ieee W Hmis blatt der Bürgermeisterämter Sehenkeim, Iwesheim, Necarhansen und EGngan. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Adonnementsprets beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. 5 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. E In ſertsionspreis,. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 5 Fernſprechanſchluß Nr. 16. ie N Sechnneim, I 5 5 8 25 PPPPFPFVCCCo(oCCCCCoCCCoCooCVoCoCCCC(TGTVCCVTVTbVbVVVTVTVVTVbTVTTTVW(—* untag, den 13. Muuember 1818. e 8 5 W N 8 e eee eee 8 ꝓSFFFFFTFTCTCTC 90 Kriegschronik 1915 0 N . P TTTTTTTTTTTTTTTTTT—...—————— 2 rr 2 SSS 22 18. Rovember: Die Verfolgung der Serben ſchreitet fort: über 1100 wurden gefangen gero nmen. 8 82 bulgariſche Armee hat den Morava⸗Uebergang fort⸗ etzt. — Die giozen Kämpfe im Görziſchen dauern fort. Die Angriffe er Italiener ſcheiterten allt. — Churchill tritt aus dem engliſchen Miniſterium aus. — Ausbruch des Vulkans Stromboli. FCC Der Weltkrieg. We. Großes Hauptquartier, 12. Nov.(Amtlich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: A Au dem Nordufer der Somme war die Arill, litie ätiakeit nur zei weise ſtark. In Sailly⸗Sail⸗ 18 ſind geſtern abend neue Kämpfe entbrannt, die och im Gange ſind. N 5 Südlich des Fluſſes verſtärkte ſich das Feue b Ab Aoſchuftt Fresnen⸗Chaalues. Beider ſeits von dib a neourt verhinderte unſere A ti ericwirkung e Entwickelung eines ſich vorbereitenden Angriffs. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls 5 Leopold ven Bayern: 1 Auf dem Oſtufer der Narajo vka ſcheite te ſüd ⸗ de von Folw. Krafnoleſie ein erneuter An⸗ Sundern Nuſſen gegen die von uns gewonnene ug. Front des Generals der Kavallerie 8 Erzherzog Carl: . Im füdlichen Teil der Weldka pathen lebt: das e iüeriefeuer auf. Dost fanden für uns günſtig etlaufene Gefechte ſtatt. 3 deu u der ſiebenbürgiſchen Oſtfront wurden von halide Sruppen öediich des Oito:⸗Paſſes ant a N 5 Vor ſtöße des Gegners abgeſchlagen. Bei Fr Abwerſung rumäniſcher Augriſſfe am Mte. en und Mte. Sate, ſowie bei der Wegnahme ( dlicher Stellungen beiderſeits des Alt wurden genen ſchlie ich der geſtern gemeldeten 200 Geran⸗ og— 18 Offiziere, über 1000 Mann und 7 Ge⸗ ütze eingevracht. An der Pecdeal⸗Straße, am b Vbrrduk-Paß und bei Orſova ſchoben wir unſere Vortruppen vor. Valkankriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen: e eule und von der Donaufront Maze doniſche Front: Im weſtlichen Teile des Cernabogens wurden 8 ranzöſiſche Angriſſe durch deutſch⸗ che Truppon abgewieſen. Bei Polog ge⸗ aun ein feindlicher Vorſloß Boden. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Mehr als 140 Tage lang wird an der Somme mpft, aber Bapaume und Peronne ſind noch in Kam Beſitz. In der letzten Woche war in den die ſigbandlungen eine gewiſſe Abſchwächung eingetreten, 5 erklal zum Teil aus Verſchiebungen hinter den Fronten de een läßt. Die deutſchen Stellungen an der Butte Näm arlancourt ſind noch nicht ſturmreif; die heftigen ewi ſe an dieſem Zipfel haben den Engländern keinen ſi ger gebracht. Auch das Uebergreiſen des linken fran⸗ griſſs n Flügels zur Unterſtützung des engliſchen An⸗ ung ges der Linie Lesboeufs⸗Gueudecourt in der Rich⸗ önnede Transloy hat ſich noch nicht geltend machen t. Pie Dagegen iſt es den Franzoſen gelungen, den ſie ih ierre⸗Vaaſt⸗Wald enger zu faſſen, und zwar halten born nun, von der Spornſtellung öſtlich Bouchavesnes 1d, im Süden, von Rancourt vorrückend im 8 und von Sailliſel nach Nordoſten drängend, von kegeſen umklammert. Der Wald bildet ein großes un⸗ laing äßiges Fünfeck, das nach Oſten zwiſchen Mois⸗ Nordend Vanancourt an das Tortilletal und die von f„zude und Oſten heranziehenden Straßen angeſchloſſen Fabtliſ em durch ein nörd'ich vorgelagertes Gehölz zwiſchen flütztſe, und Les Mesnils in der rechten Flanke abge⸗ 1 vaten ird; und ſo ſind hier noch ſchwere Kümpfe zu er⸗ hier ei da die Franzoſen ſich darauf verſteift haben, lich ben Loch in die deutſchen Linien zu reißen.— Süd⸗ g Somme gehen die Kämpfe im Abſchnitt Ablain⸗ gekä weiter; unſere Linie iſt dabei etwas nach Angriff der Südoſten abgedrängt worden. i Aus dem Oſten gibt es wieder nichts Neues von Bedeutung. An der ruſſiſchen Front wird es immer ruhiger und in Rumänien rücken unſere Truppen immer mehr vor, auf Bukareſt zu, das gleichzeitig von drei Seiten gefaßt werden wird. Die Rumänen begreifen den Ernſt der Lage und die Regierung iſt daran, den Sitz von Bukareſt nach Norden zu verlegen. ö Oberſt Egli ſcheibt in den„Baſler Nachrichten“: Daß durch die Einnahme von Douaumont(vor Verdun) die geſamte Lage auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz keine Aenderung erfahren hat⸗ iſt durch das raſche Aufhören der franzöſiſchen Offenſive bei Verdun wohl zur Genüge bewieſen. Auch heute kaun ich dafür mit beſtem Willen keinen anderen Zweck finden als den einen Augenblicks⸗ erfolg zu erzielen. Das kann doch wohl im Ernſte nie⸗ mand glauben, daß die Frauzoſen noch Kräfte genug haben, um außer der Schlacht an der Somme auch eine große Offenſive bei Verdun durchzuführen, zumal ſie ja den Engländern an der Somme einen Teil ihrer Kampf⸗ front abnehmen mußten und zwar gerade in dem Ab⸗ ſchnitt, in dem der Angriff ſicher auf große Schwierig⸗ keiten ſtößt, bei Transloy. In einer militäriſchen Betrachtung weiſt der Pariſer „Temps“darauf hin, daß zurzeit ſich nichts von Intereſſe weder in Polen, noch in Wolhynien, noch in Galizien abſpielt. Es ſcheine, daß ſich die Armeen nur auf dem Platz behaupten wollten, um den Kampf ganz nach Ru⸗ mänien hinüber zuziehen. Entlang dem geſamten Donau⸗ ufer werde von den Truppen der Mittelmächte eine große Artillerietätigkeit entwickelt. Auch werde ein neuer Ueber⸗ gangsverſuch gemeldet. Man dürfe jedoch nicht annehmen, daß Mackenſen ernſtlich einen Uebergang verſuchen werde, bevor er ſich im Norden der Dobrudſcha nicht jeder Gefahr entledigt habe.. e Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. Was Paris, 12. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Nördlich der Somme ziemlich lebhafter Artillerie⸗ kampf in der Gegend von Lesboeufs und Sailly⸗Sailliſle. Südlich der Somme unternahmen die Deutſchen morgens 2.30 hr einen heftigen Angriff auf die franzö ft en Stellungen an den Zugängen von Deniecourt, wobei ſie lammenwerfer ver⸗ wendeten.»Der Angriff wurde unmittelbar durch unſer Feuer angehalten und die Stürmenden mußten ſich mit ernſthaften Ver⸗ luſten zurückziehen. Die Franzoſen halten ihr Gelände in voller Ausdehnung. J 5; Flugdienſt: Ein franzöſiſches Flugzeug flog über den Rhein zwiſchen Neu⸗Breiſach und Straßburg und warf ſechs Bomben auf den Bahnhof von Offenburg, der bedeutenden Schaden erlitt. Der engliſche Tagesbericht. WTB. Lo don, 12. Nov. Engliſcher Heeresbericht vom 11. November abends: Bei einem geſtern nacht unternommenen Angriff wurden 60 Gefangene, darunter 4 Offiziere, gemacht. Die Flugangriffe gegen feindliche Flugplätze, Hauptquartiere, Bahnhöfe und Züge wurden geſtern erſo'greich fortgeſetzt. Zwei Züge wurden ron Bomben getroffen, ein dritter in Brand ge⸗ ſchoſſen. Drei eſindliche Flugzeuge wurden vernichtet, ein viertes ſtürzte in unſeren Linien ab, und viele andere wurden beſchädigt heruntergebracht. Eines unſerer Flugzeuge wird vermißt. „ 936 1247 2 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 12. Nov. vom 12. November 1916: a ö Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz: Die Lage iſt unverändert. Unſere Seeflugzeuge haben in der Nacht vom 11. auf den 12. November Padua angegriffen und mit ſchweren Bomben Volltreffer bäude, Bahnhof und Infanteriekaſerne erzielt, in letzterer ſowie in der Stadt Brände erzeugt, die noch auf 10 Kilo⸗ meter ſichtbar waren. Trotz heftiger Beſchießung und un⸗ günſtiger Witterung kehrten die Flugzeuge unverſehrt zurück. Flottenkommando. Der italieniſche Tagesbericht. Wai. Nom, 12. Nov.(Heeresbericht vom 11. November.) Längs der ganzen Jo wurde die Artillerietätigkeit durch reichliche Schneefälle auf den Höhen und durch Platzregen am mittleren und unteren Jionzo zlemlich gehemmt. Auf dem Karſt begradigte zwiſchen dem Mo dite Faiti und Caſtagnavizza unſere Infanterie die Front und rüchte von Höhe 291 bis zur Höhe 309 ungefähr 800 Meter öſtlich der erſteren vor Auf dem be⸗ ſetzten Gelände wurden 2 Geſchütze von 15 Zentimeter mit viel Munition erbeuket. Der Feind hatte in einer großen Höhle zahlreiche Verwundete zurückgelaſſen, von denen nur 15 lebend 1 2 aufgefunden wurden. Cadorna. N Der Krieg zur See. London, 11. Nov. Der engl'ſche Dampiee Bogota und der norwegiſche Dampfer Tungaug ſind geſunken. Die italieniſchen Dampfer Vertunno(3239 Tonnen) und Fedelta(1905 Tonnen) ſind im Mittelmeer verſenkt worden. N Der engliſche Dampfer„Carl of Forfar“ und der däniſche Dampfer„Freja“(2168 Tonnen) ſind verſenkt worden 8 trieben i Amtlich wird i verlautbart im Militärkommandoge⸗ Russen abgewſessen. Neues vom Tage. Kaiſerſpende. Berlin, 12. Nov. Zum 50 jährigen Jubiläum des Vaterländiſchen Frauenvereins hat der Kaiſer dem Verein 100 000 Mark geſpendet. e Berlin, 12. Nov. Der Verband deutſcher Vereine in Barcelona hat den Betrag von 12 500 Mk. als Kriegs⸗ hilfe für deutſche Kriegsinvaliden, Kriegerwitwen und Waiſen geſpendet. g Die Polenfrage. Poſen, 11. Nov. In vertraulicher Beſprechung behandelte die konſervative Partei der Provinz Poſen die Erhebung Polens, die ein Entſchlaß von außerordent⸗ licher Tragweite ſei, bei deren Verwirklichung mindeſtens reale Garantien in erheblichem Umfange für die Wahrung der deutſchen Jer ſſeng ſch fen werden müſ⸗ ſen, wenn das Staatswohl nicht ſchweren Schaden leiden ſolle. Der Ausſchuß wurde beauftragt, die Bedenken an maßgebender Stelle zur Geltung zu bringen. Wien, 12. Nov. Der Kaiſer Franz Joſeph iſt ſeit einigen Tagen an Katarrh erkrankt. Budapeſt, 12. Nov.(i jüdiſch s Blatt wandte ſich an den Miniſterzräſidente! Tisza wegen der Gleich⸗ berechtigung der Jiden in Polen. Tsza antwortete, daß er über dieſe Frage ſich nicht äußern könne, das ſei eine Angelegenheit des polniſchen Staates. Bukareſt, 12. Nov. General Dragalina, der un⸗ längſt zum Befehlshaber einer rumäniſchen Armee er⸗ nannt wurde, iſt verwundet worden und ſeinen Verlet⸗ zungen erlegen. f 5 Die italieniſche Ernte. Nom, 11. Nov. Die heurige Getreideernte wird 48 Mill. Doppelzentner anſtatt der geſchätzten 52 Mil⸗ lionen ergeben. Große Ueberſchwemmungen in Norditalien. Rom, 12. Nov. In Toscana ſind große Ueber⸗ ſchwemmungen vorgekommen. Ju der Campagna iſt ungeheurer Schaden angerichtet worden. Militär iſt auf⸗ geboten. Einzelheiten fehlen noch. Auch aus der Po⸗ ebene wird das Anwachſen des Fluſſes gemeldet. Noch eine Miniſterrede. Lo don, 10. Nov.(Reuter.) Bei dem Bankett im Lon⸗ 0 Rathaus bie en! den Admiealität, Balfour. zolgende Rede: Die Engländer und ihre Bundesgenoſſen haben die unbeſtrittene Herrſchaft auf der See. Vom britiſchen Stand⸗ punkt aus betrachtet weiſt dieſe Stellung aber einige Unzuläſſig⸗ keiten auf. Wenn der Handel des Feindes von der See ver⸗ ſt, können keine Schiffe mehr zu Priſen gemacht werden, und wenn die feindliche Flotte in der Nähe ihrer verſtärtzten Operationsbaſen bleibt, können keine Siege angliſche werden. Einige Kritiker denken deshalb, daß die en Flotte zu einer paſſiven Rolle verurteilt ſei. Das iſt unrichtig. Sie hat eine viel 51 Aufgabe als die bloße Vertei⸗ digung der Küſte. Sie hat für die Sicherheit der Verbindungs⸗ linien der Heere über See zu verſorgen, die an allen Punkten Europas kämpfen. Sie muß die Blockade aufrechterhalten, die die Hilfsquellen des Feindes verſtopft. Ich kann verſprechen, daß die Pflichten, die auf der Flotte ruhen, ſowohl was den Angriff, als was die Verteidigung betrifft, in Zukunft ebenſo erfolgreich erfüllt werden, wie in der Vergangenheit. Aber ich will nicht verſprechen, daß die Sorgfalt in der Wachſamkeit und Zuſammenziehung der Kampfmittel vorübergehend 1 vergebliche Angriffe u⸗möglich macht, wie den jüngſten Angriff im Kanal, der übrigens keinerlei militäriſch oder maritim ins Gewicht fallende Ergebniſſe hätte. Ich glaube nicht, daß der Angriff wiederholt werden wird, da er die große Gefahr, die der Feind in einem ſoſchen Fall laufen würde, nicht rohen würde. Derartige Ueberfälle haben mit dem großen Froblem der Beherrſchung der See nichts zu tun. Deutſchland hat jetzt die Hoffnung aufgegeben, unſere eeherrſchaft durch eine Aktion der Flotte anzuſechten. Es iſt zu erbärmlicheren, verbrecheri⸗ ſchen Metlodenü bergegangen. Balfour verlas ſodann folgenden Auszug aus der deut⸗ ſchen Priſenordwung, die am Tage ror der Kriegs⸗ erklärung neu ausgefertigt worden ſei: zeim Anhalten und Durchſuchen eines Schiſſes unter neutraler Flagge muß der Kommandant ſoviel wie möglich zu vermeiden trachten, daß es den Kurs verändern muß. Er muß trachten, es ſo wenig wie möglich zu beläſtigen.— Vo einigen Tagen wurde der 1 orwegiſche Dampfer„Rawn! während eines heftigen Sturmes angegriffen und dverſenkt. Die Beſatzung erhielt 5 Minuten Zeit, um in die Boote zu gehen. Bon einem dieſer Boote hat man ſeither nichts gehörk. Ein anderes hat die Küſte erreicht, aber vo 10 Inſaſſen waren zwei infolge der Anſtrengungen geſtorben, zwei gingen au! den Jelſen zugrunde. Eine glück⸗ liche Illuſtrat on der Vorſchriſt, ſovtel wie möglich zu vermeiden. daß Schiffe aus dem Kurs gebracht werden, indem man ſie ver⸗ ſeukt: eine glückliche Illuſteat on der Bemühungen, ſo wenig wie möglich läſtig zu fallen. 