— 18. 75 1 90. N — fl lose Einſpringen rſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Adonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. E 2 Kriegschronik 1915 0 November: Ein Handſtreich der Engländer gegen unſere 9 an der Straße Meſſines—Armentieres wurde abge⸗ en. 5 — Kurſumlja wurde erreicht, mehrere hundert Serben gefan⸗ gengenommen. — Die Italiener nehmen ihre Angriffstätigkeit gegen Görz wieder auf. Auf dem Tigris vernichteten die Türken einen feindlichen Kriegsmonitor. November: Artilleriekämpfe in den Aergonnen und in n Vogeſen. Ein deutſches Flugzeuggeſchwader griff engliſche Truppen⸗ ger weſtlich ron Poperinghe an. 1 5000 Serben wurden bei den Verſolgungskämpfen en. ö 3 Dee italieniſchen Angriffe an der Iſonzofront haben wie⸗ Nossen men, beſonders die Stadt Görz wurde heftig be⸗ en. e Montenegriner wurden bei Triboj geſchlagen. Die an ichen und öſterreichiſchen Truppen rückten in Candſchal In Rußland wurde der Landſturm zweiten Aufgebots einberufen. 5 Miniſterkriſis in Portugal. Der Weltkrieg. Die Verkürzung ihrer Sommefront um reichlich 6 meter nordweſtlich Lesbouefs, die durch das rührend der Franzoſen in die Lücke er⸗ fürblicht wurde, hat es den Engländern geſtattet, die fütigen T ligi lich in ſeinem Anfang gelungen, nachdem eine zwölf⸗ En ſmictet hatten. großen Angriff zu beiden Seiten der Anere ruppen zuſammenzuziehen. Der Angriff iſt be⸗ ge überaus heftige Beſchießung vorausgegangen war. euncorſpringende Dreieck St. Pierre Divion⸗Beaumont⸗ durt iſt erobert, aber damit hat das Vorgehen der gländer ſein Ende erreicht. Sowohl am Mittwoch als den nerstag ſind alle ihre Vorſtöße im Blute erſtickt u, die ſich gegen die wichtigen Höhen weſtlich Serre Niederlage um Niederlage haben ſie 11 erlitten, ſo bei Grandcourt, bei Beaumont und bei uz ars. Die Gefahr iſt abgewendet. Es wird ſich nun . eigen haben, wie oft noch die Franzoſen einer engliſchen ei er 77 verkürzung die Hand bieten können; den Kampfes⸗ r braunen und ſchwarzen Hilfstruppen dämpft . n hen interkälke ſo beträchtlich, daß auch reichlicher Brannt⸗ bird i dun fin ſie überhaupt den Störchen nachſchicken müſſen. ſachm fer than Rrd1c lerte ereity un, m kü rien N dato un er Alt neuen B „das li fete des Tahizos⸗Seer. lußbolegen faba war die nabend 3 blſeber Sie rſofn in 1 ſolge m unſerer ik 15 ſerer Infanſeres Artillerieſeuers und des kräftigen Druckes derſchauſſiſch, Sonaten ſtark ausgebaut waren, auf, ihn nicht mehr genügend beleben kann, in kurzem ſind wir die Lachenden, die wir mit weißen Truppen ropäiſchen Krieg uns begnügt haben. om Oſten gilt noch das bisher geſagte; die Ruſſen immer ſtiller und friedfertiger, die Rumänen leiner und katzenjämmerlicher. Der eiſerne Ring * k ſich bewährt. 5 Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. Paris, 17. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern . der Somme erneuerten die Deut⸗ Angrifſsverſuche auf die franzöſiſche Front nicht. Sü d⸗ ſtteil om me griffen die Franzoſen während der Nacht von Preſſoire, der von den Deutſchen beſetzt war, Untaft 85 ſtanzöſiſchen Truppen ſich in bewunderungswürdiger en, ap. Dank dieſer Standhaftigkeit und der lammen m cmerung der Truppen wurden die Deutſchen nach erbit⸗ gte a und bei einer Beſchießung von außerordentlicher aus dem Dorf geworfen. Preſſoire iſt ganz in unſerem ewinn rom 7. November wird reſtlos gehalten. erichten führten die Deutſchen geſtern ihre Angriffe n aus, die zu drei verſchiedenen Diviſtonen gehörten. f 1 1 ſehr ſchwere Verlust. 8 ron Reims ſchei erte ein von den Deutſchen ver⸗ adſtreich auf die franzöſiſchen Gräben nach Artillerievor⸗ perrfeuer tar mee: An der Strumafront eroberten die Eng⸗ einem glänzenden Kampf die Stellung Kakaraska Die Bulgaren flüchteten e Ufer des Nior⸗Bach. An der Cerna dauert und Schnee unſere Offeuſive ſiegreich Am chlacht von äußerſter Heftigkeit, Deueſch⸗ genangriffe in der Nacht vom 17. auf den 15. unten an keiner Stelle unſere Offenſive hem⸗ war mörderiſch für den Feind. 400 Gefangene Hand, Franzöſiſch⸗ſerbiſche Trunven, die ihre Tepavci vervollſtändigten, rückte. gegen Ja⸗ eſtlich der Cerna gab der Feind unter der er fort. ck„nördli ehrelanterſe im Laufe der Nacht ſeine e 1 00 ten, 5 reitkräfte, die den Gegner nördlich von Kenali onaſtir reichten das rechte Vira⸗Ufer, 5 Kilometer ſüd⸗ Wir beſetzten die Dörfer Balbjaft, Torodja und ds: 5 blen denen An der Sommefront wurden einige feindliche Abtei⸗ elungen war, in einem Teile der im Nord⸗ elegenen Häuſer Juß zu faſſen, durch einen foi wd s unſerer Truppen verjag. Der Artillerie⸗ rd war. dag tahe Ablaincourt heftig fortgeſetzt, Ueberall Amtsblatt der Bürgermeisterämtfer Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Der engliſche Tagesbericht. WB, London, 17. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Während der Nacht wurde unſere Schlachtfront ſchoſſen, und ſüdlich der Anere ziemlich heftig vom Jeinde be⸗ oſſen. Abends: Nachmittags beſchoß der Feind unſere neue Front nördlich der Ancre beſonders in der Nähe von Beauecourt. Die Beſchießung unſerer Artillerie rief ſtarke Exploſionen hervor. In den letzten 24 Stunden nahmen wir 6 Offiziere, 29 Mann gefangen. Südlich der Anere ſtarkes feindliches Geſchützfeuer. zwiſchen Le Sars und Gueudecourt. Unſere Artillerie beſchoß die feindlichen Linien bei Souchez und Armentieren. Geſtern machten unſere Flugzeuge einige erfolgreiche Streiſzuge Paris, 17. Nov. Die Geſandten der alliierten Re⸗ gierungen hielten geſtern nachmittag im Quai d'Drſay ihre letzte Verſammlung ab. An ihr nahmen die Ver⸗ treter der Generalſtäbe teil, deren Unterredungen im fran⸗ zöſiſchen Großen Hauptaugrtier am Vormittag zu Ende gegangen waren. Der Krieg zur See. Berlin, 17. Nov. Der von Amſterdam nach New⸗ Caſtle mit einer größeren Ladung Bannware beſtimmte holländiſche Dampfer„Midsland“(1085 Bruttoregiſter⸗ tonnen) iſt am 15. November von deutſchen Seeſtreit⸗ kräften angehalten und nach Zeebrügge eingebracht worden. Hamburg, 17. Nov. „Fritzjoer“, mit Holz von Norwegen nach England be⸗ ſtimmt, wurde von einem deutſchen Kriegsſchiff als Priſe nach Hamburg aufgebracht. Rotterdam, 17. Nov. Die engliſchen Dampfer „Skerries“(4278 Bruttoregiſtertonnen) und„Poldhu“ (2972 Bruttoregiſtertonnen) ſind verſenkt worden. Chriſtiania, 17. Nov. Die Aarhuſer Bark Villak, mit Bannware nach England unterwegs, iſt geſtern nach⸗ mittag ſüdlich von Okſö in Brand geſteckt worden. Die norwegiſchen Dampfer„Torridal“ und„Vega“ (688 T.) wurden verſenkt. Die Lage im Oſten. Der rumäniſche Tagesbericht. WTB. Bulareſt, 13. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern: Nord⸗ und Nordweſtfront: An der Weſtgrenze der Mol⸗ dau griff der Feind an mehreren Stellen ohne Erfolg an. Wir machten 90 Gefangene und erbeuteten 2 Maſchinengewehre. An der Grenze nördlich von Munteni bis zum Prahovatal Kampf⸗ handlungen ohne Bedeutung und Artilleriefeuer. In der Gegend von Dragoslavle griff der Feind heftig, aber erfolglos an. Er wurde mit großen Verluſten zurückgeſchlagen. Im Alttal heftige Kämpfe. Auf dem linken Uſer zogen ſich unſere Truppen gegen Areful und Radaeineſti zurück. Auf dem rechten Ufer be⸗ haupteten wir 5 Stellungen. In der Gegend des Jiu⸗Tales zogen ſich unſere Truppen gegen Copacioaſa ſüdöſtlich von Tirguin und Carbeſti ſüdlich von Tirguiu zurück. An der Cerna Patrouil⸗ lenkämpfe und ſchwaches Arkillerjefeuer.— Südfront: Längs der ganzen Donau ſchwache Artillerie- und Infanteriekämpfe. In der Dobrudſcha keine Veränderung. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 17. Nov. Amtlich wird verlautbart vom 17. November 1916: Italieniſcher und ſüdöſtlicher Kriegsſchauplatz: Keine beſonderen Ereigniſſe. 3 Der italieniſche Tagesbericht. WTB, Nom, 17. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern: An der Trentino ront beſchoß unſere Artillerie feindliche Truppenab⸗ teilungen und einen auf dem Marſch befindlichen Zug in der Gegend des Etſchtales und im Becken des oberen Aſtach. In Car⸗ nien warfen feindliche Flugzeuge Bomben ab, ohne Schaden zu verurſachen. Moggio Uoineſe, die zwei Frauen töteten und drei verletzten. Auf den Höhen von San Marco öſtlich von Görz nahmen unſere Truppen geſtern unter dem Schutz ſtarken Artilleriefeuers die im Laufe des 14 November geräumten Gräben wieder. Mitten in der Nacht verſuchte der Feind einen heftigen Ueberfall, der gla it abgeſchlagen wurde. Auf dem Karſt Artillerietätigkeit. In der Gegend von Bosca Malo verbeſſerte unſere Infanterie durch Vor⸗ rücken einen Abſchnitt der Front. Wir machlen bei kleinen Zu⸗ e e einige Gefangene und erbeuteten zwei Mörſer⸗ eindliche Flugzeuge warfen einige Bomben auf Kalbne(Karſt). Es wurde niemand getötet und auch kein Schaden angerichtet. Völkerrechtsbruch. Rom, 17. Nov. Die„Idea Nazionale“ meldet: Die Banca Italiana di Sconto hat den Palazzo Chigi, den früheren Sitz des öſterreichiſch-ungariſchen Botſchaf⸗ ters, für 4 Millionen Lire gekauft, um dort ihre Zentral⸗ direktion einzurichten. i Neues vom Tage. Feindlicher Flieger über München. München, 17. Nov.(Amtlich.) Das königlich bayeri⸗ ſche Kriegsminiſterium teilt mit: Heute mittag gegen 1 Uhr erſchien über München ein feindlicher Flieger, der insgeſamt 7 Bomben abwarf, die jedoch nur geringen Materialſchaden anrichteten. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der Flieger flog in weſtlicher Richtung ab. Berlin, 17. Nov. Die„Deutſche Tagesztg.“ bemerkt zu dem Briefe Hindenburgs, was die vermehrte Beſchaf⸗ Der norwegiſche Dampfer Am Ferrokanal(Fella) fielen zwei Bomben auf Inſertsionspreis. N Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. fung von Fett für die Induſtriebevölkerung betreffe, ſo ſei die Landwirtſchaft hiezu nicht in der Lage, da auch ihr Fettverbrauch bekanntlich rationiert ſei und ihr die Hände gebunden ſeien. Eine durchgreifende Beſſerung könne nur erzielt werden, wenn man der Erzeugung freie Bahn und den nötigen Rückhalt zur Kräftigung gebe. Es ſei erfreulich, daß auch der Feldmarſchall der Ueberzeugung ſei, daß mit ſtaatlichem Zwang die landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugung nicht geſteigert werden könne, hier könne, wie Hindenburg bemerke, nur die Erweckung des kuror teutonicus bei den deutſchen Bauern wirken, ein Ziel, um das ſich die Führer der deutſchen Landwirtſchaft ſeit langem und mit Erfolg bemühen. Auf Grund des Hindenburg⸗Briefes ſei denn auch ſofort von berufenen landwirtſchaftlichen Stellen eine umfaſſende Propaganda in die Wege geleitet worden. Friedensfühler. Baſel, 17. Nov. Die„Baſeler Nationalzeitung“ will aus unabhängiger diplomatiſcher Quelle erfahren haben, daß die Regierung von Waſhington Erklärungen abgegeben habe, die ihre Bereitſchaft erkennen laſſen, auf Einberufung einer Konferenz zur Einleitung einer Friedensvermittlung entweder nach Amerika oder nach einem neutralen Land Europas hinzuarbeiten. Es ſoll gegenwärtig zwiſchen verſchiedenen neutralen Regierungen ein Meinungsaustauſch über dieſen Schritt ſtattfinden. Einfuhrverbot. i London, 17. Nov.(Reuter.) Die Einfuhr von Schmuck⸗ oder Silbergegenſtänden, ausgenommen von Uhren oder Uhrengehäuſen in die Vereinigten Königreiche wurde verboten, ſoweit nicht das Handelsamt beſondere Erlaubnis gibt.(Das Einfuhrverbot bezweckt, das Sinken der Valuta aufzuhalten, indem der durch Bezahlung hoch⸗ wertiger, aber unnötiger Waren verurſachte Goldabfluß ins Ausland eingeſchränkt wird. D. Schr.) London, 17. Nov. Im Unterhaus teilte Lord Newton mit, daß ſich in England 25 491 militäriſche und 31 445 Zivilgefangene befinden, unter letzteren 26 000 Deutſche, von denen aber wiederum 5000 keine echten Deutſchen ſeien.— Handelsminiber Runeiman erklärte, es werde demnächſt ein Kontrolleur für Erzeugung Beſchaffung und Verteilung der Lebensmittel und Ver⸗ hütung der Spekulation eingeſetzt denn Athen, 16. Nov.(Reuter.) Der franzöſiſche Kriegs⸗ mir fler Roques hat dem griechiſchen Kriegsminiſter eine Denkſchrift mit den Forderungen der Entente überreicht, darunter die Benützung der griechiſchen Eiſenbahnen als Unterpfand für Griechenlands freundſchaftliche Haltung, die Uebergabe eines Teiles der Artillerie, die Verweiſung der Perſonen, die im Verdacht ſtehen, deutſche Agenten zu ſein, und die Beſetzung eines neutralen Gebietsſtreifens zwiſchen Alt⸗ und Neu⸗Griechenland durch die Alliierten. Stadt und Land. Zum Ernte⸗ und Herbſtdankfeſt. „Kann unſer Volk zu Ende 1916 in einheitlicher Stimmung Ernte⸗ und Herbſtdankfeſt halten? Es gibt viele Stadtgemeinden, in welchen die Nahrungsſorgen, die Eiernot, die Butternot, die Fleiſchnot, die Milchnot, die Kartoffelnot die Menſchen in Atem halten. Da will das Danken nicht aufkommen. Die Landleute haben zwar ernten und einführen können, aber die Ruſſen⸗ oder Fran⸗ zoſenhilfe hat die ſtarken Arme und die überlegene Sach⸗ kunde der Ihrigen an der Front nicht erſetzen können. Und die vielen eingehenden Vorſchriften Beſchlagnahme uſf. haben die Freude und den Dank nicht ſo recht zum Durchbruch kommen laſſen. Sorge und Verärgerung, Mißgunſt und Mißtrauen, Selbſtſucht und Wuchergeiſt hat ſich wie ein dicker Nebel auf unſer Volk gelegt. Da kommt das Ernte- und Herbſtdankfeſt gerade recht, um den Nebel zu zerteilen und uns den blauen Himmel ſehen zu laſſen. Danken wollen wir, Stadt und Land ge⸗ meinſam, dafür, daß uns das Jahr 1916 auf deutſchem Boden ſoviel gebracht hat, daß unſer Volk bei ſparſamem Wirtſchaften bis zur nächſten Ernte reichen kann, ja daß das Brot reichlicher vorhanden iſt, als im letzten Jahr. Sollten wir Gott nicht von ganzem Herzen dafür danken! Danken wollen wir in der Stadt, daß eigentliche Nahrungsſorgen auf dem Land unbekannt ſind. Das wäre ſchlimm, wenn auch dort die Sorge ihren Einzug gehalten hätte wie in der Stadt. Gott Lob und Dank dafür, daß die Arbeit auf dem Lande reich geſegnet worden iſt. Und wir wollen nicht vergeſſen, wie viel Frauenhände den Pflug geführt haben, wie mancher Greis im Silberhaar den alten Rücken ſich beim Schneiden und Garbenbinden müdegeſchafft hat! Von Feldmarſchall Hindenburg erzählt Ganghofer das Wort:„Heute hab' ich etwas ſehr Schönes geſehen. Auf einem Acker gingen drei Pflüge, hinter jedem Pflug eine Frau. Da wird man ehrfürchtig.