. . N 187. 9 Kriegschronik 1915 N 0 N Bei e Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. Sechenmaim, Fflunfag, Hmtsblaff der Bürgermeisterämter Senhenheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Authentiſches über die Gerüchte zur Kriegsanleihe. Trotz aller Aufklärung in Schrift und Wort über die neue Kriegsanleihe gehen immer noch vereinzelt Gerüchte um, die geeignet ſind, ängſtliche Gemüter von der Zeichnung abzuhalten. All dieſe Gerüchte haben ieht eine endgültige authentiſche Erwiderung durch den Staatsſekretär des Reichsſchatzamts, durch den Reichs⸗ dankpräſidenten und durch den Staatsſekretär des In⸗ dern anläßlich einer Beſprechung mit den Vertretern Deutſchen Handelstags, des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertags, des Deutſchen Landwirtſchafts⸗ kats und des Kriegsausſchuſſes der deutſchen Induſtrie kfahren, die im folgenden kurz zuſammengefaßt wer⸗ den ſollen. 1. Iſt eine Beſchlagnahme der Sparkaſſenguthaben beabſichtigt? Der Staatsſekretär des Reichsſchatzamts, Graf v. Röde rn, bezeichnete dieſes Gerücht als unſinnig und führte weiter aus: Die Tatſachen haben inzwiſchen dieſes Gerücht Lügen geſtraft; ſie haben bewieſen, daß die Re⸗ gierung nie daran gedacht hat, zu einem Zwang 2 in irgend einer Form zu ſchreiten. »Iſt eine Herabſetzung des Zinsfußes vor Ablauf der Konvertierungsfriſt möglich? hein Nachdem der Staatsſekretär des Reichsſchatzamts e Verwunderung ausgeſprochen hatte, daß dieſes Ge⸗ 5 t von Leuten weitergetragen wird, denen man einen krartigen Denkfehler nicht zutrauen ſollte, ſagte er wörtlich:. Ich glaube, daß bei näherem Durchdenken nie⸗ mand eine ſo handgreifliche Ungerech⸗ tigkeit für möglich halten und irgend einer Regierung einen derartigen Vorſchlag oder dem Reichstag die Zußimmung zu ihm zukrauen wird. Gewiß werden wir nach dem Krieg zur Heilung ſeiner Wunden, zum Wiederaufbau des Wirtſchaftslebens Geld brauchen, aber Finanzwirt⸗ ſchaft und Steuertechnik ſind ausgebildet genug, um dann, wenn es not tut, nicht den Weg des Bruches eines Zahlungsverſpre⸗ chens, ſondern den einer gerechten und Eich müßigen Heranziehung der Steuerquellen zu beſchreiten. Das darf ich heute wiederholen, daß jede Regierung und jedes Parlament, die für die Verwaltung des Reichs und ſeine Geſetzgebung verantwortlich ſind, es als ihre vornehmſte Aufgabe betrachten werden, den Gläubigern des Reichs, und zu ihnen gehören auch viele Millionen wirtſchaftlich Schwacher, das gegebene Zahlungsverſprechen zu halten, d. h. alſo die Anleihen zum vollen Zins⸗ faz zu verzinſen und, wenn etwa nach dem Jahre 1924 von der Kündigung Ge⸗ TTTCTTTTTTTTCTTTTTTT ————.— 2 D Dr FFT 5———ͤ— 2. O 5 aue ber: Angeiſſe der Englünder und Srauzoſen ſcheltetten — ſchweren Ver luſten. wurde den Kämpfen nördlich Arras und in der Champagne men. en 211 Offiziere und 10 271 Mann gefangen genom⸗ gegen bdetlage der Ruſſen weſtuch Tarnopol im Kampfe 8 die Armee des Grafen Vothmer. 2 alieniſche Angriffe wurden abgewieſen. 5 Kantist dent che Betſcafter von Wangenheim iſt in Konftan⸗ 5 el. 8 wird beſtimmt, daß die elfaß⸗lothringiſchen Ge⸗ meinden, die bisher ſranzöſiſche Namen trugen, deutſche . nennungen erhalten ſollen. — — CCC 8 1 Der Weltkrieg. LB. Großes Hauptquartier, 1. Okt.(Amilich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Armee des Generalfeld 787 1 Albrecht von Wittenberg 8 Heerege der flandriſchen und Artois⸗Front der Ruppe des Generalfeldmarſchalls Krouplinz entfaltet Nupprecht von Bayern oüdent die Engländer eine beſonders lebhafte Pa⸗ der A der Schlachtfront nördlich der Somme nahm Wieder illeriekampf am Nachmittag große Heftigkeit an. Kagliſche erfolgten bei und öſtlich von Thiepval ſtarke 85 griffe, die, wie an den vorangegangenen * 3 Truppen der Generale von Strin und Sixt burden* nach hartnäckigen Nahkämpfen abgeſchlagen nzöſi us Rancourt und weſtlich davon ſtürmten lun 5 che Regimenter vergebens gegen unſere Stel⸗ bal 8 Teilvorſtöße aus Courcelette, aus Mor⸗ ſeuer nordweſtlich von Halle ſcheiterten im Sperr⸗ Maros⸗Tal abgewieſen. brauch gemacht werden ſollte, ſie zum vollen Nennwert zurückzuzahlen. die Kriegsanleihe nach dem Kriege alsbald wieder zu Geld zu machen? Hierzu erklärte der Präſident des Reichsbank⸗Direk⸗ toriums Dr. Havenſtein: Sorgen und Zweifel hierüber ſind nicht berechtigt. Daß nach dem Kriege große Beträge der jetzt ezeichneten Kriegsanleihen an den Markt zurück⸗ ſrbmen werden, um wieder zu Gelde gemacht zu werden, iſt freilich zu erwarten, und nicht min⸗ der, daß ebenſo große Beträge von neuen Kredit⸗ bedürfniſſen ſich an den Markt drängen werden. Dies iſt aber längſt erkannt, und die maßgebenden Inſtanzen ſind ſich völlig darüber klar, daß dieſer Gefahr nach dem Kriege begegnet werden muß, aber auch begegnet werden kann. Die Frage iſt in ernſteſter Erwägung und e und es ſind bereits ganz beſimmte Pläne und Maßmah⸗ men in Ausſicht genommen, die nach menſch⸗ lichem Ermeſſen geeignet und ausreichend ſein werden, auch einen großen Andrang ſolcher Wert⸗ papiere aufzunehmen, und unter Mitwirkung der Darlehenskaſſen, die noch eine Reihe von Jahren, wohl mindeſtens 4—5, aufrechterhalten werden müſſen, die allmähliche Wiederunterbringung die⸗ ſer aufgenommenen Beſtände auf eine entſpre⸗ chende Anzahl von Jahren zu verteilen und damit nachteilige Folgen zu verhindern. Der Reichsbankpräſident legte die hierfür in Aus⸗ ſicht genommenen Pläne und Maßnahmen des näheren dar und fand damit die volle und befriedigte Zuſtimmung der aus unſeren auf dieſem Gebiete ſachkundigſten und ur⸗ teilsfähigſten Männern zuſammengeſetzle Verſammmlang. 