* 42381 2 5 473 7 1 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 2... Feiertagen. 27 b Der Adonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. 5 bei freier Zustellung. 1 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. 2 er — ö. n Ur. 193. Sechs S ieee e mene een een W 8 95 13 . N * 2 N e e ö Fc n ere eee. 2 N D. DN N DD N N e ee Vo 8 SSS SS SSS SSS S SSS S SSS i, beſtätigt die franzöſiſche Meldung, Saillizel(zwiſchen Bapaume und Peronne) den Fran⸗ zoſen in die Hände gefallen iſt, die ſchweren Kämpfe, chen nabeftig beſchoſſen. Hmisblatft Her Bürgermeister ämter Seckenheim, Ivesheim, Neckarhausen nd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 6 r französls SSS SSS Ein f 1 Kriegschronil 1915 0 12. November: Nordweſtlich Czartoryſtk brachen deutſche Truppen in die ruſſiſchen Stellungen ein und machten 1500 Gefangene. — Die Armeen roi Köveß und von Gallwitz warfen die Serben auf der ganzen Front zurück und machten 1700 Ge⸗ fangene. — Die Bulgaren ſind im Anſchluß an die deutſchen Trup⸗ pen von der ſüdlichen Morawa her im Vordringen. — Die Italiener richteten ein heftiges Artilleriefeuer auf örz. i — Deſterreichiſche Flieger bombardierten Verona. Der Weltkrieg. Der heutige Tagesbericht, der übrigens nicht g: klar daß auch Sailly⸗ die ſeit mehr als einer Woche dort ausgefochten wurden, haben dem Feinde alſo doch noch einen Erfolg gebracht. In eſer Richtung wollen ja die Franzoſen den Durchbruch erſuchen, um die deutſche Linie nach Bapaume und Peronne zu, d. h. nördlich und ſüdlich au zu rollen. Mit dem Beſitz dieſer beiden Städte, ſo ſprach ſich einmal ein Pariſer General a. D. aus, würden die Verbündeten ſich ür den Feldzug für dieſes Jahr zufrieden geben. Tas mag ſchon ſein, wenn nur nicht der abſcheuliche Dritte wäre, auf den es auch noch ankommt, und das iſt der Teutſche. Im Oſten iſt es wieder ganz ruhig geworden, faſt beucubig, von der Oſtſee bis zu den Karpathen, aber drunten in den Karpathen und in dem georieſenen Land omania, da ſtemmen ſich die Gegner mit aller Kraft gegeneinander, ud die Widerſtandskraft de Feindes be⸗ 3 5 ſchon zu erlahmen, ſo verzweifelt die Zuſammen⸗ Fülung aller ſeiner Kräfte ſein mag. Der Umklammerung Lolkenhayns entgehen die Rumänen nicht mehr und der un marſch auf die Hauptſtadt läßt ſich nicht aufhalten, 51 wenn ſie den letzten Mann opfern wollten. Man 1 nicht verſchweigen, daß die Rumänen ſich jetzt, wo ſi um ihr Heimatland geht, beſſer ſchlagen als anfangs; 2 entwickeln höheren Kampfeseifer und Angriffsgeiſt, er ſie ſind nach dem übereinſtimmenden Zeugnis der deutſchen und öſterreichiſchen Berichte nicht ausdauernd. Gel fehlt ihnen die nötige militäriſche Ausbildung, der 5 und die geſchulte Führung, mit einem Wort, der fl ilitarismus“, der in der kritiſchen Lage die aus⸗ laggebende Rolle ſpielen könnte. 0 er Korreſpondent der„Köln. Volksztg.“ in Sofia eldet: Zuverläſſige, überprüfte Nachrichten von der wäzedoniſchen Front beſagen, daß Sarrails Armee gegen⸗ irtig ſchwer erſchüttert ſei. Die beſten Kämpfer Sar⸗ zuf die Serben, ſeien bis auf ein Drittel ihrer Stärke cbenſumengeſchmolzen. Die Verluſte der Franzoſen ſeien Neno hoch; unter letzteren herrſcht die Malaria. Die gertruppen verſagen völlig. ſende er gegenwärtig bei den gegen Rumänien kämp⸗ den deutſchen Truppen weilende Fürſt von Hohenzol⸗ hat gelegentlich eines Eſſens im Oberkommando der daß rmee in einem Trinkſpruch zum Ausdruck gebracht, Ru er mit ſeiner perſönlichen Anweſenheit bei der gegen numänien kämpfenden Armee als Deutſcher ſeinem Ge⸗ 5 der Empörung gegen den Treubruch Rumäniens Armee und Volk Ausdruck verleihe. zufolge neral Botha hat ſüdafrikaniſchen Preſſemeldungen des ge in einer Rede zu Middelburg(Südafrika) geſagt, gab Wenerals Smuts„große militäriſche Be⸗ 99910 würde vorausſichtlich auch bald in Europa o 5 n großem Nuzen ſein. Die Ereigniſſe im Weſien. Der franzöſiſche Tagesbericht. nachm. Paris, 13. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern Nachtitag: Nördlich der Somme machten die Franzoſen in der 3 ördlich von Saillizel und in dem Abſchnitt öſtlich des einige Fortſchritte, während die Deutſchen dieſe ganze Südlich der Somme griffen die Deut⸗ ch einer heftigen Beſchleßung die Grüben ſüdlich von im fran 75 Der Angriff ſcheiterte in ſeiner ganzen Ausdehnung in Anzel ſiſchen Feuer. Einige Deutſche, denen es geglückt war, kräfti 5 Abſchnitten Fuß zu faſſen, wurden ſofort durch einen ihre tell Gegenangriff zurückgemorſen. Die Franzoſen halten ders heftig gen ohne Ausnahme. Der Artilleriekampf war beſon⸗ Gommecongci der Nacht in den Abſchnitten ron Ablaincourt und dnaben rt. beiitges es Ju Ein franzöſiſcher Handſtreich gegen einen deutſchen gegenüber von Armancourt glückte vollkommen. ehr mfaldweilig aus ſetzendes Artilleriefeuer in der Gegend r fe Waldes(rechtes Maasufer). eine Abteflut armee: Im Cernabogen ſchlugen die Serben begreich zung der Bulgaren zurück und ſetzten ihren Vormarſch alf 5 Das Maſſiv des Cake iſt vollſtändig in ihrer „gebenſo das Dorf Polog, deſſen ſie ſich in glänzendem chtigten. Alle bulgariſchen Gegenangriffe ſcheiterten Verluſten. Weiter weſtlich machten die Serben 177 p elm, Diensiag, den 14. Muuemb 55 f Auf den übrigen nördlich von Velyſols gleichfalls Fort chritte. etzende Beſchießung. Teilen der Float zeitweilig aus Abends: Nördlich der Somme zerſtörten unſere Truppen in Vollendung der Eroberung von Saillizel durch Handgranaten einige Häuſergruppen im Oſtteil des Dorfes, wo deutſche Abtei⸗ lungen noch Widerſtand leiſteten. Das ganze Dorf iſt nunmehr in unſerem Beſitz. Die Verluſte der Deutſchen in dieſem Kampfe waren ſehr hoch, nach den zahlreichen Leichen zu ſchließen, die das eroberte Gelände bedecken. Die Zahl der von uns gemachten unverwundeten Gefangenen betrügt zurzeit 220 und 7 Offiziere. Wir erbeuteten 8 Maſchinengewehre. Von der übrigen Frout iſt nichts zu melden, außer dem üblichen Artilleriekampf. Der eugliſche Tagesbericht. We. Lo don, 13. