In ſertstonspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. die Zeile Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. eee eee eee eee eee PFPPFPFPPPCCccCcPPPTGGGGCCCTTTTTTTTTTTTVTTTTT—— eee ee e e eee ee e e Sechenheim, Inuntag, den II. Dezember 1916. 18. Jahrgang ãũũũã e C dd ᷣͤ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. HAmisblatft ä der Bürgermelsferàmter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Ws M h ss sss ie Die„De 2 S r 2— N S ˖ ˖ 7b Kriegschronit 1915 0 SS S S SSS Se SSS S SSS 2 f 10. Dezember: Abberufung des deutſchen Marklneattachees Boy⸗Ev und des Mililérattochees v. Papen aus Waſhington auf Erſuchen der amerikani chen Regierung. Genera Pau iſt in Christiania eingetroffen und nach Petersburg weitergereiſt.. — Italieniſche Angriffe in rol wurden abgewieſen. T Die Bulgaren nahmen ſüdlich Strumißa den Engländern 10 Geſchütze ab. * Jaftihe Kümpſe bei Aci Burnn und Seddul Bahr. In den letzten fünf Wochen wurden im Mittelmeer über 30 feind iche Schiſſe durch unſere U⸗Boote verſenkt. — In Poris fand wieder ein Kriegsrat der Alliierten ſtatt. S S SD e S S S 5 Der Weltkrieg. T. Großes Hauptquartier, 9. Dez.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: Im Sommegebiet war zu einzelnen Stunden der Geſchllzkampf heſtig. a Nachts gegen unſere Stellungen bei Le Trans loy vorgehende ſtarke Patrouillen wurden durch Feuer und kampf vertrieben; eine Anzahl von Auſtraliern blieb dabei in unſerer Hand. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold von Bayern: Nördlich des Narocz⸗Sees, in der Skory⸗Enge, geiffen nach Feuervorbereitung mehrere ruſſiſche Kom⸗ f N terten 0 Lieben 2 dus gnien vergeblich unſere Stellungen an. ront des Generaloberſten Erzherzog 3of ph: die Fw ſchen Kirli⸗Baba und Biſtritz⸗Tal ſitzten Ruſſen geſtern ſtarke Angriffe ein. Zumeiſt ſchei⸗ ie verluſtreich in unſerem Feuer. Nördlich von Watra verlorener Boden wurde vom Angrei⸗ 11 iche Heeresgruppe ves Generalfeldmarſchalls von Mackenſen: Tit fer linke Flügel der 9. Armee 105 die rumäniſchen ö 1 ſich ionen, die von den Päſſen nordöſtlich von Sinaja, ch Südoſten zurückzuſchlagen verſuchten, aufge⸗ 8 mehrere Tauſend Mann wurden fangen, viele Geſchütze erben tet. Vor dem rechten Armeeflügel und vor der raſch Fidrengerden Donau⸗Armee iſt der Feind in vollem zu Die Höhe der Zahlen läßt einen die Größe des Erfolges der ver⸗ Truppen zu und zeigt den Grad der Auflöſung und bumäniſchen Heeres, deſſen Verluſte an Toten ſtehen undeten zur Gefangenenzahl im Verhältnis un 5 die Beute an Feldgerät und Kriegsmaterial iſt abſehbar. . Mazedoniſch: Front: . den Höhenſtellungen nördlich von Monaſtir ler. kdöſtlich von Pars lovo lag ſtarkes Artillerie- i 1 em leicht abgewieſene Angriffe im Cernabogen f mige c des oberen Tahinos⸗Sees ſchlugen bel⸗ orpoſten eine engliſche Kompagnie zurück. * Erſte Generalquarkiermeiſter: Ludendorff. Win . Großes Hauptquartier, 10. Dez.(Amtlich.) 0 Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Vesresgruppe des Gencralſeldma ſchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: n Sommegebiet nahm abends das Artilleriefeuer agliſche öſtuich von Gueud court vorgehende, ſtarke 8 8 Patrouillen wurden zurückgelrieben. 8 w esgruppe des deutſchen Kronprinzen: ſen unfe dere ampagne, ſüdlich von Ripon, war⸗ ume Stoßtruppen Franzoſen aus einer von uns 8. dann von ihnen beſetzten Sappe wieder hin⸗ denten Vogeſen. weſtlich ron Markirch, halten ohne 8 ertuße naſſauiſche Lundweh le te m he re Jäger utschland wieder in und einen Minenwerfer aus dem frauzöſiſchen Graben. Deſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls Prin Leopold von Bayern: Keine beſonberen Ereigniſſe. Front des Generaloberſt Erzherzog 3. f ph: Wieder griffen die Ruſſen zwiſchen Kirli⸗Baba und Dorna⸗Wotra an, ohe einen Erfolg zu haben. Südlich des Protoſul⸗Tales kounten ſie eine Höle fiehmen, doch gelang es ihnen trotz den Einſatzes ſtarke Kräfte nicht, ſeitlich der Einbruchſtelle Boden zu gewenen. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen: Die Armeen ſind im Vordringen in der öſtlichen Walachei. Zwiſchen Cernavoda und Siliſtria ſind bul⸗ gariſche Kräfte über die Donau geſetzt. In der Dobrudſcha geringe Gefechtstätigkeit. Mazedoniſche Front: Nördlich von Monaſtir und im Cernabogen führten die Ententetruppen wieder einen ſtarken t⸗ laſtungsſtoß. Er iſt geſcheitert. Deutſche und bulga⸗ riſche Truppen haben alle Angriffe der Franzoſen und Serben blutig zurück gewieſen. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. *** Der alte General Graf von Schlieffen war der Lehrmeiſter des Geſchlechts von Feldherren, die unſere Heere jetzt führen. Er hat es immer wieder geſagt: Das einzig vernünftige Ziel der Kriegführung iſt die Ver⸗ nichtung der feindlichen Streitmacht. Und das vollen⸗ detſte Mittel dazu iſt die doppelte Umfaſſung auf dem Schlachfeld, wie ſie Moltke bei Sedan ſo vorbildlich aus⸗ e hat und wie ſie Hindenburg, der Erfüller Schlief⸗ en'ſcher Feldherrnkunſt, ſogar einem weit überlegenen Gegner gegenüber bei Tannenberg gelang. Nächſt der Einſchließung reibt nichts die feindliche Streitmacht ſo gründlich auf als die raſtloſe Verfolgung nach gewonne⸗ ner Schlacht. Und dieſer Grundſatz, den Friedrich der Große nach Leuthen, Napoleon bei Jena und Auerſtädt, Gneiſenau bei Belle Alliance mit ſo großem Erfolg an⸗ wandten, hat ſich auch in Rumänien glänzend bewährt. Die Rumänen ſind fertig, daran kann nicht mehr ezwei⸗ felt werden. Die Frage, was jetzt geſchehen ſoll und wird, drängt ſich unwillkürlich auf, denn es eröffnet ſich eine Reihe von Möglichkeiten, zum Teil von ſo ſchwerwiegen⸗ der Bedeutung, daß die Feder unwillkürlich ſtockt. Viel⸗ leicht gibt die zu erwartende Rede des Reichskanzlers im Reichstag einigen Aufſchluß. So viel iſt aber jeden⸗ falls ſicher: Die entſcheidende Wendung der Kriegs⸗ lage kommt von Oſten und dieſe Wendung hat be⸗ gonnen. Mit großer Genugtuung kann einmal feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die völkerrechtswidrige Verwendung der eng⸗ liſchen Handelsſchiffe zum Kampf gegen unſere Tauch⸗ boote eine gerechte Sühne gefunden hat. Im Mittelmeer verſuchte der große engliſche Paſſagierdampfer„Caledo⸗ nia“ ein deutſches Tauchboot, ohne daß er ſelbſt ange⸗ griffen worden wäre, in den Grund zu bohren. Da traf ihn gerade noch rechtzeitig das deutſche Torpedo und der Engländer ſank in die Tiefe. Unſer Tauchboot bekam wohl noch eine Schramme ab, ſie ſcheint indeſſen nicht von großer Bedeutung zu ſein, denn das Boot konnte noch eine recht wertvolle Beute an Bord nehmen: einen von Saloniki in Urlaub reiſenden engliſchen Divi⸗ ſionskommandeur, einen Gencralſtabshauptmann und den Schuften von Kapitän, der den unerlaubten Angriff un⸗ ternommen hatte. Hoffentlich wird ihm nach Kriegsrecht der Prozeß gemacht.— Die Franzoſen vermiſſen ein Linienkriegsſchiff, den„Suffren“(12 730 Tonnen), das am 24. November mit 700 Mann und 18 Offizieren von Toulon nach Saloniki abging und ſeitdem nicht mehr geſehen wurde. Bei irgend einem deutſchen Tauchboot im Mittelmeer dürfte wohl Näheres zu erfragen ſein. Die Ereigniſſe im Weſten. Der ſranzöſiſche Tagesbericht. WB. Paris, 10. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern nach⸗ mittag: Die Nacht derlief verhältnismäßig ruhig auf der Front, abgeſehen von der Gegend der Höhe 304, wo die beiderſeitige Artillerie ſehr tätig war.— Serbiſcher Bericht: Am 7. Dezember haben Nebel und Schneeſturm jede ernſthafte Unternehmung un⸗ möglich gemacht. Abends: In der Champagne iſt uns ein Handſtreich auf einen Vorſprung der deutſchen Stellungen in der Gegend der Butte de Mesnil geglückt. Wir drangen in die Schützengräben des Gegners ein, zerſtörten Minengänge und führten Gefangene mit. Auf dem linken Ufer der Maas bleibt der Artilleriekampf in der Gegend der Höhe 304 ziemlich. 5 Orientarmee: Ziemlich hefliger Artilleriekampf an ver⸗ ſchiedenen Stellen der Front. 5 2 Belgiſcher Bericht: Deutſche Artillerie und Minen⸗ der heimat. werfer, energiſch bekämpft durch belgiſche Batterien und Schützen grabenmaſchinen, haben den Hferdeich und den Abſchnitt vor Dixmuiden heftig beſchoſſen. Der engliſche Tages bericht. WTB. London, 10. Dez. Wir 5 Samstag— die feindlichen Gräben in der Gegend von Neuville Saint Vaaſt und Souchez, brachten dem Feinde Verluſte bei und brachten ein Maſchinengewehr zurück. 5 Der Krieg zur See. Der italieniſche Tagesbericht. WTB. Rom, 10. Dez. Auf der Trentiner Front Artillerie⸗ tätigkeit, ſtärker in der Gegend des Etſchtales. Durch wohlgezielte Schüſſe zerſtreuten wir eine lange Reihe von Packwagen, die ch auf dem Nerdweſthang des Col Sazto im Marſch befanden. luf der iu ſchen Front ließ am Freitag die Artillerietätigkeit nach. Vertrauensabſtimmung. 59 6, 10. Dez. Nach einer ſehr ſtürmiſchen Sitzung, in der mehrere Abgeordnete dagegen Einſpruch erhoben, daß die Regierung Italien für England aufopfere, nahm die Kammer mit 376 gegen 45 Stimmen eine Tages⸗ orbnung an, die der Regierung das Vertrauen ausſpricht. Neues vom Tage. Sonderfrſeden mit Rumänien? Berlin, 9. Tez. Der Reichstag wird für Diens⸗ tag den 12. ds. Mis. nachmittags 1 Uhr zu einer Sit⸗ zung einberufen, wobei der Reichskanzler über die neue militäriſche Lage in Rumänien Mitteilungen machen wird. Vom Reichstag. a Berlin, 10. Dez.