4 Verlängert oder verkürzt die Beteiligung an der Zeichnung die Kriegsdauer? Zu dieſer Frage nahm der Staatsſekretär des In⸗ f tern Dr. Helfferich Stellung. Er wies auf den brutalen Hungerkrieg Englands gegen Deutſchland und die Neutralen hin und bezeichnete England als„die Seele der gegen uns gerichteten Weltverſchwörung“: Gerade weil England in ſeinem Vernichtungskriege von Anfang an ſo ſtark auf ſeine Geldmacht gerech⸗ net hat, müſſen wir zeigen, daß dieſe Rechnung falſch iſt, müſſen wir bei der 5. Kriegsanleihe erneut be⸗ weiſen, daß wir von dem entſchlofſenſten Si'geswillen beſeelt ſind. Kein infameres und falſcheres Wort als das hochverräteriſche Getuſchel:„Die Anleihezeichnung verlängert den Krieg!“ Das Gegenteil itt richtig: Wer Kriegsanleihe zeichnet, hilft den Krieg verkürzen und den Sieg beſchleunigen; wer aber mit ſeinem Gelde zu Hauſe bleibt, der beſorgt Feindesarbeit. ——— des deutſchen Kronprinzen: Rechts der Maas ſpielten ſich unter vorübergehend auflebender Artillerietätigkeit kleine bedeutungsloſe Hand⸗ granatenkämpfe ab. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Die Ruſſen haben an verſchiedenen Stellen ihre Angriffstätigkeit wieder aufgenommen. Front des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von f Bayern: Weſtlich von Luck nimmt das feindliche Feuer ſeit heute früh zu. Beiderſeits der Bahn Brody Lemberg und weiter ſüdlich bis zur Gaberka bei Zarkow iſt dem feindlichen Vorgehen teils durch Sperrfeuer Halt geboten, teils iſt der bis zu ſiebenmalen wiederholte Anſturm völlig zuſammengebrochen. Auf dem ſüdlichen Angriffsflügel haben die Ruſſen in der vorderſten Verteidigungslinie Fuß gefaßt. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl: Beiderſeits der Zlota Lipa kam es zu heftigen Nah⸗ kämpfen. Im Winkel zwiſchen der Ceniowka und Zlota Lipa hat ſich der Gegner vorgeſchoben. Weiter weſtlich warfen türkiſche Truppen eingedrungene feindliche Ab⸗ teilungen geſtern und heute morgen durch ſofortigen Gegenangriff wieder zurück und machten hierbei 230 Gefangene. In den Karpathen herrſchte im allgemeinen Ruhe. Die Zahl der bei Str. Klauzura gemachten Gefangenen iſt auf über 600 Mann geſtiegen. Kriegsſchauplatz in Siebenbürgen: An der Oſtfront wurden rumäniſche Angriffe im Im Goergeny⸗Tal und weiter ſüdlich entzogen ſich die Vortruppen aus dem Gefecht ſüdlich von Honndorf(Hegen) erhöht ſich um 8 Ge⸗ ſchütze. Nördlich von Fogaras hat der Feind ſeinen An⸗ griff eingeſtellt. i Aus der Schlacht von Hermannſtadt waren bis geſtern eingebracht: Ueber 3000 Gefangene, 13 5FFCCTCC0TC0 e den 2. Okiober 1916. eee S Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. CCCCCCCC((ͤͤ Kd 18. Jahrgang Geſchütz e. Ferner ſind erbeutet 1 Flugzeughallef 2 Flugzeuge, 10 Lokomotiven, 300 Wag gons mit Munition, über 200 Munitions wagen, über 200 gefüllte Bagage⸗Wagen 70 Kraftwagen, ein Lazarettzug. Weiteres Material wird erſt allmählich aus den Wäldern geborgen werden. Der Rote Turm⸗Paß iſt angefüllt mit zerſchoſ⸗ ſenen Fahrzeugen. Südlich des Paſſes wurden rumänische gegen die Höhen weſtlich Caineni gerichtete ſtärkere. n 5 5 e Im Hoetzinger(Hatszeger) Gebirge griff der Feind veſtlich des Strell-(Sztrigy)⸗Tales e an. 0 a Balkankriegsſchauplatz: f Heeresgruppe des Generalfeldmar ſchallss von Mackensen: 3 Am 29. September erzwang eine öſterreichiſch riſche Donauflottille die Einfahrt in den Hafen von Corabia, vernichtete 9 und erbeutete 7 teils beladene Schiffe 1 Bukareſt wurde von unſeren Flugzeuggeſchwadern mit beobachteter guter Wirkung bombardiert. ö Maze don iſche Front: f An vielen Stellen zwiſchen dem Preſpa⸗See und dem Wardar lebhafte Feuerkämpfe und vereinzelte ergebnis⸗ loſe feindliche Unternehmungen. Ein ſtarker Angriff brachte den Gipfel des Kaimakcalan in den Beſitz des Gegners. 8 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff 3 0. . 3 d 1 Die ſchuftige Kampfesweiſe der Rumänen hat unſere Truppen zu höchſter Erbitterung gereizt. Nicht nur daß die Räuberbanden Frauen und Kinder zu Hun⸗ derten niedermetzeln, eine beſondere Liebhaberei der Ru⸗ mänen ſcheint vielmehr darin zu beſtehen, hilfloſen Ver⸗ wundeten des Schlachtfeldes den Reſt zu geben. Eine deutſche& mpagnie, die am 14. September in der Dunkel⸗ heit von drei Seiten angegriffen wurde, mußte ſich zu⸗ rückziehen. Als ſie am andern Morgen wieder vorſtieß, fand ſie 17 Angehörige der Kompagnie, die verwundet worden waren, gräßlich verſtümmelt vor. Dum⸗Dum⸗ Geſchoſſe mit fabrikmäßig eingebohrten Oeffnungen an det Spitze, wurden bei den Rumänen in großer Menge ge⸗ funden. In der großen Umfaſſungsſchlacht bei Hermann⸗ ſtadt, die am Freitag mit der völligen Auflöſung des erſten rumäniſchen Heeres endigte, gab es daher nur wenig Gnade und Pardon, und die Verluſte der Rumänen müſſen außerordentlich groß ſein. 8 Die Umfaſſungsſchlacht von Hermannſtadt. Die Rumänen hatten bekanntlich unmittelbar nach Kriegsausbruch die nach Siebenbürgen führenden wenigen Päſſe der Transſylvaniſchen Alpen— darunter auch den Rotenturm⸗Paß— mit ſtarken Kräften forciert. Die ſchwachen öſterreichiſch⸗-ungariſchen Grenzſchutzkommandos mußten ſich vor den Angreifern zurückziehen. Die über den Rotenturm⸗Paß vorgehenden Kolonnen der erſten rumäniſchen Armee gelangten bis in den Raum von Hermannſtadt, ohne die Stadt ſelbſt dauernd zu beſetzen. Die Rumänen gruben ſich öſtlich von der Stadt ein, die Oeſterreicher und Ungarn weſtlich davon, ſo daß Hermann⸗ ſtadt ſelbſt zwiſchen den beiden Fronten lag. Inzwiſchen waren deutſche Verſtärkungen an allen weſentlichen Punkten der ſiebenbürgiſchen Front angelangt, und General von Falkenhayn, der frühere Chef des deutſchen Großen Generalſtabs, hatte den Oberbefehl über die verbündeten Streitkräfte übernommen. Die einzelnen Teile der erſten rumäniſchen Armee, die durch die weit voneinander ent⸗ fernten Päſſe vorgingen, ſtanden nur in loſer Verbindung miteinander. Ebenſo hatte die zweite rumäniſche Armee, die nördlich an die erſte Armee anſchließt und über den Paß von Predealn gegen den Raum von Kronſtadt operierte, mit der Nachbararmee noch keine Fühlung ge⸗ nommen. f a Das deutſche Oberkommando hielt zunächſt die Rumänen bei Orſova an der Donau feſt und ver⸗ hinderte ſomit ein raſches Vorrücken und Vereinigen der getrennt marſchierenden rumäniſchen