1 J L eee WꝗI o ee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. 2 1 Pas Scheſtern 4 Kriegschronik 1915 0 SS dd 16. Ottober. In der Champagne wurden 600 Franzosen und am Hartmannsweilerkopf 226 gefangen genommen. — Nuſſiſche Angriffe bei Dünaburg, Weſſolow und Smor⸗ gon wurden abgewieſen. — Südlich von Semendria wurden ſerbiſche Stellungen erſtürmt. a — Die Bulgaren nahmen die Oſtforts von E England erklärt an Bulgarien den Krieg. — Der britiſche Miniſter Carſon iſt zurückgetreten. Der Weltkrieg. 8 4 WSB. Großes Hauptquartier, 15. Okt.(2. lich.) Zajecar ein. Wieſllicher Kriegsschauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Starker Artilleriekampf beiderſeits der Somme, der ſich über die Anere nach Norden ausdehnte und Fro chen Coureette und Nancourt, ſowie an der Front Varleux⸗Ablaincourt größte Heltigkeit er⸗ Diete.. Angriffe führten nördlich von elbtepval zum Handgemenge in unſeren Linien. An über Stelle ſetzte ſich der Feind feſt. Sonſt iſt er doerall mit ſchweren Verluſten zurückgeworfen. In 855 Gegend von Les Boeufs wurde der Gegner len wieſen.— Die Franzoſen griffen zwiichen Bar⸗ in dend Ablaincouzt an. Sie haben im Dorfe und Srigen Zuckerfabrik Genermont Fuß gefaßt. Im eil von Ablaincourt iſt in unſerem Beſitz. 6 Front des deutſchen Kronprinzen: WM Zeitweiſe ſtärkeres Artilleriefeuer öſtlich der Maas. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: ſtei An der Front weſtlich von Luck hielt die ge⸗ ſteigerte Gefechtstätigkeit an. Starles Artillerie · 33 das ſich etwa auf die Front von Siniawka lein Stochod) bis öſtlich von Gorochow erſtreckte, gatete ruſſiſche Angriffe ein, die geſtern auf das vo aldgelände füdlich von Zaturey und die Gegend wurd Hubno beschränkt blieben und abgeſchlagen 1 n. 0 Auch zwiſchen der von Pluhow und Rohatyn Kech Lerepel führenden Bahnlinie und an der dar aſowka wnrde es lebhafter. f Se In den Karpathen gewannen wir die am 21. a Wäſember verlorene Kuppe Smotrec zurück. Im ſche baba⸗Abſchnitt erlangten öſterreichiſch-ungari⸗ Mann uppen im Angriff Vorteile und nahmen 444 gefangen. ee, Krxriegsſchauplatz in Siebenbürgen: lichen der Oſtfront erfolgreiche Kämpfe mit feind. An achhncen. 1 8 weſentli den Grenzpäſſen des Burzenlandes Beide Veränderung.. niſche A erſeits des Szurduk⸗Paſſes wurden rumä⸗ besetzten Leiſſe abgeſchlagen. Von dem vorgeſtern dert ieben des Kammes iſt der Gegner wieder 8 Balkankriegsſchauplatz: des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen: Anverändert. ö 1. 1 von iſche Front: arke feindliche Angri d weſtlich der 0 N ungriffe ſind we Juchn Monaſtir. Florina e Algeiſtsver⸗ lich der Bahn wurden niedergehalten. An⸗ Lage Kämpfe im Cerna⸗Bogen ohne Aenderung Der Erſte Generalquartiermeiſter i Eudendoeff * keine Front der 5 ber englander haben unter blutigſten Opfern an⸗ temberge N Woche Thiepval, das von den Würt⸗ den— mehrere Wochen aufs tapferſte verteidigz wor⸗ gegen In genommen, ſeitdem ſtürmten ſie faſt ändglich dergezeng sere neuen — Am Samstag konnten ſie endlich, nach kung Fuß fa en Handgemenge, in einem Teil der Stel⸗ luſten Diaſſen, allerdings wiederum mit ſchweren Ver⸗ zurückgeſchla übrigen Angriffe nördlich der Somme ſind zoſen das gen. Südlich des Fluſſes haben die Fran⸗ geweſene Dorf Genermont und die Trüm⸗ 8 1 5 der Uierverbandsplän wurden ſie zurückgeſchlagen. Der ſüdliche Der„Obſerver“ ſchreibt: Stellungen nördlich des Wöorfes Hmtsblaift der Bfirgermeister ämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. mer der dabei gelegenen heftig umſtrittenen Zucker⸗ fabrik erobert.— Tie Ruſſen haben ihre Angriffe wieder aufgenommen, doch haben dieſe ſich wohl noch nicht zu Maſſenſtürmen verdichtet. Die Unternehmungen ſind geſcheitert. In Siebenbürgen erlitten die Ru⸗ mänen an der ganzen Oſtfront auf ihrem Rückzug wei⸗ tere Verluſte. Der St. Pierre⸗Vaaſt⸗Wald iſt ſeit Wochen ein Brennpunkt der Sommeſchlacht. Der völlig zuſam⸗ mengeſchoſſene Wald ſtellt ſich ſeit dem Fall von Com⸗ bles dem weiteren Vordringen der Franzoſen ſo hart⸗ näckig entgegen, daß der Feind nur noch auf eine Umfaſſung ſeine Hoffnung ſetzen kann und daher neuer⸗ dings ſeine eee hauptſächlich auf Sailly rich⸗ tet. Der Peter⸗Vaaſt⸗Wald iſt wohl die grauenhafteſte Stätte, an der Menſchen jemals ihre Soldatenpflicht erfüllen mußten. Ununterbrochen Tag und Nacht geht das Feuer auf ihn nieder. Er iſt in einen Dunſt von Rauch und Staub gehüllt. Die aufſpritzenden Erdfon⸗ tänen zerſplitzern die letzten Holzreſte, der Feind bläß in das Trümmerfeld ſeine Gaswolken, und wenn dil Maske nach Stunden vom Geſicht kommt, ſetzt ſich ein unerträglicher Geruch von Leichen und Pferdekadavern in den Lungen feſt. Trotzdem behalten die getreuen Verteidiger den Kopf hoch und bereiten jedem An⸗ ſturm des Feindes eine vernichtende Niederlage. Einen großen Anteil an den Erfolgen hat auch die Artillerie. Von der franzöſiſchen Front melden die engliſchen Kriegskorreſpondenten, der engliſch⸗franzöſiſche Vorſtoß komme nicht mehr vom Fleck, weil die deutſche Ab⸗ wehr durch Maſchineugewehre außerordentlich geſteigert ſei.— Dem„Mancheſter Guardian“ zufolge erreichen nach den engliſchen und kanadiſchen amtlichen Verluſt⸗ liſten bis 10. Oktober die britiſchen Geſamtverluſte ſeit Beginn der Julioffenſive genau 337 124 Mann.— „Frankreich iſt gezwungen, bis an ſein Ende zu kämpfen. Daraus entſteht für England eine beſondere Verpflichtung. Wir müſſen be⸗ reit ſein, einen viel größeren Abſchnitt der Weſtfront zu übernehmen.“ 5 Ob der Tauchbootkrieg auf die feindlichen Durchbruchsverſuche an der Somme, am Iſonzo, in Mazedonien, in Rußland und Galizien von einſchneiden⸗ der Bedeutung ſein wird, kann ſich ſchon bald zeigen. Die jetzige Art der Tauchbootverwendung iſt keine Verſchärfung, ſondern eine weitere Ausdehnung des Tauchbootkriegs, die durch die Bereitſtellung neuer Schiffe ſich hat ermöglichen laſſen. Die Aufgabe be⸗ ſteht darin, den Feinden die Maſſenzufuhr von Muni⸗ tion, auf der die Möglichkeit ihrer Offenſiven aus⸗ ſchließlich beruht, zu unterbinden, und dieſe Ausſicht auf das Gelingen wächſt mit dem ſogen. Aktionsradius des Tauchboots, d. h. der Fähigkeit, möglichſt lange Zeit im freien Meere ſich bewegen zu können, ohne den Beſtand an Lebensmitteln, Heizungsmaterial, Mu- nition uſw. auffüllen zu müſſen. Daß unſere neue⸗ ſten Tauchboote in dieſer Beziehung hervorragend be⸗ fähigt ſind, beweiſen die erfolgreichen Unternehmungen an der kanadiſchen Küſte und im Eismeer, wo die Stö⸗ rung der Munitionszufuhr von Amerika nach England oder Frankreich und von da nach Rußland ſich weit wirkſamer durchführen