8 (Die Wortbalgexei geht alſo weiter. Hindenburg hilf!) Newyork, 12. Nov. Die Leiter des republikaniſchen Wahlkomitees wollen die Wahl Wilſons nicht anerkennen, da die Stimmen nicht richtig gezählt worden ſeien. Die Sozialiſten gewannen 300000 Stimmen. Jie Juden be⸗ haupten, zu 80 Prozent für Wilſon geſtimmt zu haben. Nach einer Meldung der United Preß hat Wilſon 8568 750 und Hughes 8 162 754 Stimmen erhalten. Das Abſtimmungsergebnis von New Hampfhere und Minne⸗ ſota iſt noch zweifelhaft. Rußland hat eine 5% prozentige Anleihe von 336 Miel. Mark anf 5 Jar be heſ gen Benken aufgenom⸗ men. Tie Ausgabe wird wah ſcheinlich zu 93 erfolgen. Das belgiſche Problem. Der Reichskanzler und der Hauptausſchuß des Reichstags haben die Erörterung der Kriegs⸗ und Frie⸗ densziele aufgenommen. Die Berliner Blätter ſind voll davon, wobei es weitgehende Meinungsverſchiedenheiten über die belgiſche Frage gibt, ein Beweis dafür, wie ſehr gerade dieſes Problem noch der Klärung be⸗ darf. Der Kanzler hat im Ausſchuß geſagt, niemals habe er es als unſere Abſicht bezeichnet, Belgien zu „annektieren“. An dieſen Ausſpruch, dem allerdings die poſitive Ergänzung fehlt, knüpfen Deutungsverſuche an, die auf keine Weiſe mehr miteinander zu vereinen ſind. Am weiteſten geht der„Vorwärts“, der in die⸗ ſem Falle zweifellos Scheidemanns Anſicht wiedergiebt, mit der Behauptung, der Kanzler habe ſich damit zum status quo bekannt:„Nichts von Belgien! Nichts von Frankreich!“. Inzwiſchen hat ſich auch Miſter Asquith auf dem Guildhall⸗Bankett zur Sache geäußert und behauptet, die Deutſchen wollten nur Stimmung für einen Sonder⸗ frieden machen, indem ſie ſich bereit erklärten, Belgien wiederherzuſtellen und es zu entſchädigen; das genüge aber nicht, auch Serbien müſſe wiederhergeſtellt wer⸗ den. Der„Vorwärts“ wird alſo ſeiner Erläuterung der Kanzlerrede ein„Nichts von Serbien!“ wohl noch nachträglich anhängen müſſen, und ein„Nichts von Mon⸗ tenegro!“ wahrſcheinlich auch. Wir andern entnehmen aus der Rede von Asquith nur, zu was für gefähr⸗ lich falſchen Anſichten das unklare Dranvorbei⸗ reden das feindliche Ausland verführt. Man nimmt unſere Schüchternheit im Ausſprechen der Kriegsziele für Schwäche und ſteigert entſprechend die Gegenforderan⸗ gen! Demgegenüber kann niht en ſhieden genug wieder⸗ holt werden, daß die Mehrheit des Haup taus⸗ 1 einig darin war, daß wir Belgien er⸗ obert haben, und es politiſch und wirtſchaft⸗ lich in der Hand halten, damit es nicht wieder ein Ausfallstor gegen uns in engliſch⸗franzöſiſcher Hand werde. Wir haben, nach Bismarckſchen Grundſätzen, weder eines Richteramtes zu walten, noch um gute Meinung zu bitten, ſondern einzig und allein für die Sicher⸗ heit des Reiches zu ſorgen. Für die Frage aber, was für die Sicherheit des Reiches notwendig iſt, kön⸗ nen die Erfahrungen dieſes Kreges niicht gleichgültig ſein. England, das auszog, die Welt vom deutſchen „Militarismus“ zu befreien, rühmt ſich— leider mit Recht!— Millionen von Soldaten aufs Feſtland gewor⸗ fen zu haben, ohne daß wir es daran hätten hindern können. Es rühmt ſich, im Laufe des Krieges ein Heer von 6 Millionen auf die Beine gebracht zu haben. Als neutraler Pufferſtaat zwiſchen uns und der Groß⸗ macht Frankreich hatte Belgien einſt einen verſtändigen Sinn. Wer aber glaubt daran, daß es nach dieſem Kriege nach eine unabhängige Großmacht Frankreich geben wird? Da, wo Belgien aufhört, fängt nach dieſem Kriege ſo⸗ gleich das britiſche Reich an; das iſt der neue Zu- ſtand, womit wir zu rechnen und worauf wir uns ein⸗ zurichlen haben. Wir bauen an unſerer Oſtgrenze ein ſelbſtändiges Königreich Polen auf, um die ruſſiſche Grenze weiter von uns abzuſchieben, und wir denken nicht daran, den neuen Staat hilflos ſich ſſelbſt zu überlaſſen, damit Rußland ihn im Frieden bequem wieder aufſaugen könne. Es iſt gar nicht einzuſehen, weshalb wir's im Weſten anders machen ſollten. Wir danken dafür, daß weſtlich von Aachen ſchon die Grenze des britiſchen Macht⸗ bereichs verlaufen ſoll. Das war vielleicht zu ertragen, ſolange England nur eine Seemacht macht. Seitdem Eng⸗ land auch eine Militärmacht geworden iſt, erfordert es die Sicherheit des Reiches, insbeſondere die Sicherheit des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Juduſtriegebietes, daß dieſe Grenze bedeutend weiter hinausgeſchoben werde. Wie das zu machen, kann nicht in öffentlicher Ausſprache aus⸗ emacht werden. Generalſtab und Admiralſtab werden ſchon nicht im Zweifel ſein, was zu tun und zu fordern ſei. Anders ſteht es um die volit ſche und wirtſchaftlick Die Herrin von Dernot. 5 Von Edmund Hoefer. 9 Fortſetzung.) Nachdruck verboten. Dann kamen höhere Gipfel und immer höhere— das Waldgebirge war alſo wirklich endlich vor ihnen, nach dem ſie nun ſchon lange vergeblich ausgeſchaut. Und die Luft war ſo ſeltſam klar, daß ſelbſt das Fenſter nahe ge⸗ rückt erſchien, daß ſie an den Felſenſtirnen drüben, die vom Sonnenlicht zum Teil noch ſcharf beleuchtet wurden, die Sprünge und Abſtürze ſchroff hervortreten ſahen und trotz des Schattens, der dort herrſchte, die fernſten Matten er⸗ kannten, die in ſchmalen Streifen ſich zwiſchen dunklen Tannenſäumen bergaufwärts drängten. Allein von Menſchen ſahen ſie nichts, und von ihren Wohnungen ließ ſich weder nah noch fern etwas ent⸗ decken: es zeigte ſich nirgends etwas, das einer Straße, einem wirklichen, häufiger benutzten Wege ähnlich geſehen hätte, denn den Waldpfad, auf den ſie zuletzt geraten waren, konnten ſie kaum dafür gelten laſſen, und wo ſie von ihm zur Höhe hinaufgeſtiegen, war er ja auch an⸗ ſcheinend völlig zu Ende geweſen. Rechts aus dem Tal kam zwar eine Art von Fußſteig herauf und lief über ihre Höhe links wieder hinab: allein auch er ſchien nur wenig betreten zu werden und es mochte ihn vielleicht nur ein Forſtmann benutzen, der das Revier beging, oder wer Beeren ſammelte oder Kräuter. Die fragen nicht nach der Nachbarſchaft der Menſchen, noch nach Entfernung und Bequemlichkeit ihres Pfades. Und wie man auch horchte, nirgends ließ ſich ein Laut vernehmen, war es doch ſelbſt im Walde totenſtill. Der Platz war in Wahrheit wunderſam günſtig ge⸗ legen und wie geſchaffen zu einem Ruhepunkt für Jemano, der, müde vom Wandern, Zeit findet, ein wenig zu ſäumen, und neben den Gliedern auch Augen und Herz ſich ruhen und erfriſchen laſſen will. Müde aber waren ſie, die hier ruhten, das merkte man wohl, wenn man ſie ſo läſſig hingeſtreckt ſah an der mooſigen Wurzel der uralten Eiche, nicht den„Intersſſen Sicherung. Wirtfaftlich wers mit Bel ien deſer Rie⸗ ſenfabrik für den A lecwel s) darf, an ebeen überein⸗ zukommen ſein, wofern des Reih die Ze e i ſſenten“ allen überläßt. Man ſoll ſie billig hören, ordnen aber ſoll die wirtſchaftlichen Beziehungen das Reich. Schwieriger wird es ſein, das geſchichtsloſe Land, das Land des Franktireurlums nicht nur in militäriſchem Sinne, polit ſch inſtand zu ſetzen und in der Hand zu behalten. Sie leben uns beide nicht, Wallonen nicht und Vlamen auch nicht. Zur Liebe wollen wir keinen von leiden Volksſtämmen zwingen. Was wir aber verhüten