Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. 2 l 7ST Seckenheim, Freitag, eee 5 Utrakan im der Bürgermeisteramfer Sehmenheim, Ilnesheim, Neckarhausen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. de 88 . e En 8. 9 . D 15 ieee xx! Sepfiember 1916. Sturm genommen. 5 Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei Aferer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ö Ueber 20 ooo Gefangene und mehr als Joo Geschütze erbeutet. SD S———— .———ů— Kriegschronik 1919s 0 JJJCCͤĩãĩͥ ͥ vb. 8. September: Erfolgloſe Beſchießung von Weſlende durch feindliche Kriegsſchiffe. — Fliegerangriff auf Freiburg i. B. — Einnahme von Wolkowysk und der Höhen von; 2800 Ruſſen gefangen. — Rückzug der Ruſſen hinter die Ikwa. — Gegenangriff der Ruſſen bei Tarnopol und Trembowla. — Die Höhen von Szeparka an der Sereth⸗Mündung wurden erſtürmt und 4400 Mann gefangen. — Feindliche Angriffe im Abſchnitt von Doberdo wurden ab⸗ gewieſen. g f — Erfolgreicher Angriff unſerer Luftſchiffe auf Docks und Hafenanlagen von London, ſowie auf einige öſtliche Hafen⸗ orte. l a DSS ——— . ich da⸗ . Der Weltkrieg. Großer Sieg an der Donau! Die ſtark. befeſtigte Stadt Tukrakan iſt von den deutſchen und bulgariſchen Truppen geſtern reſtlos im Sturm erobert worden. Ueber 20000 Rumänen mit 2 Generalen und mehr als 400 anderen Offizieren ſind gefangen ge⸗ nommen, über 100 Geſchütze erbeutet. Auch die blutigen Verluſte der Rumänen ſind ſchwer.— So meldet der heutige Tagesbericht und er wird einen Sturm der reude entfeſſeln von den Vogeſen bis ans Schwarze eer. Noch iſt nicht eine Woche vergangen, ſeitdem Bulgarien dem verräteriſchen Rumänien den Krieg er⸗ klärt hat, und ſchon ſtehen die bulgariſchen„Truppen, ſiegreich auf rumäniſchem Boden. Die Rumänen ſind im Oſten unter ſchweren Verluſten über Dobritſch hin⸗ aus zurückgeworfen und der Kampf mit dem zu Hilfe eilenden ſtarken ruſſiſchen Korps hat begonnen; der erſte ruſſiſche Angriff iſt zurückgeſchlagen. Tutrakan, der Brückenkopf auf der wichtigſten Verbindungslinie nach Bukareſt iſt genommen und ein volles kriegsſlar⸗ kes Armeekökps der Rumänen iſt dort nach drei⸗ bis biertägigem Ringen vernichtet. Die Geſamtzahl der er⸗ beuteten Geſchütze weiſt auch darauf hin, daß in Tutra⸗ kan wenigſtens ein Armeekorps zuſammengezogen war, die rumäniſchen Verluſte ſind alſo, einſchließlich der * SI RUSSLAN DR inne gs f EN 5 Sence A 8 rail 50— f 5— + Ci= ge. 2 Se Sfrou. n 2 0 NIN Jo— .„ RAREST ol Srantza— Sſſisrra, 5 * Ufranan 3 5 fange ä— 8 2 Ho cms, 5 9. . . 8 9* G — . 2...— j.... 4 2 2228 N Lum oeucuch bu lor cin an um, e. Gefangenen, niedergegriffen auf 40 000 Mann zu ſchätzen. m rumäniſchen er ſcheint man den Eruſt r Lage bald begriffen zu haben, denn ſchon geſtern wurde gemeldet, der rumäniſche Vormarſch in Sieben⸗ ürgen ſei plötzlich ins Stocken geraten, woran angeb⸗ lich die Schwierigkeit des Verpflegungsnachſchubs ſchuld war. Aber dies erſchien nicht recht glaubhaft, da die kümäniſche Heeresleitung ihre Vorbereitungen an der ſchwachbeſezten ungariſchen Grenze doch ſchon ſeit Mo⸗ naten ins Werk geſetzt hatte. Wahrſcheinlicher iſt, daß ſie bereits die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß Tu⸗ trakan verloren ſei und daß ſie nicht mehr wagte, de in Siebenbürgen eingedrungenen Truppen ſich allzu * von der Baſis entfernen zu laſſen und ſie da⸗ D der Gefahr des Abgeſchnittenwerdens auszuſetzen. 15 wäre ſchon eine ganz bedeutende Feruwirkung des 8 unzenden Siegs unſerer Truppen. Die herrliche Waf⸗ entat beleuchtet auch die Geſamtkriegslage in wün⸗ 3 Schützengräben ſchenswerter Weiſe und gibt einen Fingerzeig für die ſtrategiſchen Pläne, die der Kriegführung Deutſchlands und der mit ihm verbündeten Mächte zugrunde liegen und die den endlichen Sieg verbürgen. Der Tag von Tutrakan wird unſeren Feinden ordentlich in die Kno⸗ chen fahren und den Strategen an der Somme in mehr als einer Hinſicht zu denken geben. Das deutſche Volk aber iſt aufs neue beſtärkt in der Gewißheit, daß da, wo deutſche Fahnen wehen, der Sieg an dieſe Fah⸗ nen geheftet iſt.— Drum nochmals: Geduld und Zu⸗ verſicht! Im Weſten wie an der ruſſiſchen Front ſind geſtern alle Angriffe zurückgeſchlagen worden,— das iſt alles, was aus dieſen Kampfgebieten berichtet wird, ſo viel es auch in Wirklichkeit bedeutet. 2 4 9 2 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 7. Sept. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Nördlich der Somme verſuchte der Feind während der Nacht ſeine Gegenangriffe. Der Artilleriekampf dauert in verſchiedenen Gegenden der Front fort. Südlich der Somme griffen die Deutſchen wiederholt die neuen franzö⸗ ſiſchen Stellungen ſüdlich von Deniecourt und im Vorgelände von Berny⸗en⸗Santerre an. Alle ihre Angriffe brachen in unſerem Sperrfeuer zuſammen, das dem Feind ſchwere Ver⸗ luſte eintrug. Auf dem rechten Ufer der Maas unternahm der Feind geſtern geger 8 Uhr abends einen Angriff auf das Dorf Fleu⸗ rh. Unter das Hauptfeuer der franzöſiſchen Maſchinengewehre enommen, vermochten die Dertſchen nicht, vorzubrechen. Die Zahl der in dem Teile öſtlich von Fleury gemachten Ge⸗ fangenen hat um 40 zugenommen. In Lothringen wurde eine ſtarke feindliche Abteilung durch das Feuer der Franzoſen über⸗ raſcht und in dem Augenblick zerſtreut, als ſie einen der vor⸗ 5 franzöſiſchen Poſten zu nehmen ſuchte. Sonſt über⸗ all eine ruhige Nacht. a Orientarmee: Der Artilleriekampf war heftig in der Gegend der Strrmafront. und des Doiran⸗Sees, ſowie an der geſamten ſerbiſchen Front. heftiger Geſchützkampf Abends: Nördlich der Somme ohne Infanteriegefecht. Südlich der Somme haben unſere Trup⸗ pen am Nachmittag ihre Angriffstätigkeit mit Erfolg wie⸗ der aufgenommen. Wir haben mehrere deutſche Schützengräben ſüdöſtlich von Belloy⸗en⸗Santerre weggenommen. Bei einem lebhaften Angriff unſerer Infanterie auf das Dorf