83 — 2* N 2 N Ver/ 1 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Adonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. .. p Starte N 2 53 3 2 2 11 1 Kriegsch: ni! J 1 SS S S S * . N e SS r —.——— *. November: An der Weſtfront ſtellenweiſe lebhafte Ar⸗ tilleti, Minen⸗ und Haudgranatenkämpfe — Non⸗Jaros, Sienica und Raſchka ſind von unſeren Truppen beſetzt. — 2890 Serben wurden gefangen geno em — Die bulgariſchen To hulen ſind in M Die Kämpfe im G die Italien 2 2 — Die Serb ö ir eingezogen. en und bei Toberbo dauern an; TTVTT—T—T— Der Weltkrieg. An der Sommefront müſſen die Engländer wieder zu Atem kommen; die Anſtrengungen waren doch ülngewöhnlich groß und dazu recht verluſtreich. So iſt denn die Tätigkeit der Artillerie an der Ancre wieder f 2 den Vordergrund getreten und ſucht die deutſchen Linien wieder mürbe zu machen, wie ſie in 12 tägigem Feuer die Stellungen bei Beaucourt⸗Hamel⸗Grandcourt * zuſammengeſchoſſen hat. Man ſtaunt ordentlich über der unerſchütterlichen Tatkraft und Willenskraft der Eug⸗ under, die es fertig gebracht haben, trozdem ihnen im ſioühjahe durch einen deutſchen Flieger für 100 Mil⸗ ſbonen Mark Munition vernichtet wurde, ſolch unglaub⸗ a 0 e Mengen von Munition aufzuſpeichern, wie ſie in Wen Rieſenkampf an der Somme, nötig geworden ſind. Wenn man bedenkt, daß die Somme⸗Offenſive vom 1. Juli k einem achttägigen heftigen Geſchützkampf eingeleitet durde, der mit geringfügigen Unterbrechungen bei Tag 255 Nacht fortdauerte bis zum heutigen Tage, alſo ſchon niehr als 150 Tage, daß er ſich häufig mehrere Tage, 1 la eine Woche lang zum wildeſten Feuer ſteigerte; wenn 5 9 ferner in Betracht zieht, daß in dieſem Kampfe bauſende von Geſchützen, vielfach allerſchwerſten Kalibers, 1 M. Verwendung kommen, ſo wird man ungefähr einen dz kaßſtab bekommen für die Arbeit jeglicher Art, die in g V5 Anhäufung eines ſolchen Rieſenmaterials liegt. Mit nidenken und Skrupeln haben ſich die Engländer dabei 5. beſchwert; für ſie kam es darauf an, das Ziel zu f ſie ichen, und es wäre töricht, beſtreiten zu wollen, daß e tatſächlich erreicht haben, ſoweit das überhaupt 1 N un ihrer Macht lag. Es wird aber nun auch wohl niemand der geben im Deutſchen Reiche, der bezweifelte, daß S Kampf, der ſeit 25. Juli bzw. 1. Juli an der 5 Water wütet, richtiger ſchon früher, und zwar auf dem 8 ſſer oder unter dem Waſſer ausgefochten worden wäre, die unſere Tauchboote, die es in der Hand hatten, ö den Nunitionsbeſchaffung zu verhindern oder zu erſchwe⸗ Weniger i nur ein Viertel oder ein Zehntel davon Se hätte gelandet werden können, dann wäre die Dohr neſchlacht jetzt wohl vorbei, oder ſie hätte nicht die ich erreichen können.— Nun, Verſäumtes iſt hier 95 mehr nachzuholen und geſchehen iſt geſchehen. Wenn Tur unſere großen Heerführer und ihre todesmutigen aus pen dennoch den mit unerhörten Kampfesmitteln Mibeſtatteten Feind ſo lange ſchon, obgleich in der bur derzahl befindlich, feſtzuhalten vermochten, wenn nicht wen er beabſichtigte Durchbruch vereitelt wurde, ſondern 0 n die„Zermürbung“ jetzt den Angreifer ſelbſt bedroht, und unen wir dafür nicht Worte des Dankes genug finden; nu ir wollen das Gefühl der Dankbarkeit auch gerne ſer en Ausdruck bringen, wenn es gilt, unſere Kämp⸗ 10 raußen in der Winterkälte durch eine Weihnachts⸗ San zu erfreuen. Dazu bietet ſich durch die öffentlichen hulungen die beſte Gelegenheit. 5 Nußlan Hafen von Archangelsk, dem nordiſchen Hafen uds, fand am 8. November eine Exploſion auf fdbion bal ischen Dampfer Baron Drieſen, der mit Muni⸗ „Tam eladen war, ſtatt. Darauf ſollen noch einige andere die a auch eugliſche in die Luft geflogen ſein. Durch frecher ion wurde eine große Feuersbrunſt am Lande ielen gerufen, der verſchiedene Warenſpeicher zum Opfer arunt Die Zahl der Toten wird auf 530 angegebon, tilleri er 11 ruſſiſche und 5 engliſche Marine⸗ und Ar⸗ eoffiziere, etwa 600 Perſonen ſollen verwundet ſein. chen erlautet, der engliſche Dampfer ſei von einem deut⸗ Tauchboot torpediert worden. Die Ereigniſſe im Westen. . Der franzöſiſche Tages bericht. much Rag Paris, 18. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern 35 Die Nacht war an der ganzen Front verhältnismäßig, dcn pee n: Die franzöſiſchen Geſchütze zwangen zwei G, ch, m ihren Linjen zu landen, das eine rorgeſtern ſüd⸗ Ge das andere bei Roy ſur Matz. Die Flieger wurden dſiſchenen gemacht. Im Laufe des schen Fagee left rien K Ver Flugzeuge in der Gegend ron Amiens Kämpfe, in 8 auf Heurleaux ſein dreizehnkes und Gunnemer ſein abgeworfen. Kampf eine Anhöhe nördlich von Jven nahm. Drei des Feindes in dieſer Gegend wurden abgewieſen. einem für den Feind verluſtreichen Kampf beſetzten. Amtsblatt der Bürgermeisferämfer Seckenheim, Iossheim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. e 21. Flugzeug Ggefüh Im Laufe der Nacht wurden mehrere Be⸗ deen ann ausgeführt, hauptſächlich auf den Bahnhof und Ja⸗ riken an der Alzette in Luxemburg und auf Flugzeuge, Eiſen⸗ kahnanlagen in Tergnier. Es wurden mehr als 1500 Geſchoſſe Abends: Außer lebhaftem Artilleriekampf nördlich der Som⸗ me in 125 Gegend von Saillizel iſt von der ganzen Front nichts zu melden. 1 1 Flugweſen: Der Fliegerhauf nan Beauchamp ſtieg a 5 9 morgen 8 Uhr auf, richtete ſein Flugzeug nach München, am gegen mittag über dieſer Stadt an und warf mehrere Bom⸗ ben auf den Bahnho! als Vergeltung für das Bewerfen der of⸗ fenen() Stadt Amiens, die in den letzten Tagen von den Deutſchen ausgeführt worden war. Er landete dann in Santa Dona di Piave(Iialien), 20 Kilometer nördlich von Vene⸗ dig, nachdem er die Alpen überflogen und eine Strecke von 700 Kilometern zurückgelegt hatte. Orientarmee: Auf dem linen Ufer der Struma haben engliſche Truppen ihren Vormarſch fortgeſetzt und das Dorf Kavakli genommen. In der Gegend des Doiran⸗See auf beiden Seiten heftiger Artilleriekampf. In der Gegend der Cerna geht die Offenſive der franzöſiſch⸗ſerbiſchen Truppen mit vollem Er⸗ folg weiter. Auf dem rechten Ufer des Fluſſes haben die Ser⸗ ben in der Richtung Grumiſta ernſthafte Jortſchritte gemacht, während im Ilußbo en eine ihrer Diviſionen 6 erbittertem egenangrifſe ö e Weiter weſt⸗ lich rückten franzöſiſch⸗ſerbiſche Truppen in der Richtung von Jaratack weiter vor und griffen die Kloſterhöhen an, die ſie nach In der Ge⸗ 55 nordöſtlich von Kenali bemächtigte ſich unſere Kavallerie Negotins. Bei den Kämpfen am 15. November haben wir an dieſer Fron 400 Gefangene gemacht und drei Maſchinengewehre, ſowie eine 15 Zentimeter⸗Haubitze erbeutet. ö 55 Bericht: Große Tätigkeit der Artillerie an der belgiſchen Front ſüdlich von Nieuport und gegen Dirmui⸗ den und Böſinghe. 6 Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 18. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Wir breiteten unſere Front bei Beaucourt längs des nördlichen Ufers der Anere aus. Schwere feindliche Beſchießung von Beaucourt und Beaumont⸗Hamel. Geſtern nachmittag ver⸗ anlaßte uns ein ſtarker feindlicher e einen Teil des Gelündes, das wir am 14. November bei der Butte de Warlan⸗ court gewannen, aufzugeben. Wir unternahmen zwei erfolg⸗ reiche Ueberfälle auf feindliche Laufgräben nordöſtlich von Wul⸗ verghen. Wir machten Gefangene und fügten dem Feind beträcht⸗ liche Verluſte zu. Abends: Südlich der Anere nichts zu melden, abgeſehen von einem feindlichen Geſchützfeuer, beſonders in der Gegend von Beaucourt. Die Geſamtzahl der gemachten Gefangenen beträgt 6190. Unſer: Flugzeuge führten erfolgreiche Beſchießungen der feindlichen Linien und Verbindungen aus und brachten Bomben und Maſchinengewehrfeuer gegen feindliche Quartiere und Flug⸗ plätze zur Anwendung. Saloniki: Wir nahmen Baralkli und vertrieben den Feind wieder aus den Dörfern Proſenik und Kumli. Wir mach⸗ ten 31 Gefangene, erbeuteten ein Maſchinengewehr und fügten dem Jeind ſchwere Verluſte zu. Der Krieg zur See. London, 18. Nov. Die Admiralität teilt über den im franzöſiſchen Bericht vom 25. Oktober erwähnten Luftangriff, bei dem 11 Marineflugzeuge in Begleitung von 5 franzöſiſchen Flugzeugen die Eſzinger Werke von Hagendingen mit Bomben belegt hatten, mit, daß ſie nunmehr einen vollſtändigeren Bericht erhalten habe, aus dem hervorgehe, daß bedeutender Schaden verurſacht wor⸗ den iſt. Das Ziel beſtand darin, die Hochöfen und Stahl⸗ werke in die Luft zu ſprengen und hatte daher vom Marineſtandpunkt aus beſonderes Intereſſe, da der dort erzeugte Stahl zur Herſtellung ſchwerer Geſchütze dient. Nach den Berichten der Flieger waren nach dem Abwurf der letzten Bomben nur noch zwei Fabrikſchornſteine un⸗ beſchädigt. Iſt es daher auch möglich, daß ein Teil dieſer Fabrik in kurzem wieder arbeitsfähig iſt, ſo wird der größere Teil des Werkes doch für eine beträchtliche Zeit geſtört ſein. 1 Kopenhagen, 18. Nov.