müſſen, iſt, daß die Vlamen von den Wallonen gewaltſam franzöſiert, das iſt nach dem Stand der Dinge von heute, angliſſert werden. Die Vergewaltigung vlämiſchen Volkstums wird ein für alle⸗ mal ein Ende haben müſſen, nicht um der Vlamen willen, ſondern um unſertwillen. Keine falſche Rückſicht auf Erwägungen, die mit der Sicherheit der Reichsgrenzen nichts zu tun haben, ſollte uns abhalten, auszusprechen, was wir zur Sicherung des Reiches für unerläßlich halten. Dermiſchles. Ausländer auf deutſchen Hochſchulen. Ueber dieſe Frage führte der bayeriſche Kultusminiſter Dr. von Knilling in einer Unterredung mit einem Münchener Berichterſtatter u. a. aus:„Wir werden uns mit aller Energie auf den Standpunkt ſtellen müſſen, daß wir niemanden nachlaufen, ſondern daß uns die anderen brauchen. Wir werden nach dem Kriege die Ausländer nicht dauernd von den deutſchen Hochſchulen fernhalten können und auch nicht fernhalten dürfen, aber das eine werden wir tun müſſen, nämlich die Zahl der Ausländer auf deutſchen Univerſitäten zu beſchränken. Ganz aus⸗ ſchließen ſollte man für alle Zeit die Japauer von deut⸗ ſchen Univerſitäten, die bei uns das Gaſtrecht ſchnöde mißbrauchen und bei ihren Doktorarbeiten Mogeleien ge⸗ trieben haben. Dieſe Gelbjacken können uns geſtohlen bleiben. Bayern darf ſich rühmen, ſchon vor dem Kriege gegen das allzuſtarke Anwachſen des Ausländertums auf ſeinen Landesuniverſitäten Gegenmaßnahmen getroffen zu haben. Die beſte Vorbeugungsmaßnahme wird ſein, daß die deutſchen Hochſchulen für die Ausländer in bezug auf Vorbildung die Anforderungen ſtreng geſtalten. Auch da hat es Bayern vor dem Kriege ſchon nicht fehlen laſſen. Größte Vorſicht wird bei der Aufnahme der Ausländer bei den techniſchen und naturwiſſenſchaftlichen Fächern obzuwalten haben. Denn es kann nicht in unſerem In⸗ tereſſe liegen, uns den feindlichen Weltbewerb ſelbſt groß zu ziehen. Dann wird es auch nicht mehr vorkommen können, daß, wie von glaubhafter Seite erzählt wurde, bei dem letzten e auf Karls⸗ ruhe ein früherer Studierender der dor⸗ tigen Techniſchen Hochſchule eine leitende Rolle geſpielt hat. Gerade auf dieſem Gebiete der Technik und Naturwiſſenſchaften hat die deutſche Kultur in dieſem Weltkriege alle anderen übertroffen.“ Keitenhandel. Die Berliner Kriminalpolizei verhaftete zehn Danziger Kaufleute wegen verbotenen Handels mit Grütze und Graupen, die mit 26 Mk. pro Zentner eingekauft waren, und im Kettenhandel bis 120 Mk. getrieben wurden. Natlonalſtiftung. Der Bochümer Verein für Bergbau und Gußſtahlfabrikation hat für die Hinterbliebenen der Gefallenen 1 illion Mark geſtiftet. Eiſenbahnunglück. Bei Wilhelmshagen(Mark) fuhr ein Schnellzug an einem Bogen in eine Gruppe von Streckenarbei⸗ terinnen, die einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Militärzug auf das andere Gleis ausgewichen waren, hinein. 19 Frauen und Mädchen wurden getötet, 1 ſchwer verletzt. 4 wurden zur Seite geſchleudert und ſo gerettet. Eines der Mädchen hatte Geburtstag gefeiert, daher waren alle in heiteren Laune. Den vorbeifahrenden Soldaten winkten alle eifrig zu, ſo daß ſie nicht mehr auf den Schnellzug achteten, der Fach Zeichen angemeldet war. e Vaden. (Heidelberg, 12. Nov. Hier wurde ein unbe⸗ kannter Herr verhaftet, der in einem hieſigen Friſeur⸗ geſchäft einen ſchwarzen Bart kaufen wollte. Er konnte ſich nicht ausweiſen und hatte bei ſeiner Feſtnahme durch einige Kriminalbeamte zwei Ueberzieher übereinander an. (Heidelberg, 12. Nov. Geſtern nachmittag fand ein Spa iergänger in der Nähe des Gaisbergturmes, am Baume hängend, eine männliche Leiche vor. Die Per⸗ ſonalien des Toten konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. oder auf dem feinen Graſe, das einen Teil des Hügels überzog. Und daß ſie auch Augen hatten für das, was ſich vor ihnen auftat, und daß ihre Herzen ſich des Zau⸗ bers bewußt waren, der ſie umgab, das durfte man gleich⸗ falls glauben. Da ſie die Höhe erreicht hatten, war eine Stimme laut geworden, jung und friſch und mit innigem Klang:„O, wie ſchön! Wie zauberhaft ſchön! Lohnt das nicht die Mühe?“— Und eine andere, nicht minder reine, hatte hinzugefügt:„Ja— zauberhaft, das iſt's! Laß uns hier ein wenig ſäumen.“ f Und daß ſie das wirklich taten, ſchon das ſprach für ihre Müdigkeit nicht nur, ſondern auch für den Zauber des aufgerollten Bildes; mancher andere dürfte nach kur⸗ zer Umſchau nur umſo raſcher weiter geeilt ſein. Denn jetzt, da ſie weit hinausblicken konnten, erkannten ſie, daß der Schatten, welcher über die Gegend gekommen, wirk⸗ lich den Grund hatte, den die Schwüle des Tages ſie be⸗ reits hatte fürchten laſſen: rechts, hinter den Waldbergen hervor, ſtieg das Gewitter höher und höher mit gewal⸗ tigen, düſteren Maſſen, die Sonne hatte es ſchon bedeckt und die Wolkenſpitzen drängten ſich ſchreckhaft ſchnell über den Zenit in den Oſthimmel, hinüber. Und immer ſchwär⸗ zer noch quoll es von drunten nach, und jetzt zuckte dort der erſte Blitz. Den Donner freilich konnte man noch nicht vernehmen. „Na ja, da iſt's! Dies fehlte uns gerade noch!“ ſagte der junge Mann, der bei der Geſellſchaft war, und erhob ſich von der Eichenwurzel, wo er bisher geruht. „Ich habe von Anfang an dieſe Thron⸗ und Krönungs⸗ fahrt für eine exquiſite Torheit gehalten und mich laut und leiſe wegen meiner Schwäche gegen Euch angeklagt. Nun aber— en avant, Mesdames! Oder wollt Ihr Euch und mich hier auf dieſem angenehmen Platz von dem Wolkenbruch ertränken laſſen?“ „Wie unlogiſch, Joſeph!“ klang die luſtige Antwort. „Das würde doch drunten im Tal noch db ſtatt⸗ finden!— Aber Dein Schelten iſt ganz überflüſſig, denn a Mi tellung ſchweiz Her ab 15000 i 120 Wer ſcher 2 reich evakuiert. Lokales. — Keine Reichsajgaben auf Druckſach Reichsabgabe auf Brieſe und Poſtkarten hat ſich 9 0 Publikum ſchnell eingelebt. 