraate und Dizmuiden aus. In den feindlichen Linien wurden heftige Ex⸗ plöſionen beobachtet. e 5 WDer engliſche Tagesbericht. WeTB. London, 22. Aug. Wir ſind an der Front von Pozieres eine halbe Meile vokgerückt, haben unſere Eroberungen im vorſpringenden Abſchnitt„Leipzig“ erweitert, unſere Stellun⸗ gen bis auf 1000 Yards von Thiepval vorgeſchoben und weitere 100 Gefangene gemacht. i e Zwiſchen Martinpuich und Bazentin gewannen wir weitere 100 Yards feindliche Schützengräben. Südlich von Guillemont führten wir eine erfolgreiche Unternehmung gegen die feindlichen Linien aus. e Der Krieg zur See. Der Zuſammenſtoß in der Nordſee. f Berlin, 23. Aug.(Amtlich.) Die britiſche Admi⸗ ralität hat die deutſche amtliche Meldung, daß ein engliſches Linienſchiff am 19. Auguſt durch eines un⸗ ſerer Unterſeeboote beſchädigt worden ſei, als unrichtig bezeichnet. Auf Grund der inzwiſchen eingegangenen Meldung des betreffenden Unterſeebootes wird folgen⸗ des bekannt gegeben: Das Unterſeeboot traf am 19. Auguſt in der Abenddämmerung einen aus Schlacht⸗ ſchiffen und Panzerkreuzern beſtehenden Teil der engli⸗ ſchen Flotte, der von einer größeren Zahl von kleinen Kreuzern und Zerſtörern umgeben war. Es gelang, auf die Schlachtſchiffe zu Schuß zu kommen. Das Unter⸗ ſeeboot fuhr hierbei halb überflutet. Auf dem Turm ſtanden drei Offiziere. Nach dem Auftreffen des Tor⸗ pedos erhob ſich am hinteren Schornſtein des letzten Linienſchiffes eine etwa 20 Meter breite und 40 Meter hohe Feuerſäule, in der der hintere Schornſtein weiß⸗ glühend erkennbar war und die etwa eine Minute ſtehen blieb. Gleichzeitig erfolgte ein heftiger Ausbruch von Keſſeldampf. Nach Verſchwinden der Feuererſcheinung war nur noch der Rumpf des Schiffes ohne Schorn⸗ ſtein und Maſt zu ſehen, während von den Nachbar⸗ ſchiffen noch der volle Umriß erkennbar war. Der Kommandant hatte den Eindruck, daß der Torpedo⸗ treffer— abgeſehen von einer ſchweren Verletzung der Keſſelanlagen— einen großen Oelbrand verurſacht hatte. Vorſtehendes iſt übereinſtimmend von den Offizieren des Unterſeebootes beobachtet worden. Danach iſt das engliſche Schlachtſchiff durch den Angriff des Unterſee⸗ bobtes zu mindeſt ſchwer beſchädigt worden. WTB. London, 23. Aug.(Reuter. Amtlich.) Die Admiralität gibt bekannt: Das Unterſeeboot E 23 iſt zus der Nordſee zurückgekehrt und berichtet, daß es am 19. Auguſt morgens auf ein deutſches Schlachtſchiff von der Naſſauklaſſe einen erfolgreichen Torpedoangriff ge⸗ nacht hat. Der Fommandant des Unterſeebootes berichtet, während das Schiff von 5 Zerſtörern in beſchädigtem Zuſtand zu dem Hafen zurückgeleitet wurde, habe er wieder angegriffen und mit einem zweiten Torpedo ge⸗ troffen. Er glaube, das Schiff ſei geſunken.— Es er⸗ übrigt ſich feſtzuſtellen, daß die bereits widerſprochene und heute wiederholte Berliner amtliche Meldung, wo⸗ nach am Samstag ein britiſcher Zerſtörer verſenkt und ein britiſches Schlachtſchiff zerſtört worden ſeien, lich unbegründet iſt.(Notiz: Die Meldung der briti⸗ ſchen Admiralität über Angriffe des engliſchen Unterſee⸗ bootes E 23 auf ein deutſches Linienſchiff der Naſſau⸗ klaſſe am 19, Auguſt iſt inſofern zutreffend, als S. M. S. Weſtfalen von dem Unterſeeboot bei ſeinem erſten Angriff getroffen, aber ſo leicht beſchädigt wurde, daß das Schiff gefechts⸗ und manövrierfähig geblieben iſt. Die Weſt⸗ falen wird in kürzeſter Zeit wieder voll verwendungsbereit ſein. Es iſt auch richtig, daß das feindliche Unterſeeboot nochmals auf das Schiff zu Schuß kam. Der Torpedo ging jedoch fehl.) 155 i 5 i WTB. Berlin, 23. Aug. Am 22. Auguſt wurde an der kurländiſchen Küſte ein ruſſiſches Torpedoboot durch eine Exploſion ſchwer beſchäd igt. 2 „ Amſterdam, 23. Aug. Der Schiffahrtsrat hat dahin entſchieden, daß der Poſtdampfer„Königin Wil⸗ helmine“ auf eine Mine gelaufen ſei. f ö WTB. Lulea, 23. Aug. Das Blatt Norskehsflam⸗ man meldet, daß der deutſche Dampfer Deſterro am 18. Auguſt von einem ruſſiſchen Unterſeeboot zwei Diſtanz⸗ minuten innerhalb der ſchwediſchen Hoheitsgewäſſer in der Nähe von Hudiksvall, wo er vor Anker lag, aufge⸗ bracht und nach Abö geführt wurde. gänz⸗ 8 8 ö 8 3 918. Die belgiſche Artillerie führte gelockt wurde, wurde buchſtäblich vernichtet. Inſertsionspreis.. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 14k. Jahrgang gule Fortschrille Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 23. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 23. Auguſt 19162 E Ruſſiſcher Kriegsſchaußlaß: Weſtlich von Moldava erſtürmten deutſche Truppen eine weitere In⸗ fanterieſtellung der Ane wobei ſie 200 Mann und 2 Maſchinengewehre einbrachten. Bei Zabie wurden ruſ⸗ ſiſche Vorſtößſe abgeſchlagen. Im Gebiete des Kukul ſtehendes Gefecht. Weiter nördlich bei geringerer Kampf⸗ tätigkeit und völlig unveränderter Lage keine beſonderen Ereigniſſe. 15 e i Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 23. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 23. Auguſt 1916: f C Italieniſcher Kriegsſchauplaß: An küſtenländiſchen Front unterhielt die feindliche Artillerie gegen einzelne Räume zeitweiſe ein lebhafteres Feuer. Die italieniſchen Flieger entfalteten rege Tätigkeit. Bei Wochein⸗Feiſtritz fiel ein Doppeldecker in unſere Hand; die Inſaſſen wurden gefangen genommen. In Tirol brachte uns eine Unternehmung an der Fleimstal⸗Front 80 unverwundete Gefangene und 2 Maſchinengewehre ein. Südöſtlicher Kriegsſchau platz: Im Raume von Valona entwickelt der Feind erhöhte Tätigkeit. Ei⸗ nes unſerer Kampfflugzeuge— von Stabsfeldwebel Arigi geführt— ſchoß im Kampf mit vier Farmandoppeldeckern zwei ab. Einer liegt nächſt der Skunbi⸗Mündung, der zweite ſtürzte ins Meer und wurde von einem feindlichen Zerſtörer geborgen. 1 Der Balkankrieg. Niederlage der Franzoſen und Engländer an der Struma. 1 88 N 2 0 2 8 a 1 2 WTB. Sofia, 23. Aug. Bericht des Haußkquarkiers: An der Struma brachten wir dem Gegner am 215 Auguſt eine Niederlage bei. Dieſer rettete ſich 1 die Flucht auf das rechte Ufer. Das ganze Gelände in der Umgegend der Dörfer Enikeuj, Nevolen und Topa⸗ lova iſt mit feindlichen Leichen bedeckt. Wir haben mehr als 400 Leichen, darunter mehrere Offiziere, gezählt. Wir erbeuteten 8 Maſchinengewehre, eine Menge Gewehre, Granaten, Artilleriematerialwagen uſw. 190 unverwun⸗ dete Gefangene, darunter 4 Offiziere, und 60 verwundete Gefange blieben in unſerer Hand. Eine große Menge Ausrüſtungsgegenſtände, die das Schlachtfeld bedecken, be⸗ weiſen die vollſtändige Niederlage des Feindes. Ein Zug feindlicher Kavallerie, der durch ein geſchicktes Manö⸗ ver unſerer Kavallerie in das Feuer unſerer Infanterie Aus⸗ ſagen von Gefangenen beſtätigen, daß außer der Bri⸗ gade Pertier ein engliſches Regiment in dieſer Gegend operierte. Angriffe, die die Franzoſen ſeit 10 Tagen gegen unſere Stellungen ſüdlich und weſtlich des Doiranſees durchführten, ſind vollſtändig geſcheitert. Dieſer Umſtand