‚ 1 See 1 — Krſcheint t a glich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. ED Die Rede des Reichskanzlers. Berlin, 9. Nov. In der heutigen Sitzung des Hauptaus⸗ ſhuſſes des Reichstags ergriff der Reichskanzler Dr. von Beth⸗ ann Hollweg das Wort zu folgenden Aus führungen: 5 „Der Gang der Reichstagsverhandlungen hat es mir nicht er⸗ pale noch im Plenum das Wort zu Ausführungen allgemein mſcher Art zu ergreifen. Der Kern der Beſprechungen, die 5 Hauptausſchuß geführt wurden, iſt die Frage nach dem Ja ut ang und der Beendigung des Krieges geweſen. bes unferen Feinden iſt in d er Regel nur von der Fortſetzung Krieges die Rede. Auch Lord Grey hat davon in ſeiner Are e vor dem Ausland⸗Preſſverein geſprochen. Der engliſche iſter hat dabei ein Wort ausgeſprochen, das feſtgehalten werden verdient. Er ſagte, man könne nicht oft genug ö Urſprung des Krieges zurückkommen, denn dieſer Ur⸗ * Wenn ſei es logiſch, wenn Deutſchland Sicherheiten gegen . den zolat alsbald die Behauptung, das Gegenteil der deutſchen u land W Krieg aufgezwungen worden, ſondern Deutſch⸗ uropa den Krieg aufgenötigt. i user Akt, der den Krieg unvermeidlich machte, war die Aach e allgemeine Mobilmachung, die in der duß vom 30. auf den 31. Juli 1914 angeordnet wurde. and England, Frankreich,— die ganze Welt wußte, lich ieſer itt uns ein längeres Zuwarten unmög⸗ kenzwa chen mußte, daß dieſer Schritt gleichbedeu⸗ i der Kriegserklärung war. In der ganzen When auch in England, beginnt man ſich über die verhängnisvolle Aung der ruſſiſchen Mobilmachung klar zu werden. an deen Wunder, wenn Lord Grey bei ſeiner neuen Rede kannte duſſiſchen Mobilmachung nicht vorbeigehen konnte. wech nicht mehr beſtreiten, daß die ruſſiſche Mobilmachung der chen und der öſterreichiſchen Mobilmachung vorausging. iin da er die Schuld am Kriege von der Entente eilen witl, macht er den gewagten Verſuch, durch Def danz neue Lesart die ruſſiſche Mobilmachung als das Werk 1 Rach ch Lan d hinzuſtellen. Rußland habe erſt mobil ge⸗ deen dem in Deutſchland ein Bericht erſchienen war, daß dieſer die Mobilmachung befohlen habe, und nachdem Hine Bericht nach Petersburg ielegraphiert worden war. Unter 1870 f auf die engliſche Jölſchung der Emſer Depeſche von ein Mate er hinzu, daß in dem von uns gewählten Augenblick er Veiver gemacht worden ſei, um ein anderes Land zu dieſe kteidigungsma nahme herauszufordern, und daß dann Want os keidigungsma nahme von uns mit einem Ultimatum rtet worden ſei, das den Krieg unvermeidlich gemacht eee hat zweieinviertel Jahre gedauert, bis Lord Grey auf o neue, wie objektiv falſche Lesart der Kriegsurſache us Do kum Der Vorgang, auf den er anſpielt, iſt bekannt. ein okument, das ſeiner Beweisführung zu Grunde liegt. Am ktrablatt des„Berliner Lokalanzeiger“. 5 kängsſtundanterslag, den 30. Juli 1914 in den früheren Rach⸗ die J b der„Lokalanzeiger“ in Form eines Extra⸗ daun Falſchmeldung aus, daß der Kaiſer die Mobil⸗ bes befohlen habe,. Auf der Stelle wurde der Verbauf wndene ktrablattes polizeilich verhindert und die vor⸗ igen Exemplare beſchlagnahmt. Der Staatsſetzretär des Aus⸗ a 5 Amts unterrichtete alsbald den ruſſiſchen Botſchaſter und f ig auch alle übrigen Botſchaften telephoniſch darüber, A bbdeden dem„Lokalanzeiger“ ausgegebene Nachricht falſch . tglannſo wurde die Botſchaft alsbald von der Redaktion des zei„„ 5 3 1 Aigers“ unterrichtet, daß ein Verſehen vorliege. dur fe nn weiter feſiſtelten, daß der ruſſiſche Botſchafter nat nach Ausgabe des Extrablattes eine chiffrierte Mel⸗ etersburg telegraphiert hatte, die nach dem ruſſi⸗ ebuch lautete:„Ich erfahre, daß der Mobilmachungs⸗ folgt letztes in Ot. en Minuten darauf ſandte der ruſſiſche Botſchaftet chen Oran oniert, daß die Nachricht ilmachung des Heeres und der Flotte falſch ſei, Richt dewdtialtelluge E after ce die 5 Scher Jacen Wie ng Lord Greys, daß wir Rußland über iat den Eihehanlaſſen. at i u bngen der kaiſerlichen Poſtverwaltung über die ie ruſchezu f (e e ene a alla dem irri 00 gemeine vile ruſſi chen der Falſchmeldung bereits erfolgt, gierung ihrerſeits die allgemeine Mo⸗ 17 kann weite nete. ruſſi ub kich von Kehr daß die Feu Lesart aus⸗ kon. Regi l rey aufgebracht wurde. Die N eee n ſelbſt i ſt niemals auf 925 Gedanken Fre es Pobgfür, ihren verhängnisvollen Schritt auf das machunaltag, den 31. ageigers. zu berufen. Der Jar hat noch „Juli 2 Uhr nachmittags als die Mobil⸗ ſägtuchen ruſſiſchen Streitkräfte beretts i ketegraphert: jeſtät den Kaiſer auf deſſen letzten en ech niſch un mögli 1 feſkrvaellen die duch chen Rocbort„ n notwendig geworden ſind.“ ne ung oenlanzeiger kein Wort von einer deut⸗ erinnere ich daran daß auch der Hinwei angebliche Mobiliſierung Oeſterrei U Hort A die zuſſde alarmeine Diab iim ann „unſere militäriſchen Vor⸗ eſterreich⸗Ungarns CTC Sechenheim, .“&Fagache mad gels Er Amtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, Jjvesheim, Neckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. * eee 8 e Freitag, den 10. NMuvember geben konnte. Oeſterreich⸗Ungarn hatte zu der Stunde, s die allgemeine Mobilmachung in Rußland angeordnet wurde, nur 8 Armeekorps angeſichts des Konflikts mit Ser- bien auf Kriegsfuß geſetzt, und Rußland hatte dieſe Maß⸗ nahme bereits am 29. Juli mit der Mobilmachung von 13 Armeekorps beantwortet. Seit dem 29. Juli war von öſter⸗ reichiſch⸗ungariſcher Seite keine weitere militäriſche Maßnahme ergriffen worden, die Rußland irgend eine Ver⸗ anlaſſung zu der der Kriegserklärung gleichkommenden allge⸗ meinen Mobilmachung hätte geben können. Erſt nachdem die allgemeine Mobilmachung in Rußland erfolgt war, iſt Oeſter⸗ reſch⸗Ungarn— am Vormittag des 31. Juli— auch ſeinerſeits zur allgemeinen Mobilmachung übergegangen. Wix u nſererſeits haben ſelbſt dale noch Lang mut un d Geduld geübt bis zur äußerſten Grenze der Rück⸗ ſicht auf unſere eigene Exiſtenz und der Verpflichtung gegenüber unſerem Bundesgenoſſen. Wir hätten ja ſchon am 29. Juli, als Rußland gegen Oeſterreich mobiliſierte, auch unſererſeits mobi liſteren können. Der Wortlaut unſeres Bündniſſes mit Oeſter⸗ reich⸗Ungarn war bekannt. Niemand hätte unſere