1 ſehr wenige Nachtaxierungen notwendig. Gewiſſe tümer ſcheinen aber noch immer ziemlich verbreite ſein. Sie bringen den Einnahmen des Reiches den keinen Schaden. Die erhöhte Gebühr wird von. Abſendern vielfach entrichtet, wo ſie gar nicht vor, ſchrieben iſt. So erhält man häufig Druckſachen, ie nur 3 oder höchſtens 5 Pfennig koſten, mit einer! marke von 7½ Pfennig, während die Gebühren Druckſachen dieſelben geblieben ſind wie früher. () Biereinſchränkung.. Gerſte an die Brauereien im laufenden Konting in jahr iſt ſo ſtark eingeſchränkt, daß die Brauereien,! beſondere auch angeſichts der Beſchlagnahme eines ſind, vom 15. November 1916 ab die Lieferung von Biß ihre Kunden erheblich einzeſchränken. — Bier nur für Stammkunden. In eine neut zu der dom Kriegsernährungsamt geplanten ſetzung der Gerſtenzuteilnng von 49 auf 25 Prozen den Friedensverbrauchs Stellung genommen. Da vor ig 25 Prozent noch etwa 10 Prozent für die Beliefe 1 von Heer und Flotte in Abzug kommen, ſo werden, die bürgerliche Bevölkerung noch 15 Prozent übrig en⸗ ben. Die Verſammlung ſprach ſich daher für„Kontili. tierung der Kundſchaft“ aus, die in nächſter Zei treten ſoll, d. h. das Bier ſoll in den Wirtschaft och noch an Stammgäſte abgegeben werden, d. h. an den Perſonen, die ſich in eine Liſte eintragen wie b Abnahme von Butter, Fleiſch, Eiern, Kartoffeln fre nach Uhland ſingen und ſagen können: Und man deutſche Bürgersmann hat da den Trunk ſich — Bevölkerungsfragen. Der Darmſtadle. ten Vortrag von dem bekannten Oygieniker Gehel ien Prof. Dr. v. Gruber⸗München und Oberbürgerne ſtehenden Jahreswechſel die Glückwanſ!'kerten van — Speiſereſte. Den Hausfrauen dringend genug geraten werden, Speiſereſte und 1 der Küche nicht verderben zu laſſen, ſondern darah achten, daß ſie als Tierfutter Verwendung finde Fleiſch und Fett und viele Liter Milch laſſen ſich gew gel dings darf es nicht vorkommen, daß in den daul Glasſcherben, roſtige Nägel und ahnliche ſchwerver Dinge ſich vorfinden, wie es leider häufig vor 1 Für einwandfreies Futter muß ſchon die A der Hausfrau ſelbſt ſorgen. Es kommt ihr un zugute. 5 — Auch die Roſen werden teurer. ſchen Roſenhändler beſchloſſen einen Preisau 30 Prozent auf Roſen frei Land.— Ein Glück, die Roſen nicht eſſen kann. — Ans zeichnung. Schweſter Margret tätig im Oſter⸗ Feldlazarett in Pforzheim erhielt wundeten das Goldene Kriegsverdienſtkreuz nebſt von Ihrer Kgl. Hoheit der Großherzogin von d Verantwortlich für die Nebaftſon g. IAmmermann S gehts uns eine Viertelſtunde ſchlecht, ſo iſt kein auberen Menſch ſchuld daran als Du.“ f „Ich? Wie logiſch, Kouſine!“ rief er lachend auer „Freilich iſts logiſch,“ verſetzte die Dame mige „Hätteſt Du uns die hübſchen Männerkleider anle laſſen, geſtrenger—“ are „Damit die Torheit zur Tollheit geworden iht, und die Leute uns erſt recht für Vagabunden gehalten anz ten! Sie haben uns, mein' ich, ohnehin ſchon mit g kurioſen Augen angeſehen!“ u „Wie logiſch, Joſeph! Ss veraltet iſt das 55 wandern doch noch nicht, daß drei junge Burſchen ge⸗ „Burſche? Der Teufel hätte Euch für Burſche ide, halten! Wäret Ihr weniaſtens wie Tante Kunigm da hättet Ihr doch einen Bart.“ „Wie unartig, Kouſin! Schäme Dich!“ de Das Geſpräch war lebhaft und raſch geführt wol die trotzdem hatten aber die paar Minuten hingereichl, zu Wolken immer drohender heraufrücken und eutwicke nir laſſen, und da eben einem neuen, grelleren Blitz ein f die lich hörbarer Donner folgte, ließ der junge Man ifrig letzte Bemerkung der Dame unbeantwortet und ſagte ent und in beſorgtem Tone:„Vorwärts, Kinder, vorm 10 — raſch! Es wird immer mehr ernſt, ſcheints! kein Obdach in der Nähe!“ 6 1. che Die dritte Perſon, welche ſich auf der Höh fand, hatte auf das Geſpräch der anderen beiden auleen nend wenig geachtet. Auf dem Raſen gelagert aß mit Kopf auf den Arm geſtützt, hatte ſie ſchweigend un auch ſtillem Blick in die Ferne hinausgeſehen, die ſig nete jetzt noch in faſt unheimlicher Klarheit vor ihr e Bei des Begleiters Mahnung erhob ſie, ohne zu bewegen, den Arm und ein feiner Finger 15 die Gegend.„Was iſt das?“ fragte ſie dabei,,“ Felſen oder ein Gebäude?“ 8 88 5. (Fortſetzung folgt.) 8 Es waren verhältnis Teil“ ihrer Biererzeugung für das Feldheer, gezwungen 1% 1 Vel, 7 ſammlung von Vertretern norddeutſcher und ſächſie, thüringiſcher Brauereivereine in Magdeburg wur 75 b. , — Vom Weltkrieg wird man dann auch einmal cer abgeten geſetz für Kriegerheimſtätten verlangt. 12. — Keine Neujahrskarten ins Feld! Aebot den beiden erſten Kriegsjahren ſind auch beim wund immer ſich die Gelegenheit dazu bietet. Mancher Gen, . l l/ 2 internierte von Deutſchland über ole Schweiz nach Fran 1 5 97 5 3 Die Anlieferung enk l 4 greß für Bevölkerungsfragen nahm nach einem inte 10 3 Wagner Ulm eine Entſchließung au, die ein i nach dem Felde von der Beferder eng ausg f Aoſſe f kann Abfile ö wenn die Abfälle möglichſt friſch in den Haushallgller* geſammelt und einem Tierhalter überlaſſen werde ggf 3 5 ſoll. Zum Durchſuchen des Abfallfutters hat der e, halter keine Zeit und man kann es ihm nicht 18 fei* cla f aß s* 4 9 10 1 aufopfernder und liebevoller Pflege der Kranken Scheel N * — a „ F A e . ait ernhanceg ue ieee a8 uf dg o bac! ae neee en eue eee eg ee wie dun ite ftp ee 8 Rellng ur aid usumouebdenp) oaerencgeſun(n „ goguedzol id uauglgoc ape n cee eee bun ae eee en une en eee. usbur gos a „SVezaz gun uuf an dunnplegz 5 I N N Dunzfvangeqapfncz D eee eee eee deren ee engel; „gz gun Bunbungggaun ane dig udavatprug gun ie ee we bunte ie e eee eee eue educpleg ueogeinfogz need ur un gpu gabog vungie stieg ee . eg es 976 lung orf utog Sunuggogogessvagegung 10 91 S gun g zelng 8§ u uerhacplaog ig ogelasog⸗ e An te eee eee een alli ⸗Angegz sed Bun nach ou fleguwlavccg usbiqugat au asd vunzjoguſc rut pocgel gebelag sog que ane renpgsbundnlcplecz ag gun zapsbun dip ec dunvischpngegz zezun Bundzufecplegz 910 Aub ua ieee ede ieh bung eee eee eee eee engt e. medun sparer usndegehbeduv uu! eee eee enen nag unge 10 u . uashunzlpiauie Siahnigagg aeceiibeghur usugt gun agelaſog elpng gates wang Bungiensnogaz uag Bung 91018 8 6 8 ena ne eee egugleg Dae neuen ecuebgehneg ne ute 10 ad Bundvispulpngegz gesun gun ugeqgol ne ug ede er nenden wee eee wee eee ⸗Sönkegz gg vunztegach aog ann az zen vunqien aun tue gun enecnce icumnasc and uncteeen eee den eten enee ant guspsön dog; zan ushaplaag gauge 8 5 egen ueber Sunengusun dunzteggogsbunz ane ͤ nenebungregegsprerg leg uc uduugz o pnaqaog use een uhu vunbzut eee eee en endende d n! 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M 4 1 2 — 2 8 e 5 0 S 2 S 2 2 SSS 88 8= 1 2 8 2 2 8 2 8 E . 2 O 2 2 2 3 8388 2228 ene 22 2 8 2 2 232 S 222 88 5 5 3 83 2 52 28328 2 2 S828 = 2 A 88 1 S8 2 S 2 r 82 8 2 2822 88358 2 — 3 5. 2 E 2 5 5 7 2 A Pfund Cababeatbeiter und Cabakarbeitet 8 die No. 1 bis 382 2 bei der Dandlung Seorg Ludwig Seitz, Luiſen⸗ die No. 388 bis 772 bei der Handlung Peter Setz, Schloßſtraße 62, am Dienstag, den 14. November 1916 U ſtraße 1 am Mittwoch, den 15. November 1916 a die No. 773 bis 1172 4. bei der Handlung Suſanna Seitz Woͤrthſtr. 26 die No. 1173 bis 1585. am Donnerstag, den 16. November 1916 S — 2 n FE N 8— 8 22— S 2 2 2 1 l S8 S WZ 3 S 8— e 2 8 A8 2233 2 5 28 2 8 2 — 3 — 2 SSS 1 S 2 X38 8 2 2 2— 2 D 8 2 8 8„ — 2 8— 2 2 8——— 8 2 2 88 8 8 2 8 E E( — 22 S 2 2 2—— S 2 2 S . 2 8 2 88 2 28 85 2 2 22 8* 2 3 538 S 28S 22 28 8 6 ns SS 888 „ W 33„„„ 2 8 8 8 288 8 5 28 888 8 32S 28 S 2 38 S8 283 2 2 2 2 2 2 5 SS 4. 