ließ vermutlich den Generalſtab des Generals Sarrail die Einnahme von Punkten melden, die immer in der Gewalt der Franzoſen waren, wie es der Fall iſt mit dem Bahnhof von Doiran und dem Dorfe Doloudjeli, das vom Feinde verlaſſen iſt. Unſere Truppen begruben 50 tote Franzoſen auf dem rechten Ufer des Wardar. Im Laufe eines Angriffs in der Umgegend von Mayadaga nahmen wir eine feindliche Abteilung gefangen und erbeu⸗ teten ein Maſchinengewehr. Die Franzoſen ließen 70 Tote auf dem Gelände. Der rechte Flügel ſetzte ſeine Ope⸗ rationen fort. WTB. Paris, 23. Aug. Amtlicher Bericht der Orient⸗ Armee: Der Kampf dauerte am 21. Auguſt auf der ganzen Front der Armee der Alliierten vor Saloniki an. Im Zentrum beſchoſſen die Englünder und Franzoſen heſtig die 0 Stellung auf beiden Seiten des Doiran⸗Sees. Während unſere Infanterie ſich in den ſüdlichen Gegenforts der Belesberge auf dem Waxdar ſeſtſetzten, bemächtigten ſich unſere Truppen einer Linie a uf den Höhen bei Ljumnica und behaupteten ſich dort mit Ausnahme einer einzigen Stellung. Trotz heftiger Angriffe des Feindes ſetzte die ſerbiſch' Armee in der Bergzone zwiſchen Zerna und Moglenica ihren Vormarsch fort. Alle der Infan⸗ terie zug rden im allgemeinen erreicht. Auf den beiden Flügeln es dem S ind en den Preis großer Ver⸗ luſte, unſere vorgeſchobenen Stellungen zurückzudrängen. Einer⸗ ſeits zog ſich eine Weite die weſtlich von Serres eine auf mehr als eine Diviſion geſchätzte bulgariſche Streit⸗ macht angriff, um ihren Vormarſch aufzuhalten, auf die Struma zurück, deren Uebergänge alle feſt von den Alliierten gehalten werden. Andererſeits zog ſich der äußerſte linke Flügel der ſekbiſchen Armee, nachdem er faſt zwei Tage lang gekämpft hatte, um den Marſch des rechten bulgariſchen Flügels zu 1 men„auf ſeine Hauptwiderſtandsſtellung in der Nähe des Oſtrowoſees zurück. 1 WTB. Saloniki, 23. Aug.(Reuter. Amtlich.) Keine Ver⸗ änderung an der Doiranfront. Wir zerſtörten eine Eiſenbahn⸗ brücke. An der Struma hemmte unſere Artillerie das Vorrücken des Feindes. Scharmützel bei der Brücke von Kopriva. Auch feind⸗ liche Arbeitergruppen wurden zerſtreut. Neues vom Tage. Die Deutſchland glücklich zurückgekehrt. Bremen, 23. Aug. Voßmanns Tel. Bureau mel⸗ det: Die Deutſche Ozeanreederei⸗Geſellſchaft meldet: Das erſte Handelsunterſeeboot„Deutſchland“ hat heute nachmittag vor der Weſermündung geankert. An Bord alles wohl. a 5 Der Prozeß Liebknecht. WTB. Verlin, 23. Aug. In dem Verfahren gegen Karl Liebknecht begann heute 9 Uhr morgens im Mili⸗ tärgerichtsgebände in der Lehrterſtraße die oberkriegs⸗ gerichtliche Hauptverhandlung. Das Gericht iſt beſetzt mit einem Fregattenkapitän als Vorſitzenden, einem Ober⸗ kriegsgerichtsrat, der die Verhandlung leitet, einem wei⸗ teren richterlichen Militärjuſtizbeamten, 2 Majoren, 1 Hauptmann und 1 Oberleutnant. Dem Augellagten ſteht als von ihm erwählter Verteidiger wieder Rechtsanwalt Bracke in Braunſchweig zur Seite. Bei Beginn der Sitzung beantragte der Vertreter der Anklage den Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit, wegen Gefährdung der öffent⸗ lichen Ordnung, insbeſondere der Staatsſicherheit und Gefährdung militäriſcher Intereſſen. Dieſem Antrage wurde ſeitens des Gerichtes ſtattgegeben. Die Verkün⸗ dung des Urteils wird, ebenſo wie in der erſten In⸗ ſtanz, in öffentlicher Sitzung erfolgen. Das Oberkriegsgericht verurteilte Liebknecht. zu 4 Jahren, 1 Monat Zuchthaus, Entfernung aus dem Heere und ſechsjährigem Ehrverluſt. Wien, 23. Aug. Die ungariſchen Oppoſitions⸗ führer Andraſſy, Apponyi und Rakowsky wurden heute wiederholt vom Kaiſer in einer Unterredung empfangen, wobei ungariſche Fragen, die mit Rumänien zuſam⸗ menbängen, erörtert wurden. Der ſiegesfrohe Lloyd George. G. K. G. London, 23. Aug. Im Unterhaus er⸗ Härte der Kriegsminiſter Lloyd George, die jetzt in das Heer Eintretenden ſeien erſtklaſſige Leute. Die Kriegs⸗ lage hat ſich, ſo führte er aus, ſeit zwei Monaten ge⸗ waltig geändert. Damals war Verdun in der Schwebe. Die Oeſterreicher ſchienen ſich der italieniſchen Tiefebene zu nähern und machten große Beute. Die Ruſſen ſchienen mit Leichtigkeit von ſchwächeren Kräften zurück⸗ gehalten zu werden. Die Deutſchen quälten uns an der ganzen Front mit unaufhörlichen, zum Teil erfolg⸗ reichen Angriffen. Die neuausgehobenen ruſſiſchen Trup⸗ pen und in ſehr großem Maßſtab unſer eigenes neues Heer waren unerprobt und niemand wußte, wie ſie beſtehen würden. Wie iſt die Lage jetzt? An der gan⸗ zen Schlachtfront, im Oſten und Weſten, iſt die Initia⸗ tive dem Feinde entwunden worden, was zum erſten⸗ mal an der ganzen Front nur mit einer Ausnahme, etwa in Meſopotamien, wo infolge des Klimas unſere Armee ſich ruhig verhält, der Fall iſt. Die Ruſſen haben prächtige Siegr errungen. Ta ſind ferner die bemer⸗ kenswerten Siege Italiens und die großen Siege im Kaukaſus. Die engliſche Offenſive habe ich vielfach kriti⸗ r hören. Einige Politiker ſchienen ſich vorzuſtellen, aß die einzige Rechtfertigung der Offenſive wäre, wenn wir durchbräche n. Nicht im geringſten! Der Feind hatte zwei Möglichkeiten. Er entſchied ſich für die 85 a lichkeit, Geſchütze und Truppen von Verdun heranzuſchaf⸗ fen, um unſeren Durchbruch zu verhindern. Das paßte uns. Es erleichterte den Dru! auf Verdun und hin⸗ derte den Feind, ſeine Streitkräfte zur Unterſtützung der Oeſterreicher gegen den großen Vormarſch des Gene⸗ rals Bruſſilow zu verwenden. Der deutſche Bericht über unſere Verluſte an der Somme iſt lächerlich über⸗ trieben. Unſere Ver uſte waren, wenn auch beklagenswert, ſo doch verhältnismäßig gering, wogegen der Feind— zu Gegenangriffen auf einem Felde, das unſerer Ar⸗ tillerie ausgeſetzt iſt, gezwungen— ſchwere Verluſte erlei⸗ det. Wir drücken den Feind über ein Gebiet zurück, von dem jeder Meter von Bedeutung iſt, weil es eine beherr⸗ ſchende Stellung iſt. Wir haben uns die Ueberlegenheit verſchafft und bedrängen den Feind an der Somme und die Franzoſen tun das Gleiche. Bei Verdun gewinnen die Franzoſen wieder Boden. Wir haben die Höhe ge⸗ wonnen und können den Verlann des Feldzuges ſehen. Ich glaube, in undentlicher Ferne können wer das Ende ſchon ſehen. Frankreich iſt gerüſtet, Rußland iſt in raſcher Ausrüſtung begriffen und die italieniſchen Rü⸗ ſtungen ſind in einer Weiſe von ſtatten gegangen, die die beſten Freunde Italiens in Erſtaunen geſetzt hat. Deutſchland hat ſeine Gelegenheit verpaßt und weiß es. Es wäre ein Irrtum, die Natur un⸗ ſerer Aufgabe zu unterſchätzen, die alle Hilfsmittel der Domminions und des Reiches erfordert. Wenn es auch ein Fehler wäre, einen zu leichten Sieg zu erwarten, ſo kann ich auf Grund des Rates von Sachverſtändigen die Meinung ausdrücken, ſie ohne Zögern dahin ab⸗ geben. Was unſer Land und die Alliierten zu tun haben, iſt: ſtandhaft zuſammenzumaͤrſchieren und aufrich⸗ tig zuſammenzuarbeiten, wie ſie das in der Vergangen⸗ heit getan haben.