Berny⸗en⸗ Santerre haben wir den größten Teil dieſes Dorfes genommen und unſere Abteilungen bis in die ſüdliche Ecke dieſes Dor⸗ fes vorgeſchoben. Zwiſchen Vermandovillers und Chilly haben wir in beſonders erbitterten Kämpfen die feindliche Linie von Vermandovillers bis zu der Straße von dieſem Ort nach Eſtrees erobert. Weiter ſüdlich in der Gegend, die von Chaulnes und Chilly begrenzt wird, haben wir uns weiterer bemächtigt und unſere erſte Linie bis in die unmittelbare Umgebung von Chaulnes und längs der Eiſen⸗ bahn Chaulnes—Roye vorgeſchoben. Die Zahl der im Laufe des Tages gemachten Gefangenen ſcheint erheblich zu ſein, iſt aber noch nicht bekannt. Am rechten Maagsufer war heftiges Geſchützfeuer in den Abſchnitten des Gehölzes von Vaux und des Chapitre⸗ waldes. Der engliſche Tagesbericht. WB. London, 6. Sept. Erſter engliſcher Bericht: Im Laufe der Nacht nahmen wir den ganzen Leuze⸗Wald in Beſitz. Der Kampf dauert 5 dem Wald und den Dörfern Com⸗ bles und Ginchy an. Letzte Nacht ließen wir auch gegenüber Commecourt mit Erfolg Gaswolken los. Bericht aus Saloniki: An der Strumafront fanden auf dem Oſtufer der Struma zwiſchen Orljak und der Brücke von Komarjan Pautrouillengefechte ſtatt. An der Doilranfront baſchaß die feindliche Artillerie drei Stunden lang unſere Stel⸗ ungen. i Der Krieg zur See. Haag, 7. Sept. Im Monat Auguſt wurden 62 Minen angeſpült, davon waren 46 engliſchen, 10 deut⸗ ſchen und 6 unbekannten Urſprungs. Die Geſamtzahl der ſeit Beginn des Krieges angeſpülten Minen beträgt jetzt 1279, wovon 702 engliſchen, 62 franzöſiſchen und 229 deutſchen ſowie 236 unbekannten Urſprungs waren. Rotterdam, 7. Sept. Der norwegiſche Dampfer „Rilda“, mit 300 Tonnen Butter, Margarine und Obſt beladen, iſt von einem deutſchen Tauchboot verſenkt wor⸗ den. Die Lage im Oſten. WTB. Wien, 7. Sept. Amtlich wird verlautbart vom 7. September 1916:. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Front gegen Rumänien: Bei Olah⸗Toplicza wurden unſere Truppen, um einer drohenden Umfaſſung auszuweichen, auf die Höhen weſtlich des Ortes zurückgenommen. Sonſt bei unveränderter Lage keine beſonderen Ereigniſſe. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl: Mehrfach ſehr heftige Angriffe, die der Feind geſtern gegen unſere Karpathenfront richtete, wurden teils nach erbitterten Nahkämpfen, teils durch Gegenangriffe unter großen Feindesverluſten abgewieſen. Südweſtlich Fundul⸗Moldowi führte ein eigener Angriff zur Erobe⸗ rung eines Blockhausſtützpunktes. 88 unverwundete Ge⸗ fangene fielen hierbei in unſere Hand. Zwiſchen der Zlota⸗Lipa und dem Dyjeſtr bezogen wir im Anſchluß an die geſtern geſchilderten Kämpfe eine vorbereitete Stel⸗ lung. Oeſtlich und ſüdöſtlich von Brzezany führten feind⸗ liche Angriffe zu keinem Erfolg. Heeresfront des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern: Bei der Armee des Generaloberſten von Boehm⸗Ermolli wurden vereinzelte Augriffsverſuche des Feindes durch unſer Feuer vereitelt. An der übrigen Front mäßiges beiderſeitiges Artilleriefeuer. 8 Der rumäniſche Tagesbericht. WTB. Buhareſt, 6. Sept. Amtlicher Bericht von 7 Uhr morgens; Nord⸗ und Nordweſtfront: Leichte Scharmützel. Bei der Eroberung des Berges Jaxoſt durch unſere im Tale Uzu vorgehenden Truppen ſind 15 Munitionskiſten mit Dum⸗Dum⸗ Geſchoſſen in 1 85 Hand gefallen. Gegen Tutrakan er richtete Angrifef ſind zürüccgeſchtagen worden. Die Kraft der feindlichen Angriffe nimmt ab. Der Feind ſcheint ermüdet zu ſein. Der Feind beſchoß die Orte Ezlazbſchet, Kalafat und Gruia, Unſere Batterien zwangen feindliche Monitore, die aus dem Kanal zwiſchen der Inſel Jerſina und dem bulgariſchen Ufer hervorbrechen wollten, ſich unter lich Schutz der Inſel urückzuziehen.— Luftkampf: Feindliche Flugzeuge war⸗ 15 Bomber. auf die Stadt Bulareſt, wo ſie vier Häuſer beſchäs igten und zwei Männer und eine Frau verwundeten, ferner auf Piatra und Deamtz, wo eine alte Frau verwundet wurde, und auf Ploeſoi, Conſtantza und Bechot, wo an den Häuſern leichte Beſchädigungen angerichtet wurden. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 7. Sept. Amtlich wird verlautbart vom 7. September 1916: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Im Görzi⸗ ſchen beſchoß unſere Artillerie die Iſonzoübergänge, wäh⸗ rend der Feind unſere Stellungen bei Lokvica und mehrere Ortſchaften im Wippach⸗Tal unter Feuer hielt. An der Suganerfront wurden italieniſche Aufklärungsabteilungen, die unter ſtarker Feuerbegleitung gegen den Civaron vor⸗ gingen, kurz abgewieſen. Neues vom Tage. Der Reichstag. f Berlin, 7. Sept. Die nächſte Sitzung des Reichs⸗ tags findet am 28. September ſtatt. Berlin, 7. Sept. Der Orden Pour le merite iſt u. a. dem General der Infanterie von Deimling verliehen worden. Maßregelung durch die Zenſur. Berlin, 7. Sept. Die Ausgabe der„Deutſchen Tageszeitung“ iſt abermals bis auf weiteres verboten worden. Das Blatt hatte ſich darüber beklagt, daß, während ſein Mitarbeiter Graf Reventlow von einigen Zeitungen aufs ſchärfſte angegriffen werde, die Zenſur ihm nicht geſtatte, ſich zu verteidigen. Das ſei zweierlei Maß. Berlin, 7. Sept. Die Nordd. Allgem. 25 meldet: Eine Anzahl italieniſcher Blätter verbreitet ſeit einigen Tagen die tendenziöſe Nachricht, daß die in Deutſchland verbliebenen Italiener interniert würden. Dieſe Nachricht iſt unzutreffend. Vielmehr iſt feſtzuſtel⸗ len, daß eine Internierung von Italienern in Deutſch⸗ land weder erfolgt, noch beabſichtigt iſt. Die ungariſche Oppoſition. Budapeſt. 