Amtsblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. fler Bürgermeisferämter Seckenheim, bei freier Zuſtellung. i Apesheim, Neckarhansen nnd Edingen. 1.95. ee Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. e e 8 A 8 e Seckeanelm, Donnerstag, den e 88N ddr 5 1 S S» 1 W 1 5 1 r W 1 95. 85 enſive der iierten im nitt nördlich vom Majadagh 9 Kriegschronik 1915 ausgezeichnete Ergebniſſe. Alle bulgariſchen Gräben wurden an S PFF einer Front von drei Kilometern in einer Tiefe von 800 Metern „57n5n(—T—T—T—TATTTTT enommen. Die Alliierten machten Gefangene. Weſtlich des 14. 5 f trowo⸗Sees war die ſerbiſche Artillerie ſehr tätig. In 5 FF Flieger warfen Bomben auf. Gegend von Banika ſüdweſtlich des Sees brachten Teil⸗ Mörchingen; Trier, Chateau Salins und Donaueſchingen.. a 5 s . 1 25 unternehmungen den Alliierten einige Vorteile. Ein bulgariſcher 5 Zwiſchen Düna und Wilija wurden 5200 Gefangene ge⸗ Angriff wurde durch unſer Feuer unter bedeutenden Ver⸗ 3 acht. N luſten für den Feind abgeſchlagen. 1— Oeſtlich Olita macht unſer Angriff Fortſchritte. Abends: Die Schlacht nördlich der Somme nahm * 5— Nuſſiſche Angriffe an der Strypa⸗Front wurden abgewie⸗ heute ihren Fortgang. AUnſere Infanterie führte auf einer ſen 6 Kilometer langen Front, die ungefähr von der Gegend ſüd⸗ *— Der geſamte Eiſenbahnverkehr für Ziviltransport in Ser⸗ lich von Combles bis N Fluß reichte, eine kräftige Offen⸗ * bien iſt eingeſtellt. 8 ſivbewegung aus. Der Angriff, der gegen halb 1 Uhr begann, entwickelte ſich ſehr ſchnell dank des wunderbaren Seiſtes SS re unſerer Truppen, die in weniger als einer halben Stunde die bene erſte deutſche Grabenlinie nahmen, und hierauf mit e * 2 7. derſelben Kraft nach Oſten vorſtießen. Anſere Infanterie nahm Der We ltkrieg. f 1 5 dee Stell and S0 e An der Sommefront iſt der große Kampf, an der ſich unſere Stellungen von den üdrändern von Ran⸗ der ſich in dem Trommelfeuer vom Montag anfün⸗ r ben oe ae e e de well bon te tfeſſelt. Wie der Tagesbericht meldet illa e N igte, nun entfeſſelt. de 9„ Feuillaueourt vor. Bis jetzt beträgt die Zahl der Gefangenen ſtehen unſere Feldgrauen zwiſchen Combles und der 1500; unter ihnen befinden ſich zahlreiche Offiziere. Süd⸗ 5 in ſchwerem Ringen mit den Franzoſen. Der schinen Somme heftiger Artilleriehampf in verſchtedenen Ab⸗ Anſturm muß außerordentlich heftig geweſen ſein, denn F An der übrigen Front zeit⸗ er Feind konnte bereits in Bouchavesnes, etwa 4 Kilo⸗ 0 a 5 nordöſtlich von Clery und 6 Kilometer 2 1 72 95 8 e 1 1 lich von Peronne Fuß faſſen. Der Keil hat ſich da⸗„London, 13. Sept. Nachmittagsbericht vom 12. 5 12 5. 5 September: Geſtern abend verurſachte unſere Artillerie zwei bench nicht unweſentlich weiter nach Often vorgeſcho große Brände im feindlichen dee von Grandcourt. n.— Rechts der Maas ſind neue Angriffe der Fran⸗ Amtlicher Bericht aus Saloniki vom 12. September: 85 bei Thiaumont und an der Schlucht von Sou⸗ 1 88 n en 2 5 den 5 b Bm e geſcheitert. ero! erte ie au grät en au em 1 ichen Ex. ne ran⸗ 5 F 8 zöſiſche Abteilung, die mit der brit! chen zuſammen vorging, 1 Ein Maſſeuſtoß der Ruſſen an den Karpathen eroberte das Dorf Yenemah und a ee 0er rachte dem Feind ungeſeure Verluſte. Nach den blu⸗ Feind erlitt in dieſen Kämpfen durch das Gewehr⸗ und Ar⸗ tigen Niederlagen bei Kowel und Halicz ſcheint die tilleriefeuer während der Gegenangriffe und während ſeines ruſſiſche Heeresleilung beſonderen Nachdruck auf die Rückzugs ſchwere Verluſte. g Karpathenfront zu legen. Sie wird aber wohl auch unſer Zeppelin über London nicht abgeſchoſſen. 8 dieſelben Erſahrungen machen müſſen wie am Sto⸗ Frankfurt a. M., 13. Sept. Ein Augenzeuge des od und in Nordoſtgalizien.— Bei Hermannſtadt Angriffs auf London berichtet, es ſei unrichtig, daß der und bei Hötzing(im Komitat Hunyad, an der Bahn⸗ niedergeſtürzte Zeppelin von einem Flieger oder einer 8 Piski-— Petroſeny) haben. die deutſchen Truppen, Abwehrkanone e er worden ſei. Ein Motor ſei explo⸗ ie den öſterreichiſchen Verbündeten zu Hilfe geeilt find, diert, wodurch ſich der Gasbehälter entzündet habe. den von Süden vorgedrungenen Rumänen das erſte 8 5 55 a Treff 5 gedrungene g e. Haag, 13. Sept. Beim letzten Zeppelinangriff en geliefert. N e find nach dem Bericht eines holländiſchen Augenzen⸗ 1 Nach einer ruſſiſchen Meldung will die rumäniſche] gen in Dover 60 Häuſer zerſtört worden. Die Ha⸗ egierung wegen des Zeppelinangriffs auf Bukareſt Wie⸗ fenaulagen wurden an drei Stellen ſchwer beſchädigt und 8 8 75 J dervergelkung an deutſchen Zivilgefangenen üben. Buka⸗ ein Magazin dem Erdboden gleich gemacht. 1 teſt iſt aber eine große Feſtung, keine offene Stadt wie Die Englä 5 5- 5 ie Engländer vor der Schelde. Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart uſw. Bukareſt iſt nach Zürich, 13. Sept. Der„Züricher i der Art von Antwerpen zu einem bedeutenden Waffenplatz 9 5: 1 E 5 8 N meldet aus dem Haag: Von einem niederländiſchen Ma⸗ 8 worden; es hat einen 1 0 Dan N einefahrzeug wurde ein Stacheldrahtnetz von 600 Meter werke. Di Panzerfeſten und ebenſo viele 85. 55 Länge mit 25 Zentimeter weiten Maſchinen eingebracht. nicht ie Umwallung der Stadt war geb ant, if 1 ab Es wurde am 19. Auguſt einige Meilen ſüdöſtlich von Andre Ausführung gekommen. Die Rieſenfeſtung Na Nordhinder ausgelegt. Wie gewöhnlich wurde dieſes Netz en fl in der Ebene.— e 1 55 8 u durch ſeegrüne Glaskugeln an der Waſſeroberfläche ge⸗ daß di is jetzt ſchon ſehr hoch ſin„geht 5 9 55 halten, während zum Beſchweren des Netzes 50 Kilo * Heeresleitung die Veröffentlichung der Bern ſchwere Eiſenſtücke und kleine Anker verwendet worden. * 5 1 955 e N Man iſt allgemein der Anſicht, daß ſich an der holl⸗ orden war. Aus Pfadfindern, ändiſch 1 1; 5 ungen, wurde ein beſonderes Regiment gebildet, das 8 hen Küſte noch weitere solche Netze befinden wer 2 i . 