1212—— ³mqm m:] ̊ r ̃ Üm̃ ůͥluuwm·m⅛m. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. eee n 37TTT1TT1TTTTT— S 0 Kriegschronik 1915 0 .. Se 29. Au gu ſt: Das Waldgelände öſtlich von Auguſtowo iſt von unſeren Truppen durchſchritten. — Zn Oſtgalizien wurden die Ruſſen hinter den Koropiez⸗ Abſchnitt zurückgeworfen. Die Zahl der Gefangenen er⸗ höhte ſich auf 10 000. — Italieniſche Angriffe gegen den Brückenkopf von Tol⸗ feierten FE———P—— 0 Deutſchland erklärt Rumänien * den Krieg. Wer B. Berlin, 28. Aug.(Amtlich.) Nachdem, wie bereits gemeldet, Rumänien unter ſchmählichem Bruch der mit Oeſterreich⸗Augarn und Deutſchland abgeſchloſſenen Verträge unferem Bundes genoſſen 1 Krieg erklärt hat, iſt der Kaiſerliche Geſandte in Bnukareſt angewieſen worden, ſeine Päſſe zu verlangen und der rumäniſchen Regierung zu erklären, daß ſich Deutſchland nunmehr als im Kriegszuſtand mit Numänien befindlich betrachtet 55 Die Herausforderung Rumäniens, die, wie man aus einer amtlichen Mitteilung erfährt, ebenfalls auf Vertrags⸗ und Treubruch beruht, wie bei Italien, iſt von der deutſchen Regierung mit der Kriegs⸗ erklärung beantwortet worden. Solchen Völkern ge⸗ genüber kann der Deutſche nur ſtolze Verachtung üben und dem Schwert die vergeltende Strafe anvertrauen. Der Beſchluß des Bundesrats und ſeine Beſtätigung durch den Kaiſer wirken wie eine befreiende Tat. Auf Feinde und Neutrale aber kann das entſchloſſene Auf⸗ treten nur impouierend wirken. Die Zeit der Rückſichten iſt vorbei. Der Weltkrieg. * Einem zündenden Funken gleich wird die Nach⸗ licht von der Kriegserklärung Italiens und Rumä⸗ i niens unſere Schützengräben durcheilt und den ent⸗ ſchloſſenen Willen zum Durchhalten zu neuer heller Kampfesbegeiſterung entflammt haben wie in den Tagen, da der Kaiſer das deutſche Volk zu den Waffen rief. Es 1 iſt ganz gut, wenn mitten in den langwierigen Stel⸗ 1 lungskrieg und in das Toben der Offeuſiv⸗Schlacht ſolche erhebende Ausbrüche, Bomben gleich, einſchlagen. Im⸗ mer wird die fördernde Wirkung da am tiefſten und nachhaltigſten ſein, wo die ſittliche Kraft am größten unnd das Gewiſſen am reinſten iſt. Je größer der äußere * Erfolg der mit kalter Berechnung zu Werke gehenden telfliſchen Bosheit unſeres Todfeindes iſt, um ſo zu⸗ berſichtlicher werden unſere Heere draußen in den Kampf * gehen. Sie wiſſen alle, vom oberſten Führer bis zum üngſten Rekruten: unſere Feinde haben das beſtimmte LKriegsziel, Deutſchland zu vernichten, koſte es was es dbolle. Mögen kleinere Völker verſchwinden oder grö⸗ ßere Nationen dem Verderben geweiht werden, es iſt nicht zu teuer bezahlt, wenn Großbritannien ſchließ⸗ 1 lich triumphieren kann. Das aber ſtählt uns den Mut und verdoppelt die Kraft, draußen auf den blutgetränkten Feldern wie in den heimatlichen Gauen und es macht uns bereit, auch die ſchwerſten Opfer willig zu tra⸗ en. Die Sorgen ums tägliche Brot, ſo ſchwer ſie ſein mögen, ſie ſind vergeſſen oder doch ganz in den Hintergrund gedrängt durch das mächtig aufwallende Gefühl der Empörung über feindliche Niedertracht. Jetzt drängt es zur Entſcheidung und jetzt wollen wir der Welt zeigen, was ein großes germaniſches Volk zu leiſten imſtande iſt. So ungefähr kann man jetzt aller⸗ orten die Leute reden hören. Weg iſt der Kleinmut, den man wohl bei weniger zuverſichtlichen Seelen ſchon be⸗ V obachten konnte, wenn die 9 Sehnſucht nach Frieden den Blick für die rauhe Wirklichkeit trüben wollte. Bismarks Furor teutonicus regt ſeine Schwingen und 8 rauſchende Flügelſchlag ergreift aufs neue das ganze olk. i a Der heutige Tagesbericht iſt eine Bekräftigung dieſes troßigen Geiſtes. Auf allen Fronten ſind die Angriffe der Feinde zuſchanden geworden. Werden wir mit dem bisherigen Aufgebot der Feinde fertig, dann fällt es auch nicht mehr allzu ſchwer ins Gewicht, wenn einige Hunderttauſend Rumänen mittun; Bulgarien iſt auf dieſe Möglichkeit längſt vorbereitet und hat den größten Teil ſeines erprobten Heeres an der Donau ſtehen; die Türken halten, abgeſehen von den in Galizien fechtenden Diviſionen, bei Adrianopel ein ſtarkes Heer bereit; und Deutſchland verfügt durch kluges Schonen ſeiner Streit⸗ kräfte und ſeiner Volkskraft über ſolche Reſerven, daß a Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Inesheim, Nekarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 83828 TTF r 777 SATT 77 K TKTTTbbT— 23 Sechenhelm, Dienstag, den 29. NHugnst 1918. der neue Zuwachs der Feinde ausgeglichen iſt. Man darf nicht vergeſſen, daß die Allierten aus Eigenem nichts von Belang mehr aufbringen können; für ihre Auffriſchung an Truppen ſind ſie längſt auf die Nötigung von Neutralen angewieſen. Aber dieſes Hilfsmittel iſt keine Schraube ohne Ende. Die Ereigniſſe im Weſten. Oer franzöſiſche Tagesbericht. Wer. Paris, 28. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: An der Sommefront war die Nacht verhält⸗ nismäßig ruhig. Schlechtes Wetter behinderte weiter die Ope⸗ rationen.— Auf dem rechten Ufer der Maas richteten die Deutſchen im Laufe der Nacht nacheinander drei Angriffe gegen die Wäldchen von Vaux und Chapitre. Durch Feuer angehal⸗ ten, mußten ſie nach empfindlichen Verluſten ſich wieder nach ihren Ausgangsgräben zurückziehen.— In Lothringen wur⸗ den mehrere deutſche Handſtreiche gegen kleine Poſten zwiſchen Arracourt und Embermenil mühelos abgeſchlagen. Im Walde von Apremont war die Nacht unruhig. Franzöſiſche Hand⸗ granatenwerfer lieferten deutſchen Patrouillen Gefechte und zer⸗ ſprengten ſie. Die Deutſchen griffen um 10 Uhr abends in der der Richtung auf 5 St. Jean in einer Front von 800 Metern an. An der übrigen Front kein Ereignis von Be⸗ deutung. i Abends: Kein wichtiges Ereignis an der ganzen Front, wo andauernd ſchlechtes Wetter herrſcht. g Belgiſcher Bericht: An der belgiſchen Front verlief der Tag ruhig. Der engliſche Tagesbericht. a We. London, 27. Aug. Amtlicher Bericht: Bei den im Bericht vom 25. Auguſt erwähnten erfolgreichen Angriffen wurden ſieben Maſchinengewehre mehr erbeutet, als gemeldet. Weiter! 