„Politiken“ meldet aus Malmö: Der Helſingborger Dampfer„Tura“, der von Archangelsk am 2. Oktober abgegangen iſt, hat den ſchwe⸗ diſchen Beſtimmungshafen noch nicht erreicht. Daher wird angenommen, daß er mit Mann und Maus unterge⸗ gangen iſt. Der 2300 Tonnen große Dampfer hatte 20 Mann Beſatzung. Die Lage im Oſten. Der rumäniſche Tagesbericht. WTB. Bukareſt, 18. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern:; Nord⸗ und Nordweſtfront: An der Weſtfront der Mol⸗ dau ſind die Kampfhandlungen, die geſtern begonnen worden waren, durch ſchlechtes Wetter unterbrochen worden. Wir mach⸗ ten Gefangene. An der Nordfront von Munteui bis Pre⸗ delus keine wichtigen Kampfhandlungen. Im Prahova⸗Tal hef⸗ tige Artillerie- und Infanterieangriffe des Feindes, beſonders auf dem linken Ufer. Unſere Truppen wieſen die Angriffe ab und behaupteten ihre Stellungen. In der Gegend von Dragos⸗ lavle griff der Gegner im Laufe des Tages und nachts heftig an. Es kam ſtellenweiſe zum Bajonettkampf. Der if d wurde mit großen Verluſten zurückgeſchlagen. Im Alttal griff der Geg⸗ ner wiederum heftig an und zwang uns, auf Jenciuleſti ein wenig zurückzugehen. Im Jiutal haben wir uns in der Richtung au Stephaniski ein wenig zurückgezogen. Wir griffen auf der Flügeln an und ſchlugen den Feind mit großen Verluſten für ihn zurück, An der Cerna ſchwache Artillerietätigkeit.— Süd⸗ front: An der Donau Infanterie⸗ und Artilleriegeſecht. Un⸗ ſere Artillerie beſchoß wirkſam Ruſtſchuk. In der Drobrudſcha nichts Neues. 33 a 5 — Inſertsionspreis⸗ Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 7 dd e FFV N mme. Neues vom Tage. Sorgen wegen der deutſchen Zivildienſtpflicht. London, 18. Nov.„Daily Expreß“ wird aus Pa⸗ ris gemeldet: Die Alliierten verlieren keine Zeit, auf das deutſche Maſſenaufgebot zu antworten. Nach Informationen aus amtlichen Kreiſen wird auf der Kon⸗ ferenz der Alliierten, die jetzt in Paris tagt, über Maß⸗ regeln als Antwort auf Deutſchlands Kräfteanſpannung beraten. Dieſe können in militäriſche und wirtſchaftliche eingeteilt werden. Asquith und Briand beraten über die diplomatiſche Lage, während Lloyd Georges und Thomas die Munitionsfrage und die militäriſchen Chefs der alliierten Länder regelmäßig die militäriſche Lage beſprechen. Die wirtſchaftlichen Maßregeln ſind, wie verlautet, bereits durchgeſprochen. 9 5 Kohlennot in Frankreich.: Paris, 18. Nov. Die Kohlennot nimmt einen be⸗ drohlichen Umfang an. Die Verfügungen der Regierung, durch die die Beleuchtung in den Gaſt⸗ und Privat⸗ häuſern außerordentlich eingeſchränkt wird, um die Kohlen für die Munitionsinduſtrie zu ſparen, wird um ſo drücken⸗ der empfunden, als nun auch das Heizmaterial für die der engliſchen Kohlen ſind weiter ſtark geſtiegen. Nicht mehr Herr im eigenen Hauſem. Kopenhagen, 18. Nov. Der Handelsverkehr zwi⸗ ſchen Dänemark und der zu ihm gehörigen Inſel Island iſt von England faſt ganz verboten worden. Nach längeren Verhandlungen iſt es der däniſchen Regierung nun end⸗ lich gelungen, die Freigabe von 2000 Ballen Wolle und einer Anzahl Häute, die auf Island für Dänemark lagern unter der Bürgſchaft zu erwirken, daß nichts davon nach Deutſchland kommt. Dagegen hat England die Ausfuhr von Fiſchen und Hammelfleiſch aus Island Privathaushaltungen verkürzt werden ſoll. Die Preiſe noch nicht geſtattet. 8 Die Forderungen der Entente in Griechenland. Bern, 18. Nov. Der Spezialberichterſtatter des „Corriere della Sera“ drahtet aus Athen: Die Forde⸗ rungen der Entente lauten, wie er aus zuverläſſigen Mitteilungen amtlicher Kreiſe erfahren habe: 1) Schaf⸗ fung einer neutralen Zone von 5 Klometer Tiefe zwi⸗ ſchen den griechiſchen venizeliſtiſchen und königstreuen Truppen, die über die Grenze Alt⸗Griechenlands hinaus von Lithorhori bis Koritza und ſüdlich von Grevena ſich erſtrecken ſoll. Die Zone ſoll ausſchließlich von franzöſiſchen Truppen beſetzt und unter den Belage⸗ rungszuſtand geſetzt werden. 2) Die Verbündeten wol⸗ len frei über die Eiſenbahn, die von Itea in der Bacht Korinth nach Lariſſa und Saloniki führt, verfügen, um die Truppen und das Kriegsmaterial zu transportieren. Starke franzöſiſche Truppenabteiulngen werden die Linie bewachen. 3) Die griechiſche Regierung muß alles Kriegsmaterial und Munition den Alliierten ausliefern und darf nur ſo viel behalten, als für den Friedens⸗ beſtand des Heeres angängig iſt.— Der Berichterſtat⸗ ter meldet weiter, man ſpreche von der wahrſcheinlichen Demiſſion des Kabinetts, falls die Forderungen er⸗ füllt werden müßten. Die Teilung Griechenlands. London, 18. Nov. Das Reuterſche Bureau er⸗ fährt„es ſei Grund vorhanden, zu glauben, daß der letzte Vorſchlag der Ententemächte über die Feſtſetzung der Grenze zwiſchen den Zonen der königlichen und der nationaliſtiſchen Regierung in Griechenland in einer für alle Teile annehmbaren Weiſe geregelt werde. Sowohl König Konſtantin, als auch Venizelos wünſchten, daß irgend eine ſolche Löſung gefunden werde, um die weiteren Möglichkeiten eines Zuſammenſtoßes zu vermeiden. Die Verhandlungen zwiſchen der königlichen und der nationa⸗ liſtiſchen Regierung würden unter Vermittlung der Al⸗ liierten weitergeführt. Der Vorſchlag ſei grundſätzlich angenommen worden und es ſei nur noch die geogra⸗ phiſche Teilung vorzunehmen.(Wer jetzt noch nicht glaubt, daß der Vierverband es wirklich gut mit Griechenland meint, dem iſt nicht mehr zu helfen. Mehr kann Eng⸗ land doch nicht tun, als dem Königreich, das ſich nach dem Kriege vielleicht an die Zentralmächte anſchließen möchte, durch Abnahme der wichtigſten Gebiete und Ab⸗ ſchnürung pon den Zentralmächten die Laſt der Ver⸗ * waltung zu erleichtern. D. Schr.. Newyork, 18. Nov. In Kanada ſind die„Hearſt⸗ blätter“ verboten worden. N i i Beirut, 18. Nov. Das Kriegsgericht der vierten türkiſchen Armee in Aleppo hat Huſſein Kemal Paſcha, der ſich(von den Engländern) zum Vizekönig und dann zum Sultan von Aegypten ausrufen ließ, in Abweſen⸗ heit zum Tode verurteilt, weil er einen Beſtandteil des türkiſchen Kaiſerreichs unter fremde Herrſchaft ſtellte. Das Urteil iſt vom Sultan beſtätigt worden. 