Kolonnen. Sodann wurden die mittleren Teile der erſten Armee angegriffen und über den Vulkan paß zurückgeworfen. Dieſer Paß mußte unter dem verſtärkten rumäniſchen Druck zwar wieder aufgegeben werden— es geſchah kampflos—, immerhin aber war erreicht worden, daß die feindlichen Armeeteile bei Hermannſtadt nicht vorwärts konn⸗ ten. Nun griff Falkenhayn in dieſem Raume an. Die Schlacht begann am 26. September und wurde drei Tage mit großer Erbitterung durchgeführt. Die Deutſchen führ⸗ ten, während ihr Zentrum den Feind langſam von Her⸗ mannſtadt zurückdrückckte, mit den aus Bayern beſtehenden Flügeltruppen in den bereits zum Teil tief verſchneiten, bis 2000 m hoch anſtrebenden Bergen Umfaſſungsmanöver aus, die die äußerſten Spitzen ſchließlich in den Rücken des Feindes brachten. Die jäh anſteigenden Höhen beider⸗ ſeits des Rotenturmpaſſes wurden beſetzt und der Feind damit von ſeiner Baſis abgeſchnitten. Nun erfolgte der frontale Hauptſtoß des Zentrums, der die Rumänen über den Haufen warf und ſie in wilder Auflöſung dem ret⸗ tenden Rotenturmpaß zueilen ließ. Doch hier empfing ſie 74 . 5 das raſende Feuer der Bayern. Die während der Schlacht zu Hilfe gerufenen Teile der zweiten rumäniſchen Armee, die vermutlich von Fogoras das At⸗Tal hinab mar⸗ ſchierten, trafen zu ſpät ein. 5 Haag, 1. Okt. Mit dem letzten angehaltenen, von Rotterdam nach London beſtimmten norwegiſchen Dampfer „Robert Lea“ ſind den Deutſchen 300 000 Kilogramm Kakao, Käſe, Butter und Speck, ſowie 150000 Kilo⸗ gramm wertvolle Stückgüter in die Hände gefallen. g 2 2 2 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WB. Paris, 1. Okt. Amtlicher Bericht von geſtern 1 An der Sommefront machten die Franzoſen nördlich von Rancourt einige Jortſchritte. Zeitweiliger Artil⸗ leriekampf an verſchiedenen Abſchnitten, nördlich und ſüdlich der Somme. 8 Abends: An der Sommefront war der Artilleriekampf im 5 Abſchnitt Rancourt— Bouchavesnes lebhaft. DVPDDer engliſche Tagesbericht. Wes. London, 1. Okt. Engliſcher Heeresbericht vom 30, September vormittags: Der Feind richtete im Laufe der Nacht ein heftiges Geſchützfeuer gegen die Front ſüdlich der Ancre. Wir befeſtigten den geſtern vormittag am Deſtremont⸗Gehöſt, ſüd⸗ weſtlich von Le Sars, gewonnenen Boden und verbeſſerten unſere 8 Gelände von Thiepval. Feindliche Gegenangriffe in der Nachbarſchaft der Stuff⸗Schanze und des heſſiſchen Gra⸗ bens wurden abgeſchlagen. Der geſtrige Kampf an dieſem Ab⸗ ſchnitt war ſehr ernſt. Unſere daran beteiligten Truppen, die aus einer Diviſion der neuen Armee beſtanden, zeigten große Aus⸗ dauer und Entſchloſſenheit. Ein erfolgreicher Vorſtoß wurde von einem Londoner Territorialbataillon ſüdlich Neuville⸗Saint Vaaſt ausgeführt, wo in feindlichen Gräben Gefangene gemacht wurden. Bern, 30. Sept. Pariſer Blätter melden, daß General Girodon in der Sommeſchlacht gefallen iſt. Der Krieg zur See. Berlin, 30. Sept. Deutſche Seeſtreitkräfte haben in der Nacht vom 27. zum 28. September in der ſüd⸗ lichen Nordſee den norwegiſchen Dampfer„Robert Lea“ mit Bannware, ſowie die beiden holländiſchen Schlep⸗ per Zuiderſee und Guwzee mit je zwei offenbar für militäriſche Zwecke beſtimmten Leichtern aufgebracht. Sämtliche Fahrzeuge waren nach England unterwegs. DTLondon, 30. Sept. Der norwegiſche Dampfer „Vindegger“ und der engliſche Dampfer„Rullus“(1752 Bruttoregiſtertonnen) wurden verſenkt. Der britiſche Dampfer„Stathe“(2623 Tounen) i zum Sinken gebracht worden. e Der ruſſiſche Schoner„Kamo“ und der engliſche Jampfer„Maywood“ ſind verſenkt worden. Chriſtiania, 1. Okt. An der Finmarken⸗Küſte iſt geſtern ein großer engliſcher Dampfer von einem deut⸗ ſchen Unterſeeboot zum Sinken gebracht worden. Auf der Linie nach Archangelsk befinden ſich jetzt mindeſtens drei Unterſeebobte. Vier norwegiſche und ein ſchwediſcher Dampfer, die nach Archangelsk beſtimmt ſind, liegen in Honningsvaag und warten Beſcheid ab, ob ſie ihre Reiſe fortſetzen ſollen. Die Lage im Oſten. Der bulgariſche Bericht. WTB. Sofia, 1. Okt. Bericht des Generalſtabs vom 30. September: Mazedoniſche Front: Weſt⸗ lich und öſtlich von Lerin(Florina) iſt die Lage unver⸗ ändert. Stellenweiſe ſchwaches Artilleriefeuer ohne In⸗ fanterietätigkeit. Auf den Höhen des Kaimakcalan leb⸗ haftes Artilleriefeuer. Beiderſeits im Moglenicatal ſchwaches Artilleriefeuer. Am Wardar auf beiden Sei⸗ ten Ruhe. Nur ſüdlich von Doiran ſchwaches Artillerie⸗ feuer am Fuße der Belaſica⸗Planina. An der Stru⸗ mafront ſchwache Artillerietätigkeit. Eine unſerer Pa⸗ trouillen rieb bei der Brücke von Kopriva eine aus 5 Mann beſtehende engliſche Patrouille auf. An der Küſte des Aegäiſchen Meeres lebhaftes Kreuzen der feindlichen Flotte. Das Feuer unſerer Artillerie zwang ein feind⸗ liches Torpedoboot, den Golf von Leftera zu verlaſſen. — Rumäniſche Front: Längs der Donau beſchoſſen mehrere öſterreichiſche Monitore, von unſerer Artillerie unterſtützt, den Bahnhof und den Hafen von Korabia, wo ſie große Zerſtörungen anrichteten und Feuersbrünſte hervorriefen. Feindliche Batterien und der größte Teil der Transportſchiffe. die ſich hinter einer benachbarten ——— Juſel befanden, wurden zerſtört. 8 Transportſchiffe und mehrere Pontons wurden erbeutet. In der Dobrudſcho keine Veränderung. Stellenweiſe ſchwaches Artilleriefeuer ohne Infanterietätigkeit. Der rumäniſche Tagesbericht. WB. Bunareſt, 1. Okt. Rumäniſcher Bericht vom 29 September. Nord⸗ und Nordweſtfront: Unſere Truppen rücker weiter vor. Kämpfe an der ganzen Front. Beſonders lebhafte Kämpfe nordweſtlich von Brodbay und Natnatak, ſowie nördlick von Stena und Garat. Der Feind wurde zum Rückzug gegen Weſten gezwungen und ließ 2 Offiziere und 200 Soldaten als Gefangene in unſeren Händen. Die Kämpfe bei Hermann⸗ ſtadt wurden mit Erbitterung fortgefetzt.