“ Etwas von dieſer Ehrfurcht des Feldmarſchalls gehört am Erntedank⸗ feſt in jede Stadtkirche hinein. e 7727 4 9 7 83 R 5 . 79 * 9583———.. heraus, was ihr entbehren könnt! Jie ehrerbie ätte die Jur JTDanken ſollen aber auch die Landleute, nicht nur dafür, daß die Arbeit des Bauern von Gott geſegnet worden iſt, ſondern auch dafür, daß auch in der Stadt, in den Fabriken, auf der Eiſenbahn und in den Berg⸗ werken uff die Arbeit rüſtig weitergeht. Der Bauer ſoll jetzt vor allem an das Heer der Munitionsarbeiter denken, die an viel tauſend Stellen in angeſtrengteſter Arbeit ſtehen, damit unſere Heere dem Anſturm und Maſſenauf⸗ gebot der Waffenfabriken der ganzen Welt die Spitze bieten können. Auch hier helfen viel tauſend Frauen⸗ hände mit! e Aber auch bitten wollen wir. Vor allem Gott bitten, daß er die Stände immer beſſer zum Bewußtſein ihrer Zuſammengehörigkeit bringe! Stadt und Land iſt für einander da! Sind ſie gegeneinander, dann wehe! Dann fehlt unſerem Volke die Kraft zum Durchhalten und Siegen. Draußen vor dem Feind gibts keinen Unterſchied: es ſind Kameraden im ſelben Waffenkleid. Und daheim ſoll es anders ſein? Dorf gegen Stadt und Städter gegen die Bauern? Nimmermehr. Darum bitten wir die Städter: tretet aller Verhetzung entgegen. Wir in der Stadt merken jetzt, daß wir auf des Bauern Arbeit und ihren Ertrag angewieſen ſind. Die Landwirt⸗ ſchaft ſteigt in ihrer Wichtigkeit und mit ihr die Land⸗ wirte. Gönnen wirs ihnen. Aber auch die Bauern bitten wir: lernt euch in die Lage und die Not der Städter hineindenken und gebt Nicht nur ihr auf dem Lande, auch wir in der Stadt müſſen durchhalten können. Daran hängt unſer gemeinſamer Sieg und unſeres gemeinſamen Vaterlandes Zukunft. Und zur Bitte ein Gelöbnis, ſo ernſt, ſo wuchtig, ſo heilig wie der Fahneneid des Soldaten! Erſtens: Wir wollen des anderen Not unſere gemeinſame Not ſein laſſen!„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen noch Gefahr!“ Zweitens: Wir wollen nichts umkommen laſſen. Jedes vergeudete Pfund iſt Hilfe für den Feind, jede im Keller verkommene Kartoffel iſt dem Vaterland vorenthalten. Drittens: Wir wollen dem Wucher ſchonungslos die Maske vom Geſicht reißen, wo und von wem er getrieben wird. Wucher iſt im Frieden ſchändlich, jetzt im Krieg Vaterlandsverrat. Viertens: Wir wollen aller Verhetzung der Stände uns entgegenſtemmen. Stadt und Land ſind im Frieden und im Krieg aufeinander angewieſen und können nicht ohne einander ſein. Darum nicht gegeneinander, ſondern für einander! Sonntagsgedanlen. Stadt und Land. So ſind wir viele ein Leib, dieweil wir alle eines Brotes teilhaftig werden. dor 10,1 Hände ſeh ich, die zu feſter Kette unſichtbar ſich ineinander fügen Hände, die einander helfen wollen,— ob ſie ſelber ſchwere Laſten trügen. 8 Marie Sauer. Wochenrundſchau. Die deutſche Arbeit auf Kriegsfuß zu ſetzen, das iſt der Zweck und Inhalt eines großzügigen Planes, der wohl von dem bisherigen Leiter des Feldeiſenbahn⸗ weſens und jetzigen Vorſtand des Kriegsamts, General- leutnant v. Gröner ausgegangen iſt, und deſſen Durch⸗ führung ſeiner bewährten Ordnungsgabe anvertraut wer⸗ den wird. Und der Gedanke kommt gerade zur rechten Zeit. Das feindliche Ausland und die Neutralen haben die Reichskanzlerrede vom 9. November wieder einmal mißverſtanden. Aus den Worten:„ich habe nie geſagt, wir wollten Belgien annektieren“, und aus dem Schweigen über das, was wir in Belgien eigentlich wollen, folgern ſie, Deutſchland ſei am Ende und wolle Frieden um jeden Preis, auch einen Frieden, der England zum Herrn Europas und der halben Welt und Deutſchland zum Ge⸗ fangenen des Vierverbands macht; es muß alſo ſchlimm um Deutſchland ſtehen. Da tritt nun das neue Kriegsamt auf den Plan daß unſere Heeresleilung nicht daran denkt, das Spiel verloren zu geben, daß vielmehr alle verfügbaren Kräfte, draußen und daheim, mit äußerſter Tatkraft zuſammen⸗ gefaßt werden ſollen um dem Kriege die Wendung zu geben, die uns frommt. Nicht mit Reden und An⸗ ſprachen kommt der Soldat Gröner, der Tat. Und die grundſätzliche Seite ſeines Planes dürfte nirgends im deutſchen Volke auf ernſthaften Widerſtand ſtoßen. Wie jeder Waffeufähige verpflichtet iſt, an der unmittelbaren Verteidigung des Vaterlandes mitzuhelfen, ſo beſteht für die geſamte nicht waffenfähige Bevölkerung die ſittliche Pflicht, nach Kräften mitzuwirken, daß die in der Heimat notwendige Arbeit getan wird. Auch das iſt Vaterlands⸗ und Kriegsdienſt, dem ſich zu ent⸗ ziehen niemand das Recht hat. Und da wir mit der Frie⸗ densordnung der Arbeit auf die Dauer nicht auskommen, ſind hier beſondere Maßnahmen notwendig. Es gilt nicht nur die Müßiggänger und Drückeberger, die„Unabkömm⸗ lichen“ uſw. heranzuziehen, ſondern die Arbeit und die Arbeitskräfte überhaupt richtig zu verteilen. Alle Wehrfähigen ſollen für die Front frei ge⸗ macht, die Ausnahmen auf das unumgängliche Maß beſchränkt werden. Und es iſt kaum zweifelhaft, daß in manchen Bureaus und Kriegsgeſellſchaften Wehrfähige ſitzen, die erſetzt werden können und deshalb erſetzt werden müſſen. a Das Geſetz will alſo eine allgemeine ſtaatsbürger⸗ liche Pflicht zur Tätigkeit im Dienſte der Kriegführung und der Kriegswirtſchaft begründen. Dieſe Pflicht ſoll gleichmäßig alle nicht im Waffendienſt ſtehen⸗ den Männer treffen, die nach Alter und Geſund⸗ heitszuſtand dazu fähig ſind, wobei zu bemerken iſt, daß das Alter mit dem Alter der Wehrpflicht keineswegs zuſammenfällt. Die Zivildienſtpflicht wird vermutlich er⸗ heblich weiter als die Heeresdienſtpflicht ausgedehnt werden. Rückſicht auf geſellſchaftliche Unterſchiede iſt hier ſelbſtverſtändlich ebenſo wie bei der Wehrpflicht grundſätzlich ausgeſchloſſen. Trotzdem können aber bei der Zuweiſung von Beſchäftigung im einzelnen Fall Wohnort, Familienverhältniſſe, Leiſtungsfähigkeit und bisherige Tätigkeit berückſichtigt werden. Der Zwang zur Dienſtpflicht ſoll auch nicht ohne weiteres eintreten. Das Geſetz geht von der Erwartung aus, daß der Zwang eine Ausnahme bleiben wird. Wer beſchäfti⸗ gungslos oder in einer Beſchäftigung iſt, die nicht als vaterländiſcher Hilfsdienſt anerkannt werden kann, ſoll in jedem Falle Zeit erhalten, um ſich ſelbſt eine ſeinen Wünſchen mehr entſprechende Beſchäftigung zu ſuchen. Erſt wenn er von dieſer Möglichkeit keinen Gebrauch macht, ſoll der Zwang eingreifen. Als vaterländiſcher Hilfsdienſt iſt jede Tätigkeit zu betrachten, die für die Kriegführung und für die Befriedigung des wirklich not⸗ wendigen Heimatbedarfs unmittelbar oder mittelbar von