1 ö 5 8 der jugendliche Kronpri ind fü 1 f prinz Karl gegen den Feind führen 3 1— Der Korpskommandeur von Tutrakan, Beſſarg⸗ Der Krieg zur See. * beseu, iſt auf der Flucht aus der erſtürmten Feſtung in Ehriſtiania, 13. Sept. Die norwegiſchen See der Donau ertrunken. f 5 Fredavor“au? Haugeſund Furu“ aus Bergen o 1 1„Boſſiſche Zeitung, meldet 1 5 0 lyneſia“ ſind im Kanal von einem Vicente 1—* eröffentlichung des Kiewer den ral 1 ent⸗ boot verſenkt worden. a 20 A die ruſſiſchen Verluſtliſten vom Jun 15 500 Amſterdam, 13. Sept. Nach einer Lloydsmeldung Ma uguſt die Namen von 54 600 Offizieren und 685 0 8 ſind von dem verſenkten Dampfer„Polyneſia“ 24 Mann Rann. Von den Offizieren ſind 18 000 tot, darunter 28 in Penzance gelandet worden, 4 Mann werden ver⸗ Generäle und 88 Regimentskommandeure. I mißt. Der„Berliner Lokalanzeiger“ meldet aus Kopen⸗. — 55 1 5 Petersburger Meldung delle 5 Die Lage im Dſten. iſche Miniſterrat beſchloſſen, wegen der ungeheuren G lde 5 Verluſte an Menſcheuleben teils durch Epidemien, teils 9 85 e 1 5„11. Sept. N F e Verſpätet eingetroffen.) An der rumäniſchen Front g 3. längs der Donau Geſchügfeuer bei Tekija, Widdin, Lom herobzuſ. ü .— ſeben—— 5 N Palanka, Orenowo und Siſtow. In der Dobrudſcha * 85 5 23 5 3 geht die Offenſive weiter. Am 10. September ſind unſere 1 Die Ereigniſſe im Weſt en. Truppen in Siliſtria eingezogen, deſſen Bevölkerung ihnen 76 8 Oer franzöſif che Tages bericht a einen triumphartigen Empfang bereitet hat. Die drei⸗ W Paris 13. Sept. 1 95 5 von geilern farbige bulgarische Ane e jeßt auf dem For 7570 5 nuch aittag; Ein deutſcher Angriff öſtlich von Belloy 895 tabia. Wir haben an dem befeſtigten Platz 10 Geſchütze aunles mit Handgranaten abgeſchlagen. Eine Einzelunterneh. und eine große Menge Kriegsmaterial vorgefunden. Die 0 deimöglächte ben Franzofen, einen deutſchen Graben südlich feindlichen Truppen haben ſich, von unſerer Kavallerie übliche ee Berny zu beſetzen. Sonſt überall das 8 auf beiden Donauufern nach Nordoſten und Oſten * 8 t vom 13. September bombar⸗ zurückgezogen. 8 8 . 5 die Lager von Lemoncourt, Der Rückzug der Rumänen, Ruſſen und Serben, be⸗ n und Militärwerkſtätten in Dit. ſonders aber der erſteren, geht unter den ſchrecklich⸗ ilot ſchoß ein deutſches Flugzeug öſt⸗ſten Grauſamkeiten gegen die wehrloſe Bevölkerung lieferten die Eng⸗ vor ſich. Der Armeeführer berichtet unter dem 10. Sep⸗ je im Sturm das tember folgendes: Vom erſten Tage nach Ueberſchreitung Ooiran⸗Sees hält der Grenze an, habe ich eine Reihe von ſchändlichen Un⸗ fie Batterien menſchlichkeiten der rumäniſchen Armee feſtgeſtellt, die 1. September 1916. ngen zwischen Comdſes und der Somme. Inu ſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 2 horven einige Lage vor der Kriegsertlarung der Bevöl⸗ kerung alles Vieh ohne förmliche Requiſition entführt. Auf ſeinem Rückzug hat der Feind beſondere militäriſche Abteilungen zur Niederbrennung der bulgariſchen Dörfer gebildet. Die Dörfer Ciskiöj, Aitomrovo, Srebarna, Dſchumaja, Mehale, Tatar Atmadja und andere in der Umgebung von Tutrakan brennen noch. Eine bei San⸗ ſanlar geſchlagene Abteilung, die fluchtartig auf Siliſtria zurückgegangen war, hat am 7, September abends eine ganze Kompagnie mit zwei Offizieren in das Dorf Soe⸗ harno geſchickt, die dort die ganze männliche Bevöl⸗ kerung feſtnahm und in der Nacht umbringen ließ. Platz und Straßen des Dorfes liegen voll Leichen der un⸗ ſchuldigen, aufs unmenſchlichſte verunſtalteten Opfer. Eine Anzahl Kinder desſelben Dorfes ſind in den Häuſern eingeſchloſſen und verbrannt worden und die Frauen wur⸗ den nach Siliſtria geſchleppt. Am 8. September morgens ind die Männer aus dem Dorfe Alifak an das Donau⸗ ufer geführt, unbarmherzig niedergemacht und ihre Lei⸗ chen in den Fluß geworfen worden. Alle Einwohner der Dörfer Kalipetrowo, Aitemir, Karaomur und Babuk ſind ausnahmslos auf das jenſeitige Donauufer abel wor⸗ den, wo ſie, nach Ausſagen der Bevölkerung, diesſeits dei Stadt Kalaraſi nahe dem Flußufer feſtgehalten werden, um den feigen Feind gegen das bulgariſche Feuer zig decken. 55 Mazedoniſche Front: Am 10. September ſüd⸗ lich vom Oſt ro vo⸗See e gegen ein am Tage zuvor geſchlagenes Zuavenregiment. In der Gegend von Moglenica und im Wardartal von beiden Seiten Geſchützfeuer. Im Strumatal haben feind⸗ liche Abteilungen verſucht, den Fluß bei den Dörfern Newölen und Kardikiöj zu überſchreiten, aber durch unſere Truppen angegriffen, wurden ſie unter ſchweren Verluſten auf das rechte Ufer zurückgeworfen. An der Strumamündung haben mehrere engliſche Kompag⸗ nien, von ihrer Artillerie auf dem rechten Ufer des Fluſſes und von den Geſchützen ihrer Kriegsſchiffe unter⸗ ſtützt, verſucht, gegen Oſten vorzugehen, ſind aber vom Feuer unſerer Truppen empfangen, angegriffen und in ihre Ausgangsſtellung zurückgeworfen worden. Mehrere feindliche Bataillone, die ſich anſchickten, dieſen Vorſtoß zu unterſtützen, wurden durch unſer Geſchützfeuer zerſtreut. Die feindliche Flotte kreuzt gewohnterweiſe längs der Küſte des Aegäiſchen Meeres vor Kavalla, Eleuthera und am Golf von Orfano. Gez.: Miniſter Radoslawow. Der rumäniſche Tagesber icht.. WTB. Bulkareſt, 12. Sept. Amtlicher Bericht: Nord⸗ und Nordweſtfront: Auf den Hochflächen von Maroſaluta(7) ſetzte der Feind ſeinen Rückzug fort und nahm 3 Offiziere, 106 Mann gefangen. Südöſtlich von Sibiu(Hermannſtadt) beſetzten wir Selimbar(2 Schel⸗ lenberg). Wir ſtellten feſt, daß der Feind Dum⸗Dumge⸗ ſchoſſe verwendet. Im Streiutale(2) weſtlich von Meri⸗ ſor(7) wieſen wir mehrere Angriffe des Feindes ab. In einem Gegenangriff erbeuteten unſere Truppen 2 Ge⸗ ſchütze, 2 Maſchinengewehre, zahlreiche Munitionskiſten und nahmen 3 Offiziere, 302 Soldaten gefangen.— Südfront: Gegenſeitige Beſchießung längs der Donau. Dobrudſchafvont: Die Operationen werden fortgeſetzt. Paris, 13. Sept. Der„Matin“erfährt aus Bu⸗ kareſt, in dem Konzentrationslager von Palomiza ſeien 32 000 Untertanen feindlicher Länder interniert worden. Der Krieg mit Italien.. WTB. Wien, 13. Sept. Amtlich wird verlautbart vom 13. September 1916: a 5. Italieniſcher Kriegsſchauplatz: An der Iſonzofront hält das feindliche Artilleriefeuer an. Zwiſchen Etſch⸗ und Aſtachtal iſt ziemliche Ruhe ein⸗ getreten. 