200 Yard Gräben würden in der Nähe von Bazentin⸗le⸗Peti genommen. Zweiter engliſcher Bericht: Wir gewannen nordweſtlich von Ginchy Boden. Das Wetter hinderte unſere Operationen. Poincare an der Front. Paris, 28. Aug.(Agence Havas.) Präſident Poin⸗ care hat ſich geſtern in Begleitung des Miniſterpräſidenten Briand, des Kriegsminiſters Rouques und des General⸗ iſſimus Joffre nach der Somme begeben, wo er, eine Begegnung mit den Generalen Haig und Foch hatte. Der Präſident, Briand, Roques und Joffre beſichtigten darauf Truppenlager. 5 Bern, 28. Aug. Dem„Petit Pariſien“ zufolg umfaßt die Feuerwerksfabrik in Saint Denis bei Paris in der nach einer Havasmeldung Feuer ausgebrochen iſt, 4 Hektar. Die Fabrik ſtellte beſonders Leuchtkörper für die Front her. Angeblich iſt nur ein Gebäude einge⸗ die Feuerwehren von Saint Denis, Saint Quen und Paris zu den Löſch⸗ äſchert worden, jedoch mußten arbeiten herangezogen werden. Evaliſche Fälſchungen. München, 28. Aug. Die„Münchener Neueſten Nachrichten“ ſchreiben in einem Artikel:„Fälſchungen amerikaniſcher Berichte in England:„Die engliſchen Blät⸗ ter veröffentlichen lange Auszüge aus den Depeſchen amerikaniſcher Korreſpondenten an der Somme. Die „Times“ und die„Daily Mail“ ſchreiben dabei dem bekannten Korreſpondenten von Wiegand folgende offen⸗ bare Lüge zu: Der deutſche Generalſtabschef habe ihm zum Schluß geſagt, er habe die hinter der Front lie⸗ genden Dörfer ſyſtematiſch zerſtören laſſen und dann 1 ſeine Soldaten auf ſie hingewieſen mit den Worten: Da ſeht Ihr, was geſchehen wird, wenn Ihr von den Engländern und den Franzoſen Euch nach Deutſchland zurücktreiben laſſet. So werden dann Eure Dörfer und Städte ausſehen.— Herr Carl von Wiegand, der Ver⸗ treter der„Newyork World“, der heute zufällig in München weilt, bezeichnete einem Vertreter der„Mün⸗ chener Neueſten Nachrichten“ die Wiedergabe der Depeſche von der Somme an die„Daily Mail“ als eine infame Entſtellung, die anſcheinend bewußt gemacht worden ſei und charakteriſtiſch ſei für die in letzter Zeit in manchen Ententeblättern angewandte Methode, Depeſchen von ame⸗ rikaniſchen Korreſpondenten in Deutſchland und Oeſter⸗ reich⸗Ungarn wiederzugeben. N Geſandtenwechſel. Bern, 28. Aug. Das„Journal de Geneve“ ver⸗ nimmt, daß Grant Duff, der Geſandte Englands in Bern, aus dem Dienſt aus Geſundheitsrückſichten aus⸗ ſcheiden werde. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 28. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 28. Auguſt 191622 i 58 Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz: Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl: An den ſüdöſtlichen und öſtlichen Grenzwällen Ungarns hat ge⸗ ſtern abend unſer neuer Feind Rumänien in meuchle⸗ riſchem Ueberfall mit unſeren Grenzpoſten die erſten Nrlegserklärung an Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 3 18. Jahrgang Schüſſe gewechſelt. Am Roten Turm⸗Paß und an den Päſſen ſüdweſtlich und ſüdlich von Braſſo ſind heute früh beiderſeits Vortruppen ins Gefecht getreten und die erſten rumäniſchen Gefangenen eingebracht worden. In den Karpathen wieſen wir nordweſtlich des Kukul⸗ Berges einen ſtarken ruſſiſchen Angriff unter ſchweren feindlichen Verluſten ab. Auch nördlich von Mariam⸗ pol endigte ein geſtern abend angeſetzter Vorſtoß für die Ruſſen mit einem vollen Mißerfolg. Sie wurden über⸗ all, zum Teil im Gegenangriff, zurückgeſchlagen und ließen viele Gefangene in unſerer Hand. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls von Hinden⸗ burg: Die Armee des Generaloberſten von Tersztyanszky vereitelte ruſſiſche Angriffsverſuche. Sonſt keine beſon⸗ deren Ereigniſſe. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 28. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 28. Auguſt 1916: a d Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Am Cau⸗ riol wurde wieder heftig gekämpft. Nachdem ein An⸗ grif) des Feindes in unſerem Geſchützfeuer geſcheitert war, gelang es abends einer italieniſchen Abteilung mit ſtarker Artillerieunterſtützung in unſere Gipfelſtellung ein⸗ zudringen. Heute früh warf ein Gegenangriff den Feind wieder hinaus. An der küſtenländiſchen Front wurden der Monte San Gabriele und die Gegend von Nova Vaſt vor der italieniſchen Artillerie lebhaft beſchoſſen. Der italieniſche Tagesbericht. WTB. Rom, 28. Aug. Amtlicher Bericht von geſtern: Auf der Trentino⸗Front führte der Feind an mehreren Stellen ein heftiges Feuer mit Geſchützen, Gewehren und Schützengraben⸗ kampfwerkzeugen aus, ohne zu Infanterieangriffen überzugehen. Unſere Artillerie antwortete wirkſam und zerſtörte Vorfeldarbeiten des Gegners auf den Hängen des Cimone(Aſtach⸗Tal). An der Juelle des Digon(Hoch⸗Piava) erweiterten wir unſere Stel⸗ lung von Cima⸗Vallone nach Norden. Im Gebiet von Görz und auf dem Karſt ſtärkere Tätigkeit der A Artil⸗ lerie gegen die Iſonzobrücken und die Vallonelinie. Einige Ge⸗ ſchoſſe fielen auf Görz und Romans. Rom, 28. Aug. Die Regierung hat das Haus des öſterreichiſch-ungariſchen Botſchafters beſchlagnahmt.(Für unſere Feinde gelten alſo auch die einfachſten Beſtim⸗ mungen des Völkerrechts nicht mehr.) Der Balkankrieg. Bericht aus Saloniki: An der Struma eeſchoß un⸗ ſere Artillerie weſtere Einrichtungen des Feindes. Ein bulga⸗ riſches Bataillon wurde unter dem Feuer unſerer Batterien en Zeitweilige Kanonade am Doiranſee. Bei Rajadag weſtlich des Wardar erneuerten die Bulgaren ihre Angriffsverſuche gegen Vetrenik. Nordweſtlich von Kukur u wurden fünf nacheinander geführte äußerſt heftige Angriffe dur das Feuer der ſerbiſchen Artillerie gebrochen. In der Gegend des Oſtrovoſees dauern die Kämpfe mit Erbitterung fort, beſonders weſtlich und nordweſtlich des Sees, wo 5 bul⸗ gariſche Angrifſe durch Gegenangriffe der ſerbiſchen nfanterie zurückgewieſen wurden. Im Laufe des 27. Auguſft beſchoſſen zwei engliſche Monitore und ein engliſcher Kreuzer die Forts von Kavalla, die mit Ausnahme eines von den Bulgaren beſetzt worden waren. Neue Forderungen an Griechenland. Bern, 28. Aug. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt zu der Meldung des Athener Blattes„Patris“ über einen Gedankenaustauſch der Ententemächte zur militäriſchen und politiſchen Lage Griechenlands: Die Alliierten können nicht zugeben, daß ihr rechter Flügel durch den bulgariſchen Vormarſch bedroht iſt. Sie ſind zu der Frage berechtigt, ob die Untätigkeit des griechiſchen Ge⸗ neralſtabs nicht eine Mitſchuld bedeutet. Angeſichts der öffentlichen Stimmung in Griechenland ſind wir im Rechte, neue Forderungen aufzuſtellen. Da wir Griechen⸗ land vor dem bulgariſchen Einmarſch ſchützen, müſſen wir es zur Mitarbeit an ſeiner eigenen Sicherſtellung auffordern. Neues vom Tage. Ordensauszeichnungen. i Bremen, 28. Aug. Der Kaiſer hat Dr. Alfred Lohmann den Kronenorden 2. Klaſſe und zahlreiche andere Auszeichnungen auch an die geſamle Beſatzung des Handels⸗U⸗Bootes„Deutſchland“ verliehen. Kapi⸗ tän König erhielt das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern. 8 f Handſchreiben des 1 an den rumäniſchen N önig. Budapeſt, 28. Aug. Wie die Bukareſter„Dimi⸗ neata“ erfährt, überreichte der deutſche Geſandte in Bu⸗ kareſt gelegentlich einer Audienz am Mittwoch dem König Ferdinand ein eigenhändiges Schreiben des Kaiſers Wilhelm. 8 Die Zufuhr aus Rumänien. Derlin, 28. Aug. Sicherem Vernehmen nach wurde in maßgebenden Kreiſen ſchon ſeit längerer Zeit mit dem Aufhören der Zufuhr von Lebensmitteln aus Ru⸗ mänien gerechnet. Bei dem groſſen Ueberſchuß unſerer diesjährigen Ernte über die vorjährige wird demnach insbeſondere die beabſichtigte Erhöhung der Brotrations⸗ zuſchüſſe in keiner Weiſe betroffen. Ein Kopſpreis von 100 Mark. Chriſtiania, 28. Aug. Das Londoner Priſen⸗ gericht hat den Offizieren und Mannſchaften der eng⸗ liſchen Kriegsſchiffe, die an der Falklandsſchlacht teil⸗ genommen haben, 12 160 Pfund Belohnung zuerkannt für die Vernichtung der deütſchen Kriegsſchiffe, was ei⸗ nem Kopfpreis von 5 Pfund entſpricht. 5 Für Deutſchland 20 Prozen London, 28. Aug. Daily Mail berichtet: Am Samstag wurde von den Vertretern der holländiſchen Fiſchereivereinigung und der britiſchen Regierung ein Abkommen über die zukünftige Verteilung der von holländiſchen Fiſchern gefangenen Heringe unterzeichnet. Die in Schottland zurückgehaltenen holländiſchen Fiſcher⸗ fahrzeuge werden unter der Bedingung freigelaſſen, daß Deutſchland nur 20 Prozent des ganzen Fanges der Saiſon erhält. Holland behält weitere 20 Prozent und die reſtlichen 60 Prozent gehen an die Neutralen.(Eng⸗ land befiehlt, Holland gehorcht.) N Eine neue Aufſtandsbewegung? Haag, 28. Aug. Die heute hier eingetroffenen engliſchen Zeitungen vom Freitag enthalten ein Reuter⸗ telegramm ans Bloemfontein. In dieſem Tele⸗ gramm wird eine Rede Bothas im Kongreß der ſüd⸗ afrikaniſchen Partei im Freiſtaat gemeldet, in der Botha zum erſten Male Enthüllungen darüber macht, daß ver⸗ ſucht worden ſei, einen neuen Aufſtand einzuleiten. Botha ſagte, es gingen Perſonen im Lande umher, um andere zur Teilnahme an einer Aufſtandsbewegung auf⸗ zufordern. Obgleich ihre Einflüſterungen wenig Erfolg hätten, täte es ihm(Botha) doch ſehr leid, da noch Rebellen im Gefängnis ſäßen. Die Leute von Ein⸗ fluß die hinter der Bewegung ſtänden, ſollten ſich ſchämen. Ein neuer Aufſtand würde ſicherlich keinen Er⸗ folg haben und dem afrikaniſchen Volke ſicherlich nur Nachteile bringen. Im Kriege gegen England ſeien die Buren bis an die Zähne bewaffnet geweſen und hät⸗ ten doch ihre Unabhängigkeit verloren. Ein Kampf nuter ſo viel ungünſtigeren Verhältniſſen aber als da⸗ mals, wäre reine Torheit. Das afrikaniſche Volk müſſe die Hoffnung für ſeine Zukunft in einer anderen Rich⸗ tung ſuchen. Der drohende Eiſenbahnerausſtand. Waſhington, 28. Aug. Da die Präſidenten der Eiſenbahnen die Vorſchläge Wilſons offenbar endgültig abgelehnt haben und auch die Eiſenbahner eine unver⸗ ſöhnliche Haltur einnehmen, beſteht ernſte Gefahr für einen Streik auf allen Eiſenbahnen des Landes. Man glaubt, daß nur ein ſchnelles Eingreifen des Kongreſſes der Lage ihren Eruſt nehmen kann. Die Eiſenbahner ſind bereit, auf den Ruf ihrer Führer ſofort die Arbeit niederzulegen. Waſhington, 28. Aug.(Reuter,) Präſident Wilſon begab ſich heute nachmittag nach dem Kapitol, wo er eine Beſprechung mit den Führern der politiſchen Par⸗ teien über eine Abänderung der Commerce⸗Commiſſion⸗ Bill hatte, um die Frachtſätze zu erhöhen und es da⸗ durch zu ermöglichen, den Eiſenbahnangeſtellten höhere Löhne zu zahlen. Wilſon erörterte ferner die Frage, ob eine Veranſtaltung möglich ſei, wodurch künftig Eiſen⸗ bahnerausſtände verhindert werden könnten. Später hatten die Eiſenbahnpräfidenten eine Beratung über die Vorſchläge Wilſons. Dieſe beſtehen darin, daß die Eiſen⸗ bahnbedienſteten den Achtſtundentag mit 10 Stunden Löh⸗ nung annehmen ſollen. Die Eiſenbahnpräſidenten wün⸗ ſchen dagegen die ganze Frage, einſchließlich der Löh⸗ nung und der Arbeitsdauer, einem ſchiedsgerichtlichen Urteil zu unterwerfen. Zwei neue Feinde. Endlich iſt die Lage geklirt. Am Sonntag mittag meldete der Draht die Kriegserklärung Italiens an Deutſchland durch Vermittlung der Schweiz. Ent⸗ ſprechend dem ſchlechten Gewiſſen des Verräters iſt die Erklärung der italieniſchen Regierung mit einer heuch⸗ leriſchen Begründung ausgeſtattet, die der Rüſtkammer der großbritanniſchen Diplomatie entnommen ſein könnte. Es heißt darin: 7 „Die feindſeligen Akte ſeitens der deu 5 Regierung gegenüber Italien folgen einander mit wachſender Häufig⸗ keit. Es genügt, die wiederholten Lieferungen an Waffen 5 und an Werkzeugen für den Land⸗ und Seebrieg zu erwähnen, die von Deutſchland an Heſterreich⸗Ungarn erfolgten, desglei⸗ chen die ununterbrochene Teilnahme deutſcher Offiziere, Sol, daten und Matroſen an den verſchieden z gegen Italien gerich⸗ teten Operationen. Auch iſt es nur der von deutſcher Seite Deſterreich⸗Ungarn zuteil gewordenen Unterſtützung zu danken, daß es dieſem möglich geworden iſt, jüngſt die Kräfte für eine Unternehmung von beſonderer Ausdehnung gegen Italien zuſam⸗ men zu bringen. Ferner iſt zu erwähnen die Auslieferung ita⸗ lieniſcher Gefangener, die aus den eee e Kon⸗ zentration lagern entkommen und auf deutſches Gebiet geflüchtel waren, an unſeren Feind, die auf Betreiben des kalſerlichen Auswärtigen Zants an die deut chen Kreditinſtitute und Bankiers gerichtete Aufforderung. wonach dieſe jeden italieniſchen Unter⸗ kanen als feindlichen Ausländer zu erachten und jede Zahlung, die ihm etwa geſchuldet ſein ſolkte, hintanhalten ſollten, ſowie die Unterbrechung der Zahlung der Renten au itslieniſche Arbeiter, die dieſen auf Grund aus brucklicher Beſtimmungen des deutſchen Geſetzes“ zuſtehen.