(Für dieſe Großſprechereien hat man in Deutſchland nur ein mitleldiges Lächeln.) 3 Die Schlacht an der Somme im Monat Juli. Zweiter Teil. IV Der zweite Tag brachte auf der ganzen Front die JFortſetzung der erbitterten Angriffe. Nördlich der Somme war den Gegnern kein ſtärkerer Erfolg be⸗ ſchieden, nur wieder hohe blutige Verluſte. Südlich des Fluſſes indeſſen gelang es uns zwar Eſtrees gegen wü⸗ tende Angriffe zu halten, aber die Dörfer Buscourt, Her⸗ becourt, Aſſevillers fielen in die Hand des Feindes. In der Nacht vom 2. zum 3. Juli ſah ſich die rechte Flü⸗ geldiviſion des hier fechtenden Armeekorps genötigt, in die Linie Biaches⸗Barleux zurückzugehen. Es ſollen nun im folgenden zunächſt die weiteren Ereigniſſe ſüdlich der Somme vom 3. bis 14. Juli betrachtet werden. Hier war am Abend des 3. Juli die Lage die, daß unſere vordere Linie ſich von Biaches über die dem Feinde zugewandten Dorfränder von Bar⸗ leux, Belloy und Eſtrees nach Soyecourt zog. Durch die Loslöſung der rechten Flügeldiviſion vom Feinde war vor ihrer Front ein Zwiſchenraum ent⸗ ſtanden, in den der Feind nur zögernd vorrückte. Der 3. Juli blieb ohne Infanterieangriffe, doch lagen unſere neuen Stellungen beſtändig unter ſchwerſtem Artillerie⸗ feuer. Mitten zwiſchen beiden Fronten lag völlig ver⸗ laſſen das Dorf Flaucourt. Es wurde erſt in der Nacht vom 3. zum 4. vom Feinde beſetzt. Inzwiſchen waren hinter dem Südabſchnitt erhebliche Verſtärkungen an Artillerie und Infanterie eingetroffen; die erſtere nahm die neuen feindlichen Stellungen unter ſcharfes Feuer, die letztere brachte den erſchöpften und zurückge⸗ zogenen Truppen der vorderſten Linie die wohlverdiente Ablöſung. Durch Offizierpatrouillen ſtellten wir feſt, daß der Feind ſich an den äußeren Rändern von Flaucourt und Aſſevillers eingrub. Am Abend dieſes Tages began⸗ nen weitere feindliche Vorſtöße auf der Linie Belloy⸗ Eſtrees⸗Soyecourt. Der Feind nahm Belloy und ſtieß weiter nach Süden vor, wurde aber durch Gegenangriff wieder in das Dorf hineingeworfen und auf die Straße Barleux⸗Berny zurückgedrückt, welche noch heute den Ver⸗ lauf unſerer vorderen Stellungen bezeichnet. Vergebens brach der Feind zwiſchen Eſtrees und Sohecourt nach Deniecourt vor und herein, unſere Reſerven warfen ihn wieder hinaus. Am äußerſten rechten Flügel des Süd⸗ abſchnittes, am Somme ⸗Ufer, drückte der Feind eine weit vorgeſchobene Kompagnie auf das rechte Somme⸗ Ufer zurück; die Weichenden ſprengten hinter ſich die Sommebrücke bei Halle in die Luft. Im übrigen hielt der rechte Flügel bei Biaches. Noch in der Nacht vom 4. zum 5. Juli ſcheiterte ein feindlicher Angriff auf Biaches in unſerem Sperrfeuer. Inzwiſchen waren weitere Verſtärkungen eingetrofſen. In heftigen Kämpfen um den Beſitz von Belloy und Eſteres blieb erſterer Ort ſchließlich in der Hand des Feindes. So hatte ſich in den Kämpfen der erſten 5 Julitage für den Südabſchnitt eine neue, rechts ſtark zurückgebo⸗ gene Frontlinie gebildet. Sie verlief nunmehr in ihrem Nordteil nördlich der Somme von Hem über die Monacu⸗Ferme am Südrande von Clery und Halle entlang bis nach Sainte Radegonde, der Vorſtadt von Peronne, ging dann bei Biaches auf das linke Som⸗ me⸗Ufer über, umſchloß Biaches einſchließlich der Ferme La Maiſonette und Barleux, von hier aus folgte ſie der Straße Barleux⸗Berny bis zur Römerſtraße, ſchwang ſich an dieſer entlang, in weitem Bogen um Belloy herum, dann wieder nördlich, ſodaß das ganze Dorf Eſtrees nebſt ſeinem Gürtel von etwa einem Kilometer Breite noch in unſerer Hand war, und traf etwa 1 Kilo⸗ meter ſüdlich der Römerſtraße wieder auf unſere uner⸗ ſchütterten alten Stellungen. Die nächſten Tage wurden damit verbracht, die nun⸗ mehr feſtgelegten Stellungen auszubauen und die Ver⸗ hältniſſe neu zu ordnen. Erſt am 9. Juli begann eine Reihe von Einzelangriffen. An dieſem Tage konnte nach kurzem Trommelfeuer der Feind Biaches, La Maiſonet⸗ te und Barleux nehmen. Barleux wurde aber ſofort durch 2 Kompagnien der mecklenburgiſchen Grenadiere wieder erobert, und eingetroffene Verſtärkungen holten am 10. auch La Maiſonette zurück. Der 11. Juli brachte auf dem geſamten Abſchnitt ſüdlich der Somme einen neuen großen Angriff der Fran⸗ zoſen, der indeſſen abgeſchlagen wurde, ebenſo wie ein fernerer Angriff auf Barleux. Am 15. gelang es, Biaches zurückzuerobern, während am 16. die Maiſonette⸗Ferme verloren ging und bis heute noch in den Häuden des Feindes blieb. Der nördlich der Ferme gelegene Wald fiel eben⸗ falls am 16, an den Feind, er wurde aber bald wieder ge⸗ nommen. Am 16. war heftige Angriffe gegen Biaches, am 17. ſolche gegen zes und den Maiſonette⸗Wald zu beſtehen. Dann trat 8. und 19. im Südabſchnitt verhältnismäßige Nube ein. N. Während dies ſich im Südabſchnitt abspielte, hatten im mittleren Abſchnitt, zwiſchen Somme und Ancre ebenfalls heftige Kämpfe ſtattgefunden. Wir hatten geſehen, daß es hier den Engländern in den nördlichen zwei Dritteln des Abſchnittes am erſten Tag lediglich gelungen war, in die vorderſte deutſche Stel⸗ lung einzudringen und bis zum Rande der Dörfer Ma⸗ metz und Montauban vorzudringen. Gleichzeitig hatten die Franzoſen bis an den Westrand von Har⸗ décourt vorſtoßen und ſüdlich noch das Dorf Curlu nehmen können. Ein geringer Erfolg in Anbetracht deſſen, daß auch hier eine womöglich noch ſtärkere Artil⸗ lerievorbereitung vorausgegangen war bei beiſpielloſem Einſas ſchwerer und ſchwerſter Geſchütze. Von nun an wurde in dieſem Abſchnitt faſt ohne jede Unter⸗ brechung gekämpft. Der Feind ſetzte bei ſeinen Infanterieangriffen ſtarke, völlig friſche Truppenmaſſen mit einer rückſichtsloſen Wenſchen ee ein, wie wir ſie bisher nur vom öſtlichen e kann⸗ ten. Schrittweiſe, unter furchtbaren Verluſten, drängte die vielfache Uebermacht ſich wohl bis zum 20. Juli vorwärts, nach dieſem Tage aber hat ſie trotz grimmig⸗ ſter Kämpfe nur noch an einer einzigen Stelle einen unbedeutenden Gewinn erzielt. N Die langſamen Geländefortſchritte des Feindes laſ⸗ 5 ſich im einzelnen in einer überſchauenden Darſtel⸗ un zeichnet durch die Dörfer und Waldſtriche, welche das Kampfgelände beherrſchen. N Die Kämpfe im mittleren Abſchnitt zwiſchen dem 1. und 20. Juli gliedern ſich deutlich in den franzö⸗ ſi ſchen und engliſchen Anteil. Die Grenze der beiden Frontabſchnitte liegt in ihrem allge⸗ meinen Verlauf etwa 1 Kilometer ſüdlich der Straße Mametz— Montauban— Guillemont. Den beherr⸗ ſchenden Platz in dieſem Abſchnitt nimmt das Darf Hardécourt ein. Es wurde nach erbitterten Kämp⸗ fen am 3. Juli von den Franzoſen erreicht und vom 8. Juli ab behauptet. a Beſonders ſchwierig geſtaltete ſich die Lage der deutſchen Truppen in dem Südteil des franzöſiſchen Nordabſchnittes. Den gegenüber dem ſüdlichen Somme⸗ Ufer gelegenen Abſchnitt hatten wir gleich zu Anfang geräumt. Von hier aus war es dem Feinde möglich, nun unſeren linken Flügel nördlich der Somme unter Artillerieflankierung zu nehmen. Aus dieſem Grunde wurde das Dorf Hem alsbald unhaltbar und mußte ſamt den nördlich vorgelagerten Höhen ſchon am 5. .