2 Militarismus in Indien. London, 18. Nov. Im Unterhaus wurde angeregt. auch in Indien oie allgemeine Menſtpflicht eiuzufuyren. (Ob die Indier ſich das gefallen laſſen werden?) Speiſewagen bei der Straßenbahn. Die Stadt Münſter in Weſtfalen dürfte wohl die erſte Stadt ſein, die bei der Straßen⸗ bahn Speiſewagen eingeführt hat. Man bedient ſich ihrer dort dazu, das in einer Großki hergeſtellte. in zweckmäßiger Weiſe zu verteilen. Es wurden hierzu beſondere Anhänge⸗ wagen eingerichtet. An den Langſeiten dieſer Wagen ſind an Stelle der Sitzbänke vier 3 die je 250 Liter Speiſen faſſen, ſo aufgeſtellt, daß das Wageninnere durch die Reihe der Behälter in zwei Teile geteilt iſt. Dadurch bleibt auf jeder Seite ein ½ Meter breiker Gang, der auf je eine Schiebe⸗ tür der Stirnwand ausmündet. Bei der Eſſenausgabe ſtehen die Verteilerinnen in dem einen Gang, während das Publi⸗ kum, das beim Beſteigen der einen Plattform Speiſemarken er⸗ hält, den Wagen auf dem zweiten Gang durchquert, dabei die Speiſen in Empfang nimmt und ron der gegenüberliegenden Plattform den Wagen verläßt. In Münſter ſind fünf der⸗ artige Wagen vochanden. Sie werden in einer Zentraſküche mit Speiſen gefüllt und dann nach den verſchiedenſten Ten der Stadt gefahren. (Der neue Vorſtand des Feldeiſenbahnweſens. Berlin, 18. Nov. Oberſtleutnant Frhr. v. Olders⸗ hauſen, vom ſächſiſchen Generalſtab, iſt unter Beför⸗ derung zum Oberſt zum Chef des Feldeiſenbahnweſens ernannt worden. 5 Berlin, 18. Nov. Eine Vorlage des preußiſchen Eiſenbahnminiſters bezweckt die Einſchränkung der billi⸗ geren Ausnahmetarife für Eiſen und Kohle beſonders nach den Küſtenplätzen, wo ſeither der Wettbewerb der engliſchen Kohle in Frage kam. Paris, 18. Nov. Hier ſoll eine neue Beſprechung von Vertretern des Vierverbands ſtattfinden, die be⸗ weckt, Maßregeln zu ergreifen, um der deutſchen Zivildienſtpflicht entgegenzutreten. Die Antwort der Schweiz. f Bern, 18. Nov. Auf die Forderung des Vier⸗ verbands, daß die Schweiz keine Waren mehr nach Deutſch⸗ land ausführen dürfe, die Beſtandteile von Rohſtoffen enthalten, die durch Vermittlung der Vierverbandsſtaaten bezogen oder die mit Maſchinen hergeſtellt ſeien, die mit Vierverbandsöl geſchmiert werden, hat der Bundesrat Keine ablehnende Antwort erteilt.(Die Schweiz hätte ſich mit dem Eingehen auf ſolche unverſchämte Bosheiten nur lächerlich gemacht und ſich wegen des Bezugs von Eiſen und Kohlen aus Deutſchland arg in die Neſſeln ſetzen können. D. Schr.) 8 i Die„Deutſchland“ beſchädigt? London, 18. Nov. Das Reuterſche Bureau meldet aus New⸗London: Das Handelstauchboot„Deutſchland“ kehrte um 5.15 Uhr früh in den Hafen zurück, da ſie mit dem ſie begleitenden Schlepper zuſammengeſtoßen war, der ſank. Sieben Mann der Beſatzung des Schlep⸗ pers ſind ertrunken. Die Beſchädigung der Deutſchland iſt nicht feſtgeſtellt.(Nun wird eine neue engliſche Hetze losgehen: man ſehe, daß die unter Waſſer fahrenden Boote die Schiffahrt gefährden. Das wäre für gewiſſe eutrale dann ein Fingerzeig. D. Schr.). Seſchränkung der Ernährung in England. London, 18. Nov. Die neuen geſtern abend ver⸗ öffentlichen Beſtimmungen über die Lebensmittel ermäch⸗ tigen das Handelsamt, den Verbrauch jeden Nahrungs⸗ mittels zu beſchränken, die Fabrikation und Erzeugung und die Art der Verſorgung des Publikums zu regeln, außer⸗ dem Schritte zur Fortſetzung von Höchſtpreiſen, zur Be⸗ ſchlagnahme von Vorräten, zur Einziehung von Angaben betreffend Beſtände, Kontrakte, Koſten uſw. zu tun. London, 18. Nov. Die„Times“ erfährt aus Sydney, daß dort Wolle im Werte von 15 Mill. Mk. auf die Verfrachtung nach England, Frankreich und Ja⸗ pan warte, aber nicht verſchifft werden könne, weil infolge des Bergarbeiterſtreiks keine Kohlen vorhanden ſind. Sicherung der Volksernährung. Der Vorſtand des Deutſchen Landwirtſchaftsrats hat im Anſchluß an den Hindenburgbrief eine Eingabe an den Reichskanzler gerichtet, in der u. a. geſagt wird: Die glückliche Beendigung des Krieges hängt nicht nur vom Erſolg der Waffen ab, ſondern ebenſo ſehr vom wirtſchaft⸗ lichen Durchhalten. Und dabei kommt es wieder in erſter Linie darauf an, daß enügend Lebensmittel 3 werden, die Verteilung kommt erſt in zweiter Linie. chon im erſten Krieasjahr bab en die ſütrenden Männer der deutſchen Land⸗ Die Herrin von Dernot. . Von Edmund Hoefer. 15 Fortſetzung.) Nachdruck verboten. Heiter und wohnlich war das Schloß niemals ge⸗ weſen; zur Zeit, da es gebaut worden, ſah man auf der⸗ gleichen noch weniger, als daß es Schutz gegen die Herbſt⸗ ſtürme und die Winterkälte und gelegentlich auch noch gegen einen feindlichen Angriff gewähre. Es ſtammte urkundlich aus der Mitte des ſechzehnten Jahrhunderts. Seitdem hatte dieſer oder jener Beſitzer daran, aber mehr im Innern als am Aeußeren, gebeſſert und nachgeholfen, bis plündernde Feinde mehr als einmal böſe in den alten Mauern gehauſt und die nach und nach verarmende und ausſterbende Familie nichts mehr für die Wieder⸗ herſtellung des Zerſtörten zu tun vermochte. Dann kamen die Treuenſtein und es geſchah wieder etwas für das öde Haus, und als einer von ihnen die Herrſchaft in f ſeinem alleinigen Beſitze hatte und ein Menſchenalter lang hier hauſte, wurde wenigſtens ein Teil des Schloſſes wirklich behaglich und wohnlich, ja faſt prächtig einge⸗ richtet. Dann aber wars vorbei, und nun machte kein Lüften mehr die alten großen, dämmerigen Räume wohn⸗ lich, kein Putzen ſchützte die Fenſterſcheiben vor dem Sonnenbrand. Die reichen Holz⸗ und Stuckdecken ließen ſich nicht mehr freihalten vom immer tiefer dringenden Staube, die glänzenden Vergoldungen wurden blind, und 5 Vorhänge und Bezüge verblaßten und zer⸗ Kurz, zum Aufenthalt für vornehme und anſpruchs⸗ volle Bewohner eignete ſich das Schloß uicht am 3 — lunge babe— 8 ein Ueberfall der un⸗ kannten und daher noch mehr gefürchteten Herrſchaft, wie er Meiſter Tobias gänzlich 6 N Fug und Recht auch einen bei weitem weniger ene ne (Landwirte und durch die gleichen Mittel wirtschaft die veran:wor enen Stelen ber Staats⸗ und Reichs⸗ behörden eindringlich darauf hingewieſen, daß die Steigerung der einheimiſchen Lo enerträge während der langen Friedens⸗ zeit hauptſächlich du ch vermehrte Anwendung von Stichſtoff⸗ dünger in Tom ron Ammoniak, Chileſalpeter, Norgeſalpeter oder Ka kſtickſtoff hervor zerufen ſei. Deshalb ſei es drin⸗ gend gebo en, zoſte es, was er wolle, nicht nur für die Herſlellung on Munition, ſondern ebenſo ſehr auch für die Erzeugung ron Nahrungsmitteln den während des Friedens vom Auslande bezogenen Stickſtoff durch neue Stickſtoffwerke im Inlande zu gewinnen. e Im zweiten Kriegsjahr iſt dieſer Ruf der Landwirtſchaft nach Stickſtoffdünger in noch verſtärktem Maße erhoben, nach⸗ dem ſich bere herausgeſtellt hatte, daß die Erträge ver⸗ ſchiedener landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe, wie insbeſondere der Zuckerrüben, unter dem Mangel an Stickſtoff litten. Wir müſſen zu unſerem größten Bedauern die Tatſache feſtſtel⸗ len, daß dieſe Mahnungen nicht nur im erſten, ſondern ſogar im weiten Kriegsſahre ungehört verhallt ſind. Obſchon es * am Ende des erſten Kriegsjahres und noch mehr im zweften Kriegsjahre feſtſtand, daß durch Errichiung neuer Fabriken Stick⸗ ſtoffdünger in nahezu unbegrenzter Menge erzeugt werden könne. Die deulſche Landwirtſchaft muß deshalb nochmals in letzter Stunde, und zwar ausſchließlich im vaterländiſchen Intereſſe unſeres wirtſchaftlichen Durchhaltens die Jorderung erheben, daß ihr bis zum nächſten Frühjahr 1917 mehr Stickſtoffdünger als bis⸗ her— mindeſtens rund 500 000 Tonnen— zur Verfügung geſtellt werden. Geſchieht dies nicht, ſo erſcheint die Gefahr unabweislich, daß die Erträge der für die Volksernäh⸗ rung unentbehrlichen Nahrungsmittel, wie des Getreides und der Hackfrüchte, ſinken werden. Es müßte dies um ſo ſicherer eintreten, als der tieriſche Dünger, der in der Friedenszeit durch die Verfütterung von etwa 5 Millionen Tonnen aus⸗ ländiſcher Kraftfuttermittel gewonnen wurde, während des Krie⸗ ges in Jortfall gekommen iſt. Aber es handelt ſich in der heutigen Zeit nicht nur darum, die Produktionsmöglichkeiten zu ſchaffen, ſondern auch ebenſo ſehr die Produktionsfreudigkeit der geſamten land⸗ wirtſchaftlichen Bevölkerung zu erhalten und zu erhöhen. Wer 5 vergegenwärtigt, daß heute auf dem Lande die Ernährung es deutſchen Volkes zum großen Teil alleinſtehenden Krieger⸗ frauen und Kriegerwitwen obliegt und daß andererſeits die Be⸗ triebe nur mit Hilfe von Hunderttauſenden von Kriegsgefangenen aufrecht erhalten werden können, den muß es geradezu em⸗ ören, wie wenig Verſtändnis der ungeheuren vaterländiſchen Aufgabe und Bedeutung der e c in dieſem Kriege entgegengebracht wird. Dazu kommt, daß durch eine unabſehbare und erdrückende Fülle von Verordnungen und Veefügungen, von denen die eine die andere aufhebt oder in kürzeſter Zeit wieder abändert, kein Menſch auf dem Lande mehr weiß, was er in dieſem Betriebe tun darf oder nicht, und daß er ſo jeden Augenblick gewärtig ſein muß, durch Uebertretungen einer ihm gänzlich unbekannten Verordnung zu einer Geldſtrafe oder gar ins Gefängnis geſteckt zu werden. So iſt es nicht zu verwundern, daß in den ländlichen Kreiſen immer ſtärker eine tiefe Verſtimmung und Verärgerung erkennbar wird.