(Amtlich.) Der Staatsſekretär des Innern hat die Kommiſſion zur Prüfung von Ver⸗ trägen über Lriegslieferungen zur erſten Sitzung auf Dienstag den 19. Dezember eingeladen. 5 Berlin, 10. Dez. Wie der„Deutſche Kurier“ mit⸗ teilt, hatte Staatsſekretär Dr. Helfferich ſein Ent⸗ laſtungsgeſuch eingereicht, das aber vom Kaiſer nicht angenommen wurde. N Auszeichnung Hindenburgs. Berlin, 10. Dez. Der Kaiſer hat dem General⸗ feldmarſchall von Hindenburg mit einem ehrenden Schrei⸗ ben das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen.— Der König von Bayern übergab bei ſeiner Anweſenheit im Großen Hauptquartier Hindenburg eine Plakette mit ſeinem Bildnis; dem General v. Ludendorff verlieh er das Großkreuz des Militär⸗Max⸗Joſeph⸗Ordens. Der Kaiſer verlieh dem König von Bayern den Orden Pour le merite. i a Die„Deutſchland“ wieder in der Heimat. Bremen, 10. Dez. Unſer Handels lauchboot„Deutſch⸗ land“, Kapitän König, iſt heute mittag nach einer ſchnel⸗ len Reiſe vor der Weſermündung eingetroffen. London, 10. Dez. König Konſtantin ſoll bereit ſein, daß er ſich Deutſchland anſchließen würde, falls die Entente die diplomatiſchen Beziehungen abbrechen ſollte.. Athen, 10. Dez. Bei Haus ſuchungen bei Anhän⸗ dern des Venizelos wurden 30 000 Gewehre und viele unition, die für einen Aufſtand vorbereitet waren, beſchlagnahmt.(Woher mögen ſie wohl ſtammen?) Im Hafen iſt der griechiſche Torpedojüger„Camphir“ in die Luft geflogen. a Konſtantinopel, 10. Dez. Die funkentelegraphiſche Verbindung zwiſchen Konſtantinopel und Athen iſt wieder hergeſtellt. ö 3 Paris, 10. Dez. Die Anforderungen der Regie⸗ rung vom 1. Auguſt 1914 bis 31. Dezember 1916 betragen 50,4 Milliarden Mark. Die reinen Kriegsfor⸗ derungen bis 1. April 1917 belaufen ſich auf 45,6 Mil⸗ liarden Mark. 5 Das neue Kabinett. London, 10. Dez. Das neue Kabinett wird ſich folgendermaßen zuſammenſetzen: Lloyd George, Vorſitz, Bonar Law Schatzkanzler, Henderſon Arbeitsminiſter, Lord Curzon als Lord des Geheimen Staatsrats, Lord Millner oder Carſon(Ulſtermann) als Miniſter ohne * Portefeuille. Dieſe Miniſter bilden unter Lloyd Georges * Vorſitz den eigentlichen Kriegsrat. Die übrigen Mit⸗ 8 glieder des Kabinetts werden vorausſichtlich ſein: Lord * Derby Krieg, Balfour Aeußeres, Waterlong Kolonien, 5 Auſten Chamberlain Indien, Ellis Griffitt Inneres, Ad⸗ 5 diſon Munition, Lord Devonport Lebensmittelkontrolle, Sir A. Stanley Handel, Fiſher Unterricht, Lever Finanz⸗ ſekretär des Schatzamtes, Sir Robert Finlay Lordkanzler, Smith Generalanwalt, Cave Solicitor General, Lord 5 Robert Cecil Unterſtaatsſekretär für auswärtige Ange⸗ 5 legenheiten, Sir George Younger Staatsſekretär für Schottland. Es iſt noch nicht ſicher, ob Lord Milner oder Carſon die Admiralität übernehmen werden. Bonar Law wird ſich hauptſächlich dem Parlament widmen, ſodaß Lloyd George ſeine ganze Aufmerkſamkeit auf den Krieg konzentrieren können wird. Admiral Jellicoe und Chef des Generalſtabs Robertſon werden dem Kriegsrate 5 zugeteilt werden. Das ganze Miniſterium wird am 8 Dienstag im Unterhauſe erſcheinen. Die„Times“ iſt mit ihrem Erfolg ſehr zufrieden. Sie ſchreibt: Jetzt werde man in Deutſchland nicht mehr ſagen können, daß engliſche Staatsmänner auf das Frie⸗ densgerede(aus Berlin) lauſchten. Jetzt ſei der richtige Kriegsgeiſt ins Kabinett eingezogen, man werde nicht mehr abwarten und zuſehen. Sehr ungehalten iſt dagegen das Blatt über die Aufnahme Balfours und Cecils ins 8 Kabinett, die gegen das Northcliff⸗Blatt immer einen Widerwillen bekundet haben.(Grey iſt alſo endgültig efallen. Es muß ſich zeigen, ob ſein Nachfolger Bal⸗ pour ebenſo lügen kann wie er. D. Schr.) Kriegsmaßnahmen Lloyd Georges. 85 Weekly Diſpatch ſchreibt, das Programm des neuen 85 Miniſterpräſidenten Lloyd George ſchließe ein: die Be⸗ 5 waffnung der Handelsſchiffe, die Vorbereitung auf die Frühjahrsoffenſive, die Mobiliſierung der Zivilperſonen zwiſchen 16 und 60 Jahren, Maßregeln, um die Blok⸗ kade effektiv zu machen, die Ausgabe von Nahrungs⸗ mittelkarten, die Vermehrung der heimiſchen Lebensmit⸗ telproduktion, das Verbot von Arbeiten, die für den Krieg unweſentlich ſind, Zwangsmaßregeln gegen Ver⸗ ſchwendung und die Einführung fleiſchloſer Tage. F. Asquith dankt. London, 8. Dez.