3 5 Ereigniſſe zur See. 3 In der Nacht vom 12. auf den 13. September hat ein Seeflugzeuggeſchwader Bahnhofanlagen und mili⸗ täriſche Objekte von Cervignano mit zahlreichen Bomben gut bedeckt. Zwei größere Brände, eine heftige Exploſion in einem Objekte und mehrere Volltreffer in der Bahn⸗ hofsaulage wurden erzielt. Ein anderes Seeflugzeugge⸗ ſchwader hat in der gleichen Nacht den Kriegshafen Vene⸗ dig angegriffen. Es wurden Volltreffer ſchwerſter Bomben im Arſenal, in den Docks, bei den Gaſometern, im Fort obachtet, in Chioggia auch mehrere Brände. Beide See⸗ flugzeuggeſchwader ſind trotz heftigſter Beſchießung un⸗ verſehrt zurückgekehrt. Flottenkommando. 5 Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 13. Sept. Amtlicher Be⸗ richt vom 12. September: Nach ergänzenden Nachrichten haben unſere Truppen an der galiziſchen Front am chnitt vos ſich mehr und mehr als Taten einer unglaublichen Ver⸗ tiertheit herausſtellen. So haben bie rumäniſchen Be⸗ 7. September durch Gegenangriffe mit dem Bajonett bis i zum Abend alle Angriffe ſtarker ruſſiſcher Truppen abage⸗ Alberone und in den Werftanlagen von Chioggia be⸗ 8 ſchlagen. Die Verluſte des ſind 3 Offiziere und über und ein Maſchinengewehr dem worden. Neues vom Tage. Berlin, 13. Sept. Der Reichskanzler iſt heute aus dem Großen Hauptquartier nach Berlin zurückgekehrt. Die Kabinettsfrage in Ungarn. Budapeſt, 13. Sept. Gegen ein Konzentrations⸗ kabinett verhält ſich die Regierung ablehnend. Wien, 13. Sept. Der Generaloberſt von Pflan⸗ zer ⸗Baltin tritt in den Ruheſtand.(Pflanzer⸗Bal⸗ tin hat bis jetzt keine beſonders glückliche Hand gehabt.) Petersburg, 13. Sept. Fürſt Menſchikow ſchreib/ in der„Nowoje Wremja“, die Offenſiven des Jahres 1916 können als geſcheitert angeſehen werden; ſie müſſen auf das nächſte Jahr verſchoben werden. Sofia, 13. Sept. Die bulgariſchen Poſtämter neh⸗ men keine Sendungen nach Griechenland mehr an. 5 Unrühmliches Ende. Saloniki, Sarrail iſt beſchloſſene Sache. Die Sache hat einen Haken. London, 13. Sept. Der„Daily Telegraph“ be⸗ merkt, daß Frankreich auf der Konferenz in Calais am 24. Auguſt verſprochen habe, einen weiteren Gold⸗ betrag zu liefern. Das Blatt ſagt, Frankreich und Ruß⸗ land hätten bisher gewiſſe Goldbeträge gegeben, um ihren Wechſelkurs zu verbeſſern und einen kleinen Teil ihrer Schulden für Kriegsmaterial zu bezahlen, aber leider dachten Frankreich, Rußland und Italien nicht daran, zu Gunſten Englands ihr Gold in eine gemein⸗ ſame Kaſſe zu tun.— Die„Morningpoſt“ warnt den engliſchen Geldmarkt davor, die Aeußerungen Ribots ſo aufzufaſſen, als ob die Goldreſerve Frankreichs Eng⸗ land zur. geſtellt werden würde. Man dürfe keine weſentliche Aenderung für den engliſchen Geld⸗ markt erwarten. Die Goldzufuhren aus dem Ausland würden nur einen ſehr kleinen Teil der Verbindlich keiten, die England bei der Finanzierung der Verbün⸗ deten eingegangen ſei, decken. Das Blatt ſpricht ſich egen die Unterbringung eines Teils der franzöſiſchen iegsanleihe in London aus, da die frühere Anleihe auf die engliſchen Wertpapiere gedrückt habe. Paris, 13. Sept. Finanzminiſter Ribot teilte einem engliſchen Zeitungsberichterſtatter mit, die Re⸗ gierung ſei entſchloſſen, die Einkommenſteuer einzufüh⸗ ren, die einen großen Teil der Verbindlichkeiten decken werde. Die Bank von Frankreich beſitze einen Gold⸗ vorrat von über 3,4 Milliarden Mk. Frankreich werde England einen Kredit in engliſchem Gold als Anleihe zur Verfügung ſtellen, dasſelbe werden Rußland und Ita⸗ lien tun. Anfangs Oktober werde die zweite franzöſiſche Kriegsanleihe ausgegeben werden. Paris, 13. Sept. Ein Dekret verfügt die ver⸗ ſchärfte Heranziehung der Eingeborenen lgeriens zum Militärdienſt. Die Untauglichen ſollen im Hilfs⸗ dienſt verwendet werden. London, 13. Sept. General Botha kündigt die Erntſendung von 10000 ſüdafrikaniſchen Negern in fünf Staffeln von je 2000 Mann nach Europa an. Die Neger ſollen von der Entente als„Hafenarbeiter“ verwendet werden. 8 ö 8 f Japaniſche Goldreſerven in England. London, 13. Sept. Am 1. September übergab Japan England die Goldreſerven, die es in den Ver⸗ einigten Staaten hinterlegt hatte und die ſich auf 400 Millionen Mark belaufen, Japan hat ſie gegen Aproz. britiſche Schatzſcheine ausgewechſelt. Der Druck Englands. London, 13. Sept. Die„Daily Mail“ ſpricht die Hoffnung aus, daß die Mitteilung, 9 7005 920 dem Blockadenminiſter bekanntgegeben wurde, daß näm⸗ lich für beſtimmte Artikel keine Ausfuhrbewilligung nach neutralen Ländern bewilligt werden ſollen, nicht nur für kurze Zeit gültig ſein werd.„Wenn die Neutralen Wiſſen. daß die Ausfabrbentitfiaungen für lange Zeit „Die Diamanten der Großmutter. 5 Von Levin Schücking. Fortſetzung. Nachdruck verbeten. erwiderte Miß Ellen, gedankenvoll beugend. Ein Diener kam aus dem Botſchaft von Herrn Gaſton de Ribeaupierre. Herr Ga⸗ ſton laſſe ſich bei den Damen entſchuldigen, er habe ſich dringenden Geſchäfts, das ihn daheim erwarte, erinnert und ſei deshalb nach Hauſe geritten. „Ah, deſto beſſer!“ ſagte, als der Diener gegangen war, Valentine wie erleichtert aufatmend.„Er war ſehr unliebenswürdig heute!“ Miß Ellen warf ihr einen halb verwunderten, halb ſtrafenden Blick zu. i daß du ihn ſchlecht behandelt „Du mußt geſtehen, haſt!“ ſagte ſie. 7 „Was ſchadet es— er kommt ja doch zurück!“ antwortete Valentine mit einem Seufzer. „Nach einer Weile kehrten Herr d' Avelon und ſeine Gäſte vom Hofe her auf die Terraſſe zurück. Sie ſprachen Deutſch zuſammen und waren in eifriger Unterhaltung; es war auffallend, wie gute Freunde der Hausherr und Max Daveland in der kurzen Zeit geworden; ſie ſchienen in den wichtigſten Fragen des praktiſchen Lebens von einer merkwürdigen Uebereinſtimmung; ſie redeten von Kommunal⸗Verwaltung, von dem Einfluß des Schutz⸗ zollſyſtems, von der Arbeiterfrage und ſtets hatte der eine den Grundfätzen des andern ſeine Billigung ge⸗ eben. Es war in der Tat wunderbar, in welch gute Stimmung die Gelegenheit, ſich deutſch zu unterhalten, den Hausherrn geſetzt haben mußte wenn es nicht, wie ſich im Stillen Miß Ellen ſagte, die Erregung war, die eine glücklich vorübergegangene Gefahr oder ein Schrecken zurückläßt. Die Unterhaltung— jetzt wieder franzöſiſch 10 „Er hat eins,“ ſich über ihre Arbeit Salon und brachte eine Feindes werden auf 8000 Mann geſchätzt. Bei den Zuſammenſtößen im Nahkampf 300 Mann gefangen genommen Feind abgenommen 13. Sept. Die Abberufung des Generals eingezogen ſind, dann werden ſie verpflichtet ſein, ſpar⸗ 155 mit ihren Vorräten umzugehen, und das wird ie Auswirkung unſerer Blockade nur um ſo kräftiger geſtalten.