Bedeutung iſt. Selbſtverſtändlich iſt mit der Dienſtpflicht auch eine angemeſſene Entlohnung der Tätigkeit ver⸗ bunden.. Was die Verwendung von Frauen und Mädchen, ſoweit ſie nicht durch eigene häusliche oder notwendige berufliche Tätigkeit außer Betracht bleiben, anlangt, ſo iſt auch bei ihnen zunächſt kein Zwang ins Auge gefaßt. Ein ſolcher würde erſt in Frage kommen, wenn der Bedarf durch männliche Kräfte nicht gedeckt werden könnte und die freiwilligen Meldungen der Frauen un⸗ genügend wären. Es iſt kein Zweifel, daß die allgemeine Hilfsdienſt⸗ pflicht einen Eingriff in unſer Staatsleben bedeutet, wie man ihn bisher nicht für möglich gehalten hätte. Aber es iſt auch nicht zu verkennen, daß ſie letzten Endes nur die folgerichtige Fortſetzung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht iſt, und ſie wird gerechtfertigt durch die außerordent⸗ Uche Schwere uno bote Deſonberen Oroingungen bes Num⸗ pfes, den das deutſche Volk um ſein Daſein zu führen gezwungen iſt. Die Engländer ſind uns mit ihrem Muni⸗ llonsgeſeg, das zwei Millionen Arbeiter dem Munitions- miniſter unterſtellt, ſchon im Jahre 1915 vorausgeeilt. Was aber in England, das einen neidiſchen Vernichtungs⸗ kampf gegen uns heraufbeſchworen hat, trotz der viel⸗ fachen Mängel und Härten des Munitionsgeſetzes ertragen wird, das muß uns, die wir um Sein oder Nichtſein zu ringen haben, eine freudig zu übernehmende Pflicht werden in dem Bewußtſein, daß die Dienſtpflicht nichts n 5 ſondern mit Die amerikaniſche Friedensvermittlung ſpuckt ſchon wieder, kaum daß Wil ſon ſich wieder feſt im Sattel fühlt. Nach engliſchen Meldungen ſoll Wilſon den Willen bekundet haben, den Frieden zu vermitteln, was in ſeinem Sinne etwa hieße: er werde die Krieg⸗ führenden— gemeint iſt vor allem Deutſchland zwingen, den Frieden unter ſeiner Führung zu ſchließen. Der deutſche Botſchafter in Waſhington, Bernſtorff, ſei geneigt, die Vermittlung Wilſons anzunehmen. Man kann vorläufig noch ein großes Fragezeichen hinter die Reutermeldung machen, denn die nunmehr in Angri zu nehmende Ordnung der Zivildienſtpflicht in Deutſch⸗ land ſieht doch nicht ſo aus, als ob man bei uns geneigt wäre, ſich noch einmal niederboxen zu laſſen. So be⸗ merkt die„Tagl. Rundſchau“ zu der Meldung:„Hier haben wir das Grey⸗Wilſonſche Ideal in Reinkultur: Ein Generalkongreß unter Vorſitz Englands und der Ver⸗ einigten Staaten, auf dem Deutſchland um alle Früchte eines unerhörten Krieges ſchmählich betrogen werden ſoll. Auch dem einfältigſten Deutſchen dürfte es allmählich klar werden, was wir von einem Frieden zu erwarten haben, der von dem erſten Geſchäftsführer Großbritanniens jenſeits des Ozeans vermittelt wird.“— Zugleich meldet derſelbe Reuter aus London, daß die Nachricht von der Abſicht Wilſons auf die Börſe niederſchlagend gewirkt habe; ſogleich ſeien die Effektenkurſe gefallen. Um die Täuſchung vollkommen zu machen, läßt ſich der Pariſer „Temps“ berichten, Wilſon werde an England eine neue Note richten, in der die Einſprache gegen die Einſchränkung des amerikaniſchen Handelsverkehrs durch die Poſtbeſchlag⸗ nahme die Schwarzen Liſten und die Durchſuchung der Schiffe nach Bannware erneuert und verſchärft werde. — Die Welt will betrogen ſein! Meinungsverſchiedenheiten im Vierverband ſind nichts Neues; je und je hat man davon gehört, ſo ſorgſam auch die brüchigen Stellen durch hochtönende Redensarten überkleiſtert wurden. Das Reden ſpielt a in dieſem größten aller Kriege eine ungeahnte Rolle. Aber das All bändler, der Bankettſprüchen unterdrücken. Sie kennen einander un deshalb trauen ſie einander nicht. Und da iſt es die Verteilung der Kriegsbeute, die noch gar ni 1 gemacht iſt und nie gemacht werden wird, die als Zankapfe neue Reibungsflächen hervorruft. Zwar, daß Klein? aſien dem Vierverband zufallen ſoll, iſt eine ausgemach Sache, aber wie ſoll es ausgeteilt werden? Für Italien ſteht es feſt, daß es ſelber die berechtigtſten Anſprüche darauf habe, und ebenſo unzweifelhaft iſt es ihm, da Großbritannien den Löwenanteil für ſich beanſpruchen enſchliche in der Natur der Vierver? wird. Dieſe gewiß nicht unrichtige Annahme bringt die „Idea Nazionale“ arg in Harniſch. In einem ſcharfen Artikel legt das Blatt Verwahrung dagegen ein, daß England die Hand auf die Stadt Alexandrette mit Hinter land lege; nicht einmal die Zuteilung der aſiatiſchen Küſte der Dardanellen und des Marmara⸗Meeres, meint 105 i Blatt, würde Italien für dieſen Gebietszuwachs Englan genügend entſchädigen. England wolle auf dieſem Wege die Verbindung mit dem Zweiſtromland und dem perf iſchen Meerbuſen herſtellen, aber England habe im Suezkana bereits einen Zugang nach Indien. Das Programm Entente bezwecke, ein Gleichgewicht zwiſchen Mächten des Vierverbands herzuſtellen— wie naiv! und das Gleichgewicht würde durch die Erfüllung der eng, liſchen Anſprüche aufs unheilvollſte zerſtört. Die Größe des bisherigen Beſitzſtandes dürfe bei der Beurteilung nicht maßgebend ſein, denn ſonſt müßte man Engleen und Frankreich die bereits drei Viertel des afrikaniſche Erdteils beſitzen, auch noch das letzte Viertel ſchenegſ 5 Ein Vorrecht Englands auf Alexandrette beſtehe alſo nicht, jedenfalls dürfe Italien ein ſolches nicht anerkennen. — Aus den Aeußerungen des italieniſchen Blattes ſpris 5 neben dem Aerger noch eine ziemliche Portion En täuſchung. Es muß aber auch bitter ſein, wenn ei Dinge, die man ſowieſo nicht bekommt, obendrein vo beſten Freunde nicht gegönnt werden. Nochmals der Brief Hindenburgs⸗ Der Brief des Generalfeldmarſchalls von 1 5 denburg an den Reichskanzler mußte in der Jag be⸗ wie er halbamtlich veröffentlicht worden is, etwas .. d]¾ 66m] ⁰dUD“].—r« r. Herrin von Dernot. Die 8 Von Edmund Hoefer. 14 Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Die Pferde griffen tüchtig aus, und da ſie, um den Fuß des Hügels, an den die Mühlengebäude ſich lehnten, einen weiten Bogen beſchreibend, ins ebene Land kamen, ſah man wohl, daß dieſe Wegſtrecke für die Damen un⸗ paſſierbar geweſen ſein würde, denn das Waſſer ſtand hell auf den Wieſen, wie der Jäger es prophezeite, und überflutete den Weg. Zurückgelegt war derſelbe aber bald, und nach kaum einer Viertelſtunde fuhren ſie langſam den ſteilen Schloßhügel hinan, einem alten, maſſiven, neben einem höheren Turme ſich auswölbenden Tore zu. Und nun ging es durch dasſelbe auf einen nicht großen, von hohen, altertümlichen Gebäuden rings umſchatteten Hof und vor ein ſchweres Portal, deſſen Türen geöffnet ſtanden. „Gott im Himmel,“ rief, da ſie hielten, drinnen auf dem dunklen Flur eine erſchrockene Stimme,„Mutter, das Frauenzimmer hatte doch Recht— das ſind ſie— und auf Auguſtins Wagen!“ Und darauf erſchien im Portal ein bejahrter, kleiner, aber ſtarker Mann, der eben nur kaum den Rock auf die Schultern gebracht zu haben ſchien, mit haſtigen, tiefen Verbeugungen, und aus dem Hintergrunde eilte eine fliegende Geſtalt hervor mit dem klingenden Ruf:„O meine Fräulein, welch' ein Ort des Schreckens!