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: In der letzten Nacht blieſen wir erzolgreich gegen einen feindlichen Vo ſprung ſüdlich von Ypern Gas ab. Abends: Die feindliche Artillekie zeigte während des Tages beträchtliche Tätigkeit beſonders bei Lesboeuſs und Eaucourt Abbaye. Am frühen Morgen und dann wieder am Nachmittag trieben wir erfolgreich Gas gegen die feindlichen Gräben nördlich der Anere. Sonſt iſt nichts zu berichten. Engliſche Truppen ſchon im Juli 1914 in Frankreich. Eine ſehr bemerkenswerte Feſtſtellung, die auf die militäriſchen Vorbereitungen der Entente bereits vor Kriegsausbruch ein helles Licht wirft, enthält der Brief eines Franzoſen, der aus St. Pierre, 5. Auguſt 1914, datiert iſt. Edouard Pepin ſchreibt darin an ſeinen Sohn Marcel wörtlich:„Seit 7 Uhr früh— und es iſt jetzt 11 Uhr— kommt Arti lerie bon der 15. Diviſion durch mit den Rekruten, die den Brief an Dich auf die Poſt bringen ſollen. Das wird alles auf dem Bahnhof St. Aubin nach Angouleme verl den. Wir en hmen ſie auf, ſo gut wir können. Wir g ben ihnen Obſt und Getränke, wie wir es vor acht Tagen mit den Engländern gemacht haben.“— Die Engländer, die auf dem Bahnhof St. Aubin— es kann nur St. Aubin ſur⸗Mer gemeint ſein — nach Angouleme verladen wurden, müſſen dem gan⸗ en Zuſammenhang nach unbedingt Soldaten geweſen ſein. Durch eine gelegeneliche Bemerkung, die wegen ihrer harmloſen Unabiſchllichkeit beſonderen Wahrheitswert hat, wird alſo hier die höchſt intereſſante Tatſache feſtge⸗ ſtellt, daß ſchon Ende Juki 1914 vor jeder Kriegs⸗ erklärung engliſche Truppen in Frankreich gelaudet wa⸗ cen.(Das Unbegreifliche iſt, da diſſe Vorgänge ſowohl dem deutſchen Botſchafter in Londen, dem Fürſt Lich⸗ nowsky, als dem en igen in Par's, dem Baron de Schön unbekannt geblieben ſind. D. Schr.) 6 4 2 Der Krieg zur See. Berlin, 13. Nov. Vor der Themſe wurde der holländiſche Dampfer Batavier 6 mit größeren Beſtänden Bannware an Bord von unſeren Seeſtreitkräften ange⸗ halten und in den Hafen eingebracht. i 5 London, 13. Nov. Die norwegiſchen Dampfer Daphne(1388 Tonnen), Seirſtad(995 Tonnen) und Balto(3538 Tonnen) ſind verſenkt worden. * 3 1 Die Lage im Oſten. Der rumäniſche Tagesbericht. Wich Bulareſt, 13. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern: Nosd⸗ und Nordweſtſront: Im Trotus⸗Tal griffen un⸗ ſere Truppen den Alunis⸗Berg(8 Klm. nördlich Go daſa) und den Prio eſal⸗Berg(7 Klm. nördlich von Agas) an und beſetzten beide. Im Uzul⸗ Tal zerſtörte unſere Artillerie eine Fabrik in Uſvelgy. Der Feind unternahm 8 Angriffe in der Richtung des Hügels Cernica(zwiſchen Slano und Oltuz), die alle zurückgeſchlagen wurden und nach denen wir auf der ganzen Front von Vranecea bis Slanio zum Angriff übergingen. Wir be⸗ ſetzten die Hügel Lupeel und Fatamaerta. Im Buzeu⸗Tale wurde ein feindlicher Angriff, der am rechten Ufer 6 Uhr nachmittags begonnen worden war, um 8 Uhr abends zurückgeſchlagen. Bei Tabla⸗Buzi, Bratocea und Predelus Patrouillengefechte. Im Prahova⸗Tal Unternehmungen der feindlichen Artillerie gegen Lareſti und Candeſti. Ein Kampf iſt im Gange. Im Alt⸗Tal rückten wir auf dem linken Ufer weiter vor. Auf dem rechten Ufer griff der Feind heftig an. Im Jiu⸗Tal zwang ein heftiger Angriff des Feindes unſere Trupepn, ſich leicht gegen Süden zurückzuziehen. Heftige Kämpfe in Orſova.— Südfront: An der Donau einige Kanonenſchüſſe. In der Dobrudſcha rückten wir bis zur Font ZSmanfeama—Ceranaauf vor, wo wir 100 Gefangene machten. 0 0 9 9 Der Krieg mit Italien, Der italieniſche Tagesbericht. WB Rom, 13. Nov. An der Trentino ſront meldet man ungewöhnliche Bewegung feind⸗ licher Truppen und Wagenzüge im Abſchnitt zwiſchen dem Brand⸗ und dem Terragnolo⸗Tal. Im Abſchnitt des Aſtach⸗Tales und auf der Hochfläche von Schlegen Artilleriekämpfe und Scharmützel kleiner Abteilungen. An der Juliſchen Front begünſtigte ſchönes Wetter die Artillerletätigkeit. Wir ſicherten die Peſezung der Höhe 309, in deren Umgebung eine zweite vom Feind zurückge⸗ laſſene Kanone von 15 Zentimetern aufgefunden wurde. In kleinen Infanteriegeſechten machten wir 20 Gefangene. Neues vom Tage. Fliegerüberfälle. Derlin, 13. Nov.(Amtlich.) Feindliche Flug⸗ zeuge griffen am 10. November zwiſchen 9.30 und 10.30 Uhr abends Ortſchaſten und Fabrikanlagen im Saar⸗ . erelsa er 1916. ——— 88 Amtlicher Bericht von geſtern: i ——ñ—ʃ Inſertsionspreis⸗ Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Au nahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 8. Iahrzang — 8 abgeschlagen. gebiet an. Da die Bomben zum Teil auf freies Feld fielen, zum Teil überhaupt nicht explodierten, wurde nur geringer Sachſchaden angerichtet, militäriſcher Sach. ſchaden überhaupt nicht. Dagegen wurden verſchiedene Wohnhäuſer getroffen und dabei in Burbach ein Ein⸗ wohner getötet, einer ſchwer, zwei leicht verletzt, in Dillingen zwei leicht verletzt. In Saargemünd wurde durch einen verirrten Flieger ein Haus zerſtört und dabei zwei Einwohner getötet und ſechs leicht verletzt. Ein Angriff auf lothring'ſche Ortſchaften und Fabrikan⸗ lagen, der am ſelben Tag kurz vor Mitternacht er ⸗ folgte, blieb gänzlich erfolglos. Noch in derſelben Nacht warfen unſere Flugzeuggeſchwader über 1000 Kilogramm Bomben auf Luneville, Nancy und den Flugplatz alze⸗ ville ab. An der Somme belegten unſere Bombenge⸗ ſchwader in derſelben Nacht die Bahnhöfe, Munitions- lager, Truppenunterkünfte und Flugplätze des Feindes mit nahezu 6000 Kilogramm Bomben. Noch lange war der Erfolg durch gewaltige Brände weithin ſichtbar. Spende des Kaiſers. Prag, 13. Nov. Kaiſer Wilhelm hat für die durch das Talſperrenunglück in Böhmen Geſchädigten den Betrag von 10 000 Mark geſpendet. 2 Dresden, 13. Nov. Der bayeriſche Geſandte Graf Eduard von Montgelas iſt geſtern abend 6 Uhr nach längerer Krankheit hier geſtorben. a Die Antwort Norwegens. f Berlin, 13. Nov. Ueber den Inhalt der norwe⸗ giſchen Note an Deutſchland kann bis jetzt nur mitgeteill werden, daß er nicht ſehr befriedigend iſt. Es hängt von der mündlichen Ausſprache mit dem Vertreter Nor⸗ wegens ab, ob weitere Verhandlungen noch irgendeinen Erfolg verſprechen. 2 1251 ä Kein Schnaps— keine Lebensmittel. Petersburg, 13. Nov. Im Rußkoje Slowo erklärt Fürſt Galizin, im Winter kämen die Bauern mit Lebens⸗ mitteln nur zur Stadt, wenn vorübergehend das Schnaps⸗ monopol wieder eingeführt werde. Anders ſei die Not in den Städten nicht zu beheben. 