— Wir ſehen uns deshalb gezwungen, nochmals auf dieſe ernſte Gefahr hinzuweiſen, und namentlich dagegen Einſpruch zu erheben, daß immer weitere behördliche Eingriffe in die land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe ſelbſt und ihre Produktionsverhälkniſſe gemacht werden. Zur Erhöhung der Lebensmittelerzeugung auf dem einheimiſchen Kulturboden während des Krieges ſind Zwangs⸗ maßregeln das denkbar ungeeignetſte Mittel. Erfolgreich wird dies nur durch Anrufung der vaterländiſchen Geſinnung der geſchehen können, die auch in Friedenszeiten zum Anvau und zur Steigerung der Produktion einen Anſtoß geben. Handelt es ſich gar um ſolche Erzeugniſſe, deren Anbau während der Friedenszeit in⸗ folge ausländiſcher Konkurrenz zurückgegangen iſt, wie um Flachs, Hanf, Naps uſw., ſo müſſen beſondere Anregungen oder Vorteile 1 werden, wenn man einen durchſchlagenden Erfolg erzielen will. Neben angemeſſenen— einen vermehrten Anbau ermög⸗ lichenden— Preiſen, ſollte vor allem jeder Cingriff in die 5 Pere e Futtermittel einſchließlich alle Abfälle der Neben⸗ etriebe, wie der Zuckerfabriken, Stärkefabriken, Brennereien, Trocknereien uſw. verwieden werden. Auf Jehlgriſfe, wie die bureaukratiſche und engherzige Rege⸗ lung der Hausſchlachtungen, welche die beſte Fett⸗ und Fleiſchquelle auf dem Lande zum großen Teile verſchüttet hat, die Zwangsregelung der Karloffelverſorgung, bei der große Men⸗ gen von Kartoffelvorräten vernichtet würden, ohne die Kaatoffel⸗ verſorgung der ſtädtiſchen Bevölkerung ſelbſt ſicherzuſtellen, in neueſter Jeit die zwangsweiſe Regelung des Milch⸗, Butter⸗ und Käſeverkehrs, die gleichfalls die Erzeugung mehr beeinträchtigt als ſteigert und dergleichen mehr, braucht wohl nicht beſonders hin⸗ gewieſen zu werden. Für die Vertretungen der Landwirtſchaft und ihre Führer war es deshalb geradezu eine Er friſ chung, von dem Briefe des Generalſeldmarſchalls von Hindenbürg an den Herrn Reichskanzler vom 27. September dieſes Jahres Kenntnis zu erhalten, der eindringlich vor dem ſtaatlichen Zwange warnt und dagegen die Ermünterung der Landwirte zu äußerſter Kraft⸗ anſtrengung empfiehlt. Die 1 8 deutſche Landwirtſchaft wird der ernſten Mah⸗ nung, welche in den Worten unſeres größten Heerführers auch für ſie enthalten iſt, ſicher freudig und rückhaltlos Folge geben. Die Polenfrage im Abgeordnetenhaus. Die Konſervativen, Freikonſervativen und National- liberalen haben im Abgeordnetenhauſe folgenden An⸗ alle Schäden und Mängel bei dem trüben, regneriſchen Wetter, das dem Gewitter folgte, nur um ſo bedenklicher ſichtbar und fühlbar wurden, mußte mans wohl entſchul⸗ digen, daß der Arme noch immer nicht ſeinen Gleichmut wiederzugewinnen vermochte. Bei ſeiner Gattin Katharina war es damit freilich um vieles anders. Ihr ganzes Weſen und Auftreten ließ jene Angabe Selindens, daß auch ſie anfänglich die Faſ⸗ ſung verloren habe, täglich weniger glaubhaft erſcheinen Die, man durfte wohl ſagen, ſchöne alte Frau, benahm ſich ihren jungen Gäſten gegenüber auf das Schicklichſte und Würdigſte, von Befangenheit und Verlegenheit zeigte ſich niemals auch nur eine Spur, und nirgends fehlte, was billigen Anſprüchen der jungen Leute genügen konnte. Und je mehr man von der Frau ſah und hörte und fe beſſer man ſie kennen lernte, deſto deutlicher erkannte man auch, daß man in ihr eine tüchtige, aber ſehr ernſt angelegte oder erſt durch das Leben ernſt gewordene Natur vor ſich habe. Es lag Denken und Sorgen auf dieſer Stirn und Leiden in dieſen Zügen, und aus ihrer ganzen Erſchei⸗ nung, aus ihrem Schaffen, Gehen, ja aus ihrem Ruhen, vor allem aber aus dem Blick der großen, dunkelgrauen, ſtillen Augen ſprach einen an, was man Leuten dieſes Standes und Bildungsgrades kaum recht zugeſteht— die Melancholie. 5 6 Bei einer, wie wir ſagten, tief angelegten Natur, wie die Frau Katharinens, erklärte ſich dies jedoch zumeiſt ſchon aus dem ſteten Aufenthalt im verödeten Schloß und aus dem einſamen und einförmigen Leben, das ſeinen Bewohnern geboten war. Mit der Verwaltung und den übrigen Geſchäften auf der reichen Herrſchaft hatte Meiſter Tobias nichts zu tun, und von einem zahlreichen Haus⸗ ſtande war auf Dernot auch keine Rede. In Anſehung des Aufenthaltes im Schloß aber empfanden ſelbſt die jungen Gäſte ſchon, wie herabſtimmend derſelbe wirkte. Von der Luſt und dem Scherz, von all dem heiteren, oder auch ein wenig ausgelaſſenem Treiben, das die jungen Wüdchen bier au finden, ſich au ſchaffen gehofft. durch. trag eingebracht: Das Abgeordnetenvaus wolle be⸗ ſchließen, folgende Erklärung abzugeben: Mit der Prokla mierung des ſelbſtändigen Königreichs Polen iſt unter. ſtimmung und Verantwortung der königlichen Staatsregie rung, ohne daß dem Landtage Gelegenhe zur Meinungsäußerung gegeben worden Unt viel ein Schritt getan, der wichtigſte Lebensintereſſen de 5 preußiſchen Staates berührt. Das Haus der Abgeordneg, 1. ſpricht danach die beſtimmte Erwartung aus, daß der endgültigen Ausgeſtaltung der Verhältniſſe kulturellen und nationalen Bedürfniſſe frei regeln neuen Staatsweſens dauernd wirkſame militäriſ che wirtſchaftlicheundallgemeinepolitiſche g ſicherungen Deutſchlands im Königreich Pol eſchaffen werden. Das Haus der Abgeordneten behält fi ſeine Stellungnahme zu etwaigen politiſchen Schritt welche die Intereſſen der polniſch ſprechen Preußen berühren, nach Maßgabe der weiteren wicklung der Verhältniſſe völlig vor. Es erklärt aber , he, des sen den zen heute keine Regelung der innerpolitiſchen Verhältniſſ in der deutſchen Oſtmark für möglich, die geeignet wäre 1 den deutſchen Charakter der mit dem preußiſchen 5 Staate unlösbar verbundenen und für das Daſein ſoltn, chr. D des wit, die Machtſtellung Preußens und Deutſchlands unentb lichen öſtlichen Provinzen irgendwie zu gefährden. Fortſchrittliche Volkspartei hat die Unterzeichnung gemeinſamen Antrags abgelehnt. 