— Ein derartiger Zuſtand kann auf die Dauer ſeitens der königlichen Regierung nicht geduldet werden. Er vertieft zum ausſchließlichen Schaden Italiens den ſchwer⸗ wiegenden Gegenſatz zwiſchen der tatſächlichen und der Rechts⸗ lage, die ſich an ſich ſchon aus dem Umſtande ergibt, daß Italien einerſeits, Deutſchlands andererſeits mit zwei üntereinander im Kriege verbindlichen Staatengruppen verbündet ſind. Es verlohnt ſich nicht, auf die Verdrehungen einzu⸗ gehen; wir haben ſchon früher wiederholt Veranlaſſung genommen auf den wahren Sachverhalt hinzuweiſen. Tat⸗ ſache iſt, daß Italien den„Zuſtand“ gut und gern noch länger ertragen hätte, wie es ihn ſchon ſeit Fünf⸗ viertel Jahren ertragen hat, denn es kam dabei auf ſeine Rechnung. Aber England„duldete“ die Sachlage nicht länger, und ſolange von ſeiten Italiens die förm⸗ liche Kriegserklärung nicht erfolgt war, war der Aus⸗ hungerungsring, auf den England mit Recht ein viel größeres Gewicht legt, als auf die militäriſche Umzinge⸗ lung Deutſchlands, noch nicht lückenlos geſchloſſen. Für die italieniſche Kriegserklärung war ausſchließ⸗ lich die engliſche Hungerſtrategie ausſchlaggebend und Italien mußte ſich dem Druck Englands ſchlechtweg fügen, ſolange es ſich auch gegen einen Schritt geſträubt hatte, der ihm für die Zukunft außerordentlich verhängnisvoll werden müßte, wenn Deutſchland wieder dazu zu bringen wäre, Realpolitik zu treiben. An ſich aber wird man in Deutſchland den Italienern nur Dank wiſſen; ihre — freilich erzwungene— Kriegserklärung hat einem unnatürlichen und in der Geſchichte einzig daſtehenden Zuſtand ein Ende gemacht. Geradezu befreiend wirkt aber die am Montag in der Frühe eingetroffene Meldung, daß Rumänien an Oeſterreich⸗Ungarn den Krieg erklärt habe. In den letzten Tagen haben ſich die Verhältniſſe in Bukclreſt zugeſpitzt. Die Kriegshetzer bekamen durch die immer drohender werdende Haltung der Vertreter des Vierverbands, die ihre amtliche Tätigkeit ohne Zweifel halbamtlich mit einer neuen Sendung von Goldſtücken zu ſtügen in der Lage waren, entſchieden Oberwaſſer. König Ferdinand, perſönlich durchaus dem Kriegsaben⸗ teuer abgeneigt, ſah ſich genötigt, einen außerordent⸗ lichen Kronrat einzuberufen, zu dem die Vertreter der Regierung, des Parlaments, die Parteiführer, die eh⸗ maligen Miniſterpräſidenten und Kammerpräſidenten be⸗ rufen wurden. Der König wollte alſo die Verantwortung für die folgenſchwere Entſcheidung nicht allein tragen, ſondern er ſuchte für ſie eine möglichſt breite Grundlage. Am Sonntag nachmittag 5 Uhr trat der Kronrat zu⸗ ſammen und nach mehrſtündiger Beratung entſchied ſich die Mehrheit der Teilnehmer für die Kriegserklärung an Oeſterreich⸗Ungarn. Es iſt nun wohl kaum anzunehmen, daß man wieder einen Zuſtand der Halbheit ſchaffen oder beſtehen laſſen werde, wie er bisher zwiſchen Deutſchland und Italien beſtand, ſchon deshalb nicht, weil die Bedeutung der Kriegserklärung Rumäniens weniger en dem Angriff auf Oeſterreich-Ungarn liegt, das nicht unvorbereitet iſt und dem ruſſiſchen Einfall in Siebenbürgen mit Hilfe er⸗ leſener deutſcher Truppen bereits wirkſam begegnet, als vielmehr in der Bedrohung Bulgariens durch die ver⸗ einigten ruſſiſch⸗bulgariſchen Truppen. Daran kann ja kein Zweifel ſein, daß das fieberhafte Drängen der Vier⸗ verbandsmächte in Bukareſt auf eine Entſcheiduna von ä eee 9SFCCPCCCCC0GW0W0 ihrem Standpunkt aus nur allzu begründet war. Das ben Heer Sarrails, durch 1 den indet chwächt und in ſeiner Zufuhr ernſtlich bedroht, be ſich in kritiſcher Lage; ihm mußte Hilſe gebracht werden, ſonſt verfiel es einer Kataſtrophe, die ſchtimmer wurde als diejenige, die das Dardanelleitkorps ereilte. Die nötige Hilfe konnte aber nur in einem Angriff auf Vulgarien beſtehen, wofür Rußland in Beßarabien ein Neſerveheer bereitſtehen hat. Die Kriegserklärung Rumäniens an Oeſterreich⸗Ungarn iſt alſo eine Ange⸗ legenheit, die von der erſten Stunde an alle Mächte des Vierbundes angeht, und ſo darf wohl erwartet werden, daß der hingeworfene Fehdehandſchuh auch von Deutſchland, Bulgarien und der Türkei mit ſofortiger 5 Kriegserklärung beantwortet wird, unbekümmert darum, ob man dadurch den Schein auf ſich lädt, einen„Krieg angefangen“ zu haben.