5 Eine Balkanrepublik? Sofia, 13. Nov. Aus Griechiſch⸗Mazedonien hier eintreffende Nachrichten laſſen erkennen, daß die Entente beſchloſſen hat, aus jenen Gebieten Mazedoniens, die nach dem Balkankrieg au Griechenland angegliedert wurden, ſowie aus Teilen Albaniens und des Epirus eine Re⸗ publik unter dem Protektorat Englands zu gründen. Präſident der neuen Republik wird Venizelos ſein. Der neue Staat ſoll nach dem Muſter ſüdamerikaniſcher Republiken organiſtert werden und ſeine Hauptſtadt, Sa⸗ loniki, werde die Flottenboſs Englands im Mittelländi⸗ ſchen Meere bi den. England bezweckt damit hauptſäch⸗ lich, auch nach Friedensſchluß Herr in Saloniki zu bleiben. Die Bevölkerung der neuen Republik wird un⸗ gefähr eine Million betragen. Der Warenumſatzſtempel. Verſchiedene Anfragen aus Leſerkreiſen veranlaſſen uns, nochmals auf das am 1. Oktober in Kraft getretene Geſetz betr. den Warenumſatzſtempel zurückzukommen, über das, wie es ſcheint, immer noch keine Klarheit herrſcht. Wir müſſen dabei manches bereits Geſagte wiederholen, was ſich aber nicht vermeiden läßt. 8 5 Das Geſetz über den Warenumſatzſtempel iſt hervor⸗ gegangen aus einem Entwurf der Regierung, wonach Quittungen bei jeder Geldzahlung ausgeſtellt und ver⸗ ſteuert werden ſollten. Bekanntlich verwarf der Reichs⸗ tag dieſen Quittungsſtempel. Das aus dieſem Entwurf hervorgegangene Geſetz beſteuert nur die Bezahlung von Warenumſätzen, und zwar in der Form, daß die Ge⸗ werbetreibenden ihre bezahlten Warenumſätze einmal im Jahr— im Monat Januar— bei der Steuer⸗ behörde anzumelden haben. Daneben iſt nur noch für Warenumſätze außerhalb des Gewerbebetriebes, z. B. für Verkäufe durch Privatperſonen, die Beſteuerung durch Ausſtellung geſtempelter Quittungen vorgeſehen. Es handelt ſich alſo um einen Stempel vom Um⸗ ſatz, nicht etwa vom Rohverdienſt oder gar vom Rein⸗ verdienſt. Es iſt daher grundſätzlich ein Abzug der Einſtandskoſten, der Arbeitslöhne uſw. nicht zuläſſig. In den Einzelheiten macht ſich überall bemerkbar, daß das Geſetz eigentlich ein Quittungsſtempelgeſetz darſtellt. Es tritt nämlich, wenn Wechſel zur Einziehung gegeben werden, die Steuerpflicht erſt dann ein, wenn der Wechſel bezahlt worden iſt. N Für das Gewerbe ſind die Vorſchriften über den Werkvertrag von beſonderem Intereſſe. Der reine Werkvertrag iſt kein Warenumſatz und daher ſtempelfrei. Der Werklieferungsvertrag dagegen, bei dem das Werk aus einem vom Unternehmer zu beſchaffenden Stoff hergeſtellt wird, enthält grundſätzlich einen ſtempel⸗ pflichtigen Umſatz. Dagegen tritt auch beim Werkliefe⸗ kungsvertrag Stempelfreiheit ein, wenn ſich die Lieferung des Stoffes nur auf Zutaten und Nebenſachen beſchränkt. Wichtig für das Gewerbe iſt es nun, feſtzu⸗ ſtellen, was beim Werklieferungsvertrag Zutaten und Nebenſachen ſind. Es handelt ſich hier nicht um die Ver⸗ ſteuerung des ganzen Auftrages. Wenn beiſpielsweiſe bei einer koſtſpieligen Reparatur nur geringwertiges Ma⸗ terial geliefert wird, ſo iſt entweder die ganze Re⸗ paratur ſtempelfrei oder aber, wenn das Material nicht mehr als Nebenſache zu bezeichnen iſt, nach dem vollen Rechnungsbetrage ſtempelpfliichtig. Eine Trennung von Material und Arbeits⸗ lohn iſt niemals zuläſſig, auch dann nicht, wenn die Arbeitslöhne getrennt aufgeführt ſind. Für die Bau handwerker iſt von beſonderem Intereſſe, daß die Lieferung von Teilen eines Bauwerks auch dann ſtempelpflichtig iſt, wenn der gelieferte Ge⸗ genſtand in das Grundſtück eingefügt werden ſoll. Hat ein Hauptübernehmer das ganze Bauwerk übernommen und die Arbeit an Einzelübernehmer vergeben, ſo müſſen beide die eingegangenen Zahlungen verſteuern. Einzelne Gewerbe bleiben von der Steuer befreit, z. B. die Wäſcherei, das Maler⸗ und Barbiergewerbe, ſoweit kein Ladenverkauf in Frage kommt. Dagegen muß der Photograph ſeine Lieferungen verſteuern, ebenſo der Glaſer, bei dem wiederum das Fenſterputzen ſtempel⸗ frei iſt. Auch die Bauhandwerker müſſen alle neu ge⸗ lieferten Gegenſtände verſteuern. Für Reparaturen iſt die Entſcheidung im ein⸗ zelnen Falle ſchwer zu treffen. Handelt es ſich nur um geringfügige Erſatzteile zum Flicken und Ausbeſſern, ſo iſt ein Stempel nicht zu erheben. Die Form der Versteuerung iſt einfach geregelt worden. Man holt ſich von dem zuſtändigen Amt einen Vordruck, der an der Hand der Geſchäftsbücher auszu⸗ füllen und dem Stempelamt einzureichen iſt. Gleichzeitig iſt die Steuer zu entrichten. Vor allen Dingen mag aber darauf hingewieſen ſein, daß die Steuer von dem Steuerzahler angegeben 2 oder geſchätzt werden muß. Verſteift der Steuerzahler ſich darauf, daß er aus irgendeinem Grunde die Höhe der Geſamtſteuern nicht anzugeben vermag, ſo daß der Weg der Schätzung eingeleitet werden muß, ſo entſteht für den betreffenden Steuerzahler die Gefahr einer Nach⸗ ſchätzung durch die Behörde. Dies ſollte alle Betriebe veranlaſſen, die ſteuerpflichtigen Summen genau anzu⸗ geben und ſich nicht auf die Schätzung zu verlaſſen. Aus dieſem Grunde iſt es auch dringend erwünſcht, daß alle Betriebe, die bisher keine Buchführung kannten, unver⸗ züglich mit der Einrichtung einer genauen Buchhaltung beginnen; denn nur durch die Buchführung kann die Richtigkeit der Deklaration nachgewieſen werden. Die Lieferung ſtaatlicher oder ſtädtiſcher Betriebe genießt Stempelfreiheit, während Betriebe privater Ge⸗ ſellſchaften ihre Lieferungen verſteuern müſſen. AJn gewerblichen Kreiſen beſteht weitgehende Unſicher⸗ zeit darüber, ob der Warenumſatzſtempel den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen zugeſchlagen werden darf. Da ſich das Geſetz Jierüber nicht ausſpricht, ſteht die endgültige Entſcheidung den Gerichten zu. Wie wir von maßgebender Stelle erfahren, beſteht dort die Auffaſſung, daß Höchſtpreiſe in unüberſchreitbarer Höhe bindend feſtgeſetzt ſind und daß es daher nicht angeht, ſie durch einen Zuſchlag im Be⸗ trage des geſetzlichen Warenumſatzſtempels zu erhöhen. Das gilt auch für den Fall, in dem durch die Ueber⸗ gangsvorſchrift des Artikels Y Abſ. 3 des Waxenumſatz⸗ ſtempelgeſetzes für Lieferungen aus vor dem 1. Oktober 19156 geſchloſſenen Verträgen dem Abnehmer die Verpflich⸗ tung auferlegt iſt, dem Lieferer einen Zuſchlag zum Preiſe in Höhe der entfallenden Steuer zu leiſten. Die Aufgaben der deutſchen Flotte im Weltkrieg. 1 England macht alle Anſtrengungen, durch amtliche Reden, halbamtliche Zeitungsartikel und mit Hilfe be⸗ zahlter Journaliſten die Tätigkeit und den Wert der deut⸗ ſchen Flotte herabzuſetzen und verächtlich zu machen, in der Meinung, mit lügneriſchen Worten und Verdrehungen den Kriegsverlauf verbeſſern zu können. Demgegenüber Die Herrin von Dernot. 1 Von Edmund Hoefer. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) a Die beiden anderen ließen überraſcht ihre Augen der angegebenen Richtung folgen und bemerkten bald, was die Fragende gemeint. Dort hinten, allerdings ziem⸗ lich entfernt, erhob ſich aus dem Tal ein vereinzelter Hügel, der bis an den Gipfel mit Wald bedeckt war. Allein droben ſtanden die Stämme lichter, und zwiſchen ihnen konnte ein gutes Auge allerdings etwas bemerken, das die Frage rechtfertigte. i Ter junge Mann zog raſch ein kleines Fernrohr hervor und brachte es ans Auge.„Ein Haus— ein Schloß!“ rief er dann,„ich ſehe Fenſter. Das könnte in der Tat Dernot ſein! Aber, bis wir dahin gelangen—“ „Siehſt Du nicht ein weißes Tuch wehen, Kouſin?“ unterbrach ihn die erſte Sprecherin.„Selinde wird ja, ſo Gott will, dort in Sicherheit ſein und ſchmachtend nach uns ausblicken!“ In dieſem Augenblick wandte der große, weiß und ſchwarz gezeichnete Neufoundländer, welcher ſich bisher neben der munteren Sprecherin gehalten und ſeine Ohren ihren Fingern willig überlaſſen hatte, plötzlich mit haſti⸗ em Ruck den Kopf und richtete ſeine Augen mit ernſtem lick bergabwärts. Eine Begegnung in den nächſten Büſchen rechtfertigte dieſe Aufmerkſamkeit, und gleich dar⸗ auf wichen ſie auseinander und hervor trat, vom raſchen Steigen in der drückend ſchwülen Luft erhitzt, ein Jägers⸗ mann, den kleinen Hut mit einer Spielbahnfeder und die Flinte in der muſternd. Haar dem Eindringling in ſein Revier entgegen, der ſich indeſſen mit vollſter Gravität erhob und der anſtür⸗ menden Haſtigkeit die würdigſte Ruhe entgegenſetzte. Der Jägersmann 10 5 8— 5 ſtehen. r Hand.„Er ſtutzte und ſtand, die Geſellſchaft! Sein Hühnerhund ſprang mit ſträubendem verweiſt Kapitän zur See Hollweg auf die Aufgabe der deutſchen Flotte im Weltkrieg, auf das Maß deſſen, was billigerweiſe von ihr erwartet werden konnte und inwieweit ſie ihre Aufgabe bisher gelöſt hat. Es iſt ohne weiteres klar, daß dieſe Fragen abſchließend heute noch nicht beantwortet werden können. Die Rückſicht auf die militäriſche und politiſche Geſamtlage geſtattet heute noch nicht, in aller Offenheit zu reden.— Hollweg führt nun aus: Der Grundgedanke des deutſchen Flottenbaues war das ſo⸗ genannte Riſikoprinzip: Niemand zuleide, ebenſowenig wie die deutſchen Armeen ein Inſtrument des räuberiſchen An⸗ griffs auf die Nachbarmächte, ſollte die deutſche Flotte nur durch die Tatſache ihres Vochandenſeins in genügender Stärke jeden neidiſchen Gegner unſeres Auſſchwunges von einem Eingriff in unſere Rechte abhalten. Wenn aber dennoch ein a des Stärkeren erfolgte, ſo ſollte ſie ihn für den Angreifer ſo gefährlich geſtalten, daß auch die Exiſtenz des Angreifers als überlegene Weltſeemacht in Frage geſtellt würde. Eingeſchloſſen in dieſe Gedankengänge des Riſikoprinzips war natürlich auch die für jetzt und alle Zukunft weiter beſtehende Abſicht, aus⸗ ſchließen zu wollen, daß England das„auserwählte Volk“, Deutſchland gegenüber dank ſeiner maritimen Ueberlegenheit dau⸗ ernd in der Lage bleibt, durch ein Stirurunzeln, durch eine Ban⸗ kettrede— wie z. B. d ie des taktvollen Sportsmanns Lloyd George gelegentlich der Marokkokriſe— durch den einfachen Hinweis auf die brutale Methode ſeiner Hungerabſperrungen— wie jetzt Griechenland und den nordiſchen Neutralen gegenüber — jede Freiheit der politiſchen Entſchließungen eines der Völ⸗ ker Europas zu beſeitigen. Gerade dieſer in dem Riſiko⸗ edanken eingeſchloſſene Unabhängigkeitswille des deutſchen Vol⸗ 55 der nichts Aggreſſives, ſondern nur berechtigte Selbſtverteidi⸗ gung bedeutet, ift es wohl geweſen, der den deutſchen Flot⸗ tenausbau in England ſo beſonders unbeliebt gemacht hat. Im Sinne dieſes Gedankenganges kämpft aber die deutſche Flotte heute nicht nur für die Intereſſen des eigenen Vaterlandes, ſondern für die Freiheit der Meere für alle Völker, die gro⸗ 8 und die kleinen. Die Kriegsereigniſſe die willkürliche eugung des Völkerrechts durch England, die Vergewaltigung aller kleinen, ſeefahrenden Natlonen werden, wenn erſt ein⸗ mal dieſer Krieg beendet iſt, wenn bei den einzelnen Völ⸗ kern die ruhige Ueberlegung an die Stelle geldgieriger Augen⸗ blickswünſche ſtark intereſſierter Machthaber und Schiffsreeder tritt, wenn deutſche Anſichten klarer und beſſer in der Welt zu Worte kommen können, als dies heute der Fall iſt, überall die Ueberzeuzung ſchaffen, daß die deutſche Flotte neben der Verteidigung des Vaterlandes der Sache der ganzen Menſchheit diente. Dieſes ä war vom rein militäriſchen Stand⸗ unkt aus vielleicht nur ein Nolbehelf, aber ein wenigſtens an⸗ ſcheinend zureichender, durch die Finanzlage u A und ſeine Firiedensliebe geboten. Wie notwendig ein Schutz wichtiger Handels⸗ und Schiffahrtsintereſſen für jede ſeefahrende Nation, beſonderz für Deutſchland mit einem jährlichen Außenhandel von 20 Milliarden Mark war und iſt, beweiſt die geradezu trau⸗ rige Lage der RNeutralen in dieſem Kriege, die jeder für ſich und nicht geeint durch einen ſtarken Bund, wie ſeinerzeit durch die bewaffnete Neutralität, hilflos den unerhörten Druck der engliſchen Fauſt erdulden und froh ſein müſſen, daß ihnen durch Einrichtung erzwungener Handelsabkommen wenigſtens eine dürftige Exiſtenzmöglichkeit belaſſen wird, ohne daß ſie in den Kriegsſtrudel hineingeriſſen werden. Die jetzige Lage der Neu⸗ tralen wirkt geradezu wie eine Karrikatur auf die Souveränität und die Freiheit der kleinen Völker, beſonders dann, wenn die angebliche engliſche Rückſichtnahme auf ſie durch die Reden eng⸗ liſcher Staatsmänner noch hervorgehoben wird. Geſetzt den Fall, England befände ſich mit Rußland im Kriege und Deutſchland beſäße als Neutraler keine Flotte, ſo würde ſich das große Deutſche Reich dieſelbe Behandlung gefallen laſſen müſſen, wie ſie heute Griechenland, Holland, Schweden und Dänemark zuteil wird. Dem erwähnten Grundſatz entſprechend war es nie der Zweck oder die Aufgabe der deutſchen Flotte, weder im Krieg noch im Frieden die Seeherrſchaft Englands in allen Teilen der Welt zu beanſtanden oder gar zu gewinnen. Dazu fehlte es uns in der Welt an vielen Dingen, die neben der Kriegs⸗ flotte die Elemente der Seemacht bilden. Dieſe Aufgabe konnte ſie daher in dem jetzigen Kriege umſo weniger ſich vorſetzen und löſen, als den Engländern nicht nur die eigenen Häfen, Stützpunkte, Kohlenſtationen und Kabel, ſondern auch die aller Vaſallenſtaaten, Frankreichs, Portugals, Italiens, Japans, uſw. Soweit ſich Deutſchlands Kriegsſchiffe eginn im Auslande befunden haben, haben ſie ihre Kreuzerpflichten aufs Beſte erfüllt. Daß ihre Laufbahn nur kurzfriſtig ſein