Mobiliſationf als angreiſend bezeichnen können. Aber auch auf die Nachrichk von der ruſſiſchen allgemeinen Mobilmachung haben wir zunächſt nur mit der Verkündung des Zuſtandes der drohenden Gefahr geantwortet, der noch nicht Mobilmachung bedeutet. Wir haben das der ruſſiſchen Regierung mitgeteilt und hinzugefügt, daß die Mobilmachung folgen müſſe, falls nicht Rußland binnen 12 Stunden jede Kriegsmaßnahme gegen uns und Oeſterreich⸗ Ungarn einſtelle und uns hierüber beſtimmte Ertzlärungen ab⸗ gebe. Wir haben auch Rußlands Very ün deten und Freunden durch dieſen Auſſchub im letzen Augenblick och⸗ einmal die weltgeſchichtliche Möglichlteit gegeben, auf Ruß⸗ land zu Gunſten des Friedens einzuwirken. Es war umſonſt. Rußland ließ uns ohne Antwort. England verharrte gegenüber Rußland im Schweigen. Frank⸗ reich leugnete durch den Mund ſeines Miniſterpräſidenten Ka unſerem Botſchafter noch am Abend des 31. Juli die atſache der ruſſiſchen Mobilmachung einſach ab und verfügte ſeine eigene Mobilmachung einige Stunden frü⸗ her, Kals wir unſererſeits zur Mobilmachung ſchritten. Was übrigens den angeblichen defenſiven Charakter der h fee Geſamtmobilmachung betrifft, ſo will ich hier ausdrück⸗ lich feſtſtellen, daß bei Ausbruch des Krieges 1914 noch eine im Jahre 1912 erlaſſene allgemeine Anweiſung der ru ſiſchen Regierung für den Mobilmachungsfall in Kraft war, die u. a. folgende Stelle enthält: N „Allerhöchſt fſt befohlen, daß die Verkſindigung der Mobi⸗ bnd ie zugleich die Verkündigung des Krieges gegen Deutſch⸗ and iſt.“ Gegen Deutſchland, meine Herren! 1912 gegen Deutſchland! Es iſt unerfindlich, wie angeſichts dieſes aktenmäßigen Tatbe⸗ ſtandes Lord Grey der Welt und ſeinem eigenen Lande mit der Geſchichte von dem Manöver kommen kann, mit der wir dem fried fertigen Ruſſen die Mobilmachung gegen ſeinen Willen durch plumpe Täuſchung über unſere eigenen Maßnahmen entlockt hätten! Nein, die Wahrheit iſt: nie und nimmer hätte Rußland den Entſchluß zu dem verhängnisvol⸗ len Schritt gefaßt, wenn es nicht von der Themſe her durch Handlungen und Unterlaſſungen zu dieſem Schritt ermutigt worden wäre. Ich erinnere an die Sachlage zu der Stunde, als Rußland den Befehl der allgemeinen Mobilmachung erließ. Am 30. Juli habe ſch an unſeren Botſchafter nach Wien die Meldung gegeben, der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Regierung eine unmittelbare Verſtändigun mit Rußland dringend nahezulegen und ich habe ausdrückli ausgeſprochen, daß Deutſchland nicht wünſche, durch Nichtbeachtung von Ratſchlägen in einen Welt⸗ brand hineingezogen zu werden. Lord Grey weiß auch genau, daß ich einen von ihm unſerem Botſchafter am 29. Juli gemachten Permittelungsvorſchlag, der mir als eine ge⸗ eignete Grundlage für die Erhaltung des Friedens ſchien, mit der entſchiedenſten Befürwortung nach Wien weitergegeben habe. Ich habe damals nach Wien telegraphiert:„Falls die öſterreichiſch⸗ ungariſche Regierung jede Vermittlung ablehnt, ſtehen wir vor einer Konflagration, bei der England gegen uns, Stalien und Rumänien allen Anzeichen nach nicht mit uns gehen würden, ſo daß wir mit Oeſterreich⸗Ungarn drei Großmächten gegenüber⸗ ſtünden. Deutſchland würde infolge der Gegnerſchaft Englands das Hauptgewicht des Kampfes 9 5 5 Das politiſche Preſtige Oeſterreich⸗Ungakns, die Waffenehre ſeiner Armee, ſowie ſeine berechtigten Anſprüche gegen Serbien könnten durch die Be⸗ ſetzung Belgrads oder anderer Plätze hinreichend gewahrt wer den. Wir müſſen daher dem Wiener Kabinett dringend und nach⸗ drücklich zur Erwägung geben, die Vermittelung zu den ange⸗ botenen Bedingungen anzunehmen. Die Verantwortung für die ſonſt eintretenden Folgen wäre für Oeſterreich⸗Ungarn und uns eine ungemein ſchwere.“ i Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung entſprach unſeren eindringlichen Vorſtellungen, indem ſie trotz der Aenderung, die in der Situation durch die Mobiliſierung Rußlands eingetreten war, ſich bereit erklärte, den Vorſchlag Sir Edward Greys, zwiſchen uns und Serbien zu vermitteln, näher zu treten. Die Borausſetzungen ſeien ſedoch, daß die militäriſche Aktion gegen Serbien einſtweflen ihren Jortgang nehme und daß das engliſche Kabinett die ruſſiſche Regierung bewege, die gegen . gerichtete ruſſiſche Mobiliſierung zum Stillſtand zu ringen. 8 Dem ſtelle ich olgende Schritte Lord Greys gegenüber: Am 27. Juli 1914 gab er auf die Bemerkung des ruſſiſchen Botſchaſters in London, in deuiſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen 1. beſtehe der Eindruck, daß England ruhig bleiben werde, die Antwort:„Dieſer Eindruck wird durch die Be⸗ ehle beſeitigt, die wir der 1. Flotte gegeben aben. Am 29. Juli gab Grey von ſeiner vertraulichen War⸗ nung an unſeren Botſchafter in London, daß Deuſchland auf raſche Entſchlüſſe Englands, d. h. ſeine Teilnahme am Krieg gegen uns, gefaßt ſein müſſe, ſofort dem franzöſiſchen Botſchafter Kenntnis. Konnte Lord Grey annehmen, daß eine ſolche Eröffnung an den franzöſiſchen Botſchafter dem Frieden dienen würde? Mußte der Iranzoſe dieſe Eröffnung nicht als Zuſage der Waffenhilfe für den Kriegsfall anſehen? Mußte Frankreich dadurch nicht ermutigt werden, Rußland die ſeit Tagen dringend verlangte 12 0 der unbe⸗ dingten Kriegsſolgſchaft zu geben? Und mußte Rußland nicht durch die Sicherheit der engliſch⸗franzöſiſchen Bundesgenoſſen⸗ ſchaft in ſeiner Kriegsabſicht aufs äußerſte beſtärkt werden? Die ruſſiſche Antwort auf das Morgengeſpräch des Lord Grey ließ in der Tat nicht auf ſich warten. Am Abend des⸗ 1918. che Frledens ziele. Inſertsionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ſelbhen Tages, des 29. Juli, beauftragte Herr Sſaſonow den ruſſiſchen Botſchafter in Paris, der franzöſiſchen Regierung die aufrichtige Dankbarkeit für die ihm von dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter gemachte Erklärung auszuſprechen, daß Rußland voll und ganz auf die Unterſtützung des verbündeten Frankreichs rechnen könne. (Schluß ſolgt.) 0 Kriegschronik 1915 . SS S e. 10. November: Weſtlich von Riga wurde ein ruſſiſcher Vorſtoß zum Stehen gebracht. — Ein ruſſiſcher Durchbruchsverſuch weſtlich von Czar torysk kam zum Stehen und ein Gegenſtoß warf den Feind in ſeine Stellungen zurück. 