—̃̃̃̃ñ̃— —— — — ͥͤ ö Schloß Lorriand. Roman von Matthias Blank. 21. Jortſetzung. Unberechtigter Nachdruck verboten. Marta Rothenau hatte auch noch beobachten können, daß Raoul de Melandre mit den verſchiedenen Offi⸗ zieren, die im Schloſſe einquartiert waren, plauderte und in entgegenkommender Weiſe verkehrte. Begegneten ſich aber Rabul de Melandre und Manfred von Haſſen, dann hatten beide für einander nur einen kurzen, ſchroffen, faſt abweiſenden Gruß. Warum? i Hatte Helene de Melandre dieſen Reiteroffizier ein⸗ mal geliebt? Aber warum war ſie dann die Gattin von Raout de Melandre geworden? Warum ſchien zwiſchen dieſem und Raoul de Melandre ein ſtummer Haß zu beſtehen? f 8555 Schatten! 169 0 eine Geſchichte, die wohl nur zwiſchen den dreien lich abgeſpielt haben mußte, oder deren wirklichen Ver⸗ Lauf eines oder das andere von den dreien ſelbſt nur ahnte. Sie begann zu begreifen, daß auch das Leben Konflikte zu geſtalten wußte, Geſchichten, die eben⸗ ſo tief feſſeln können, als wären ſie von einem Dichter erfonnen worden. Ob ſie je dieſe Geſchichte hören würde? Und Marta Rothenau dachte an tiefe Leidenſchaf⸗ ten, die die Herzen aufwühlen, die dann an Zufällen zer⸗ brechen müſſen, an Enttäuſchungen, an Schuld. Liebte Helene de Melandre den Gatten? Wenn ſie an jenes damals in der Bibliothek erlauſchte Geſpräch dachte, dann mußte ſie unbedingt daran glauben. Was hatte Helene damals von ihm fordern wollen, was er ihr verweigert hatte? 5 So grübelte Marta fortwährend, ohne für irgend eine Vermutung einen feſten Anhaltspunkt zu haben. Marta Rothenau ahnte ein vielleicht tragiſches Ge⸗ lich ſein könnte in ihrer Ehe mit Raoul de Melandre trotz aller ſcheinbaren äußeren Harmonie. Darum ſuchte ſie immer nach Urſachen, ohne die Wahrheit ergründen zu können, ja ſpäter ſollte ſie ſehen, daß ſie ſich in allen ihren Vermutungen und Kombinationen getäuſcht hatte. Ihre einzige Frage war nur die „Wie mochte das enden? Wann ſpenſt weichen?“ 5 1 „Das andere Geſpenſt? Faſt hätte es Marta Ro⸗ * vergeſſen, ſollte aber doch noch daran erinnert wer⸗ en. 1 e 3 3 N 125. 8 1 Sie war eben wieder von einem Gange nach dem Lazarett zurückgekommen, als im unteren Korridor die alte Köchin ſtand, die Marta Rothenau geheimnisvoll C Was wollte ſie? Marta Rothenau gehorchte dem Zeichen und fragte. „„Gnädiges Fräulein, der Marquis im Mantel iſt wiederum da.“ N „Was?? „Sie haben mich damals ſchon gefragt. Sie wiſſen es doch noch?“ e 5 „Allerdings. Aber wann wollen Sie denn die Er⸗ ſcheinung wiedergeſehen haben?“ i „In dieſer vergangenen Nacht.“ „Irren Sie ſich denn nicht?“ „Ganz gewiß nicht; er hatte wieder den Mantel und den Schlapphut; ſein bartloſes Geſicht war ſo fahl wie immer. Und auch ſein weißes Haar ſah ich in der Dunkelheit leuchten. Die Geſtalt war ſo nahe an mir vorbeigegangen, daß ich ſie hätte greifen können.“ „Erzählen Sie doch genau! Wann war es? Wo iſt die Erſcheinung aufgetaucht?!“ 3333 g „Ja, ich wollte heimlich nach dem— nach dem Stall; weil wei Die Köchin ſtockte etwas, wurde gerlegen, erzählte dann aber weiter: 3„ wird dieſes Ge⸗ Ihre Hauptſorge war, daß die Freundin nicht glück⸗ „Unter den Soldaten iſt einer aus meiner Heimat. 8 r Und mit dem wollte ich gerne plauoern, deshalb! Sie dürfen da nicht ſchlecht von mir denken, gnädiges Fräulein!“ 5 1 „Gewiß nicht! Erzählen Sie nur!“ ee „Und als ich im unteren Korridor war, da hörte ich gerade an der Ecke, die zu den großen Sälen führt, ein ganz leiſes Schleifen von Schritten; ich war erſchrocken und drückte mich in eine Ecke. Da ſah ich dann an meinem Verſteck den Marquis im Mantel vorübergehen, ſo nahe, daß ich vor Erſchrecken wie gelähmt war. Und er ging leiſe, als könnte ſein Fuß den Boden gar nicht berühren, die Treppe zum Korridor im erſten Stock empor. 95 5 „Und Sie haben ſich nicht geirrt, haben das nicht nur geträumt?“ f „Nein, gewißt nicht!“ „Was taten Sie dann?“ „Dann bin ich wieder in mein Zimmer zurückgelau⸗ und habe mich dort eingeſperrt.“ „Gut! Erzählen Sie vorerſt keinem Menſchen et⸗ was davon. Auch nicht dem Soldaten aus ihrer Heimat.“ „Nein!“ „Dann— dann werde ich mal darüber nachdenken.“ 10. Kapitel. Der Marquis im Mantel! So war er wiederum erſchienen! Und die Köchin hatte von jener Begegnung eine Darſtellung gegeben, die an keinen Irrtum glauben ließ. Marta Rothenau hatte ſofort die Stelle aufgeſucht, die dabei angegeben worden war. Es war der Teil des unteren Korridors, in dem auch die Räume waren, die dem Generalſtabe zur Ver⸗ fügung ſtanden. Von der oberen Treppe war die Köchin 1 Marta Rothenau fand auch die Niſche, in der ſie ſich vor dem vorüberkommenden Geſpenſt verſteckt hatte. Dort hatte die Erſcheinung wirklich in greifbarer Nähe vorüberkommen müſſen. (Dortſetzung folgt. fen nicht verfolgen. Ihre Hauptabſchnitte werden be⸗ 4 in E= rr — 9 4 * — Dee Ar — 2 0. ee „ . 4 2 rg /c // uli aufgegeben werden. Im übrigen hielt hingebungs⸗ volle Ausdauer der dort zur Ablöſung herangezogenen ſchleſiſchen Truppen den nördlichen Somme⸗Rand und die Linie Monacu— Ferme bis etwa zur Mitte zwiſchen den Törfern Hardécourt und Maurepas im weſentlichen unerſchüttert feſt. Was unſere Kämpfer erade hier unter dem von neuem Tag und Nacht auf 5 niederraſenden Artilleriefeuer auszuhalten hatten, ſpot⸗ tet jeder Beſchreibung. Auch im engliſchen Abſchnitt ſetzten die Kämpfe immer wieder Tag und Nacht ein. Größere Angriffe auf breiterer Front haben am 10. und 14. Juli ſtattge⸗ funden. Bis zum 6. Juli ſchoben die Engländer ihre vorderſte Linie bis an den Südrand von Longueval einſchließlich des Waldes von Bernafay vor. Wütende Kämpfe entſpannen ſich um den Beſitz des Trones⸗ wäldchens, das 19mal vom Feinde genom⸗ men und 18 mal wieder verloren wurde, bis er es ſeit dem großen Angriff vom 14. Juli wirklich ſeinen Beſitz nennen konnte. Gegen Nordweſlen dehnten ſich die Engländer ſchrittweiſe aus, indem ſie den heftig umſtrittenen Mametzwald und das Dorf Contal⸗ maiſon um den 10. behaupteten. Der für den 14. Juli, zu Ehren des franzöſiſchen Nationalfeſtes, vor⸗ ö Tausgeſehene Angriff beſchränkte ſich auf den engliſchen Ab⸗ 8 5 Reißen Teil von Ovillers * hin, spreiſe. i werde, 2 ſchnitt und blieb hier nicht ohne Erfolg für den Feind, der Bazentin⸗le⸗Petit und le⸗Grand ſowie den einnahm. Gegen die itte des Monats hatten ſich die Engländer bis zur Linie Südrand von Pozieres, Foureaux⸗Wald, Longue⸗ val, Delville⸗Wald, Weſtrand von Guillemont vorgearbei⸗ tet. Am 17. fiel auch der Reſt der Dörfer Ovillers und la Boiſelle in ihre Hand. Damit aber iſt das Vordringen der Engländer im weſentlichen abge⸗ ſchloſten geblieben. Lokales. Seckenheim, den 24. Auguſt 1916. —. Den Verkehr mit Fahrrädern betr. Es ſei nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß durch die ekanntmachung über die Einſchränkung des Fahrradver⸗ kehrs alle nicht zur gewerbsmäßigen Weiterveräußerung vorhandenen Fahrraddecken und Fahrradſchläuche, die ſich im Gebrauch befinden ober für den Gebrauch beſtimmt And, beſchlagnahmt ſind. 5 Wer ohne Erlaubnis die Bereifung benützt, hat ge⸗ richtliche Beſtrafung zu erwarten. Mißbrauch der Er⸗ laubnis hat deren Zurückziehung zur Folge. — Kriegsrohſtoffen betr. Wir weiſen darauf daß die Zuſammenſtellung der Verordnungen über eſtandserhebung, Beſchlagnahme und Höͤchſtpreiſe von riegsrohſtoffen im nächſten amtl. Verkündigungsblatte veröffentlicht wird. . Die Reichsfleiſchkarte. Berichtigend iſt zu kar geſtrigen Notiz nachzutragen, daß die Reichsfleiſch⸗ 2515 nicht 300, ſondern nur 250 Gramm Fleiſch pro i f in der Woche gewährt. Ihre Einführung erfolgt m ganzen Reiche auf den 2. Oktober. 