— Südfront: Unſere Artillerie verſenkte im Kan ich von Perſina ein feindliches üdſch: Patrouillengefechte. Be ügzeuge Bomben auf Cerna⸗ auf die Dörfer weſtlich von Bu⸗ g wurde bei Padeſa im Bezirke Ein franzöſiſches Flug⸗ kam in Baileſti an Kriegsfahrzeug. In der Huftangriffen warſen fein voda und Alexandria, ſowie kareſt. Ein feindliches Flugze von Mehedintz zum Abſtie zeug, das in Saloniki auf 8 7 Neues vom Tage. 5 Vom NMeichstag. Berlin, 30. Sept. Dem Reichstag ſind nachfol⸗ gende Geſetzentwürfe zugegangen: Verlängerung der Le⸗ W des Reichstags und des Landtags für alſaß⸗Lothringen um ein Jahr, ein Geſetz zum Schutze der Bezeichnungen„Nationalſtiftung“ und„Marineſtif⸗ tung“ für die Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen und für die Reichsmarineſtif⸗ tung, ferner eine Novelle zum Gerichtskoſtengeſetz, zur Gebührenordnung für Rechtsanwälte und für Gerichts⸗ vollzieher, ſowie eine Bekanntmachung betr. die Ein⸗ richtung und den Betrieb von Anlagen zur Herſtellung von Bleifarben und anderen Bleiprodukten. Berlin, 30. Sept. Im Hauptausſchuß ſind an Entſchließungen eingegangen: 1. Eine fortſchrittliche Entſchließung, betreffend Einſetzung eines ſtändigen Aus⸗ ſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, die ſich im Weſentlichen mit einer nationalliberalen Entſchließung deckt. 2. Eine konſervative Entſchließung, eine Beſſerung der Lage deutſcher Gefangener in Rußland und Frankreich auf alle Weiſe, ſoweit möglich auch durch Androhung und Durchführung entſchiedener Vergeltungsmaßnahmen durchzuſetzen. f f Berlin, 1. Okt. An die Stelle des bisherigen Bot⸗ ſchafters in Konſtantinopel Wolff⸗Metternich tritt der deutſche Geſandte in Holland von Kühlmann. Dieſer ſoll durch den früheren Geſandten in Portugal, Roſen, erſetzt werden. ö Berlin, 1. Okt. Die Deutſch⸗bulgariſche Geſell⸗ ſchaft unter dem Vorſitz des Herzogs Ernſt Günther zu Schleswig⸗Holſtein beſchloß die Gründung eines deut⸗ ſchen Blattes in Sofia. Die erforderlichen Mittel ſind geſichert. Die Poſener Getreideſchiebungen. Poſen, 30. Sept. Wegen der Getreideſchiebungen ſind wieder mehrere Verhaftungen erfolgt. Gegenwär⸗ tig beträgt die Zahl der Verhafteten zwölf. Darunter befindet ſich ein junger Mann von 19 Jahren aus Poſen, der bei dem unlauteren Geſchäft wöchentlich 35 000 Mk. verdient haben ſoll. Ein Leipziger Händler hat nachweislich eine halbe Million Mark verdient. Er wurde auf einer Vergnügungsreiſe im Harz verhaftet, wo er im Begriff war, eine Villa zu kaufen. In der Stadt Poſen ſind bei einer großen Anzahl von Getreidegeſchäf⸗ ten die Geſchäftsbücher beſchlagnahmt worden. WTB. Kopenhagen, 1. Okt. Der König hat den konſervativen Abgeordneten Rottböl, den Abgeordneten J. C. Chriſtenſen von der Partei der Linken und den Sozialiſten Steuning zu Miniſtern ohne Portefeuille er⸗ ſtannt. f 0 Sowohl das Folksting als das Landsting hat heute den Vorſchlag betreffend die Bildung einer parlamen⸗ tariſchen Kommiſſion von 15 Mitgliedern jeder Kam⸗ mer angenommen, die das Abkommen betreffend Abtre⸗ tung der däniſchen Antillen einer Prüfung unterziehen oll. Die Kommiſſion ſoll ihre Arbeit innerhalb ſechs Wochen beendigen. Stimmt die Kommiſſion dem Vor⸗ ſchlage auf Abtretung zu, ſo ſoll über die Abtretung eine Volksabſtimmung ſtattfinden. An der Abſtimmung luuen alle nach dem neuen Grundgeſetz wahlberechtigten Falls nicht über die ähler, auch die Frauen, teil. H 8 5 Falle die Abma⸗ Hälfte dagegen ſtimmt, in welchem chung fällt, ſo trifft der Reichstag unabhängig die Entſcheidung. f 5. Stockholm, 1. Okt. Die Regierung hat ein Aus⸗ fuhrverbot für Kupfer⸗ und Nickelerz erlaſſen. London⸗ 1. Okt. Faſt der ganze Zuckervorrat von Kuba iſt von einem Spekulanten aufgekauft worden. Dublin, 30. Sept. Freemans Journal nennt ei⸗ nige Bedingungen, unter denen die Freiwilligenrekru⸗ tierung in Irland neue Ausſichten haben könnte. Dazu gehöre, daß man alle Forderungen nach Einführung der Wehrpflicht in Irland aufgebe, ferner die Aufhebung des Kriegsrechts, die Entfernung des Generals Sir John Maxwell, die Beſeitigung des Koalitionsſyſtems für Ir⸗ land, die angemeſſene Behandlung von iriſchen politi⸗ ſchen Gefangenen uſw. Fund von Naturſchätzen. Petersburg, 1. Okt. Nördlich vom Kaſpiſchen Meer ſind große Lager von Schwefel, Kohlen, Eiſen und Kupfer entdeckt worden.— Darüber wird ſich das ameri⸗ kaniſche und engliſche Großkapital freuen. Rüſtungen in Spanien. Madrid, 1. Okt. Der Kriegsminiſter hat vor dem Senat über die geplante Umbildung des Heeres Bericht erſtattet. Die Balearen⸗ und die Kanariſchen Inſeln ſollen in den Stand geſetzt werden, ſich allein zu verteidigen. Für das Flugweſen verlangt der Kriegs⸗ miniſter 20 Millionen. 5 Rom, 1. Okt. Der Kaiſer von Abeſſinien Lidſch Jeaſſu, der 20jährige Enkel des verſtorbenen Negus Menelik, iſt abgeſetzt und Uiſero Zeoditu, eine Tochter Meneliks, zur Kaiſerin ausgerufen worden.— Der Staatsſtreich iſt wohl ein Werk Englands, das den Weltkrieg benützt, um die„Intereſſenkreiſe“ Englands, Frankreichs und Italiens in Abeſſinien unter Ausſchluß Deutſchlands feſtzuſetzen. i Militarismus in Auſtralien. London, 1. Okt. Die Verſuche der Sozialiſten in Auſtralien, die Gewerkſchaften zu Maßregeln gegen die Einführung der Dienſtpflicht zu bewegen, ſind miß⸗ glückt. Es wurde heute bekannt gemacht, daß alle un⸗ verheirateten Männer zwiſchen 21 und 35 Jahren über die Dienſtpflicht zum militäriſchen Dienſt im Inlande aufgerufen werden ſollen. f Das deutſch⸗ſchweiz Abkommen. Das nun ratifizierte deutſch-ſchweizeriſche Abkom⸗ men über den Ausfuhrverkehr hat folgenden Wortlaut: § 1. Es werden beiderſeits Ausfuhrbewilligungen im Rah⸗ men der zu vereinbarenden Austauſchmengen für eigene Produßkte und Fabrikate erteilt, ſoweit die Waren nicht durch eigene zwingende Landesbedürfniſſe oder durch beſtehende vertragliche Verpflichtungen in Anſpruch genommen ſind. Die von Deutſchland zu liefernde Kohlenmenge wird 253 000 Tonnen monatlich betragen. An Eiſen und Stahl wird Deutſchland die zur Deckung des ſchweizer. Bedarfs erforderliche Menge freigeben. Die hierfür benötigten Mengen, Arten und Sorten