5 — Die Verſolgung in Serbien macht Fortſchritte. —. Die Bulgaren warfen den Feind bei Niſch und Alen ſinat auf das linke Ufer der Morawa zurück. 5 2 2 er Weltkrieg. Wie ſchwer die Verluſte der Feinde in der großen Sommeſchlacht am 5. November geweſen ſind, geht daraus hervor, daß noch am 7. November vor der Stellung eines deutſchen Bataillons bei Gueudecourt, wo der Kampf zeitweilig ſehr heftig geweſen war, 600 tote Eng⸗ länder und Auſtralier gezählt wurden. Mit ſehr heftiger 22 8 2*— 5 2 Sn *— 2 Artilleriebeſchießung ſuchten die Franzoſen auf unſere bei Peronne dicht vorgelagerten Stellungen an der Somme bei Mont—St. Quentin und Biaches zu wirken. Bei der dauernden Beſchießung dieſer Gegend hat ſich in⸗ zwiſchen das Schickſal, welches der alten Pikardenſtadt Peronne beim Beginne der Offenſive an der Somme vorherzuſagen war, bis zur Neige erfüllt. Die Fran⸗ zoſen haben die Beſchießung der Stadt in einem Augen⸗ blicke begonnen, wo in ihr auf fünfzig in ihren Häuſern verbliebenen franzöſiſchen Bewohnern vielleicht noch nicht ein deutſcher Soldat kam. Ohne militäriſchen Grund haben ſie die von der deutſchen Beſatzung ſorgfältig unter Verſchluß gehaltenen und dadurch vor jeder Beſchädi⸗ gung geſchützten Schätze des berühmteſten Muſeums mit ſchweren Geſchoſſen vernichtet. Ohne den mindeſten mili⸗ täriſchen Grund haben ſie die ſchöne ſpätgotiſche Haupt⸗ kirche zur zerlöcherten Ruine gemacht. Dem„Berl. Tagebl.“ meldet Georg Queri: Das ſchlechte Wetter macht die Sommekämpfe um einige Grade grauſiger. Die Engländer beginnen zu ſtutzen. In ihren Blättern jagen ſich wilde Schilderungen über die Schrecken der verſchlammten Kampffelder. Die engliſchen Gräben zwiſchen Le Sars und Eaucourt ſind von Bächen durchronnen, und Bruſtwehren und Wände rutſchen. Draußen ſind die tief verſchlammten Felder mit unzäh⸗ ligen Pfützen und kleinen Granatweihern bedeckt. Hier hetzt die Kämpfer der Wille ihrer Befehlshaber an. Die Butte de Warlencourt ſoll programmäßig ge⸗ nommen werden, damit man auf dem Weg nach Bapaume der Höhe ſicher iſt. Aber es will nicht gelingen. Auch von Gueudecourt aus will man nordöſtlich vor⸗ fühlen und dort Herr der Höhen ſein. Am 5. November war's nicht gelungen und am 6. war die Kraft der An⸗ greifer für das gewollte Zieh ungenügend. Oder ſchreckten hier die vielen engliſchen Leinſen die Angreifer unterwegs ab? Reihenweiſe wurden ſie hingeſtreckt. Auch die Fran⸗ zoſen greifen weiter an. Hunderte verſinken im Moraſt. Viele Verwundete und Ermattete ſind nichts anderes mehr, als ein Brückenbehelf, den der Stärkere ohne Zau⸗ dern, ohne Erbarmen beſchreitet, wenn er nur endlich feſten, rettenden Boden findet. Im Vaaſtwald zuſammen⸗ gebrochene, durchnäßte Menſchen, tief im Schlamm ſtehend. Jeder Tag wird dem Unternehmen ungünſtiger, aber die Befehle jeden Tages bleiben ſich gleich: Der Wald von St. Pierre Vaaſt wird genommen! Trommelfeuer. Der Moraſt ſchluckt die Granaten gierig und läßt ſie oft in ſeinem ſanften Schoß nicht zur Exploſion kommen. Dann wieder reißt eine unſichtbare Dreckſchleuder die Erde tief auf und ſchafft den Regenſtrömen ein breites Baſſin, das vielleicht ſchon die nächſte Stunde mit Toten und Sterbenden füllen wird. Gasſchleier hängen in den zerfetzten Bäumen und warten auf die Windſchauer, die ſie zerſtreuen ſollen. Was ſoll hier ein Vorſtoß? Die in Dreck und Waſſer ſtehenden Verteidiger wehren ihn ab, während die Angreiſer noch mit dem zähen Moraſt kämpfen. Ein tolles, menſchenverſchlingendes Unterfan⸗ gen. Da kamen ſie am 6. November um ½7 Uhr abends wieder daher und in der Nacht noch einmal. Es konnte und wollte ihnen nicht glücken. Dann begann wieder ein wütendes Feuer auf den Wald, den man nun von drei Seiten umklammert und immer noch nicht durch⸗ gehen kann. Vor Transloy hatten die Englän⸗ der viele Batterien ſpielen laſſen, und dann fand ſich ihre Infanterie ziemlich weit vor. Sie konnte ſich vorüber⸗ ehend feſthalten, aber ſchließlich ſchickte ſie ein Gegen⸗ ß blutig heim. Wie ſoll das nun weitergehen? Es iſt doch nicht daran zu denken, daß große Stellungsver⸗ ſchiebungen noch glücken werden. Die Ausſichten der Offenſive ſind glatt in dem Moraſt verſchwunden, in den ſich das Sommegelände verwandelt hat. Dem„Zürcher Tagesanzeiger“ zufolge übernahmen die Franzoſen neuerdings einen Teil der engliſchen An⸗ griffsfront an der Somme, bis über Lesboeufs hinaus. Die engliſche Front iſt alſo wieder verkürzt worden. Der holländiſche„Maasbode“ veröffentlicht einen Be⸗ richt ſeines Pariſer Korreſpondenten, der ſich mit der Frage des Beſtandes des franzöſiſchen Heeres beſchäftigt und von den unerhörten Verluſten Frankreichs ſpricht. Der Korreſpondent führt aus: Es iſt der Ruhm Frank⸗ reichs, mehr geleiſtet zu haben als ſeine Verbündeten. Aber es hat auch viel ſchwerere Verluſte erlitten, vor allen Dingen im Verhältnis zu ſeiner Bevölkerungs⸗ ziffer. Jedermann in Frankreich erfüllt feine Pflicht, aber Frankreich hat innerhalb der Entente die ſchwerſten Schläge ertragen müſſen. Weiter wird auf die Einbe⸗ rufungen der Jahresflaſſe 1918 angeſpielt. Eine in dem Artikel veröffentlichte Statiſtik hebt hervor, daß von den 36 247 Gemeinden Frankreichs 2345 ſih in den Händen der Deutſchen befinden. Bei einem nittswert von 1240 Francs pro Hektar beträgt der Geländewert im Norddepartement 4423 Mill. Francs, im Pas de Calais 2992 Mill. Francs, im Sommedepartement 1809 Mill. Francs. Dieſe Diſtrikte produzieren 23 Millionen Zentner Getreide, alſo etwa den vierten Teil der geſamten fran⸗ zöſiſchen Ernte, die 90 Mill. Francs an Wert beträgt, und außerdem liefert das beſetzte Gebiet faſt ausſchließlich die Zuckerrüben. Von 130 000 Fabriken Frankreichs liegen 25 763 im beſetzten Gebiet, und ihr Wert wird auf 38 Prozent des Geſamtwertes der franzöſiſchen Fabriken berechnet. Das beſetzte Gebiet zahlte 811 Mill. Francs Steuern. Es gehörte zu den 30 Departements, in denen die Geburtenziffer die Sterbeziffer überwog. Nach einer kürzlich im„Daily Chronicle“ veröffent⸗ lichten Aufſtellung zählte das engliſche Heer zu Beginn des Krieges 700 000 Mann, von denen 100 000 auf indiſche und andere fremdländiſche Kontingente ent⸗ fielen. Bis zur fünften Kriegswoche ſeien 250 000 Mann neu angeworben. Der Derby⸗Feldzug hätte in⸗ zwei Monaten 2 525 000 Soldaten eingebracht, ſo daß bez Einführung der Dienſtpflicht 5 Millionen Truppen unter die Fahnen getreten wären. Der gegenwärtige Effektiv⸗ beſtand ſei nicht genau bekannt, doch würde er in gut unterrichteten Kreiſen auf 6 Millionen angegeben.