Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. eee Einige wi àSꝓ:ꝓ]]éö66 1 Kriegschronik 1915 0 13. 22. November: In Serbien wurde von unſeren Truppen — Austritt in das Lab⸗Tal erzwungen: 2600 Serben ge⸗ gangen · — Die Italiener ſetzten ihre Angriffe gegen Görz und die Sochfläche von Doberdo fort. — Italien iſt dem Abkommen beigetreten, keinen Sonder⸗ frieden zu ſchließen a 1 K Der Weltkrieg. Von der Somme iſt heute nichts Bedeutendes zu melden. Die letzten Kämpfe waren, wie mitgeteilt wird, dadurch bemerkenswert, daß die Engländer zu ihren Maſſenangriffen wieder in großem Umfange ihre Kolo⸗ mialtruppen heranzogen. Die Verluſte des Feindes am 8. und 19. November waren aber ſo ungeheuerlich groß, daß nicht anzunehmen iſt, dieſe Methode werde noch lange anhalten. Ein ſchwediſcher Offizier berechnete die engliſchen Verluſte für den Kilometer in den Aöenten auf 46 000 Mann, während er im Juli noch 6 Ne 5 6000 betrug. Vom 1. Juli bis 1. November dürfte der Verluſt der Engländer an der Sommefront mindeſtens 600 000 Mann betragen, der Monat November wird aber eine ſehr erhebliche Steigerung bringen. zommt, daß die Erſtürmung von Beaumont⸗Hamel und Beaucourt die Engländer in eine ſchwierige Lage gebracht 5 hat, da die deutſche Artilleriebeobachtung über die Höhen 8 von Serre verfügt und die in die genommenen Stellungen Angedrungenen Engländer vom deutſchen Artilleriefeuer 5 gefaßt werden können. Die Engländer befinden ſich alſo letzt in ähnlicher Lage wie die Deutſchen in St. Pierre⸗ vion vor dem 18. November. pi In Oſt⸗Siebenbürgen und Rumänien a pielen ſich jetzt entſcheidende Ereigniſſe ab. Unſere Trup⸗ pen haben nach der Schlacht bei Turgu Jiu am 18. No⸗ bvdember die Bahnlinie Orſova⸗Krajova erreicht und ſtehen f. dieſer letzteren Stadt, ſind vielleicht ſchon mittler- deile Herr derſelben geworden. Das bedeutet aber nicht 1 Bur, daß die Verbindungslinie von Orſova her nach. Hauri dem Feinde genommen iſt, ſondern daß die 1 guptſtadt vom Weſten des Landes bereits abgeſchnürt und die an der Donau operierenden rumäniſchen Truppen die nächſte Verbindung mit dem Landesmittelpunkt ver⸗ N 5 2 haben. Krajova iſt die bedeutendſte Stadt der N ſieſlichen Walachei und Knotenpunkt zweier Hauptbahn⸗ i Ruten. Die Schlacht war außerordentlich heftig und die * bemmänen waren ſich der Folgen einer Niederlage wohl f Esst, denn ſie kämpften mit äußerſter Hartnäckigkeit. 2 n iſt auch feſtgeſtellt, daß die fanatiſche Bevölkerung an den Kämpfen ſich beteiligt und aus dem Hinterhalt 1 Funſere Truppen ſchießt. Das Schickſal der Freiſchützen 7 * . de Heeresleitung wird aber wohl dafür ſorgen, daß n Halbwilden die Luſt am Wildern vergeht. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. ö dach. Paris, 21. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern J Nacht tag: An der geſamten Front verhältnismäßig ruhige ber Orientarmee: Die Schlacht, die ſeit dem 10. Novem- 8 der Front der Orientarmee von der Cerna bis zum llifert, See im Gange iſt, endete mit einem vollen Sieg der 010 i e 3 Der 19. November bezeichnete das Gelingen des aus⸗ 5 5 Manövers, durch das die deutſch⸗bulgariſchen Truppen, Abend Gegend von Monaſtir verteidigten, umfaßt wurden. Am reiche des 18. November nahmen die Serben, die ihre ſieg⸗ elben Offenſive fortſetzten, Gruniſta öſtlich der Cerna. In der⸗ der Nacht fiel Jaratek im Bogen des Fluſſes in die Hände ihres anzöſiſch⸗ſerbiſchen Truppen. In energiſcher Fortführung in der Heiler nahmen die Serben nach planvollem Kampf Macht auf den 19. November die Höhe 1376 und verjagten N Nate ie des Morgens des 19. November den Feind aus N Schülgene Am gleichen Tage wurden mehrere Linien bulgariſcher r engräben in Richtung auf Dobromir ebenfalls von den Deutſchen bert. Dieſe kühne Vorwärtsbewegung zwang die 1 905 und Bulgaren, ihre letzten Stellungen dor Monaſtir uten men. Franzöſiſche Kavallerie folgte den feindlichen Nach⸗ Stadt 5 em Fuß und rückte um 8.30 Uhr morgens in die Im V n. Ihr folgten Kolonnen franzöſiſch⸗ruſſiſcher Infanterie. Auppeerlauf des Tages bemächtigten ſich ruſſiſch⸗franzöſtſche a nanden. die ſogleich nördlich von Monaſtir vorſtießen, nach⸗ bi vor der Höhe 821 und des Dorfes Kerklina und gelangten Ge nge araman und Orizani, die ſie ſogleich angeiffen. 622 ne und zahlreiches Material blieb in unſerer Hand. Der Krieg mit Italien. 1 Win. Wien, 21. Nov. Italieniſcher Kriegsſchau⸗ duſeren in tiefgegliederter Gegenangriff auf den von Truppen unlängſt eroberten Graben ſüdlich von urde abgewieſen. l Wed Der italieniſche Tagesbericht. r. Rom, 21. Nov. Amtlicher Bericht von geſtern: 5 h Jront im Trentino Artilleriekämpfe und feindliche eiten, die durch unſer Feuer verhindert wurden. Im letzten Dazu. Die elgien hat alſo in Rumänien nicht abſchreckend gewirkt.. Hmtsblaff der ZBürgermeisfer ämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ckhenheim, lit woch, den 22. NHuvember 1916. Hochbüt beſchoß die feindliche Artillerie unſere Stellungen am Kleinen Pal und am Freikofel. Unſere Batterien antworteten wirkſam. Auf dem Karſt griff der Feind am 19. November nach einer heftigen Artilleriebeſchießung kräftig unſere Stellungen auf der Höhe 126 nördlich von Welkowhiak an. Nach erbittertem Kampfe gelang es ihm, eine unſerer Vorſchanzungen zu beſetzen. Längs der übrigen Front wurde der Angriff unter großen Ver⸗ luſten abgeſchlagen. Wir machten einige Gefangene. Das n Wetter hält auf dem ge enten Kriegsſchauplatz an. n der Salonikifront half eine unſerer aus Infanterie und Kavallerie beſtehenden Einheiten wirkſam bei allen Kämpfen um die Eroberung von Monaſtir mit, wo ſie in der ſchwierigen Zone zwiſchen Cerna⸗Ebene und 1 e eingeſetzt wurde und große Geländeſchwierigkeiten, Unbilden des Wetters und erbitterten Widerſtand des Feindes überwand. Sie rückten längs der Oſt⸗ hänge des Bababerges vor und machten ungefähr 200 Gefangene. Der Krieg zur See. Der Handelskrieg. Berlin, 21. Nov. Amtlich. Im Monat Oktober ſind 146 feindliche Handelsfahrzeuge von insgeſamt 306 500 Bruttoregiſtertonnen von Unterſeebooten und Torpedobooten der Mittelmächte aufgebracht, verſenkt oder durch Minen verloren gegangen. Ferner ſind neu⸗ trale Handelsfahrzeuge mit insgeſamt 87000 Br.