„Morning Poſt“ meldet, daß As⸗ quith ein königliches Handſchreiben erhielt, in dem der * König ihm ſeinen Dank für die großen, dem Lande erwieſenen Dienſſe ausſprach und ihm die Peerwürde und den Hoſenbandorden anbietet. Asgquith hat dieſe * Auszeichnung dankend abgelehnt. 8 . Waſhington, 10. Dez. Zwiſchen der Staatsauf⸗ 5 ſichtsbehörde und der Bankgruppe Morgan dürfte es zu einem Streit kommen, da Morgan trotz des Verbots den Verkauf kurzfriſtiger engliſcher und franzöſiſcher Schatzwechſel vornehmen will. Der Dobrudſcha⸗Feldzug. 5 II 8 8 Der Durchbruch. 5 Aus dem Hauptquartier des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen erhalten wir folgende Zuſchrift: . Der Flügelſchlag des ſiegreichen Verfolgungskampfes iſt wie alles Irdiſche durch materielle Sorgen beſchwerk. Das Ungeſtüm der vorwärts drängenden Menſchen entfernt ſich immer weiter 5 von den Vorratskammern, aus denen eine Armee täglich mit 2 Nahrung und Eiſen geſpeiſt werden muß. Wenn der Nachſchub . dieſes Betriebsſtoffes unter den ſchwierigſten Ver iltniſſen leidet, 3 wie ſie auf dem Kriegsſchauplatz hier in ungewöhnlichem Maße 5 vorhanden ſind, bleibt nichts übrig, als ſich durch Sammellager . den Rückhalt für neue Taten zu ſchaffen. Schon bei den Vor⸗ 5 märſchen in Galizien, Polen, Serbien hatte ſich ein gewiſſer 8 8 Rhythmus der Vorwärtsbewegung herausgebildet. Auf mehr⸗ . 85 Nach Angriffsgefechte folgten Pauſen, in denen das Netz der 3 Nachfuhr in Ordnung gebracht, unterdeſſen die feindliche Stel⸗ 2 luna erkundet und die eigene Gruppierung ihr angepaßt wurde. Erſt die ſpätere Geſchichlsſchreibung wird ein getreues Bild 8 der Nachſchubſchwierigkeiten zeichnen können, mit denen eine . größere Armee in dieſem unentwickelten Lande zu kämpfen hatte. * Der vorübergehende Stillſtand unſeres Vormärſches hatte den * 3 Gegner zu dem frohen Glauben verleitet, daß ich unſere Truppen nicht die Kraft zumaßen. die befeſtigte zu bekommen. Die rumäniſchen und rufſiſchen Diviſionen hatten ſich von ihrem Schrecken erholt und unternahmen mit Verſtär⸗ kungen in ſtändig wiederholten Angrifſen den Verſuch, ihrerſeits die Offenſive wieder aufzunehmen. Sie wurden an allen Stellen unſerer ſchnell beſeſtigten Front mit ſchweren Verluſten immer wieder abgewieſen. Die Schwächugng, die ſie ſich auf dieſe Weiſe ſelbſt bereiteten konnte unſerer Führung nur erwünſcht ſein. Die Vorbereitungen für den geplanten Durchbruch wurden in gewohnter Sorgfalt getroffen. Bor dem Stützpunkt Coba⸗ dinu wurden bewährte bulgariſche Regimenter, gegenüber dem ſtarken Bollwerk Topraiſar eine neu eingetroffene deutſche Diviſion zuſammen mit der Brigade B. eingeſetzt. Land⸗ und Seeflieger überwachten in unermüdlichem HPflichteifer den feind⸗ lichen Auſmarſch, ſie ſtörten durch faſt tägliche Bombenwürfe und Maſchinengewehrfeuer den Truppen⸗ und Materialienver⸗ kehr über die Brücke bei Cernavoda, die Truppenausladungen im Hafen von Conſtanza und griffen mit guten Erfolgen die Bin aks und Munitionslager an. Die Nachricht von dem ſtellen⸗ weiſen Ausbruch der Cholera in feindlichen Quartieren gab zu vorbeugenden Maßnahmen Anlaß. Deutſche Unterſeeboote hielten ſich bereit, unſere rechte Flanke von See aus zu decken. In mehrlinigen, weit ausgedehnten, ſchon in Friedenszeiten mit allen Befeſtigungsmittein ausgebauten Stellungen ſtand ein an Zahl erheblicher Feind gegenüber. Auf einer Front von etwa 70 Kilometern waren vier voll aufgefüllte rumäniſche, zwei ruſſiſche, eine ſerbiſche Diviſion, ferner eine ruſſiſche Kavallerie⸗ diviſion und eine rumäniſche Kavalleriebrigade teils vorne, teils in Reſerve in geſechtsbereiter Verteidigung. Eine weitere ruſſiſche Schützendiviſion und ein weiteres rufſiſches Armeekorps trafen kurz vor dem Durchbruchstag im Kampfgebiet ein. Am Morgen des 19. Oktober wirbelten im klaren Herbſtlicht auf der ganzen Front die ſchweren Eiſenſchlägel zum Sturm. Der Feind war zunächſt aus ſeinen teilweiſe erſt in letzter Zeit mit Draht umſponnenen Vorſtellungen zu werfen. Der Angriffs⸗ befehl forderte den Vormarſch auf der ganzen Linie. Von einer kleinen Anhöhe, die einen weiten Ueberblick über die Ebene ewährte, leitete Generalfeldmarſchall von Mackenſen mit 1 Generalſtabschef, General Tappen, die Kampfhandlung. Auf dem rechten Flügel führte die bulgariſche Kavallerie, die ſich ſchon auf dem Vormarſch bewundernswert geſchlagen hatte, ihre Aufgabe ſchneidig durch. Auch auf der übrigen bulgariſchen Front arbeitete ſich die Infanterie todesmutig an die feindlichen Gräben heran. Der bulgariſche Kronprinz weilte unter ſeinen Soldaten ein Vorbild hingebendſter Pflichterfüllung. Die tür⸗ kiſchen Diviſtonen, denen Ruſſen gegenüberſtanden, gingen in guter Ordnung, wie auſ dem Excezcetnutz, vor. Sie ſtürmten noch am erſten Tage die feindlichen Stellungen, machten 1500 Ge⸗ fangene und erbeuteten zwei Geſchütze ſowie mehrere Maſchinen⸗ gewehre. 