5 Baden. (9) Karlsruhe, 18. Nov. Wie Max der hieſigen Goldankaufſtelle eine ſehr beträcht, 5 Zahl von wertvollen Gegenſtänden abgeliefert und zwi t 33 im Betrag von über 5 500 Mk. reines Gold. Im Mone Oktober wurden von der Karlsruher Goldankaufſtelle f abgelieferte Gegenſtände insgeſamt 78 138 Mk. au elle zahlt. An dieſem Betrag ſind beteiligt die Ha Karlsruhe mit 70 592 Mk. und die Nebenſtellen Br mit 806 Mk., Bruchſal mit 3596 Mk. und Ettlin mit 3 142 Mk. () Karlsruhe, 18. Nov. Tie ſtädt: Gutsverwallt die mit einem Aufwand von mehreren hunderttal n ö Mark ins Leben gerufen worden iſt, verfügt jet et 1 365 Kühe, die täglich 2000 Liter Milch liefern, e und 5 wer hören hat Prin* ng, id über 1200 Schweine, mehrere hundert Enten, Gänſ üsſeng* Hühner. Für die Milchverſorgung der Stadt mint 6000 Milchkannen im Wert von ungefähr 120 000 5 angeſchafft werden. () Mannheim, 18. Nov. Der Stadtrat „ tat be, Prot 3 ſchloſſen, die Kundenlißſe nunmehr, abgeſehen ron! be, N; und Mehl, auf alle dem Kar ſenzwang unterliegenden bensmittel auszudehnen. Weiter wurde beſchloſſen, Bürgerausſchuß eine Vorlage zu unterbreiten welcher die Beſchaffung von 10 vierachſ gen An inge“ 9 h 1 wagen für die Straßenbahn mit einem n un* 195000 Mk. und von 60 neuen Triebwagen und rüſtungen in Höhe von 467000 Mk. angefordert een — Der Vorſtand des Verbands der Metallinduſtrb fe Badens, der Pfalz und der angrenzenden Induſtrieb, die hat dem Mannheimer Mütter⸗ und Säuglings verein 5 Summe von 20 000 Mark ge iftet. e Por (Freiburg, 18. Nov. Der außerordentliche Dr. feſſor der mittelalterlichen und neueren Geſchi 1 die Vigener, der zurzeit im Felde ſteht, hat einen Ruf— Univerſität Gießen erhalten. i N ( Triberg, 18. Nov. Einem auswärtigen der von einer Einkaufsreiſe anſcheinend aus dem kam, wurde im hieſigen Bahnhof ein Paket mit 30 Phe Butter abgenommen. ( Neckarhauſen, 18. Nov. nung f Mannheimer Kommunalverbands wurden hier e n g, aun Ztr. Kartoffeln beſchlagnahmt und nach der Sade heim gebracht. Auch nicht übel. In München wurde ein Me wegen Betrugs und Heiratsſchwindels ſchon ſchwer mit vorbeſtraft iſt, verhaftet, als er im Begriffe ſtand, einige bahnwagen mit Lebensmitteln an einen u in (Weſtfalen) obenſenden, die als„Seiſenvuſper und Schm 5 1 85 iten das ſie ſich zu der übermütigen Expedition hatten verlei laſſen— davon fand ſich alle Tage weniger. 1 a Es war, um eine ſchlimmere Bezeichnung zu waer ein trübſeliger Platz in ſeiner Stille, Oede und Dil tio genie Allein auch in den noch bewohnbaren Räumen ware kaum behaglicher, zumal an dieſen Regentagen. Sie 1 kalt und feucht, die unendlich lange nicht benüt'!e le mine rauchten, und die hier ſtets herrſchende Da wurde noch durch die hohen Bäume vermehrt, welch, in der Nähe herangewachſen waren und die ve 6 mäßig kleinen, trüben Fenſter mit ihren jetzt n ungelichteten Kronen beſchatteten. lag „Die Schatten der Vergangenheit ſchweben 110 durch die ſo traurigen Schauplätze,“ ſagte Selinde 115 und mit bangem Blick ihrer ſchwärmeriſchen Auge Himmel ſchauend. ö „Sage lieber: die Schatten der Gegenw Selinde,“ meinte Joſeph achſelzuckend.„Man g in dieſer Reſidenz unſerer lieben Herrin am hellen überall beinah den Schädel ein.“ 4 Pöl „O Gott, junger Herr, ich meinte nicht die et,. merung, ſondern die armen körperlichen Schatthluſchel, klärte die Zofe;„die Schatten der verfolgenden Kitten und der ſchrecklichen Wüteriche, die hier— hier 9 und gehauſt. Ich ahnt' es gleich, daß es hier VVV 8 Auf Anordnung 100 1 zhlen⸗ 12. 8 e Beute hatten die Jungen in einer Höhle vergraben. 1 und Aus fuhrhandel. Ausfuhrhandel 5 Sie 5 zirekten Warenimport eingerichtet. orläufig hat die Ge geben waren. Dieſer Kaufmann iſt in ſeiner Heimgt Wtt⸗ d der Kriegspreispräfungsſtelle. Das ſeit längerer Zeit be⸗ Man ſollte es nicht glauben. Auf dem Friedhof in Wrie⸗ zen(bei Fotsdam) iſt dieſer Tage ein Einbruch in das Erbbegräb⸗ des Oberpfarrers Jung verübt und das Grab des dort bei⸗ eſegten Leutnants Jung, des auf dem Felde der Ehre gefal⸗ 70 Sohnes des Geiſtlichen, erbrochen und aus demſelben die 8 iſorm, Degen, Helm und die Ehrenzeichen, darunter das Eiſerne uu 3 Die polizeilichen Nachforſchungen ergaben, drei neun⸗ und zehnjährige Jungen die Täter ſind. Die Das Geſchäft des ſchwediſchen Ueberſeetruſtes. Die A,⸗G. Overſea Export Co. in Stockholm, die vor einigen Jah⸗ u mit einem Aktienkapital von nur 250 000 Kronen gegrün⸗ „ wurde, erhöht g wegen des ſtark angewachſenen Ge⸗ kaleumfanges ihr Kapital auf 3 Millionen Kronen. Das be⸗ tet eine Verzwölffachung. Die Geſellſchaſt betreibt Ein⸗ mit Stahl, rfolg einen ſellſchaſt Aapolgerden Ländern und Plätzen Zweigſtellen errichtet: China, zwie Holz und Zelluloſe. at auch mit Pe han, Südafrika, Auſtralien, Buenos Aires, Rio der Janeiro, rnambuko. Las Palmas, Teneriffa. Der Aufſtieg. In der Hamburger Bürgerſchaft(Landtag) 15 ein 8 eingebracht worden, den Senat zu erſuchen, zur 8 g be bebereitung begabter Volksſchüler für die Realſchulen zwei Vor⸗ i bereitun Skl ö 2117 5 n aſſen zu errichten und nötigenfalls den Schülern Sculgeid⸗ 5 Leh N Franzo f en 1. „„ „ „ rmittelfreiheit zu gewähren. at Beſtraſung. Das Kriegsgericht von Chalons an der Marne b den Champagnerfabrikanten Goulden, Mitbeſitzer der Sekt⸗ tik Heidſieck, zu 5 Jahren Gefängnis und 20 000 Fr. Geld⸗ kafe verurteilt, weil er ſich Ende 1914 mit dem Vertreter ſeines uſes in Buenos Aires wegen Lieferung von Champagner nach „Mutſchland und Oeſterreich verſtändigt haben ſoll. 5 Vollblut⸗Engländer. In der engliſchen Zeitſchrift„Nine⸗ 0 Century wütet ein gewiſſer Herr J. Ellis Barker Ken die Deutſchen und bringt Vorſchläge, wie ihnen nach dem gensge ihre wertvollſten Beſitztümer, Kohlen⸗ und Eiſengruben, nommen werden müßten uſw. In der„Köln. Ztg.“ wird nun 8 ewieſen, daß J. Ellis Barker vor wenigen Jahren noch dei öln lebte und damals Dr. Eltzbacher hieß. Zu jener el nahmen viele Engländer an dem Herrn Eltzbacher Anſtoß, er damals 5 obgleich deutſcher Staatsangehöriger und Reutſchland lebend, in engliſchen Zeitſchriften den Wirtſchafts⸗ eg gegen Deutſchland in der gehüſſigſten Weiſe predigte. 8 Lokales. — Kein Brot nach Frankreich. Wir haben faber bereits mitgeteilt, daß die Verſendung von Back⸗ Aren an deutſche Kriegs⸗ und Zivilgefangene in Frank⸗ nicht mehr geſtattet und auch unnötig iſt, weil Gr. dem letzten Uebereinkommen jeder von ihnen 600 amm Brot täglich bezieht. Trotzdem gehen immer lber viele Pakete an die Gefangenen mit Backwaren die Grenze. Dieſe Sendungen werden von den gelt ausnahmslos beſchlagnahmt und das Gebäck wirſgt nicht in die Hände der Gefangenen, ſondern * von Franzoſen verzehrt, während es bei uns in Fran deimat fehlt. Alſo kein Gebäck mehr nach Kankreich ſenden! — Handel mit Sämereien. Der Handel mit ereien wird künftig von behördlicher Erlaubnis ab⸗ kaubni Handel en Eine recht bedenkliche Tatſache iſt das in Herbſt zutage tretende ſchnelle Verderben von eln und Kohl. Wer heute Gemüſe und beſonders ufſpeichert, muß gewärtig ſein, daß ihm ein großer von alsbald verdirbt. Es iſt deshalb dringend Perſonen, die ſich mit Wintervorräten verſehen — wachen zu empfehlen, unausgeſetzt ihre Vorräte zu über⸗ U me und nicht an feuchten Stellen in Kellern zu lagern, beſondei ct dem Licht auszuſetzen. Zwiebeln verderben 8 leicht, und zwar faulen ſie von innen heraus. ine Auslandseier ſind Kalkeier. Von allge⸗ wer Wert iſt ein Hinweis des Vorſitzenden des Tel⸗ daß dz Kreisausſchuſſes, der darauf aufmerkſam macht, hroßen Auslandseier, die jetzt zur Abgabe gelangen, zum um g. Teile Kalkeier ſind. Kalkeier eignen ſich nicht pientzen in der Schale, da ſie leicht platzen. Sie ier telmehr nur aufgeſchlagen als Speiſenzuſatz, Rühr⸗ Aaltonſ. zu verwenden. Die Gemeinden des Kreiſes die 0 haben, wenn ſie mit Kalkeiern beliefert werden, eig erkaufsſtellen und die einlaufende Bevölkerung in er Weiſe darauf hinzuweiſen. 8 ger alidenverſicherung im Kriege. Die 31 en. agsanſtalten zahlten im Juli 1916 aus In⸗ 0 Kranken⸗, Alters⸗ und Zuſatzrenten 16 499 617 br. gen 15 096 400 Mk. im Juli 1915, alſo 1½ Mill. reer, größte Teil der Leiſtungen entfällt auf In⸗ n 13721 mit 13 233 299 Mk. An Krankenrenten wur⸗ k. 486 Mk. bezahlt, an Altersrenten 1233 294 perbit mehr ſteigen die Verſicherungsleiſtungen an 8 done; ſie zahlten im Juli 1915 nur 1326 145 maſſe 0 ieſem Jahr dagegen 2 240 400 Mk. Die Haupt⸗ n itufällt hier auf Waiſenrenten mit 1 746 850 Mk. N m d und Witwerrenten wurden 244219 Mk. be⸗ Witwengeld 234 394 Mk., an Witwenkranken⸗ 3 Vong, Mak, für Waiſenausſteuer 4028 Mk. m Corſicht bei Geſprächen! Der Amerikaner i Durtis hat während des Krieges mehrere Mo⸗ Tütſchland geweilt und im Anſchluß hieran nes den ni 8 der amerikaniſchen Preſſe ſeine Erfah⸗ b Ausfludergelegt. Er ſtellt bei der Schilderung ei⸗ ft trog 72 ausdrücklich feſt, daß die deutſchen Reiſen⸗ en nn überall angebrachten Warnungen es nicht ellunguten, dem erſten beſten alle möglichen 8 zu machen. Natürlich hat der in eng⸗ enſten ſtehende Amerikaner dieſe Mitteilungen begierig aufgegriffen und dabei hat er ſich innerlich, wie man ihm ja nicht verdenken kann, noch über dieſe törichten, mitteilſamen Leute luſtig gemacht. Derartige Geſtändniſſe feindlich geſinnter Ausländer ſollten uns ernſtlich zu denken geben und uns zu äußerſter Zurück⸗ haltung bei unſeren Geſprächen veranlaſſen. Darum ſei nochmals geſagt:„Vorſicht bei Geſprächen! Spionagegefahr!