⸗T. wegen Beförderung von Bannware zum Feinde verſenkt worden.— Seit Kriegsbeginn ſind durch kriegeriſche Maßnahmen der Mittelmächte 3 322 000 Tonnen feind⸗ licher Handelsſchiffsraum verloren gegangen. Davon ſind 2 550000 Tonnen engliſch. Der Chef des Admiralſtabes der Marine. Berlin, 21. Nov.(Amtlich.) Eines unſerer Un⸗ terſeeboote verſenkte am 14. November im engliſchen Kanal ein franzöſiſches Bewachungsfahrzeug, anſcheinend Zerſtörer der Aro⸗ oder Sape⸗Klaſſe. Außer 6 feind⸗ lichen Handelsſchiffen wurde von demſelben Unterſeeboot der norwegiſche Dampfer„Ullvang“, der Kriegsmaterial für die franzöſiſche Regierung an Bord führte, verſenkt. Amſterdam, 21. Nov. Die Zeitungen melden aus Newyork, daß die Eigentümer der„Deutſchland“ für die Freigabe des Schiffes 87000 Dollars hinterlegt haben, nachdem auf Grund des ſchwebenden Prozeſſes ein Zurückhaltungsbefehl gegen das Schiff ergangen war. Die„Deutſchland“ darf demnach jetzt jederzeit den Hafen von New⸗-London verlaſſen. Chriſtiania, 21. Nov.(Norsk⸗Telegr.⸗Bur.) Nach einem Telegramm an Nordisk Skibsrederforenign iſt der Prozeß betreffend die Bark Elicon vor dem deutſchen Oberpriſengericht gewonnen, das Urteil des Unterpriſen⸗ gerichts damit umgeſtoßen und der Reederei Schaden⸗ erſatz zuerkannt worden. Die Bark Elicon war am 1. No⸗ vember 1914 bei Juan Fermandez aufgebracht worden. Das Schiff hatte am 3. Mai Cardiff mit Kohlen nach Chile verlaſſen. Trotz des Einſpruchs des Kapitäns hatten deutſche Kriegsſchiffe die Bark nach der Inſel Meaafuera gebracht, wo der größte Teil der Kohlen auf deutſche Kriegsſchiffe umgeladen wurden. Elicon hatte dabei Schaden erlitten. i Neues vom Tage. Aſtad, 21. Nov. Heute nachmittag ſind die hie⸗ ſigen Lotſen mit 11 Mann des Hamburger Dampfers „Fritz Hugo Stinnes“ hier eingetroffen, der infolge ei⸗ ner Keſſelexploſion ſüdlich Sandhamm untergangen iſt. Er war mit Erz von Lulea nach Hamburg unterwegs. Der Kapitän und 6 Mann beſtiegen das erſte Rettungs⸗ boot, 11 Mann das zweite. Erſteres kenterte. ö Wien, 21. Nov. Der Oberſte Landwehrgerichts⸗ hof hat das Todesurteil gegen die Tſchechen Dr. Kra⸗ marz, Dr. Raſin, Cerwinka und Zamazal wegen Hoch⸗ verrats und Spionage beſtätigt. ö Wien, 21. Nov. Den Blättern zufolge iſt der außer⸗ ordentliche Geſandte und bevollmächtigte Miniſter Graf Ludwig Szechenyi zum Geſandten in Sofia ernannt worden. Paris, 21. Nov. Der ehemalige Eiſenbahndirek⸗ tor Claveille iſt zum„Verkehrsdektator“ ernannt worden. London, 21. Nov. Neue Verordnungen verbieten jede weitere Erhöhung des Milchpreiſes und beſtimmen, daß Weizen ſtatt bis auf 73 Prozent nunmehr bis auf 78 Prozent ausgemahlen werden ſoll. Höchſtpreiſe in Schweden. Stockholm, 21. Nov. Da amt ich ſeſtgeſtel't worden iſt, daß die Vorräte von Weizen und Roggen für das Jahresbedürfnis des Landes nicht hinlänglich ſind, ſon⸗ dern Brotmangel befürchtet werden muß, wenn nicht ſofort Maßnahmen getroffen werden, ſo beſchloß die Regierung gewiſſe vorläufige Maßnahmen, bis umfaſ⸗ ſendere zu Anfang des Jahres 1917 getroffen wer⸗ den, nämlich Höchſtpreiſe für Weizen, Roggen, Ger⸗ ſte, Hafer, ſowie Weizen⸗ und Roggenmehl. Der Volks⸗ wirtſchaftsgusſchuß ſoll Maßnahmen für die Organiſation J von ſtaatlichem Einkauf und Verkauf von Getreide und Mehl treffen. Der Ausſchuß wird weiter ermächtigt, im Lande Getreide einzukaufen, und erhält für dieſen vermittlung zu unternehmen. Inuſertsionuspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. E 1g46. Jahrgang ge Orischaften den Rumänen entrissen Zweck aus Staatsmitteln vorläufig 5 Millionen Kronen. Madrid, 21. Nov. In Bareelona wurde das Blatt„Progreſo“ wegen Unehrerbietigkeit gegen den deutſchen Kaiſer beſchlagnahmt.(Das muß es aber toll getrieben haben, denn in Spanien wird nicht ſo leicht ein Blatt gemaßregelt. D. Schr.) i Neue Völkerrechtsverletzung. Athen, 21. Nov.(Reuter.) Der deutſche, öſter⸗ reichiſch-ungariſche, bulgariſche und türkiſche Geſandte müſſen ſich auf einem Dampfer einſchiffen, der zu ihrer Verfügung geſtellt iſt, andernfalls würden ſie mit Gewalt entfernt werden. Admiral Fournet hat ihnen das direkt mitgeteilt. Der König hat jede Verantwortung abgelehnt. Die ſpaniſche Geſandtſchaft übernimmt den Schutz der deutſchen Untertanen, die amerikaniſche den der öſter⸗ reichiſch-ungariſchen, ſowie türkiſchen und bulgariſchen Un⸗ tertanen.(Da Deutſchland ſeit geraumer Zeit von jeder telegraphiſchen und brieflichen Verbindung mit Griechen⸗ land abgeſchloſſen iſt, kann nicht nachgeprüft werden, ob dieſer Gewaltſtreich wirklich vom Vierverband ausgeführt worden iſt.) 5 Waſhington, 21. Nov. Hier verlautet, Wilſon beabſichtige nicht, irgendwelche Schritte zur Friedens⸗ (Soll wohl heißen: noch nicht. D. Schr.) N 5 WTB. Newyork, 21. Nov. Die 2 Preß“ hat aus Tokio erfahren, Japan habe ſich einverſtan⸗ den erklärt, in ſeine Forderungen auf der Friedenskon⸗ ferenz den ſtändigen Beſitz der(deutſchen) Südſeeinſeln (Neuguinea, Marſchallsinſeln, en er uſw.); nicht mit einzuſchließen. Wie bekannt werde, hätten die Vereinigten Staaten nichtamtlich den Wunſch ausge⸗ ſprochen, daß dieſe Inſeln kein ſtändiger Beſitz Japans werden mögen. Die Vereinigten Staaten hätten die Frage zuerſt mit England beſprochen und England und die Vereinigten Staaten hätten eine gemeinſame Anregung gegeben, daß Japan nicht auf der ſtändigen Beſitznahme der Inſeln beſtehen möge. Man halte es für wahrſchein⸗ lich, daß Japan auf der Friedenskonferenz in an⸗ derer Richtung einen Erſatz ſuchen werde, vielleicht in der Beſtätigung der Rechte Japans auf Schantrung. Die engliſchen Völkerrechts⸗ verletzungen. J Der bekannte Straßburger Rechtslehrer Prof. Dr. Paul Laband ſchreibt in der„Straßb. Poſt“: Ein von allen Kulturvölkern anerkanntes, überein⸗ ſtimmendes und gleiches Völkerrecht hat es hinſichtlich des Kriegs, beſonders des Seekriegs, vor dem Ausbruch des Weltkriegs nicht gegeben. Es beruht dies auf einer Ver⸗ ſchiedenheit der Anſchauungen über den Begriff, das We⸗ ſen und den Zweck des Krieges. Seit dem 18. Jahr⸗ hundert und beſonders ſeit den Freiheitskriegen kam die Anſchauung zur Geltung, daß der Krieg ein Kampf