3 Preisbemeſſung für Stroh. Durch die Be⸗ ür Chang vom 12. Februar ds. Is. waren die Preiſe kur Stroh für die Zeit vom 14. Februar bis 18. April rhöht worden. Eine weitere Bekanntmachung vom 28. ril dehnte die Friſt, für die die erhöhten Preiſe * ſollten, bis zum 1. Auguſt aus. Vom 2. Auguſt ab ſind die Preisbeſtimmungen der Bundesratsverord⸗ S 9 vom 8. November 88 5 und 9(Reichs⸗Geſetzbl. 5. 743) wieder in Kraft getreten. Es darf alſo bebt der Preis für 1000 Kilogramm Stroh bei Flegel⸗ ruſchſtroh 50 Mk., gepreßtem Stroh 47.50 Mk., un⸗ gepreßtem Maſchinendruſchſtroh 45 Mk. nicht überſchrei⸗ 85 Iſt das Stroh nicht von mindeſtens mittlerer Art M Güte, ſo iſt der Preis entſprechend herabzusetzen. un für den Höchſt⸗ und Grenzpreis iſt im Einzel⸗ 5 Tag des Kaufabſchluſſes. Für Mengen, die zwar 88 1. Auguſt 1915 gekauft, aber nach dieſem Tage ver⸗ aden wurden, gelten hiernach die früheren höheren Höchſt⸗ ,, Briefe nach dem nicheſeindlichen Luslaud dürfen nur in offenem Umſchlag verſchicz d nicht über zwei Seiten beſchrieben ſein, auch dürfen ſie keine Anlagen enthalten, in denen ſich Nachrichten be⸗ finden. Sie müſſen deutlich und gut lesbar geſchrieben ſein und dürfen keine Zeilen enthalten, die quer über die andern weglaufen. Bei Geſchäftsbriefen kann der Raum von zwei Seiten überſchritten werden, auch dür⸗ fen Rechnungen, Preisverzeichniſſe u. ä. beigefügt wer⸗ en. Die Briefumſchläge ſollen aus einfacher Papier⸗ oder Stofflage beſtehen. Werden vorſtehende Bedingun⸗ gen nicht erfüllt, ſo iſt Gefahr, daß die Briefbeför⸗ derung wegen der notwendigen lleberwachung des Nach⸗ eichtenverkehrs eine Verzögerung von Wochen erleidet. Im Sinne einer glatten Erledigung des Auslandverkehrs iſt es aber wünſchenswert, die Abſendung von Privatbrie⸗ ſen auf das geringſte Maß zu beſchränken — Einlegen von Kartoffeln. Es wurde vielfach gewünſcht, daß den privaten Haushaltungen geſtattet ihren geſamten Bedaef an Kartoffeln für Win⸗ 5 Nähere 8 er und Frühjahr bereits im Spätjahr einzukaufen. Dazu bemerkt jetzt die„Karlsr. Ztg.“, daß dies au 5 Ausſicht genommen iſt, falls der Ausfall der 5 offelernte es irgendwie geſtattet. Die Reichskartoffel⸗ telle hat neuerdings den Kommunalverbänden emp⸗ ohlen, da, wo die Einkellerung beim Verbraucher üblich it, dieſe Gewohnheit nicht nur beizubehalten, ſondern ie zu unterſtützen. Die Kommunalverbände werden hier⸗ urch entlaſtet, indem ſich die Menge der von ihnen ein⸗ ulegenden Kartoffeln hierdurch erheblich mindert. Die 0 ndeckung muß ſelbſtverſtändlich unter Auſſicht der be⸗ zeteiligten Kommunalverbände und unter Anrechnung uf den dem Haushalt zuſtehenden Verbrauch erfolgen. 3 dungen werden demnächſt ergeben. „ e Viehfutter. Die abgeſchnittenen Rebengipfel eignen ſich, wie ein Sacher ngen mitteilt, 1506 ſch als auch im Winter als Türrfutter ſehr gut zur erfütterung. Das Trocknen des Laubes auf den Pfäh⸗ die Nr 3 ſollte vermieden werden, da hierdurch Verbreitung Pilzkrankheiten beaünſtiat wird. Auf alle Fälle iſt es geboten, das ausgebrochene Laub aus dem Weinberg baldigſt zu entfernen. 1 — Schlechte Honigernte. In einer kürzlich abge⸗ haltenen Verſammlung des Pforzheimer Bezirksvereins des badiſchen Landesvereins für Bienenzucht wurde mit⸗ geteilt, daß das Honigjahr 1916 ein derartig ſchlech⸗ tes iſt, wie es ſeit 25 Jahren kaum einmal dageweſen iſt. Im ganzen badiſchen Land gab es nur an wenigen Stellen Honigtracht, wie bei Offenburg und im Oden⸗ wald, aber ſo ſpärlich, daß Bienenhalter, die ſonſt bei⸗ ſpielsweiſe 100 Zentner Honig ernteten, in dieſem Jahr nur 5 Zentner bekamen. Die Folge war, daß in Baden in dieſem Jahr für% Millionen Mark Bienenzucker zum Füttern verwendet werden mußte und viele Bienen⸗ völker aus Mangel an Nahrung eingingen. Die badiſche Regierung iſt den Imkern, ſo wurde in der Pforzheimer Verſammlung betont, in ihrer diesjährigen Not mög⸗ lichſt entgegen gekommen und die Steuerbehörde hat allein 155 1 Zucker einen Ausfall von 84000 Mark gehabt. Baden. Karlsruhe, 23. Aug. Das Reichspoſtamt hat jolgende bemerkenswerte Verfügung erlaſſen:„Bei Vor⸗ legung von Berichten über Beamte uſw. haben Hinweiſe auf frühere Strafen— auch Geldſtrafen— zu unterblei⸗ ben, wenn der Vorgang mehr als 5 Jahre zurückliegt und der Beamte ſich inzwiſchen tadelfrei verhalten hat. Ver⸗ ſehen im Betriebsdienſt haben bei der Beurteilung des Verhaltens im Allgemeinen außer Betracht zu bleiben. Ferner ſind in den Standesliſten häufig noch Ordnungs⸗ ſtrafen verzeichnet, die nach der letztgenannten Beſtimmung nicht darin anzugeben ſind. Auch enthalten die Neben⸗ akten der Beamten uſw. noch mehrfach Schriftſtücke über Betriebsverſehen, die nicht zur Verhängung einer Ord⸗ nungsſtrafe geführt haben; dieſe Schriftſtücke ſind aus den Akten zu entfernen und zur Sammlung zu bringen.“ (Mannheim, 23. Aug. Von einem Fuhrwerk herunter wurden dieſer Tage ein Brotmarkenbeutel mit 26600 Brotmarken à 750 Gramm, 2500 Brotmarken 1 37½ Gramm, 500 Mehlmarken à 230 Gramm und 250 Lebensmittelmarken geſtohlen. 8 (Heidelberg, 23. Aug. Hier wurden zwei Mädchen und ein Knabe im Alter von ungefähr 12 Jahren ange⸗ zeigt, weil ſie während des Tages mehrere Schaukäſten erbrachen und ihres Inhalts beraubten. N (Baden-Baden, 23. Aug. Auf Veranlaſſung der Eiſenbahndirektion Köln findet hier am 21. und 22. Sep⸗ tember im Rathausſaale eine Eiſenbahnkonferenz ſtatt. Der Stundenlohn für Schloſſer⸗Geſellenſtunden bei der Bauunterhaltung wurde zunächſt für die Kriegsdauer auf 90 Pfg. erhöht. (Lautenbach, 29. Aug. Am Hauſe des Stabhal⸗ ters Fies in Winterbach ſind ſchon ganz reife Trauben zu ſehen. Trotz der naſſen Witterung ſind ſie von großer Süßigkeit. f (Staufen, 23. Aug. Hauptlehrer Hinnenberger in Eſchbach bei Heitersheim, feiert in dieſem Monat ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. (Willſtätt bei Kehl, 23. Aug. Der 15jährige Schneiderlehrling Georg Wagner von hier wurde in einem Wagenſchuppen erhängt aufgefunden. Einige Tage zuvor war er wegen eines Diebſtahls verhört worden. Da er ſich ſchon einmal wegen des gleichen Vergehens vor Gericht zu verantworten hatte, erwartete