6. Sept. Abgeordnetenhaus. Graf Andraſſy ſtellte in der heutigen Sitzung einen Antrag auf Einberufung der Delegationen und ſagte: Es iſt unmöglich, den ungariſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Tisza für die Einzelheiten und für die Er⸗ gebniſſe der auswärtigen Politik zur Verantwortung zu ziehen. Entweder iſt es keine ernſte Verantwortung oder aber ſie trifft den Miniſter des Aeußern, der den Delegationen Rede und Antwort zu ſtehen hat. Die Behauptung, der Krieg ſei unvermeidlich gewe en, widerſpreche nicht nur der Meinung der Regierung und ihrer Organe in der. Vergangenheit, ſondern ſie ſei auch untdeh ſcheinlich, wenn man die Reihenfolge der Er⸗ eigniſſe in Beiracht zieht. Anſere e konnte keine andere Wirkung haben, als derjenigen Italiens, deren Ziel der Krieg war, in die Hand zu arbeiten. Wir ſind immer zu ſpät gekommen, haben alles zur Unzeit angeboten, dadurch die italieniſche Kriegspartei geſtärkt und uns für unſere verſpäteten Anerbietungen immer wieder einen Korb geholt. Bei Ru⸗ mänien hätte die Regierung ihren ganzen Einfluß in die Wagſchale werfen müſſen, damit, wenn wir die Kraft zu einer erſolgreichen Offenſive haben, dieſe in einer Richtung erfolge, die auf das Verhalten Rumäniens von Wirkung ſein mußte. Wir haben die ſtärkſte der gegen uns kämpfenden Armeen vernachläſſigt und Rußland 8 bis 10 Monate Zeit gelaſſen, ſich wieder aufzurichten. Trotzdem iſt mein Vertrauen uner⸗ ſchütterlich, daß wir Rumänien ſchlagen und ſeinen nieder⸗ trächtigen Ueberfall ahnden werden.— raf Tisza er⸗ ſuchte um Ablehnung des Antrags Andraſſy. Das ungariſche Abgeordnetenhaus habe, da während des Krieges die Dele⸗ gatlonen unter 1 des Abgeordnetenhauſes nicht tag⸗ ten, bereits dreimal das gemeinſame Budget bewilligt. Es ſei daher eine Kontrolle der Politik durch die Delegationen nicht unerläßlich Was den Vorwurf Andraſſys bee daß Ita⸗ lien und Rumänien ſich feindſelig gegen die Monarchie ge⸗ — wendet hatten, ſo jei zu beachten, daß in dieſen Ländern ſich derart feindliche Strömungen und Heißhunger nach Lander⸗ werb gezeigt habe, daß daran keine Diplomatie hätte etwas ändern——— 7 Wir haben der italieniſchen Regierung unſer Anerbieten einer territorialen Konzeſſion in beſtem Glauben gemacht. Dieſes Anerbieten war auch dann aufrecht erhal⸗ ten worden. als wir ſozuſagen keinerlei Henn mehr hatten, aß es angenommen werden würde, denn wenn es nicht angenommen werden würde, ſo wollten wir durch Verhandlungen wenigſtens Zeit gewinnen. Noch zu Ende der Verhandlungen hatten wie ſaſt gar keine Hoffnung mehr, aber niemand kann alles wiſſen und die Wendung, die mit dem Namen Gio⸗ litti verknüpft iſt, zeigt am beſten, daß noch im letzten Augenblick eine Wendung hätte eintreten können. Graf Tisza beſtritt ſcdam entſchieden die Behauptungen Andraſſys, daß die Anerbietungen an Italien ſich mit der Verſchlechterung der militäriſchen Lage geſteigert hätten. Es iſt nicht ichen daß wir unter dem Einfluß des Falles von Przemyl gehandelt haben, ſondern wir erhielten eben zu jener Zeit die erſte meritoriſche Antwort Sonninos und wir mußten die Ank⸗ wort, hierauf erteilen.— Graf Apponyi beantragte mit Rückſicht darauf, daß die Delegationen nicht zuſammentreten, durch eine geſetzliche Abänderung das Erſcheinen des Mini⸗ ſters des Aeüßern im ungariſchen Reichstage herbeizuführen, da⸗ mit er über die auswärtige Politik Aufklärungen gebe.— Graf Tisza lehnte dieſen Antrag ab, erklärte jedoch, keine Ein⸗ wendungen dagegen zu erheben, daß über dieſen Antrag, ſo⸗ wie den Antrag Andraſſys auf Einberufung der Delegakionen verhandelt werde. Athen, 7. Sept. Der franzöſiſche und der britiſche Geſandte legten der griechiſchen Regierung eine Liſte von 60 Deutſchen und Oeſterreichern vor, die ausgewieſen werden ſollen. Der Miniſter des Innern hat den auf der Liſte genannten Perſonen, die in Athen wohnen, befohlen, noch dieſe Nacht und den in der Provinz woh⸗ nenden vor nächſten Samstag das griechiſche Gebiet zu verlaſſen. l Die franzöſiſchen Milliardenausgaben. Paris, 7. Sept. Für das letzte Vierteljahr 1916 verlangt der franzöſiſche Finanzminiſter die Bewilligung von 8347 Millionen Franken. Seit Auguſt 1914 ſind dann rund 61 Milliarden(48,8 Milliarden Mk.) ange⸗ fordert worden. i Holland ſoll mittun. Rotterdam, 7. Sept. Der Londoner Korreſpondent des „Nieuw Rotterdamſchen Courant“ berichtet ſeinem Blatt, die Wochenſchrift„John Bull“ erwähne in einem Artikel, daß in ganz London Plakate mit folgendem Auf⸗ ruf angefchles Dent ſeien: Deu Niederlanden muß unzweideutig die Meinung geſagt werden. Die Nieder⸗ lande müſſen mittun. Sagt den Niederlanden, daß ſie aufhören ſollen, die Deutſchen zu ſpeiſen und daß ſie rund heraus ſagen wollen, auf welcher Seite ſie ſtehen. 6 Der Druck auf Spanien. G. K. G. Bern, 7. Sept. In voriger Woche wurde ein ſpaniſcher Dampfer von einem franzöſiſchen Kriegs⸗ ſchiff nach Marſeille eingebracht, weil er angeblich deut⸗ ſche Unterſeeboote mit Oel verſehen haben ſollte. Als ſich die Grundloſigkeit der Beſchuldigung erwieſen hatte, wurde das Schiff wieder freigegeben. Nun wird be⸗ richtet, der Vierverband habe an Spanien die Auffor⸗ derung gerichtet, die Tauchboote als verbotene Waffe zu erklären, ſo daß kein deutsches Tauchboot in ſpa⸗ niſchem Seegebiet mehr geduldet wäre.(Alle Vierver⸗ bandsſtaaten beſitzen bekanntlich Tauchboote.) Der Kö⸗ nig Alfonſo hatte eine lange Unterredung mit dem n der wichtige Entſcheidungen folgen ollen. London, 7. Sept. Der Kongreß der britiſchen Ge⸗ werkſchaftsvereine hat geſtern den Vorſchlag der ameri⸗ kaniſchen Federation of Labour, während der Friedens⸗ verhandlungen einen internationalen Arbeiterkongreß ein⸗ zuberufen, der von dem Parlamentskomitee gebilligt wor⸗ den war, mit 1 486 000 gegen 823 000 Stimmen ab⸗ gelehnt. London, 7. Sept. Die„Morning Poſt“ veröffent⸗ licht weitere Mitteilungen über die ſchlechten Zuſtand der engliſchen Sanitätsverhältniſſe beim Heer in Meſo⸗ potamien, wobei große Durchſtechereien mitſpielen ſollen. Das Blatt macht den finanziellen Ratgeber der in⸗ diſchen Regierung, Meyer, dafür verantwortlich. London, 7. Sept. Wie die Blätter mitteilen, hat die ruſſiſche Regierung 19 200 000 Ellen Tuch zum nächſten Frühjahr für die Armee beſtellt. Maßnahmen zur Hebung der Valuta. Petersburg.. Seb. Tie rufliche. Staatsbank Die Diamanten der Großmutter. i f Von Levin Schücking. 