— Ueber die Strauchdieb⸗Politik Rumäniens ein Wort zu verlieren, erübrigt ſich; es glaubte wohl die Kriegslage im Oſten ſo deuten zu können, daß es am wenigſten Gefahr liefe, wenn es ſich jetzt an die Alliierten anſchließe. Wir aber können froh ſein, daß es mit dem ewigen Hin und Her da unten ein Ende hat. Es war nicht gerade erhebend, wenn man zuſehen mußte, wie ein Kleinſtaat, in dem 80 Prozent der Be⸗ völkerung nicht leſen noch ſchreiben können, von den beiden Mächtegruppen ſeit zwei Jahren umworben wurde, wie man auf jegliche Unbedeutendheit geſpannte Aufmerkſamkeit verwendete, wie jede Aeuße⸗ rung irgend eines Spitzbuben, wenn er nur über einen gewiſſen Anhang verfügte, peinlich in der ganzen Preſſe des Vierbunds und Vierverbands verzeichnet wurde uſw; daß man ſich gegenſeitig überbot, durch reiche Geſchenke und allerlei ſonſtige Aufmerkſamkeiten Rumänien bei guter Laune zu erhalten, ſo daß von beiden Seiten ſogar dafür geſorgt wurde, daß es ſich einen ganz hüb⸗ ſchen Vorrat an Kriegsmunition zulegen konnte, das ſei nur nebenbei erwähnt. Dieſem wirklich unerträglichen Zuſtand, der ganz an die Behandlung Italiens vor deſſen Kriegserklärung an Oeſterreich erinnert, iſt nun ein Ende gemacht. Rumänien iſt der Feind Oeſterreich⸗Ungarns und damit auch der Feind Deutſchlands und der übrigen Verbündeten. Der Krieg wird vielleicht um einiges ver⸗ längert, ſo daß man wohl mit dem dritten Winter⸗ feldzug zu rechnen haben wird, aber es wird an ſeinem Endergebnis nicht geändert werden. Deutſchland hält aus und iſt bereit, ſein Letztes daranzugeben. Es bleibt zunächſt noch eine offene Frage, wie Griechenland ſich der neuen Sachlage gegenüber verhalten und ob König Konſtantin genügend Rückhalt im Volk und vor allem im Heere beſitzt, um ſeinen Wil⸗ len, der auf die Erhaltung der Neutralität gerich⸗ tet iſt, durchzuſßzen. Wir möchten bezweifeln, ob das der Fall iſt. ſich nicht zu begnügen, und wenn es nicht anders geht, wird eben noch ein dritter Anſchlag auf das Leben des Königs verſucht werden, der dann vielleicht ebenſo viel Glück hat wie derjenige gegen König Karol von Rumä⸗ nien am 10. Oktober 1914. Der Agent Venizelos ar⸗ beitet und wühlt in Griechenland mit Hochdruck, Zucker⸗ brot und Peitſche werden vom Vierverband auch nicht ge⸗ ſpart und ſo dürften wir nicht überraſcht ſein, wenn eines Tages die„überwältigende Mehrheit des grie⸗ chiſchen Volkes“ nach dem Krieg begehrte. Die Wolken⸗ kukuksheimer in Deutſchland mögen ſich wenigſtens mit dem Gedanken einſtweilen vertraut machen; er wird ur Erkenntnis der Notwendigkeit einer reinlichen Schei⸗ ung nach dem Krieg nicht wenig beitragen. Baden. (Karlsruhe, 28. Aug. In einer Ueberſicht über den Schiffs⸗ und Schiffsgüterverkehr in den badiſchen Rheinhäfen und in den Hafenanlagen des Rhein⸗ und Neckarhafens Mannheim im Jahre 1915 ſtellt das Badiſche Statiſtiſche Landesamt feſt, daß er während der ganzen Dauer des Jahres 1915 unter den Hem⸗ mungen des Krieges zu leiden hatte. Die Unterbindung und das faſt gänzliche Ausbleiben der überſeeiſchen Ein⸗ fuhr führten zu einer großen Verkehrsminderung. Der Kohlenverſan) war Rheinaufwärts im Jahr 1915 be⸗ deutend größer als im Jahr zuvor. 5 a . 3 8 Schloß Lorriand. Roman von Matthias Blank. deo Unberechtigter Nachdruck verboten. Der Führer der Batterie erklärte ihm darauf: „Die uns angewieſene Stellung werden wir unmög⸗ lich behaupten können, Herr Kamerad! Es iſt, als hät⸗ ten die Gegner einen Einblick in unſere Situationspläne, in die Generalſtabskarten. Die gegneriſche Artillerie ſchießt mit einer Sicherheit, als wären die Entfernun⸗ gen mit dem Meterſtabe abgezirkelt. In dieſer Deckung können wir unmöglich erſpät worden ſein und—“ Jäh unterbrach er ſich:„Da! Sehen Sie ſelbſt.“ Kaum war dies geſagt, da erfolgte ein heulendes Krachen, dann ein Aufblitzen, etwa in zweihundert Me⸗ ter Entfernung unmittelbar bei einem abfeuernden Ge⸗ ſchütz, der kommandierende Offizier des Geſchützes hatte eben noch rechtzeitig das ziſchende Summen der Gra⸗ nate gehört. 1555 Boden, Deckung!“ „Die Kanoniere kannten die Bedeutung und waren wie Steine auf den Boden geſunken, wobei ſie das Ge⸗ ſicht auf die Erde preßten. „Die Granate ſauſte in die Erde, dann erfolgte das Krachen, Aufblitzen, und die berſtenden Splitter ſpritzten nach allen Seilen empor. 9 Aber noch rechtzeitig waren alle auf den Boden ge⸗ kommen, ſo daß niemand getötet wurde; aber das Rad eines Geſchützes war weggeriſſen worden. Sofort ſprangen die Kanoniere wie auf ein Kom⸗ mando wieder auf; das Geſchütz, das ein Rad verloren hatte, wurde durch einen ſchweren Baumaſt aufgeſtützt und die Kommandorufe erklangen weiter. Nochmals wiederholte der Batterieführer: „Vergeſſen Sie es nicht, wir müſſen ei! ere Stellung zugewieſen erhalten.“ 2 —— Daun ſprengte Manfred von Haſſen wieder weiter. Und er vergaß die Warnung nicht. Er konnte ſie auch nicht vergeſſen, denn er hatte die gleiche Mahnung bei allen Batterien erhalten, zu denen er ſeine Meldung ge⸗ bracht hatte. Wiederholt hatte er es gehört: Sie können kein beſſeres Ziel haben, wenn ihnen die Eintragungen auf der Karte zugeſandt würden. Anderswo lautete es: die Stellung unſerer Batterie ſcheint mit der gegneriſchen Führung vereinbart worden zu ſein, ſo ſicher finden uns die Granaten. War das Zufall? N Immer mußte er daran denken, während er quer⸗ feldein ſprengte. Dabei kreuzte er eine Straße. Neſervetruppen zogen dahin, die zur Ablöſung in den Schützengraben beſtimmt waren. Ein Munitionspark zog die Straße entlang. Schon befanden ſich alle auf franzö⸗ ſiſchem Boden; das war ſchon erreicht worden, daß ſich die furchtbaren Schrecken des Krieges nicht mehr auf deutſchem Boden abſpielten, daß der Krieg mit ganz un⸗ bedeutender Ausnahme tief ins Feindesland hineingetra⸗ gen worden war. 8 Durch ein kleines Dorf führte der Ritt den Reiter⸗ offizier, das letzte franzöſiſche Dörfchen vor der Grenze. In dieſem waren große Truppenmaſſen einquartiert, die Feldküchen befanden ſich dort, Proviantkolonnen, Feldſchmieden, eine Rote⸗Kreuzſtation. Im Durchreiten bemerkte Manfred von Haſſen einen baheriſchen Landwehrſoldaten mit ungepflegtem, dichtem Vollbart, der vor einer ärmlichen, zerfallenden Hütte auf Steinſtufen hockte und auf ſeinem Schoß ein paar ma⸗ gere Kinder ſitzen hatte, mit denen er den ihm zuge⸗ wieſenen Kaffee und das Brot teilte. „So waren die Helden, die Deutſchlands Siege er⸗ ſtreiten würden, ſo waren ſie alle. In der Fauſt und im Auge den wilden Ingrimm, wenn es zum Sturm gegen den Feind ging, dann aber im Quartier die Träumer, die gutherzigen Menſchen, die mitfühlten, daß Frauen am Elend des Krieges ſchuldlos f i Sahen ſo Barbaren aus, wie die Deutſchen von ihren Feinden genannt wurden? Wii e Wie hatten dagegen die Feinde in Lothringen ge⸗ hauſt, ehe der Sturm ſie hinausgeſegt hatte. Das war ein Augenblicksbild, eine friedliche Epiſode geweſen; er erinnerte ſich aber unwillkürlich wieder an die. als die Granate bei dem Geſchütz eingeſchla⸗ en hatte. 