unter Staaten ſei, der beiderſeits mit ſtaatlichen Mitteln geführt werde und auf die Niederzwingung der organi⸗ ſierten Macht des feindlichen Staates gerichtet ſei. Die friedliche Bevölkerung, die in der Regel an dem Aus⸗ bruch des Krieges nicht ſchuld iſt und an der Kriegführung ſelbſt nicht teilnimmt, ſoll dagegen von den Leiden und Schäden, welche der Krieg ihr tatſächlich verurſacht, mög⸗ lichſt verſchont werden, ſoweit dies mit dem Weſen und Zweck des Krieges ſich vereinigen laſſe. Dieſer humanen Auffaſſung entſprach eine Beſchränkung der Mittel der Kriegführung, das Leben, die Geſundheit und das Ver⸗ mögen der Zivilbevölkerung ſollten nicht vernichtet wer⸗ den, ſoweit dies nicht eine unabwendbare Folge der not⸗ wendigen militäriſchen Kriegshandlungen iſt. In Kon⸗ greſſen, theoretiſchen Erörterungen und ſeit der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts in internationalen Ver⸗ einbarungen wurde dieſen Rückſichten in ſteigendem Maße Rechnung getragen. Man verſuchte durch Rechtsſätze der Art und den Mitteln der Kriegführung Schranken zu ſetzen; man ſchuf ein Kriegsvölkerrecht oder glaubte und verſuchte wenigſtens, es zu ſchaffen. Im Gegenſatz hierzu hielt aber England an dem alten Begriff des Krieges feſt, nach welchem die Schädi⸗ gung und womöglich die Vernichtung des feind⸗ lichen Volkes der Zweck. des Krieges iſt. Jeder An⸗ gehörige des feindlichen Volkes iſt, wie in alter Zeit, der Feind Englands, der unſchädlich gemacht werden muß; er kann nicht nur ausgewieſen werden, was für ihn in den meiſten Fällen weitaus das beſte ſein würde, ſon⸗ dern er kann interniert, in Gefangenenlager oder Gefäng⸗ niſſe gebracht, einer harten Behandlung unterworfen wer⸗ den, und nur die Furcht vor Repreſſalien ſchützt ihn da⸗ vor, daß er nicht getötet wird, wie der von der engliſchen Regierung gebilligte„Baralong“⸗-Mord und die beim Untergang von U 41 verübten Scheußlichkeiten beweiſen. So wie er hinſichtlich ſeiner Perſon als Feind be⸗ handelt wird, ſo auch mit Rückſicht auf ſein Vermögen.) Niemand ſoll mit ihm Handel und Wandel treiben, ihm Zahlungen oder andre Leiſtungen machen; ſein Vermögen wird beſchlagnahmt und konfisziert, die ihm erteilten wendung zum Angriff Göhen deutſche Kriegsſchiffe, der weltbeherrſchenden Macht oder ſetzte ſich in rückſichts⸗ den Krieg nicht nur gegen die Angehörigen des feind⸗ Patente werden für nichtig erklärt, ſeine Handelsniederlas⸗ ſungen und induſtriellen Betriebe werden geſchloſſen und aufgelöſt, alſo zerſtört, und ſelbſt die Fähigkeit, zur Geltendmachung ſeiner Rechte vor Gericht anzutreten und einen Prozeß zu führen, wird ihm entzogen. Er ſteht außerhalb von Geſetz und Recht; er iſt vogelfrei. Zur Rechtfertigung eines Krieges ſind auch nicht feindſelige Handlungen des anderen Staates oder poli⸗ tiſche Zwiſtigkeiten mit ſeiner Regierung erforderlich. Es enügt, daß ein Volk durch ſeine Geiſteskraft, ſeinen Fleiß, eine Induſtrie, ſeinen Handel, ſeine bewaffnete Macht uſw. dem engliſchen Eigennutz, der brutalen Ausbeutung und Tyranniſierung der anderen Völker, der engliſchen Ländergier und Eroberungsſucht ein Hindernis bietet. Als Zweck des gegenwärtigen Krieges wurde von der engliſchen Regierung die Zerstörung des preußfiſchen Mä li⸗ tarismus bezeichnet, d. h. die Vernichtung der Wider⸗ ſtandskraft Deutſchlands und der zu ſeiner Selbſterhal⸗ tung und Verteidigung dienenden Mittel. Zugleich ſollten die Konkurrenzfähigkeit Deutſchlands, ſeine wirtſchaftliche Blüte, ſein Handel und ſeine Induſtrie vernichtet werden. Bei dieſer Verſchiedenheit der Auffaſſung von Weſen und Zweck des Krieges erſcheint vieles vom Standpankt Englands aus als erlaubt, was nach den bis zum Aus⸗ bruch des Weltkrieges herrſchenden Anſchauungen der der anderen Kulturſtaaten als verboten und als Bruch des Völkerrechts erſchien. Dahin gehört der Aushunge⸗ rungskrieg ſelbſt, deſſen Folgen viel wen'ger die ſiegreiche Armee und Kriegsflotte als die friedliche Bevölkerung, Weiber, Kinder, Greiſe, Kranke und Dienſtunfähige tref⸗ fen. Das ganze Volk ſoll vernichtet werden; nicht nur die für die Kriegführung erforderlichen oder dienlichen Gegenſtände, ſondern alle Lebensbedürſuſſe ſollen ihm entzogen werden. Damit im Zuſammenhang ſtehen die völkerrechtswidrige Ausdehnung des Begriffs der Konterbande, die Erklärung eines Teiles des offenen Meeres als Kriegsſchauplatz, die fiktive Blockade, die heimliche Bewaffnung der Handelsſchiffe und ihre Ver⸗ laggenbetrug und die Mißhandlung der kleinen, zum Widerſtand gegen die engliſche Seemacht unfäh gen neu⸗ tralen Staaten, die ebenfalls mit Aushungerung, Blok⸗ kade uſw. bedroht werden, wenn ſie ſich nicht der eng⸗ liſchen Willkür fügen und zur Einkreiſung Deutſchlands mitwirken. Die Aushungerung war als Kampfmittel im Burenkrieg bereits erprobt, in welchem viele Tauſende von Frauen und Kindern einem qualvollen Hungertode preis⸗ gegeben wurden durch Lord Kitchener, deſſen ſelbſt für einen Engländer unerhörte Brutalität ihn zum popu⸗ lärſten Manne in England machte. g i Auch bei der engliſchen Auffaſſung vom Weſen und Zweck des Krieges beſteht immerhin die Möglichkeit, die Art der Kriegführung mehr oder weniger den An⸗ forderungen der Humanität und dem ſogenannten Völ⸗ kerrecht anzupaſſen. In dieſer Hinſicht beſteht ein Unter⸗ ſchied zwiſchen dem Landkrieg und dem Seekrieg. Am Landkrieg hatte England ein geringes Intereſſe. In⸗ folge ſeiner inſularen Lage und der Verteidigung ſei⸗ ner Küſten durch ſeine überragende Seemacht war die Gefahr des Eindringens einer fremden Armee kaum be⸗ achtenswert. i„ Anderſeits war auch ein Kontinentalkrieg bei der früher geringen Militärmacht Englands unwahrſcheinlich. Es überließ daher den anderen Staaten, über den Land⸗ krieg untereinander zu vereinbaren, was ſie wollten; trat auch gelegentlich dieſen Vereinbarungen bei, deren prak⸗ tiſche Anwendung für England kaum in Betracht kam und die es, wenn dies wider Erwarten doch einmal der Fall ſein ſollte, nicht zu befolgen entſchloſſen war, wie die Erfahrung gelehrt hat. Für den Seekrieg da⸗ gegen unterwarf ſich England keiner Beſchränkung ſeiner loſeſter Weiſe über diejenigen Vereinbarungen, die es ratifiziert hat, hinweg, wie z. B. über die Pariſer See⸗ rechts⸗Deklaration vom 16. April 1856, den Ausgangs⸗ punkt und die Grundlage aller neueren Vereinbarungen über den Seekrieg. N i England iſt hinſichtlich des Seekriegs auf dem Stand⸗ punkt längſt vergangener Jahrhunderte ſtehen gebli ben, erkennt keine Beſchränkung der Kampfmittel durch Ver⸗ träge oder Rückſichten auf die Humanität an, und führt Die Herrin von Dernot. 