— Dieſe Berechnung ſcheint ſelbſt dann recht zweifelhaft ſein, wenn man annimmt, daß alle in Munitions⸗ fabriken und auf Bureaus tätigen Mannſchaften einge⸗ zogen ſind. Sie ſteht auch in Widerspruch dazu, daß in der Weihnachtsſammlung für die britiſchen Soldaten, über die die„Daily Mail“ laufend berichtet, die Geſamtſumme der im Felde ſtehenden Engländer auf 3 Millionen an. gegeben wird. i 72 5. ö e* D München, 9. Nov. Der im Oſten an ſchwerer Verwundung geſtorbene Prinz Heinrich von Bachern iſt der einzige Sohn des Prinzen Arnulf und der Prin⸗ zeſſin Thereſe geb. von und zu Liechtenſtein. Er war 1884 geboren und rückte als Chef der 2. Schwadron im 1. Schweren Reiterregiment ins Feld zunächſt gegen We⸗ ſten. Schon am 13. Auguſt 1914, als ſeine Schwa⸗ dron bei A. zum Angriff auf eine franzöſiſche Dra⸗ gonerabteilung anſetzte, kam der Prinz, der ſeiner Schwa⸗ dron weit vorausritt, allein mit dem Feinde ins Hand⸗ gemenge. Zweier von vorne eindringender Gegner er⸗ wehrte er ſich mit Säbel und Piſtole, ein dritter aber juchte ihn von rückwärts mit der Lanze vom Pferd zu .Er wurde verwundet. Sergeant Herbert Thies agte mit zwei anderen Reitern noch rechtzeitig zur Hilfe beran und ſchlug im Augenblick der höchſten Not den Franzoſen mit wuchtigem Säbelhieb vom Pferde. Der Prinz bezeichnete ſelbſt den Sergeanten als ſeinen Le⸗ bensretter und beſchenkte ihn reichlich für ſeine Tat. Am 11. Januar 1915 wurde Prinz Heinrich zum Major befördert und am 5. März 1915 zum Inf.⸗Leib⸗Regt. verſetzt, in dem ihm das Kommando des 3. Bataillons übertragen wurde an Stelle des auf dem Schlachtſelde gefallenen Majors Euler. Als Bataillonskommandeur ven iſt erlaſſen worden. wurde er am 26. Inni d. J. bei Verdun am Kopf verwundet. Er war mit ſeinem Stab infolge des Sperr⸗ feuers der Franzoſen gezwungen, in einem Keller bei Fleury Unterſtand zu ſuchen, der bald darauf im Gra⸗ natfeuer einſtürzte und den Prinzen mit ſeinem Stab verſchüttete. Zum Glück hatte ein Pionier kurz vor⸗ her geſehen, daß ſich der Prinz mit ſeinen Begleitern in den Keller begeben hatte; er verſuchte ſofort mit dem Faſchinenweſſer die Rettung der verſchütteten Offi⸗ ziere, die ihm noch rechtzeitig gelang. Der Prinz hatte durch das herabfallende Mauerwerk(i e ſchwere Wunde am Kopf und am Halſe erlitten und wurde zur Be⸗ handlung nach München gebracht. Ende Auguſt war er ſoweit wieder hergeſtellt, daß er das Kommando ſeines Bataillons auf dem Kriegsſchauplatze wieder übernehmen konnte. Bei einer Erkundung im Oſten am 7. Novem⸗ ber wurde der Prinz tödlich verwundet und er ſtarb in der folgenden Nacht, ein deutſcher Fürſt und Held. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 9. Nov. Amtlicher Bericht von 8 nachmittag: Südlich der Somme beſchränkten ſich die Deut 1 darauf, die neuen franzöſiſchen Stellungen im Abſchnitt der Zuckerfabrik von Ablaincourt zu beſchießen. 8 Flugdienſt: Zwei deutſche Flugzeuge wurden im Luft⸗ kampf nordöſtlich Pont⸗a⸗Mouſſon abgeſchoſſen. In der Nacht auf den 7. November warfen 8 franzöſiſche Bombenwerſerflug⸗ zeuge 1200 Kg. Geſchoſſe auf den Flugplatz Frescaty, 1200 Kg. auf den Militärbahnhof Chamblay. Die Ziele wurden getroffen. Orientarmee: Im Cernabogen griffen die Bulgaren dreimal die ſerbiſchen Stellungen an. Unter heftigem Artillerie⸗ und Maſchinengewehrfeuer zogen ſie ſich in ihre Ausgangs gräben zurück. Franzöſiſche Flugzeuge beſchoſſen feindliche Lager in der Gegend nördlich von Monaſtir. Abends: Nördlich der Somme zerſtreute unſere Artillerie feindliche Anſammlungen öſtlich Sailly. Südlich der Somme beſchoß der Feind geſtern unſere eroberten Stellungen heftig. Unſere Batterien bekämpften die feindliche Artillerie wirkungs⸗ voll. Die Zahl der geſtern von uns gemachten Gefangenen erhöht ſich zurzeit auf 659, darunter 11 Offiziere.—. Auf dem rechten Maasufer war der Artilleriekampf beſonders lebhaft in der Gegend von Damloup und Douaumont. Der eugliſche Tages bericht. WB. London, 9. Nov. Amtlicher Bericht von geſtlich nachmittag: Während der Nacht wurde 1 Front weſtlich von Beaumont⸗Hamel, wo der Feind erfolglos einen Ueberfall auf unſere Laufgräben verſuchte, heftig deſchoſßen, Abends: Die feindliche Artillerie war heute auf der ganzen Front ſüdlich der Anere tätig. Das Wetter iſt andauernd ſtürmiſch. f Stockholm, 9. Nov. Ein Ausfuhrverbot für le⸗ vegetabiliſche Konſer⸗ bende Tiere, ſowie animaliſche und 2 * 4 e Der Krieg zur See. London, 9. Nov. Lloyds melden: Die norwegi⸗ ſchen Dampfer„Furnland“ und„Reime“(913 Brutto⸗ regiſtertonnen) ſind verſenkt worden. Die Lage im Oſten. Der bulgariſche Bericht. WTB. Soſia, 9. Nov. Amtlicher Bericht von ge⸗ ſtern: Mazedoniſche Front: Südlich des Malik⸗ Sees haben wir abgeſeſſene feindliche Kavallerie, die vorzudringen verſuchte, zurückgeworfen. Oeſtlich des Preſpa⸗Sees und im Cerna⸗Bogen Geſchützfeuer, wie ge⸗ wöhnlich. An der Moglenafront Geſchützſeuer und Mi⸗ nenkampf. Ein feindlicher Angriff wurde in der Nacht vom 8. November durch Feuer abgewizſen. Beim Rück⸗ zug verlor der Feind einen ſeiner Gräben. Beider⸗ ſeits des Wardar einige Kanonenſchüſſe. An der Front der Belaſica Planina und Struma unwirkſames feind⸗ liches Geſchützfeuer auf bewohnte Orlſchaften hinter un⸗ ſeren Stellungen. Gefechte zwiſchen Erkundungs⸗ und Wachtabteilungen. An der Küſte des Aegäiſchen Meeres Ruhe.— Rumäniſche Front: Längs der Donau nur in einzelnen Abſchnitten Geſchützfeuer. In der Do⸗ brudſcha kleine Gefechte mit feindlichen Aufklärungs- abteilungen, die gegen unſere Stellung vorzugehen ver⸗ ſuchten. i* 4 5 4 e Der rumäniſche Tagesbericht. WTB. Buhareſt, 9. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern: Nord⸗ und Nordweſtfront: An der Weſtfront der Moldau nichts ö 18 2 2 5 23 5 5 f b„Bah, bah! Gleiche Brüder, gleiche Kappen!“ ſagte ö Die Herrin von Dernot. der Baron hörbar von neuem ungeduldig.„Ich werde Von Edmund Hoefer. ein Exempel ſtatuieren. Die dummen Kinder müſſen (Fortſetzung.) Nachdruck verboten. denn doch ihren Herrn— was gibt es, Ernſt?“ unter⸗ Wir wiſſen nicht, ob Heimlingen ſich mehr nur be⸗ ſtürzt oder wirklich verletzt fühlte durch dieſen noch nie vernommenen und ſicherlich durch nichts gerechtfertigten Ton des Hausherrn. Jedenfalls klang ſeine Stimme be⸗ wegt, da er entgegnete:„Exzellenz, ich bedauere un⸗ endlich, ein Ihnen nicht angenehmes Thema berührt zu haben. Ich war heut' Morgen in der Stadt und erfuhr von Seebach, daß er, ganz früh mit der Schwadron, ausrückend, dem Wagen der beiden Damen begegnet ſei und von einer derſelben— er meinte, von Fräulein von Treuenſtein— ein munteres Adieu vernommen habe. Ich wollte ihm das nicht glauben— es war ja bisher keine Rede von einem ſolchen Ausfluge.“ Die verhältnismäßig lange Rede und der artige Ton des Nachbars, Kunigundens bittender Blick und die ſicht⸗ bare Mißbilligung Broſe's hatten den Baron vielleicht im Verein mit dem Bewußtſein, daß er zu weit gegangen und obendrein die verlangte Geheimhaltung ſelber faſt unmöglich gemacht, ſich inzwiſchen wieder faſſen laſſen. „Mein werter Nachbar,“ ſprach er daher auch um vieles milder,„halten Sie mir meine Worte zu gut. Sie fin⸗ den uns Alle verſtimmt, und ich bin es am meiſten, weil die beiden törichten Kinder faſt ein wenig gar zu ſtark auf meine Nachſicht geſündigt haben. Dieſer Ausflug war beſprochen und auch gewiſſermaßen erlaubt— zu Vetter Gentheim auf Mooſen—, aber erſt in einigen Wochen. Und nun fahren ſie, ohne einen nur zu be⸗ nachrichtigen, ſchon heut' und bei Nacht und Nebel davon.“ 5 Heimlingen lächelte wieder.„Wenn man die Ehre hat, Fräulein von Treuenſtein und beſonders Fräulein von Herrenroth zu kennen, ſo dürfte—“ „Siehſt Du, Bruder, auch Herr von Heimlingen nennt unſere Nichte die Anſtifterin!“ rief Kunigunde lebhaft dazwischen i —* brach er ſich, gegen den alten, eben eintretenden KHam⸗ merdiener gewendet. 5 „Erzellenz, es iſt eben ein Feldjäger angelangt mit einem eigenhändigen Schreiben Seiner königlichen Hoheit, daß er Befehl hat, Euer Exzellenz ſelber zu übergeben,“ meldete der Diener. Der Hausherr zuckte die Achſeln.„So entſchuldigt mich, meine Herrſchaften,“ ſprach er,„da iſt freilich nicht zu ſäumen, obgleich ich mir nicht denken kann, was Sere⸗ niſſimus mir augenblicklich befehlen könnte.— Ich hoffe in der Tat nichts Beſonderes— es träfe ſich in dieſem Moment wirklich recht ungeſchickt. Ich denke gleich wie⸗ der da zu ſein!“ und der Geſellſchaft zunickend, verſchwand er durch die Tür ſeines anſtoßenden Kabinetts. Die Zurückbleibenden, oder vielmehr der Kammerherr und Herr von Heimlingen, ſetzten die Unterhaltung fort, ſo gut es gehen wollte, wobei die gedachte Bekanntſchaft des Erſteren mit den Eltern des jungen Mannes, ſowie allerlei Zuſtände und Verhältniſſe der beiden Höfe glück⸗ licherweiſe einen ziemlich ausreichenden und verfänglichen Stoff liefern konnten. Fräulein von Treuenſtein zum mindeſten dankte ihrem Gott dafür innerlich auf das Innigſte, denn ſie fühlte ſich zu jeder ergiebigen Betei⸗ ligung an dem Geſpräch beinahe unfähig. Heimlingens Erſcheinen gerade am heutigen Tage hatte ſchon ihre mühſam errungene Faſſung gefährdet, und des Bruders Heftigkeit, des Gaſtes Erklärung, Leopolds Ausrede, die ſich ſo leicht als unwahr erweiſen konnte,— alles dies hatte bunt urcheinander ihr Stoß auf Stoß gegeben und wirkte länger ſie es durchkrübelte, deſto ſchlimmer nach.„ „Dazu kam nun noch die Botſchaft des Fürſten, die nicht gerade gewöhnlich genannt werden konnte, und das Ausbleiben des Haus perrn. 70 Neues. Pre⸗ delui Artillerietätigkeit. Im Prahovo⸗Tal heftige e Wir wieſen einen feindlichen Infauterieangriff ab. Au der übrigen Front iſt die Lage unverändert.— Südfront: Längß? der Donau Artillerie⸗ und Gewehrfeuer. In der Dobrudſe drangen wir nach Süden vor. Feindliche Waſſerflugzeuge griffen Sulina an. Ein Flugzeug wurde abgeſchoſſen und erbeutet, Flieger und Beobachter gefangen genommen. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 9. Nos. Amtlich wird verlautbart vom 9. November 1916: 2 Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Die Lage iſt unverändert. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz: An der Vojuſa ſtellenweiſe mäßiges Artilleriefeuer. aufgeſchoben unter der Begründung, man habe zur Vi, einfachung der Uebertragung an die Käufer es für nötig Worten, England will dem offenen Raube ann einen geſetzlichen Mantel umhängen.) Petersburg, 9. Nov. Wie tigt Miniſterpräſident Stürmer wegen ſeines ſundheitszuſtands den Winter in Italien zu verbringen, Zwiſchen dem Miniſter des Innern Protopopow und d Fortſchrittspartei, deren Führer er vor dem Eintrit ins ſein. 5 Die zweifelhafte Wahl. 7 Einſchränkung der argentinitchen Getreideausfuhr? ſpricht man wegen den ungünſtigen Ausſichten der nin ſten Ernte in gewiſſen Gegenden des Landes von Maß nahmen zur Einſchränkung der Getreideausfuhr. Die Nartoffelnot in der Schweiz. 1 Bern, 9. Nov. Der Kartoffelbau iſt in den lei, ten 10 Jahren in der Schweiz ſtark zurückgegangen, en Folge der geſteigerten math ee die große M gen Milch an die Schokolade⸗ und Dickmilchfabriken ibt. Das Ackerland hat dementſprechend zugunſten eiden abgenommen. So iſt die Schweiz ſelbſt* guten Ernten auf eine namhafte Kartoffeleinfuhr Wih⸗ Deutſchland, Holland und Italien angewieſen. rend des Krieges wurde zwar der Kartoffelbau mehr gepflegt; während vor 1913 die Anbaufläche 55 400 Hektar betrug, ift ſie im Frühjahr 1916 rund 73 000 Hektar geſtiegen. ernte wäre davon ein Eintrag von faſt Doppelzentner zu erwarten geweſen, darf reichlich zu decken geweſen wäre. 12 Millio und für den Verkauf im Lande, nach Abzug el⸗ Eigenbedarfs der Erzeuger, blieben nur 620000 To a zentner Kartoffeln übrig.