5 5 Die ſchwerſte Aufgabe fiel einer deutſchen Diviſion zu, die gegen Topraiſar angeſetzt war. Die rumäniſchen Stel⸗ lungen waren vor dem Dorfe, tellweiſe tief einzementiert, wie ein Spinnennetz ausgebreitet und mit ſtarken Kräften beſetzt. Das konzentriſche ſchwere Artilleriefeuer, das auf den Gräben und Zugangswegen lag, konnte na urgemäß nur gegen einen Teil der weitverzweigten Anlagen wirken. Der Infanterieangriff hatte vor der feindlichen Stellung kilometerweit flachen, ſteppenartigen Boden zu überwinden. Es war ſomit dem Teil der feindlichen Verteidigungswerke, der von unſerer Artillerie nicht gefaßt war, ein leichtes, ſich der unge beck. nagernden Schützen zu erwehren. Zweieinhalb Tage hat ein pommerſches Reſerveregiment hier dem Feuechagen bes verſchanzten Gegners getrotzt und ihm mit zäheſter Verbiſſenheit im ſchrittweiſen Vorrücken die Vor⸗ ſtellung und dann die Hauptbefeſtigungen entriſſen. Der gefeierte Sturm bei St. Privat 1870 hac ec ea. d erſtehung gefunden. Das Gelände war hier bei Topraiſar freilich noch ungünſtiger als dort, die Verteidigungskraft des Feindes durch die neuzeitliche Technik verſtärkt. Naaſts arbeiteten ſich die Kompagnien an die Hinderniſſe heran. Sie verſuchen, Sturmgaſſen in die Draht⸗ verhaue zu ſchneiden. Der Gegner bemerkt die Annäherung und ſtreut die Feuergarben über den Boden hin. Von den 24 Mann einer vorgeſchobenen Offizierspatrouille bleiben drei Mann übrig. Es ſind Stunden höchſter Nervenanſpannung. Der Tag bricht an. Die vorderſten Schützen krallen ſich regungslos in der ſchwarzen Erde feſt. Das Jeuer flutet über ſie hinweg. Sie können nicht vorwärts, nicht rückwärts. An Munitionsnachſchub und Nahrung iſt nicht zu denken. Aber dem Feind ſteckt ihre ſprungbereite Nähe lähmend in den Gliedern. Am dritten Vormittag wird das Dorf von den Nachbar⸗ regimentern im Oſten umfaßt. Zwei Kompagnien ſind ſchon am öſtlichen Dorfrand. Da bricht die feindliche Mauer zuſammen. Erſt laufen einzelne weg, dann kriechen ganze Gruppen aus den Gräben, ſchließlich reißt alles aus, was Beine hat. Nun ſpringen die Pommern auf, durchſchneiden den Draht und nehmen die Verfolgung auf. Ein geſtriegelter rumäniſcher Offizier in lackierter Eleganz wird von dem gedeckten Tiſch eines tiefgelegenen Unterſtandes hervorgeholt. Die Gefangenen berichten von der verheerenden Wirkung unſerer Granaten. In den Gräben laufen mit irren Blichen Rumänen auf und ab, die den Verſtand ver⸗ loren haben. Unſere Artillerie fährt fort. Dünne deutſche Schützenketten treiben den geſchlagenen Feind vor lich her, der in etwa 20 Linien, dicht wie ein Ameiſengaufen, kopflos vor ihnen flüchtet, Artillerie und Bagage zwiſchen den Reihen. Seine Verluſte ſind in dem überſichtlichen Gelände überaus ſchwer. Was nicht mitkommt wird im Siich gelaſſen. Plötzlich ſtockt das fliehende Heer. Am Horizont taucht ruſſiſche Kavallerie auf. Sie haut auf die Ausreißer ein und will ſie zurücktreiben. Aber die Kugeln unſerer Musketiere haben mehr Gewalt über ihre Seelen als die Koſakenpeitſchen. Nach einem kurzen, hilfloſen Zaudern eraten die Maſſen wieder in Fluß, und die feindliche Kavallerie hat ein Einſehen und kneift mit ihnen aus. Sllſenbahnlinie Conſtanza—-Cernavo da in ihre Hand Unter den 3300 Gefangenen der erſten beiden Tage l 3000 Ruſſen. Die Rumänen ließen ſich lieber auf der Man aus nächſter Nähe erſchießen. als doß ſie ſich ergaben. 5 4 hatte ihnen erzählt, daß ſie in der Gefangenſchaft 85 e um kämen. Die rumäniſche Heeresleitung hat durch dieſe a5 n märchen ſelbſt verſchuldet, daß die Niederlage ihrer obru Armee zu einem ſo blutigen Aberlaß am rumäniſchen Volke wu Auffällig iſt ferner, daß ſich unter den Gefangenen nur 4 Offiziere befanden. Es werden durch dieſe Tatſache die Lee agen ihrer Soldaten beſtätigt, daß ſich die vor dem wi 10 ruhmredigen Offiziere während des Kampfes beſcheiden de Hintergrund hielten und die Kompagnien durch Feldwebe 15 Unteroffiziere beſehligen ließen. Doch als es nach rück ging, waren ſie die Vorderſten. Vermiſchtes. Mitgegangen— mitgehangen.