konnte, war ohne Weiteres klar. Daß es aber dem deutſchen Kreuzergeſchwader trotz alledem gelang, nach⸗ dem ihm durch den Eintritt Japans in den Krieg die ein⸗ zige überſeeiſche deutſche Baſis verſchloſſen war, das engliſche gleich ſtarke Kreuzergeſchwader faſt ohne eigene Verluſte zu ver⸗ nichten, war doch immer ein unerwartet großer Erfolg, der nicht in Vergeſſenheit geraten ſoll. Unerwartet, in Anſehung der Kräfte und Hilfsmſttel, die den Alliierten zur Verfügung ſtanden. ei Kriegs Karlsruhe, 13. Nov. in Stuttgart iſt es gelungen, Spitznagel aus Kalmbach, der Karlsruhe nannte, den Kaufmann Friedrk a ſich Paul König aus und im Oktober ds. Js. verſchiedene Der l Firmen um aunähernd 100 000 Mk. geſchädißt feſtzunehmen. Der Betrüger verſuchte von aus ſeine Schwindeleien; er ſchloß mit Firmen träge auf Lieferung von Seife ab, Seife Tonerde zum Verſand. demokratiſchen Partei einberufenen ſtark beſuchten Vo verſammlung ſprach Reichstagsabg. Robert Schmitt Berlin über„Ernährungsfragen im Krieg“. Nach als zweiter Redner Stadtrat Remmele von hier Mannheimer Verhältniſſe Entſchließung angenommen, in welcher die ſofortige Einberufung des Landtags zu verlangen. Verſammlung erklärte die bisher getroffenen Maßna als ungenügend und verlangt durchgreifende Anor zen, darunter gleichmäßige und gerechte Verteilung än licher Lebensmittel, Herabſetzung der Lebensmittelpt und Prüfung der in den Handel gebrachten Erſatzmi auf ihren Wert. ) Heidelberg, 13. Nov. Rechen beim Turbinenhaus die Leiche einer etwa dis 28 Jahre alten Frauensperſon geländet. () Heidelberg, 13. Nov. Am Samstag wurd aufgefunden. Es handelt ſich um den 50 Jahre Kaufmann Otto Klaſſe aus Köln a. Rh. Das zur Tat iſt unbekannt. e (Freiburg, 13. Nov. Am Samstag geri dem Hauptbahnhof ein verheirateter Wagenaufſch beim Rangieren unter die Räder des Eiſenbahnwag wobei ihm beide Beine oberhalb des Knöchels abgedt wurden. a ( Freiburg, 13. Nov. hieſiger Kauft hatte aus Aerger darüber, daß fin Sohn nicht befbe an den Reichskanzler richtete, Angehörige des d Heeres gemein beſchimpft und ihnen ungerechte zugung beſſerer Stände zum Vorwurf gemacht. ter wurden von dem Brieſſchreiber eine ganze hieſiger junger Leute als Drückeberger gebrand Der Brieſſchreiber wurde ermittelt und es wurde ſtellt, daß ſeine Beſchuldigungen ganz grundlos ren. Die vom Schöffengericht gegen den Kan ausgeſprochene Gefängnisſtrafe von 2 Monaten w von der Strafkammer veſtätigt. 2 N ( Vom Schwarzwald, 13. Nov. Der„Sch wälder“ meldet: Nach einer unkontrollierbaren iſt insbeſondere auch im Schwarzwald verbreitet woe daß für Fabriken des verbündeten Auslandes(pez, Bebo Anzahl rk. würden. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteil entſprechen derartige Angaben in keiner Weiſe der lichkeit. Es iſt darum nutzlos, wenn diesbezi Angebote und Anmeldungen au Firmen unſerer induſtrie gerichtet werden, die denſelben eine Folge geben können. () Singen(Hohentwiel), 13. 1 Eierten Flugzeuge ab. Ei Orden„Pour le merite“ vorgeſchlagen. Vom Bodenſee, 13. Nov. chen bei Lindau berichtet wird, wurde die Beſ Bootshaus, ſeither im Beſitz von Frau Geh. merzienrat Feith Witwe, an Geueradircktar H. O. in Mannheim verkauft. f Vermiſchtes. „Getreiben zungen. In der Interſuchung wegen des treideſchiebungen in Danzig wurden e Werhaſtunge genommen und zwar handelt es ſich um folgende Kaufmann Bruno Jacob aus Danzig, Mühlenbeſitzer 3. und ſein. aus Bora bei Danzig, Wolf Pegun, Mor ſenzweig, Elias Nachmannſohn und Iſaak Neuburger. 9. Verhafketen wußten ſich durch falſche Vorſpiegelungen große gen Getreide zu verſchaſſen, die 5 zu Grütze Wen und widerrechtlich im Wege des Kettenhandels verkauften, der Preis bis auf 120 Mark für den Zentner getrieben Lebensmittelwucher. In Köln a. Rh. wurde eine Anzahl von Händlern und Kaufleuten verhaftet, die ſich ſch Lebensmittelwuchers ſchuldig geigacht haben. Mehl, das E —— Kinder auf dem Vorbühl? Und gar Damen?“ rief er dann,„aber meine Herrſchaften—“ „Na Gottlob, doch ein Menſch!“ unterbrach ihn der junge, Joſeph, genannte Mann.„Und nun, Jäger, ein Obdach, daß wir nicht fortgeſchwemmt oder. werden!“„ „„Da wirds freilich Zeit,“ ſprach der andere lebhaft, deſſen blitzendes braunes Auge inzwiſchen die Geſellſchaft von neuem überflogen hatte und dann mit einem weniger neugierigen als ernſt forſchenden Ausdruck auf der Dame haften geblieben war, die das Geſpräch mit dem Kouſin geführt.„Sehen Sie hin— da kommts ſchon!“ fuhr er fort und deutete mit raſchem Armſchwunge gegen die Wälder im Tal, durch deren Kronen der Sturm brauſend daherflog, während hier oben ſich kaum ein Blatt rührte. „Und dort hinten ſchüttets ſchon! Vorwärts! Schürzen Sie Ihre Kleider auf, meine Damen, wir müſſen lau⸗ fen! Achten Sie auf das Fräulein neben Ihnen, mein Herr; ich werde das andere bitten, mir zu vertrauen. Raſch! Vorſicht, den Bühl hinab!“ Und damit eilte er mit feſtem, ſicherem Tritt die Ziemlich ſteife Senkung des Hügels auf dem ſchmalen FJußſteige hinab, nicht eine Sekunde zu früh, da der Sturm eben auch hier angelangt war und die Gebüſche bis zum Boden beugte und ſelbſt die alte Eiche ſtöhnen ließ. Drunten, hinter ein paar Büſchen zeigte der Pfad ſich breiter, da hielt er einige Augenblicke an und bot ſeiner ihm nahe folgenden Begleiterin mit ungezwungenem An⸗ ſtand den Arm.„Fürchten Sie ſich nicht,“ ſagte er dann und ſein Auge traf ermutigend das ihre,„es wird noch alles gut gehen; wenn uns nur der Bach keinen Spuk macht, ſind wir in zehn Minuten unter Dach.“ Das andere Paar folgte ſo nahe, daß es die Worte vernahm und den Blick ſah, und wie raſch ſie auch weiter eilten, ſagte die Dame, welche an Joſephs Arm hing— es war diejenige, welche d i 8 1 5. u ſtand und ſah die Geſellſchaft eine ch lei F Sekunde lang überraſcht an.„Was denn— guter Leute hatte— doch leiſe zu ihrem Begleiter:„Ein eigentümlicher Menſch, Joſeph! Fällt Dir nichts an ihm auf?“ „Seine Ungezwungenheit, meinſt Du, die Raſchhen und doch die guten Manieren, Eugenie?“ fragte er „Allerdings, es muß eben ein—“ 0 „Nicht doch, nicht doch!“ unterbrach ſie ihn lebhaft „Saheſt Du nicht, wie ſeltſam ähnlich er Esperance 155 Und ich wette, er fand das ſchon ſelbſt. Er ſchaute fi gar zu überraſcht an.“ „Was Du wieder einmal ſiehſt!