5 Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Hier aus der Gegend freilich— er wohnt ſeit vielen Jahren auf der Ferme des Auges; aber ich denke, ich habe ſagen hören, er ſei von Geburt ein Belgier — es iſt ein ſehr ſchönes Gut, la Ferme des Auges, und Herr d' Avelon ein vorzüglicher Landwirt; er ge⸗ hört auch zum Conſeil general und iſt ein Freund des Herrn Präfekten „Sieh, ſieh, Nicaiſe,“ rief jetzt Sontheim aus,„wie genaue Auskunft du jetzt über den Herrn weißt, den du anfangs mit deiner patriotiſchen Diskretion in Schutz nehmen wollteſt!“ f Max meldete ſich ſcherzend bei ſeinem Hauptmann als wieder dienſtfähig und die anderen kehrten zu ihrem Spiel zurück. 2. N La Ferme des Auges lag nicht im offenen Flußtal der Maas, ſondern im Hintergrunde einer Seitenbucht des Tales, eines nach allen Seiten hin anſchwellenden Terrains, das, von einem Kranz von oben bewaldeten Höhen umgeben, nur nach Südoſt, nach dem Fluſſe hin offen war. Dieſe geſchützte Lage mußte viel zu der Fruchtbarkeit des kleinen, hübſchen, in den Bergen ver⸗ ſteckt liegenden Erdwinkels beigetragen haben— viel auch der fleißige und ſorgſame Anbau, die zweckmäßige Bewirtſchaftung, die überall wahrnehmbar war; der Be⸗ ſitzer ſchien beſonders auf Obſtkultur großes Gewicht gelegt zu haben: überall durchzogen Reihen wohlgepflegter Obſtbäume die Felder; eine ſtattliche Nußbaumallee durch⸗ ſchnitt das Terrain in gerader Linie und führte auf das Wohnhaus zu— zunächſt auf einen mauerum⸗ zogenen großen Garten, der, heute noch, wie er viel⸗ leicht vor hundert Jahren angelegt worden, gelmäßigkeit des alten den Gf die ganze iſt ermächtigt worden, das im Verkehr befindliche Gold in erheblicherem Umfange als bisher einzuziehen und eine Prämie bis zu 55 Prozeut(ſeither 45 Proz.) da⸗ für zu bezahlen. Gegen die goldaufkaufenden Spekulan⸗ ten ſoll rückſichtslos vorgegangen werden. Finanzmini⸗ ſter Bark will weitere Schatzſcheine ausgeben, obgleich bereits für 7½ Milliarden Rubel(15 Milliarden Mark) Scheine ausgegeben ſind.(Zur Hebung der Valuta wird das aber nicht beitragen. D. Schr.) Die Gold⸗ frage wird dringend, da England die Goldvorräte der ruſſiſchen Staatsbank im Ausland zur Deckung ſeiner Vorſchüſſe bereits in Anſpruch genommen hat. Den Juden ſoll das Recht verliehen werden, Aktien von induſtriellen und anderen Unternehmungen in größerem Umfange zu erwerben, als das Geſetz es ihnen bisher geſtattete. Stockholm, 7. Sept. Die ſchwediſche Regierung hat die Ausfuhr von Schuhzeug allerlei Art, die bisher nicht verboten war, ferner die Ausfuhr getrockneter Häute und von Elentierfellen verboten. Die ruſſiſche Sommeroffenſive 7 IJ. Der Kampf um Kowel. Erſter Teil. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geſchrieben: Nach der in Blutſtrömen erſtickten Märzoffenſive gegen die unerſchütterliche Mauer der Hindenburgarmee taſtete die ruſſiſche Heeresleitung die Front weiter nach Süden ab und fand in Wolhynien jene verhältnis⸗ mäßig ſchwache Stelle, die zum ſtrategiſchen Durchbruch geeignet ſchien. 8 In rückſichtsloſem, keine Menſchenopfer ſcheuendem Angriff wurde das ruſſiſche Maſſengewicht vorgedrückt. Anfang Juni durchbrachen nach ſtarker Artillerievorberei⸗ tung ruſſiſche Angriffe die öſterreichiſchen Stellungen weſt⸗ lich Olyka. Durch energiſches Nachſtoßen auf und über Luzk, deſſen Brückenkopf gegen überlegenen Angriff nicht ge⸗ halten werden konnte, gelang es dem Feinde, den Süd⸗ flügel und die Mitte der k. und k. 4. Armee über den Styr zu drängen, während der Nordflügel, aufgenommen durch zunächſt geringe deutſche Verſtärkungen, dem Gegner das Nachdrängen über Sierna und Styr zu verwehren vermochte. Etwa gegen Ende der 1. Juniwoche folgte der Feind in weſtlicher und ſüdweſtlicher Richtung nur zögernd und ſchrittweiſe nach. Seine Sorge galt dem öſterrei⸗ chiſchen Nordflügel und den hier eingeſetzten deutſchen Kräften, gegen die er nunmehr mit ſeinen Hauptkräften nach Nordweſten in Richtung Kowel einſchwenkte. Der wohl unerwartete Widerſtand dieſes durch deutſche Ver⸗ bände verſtärkten, unter deutſcher Führung zuſammen⸗ gefaßten Flügels veranlaßte ihn zur Vorſicht und Neu⸗ gruppierung ſeiner Kräfte. Selbſt ein General Bruſſilow lernte wohl ahnen, daß Maſſenangriffe allein gegen deukſche Truppen keine Siege erzwingen. General von Linſingen, der Sieger in blutigen Karpathenkämpfen, gebot mit den über Kowel herangeführten deutſchen Verſtärkungen dem ruſſiſchen An⸗ ſturm das erſte Halt. 5 Mitte Juni verlief die Front unſerer nach dem linken Flügel hin durch deutſche Kräfte verſtärkten Ver⸗ bündeten in der allgemeinen Linie: Plaszowka— Ab⸗ ſchnitt von Tarnawka bis zur Einmündung in den Styr — die Styr⸗Linie bis Gegend Lipa— das ſübliche Lipaufer bis Zboryszow— dann nach Norden biegend über Gorochow—Swiniuchy auf Witoniez— Stochod⸗Ab⸗ ſchnitt bis etwa nördlich Liniewka— die Styr⸗Linie Sokul—Kolki, hier nach Norden umbiegend. Nachdem deutſche Kräfte auch ſüdlich Kowel eingeſetzt waren, begann am 16. Juni der erſte Gegenſtoß in drei Gruppen: im Weſten ungefähr aus der Linie Goro⸗ chow—Lokaszy, von Nordweſt mit dem rechten Flügel längs der Turija und von Norden. Bis zum 18. Juni führte dieſer Gegenangriff bereits einige Kilometer vor⸗ wärts. 