(egen großer Getreide oe bungen ſind der Handelsmann Julius Katzenellenbogen in vordel. und der Grundbeſitzer Graf Ignaz Mielzinſki verhaftet w sten“ Mielzinſki iſt der Bruder des polniſchen Reichstagsabgeo r“ 2 Mielzinſki, der ſeinerzeit ſeine Frau erſchoſſen hatte. 6 f Baden. e Maunheim, 10. Dez. Im Hinblick auf ſtarke Erhöſand der Preiſe für Kohlen und Materig und die Lohnſteigerungen hat der Stadtrat beſchloſſe vom 1. Januar 1917 an einen Kriegszuſchlag von 5 Prozent auf die ſämtlichen Tarifpreiſe für Gas und el triſches Licht zu erheben. 5 1 Pforzheim, 10. Dez. Der Lebensmittelalls 0 hat beſchloſſen, den Minderbemittelten alles auf der 175 bank zum Verkauf gelangende Fleiſch nur zum gal Gewicht auf die Fleiſchmarken aufzurechnen. Das 1 vor allem Familien mit Schwerarbeitern, welche au 1 Fleiſchkoſt nicht verzichten können, zugute. Dabei ko auf der Freibank auch alles Fleiſch und Geflügel 0 Verkauf, das aus irgend einem Grunde beſchlagah 8 5 5 5 Lebensmittelverwaltung“ ſich dem Pforzheimer Vorgehen angeſchloſſen. r kll (Offenburg, 10. Dez. Del. Joſef Bu aus Schutterwald war vom Schöffengericht zu 50 de Geldſtrafe verurteilt worden, weil er bei der Beste aufnahme einen Vorrat an Brotgetreide und Mehl en insgeſamt 20 Zentner 33 Pfund angegeben hatte, währ er damals einen Getreidevorrat von 66 Zentnern 1115 Die Staatsanwaltſchaft legte gegen das ſchöffengericht d Urteil Berufung ein und die Strafkammer erhöhte en Geldſtrafe im Hinblick auf die erhebliche Menge der ſchwiegenen Vorräte auf 100 Mk. ( Von der Enz, 10. Dez.(Ein ſel tc Diebſtahl.) Weniger ums Stehlen als ums 1 il ſcheint es einem Dieb zu tun geweſen zu ſein, laß“, Pforzheim in das Schokeladegeſchä't, Bahn hofklaſe einbrach und für 60 Mk. Schokolade ſtahl. Dem In! des Geſchäfts wurde jetzt nämlich durch einen Dienſt im Auftrag einer„unbekannten Dame“ 60 Mk. 4 händigt, offenbar als Entſchädigung für das„n weſenheit des Ladeninhabers Gekaufte“. (Feuerbach, 9. Dez.(Exploſiom) fabrl vormittag kurz nach 10 Uhr erfolgte in der Klischee. Lünig in der Tunnelſtraße eine ſtarke Exploſion, 1 he 6 ganze Gebäude zum Opfer fiel. Auch nahegelegene innen ſer wurden beſchädigt. Ein Arbeiter und 7 Arbeiter! le⸗ — ſind tot, 6 Perſonen wurden ſchwer, darunter er gun N bensgefährlich verletzt, viele trugen leichtere Verte at, 5 gen davon. Die Feuerbacher Feuerwehr und die J garter Berufsfeuerwehr konnten nach angeſtrengte⸗* tigkeit den Brand bewältigen. Der Schaden on- deutend.— Wir erfahren ferner, daß die geſamte gude tergebäude der Fabrik vernichtet und die Nebenge ale ſchwer beſchädigt ſind. In weitem Umkreiſe ſin Teil* Glasſcheiben zertrümmert und die Dachziegel zu no“ abgehoben. Ueber die Urſache der Exploſion i e G“. nichts Sicheres feſtgeſtellt. Nachmittags nahm ein? richtskommiſſion ein Verhör vor. 1 Lokales“ 95 — Weihnachtsglückwunſch des Kaiſers. ir Kaiſer hat in dieſen Tagen im Großen Hauptaug e einen Weihnachtsglückwunſch für„alle e 15 1 9 . Die Herrin von Dernot. 8 Von Edmund Hoefer. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Sieh da, Joſeph,“ ſprach er, dem herannahenden Neffen zuwinkend,„du biſt alſo wirklich da, und die dummen Mädchen ſind daher noch nicht ganz herrenlos geweſen. So mag der Streich im allgemeinen jetzt ver⸗ ziehen ſein; zur näheren Abrechnung kommen wir ſpäter — mit euch allen, denn ganz frei gehſt auch du nicht aus.“ Papa, wenn von Strafe die Rede iſt, ſo muß ich ſie tragen. Und ich bin neugierig, wie weit du ſie gegen mich über das Herz bringſt,“ ſagte Esperance, und wie ſie das ſprach und neben dem Vater ſtand und zu ihm aufblickte mit dem trotzigen und doch ſchalkhaften Blick, mit dem eigentümlich feſten Zug um den kleinen Mund, während auch hier in den Grübchen die Schelmerei lauſchte — es üb eraſchte die andern, aber es beruhigte ſie auch, da ſie die ſchöne eigenſinnige Verwandte oft genug in gleicher Weiſe neben dem Vater geſehen und ſeine Ver⸗ ſtimmung hatten beſiegen, ſein Nachgeben ertrotzen hören. „Du biſt zwar heut morgen recht abſcheulich gegen mich geweſen,“ fuhr ſie jetzt fort,„tyranniſch und rauh, ſo daß ich faſt zu glauben anfing, die Leute hätten doch Recht, wenn ſie von dir—“ Die Stirn des Barons, die ſich bei ihren erſten Worten wirklich ein wenig erheitert hatte, faltete ſich von neuem.„Du ſtockſt,“ redete er,„weshalb? Was ſagten der Tochter die Leute von ihrem Vater?“ „Sie ſagten mir—“ ihr Auge, das feſt auf ihm 32 gleichgültig, wen es trifft. Iſts meine Schuld, Papa, wenn ich beinahe daran glaubte?“ redete ſie weiter, da er noch immer ſchwieg;„habe ich heute morgen nicht ſelbſt eine Probe erhalten, ich, die Esperance, deine Herrin von Dernot—“ f „Esperance!