ihn jetzt eine ſtrenge Strafe. (Achern, 23. Aug. In einer Verſammlung des Mittelbadiſchen Vereins für Geflügel- und Kaninchen⸗ ucht teilte Verbandsvorſitzender Fr. Graf mit, daß der Verband Schritte getan habe, um ein gutes Hühnerfutter zu bekommen. Da das Reich eine größere Menge Frucht außer der Reſerve aus der alten Ernte übrig hat, iſt ge⸗ plant, von dieſem auch einen Teil der Geflügelzucht zu⸗ 72 ür ſollen die Züchter als Gegenleiſtung bei einem Dop⸗ pelzentner Frucht und 10 Hühnern 100 Eier am Platz abliefern und zwar an die Aufkäufer oder an den Kom⸗ munalverband. Die Ablieferung der Eier iſt bis zum 31. März 1917 hinausgeſchoben. Graf betonte ferner, es ſei eine bedauerliche Erſcheinung, wenn es immer noch Züch⸗ ter gebe, die Brotgetreide verfüttern. n f ( Konſtanz, 23. Aug. Die Verwundeten der La⸗ zarette Donaueſchingen, Heiligenberg, Meersburg und Ueberlingen machten an einem der letzten Tage eine Bo⸗ denſeefahrt. Vor der Inſel Mainau brachten ſie der Großherzogin Luiſe eine Huldigung dar; in Bregenz fand ein großartiger Empfang ſtatt. Dieſer Ausflug war von der Fürſtin von Fürſtenberg angeregt worden. 7 8 e Konſtanz, 23. Aug. Die neuen Beſtimmungen über den kleinen Grenzverkehr treten erſt am 1. Oktober und nicht ſchon am 1. September in Kraft. Vermiſchtes. Kriegsfürſorge. Zum Ankauf von Kartoffeln und Kohlen wi die ſächſiſche Regierung allen Beamten auf Wunſch ein Monats⸗ gehalt vorſchießen, das ratenweiſe zurückbezahlt werden kann. Um den Vorſchuß zu erhalten, brauchen nur die quittierten Rech⸗ nungen vorgelegt zu werden. 8 i a Ein furchtbares Unwetter zog, wie aus Augsburg berichtet wird, in der Richtung von der mper⸗ gegend nach dem Dong umoos zu. In der Stadt Schroben⸗ hauſen entwurzelte der Sturm den größten Teil der Bäume der Anlagen auf dem Stadtwall und richtete an den Häuſern zahlreiche Beſchädigungen an. In anderen Dörfern, wie in Kiſſing, ſchlug der Blitz in Häuſer ein und zündete. Mehrere Tiere wurden auf dem Jelde getötet und die Knechte betäubt. In einigen Gegenden wurden die Obſtbäume ihrer ſämtlichen Früchte beraubt. Der ſchwere Hagelſchlag, der das Unwetter begleitete, richtete auf Aeckern und Gärten großen Schaden an. Vom konfeſſionellen Frieden. Im Verlag von Memminger in holen iſt als„ein Wort zur Verſtändigung von einem katholiſchen Pfarrer in Württemberg“ eine Schrift„Der kon⸗ feſſionelle Friede als koſtbarſte Kriegsfrucht“ erſchienen. Die Liebe zum Vaterlande hat dem katholiſchen Pfarrer die Feder in die Hand gegeben zu dieſer Schrift. Er geht aus von der kon⸗ feſſtonellen Zerklüftung vor dem Krieg, beſpricht den Umſchwung im Verhältnis der Konfeſſionen und die Zeichen der Annähe⸗ rung und weiſt dann im 3. Abſchnitt ungangbare Wege der Verſtändigung zurück. Vielmehr iſt es„eine Forderung der Glaubens- und Gewiſſensfreiheit, ſeinen Glauben und ſeine Kir⸗ chenform als allein wahr anzuerkennen und die abweichende Kon⸗ feſſton grundſätzlich abzulehnen“. Aber dieſe dogmatiſche In⸗ fer olle und zwar zu einem billigen Preis. Aber hier⸗ toleranz hindert nicht,„herzhaft die katholiſche und proteſtan⸗ lic ge ligion als zwei geſchichtlich gewordene und geſchichtlich 8 f 7 für den Haushalt tagsüber berechtigte Konfeſſionen“ anzuerkennen. Auf Grund dieſer„ge⸗ chichtlichen“ Toleranz gibt es eine Verſtändigung fürs prak⸗ tiſche Leben und Arbeiten. Beide Konfeſſionen ſind aufgebaut auf gemeinſamer chriſtlicher Grundlage und auf dieſem Boden gibt es(vergl. die Kölner Richtung im deutſchen Katholizismus) ſehr viele gemeinſchaftliche Arbeit zur Abwehr des Unglaubens, ur Bekämpfung der Unſittlichkeit, gemeinſchaftliche Arbeit in fed wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht. Der Verfaſſer redet deshalb einer großen chriſtlich⸗nationalen Partei das Wort. Der Wettkampf der beiden Konfeſſionen wird und ſoll nicht auf⸗ hören, a ber er darf nicht heftig und leidenſchaftlich, er ſoll kameradſchaftlich geführt werden„mit Waffen, die die Liebe zum Volke und die Achtung vor den Volksgenoſſen geſtattet“. Im letzten Abſchnitt— praktiſche Winke und Ratſchläge— wird vor allem verlangt Achtung vor dem Nächſten, vor dem Gegner und ſeiner religiöſen Ueberzeugung. Insbeſondere muß die Schule frei bleiben von Polemik, und der Kommunion⸗ und Konfir⸗ mandenunterricht ſei„eine Zeit weihevoller und liebereicher Stim⸗ mung auf die heiligſte Handlung für beide Teile“(S. 35). Die konfeſſionelle Propaganda ſoll nur überzeugen, nicht mit zweifel ⸗ haften Mitteln überreden und zwingen. Die Polemik ſollte ganz eingeſtellt werden; ein eigenes Organ für Milderung konfeſſionel ler Gegenſätze und Förderung der Annäherung iſt nicht nötig, dagegen wird die Bildung eines Kollegiums aus den bedeu⸗ tendſten Vertretern der Preſſe aller Richtungen empfohlen, das konfeſſionelle Entgleiſungen in der Preſſe verhüten ſollte. Re⸗ ligion und Politik ſollen nicht verquickt werden, der Dienſt eden, Partei ſoll nie zur paſtoralen Tätigkeit eines Geiſtlichen gehören. N 2 Verantwortlich für die Redaktion Gg Zimmermann, Seckenheim A ee eee eee eee, ** Louis Landauer, Mannheim Q 1, Nr. 1: Telefon 1838; Breitestr. Kleiderstoffe, Baumwollwaren und Seide Damen- und Kinder-Konfektion Weisswaren, Ausstattungs- Artikel und Betten. Sendungen nach auswärts von 10 Mk. an portofrei. K Muster frei! 22 Deer S *. 4 II . 2 FskERLINKER ATELIER 1 inhaber k. KRE GEL OH M 3, 12 „ a MANNHEIM(nstetr. L L — Breitestr. 2 2 Uistt(glanz) M. 190-3.00 J 12 Fist(att) M. 4.50 8 12 Kahnet,„ 4906.50 13 Kabtnett,„ 0.50 14 1— Sonntags den ganzen Tag geöffnet— ase eee Junges 4 Ilnmer uad uche Mädehen 5 1 Funmer una äche auf 1. Oktober Näheres Färberei gramer D in vermieten. Feudenheimer Fähre. Näheres Mittelſtraße Nr. 22. Feldposi-Rartons in jeder Größe empfiehlt Geerg Zimmermann Hildastrasse 68. ache Segunnbmacbungen. 4 Milchverſorgung. Indem wir nachſtehend die Bekanntmachung über den Maßſtab für den Milchverbrauch vom 11. November 1915 veröffentlichen, erſuchen wir ſolche Einwohner, die die darin bezeichneten Mengen Milch nicht erhalten können ſich am Samstag, den 26. Auguſt 1916, Vorm. von 8 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Dabei iſt anzugeben, auf welche Mengen ſie Anſpruch haben, welche ſie zur Zeit noch erhalten und von wem. Seckenheim, den 24. Auguſt 1916. Hürgermeiſteramt: Volz. geſucht. Gemäß 8 4 der Bekanntmachung zur Regelung der Milchpreiſe und des Milchverbrauchs vom 4. November 1915(Reichsgeſetzbl. S. 723) wird über den Maßſtab, nach welchem Kinder, ſtillende Mutter und Kranke zu berückſichtigen ſind, folgendes beſtimmt: 5 Kinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahre, ſoweit ſte nicht geſtillt werden, und ſtillende Frauen ſind mit einem Liter Milch, ältere Kinder mit einem halben Liter, Kranke mit der nach ärztlicher Beſcheinigung erforder⸗ lichen, in der Regel jedoch einen Liter nicht über⸗ ſteigenden Menge 81 für den Tag zu berückſichtigen. Sofern die 2 Verfügung ſtehende Milchmenge vor⸗ übergehend eine volle Verſorgung nach dieſer Beſtimmung nicht geſtattet, kann die Milchmenge fuͤr Kinder von mehr als zwei Jahren— und zwar nach dem höheren Lebens⸗ oller abgeſtuft— entſprechend herabgeſetzt werden. Als Kinder im Sinne dieſer Beſtimmung gelten die im Jahre 1902 und ſpäter Geborenen. Berlin, den 11. November 1913. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: gez. Delbrück. Aufrufdes Landſturms und zwar der nam 1. April 1899 bis inſchließ⸗ lich 30. Juni 1899 gaborenen Pflichtigen. Aufgrund der Anordnung des ſtell vertretenden General⸗ kommandos 14. Armeekorps haben ſich die in der Zeit vom 1. April 1899 bis einſchließlich 30. Juni 1899 geborenen Pflichtigen zur Landſturmrolle anzumelden. Die Anmeldung hat in der Zeit vom 28., 29. und 30. Auguſt 1916 zu erfalgen und wird jeweils von verssittass 9 bis 12 Ahr und nachmittags von 2 bis 5 Ahr entgegengenommen und zwar: „für die in der Stadt Mannheim wohnenden Pflichtigen beim ſtädtiſchen Militärbüco„E 5. 16. II. Stock“; für die in den Vororten wohnenden Pflichtigen bei den Gemeindeſekretaristen; für die in den Landgemeinden wohnen⸗ den Pflichtigen bei den Bürgermeiſter⸗ ämtern.. Geburtsſcheine, Familienſtammbuch, Arbeitsbuch, In⸗ validenkarte oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubringen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle während der 2 vorgeſchriebenen Friſt nicht bewirkt, macht ſich ſtrafbar Zuszuhen und hat Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren. zu gewärtigen. Mannheim, den 17. Auguſt 1916. Der Zivilvarſitzende der Erſaßkommiſſion des Aushebungsbezirks Mansheim. Vorſtehendes Kenntnis unter dem Anfügen, daß die Anmeldungen auf Zimmer No. 7 entgegen genommen werden. Seckenheim, den 19. Auguſt 1916. Fürgermeiteramt Volz. Submifſſion. Koch. Die Gemeinde Seckenheim vergibt im Wege der Sub⸗ miſſton die Lieferung von 6 Stück ovalen und 6 Stüc runden Sinkkaſteneimer. Muſter können im Waſſerturm dahier angeſehen werden. Angebote ſind mit der Aufſchrift„Sinkkaſteneimer⸗ lieferung“ verſehen bis ſpäteſtens 29. Auguſt 1916 Mittags 12 Uhr auf dem Rathaus abzugeben. Seckenheim, den 10. Auguſt 1916. Hürgermeiſteramt: Volz. Regelung der Fleiſchverſorgung betr. Wir bringen hiermit nachſtehende Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 11. Auguſt 1916 betreffs Regelung der Fleiſchverſorgung zur öffentlichen Kenntnis. Es wird hiermit noch Folgendes beſtimmt: Von der Zurückbehaltung von Wildbret hat der Jäger binnen 24 Stunden Anzeige an das Bürgermeiſteramt ſeines Wohnorts zu machen. Desgleichen haben Geflügel⸗ halter, die Geflügel zum eigenen Verbrauch ſchlachten, in gleicher Weiſe dem Bürgermeiſteramt des Wohnsrts An⸗ zeige zu erſtatten. Mannheim, den 16. Auguſt 1916. N Groh. Sezirusamt Abt. 1. Verordnung. (Vom 11. Auguſt 1916.) Regelung der Fleiſchverſorgung betr. Unſere Verordnung vom 11. April 1916, Regelung von Fleiſchverſorgung betreffend(Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt Seite 81), wird abgeändert, wie folgt: 1 Der Regelung des Flelſchverbrauchs(Abſchnitt 3 der Verordnung vom 11. April 1916) unterliegen nicht der Wildaufbruch einſchließlich Herz und Leber ſowle die Mildtöpfe. Von Geflügel unterliegen der Regelung nur Gänſe, Enten und Hühner. 2 8 2. 8 16 erhält folgende Faſſung: Die Bewertung des Fleiſches durch Fleiſchmarken er⸗ folgt in der Weiſe, daß abzugeben find für 100 Gramm: 1. Fleiſch von Schlachtvieh jeder Ait ohne Knochen, Schinken und Dauerwurſt Fleiſchmarken in Höhe von 125 Gramm, i Fleiſch von Wild und Geflügel Fleiſchmarken in Höhe von 50 Gramm, Herz, Leber, Lunge, Milz, gekochte Kutteln, Blut⸗ Grieben⸗)wurſt, gewöhnliche Leberwurſt und ge⸗ ge⸗ wöhnliche Fleiſchwurſt Fleiſchmarken in Höhe von 50 Gramm, i von allem übrigen Fleiſch, Fleiſch⸗ und Wurſtwaren, von Speck, Dürrfleiſch, Briesle, Hirn und Nieren Fleiſchmarken in Höhe von 100 Gramm. Wird Fleiſch zubereitet verabfolgt, ſo find Fleiſchmarken in derjenigen Hohe abzugeben, welche dem Gewicht des rohen Fleiſches entſpricht. Beim Verkauf von Wild oder Geflügel im Fell oder in Federn wird folgendes Durchſchnittsg⸗wicht in An⸗ rechnung gebracht: für einen Haſen für eine Gans für eine Ente für ein Huhn(Henne) für einen Hahn 3. 18 erhält folgende Faſſung: Jäger dürfen Haſen, Rot⸗, Dam⸗, Schwarz⸗ und Rehwild(Wildbret) nur an den Kommunalverband des Jagdorts oder ihres Wohnſitzes und an die von einem Bezirksamt zugelaſſenen Wilddrethändler veräußern. Für den Verbrauch im eigenen Haushalt barf der Jäger unter Anrechnung auf den ihm zuftehend en Fleiſch⸗Verbrauch Wildbret zurückbehalten, wobel hinſichtlich der Bewertung die Beſtimmung des§ 16 Anwendung findet. Von der Zurückbehaltung hat der Jäger dem Kommunalverband ſeines Wohnorts oder der von ihm bezeichneten Stelle Anzeige zu erſtatten. Falls er nicht Selbſtverſorger im Sinne des§ 12 iſt, hat er die entſprechenden Fleiſch⸗ marken abzuliefern. 8 1000 Gramm bringen wir hiermit zur allgemeinen — Im übrlgen hat der Jäger alles erlegte Wildbret mit f Ausnahme des Wildaufbruchs und der Wildköpſe an den Kommunalverband des Jagdorts oder ſeines Wohnorts kauf des Wildes feſtgeſetzten Höchſtpreiſes abzuliefern. Ueber das empfangene Wild haben die Kemunnal⸗ des Kommunalverbands des Jagdortes kann die Ablieferung ausnahmsweiſe auch gegen Fleiſchbezugsſcheine an in der Nähe des Jagdortes gelegene Wirtſchaften erfelgen. Geflügelhalter dürfen Gänſe, Enten und Hühner nur an den Kommunalverband ihres Wohnortes, an einen vom Bezirksamt ihres Wohnottes zugelaſſenen Aufkäufer für Geflügel oder an einen von einem Bezirksamt zu⸗ Gänſe, Enten und Hähner können außerdem durch Geflügelhalter oder deren Beauftragte auf dem Wochenmarkt feilgehalten werden. Ueber das empfangene Geflügel haben die Kommunal⸗ verbände Bezugsſcheine und die zugelaſſenen Aufkäufer und Geflügelgändler Fleiſchbezugsſcheine dem Geflügelhalter gielaſſenen Geflügelhändler veräußern. ihre Beauftragte haben das auf zethalt henmarkt zum Verkauf geſtellte Geflügel vor dem Beginn des Verkaufs bei dem Beauftragten der Markt⸗ faufſichts behörde anzumelden und von ben Käufern ſich die entſprechenden Fleiſchmarken(§ 16 Abſ. 1 Ziffer 2 und Abſ. 3 verabfolgen zu laſſen. Dieſe Fleiſchmarken ſind dem Beauftragten der Marktauſſichtsbehörde abzuliefern, welcher hlerützer zu wachen und den Verkäufern über die vollzogenen Verkäufe und die abgelieferten Fleiſchmarken eine Beſcheinigung auszuſtellen hat. ö Als Wilbbret⸗ und Geflügelhändler ſind vom Bezirks⸗ amt auf Anſuchen nur ſolche Gewerbetreibende zuzulaſſen, 1 1 5 welche ſchon vor dem 1. Mai 1916 in offenen Verkaufs⸗ ſtellen Wild oder Geflügel gewerbsmäßig verabfolgt und ſich hierbei nicht als unzuverläſſig erwieſen haben. Als Aufkäufer dürfen, mit dem Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs, nur zuverläſſige Perſonen zugelaſſen werden, welche ſchon vor dem 1. Mai 1916 das Aufkaufen von Geflügel gewerbsmäßig betrieben haben und von einem zugelaſſenen Geflügelhändler mit dem Aufkauf. von Ge⸗ flügel für ihn betraut ſind. Ueber die Zulaſſung iſt den Wildbret⸗ und Geflügel⸗ händlern und den Aufkäufern ein Ausweis auszuſtellen, welchen die Aufkäufer beim Aufkauf mit ſich zu führen haben. Getzen die Verſagung der Zulaſſung iſt Beſchwerde an ben Landeskommiſſär zuläſfig, welcher endgültig ent⸗ ſcheidet. 