“ Kopenhagen, 13. Sept. die engliſche Regierung habe zeitweilig die Einfuhr ge⸗ wiſſer Waren, darunker verſchiedene Oele, Fettſtoffe, Sojabohnen, Kalk, Borax, Schweinsborſten, Eier, Gras⸗ ſamen, Haar, Fleiſch, Sago, Stärke, Schwefel, Tee uſw. nach Dänemark verboten, erregt hier großes Aufſehen. Kriſtiania, 13. Sept. Die Londoner amtliche Meldung, wonach England die wichtigſte norwegiſche Zu⸗ fuhr, u. a. Ochſenfleiſch, Häute, Kakao, Kaffee, Nickel, Teer und Schafwolle, bis auf weiteres verbietet, ruft hier Aufſehen hervor. Das hieſige Auswärtige Amt weiß von nichts. Selbſt das englandfreundliche Blatt „Tidenstegn“ ſagt, vermutlich ſei es Englands Abſicht, von Norwegen wiederum neue Zugeſtändniſſe zu er⸗ zwingen.. Haag, 13. Sept. Die Ankündigung, daß Eng⸗ land für die holländiſche Einfuhr von bensmitteln und anderen Waren vorläufig keine Erleichte⸗ rung mehr gewähren will, hat in Holland Ueberra⸗ ſchung hervorgerufen. Man weiß nicht, wie man die neuen Maßnahmen auffaſſen ſoll, ob England alle Ein⸗ lands in den genannten Erzeugniſſen eingeſchränkt wer⸗ den ſoll oder ob die Erſchwerung der Bezüge Hollands aus allen Ländern in der Weiſe erfolgen ſoll, daß der unter direkter Kontrolle ſtehende Ueberſeetruſt(N. O. T.) nicht mehr ermächtigt wäre, Garantieſummen der hol⸗ ländiſchen Importeure als Sicherheit dafür anzuneh⸗ men, daß die Waren tatſächlich in Holland gebraucht werden, ſo daß kein Kaufauftrag holländiſcher Impor⸗ teure in den genannten Artikeln ausgeführt werden könnte. Von den jetzt in Frage kommenden Artikeln belief ſich die Einfuhr Hollands nach der ſoeben her⸗ ausgegebenen Statiſtik im Juni in tauſend Kilogramm an Eiern auf 4387, Honig 185, Indigo 241, Roh⸗ margarine 4016, Erdnußöl 1037, Palmfruchtöl 9896, Palmöl 3043, tieriſchen Fetten 2006. Ferner herrſcht Ungewißheit darüber, wie die Bezeichnung Spezerei⸗ waren zu verſtehen iſt. Rom, 13. Sept. Der„Corriere della Sera“, der jetzt als das Blatt des Finanzminiſters Meda gilt, betont, daß Italien gezwungen ſei, den Warenaus⸗ tauſch mit der Schweiz genauer zu überwachen. Die Schweizer Lage ſei beklagenswert und ungewöhnlich und könnte ſich leicht noch ernſter geſtalten. Baden. N Karlsruhe, 13. Sept. Die Ferienſtrafkam⸗ mer verurteilte den Schloſſer R. W. E. Kraft aus Baden, einen gewohnheitsmäßligen Verbrecher, wegen 3 Diebſtahls und Sittlichkeitsverbrechens zu insge⸗ ſamt 15 Jahren Zuchthaus.— Wegen Zoreseiſenſchmu gels in die Schweiz wurde der Sattlermeiſter Pri⸗ ntus Keßler aus Wolterdingen mit 25 680 Mk. Geld. rafe und wegen ſchwerer Urkundenfälſchu z mit 1 ahr Gefängnis beſtraft. Außerdem hat Keßler den ert der nicht mehr beſchlagnahmten Zoreseiſenſendun⸗ gen in Höhe von 1860 zu erſeß enn 8 9 Mannheim, 13. Sept. Demnächſt ſoll hier eine Beſprechung von Tabakintereſſenten aus dem ganzen Reiche ſtattfinden. Gegenſtand der Beratungen iſt der Schutz der Erwerbsſtände im Inland, Feſtſetzung ange⸗ meſſener Preiſe für die Pflanzung und Ausſchaltung der Zufallsgewinne im Tabakhandel. l 92 Mannheim, 13. Sept. Die Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt trat in den letzten Tagen hier u ihrer diesjährigen ordentlichen Tagung e er als Vertreter der badiſchen Regierung Geh. Rat Wiene anwohnte. Die von der Zenkralkommiſſion ge⸗ 1 8 Beſchlüſſe wegen Aenderung der Anweiſung für ie Schiſfahrtsunterſuchungskommiſſionen über die Be⸗ mannung der Rheinſchiffe fanden die Zuſtimmung der Regierung. Die Trinkwaſſerverſorgung der Rheinſchiffe bef häftigte auch dieſe Tagung der Zentralkommiſſion. Ueber die zu treffenden Wungust 19 ſchweben noch Ver⸗ handlungen. Da am 5. Au 1916 100 Jahre ver⸗ floſſen waren, ſeitdem die entralkommiſſion zu ihrer erſten Sitzung zuſammentrat, hatte die niederländiſche fuhr unmöglich machen will, ob nur die Einfuhr Eng⸗ Die Londoner Meldung welchem alle auf den Rhein ſich beziehenden zwiſchen⸗ N Vereinbarungen uſw. abgedruckt werden ſol⸗ len. Die Bearbeitung des Werkes wird der nieder⸗ ländiſche Bevollmächtigte in die Hand nehmen. ..) Lahr, 13. Sept. In der Abortgrube einer hieſigen Wirtſchaft wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Die Mutter des Kindes iſt feſtgeſtellt. () Waldshut, 13. Aug. Ein im hieſigen Ge⸗ an inhaftierter 19jähriger Mann namens Martin auſer entwich einem ihn vorführenden Beamten auf dem Wege vom Gefängnis ins Gerichtsgebäude, ſprang in voller Kleidung in den Rhein und ertrank. U Sigmaringen, 13. Sept. Bis jetzt iſt es im⸗ Angelegenheit der Ermordung des fürſtlichen Förſter Fiſcher zu bringen. Die bereits von der Kgl. Regierung ausgeworfene Belohnung von 1000 Mek. wird durch Ausſetzung von weiteren 1000 Mk. ſeitens der fürſt⸗ lichen Hofkammer verdoppelt. Lokales. . Das Erdöl wieder frei. Die Beſtimmung des Reichskanzlers vom 28. Auguſt, wonach Erdöl zu Leuchtzwecken bis auf weiteres nicht mehr verkauft wer⸗ den durfte, iſt unterm 9. September wieder aufgehoben worden. Zucker für die Weinernte. Vom Kriegs⸗ ernährungsamt ſind für die Behandlung des zu herb⸗ ſtenden Weines aus der alten Zuckererute 70 Kilogramm für das Hektar Anbaufläche freigegeben. Dies ent⸗ ſpricht einer Menge von 70000 Doppelzentner gleich 700 Doppelwaggons für die geſamten deutſchen Wein⸗ baugebiete. Von der neuen Zuckerernte werden für alle deutſchen Weinbaugebiete zuſammen 100000 Dop⸗ pelzentner vom 10. November ab vorausſichtlich ver⸗ fügbar ſein. Ob dieſe Menge voll abgegeben werden kann, iſt noch nicht ganz feſtſſehend. Dagegen kann mit Sicherheit auf ein Quantum von 65 000 Doppel⸗ zentner gerechnet werden. — Der Zwetſchgenhöchſtpreis. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt veröffentlicht folgende Darlegung über den Zwetſchgenhöchſtpreis: Die Händler halten 5 eſtſetzung des Höchſtpreiſes mit dem Verkauf er Zwelſch en zum Teil zurück, zum Teil fordern ſie höhere a unnachſichtlich ein. Zurückhaltungen werden mit der Entziehung der Erlaubnis zum Handel, Mehrforderun⸗ rungen mit Gefängnis und Geldſtrafe geahndet. In gleicher Weiſe wird auch bei anderen Lebens- und Fut⸗ termitteln verfahren. Dem kaufenden Publikum wird empfohlen, jeden Verſtoß zur polizeilichen Anzeige zu bringen; in kürzeſter Friſt werden daun geordnete Zu⸗ ſtände eintreten. — Neichszuſchüſſe beim Kartoffelbezug. Ge⸗ meinden, die für Kartoffeln aus der Ernte 1916 den Preis frei Keller des Verbrauchers auf höchſtens 4.75 Mk. für den Zentner und den Kleinhaudelspreis bis ein⸗ ſchließlich 15. Februar 1917 auf höchſtens 5.50 Mk. feſt⸗ ſetzen, erhalten ab 1. Oktober ein Drittel der Koſten für die über die genannten Sätze hinausgehenden Aufwen⸗ dungen aus Reichsmitteln erſtattet, wenn dieſe Koſten im übrigen anderweitig aufgebracht werden. Die Ge⸗ meinden haben jedoch der höheren Verwaltungsbehörde nachzuweiſen, daß ſie mit Rückſicht auf die örtlichen Verhältniſſe höhere Aufwendungen maͤchen mußten, als ſie durch den Preis von 4.75 Mk. bzw. 5.50 Mk. gedeckt werden. ö — Lazarettſtatiſtik. Nach dem Bericht einer preu⸗ ßiſchen Sanitätsoberleitung ſind von 12 433 militäriſchen Kranken und Verwundeten, die in verſchiedenen Lazaxetten über eine gewiſſe Zeit verpflegt wurden, 138 geſtorben, 36 deſertiert, 256 als Invaliden entlaſſen, 2086 in andere Lazarette verlegt, während 3556 als geneſen wie⸗ der in den Dienſt eintraten. Auf 100 Behandelte ſind alſo 2 geſtorben, 30 geneſen, 17 verlegt und 51 ſind in Beſtand geblieben. Wera r d een e emen ee —— cc welches in einem einfachen Speiſezimmer neben dem Salon gehalten wurde, ſo fort— viel zu lebhaft für Daveland's Wünſche eigentlich, der ſo wenig Zeit dabei fand, ſich zu ſeiner Nachbarin Valentine zu wenden. Deſto aufmerkſamer hörte dieſe ſeinen Reden zu; ihr an⸗ fänglicher Ton von ſpöttiſcher Ueberlegenheit war voll⸗ ſtändig geſchwunden, und Max, den ihre jetzt mit einem Ausdruck rückhaltloſen Wohlwollens auf ihn gerichteten Blicke zu elektriſieren ſchienen, ſprach deſto mehr, deſto fließender und feſſelnder. „Wie gut und gewandt Sie franzöſiſch reden!“ ſagte Herr d'Avelon mit einem wahren Blick der Zärtlichkeit. „Finden Sie das? Ich muß Ihnen geſtehen,“ ver⸗ ſetzte Max,„daß mir heute beim Sprechen zu Mute iſt, wie einem Reiter, der lange gebraucht hat, um ſich ein ſtörriges Pferd zu unterwerfen, und plötzlich fühlt, daß er ſeiner völlig Herr geworden und nun eine Freude daran findet, es in allen möglichen Gangarten zu tum⸗ meln... Kunſt iſt Können, und das Bewußtsein des Könnens kommt uns immer nur in einem Augenblick der Eingebung. Mir wird dabei,“ ſetzte er, Valentine ins Auge blickend, hinzu,„offenbar, weshalb man be⸗ hauptet, daß jede Kunſt ihre inſpirierende Muſe haben müſſe.“ „Ah,“ fiel Valentine leicht errötend ein, was Sie da ſprechen, iſt nicht mehr gutes modernes Franzöſiſch, ſondern Rokoko, Sidcle de Louis quinze, vollſtändig ver⸗ altet!“ 1 „Möglich,“ antwortete Max heiter,„doch habe ich immer gefunden, daß das Franzöſiſch aus jener Zeit klarer, ehrlicher, verſtändlicher als das heutige iſt— ich bitte alſo um Nachſicht, wenn ich wieder darein verfalle!“ „doch muß die Mythologie ausgeſchloſſen bleiben!“ entgegnete Valentine. 5 i „Apropos von Mythologie,“ fiel hier d Avelon ein. „Sie haben ſich geſtern nach der Entfernung von Domremi 3 — ſyünn ſich während des ganzen nun folgenden Diners, haben von hier nach Väucouleurs noch eine, von dort nach Domremi vier Stunden. Wenn Sie einverſtanden ſind, werden wir Sie hinfahren.“ „Wir werden leider dieſe Güte ablehnen müſſen,“ ver⸗ ſetzte Hartig hier,„von Void aus betrüge alſo die Ent⸗ fernung ſechs Stunden— für eine ſo lange Tour werden wir keinen Urlaub erhalten.“ a „Es wäre doch auch wohl nicht ohne Gefahr für die Herren,“ meinte Miß Ellen,„Sie wiſſen, daß Neuf⸗ chateau, welches zu paſſieren wäre, von unſeren Leuten e N rief der Hausherr achſelzuckend,„von Frank⸗ tireurs— ich denke, Gaſton würde ein Wort mit ihnen reden können. Aber wenn es zu weit bis Domremi iſt, ſo werden Sie wenigſtens die Grotte der Jungfrau ſehen wollen— die Grotte der Jungfrau iſt nur eine Viertel⸗ ſtunde von hier entlegen...“ „Und was iſt die Grotte der Jungfrau?“ „Eine in der Tat ſehr ſehenswerte Höhle mit Sta⸗ laktitenbildung,“ antwortete Valentine;„im Hintergrunde in großer Tiefe ſteht ein kleiner See, an den ſich mancherlei Sagen des Landvolks knüpfen. Wenn man an beſtimm⸗ ten Tagen und Stunden Fragen da hinabruft, ſollen Geiſterſtimmen Antwort geben und Jeanne d'Arc ſoll zu dieſem Orakel der Tiefe gewandert ſein und es befragt haben.. es iſt eine der Merkwürdigkeiten der Gegend, die Sie ſehen müſſen.“ „Ich wünſche nichts mehr als das— ich habe nie größeres Verlangen gefühlt, als eben jetzt einem Orakel eine Schickſalsfrage 5 rief Max aus. „Wir werden Sie hinführen— die Grotte liegt auf einem Terrain, das zur Ferme des Auges gehört, und wir ſind alſo die beſten Führer,“ ſagte d' Avelon. „Für heute würde es zu ſpät ſein— die Dämme⸗ rung iſt da, und wir müſſen heimkehren,“ fiel Hartig ein. „So bleibt nichts übrig, als daß Sie morgen 851 früherer Stunde zurückkehren, damit wir vor Tiſche den Spaziergang bis dahin machen. Verſprechen Sie es, mei ren?“ 1 2—. Fort U · Regierung die Herausgabe eines Werkes angeregt, in mer noch nicht gelungen, Licht in die geheimnisvolle reiſe. Die zuſtändigen Behörden ſchreiten jetzt 8 N — 220 „.——— rr 2—— 222 er 2 1 1 Durch jede Kriegsanleihe ergeht eine neue Mobilmachung an alle, die warm und weich in der ge⸗ ſchützten Heimat ſitzen. Sage nicht: Ich habe ſchon früher gezeichnet! Unſere Soldaten fagen auch nicht: Ich habe ſchon früher gekämpft! Tag und Nacht liegen ſie auf blutiger Wacht; Zehntauſende haben ſchon auf allen iegsſchauplätzen gelitten und geſtritten, und verwundet, aum geſundet, zahlen ſie dem Feinde heim mit den ſickern⸗ den und rieſelnden Tropfen ihres warmen. roten Lebens⸗ lutes Wer dürfte da ſagen oder nur flüſtern: Ich habe ſchon früher gezeichnet!? Wer aber früher nicht zeichnen konnte oder nicht wollte, weil er ein elender Drückeberger Dar, der raffe ſich auf zur 5. Kriegsanleihe. Er müßte 4 ouſt vor Scham in den Unterſtand kriechen, wenn unſere ö Feldgrauen heimkehren. * 20, ſchöner Tag, wenn endlich der Soldat Ins Leben heimkehrt, in die Menſchlichkeit, Zum frohen Zug die Fahnen ſich entfalten Und heimwärts ſchlägt der ſanfte Friedensmarſch.