läßt, als dies bei der weiten Ver⸗ zweigung der Schiffahrtslinien an den weſteuropäiſchen Küſten möglich war. Je glücklicher unſere neuen Tauch⸗ booté ſind, um ſo kritiſcher wird die Lage der feind⸗ lichen Offenſivheere werden. g Die 8. Iſonzoſchlacht hat unerhörte Maße ange⸗ nommen. Die Waffenmacht von rund 260 000 italieni⸗ ſchen Soldaten rennt ſeit 72 Stunden unaufhörlich gegen den Karſtwall an, und immer noch trommeln die tau⸗ ſende Geſchütze, die ſchon 11 Tage und 11 Nächte lang ohne Unterbrechung feuern, unvermindert fort. Das Vorgehen der Maſſe von 32 Brigaden, die bisher feſt⸗ eſtellt ſind, geſchah nach dem zuerſt von Joffre in ankreich angewandten, dann von Bruſſilow übernom⸗ menen und ausgebauten Wellenſyſtem. Welle auf Welle flutet an, ohne Abſtand und eng gegliedert, die Sturmesſtaffeln ſind ſehr ſchmal, aber ſehr tief, und diesmal kommt die vorgehende Infanterie nicht nur mit Kolben und Bajonetten, ſie führt Maſchinengewehre mit ſich und ſogar Geſchütze. Am 2. Infanteriekampf⸗ tage, dem 11. Oktober, hielt das Ringen mit unver⸗ minderten Kräften an. Nur ganz kleine Einbrüche ge⸗ lingen den Italienern. Dann werden ſie von unſerer Artillerie überſchüttet und von unſerer Infanterie meiſt herausgeworfen. Die italieniſchen Verluſte ſind unge⸗ heuer. Von ihren Regimentern kehren nach dem Gegen⸗ ſtoß nur mehr Bruchſtücke zurück.. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. Wa. Paris, 15. Okt. Franzöſiſcher Heeresbericht vom nelm, Diensing, den 16. Ohtober 1818. 6 Inſertsionspreis⸗ Die einſpaltige Petitzelle 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg⸗ die Zeile. Bei öfterer Autan Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. D e am Balkan. 14. Oktober nachmittags: Nördlich der Samme machten die Franzoſen Fortſchritte in der Richtung auf Epine de Malaſſiſe. Südlich des Fluſſes unternahmen die Deutſchen nach kräftigem Sperrfeuer einen machtvollen Angriff auf die franzöſiſchen Stel⸗ lungen bei Ablaincourt. Es gelang ihnen, einen des Dorfes und Gräben nordöſtlich davon wiederzuneh men. Sie wurden aber durch einen unmittelbar darauffolgenden Gegen⸗ angriff völlig zurückgeworfen. 83 Abends: Südlich der Somme machten wir zwei An⸗ griffe, die glänzend gelangen. Der eine, öſtlich von VBolloy⸗ en⸗Santerre, brachte uns in den Beſitz der erſten deutſaden Linie auf einer Front von zwei Kilometern. Der andere brachen den Weiler Genermont und die Zuckerfabrik, 1200 Meter nord⸗ öſtlich von Ablaincourt, in unſere Hand. Bis jetzt wurden 800 unverwundete Gefangene, darunter 17 Offtziere, abgeführt. Luftkrieg: Eine engliſch⸗franzöſiſche Gruppe von Flugzeugen beßthoß am Donnerstag die Mauſerwerkſtätten in Oberndorf a. N. Geſchoſſe wurden abgeworfen und ihre Ein⸗ ſchläge in d ie Ziele beobachtet. Sechs deutſche Flugzeuge wurden im Laufe der von ihnen zur Verteidigung der Wernkſtätten eingeleiteten Unternehmungen abgeſchoſſen. Der engliſche Tagesbericht. WTB. London 15. Okt. Engliſcher Heeresbericht vom 14. Oktober nachmittags: In der vergangenen Nacht führ⸗ ten wir zwei erfolgreiche Ueberfälle auf Hulu Gräben nord⸗ weſtlich von Ypern und ſüdweſtlich von Hulluch aus. 1 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 15. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 15. Oktober 1916: N Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Die Ge⸗ ſechtstätigkeit blieb im allgemeinen gering. Im Görzi⸗ ſchen griffen die Italiener heute unſere Stellungen auf den Höhen öſtlich vom Sober an. Dieſer Vorſtoßz brach teilweiſe ſchon in unſerem Artilleriefeuer zuſam⸗ nen, teilweiſe wurde er im 1 abgewieſen. Oeſt⸗ lich von Trient wurde ein feindlicher Farman im Lu kampf abgeſchoſſen.. 88 9 5 1 Der italieniſche Tagesbericht. WTB. Rom, 15. Okt. feindlichen Artillerie.; Im Abſa, gitt z füdöſtlich von Görg dab unſere Truppen durch einen Vorſtoß nach Norden die Beſetzm der Höhen von Saber vervollſtändigt. Wir? erbeuteten bir Waffen, ſowie vom Feinde zurückgela ſenes Material. Auf de Karft war der Tag verhältnismäßig ruhig, was wir zur Be feſtigung der jüngſt eroberten Stellungen ausge babe Der Krieg zur Ses Neue Hetze. Nach einer Lloydsmeldung iſt der ruſſiſche Da 28 Dampfers„Santa Ana“ an den Strand lihen Bir nem U-Boot torpediert. Der Wert der„Biſtritza“ mig Ladung betrug 40 Millionen Mark. N Neues vom Tage. f München, 15. Okt. Nach der in der Nacht in aller Stille erfolgten Ueberführung der Leiche des Königs Otto nach München wurde ſie in der Michael⸗Hofkirchs aufgebahrt. Die Leiche ruht unter einem ungeheurem ſchwarzen Baldachin mit aufgeſetzter Krone. Auf dem Sarge liegen auf Kiſſen die e Inſigni Hartſchiere halten die Ehrenwache.— Die Beiſetzung fand geſtern nachmittag 5 Uhr ſtatt. e e München, 15. Okt. Neueren Nachrichten ö vatikaniſchen Kreiſen zufolge ſoll nun doch der päpſt⸗ liche Nunzius Dr. Frühwirt ſeinen Poſten verlaſſen und durch den ſeitherigen Nunzius in Rio de Janeiro Averſa, einen geborenen Italiener, erſetzt werden. Die bayeriſche Regierung habe ſich einverſtanden er⸗ klärt. Vom Reichstag. 5 Berlin, 14. Okt. Der Ausſchuß des Reichstages für Handel und Gewerbe beriet heute die Juage des 3 wirtſchaft. Staatsſekretär Dr. Helfferich führte aus, die Demobiliſierung.(Arbeiterfrage), das Kreditweſen und die Rohſtoffbeſchaffung würden nicht ohne erhebliche Umwäl⸗ zungen möglich ſein. Die Schaffung eines Reichskom⸗ miſſariats für die Uebergangswirtſchaft ſei in die Wege geleitet worden. 9 Dresden, 15. Okt. Die nationalliberale Fraktion der ſächſiſchen Zweiten Kammer und der geſchäftsführende Ausſchuß des nationalliberalen Landesvereins haben eine Entſchließung gefaßt, die das Vertrauen ausſpricht, daß durch die Berufung Hindenburgs die Gewähr für die Kriegführungg mit allen tauglichen Mitteln geboten ſeĩ; daher ſolle alles unterlaſſen werden, was das Volk inner⸗ lich entzweien könne. 5 Haag, 14. Okt.(Amtlich.) Der Landwehrjahr⸗ gang 1916 C wird am 24. Oktober beurlaubr werden. Paris, 15. Okt. Wie„Oeuvre“ mitteilt, hat im Lauf der beiden letzten Monate die Zahl der Todesfälle in Paris die der Geburten um 892 überſchritten. London, 15. Okt. Handelsminiſter Runciman er⸗ klärte, die Getreideverſorgung Frankreichs und Italiens werde von London aus geregelt werden.(Dann ſind dieſe beiden Länder vollends ganz Englands Willkür preisgegeben.) 1 ö Athen,% Okt.(Reutec.) Admiral Fournet rich⸗ tete eine naue Note an die Regierung, in der er das Recht Verlangt, die Kontrolle über die griechiſche 0 Polizei auszuüben, und fordert, daß den griechiſchen Bürgern, verboten werde, Waffen zu tragen. Ferner wird die Be örderung von Kriegsmaterial nach Theſſalien un⸗ terſag und die Weizenausfuhr nach Theſſalien mit Beſchlag belegt. Alle Forderungen wurden angenommen. „Athen, 15. Okt. Die Alliierten haben die die Stadt beherrſchenden Forts beſetzt.