ſind von der zu gründenden ſchweizeriſchen Zentralſtelle für die Eiſenverſorgung zu ermitteln. § 3. Die beiden vertragſchließenden Teile ſichern ſich mög⸗ lichſt raſche und reibungsfreie Erledigung bei Erteilung der Aus⸗ fuhrbewilligung zu. Sollte durch Verzögerung eine Stockung in der Ausfuhr eintreten, ſo iſt der daraus betroffene Vertragsteil berechtigt, ſeinerſeits mit ſeinen Lieferungen nach vorgänglicher Anzeige entſprechend zurückzuhalten. § 4. In Bezug auf die laut Verzeichnis vom 1. Septem⸗ ber 1916 für deutſche Rechnung in der Schweiz lagernden Wa⸗ ren, für welche eine Ausfuhrbewilligung nicht erteilt werden kann, verpflichtet ſich die ſchweizeriſche Regierung, von einer Beſchlagnahme, Requiſition oder zwangsweiſen Erwerbung Um⸗ gang zu nehmen. Bei endgültiger Einſtellung der Feindſeligkeiten wird der deutſche Warenbeſitz ohne Gegenleiſtung freigegeben werden. § 5. Die Schweiz wird die Prüfung der Geſuche um Ausfuhr von Kriegsmaterial, das mit deutſchen Erzeugniſſen hergeſtellt iſt, einer beſonderen ſchweizeriſchen Ausfuhrkommiſ⸗ ſion übertragen. 8 6. Mit dem Abſchluß gegenwärtiger Verſtändigung fal⸗ len alle früheren Abſprachen zwischen den Vertragsparteien über Warenaustausch, Einfuhr und Ausfuhr dahin. Die durch den bisherigen Warenaustauſch für die Schweiz N Kompenſationsſchuld gilt durch dieſes Abkommen als getilgt. J 7. Gegenwärtiges Uebereinkommen wird mit Gültigkeit bis Ende April 1917 abgeſchloſſen. Das Abkommen iſt für die Schweiz ſehr vorteilhaft Die Diamanten der Großmutter. Von Levin Schücking. FJortſetzung. Nachdruck verboten. „Ich bewundere Sie, wie genau Sie den Pfad durch 8 dies Waldgeſtrüpp erkennen!“ ſagte Max,„meinen Augen entzieht er ſich vollſtändig.“ „Ich kenne ihn, ich bin ihn ja als Kind ſchon ſo oft gegangen,“ verſetzte Valentine kaum hörbar, mit der Hand einen der naſſen, ſich vorſtreckenden Zweige zurückbie⸗ gend, der gleich darauf gegen Maxens Brust ſchlug und ſeine Tropfen darüber ſchüttelte. Und wohin führt er, wohin führen Sie mich, Va⸗ lentine? Wollen Sie mir nicht endlich ſagen, was eigent⸗ lich Ihre Aengſtlichkeit hervorruft und weshalb Sie glau⸗ ben, daß ein ganzes Korps gegen mich anrückt, wes⸗ halb Sie ſelbſt dieſen unglaublichen Weg machen und mich ſich nachziehen? Verlangen Sie noch länger, daß ich Ihnen ſchweigend vertrauen ſoll?“ „Vertraue nicht ich Ihnen?“ fragte Valentine. „Ja, bei Gott, das tun Sie, und dies Vertrauen macht mich ſo glücklich, daß dahinter meine Sorge um die Gefahr, aus der Sie mich retten wollen, völlig zurück⸗ tritt— ich kann nicht einmal recht glauben an dieſe Gefahr, die ſich nur in Geſtalt eines Lichtſchimmers, eines in der Ferne bellenden Hundes offenbart—“ Und doch, glauben Sie es mir, ſind Sie in gro⸗ ßer Lebensgefahr; aber fragen Sie nicht, verlieren wir die Zeit nicht mit Reden; ich kann, ich mag Ihnen nicht mehr ſagen, ohnehin ſind wir dem Ziele nah, wohin ich Sie bringen will, dem ſichern Aſyl!“ „Der Weg ſenkte ſich jetzt plötzlich ziemlich ſteil ab⸗ wärts; man mußte mit großer Behutſamkeit Stüßpunkte für den Fuß ſuchen, wenn man nicht ſtürzen wollte, ſich an den nächſten Aeſten und dem Strauchwerk halten; die Füße glitten ſonſt auf dem loſen Felsgebilde unſicher dann e en benen Grund, sie Salle einer chef ein abwärts. Doch war es nur eine kurze Strecke; geſchnittenen Schlucht. Max konnte die hoch und ſteil an der anderen Seite der Schlucht ſich erhebende Berg⸗ wand wahrnehmen. Valentine wandte ſich links, die Schlucht hinauf, über ebenen glatten Raſenboden; dann aging es über Steingeröll einige Schritte weit aufwärts, und jetzt ſah Max, daß er in der Oeffnung einer düſter aufgähnenden Höhle ſtand, einer Oeffnung, die ſo ſchmal war, wie eine alte Burg⸗ oder Gefängnistür, auch durch den faſt ſpitzbogigen Schluß daran erinnerte. „In dieſe Höhle ſollen Sie ſich retten.“ „Am Ende gar die Höhle der Jungfrau?“ „„Es iſt die Höhle der Jungfrau. Schreiten Sie mutig hinein. Nur nicht weiter als nötig, das heißt nicht weiter als etwa hundert, hundertfünfzig Schritt, denn dort, ganz im Hintergrunde, beginnt der Abgrund mit dem Gewäſſer in der Tiefe—“ „Und da hinein ſoll ich mich verkriechen?“ „Da hinein ſollen Sie ſich flüchten,— Sie ſind ſicher da, denn Niemand wird ſie hier ſuchen. Zudem hat die Höhle eine feſte, mit Eiſen beſchlagene Tür, die Sie mit einem inneren Riegel ſchließen können. Helfen Sie ſich, ſo gut ſie können— wenn die Gefahr vorüber, komme ich oder ſende jemand Sie zu befreien— jetzt leben Sie wohl, ſeien Sie guten Mutes und Gott ſei mit Ihnen. 8 ich wieder daheim bin, deſto beſſer iſt es. N Man ergriff ihre Hand.„Und in dieſem Dunkel, in einem doppelten Dunkel wollen Sie mich zurücklaſſen, ohne daß ich eine Ahnung davon habe, was eigentlich Ihr Handeln beſtimmt, Ihre Gefahr begründet, wie lange ich hier allein harren ſoll, wer der Feind iſt, vor dem ich mich in dieſe ſchaurige Unterwelt verkrieche—“ „O, werden Sie hier nicht Zeit haben, ſich das ſelbſt auszudenken?“ antwortete ſie, ihm ihre Hand entziehend, 2 wenn es nicht ein übermächtiger Feind wäre, würde ich Ihnen zumuten, ſich auf dieſe Art zu retten? Sie werden erlöſt werden, ſobald ich dieſem Feinde, wenn er kommt, den Glauben beigebracht habe, daß Sie nach msgefallen; es ſichert ihr vor allem die nötige Menge .. ˙ Ä ̃—⅛ꝛemt. ,7‚7§7§72;.,. Void hinaus gegangen, und längſt ſicher bei den Ihren ſind— und nun“, fügte ſie mit einem eigentümlich be⸗ wegten Klange der Stimme hinzu,„nun adieu, adieu— halten Sie mich nicht,— ich werde tun, was ich kann, Ihre Gefangenſchaft abzukürzen— unterlaſſen Sie nicht, die Tür Ihres Zufluchtsortes zu ſchließen, wenn ſie auch anfangs widerſteht, weil ſie lange nicht gebraucht iſt— aber vermeiden Sie, Geräuſch dabei zu machen,— hü⸗ ten Sie ſich vor dem Abgrund— nochmals, Gott ſei mit Ihnen!