“ Ob dieſer Tag nah oder fern— er iſt unlösbar auch mit dem Heimatheer verknüpft, weil Geld, unendlich viel Geld zum Kriegen und Siegen gehört. Ueber 36 illiarden Mark haben wir ſchon zum Schrecken der einde ins Feld geſtellt! Ich muß erſt tief Atem holen, 85 ich dieſe glorreiche Zahl ausſprechen kann. Dem eizhals läuft bei all dem Geld das Waſſer im Munde zuſammen, dem Vaterlandsfreunde aber werden die Augen eucht vor ſtolzer Freude. 0 ber wozu brauchen wir ſounendlich viel Veld? Für uns ſelber, für unſere Soldaten, für unſere Väter und Brüder und Nachbarn, daß ſie reichlich aus⸗ gerüstet ſind und ordentlich zu eſſen haben, daß ſie als Werwundete ihre gute Pflege finden und, wenn es ſein Wes für den Winterfeldzug warm eingewickelt werden. fir icht für Kriegsgeld ſorgt, der ſorgt auch nicht N be die Heim and die eigenen Angehörigen, der iſt nicht 3 une daß ein pfen Blut für ihn vergoſſen wird. Und 1 Stultlich viel Kriegsgeld brauchen wir jeden Tag, jede 8 unde. Der frühere Schatzmeiſter des Deutſchen Reiches, 1 wit Jſchatzſekretär Dr. Helfferich, hat ausgerechnet, daß 5 jeden Monat ungefähr zwei Milliarden Mark für be Krieg ausgeben müſſen; das macht für den Tag dir 66 Millionen, für die Stunde faſt 3 Millionen, und . br die Sekunde gar noch 770 Mark. Unſere Feinde 12euchen freilich noch viel mehr, England z. B. täglich 5 0 Millionen Mark, und Amerika lacht ſich dabei ins 4 uſtchen. Solche Kriegskoſten helfen uns zwar mittel⸗ 1 u aber wir können doch keinen einzigen Soldaten davon g zum Ren. Und viel, viel Geld brauchen wir noch bis ilind ſiegreichen Ende! Die ſilbernen Kugeln der Eng⸗ N er, die uns beſiegen ſollten, müſſen wir ſelbſt ins ollen bringen. ö *. ie wäre es uns ergangen, wenn ruſſiſche Roheit, 4 here dische Rachſucht und engliſcher Hohn über uns 1 prerggebrochen wären! Die furchtbaren Greuel in Oſt⸗ N und n haben uns eine ergreifende Feldpredigt gehalten, noch was die anderen Feinde in ohnmächtiger Wut uns „ in heute androhen, können wir jeden Tag aus den * eit ngen leſen. Bei dem gewaltigen Anſturm von allen all* war es wahrhaftig nicht ſelbſtverſtändlich, daß a voll 85 gekommen iſt, wie es jetzt groß und hoffnungs⸗ 500 or uns liegt. Unſere lieben Soldaten haben jeden und Kis unſere Eltern und Geſchwiſter, unſere Schulen berteidiocen, unſer Hab und Gut mit Leib und Leben und wo wir dürfen ſie nimmermehr im Stich laſſen laſſen ollen auch nicht dulden, daß andere ſie treulos ver⸗ 7 Ohne Geld aber können ſie nicht weiter ſiegen. veidi uns, wenn unſere heimkehrenden Vaterlandsver⸗ 9 ger mit Erbitterung ſagen dürften: Von den Feinden eſiegt, aber von den Freunden verlaſſen! Wer ſich der Kriegsanleihe beteiligt, der begeht eine im er at des Undanks. Der ſagt zu unſerem Kaiſer dabei rauten Kriegshaar: Du biſt wohl immer mit helfe dir Bind und Wetter, in Weſt und Oſt, aber ich ——* rr . denburg: nicht mehr! Der ſagt zum Feldmarſchall Hin⸗ 3„Du haſt zwar noch im weißen Haar die ruſſi⸗ 3 8 Schinderknechte vertrieben und wirſt jubelnd em⸗ gen von Millionen Soldaten an der unendlich langen Ahnen nt, aber ich helfe dir nicht mehr! Der ſagt zu den 4 ſwäht u Seglern der Lüfte: Und ſteigt ihr empor und 4 Und 195 kämpft wie die Adler, ich helfe euch nicht mehr! unk recht ihr zuſammen zwiſchen Himmel und Erde ohne den l 5 Boden, ich halte mein Geld feſt Der ſagt zy 1 enden Siegern vom Skagerrak: Grüßt Eng⸗ den 8 werfe euch kein Rettungsſeil zu! Der ſagt zu mein S bot⸗Helden der naſſen dunklen Tiefe: Ich halte cbem Fiaſchen im trocknen! Ach, der ſagt endlich zu uns usketier: Du liegſt wohl in Eis und Schnee für nen Schützengraben und ſtürmſt in Sonnenglut mit Feind, aber ich helfe dir nicht 8 Hand . granaten gegen den 1 ehr Pfui, des ſchwarzen Undanks! „ d. manchen Soldatenbriefen aus dem Felde haben e Frage geleſen: Denkt man in der Heimat auch an u 0 daraus;; Wie aus großen ſehnſüchtigen Augen ſpricht andere ue Herzensqual eines Menſchen, der ſich fle Denkt dmopfert und nicht weiß, ob er Dank erntet. Antwort. an in der Heimat auch an uns? Gib ie 5. g. aber nicht mit ſchönen Worten, ſondern durch allen dangsanleihe! Wenn dann im Oktober die Blätter Million ann geht ein freudig Raunen und Rauſchen durch Ja 3 Heimatſtreiter, und die Milliarden antworten: dur denken an euch! 5 bondern ere Feinde fürchten nicht bloß unſere Waffen, auch unſer Geld. Mit dem Schwerte konnten ſie . Eine neue Mobilmachung für das heimatheer. uns nicht unterkriegen, mit Hunger und Lüge auch nicht, haben ſelbſt faſt nichts mehr zu beißen und zu brechen denn wir wurden immer ſparſamer und ließen die Wahr⸗ heit ſprechen; nun liegen ſie ſchadenfroh auf der Lauer, and hoffen und harren doch auf unſeren leeren Geld⸗ beutel. Aber Hoffen und Harren macht manchen zum Narren. Ich ahne ſchon, wie das Hurra über alle Län⸗ der und Meere fliegt: Die deutſche Heimarmee hat wieder einen großen Sieg errungen durch die neue Kriegsanleihe. Ich höre ſchon, wie unſere Feinde die Rieſenſumme ver⸗ kleinern, weil ſie ihnen wie ein drohender Recke erſcheint, und ich ſehe ſchon, wie die Glocken auf allen Kirchen und Kapellen leiſe ſchwingen und ſingen, weil die Kriegs⸗ anleihe den furchtbaren Krieg abkürzt und den jubelnden Friedenstag näherrückt. Oh, möchten doch alle, alle mit⸗ ſiegen! Mit jeder Mark zur Kriegsanleihe flechten wir ein Lorbeerblatt in den großen rauſchenden Sieges⸗ und Friedenskranz, der unſere heimkehrenden Truppen ſchmük⸗ ken ſoll. N 0 1 Keiner darf denken oder ſagen: Auf meine paar Mark kommt es doch wohl nicht an. Auf jede Mark kommt es an, und gerade auf dich kommt es an wie auf jeden Soldaten! Oder ſagſt du auch bei den geltenden Höchſt⸗ preiſen: Auf mich kommt es nicht an, ich fordere wie in Friedenszeiten!? Gerade die kleineren Zeichnungen haben bei den früheren Kriegsanleihen faſt 18 Milliarden einge⸗ bracht, die ſich auf 13 Millionen Einzelzeichnungen ver⸗ teilten. Gewiß werden auch die großen Vermögensver⸗ waltungen und reichen Leute wieder tüchtig mitzeichnen; ſie haben Vaterlandsliebe und Geſchäftsverſtändnis genug dafür, doch ihre Zahl iſt viel zu klein, wo Milliarden in Frage ſtehen. Aber viele Körner machen einen Haufen, viele Bäche einen Strom, viele Mark eine Million. Im vorigen Herbſt haben fleißige Kinder die Nachleſe auf den Stoppeln gehalten. Was ſollen ein paar Handvoll Aehren, könnte man ſagen. Sei ſtill! Weil es viele, viele taten, iſt mehr Korn zuſammengekommen, als ein Dutzend Groß⸗ grundbeſitzer einfahren konnten. Dasſelbe meint auch der Dichter Rückert mit ſeinem weiſen Sprüchlein: f w wWenn die Wäſſerlein kämen zuhauf, güb' es wohl einen Fluß, Weil jedes nimmt ſeinen eigenen Lauf, eins ohne das andre vertrocknen muß.