“ „Da ſind wir, wie es ſcheint, auch nicht willkom⸗ men, Esperance,“ meinte Eugenie ſarkaſtiſch. Währenddem trat eine dritte Geſtalt in die Tür, eine große alte Frau—„Junge gibts hier nicht, Dernot ſtirbt aus,“ ſagte Eugenje am Abend einmal lachend—, in würdiger, ruhiger Haltung. Ihr Haar war ſilberweiß, aber ihr Auge noch klar, wenn ſein Blick jetzt auch ernſt, und das Geſicht zeigte noch jetzt feine ſtille Züge.„Gott ſegne Ihren Eingang in Dernot, gnädige Herrſchaft,“ ſagte ietig.„ ie Jungfer da vernünftig ge⸗ ſprochen, ſtatt zu lamentieren und zu zittern, ſo hätten wir ſchneller bereit ſein können. Aber gleichviel— die Herrſchaft kommt immer recht.“ 3 Sie bot den Damen ihre Hand zum Abſteigen und führte ſie ins Haus, eine ſchwere Treppe hinan, in ein weites und hohes, altfränkiſch möbliertes und eingerich⸗ tetes Gemach.„Haben die Herrſchaften nur eine Viertel⸗ ſtunde Geduld,“ ſprach ſie, ſich zurückziehend.„Ich laſſe die Zimmer drüben ein wenig lüften.“ 5 „Welch ein ſeltſamer Empfang, welche kurioſe Men⸗ ſchen!“ ſagte Eugenie nach einer Weile kopfſchüttelnd. „Verſtehſt Du das alles, Kouſin?“ fragte Esperance zugleich,— das fröhliche Auge blickte jetzt ernſt und die reine Stirn zeigte ſich nachdenklich.„Was war das drun⸗ ten in der Mühle? Und hier oben— weshalb der Schreck des Mannes und dieſe Haltung der alten Frau, die mich nicht täuſcht— willkommen ſind wir nicht!“ Joſeph ruhte in einem der alten Lehnſtühle und zündete ſich eine Zigarre an.„Ei nun,“ meinte er in ſeiner leichten Weiſe,„die leben eben lieber ohne einen Herrn als mit und unter ihm. Ich fange an zu begreifen, weshalb Onkel Exzellenz die Herrſchaft Dernot nicht be⸗ ſonders liebt. Und wie ich immer ſagte, hohe Herrin,“ fügte er launig hinzu,„dieſe Eure Thronfahrt erweiſt ſich von Stunde zu Stunde mehr als das ſchönſte Muſter eines dummen Streiches N Art!“ „Willkommen ſind wir hier nicht,“ hatte Esperance geſagt, allein damit ſchien ſie, wie nicht bloß ſie ſelbſt als⸗ bald erkannte, ſondern auch die anderen beiden zugeſtehen mußten, auf dieſer Stelle nicht das Rechte getroffen zu en. Der Verwalter, jener kleine ſtarke Mann, zeigte ich ſo dienſtbefliſſen und untertänig wie möglich und wurde ſogar für einen Augenblick ganz ſtrahlend, als es ſich herausſtellte, als ſein Bruder, der Leibjäger Jonas Märzbach, bei den jungen Herrſchaften in höchſter Gunſt 12 Ja, er ließ ſich zu der Bemerkung fortreißen— rte erlaubte er in ſeiner Ehrfurcht ſich ſonſt nur ſelten: n 5 a 5„„ fremden, und wir vermuteten aleich, daß da wieder, 25 „Der Jonas hats eben immer verſtanden, er war nicht blöde. Aber daß er den jungen Gnädigen gefälllt, das verwundert mich doch. Denn ſeinen Beruf verſtand er aber ſonſt war er ein Bär. Die großen Reiſen freili und die fremden Städte und das vornehme Leben werden ihn geleckt haben.“ 75 „Nun, was das angeht,“ meinte Joſeph, der 9 Geſpräch mit dem alten Burſchen führte, herzlich lachend 1 „davon iſt wenig zu rühmen. Er iſt noch immer 5 alte Bär, allein da er es doch ehrlich und treu meint, gefällt das den Damen gerade zur Abwechfſlung nach den Süßigkeiten, die ſie ſonſt hören. Ihr habt ihn wis lange nicht geſehen, Märzbach?“ 8 „Seit der junge gnädige Herr Baron ihn dazu, mit ſich nahmen— nicht, Euer Gnaden, und das“ ein⸗, zwei⸗, drei⸗, vierunddreißig Jahre. Der ang. Herr waren ja ſeitdem ſelber niemals wieder hier. das war eben auch ſo,“ fügte der alte Geſell, a zuckend hinzu.„Der Jonas verſtand's— ich war im zu zaghaft. So ging er, und ich blieb.“ 1 Aus dieſen Worten erklärte ſich zugleich ein? maßen der Empfang, der den Ankömmlingen auf 7e, war, er hatte ſich nur in Folge ihres längeren Aus bens ſo erträglich geſtaltet. Bei Sophie-Selinden?. treffen und Ankündigung der Herrſchaft ſollte der 1 4 des ehrbaren Verwalters, nach der Ausſage der Zofe,„ an Entſetzen gegrenzt haben und der Mann händeringn und ſinnlos umhergeſchoſſen ſein, ja ſelbſt die alte wür 135 Frau hätte ſich ein paar Augenblicke beinahe die Fach ſung verloren. Nun bekannte und zeigte gelegentlich eicht Meiſter Tobias Märzbach ſich als ein zaghafter“ an einzuſchüchternder Menſch, der an nichts weniger ai a einem Ueberfluß von Geiſtesgegenwart und Gewan den litt und obendrein vor ſeiner Herrſchaft einen bebend er Reſpekt zu empfinden ſchien, vielleicht gerade, 3 ſie dieſelbe niemals perſönlich zu Geſicht bekam, ſondern d nur von fern herrſchen, befehlen, beſtimmen, ſtrafen belohnen ſah.— L ,ortſetzung d, läßt ſich nicht mit Phraſen und chte inem 5 m Zeppelinbrief, Mißverſtändichtetten unterlaulen 7 eil weſentliche Beſtandteile weggelaſſen wurden. Die emutung hat ſich beſtätigt. Aus den Schlußſätzen— Hecheiner alſo deren mehrere zu fehlen— weiß der I. Verl. Lokalanzeiger“ noch folgende anzuführen: uch habe den Kindruct, daß der beſte Wille und die 1 ſuſfeng unſerer in ihrer Tüchtigkeit und Lapterkeit unüber⸗ an en Beamtenwelt mürbe wird durch das Beſtreben, in uh dierigen Beratungen den Bedenken aller Art möglichſt ge⸗ 0 zu werden. Unentſchloſſenheit iſt die Folge. Eure Exzel⸗ . vollen die darin liegende Gefahr nicht vdertennen. Das 10 will ſtarke, entſchlußkräftige Beamte ſehen, dann wird es h ſelbſt ſtark ſein und mancher unbequemen Maßnahme ig ſich beugen,“ di Dadurch erhält der Brief ein verändertes Geſicht. uüdenburg wendet hauptſächlich ſich gegen die ver⸗ N A Art der Organiſierung der Volksernährung; 18 der tauſend und abertauſend Paragraphen und Ver⸗ ee nungen, die bald aufgeſtellt, bald wieder zurückgezo⸗ en oder abgeändert werden, ſtatt der mit Klubſeſſeln und aulichen Requiſiten ausgeſtatteten Salonbureaus für S Aunaraucher verlangt Hindenburg in dem Ernſt der Zen Aten und Männer der Tat, mit andern Worten, er ſich als Mann mit klarem Blick d von 5 raft gegen das Syſtem, und er hat den Mut, ut dem Reichskanzler offen und gerade nach Soldaten⸗ et zu ſagen, wie es unſer Graf Zeppelin getan hat. 150 offenes Wort findet meiſt auch einen guten Ort, feld ſo hat der Reichskanzler das Ei des General⸗ N fahne allen Bundesregierungen in Fakſimile zu⸗ ellen laſſen, die es ſich zu überlegen haben werden, man denn deswegen an dem„Syſtem“ feſthalten müſſe, es nun einmal da ſei— nach Herrn von Batocki. Grey über die ſchwarzen Liſten. . London, 15. Nov.