— Der König wird = füber die Mannſchaften der Flotte eine Parade abhalten und ſie dazu beglückwünſchen, daß ſie ihrem Eide treu⸗ geblieben ſind. 8 Vom Sonder frieden. Petersburg, 15. Okt. In einer Auseinanderſet⸗ zung mit italieniſchen Zeitungen fahren ruſſiſche Blät⸗ ter fort, zu behaupten, Rußland habe den Vertrag mit England vom September 1914, daß kein Verbün⸗ deter einen Sonderfrieden mit Deutſchland ſchließen dür⸗ fe, nicht unterzeichnet oder doch weſentliche Vorbehalte gemacht. Zwiſchen Petersburg und Rom iſt eine ge⸗ wiſſe Spannung eingetreten, die durch ein Handſchrei⸗ ben des Zaren an den König Viktor Emanuel eine Verſchärfung erfahren hat. 1 Stuttgart, 15. Okt.(Seltene Feier.) Am Sams⸗ tag wurde in der Johanniskirche ein Ehepaar eingeſegnet, das die ſilberne Hochzeit. Von beiden Ehepaaren iſt je ein So gefallen und je einer ſteht noch im Felde. 1 Vergeltung gegen den engliſchen 5 Raub. Amtlich wird lekannt gegeben: Unterm 27. Oktober 1914 hat die Britiſche Regierung ohne irgendwelchen Anlaß, ja ohne Vorgang und Bei⸗ ſpiel in der Geſchichte der Kriegführung überhaupt, in Hongkong eine Verordnung erlaſſen, die die zwangs⸗ weiſe Liquidierung der von deutſchen oder für deutſche Rechnung betriebenen Unternehmungen und der perſön⸗ lichen Angelegenheiten deutſcher Staatsbürger einführt und alsbald wurden die geſamten blühenden deutſchen Un⸗ ternehmungen in Hongkong auf die brutalſte Weiſe und unter uneingeſchränkter Willkür der Liquidatoren ver⸗ nichtet und zugunſten der nächſtbeſten britiſchen Kon⸗ kurrenten verſchleudert. 5 Cbenfalls noch im Jahre 1914 iſt dann gegen die deutſchen Unternehmungen in den Strait Sett⸗ lements das gleiche Verfahren angeordnet worden. Um jede Willkür der Liquidatoren, ja ſelbſt eine abſichtliche Bereicherung aus dem ihnen anvertrauten Vermögen u verdecken, hat hier die Regierung ſogar angeordnet, daß die Güter und Urkunden der feindlichen Auslän⸗ der und die des Luiquidators nach näherer Anweiſung des Gouverneurs„zu vernichten oder in anderer Weiſe 2 verhandeln“ ſind Nach demſelben Muſter iſt in d e Hochzeit feierte. Zugleich feierte der älteſte Sohn 12 Ueberführung aus der Kriegswirtſchaft in die Friedens, Trinidad und Tobago, in Nigeria, Zanzibar, Britiſch Oſtafrika, Ceulon verfahren worden, ſodann in Indien, wo hunderte von deutſchen Firmen den Luiquidatoren übergeben wurden, ferner in Auſtralien, Egypten, neue⸗ ſtens auch in Südafrika, ſowie in einigen der deut⸗ ſchen Kolonien, deren ſich England bemächtigt hat. Wenngleich dieſe Maßnahmen auf Weiſung der britiſchen Regierung in London ergangen ſind, iſt doch in England ſelbſt bis zu Beginn dieſes Jahres die Regierung vor, derartigen Maßnahmen zurückgeſchreckt, wohl in der Erwägung, daß eine derartige brutale Plünderung fremden Vermögens ihrem Anſehen und ihrem Kredit in der Welt doch mehr ſchaden könnte, als die Bereicherung aus dem fremden Vermögen ihr nützen würden. Dieſe Erwägungen haben indeſſen auf die Dauer nicht die Oberhand behalten. Die Ausſicht auf den aus einem ſolchen Plünderungszug gegen frem⸗ des Privatvermögen zu erhoffenden Gewinn hat den Ausſchlag gegeben. Unkerm 27. Januar 1916 iſt ein britiſches Geſetz ergangen, welches die Auflöſung aller Unternehmungen mit überwiegend deutſcher Beteiligung oder mit deutſcher Leitung und die Enteignung alles ſonſtigen den Engländern begehrenswert erſcheinenden deutſchen Beſitzes vorſieht. Es war der britiſchen Re⸗ ierung bekannt, daß bis dahin noch kein feindliches nternehmen oder Vermögen in Deutſchland liquidiert oder enteignet war. Und auch nach dem 27. Januar 1916 hat Deutſchland noch abgewartet, ob und in wel⸗ cher Weiſe England dieſes Geſetz verwirklichen würde, um danach die eigenen Maßnahmen einzurichten. Tat⸗ ſächlich iſt die Anwendung des Liquidationsgeſetzes in England eine überaus raſche, ja überſtürzte und, ſoweit ſich bei der ſorgfältigen Unterbindung genauerer Nach⸗ richten beurteilen läßt, jedenfalls in einem Teil der Fälle an Willkür, Brutalität und zyniſcher Verachtung aller Rückſichten auf Privatrechte den Plünderungen in Hongkong und den Straits Settlements durchaus eben⸗ bürtig. Ueber mehr als 300 deutſche Firmen iſt bis Mitte Auguſt 1916 die Liquidation verhängt worden. Wertvolle Unternehmungen— und es handelt ſich viel⸗ fach um außerordentlich hohe Werte, um moderne Groß⸗ betriebe mit allen Einrichtungen— ſind dem erſten Beſten, der ſich zu dieſem unſauberen Geſchäft her⸗ geben wollte, zu Schleuderpreiſen angeboten worden. In einem Falle wurde den deutſchen Aktionären einer britiſchen Geſellſchaft der„freiwillige“ Verkauf ihres Aktienbeſitzes zu 50 v. H. des Börſenwertes angeſon⸗ nen mit dem Bemerken, daß. bei einer Zwangsliqui⸗ dation ein ſo„günſtiges“ Ergebnis nicht zu erwar⸗ ten ſei. In einem anderen Falle wurden Pfundaktien, die einen hohen Kurswert beſaßen für 10 Schilling weggegeben. Der willkürlichen Bereicherung, insbeſon⸗ dere der Liquidatoren ſelbſt, iſt Tür und Tor geöff⸗ net. Zu dieſem Raubzug gegen deutſche Unternehmun⸗ gen in England, trat in neueſter Zeit auch noch ein Griff in die Effektendepots, die bei deutſchen Banken in London liegen. Es galt, ſich aus deutſchem Pri⸗ vatbeſitz diejenigen Mengen von Effekten, insbeſondere von amerikaniſchen Werten, zu verſchaffen, deren man zur Unterlage und Finanzierung der in Amerika auf⸗ unehmenden Rieſenanleihe bedurfte. England hat auch diesen b ohne Scheu vollzogen und ohne Rück⸗ 20 darauf, daß vor aller Welt dargetan wurde, daß ie Sicherheit der Bankdepots in London nicht mehr kxiſtiert. N ö Erſt, nachdem dies alles zweifelsfrei feſtgeſtellt war, hat die deutſche Regierung Vergeltungsmaßnahmen für unerläßlich erachtet. Demgemäß hat der Bundesrat dis entſprechende Gegenmaßnahme ergriffen, und in glei⸗ cher Weiſe wird nunmehr auch in Belgien gegen bri⸗ tiſche Unternehmungen und britiſchen Beſitz vorgegan⸗ gen. Dieſe Verordnung vom 21. Juli 1916 ſchließt ſich im allgemeinen dem britiſchen Geſetz vom 27. Januar 1916 an. g f 6 a(An der ganzen Sache iſt nur das verwunderlich, daß mit der Vergeltung für die engliſchen Plünderungen ſeit dem 27. Oktober 1914 deutſcherſeits bis zum 31. Juli 1916 zugewartet wurde.) i A —— Die Diamanten der Großmutter. Von Levin Schücking. . Fortſenung. Nachorue verboten. Das Himmelbett ſtand der Tür gegenüber— er⸗ müdet wie er war, ſäumte er nicht, es ſich darin bequem zu machen. Als er