“ Wie aber die Wäſſerlein in Millionen Tropfen und Rinnſalen von Acker und Wieſe, aus Feld und Wald, aus Stadt und Land zu unſeren freien deutſchen Strömen anwachſen, ſo müſſen Bauern und Bürger, Arbeiter und Handwerker, Beamte und Rentner, Kaufleute und Fabrik⸗ herren, Kinder und Greiſe, Verſchwender und Geizhälſe das Geld zuſammenfließen laſſen zu dem gewaltigen Strome einer neuen Kriegsanleihe. Und dieſer Milliarden⸗ ſtrom hat vor allen anderen Strömen noch eins voraus: Er entſpringt und mündet im eigenen Vaterlande. Iſt das nicht ein fruchtbarer Kreislauf? Wer dem Vaterlande durch die Kriegsanleihe einen Dienſt erweiſt, iſt ſich ſelbſt der beſte Freund. Darum werden auch diejenigen zeichnen, denen der Geldbeutel näher ſteht als das Vaterland. Leihe mir 95 Mark, ſagt das Reich bei der 5. Kriegsanleihe, ſo zahle ich dir 100 Mark auf Schaßzanweiſung zurück; leihe mir 950 Mark, ſo bekommſt du auf Jahr und Tag 1000 Mark wieder. Wo in aller Welt wird dir ein ſolches Geſchäft angeboten?! Lauf doch umher in Stadt und Land— wer ſchenkt dir einen Taler oder eine Mark? Das Deutſche Reich tut es, und du brauchſt nicht einmal„Danke ſchön“ zu ſagen. Und wer zahlt dir pünktlich und halbjährlich noch 4½ vom Hundert Zinſen dazu? Das tut wieder das Reich. Die Sparkaſſe gibt 4 v. H. Laß deine 100 oder 500 Mark dort liegen, und du haſt in 10 Jahren 5 oder 25 Mark weniger als bei der Kriegsanleihe. Oder zahle bloß 95 Mark ein und ſage nach 10 Jahren, du möchteſt gern 100 Mark wiederhaben und dazu die Zinſen von 100 Mark, nicht von 95 Mark, für 10 Jahre. Man wird dich auslachen! Du haſt die Wahl, ſagt ferner das Reich; leihe mir 98 Mark, ſo gebe ich dir eine Schuld⸗ verſchreibung über 100 Mark; leihe mir 490 Mark, ſo erhältſt du eine ſolche über 500 Mark uſw. bis in die Millionen. Ich frage noch einmal: Wer ſchenkt dir 2 oder 10 oder 100 Mark in dieſer teuren Zeit, und wer zahlt dir obendrein für dieſe Anleihe 5 Prozent Zinſen? Aber vielleicht möchteſt du dein Geld einem guten Freunde leihen und vergiſſeſt dabei ganz, daß das Vaterland der beſte Freund iſt. Er zahlt wohl auch 4½ oder 5 Prozent, aber für 100 Mark, nicht für 95 oder 98 Mark. Und wenn er in Sorge und Not gerät, wo bleiben dann die Zinſen? Willſt du ihn mahnen und pfänden? Bei der Schatzan⸗ weiſung und der Schuldverſchreibung(beide auch Kriegs⸗ 1 2 anleihen genannt) brauchſt du halbjährlich nur den Zinsſchein abzuſchneiden und in Zahlung zu geben, ſo iſt alles erledigt ohne Rückſicht, Mahnung und Ver⸗ zögerung. Das Abſchneiden iſt eine ſchöne Arbeit, viel mehr angenehm als anſtrengend. f Woher du das Geld nehmen ſollſt für die 5. Kriegsanleihe? Wo immer du es bekommen kannſt, ohne zu ſtehlen. Es handelt ſich um ein ehrlich Geſchäft; mehr noch: das Vaterland ruft, und Sieg und Frieden iſt mit in deine Hand gegeben. Klopfe an bei den Sparkaſſen und Darlehensvereinen, wo du noch ein Guthaben haſt; benutze die anſtändige Gelegenheit, um alte Ausſtände beizutreiben, und raffe zuſammen, was zinslos in verſchwiegenen Ecken liegt! Ueberdies iſt zum Zeichnen noch gar kein bar Geld notwendig. Wer z. B 1000 Mark anmeldet, braucht erſt zu folgenden Termine zu zahlen: 18. Oktober(30 Proz.), 24. November(20 Proz.), 9. Januar und 6. Februar(je 25 Proz.). Wer nur 100 Mark anmeldet, darf bis zum 6. Februar mit der ganzen Zahlung warten. Aber verſchiebe die An⸗ meldung oder Zeichnung nicht bis auf die letzten Tage! Das Deutſche Reich läuft keinem nach; am 5. Oktober iſt die Friſt verſtrichen, und die Anmeldeklappe wird zu⸗ gemacht. 5 Zeichne reichlich zum vaterländiſchen Danke, wenn der Herr deine Aecker und Ställe geſegnet hat, wenn deine Werkſtatt im Betriebe blieb, wenn dein Arbeitslohn ge⸗ ſtiegen iſt oder der Würgengel des Krieges an deiner Hütte vorüberging. Zeichne nach Kräften zur Aufbeſſerung deiner Lage, wenn du unter dem Kriege wirtſchaftlich ge⸗ litten haſt, der Witwe vergleichbar, die ihr letztes Scherf⸗ lein in den Opferkaſten warf. Zeichnet alle zum Ehren⸗ denkmal für die Gefallenen, die ihr Letztes und Beſtes für Heimat und Vaterland gegeben haben! Mir iſt, als hörte ich aus fernen, fernen Gräbern von welſcher Erde und ruſſiſchem Sande, aus den Schluchten der Karpathen und den Tiefen des Meeres die Mahnungsſtimme des Heldenjünglings Theodor Körner:„Vergiß, mein Volk, die treuen Toten nicht!“ i 2 8 Wir haben oft gehört, wie der beliebte Offizier und der ſchlichte Soldat die Kameraden durch Wort und Beiſpiel fortriſſen zum ſiegreichen Sturme, oder wie ſie nicht raſteten und ruhten, bis ſie den Verwundeten gebor⸗ gen hatten. Das ſind wiederum Beiſpiele für das Heimat⸗ heer. Wo du auch ſtehſt im bürgerlichen Leben, hoch oder niedrig, du kannſt durch lebendig Wort und Beiſpiel andere mit fortreißen zur ſiegreichen Kriegsanleihe, und wenn er ſchon verwundet iſt durch Gleichgültigkeit oder Mißtrauen, raſte und ruhe nicht, bis er geborgen iſt für unſere große vaterländiſche Sache! Und wieder haben wir gehört in ſeliger Jugendzeit: Das Gebet der Kinder dringt durch die Wolken. Dann wird auch auf den Gel⸗ dern, die durch die Hände der Kinder und Schulen der Kriegsanleihe zufließen ſollen, Gottes Segen und deutſche Siegeskraft ruhen. Vergiß das nicht, wenn deine Lieb⸗ linge, für deren Zukunft Millionen kämpfen und bluten, um eine Beiſteuer zur Kriegsanleihe bitten! a Du willſt auch flüſſiges Geld behalten für die Zu⸗ kunft? Ach ja, du möchteſt deine Werkſtatt erweitern, deine Scheuern größer bauen oder einen Garten kaufen; dein Sohn ſoll ſtudieren und deine Tochter will heiraten — alles gut und ſchön, aber flüſſiges Geld brauchſt du dazu nicht verſtauen, und ein hochgemutes deutſches Mädchen mit Kriegsanleihen und vaterlänidſchem Sinn möchte ich ſchon