8 N 5 Nach dem Eintreffen weiterer deutſcher Verſtärkungen wurde am 23. Juni ein zweiter Gegenſtoß einge⸗ ſogar noch Taxushecken! und Sandſteinfiguren— im Hintergrunde des Gartens führte eine breite Stein⸗ treppe auf eine Terraſſe und über ihr erhob ſich das Herrenhaus— nicht, wie es der Charakter der Garten⸗ anlage erwarten ließ, ein kleines Rokokoſchloß mit ſtatt⸗ lichen Flügeln, ſondern nur ein einfaches Landhaus, nur ein Stockwerk mit hohem Manſardendach darüber zeigend, weiß getüncht, mit grünen Jaluſien, ſtatt der Flügel nur ein kleines Gewächshaus an der einen und eine Voliere an der anderen Seite. Das alles beobachtete Daveland, als er am andern Tage um die Nachmittagsſtunde, von Hartig begleitet, durch die Kaſtanienallee auf die Ferme des Auges zuritt und dann um die Gartenmauer herum den Hof des Gebäudes erreichte. Er hatte Hartig bewogen, ihn zu begleiten, und es bei dieſem an Gründen, weshalb er ſo raſch das Verſprechen erfüllen wolle, welches er Herrn d' Abelon gegeben, nicht fehlen laſſen. Zuerſt den, daß es in Void gerade ebenſo langweilig war wie in jedem anderen Orte auf Erden, wo man eben nichts zu tun hat. Und weiter den, daß es ſehr intereſſant ſein mußte, eine vornehme franzöſiſche Familie in ihrem„In⸗ terieur“ kennen zu lernen; ganz zuletzt den, daß ihn dieſer Herr d' Avelon, ſein Weſen, ſein Geſicht anziehe — vielleicht nur aus Widerſpruchsgeiſt, weil ſich Sont⸗ heim ſo ſcharf gegen ihn erklärt. Und doch war, was ihn zog, etwas ganz anderes, ein Gefühl, das ſich eigen⸗ tümlich mit Spannung, Scheu und Beklemmung ver⸗ miſchte und doch ſtark genug war, ihn mit einem ge⸗ wiſſen Heroismus dieſes alles, was ihn zurückhalten wollte, überwinden zu laſſen. Genug, unſer Landwehr⸗ leutnant hielt am andern Tage, von Hartig, dem Ge⸗ lehrten der Kompagnie gefolgt, auf dem Oekonomiehofe der Ferme und wurde, nachdem ein Knecht die Pferde übernommen, auf die Terraſſe vor dem Wohnhauſe ge⸗ führt, wo die Herrſchaft ſich befinden ſollte. i Auf der Terraſſe, an einem runden Tiſche ſen ſaße 2 vor ih 2 n ein Herr ſtat 5 Daveland machte dieſe Bemerkung freilich erſt ſpäter. Jetzt leiter, der ſuoweſtuch von Luzt unter deutſcher Führung nach Nordoſten weiter ein gutes Stück vordrang. Ein dritter Gegenſtoß wurde wenige Tage ſpä⸗ ter(30. Juni) nach Bildung einer neu zuſammengeſetzten Stoßgruppe(unter deutſcher Führung) eingeleitet. Strömender Regen rauſchte am Vormittag des 30. Juni hernieder und verwandelte die wolhyniſchen Wege in grundloſen Moraſt. Stundenlang war für die Artillerie⸗ wirkung jede Fernſicht ausgeſchaltet. Trotz aller Schwie⸗ füt rigkeiten aber wird die beherrſchende Höhe ſüdlich Gubin ſtr. geſtürmt. Auch eine links anſchließende k. und k. In⸗ un fanterie⸗Truppen⸗Diviſion macht gute Fortſchritte und W. dringt in tapferem Angriff vor, wobei ſie mehrere Ge⸗ et genangriffe kaltblütig, abweiſt. Weiter nördlich ſtürmen*. deutſche und öſterreichiſche Verbände das Dorf Zubilno fo und eine Höhe öſtlich von Tryſten. Der folgende Tag(1. Juli) trägt den Angriff weiter vor. Auf 18 Km. Breite ſind die ruſſiſchen Stellungen eingebrochen. Bis 5 Km. Breite iſt Gelände nach Oſten gewonnen. i i Ueber mehrfache Linien ruſſiſcher Gräben, hier durch dichtes, verſumpftes Waldgelände dort über freie Niede⸗ rungen, trotz zahlreicher Gegenangriffe ruſſiſcher Infan⸗ terie, ohne Rückſicht auf mehrfache Attacken der Traus⸗ amur⸗Reiter⸗Diviſion und einer zuſammengeſetzten Ka⸗ vallerie-Diviſion, wird am Abend des 2. Juli das Höhen⸗ gelände um Michailowka— Gubin erreicht. In der Nacht zum 3. Juli beginnt der Ruſſe mit dem Gegenſtoß: ſtarke Infanterieangriffe und nächt⸗ liche Kavallerie⸗Attacken leiten zwei zäh durchgeführte Maſſenangriffe ein. Unter außergewöhnlich ſchweren Ver⸗ luſten wird der Gegner reſtlos abgeſchlagen. 9 Auch die inzwiſchen verſtärkte Nordgruppe hatte den Angriff vorgetragen. In der Nacht zum 3. Juli räumt der Feind fluchtartig unter ſchweren Verluſten eine von ihm beſetzte Brückenkopfſtellung auf dem nördlichen Sto⸗ chodufer an der Straße Kowel—Luzk. Der verhältnismäßig geringe Raumgewinn dieſer drei Gegenangriffe überraſchte die Führung nicht. Es war vorausgeſehen, daß unter den vorliegenden Verhältniſſen der örtliche Erfolg dieſer Gegenſtöße wohl beſchränkt bleiben würde. Sie fielen in eine Periode gegenſeitigen Kräfteausgleiches bei uns und unſerem Gegner. Immer⸗ hin wurde durch dieſe Gegenſtöße unſere ſeit 5. Juli ge⸗ machte Beute auf etwa 100 Maſchinengewehre, 128 Offi⸗ ziere und über 19900 Mann erhöht. Die große Be⸗ deutung dieſer unter deutſcher Führung ſofort einge⸗ leiteten dreimaligen Gegenſtöße iſt aber nicht nach dieſen, 8 oder dem erzielten Raumgewinn zu bemeſſen. Ihr ert liegt in ihrer rein militäriſchen, pſychologiſchen und moraliſchen Bedeutung. General von Linſingen nimmt dem bisher unabläſſig vordrückenden Angreifer die Freiheit des Handelns, zwingt ihn zu Umgruppierungen, feſſelt Kräfte, die an anderer, politiſch für Rußland wichtigen Stelle eingeſetzt werden ſollten und veranlaßt die ruſſiſche Führung zu Ver⸗ ſchiebungen ihrer Reſerven dorthin, wo ſie den deutſchen Angriff befürchtet! Hinfort bemüht. ſich die ruſſiſche Heeresleitung durch unabläſſigen Antransport weiterer ſtarker Kräfte das verlorene militäriſche Uebergewicht wie⸗ der zu erreichen. Neu herangeführte Kräfte geſtatten dem Gegner die Einleitung eines ſtarken Angriffs gegen den linken Flügel öſterreichiſcher Truppen im Styrbogen. Die hier ſtehenden Verbände weichen unter dem gegen die Orte Gruziatyn und Koſtiuchnowka angeſetzten An⸗ griff nach Weſten aus und werden hinter den Stoch od zurückgenommen. In dieſen Kämpfen zeichnete ſich be⸗ ſonders die polniſche Legion aus, die in tapferem Ge⸗ genſtoß dem Feinde wichtiges Höhengelände entriß. Einige Tage ſpäter drückt der Feind ſüdweſtlich Luzk eine in der Gegend weſtlich von Gubin eingeſetzte k. und k. Diviſion zurück. Zur Ausgleichung der dadurch geſchaffenen Lage wird die hier kämpfende Gruppe aus den eroberten Stellungen ein Stück zurückgenommen, eben⸗ ſo die ſüdlich anſchließende Gruppe. 