“ 83 Keine Frauenabteile in den Perſonenzügen. zugunſten des Güterverkehrs nereügten großen Verminderung der Perſonenzüge iſt, wie aus Berlin gemeldet wird, angeordnet worden, f die Frauenabteile in den Perſonenzügen fortfallen ſollen. Es ſoll dadurch der Platz beſſer ausgenutzt werden, da er⸗ r die Frauenabteile oft gar nicht, meiſt aber nur ſehr ſchwach beſetzt ſind. Aus dem gleichen Grunde ſollen auch nach Möglichkeit keine beſonderen Abteile mehr für Reiſende mit Hunden eingerichtet werden. ö— 5 Wegen der — Wieder die Zündhölzer. Auf Anregung des Kriegsernährungsamts hatten die Zündholzfabriken ſich geeinigt, von ſich aus einen Höchſtpreis für Zündhölzer von 45 Pfg. für das Paket im Kleinverkauf feſtzuſetzen, da ſonſt ein ſolcher augeſichts der beſtehenden Neigung zu Preistreiberei von reichsamtlicher Seite vorgeſchrieben worden wäre. Dieſe Abmachung hat nun aber ſcheints doch nicht alle Wuchergelüſte erſtickt, denn ſeit ihrem Inkrafttreten fangen die Streichhölzchen an rarer zu werden, und wenn man einen Kleinhändler nach der Urſache fragt, ſo hört man häufig, die Fabrikanten könnten wegen Mangels an Rohſtoffen nicht liefern. Daß dies aber nicht richtig iſt, geht daraus hervor, daß noch vor kurzem die Zündholzfabriken eine Erhöhung ihrer Kon⸗ tingente beantragt haben, was nicht möglich wäre, wenn tatſächlich ein Rohſtoffmangel beſtünde. Vielmehr iſt der Mangel auf abſichtliches Zurückhalten der Ware zum Zweck der Preistreiberei zurückzuführen. Das Kriegsernährungs⸗ amt iſt denn auch bereits eingeſchritten, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der bisherige freiwillige Höchſtpreis von 45 Pfg. noch herabgeſetzt wird. Umgehungen durch mangelhafte Herſtellung der Streichhölzer oder unzurei⸗ chende Füllung der Schachteln würden nach den Be⸗ ſtimmungen über die Höchſtpreiſe mit Strafe belegt. — Geſchäftsgewinn. Ti: A. E.G.(Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft) in Berlin hat im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 27193000 Mark (im Vorjahr 21 298 000 Mark) auf 155 Mill. Aktien⸗ kapital gehabt. 3 — Verlängerung der Aumeldefriſt für aus⸗ ländiſche Wertpapiere. In der Preſſe itt wiederholt darauf hingewieſen worden, daß viele Ei zentümer ausläu⸗ diſcher Wertpapiere der ihnen durch Bundesratsberord⸗ nung vom 23. Auguſt 1916 auferlegten Verpflichtung, ihren Beſitz in ſolchen Papieren der Reichsbank anzumel⸗ den, um deswillen nicht nachkommen werden, weil ſie dieſe Papiere ohne Entrichtung der Reichsſtempelabgabe in das Inland eingeführt haben und glauben, ſich durch die Anmeldung derartiger, den deutſchen Reichsſtempel nichttragenden Papiere der Gefahr ausz' ſetzen, in Stem⸗ pelſtrafe genommen zu werden. Um dieſes Hindernis für eine tunlichſt genaue Ermittelung des inländiſchen Beſitzes an ausländiſchen Wertpapieren zu beſeitigen, haben ſich die Regierungen aller deutſchen Bundesſtaa⸗ ten entſchloſſen, von der ihnen zustehenden Strafbefagnis inſoweit keinen Gebrauch zu machen, oder die etwa we⸗ gen Nichtverſteuerung verwirkten Strafen nicht zum Voll⸗ zug zu bringen, als ſolche Wertpapiere der Reichsbank mit dem Vermerk„Unverſteuert“ angemeldet werden und die geſchuldete Abgabe nachentrichtet wird. Auf die mit der Nichtanmeldung verkn' p'ten Stra f lagen(Gel ſtraſe bis zu 1500 Mk. oder Gefängnis bis zu drei Monaten) ſei hingewieſen. Die Anmeldungsfriſt iſt bis zum 15. No⸗ vember verlängert.„ — Verbot der Gratisbeilagen. Die Zeitungs⸗ verleger und Buchdrucker der Kantone St. Gallen, Ap⸗ penzell und Thurgau beſchloſſen das ſtrikte Verbot von Gratisbeilagen zu Zeitungen(Schreibmappen, Haushal⸗ tungsbücher uſw.) oder Verſand ſolcher an die Zeitungs⸗ abonnenten. — Hohenzollern'ſche Schuhinduſtrie A. G., vorm. E. Schiele in Stettin ⸗ Hechingen. Die Geſellſchaft, die im vergangenen Geſchäftsjahr nur in den letzten 3½ Monaten ihren Betrieb in Stettin unter weiterer Stillegung der Fabrik in Boll wieder aufnahm, ſchließt mit einem Verluſt von 119 627.40 Mk. ab, durch den ſich die ſeitherige Unterbilanz auf 352 066.52 Mk. erhöht. — Unſere Kriegstoſt. Die Volksnahrung im Kriege ſoll ſein einfach, aber nahrhaft und geſund. Im Frieden waren wir an eine großſtädtiſche Ernährungs⸗ weiſe mit viel Fleiſch, Eiern, Milch, Feinmehl, Zucker und Fett gewöhnt, in Verbindung mit einer ſonſtigen ver⸗ weichlichenden Lebensweiſe. Jetzt hingegen müſſen wir uns halten an grobes Brot, Grütze, Kartoffeln, Hülſen⸗ früchte, Gemüſe, Käſe und Obſt, mit ſehr wenig Fett und Fleiſch. Dieſe Koſt, wenn langſam gegeſſen und gut gekaut, iſt der Geſundheit durchaus förderlich. Sie verträgt ſich aber nicht recht mit unſerer bisherigen Lebens⸗ weiſe, da G vom Körper ſozuſagen erſt„erarbeitet“ werden muß, wozu ein verſtärkter Kraft- und Stoffwechſel gehört. Deshalb erfordert ſie eine Veränderung unſerer geſamten Lebensweiſe, nämlich eine ſtärkere Muskelbe⸗ tätigung, Abhärtung der Haut durch Waſſer, Luft und Licht, häufiges Tiefatmen in möglichſt reiner Luft. Kleine Kinder gewöhnen ſich beſonders ſchnell an eine derbere, pflanzliche Koſt, ein Beweis dafür, daß ſie durchaus naturgemäß iſt. Mit etwas guter Milch, die der geſunde Erwachſene nicht benötigt, gedeihen ſie in geſunder Luft und bei guter Pflege meiſt vorzüglich. Im allgemeinen gilt es alſo, die Ernährungs⸗ und Lebensweiſe unſerer Voreltern wieder anzunehmen, bei welcher ſie auf dem Lande geſund und ſtark geworden ſind. Dabei wird man auch bald herausfinden, daß alkoholhaltige Getränke, ſtar⸗ ker Kaffe und viel Tabak leichter entbehrt werden können, 5 daß unſer Lebensgenuß im geringſten geſchmälert ird. — Befreiung vom Warenumſatzſtempel. Der Bundesrat hat beſtimmt, daß Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände über Geſchäfte, die ihnen durch Reichsverordnung für die Lebensmittelverſorgung ihrer Einwohner auf⸗ erlegt werden, von der Umſatzſteuer, ebenſo auch die gemeinnützigen Geſellſchaften, die denſelben Zweck ver⸗ folgen, vom Warenumſatzſtempel befreit werden. Eine Befreiung tritt nicht ein für eigene Betriebe in Gemeinden, die ſchon vor dem Kriege errichtet waren. Die Kriegs⸗ geſellſchaften wie die Zentraleinkaufsgeſellſchaft, die Kriegslederhandelsgeſellſchaft, die Gerſtenverwertungsge⸗ ſellſchaft und wie ſie alle heißen, ſollen dagegen verpflichtet ſein, den Umſatzſtempel zu entrichten. Von der Umſatzſteuer befreit bleiben dagegen die Goldankaufsſtellen, die zur Vermehrung des Goldbeſtandes der Reichsbank eingerichtet worden ſind. 8 4 — Auszeichnungen. Die hieſigen Krieger Musketier Georg Spies beim 14. Reſerve⸗Armeekorps, 52. Infanterie⸗Diviſton, 170. Regiment, und Ordonnanzfahrer Karl Gremmelmaier beim Regt. ⸗Stab 169, erhielten wegen hervorragender Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. i Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim ee 8 Raupenleim 0— 8 Lauril“ g zum Bestreichen der Raupenfang gürtel. Halheleinpagier empfiehlt Fr. Magners Nachf. ins.. kellstu. Oermania-Drogerie. — Winter ⸗Hosenstoffe anerkannt prima Qualitäten zu billigſten Preiſen Emil Merber Hachif. Inh. Rich. Mal. 75 0 Ia. 