gleich in meine Arme ſchließen. Wenn die Zeit gekommen iſt, kannſt du doch deine Kriegs⸗ anleihen gut verkaufen oder kannſt ſie verpfänden bei der Sparkaſſe oder den Reichsdarlehenskaſſen, die auch ſicher nach dem Kriege ſo lange beſtehen bleiben, als ein Be⸗ dürfnis vorliegt. Um flüſſiges Geld brauchſt du alſo nie⸗ mals zu bangen, ſolange du Kriegsanleihen haſt. 5 Aber wie iſt es mit der Sicherheit der Kriegsanleihen? fragen Herr Angſtmeier und Fräulein Zitterig wie aus einem Munde. Sei ruhig, lieber Angſtmeier, unſer Vater⸗ land iſt groß und reich und treu. Es ſtellt ſich ſelbſt zur Sicherheit mit ſeiner Ehre und mit ſeiner und aller Bundesſtaaten Steuerkraft, mit ſeinen Eiſenbahnen und Staatsgebäuden, mit ſeinen Forſten und gewerblichen An⸗ lagen und der gute Wille wird gewährleiſtet durch die Reichsgeſetze und durch unſere Abgeordneten, die ſelbſt wohl ohne Ausnahme Kriegsanleihen haben. Und die Zahlung der Zinſen in der verſprochenen Höhe und Zeit⸗ dauer iſt ebenſo ſicher wie das Kapital. Für Fräulein Zitterig aber haben wir noch an die 400 000 Quadrat- kilometer Feindesland feſt in der Hand, ein wertvolles Pfand, faſt ſo groß wie das Deutſche Reich ſelber.— Wenn alles gut geht, flüſtert Tante Miesmacher? Ach ja, bei der erſten Kriegsanleihe hätte ſie vielleicht ſo flüſtern können; wenn ſie es aber jetzt noch tut, dann muß ſie nach Rußland, von Poſen aus 13 Stunden in einem D-Zug durch erobertes Land an die undurchdring⸗ liche Hindenburg⸗Front geraſt, oder an die Somme, wo eine Schnecke in acht Wochen weiter gekommen wäre als die Engländer und Franzoſen, und ſie wird mit eigenen Augen ſehen, wie alles gut geht.— Auch unſere bomben⸗ ſichern Sparkaſſen können keine größere Sicherheit bieten als das Reich. Wenn aber der Feind über uns herein⸗ gebrochen wäre, ſo würden auch ſie ins Wanken ge⸗ kommen ſein. Frage einmal die Sparkaſſen in Arras, Ypern und Verdun, wieviel ihre beliehenen Häuſer, Bau⸗ plätze und Aecker noch wert ſind! Es gibt aber Leute, die ſind noch klüger und vorſichtiger als Herr Angſt⸗ meier, Fräulein Zittrig und Tante Miesmacher. Und doch haben ſie viele Millionen für Kirchen, Stiftungen und Mündel den Sparkaſſen entnommen und für die Kriegsanleihen nußbar gemacht. Und die vorſichtigen Sparkaſſen ſelber, die doch gewöhnlich nur zur Hälfte des Wertes beleihen, haben Millionen und aber Millionen Kriegsanſeihen gezeichnet, und da will noch einer fragen, wie es mit ber Sicherheit ſteyre Nun gut, ſo ſage it kurz und bündig: Die Kriegsanleihen fallen erſt mit dem Deutſchen Reich, und das Deutſche Reich ſteht ſo feſt wie der Himmel über uns. Aber nun kommt alle her — auch Herr Angſtmeier, Fräulein Zitterig und Tante Miesmacher— und ruft mit dem ganzen großen Heimat⸗ heer des deutſchen Volkes:— Heil und Sieg in Oſt und Weſt über Land und Meer durch unſere herrlichen Truppen; Heil und Sieg aber auch in Haus und Hütte und ehrenvollen Frieden durch unſere 5. Kriegsanleihe! Katbol. Jünglingsberein Seckenheim. Freitag Abend halb 9 Ahr Redner- und Humoristen⸗Abtellung. Der Praeses. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitgieder der Landw. Ein u. Perkaufsgenoſſeuſchafl. Nuß⸗Kohlen mit Gier⸗Briketts gemiſcht liegen auf Lager; dieſelbe n werden morgen früh von 7—9 Uhr ab⸗ gegeben. Saatf⸗ uchtliſte wird abgeſchloſſen. Tabakgarn trifft nächſtens ein. t L Ei i n Ae a du un ng. Am nächſten Lonntag, den 17. ds. Mis. Nach ⸗ mittags 3 Uh findet im Saale des, Fadiſchen Hofes“ (Brauerei Pfiſterer, Hauptſtraße 114) ein Vortrag des Vorſtandes der Reichsbanknebenſtelle Weinheim herrn Zensch über die wirtschaftliche Lage Deutschlands . und die 5. Kriegsanleihe att. Zu dieſen in der Jetztzeit überaus wichtigen und interefſanten Ausführungen laden wir unſere verehrl. Ein⸗ wohnerſchaft zu zahlreichem Beſuch hierdurch ergebenſt ein. Giutritt frei. Seckenheim, den 14. September 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Sub misslon. Die Durchforſtung des Gemeindewaldes betr. Die Durchforſtung des Gemeindewaldes dahier wird im Wege der Submiſſton an den Wenigſtnehmenden vergeben. Die Bedingungen ſind auf dem Rathaus, n Nr. 7 einzuſehen. Angebote hierauf ſind mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpüteſtens Dienstag, den 19. Heptember 1916 Nachmittags 5 Uhr auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 7 einzureichen. Seckenheim, den 14. September 1916. Bür germeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Reviſton des Kataſters der land⸗ und fortwirtſchaftlichen Unfallverſicherung für das Jahr 1916 betreffend. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Beteiligten, daß demnächſt mit der Reoiſtion des Kataſters der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallverſicherung begonnen wied. Wir fordern daher alle diejenigen, deren Betrieb im Laufe des Jahres eine ſolche Aenderung erfahren hat, welche die Verſetzung in eine höhere oder niedere Beitrag⸗ klaſſe bedingt, ſowie diejenigen, welche einen Betrieb neu eröffnet oder eingeſtellt haben, hiermit auf, dlese Der- Anderung auf dem Rathause dabiler— immer Dr. 3— binnen s Tagen anzuzeigen. f Das Kataſter liegt während dieſer Zeit zur Einſicht offen. Seckenheim, den 11. September 1916. Die Abſchätzungskommiſſion für land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftliche Unfallverſicherung: Bolz. Schmitt. Ia.„ Fussbudenäl-Ersatz Ilbellack, Uienlack, Emaillac Stahlszpähne Spiritus Fussbodenlacke Bronzen Pinzel empfiehlt Fr.—— 8 Nachf. Inh. W. 1 0 in jeder Größe empfiehlt dong— IIdastrasse 68. Für Herbst und Mater empfehle in grosser Auswahl Kleider- und Kostümstoffe Blusenstoffe sehr schöne Muster Kinder-Kleiderstoffe Jacken und Rock-Biber Lama, Biber, Moirie und Orlean 5 für Unterröcke Flanelle für Blusen und Hemden Sammt- und Seidenstoffe Wieser-IIli. Guns e Friſchhaltung Obſt ahne Zucker mit Einmach Tabletten 1 Tablette genügt für 1 kg. Frucht, Marmelade ꝛc. und ſchützt mit Sicher⸗ heit vor Verderben. Röhrchen mit lo Tabletten 30 Pig. Germania- Drogerie 5 Fr. Wagner's flach., Inh. Ib. Pöllfan. Zur diesjährigen Einmachzeit empfehle Einmaditöpie von 3 bis 100 Liter Phil. Johann. 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