5 Gegen dieſe neue Front und gegen die Stochod⸗ linie glaubt nun die ruſſiſche Führung bei weiterem rückſichtsloſen Menſcheneinſatz neue Erfolge erzielen und das befohlene Operationsobjekt„Kowel“ ſicher erreichen zu können. Sie vermutet auf durcheinandergewürfelte Verbände zu ſtoßen, die ſie mühelos abfertigen wird, wenn ſie nur eneraiſch weiter vordrückt. Sie irrt ſich und —— B und ſprach ſehr lebhaft. Max Daveland erkannte den Lenker des Wagens von geſtern in ihm, in einer der Damen das Original ſeines Bildes, bei deren erſtem Anblick ihn geſtern ein großer Schmerz betroffen hatte; die andere war eine dunkle, ein wenig verblühte Schön⸗ heit, ſie ſah wie eine Engländerin aus, ein etwas zu längliches Geſicht mit feinen Zügen, umgeben von hän⸗ genden Locken und etwas Steifes in der Haltung, etwas Verurteilendes, Mißbilligendes, das für die ganze ir⸗ diſche Erſcheinungswelt und was der wechſelnde neue Tag brachte, ſtetig um ihre Lippen lag, deuteten darauf hin. .“ — „%»%% näherte er ſich der Geſellſchaft mit einiger Verlegen⸗ heit, er ſah keine ſehr freundliche Aufnahme von dem Herrn voraus, der ihn mit einem kalten, faſt feindlichen Blicke maß. Mit einer Verbeugung übergab er im ſeine und Hartig's Karte und erklärte ſein Kommen. Der Herr bat mit kühler Höfl kit, Platz zu nehmen, und ging mit der Bemerkung, iß er Herrn d' Avelon rufen wolle, den Stufen zu, welche von der Terraſſe in den Garten führte. Die Karten hatte er auf den Tiſch geworfen. 8 1 „Sie wohnen in einem kleinen iradieſe hier,“ ſagte Max, nachdem er mit ſeinem Beg er auf eine aber⸗ malige Einladung der Damen Plitz nommen,„und fühlen ſich gewiß ſehr glücklich, aß Ihre Berge Sie ſelbſt vor den Stürmen des Krieges ſchütze“ „Wir haben allerdings bis heute noch lä inen Feind hier geſehen,“ ver'etzte die jüngere Dun— und dann mit einem Lächeln eu Max aufſchanend etzt ie l zu: „und dem erſten, der bis hierher dringt, ſehen wir beruhigt ins Auge. Nicht wahr, Miß Ellen?“ „O, Sie wiſſen, ich bin als Britin neutral, Va⸗ lentine!“ antwortete die Miß mit einem Zucken der Lippen, das hinzuzuſetzen ſchien:„und ſehe überhau nt Männern nicht gerne ins Auge!“ Daveland verbeugte ſich. (Fortſetzu Legionäre. Ade, ein neuer Angriff muß eingeleitet werden. Dazu aber bedarf die ruſſiſche Führung friſcher ausgeruhter e- äfte. Sie zögert nicht, holt dieſe Kräfte von allen ver⸗ e⸗ 2 ügbaren Fronten zuſammen, läßt andere politiſch wie in rategiſch bedeutſame Ziele in den Hintergrund treten n⸗ und richtet das Höchſtmaß der Kraftentfaltung auf Kowel. 1d hrend im Norden gegen Baranowitſchi, im Süden e- deen Lemberg der ſtrategiſche Durchbruch ange⸗ c rebt wird, wird der auf Kowel einfach rückſichtslos be⸗ io fohlen! Mitte Juli ſind der ganzen ruſſiſchen Armee bereits r die Tage bekannt, an denen Kowel elitſcheidend anzu⸗ greifen iſt. Der erſte Augriffstag iſt für den 28. Juli, n ein etwa nötiger zweiter Zeitpunkt auf den 7. Auguſt feſt⸗ gelegt. Am 12. Auguſt— ſpäteſtens— muß Kowel ch i ruſſiſcher Hand ſein,—„um jeden Preis“. * Alle verfügbaren Kräfte rafft der Feind zuſammen. nmAlrnſere Flieger beobachten die Maſſentransporte auf den z. i kach Luzk und Kowel führenden Bahnen. Sie begnügen 2 1 ſich nicht mit der Beobachtung und Meldung. Häufig 2 irzen ſie ſich auf wenige 100 Meter hinab und über⸗ 5 allen die Transporte ſowie marſchierende Kolonnen durch it 1 omben und wohlgezieltes Maſchinengewehrfeuer. Die„Befreiung“ der Deutſchen u von der Monarchie. 11 Lloyd Ger. hat in einer neulichen Rede geſagt: der Sieg Englands müſſe ein derartiger ſein, daß er päter eine Warnung für jeden Herrſcher ſein erde, der jetzt oder in Zukunft auf dem Throne ſäße; ot as gelte für die Könige ebenſowohl wie für ihre Be⸗ r kater.— Es wäre ſehr unrichtig, dieſes ſeit zwei Jahren n von engliſchen Miniſtern und in der großen engliſchen t reſſe vorgetragene„Kriegsziel“ als eine leere Rede⸗ „ wendung oder eine Prahlerei beiſeite zu ſetzen. Es iſt * immer ein durchgehender Zug der großbritanniſchen Poli⸗ . tik geweſen, feſtbegründete Monarchien zu unterwühlen — und Herrſcher, die keine Scheinherrſcher waren, zu be⸗ 3 eitigen oder lahmzulegen. Im vergangenen Jahrhun⸗ . dert ging die Revolutionierung der europäiſchen Staaten x erſter Linie von London aus, in allen Ländern und rm allen Höfen war der mit reichlichen Mitteln aus⸗ 1 gerüſtete engliſche Agent und alle Revolutionäre fanden in London. Natürlich diente das Schlagwort der reiheit der Völker und ihre Mündigkeit, ferner das des ortſchrittes, der Kultur und Ziviliſation als Aus hänge⸗ Hild. Die politiſchen Motive und Zwecke waren einfach die Sch wä chung der europäiſchen Staaten und Mächte, militäriſch, politiſch und wirtſchaftlich. Wir erinnern an genen Depeſchenſack, der aus Athen kam und nach London ollte, aber von einem ölterreichiſch-ungariſchen U-Boot genommen wurde. In einem darin enthaltenen Briefe eines zu Athen ſtationierenden britiſchen Diplomaten hieß es damals ſchon: der König müſſe beſeitigt und Grie⸗ chenland unter der Präſidentſchaft Venizelos Republik rden. Dem Könige von Rumänien droht die britiſche Preſſe ſchon ſeit längerer Zeit mit dem Verluſte ſeiner one, wenn er nicht tue, was man von ihm verlange, 555 der Zar der Bulgaren ſteht ſeit Jahr und Tag auf er Liſte der zu beſeitigenden Monarchen. Nicht viel anders ſteht es mit dem Schwedenkönige. 