2 S S S S 5* U& 2 2 8 5 — 2 2 2 2 5 5 n S dilgters und Gemeinen. Bei erſtenaliner ser Wiedevelnſteunn ven teren eder Neurvnen d. ba dest del wren r 9 ve eee 4 werben, 6 a fen beraten. ziere, Beamte der Militär- und Narineper⸗ waltung. Beamtenſtellvertreter, Muſikmeiſter, Unt Unterveterinäre, Dackoffitziere, Zeu ks und Feſtungs. bo. giersttellvertreter, Ober⸗ fete cwerker, Feuerwerker, Unterzahlmeiſter, Untevinſpektorem ned ſonſtige Gehalt empfan⸗ gende Unteroffigztere, die ſich ihr Unterzeug ſelbſt zu beſocgen haben, haben ſich gleichfalls, wie unter a) angegeben, die Notwendigkeit der Anſchaffung ven ihrem nächſten Diszipli⸗ narvorgeſetzten beſcheinigen zu laſſen. e Die unter a) und b) erwähnte Beſcheinigung des Disziplinarvorgeſetzten kann unter Ver⸗ wendung des Bezugs ſcheinvordrucks B durch Ausfüllung und Stempelung des linken unteren Teils des Bezugsſcheins erfolgen. Die Ausfertigung der Bezugsſcheine erfolgt nur durch eine auf Grund von§ 12 der Bundes ratsverordnung vom 10. Juni 1916 beſtellte bürgerliche Bezugsſcheins⸗Ausferti⸗ gungsſtelle, wenn die unter a) und b) er⸗ wähnte Beſcheinigung des Disziplinarvor⸗ geſetzten vorgelegt wird. Sie kann aber in Abweichung von 8 12 der Bundesratsverord⸗ nung vom 10. Juni 1916 nicht nur durch die Ausfertigungsſtelle des Wohnorts der Mili⸗ täxperſon, ſondern durch jede Ausfertigungs⸗ ſtelle im Deutſchen Reiche erfolgen; in dieſem Falle hat die ausferkigende Stelle der Aus⸗ fertigungsſtelle des Wohnorts Mitteilung von der Ausfertigung des Bezugsſcheins zu machen. Poſtkartenvordrucke Nr. 125 hierzu können Behörden von der Reichsbekleidungs⸗ telle Verwaltungsabteilung unentgeltlich beziehen. Die Eintragung in die Perſonal⸗ liſte erfolgt nur von der zuſtändigen Ausfer⸗ tkigungsbehörde des Wohnorts, die Eintra⸗ gungen in die Warenliſte nur von der Be⸗ hörde, die den Bezugsſchein ausgefertigt hat. In Fällen, in denen eine Veſcheinigung des Disziplinarvorgeſetzten nicht rechtzeitig bei⸗ gebracht werden kann, z. B. während eines Urlaubs nach dem Wohnort, gilt der für die Zivilbevölkerung vorgeſchriebene Weg, 9h. Prüfung und Ausfertigung erfolgt nur durch die Behörde des Wohnorts nach Prüfung der Notwendigkeit der Anſchaffung. e) Militärperſonen im Sinne dieſer Bekannt⸗ machung ſind auch diejenigen Angehörigen verbündeter Heere, die ſich aus dienſtlicher Veranlaſſung im Inlande aufhalten. 2. Für mehrere Militärperſonen oder ganze Truppenteile dürfen Bezugsſcheine nicht ausge⸗ ſtellt werden. Dies gilt auch für Liebesgaben. 3. Für Bekleidung, die von den Angehörigen an Gefangene in feindliche Länder geſchickt wer⸗ den fell, ift durch Befragen bezw. durch EGinfor⸗ derung einer glaubhaften Verſicherung des Antvagſtellers, von Briefen des Gefangenen uſw. die erforderliche Unterlage für die Ausſtellung eres ugsſcheines zu beschaffen. f 4. Für in Deutſchland unkergebvachte Kriegs. ingene feindlicher Länder, die dem Unteroffi⸗ „ bezfehentlich Zemeinenſtand angehören, ſind zugsſcheine nich auszuſtellen. Für kriegs⸗ n Offigiere und Beamte im Offiziersrang men zwar Bezugsſcheine durch die nach 88 12 ud 18 der Bundes ratsberordnung vom 10. Juni 1916 für den Bezirk des Gefangenenlagers be⸗ a zuſtändige Bezugsſcheins⸗Ausfertigungs⸗ ausgefertigt werden, jedoch nur dann, wenn ie unbedingte Notwendigkeit der Beſchaffung urch den Kommandanten des Gefangenenlagers beſe 158 iſt. 2 15 ilitäruniformen, Uniformbeſatz, Militär⸗ rü ande und Wickelgamaſchen nach 8 2 Nummer 19 der Bekannt- machung des Reichs ßanzlers über Bezugs ſcheine — 31. Oktober 1918 nicht der Bezugsſcheins. licht. 1 innerhalb des deutſchen Reichs, wie die von den Truppen ſelbſt ſind den Beſtimmungen der 0 1916 unter⸗ worf dürfen bezugsſcheinpflichtige Waren wur acnen Vegunsſchin veräußern. 1 . Füllen. Nicht uur die guſtändige Ausfertigumasbehörde des Wohnorts det ſtellers, ſondern jede Ausfertigungsbehörde im Deutſchen Reiche iſt zur Ausfertigung eines Bezugsſcheines ermächtigt in folgenden Fällen plötzlichen dringenden Bedarfs, falls die rechtzeitige Beſchaffung eines Bezugs⸗ ſcheines bei der Behörde des Wohnortes nicht mehr möglich iſt: a) bei plötzlicher Erkrankung oder bei plötzlichem Witterungswechſel im Falle beſtehender Krankheit, wenn durch ein ärztliches Zeugnis nachgewieſen wird, daß die Geſundung bei Nichterhalt des gewünſchten Gegenſtandes gefährdet iſt; b) bei Verluſt oder Beſchädigung eines Beklei⸗ dungsſtückes, die den weiteren Gebrauch aus⸗ ſchließt, wenn ein ſofortiger Erſatz unbedingt erforderlich, aber nicht vorhanden iſt; c) bei Todesfällen bezüglich der Trauer⸗ und Totenkleidung und Sargausſtattung. Die Vorausſetzungen unter b und o ſind glaub⸗ haft darzutun. In allen dieſen Fällen darf nur das unbedingt Notwendigſte zugebilligt werden. Die ausfertigende Behörde hat an die zuſtän⸗ dige Ausfertigungsbehörde des Wohnortes Mit⸗ teilung von der Ausfertigung des Bezugs ſcheines zu machen. Poſtkartenvordrucke Nr. 125 hierzu können die Kommunalverbände von der Reichs⸗ bekleidungsſtelle Verwaltungsabteilung unent⸗ geltlich beziehen. Die Eintragung in die Perſonal⸗ liſte erfolgt nur von der zuſtändigen Ausferti⸗ gungsbehörde des Wohnortes, die Eintragung in die Warenliſte nur von der Behörde des Aufent⸗ haltsorts, die den Bezugsſchein ausgefertigt hat. 8.12. Ausfertigung des Bezugsſcheines für deutſche Schiffer und Flößer. Den deutſchen See⸗ und Binnenſchiffern und Flößern können die zuſtändigen Ausfertigungs⸗ behörden des Wohnortes auf Antrag eine Per⸗ ſonalkarte ausſtellen, die mit Datum der Aus. ſtellung und Stempel zu verſehen iſt. Gegen Vorlegung dieſer Perſonalkarte iſt jede Ausferti⸗ gungsbehörde im Deutſchen Reich ermächtigt, Bezugsſcheine für den Inhaber und deſſen mit⸗ fahrende Angehörigen auszuſtellen. Dieſe Aus⸗ ſtellung iſt auf der Perſonalkarte zu vermerken. Die ausfertigende Behörde hat an die zuſtän⸗ dige Ausfertigungsbehörde des Wohnortes Mit⸗ teilung von der Ausfertigung des Bezugsſcheines zwecks Eintragung in der dort zu führenden Perſonalliſte zu machen. Poſtkartenvordrucke Nr. 125 hierzu können die Kommunalverbände von der Reichsbekleidungsſtelle Verwaltungs- abteilung unentgeltlich beziehen. Die Eintragung in die renliſte erfolgt nur von der Behörde, die den Bezugsſchein ausgefertigt hat. Die erſtmalig ausgeſtellte Perſonalkarte hat die Nr. 1 zu tragen. Iſt ſie voll ausgefüllt, dann der Inhaber gegen ihre Vorlegung bei der zuſtändigen Ausfertigungsbehörde ſeines Wohnorts eine weitere Perſonalkarte beantvagen, die die Nr. 2 erhält etc. Der Antragſteller hat die ſämtlichen ihm aus⸗ gehändigten Perfonalkarten ſorgfältig aufzube⸗ wahren und ſie bei jedem Antrag auf Ausferti⸗ gung eines Bezugsſcheins zur Prüfung vorzulegen. F 18. Milköriſche Beſchlagnahmen und Veräußerungs⸗ beſchränkungen. Die von den Militärbefehlshabern veröffent⸗ lichten Beſchlagnahmen Veräußzerungsbe⸗ ſchränkungen werden durch die Beſtimmungen der Reichsbekleidungsſtelle nicht berührt. S 14. Strafbeſtimmungen. e gegen die Anordnungen und Verbote in 37 Abſatz 3 Satz 2 und 8 9 Abſatz 2 Satz 1 dieſer Bekanntmachung unterliegen der Strafandrohung des 8 20 Nummer 1 der Bundes⸗ ratsverordnung vom 10. Juni 1916; auch kann die zuſtändige Behörde nach 8 15 dieſer Bundes⸗ * rdnung die betreffenden Betriebe. betziehentlich die Fortſetzung des betreffe Wandergewerbes unterſagen. 