(Im Jahr 1910 zählte Die ſchon 829 000 Haushaltungen in der Schweiz.) Zufuhren aus Holland, die 1915 ſehr beträchtlich 15 dieſes Jahr ausgeblieben. Der Bundesrat hat och beſchloſſen, an dem ſeitherigen Höchſtpreis 21 Franken für den Doppelzentner feſtzuhalten. et ab So ſtill, wie es zuweilen Not ſoll durch Zufahren aus Deutſchland geſteleh in dem kleinen Kreiſe wurde, hörte man trotz der feſten Bauart des Hauſes nicht nur den Hufſchlag, da der Bot wieder ſortritt, ſondern auch den Schritt des Barons der in ſeinem Gemach unaufhörlich unruhig auf und 15 gehen ſchien. Dies machte nach und nach ſelbſt auf die beiden Herren einen unbehaglichen Eindruck, und heimnis war es ſicherlich alſo ſchon morgen bs d 1 5 über Dik viel aber— sprechen darüber kann ich nicht fuhe e Im Buzeu⸗Tale, bei Tabla⸗Buzi, Bratocea und Pre? iſt vom 31. Oktober auf den 14. bis 16. November. befunden, ein beſonderes Geſetz zu ſchaffen.(Mit ander 1 verlautet, beabſich f iniſterium war, ſoll eine Spannung entſtanden einem bei der Lon done! Buenos Aires, 9. Nov. In amtlichen 7 1 W eden Bei einer Durcſſchne f wodurch der, Aber die ſecht f rige Ernte war auch in der Schweiz ungewöhnlich ſchlde⸗ von „ 7 5 geln Neues vom Tage. ber Wien, 9. Nov. Den Blättern zufolge hat die land Deutſche Arbeitsgenoſſenſchaft beſchloſſen, gegenüber den ſich Miniſterium Körber eine freundlich zuwartende Hal ung der einzunehmen. Ferner haben ſich die beiden Klubs den Auf rutheniſchen Abgeordneten aus Galizien in einem Klub 0 ber zuſammengeſchloſſen, der den Namen Ukrainiſche Pak 15 men lamentariſche Vereinigung trägt. f muß Englands Raub an deutſchem Gut. 5 London, 9. Nov. Der Verkauf der deutſchen Be 1 ſitzungen in Nigeria im Werte von 2 Millionen Lirs 1 dig Berlin, 9. Nov. Na ihre Vertretung der Aſſaciadet Preß geſtern abend 8. en eingelaufenen Telegramm ſind bisher für Wilſon 2%(dür für Hughes 243 Stimmen gezählt worden. 40 ff, boch zweifelhaft. Die Wahlausſchüſſe beider Parteien beuge 4 ſpruchen für ihren Kandidaten den Sieg. Wilſon has? ia in den mittelöſtlichen Staaten an Boden gewonnen. ac ögen, herzlichen Blick.„Aber etdas anderes muß ich fal. wi nige Entdeckungsreiſe nicht mitmachen— ich muß 0 15 Herzog und weiß nicht, ob ich vor einigen 57 5 N 2 lte ebe Euch meinen a Leibjäger Jonas mit— der ist Be unn 5 0 beſſer als wir und obendrein Weg und Steg ande.“ 3 15 men um 25 e wogegen die Schweiz andere Waren nach Deutſch⸗ land abzugeben bereit iſt.(Das wäre ja ganz nett, aber ſcherlich werden England und Frankreich der Abgabe 1 der„anderen Waren“ ebenſo ihr Verbot durch die S. 8. entgegenſetzen, wie es zum Teil bei unſerer Lie⸗ 1 erung von Kohlen und Eiſen nach der Schweiz ge⸗ n iſt. Auch unſere bekannten Warendepots im Wert ben 15 Millionen Mark lagern infolge des engliſch⸗ N banzöfiſchen Ausfuhrverbots immer noch in der Schweiz. latauſchwaren nach dem Kriege haben aber für uns cht viel Wert. D. Schr.) Die Not in Rußland. Aus Kopenhagen wird berichtet: f 9 Die letzten hier eingetroffenen ruſſiſchen Blätter ſpie⸗ 1 eln ein Bild eines ſo furchtbaren Elends unter der f de ölkerung, eines ſo gänzlichen Mangels an allen Le⸗ lansmitteln wider, wie man es für das„reiche“ Ruß⸗ lud nie für möglich gehalten hätte. So beſchäftigt 1 de das Moskauer Blatt„Rußkoje Slowo“, das bisher 1 Aue Regierung nicht ferngeſtanden hat, in einem längern Aufsatz mit der herrſchenden Lebensmittelnot, die, nach 85 er gegenwärtigen Lage der Dinge zu urteilen, im kom⸗ kenden Winter zu einer furchtbaren Kataſtrophe führen muß, wenn nicht im letzten Augenblick noch Wunder 5 n. Das Blatt ſagt: angeſichts dieſer Gefahr gabe ſich der Bevölkerung eine vollkommene Teilnahm⸗ higkeit gegenüber den Ereigniſſen an den Fronten 15 ächtigt. Niemand frage mehr damach, wann Lemberg ullen werde, alle beſchäftige nur die eine Frage, woher man die allernotwendigſten Lebensmittel nehmen ſolle, 3 5 das Leben friſten zu können. Auch die Preſſe zeigt 3 die Kriegsereigniſſe eine Abgeſtumpftheit, die in 1 lie Augen fällt. Man findet über den Krieg nur noch N de allgemeinen Pflichtartikel, in denen allerdings ange⸗ s der verzweifelten Lage der Rumänen und Ruſſen der rumäniſchen Front und der andauernden Miß⸗ Se un Enttäuſchungen an den ruſſiſchen Fronten seie nfärberei und Lüge wilder denn je ihre Orgien lie a.„Ganze Seiten füllen aber in allen Zeitungen be Lrörterungen der Lebensmittelnot und die Berichte ud die unzähligen Maßnahmen, die von der Regie⸗ ih und in Kreiſen der Reichsdumaabgeordnelen zu 00 Bekämpfung bald geplant und bald wieter. or⸗ öülderden Wenn das ruſſiſche Volk in ſeiner gezen⸗ loch den Not trotz aller ſchlechten Erfahrungen doch die auf eine Errettung durch die Regierung oder durch Der eichsduma, deren Einberufung von einigen Blättern der für den 14. November in Ausiſcht geſtellt wurde, h den neueſten Erklärungen Protopopows jedoch wie⸗ SN 75 u, muß die Zukunft zeigen. daran zweifeln, wenn man bedenkt, wieviele Män⸗ Nude eugung und nach ſeinen in der letzten Zeit I bm C der N 1 der erſter dieſe Frage für den Abſchluß des Krieges in einer zeihe mitbeſtimmend ſein. zum in Berlin Marteau. Der Nachfolger des Profeſſors Joachim i Marten ner Konſervatorium, der franzöſiſche Geigenvirtuos Henri 15 it l ger ſeine Frau ſind, wie, ſetzt bekannt wird, ſchon rt, da er Zeit in dem Ort Beetz(Mark„ inter⸗ Grit nach dödde inen verdächtigen Briefverkehr mit Geheim Ildens⸗ 1 Denn usland unterhielten und auch an einem üblen Nurteau 1 Titelſchacher beteiligt ſein ſollen. Namentlich Frau T Schau. g ſeit dem Krieg eine deutſchfeindliche Geſinnung ben, und zz Die Kunſt ſei international, kann man manchmal chen Mi die gebankenloſe Redensart iſt die Kupplerin zu Ful tan ien, wie ſie in der„vorurteilsloſen“ Berufung A. goſiſchen Geigers nach Berlin und in zahlloſen anderen 2 weſfe 3 wurden— und leider in Deutſchland ohne uinmer wieder gemacht werden. VBaden. hte! Karlsruhe, 9. Nov. Die Friſt für die Ge⸗ well les von Fahrpreisermäßigung für Erntearbeiter iſt, ſinten doielen landwirtſchaftlichen Betrieben das Ein⸗ I ed Hackfrüchte im Oktober nicht zu Ende ge⸗ gert 5 konnte, bis zum 30. November d. J. ver⸗ 15 der bebt 15 Jahre— Ein 81 Jahre alter Schnei⸗ torwag Ueberſchreiten des Bahnge e ſes von einem 9 8 höht. Die Preiserhöhung kritt ſofort in Kraft. e 1 ſind die Schriftſtücke in den Ausfuhrerklärungen ein⸗ Kirchheim bei Deidelberg. 