1„Es iſt in der engliſchen Preſſe häufig ernſthaft cecörtert worden, daß die Beſeitigung der Monarchien, 1 er monarchiſchen Verfaſſung und aller unbequemen Mo⸗ aarchen, beſonders auch im Deutſchen Reiche, von ſelbſt Dazu führen würde, Deutſchland wehrlos zu machen. In 1 roßbritannien drückt man das freilich anders aus: ſo bwuüurde das„eigentliche deutſche Volk“ befreit, die Militär⸗ aſte und damit der Militarismus vernichtet werden. dun Frankreich ſagt man noch etwas ſchöner: das Deutſch⸗ 5 Goethes, Schiller und Kants müſſe um der eigent⸗ ichen Deutſchen willen wieder hergeſtellt werden, damit ſie nicht nur ihre Freiheit, ſondern auch ihre durch Mo⸗ narchie und Militarismus verlorengegangenen Eigenſchaf⸗ en wiederfänden. Die Briten verſprechen ſich viel von dieſem Verfahren. eee. e * Kraft des Deutſchen Reiches liegen. Sie Tozuſchneiden 3 Adee infolgedeſſen den Sieg der Freiheit und Kultur 5 2 Barbarentum und Knechtung. Wenn Miniſter und * lätter ſich in Beſchimpfungen des Kaiſers und der Mini⸗ deer ergehen, von„Beſtrafung“, Verbannung und anderen * ngen reden, ſo muß man das der Abſicht nach ernſt nehmen. Großbritannien und ſeine Bundesgenoſſen wür⸗ en, wenn ſie könnten, ſicher vor nichts auch in dieſer Be⸗ 5 ziehung zurückſcheuen. Dabei wäre es aber doch nur 8 bels Lorwand, teils Mittel zum eigentlichen Zwecke: t durch Zertrümmerung der monarchiſchen Grundlagen, auf benen das Deutſche Reich gegründet und alle ſeine Inſti⸗ tionen errichtet worden ſind, auch ſeine Kraft ein für alle Male zu vernichten. Auch, von dieſer Seite betrachtet, iſt Großbirtannien das Britentum, ja das ganze Angel⸗ ſachſentum, der Feind für uns. ö Baden. 00 Karlsruhe, 7. Sept. Beim Holzverladen im Abeinhafen fiel einem 58jährigen Taglöhner ein Brett delb den Kopf. Der Verunglückte erlitt einen Schä⸗ rüch, an deſſen Folgen er ſtarb. N ABruchſal, 7. Sept. Die Beteiligung an der ö Zeichne Großbritannien weiß genau, wo die Wurzeln der und Ou hilſſt den Krieg verkürzen! Adee aaaaaaaaagaanaadaaaanandnun e hat derart zugenommen, daß ein wer⸗ 0 terer drittel Kochkeſſel aufgeſtellt werden mußte. Ueber 500 Perſonen nehmen jetzt an der Speiſung teil. () Baden⸗Baden, 7. Sept. Im Alter von 62 Jahren iſt Kreis⸗ und Stadtrat Karl Rauſch, eine hier ſehr bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit, ge⸗ ſtorben. Stadtrat Rauſch hatte ſich aus kleinen 0. fängen heraufgearbeitet. Auf dem Gebiet des Armen⸗ weſens leiſtete er beſonders Erſprießliches. ( Bad⸗BVoll(Schwarzwald), 7. Sept. Den eifrigen Bemühungen des Schwarzwaldvereins iſt es nun gelungen, trotz der, beſonders in der jetzigen Kriegszeit aufgetretenen großen Schwierigkeiten, den durch die wildromantiſche Wutachſchlucht führenden Ludwig⸗Neumannweg, der durch das Hochwaſſer in dieſem Frühjahr derart beſchädigt wur⸗ de, daß er für den Verkehr geſperrt werden mußte, wieder in Stand zu ſetzen und durch gute hölzerne Treppen für jedermann zugänglich zu machen. Die Wutachſchlucht kann ſomit wieder in ihrer ganzen Länge von Bad⸗Boll bis e ohne irgend welche Gefahr begangen werden. Villingen, 7. Sept. Im nahen Schwennin⸗ gen wurde ein Metzger dabei ertappt, als er etwa zwei Zentner Rauchfleiſch nach Mannheim abſenden woll⸗ te. Tas Fleiſch wurde beſchlagnahmt und verkauft. Sasbach a. K., 7. Sept. Die 6 Söhne des Schreinermeiſters Aſchenbrenner hier, die ſeit Kriegs⸗ ausbruch im Felde ſtehen, haben das Eiſerne Kreuz erhalten.. s „ O uceberlingen, 7. Sept. Der Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte einen außerordentlichen Holzhieb, deſſen Erträg⸗ nis von ungefähr 20 000 Mk. für die fünfte Kriegsanleihe gezeichnet werden ſoll. ö „Sigmaringen, 7. Sept. Der Fürſt von Hohenzollern bemühte ſich bis zuletzt unabläſſig, ſeinen Bruder, König Ferdinand bon Rumänien, von der Preis⸗ gabe der Neutralität Rumäniens abzuhalten. rial hierüber wird demnächſt bekanntgegeben werden. Lokales. Seckenheim, den 8. Sept. 1916. — Das Feſt Mariä Geburt begeht heute die kathol. Kirche. Der heutige 8. September gilt auch als ein überaus wichtiger Wettertag, denn man ſagt:„Wie das Wetter zu Marä Geburt, ſo dauert es acht Wochen furt“. Nach Ablauf der erſten Septemberwoche d. h. nach dem Tage Marik Geburt pflegt der Sommer in unſeren Breiten endgültig Abſchied zu nehmen und der Herbſt ſeinen rauhen Rechten immer mehr Geltung zu verſchaffen. Nicht nur aus dem Welken und Abfallen der Blätter erſteht es das menſchliche Auge. Auch die Tier⸗ welt rüſtet langſam für den Winter, die Zugvögel rüſten zur Fahrt nach dem ſonnigen Süden. So heißt es denn auch vom heutigen Tage im Volke:„Mariä Geburt— fliegen die Schwalben furt“ oder auch:„Mariä Geburt, ziehen die Störche furt“. Ebenſo aber iſt der Tag Mariä auch ein deutlicher Wink für den Landmann, nun die Ausſaat für das kommende Jahr zu beenden. Eine alte diesbezügliche Bauernregel lautet:„Mariä geboren— Bauer ſäe Weizen und Korn“. Noch hat nun der Land⸗ mann ja nichts verſäumt, aber allzulange warten darf er nun auch nicht mehr. Eine andere Bauernregel beſagt nämlich:„Wird zu Mariä Geburt geſät, iſt's nicht zu früh und nicht zu ſpät“. — Sammelt die Eicheln, denn ſte bilden einen vortrefflichen Erſatz für den teuren Bohnenkaffee und deſſen Erſatzmittel. Die Eicheln ſind zu dieſem Zwecke zu ent⸗ hülſen, in kleine Stücke zu zerteilen und dann im Brat⸗ oder Backofen oder mittelſt Kaffeeröſter zu röſten. Dann werden ſte auf der Kaffeemühle gemahlen und das erhaltene Eichelpulver wird ſpäter wie Kaffee aufgebrüht. Eichel⸗ kaffee iſt der beſte Geſundheitskaffee, denn er iſt nahrhaft, leicht verdaulich ſelbſt für das zarteſte Kindesalter. Be⸗ ſonders geeignet iſt er auch für erwachſene Perſonen, die an chroniſcher Magenſchwäche, Sodbrennen, ſchlaffer Darm⸗ funktion leiden. Die Eichel dürfen aber nicht zu ſchwarz gebrannt werden, müſſen eine braune Farbe und einen erfriſchenden Geruch haben. lr. „— Die Eindeckung mit Kartoffeln für den Winter 1916/17. Wie ſchon mitgeteilt worden iſt, hat das Miniſterium des Innern angeordnet, daß ſich die privaten Haushaltungen für den Winter 1916/17 mit Kartoffeln verſehen können. Bei den Beſtimmungen iſt natürlich Vorſorge getroffen, damit eine übermäßige Ein⸗ deckung Einzelner verhindert wird. Es ſei beſonders da⸗ rauf aufmerkſam gemacht, daß wenn Kartoffelerzeuger und Verſorgungsberechtigtedemſelben Kommunalver⸗ hören jedoch Kartoffelerzeuger und Verſorgungsberechtigte von ſeinem Bürgermeiſteramt einen Bezugsſchein ausſtellen zu laſſen hat, den das Bürgermeiſteramt nicht verweigern darf und welchen der Kartoffelbezieher dem Kartoffellieferer auszuhändigen