(Reuter.) In Beantwortung Ui amerikaniſchen Note über die britiſchen Schwarzen wien als willkürliche Einmiſchung in den Handel der * tralen Staaten wiederholte Lord Grey, daß das Han⸗ ml derbot mit gewiſſen Perſonen in fremden Staaten 6 5 ein Akt der Landesgeſetzgebung ſei und ſich ledig⸗ 0 auf Perſonen in Großbritannien erſtrecke. Die briti⸗ Fe Regierung beabſichtige weder, noch nehme ſie das (Be ſt in Anſpruch, neutralen Einzelperſonen irgendwelche hehinderung oder Strafe aufzuerlegen. Die Maßnahmen N feen die Handelsbeziehungen mit denjenigen Perſonen, 1 kenden Feind unterſtützen, aufzugeben. Das Recht Groß⸗ 1 en, als ſouveräner Staat ſolche geſetzliche Maß⸗ Ver en zu treffen, ſei zweifellos. Es ſcheine in den ma einigten Staaten und anderswo Leute zu geben, die don fa unmöglich davon überzeugen könne, daß die de Großbritannien ergriffenen Maßnahmen ſolche gegen uf ind ſeien und nicht bezweckten, den eigenen Handel Gre Koſten desjenigen der neutralen Ländern zu fördern. kin wiederholte, daß die Regierung Seiner Majeſtät Slacn, Anſpruch erhebe, den Bürgern der Vereinigten wollten oder der anderen Neutralen vorſchreiben zu dder mit welchen Perſoven ſie Handel treiben dürfen ſic beach. Obwohl die militäriſche Lage der Alliierten bart edeutend gebeſſert habe, ſtehe ihnen noch ein langer, Was Mittels, den Gegner zu überwinden, nötige. durch auch für Unbequemlichkeiten den neutralen Nationen wich die Ausübung der Rechte der Kriegführenden er⸗ den 1 ſo ſeien dieſe nicht zu vergleichen z. B. mit r eiden und Verluſten der Menſchheit durch Ver⸗ * leſpraung des Krieges auch nur um eine Woche. Grey 1 14 dann das engliſche Verſahren. Schiffen, die 9 für auf der Schwarzen Liſte ſtehende Firmen nden, Bunkerkohle zu verweigern, und ſagte: Was ſeen werden? Es iſt engliſche Kohle. Warum ſollte de zum Transport von Gütern derer benützt werden, ſic unſeren Feinden aktive Hilfe leiſten? Man muß urch ic daran erinnern, daß die deutſche Regierung Tonn ihren Unterſeebootskrieg verſucht hat, die Welt⸗ ohne We zu verringern. Sie hat unrechtmäßigerweiſe ur f ung Hunderte friedfertige Schiffe verſenkt, nicht 6 der olche, die den Alliierten gehören, ſondern auch ſolche ö ländiſ eutralen, norwegiſche, däniſche, ſchwediſche, holl⸗ ſenkt che, ſpaniſche und griechiſche Schiffe, alle ſind ver⸗ farbt 1916 ſind 262 Schiffe durch feindliche Unter⸗ Schiffe verſenkt worden. 73 davon waren engliſche neutral 123 gehörten den Alliierten und 66 waren ſich unt Schiffe.(Es iſt wirklich erheiternd, wie Grey Len k. den brutalen Völkerrechtsbruch der Schwarzen 5 herumlügt und ihn entſtellt.⸗D Schr.) 5 2 Vermiſchtes. len waieſenumſatz amerikaniſcher Taſchenlampen Die Fabrikan⸗ zen Keictaſchenlampen in den Vereinigten Staaten haben in die⸗ ataege eine goldene Zeit. Ebenſo die Herſteller von Trok⸗ erien 3 für die Lampen. Die Produktionszahl für dieſe Bat⸗ onen Al ſich bis jetzt nach vorſichtiger Schätzung auf 130 Mil⸗ Kruppe stück. Der größte Teil davon wurde für die n des Vierverbandes geliefert. 6* Dan 0 Mannheim, 17. Nov. In einem hieſigen U belwerk ereignete wolf bedeiwelberg, 17. Nov. Geh. Rat Prof. Max Aönig r Leiter der Heidelberger Sternwarte auf dem Tätigte l, kann am 28. November auf eine 25 jährige blicke der photographiſchen Planetenforſchung zurück⸗ 85 Grdahr, 17. Nov. d Anläßlich der Erwähnung berbür iſonregiments 169 im Tagesbericht richtete der fer Auegiments, in welchem er das Regiment zu die⸗ e und ichnung beglückwünſchte und der in dem ſchwe⸗ unſerer heißen Ringen geforderten Opfer an Söhnen Tanker engen Heimat beſonders herzlich in innigem und Treue gedenkt. esbach bei Hirſchhorn, 17. Nov. In dem Philipp Andre hier brach Großfenen ſei es, weil die Wiedergabe ungenau war oder ingen nur diejenigen, die großbritanniſche Untertanen nzter Kampf bevor, der zur Anwendung jedes recht⸗ üßigen bob ein rechtlicher Einwand kann gegen dieſe Haltung er⸗ de kenber orden. Zwiſchen dem 1. Juni und dem 30. Sep⸗ 8 Rezermei zer ein Teelgramm an das Kommando uch der aus, dem vier Gebäude und ein Wohnhaus zum Opfer fielen. Die Maſchinen und die elektriſche Anlage wurden vernichtet. Der Schaden iſt lt.„Heidelb. Neueſte Nachr.“ ſehr bedeutend. 5 f l () Lörrach, 17. Nov. In Kl uin Baſel iſt eine 32jährige Frau mit ihren vier Kindern an Kohlenoxyd⸗ Vergiftung geſtorben. i ( Vörſtetten bei Emmendingen, 17. Nov. Der Schuhmachermeiſter Johann Ceorg Hepp ſtürzte ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vom Turm der Kirche herab und blieb zerſchmettert liegen. () Lottſtetten bei Waldshut, 17. Nov. Durch Feuer wurde das Anweſen des Landwirts Mathies voll⸗ ſtändig zerſtört. —— ugenbichen während des hmer an die Ar⸗ — Begünſtigung der Kriegsgefangenen. Die „Poſt“ veröffentlicht ein Angebot einer deutſchen Kon⸗ ſerven⸗ und Nahrungsmittelfabrik, das an ſolche Fabrik⸗ betriebe verſendet wird, die Kriegsgefangene in größerer Anzahl beſchäftigen. Zugleich werden die betreffenden Be⸗ triebe gebeten, die Angebote unter den Gefangenen zu verteilen. Da wird den Herren Kriegsgefangenen, die ja alle einen ſehr ſchönen Verdienſt haben, angeboten: Geräucherter Speck zu 3.25 Mk. das Pfund, Schinken 3.75, Rauchfleiſch ohne Knochen 4.30, Butter nur beſte Qualität 2.60, Kaffee 3.—, Tee 3.20, Vollfettkäſe 1.55 und noch viele andere Leckerbiſſen, die die meiſten Deutſchen faſt nur noch vom Hörenſagen kennen.— Es iſt doch merkwürdig. Erſt werden die eLbensmittel für die Konſerveninduſtrie beſchlagnahmt und dann werden die Konſerven uſw. den— Kriegsgefangenen zum Kauf angeboten. Der Deutſche aber gibt ſich alle Mühe, unter Entbehrungen den Krieg durchzuhalten. — Höchſtpreiſe für Gelbe Rüben. Tie Reichs⸗ ſtelle für Gemüſe und Obſt bringt nochmals in Er⸗ innerung, daß ſeit der Verordnung vom 26. Oktober 1916 der Erzeuger⸗Höchſtpreis für Möhren aller Art, alſo auch für rotfleiſchige Mohrrüben Mk. 4.— beträgt. Ein Hinweis hierauf iſt deshalb notwendig, weil ſo⸗ wohl im Groß⸗ wie auch im Kleinhandel für rote Mohrrüben jetzt noch vielfach ein unverhältn'smäßig hoher Preis gezahlt wird. a eee — Habernährmittel. In den nordiſchen Ländern, in Finnland, Schweden, Norwegen und Schottland ſpielt das Habermehl bei der Brotbereitung wie beim Kochen ſeit alters eine große Rolle. Der Mehlkern des Habers iſt nämlich außerordentlich nährſtoffreich und enthält mehr Fett und Eiweiß als die übrigen Getreidearten. Auch der Geſchmack iſt angenehm und aromatiſch. Herr von Batocki hat im Hauptausſchuß des Reichstags zugeſichert, daß eine ſtärkere Heranziehung des Habers für die Volks⸗ ernährung ſtattfinden werde und nach der deutſchen Par⸗ lamentskorreſpondenz ſind bereits 100 000 Tonnen für Nährpräparate angeſetzt und eine weitere Steigerung bis auf 500 000 Tonnen, ebenſo wie bei der Verarbeitung von Gerſte zu Nahrungsmitteln, ſei in Ausſicht genommen. Die günſtige Haberernte dieſes Jahres erlaubt das, denn ſie übertrifft die vorjährige um etwa 1½ Millionen Tonnen. Dabei ſollte man aber nicht wieder in den Fehler verfallen, den Haber ausſchließlich durch Fabriken den bekannten Präparaten verarbeiten zu laſſen, ein⸗ mal weil es längere Zeit anſtehen würde, bis die Fabriken eingerichtet und mit den nötigen Maſchinen verſehen ſein würden— und es iſt doch in Betracht zu ziehen, daß die Eiſeninduſtrie ſo wenig als möglich der Herſtellung des Heeresbedarfs entzogen wird— ſodann weil der Umweg über die Fabriken nach den Kriegserfahrungen die Nahrungsmittel ungebührlich verteuert und ſo der volle wirtſchaftliche Wert der