8 8 Au Ne e 8 Zu der Für Re N 10 bis 12 Neſer Betcunk⸗ ung erforderlichen Ausrahmebewülligung von 2 1 der Bundesratsverordnung vom 10. Jum 1916 iſt die Reichsbekleidungsſtelle durch Ver⸗ fügung des Reichskanzlers vom 10. Oktober 1918 ermächtigt worden. 13 Inkrafttreten. Die Beſtimmung in 8 10 Ziffer 1 e tritt am 1. Dezember 1916 in Kraft. Bis dahin kann die Ausfertigung der Bezugsſcheine für Militärper⸗ ſonen ſowohl nach dieſer n wie nach der N Beſtimmung des 8 der auf⸗ gehobenen Bekanntmachung der Reichsbeklei⸗ dungsſtelle vom 3. Juli 1916 1 Die übrigen Beſtimmungen der vorftehenden Bekanntmachung treten ſofort in Kraft. Berlin, den 31. Oktober 1916. Reichsbekleidungsſtelle. Geheimer Rat Dr. Beutler, Reichskommiſſar für bürgerliche Kleidung. 7157 Vorſtehende Bekanntmachungen bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 3. November 1918. Großh. Bezirksamt. Abteilung IV. Bekanntmachung über Bezugsſcheine. Bekanntmachung über die Regelung des Verkehrs mit Web⸗, Wirk⸗, und Strickwaren für die bür⸗ gerliche Bevölkerung vom 10. Juni 1916(Reichs⸗ Geſetzblatt Seite 463). Vom 31. Oktober 1916. Auf Grund der 8s 11, 19 der Bekanntmachung über die Regelung des Verkehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren für die bürgerliche Bevölkerung vom 10. Juni 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 463) bringe ich folgendes W öffentlichen Kenntnis: Die Bekanntmachung, betreffend die von der Regelung des Verkehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren für die bürgerliche Bevölkerung aus. eſchloſſenen Gegenſtände vom 10. Juni 1916 ee e S. 463) nebſt den hierzu erlaſ⸗ ſenen Bekanntmachungen vom 13. Juli 1916 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 698), 7. Auguſt 1916(Reichs⸗ Geſetzbl. S. 923), 21. Auguſt 1916(Reichs⸗Geſetz⸗ blatt S. 938) und 9. September 1916(Reichs⸗ Geſetzbl. S. 1009) werden aufgehoben. 8 2. Die Vorſchriften der en e die Regelung des Verkehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren für die bürgerliche Bevölkerung vom 10. Juni 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 483) mit Aus⸗ nahme der 5 7, 8 Abſ. 6,§§ 10, 14, 15 und 20 finden auf die im nachſtehenden Verzeichnis A (Freiliſte) aufgeführten Gegenſtände keine An⸗ wendung. Als Kleinhandelspreiſe gelten die nach der Bekanntmachung über Preisbeſchränkungen bei Verkäufen von Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren vom 30. März 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 314) gu⸗ lägen Preiſe. en Krankenanſtalten und Krankenkaſſen mit eigener Verbandſtoff niederlage iſt es verboten, auf Grund von Nr. 16 des nachſtehenden Vergzeich⸗ niſſes A Verbandſtoffe ohne Bezugsſchein zu er⸗ werben. Die Ausſtellung von Bezugsſcheinen 15 ſie erfolgt durch die Reichsbekleidungsſtelle Ab⸗ teilung B für Anſtaltsverſorgung auf dem in 3 16 der Bekanntmachung über die Regelung des Ver⸗ kehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren für die bürgerliche Wei en vom 10. Juni 1916 vor⸗ eſchriebenen Wege. Die Reichsbekleidungsſtelle 1 berechtigt, anſtelle einer Erteilung von Bezugs ſcheinen die unmittelbare Lieferung von Verband⸗ ſtoffen zu veranlaſſen. Verzeichnis A(Freiliſte). 1. Stoffe aus Natur⸗ oder Kunſtſeide. 2. Halbſeidene Stoffe, ſofern Kette oder Schuß eh e aus Natur⸗ oder Kunſtſeide be⸗ ſteht. 8. Alle Gegenſtände, die abgeſehen von Futter und Zutaten ausſchließlich aus den unter Nummer 1 und 2 genannten Stoffen her⸗ geſtellt ſind. Für Strümpfe und Handſchuhe 5 jedoch die Beſtimmungen unter Nr. 4. trümpfe aus Natur⸗ oder Kunſtſeide. Halb. ſeidene Strümpfe; darunter ſind nur ſolche zu verſtehen, die nach der Fläche mindeſtens zur Hälfte aus Natur- ade b ba. . Docbeeossese Dae, Na οο See e, Vo denen des Dyer weräcer Or Me. Boumsdeve. Derrenſocken, von denen daz Dußgerd vg weniger als 350 Gramm wiegt. Baumwollene Kinderſocken bis zur Größe 8, von denen das Dutzendpaar weniger als 250 Gramm wiegt. Fier durchbrochen gemuſterte Strümpfe iſt ieſe Grenze in jedem Falle um je 50 Gramm weniger anzunehmen. Baumwollene Füßlinge(Saß e Seidene und halbſeidene Handſchuhe. Solche baumwollene gewirkte leichte Sommerhand⸗ ſchuhe, die ausſchließlich aus 80er einfach oder feinerem Garn hergeſtellt ſind. Dagegen ſind alle ganz oder teilweiſe gefütterten oder dop⸗ pelgearbeiteten oder geklebten baumwollenen Stoffhandſchuhe bezugsſcheinpflichtig. Bänder, Kordeln, Schnüre und Litzen. Schnür⸗ ſenkel, Hoſenträger und Strumpfbänder. Gürtel aus Gummiband. 8. Spitzen und Beſatzſtickereien. Wäſcheſtickereien und bemuſterte oder beſtickte Tülle, ſämtlich nur bis zu einer Breite von 30 cm. Tapiſſeriewaren, Poſamentierwaren für Möbel⸗ und Kleiderbeſatz, Taſchen mit oder ohne Bügel, Lampenſchirme. f Canevas und glatte Kongreßſtoffe ſind bezugs⸗ ſcheinpflichtig. Mützen, Hauben, Hüte und Schleier. Schirme und Schirmhüllen. 9.. Läuferſtoffe, ungefütterte Bettüber⸗ decken und abgepaßte farbige 5 8 Matratzen und fertiggefüllte Inletts, Polſter⸗ waren. a Steppdecken ſind bezugsſcheinpflichtig. Möbelſtoffe mit Ausnahme der Futterſtoffe zu Möbeln und Vorhängen. 0 1 Gemuſterte Wandbeſpannſtoffe, Gobelins und Gobelinsſtoffe. Gardinen und Vorhänge, beide, ſoweit ſie ab⸗ epaßt gewebt ſind. emuſterte Tüll⸗ und Mullgardinen meter⸗ weiſe. 18. Velvets(baumwollene Sammete) und ſolche halbſeidene Sammete, die nicht unter Num⸗ mer 2 fallen. 14. Baumwollene Stickereiſtoffe, baumwollene ge⸗ webte oder gewirkte Spitzenſtoffe und baum⸗ wollene glatt oder gemuſtert gewebte undichte Kleiderſtoffe. 15. Baumwollene bedruckte undi Kleiderſ 15. Wachstuch.* 7 180. Alle Gegenſtände, die abgeſehen von Futter 12. 1 e aus den unter ummer 5 1% 1 154 genannten Stoffen hergeſtellt ſind. Verbandstoffe und Damenbinden. Orthopädiſche Bandagen. Konfektionierte genähte Weißwaren l(unge⸗ waſchen), insbeſondere Bäffchen, Rüſchen, Halskrauſen, Jabots. i Fracks, Uniformbeſatz. kilitäruniformen, Militärausrüſtungsgegen⸗ ſtände(d. h. nur für Militärperſonen ver⸗ wendbare Gegenſtände), Wickelgamaſchen. A. Mit Pelz gefütterte oder überzogene Klei⸗ dungsſtücke. Imitierte Pelzgarnituren aus baumwollenem oder wollenem Plüſch, Krimmer oder Aſtrachan. 28. Fertige Säuglingsbekleidung für Kinder bis u einem Jahre. ummiunterlagen für Säuglinge. 24. Korſette, ſoweit ſie am 31. Oktober 1916 fertiggeſtellt waren. 20. Gemuſterte weiße Tiſchzeuge, ſoweit ſie abge⸗ paßt gewebt ſind. 27. Reiſe⸗ und Schlafdecken, ſofern der Kleinhan⸗ delspreis 50 Mark für das Stück überſteigt. 28. Kragen und Manſchetten, Vorſtecker und Ein⸗ ſätze, Krawatten. 29. Taſchentücher, ſofern ſie der Fläche nach zu L b 11. 18. 1. 19. 91. Schuhwaren . Gummimäntel und erte Badeartikel. 2205 Gummierung Erſatzgummierung gleich. 