hat. Eine Mitwirkung des Kommunalverbandes iſt hier nicht vorgeſehen. Ge⸗ höern jedoch Kartoffelerzeuger und Verſorgungsberechtigte nicht demſelben Kommunalverbandsbezirk an, ſoll alſo der Kartoffelbezug aus einem anderen Kommunalver⸗ bandsbezirk erfolgen, ſo muß zunächſt der Kartoffelbe⸗ zieher beim Kommunalverband ſeines Wohnortes einen Bezugsſchein beantragen. Der Bezugsſchein darf dem Ver⸗ ſorgungsberechtigten dann nicht verweigert werden, wenn es ſich um den Bezug von Kartoffeln aus eigenen oder von ihm gepachteten Grundſtücken oder um den Bezug von ſolchen Kartoffelerzeugern handelt, mit welchen der Verſorgungsberechtigte verwandt oder verſchwägert iſt. Soll der Bezug für den Bedarf eines Haushaltes von Auskunft erteilt bereitwilligſt die nächſte Banl, Sparkaſſe Poſtanſtalt, Lebensberſicherungsgeſellſchaft, Kreditgenoſſenſchaft. Mate⸗ ſolchen Kartoffelerzeugern erfolgen, die mit dem Bezieher zwar nicht verwandt oder verſchwägert ſind, aber ſchon in früheren Jahren Kartoffeln dem Kartofſelerwerber ge⸗ liefert haben, ſo ſoll der Bezugsſchein in der Regel ge⸗ währt werden. — Die Lederpreiſe. Vor dem Kriege betrug der Lederpreis 5—6 Mk. für das Kilo. Im erſten Kriegs⸗ winter ſchnellte er infolge einer heilloſen Spekulation auf 14—15 Mk. hinauf, derzeit beträgt er 8,25 Mk. und vom 1. September ab trat eine weitere Ermäßigung auf 7 Mk. ein, weitere Herabſetzungen ſind nicht ausgeſchloſſen. Wie nun aus Berlin gemeldet wird, ſind Erhebungen darüber zu erwarten, wie die Schuhpreiſe mit den jetzigen Lederpreiſen in Einklang zu bringen ſeien. Das Kriegs⸗ wucheramt wird ſein Angenmerk insbeſondere darauf rich⸗ ten, ob Schuhwaren aus alten Beſtänden mit billigen Materialpreiſen zu Kriegspreiſen verkauft werden. Das Amt läßt bereits durch zahlreiche Beamte Nachprüfungen vornehmen. — Einkaufsgenoſſenſchaft. Auf ſeiner Jah⸗ restagung in Dresden gründete der Reichsverband deut⸗ 5 er Schokoladegeſchäfte eine Einkaufsgenoſſenſchaft eutſcher Schokoladengeſchäfte, der 600 Mitglieder mit Mk. 380 000 Genoſſenſchaftskapital beitraten. — Auslä diſche Kaffee⸗Erſatzmittel. Der Kriegsausſchuß für Kaffee, Tee und deren Erſatzmittel, G. m. b. H., Berlin, macht den Kaffee- und Kaffee⸗Erſatz⸗ mittel⸗Handel auf folgendes aufmerkſam: Es werden in letzter Zeit vielfach ausläudiſche Kaffee⸗Erſatzmittel u ſehr hohen Preiſen angeboten, welche dem Wert ſer Ware nach nicht entſprechen. Da in Deutſchland für Kaffee⸗Erſatzmiſchungen Richtpreiſe feſtgeſetzt ſind, liegt es im Intereſſe der Firmen, welche ausländiſche Kaffee⸗ Erſatzmittel einführen, die Angebote möglichſt unter Vor⸗ lage von Muſtern den: Kriegsausſchuß vor dem Kauf der Ware zur Begutachtung einzuſenden. 8 5 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim VVV 1 8* 0 Louis Landauer, Mannheim Q 1, Nr. 1: Telefon 1838: Breitestr. 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Sti Herrn Metzger Harlmaun, hier Hanpiſtraße 155; d die Nummern 941 bis 1525 4. gei Herrn Metzger Neudeck, hier Hauptstraße 104 5 die Nummern 1526 bis 1700. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen Samstag Vormittag von 8 bis 12 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der angegebenen Nummern erhält ihre Menge, oh die Abholung Mittags oder abends erfalgt. Seckenheim, den 8. September 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Drucksache jeder Art 5 fertigt schnellstens an Beorg Zimmermann eil goch CFC Sowie ein junger Hlann Arbeitsvergebung. Die Gemeinde vergibt im Wege des öffentl. Angebots die Zimmerarbeiten zur Einfriedigung der Schweinsweide bei der Kapelle. Angebotsformulare, welche bis zum 19. Sept. Dor ⸗ mittags 12 Uhr einzureichen ſind, werden von Donners⸗ tag Vormittag, den 7. September an auf dem Rathauſe Zimmer No. 7 abgegeben, woſelbſt auch die Zeichnungen und Bedingungen eingeſehen werden können. Der Zuſchlag erfolgt innerhalb 8 Tagen. Seckenheim, den 4. September 1916. Der Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Der Verſuch, die Erledigung aller Geſchäfte an ſämt⸗ lichen Vormittagen in der Woche zuzulaſſen, hat deſſen Unmöglichkeit im Intereſſe des Dienſtes ergeben. Wir müſſen deshalb beſtimmen, daß zur Abgabe von Krot⸗, Fleiſch- und Lebens mittelkarten ſowie hierauf be⸗ zügliche Veränderungsanmeldungen, Reklamationen ete. je- weils nur a der Mittwoch und Samstag Vormittag benützt werden darf. An allen anderen Tagen müſſen wir die Erledigung dieſer Arbeiten ausnahmslos abweiſen. Seckenheim, den 4. September 1916. e ö olz. Doſchlaanabme und Seftands-Crhebung der Fabrraubereiſungen. Unter Bezugnahme auf die Verordnung des ſtellvertr. General⸗Kommandos vom 12. Juli ds. Js. und unſerer zum Vollzuge derſelben erlaſſenen Bekanntmachung vom 24. Juli ds. Js. machen wir nochmals darauf aufmerk⸗ ſam, daß die freiwillige Ablieferung der beſchlagnahmten Fahrradbereifungen bis zum 15. September 1916 an die hieſige Gummi⸗Sammelſtelle Rarhaus(Bürgerſaal) er⸗ folgen kann. a Der Uebernahmepreis für die Bereifungen iſt vom Generalkommando in folgender Weiſe feſtgeſetzt: T ¾²˙ oy» 4.— M. 3.— M. VTVrVr„ Klaſſe c noch brauchb/a r E50, 150 Klaſſe d unbrauchb/aa r 0.50„ 0.25 Die Ablieferung kann am Donnerstag, den 7. Frei⸗ tag, den 8., Mittwoch, den 13., Donnerstag, den 14. und Freitag, den Is. September l. Js. jeweils Bachmit⸗ tags von 2 bis s Ahr erfolgen. Die bis zum 15. September nicht freiwillig zur Ab⸗ lieferung gebrachten Fahrradbereifungen ſind in der Zeit vom 16. September bis zum 1. Oktober 1916— ſoweit dies noch nicht erfolgt iſt— auf dem Rathaus dahier Zimmer Nr. 3 zwecks ſpäterer Enteignung anzumelden. Seckenheim, den 5. September 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Eine fleissige ruhige Frau von 16 bis 18 Jahren finden lohnende Beschäffigung. Gärtnerei Rosenkränzer Feudenheimer Fähre. 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