8 Von Edmund Hoefer. 17 a(Fortſetzung.) Nachdruck verboten. 5„Laßt Euch nicht ſtören, Mutter,“ ſagte Esperanee, da die Frau bei ihrem Eintritt den Fuß auf dem Tritt⸗ brett ruhen ließ,— mit der Anrede hatte das Mädchen die Alte ſchon am erſten Abend begrüßt, obgleich ſie auch in dieſem Augenblick noch nicht wußte, ob die Ver⸗ walterin jemals Kinder gehabt hatte.„Ich komme nur ein wenig fe Euch,“ fuhr ſie fort, ſich auf dem Stuhl in der Fenſterniſche ſetzend,„weil mir die anderen oben Dernot immer entleiden wollen. Ich aber hab es lieb, und ich liebe es auch und möchte ſchon gar nicht wieder fort.“ Und nachdem ſie das dunkle Köpfchen ſtützend einen Augenblick auf den dämmernden, totenſtillen Hof mit ſeinen dunklen alten Gebäuden hinausgeſehen, fügte ſie leiſe hinzu:„Luſtig und heiter wirds hier freilich auch wohl nicht, wenn die Sonne hereinblickt— man muß es lieb haben, wie es iſt.“ Zwiſchen dem Summen des Spinnrades verſetzte die Matrone gedämpft:„Das iſt recht, Fräulein. Da ſind Sie eine echte Dernot. Freude und Luſt darf man hier nicht ſuchen, aber das tut nichts. Die hierher gehören, haben doch ihr Herz nicht abwenden können.“ Esperances Augen ruhten ein paar Sekunden lang träumeriſch auf der alten Frau, bis ſie leiſe und faſt ein wenig bewegt ſagte:„Mutter, das klingt beinah, wie der alte unfreundliche Müller zu mir ſprach— es tat mir weh, und ich bringe es ſeitdem nicht aus dem Kopfe: es ſei niemals Jemand auf Dernot glücklich geweſen, und ſeine alte Herrin am wenigſten, ſagte er.“ Ja, ja,“ verſetzte die Matrone— das Rad ſtand und ihre Augen hafteten jetzt auf dem ſchönen Mädchen; der Auguſtin iſt eben immer hart geweſen und geblieben. Er vergißt nichts.“ 2 N N 8 5 lichen Staates, ſondern auch gegen die Neutralen mit der leichen Schonungsloſigkeit. Für England gibt es ein Völkerrecht, durch welches es ſich im Kriege gebunden fühlte, überhaupt nicht; was andere Völker als Verlet⸗ zungen des Völkerrechts empfinden, ſehen die Engländer als erlaubten Gebrauch ihrer überragenden Macht zur See an. Die Polenfrage im preußiſchen Abgeordnetenhaus. Im preußiſchen Abgeordnetenhaus kam am Montag der Antrag der konſervativen, freikonſervativen und nationallibe⸗ ralen Parteien: das Mißfallen darüber auszusprechen, daß die für den preußiſchen Stagt und das Deutſche eich ſo wichtige Erhebung Polens zum ſelbſtändigen Königreich ohne jede Bei⸗ ziehung der verfaſſungsmäßigen Inſtanz des Abgeordnetenhauſes verfügt worden ſei— zur Behandlung. Miniſter des Innern v. Löbell ſagte u. a. Zu dem neu erſtehenden polniſchen Stsat empfangen die Polen aus den Händen der ſiegreichen Zentralmächte ein ſelbſtändiges nationales eben, wie ſie es ſeit mehr als einem Jahrhundert vergeblich erſehnt und erſtrebt haben. Indem der polniſche Staat mit dem Deutſchen Reich und auch mit der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie aufs engſte verbündet wird, ſo hoffen wir beſtimmt, des Deutſchen Reiches Sicherheit und Machtſtellung für die Dauer gegen Oſten befeſtigt und gekräftigt. Deutſche und pol⸗ niſche Lebensintereſſen haben ſich im Weltkrieg gefunden. Sie werden durch das Novembermanifeſt verbunden und ſollen für die Zukunft untrennbar ſein. Dieſe geſchichtliche Tatſache iſt bereits beſtätigt worden durch das Blut, das die Polniſche Legion an der Seite der heldenmütigen deutſchen und öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Heere vergoſſen hat. Sie wird bekräftigt werden, wenn neugebildete polniſche Freiwilligenbataillone an der Seite der Wiederherſteller des polniſ n Staatsweſens, an der Seite ihrer Befreier erprobte polniſche Tapferkeit ein⸗ ſetzen zur Verteidigung der neu gewonnenen Zuhunft Polens gegen die noch immer von Oſten drohende Gefahr. In den Beratungen des Staatsminiſteriums, die dem Erlaß des Mani⸗ feſtes vorangegangen ſind, hat die Erörterung der beſonderen preußiſchen Staatsintereſſen den ihr gebührenden Raum ein⸗ genommen. Seiner nationalen deutſchen Aufgabe im Oſten wird der preußiſche Staat treu bleiben. Die Staatsregierung erwartet uverſichtlich, daß die in Preußen lebenden Polen in ukunft dem Staat die Erfüllung ſeiner Aufgaben in den Oſt⸗ marken erleichtern werden. Die künftigen Entſchlüſſe der Regierung werden von Wohlwollen für die polniſche Be⸗ völkerung getragen ſein. Ein Programm künftiger preußiſcher Oſtmarkenpolitik zu entwickeln, muß ich mir in dieſer Zeit und in dieſem Augenblick verſagen. Aber eines zwingt mich, mit innigſter Ueberzeugung feſtzuſtellen: die übernommenen bisher erfüllten deutſchen Aufgaben Preußens in den Oſtprovinzen bleihen für die nahe und ferne Zukunft beſtehen. Der Schutz wird die Erhaltung des Deutſchtums, deutſchen Lebens und Weſens in den Prooinzen, wo Deutſche und Polen beieinanderwohnen, bleibe eine Pflicht, die der preußiſche Staat weiterhin für das deutſche Volk, für deutſche Kultur und deutſchen Geiſt erfüllen wird. Der konſervative Abg. Heydebrand führte u, a, aus: Wir erwarten und verlangen vor allem, daß bei der endgültigen Ausgeſtaltung der Verhältniſſe des, die kulturellen und nationalen Bedürfniſſe neuregelnden neuen Staatsweſens dauernd wirkſame militäriſche, wirtſchaftliche und allgemeine folitiſche* 3 im Königreich Polen geſchaffen werden. bg. Dr. achnicke(F. V.) 2 aus: Bei der Regelung der vor⸗ liegenden Fragen muß alles vermieden werden, was Schwlierig⸗ keiten zu erzeugen 2 iſt. Jede Partei hat jetzt die Pflicht, das Befreiungswerk zu fördern. Eine ſoſche Pflicht vermögen wir in dem vorliegenden Entwurf nicht zu erkennen. Wir hoffen, daß die Polen in der Oſtprovinz einträchtig mit uns an dem e wirtſchaftlichen Auſſtiege arbeiten werden. Ab.. Frei⸗ 55 v. Zedlitz(Freikonſervaliv) ſagte: Wenn wir in unſerem ntrag die Wahrung des