5 br f Damit aber kam zugleich die Erinnerung an das andere; ſo ſicher waren die Geſchütze der Feinde einge⸗ ſtellt, als müßten ſie alle Stellungen kennen. Konnte ein Marcel in Betracht kommen? Da und dort waren ſchon Spione entdeckt worden; mit Lichtern waren den Feinden bei Nacht ſchon Zeichen gegeben worden. Manche Harmloſigkeit war oftmals nicht ohne Bedeutung. Aber wenn auch hie und da ein einzelner Spion in Betracht kam, der eine einzelne Stellung erſchlichen hatte, ſo war es doch höchſt ſonder⸗ bar, daß Manfred von Haſſen von allen Batterien die gleichen Mitteilungen erhalten hatte. 1 „Als ſchauten die Feinde über eure Schultern hin⸗ weg in die Stabskarten.“ So hatte ein Offizier bekundet. Vollſtändig ermüdet, nachdem Manfred von Haſſen noch mehrere Aufträge zu erledigen gehabt hatte, war er endlich auf dem Schloß Lorriand eingetroffen. Er erſtattete beim Stabe Meldung. eee Der führende General hatte erſt eine Weile geſchwie⸗ gen; dann antwortete ſeine ſcharfe Stimme: „Das fühle ich auch! Aber wo,— wo ſteckt der Verrat? Natürlich werden für die Batterien morgen neue gedeckte ae geſchaffen werden müſſen. Abe wie kann das ſein, ohne daß der Feind uns in die ten ſchauen kann?“ 15 i daß hier—— 7“ 4 ge r vollendete den Satz nicht, deſſen Sinn aber Manfred von Haſſen ſofort erfaßte. .(Fortſetz etzung folgt! 1 da unten Mit halben Maßnahmen pflegt England Kar⸗ Taun dämpfte ich ſeine Stimme:„Glauben Sie, * N 3 = g. Dae 23 e e ( Mannhein 28. Aug. Einen Mord⸗ und Selbſt⸗ 5 mordverſuch unternahm eine 27 jährige Taglöhners⸗Ehe⸗ frau. Sie wollte ſich und ihre 3 Kinder im Alter von 7, 4 und 1 Jahr mit Leuchtgas vergiften, wurde aber durch Hausbewohner an ihrem Vorhaben verhindert. Der rund zur Tat iſt noch unbekannt. Auf dieſelbe Art wollte eine 40 jährige Taglöhners⸗Ehefrau ihrem Leben ein Ende machen, aber auch ſie wurde von der Tat abgehalten.— Aus dem Neckar wurde die Leiche einer 16 jährigen Nähterin geländet, die aus Liebeskummer Selbſtmord beging.— Beim Baden im Rhein iſt der 18 jährige Volksſchüler Georg Koch von Ludwigshafen ertrunken.* 5 () Weinheim, 28. Aug. Der Gemeinderat be⸗ ſchloß, die zur Einrichtung einer Kriegsküche erforder⸗ lichen Anſchaffungen. Ein hieſiger Wohltäter ſpendete für dieſen Zweck 2000 Mk. Weinheim, 28. Aug. Um der ärmeren Bevöl⸗ kerung den Einkauf des Spätobſtes zu erleichtern, be⸗ ſchloß die hiefige Stadtverwaltung, von heule an die Preiſe für Obſt aus den ſtädtiſchen Aupflanzungen herab⸗ zuſetzen, und zwar ſollen Spätzwetſchgen mit 15 Pfg. und Birnen und Aepfel mit 1045 Pfg., erſtklaſſige e LTafelbirnen mit 20— 25 Pfg. für das Pfund verkauft werden. Während die Vorräte an Zwetſchgen und Aep⸗ feln bedeutend ſind, beträgt die Ausbeute an Birnen nur 855 ſiebenten Teil der vorjährigen ſtädtiſchen Birnen⸗ Nte. a O Tauberbiſchofsheim, 28. Aug. Hier haben Verwundete von einem Lazarett in ihren Ertzolungsſtun⸗ en einen Hamſterbau ausgegraben. Die Leute haben en Meiſter Hamſter lebend gefangen und in ſeinem Bau über 40 Pfund reine Weizenkörner aufgeſpeichert ge⸗ funden. Dabei wird von Sachkundigen verſichert, daß es Hamſter⸗Neſter gibt, in denen noch weit mehr, jo oppelt ſo viele Fruchtkörner aufbewahrt lagern. ) Sennsfeld bei Adelsheim, 28. Aug. Hier iſt man einem ſchweren Verbrechen auf die Spur gekommen. Eine junge Witwe, Mutter von 4 Kindern, deren Mann vor einigen Jahren in Mannheim einem Verbrechen zum Opfer gefallen war, hatte einen lockeren Lebens⸗ wandel geführt, der nicht ohne Folgen geblieben war. Die Frau, die heimlich geboren hatte, erwürgte das Lind und verbrannte die Leiche im Ofen. Tie un⸗ natürliche Mutter wurde in das Amtsgefängnis in Adelsheim ükergeführt. 0) Leopoldshöze, 28. Aug. Das Zjährige Söhn⸗ chen des Landwirts Fritz Knoll aus Hüningen fiel in den Rhein und ertrank. ö 5 Achern, 28. Aug. Vorgeſtern vormittag brach bei Straßenwart Bluſt in Oberachern ein Brand aus, m ein großer Strohvorrat zum Opfer fiel. Durch das* Eingreifen von Arbeitern der Hartpappen⸗ fabrik konnte das Wohnhaus gerettet und das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Aus dein Hanauerlaud, 28. Aug. Durch Schenwerden der Zugtiere ſtürzte der Wagen des Land⸗ wirts Wagner von Lichtenau eine Böſchung hinab. Wag⸗ ner geriet unter den Wagen und zog ſich 3 innere erletzungen zu. Auf ähnliche Weiſe verunglückte die Ehefrau S. Fritz von Scherzheim. 5 59 Freiburg, 28. Aug. In der Altſtadt fiel eine 79 Jahre alte, erblindete Frauensperſon aus dem 3 3 f Fenſter ihres Zimmers im 2. Stock in den Hof. Sie erlitt am Hinterkopf ſchwere Verletzungen, die nach 2 Stunden den Tod verurſachten. 8 Hagenau, 28. Aug. Stadtpfarrer Dr. Hans⸗ jakob 55 5 ſeinem Teſtament dem hieſigen Armenfond 5000 Mk. vermacht. Den Kirchenfond hier bedachte er mit 1000 Mk., wofür jährlich ein Seelenamt zu halten iſt. [Hagenau am Bodenſee war ſeine erſte Pfarrei.) Pfullendorf, 28. Aug. In ſeltener körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit feierte die Schweſter Ludwikaf erin des hieſigen Spitals, ihr 50 jähriges Jubiläum als Ordensſchweſter 5 Nus ger Zeit für die Zeit. Seid einig! Es iſt nicht deutſch und recht gemeint, Wenn in des deutſchen Volkes Schichten, Wo Feinde drohn, uns zu vernſchten Das ganze Volk nicht ſteht geeint. Wo deulſches Blut noch täglich fließt, N Auz ungezählten Heldenwunden, 1 8 Zur Ginte, die den Frieden ſchließt. 