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Mai 1916, lachtverbot betreffend(Geſetzes⸗ und Verord⸗ ungsblatt S. 125), wird wie folgt abgeändert: a as Schlachten ſowie der Verkauf oder der Kauf zum Schlachten folgender Tiere iſt verboten: 1. Kühe, Rinder, Kalbinnen und Sauen, die ſich in einem derartig vorgeſchrittenen Zu⸗ ſtand der Trächtigkeit befinden, daß dieſe den — ihnen beſchäftigten Perſonen erkennbar 2. Milchkühe; Kälber im Alter unter 4 Wochen. Ars über 4 Wochen alt ſind Kälber anzuſehen, bei denen die 8 Milchſchneidezähne vollſtändi ans dem Zahnfleiſch hervorgetreten ſind un das Zahnfleiſch ſoweit zurückgewichen iſt, daf der Zahnhals deutlich ſichtbar iſt; Schweine im Gewicht unter 1 Zentner; Schaflämmer; weibliche Ziegen jeden Alters, auch weiblich. Ziegenlämmer. Artikel II. Dieſe Verorönung tritt mit dem Tage ihre Verkündung in Kraft. 8 918 Bekanntmachung über einen Höchſtpreis für Weizengrieß. 5 Vom 2. November 1016. 5 140 Grund der Bekanntmachung über Kriegs⸗ 5. 6. maßnahmen zur Sicherung der Volksernährun om 5 3 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 401) wir erordnet: 8 1 5 Der Preis für Weizengrieß beim den Verbraucher 56 Pfennig für das nicht überſteigen. 8 Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mii Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder mit einer dieſer Strafen wird beſtraft: —5 ſchr. 8 im 8 1 beſtimmten Preis über⸗ 7 reitet; 2. wer einen anderen zum Abſchluß eines Ver⸗ trags auffordert, durch den der Preis 5 1) überſchritten 9 oder ſich zu einem ſolchen Vertrag erbietet. Neben der Strafe können die Gegenſtände, auf ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, ohne Unter⸗ ted, ob ſie dem Täter gehören oder nicht, einge⸗ gen werden. N 3 Der Reichskanzler kann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer 3 zulaſſeu. Dieſe Verordnung tritt am 20. November 1916 in Kraft. s 71¹7¹ 5 Berlin, den 2. November 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Dr. Helfferich. 1 an oltgramen 5 ne Bekanntnachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntuis. Mannheim, den 8. November 1916. Groß. Bezirksamt Abt. III. Verordnung über Höchſipreiſe für Hafernührmittel. Vom 2. November 1916. Auf Grund der Verordnung über Kriegsmaß⸗ ahmen zur Sicherung der Volksernährung vom 1 5 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 401) wird ver⸗ net: a 5 1 Der Preis ſür Haferflocken, Hafergrütze und . loſe in Säcken verladen, darf beim erkaufe durch den Herſteller vierundſiebzig Mark eißig Pfennig für hundert Kilogramm netto frei . 9 des Großabnehmers nicht über⸗ ſteigen. 1 Der Höchſtpreis gilt ausſchließlich Sack und für Barzahlung innerhalb 14 Tagen nach Empfang. Bei leihweiſer oder käuflicher Ueberlaſſung der Säcke lten die Vorſchriſten im 82 Abſ. 1 der Verordnung Höchſtpreiſe für Hafer vom 24. Juli 1916 E⸗Geſetzbl. S. 826) entſprechend. 1 Beim Kleinverkaufe dürfen folgende Preise Anf 9 ilogr nſchließ lich. Die 3 ocken, Hafergr ackungen, die ſi dnung bereits Übertragen. 14 Mit Gefängnis bis zu einem Jahr 0 Geldſtrafe bis zu zebntan fend Mar ef mit eile dieſer Strafen wird 9 1. wer die in dieſer Verordnung feſtgeſetzten Höchſtpreiſe überſchreitet. 8. wer einen anderen zum e Ver⸗ trags auffordert, durch den die Preiſe über, tten werden, oder ſich zu einem ſolchen ertrag erbietet, Neben der Strafe können die Vorräte, auf die ch die ſtrafbare Handlung bezieht, eingezoge 1— Unterſchted, 60 fe dem Täter gebzöke er nicht. 80 Der 2 Ann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer Verordnung zulaſſen. 8 Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ ask in Kraft. 8 Berlin, den 2. November 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers ene a Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir ermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 8. November 1916. Großh. Bezirksamt. Abt. III. Bekanntmachung 9 iſe für G r Vom 9. September 196. nd der Verorbn aber 22. Mat 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 401) ünd des 71 der Bekanntmachung über die Errichtung eines Kriegsernährungsamts vom 22, Mai 1910(Reichs⸗ Geſetzbl. S. 402 wird 5 Der Preis für 5 7(Rollgerſte) und Gerſtengrütze darf bei der Veräußerung durch den Erzeuger, vorbehaltlich der Beſtimmung im 3 2, neunundvierzig Mark 20 Pfennig für hundert Kilo⸗ ramm brutko nicht überſteigen. Die Lieferung zu eſem Preiſe hat frachtfrei Eiſenbahnſtation des Empfängers einſchließlich 8 zu erfolgen. ede(Rollgerſte) und Gerſtengrü dürfen im Kleinverkaufe zu keinem höheren Preiſe als zu 30 Pfennig das Pfund verkauft werden. Als Kleinverkauf gilt der Verkauf an den Ver⸗ brancher in Mengen von zehn Pfund und weniger, Bei allen e Verkäufen muß, vorbehaltlich der Vorſcgrift im g 1, der Preis unter dem Klein verkanfepeee bleiben. 8 8 Die Kommunalverbände und Gemeinden können für Verkänfe, die bis zum 30. September 1916 ſtatt⸗ finden, Ausnahmen von den Kleinverkaufspreiſen für die Mengen von Gerſtengraupen(Rollgerſte) und Gerſteugrütze zulaſſen, die nachweislich vor de Inkrafttreten dieſer Verordnung zu einem höheren als dem im 81 feſtgeſe* Preiſe erworben ſind. Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder mit einer dieſer Strafen wird beſtraft: 1. wer den in den 88 1, 2 beſtimmten oder einen auf Grund des 8 3 zugelaſſenen Preis überſchreitet; 2. wer einen anderen zum Abſchluß eines Vertrags auffordert, durch den der Preis (Nr. 1) überſchritten wird, oder ſich zu einem ſolchen Vertrag erbietet. f Neben der Strafe können die Gegenſtände, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, ohne Unter⸗ ſchied, ob ſie dem Täter gehören oder nicht, einge⸗ zogen werden. 8 5 Die Landeszentralbehörden beſtimmen, wer als ommunalverband und Gemeinde anzuſehen iſt. 1 erfolgt. f ie können anordnen, daß die Zulaſſung von Aus⸗ nahmen nach 8 3 anſtatt durch die Kommunalver⸗ bände und die Gemeinden durch deren Vorſtand 8 6 Der Reichskanzler kann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer 3 zulaſſen. 8 N Dieſe Verordnung tritt am 15. September 1916 in Kraft. f Berlin, den 9. September 1916. ö Der Präſident des Kriegsernährungsamts In Vertretung Edler von Braun Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ mit zur öffentlichen Keuntnis. 7175 Mannheim, den 8. November 1916. Gr. Bezirksamt— Abt. II. ö Bekanntmachung. Unſere Feinde verſuchen, Flugſchriften deutſch⸗ feindlichen Inhalts im Inland zu verbreiten. In neueſter Zeit bedienen ſie ſich ihrer Flieger zur Verbreitung oder befeſtigen die Flugſchriften an Freiballons aus waſſerdichtem Papier, welche im Feindesland aufgelaſſen werden und zum Nieder⸗ gehen im Inland beſtimmt ſind. Auf Grund des Geſetzes über den Belagerungs⸗ zuſtand vom 4. Juni 1851 ordne ich an: 1 Wer derartige Flugſchriften auffindet oder in Beſitz hat, hat unverzüglich der nächſten militäriſchen Dienſtſtelle oder Gendarmerieſtation Kenntnis zu 530 und ſämtliche Flugſchriften und ſonſtigen undſtücke daſelbſt* Dieſelbe Verpflichtung der Meldung und Ab⸗ lieferung beſteht für denjenigen, welcher Abſchriften gefertigt oder im Beſitz 1 85 Eine gleiche Anzeigepflicht liegt endlich demje⸗ nigen ob, der glaubhaft Kenntnis davon hat, daß lugſchriften oder Abſchriften ſolcher oder andere undſtücke diefer Art ſich im Beſitz dritter Per⸗ ſonen befinden. 4 Wer dieſem Gebot zuwiderhandelt oder zur Zu⸗ widerhandlung auffordert oder anreizt wird gemäß 2 9b des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 beſtraft. 