deutſchen Charakters unſerer Oſtmark verlangen, ſo haben wir die Pflicht, dafür zu ſorgen, daß unſere deutſchen Mitbürger nach der Gründung des Königreichs Polen in feſtem Vertrauen in der Oſtmark weiterleben können. Für uns iſt das Ziel der Oſtmarkenfpolitik nichts anderes, als der Schutz des Deutſchtums. Der Abs, r(Pole) be⸗ merkte u. a.: Wir lehnen den Antrag ab. Troß der mehr als hundertjährigen Trennung hat das polniſche Volk das Gefühl der nationaler Zuſammengehörigkeit niemals ver⸗ loren. Das Manifeſt der beiden verbündeten Kaiſer erfüllt uns mit Genugtuung. Nach dem Willen der Antragſteller frei⸗ lich ſollen dem neuzubildenden Staat neue Feſſeln angelegt werden, ſo daß ſeine Selbſtändigkeit nur eine ſcheinbare ſein würde. Der Antrag bedeutet auch, daß die Antragſteller eine Verſtändigung zwiſchen Preußen, und Polen ablehnen. Das zann von den Polen nicht geduldet werden. Der Abe, Dr. Friedberg(Natl.) ſage u. o.: Da uns die Staatsregierung zisher nicht die Gelege heit gegton a', uns über die Prokla⸗ 1 des Königreichs Polen zu äußern, haben wir die Initiative dazu ergreifen müſſen und zwar im Intereſſe Preußens und der deutſchen Oſtmark. Wir ſind bereit, nach den Erfah⸗ rungen des Krieges zu prüfen, ob wir eine ilderung der Polengeſetzgebung eintreten laſſen. Abg. Herold(Zentrum) erklärte, die heutige Diskuſſion gibt den Beweis, daß der Antrag nicht nutzbringend wirken wird. Wir ſind immer Gegner der ſcharfen Polenpolitik geweſen, die dem preußiſchen Staat nicht zum Segen gereichen wird. Wir ſind immer dafür ein⸗ getreten, daß unſere polniſchen Landesteile unlösbar mit reußel verbunden bleiben. Ich hoffe, daß die Polen ſich dauern als Verbündete des Deutſchen Reiches fühlen werden. W werden gegen den Antrag ſtimmen. Abg. Ströbel(So erklärte: Man will die Polen befreien, Wir halten es das richtigſte, wenn die Völker ſich ſelbſt befreien, Jetzt wird das neue P lich wird die Zuſicherung, daß in Polen tierungen ſtattfinden ſollen, ſtreng eingehalten.— Darau führt Miniſter des Innern v. Löbell aus: Ich weiſe es weit von mit, 2 Vorredner auf ſeine unerhörten Ausführungen zu aun worten. Aus führungen, wie wir ſie haben hören müſſen. (Soz.) verwahrte lic dagegen, daß er durch ſeine Geſchäfte des Auslandes fördere. Der Antrag wurde darauf in namentlicher Abſtimmung mlt 180 gegen 104 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen anger ommen⸗ Kurzer Wochenbericht der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Laudwirtſchaftsrats vom 14. bis 20. November 1916. N Nach der neuen Regelung des Verkehrs mit Saatkartoffell vom 16. November dürfen dieſelben nur durch Vermitte 11 von landwirtſchaftlichen Berufs vertretungen, wie den Landen ſchaftskammern, abgeſetzt werden. Die Kommunalverbände 80 auf Antrag der Landwirtſchaftskammer die Ausfuhr von 0 kartoffeln aus ihrem Bezirk zu geſtatten. Sie dürſen Abg. Ströbel ede die Saatzwecken beſchafft ſind, nicht zu Speiſezwecken in Anſp nehmen. Für Saatkartoffeln gelten bis zum 15. Mai 1017 keine Höchſtpreiſe. Eine Bekanntmachung des Reichskan vom 13. November, die am 20. November in Kraft die regelt die Einfuhr von ſfriſchen Fiſchen und ſtellt ſie unter lers 5 Aufſicht der Z. E. G. Durch Bekanntmachung des Reichs kan 56 vom 14. November ſind für Kunſthonig Höchſtpreiſe feſtgeſe Nach einer Verordnung des Reichskanzlers vom 15. Nove ter⸗ iſt der Handel mit Klee⸗, Gras⸗, Jutterrüben⸗ und Futterkrän a ſamen nur ſolchen Perſonen geſtattet, denen eine beſo g Erlaubnis zum Betriebe dieſes Handels erteilt worden iſt. r Hafer, der auf Grund von Erlaubnisſcheinen von den Ni, mittelfabriken freihändig aufgekauft wird, darf bis zu 320 für die Tonne gezahlt werden. ech⸗ Am Getreidemarkkt zeigte ſich vereinzelt Nachfrage nach Sigen rüben und roten Mohrrüben, die aber nicht befriedigt meſeh konnte, da noch immer die Großhandelspreiſe nicht feſtgeſen worden ſind und Abſchlüſſe deshalb nicht vorgenommen 1 können. Auch aus Sachſen lagen Anfragen nach gelben Maſt rüben vor, die aber aus der Provinz zur Erledigung kommen, da ein Ausfuhrverbot er aſſen wu 83 Die Unſicherheit, ob auch rotfleiſchige Mohrrüben dem Hög stehe 1 von 4 Mk. unterliegen, iſt mittlerweile beſeitigt worden. ikeln Angebot war in allen noch dem Handel verbliebenen Artie 2 außerordentlich beſchränkt. In Induſtriehafer wurde mat abgerufen. Für Saaten blieb die Tendenz ſehr feſt, da es dauernd an ausreichenden Zufuhren fehlt. Schwediſch⸗ und Wundklee, ebenſo Weiß⸗ und Gelbklee, wa 1 Kotktlee faſt vollſtändig fehlt. Auch Gräſer ſind ſehr aft Von Miſchſuttern ſind Obſtzerne gemahlen zu 30½. 100 Kg. in ä frei Kaiwaggon Hamburg und mehl zu 8,55 Mk. für den Zentner eboten. Nachfrage beſtand dauernd für Schwe utter, das aber nicht angeboten iſt. 5 1— für den Zentner in Leihſäcken ab Hamburg⸗Altona arkte. f 0 ne⸗ und Eine halbe Million ungariſcher Staatskaſſenſcheine atet ſchwunden. Bei der Kredltanftaft in Wien ſiſt ein del Effekten, enthaltend 5½ proz. kgl. ungariſche Staatskaſſenſe das vom Jahre 1916 im Nominalbetrage von 500 000 Krones ten von der Depoſitenabteilung mit dem Effektenaufzug der iſe in abteilung übermittelt wurde, in bisher unaufgeklärter We 5 Verluſt geraten. 3 ö 5 Baden. 0, Karlsruhe, 21. Nov. Der Er, Laube miſſär für die Kreiſe Karlsruhe und Baden hat dem ene löhner Georg Reiſch in Pfortz für ſein entſchloſſ ag⸗ 5 5 ( Manuheim, 21. Nov. Dem Badiſchen H hier 100 000 Mark überwieſen. (Mannheim, 21. Nov. Milchfälſcher, der Milchhändler Joſef Kuhn vo der ſchon wegen Nahrungsmittelfälſchung mit Geld, m. Freiheitsſtrafen vorbeſtraft iſt, wurde weil er preis 25 Prozent Waſſer geſtreckte Milch über den Höchſebund 5 verkaufte, vom Schöffengericht zu 75 Mk. Geldſtraſe 4 Wochen Gefängnis verurteilt. g(Heidelberg, 21. Nov. ö der kaiſerliche Rechnungsrat Bohlia ſein 70. Leben det VWVerſteht Ihr ſeine Worte, Mutter?“ fragte Es⸗ perance noch immer gedämpft.„Hat er Recht?“ Das Rad ſumme wieder.„Recht hat er freilich,“ ver⸗ ſetzte ſie eintönig,„aber unrecht war es doch.“ „Und wißt Ihr davon, Mutter? Auch von der alten Herrin, wie er ſie hieß?