Haberzuteilung wieder in Frage geſtellt wird. Die Habernährmittel ſollen ja gerade der minderbemittelten Bevölkerung wegen in größeren Mengen hergeſtellt werden; was hätte das aber für einen Sinn, wenn die Kunſtpräparate ſo teuer werden, daß ſie der kleine Mann doch nicht kaufen kann! Die jetzt beſtehenden Höchſtpreiſe für Habernährmittel ſind viel zu hoch. Der Zentner Haber koſtet 14 Mk. Bei einer Ausbeute von 60 Prozent kommen auf den Zentner fertiges Präparat höchſtens 23—24 Mk. für den Roh⸗ ſtoff; bei einem Zuſchlag von hochgerechnet 50 Prozent für Fabrikations⸗ und Handlungsunkoſten ſowie Gewinn für den Herſteller und den Händler müßte ſich der Klein⸗ verkauf offen auf 36 Pfg. ſtellen, während der Höchſtpreis 44 Pfg. für das Pfund beträgt. Für die Fabrikation braucht nicht viel angeſetzt zu werden, weil von dem Abfall von 40 Prozent ½ zu gutem Preis als Futter⸗ mittel verkauft und auch der Abfall, die reinen Spelzen noch verwertet werden können. Noch weniger verſtändlich iſt es, wie Prof. Dr. L. Kießling in den„Münch. N. Nachr.“ ausführt, daß man für verpackte Flocken und Grütze einen weiteren Preisaufſchlag von 12 Pfg. für das Pfund, und für Habermehl in Einhalbpfundpackung ſogar einen Preisaufſchlag von 20 Pfg. bewilligt. Eine ſolche unnötige Verteuerung eines wichtigen Volksnah⸗ rungsmittels iſt mit aller Schärfe zu bekämpfen. Daß eine billigere Abgabe der Haberpräparate möglich wäre, geht aus dem Höchſtpreis für Weizengrieß hervor, der mit 28 Pfg. das Pfund angeſetzt iſt. Weizen koſtet im Durch⸗ ſchnitt des Reichs etwa 13.70 Mk. der Zentner. Die Herſtellung und der Vertrieb des Grießes iſt alſo um den doppelten Preis der Rohfrucht gut möglich, denn r Höchſtpreis für Weizenarieß iſt nich in Sonntag, den 19. hovember. berechnet. Man braucht aber die fabrikmäßige Verarbei⸗ tung gar nicht. Die Vermahlung kann in unſeren Müh⸗ len, namentlich in ſolchen mit älteren Einrichtungen, vollkommen genügend vorgenommen werden, und wenn hier die Ausbeute nur 50 Prozent betragen ſollte, ſo macht das faſt gar nichts, denn der Rückſtand, die Haber⸗ kleie, iſt als hochwertiges Futtermittel ſehr begehrt und gut bezahlt. Das in der Mühle gewonnene Habermehl iſt billig und als Backmehl wie in der Küche vorzüglich zu gebrauchen. 12 — Teure Gänſe. Nach einem Berliner Blatt werden zurzeit in der Reichshauptſtadt für ein Pfund des nackenfreien Geflügels 6—8 Mk. bezahlt, ſo daß eine Fettgans auf 130—150 Mk. zu ſtehen kommt. In den Bezirken Eiſenach und Jena ſind auch hiefür Höchſt⸗ preiſe eingeführt. Danach ſollen beim Verkauf vom Gänſe⸗ beſitzer an den Händler Gänſe bis zu 8 Pfund 1,75 Mk., von 8—12 Pfund 2 Mk., über 12 Pfund 2,25 Mk. für das Pfund koſten; beim Verkauf vom Gänſebeſitzer oder Händler an den Verbraucher: Gänſe bis zu 8 Pfund 2 Mk., von 8—12 Pfund 2,25 Mk., über 12 Pfund 2,50 Mk. für das Pfund. Ueberſchreitungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit, Geldſtrafe bis zu 10000 Mk. beſtraft. Demgegenüber ſind die Gänſe in Berlin um 200— 225 Prozent teurer. Die Berliner Gänſe müſſen alſo ſchon etwas ganz Beſonderes ſein. N — Ohrenſchützer. Die Heeresverwaltung iſt gegen⸗ wärtig daran, ihren Bedarf an Mannſchaftsohrenſchützern aus fertigen Beſtänden einzudecken. Für dieſen Zwech kann daher eine Freigabe beſchlagnahmter Rohſtoffe oder Garne, ſowie Ausſtellung von Belegſcheinen zur Anferti⸗ gung nicht erfolgen. Bemuſterte Angebote beſchlagnahme⸗ freier Beſtände ſind an das Webſtoffmeldeamt in Ber⸗ Un. Verl. Hedemannſtraße 11 zu richten. — Auszeichnung. Geſteuer Hern rich Volz in der 8. Württembergiſchen Landwehr ⸗Diviſton erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Rreuz 2. Kl. Verantwortlich für die Redaktſon Gg. Zimmermann, Seckenheim Beo- Sie hre Hin 22 12 5 eee acher, b ebe Feclegs g 112 Etagengechali Sause Verlaef nu. eie Henpe Hocn 1 a aun En D 7. J. einladen Gottesdienst- Ordnung. Evangelisch Katholisch. 23. Sonntag n. Pfingſten. (19. November 1916) (22. Sonntag n. Trinitatis). ½iouhr Hauptgottesdienst./ Uhr: Frühmeſſe mit (Eröffnungs Gottes dienſt Predigt. ½%10lühr: Hauptgottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. ½)2 Uhr: Andacht für die Abgeſtorbenen. f ½8 Uhr: Roſenkranz mit Segen für die armen Seelen. der Konfi mandenzeit). ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uh Chriſtenlehre f. d. Mädchen. Donnetstag, den 23 hovem⸗ ber 1916, ½8 Uhr Kriegs- Andacht. 2 3 Todes-Hnzeige. Tieferschüttert machen wir Freunden, Ver- wandten und Bekannten die schmerzliche Mit- teilung, dass unser liebes Kind Marie 5 heute Nacht 3 Uhr an einer unheilbaren Krank- heit sanft entschlafen ist. Seckenheim, den 18. November 1916. Georg Marzenell und Frau. 9 Katbol. Jünglingsverein Seckendeim. Sonntag Nachmittag iſt nach der Andacht für Rouner und Humoriſten Fusammenfun Der Präſes. Bekanntmachung. 8 Die Erhebung der Beiträge für die land⸗ und forſtwirtſchaftliche Unfallverſicherung betr. Das Verzeichnis der Betriebsunternehmer der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallverſicherung für das Jahr 1916 liegt von heute an während 2 Wochen auf dem Rathaus hier zur Einſicht der Beteiligten auf, was mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird, daß während der Auflagefriſt und weiterer 4 Wochen von den Beteiligten beim Bürgermeiſteramt ſchriftlich oder mündlich Widerſpruch erhoben werden kann. 5 Widerſpruch kann nur darauf geſtützt werden, daß der Betriebsunternehmer in das Betriebs verzeichnis nicht aufgenommen, oder zu Unrecht darin aufgenommen oder daß die Klaſſe, in welche der Betrieb eingeſchätzt wurde bezw. die Abſchätzung der Arbeitslage eine unrichtige ſei. Seckenheim, den 18. November 1916. 8 Bürgermeiſteramt: bn, Schnitt. Aümlüche enanntmachungen. Opfertag für die Deutsche Flole!—— igungz ie Dankbarkeit des deutſchen Volkes gegen ſeine Streiter, die ſchon ſo überwältigende Beweiſe ſeiner Opfer⸗ e Nn e i des 80 D willigkeit geliefert hat, will auch ſeine Flotte nicht vergeſſen, die in mehr als zweijährigem, zähem Kampfe auf Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 20. Nove allen Weltmeeren ſich ſo glänzend bewährte. Die jüngſte der großen europäiſchen Marinen hat gegen die vereinigten ber 1916 No. W. M. 312/10. 