5 Das Aufkaufen von Geflügel von Haus zu Haus und von Ort zu Ort iſt nur den zugelaſſenen Aufkäufern ge⸗ ſtattet. Der Verkauf von Zuchtgeflügel von Geflügelhalter zu Geflügelhalter bleibt erlaubt. Geflügelhalter, welche Geflügel zum eigenen Verbrauch ſchlachten, haben dies dem Kommunalverband oder der von ihm bezeichneten Stelle anzuzeigen. Eine entſprechende Anrechnung auf den zuläſſigen Ver⸗ brauch von Fleiſch iſt vorzunehmen, wobei für die Be⸗ wertung§ 16 dieſer Verordnung maßgebend iſt. Falls der Geflügelhalter nicht Selbſtverſorger im Sinne des§ 12 iſt, hat er die eee Fleiſchmarken abzuliefern. Dieſe Verordnung tritt am 14. Auguſt 1916 in Kraft. i Karlsruhe, den 11. Auguſt 1916. Großherzsgliches⸗ Miniſerium des Jnnern. Weingärtner. Dr. Schühly. Den Verkehr mit Hafer aus der Ernte 1916 betreffend. Wir bringen hiermit nachſtehende Verordnung Gr. Miniſteriums des Innern vom 14. 8. 16. zur öffentlichen Kenntnis. Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß nach § 6 Abſ. 2a der zum Etlaß anderweitiger Beſtimmungen durch den Reichs⸗ kanzler für jeden Einhufer 3 Pfund Hafer auf den Tag berechnet verfüttern dürfen. Mannheim, den 16. Auguſt 1916. Groh. Keüirksamt.— Abt.* Nerorduung. Den Verkehr mit Hafer aus der Ernte 191% betrefteng. Zum Vollzug der Bundesratsverordnung vom 6. Juli 1916 über Hafer aus der Ernte 1916(Reichsgeſetzbl. Seite 811) wird verordnet, was folgt: 9 1. Im Sinne der Bundesratsvererdnung iſt Landes⸗ zentralbehörde das Miniſterium des Innern, höhere Ver⸗ waltungsbehörde der Landeskommiſſär, zuſtändige Behörde im Sinne des§ 6 Abſatz 2 das Bürgermeiſteramt und im übrigen das Bezirksamt. Gemeindevorſtand im Sinne des§ 10 Abſatz 3 iſt der Bürgermeiſter(Oberbürger⸗ meiſter) oder ſein Stellvertreter. N Kommunalverbände im Sinne der Bundesratsver⸗ ordnung ſind die Städte mit mindeſtens 10000 Einwoh⸗ nern und im übrigen die Amtsbezirke. a 8 2 Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Ver⸗ kündigung in Kraft. Karlsruhe, den 14. Auguſt 19186. Groß. Miniſterium des Junern. Der Miniſterialdirektor: gez. Weingärtner. gez. Schuhly. Höchſtpyeiſe für Rindvieh betteffend. Wir bringen hiermit nachſtehende Bekanntmachungen Gr. Miniſteriums des Innern vom 10. ds. Mts betr. Höchſtpreiſe für Rindvieh und betr. Höchſtpreiſe für Kälber zur öffentlichen Kenntuis. Mannheim, den 16. Auguſt 1916. Er. gezirksamst, Abt. I. Döchſtpreiſe für Rind vieh betr. Aufgrund des Höchftpreiſegeſetzes vom 4. Auguſt 1914 (Reſchsgeſetzblatt Seite 339, 513) wird folgendes beſtimmt: Die Stallpreiſe für Rindvieh dürfen höchſtens be⸗ tragen: 5 3 4„ 7 odet an einen für den Handel mit Wild zunelaſſenen Wildbrethändler gegen Bezahlung des für den erſten Ver⸗ verbände Beſcheinigungen und die Wilobrethändter Fleiſch⸗ bezugsſcheine des Jäger auszuhändigen. Mit Zuſt mmaung undesratsverordnung vom 6. VII. über; Hafer aus der Ernte 1916 die Halter von Einhufern bis ö a) für Maſtochſen im Alter bis zu 6 Jahren, für 5 Farren, weibliche Rinder(noch nicht gekalbt) und bis zu 4 Jahren alte Kühe(noch nicht abgezahnt), ſoweit nicht unter o gehörig: f Gewicht des Tieres in Zentnern: Preis für den Zentner: 11 und mehr 100 Mk. . 9 7 7 8 7 7 unter 8 9 b) für über 4 Jahre alte Kühe und über 6 Jahre alte Ochſen, ſoweit nicht unter e gehörig: Gewicht des Tieres in Zentnern; Preis für den Zentner: 11 und mehr 90 Mk. 10 7 7. 85 80 9*. 8 7 5 75 unter 8 5 2 o) /für mageres Schlachtvieh(Wurſtvieh): Preis für den Zentner 65 Mk. Der Verkauf darf nur nach Lebendgewicht erfolgen. Bei der Bemeſſung des Kauſpreiſes iſt vom Lebendge⸗ wicht ein Abzug von 5% zu machen. Beim Weiterverkauf dieſer Tiere darf höchſtens ein ſolcher Zuſchlag zum Einſtandspreis genommen werden, welcher den dem Weiterverkäufer erwachſenden Frachtkoſten und einem weiteren Aufſchlag in Höhe von 3 Prozent des Einſtandspreiſes(für andere Handelsunkoſten und Hon⸗ delsgewinn) entſpricht. Beträgt der Gewichtsverluſt beim Weiterverkauf gegenüber dem beim Ankauf feſtgeſtellten ten Lebendgewicht mehr als 12 Proz., ſo kann der Wei⸗ terverkäufer von ſeinem Verkäufer denjenigen Teil des Kauſpreiſes zurückfordern, welcher dem 12 Proz. über⸗ ſteigenden Gewichts verluſt entſpiicht. Die Gewährung eines höheren Stab preiſes iſt nur für hochwertiges Zuchtoieh mit Genehmigung des Bezirks⸗ lierarztes zuläſſig. Beim Verkauf von Tieren, die im Zuchtbuch einer badiſchen Zuchtgenoſſenſchaft eingetragen ſind, iſt auch das Bürgermeiſteramt zur Erteilung der Genehmigung zuſtändig. Das Bürgermeiſteramt hat vor Erteilung der Genehmigung den Obmann des Ortsver⸗ eins der Zuchtgenoſſenſchaft zu hören. Die Genehmigung darf nur erfolgen, wenn die weitere Verwendung des Tieres als Zuchttier feſtſteht. Der genehmigte höhere Preis darf den tatſächlichen Zuchtwert des Tieres nicht überſteigen. Dieſe Bekanntmachung tritt am 14. Auguſt 1916 in Kraft. 8 Mit dem gleichen Tage treten unſere Bekanntmach⸗ ungen vom 17. März 1916 und 22. April 1916(Staats⸗ anzeiger Nr. 77 und 112 vom 18. März und 23 April 1916) außer Kraft. Karlsruhe, den 10. Auguſt 1916. Gr. Miniſterium des Junern Der Miniſterialdirektar: gez.: Schühly. gez.: Weingärtner. Höchſtpreiſe für Kälber betreffend. Unſere Bekanntmachung vom 7. Apcil 1916, Höchſt⸗ preiſe für Kälber, Maſthämmel und ſonſtige Schafe be⸗ treffend(Staatsanzeiger Nr. 99 vom 9. April 1916), wird dahin abgeändert, daß die Stallpreiſe für einen Zentner Lebendgewicht höchſtens betragen dürfen: 1. bei Kälbern mit einem Gewicht bis zu 150 Pfund einſchließlich 100 Mk., 2. bei Kälbern mit einem Gewicht von mehr als 150 Pfund 110 Mk. 8 8 Bekanntmachung tritt am 14. Auguſt 1916 in raft. Karlsruhe, den 10. Auguſt 1916. Gr. Miniſterium des Juuern Der Miuisterialdirektor: 1 gez.: Weingärtner. Dr. Schühly. Vorſtehende Bekann machungen werden hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 23 Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Ralhol Nüngſiggsbereſn Secken heim. Hente Donnerstag Abend halb 9 Uhr iſt die 1 ODhbeſprechung im Saal. Der Praeſes: Karl Bihler, Kaplan. Für die Abteilung Trockneret und Packerei ſuche ich einen tüchtigen, zuverläſſigen 8 Hulseher. Offerten unter Beifügung von Zeugniſſen ſind zu richten an Mannheimer Eierteigwaren⸗Fabrik Hermann Soenceker Feuden heimer Fähre. Zirka 20 Hektoltter prima Apfelwein für Wirte und Private zu verkaufen. Fr. Herald, Rüeinan. FCC Drannepitus-Prsatt empfiehlt Germania-Drogerie Fr. Wagners Nachfolger Inh. W. l 0 LLS TI I. 120 Sinn