1 Es nieſſe Deutſchland ſchwachen nur Und die Todfeinde Deutſchlands ſtärken Läßt man ſie auch halbwegs merken, Das ſo gewirkt die Hungerkur, Wir hungern nicht, doch wollen wir Die Kraft an der Entbehrung ſtählen 3 Daß einſt die Enkel ſich erzählen; So unſere Eltern, unſere Zier Wie ausſehn wird das Flledensbild, Kann noch kein Menſch prophetiſch ſagen. Für uns heißt es noch: Weiter ſchlagen Mit ſcharfem Schwert und blankem Schild. Wohl ſehnen wir die Friedenszeit * 17 mit ihrer Arbeſt Segen, och muß der Krieg den Grundſtein legen 32 unſerer Zukunft Sicherheit. a Der Kaiſer kennt Parteien nicht, Die deulſcher Einheit Größe ſpalten, Und Deutſchlands Größe zu erhalten, Iſt ſeines Volkes heilge Pflicht! F. 8. —— Vermiſchtes. Aumünzens Heeresmacht:. Das Königreich Rumänien hit einem Flächeninhalt oon 1379 175 Quadratklm. und über 75 Millionen Einwohnern kann gegen 600 000 Mann ins Feld N Die Wehrpflicht iſt allgemein und dauert vom voll⸗ 4 endeten 21. bis 46. Lebensjahre. Der militärpflichtige Rumäne dient 7 Jahre alio, davon bei der Infanterie 2, den übrigen Waffen 3, und 5 bezw. 4 Jahre im Ergänzungsſtand, wei⸗ gere 12 Zahre gehört er der Reſetve an und 6 Jahre der Miliz. Die Kriegsarmee iſt in ſechs Armeekorps nde zu je zwei 0 n. e hen zu je 2 Re ſtellen. völkerung je aus 2 Infanterie⸗Bri Re-. 0 ze 3 Balallſonen zu ju 4 Mompaßnlen besteht. wozu je 2 Reſerre⸗Batatllone und je 1 Plaſehinengeweyrſennon, 1 Jägerbalaltlen mit 1 Maſchinengewehrſektion kommt, 1 Ka⸗ vallerlebriga. mit 2 Kavallekiediviſtonen von je 6 Regimen⸗ tern zu 4 Eskadrons, 2 reitenden Batterien und 3 Maſchinen⸗ gewehrabteilungen. Dazu werden 6 Reſervediviſionen aufgeſtellt. Eine Reſervediviſton zählt 4 Infanterieregimenter zu 4 Batail⸗ lonen, 1 Reſerve⸗Jägerbataillon, 2 Eskadrons, 1 Reſerve⸗Ar⸗ tillerieregimen; zu 5 Batterien und 1 Feldhaubitzenbatterie. Im ganzen wurde die Heeresmacht Rumäniens bei Kriegsausbruch an⸗ genommen an Infanterie zu 44 Regimentern mit 132 Bataillonen 1 je 4 Kompagnien, 80 Reſervebataillons⸗Cadres, 11 Jäger⸗ hataillonen zu je 4 Kompagnien; an Kavallerie zu 11 Roſiori⸗ Regimentern zu je 4 permanenten Feld⸗ und 1 Depot⸗Eskadron, 9 Kalaraſchen⸗Regimentern zu je 4 halbpermanenten Feld⸗ und 1 Depot⸗Eskadron, 1 Eskorte⸗Regiment zu 4 Eskadrons und 1 Erſatz⸗Eskadron; an Maſchinengewehren 44 Sektionen zu 3. und 22 Sektionen zu 2 Gewehren; an Feldartillerie 20 Regi⸗ menter mit 120 fahrenden Kanonen⸗ 4 reitenden, 15 Haubiß⸗, 4 Gebirgs⸗ 2 ſchweren Feldhaubitz⸗ und 20 Depot-⸗ Batterien, ſämtlich zu 4 Geſchützen; an Feſtungsartillerie 2 Regimenter mit 5 Bataillonen mit 22 Kompagnien; an Pionieren 5 Ba⸗ tatione zu je 4, 1 Jeſtung:⸗Batafllon zu 3 Kompagnien; an Verkehrskruppen 1 Eiſenbahn⸗, 1 Pontonier⸗Bataillon zu je 3 Kompagnien und je 1 Depotkompagnie, 5 Telegraphen⸗, 1 Spe⸗ zialiſten⸗Kompagnie; an Train 5 Eskadrons. Dazu kommen Miliz⸗, Grenzwach⸗, Erſatz⸗ und Beſatzungsformakionen. Die Infanterie hakt Maunlichergewehre, die Artillerie Rohrrücklauf⸗ geſchütze Kaliber 7.5 Cüm., Rohrrücklauffeldhaubitzen Kaliber 10, Ctm. und Rohrrücklaufgebirgsgeſchütze Kaliber 75 Ctm. Das rumäniſche Maſchinengewehr iſt Syſtem Maxim. Die Marine iſt klein beieinander: ekliche geſchützte kleine Kreuzer, 4 Panzer⸗ kanonenbobie und 7 Kanonenboote, etwa 15 Torpedoboote und ein Dutzend Zerſtörer und Monitore neben Schul⸗ und Spezjal⸗ ſchiffen bilden die rumäniſche Flotte. Das Rekrutenkontingent be⸗ ziffert ſich auf etwa 57000 Mann. 5 Liquidation. Die Imperial Continental Gas Aſſociation London mit ihren Gaswerken in Berlin muß liquidieren. Die Gasgeſellſchaft hatte die Kohlen 90 Jahre lang aus England bezogen. Für Kohlen und an Dividenden ſollen in dieſer Zeit über eine Milliarde nach London gefloſſen 1 755 Die verlaſſenen Tänzerinnen. Die Tänzerin Iſadora Dun⸗ can war, ſo wird der„Schweizeriſchen Muſikzeitung und Sän⸗ gerblatt“ berichtet, Ende April dieſes Jahres mit ihrer 5 ſchule auch nach Genf gekommen. Rach einer Feſtvorſtellung, mit Die Heuchler. Während die deutſchen Luftſchiſſe und Flieger darauf bedacht ſind, bei ihren Angriffen auf feindlichem Gebiel die Zivilbevölkerung nach Möglichkeit zu ſchonen und die Bom⸗ benabwürfe aut militäri che Anlagen zu beſchränken, die auch mittelbar militäriſch dienſtbhar gemacht werden können, wie Fabri⸗ ken, Hafenanlagen uſw., haben unſere Feinde, vor allem die Franzoſen, von Anfang an ihre Angriffe mit Vorliebe auf offene Städte teils im Reich, teils in den beſetzten Gebieten gerichtet, o daß Tauſende von franzöſiſchen oder belgiſchen Staatsange⸗ örigen durch franzöſiſche Fliegerbomben das Leben verloren haben. Nun wurde neulich in Flandern ein von einem franzö⸗ 5 Flugzeug abgeworfenes Flugblatt aufgefunden, in dem die evbölkerung der von den Deutſchen beſetzten Gebiete getadelt wird, daß fie die Arbeit in gewohnter Weiſe aufgenommen ha⸗ be. Die verbündeten Nationen, die bisher die Schädigung der Be⸗ Tech vermieden hätten(), haben in voller Ueberein⸗ timmung beſchloſſen, vom 1. Auguſt ab durch keinerlei menſch⸗ iche o der gefühlsmäßige Rückſichten mehr ſie beſchränken zu laſſen. Die getroffenen Perſonen haben ſich dies ſelbſt zuzu⸗ ſchreiben. 1 1 8 11 Brotkartendiebe. Ein Kellner und ein Gelegenheitsarbeiter ſtahlen durch Einbruch in die Geſchäftsräume einer ſtädtiſchen Kommiſſion in Berlin 20000 Brotkarten, mit denen ſie einen ſchwunghaften Handel trieben. Bei ihrer Verha tung fand man noch einige tauſend Karten vor.— Der Diebſtahl von Lebensmittel⸗ karten ſcheint in Berlin an der Tagesordnung zu ſein. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim r ERLINER ATELIER f Inhaber E. KREGEL OH H 1, 4 Breitestr. M A N N. E g M 2 Msit(Glanz) M. 1.90-3.00] 12 Fisit(Matt) M. 4.59 12 Kabinet,„4.90-6.50] 13 Kabinett„„ 0.50 — Sonntags den ganzen Tag geöffnet— N 3, 12 Kunststr. Sir rl N ITTF Louis Landauer, Mannheim QI, Nr. 1: Telefon 1838 Breitestr. Kleiderstoffe, Saumwollwaren und Seide Damen- und Kinder-Konfektion Veisswaren, Ausstattungs- Artikel und Betten. Sendungen nach auswärts von 10 Mk. an portofrei. Muster frei! 2 880 Ee 11 2 2 2 8 5 8 2 2 2 5 3 Arne Faſt neuer Gesund Sportwagen eine tüchtige, zuverläſſige mit Gummireif Monatsfrau U ͤ uerkanlen. auf 1. September. Schloßftraße Nr. 28. Gentzen, Hauptſtr. 