“ „Fräulein, ich bin ein Dernoter Kind und ſogar hier im Schloß geboren. Meine Eltern und Voreltern ſind immer hier geweſen, ſchon da die rechten Dernot noch hier hauſten, ja früher, glaub ich. Da hört es immer einer vom andern, wie es vordem geweſen ſein ſoll.“ „Erzählt Ihr mir nicht davon, Mutter? ich bin ja eine Dernot und ſollte doch auch davon wiſſen.“ „Fräulein,“ entgegnete die alte Frau in einem bei⸗ nah ſchwermütigem Ton, und der Blick, den ſie auf Es⸗ perance ruhen ließ, war voll Wehmut,„es iſt nicht viel, was da zu erzählen iſt, und dennoch für Sie faſt zuviel. Was ſoll all das traurige Zeug für Ihre friſche Jugend und Ihr fröhliches Herz? Das geht beſſer zu Ende, wie der alte Bau ausgeht, in dem es paſſierte. Laſſen Sies ruhen.“ „Bitte, Mutter, bitte!“ ſagte Esperance innig.„Er⸗ zählt mir etwas, wenn auch nicht alles. So etwas darf nicht vergeſſen werden von den Nachkommen, und der Bau hier ſoll auch nicht ausgehen, ſo lange ich hier Herrin bin.“ Es fiel von der alten Frau wieder ein tiefer Blick u dem Mädchen hinüber, und dann fing ſie an:„Wenn Sie es alſo wollen, Fräulein— wem das Land hier vordem gehört, ob hier ſchon ein Schloß geſtanden und wie es geheißen, davon weiß ich nichts. Dann aber— es ſind nun wohl dreihundert Jahre, vielleicht auch mehr — zog eine vornehme Familie hierher, weit aus frem⸗ dem Land, die hieß von der Not und hatte, wie ihr Name es e draußen viel Not gelitten um des Glaubens und der reinen Lehre willen. Die kauften das Land . Lianen Amen And bauten 28s Schleß oder hießen es Dach icht nach ſich. Aber Glück fanden ſie hier auch nicht, nch Frieden und nicht Gedeihen. Die Eheleute hatten. der nicht lieb und die Brüder haßten einander; die, Kun ſtarben bei der Geburt, oder ſie wurden groß mit K 0 mer und Sorgen, ihre Eltern hatten keine Freude u ihnen, ſie gingen auch wohl trotzig fort ins weite hieb und ſtarben und verdarben. Und die Familie Per⸗ immer klein, wie vornehm ſie auch war, und ihr? mögen wuchs auch nicht. So ſagt man davon, his 1. 5 133 olen nur eine neue preußiſche Satrapie, Hoffent⸗ 1 keine Zwangsretzu, Die Mehrheit des Hauſes ſteht turmhoch über deen lung Kar“ 9 toffeln, die durch Vermittlung der Landwirtſchaſts kammer e N ovembe. Wee rde. g Gehandelt hre N. Kaff, ee e Static de ⸗ 1 Rur Pferdekeks ſin 12 f g Vermiſchts. * und erfolgreiches Handeln bei der Rettung des des löhners Otto Holler aus Untergrombach vom Todo en. 1 Ertrinkens die öffentliche Anerkennung ausgeſb ima. dank wurden von Herrn und Frau Hermann 1 Am Mittwoch voll ane 11.8 „Sie hießen aber noch immer„von der Nol anf, einmal— es war eine Taufe im Schloß, und der— die ling ſtarb dem Prediger unter den Händen, und on Mutter folgte ihm alsbald nach,— da ſagte einer den den Zeugen zu dem armen Vater, was er auc) un⸗ traurigen Namen trüge; der künde ja ſchon all das Das nahm ſich der Mann zu Herzen, und beſtimmte, und man den alten Namen abtun und vergeſſen ſol te, is von der Zeit an lautete es„Dernot“— es war und doch anders. r „Aber mit ihnen wurde es darum nicht andere ahr ging alles den gleichen ſchweren Weg, Jahr auff delt ein, und als dann auch der Feind kam und plein ge und brannte— mein Mann hat Ihnen wohl dar und ſagt—, da ging es auch mit ihrer Habe zu Ende: hr g, und Boden trug damals nicht viel und hatte ſten ringen Preis. Da verkauften ſie dies, da verkan d der jenes, da kriegten die Beſſeling die Mühle frei, 1 den Baron von Treuenſtein— ſie hießen ihn noch 1 un de Oberjägermeiſter— der bekam Deuſſingen un legt ganzen Dernoter Wald und immer mehr, und zule nicht übrig, als das Schloß und ein paar Aecker talaufwärts. N (dorſehund tet!: glück und binde es an das Haus und die Familie, daf 1 dem alten Anſelm Dernot, der hier oben ſaß Ratten. und 1 mmt aus der Pfalz, war zuerſt Apotheker, bis er ganz der Turnkunſt widmete. Seine außergewöhnlichen Arneriſchen Leiſtungen mit Hantelübungen erregten über⸗ Al großes Aufſehen. f Tae Tranrötsegurden Wien, 21. November.(WTB. Amtlich.) Aiser Franz Josef ist heute abend Uhr im Schloss Schönbrunn sanft ent- l, gohlafen. 4 Lokales. ez T. Reiſebrotmarken. Immer noch kommt es vor, . aß Leute auf die Reiſe gehen, ohne ſich mit den ſeit 15. 15 ktober vorgeſchriebenen Reichsreiſebrotmarken zu ver⸗ 555 b n, die von der Heimatgemeinde im Umtauſch mit 0 7 5 N ker. Gemeindebrotkarten oder bei Selbſtverſorgern(Bäk⸗ ern uſw.) mit den Mehlkarten ausgegeben werden. In der Uebergangszeit bis zum 1. Dezember können die Ge⸗ eindeverbände den in ihrem Bezirk ſich vorübergehend ſhaltenden Fremden, die ihre gewöhnlichen Brotkarten t umgetauſcht haben, mit Tagesbrotkar ten noch aus⸗ len, vom 1. Dezember ab iſt dies aber nicht mehr läſſig, und wer von da ab verſäumt, ſeine Brotkar⸗ en umzutauſchen, wird auf der Reiſe auch kein Brot nehr bekommen können. ö — Die Verwertung des Liudenſamens. Be⸗ untlich hatte der Kriegsausſchuß für Fette und Oele laufenden Herbſt auf die Verarbeitung des Lindenſa⸗ nens verzichtet, weil die im letzten Iihr bei dem an⸗ 1 bewandten Preſſungsverfahren erzielte Oelmenge nur 2,5 bewichtsprozente des verarbeiteten Materials ergab. Von krſchiedenen Seiten ausgeführte wiſſenſchaftliche Ana⸗ ö Ae haben indeſſen ergeben, daß bei Anwendung des 8 rage ionsrecfa rens ſelbt im arkrä igen Bt ieb ene Eflausbeute von 7—8 Prozent erwartet werden kann. * großes niederrheiniſches Oelwerk iſt entſchloſſen, Ne Lindenfrüchte auf dieſem Wege zu verarbeiten. Die lüsthandlungen hierwegen ſind noch im Gange. Es ußt ſich aber auch im Kleinen nach einem, auf einer kalen ländlichen Oelmühle mit guten Früchten der iublätterigen(Winter⸗) Linde angeſtellten Preßverſuch far auch nur wenig Oel letwa ein Viertelliter von Kg. d. ſ. 2,5 Prozent), dagegen ein ſehr öl⸗ und Aaeineicher Preßkuchen gewinnen, der von Hühnern, Swen und bis zu einem gewiſſen Grade auch von me⸗ deinen gern aufgenommen wird. Selbſt die rohen, i Ge aber noch die gekochten Früchte wurden vom 1 gel verzehrt. Die abfliegenden Früchſe ſollten jetzt elt werden. i e Vaterlänviſcher Hilfsvienſt!? Nach dem ne belt dürts“ ſoll der bisher als Zivildienſtgeſetz behan⸗ 115 88 Geſetzentwurf, mit dem der Bundesrat ſich beſchäf⸗ tel. ö 1 den Titel„Vaterländiſcher Hilfsdienſt“ er⸗ . n. Das Geſetz wird ſich auf alle männlichen Per⸗ 5 1 onen zwischen dem 17. und dem 60, Lebensjahr erſtrecken. .