9. Nov. Der 13⸗ jährige Kurt Lichtner kam auf dem Rangiergeleiſe der hieſigen Station zwiſchen die Puffer zweier Güterwagen und wurde totgedrückt. N () Neckarhauſen, 9. Nov. Hier wurden auf An⸗ ordnung des Kommunalverbands Mannheim einige 100 Zentner Kartoffel beſchlagnahmt und nach Mannheim gebracht. e 9370 Pforzheim, 9. Nov. Von einer unbekannten Perſon wurden hier Speiſepilze verkauft. Der Käufer hatte wohl nachträglich Bedenken über ihre Genußfähig⸗ keit und ließ ſie durch die öffentliche Unterſuchungs⸗ anſtalt nachprüfen. Dabei ſtellte ſich heraus, daß meh⸗ rere giftige darunter waren. Der Genuß hätte wohl empfindliche Folgen mit ſich bringen können. Offen⸗ bar hielt ſie der Verkäufer für genjeßbar und unterließ daher, ſie prüfen zu laſſen. Lokales. — Wenn wir keine Kartoffelhöchſtpreiſe hät⸗ ten! Im Großherzogtum Luxemburg iſt trotz einer recht guten Ernte der Preis für den Doppelzentner Kartoffeln bis auf 48 Mk. geklettert; die luxemburgi⸗ ſche Regierung hat jetzt eingegriffen, der Zentner koſtet immer 1 18 Mk. Man ſieht, wie unerläßlich wäh⸗ rend des Kriegszuſtandes die behördliche Regelung der Lebensmittelpreiſe iſt. — O heilige Einfalt! Neu ich wurde berichtet, daß auf einem württembergiſchen Bodenſee⸗Dampfer der erſte weibliche Matroſe eingeſtellt worden ſei. Dem Lon⸗ doner„Daily Expreß“ wird nun aus Genf gemeldet: „Der erſte weibliche Marineoffizeir iſt von den Be⸗ hörden in Württemberg ernannt worden, und zwar er⸗ hält die Tame die Stelle als zweiter Offizier auf ei⸗ nem kleinen Kanonenboot auf dem Bodenſee. Sie trägt die volle Leutnants⸗Uniſorm, auch Hoſen und Gama⸗ ſchen, und hat Rang und Gehalt eines Marineleutnants. Die beſonderen Obliegenheiten des Kanonenboots, auf dem ſie ein Nommando erhalten hat, sind, die Zep⸗ pelinhalle zu Friedrichshafen vor feindlichen Flieger⸗ angriffen zu ſchützen.“. — Regelung der Weinpreiſe. Am 3. November fand in Mainz eine Beſprechung des Verbandes Süd⸗ weſtdeutſcher Weinhändlervereine über den ſtaatlichen Ein⸗ griff in die Weinpreiſe und die eventuelle Beſchlag⸗ nahme ſtatt. Der Verſammlung wohnte auch der Ver⸗ ein für den Rheinpfälzer Weinhandel bei. In einer Entſchließung wurden die Gründe der Weinteuerung dar⸗ gelegt, der Regierung verſchiedene Anhaltspunkte zur Steuerung dieſer unerhörten Preisſteigerung gegeben und die Einführung von Höchſtpreiſen jetzt in dem Augen⸗ blick, wo die Ernte in den Weinhandel überging, und der Winzer und Produzent dieſer Sorge entledigt iſt, als verſpätet bezeichnet. — Der Käſe. Im Kriegsernährungsamt wird, wie verlautet, die Einführung von Käſekarten erwogen. — Knochenfett. Von dem in den Knochen ent⸗ haltenen Fett gehen, auch wenn die Hausfrauen die Knochen zwei⸗ und dreimal abſieden, immer noch reichlich zwei Drittel oder 10 v. H. des Knochengewichts verloren. Stellte man eine Hausfrau vor die Wahl, ob ſie beim Einkauf von 2 Pfund Fleiſch 350 Gramm Knochen oder 50 Gramm Fett als Beilage wünſche, ſo würde ſie ſich unbedenklich für das Fett entſcheiden. Und doch ſind beide gleichwertig. Allerdings läßt ſich die ergiebige Ausbeutung der Knochen nur in größeren Betrieben mit paſeſnden Einrichtungen erzielen, wofür etwa die Gemeindeſchlachthäuſer oder die Metzgerinnungen in Be⸗ tracht kommen, da die Knochen friſch verwendet werden müſſen. Einen Muſterbetrieb von Fettgewinnung aus Knochen hat die Intendantur des 18. Armeekorps ein⸗ gerichtet. Aus den friſchen Knochen der Militärſchläch⸗ terei gewinnt ſie große Mengen beſten Speiſefetts und außerdem ſteht die Knochenbrühe dem Roten Kreuz für Suppen zur Verfügung. Dieſe Brühe enthält noch 1,4 v. H. Stickſtoff und 1,3 v. H. Fett und iſt noch nach 24 Stunden für den Genuß einwandfrei. Der Aus⸗ nützung der Knochen zu Spiiſefett ſollte alſo doch wohl erhöhte Beachtung zugewendet werden. — Die wichtigſten Veränderungen der neuen Freiliſte für Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren. Von jetzt ab ſind unter anderem bezugsſcheinpflich⸗ tig: Seidenplattierte Strümpfe, Steppdecken, alle Klei⸗ der⸗ und Schürzenſtoffe, mit den unten angegebenen Aus⸗ nahmen, die geſanmte fertige Herren-, Damen⸗ und Kin⸗ dergarderobe und Maßſchneiderei, die geſamte Damen⸗ und Herrenwäſche mit Ausnahme von Kragen, Man⸗ ſchetten, Vorſteckern und Einſätzen, die Säuglingswäſche, Wäſcheſtoffe, alle Taſchentücher mit Ausnahme der min⸗ deſtens zu ½ der Fläche aus Spitzen beſtehenden, die getragenen Kleidungsſtücke. Dagegen werden bezugs⸗ ſcheinfrei unter anderem: Velvets, baumwollene Stickereiſtoffe, baumwollene gewebte oder gewirkte Spitzen⸗ ſtoffe, baumwollene glatt oder gemuſterte, gewebte und dichte Kleiderſtoffe und baumwollene bedruckte undichte Kleiderſtoffe, ſowie alle ausſchließlich aus den vorgenann⸗ ten Stoffen hergeſtellte Gegenſtände; ferner imitierte Pelzgarnituren aus baumwollenem oder wollenem Plüſch, Krimmer oder Aſtrachan. Alle Gegenſtände, deren Klein⸗ handelspreis nicht mehr als 1 Mk. für das Stück beträgt, mit Ausnahme von Strümpfen, Handſchuhen, Taſchen⸗ tüchern und Scheuertüchern; Stoffe nur bis zu Längen von 30 Zentimetern, ſofern der Kleinhandelspreis nicht mehr als 1 Mk. beträgt; in beiden Fällen darf zu gleicher Feit an dieſelbe Perſon nicht mehr als 1 Stück derſelben Ware veräußert werden. Die Gewichtsgrenzen für bezugsſcheinfreie Strümpfe und Socken ſind herab⸗ geſetzt worden. Bezugsſcheinfrei bleiben unter anderem Stoffe aus Natur⸗ und Kunſtſeide und halbſeidene Stoffe ſowie alle ausſchließlich aus ſolchen Stoffen hergeſtellte Gegenſtände.. 5 5 i — Pakete nach dem Ausland. Den Paketen nach dem Ausleid dürfen nach amtlicher Bekanntgabe zurzeit außer einer Rechnung keine anderen Geſchäfts⸗ dapiere beigefügt werden. Wenn ausnahmsweiſe in Fällen nachweisbar dringenden Bedürfniſſes Schriftſtücke irgendwelcher Art, wie Schiffspapiere, Geſchäftsbücher, pandakten, Zeichnungen oder Abbildungen, als Ganzes zen Gegenſtand der Verſendung in Paketen bilden ſollen, VFFFTFFCꝙC!!.!.!.!. zeln aufgeführt, ſo genau zu bezeichnen, daß jeder Zweifel über ihren Inhalt ausgeſchloſſen iſt. Falls in Paketen nach dem Ausland Bücher, Druckſchriften uſw. verſandt werden, ſo müſſen ſie in den Ausfuhrerklärungen nach Titel und Sprache genau bezeichnet ſein. Sendungen von deutſchen amtlichen Stellen unterliegen dieſer Ver⸗ pflichtung nicht. 