das Licht gelöſcht, legte er tief auf⸗ zatmend den Kopf zurück, mit einem wohltuenden Gefühl, daß ihn der Schlaf jetzt nicht mehr fliehen werde, wie er ihn geflohen hatte, als er ſich zum erſten Male in dieſer Unruhvollen Nacht niedergelegt. In der Tat entſchlief er ſehr bald feſt und tief. 5 5 Unterdeß hatte Gaſton, als er von ſeinem Gaſte ge⸗ gangen war, leiſe den Schlüſſel im Schloſſe umgedreht, „Azuch den ſchmalen Riegel unter demſelben vorgeſchoben; dann war er in den langen Gang haſtig hineingeſchritten, am doch am Ende plötzlich ſtehen bleibend, die Hand wie unwillkürlich auf ſeinen Kinnbart zu legen und mit gefurchter Stirn ſtarr den Boden anzuſchauen. War In der Steinplatte, an dieſer ſchwarzen Raute, vor det ein Fuß angehalten, etwas, das ihn ſo plötzlich hemmte, Das ihn zurückſchreckte, ſie zu überſchreiten. Sie war wie Re anderen ſchwarzen und weißen glänzenden Platten, die ſein Fuß betrat. Er ſah ſie ja auch nicht einmal; Er ſah nichts, was ihn hemmte, ſein Entſchluß ſtand feſt; kur daß es zwei Wege gab, dieſen Entſchluß auszuführen, var es, was ihn ſtille ſtehen, was ihn grübeln und berech⸗ len ließ. Der eine Weg führte von Schloß Givres links b und war der bedeutend kürzere; er führte zu dem Eiſen⸗ hammer, zu den kleinen Wohnungen der Arbeiter rings⸗ amher; wenn Gaſton zu ihnen ſandte, ſo waren ſie bald zuſammengerufen, bald in Givres, der Deutſche war bald lberfallen von einer Rotte wüſter Geſellen, und was dann. niit ihm geſchah, wo er blieb, wie er endete, das mochte Gott wiſſen— es ließ ſich nicht vorherſehen und berech⸗ nen! Der andere führte nach Neufchateau und war der längere; es mußten Stunden vergehen, bis es gelun⸗ gen war, einen Trupp der dort ſich bildenden Fran niſation, ein Anſatz zu Subordination unter dieſen Leu⸗ ten, Gaſton hatte eine Offizierſtelle unter ihnen; er würde Baden. Mannheim, 15. Okt. In einem Fe weſen in Rheinau wurde ein 33 Jahre alter verheirateten Schmied von hier beim Schmieden mit einem Damp ſen hammer von dem Stil eines Setzeiſens auf den Unterle 0 getroffen. Er trug innere Verletzungen davon, die ſeinel Fi Tod herbeiführten. l f 11 (0, Baden⸗Vaden, 15. Ott. Die zur Beſicheigunf] für der hieſigen Badeanſtalten am Freitag hier weilendeſn 5 Schweizer Sanitätsofftziere wurden im Großh. Schloſtf ge von der Großherzogin Luiſe empfangen. 5 ( Villingen, 15. Okt. Die Paſtoralkonferenz der katholiſchen Geiſtlichen des Landkapitels Villingen erſuchtt Fr in einer Entſchließung die Kirchenbehörde einſtimmig, ſic 1. bei der Großh. Regierung gegen eine Wiedereinfüſtum 1 der Sommerzeit auszuſprechen. Die Konferenz gab babe 5 der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Regierung puch 8 zwangsweiſe Einführung eines früheren Büro⸗, Lohe 12 und Fabrikſchluſſes und durch Herabſetzung der Jan, abendſtunde auf 11 Uhr in den größeren Städten 1 0 1 10 Uhr auf dem Lande die Vorteile der Sommerzeit reichen wird, ohne die Nachteile in den Kauf zu nehme f 70 und Bevölkerungsteile dauernd zu ſchädigen, die für I 10 Erhaltung eines geſunden Volkskörpers von der alle! de 5 größten Bedeutung ſind. 1 g () Konſtanz, 15. Okt. In einer kürzlichen 1 0 teilung über deutſche Fliegererfolge wurde auch der me des Vizefeldwebels Pfeiffer genannt. Es dil intereſſieren, zu erfahren, daß Vizefeldwebel Pfeſſh Konſtanzer iſt. Er war hier als Bankbeamter tätig, un in Sportskreiſen als Spieler der erſten Mannſche des Fußballklubs Konſtanz 1900 bekannt. Vizefeldw Kr Pfeiffer, der das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe beſitzt, Ob ſchon 5 feindliche Flieger abgeſchoſſen. binn 1 r 9 wie Lokales.* —Viehzählung. Die Beſtandserhebung vom m September d. J. hat im ganzen Reiche eine ſehr g d hebliche Zunahme feſtſtellen laſſen. Der Beſtand Rindvieh iſt gegenüber dem 15. April 1916 von 19 Mi 921.183 auf 20 338 950, alſo um 461 767 Stück%%% 2,1 v. H. geſtiegen. Die Vermehrung des Schwei on N ſtands iſt noch viel beträchtlicher; er hat ſich ick 13 337 202 auf 17261 108, mithin um 3923 900 Stn oder 29,4 v. H. gehoben. Haferpreis. Der derzeitige Höchſtpreis für fer von 280 Mark für die Tonne wird vor En 41 vember nicht geändert werden, da der Heeresbedarf 1. nicht ganz gedeckt iſt. g — Für Vegetarier. Das Hambur iſche eien ernährungsamt hat ſich bereit erklärt, für Vegetarker J d⸗ * Fleiſchkarten gegen Bezugskarten auf andere Lebens mill f umzutauſchen. i 1 Sammelt Bucheckern! Der Kriegsausſchuß g 4 Dele und Fette, Berlin NW. 7, unter den Linden 6% zahlt allen Waldbeſitzern, welche ſelbſt eine Sam geh 1 eröffnen, und den Sammlern 0,50 Mk. für das ile 5 ab friſcher Lucheckern und außerdem 0,10 Mk. für 1 a 1 w dafür, daß ſie ihre Waldungen für die Sammlung 915 de Verfügung ſtellen.— Die Abnahme erfolgt durch die me un Kriegsausſchuß beſtellten Kommiſſionäre. Die Samm ur dürfen/ der von ihnen zuſammengebrachten 10 gu bis zu 25 Kilogramm für jeden Haushalt zur f 12 eugung behalten und gewinnen auf dieſe Weife 55 18 ſchmacthaftes billiges Oel. Die Waldeigentümer ſong di ihre bei der Sammlung beteiligten Leute dürfen ebenfa in bis zu 25 Kilogramm für den einzelnen Haushalt w Anſpruch nehmen.— Wer Bucheckern abliefert, N dr zur Beſeitigung der Fettnot. 1 — Wucheramt. Wie Preußen und Bayern, hat 175 N auch Sachſen ein Landesamt zur Unterdrückung fe Kriegswuchers eingerichtet. 1 10 — Die Abgabe von Fleiſch in Wirtſchate, In Wirtſchaften darf die Abgabe von Fleiſch nur alen 9 Fleiſchmarken erfolgen. Dabei haben die Gäſte den 1 al;* 1 für jede Fleiſchſpeiſe ſoviel Fleiſchmarken abzugeben, 1* g in 90 zur Haupttreppe im mittleren Teil des Gebäudes, auf dieſer nach unten. Dann verlor er ſich durch Tür, die aus der Eingangshalle in den mittleren zu den Stallungen führt 9 ö f. g 0 gel Max Daveland war von ſeiner Ermüdung 125 10 wältigt, eingeſchlafen. Der Körper verlangte Ruhe, nu. ſeine innere Erregung war ſo groß, daß ſein Schlaf ict! eine Art Taumel war, ein Gehetztwerden von einer per abreißenden Folge wirrſter, beängſtigendſter und wiſde⸗ wärtigſter Traumbilder. Er befand ſich inmitten wine, Kampfſzenen, rang gegen Verfolger, verlor Val 9 die er vor dem Sturz in grauſige Abgründe zu ſon ihn, hatte, in endloſen, dunklen Höhlengängen, aus denen ge⸗ Hilfeſchrei ertönte; er träumte und behielt doch dali chen wußtſein, daß er eine Beute der tollen und ha 5 1 Geſichte, die ihn bedrängten, war. Er fuhr endli 1 und beſchloß, ſich dieſem Zuſtande, den man und iſtiger e Einwirkung von großer Ermüdung und großer 9e fa ö Erregung kennen lernt, und der unerträglich werden ſe zu entziehen; ſich aufrecht ſetzend, gab er ſich Gaſuj, 7 öhle