“ 5 ö 5 1 1 Valentine verſchwand bei dieſen Worten in der Dun⸗ kelheit, ehe Max antworten konnte. Er ſah nur noch einen Augenblick lang den Umriß ihrer Geſtalt die kleine An⸗ höhe unmittelbar vor dem Eingang der Höhle wieder hinabeilen, dann war ſie auf dem Hintergrund der ſchwar⸗ zen Bergwand rechts verſchwunden— nur ihr raſcher Schritt, wie ſie auf dem ſteilen Wege wieder empor⸗ klomm, war noch eine Weile zu vernehmen. s 6. Kaum eine Viertelſtunde ſpäter war Valentine wieder auf dem Hofe der Ferme; alles lag anſcheinend in fried⸗ lichſter Ruhe begraben, ganz wie ſie den Hof mit Max verlaſſen— ſie zog das Fenſter, das Map offen gelaſſen, wieder zu und ging leiſe über die Terraſſe in den Salon zurück, deſſen Glastür noch angelehnt ſtand; ſie ſchloß und verriegelte dieſe hinter ſich und huſchte dann durch die dunkeln Zimmer, die Treppen hinauf, oben über den Korridor. Hier ſah ſie einen feinen Lichtſtreifen unter der Tür zu Miß Ellens Zimmer ſchimmern Miß Ellen war alſo wach, hatte Licht und harrte der Dinge, die dieſe Nacht bringen ſollte. Valentine glaubte etwas rauſchen zu hören, wie wenn man ein Blatt in einem Buche umſchlägt,— konnte ſie ruhig leſen in einer Stunde der Erwartung und Spannung? Vielleicht las ſie— in ihrer engliſchen Bibel. AGaortiekung ielat!! . 3 an Kohlen und Eiſen, die ihr der Vierverband nicht hätte g liefern können, oder doch nur zu Wucherpreiſen geliefert hätte. Dagegen hat die Schweiz— ohne Zweifel unter N dem Druck des Vierverbands— die Auslieferung der Im der Schweiz lagernden Deutſchland gehörigen Waren Im Wert von beiläufig 16 Millionen nicht zuge⸗ fanden. Der eigentliche Zweck der Verhandlungen, die ben von dieſer Forderung Deutſchlands ihren Ausgang. ahmen, if das Netz der Ein⸗ Die engliſche Preſſe über die Rede des Reichskanzlers ö Es war zu erwarten, daß die neunte Rede des Reichs⸗ beſtöbers vom 28. September im feindlichen Ausland und eſonders in Großbritannien, gegen das der Reichskanzler ut ungewohnter Schärfe ſich richtete, Mißfallen erregen erde. Die engliſchen Zeitungen fertigen die Rede mit ie das Reuter'ſche Bureau in die Welt hinaustele⸗ kaphiert, läßt ſich herausleſen, wie groß der Aerger in ugland iſt. i * London, 1. Okt. Die„Times“ ſtellt den Kontraſt er diesmaligen Rede des Kanzlers zu ſeinen früheren 5. Sie ſchreibt: Die Erklärung vom Donnerstag ver⸗ it Deutſchlands wachſende Erkenntnis, daß ſeine Lage * bet ſchon ernſt ſei und noch ſchwieriger werde. Wir 5 men Bethmanns Schmähungen gegen England als nen Tribut hin, den er unſerer Größe zollt, die Rede ** unſere Entſchloſſenheit ſtärken, mit aller Kraft und + len Opfern, die notwendig ſind, fortzufahren, um den Du zu gewinnen.— Der„Daily Telegraph“ ſchreibt: 0 der Reichskanzler der 5. Kriegsanlethe zum Erfolg 5 erhelfen muß und da er weiß, daß er als Urheber des 4 eine ges dem politiſchen Untergang verfallen iſt, ſo iſt ſeine tzige Verteidigung die, zu erklären, daß alles gut gehe. 1 einchrend der Reichskanzler und ſeine politiſchen Gegner 90 Pater bekämpfen, wird das britiſche Volk den Krieg n ſetzen.— Die„Morning Poſt“ ſchließt aus Beth⸗ 1 3 Rede auf ein gewiſſes allgemeines Unbehagen, 98 Aerger über England und große Angſt vor Frank⸗ i% verrate.—„Daily News“ ſchreiben: Bethmanns wicht war, ſeine erſchütterte Autorität in Deutſchland Steder herzuſtellen. Aber die Tatſache, die des Kanzlers ellung Unterminiert, iſt eben die Unmöglichkeit, irgend i Ernſtes gegen Großbritannien auszuführen.— 1 8 0 Mail“ ſchreibt: Ob Bethmann nun ſelbſt glaubt lie Er ſagte oder nicht, jedenfalls iſt es nicht richtig, daß die Schlacht an der Somme, wie er anzunehmen ſcheint, 1 Schlagkraft Großbritanniens erſchöpft hat. Unſer 9 a iſt im Gegenteil erſt im Anfang ſeiner Anſtreng⸗ nicle“ wie Lloyd George erklärt hat.—„Daily Chro⸗ als 5 klärt, aus der Rede gehe nichts klarer hervor, 1 chwun bei Bethmann die Hoffnung auf Annexion ge⸗ iſt 1 8 ſei. Er ſieht ein, daß Deutſchland geſchlagen L ud bemüht ſich, ſeine Landsleute auf die zukünftige 5 wied vorzubereiten, in der die Frage nicht ſein wird, . kel Deutſchland bekommen ſoll, ſondern wieviel es retten vermag. — 2 . Vaden. 1 Macau über Baden haben im Monat Auguſt 1916 feusderäude, Milzbrand, Bläschenausſchlag, Schweine⸗ f eite sächlich die ſtarke Verbreitung der Schweinekrank⸗ egen es fielen ihnen im Laufe des Monats Auguſt 886 0 K bon G Pforzheim, 1. Okt. Das Perſonal ber Fabri .(Aunelddrich Speidel hat eine Sammlung unter ſich bas araltet und daraus 25 Zentner Tafelobſt erworben, berteilt 5 verwundete Krieger der hieſigen Lazarette ur 4 4 i kuttet u o giegen, 1. Okt. In einem hieſigen Haus⸗ bezogen urden Rettiche von ganz außerordentlicher Größe Gewich* Einige wogen über 6 Pfund, ohne bei ihrem zu abe und ihrer Stattlichkeit an innerer Güte verloren naten en. Die Prachtexemplare waren vor zwei Mo⸗ * wachſen worden und ſind zwiſchen Gurken herange⸗ 5( Offe 710 f. J! 2„ 7 3 8 Anil dltenburg, 1. Okt. Die Pilzvergiftung in der berlegener Handbewegung ab, aber aus der Blütenleſe, gefordert. Eine ihrer Nichten, die 18 jährige Frida Reuter iſt an der Vergiftung ebenfalls geſtorben. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt die Vergiftung in der Familie Erhardt durch „ giftigen Knollenblätterſchwamm verurſacht worden. 5 (Vom Schwarzwald, 1. Okt. Der Bauer Joſef Maria Kern in Unterprechtal zu 350 Mk. Geldſtrafe ver⸗ urteilt, weil ſie die Höchſtpreiſe trotz aller Verwarnungen überſchritten hatten. — Generalfeldmarſchall von Hindenburg feiert heute ſeinen 69. Geburtstag. Das ganze deutſche Volk che dem verehrten Helden ſeine herzlichen Glückwün⸗ e dar. — Obſtbeſchlagnahme. Die Beſchlagnahme der Zwetſchgen iſt vom 1. Oktober ab aufgehoben worden, der Handel damit iſt alſo wieder freigegeben, doch darf der geſetzliche Höchſtpreis von 10 Pfg. für das Pfund vom Obſtzüchter und 25 Pfg. vom Händler nicht über⸗ ſchritten werden. Die Beſchlagnahme der Aepfel zu Gun⸗ ſten der Marmeladefabriken bleibt beſtehen. — Der Kettenhandel. In Frankfurt a. M. hatte eine auswärtige Fabrik eine größere Menge Kunſthonig zu 38 Pfg. das Pfund an einen Groſſiſten geliefert. Dieſer verkaufte die Ware an einen Agenten zu 55 Pfg. Der Agent ſetzte ſie zu 58 Pfg. an einen anderen Agenten ab, und dieſer verkaufte zu 75 Pfg. weiter an einen Reiſenden. Der berechnete einem Kleinhändler 80 Pfg., während der Verbraucher ſchließlich die Ware für 1 Mk. erhielt.