86 l. Medizinal-Verband Secrenheim. versichert ganze Famillen sowie Einzelpersonen für Arzt und Apotheke. Aufnahme täglich. NB. Wir machen unſere Mitglieder in ihrem eige⸗ nen Intereſſe darauf aufmerkſam, daß ſte bei eintreten⸗ den Krankheitsfällen, das iſt, bei Ueberweiſung in ein Krankenhaus im Beſitze eines Ueberweiſungsſcheines und in anderen Fällen im Beſitze eines Krankenſcheines ſein müſſen, die täglich bei unſerem Kaſſier Herrn Anton Ruf ab⸗ geholt werden können. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, hiervon gefl. Kenntnis zu nehmen. Der Geſamtvorſtand. edpost:Rartons in jeder Größe erapfiehlt 12 Georg immer mann Hildastrasse 68. Zucker- und Seifenkartenausgabe. Es wurde nochmals eine Menge Zucker zum Einkochen bewilligt, die die Abgabe von 400 Gramm pro Kopf zu⸗ läßt. Wir haben hierfür Bezugskarten ausgeſtellt und verteilen dieſe nebſt den heute eingetroffenen Seifenkarten am Mittwoch, den 30. ds. Mts. Vormittags von 8— 12 Uhr und Aachmittags von 2—4 Uhr. Bei der Abholung iſt der grüne Lebensmittelumſchlag vorzulegen und die alte Seifenkarte zurückzugeben. Wer dieſe nicht abgibt erhält keine neue Karte. f 135 genannten Tag nicht abgeholte Karten ſind ver⸗ allen. Seckenheim, den 28. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Fleiſchverlorgung. Es erhalten morgen Mittwech, den 30. ds. Mis. van Nachm. 5 Uhr ab beſtimmt die Inhaber nachverzeich⸗ neter Nummern der braunen Fleischkartenumschligen gegen Vorzeigung derselben ihre feſtgeſetzte Menge Fleiſch: 1. Sei Herrn Metzger Gropp, hier Hildaſtrafe 48; die Nummern 596 bis 795 2. Hei Herrn Meihger Gruber hier Friedrichlr. 28; die Nummern 796 bis 990 3. Sei herrn Metzger Harkmann, hier Hauptflraßt 155; die Nummern 991 bis 1330 4. Sei herrn Metzger Nendeck, hier Hauptſtraße 104; die Nummern 1331 bis 1575. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen Mittwoch Vormittag von 9 bis 12 Uhr bei Herrn Metzger Schertel. b Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der angegebenen Nummern erhält ihre Menge, ah die Abholung Mittags oder abends erfolgt. Seckenheim, den 28. Auguſt 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Loch. Zekanntmachung. Die nächſte Auszahlung der Kriegsunterllützungen erfolgt ausſchließlich am 2 Donnerstag, den 31. Auguſt 1916. vormittags von 6— 12 Uhr und nachmittags von 2—8 Abr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein- und Auszahlungen können am ge- nannten Tage nicht erfolgen. Seckenheim, den 29. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Frühkartoffel. Die zur Ablieferung angemeldeten Frühkartoffel werden am Freitag, den 1. September 1916 Vormittags von 10 bis 12 Uhr an der Nebenbahn zum Preiſe von 6 Marl pro Zentner abgenommen. Seckenheim, den 27. Auguſt 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Viehzählung am 1. September 19186 betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 5. Juli 1916(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt S. 182) am Freitag, den 1. September 1. Js. eine Auf⸗ nahme der Beſtände an Rinvieh, Schafe und Schweine ſtattfindet. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, den mit der Auf⸗ nahme betrauten Zählern gewiſſenhafte und vollſtändige Angaben zu machen. 5 Zugleich weiſen wir auf folgende Strafbeſtimmungen hin: Wer vorſätzlich die Auskunft, zu der auf Grund dieſer Verordnung verpflichtet iſt, nicht rechtzeitig erteilt oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 10 000 Mk. beſtraft; auch können verſchwiegene Tiere im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Wer fahrläſſig die Auskunft, zu der er auf Grund dieſer Verordnung verpflichtet iſt, nicht rechtzeitig erteilt oder unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Geldſtrafe bis zu 3000 Mark oder im Unvermögens⸗ falle mit Gefängnis bis zu 6 Monaten beſtraft. Seckenheim, den 25. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß des Rechnungsabſchluſſes wegen die Gemeindekaſſe am nächſten Mittwoch, den 30. ds. Mts. geſchloſſen bleibt. Seckenheim, den 28. Auguſt 1918. 5 gürgermeiſteramt:. Volz. Koch. Unfere feitherſgen Einſchränkungen im Publikumverkeh hinſichtlich der Lebensmittelveränderungen, Kleiderbezugs⸗ ſcheine, Brotmarkenabgabe ete. werden verſuchsweiſe aufgehoben. Es können deshalb alle Angelegenheiten jeweils an allen Wochentagen Vormittags von 8 bis 12 Uhr erledigt werden. An Nachmittagen bleiben die güres nach wie vor geſchloſſen. Seckenheim, den 18. Auguſt 1916. „ gürgermeiſteramt: * l 8 Koch. Koch. Koch. goch. 2 Empfehle: Risotto, Trocken mild in Hulverform ist eine Kuhmilch und enthsit deren sämtliche Nährstoffe Paket 55 3 1 Paket ergibt ca. 1 Ltr. flüssige Milch. N Für alle Zwecke wie frische Milch verwendbar. Paket 25 8 Nur noeh bis Ende August! weisse SChmierseife nu f.— lark sb 1. Sep tember ist der Verkauf verboten. ohann Schrelbef. . Puddingpulver 0 Himbeer, Oitrone, Mandel, Vanille Die verehrl. 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Geburtsſcheine, Familienſtammbuch, Arbeitsbuch, In⸗ balidenkarte oder ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubringen. Wer die Anmeldung zur Stammrolle während der vorgeſchriebenen Friſt nicht bewirkt, macht ſich ſtrafbar und hat Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu gewärtigen. a Mannheim, den 17. Auguſt 1916. Der Zivilvorſitzende der Erſafkommiſſion des Aushebungsbezirks Maunheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis unter dem Anfügen, daß die Anmeldungen auf Zimmer No. 7 entgegen genommen werden. Seckenheim, den 19. Auguſt 1916. gürgermeiſteramt Volz. Das Erträgnis von I Iwotschgenbäume verſteigert am Dienstag abend 7 Uhr am Breiten Weg Georg Zahn. Vom 26. ds. Mts. ab werden Tapezjer⸗Arbeiten angenommen Näheres zu erfragen bei Phil. Frey, Bahn ⸗ hofſtraße Ar. 7. f Für den Tabakherbstf empfehle meine bekannt prima Qualitäten Sehwarz-Lodertuche fllür Schürzen n in verschiedenen Preislagen. Ferner: MWadisfudie für Tischbelag. 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