der Jungfrau zu bergen. Je für Ma* e Daveland ein Recht, ſich Schlüſſe daraus zu ziehen ihn mit einem unendlichen inneren Glück erfüllen mu feine Du den bloßen Gedanken, den bloßen Verdacht, Sicherheit könne bedroht ſein, hatte ſich Jake ſch l 0 i F dem Gewicht des verapfolgten Fleisches, bei zubereiteten 1 85 Fleiſchſpeiſen dem Gewicht des verabreichten rohen Flei⸗ rikan ſches entſpricht. Die Wirte ſollen auf den Speiſekarten atetel vermerken, wie viel Fleiſchmarken für die einzelnen Spei⸗ ſen abzugeben ſind. Ausgenommen vom Fleiſchmarken⸗ wang ſind nur vom Fleiſch losgelöſte Knochen: Euter, üße mit Ausnahme der Schweinepfoten, Flacke, Lungen itteln(Gekröſe), Gehirn, Wildaufbruch einſchließlich Herz und Leber, ſowie Wildköpfe. Hienach müſſen insbeſondere für Herz und Nieren von Rindvieh, Schafen und Schwei⸗ nen Fleiſchmarken verlangt und abgegeben werden. Haſen, Wänſe und Enten ſind vom Fleiſchmarkenzwang aus⸗ genommen. „— Volksernährung. Zu einer Beſprechung von * Fragen der Volksernährung und Lebensmittelverſorgung hatte am Samstag mittag der Vorſtand der württ. Lan⸗ desverſorgungsſtelle, Reg.⸗Rat Schüle, die Preſſe ins andesgewerbemuſeum zur Mitteilung eingeladen. Zu⸗ gächſt kam die Obſtbeſchlagnahme zur Sprache, die Iünſerem Lande ſo viel böſes Blut gemacht hat. Nach den Angaben von Reg.⸗Rat Schüle ſah ſich die württem⸗ egiſche Regierung eines Tages ohne vorherige An⸗ digung im Beſitz der Beſchlagnahmeverfügung. Dieſe e den Zweck, Obſt in genügendem Umfang für die g armeladebereitung bereitzuſtellen. Die württem⸗ . ſegziſche Regierung erhob ſofort Einſprache und erreichte, daß die Veröffentlichung der Verfügung zurückgehalten burde. Bei einem perſönlichen Beſuch in Berlin ließ Neg.⸗Rat Schüle keinen Zweifel darüber, daß die Beſchlag⸗ gahme eine ſehr unglückliche Maßregel ſei. Denn der Moſt, zu deſſen Herſtellung das Obſt in Württemberg in weiteſtem Umfang herangezogen wurde, ſei hier nicht Genußmittel, ſondern ein Bedarfsgegenſtand für weiteſte ANeeiſe, beſonders in Gewerbe und Landwirtſchaft. Das Dioſt, das zur Marmeladebereitung aus Württemberg mmausgehe, käme nur in ganz verſchwindendem Umfang dieder dem Lande zugute, da die fabrikmäßig hergeſtellte armelade hier nur wenig Abnehmer habe. Schließlich urde in Berlin erreicht, daß man dort zwar natürlich ncht auf die allgemein angeordnete Beſchlagnahme ver⸗ Autete, aber doch in folgenden Punkten Entgegenkommen Na ein größerer Teil des beſchlagnahmten Obſtes era fh ebenſo wie ein Teil des aus dem Ausland einge⸗ hrten Obſtes, dem Land wieder zur Moſtbereitung zur erfügung geſtellt werden, Württember ſoll Obſtnur für Jeereszwecke liefern, ferner ſollen in Württemberg für die von den württ. Organiſationen zugelaſſenen Auf⸗ huſſer tätig ſein, und außerdem ſollte die württ. In⸗ 1 fin ie beſondere Berückſichtigung finden. Es wurde ſo 0.* Württemberg erreicht, was zu erreichen war. Eine nülbebung der Beſchlagnahme wäre zu erlangen geweſen zuter der Bedingung, daß man ſich verpflichtet hätte, 55 Württemberg treffende Kontingent reſtlos aufzu⸗ 8 fülleden. Dieſe Bedingung aber war unmöglich zu er⸗ ſeehen So blieb die Beſchlagnahme des Moſtobſtes be⸗ en auch als die des Tafelobſtes aufgehoben wurde. ale Ie Bedenken gegen die Beſchlaznahme haben ſich Am zutreffend erwieſen. Es wird gegenwärtig trotz i ſehr viel Obſt„für den Hausbedarf“ vermoſtet, die Leute hoffen, den Moſt ſpäter zu guten Preiſen en zu können. Vielleicht täuſchen ſie ſich; denn man unterſuchen müſſen, warum ſie von dem„Haus⸗ warf auch noch verkaufen können es wird alſo nicht 1 nbeſorlich ſein. Die Verteilung des Moſtobſtes iſt eine 8 efriedigende Sache. Das Gerede von der Begünſti⸗ kefſe gewiſſer Kreiſe auf dem Lande iſt durchaus unzu⸗ 3 Ausnahmen werden nur gemacht bei Gefahr des ie erbens der Obſtvorräte. Immerhin muß ſich auch e Bepölkerung ſagen, daß in den ernſten Zeiten, in denen N leben, ſchließlich das weniger dringende Bedürfnis, 1 1 Ringender Notwendigkeiten zurücktreten. 1 Nahrnann wurden noch einige Mitteilungen über andere fer tungsmittel gemacht. Die Regelung der Eierver⸗ würfteu ng iſt jezt faſt im ganzen Reich annähernd nach nan zmbergiſchem Muſter durchgeführt. Trotzdem wird 0 den nächſten Monaten mit einem ſehr ſtarken we 98961 an Eiern zu rechnen haben. Auch beim Zucker 8 größer die Hoffnungen, daß das neue Wirtſchaftsjahr erde,„engen als bisher zur Verteilung zugelaſſen nicht in Erfüllung gehen. Knapp wird es in den n Monaten auch mit Fleiſch, Fett und Käſe i Dagegen ſollte man mehr von unſerer guten n Filderkraut und Bodenkohlraben Ge⸗ machen. Insbeſondere ſollten ſich die Fabriken chtbetrieb dazu entſchließen, ſtatt wie bisher Käſe ihren Arbeitern Sauerkraut und Kar⸗ Verfügung zu ſtellen. Die Milch regelung, 2 bez rlach, 14. Okt. einen fahren mit Der hieſige Schweinemarkt 9 126 Läuferſchweinen und 327 Ferkel⸗ kelſchweine 55 wurden 126 Läuferſchweine und 327 Jer⸗ einten Der Preis für das Paar betrug 70—180 Mk. äuferſchweine und 30 ü Auferſch 58 Mk. 5 ine. a für Ferkelſchweine. Der Heidelberg, 15. Okt. Der Auſſichts. f Ni H. Fuchs Arch. e ſtattzndenidende von d Prozent der am 10. November N aden Generalverſammlung vorzuschlagen. Vermiſchtes. * e Dauser 1 5 t i angel an arum ſchon riellen 52 n. werden jetzt auch leitende rauen beſetzt. Durch eine Ver⸗ beſt n 2 5 Leitung ſtaatlicher wiel. Die Kiebite, di fe e Jaſſer gründlich verhaßt. 0 ein Les die Moſtbeſchaffung ſchließlich doch iſt, gegenüber f zugefallen. ungebeten 4 Die„Straßbürger Poſt“ teilt nun ein altes, luſtiges Vonu⸗ ment hierüber mit, eine„newe Straffordnung“, die vor über 300 Jahren, 1583, durch die Berliner Schankwirte heraus⸗ gegeben wurde und folgenden Wortlaut hat:„Wer dem flei⸗ Anal Schüler über die Achſein gucket, alſo daß im eyne heiße ngſt wurdt, den ſoll man bald verfagen und heyßt ihn ein Kiebitz. Wer aber die Karte von zween Spielern beglotzert hat, und kömt im eyn lüſtlein eynem etwas kund zu thun mit Klappern mit den Augen oder, Er ſchwatzet mit dem Maul, den ſoll man pönitieren um 30 Pfennige in gutter Müntz oder eyn Krügelein voll maltzbier zu gemernem Beſten, dann verjag ihn. Wer ſich aber bedünket, ſo voll weisheit zu ſein, daß er den Spielern will rat geben oder ſagen, er habe eynes nicht recht geſpielt, den ſall man auf ſein maul ſchlagen, auch im das Käppleyn über die Ohren treiben, denn er iſt eyn Eſel dazu ſoll man ihn verſtäupen und werfe ihn gu; die gaſſe.