— Durch Anzeige iſt dafür geſorgt worden, daß dieſen Ehrenmännern das Handwerk gelegt wird. — Vorſicht! Es iſt wiederholt beobachtet worden, daß ſogenanntes ſpaniſches Feuerwerk(Radauplätzchen, Teufelskracher und dergl.) in der Zündmaſſe gelben Phos⸗ phor enthielt. Bei einem 10jährigen Knaben, der zwei Radauplätzchen zum Lutſchen in den Mund genommen und dann verzehrt hatte, traten Uebelkeit, Erbrechen und ſchließlich der Tod ein. Gelber Phosphor iſt ein ſtar⸗ kes Gift. Es wird daher dringend davor gewarnt, der⸗ artiges Feuerwerk Kindern zugänglich zu machen. — Preisbeſchränkung für Schuhwaren. Eine Verordnung des Bundesrats vom 28. September 1916 führt die erwartete Preisbeſchränkung für Schuhwaren ein. Die zuläſſige, obere Preisgrenze ergibt ſich aus der Zufammenrechnung der Geſtehungskoſten, eines an⸗ gemeſſenen Anteils der allgemeinen Unkoſten und eines angemeſſenen Gewinns. Die Grundſätze für die Berech⸗ nung werden von der vom Reichskanzler ernannten Gut⸗ achterkommiſſion für Schuhwarenpreiſe, Berlin, Leipziger⸗ ſtraße 123 a aufgeſtellt. Die Preisbeſchränkung erſtreckt ſich auf Schuhwaren, die ganz oder zum Teil aus Leder, Strick-, Web- oder Wirkwaren, Filz oder filzartigen Stof⸗ fen beſtehen. Sie findet auf abgeſchloſſene, aber vor dem Inkrafttreten der Verordnung noch nicht erfüllte Liefe⸗ rungsverträge Anwendung. Der Kettenhandel in Schuhwaren iſt unterſagt: der Großhändler darf nur an Kleinhändler, dieſe dürfen nur an Verbraucher ab⸗ ſetzen. Die Schuhwaren müſſen durch Angaben über Firma und Ort der Herſtellung, Kleinverkaufspreis(nach Maßgabe der Reichsſätze der Gutachterkommiſſion) und Zeitpunkt der Anbringung der Angaben gekennzeichnet werden. Dadurch wird eine gewiſſe Gleichmäßigkeit der Preiſe gewährleiſtet und gleichzeitig der Kleinhändler vor Schwierigkeiten bewahrt, die ihm bei ſelbſtändiger Preis⸗ feſtſetzung durch die notwendige Kontrolle der Angemeſſen⸗ heit der Preiſe erwachſen würden. Bei Vermutung über⸗ mäßiger Preisforderung kann der Käufer— auch der kaufende Schuhwarenhändler oder die zuſtändige Behör⸗ de— ein Schiedsgericht anrufen. Wird der Preis unan⸗ gemeſſen hoch befunden, ſo hat das Schiedsgericht zu Gunſten des Reichs einen Betrag, der dem Ueberpreis aller in den letzten drei Monaten mit der beanſtandeten Preisauszeichnung in den Verkehr gebrachten Schuhwaren eutſpricht, von dem zur Auszeichnung Verpflichteten ein⸗ zuziehen. Veranſtaltungen zu beſonderer Beſchleunigung des aufs von Schuhwaren⸗Ausverkäufe und Gelegenheitskäufe aller Art— ſind verboten. Die Ortspolizeibehörde kann Ausnahmen zulaſſen Aus⸗ nahmen von den Vorſchriften der Verordnung erhupt kann der Reichskanzler geſtatten; er kann auch die Preiſe für die Ausbeſſerung von Schuhwaren regeln. Die Ver⸗ ordnung tritt ſofort, die Vorſchriften über die Keunzeich⸗ nung am 25. Oktober 1916 in Kraft. a * 4 Vermiſchtes. Nicht übel. Wie das„Berl. Taghl.“ mitteilt, beſchwerte ſich neulich der Beſitzer des Hotels„Koſt“ in Bayreuth, daß ihm nur 8000 Eier zugebilligt worden ſeien, während der Hofkon⸗ ditor 10 000 Stück erhalten habe. Als die Sache darauf unter⸗ ſucht worden, ſeien die Angaben des ſich zurückgeſetzt fühlenden Gaſthofbeſitzers beſtätigt worden. 8 Tu Erhardt hat, ein Zweites Opfer Der Feind laue auf das Ergebnis der Kriegsanleihe, denn ſeine letzte Hoffnung iſt, uns wenigſtens wirtſchaftlich niederzuringen. Doch dieſe Hoffnung muß ebenfalls zuſchanden werden. Drum ſorge jeder nach ſeinen Kräften für einen vollen Erfolg der Kriegsanleihe— auch auf die kleinſte Zeichnung kommt es an. Zeigt der Welt, daß wir nicht nur militäriſch, ſondern auch wirtſchaftlich nach wie vor auf feſten Füßen ſiehen! Feldarauer Humor. Diſch in Ober⸗Yach wurde zu 300 Mk., die Lenzenbäuerin An die rumäniſche Könfgin. In dem Lande der Lateiner Bliebſt du Britin immerdar; Englands Sprache ſchien dir feiner, Und dein Lieblingswort war War! Ja, die Kriegsluſt tat dich jucken; Kriegslaſt haſt nun, kühne queen, i Und dein Volk wird auch bald sollen, Aber frag'nur nicht, wohin? Den Heldentod für's Vaterland starb mein lieber, guter, unvergesslicher Mann Karl Weisweiler Landsturmmann Im J. Bad. Lelh.-Gren.-Regt. Nr. 109 am 5. September in den Kämpfen gegen Frankreich. Seckenheim, den 2. Oktober 1916. lm Namen der Hinterbliebenen: Die tieftrauernde Gattin Frau Marie Weisweiler geb. Veit. FFP Nudel-Verteilung. Es erhalten: Andeln zum bekannten Höchſtpreiſe: pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund bis 4 Röpke 5 und 6 Köpfe 1 Pfund von„„ 1 77 10„ 15 7 2 5 gegen Vorzeigung des grünen Lebensmittel- kartenumſchlags wie folgt: 1. bei der Handlung Erny, hier, Roſenſtr. 82, am Freitag, den 29. ds. Mts. die No. 1 bis 400. 2. bei der Handlung Marie Fabian Witwe, Gund⸗ ſtraße 2 am Samstag, den 30. ds. Mts. die No. 401 bis 819. 3. bei der Handlung Johann Friedel, Hildaſtr. 36, am Montag, den 2. Oktober 1916 N die No. 820 bis 1210. 4. bei der Handlung Greulich und Herrſchler, Fried⸗ richſtr. 59 am Dienstag, den 3. Oktober 1916 die No. 1211 bis 1584. Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen bei Fenske daſelkſt am Samstag, den 30. ds. Mts. Die Abgabe erfolgt beſtimmt jeweils im Taufe des ganzen genannten Tages in voller Menge. Ein geeilen oder Drängen wäre daher ſtunlos. Wir bitten genau den Tag der Abholung einzuhalten, da nicht abgeholte Mengen bei dieſer Verteilungsart als verfallen gelten müſſen. Den Händlern iſt eine verſpätete Abgabe unterſagt. Seckenheim, den 26. September 1916. Sürgermeiſteramt: Volz. Koch. Gebrauchter Küchenherd Oller sog. Saufomfoſen zu kaufen geſucht. rau Fedel, Luiſenſtr. Nr. 3. 