16. KRA. betreffend Bi⸗ Flotten von fünf alten Seevölkern ſich nicht nur behauptet, ſondern unvergängliche Lorbeeren ſich erworben. Ohne ſtandserhebung von Natron-(Sulfat-) Zellſtoff, ganz oder Stützpunkt haben ihre Kreuzerbeſatzungen Monate lang den feindlichen Handel ſchwer geſchädigt und in den Schlachten tellweife aus Natron-(Sulfat⸗) Zellstoff hergestellten von Santa Maria und den Falklandsinſeln ruhmreich zu ſiegen und zu ſterben gewußt. Im Mittelmeer, im Papier, Spinnpapier, Papiergarn, ferner von Arbeits“ Schwarzen Meer, in der Nord⸗ und in der Oſtſee haben ihre Linienſchiffe und Kreuzer dem Feinde unerſchrocken die maſchinen welche zur Herstellung Bearbeitung und Ver“ Stirn geboten, und am 31. Mai hat unſere Hochſeeflotte vor dem Skagerrak der ſtärkſten Flotte der Welt einen arbeitung von Spinnpapier in Gebrauch ſind. Auf dleſe Schlag verſetzt, wie ſie ihn ſeit mehr als hundert Jahren nicht verſpürt hat. Bekanntmachung, die auch bei dem Gr. Bezirksamt ſobn Aber auch der kühnen Fahrten der deutſchen„U“ Boote, Torpedoboote, der Marine Luftſchiffe und ⸗Flug⸗ den Bürgermeiſterämtern eingefehen werden kann, wit zeuge, der ſtillen opfermutigen Tätigkeit der Minen⸗ und Vorpoſtenſchiffe und nicht zuletzt der Taten des tapferen hiermit hingewieſen. Marinekorps in Flandern will das deutſche Volk gedenken, die ſo viel dazu beitragen, den gefährlichſten unſerer Mannheim, den 17. November 1916. Feinde, Großbritannien, zu bezwingen. Großh. Bezirksamt.— Polizeidirektion. Ihnen allen, den Kämpfern zur See in jeglicher Weiſe zu helfen und ihnen zugleich ein Zeichen heißen Dankes darzubringen, dazu ſoll der Opfertag des Deutſchen Flotten⸗Vereins, des Flottenbundes Deutſcher Frauen Die hiesige riegskliche 5 und der Deutſchen Marinevereine dienen, deſſen Ergebnis von der Zentralſtelle für freiwillige Gaben an die Marine kauft fortwährend Gemüſe aller Art: Weißkraut, Ne 0 unter Leitung kraut, Wirſing uſw. zum Einſchlagen. i des Gross admirals von Koester Näheres bei Schuldiener Volz. Seckenheim, den 2. November 1916. in ſachgemäßer Weiſe verteilt werden ſoll. Bürgermeiſteramt: An alle Deutſchen geht daher die Bitte:— Gebt und gebt reichlich flir die Deulſche Flotte! Ein 2 ihr. Nassepfeft 15 ie Die Sammlung in hieſiger Gemeinde findet am e a 91 chaise- Geschirr Sonntag, den 19. November ds. Js.—— TI Verkaufen. ſtatt. Näheres bei H. Bruker, z Karpfen, Brühl Seckenheim, 16. November 1916. Fihnenge⸗Grlaß. e füt den Flottruverrin: lit den Fruntuvtttin 2 ölmer und fü ilfsarbeitef sofort gesucht. a Abteilung Rotes Kreuz: 2 3* dlerbrauerel Durlacher Hof l. G. t Volz K ö ZI mie En gesucht vorm Hagen⸗ 1 0 nz, bis 1. Dezbr. oder ſofort. ö Mannheim. Bürgermeiſter. Pfarrer. Von wem? ſagt die Exped. 2 f 50 8— ö 55 1b, Sammel⸗Anzeiger Bekanntmachung. Einleg- Gre we leher, Damen 3 b 50 nur für Mitgieder der Jann. Ein- 1. Nerhaufsgensgenſthafl. Wir bringen zur allgemeinen kenntnis, daß Geſuche lchweine schude ſomie Rother ſin Eine waſſerdichte Pferdedecke in der Malau liegen][ um Erlaubnis zur Ausfuhr von Rüben durch Antrag⸗ zu verkaufen. billig abzugeben bei. geblieben, abzugeben bei Gustav Frey. ſtellung auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 eingereicht wer⸗ Phil. Schreck, Ackerſtr. 3. A Rech. mannbein 8 24 Eine Rübenmühle hat zu verkaufen Leonhard Frey, den können.. Hildaſtraße 44. Seckenheim, den 17. November 1916. 4 a Ein Schwanz⸗Riemen vom Eichwald ab verloren gürgermeiſteramt: 8 908 L 20 da ue gegangen, abzugeben bei Karl Dina. Vol; Koch. 2 ..—..—..—.—.—.———— 7—T—.. . 2 85— 58 A Mannheim El l Tel. 4329 eee numme mit den weiter unten angeführten HMeilfaktoren wurden die besten Efolge bei folgenden Krankheiten erzielt. Stoffwechselkrankhalten wie Glcht, Rheumatismus(chronisch und akub, Gelenkrheumetismus, Fettsucht, Zuckerkrankheit. Nerven- lelden wie Nervenschwäche verbunden mit Weinkrämpfe, Platzangst etc., Sexuelle Neurasthenle, Impotenz, Schlaflosigkelt, Hysterie, lschlas, Corea(Veitstanz), Epllepsle, Paralysis agitans(Schüttellähmung). Lähmungen nach Schlaganfall, Kinderlähmung. Mer zer- krankungen! Herzerwelterung, Fettherz, Herzvergröõsserung, Herzneurose, Morbus, Basedowil[Glotzaugenkrankheit), Leber-, Gallen-, Mliz-, Nieren-, Slasenerkrankungen. NMaut- unc Nesrielden: Allgemeine Kahlköpfigkeit, kreisfõrmiger Haarausfall, starke Schuppen- blldung, Flechten(nasse und trockene), Lupus, Bartflechte, tuberkulöse Geschwüre, Seingeschwüre, Krampfader-Geschwüre, Geschlechtskrankheiten, Frauenleiden. a eee mnmuneeenununmnumununnnuumnnumnnumnnmunnhn nnn cnmmun 8 D anks E 4A. 5 deren Originale zu jedermanns Einsicht 55 20 1 in meiner Anstaſt offen liegen 1 Lollezändige Lähmung.[Nasse desichtaffechte. Haarausfall L Nasse Flechten. Frd. Sebastian jun., Mundenheim, Marastr. Herr Oberingenieur Götzinger, Mann- Herr Unteroffizier Karl, Neuhofen(Pfalz) Herr Lehrer W. Reitz, Lampertheim: Innerhalb 3 Monaten vollständig geheilt. heim: Nach den ersten Anwendungen Bezze- wurde innerhalb 4 Wochen vollständig geheilt. Nach kurzer Behandlung war teb voll- 2 rung. Nach 14 Tagen Heilung. ständig geheilt. Ler- 22A Lerzenleiden, 2 7 A Herr Ferd. Volz. Mannheim, Bichelsheimer-] L Nervszes Herzieiden“ ö CC Ldeschlechtliche Störungen. strasse 40: Für den glänzenden Erfolg bin ich Frau Rheinwald, Ludwigshafen: f 5 8 8 Frau Doberas, Neckarhausen: 3 Herr Zollbeamter H. W. Mannheim: 8 Ihnen sehr dankbar. Bestätit dag zie von einem nervösen In 2 Monaten vollständig befreit. Nach 4 Wöchentlicher Behandlung derart 3 5 Herzleiden in kurzer Zeit geheilt wurde. hergestellt. dass ee keiner weiteren Be [ Hechten am ganzen Körper. 7 Larmarschlaffung. De eee a Zuckerkrankheit. 7 N 2 Herr Erd, Hocker aus Reilingen: Herr Aug. Sfeinwedel, Mundenheim: Herr Piplom.-Ing. Otto; 1 T. Ihrem Institut in ganz kurzer Zeit Von meiner mehrjährigen Zuckerkrankheit nerhalb 3 Wochen vollständig wieder Herr H. S. Mannheim schreibt: Nachdem ich dauernd geheilt. jetzt vollständig geheilt. hergestellt. 1½ Jahr umhergeirrt und 18 Aerzte u. Prof. in 5 5 5 Anspruch nahm, gelang es in Ihrem Institut, 5— Teen Teurazmenie. mein Leiden nach 2 Monaten zu— Frau Kr. Schuh, Ketsch: Herr K. Sohuster, Mannheim! D f chron. Bronchlalkatarrh. r Behandlung vollständig 8 Behandlung befriedirte Durch sachkundige Behandlunz von Frau A. Bückle, Neckarau: 5 2 F 8 N meinem Leiden befreit. 23— die der bencestell wandlung bin 1118 Slen eumatlsmus. nun wieder hergestellt, DUillenstelne. 5 0 DLHarnröhrenaustius. 8 . Erl. Lehrerin Axt, Ludwigshafen: g 3 Knlekapselgelenkentzündung. 7755 Trau S. Busch, Mannheim: 3 Schon nach einigen Anwendungen fühlte! Ferr Prokurist A. P.: 5 nerhalb 5 Wochen von jahrelangem Lei- ich Besserung und war nach kurzer Zeit] Nochmals meinen Dank für die rasche Frau Architekt W. K., Mannheim: 5 geheilt. gesund. und vollständige Heilung. Nach kurzer Zeit war ich mein Leiden los. 5 . 4 J, 5„. 2115 l 8 2. 2 J, a Haltestelle Caufnaus Telephon 4329 . 5 3 5 F M. NNFT HTM kompien ame. phys. Hellmethaden zur Anwendung. U. a. GAluh-, Bogen- u. Teillichtbader. Eisenlicht-, Stront-zäiun( ½ An hen. faranische Bäder. Sämtl. medizin. Bäder. Hochfrequenzströme, Inflnenzmaschine. Apparat für ele tra- megurtische Therapie Aktive, Moration u. Lhure- Rand- Massage. Lichtbidet, Radiumemanation. Inhalationen. Entfettungs- Verfahren nach Dr. med. Nagelschmidt-Bergonl. 5 HLlätowierungen werden unter Garantie entfernt.— Kohlen- u. Röntgen bestrahlung. Vierzellenbäder., wechsel- Geöffnet von 9-9 Uhr E Grosstes besteingerichtetes Institut am Pletze. Te g Broschüre kostenfrel 9 0 8 . . — 1. Der== D E —