5 Dieſe Verordnung tritt mit ihrer Bekannt⸗ machung in Kraft. Karksruhe, den 10. Dezember 1915. Der kommandierende General: gez. Frhr. von Manteuffel. General der Infanterie. Wir bringen hiermit nachſtehende Bekannt⸗ machung des Reichskanzlers vom 14. Oktober 1916 zur öffentlichen Kenntnis. Die nach 8 2 Abf. 2 der Bekanntmachung vor⸗ eſehene Verfütterung von Kartoffeln, die als Speiſekartoffeln oder als Fabrikkartoffeln nicht verwendbar ſind, darf nach Anordnung Gr. Mini⸗ ſteriums des Innern nur mit Genehmigung des Kommunalverbandes erfolgen. Geſuche ſind durch Vermittlung des Bürger⸗ meiſteramtes bei uns einzureichen. i Mannheim, den 10. November 1918. OGroßh. Bezirksamt I. 7187 Bekanntmachung über Kartoffeln. Vom 14. Oktober 1916. f Auf Grund der Bekanntmachung über Kriegs⸗ maßnahmen zur Sicherſtellung der Volksernährung vom 22. Mai 1916(Reichs⸗Geſetzöl. S. 401) wird verordnet: 1 ö 8 1 i Die Regelung der Verſorgung der Bevölkerung mit Speiſekartoffeln(8 2 der Bekanntmachung über die Kartoffelverforgung vom 26. Juni 1916, Reichs⸗ Geſetzbl. S. 590) hat nach dem Grundſatz zu erfolgen, daß bis zum 15. Auguſt 1917 nicht mehr als 1½ Pfund Kartoffeln für den Tag und Kopf der Be⸗ völkerung durchſchnittlich verwendet werden dürfen. Dabei iſt vorzuſchreiben, daß der Kartoffelerzeuger auf den Tag und Kopf bis 1½ Pfd. Kartoffeln ſeiner Ernte für ſich und für jeden Angehörigen feiner Wirtſchaft verwenden darf, während im übrigen der Tageskopfſatz auf höchſtens 1 Pfund Kartoffeln mit der Maßgabe feſtzuſetzen iſt, daß der Schwerarbeiter eine tägliche Zulage bis 1 Pfund Kartoffeln erhält. 82 Kartoffeln, Kartoffelſtärke, Kartoffelſtärkemehl, ſowie Erzeugniſſe der Kartoffeltrocknerei dürfen, vorbehaltlich der Vorſchrift im Abſ. 2 nicht ver⸗ füttert werden. Kartoffeln, die als Speiſekartoffeln oder als eee nicht verwendbar ſind, dürfen an chweine und an Federvieh und, ſoweit die Ver⸗ fütterung an Schweine und an Federvieh nicht möglich iſt, auch an 8 Tiere verfüttert werden. Es iſt verboten, Kartoffeln einzuſäuern und die an die Trockenkartoffel⸗Verwertungs⸗Geſellſchaft m. b. H. in Berlin. Mengen zu vergällen oder mit anderen 6 N zu vermengen. Der Handel und der Verkehr mit Saatkartoffeln iſt bis auf weiteres verboten. Verträge über Lieferung pon Saatkaxtoffeln jelten, ſoweit die Lieferung nicht bis zum 916 erfolgt iſt, als aufgehoben. Bekanntmachung über Kartoffeln. 20. Okt. a ordnung gilt die vön der Landeszenträlbeyorde gemäß 8 11 der Bekanntmachung über die Kartoffel⸗ verforgung vom 26. Juni 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 590) beſtimmte Behörde. 4 f Wer den Vorſchriften in 8 2 Abſ. 1, 8 3, 8 4 Abf. 1 zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahrs und mit Geldſtraſe bis zu zehntauſend Mark öder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Neben der Strafe können die Vorräte, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, ohne Unterſchied, ob ſie dem Täter gehören oder 7 eingezogen werden. Die Bekanntmachung über die Verfütterung von Kartoffeln vom 23. September 1916(Reichs⸗ Geſet bl. S. 1075) wird gulgeboben. 8 8 Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage Verkündung in Kraft. Berlin, 14. Oktober 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich. ö der 7187 Bekanntmachung. Das Verhalten der Jugens betr. Zur Aufrechterhaltung der Zucht innerhalb der heraunwachſenden Jugend werden hiermit bis auf weiteres auf Grund des§ 29 des P.⸗St.⸗G.⸗B. folgende Anordnungen mit ſofortiger Wirkſamkeit getroffen: 1. Das überlaute und beläſtigende Schreien und Lärmen der Kinder unter 14 Jahren, das Herumbalgen und das Werfen mit Steinen oder anderen harten Gegenſtänden auf den Straßen und Plätzen iſt unterſagt. 2. Nach 8 Uhr abends dürfen Kinder unter 14 Jahren ohne Begleitung Erwachſener ſich nicht mehr im Freien aufhalten. 3. Gemeinſame Spiele und Anſammlungen der Kinder unter 14 Jahren außerhalb der Häuſer nach eingetretener Dunkelheit ſind verboten. 4. Das Rauchen durch jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt verboten. 5. Die Abgabe lentgeltliche oder unentgeltliche) von Tabak, Zigarren oder Zigaretten, au jugendliche Perſonen unter 16 Jahren iſt unterſagt. ö 6. Eltern, Vormünder oder Stellvertreter ſind verpflichtet, für die Einhaltung vorſtehender Anordnungen durch ihre Kinder und Schutz- befohlenen Sorge zu tragen. inder unter 14 Jahren, die vorſtehenden An⸗ zrdnungen zuwiderhandeln, werden von der Schutz ⸗ nannſchaft auf die nächſte Polizeiwache gebracht ind dort ſo lange feſtgehalten, bis ſie von ihren Angehörigen abgeholt werden. Im Uebrigen werden Zuwiderhandlungen mit Geld bis zu 150 M. oder nit Haft bis 85 6 Wochen geahndet. urch Erlaß Großh. Miniſteriums des Inuern zom 11. 4 1916 Nr. 5629 wurde gemäß 8 29 Abſatz 7 hes Poltzeiſtrafgeſetzbuches die Erneuerung vor⸗ tehender Verfügung angeordnet. Mannheim, den 24. Oktober 1916. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Bekanntmachung. 1 Um Irttümern zu begegnen und Beſt afang e 8 vermeiden, bringen wir die Böchſtpreisſütze“ Schweine hierdurch zur allgemeinen Kenntnis: 1. Der Stallhöchſtpreis für Schlachtſchweine betiäh nach Lebendgewicht nüchtern gewogen: i 1 für 120 Pfd. u. darunter 78 Pfg. für das Pfd. Lebendgew)“ „ 120 10 Pfboe‚ 838„„ 75 140 160 75 88„ 3 5 7 160— 180 7 98 77 7. 7. 77 25 77 180200 5 108 7 7.. 25 „ 200220„ ES,„ „ 220—240„ 124,2,. 1 „ 240—280„„ 74 . 280 77 185 7 3555 2 50 8 Fette Sauen und Eber(früher zur Zucht ben N für 240 Pfd. u. darunter 93 Pfg. für das Pfd. Vebendgelol für über 240— 300 Pfd. 113,„„„ 5 „ 300 Pfund 118„„„ 2. für Handelsſchweine kann ein Zuſchlag von 10 Prozent zu obigen Sätzen gemacht werden. 1 Wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt wid ö nachſichtlich zur Verantwortung gezogen und mit bis zu 10000 Mk. oder mit Gefängnis bis zu 15 Jahr beſtraft. Wir warnen deshalb insbeſonden Üeberſchreitung der oben angegebenen Preiſe, von 9 beim Verkauf in nicht nüchterem Zuſtande 5 Prozen g Lebensgewichts abzuziehen ſind und vor Verkäufe , böch Porftehendes bringen wir hiermft zur all⸗ gemeinen Kenntnis f Seckenheim, den 24 Oktober 1916 Büurgermeifteramz: Koch Volz Warme und trockene Füße er⸗ zielt man durch den ſtändigen Gebrauch von Einlegsohlen. Dieſelben ſind in allen Größen vorrätig in bermanta drogerie Ir. Wagutr's Nachf. 1 dub. 2 Neun i Rotusin Hährkakas 1 Pfund 4 Mk. 2 55 35 1.05„ů Jermania-Orogerie Fr. Magner's Nachf. Inh.: Wilinelm Höllstin. Empfehle: Pfalz. Welssweln p. Lir. 1 90 Mk. „ Hotweln„„ 2.20„ Malaga 3.00„ Garantiert reiner Bienen- honig eingetroffen. Aug. Engert, Bäckerel Hilfsarbeiter Sofort gesucht. Blerbrauerei Durlacher Hof A. G. vorm. Hagen- Mannheim. 2 etragene Kleider, Ueber- zlehert, Damenmänte! schuhe, ſowie Rokfer ſind billig abzugeben bei A. Rech, Mannbeim 8 2.10 FB Feldpoſt Kartous in jeder Größe empfiehlt Georg dimmermann niſchet nach Lebensgewicht erfolgen. 1 9010 5 Auch jede Nebenabrede über Entſchädigung gg 21 welcher Art, z. B. Schwanzgeld, Aufladeentſchün ade oder dergl. durch die der Hoͤchſtpreis umgangen ſoll, iſt ſteafbar. 5 Seckenheim, den 17. November 1916. gürgermeißeramt: ö. Volz.. a Tabakan meidung. Wir geben denjenigen Tabakpflanzern, die ihre 0 ö noch nicht angemeldet haben, Gelegenheit zur nacht!“? Anmeldung auf i 1 12„ e morgen Pieus a g Vormittag von 8 bis 12% im Rathaus Zimmer No. 7. 14 Ae Wer hierbei nicht anmeldet, kann ſeinen Tabs Se verkaufen. Ein Seckenheim, 1 3 1916. na gürgermeiſteramt: de Volz.— g 0 die Danksagung“ h Der geſtrige Opfertag für, dl ur deutsehe Flotte brachte hierorte g 5 ſchöne Ergebnis von Mk. 636,75 1e be 5 Allen Gebern und Geberinnen owe e Sammlerinnen ſei hierdurch herzlichſter du ausgeſprochen. 5 5 Seckenheim, den 20 November 1916, 1 2 2 i de Sur den Stalenverein: Jil dee teil. Ro 5 Volz, gürgermeiſer. Kunz, N. 8 Sammel⸗Anzeiger% ei nur für Mitgieder der and. Ein- u. rrkaufsgene) e 0 Eine Schafftuh(friſchmelkend) einen Wag 650% 0 Egge und Pfuhlfaß hat zu verkaufen. Auguß 0 Schloßſtraße 25. 15 Für unsere Truppen im elde empfehle zu billigsten Preisen Unterhosen Kopischützef 15 Unterjacken Schals di Sweaters Handschuhe 0 Leib-Binden Staucher ge Knie-Wärmer Socken 5 Fuss- Schlüpfer. N 215 di Emil Werber Nadi“ 88 lah. Rich. Rall. 10 Geese, 2. f r sung! Sund 3 50 ö 2 Neu eingetroffen? 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