“ lachte er. 1 Der Sturm war ſchon über die Wanderer hingebronen nur zuweilen fuhr noch ein einzelner Stoß durch a Buſch über Matten und Felder; dafür aber folgten Blitze einander grell und raſch, und der Donner, dune den Widerhall fortgepflanzt, rollte faſt ohne Aufhören f Und nun begann auch der Regen ſtärker und ſtärker itt fallen und von vorn klang ein von Schritt zu 8 ſich vermehrendes dumpfes Rauſchen ihnen entgegen, „Das hab' ich gefürchtet— es ſtand gar zu schont über das Gebirge und nun kommt das Waſſer ſchoi Wenn der Steg nur hält!“ ſagte der Jänersmanm„. ſorglichem Ton, ohne jedoch darum ſeine Eile zu mäßig „Aber nur Mut und ein wenig Vertrauen, mein Fbem lein!“ fügte er mit einem bereits wieder ermutigen Lächeln hinzu;„wir kommen doch noch vor dem ergſte⸗ hinüber und für trockene Kleider wird ſchon Rat werden, Nur vorwärts— ich bin nicht ängſtlich und zärtlich, mein Herr!“ verſetzte ſeine Begleiterin mu und ihr Auge, deſſen Braun doch um mehrere Nügnz heller war als das des ſeinen, begegnete ihm mit fr 8 Blicke.„Aber um die dort hinter uns iſt mi? ie—“ raſch!“ rief der Jäger. (Fortſetzung folgt.) 5 U 1% Mannheim, 13. Nov. In einer von der lig ſe ei tel 0 e Karla, wurde, in mehreren Briefen ohne Unterſchrift, di en eutſch nach Konſtantinopel) Arbeiter in großer Zahl gehe, nich ö Nov. Fliegerkelbe Julius Brecht von hier ſchoß in der letzten Zei des Er iſt bereits Inhaber um a ernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe und wurde jetzt ben „Raſteck“ mit großen Parkaulagen, Hafenanlagen en e Geſtern wurde an 99 3 e in Stadtwald eine männliche Leiche an einem Baume er alten Mols et uf reiber f. ens, üickt Wie aus c 1 vor. nen, urde, 13 Achte einmal darauf. Zug für Zug, Haar, Augen, alle, u beleuchtet hatte, wurde einn 1 0 ſozialden, Fraktion des badiſchen Landtags beauftragt wird, 25 1 men 1 55 f . mat?, feſtge W„ 9 ma 1 1d 1 5 ell l. 55 groß 0 We e N E-• a lichts an die höheren Lehranſtalten enen Erlaß gerichtet, „ die Regierung mit * ſiabeitskräfte dem neugeſchaffenen Kriegsamt zu unter⸗ 8 N cher 1 Sigschef zur Seite; für letzteren Poſten iſt Dr. Kurt 4 N 10 Muglied, das ſo ausgezeichnet wurde. Wir gratulieren Mark für den Zentner einkauften, gaben ſie zu 165 Marg ter; außerdem trieben ſie ausgedehnten Handel mit Jut⸗ khartoffeln, die ſie zu 2.50 Mark eingekauft und zu 6 Mark r den Zentner verkauſten. In einem Vorort wurde eine ver⸗ Schweineſchlächterei en deckt, Holland einge⸗ Schweine in großer Jahl geſchlachtet, verarbeitet zu Wuch preiſen verkauft wurden. 16 Schweine konnten och beſchlagnahmt werden. Einen internat onalen Frauenkongreß für den Frieden ge⸗ enen die norwegiſchen FJrauen gleichzeitg unt den Frie⸗ eusverhandlungen ab uhalten, um auf ihm„für een Frieden uf der Grundlage der Gerechtigkeit“ zu wirken. Lokales. — Die Beteiligung an der Jugendwehr. Da Baden die Beteiligung an der Jugendwehr zu wünſchen übrig läßt, hat das Miniſterium des Kultus und Unter⸗ 8 ſolle mit allen erziehlichen Mitteln dahin gewirkt wer⸗ den, daß diejenigen Schüler, die das 16. Jahr zurück⸗ elegt haben, ſich der Jugendwehr anſch'ieſen und regel⸗ in au ihren Uebungen eiſnehmen. i — Kriegsvolktszählung. Die Haushaltungsliſten für die Volkszählung am 1. Dezember enthält zum Teil banz neue Fragen; Fragen, die ſich auf Vorſorge und rſorge beziehen. Es finden ſich Fragen nach Kriegs⸗ chädigten und Kriegsgefangenen, nach dem Militär⸗ erhältnis aller vor 1. Tez. 1899 geborenen münnlichen kerſonen. Ferner Berufsfragen, und zwar wird gefragt, elchen Beruf und in welchem Betrieb eine Perſon dieſen sübt, wie dieſe Berufsverhältniſſe bei einzelnen Per⸗ onen bei Kriegsbeginn geweſen ſind. Solche Fragen ſind tig, weil auf ihrer Grundlage die Maßnahmen der irkſchaftsvorſorge für die geſamte in Betracht kom⸗ de Bevölkerung, namentlich auch in Abſſcht auf die orſorge für die liebergangswirtſchaft nach dem Kriege dufgebaut werden müſſen. Es iſt daher von größter Wich⸗ geit, daß die Liſten mit größter Genauigkeit und Ge⸗ ſſenhaftigkeit ausgefüllt werden, denn je vollſtändiger und treffender die geſtellten Fragen beantwortet werden, m ſo raſcher und zweckmäßiger werden die erforderlichen Maßnahmen ſ. Z. getroffen werden können. Die Zäh⸗ lungsliſten ſeien daher der ſorgfäktigen Behandlung jeder⸗ ann dringend empfohlen. i 6 1 90— Allgemeine Zivildienſtpflicht. Der„Berl. kalanzeiger“ berichtet, es ſei wahrſcheinlich, daß der eichstag demnächſt zu einer außerordentlichen Sitzung erufen werde zur Beratung von Geſetzentwürfen, die Ewiſſe innere Angelegenheiten betreffen. Darunter be⸗ ſich eine Vorlage über die Einführung einer all⸗ gemeinen Zivildienſtpflicht, die alle deutſchen Kräfte in hewiſſem Umfange, etwa vom 16. bis zum 65. Lebens⸗ 4 ohne Unterſchied der Perſon oder des Geſchlechts, Auf Vaterland dienſtbar machen ſoll. Ein halbamtlicher ufruf, der beſonders jüngere kräftige Frauen aller ünde zur Betätigung in der Kriegsinduſtrie unter Hin⸗ 28 auf das engliſche Beiſpiel auffordert, bewegt ſich der Richtung. Wie der Geſetzesentwurf, der den Zwang berſieh, im einzelnen geſtaltet ſein wird, iſt noch un⸗ bekannt, der Zweck iſt aber der, daß alle deutſchen Staats⸗ gehörigen, die zu Dienſtleiſtungen befähigt ſind, ver⸗ lilchtet werden, ihren Fähigkeiten entſprechende wirtſchaft⸗ Rue Verrichtungen auszuüben. So ſoll z. B. ein im zuneſtand lebender Gerichtsbeamter auf dem Bureau eines aun Heer eingezogenen Rechtsanwaltes Dienſte tun, oder am penſionierter Beamter ſoll verpflichtet ſein, eine Be⸗ kähiang zu übernehmen, wodurch ein jüngerer felddienſt⸗ 1 Beamter für den Waffendienſt frei wird. Ent⸗ Mehend würden die Tienſtleiſtungen der Frauen und Fete, en zu regeln ſein. Das Geſetz würde, wie man ſieht, f 3 8 ind as Privatleben eingreifen als irgend ein Kriegs⸗ diet bisher. Dagegen wolle, wie der„Lokalanz.“ ſchreibt, dem Verſprechen Ernſt machen, daß der Kriegsziele freigegeben werde unter deh Vorausſetzung, daß nicht Berufsſtände(wohl ein 5 ubarer Begriff) oder Parteien unter einander verhetzt kr neutrale Staaten verletzt werden. a Anz, Die wir hören, iſt beabſichtigt, die Mobilmachung der rörterung der 5 blen, deſſen Vorſtand bekanntlich der Generalleutnant nd aner iſt, ein geborener Ludwigsburger. Dem Vor⸗ ſtehe ein militäriſcher und ein techniſcher Abtei⸗ Me der Direktor des Magdeburger Gruſonwerkes arbeitssſicht genommen.