“ Siebenbürgen, deſſen Name jetzt in aller Munde iſt, leitet ihn keineswegs, wie es die Volksdeutung tut, von ſieben Burgen ab, ſondern von einem Gebirge, den öſtlich vom vielgenannten Roten⸗Turm⸗Paß ſich erſtreckenden Cibin⸗Bergen. Dies jetzt von unſern Truppen durchſtreifte Gebirge hat dem Lande ſeine Bezeichnung gegeben, nicht eine angeblich im 12. Jahrhundert von den zugewanderten„Sachſen“, richtiger Rheinländern er⸗ baute Sibinburg. Auch die im Landeswappen prangenden ſieben Burgen dürfen uns nicht irre machen und als authentiſche Er⸗ klärung gelten. Der Heraldiker ſchloß ſich eben der im Volko umlaufenden Auslegung an, ohne daß dieſe dadurch eine gegen die Sprachforſchung gefeite Bedeutung erhalten hätte. Gipsmehl. In Eſch(Luxemburg) wurden die Beſitzer zweier — Mühlen verhaftet, die unter das Mehl Gips gemengt atten. „Fort mit den Hohenzollern!“ Der Dutarbeiter des Pariſer Figaro“, Joſeph Reinach, läßt ſich alſo vernehmen:„Mit den Hohenzollern darf kein Friede geſchloſſen werden, denn e brachten Schande über die deutſche Raſſe und müſſen be⸗ eitigt werden. Wilhelm II. iſt ebenſo zu behandeln wie ſtapoleon J., dem man noch zugute halten kann, daß er auf dem Höhepunkt der großen Revolution hervortrat. Für den Kaiſer gibt es aber keinen Milderungsgrund, weil er mit voller Ueberlegung das friedliche Europa in den Krieg ſtürzte. Erſt müſſen wir ihn auf dem Schlachtfelde beſiegen, dann uns tber weigern, mit dem deutſchen Volk zu verhandeln, ehe es ſich nicht von ſeinem Fluch, dem Hohenzollernhaus, befreit hat. Man wird die Deutſchen zur Vertreibung der Hohen⸗ zollern zwingen, indem man dieſe Handlung zur Vorbedingung 1 irgendeinen Friedensſchluß macht. Wir wollen das deutſche olk durchaus nicht ausrotten, aber wir können zur Zerſtücke⸗ lung des Kaiſerreichs gezwungen ſein, wenn es nicht abläßt, die Verbrechen der Hohenzollern zu vertreten.“— Aehnlich, nur noch klobiger, äußerte ſich neulich der Beſitzer der Londoner „Times“, Herr A. Stern⸗Harmsworth⸗Northeloff. Ein abſtinentes Ländchen. Der Kleinſtaat Liechtenſtein iſt jetzt ſozuſagen alkoholfrei geworden. Die alten Weinvorräte ſind aufgebracht, neue gibt's nicht. und das Bier koſtet der N 46 Heller, drei Deziliter 34 Heller. Da das nd keine Millionäre und nur wenig reiche Leute beſitzt, 4 5 es ſich um eine faſt gänzliche erzwungene Enthalt⸗ mkeit.. WPilzgenuß und Pilzfurcht. Das hübſche alte Kinderlied von dem Männlein, das im Walde„ganz ſtill und ſtumm“ und„auf einem Bein“ ſteht, mit dem Refrain„Sag, wer mag das Männlein ſein?“ iſt vielleicht verſchollen; was aber beſagtes Männlein ſelbſt an⸗ langt, ſo iſt es jetzt mehr in Mode als jemals, und das dankt es dem Kriege. Ehedem vielfach lächelnd über die Achſel an⸗ geſehen, genießt jetzt das einbeinige Männlein, der— Pilz einen Ruf, um den ihn mancher Streber beneiden könnte! Und doch iſt das begehrte Weſen gleichzeitig geeignet, viele Gemüter mit Furcht und Scheu zu erfüllen, vergeht doch jetzt kaum ein Tag, an welchem nicht neue Kunde über Pilzvergif⸗ tungen, über Todesfälle infolge Schwämmegenuſſes in die Oeffent⸗ lichkeit dringt. Wohl geſchieht zurzeit viel zur Verbreitung einer zureichenden Pilzkenntnis; aber mutmaßlich ſind nament⸗ lich unter denen, die Wald und Flur am 1 n haben, noch Han viele, die zur Pilzſuche außer dem Sack hauptſächlich nur en guten Willen mitbringen. Da können verhängnisvolle Folgen kaum ausbleiben, denn wirklich handelt es ſich beim Pilze um 15 en e e Weſen, deſſen Artunterſchiede mit gehörigem Wiſſen, aufmerkſamer Beobachtung, ſcharfen Sinnen erfaßt ſein wollen. Was allein das Letztere anbelangt, ſo möge man nur ja nicht annehmen, daß ein aufmerkſames Sehen 5 Unterſcheidung der Pilzſorten genüge. Freilich ſpielt bei er Erkennung einer Pilzart Form und Farbe eine bedeutende olle; es will dabei aber auch in Betracht gezogen ſein, daß die betreffenden Merkmale, namentlich die im Allgemeinen für charakteriſtiſch angeſehene Färbung öfter je nach Wachstums⸗ ſtätte und Jahreszeit mehr oder minder verändertes Ausſehen gewinnen. Läßt ſich doch z. B. der ſo köſtliche Champignon von dem äußerſt gefährlichen. wamm im beider⸗ 9 5 Jugendzuſtande durchs Betrachten allein oft kaum unter⸗ ſcheiden, während ein empfindlicherer Geruchsſinn da auf der Stelle Gutes und Böſes herauswittert. So belehrt uns auch bei einem Täublingspilze in vielen Fällen nur die Koſtprobe uverläſſig, ob wir es mit einer der eßbaren oder der ver⸗ ächtigen Arten zu tun haben. Wer alſo nicht auch mit Ger uch oder Geſchmack ausreichend begabt iſt oder auch nur zeit⸗ weilig, bei ſtärkerer Verſchnupfung oder derfan nicht mit ihnen rechnen kann, möge das Pilzſammeln ſo lange unterlaſſen Zur Vermeidung verhängnisvoller Mißgriffe iſt dem An⸗ fänger immer wieder anzuraten, vorerſt nicht gleich auf alle möglichen Sorten ache vielmehr mit ganz wenigen, von beſonders charakteriſtiſchem, ſchwer verkennendem Aeußern, etwa mit Pfifferling und Steinpilz, zu b 0 ich feen erſt 5 p 8 eginnen und ſich le Sicherheit anzueignen, ehe er zu weiteren rten übergeht. Selbſt bei zweifellos e e iſt ferner ſehr darauf zu achten, daß die eingeheimſten Exemplare noch friſch, nicht etwa ſchon altersſchwach oder vom Regen angefault oder ſtark von Würmern durchfreſſen ſind; auch der 198 derartiger Stücke kann zu ſchwerer Erkrankung führen, wie denn ſelbſt die beſten und taädelloſeſten Pilze bei guter Zubereitung 8 eine nicht allzuleicht verdauliche Speiſe abgeben und vom Krankenmahle lieber fernzuhalten ſind. Solche an ſich ganz einwandfreie Pilze ſind auch dem Verderben aus⸗ geſetzt, wenn ſie nicht bald nach der Einſammlung möglichſt noch am ſelben Abend, gehörig in Stücke geſchnitten und gleich in 55 nächſten Tagen zubereitet oder aber ſorgſam getrocknet werden. 15 e Erbſchaft. Der Stadt Breslau iſt aus dem Nächlaß des Rentners H. Auerbach ein Vermächtnis von 3% Millionen Die irabaße ene e e de sauszeichnung. Je länger der Krieg dauert, deſto„ die 3 beſchäftigt, neue Arten von Kriegsauszeichnungen zu erſinnen. Nunmehr hat General Joffre einem franzöſiſchen Unteroffizier, der vor einem Regiment, das aus der Feuerlinie zurückgekehrt war, ein langes atriotiſches Gedicht deklamiert hatte, als Zeichen dankbarer nerkennung für dieſe höchſt kriegeriſche Leiſtung eine Ehren⸗ Tabakspfeife offiziell verliehen. Dies gibt dem„Gaulois“ An⸗ laß zu ausführlichen Betrachtungen, die darin gipfeln, daß die allgemeine Einführung von Ehrenpfeifen den Mut und die Lei⸗ ſtungsfähigkeit des franzöſiſchen 1 7 unbedingt ſteigern müßte. Es ſei nicht möglich, jedem Soldaten das Kriegskreuz zu verleihen, das— zur Verhütung einer Verall emeinerung, die es unbedingt entwerten würde nur in beſonderen Fällen gegeben wird. Doch in dem heutigen Kriege ſei jeder einzelne, auch wenn er keine Sonderleiſtung ausgeführt habe, ein Held, und hierfür müſſe ihm ein ſichtbarer Lohn in Form einer bleibenden ehrenvollen Erinnerung zuteil werden. Darum ſolle die franzöſiſche Heeresleitung ſich an General Joffre ein Beispiel nehmen, eingedenk des Sprichworts, daß kleine Geſchente die Freundſchaft erhalten. Alſo ſei es an der Zeit, die Ehrenaus⸗ 5 der Kriegstabakspſeife zu gründen. Dieſe Pfeifen ollen natürlich nur aus echt franzöſiſchem Holz hergeſtellt werden und am Kopf ein eingraviertes Kriegskreuz tragen. Am Mittwo es Oberelf 1 chü beiden kämpfenden Parteien beinahe zuſammenſtoßen, konnten die im Felde ſtehenden franzöſiſchen und deutſchen Krieger ein Konzert genießen. Sie haben auch auf beiden Seiten mächtig Beifall geſpendet, und es war ein ergreifender Augenblick, als aus beiden Gräben das Bravorufen hervorbrach. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim D Grits- und Andelverteilung. Es erhalten:. 1. Gries zum Preiſe von 38 Pfg. pro Pfund in Menge von/ Pfund pro Kopf der Familie ohne Hoͤchſt⸗ grenze gegen Volzeigung des grünen Lebeusmittel⸗ kartenumſchlags wie folgt: I. bei der Handlung Joſef Gropp, Ackerſtr. 30 am Donnerstag, den 19. Oktober 1916 die Nr. 1014 bis 1302 2. bei der Handlung Philipp Heidenreich Wwe, Schloßſtr. 31 am Freitag, den 20. Oktober 1916 die Nr. 1303 bis 1584. 2. Nudeln zum bekannten Höchſtpreiſe: pro Ropf der Haushaltung/ Pfund bis 4 Köpfe 5 und 6 Köpfe 1 Pfund von bis 1%„ 55 1 23 5 gegen Vorzeignua des grünen Tebeusmittel⸗ kartenumſchlags wie folgt: 1. bei der Handlung Joh. Adam Heierling Friedrich ⸗ ſtraße 44 am Donnerstag, den 19. Oktober 1916 die No. 1 bis 400. 2. bei der Handlung Wilhelm Hölſtin Hauptſtr. 106 am Freitag, den 20. Oktober 1916 5 die No. 401 bis 819. 3. bei der Handlung David Klöpfer Wwe., Mittel⸗ ſtraße 1 am Samstag, den 21. Oktober 1916 die No. 820 bis 1210 4. bei der Handlung Georg Röſer, Hauptſtraße 78 am Montag, den 23. Oktober 1916 die No. 1211 bis 1584. Die Bewohner der Hochſtätt mit obigen Nummern erhalten ihre Mengen bei Fenske daſelbſt am Montag, den 19. Oktober 1918. N Die Abgabe erfolgt beſtimmt jeweils im Taufe des ganzen genannten Tages in voller Menge. Ein gerilen oder Drängen wäre daher funlos. Wir bitten genau den Tag der Abholung einzuhalten, da nicht abgeholte Mengen bei dieſer Verteilungsart als verfallen gelten müſſen. Den Händlern iſt eine verſpätete Abgabe unterſagt. Seckenheim, den 16. Oktober 1916. Bürgermeisteramt: Volz. Butteruerteilung. Morgen ä Jiruskag, den 17. ds. Mis. Vormiklags von 10—11 Ahr erhalten je ¼ Pfund Butter gegen Zahlung von 60 Pfennig die Inhaber folgender Nummern der grünen Lebensmittelkarte gegen Vorzeigung derſelbden. Hr. 321 bis 450. Selbſtverſtändlich ſind Beſitzer von Großvieh vom Bezug ausgeſchloſſen. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Seckenheim, den 16. Oktober 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Sog dodge Zur Kinderpflege empfehle: Nestle-, Muffler- u. Kufeke- Kindermehl. Milehflaschen— Flaschensauger-Ersatz Milebzucker Soxhletnahrzueker E Allee Koch. Koch. i i i 8 8 D D 2 Sowie einzelne Ersatzteile. Germania- Drogerie Fr. Magner's Nachf. Inh. M. Höllstin, 2 2 Monteur uu 2 hilfsmonteur Merlorzgni! 1 gend. n io laue pienftiacke Oberrheiuiſche Eiſenbahn⸗(verloren gegangen(Neuer ellſchaft Jweig⸗Geſchüſt Weg). Abzugeb. l. d. Exp. zeeckenbeim ſuliche efanntmachungen. Bekanntmachung. Die regelmäßige Einſchätzung der Gebäude zur Gr. Gebäudeverſicherungsanſtalt in den Monaten November und Dezember d. J betr. Gemäߧ 21 Abſatz 1 und 2 des Gebäudeverſiche⸗ rungs⸗Geſetzes iſt der Eigentümer eines neu errichteten Gebäudes verpflichtet— und zwar auch dann— wenn der Neubau an die Stelle eines verſichert geweſenen Ge⸗ bäudes tritt, ſofern es nicht nach§ 23 mit augenblicklicher Wirkung verſichert worden iſt, längſtens des zum 15. Oktober des Jahres, in welchem es unter Dach gebracht worden iſt, beim Gemeinderat zur Aufnahme in die Gr. Gebäudeverſicherungsanſtalt anzumelden. Treten an beſtehenden, ſchon zur Verſicherung aufge⸗ nommenen Gebäuden im Laufe des Jahres Werterhöh⸗ ungen durch Verbeſſerung(Anbau, Aufbau, Umbau) oder Wertsverminderungen(durch Abbruch, Einſturz, Baufällig⸗ keit) ein, welche den Betrag von mindeſtens 200 Mark erreichen, ſo ſind dieſelben ebenfalls bis zum 15. Oktober des betreffenden Jahres bezw. falls ſie erſt ſpäter ein⸗ treten, alsbald nach erfolgtem Eintritt beim Gemeinderat auzumelden. Wer die Anzeige überläßt wird mit Geldſtrafe bis zu 150 M. beſtraft. Seckenheim, den 2. Oktober 1916. Gemeinderat: Volz. Splritus⸗Anmeldung. Da uns etwas mehr Spiritus zugewieſen wird, können noch einige Anmeldungen entgegen genommen werden. Dieſe Menge iſt indeſſen ſo gering, daß nur noch An- meldungen ſolcher Einwohner berückſichtigt werden können, die noch keinen Spiritus beziehen und kleinen Kindern unter einem Jahre alt zu warten haben. Hiernach Berechtigte wollen ihre Anmeldung am Mittwoch, den 18. ds. Mts. Vormittags von s bis 12 Uhr im Rathaus Zimmer Nr. 7 erfolgen zu laſſen. Da nur ſolche Anmeldungen berückſichtigt werden kön⸗ nen, muß der Verſuch ſolcher Einwohner bei denen dieſe Vorausſetzung fehlt, vorweg als zwecklos bezeichnet werden. Seckenheim, den 13. Oktober 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Durch Einberufungen, Wegzüge, verſäumte Abholungen der Brotzuſatzmarken und aus ſonſtigen Gründen iſt es uns möglich allmonatlich noch einigen mit außergewöhnlich ſchweren Arbeiten insbeſondere auch Nachts und über Mittags auswärts tätigen Perſonen Brot- zuſatzmarkeu zu verabfolgen. Wer alſo ſolche noch nicht erhält, wer außergewöhnlich koͤrperlich ſchwer, insbeſondere auch auswärts und Nachts, ſowie über Mittag arbeitet, muß ſich unter ſofortiger Uebergabe einer dies beſtätigenden Beſcheinigung des Arbeitgebers neue ſten Datums am Dienstag, den 17. ds. Mis. Vormittags von 8 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 erneut anmelden. Meldungen nach dieſem Zeitpunkte oder ſolche ohne ſofortige Uebergabe der verlangten Beſcheinigung ſind zwecklos und dürfen nicht angenommen werden. Ein Anſpruch auf tatſächliche Berückſichtigung haben die ſich Meldenden ſelbſtverſtändlich nicht. Seckenheim, den 13. Oktober 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Es iſt zu unſerer Kenntnis gekommen, daß zum Mili⸗ tärdienſt einberufene Männer vom Nahrungsmittel-, Brot-, Brotzuſatz⸗ und Fleiſchmarkenbezug ꝛc. nicht abgemeldet werden. Wir fordern deshalb hierdurch nochmals nachdrücklichſt dazu auf und werden mit aller Strenge Zuwiderhandelnde zu Beſtrafung anzeigen und die ganze Familie vom Bezug aller durch uns beſchafft werdenden Nahrungs- mitteln rückſichtslos ausſchließen. Seckenheim, den 13. Oktober 1916. Bürger meiſteramt: Bolz. Koch. Kartoffel⸗Bezugsscheine. Unter Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 9. ds. Mts. geben wir den Säumigen nochmals Gelegenheit ihre Kartoffelbezugsſcheine am Donnerstag, den 19. d. M. Vormittags von 8 bis 12 Uhr im Rathausſaale zu beantragen. Der grüne Lebensmittelumſchlag muß dabei vorgelegt und genau angegeben werden von wem die Kartoffel be⸗ zogen werden wollen. Seckenheim, den 13. Oktober 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. D Zablungs aufforderung. 