96. Spielwaren aus Web⸗, Wirk. und Strick⸗ waren, ſoweit die dazu erforderlichen Stoffe 2 2. September 1916 bereits zugeſchmitten ren. —, A Den eee ee Nen See re cher Stoffe gilt jedoch die Beſiimmung unter. Nummer 38. Von dieſen Gegenſtömden darf zu gleicher Zeit an dieſelbe Perſon nicht mehr als je 1 Stück derſelben Ware ver⸗ äußert werden. . Stoffe bis zu Längen von 30 om, ſowohl Reſte wie vom Stück geſchnitten, ſofern der Kleinhandelspreis für dieſen Stoſfreſt oder dieſes abgeſchnittene Stoffſtück nicht mehr als 1 Mark beträgt. Von dieſen Stoffreſten oder abgeſchnittenen Stoffſtücken darf zu gleicher 855 an dieſelbe Perſon nicht mehr als je 1 tück derſelben Ware veräußert werden. In Fällen, in denen Rabatt auf die Preiſe gewährt wird, find die Preiſe nach Abzug des Rabatts maßgebend. Alle nach dem 31. Oktober 1916 fertiggeſtell⸗ ten Korſette müſſen vor der Fertigſtellung auf der Innenſeite am unteren Rande den deutlich ſichtbaren unauswaſchbaren Stempel:(Nach dem 31. Oktober 1916 fertiggeſtellt) erhalten. Sofort nach Veröffentlichung dieſer Bekanntmach⸗ ung haben ſämtliche Fabrikations⸗, Großhandels⸗ und Kleinhandelsbetriebe, in denen Korſette auf Lager ſind, eine Aufnahme zu machen, in der die bei ihnen lagernden Korſette ſtück⸗ oder dutzend⸗ weiſe einzutragen ſind. Das Aufnahmeverzeich⸗ nis iſt mit Datum und Unterſchrift des Inha⸗ bers abzuſchließen, ſorgſam aufzubewahren und den Ueberwachungsperſonen auf Verlangen vor⸗ zulegen. Vor Abſchluß dieſes Aufnahmeverzeich⸗ niſſes iſt der Verkauf von Korſetten verboten. Je⸗ des verkaufte Korſett iſt von dem Aufnahmever⸗ zeichnis abzuſchreiben. 8 8. Bezugsſcheine für die im nachſtehenden Ver⸗ zeichniſſe B aufgeführten Gegenſtände können, ohne Prüfung der Notwendigkeit der Anſchaffung erteilt werden, wenn der Antragſteller durch Vor⸗ legung einer Abgabebeſcheinigung einer von der Reichsbekleidungsſtelle zu beſtimmenden An⸗ nahmeſtellen nachweiſt, daß er diefer ein ent⸗ ſprechendes gleichartiges von ihm getragenes ge⸗ brauchsfähiges Oberkleidungsſtück entgeltlich oder unentgeltlich überlaſſen hat. Auf einem derartigen Bezugs ſchein muß das Oberkleidungsſtück nach dem Wortlaut des nach⸗ ſtehenden Verzeichniſſes B mit der dort aufge⸗ führten Preisgrenze angegeben ſein. Gewerbe⸗ treibende dürfen im Kleinhandel und in der Maßfſchneiderei gegen derartige Bezugsſcheine nur ſolche in nachſtehendem Verzeichnis B aufge⸗ führte Oberkleidungsſtücke veräußern, deren Kleinhandelspreis die dort aufgeführten Preis⸗ grenzen überſteigt. Das Nähere, insbeſondere die Beſchränku der Stückzahl, für die derartige Sa ausgeſtellt werden können, beſtimmt die Reichs⸗ bekleidungsſtelle. Als Kleinhandelspreiſe gelten die nach der Bekanntmachung über Preisbeſchränkungen bei Verkäufen von Web⸗, Wirk. und Strickwaren vom 30. März 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 124) zu. läſſigen Preiſe. Verzeichnis B(Bezugsſchein gegen Abgabe⸗ beſcheinigung). 1. Fertige Herrenoberkleid ſoſenn der Kleinhandelspreis 1 für den Rock⸗ und Gehrockangug 150.— den Sack⸗ und Sportanzug 130.— „den Rock und Gehrock. „die Sackjacke 75.— „ die Weſte 25.— „ das Beinkleid 35.— den Winterüberzieher den Sommerüberziehen überſteigt. 2. Fertige Damenoberkleidung ſoßern der Klein ⸗ andelspveis* 1 8 2„„„„ 16 g 8 D.*.— „ Den DON Nc 8 Dos See Wende Nen 2 2 1 855 n 55.— A erd At. S. Fertige Mädchenoberkleidung un das pflichtige Alter und fertige Kinderoderkleidu für das Alter bis zu Jahren, ſofern d überſteigt. 4. Die nach Maß angufertigende, in Nummer 1, und 3 aufgeführte Herren⸗, men, Mãd K und Kinderoberkleidung, die beiden letzteren für das unter Nummer 3 genannte Alter, ſo⸗ fern die unter Nummer 1, 2 und 3 angegebe. nenen Preisgrenzen überſchritten werden. Die Beſtimmungen des vorſtehenden Verzei niſſes B für wollene Oberkleidung gelten a für Oberkleidung aus Stoffen, die aus Miſchun⸗ gen pon Wolle mit anderen Spinnſtoffen, ins. beſondere mit Baumwolle, hergeſtellt find. 112 a 51 45 1 auf die—— ird, ſind die Preiſe nach Abzug des Ra⸗ batts maßgebend. S 4. An Schneider, Schneiderinnen und Wander⸗ gewerbetreibende(Hauſierer, Marktreiſende, Kleinhandelsreiſende) dürfen Waren, die ſie für ſich im eigenen Namen erwerben, um ſie verar⸗ beitet oder unverarbeitet weiter zu veräußern, ohne Bezugsſchein geliefert werden; Lieferungen an ſie ſind aber der Beſchränkung des 8 7 Abf. 1 der Bekanntmachung über die Regelung des Ver⸗ kehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren für die 173 Bevölkerung vom 10. Juni 1916 unter- fen. f Sie haben ein Einkaufsbuch einzurichten, ſam aufzubewahren und während ihres* betriebes ſtändig bei ſich zu führen, in das den Verkäufer die an die Schneider, Schneiderinnen oder Wandergewerbetreibenden abzugebenden Waren, ſoweit ſie der Bezugsſcheinregelung unter⸗ worfen ſind, unter Angabe von Stückzahl, Maß. Preis und Verkaufstag einzutragen hat. Dem Verkäufer iſt verboten, vor Eintragung in das Einkaufsbuch die Ware an die Schneider, Schnei⸗ derinnen oder Wandergewerbetreibenden auszu⸗ bändigen, Das Einkaufsbuch iſt den mit der Überwachun der Vorſchriften in 8 11 der Bekanntmachung 5 10. Juni 1916 betrauten Behörden und Perſonen jedergeit auf Verlangen vorzulegen und auszu⸗ händigen. Die Schneider, Schneiderinnen und Wander⸗ gewerbetreibenden dürfen bezugsſcheinpflichtige Waren nur gegen Bezugsſchein an die Ver. braucher veräußern. Das Einkaufsbuch dient zus Ueberwachung dieſer Verpflichtung. „Die Reichsbekleidungsſtelle und nach deren näheren Anweiſungen die amtlichen Handels-, Handwerks⸗ und Gewerbevertretungen können Ausnahmen von der Beſtimmung des Abſatz 2 dieſes Paragraphen zulaſſen. 8 5. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften der 8 2 bis 4 dieſer Bekanntmachung werden nach S 20 Nummer 1 der Bekanntmachung über die Regelung des Verkehrs mit Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren für die bürgerliche Bevölkerung vom 10. Juni 1916 beſtraft. Auch kann nach§ 15 letzterer Bekanntmachung die zuständige Behörde die betreffenden Betriebe ſchließen beziehentlich die Fortſetzung des betreffenden Wandergewerbes unterſagen. 88. Dieſe Bekanntmachung tritt ſofort in Kraft. Gegenſtände, die bisher, bezugsſcheinfrei waren aber durch dieſe Bekanntmachung bezugsſchein⸗ ba werden, dürfen noch bis zum 30. Novem⸗ r 1910 ohne Bezugsſchein an die Verbraucher ausgehändigt werden, wenn ſie auf Grund einer Beh ellung des Verbrauchers bereits am 31. Ol. tober 1916 in Arbeit genommen waren. Berlin, den 31. Oktober 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich. 2 Vorftehende Bekanntmachung bringen wir hi mit zur öffentlichen Kenntnis. l Mannheim, den 3. November 1916. für den Damenmantel 130.— 4 „ den Backfiſchmantel 110.— „ das Jackenkleid⸗ 160.— „ das ſchkleid 15 9 „ die wollene Bluße 40.—. die Waſchbluſe 90.„ 2 Arai Bezirksamt Abt, IV.