— Durch Heranziehung aller die eas fähigen Perſonen im Reich namentlich derjenigen, licht Einkommen ohne Arbeitsleiſtung beziehen, zum li tmäßigen Dienſt, ſei es in geiſtiger oder körper⸗ jeht Arbeit, werden viele Tauſende von Männern, die Ter 50 Hauſe ſind, für den Dienſt mit der Waffe frei. Nerucht Danke an ſich wäre gut, wenn er ſtreng und wid durchgenrt und wenn jede Hinterlür verſchloſſen — ugs, Auszeichnung. Das Mitalied des Kathol. Jüng⸗ keit bosreins Wilhelm Hauck erhielt wegen Tapfer⸗ 6 das Eiſerne Kreuz. Ec iſt im Verein das mn Ne ſeinen Angehörigen. — für die Nepakfſon g. Immerqmann, Setenhelm Co. Kirchenchor. 9 Uhr probe für die damen! 1Pfuhlwagen und 2 Pferdekumte verkannt! Gartenbau⸗Betrieb Feuden⸗ heimer Fähre(früher Roſen⸗ kränzer.) Empfehle: Pfalz. Welssw-eln p. Ltr. 190 Mk. „ obnung abzugeben. 15 Rotweln„„ 2.20„ Malaga 3.00„ Kapo Kartans l erlorenl! lber dem Wege Frledrich⸗ . Hau t ee e . Mn. 30.— vier g Der 8 Papiergeldſcheinen. debeten rliche Finder wird Erpeditl vas Geld in der degen Belo dieſes Blaltes honig eingetroffen. Pantsagung. nahme an dem unersetzlichen Verluste unseres Für die vielen Beweise wohltuender Anteil- teuren, unvergesslichen Vaters, für die zahl- reiche Beteiligung am Begräbnis und die reichen Blumenspenden sprechen wir unsern 8 herzlichsten Dank aus.. e Besonders danken wir dem hochwürdigen Herrn Pfarrer Pfenning für die trostreichen Worte am Grabe, in denen er das Wesen des teuren Heimgegangenen so treffend zeichnete, Herrn Bürgermeister Volz, Herrn Rektor Lorentz, dem Vorsitzenden der Lehrerkonferenz Laden- burg, Herrn Hauptlehrer Wiesler, Herrn Ge- 5 meinderat Georg Volz und dem Bürger-Aus- cschussmitglied Herrn Adam Neubauer für die warmen Worte der Anerkennung, sowie Herrn HFlauptlehrer Banschbach für die erhebenden Gesänge am Hause und am Grabe. Familie Gersbach. ace dehannümachungen Bekanntmachung. Die Einſuhe von Ziegen betr. Die Landwirtſchaftskammer erhält in den nächſten Tagen eine größere Anzahl Ziegen aus der Schweiz, worunter ſich Tiere von beſonderem Zuchtwert befinden. Die Landwirtſchaftskammer behält ſich vor, letztere in erſter Linie an die Ziegenzuchtvereine abzugeben. Die Tiere werden zum Ankaufspreis zuzüglich der entſtandenen Unkoſten verkauft; es koſtet eine gewöhnliche Milchziege ungefähr 120 Mk. eine Zuchtziege 130 Mk. Die Preiſe ſind wohl hoch, es beſteht jedoch keine Ausſicht, auf anderem Wege Ziegen aus der Schweiz in abſehbarer Zeit zu erhalten. Dies iſt in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und zur Anmeldung etwaiger Beſtellungen aufzufordern. Die Aufgabe der eingelaufenen Beſtellungen hat um⸗ gehend hierher zu erfolgen. Die Bezugsbedingungen ſind folgende: Die Tiere werden frei Bahnſtation geliefert. Die Landwirtſchaftskammer übernimmt das Transportriſiko. Beanſtandungen weten Preiswürdigkeit werden nicht an⸗ genommen. Der Kauf kann nicht rückgängig gemacht werden. Für Eigenſchaften und Mängel wird keine Ge⸗ währ geleiſtet. Die Beſtekler beſonders hochwertiger Zucht⸗ tiere müſſen ſich verpflichten, die Tiere nicht ohne die Genehmigung der Bad. Landwirtſchaftskammer weiter zu verkaufen. Mannheim, den 9. November 1916. Der Kommunalverband Mannheim ⸗Land. Großh. Bezirksamt, Abt. I. gez. Strauß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 13. November 1916. Bürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Kartoffel versorgung betr. Die diesjährige Kartoffelernte und die Schwierigkeit der Kartoffelverſorgung machten es dringend notwendig, daß mit den vorhandenen Kartoffelvorräten ſparſam ge⸗ wirtſchaftet wird. Ein unzuläſſiger Verbrauch muß unter allen Umſtänden verhindert werden. Den Kartoffel- erzeugern iſt deshalb durch wiederholte Bekanntgabe des Verfütterungsverbotes ſowie durch Belehrung in landwirt⸗ ſchaftlichen Verſammlungen u. ſ. w. allgemein zum Be⸗ wußtſein zu bringen, daß Kartoffeln, welche als Speiſe⸗ oder Fabrikkartoffeln geeignet ſind, nicht verfüttert werden dürfen, und daß dieſes Verbot, ſo nachteilig es auch für die Schweinemäſtung und die Geflügelhaltung iſt, im Intereſſe des Durchhaltens des deutſchen Volkes in dem ihm aufgezwungenen ſchweren Kampfe eingehalten werden muß. Ferner iſt ſtreng darüber zu wachen, daß die Vor⸗ ſchrift, wonach die Kartoffelerzeuger 1¼ Pfund und die verſorgungsberechtigte Bevölkerung 1 Pfund für den Kopf und Tag verbrauchen dürfen, nicht überſchritten wird. Gegenüber dieſer zwingenden Vorſchrift des öffentlichen Rechtes dürfen auch Leibgedinger u. ſ. w. auf Grund von privatrechtliche Anſprüchen mehr Kartoffeln vom Erzeuger nicht verlangen; ſie können für die überſchießende Menge zur Vergütung in Geld erhalten. Den Vorſtänden von Haushaltungen, welche ſich entſprechend der früheren Re⸗ gelung unter Zugrundelegung einer Tageskopfmenge von 1½ Pfund eingedeckt haben, iſt zu eröffnen, um wieviel länger ſie mit ihren Vorräten auskommen müſſen. Ueberſteigt ihre Eindeckung den hiernach bis 15. Auguſt 1917 zuläſſigen Verbrauch, ſo iſt die überſteigende Menge gegen Entſchädigung alsbald wegzunehmen. Nach gewordener Mitteilung ſcheint es auch nicht ſelten vorgekommen zu ſein, daß infolge ungenügender Nachprüfung bei Ausſtellung des Kartoffelbezugsſcheins Haushaltungen größere Kartoffelmengen bezogen haben, als zukommen dürfen. Soweit dies bei Kellerkontrollen (vergl. unten) feſtgeſtellt wird, ſind die überſchüſſigen Koch. Die Kartoffelknappheit läßt es als dringend not⸗ wendig erſcheinen, das Verderben von Kartoffeln zu ver⸗ hindern. Durch Kellerkontrollen hat ſich das Buͤrger⸗ meiſteramt bezw. Stabhalteramt zu verläſſigen, ob die Kartoffeln richtig aufbewahrt ſind. Hiermit wäre die obenerwähnte Feſtſtellung ſowie eine Nachprüfung nach der Richtung zu verbinden, ob der eingedeckte Vorrat zu ſchnell verbraucht wird. Ergibt ſich letzteres, ſo wird ſich empfehlen, dem Haushalt die Kartoffeln gegen Entſchädi⸗ dung wegzunehmen, und nach Bedarf in wöchentlichen Raten wieder zuzuteilen, da vermieden werden muß daß Haushaltungen ihre Vorräte vor der Zeit erſchöpfen, und dann mit der Forderung herantreten, ihnen Erſatz an Kartoffeln oder anderen Lebensmitteln zu gewähren. Wir ſehen bis ſpäteſtens 25. ds Mts. dortigem Bericht entgegen, ob ſich in dortiger Gemeinde Haus⸗ haltungsvorſtände über den zuläſfigen Verbrauch eingedeckt haben, um welche Mengen es ſich im Geſamten in der Gemeinde handelt und ob überſchüſſige Mengen gegen Entſchädigung abgenommen worden ſind. Mannheim, den 10. November 1916. Der Kommunalverband Mannheim Land. Groß h. Bezirksamt Abt. 1. gez. Strauß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 14. November 1916. Bürgermeiſter amt: 8 Volz. Bekanntmachung. Vornahme von Haus⸗ und Not⸗ ſchlachtungen betr. Bei der Verbeſcheidung von Anträgen auf Ge⸗ nehmigung zur Vornahme von Hausſchlachtungen im Sinne der§s 9 und 10 der Verordnung des Reichs⸗ kanzlers vom 21. 