“ hauchte Eugenie bebend; ſie wurde durch die immer tiefer ſich faltende Stirn des Oheims und durch ſeinen immer drohenderen Blick ernſtlich er⸗ ſchreckt. „Sprich nur, ſprich!“ ſagte der Baron mit finſterem Lächeln; ich möchte doch gern Urteil und Anſicht meiner Tochter kennen lernen.“ „Die ſind wieder freundlicher geworden, Papa,“ ſprach das Mädchen unverändert,„und ſie werden es bleiben, wenn du mich vollends überzeugſt, daß die Leute gelogen haben und daß du mir deine Liebe und mein Recht laſſen willſt. Hier ſteht auf alle Fälle die Probe,“ ihr Bruder ſich bisher ſchweigend zurückgehalten, hinzu. „Den da, ſagen ſie, habeſt du wegen eines Knaben⸗ ſtreiches von dir gewieſen und verſtoßen! Sage mir, daß es nicht wahr iſt, Papa! Sage mir, daß du dich über ihn freuſt, wie ich mich freue, daß ich ihn fand und dir bringen kann, deinen Sohn, meinen Bruder! O Papa, ſchiltſt du noch auf unſere Reiſe nach Dernot?“ Leopold war hervorgetreten und ſtand neben der Schweſter.„Vater,“ ſagte er mit hörbar tief bewegter mir endlich— endlich Ihre Verzeihung! Auch das letzte, was Ihren Zorn erregte, iſt fortgenommen:— mein Weib iſt tot.“ Der Baron hatte ſeit Esperances Worten und ſeit — ruhte, lächelte wohl noch leiſe, und auch in ihrer Stimme Leopold ſich ihm genaht, regungslos geſtanden, die große, klang etwas Scherzhaftes, allein es war daneben den⸗ noch in dem einen, wie in der anderen etwas, das die Zuhörer für das trotzige oder kühne Kind erſchreckte,— „ſie ſagten mir, Papa, daß du, wenn dich der Zorn packt, gar kein Menſch und nicht menſchlich biſt, ganz volle Geſtalt ſtarr aufgerichtet, den Kopf mit dem dichten, kurzen weißen Haar aber ein wenig nach vorn geneigt, als wollte er beſſer ſehen, wer der Gerufene ſei, jede Muskel geſtrafft und jede Falte des Geſichts erſtarrt, und die Augen voll eines düſteren, unheimlichen Drohens. fügte ſie, ſich gegen die Fenſterniſche wendend, in welcher — Es war nach Leopolds letzten Worten eine erdrücke Pauſe. be Und nun einem Mal hob ſich die Brust ach Barons zu eine liefen Atemzuge, aus den Augen amp. ein blitzender Blick, ſeine Finger zogen ſich wie, 51 orte zuſammen, und tief grollend drängten ſich jetzt die ver⸗ 1 hervor:„Alſo hier— hier— der hier! Ha, ich gen 1 ſtehs! Darum alſo—!“ Und zum furchtbarſten ug; übergehend, rief er mit einer wilden Handbe weich a „Aus meinen Augen, Menſch, bevor ich die letzte“ enn ſicht vergeſſe! Du gehörſt nicht zu uns, wehe dir, 5 ich das dir und der Welt beweiſen muß!— Und auce fuhr er mit unvermindertem Grimme ſich gegen Espern ee wendend fort, ſeine Augen glühten und er ſchüttelte erhobene Fauſt,„du Ungeratene, Wahnſinnige en, biſt du?— zwinge mich nicht, auch an dir zu 3 daß—“„„ Man durfte es wohl ein Glück heißen, daß die; 4 8 Worte, welche auf ſeiner Lippe ſchweben mochten, n ze ſem Augenblick durch den Eintritt des Kammerher klage rückgehalten wurden; denn es ſchien einer von jenen W menten gekommen, deren wir ſchon kennen lerne 1 Herr von Treuenſteins Jähzorn alle Schranken un eig und des von ihm Betroffenen und nicht ſelten aut“ eigenes Glück auf lange Jahre hinaus vernichteke, „Aber mein lieber Baron, was—“ ſagte des uri 1 merherr im Eintreten und brach ab und zuckte gon,* bei dem Anblick der Gruppe vor ihm— die dunkle ge nesglut in dem Geſicht des Barons und ſeine ichen, Haltung waren nicht minder erſchreckend, als die&a iht bläſſe, welche Esperances Züge bedeckte, währusdruc Augen mit einem unmöglich zu beſtimmenden Al? wie gebannt auf dem Vater ruhten. a (Fortſetzung folgt.) 8 8 . „„ 2 a 4 um Verkauf gelangen, damit ſie noch allerorts zu Weih⸗ ztsgrüßen Verwendung finden können. Herſtellung und ertrieb iſt der Rotophol A. G., Berlin, übertragen orden. 1 — Kriegsweihnachtsbaum. Das Kriegsernäh⸗ ungsamt warnt vor Verſchwendung der Lichter an den hriſtbäumen und ſchlägt vor, die Kriegsweihnachtsbäume on 1916 mit je einer Kerze zu beſtecken. für die Landesverteidigung ins Leben gerufen worden. Sie trägt nicht den Charakter eines Erwerb ⸗Unterneh⸗ mens und verteilt auf das Aktienkapital keinerlei Dividen⸗ den oder Zinſen. Wenn bei Auflöſung der Geſellſchaft ein Ueberſchuß verbleibt, verfügt über ihn das Kriegsmini⸗ ſterium. Die Abgabe von Metallen aus den Beſtänden der Kriegsmetall⸗Aktiengeſel ſchaft erfolgt auf Anweiſung einer amtlichen Stelle, auf deren Entſcheidung die Ge⸗ ſellſchaft ſelbſt keinen Einfluß hat. Die Lieferungsbeſtim⸗ Größte Auswahl praktiſcher Weihnachis- Geichenke und billigsten Preisen finden Sie in Tiſchdecken— Bett⸗Ueberdecken b Tüll⸗Vorhänge— Briſe-Biſe Zierſchürzen in allen Farben — Keine Nenjahrsg ückwünſche. 