— Maſſenſpeiſung in Deutſchland. Nach der 1 daſenmenfeleng des Kriegsausſchuſſes für Konſumen⸗ ſen tereſſen ſind in 64 Städten Einrichtungen für Maſ—⸗ 5 iſung getroffen. Dieſe Städte haben insgeſamt telſt Kriegsküchen, außerdem ſind in 10 Städten 26 Mit⸗ kandsküchen und in 15 Städten beſondere Kinder⸗ ſeanſtalten vorhanden; 3 Städte beſitzen fahrbare Kü⸗ In 32 Städten wird die e e von der Veriwaltang betrieben, in 13 Städten geſchieht es 8 2 bindung mit Wohltätigkeitsvereinen. In 11 Städ⸗ and en gemeinnützige Geſellſchaften die Sache in der batur, während in 5 Städten die Maſſenſpeiſungen Pri⸗ khnternehmungen ſind. In 49 Städten erfolgt die ſornittellieferung durch die Gemeinden, in 15 Städ⸗ ar orgen Speiſeanſtalten ſelbſt dafür. Die Beteiligung 5 bei elwa der Hälfte der Städte gut und blieb weiterhin rege. In 15 Städten war von An- zan geringer Beſuch ſeſtzuſtellen, der immer mehr während der anfänglich geringe Beſuch in „ 8 weiteren Städten nach und nach reger wurde. ee Strohtraftfutter. Zu den in Breslau und cht berkag mit bedeutenden Mitteln errichteten Reichsfutter⸗ ich 1 ash ſoll„demnächſt ein drittes treten, das in Re⸗ er ark 9 mit einem Stammkapital von 9 Millionen m⸗ auptzdegründet werden ſoll. Es handelt ſich dabei an Nahrhechich um die Verwertung von Stroh, deſſen 5 ſen eſtandteile durch Kochen mit Aetznatron aufgeſchloſ⸗ 9 5 werden. a 5 4 merſche Ein auffälliger Vorgang. Aus cinem pom⸗ 1 ben hen Kreiſe wird der„Deutſchen Tagesztg.“ geſchrie⸗ bis die 8 n einer vom Landrat berufenen Verſammlung, / haft mit der freiwilligen Abgabe von Goldſachen be⸗ d daß gte, ſagten zwei Landgeiſtliche übereinſtimmend aus, on, 55 den Bemühungen, Gold⸗ oder Schmuck- en burde zu ſammeln, ihnen oft von den Leuten entgegnet uu⸗ man ſie müßten ihre Goldſachen ihrem Geſchäfts⸗ as bekäme abliefern, denn dieſer habe ihnen erklärt, er aß könne auch nur Ware, wenn er Goldſachen abliefere und nnd e ihnen deshalb ſonſt auch keine Ware verkaufen. 1s Dold 5 alſo Geſchäftsleute zu geben, die planmäßig 0 8 Faber umein, aber offenbar nicht, um es abzuliefern, eb 0 N robach un es zu behalten. Sollten anderswo ähnliche ihr aut, ſie ngen gemacht werden, ſo wäre es doch ſehr rte über 0 0 zu veröffentlichen, damit ein Urteil dar⸗ „ belte od glich iſt, ob es ſich hier um ganz verein⸗ 5— um häufigere Erſcheinungen handelt.. 9e. dungsstelne neue Abteilung E der Reichsbeklei⸗ ſie den elle iſt ſoeben, wie die„Textil⸗Woche“ mitteilt, 5 gelle baewie Handelsrichter Lewy⸗Berlin. Die Geſchäfts⸗ „Ma Der Nerdur Abwälzung der Warenumſatzſteuer. losſen ein deutſcher Wirkereien in Stuttgart hat be⸗ den Umſatzſtempel auf die Kundschaft nicht 19„ Andererſeits aber verlangt er auch, daß 55 ebenfalls auf eine Abwälzung des Um⸗ zichten. Der Verein wird ſich an die feht. Spinner in daſem Sinne wenden und ſie zu einer Vereinbarung darüber einladen, daß innerhalb der deut⸗ ſchen Textilinduſtrie auf eine Abwälzung des Umſatz⸗ ſtempels gegenſcicig verzichtet wird. Zur Mobilmachung der Arbeit. Nach ei ner Meldung der„Kölniſchen Zeitung“ hat das Stell vertretende Generalkommando des 8. Armeekorps ange ordnet, daß Bauten, die nicht mit der Kriegstätigkei zuſammenhängen, gänzlich einzuſtellen ſeien. Im Be fehlsbereich der Feſtung Köln ſei dieſe Anordnung be reits ausgeführt worden. Begonnene Bauten, ſowei ſie unter dieſes Verbot fallen, dürfen nicht fortgeſetzt neue nicht in Angriff genommen werden. Um den Bedar an Wagen für die Lebensmittelzufuhr und die Kriegs induſtrie unbedingt ſicherzuſtellen, hat die Eiſenbahndirek tion Elberſeld verfügt, daß Farchtſtückgut vom 16. bis 18 November zum Verſand nicht angenommen wird un! Lebensmittel nur als Eilgut verſandt werden. Demnächf würden von den Güterabfertigungen Beſtellungen auf be deckte Güterwagen nur für Militärgut und von Privat gut nur für Kartoffeln, Brotgetreide und andere Nah rungsmittel angenommen. Für andere Sendungen wär eine Beſcheinigung des Wagenbureaus einzuholen. 5 — Aus dem Kriegsernährungsamt. Der Geh Obermedizinalrat Prof. Dr. Abel, Direktor des Hygieni ſchen Inſtituts in Jena, hat ſeinen Austritt aus den Beirat des Kriegsernährungsamts erklärt.— Der fri here Reichstagsabgeordnete Stadtrat Kobelt in Magde burg iſt in den Vorſtand der Reichsfleiſchſtelle berufen worden. f g Gegen eine etwaige Begnadigung für Wu. cher. Vom Verband gegen Warenſchwindel und Wu, cher in Hannover iſt an den Reichskanzler eine Ein gabe gerichtet worden, worin auf die Gerüchte hinge wieſen wird, daß bei Friedensſchluß eine ſehr weitgehend. Begnadigung für Kriegsvergehen erfolgen werde. Mi dieſen Gerüchten würden Befürchtungen verknüpft, daf insbeſondere auch Straftaten, die auf wucheriſche Aus beutung des eigenen Vaterlandes beruhen, darunter fal; len. Ter Verband bittet daher den Reichskanzler, ein, Erklärung ſämtlicher deutſcher Bundesfürſten herbeizu⸗ führen, daß eine Begnadigung für ſolche Straftaten nicht erfolgen werde. Die Eingabe verdient gewiß Be. achtung, nur wird man die Sache nicht zu allgemein auf. faſſen dürfen. Es ſind manche Verurteilungen wegen Wuchers erfolgt, wobei es ſich um geringfügige Dinge handelte, die aber formell unter das Strafgeſetz fielen. Was aber den eigentlichen und leider allerdings ſo häu⸗ figen ſchweren Wucher betrifft, ſo ſollte es für ihn keinen nachträglichen Straferlaß geben, das würde ja geradezu anreizend wirken. 5 — Die Klage der Butterhändler. Im Au- guſt ds. Is. haben die Buttergeſchäfte ſich Beſchwerde führend an das Reichsamt des Innern gewandt, weil ſie die Butter nach dem vollen Gewicht and in einwand⸗ freier Beſchaffenheit verkaufen müßten, während ihnen die Butetr von den verſchiedenen Butterſtellen oft in recht ſchlechtem Zuſtand und mit Untergewicht geliefert werde. Das Mindergewicht einer Tonne Butter(1 Zent⸗ ner) erreiche durch längeres Lagern bezw. ehe ſie durch die Zentral⸗Einkaufs⸗Geſellſchaft an die Gemeinden und von dieſen an den Großhändler kommt, meiſt meh⸗ rere Pfund. Dazu kommt, daß die Z. E. G. und die Butterverſorgungsſtellen ſich nur an das Fakturen⸗ oder Bahngewicht halten, das nicht zuverläſſig ſei. Ferner werden durch Diebſtähle häufig Mindergewichte verur⸗ ſacht. Unter dieſen Umſtänden ſei ein Bruttonutzen von 4 Mark für den Zentner für den Großhändler und von 11 Mark für den Kleinhändler zu wenig. Es wird daher ein Nutzen von 6 bzw. 15 Mark, und wenn beim Klein⸗ verkauf Reinnettogewicht verlangt werde, von 20 Mark beanſprucht; bei 15 Mark müßte das Einwiegen der Ver- packung zugebilligt werden.