8. 16(Reichsgeſetzblatt Seite 941) wäre von uns nach folgenden Grundſätzen, die zu beachten ſind, verfahren: 1. Eine Beſchränkung der Genehmigung auf eine be⸗ ſtimmte Zahl von Hausſchlachtungen innerhalb der Ge⸗ meinde erfolgt nicht. Die Genehmigung im einzelnen Fall iſt nur inſofern beſchränkt, als tatſächlich Selbſt⸗ verſorgung, nicht Erwerb aus fremder Maſt, vorliegen muß und der Fleiſchvorrat des Selbſtverſorgers die ihm zuſtehende Fleiſchmenge nicht ſo erheblich überſteigen darf, daß ein Verderben der Vorräte zu befürchten iſt. In der Regel wird Haushaltungen bis zu 4 Per⸗ ſonen ein Schwein, größeren Haushaltungen für je 4 Perſonen ein Schwein im Wege der Selbſtverſorgung für ein Jahr zur Hausſchlachtung überlaſſen. Für kleinere Familien werden wir voraus ſichtlich um das Verderben zu verhüten, die Abgabe eines Teiles des Fleiſches an den Kommunalverband zur Bedingung machen. Entſchließung behalten wir uns in jedem einzel ⸗ nen Falle vor. 2. Da die Schlachtung unreifer Schweine unwirtſchaft⸗ lich iſt und namentlich die Fettverſorgung ſchädigt, wird die Genehmigung zur Hausſchlachtung fortan nur für ſchlachtreife Schweine erteilt. Schweine mit einem Lebend⸗ gewicht von weniger als 160 Pfund ſind i. d. R. nicht als ſchlachtreif anzuſehen. Ausnahmen werden wir beim Vorliegen beſonderer Gründe, insbeſondere dann zulaſſen, wenn als erwieſen anzunehmen iſt, daß die Schweine wegen Störungen in der Entwicklung und dergl. nicht auf ein Gewicht von 160 Pfund gebracht werden können. In dem Geſuche wäre dies ausdrͤcklich zu bemerken und näher auszuführen. 8 3. Belm Vorhandenſein einiger Fleiſchvorräte beim Selbſtverſorger werden wir die Verfagung der Haus⸗ ſchlachtungsgenehmigung ausſprechen, wenn durch ſie die Vorräte ſo erheblich über den zuläſſigen Verbrauch ge⸗ ſteigert würden, daß ein Verderben zu befürchte wäre. 4. Als Selbſtverſorger im Sinne des 8 9 Abſatz 2 Satz 2 der Verordnung des Reichskanzlers können aus⸗ nahmsweiſe auch Gaſtwirte zugelaſſen werden, ſoweit ſie Schweine ausſchließlich zur Verſorgung ihrer Angehörigen und Angeſtellten mäſten. Selbſtverſtändlich dürfen in dieſem Falle nur dieſe im Sinne des 8 10 a. a. O. als Selbſtverſorger eingerechnet werden. Die Abgabe von Fleiſch aus ſolchen Hausſchlachtungen an Wirtſchaftsgäſte wäre eine Zuwiderhandlung gegen 8 14 Ziffer 1 der Verordnung vom 21. Auguſt 1916. 5. Die Anrechnung des Fleiſches aus Hausſchlachtungen hat in jedem einzelnen Falle genau nach den Beſtim⸗ mungen in 8 10 der Verorduung des Reichskanzlers vom 21. Auguſt und in§ 13 der Verordnung Großh. Meni⸗ ſteriums des Innern vom 28. September 1916, die Re⸗ gelung des Fleiſchverbrauchs betr.(Geſ. U. Verordnungs⸗ blatt S. 286 zu erfolgen. Es iſt uns jeweils zu be⸗ richten, wielange der Haushaltung die Fleiſchvorräte aus⸗ reichen müſſen. Bezüglich der bis jetzt ſchon genehmigten Hausſchlachtungen iſt uns dies gleichfalls noch aufzugeben. Im übrigen verweiſen wir auf die Ausführungen in unferer Verfügung vom 13. Oktober 1916 Die Re⸗ gelung des Fleiſchverbrauchs betreffend. 5 g Der Vollzug iſt uns anzuzeigen. 4 Mannheim, den 10. November 1916. b Der Kommunal⸗Verband Mannheim-Land. Groß h. Bezirksamt Abt. J. J gez. Gräſer. i 5 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Koch. Kenntnis. 0 Seckenheim, den 14. November 1916. f gürgermeiſteramt: 5 Volz. Koch. 1 Cabakarbeiter und Tabakarbeiterinnen loiort geinchi. 5 Garantiert reiner Bienen- r Größe empfiehlt Aug. Engert, Bickers Mengen gegen Entſchädigung wegzunehmen, Bodenheim& Co., Cabakhan dlung, Luiſenring 40. FTC Griesverteilung. Es erhalten: 1. Gries zum Preiſe von 28 Pfg. pro Pfund in Menge von/ Pfund pro Kopf der Familie ohne Höchſt⸗ grenze gegen Vonzeigung des grünen Lebensmittel- kartenumſchlags wie folgt: 1. bei der Handlung Johann Schreiber, Hauptſtraße 113 ͤ am Montag, den 13. November 1916 die No. 1 bis 382 2. bei der Handlung Georg Ludwig Seitz, Luiſen⸗ ſtraße 1, am Dienstag, den 14. November 1916 die No. 383 bis 772 3. bei der Handlung Peter Seitz, Schloßſtraße 62, am Mittwoch, den 15. November 1916 die No. 773 bis 1172 4. bei der Handlung Suſanna Seitz Woͤrthſtr. 26 am Donnerstag, den 16. November 1916 die No. 1173 bis 1585. Die Bewohner der Hochſtätt mit obigen Nummern erhalten ihre Mengen bei Fenske daſelbſt am Montag, den 13. November 19186. Die Abgabe erfolgt beſtimmt jeweils im Taufe des ganzen genannten Tages in voller Menge. Ein Heeilen oder Drängen wäre daher ſtunlos. Wir bitten genau den Tag der Abholung einzuhalten, da nicht abgeholte Mengen bei dieſer Verteilungsart als verfallen gelten müſſen. Den Händlern iſt eine verſpätete Abgabe unterſagt. Seckenheim, den 9. November 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Koch. Den Fortbildungs unterricht betr. 8 Die zum Beſuch der Fortbildungsſchule nerpflichteten g Knaben haben ſich, verſehen mit den nötigen Lernmitteln, am nächſten Mittwoch, den 15. d. M. nachmit. 1. Uhr im Schulhaus einzufinden. Die Schüler des 1. Jahr⸗ 0 im eee Nro. 24, die des 2. Jahrganges in Nro. 8 den 13. Nov. 1916. Rektorat: Lorentz. 2 fleissige Arbeiter (jängere oder ältere) ſoſort bei hohem fohn geſucht. Sägewerk Schön. Schoſdoladen eingetroffen. Solmanla-Urogefie Fr. Wagner's Nachf. Inh. V. Hölls tin. e Fuss- Schlüpfer. —— 5 2142 225 222 0 8 0 .— 71ů 1 7 Inh. Rieh. Rall. g Sees eee ε,Et 52 5 eie See Neu eingeiröffen: Postkarten-Album, Poesie; oller iel Album Bilderbücher, Malbücher, Märchenbücher, Wandsprüche, Brieftaschen, Geldbeutel, Briefpapier in Kasetten, Taschenmesser etc. eto. Georg Zimmermann Hildaſtraße 68. Die hiesige Rriegskückie kauft fortwährend Gemüſe aller Art: kraut, Wirſing, Zwiebeln uſw. Näheres bei Schuldiener Volz. Seckenheim, den 2. November 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. eee Sigarrenhaus Chr. Grimm Haupiſtr. 116 Seckenheim Hauptflr. 116 empllehlt zu billigen Preisen: Sldarren, Sigarios und Sigaretten. fich Hau- und öchnunf-Cabale. Aigaretten⸗Tabake u. ⸗Papfer. Cognak— Rum— Magenbitter Zwetſchgen⸗Waſſer und Arat fin kleinen Fläschchen. e Shag-Pfeifen und Lotterielose. Fgldpusf-Rarfons in Allen Größen. 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