5 a ee — Kriegswucheramt. Wie in verſchiedenen an⸗ deren Bundesſtaaten iſt nun auch in Württemberg ein Kriegswucheramt errichtet worden, das mit dem 1. No⸗ vember unter der Leitung von Regierungsrat Klaiber und mit dem Sitz in Stuttgart in Wirkſamkeit trat. Das Augenmerk des Amtes wird ſich vornehmlich auf Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe, übermäßige Preisſteige⸗ rung, die Zurückhaltung von Waren, den Kettenhandel, den Erſatzmittelſchwindel und ähnliches richten, es wird aber auch ſonſt noch Angelegenheiten geben, wo nach dem Rechten zu ſehen iſt. Man ſoll zwar, nach dem Dichter, nicht in das Weſpenneſt greifen, aber wenn man greift, ſo ſagt der Dichter, ſo ſoll man feſt greifen. — Geburtstagwunſch der Großherzogin. Auch in dieſem Jahr bittet die Großherzogin mit Rückſicht auf den Ernſt der Zeit, der durch die Umſtände, welche die Großherzogin in Königſtein(bei ihrer ſchwer er⸗ krankten Mutter) zu verweilen zwingen, geſteigert wird, an ihrem Geburtstag von Blumengrüßen freundlichſt Abſtand zu nehmen. Wenn ſtatt deſſen der Großher⸗ zogin eine Gabe für die Truppen im Felde oder für einen ähnlichen wohltätigen Zweck zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden ſollte, ſo wird ſich die Großherzogin hier⸗ über herzlich freuen. 3 — Auszeichnungen. Nachstehende Seckenheimer Krieger wurden wegen tapferem Verhalten vor dem Feinde mit dem Eiſernen Kreuz 2. Klaſſe geſchmückt: Karl Heinrich Klum b, Sohn des Sandgruben⸗ aufſehers Heinrich Klumb; Georg Baumer, Sohn des Metzgers Georg Baumer; Horniſt Peter Frey Sohn der Witwe Philipp Frey. 2 Mitteilung aus der Gemeinderatsſitzung vom 7. November 1916, Die Lieferung der Feuerwehr⸗Schläuche wird dem Submittenten Metz in Karlsruhe zum Angebotspreis übertragen. ö b Auf Antrag ſoll für Bedürftige das Geld zur Kar⸗ toffeleindeckung vorſchüßlich übernommen werden. g Vier Urlaubsgeſuche werden verbeſchieden. 4 Die Verſteigerung der Gichwaldſtücke vom 6. d. M. wird genehmigt. Gemeinderat Philipp Raufelder wurde unterm 31. Oktober d. J. als Wagmeiſter eidlich verpflichtet. Zimmermann Karl Blümmel wird als Ortsbürger aufgenommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung genehmigt.. Perantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Fleischversorgung. Es erhalten morgen Samstag, den II. Huvember 19186 nachmittags von 1 bis 8 Unr i beſtimmt die Inhaber nachverzeichneter Nummern der braunen Fleiſchkartenumſchläge gegen Vorzeigung derſelben ihre Menge Fleiſch oder Wurſt: 1. gei Herrn Metzgermſtr. Grapp, hier Hildaſtraße 48; die Nummern 1611 bis 2110 f 2 Sei Herrn Mehgermftr. Gru ber hier Lriedriczſlr. 28; n die Nummern 1 bis 550. 3. Bei Herrn Mletzgermſtr. Hartmann, hier Haupfftraße 155; die Nummern 551 bis 1330. 5 4. gei Herrn Metzgermſtr. Neudeck, hier Hauplftraße 196; die Nummern 1331 bis 1610.——— Die Bewohner der Hochftätt erhalten ihre Mengen bei Herrn Metzgermſtr. Schertel am Samstag, Vormittags von 9 bis 12 Uhr. ö Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der ange⸗ gebenen Nummern erhält ihre Menge, ob die Abholung Mittags oder Abends erfolgt. Seckenheim, den 10. November 1916. f Bürgermeisteramt:; Volz. Koch. 5 1 1 5 5 ö 7 8 Geſtern abend iſt in dem 6 Uhr⸗Zug der Neben⸗ bahn von Mannheim bis nach Seckenheim oder von der Wirtſchaft„Deutſcher Hof“ dahier bis Hildaſtraße eine Matrize von dem Lichtheilinſtitut König, Mannheim, verlorengegangen. Der redliche Finder wird gebeten, dieſelbe gegen Belohnung in der Geſchäftsſtelle des„Neckarboten“ Hildaſtraße 68 abzugeben. g Wagen⸗ ſchmier Küicheniiick und zu verkaufen. Huf⸗Jett Wo? ſagt die Expedition des„Neckar⸗Boten“. zu haben von abends 7 Uhr n ab und Sonntags morgens phil. Gärtner, Ftbpaf Kurt, in jeder Größe em t Rosenstr. 5. ee ee Terſor ent Gebrauchter 1 . e Soeben eingetroffen: Jette Räucherheringe. Sehr ſchoͤne Eſſiggurken offen und in 5 Pfd. 1 55 Fischklöse 5. 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November 1916 die No. 383 bis 772 3. bei der Handlung Peter Seitz, Schloßſtraße 62, am Mittwoch, den 15. November 1916 die No. 773 bis 1172 4. bei der Handlung Suſanna Seitz Wöͤrthſtr. 20 am Donnerstag, den 16. November 1916 die No. 1173 bis 1585. Die Bewohner der Hochſtätt mit obigen Nummern erhalten ihre Mengen bei Fenske daſelbſt am Montag, den 13. November 1918. Die Abgabe erfolgt beſtimmt jeweils im Lauft des ganzen genannten Tages in voller Menge. Ein Heeilen oder Jrängen wäre Naher fünnlos, Wir bitten genau den Tag der Abholung einzuhalten, da nicht abgeholte Mengen bei dieſer Verteilungsart als ver fallen gelten müſſen. Den Händlern iſt eine verſpätete Abgabe unterſagt. Seckenheim, den 9. November 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Koch. Wir bringen zur allgemeinen 1 daß die badiſche Landwirtſchaftskammer in Karlsruhe am Samstag, den 11 ds. Mis. Vormittags 11 Uhe in Mannheim(im Viebhof) eine Ver ſteigerung von etwa 50 Stück Rindoieh Lauri zum Bestreichen der 45 Raupenfanggürtel. 2 6 Maelehpmer empfiehlt Fr. Magners Nachf. Inn. M. fenstin. Germania- Drogerie. 1, 2 25 1 0 2 8 un * S 806868806 veranſtaltet. Seckenheim, den 9. November 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. — De ee eee. 7e 9 1 5 S e. — Gohlosstrasse 29. 6 8 DEE SSE 5 Sprechstunden: Sonntag u. Mittwoch v. II 1 Uhr 5 885 ö Schokoladen 80 eingetroffen. . Dfogerie 2 Nachher. Vorher. 2 Fig. U zeigt dasselbe Gesicht, Fig. II zeigt ein sonst hübsches g welches durch das Einsetzen Gesfcht, bei welchem durch das 0 2 von künstlichen Zähnen die] Fehlen der Zähne die Wangen 14 Rundung 75 0 Wangen und da- eingefallen sind und dadurch 1 32 reh die das ganze Gesicht an 2¹⁵ . S 755 deoben. babe., eee 0 5 vo a ee 2 Sete ee e von Gebissen Ia. Leinnifirnis-Ersatz ohne Gaumenplatte, Kronen u. 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