(Vorausſetzung wäre aber, daß zur Verpackung leichtes Papier verwendet würde.) Jedenfalls ſolle dem Groß- wie dem Kleinhändler ein An⸗ ſpruch auf Lieferung des richtigen Gewichts zugeſichert werden.— Eine andere Klage richtet ſich gegen die Z. E. G. bezüglich der audsländiſchen Weichkäſe, die von Holland und Dänemark in Stücken von 50 Gramm auf den Markt kommen. Die Z. E. G. hat beſtimmt, daß der Großhandlel daran nur 30 Pfg. per Pfund und der Kleinhändler ein Drittel, alſo 10 Pfg. am Pfund oder 1 Pfg. am Stück verdienen darf. Da dieſer Käſe 50 Pfg. koſtet, darf der Kleinhändler alſo nur 2 Prozent verdienen, gang unberückſichtigt des Vecluſtes, der auf dem Transport durch Zerdrücken uſw. ent⸗ — Auszeichnung. Horniſt Wilh. Schmitt beim 14. Armeekorps 28. Diviſion wurde in Anbetracht ſeines mutigen Verhalteus vor dem Feinde mit dem Eiſernen Kreuz 2. Kl. geſchmückt. Perantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim nie denannmabunan. Kartoffelverfütterung. Das Antragsformular iſt eingekommen und werden die reſtlichen Anträge morgen Donnerstag, den 23. d. M. Vormittags von 8—12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 4 noch entgegengenommen. Später können Anträge nicht mehr geſtellt werden. Gleichzeitig machen wir bekannt, daß mit der Be⸗ ſichtigung der fraglichen Kartoffeln am Freitag, den 24. ds. Mts. begonnen wird und daß deshalb bis dahin die fraglichen Mengen unbedingt ausgeleſen und beſonders gelagert werden müſſen. Wer dies bis zum Erſcheinen der Beauftragten nicht getan hat, deſſen Geſuch wird zur Genehmigung keines⸗ falls befürwortet werden. Seckenheim, den 22. November 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Brot- und Mehlverſorgung des Fremdenverkehrs betr. Koch. Durch die Anordnung des Direktoriums der Reichs⸗ getreideſtelle vom 14. September 1916(Geſ.⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt S. 299 und ff), ſind mit Wirkung vom 15. Oktober 1916 die Reichs reiſebrotmarken in Kraft ge⸗ treten. Daneben behalten aber die badiſchen Landesbrot⸗ marken bis ausſchließlich 1. Dezember 1916 ihre Gültig⸗ keit zum Brotbezug in Gaſthäuſern, Wirtſchaften u. ſ. w. Ab 1. Dezember 1916 iſt die Gültigkeit der badiſchen Landesbrotmarken erloſchen. Ein Umtauſch von badiſchen Landesbrotmarken gegen Reichsreiſebrotmarken iſt nicht zuläſſig. Mannheim, den 16. November 1916. Der Kommunal⸗Verband Maunheim-Land. Groß h. Bezirksamt Abt. 1. gez. J. A. Steiß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 20. November 1916. 5 gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Milchpreiſe betreffend. Im Bereich des Kommunalverbandes Mannhelm-Land wied hiermit der Stallgrenzpreis für den Liter Handels- vollmilch auf 29 Pfg. und für den Liter Mager⸗ milch auf 14 Pfg. feſtgeſetzt. Der höchſte Preis, der dem Verbraucher bei Lieferung frei in ſeine Wohnung ab⸗ verlangt werden kann, darf vorſtehende Stallgrenzpreiſe um nicht mehr als 6 Pfg. überſteigen. Dieſe Preife ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914(Reichsgeſetzblatt S. 516) in Verbindung mit den Bekanntmachungen vom 21. Juni 1915(Reichsgeſetzblatt S. 25) und vom 23. März 1916 (Reichsgeſetzblatt S. 183). ö Mannheim, den 15 November 1916. Der Kommunalverband Mannheim Land. Großh. Bezirksamt, Abt. I. gez. Strauß. 1 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 16. November 1916. Bürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Die Unterſtützung aus dem allgemeinen Lehrgelderfond für das Jahr 1916 betr. Aus dem allgemeinen Lehrgelderfonds für das Großherzogtum Baden werden auch im Jahre 1916 Geld- beträge an bedürftige Lehrlinge erteilt. Geſuche, welche Namen, Alter und Beſchäftigungsort des Lehrlings, Stand, Name, Wohnort und Vermöͤgens⸗ verhäliniſſe der Eltern, Anzahl der unverſorgten Ge⸗ ſchwiſter des Lehrlings, das zu erlernende Handwerk, Dauer der Lehrzeit und der Betrag des Lehrgeldes, Nach⸗ weiſe über etwaiges Vermögen, Betragen, Befähigung und Fortſchritte des Lehrlings, ſowie etwaige beſondere Unter- ſtützungsgründe enthalten müſſen, ſind längſtens bis zum 28. ds. Mts. hierher einzureichen.. Nach den aufgeſtellten Grundſätzen ſoll die Ver⸗ teilung erfolgen: 1. an Kinder von bedürftigen Witwen, 2. an Kinder von armen Bürgern aus Städten, die nach ihrer Erziehung und Lage nicht zum Feld⸗ oder Ackerbau zu gebrauchen ſind; N 3. an Söhne von Staats- oder anderen Dienern, ſowie der Soldaten, wobei 8 4. bei ſämtlichen Konkurrenten auf die dürftigſten, f fähigſten und zur anderweiten Lebensart, beſonders zum Landbau mindeſt geeigneten und auf Hand⸗ werker Rückſicht genommen werden ſoll, die beſondere Begünſtigung und Aufmerkſamkeit verdienen. Seckenheim, den 15. November 1916. Gemeinderat: Volz. Ev. Kirchenchor. Donnerstag halb 9 Uhr S(besamt- Probe. miididweine Feldpost Kartons in jeder Größe empfiehlt zu verkaufen. Georg Zimmermann. Luiſenſtraße Nr. 5. Sung! Schmitt. Sung! 0 i 5 Neu eingetruflen: Postkarten-Album, Poesie- oder Schreib- Album, Bilderbũcher, Malbũcher, Märchenbũcher, Unterhaltungsspiele, Brieftaschen, Oeldbeutel, Briefpapier in Kasetten, Taschenmesser eto. eto. 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Mark. οοοοοο Vorher. 52 Fig. II zelgt ein sonst hüt h dag Gesicht, bel welehem 1e Wen gen Fehlen der Zähne di 4 dadureh eingefallen sind und das ganze Gesicht an pot a U Schönheit verloren eee Nachher. Fig. 71 zeigt dasselbe Gesicht, welches durch das Einsetzen von künstlichen Zähnen die Rundung der Wangen und da- durch die Schönhelt zurückerhalten hat. n. Spezialität: Gediegene Ausführung von Gebisse 8 ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken, 2 bisse innerhalb eines Tages Hauptſtr. 116 Seckenheim Hanpfllr. 1160 1 Marta Lösche S οοοοοο