2 Diejenigen Kirchenſteuerpflichtigen, welche mit Zahlung ihrer laufenden Kirchenſteuer für das Jahr 1916 noch im Rüͤckſtande ſind, werden aufgefordert innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten. Die Kaſſe bleibt ausnahmsweiſe am Sonntag, den 15. und Fonntag, den 22. d. M. bis ½3 Uhr Nachm. geöffnet. Nach Ablauf der Friſt erfolgt perſönliche Mahnung. Seckenheim, 14. Oktober 1916. Euvangeliſche Hirthenſtenervertetinung: Schmitt. 2 2 55 1 von Behörden begutachtet, zum Handel Bee zugelassen und nur aus besten natürlichen Rohstoffen hergestellt. Gebrauchsfertig, ö Schmitt. 2 55 des-Angzeige. So N Tiefbetrübt machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerz- liche Mitteilung, dass unser lieber treuer Sohn, Bruder, Schwager u. Onkel Bekanntmachung. Fleiſchverſorgung betr. Laut Beſchluß des Kommunalverbandsausſchuſſes kann im Falle eingetretener Notſchlachtungen das angefallene Fleiſch, das von dem Gr. Bezirkstierarzt als genußfähig bezeichnet worden iſt, auf Wunſch des Tierbeſitzers dieſem zum Verbrauch im eigenen Haushalt überlaſſen werden. Wünſcht der Beſitzer das Fleiſch zu behalten, ſo iſt ihm die Hälfte des Schlachtgewichtes anzurechnen, falls das Schwein das Schlachtgewicht von 1 Zentner 50 Pfund uͤberſteigt; iſt es leichter als 1 Zentner 50 Pfund, ſo ſind ihm drei Fünfteile anzurechnen. Im erſteren Falle gilt die Schlachtung als erſte Hausſchlachtung, im zweiten Falle gilt die Schlachtung als zweite Hausſchlachtung. g Wegen der Hausſchlachtungen ergehen ſ. Zt. noch weitere Anordnungen. Mannheim, den 7. Oktober 1916. Der Kommunalverband Mannheim Land. Groß. Sezlrksamt Abt. 1. gez. Strauß. Pionier Philipp Transier nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft am 15 Oktober 1916 im Reserve-Lazarett in Friedrichsheim gestorben ist. Seckenheim, Karlsruhe, den 16. Oktober 1916 in tiefstem Schmerze: Die Mutter Marie Transier Wwe., Karl Transier u. Familie. Jakob Transier u. Familie, Adam Hauek 2. Zt. i. F. u. Familie, Jakob Keller z. Zt. i. F. u. Familie, Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen 1 Kenntnis. f Seckenheim, den 12. Oktober 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wer von der in der Feudenheimer Mühle ſ. Zt. be⸗ ſchlagnahmten Gerſte noch ſein Mehl zu erhalten hat, wird erſucht dies morgen 8 Dienstag, den 17. d. M. Vormittags von 8 bis 12 Uhr 9 5 BBB auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Wer ſich nicht meldet, von dem wird angenommen, daß er auf den Empfang verzichtet. Seckenheim, den 16. Oktober 1916. gürgermeiſteramt: Volz. D hühnergerste. Es wurde uns Gerſte als Hüöhnerfutter überwieſen. Empfangsberechtigt ſind Hühnerhalter, die keine Gerſte gebaut haben. Die Verieilung erfolgt im Verhältnis zur Eierablieferung. Anmeldung auf Gerſtezuweiſung werden am Mittwoch, den 18. d. M. Vormittags von 8 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 entgegengenommen. Dabei iſt die Zahl der Hühner und die Zahl der bereits abgelieferten Eier anzugeben. Seckenheim, den 14. Oktober 1916. Bürger meiſter amt: Volz. Bekanntmachung. Der Süßſtoff iſt eingetroffen und kann in der Apotheke und Drogerie Hölſtin gegen Vorlage des grünen Lebens- mittelumſchlags pro Haushalt 1 Briefchen für 25 Pfg. bezeu gen werden. Für Wiriſchaften wird ein Paketchen zu 1.85 Mark AB. Der Tag der Beerdigung wird nach Ueberführung noch bekanntgegeben Katholischer Jünglingsverein I Seekenbheim. N achruf. Der Tod geht durch die Lande, aber auch durch die Reihen unserer besten Mitglieder, wo er schmerzliche Lücken reisst. So starb am 5. Oktober im Alter von 22 Jahren unser Mitglied Karl Stein in Russland den Heldentod. a Derselbe war 1908 in den Verein eingetreten. Er hat als langjähriges Vorstandsmitglied, als Kasser und besonders als Leiter der humor- istischen Abteilung stin Bestes im Interesse des Vereins getan. Mit Recht durfte der Verein auf ihn die beste Hoffnung setzen, dass er auch nach dem Kriege für ihn tüchtig weiter wirken wird, da er das einmal übernommene Amt 8 5 8 verabfolgt. schon früher trotz aller damit verbundenen Seckenheim, den 12. Oktober 1916. Schwierigkeiten und Anfeindungen weiterführt. 1 5 Mit ihm starb ein charaktervoller, in seinem rgermeiſteramt: 3 5 8 gürg 12* Beruf als Schreiner tüchtiger Mann dahin, treu 5 in seiner Religion, treu im Dienste für Kaiser Sammel⸗Anzeiger und Vaterland, weshalb ihm die Badische Ver- dienstmedaille und das Eiserne Kreuz zuteil wurde. Sein Andenken wird unserem Vereine unvergesslich bleiben, Möge der Allmächtige die tiefbetrübten Eltern und Verwandten trösten Der Verein wird am Sonntag, den 5. November den Verstorbenen durch eine Gtheralkommunien und ein„Vergissmeinnicht“ in dem hl. Opfer der Frühmesse ehren. a Er ruhe in Frieden. Im Namen der Vorstandschaft des Kath. Jünglingsvereines Präses Bihler. nur für Mitgieder der Landw. Ein- n. Nerkaufsgeuoſſenſchaft. Saat⸗Kartoffel⸗Liſte wird heute den 16. Okt. abgeſchloſſen. Vom Kreuz(Langlach) eine Gabel verloren gegangen, abzugeben Hironimus Wetzel Wt. Derjenige, der meine weiße Rieſengans eingefangen hat, wolle dieſelbe Dammſtraße 16 unverzüglich binnen kurzer Friſt abgeben. andernfalls Anzeige gemacht wird. ... Zahn- Hieller Har ta Lösche Secenheim, Schloßfraße 29 ll. i Faſt gänzlich ſchmerzloſes Zahnziehen. ſpeziell für Schwache und Nervöſe ſehr zu empfehlen. Spezialität:„Gebiſſe ohne Ganmenplatte“ Umarbeitung nichtpaſſender Gebiſſe binuen 24 Stunden. Sprechſtunden: Sonntags und Mittwochs von 11—1 Uhr. Cb. Kirchenchor. Von nächſter Woche an beginnen wieder die regel⸗ mäßigen Proben und zwar Vienstags— Damen und Freitags— Herren. Anfang am nächſten Dienstag halb 9 Uhr(Damen.) Wegen Einübung neuer Chöre vollzähliges Erſcheinen erforderlich!! SS οοοονεοτοννοννονονονο 5 Salatbeiguss Zum Waschen von Tabakshänden ist der verbesserte Wasch- Stein 2 24 sehr zu empfehlen. 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