3— Feldpoſt Kartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann. 7 Di Dcfünſämöchünden Freibank. Heute Mantag Nachmittag 3 Uhr ah wird in der Waghalle(Freibank) Sehweinefleiseh aus- gehauen, zum Preiſe von M. 1.30 und M. 1.—. Empfangs⸗ berechtigt ſind die Inhaber des braunen Fleiſchkarten⸗ umſchlags mit der No. 1001 bis 2110 gegen Vorzeigung desſelben. Folgende Reihenfolge muß genau eingehalten werden: No. 1000 bis 1500 von 3 bis 5 Uhr C Seckenheim, den 2. Oktober 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Ausgabe der Fleischkarten. Die Ausgabe der neuen Fleiſchmarken erfolgt morgen Dienstag, den 3. Oktober 1916 Vormit. von 8— 12 Uhr und Nachmit. von 2—5 Uhr Bel der Abholung iſt der braune Fleiſchkartenumſchlag vorzulegen. Es erhalten ihre Marken die Anfangsbuchſtaben von A bis N Vormittags von 8 bis 12 Uhr von O bis Z Nachmittags von 2 bis 5 Uhr Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt werden eine nachträgliche Verabfolgung geſchleht erſt om 7. d. Mts. Es erhalten nunmehr Perſonen vom 6. Lebensjahre ab eine volle Karte und Kinder unter 6 Jahren eine halbe Karte. Bei der Ab⸗ holung müſſen verantwortliche Angaben hierwegen gemacht werden. Die Abholung muß deshalb Koch. diesmal unbedingt durch ein erwachſenes Fa⸗ milienmitglied ſelbſt erfolgen. Für deſſen An⸗ gaben iſt der Haushaltungsvorſtand voll ver⸗ antwortlich. Seckenheim, den 2. Oktober 1918. Kürgermeiſteramt: Volz. Koch. Nusgabe der Lebensmittelkarten. Die Ausgabe der Zucker-, Butter- und Eler-Rarten findet am Mittwoch, den 4. Oktober 1916, vormittag; von s bis 12 Uhr und nachmittags von 1—4 Uhr im Rathausſaale gegen Vorzeigung des grünen Umſchlags wie folgt ſtatt: An die Nummer 1 bis 500 vormittags von 8 bis 10 Uhr an die Nummer 501 bis 1000 vorm. von 10 bis 12 Uhr an die Nummer 1001 bis 1600 Nachm. von 2 bis 4 Uhr Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt werden eine nachträgliche Verabfolgung geſchieht nicht. Wer Großoieh hat erhält keine Buttermarken und wer Hühner oder Eiervorräte hat erhält keine Eierkarten. Seckenheim, den 4. Oktober 1916. Neue Salzheringe stück 85 Sardellen ½ Pfd. 75 3 ö Oelsardinen Dose 874 gür germeiſteramt: Volz. Koch. f Bekanntmachung. Am 2. Oktober ds. Irs. treten die neuen Aeichsfleiſchmarken in Kraft. Dieſelben lauten auf wüchenklich pro Perſon 250 Gramm und für Kinder auf die Hälfte. Dies iſt die Menge die Jedem etwa lalſächlich zufällt. Die Metzger ſind deshalb nunmehr ſtreng gehalten Fleiſch und Wurſtwaren nur gegen die vorgeſchriebene Markenmenge ab⸗ zugeben und werden peinlich ſcharf kontrolliert. Hierdurch wird eine korrekte Regelung der Fleiſch⸗ verhältniſſe wie beim Brot eintreten und die ſeitherige Nummerfolge ſich erübrigen. Um jedoch über das Anfangsverhältnis gut hinwegzukommen, behalten wir vorerſt das ein⸗ geführte Nummerverhältnis bei. Seckenheim, den 2. Oktober 1916. f gürgermeiſteramt: Volz. Koch. ö Bekanntmachung. Die Liſte der Geſchworenen und Schöffen für das Jahr 1916 iſt aufgeſtellt und liegt vom 1. Oktober d. J. ab 8 Tage lang zu jedermanns Einſicht auf dem Rat⸗ haus— Zimmer Nr. 3— offen. Einſprachen gegen dieſelbe können innerhalb dieſer Friſt bei dem unterzeſch⸗ neten Bürgermeiſter ſchriftlich oder mündlich vorgebracht werden. — Einſprachen finden keine Berückſichtigung mehr. Seckenheim, den 28. September 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Llegenschafts-Oerpachtung. Auf Antrag des Landwirts Martin Frey werden am Dienstag, den 3. Oktober 1916 Vormittags 10 Uhr auf dem Rathaus 28 Item Aecker in Größe von 10 bis 26 ar öffentlich meiftbietend verpachtet. Bedingungen werden im Termin bekannt gegeben. ö Seckenheim, den 30. September 1916. Bürgermeiſteramt: Volz Bekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentlichen eine Verordnung des Kgl. ſtellver⸗ tretenden Generalkommandos des 14. Armeekorps über Koch. Frische Kaffeemischung das Verbot des Fällens von Edelkaſtanien ſowie des Ab⸗ 7 ſchluſſes von auf den Erwerb nicht gefällter Edelkaſtanien 1 gerichteten Verträgen vom 9. September 1916. Auf dieſe Verordnung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 26. Seplember 1916. Großh. Bezirksamt. Bekanntmachung. Habe meine Zahn- Praxis wledder aufgenommen. Karl Rükle. — FSprachsinnden taglich. Nur Schlosstrasse 12. Fünfte Kriegsanleihe und zwar ö 5% Reichsanleihe zu 98.—% 8% Schuldbuch einträge Ait öngrre bis 15. Oalober 1917 2u 97.8% A%%% Schatzanweisungen zu os— 7% können vom 4. September bis 5. Oktober 1916 mittags 1 Uhr bei uns, oder bei unſerem Fertreter Herrn GZurgRüser, Kaufmann in Sechenheim ohne Berechnung einer Proviſion gezeichnet werden. Städt. Sparkasse Schwetzingen. Bekanntmachung. Von heute bis 5. Oktober werden bei unſerer Kaſſe während der üblichen Geſchäftsſtunden Zeichnungen für die s. Kriegsanleihe entgegengenommen. 5 egen- Schirme Damen und Herren in großer Auswahl bei billigſten Preiſen. Emil Werber Naduf. Inh. Rich. Rall. 2... cc Slick-Arbeſten Aschenschalen„ Küchenhandtücher Arbsitsbeutel Korbdecken Briefmappen 2 Kastenstreifen Decken 5 Läufer Handtücher 2 Nähtäschchen Kissen i 2 Nadelkissen Kragenbeutel Stuhlkissen Kaffee wärmer 52 Schirmhüllen Klammerbeutel 85 Tabaksbeutel Klammerschürzen S Wachtisch- garnituren Garne und Seiden. 1 1 Ländlicher Kreditverein. Eingetroffen: Büchsenfleisch( THa baren& 2.59 Risotto bee neisspeise in Tomatensauos) 98 Fertige Salattunke(erübrigt Zusätze von Essig, Oel u. Gewürze) Ltr 40 Versuche jede Hausfrau damit. Pfd. 24 100 Lir. 8. b0 1 Zapfs Mostsubstanz Dto. mit Süsstoff versehen 100 Ltr. 10 4 Dto. 2. Sorte„, 5 100 Ltr. 8 4 2z. Kochen Ei-ET SATZ A Backen Stick 20 5 8tück 85 4 Eiweisspulver lagen Ltr. 20 5 stück 85, Sapolit-Waschriegel i Su 428 4 ohne Seifenmarken greift die Wäsche nicht an besitzt gute Reinigungskraft ist billig im Gebrauch. Bleidihiilfie gutes erprobtes Wasehbleichmittel. Waieser- ili Grüne Marken. Luisenstrasse 40. 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