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Aber die Beſteller ſehen von dieſem Gelde nichts mehr, bekommen meiſt auch keine Lebens⸗ mittel dafür; ſie ſind geriſſenen Schwindlern zum Opfer free Aber auch—— N 88 1 5 ren— wirkl abgeſchickt werden, gelangen f ſie doch 8 die Hände der Beſteller, ſondern ſie wer⸗ Postkarten-Album, den an der Grenze beſchlagnahmt, da alle dieſe Waren Poesie- oder Schreib Album, Bilderbücher, Malbücher, Märchenbücher, Unterhaltungsspiele, Brieftaschen, Geldbeutel, Briefpapier in Kassetten, Taschenmesser eto. eto. wie z. B. Butter, Käſe, Eier, Margarine, Schmalz, Hül⸗ Georg Zimmermann ſenfrüchte, Fleiſchwaren, Heringe, Kaffee, Tee, Kakao, Hildaſtraße 68. eingedickte Milch uſw. der kriegsg ſetzlichen Beſchlagnahme Gewerbe-Verein Seckenheim. unterliegen. Die Beſteller erhalten dann nur einen klei⸗ en Teil der verausgabten Kosten zurückerſtattet, da die Am Montag, den 11. ds. mts. Abends 8 Uhr findet unſere alljährliche Kriegsbehörde ſich natürlich nicht an die übertriebenen deneral-Verszannlung reiſe der ausländiſchen Händler hält. Wer ſich alſo in unſerem Lokal„zum Löwen“ ſtatt. Damen⸗ Kragen, Damen⸗ Einen Poſten Brief⸗Mappen läußerſt billig) Blaue Knabenmützen mit Schild Mädchen⸗Hauben in jeder Größe und Farbe ⸗ Wieser- dlli 5 Schaden bewahren will, beſtelle nichts im Aus⸗ nd. ö — neber den Verkehr mit friſchen Seeſiſchen a ſt durch die Z. E. G. ein Uebereinkommen mit aus⸗ ländiſchen und inländiſchen Beteiligten zuſtande gekommen. Darnach wurde zunächſt für den Aufkauf von Heringen Leine Friſchheringseinfuhr⸗Geſellſchaft in Berlin gegrün⸗ det, die im Ausland einige Einkaufsſtellen eingerichtet gat. Die von dieſen Einkaufsſtellen erworbenen Heringe werden den Verteilungsſtellen im Reich zugeſandt, die rerſeits an Friſchfichhandlungen und den fichverar⸗ beitenden Betrieben eine beſtimmte Menge zuweiſen. Für ie Einfuhr der übrigen friſchen Seefiſche wurden die eitherigen Fiſchmärkte beibehalten, jedoch ſind unter dem men„Zentralfiſchmärkte“ am Sitz des großen deut⸗ ſchen Seefiſchhandels Verteilungsſtel en geſchaffen worden. 5 die Stelle der Auktion tritt die Verteilung, an der die Ver Sitze der Zentralfiſchmärkte anſäſſigen Firmen im 8 rhältnis ihrer Beteiligung am Geſchäft der letzten Für unsere Truppen im Felde empfehle zu billigsten Preisen Kopfschützer Schals Handschuhe Unterhosen Unterjacken Sweaters Leib-Binden Stauoher Knie-Wärmer Socken Fuss- Schlüpfer. 2 Emil Merber Machi. Inh. Rieh. Rall. 8 ſigeſchloſſen. Nach Vereinbarung mit den ausländiſchen J Dee Seeeee beteiligten ſind beſtimmte Preiſe feſtgeſetzt worden, die Geſchäftsbericht pro 1915. l. je nach Größe der Fiſche und Lage der Fiſchmärkte Kaſſenbericht. eee eee Erſchieden geſtalten. 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Die alten allge⸗ empft ekannten Regeln bleiben daher in voller Kraft, es heit iehlt ſich da eben nur, in aller Ruhe und Beſonnen⸗ Auch auch die entfernte Möglichkeit einer Gefährdung 1 Gasbomben ins Auge zu faſſen. Es ſeien hier dane Anhaltspunkte für ein zweckmäßiges Verhalten ge⸗ en: nil platzen, ſind Gasbomben an ihrem ſchwachen gehalt kenntlich; ſie werden daher oft für Blindgänger 8 dir Ihre Gaſe ziehen mit dem Wind und ſchla⸗ eller dh ihre Schwere nach unten, beiſpielsweiſe in Bombe die in der Windrichtung liegen. Wenn daher eine man fi mit ſchwachem Knall im Freien platzt, ſo entferne den ich alsbald aus der Nähe der Einſchlagſtellen gegen nahe wind oder ſeitlich aus dem Wind und räume die denehelegenen Keller. denen beſten n a un 5 öglichſt 8 Mund den A flück e von Gasvergiftungen bei Fliegerangriffen haber A. Rech. mannheim 8 2.10 el hervorgerufen, ob es ſich entſprechend den wie, lt bekannt gegebenen Verhaltungsmaßregeln auch 1 1 Fiumen⸗Brosche (mit Goldfaſſung) ſtighin empfehle, bei Fliegerangriffen die Gebäud⸗ ü 1 am Samstag. Es wird ge- in jeder Größe empfiehlt f SOOOGOOOOOO OO e vor allem die Keller aufzuſuchen, oder ob nich! Zu ein Aufenthalt im Freien vorzuziehen ſei. Dieſe beten dieſelbe abzugeben in i er mann. der Expedition. 3 Aitttttttttinttttttttttttin Sigarrenhaus Chr. Grimm Hauplſtr. 116 Seckenheim Haupiflr. 116 empflehlt zu billigen Preisen: Ilgurron, Sigarios und öigarelten. fich Rau- und öchnum- Cabal. Zigaretten⸗Tabake u. ⸗Papler. Cognak— Rum— Magenbitter Zwetſchgen⸗Waſſer und Arak in kleinen Fläschchen. Shag- Pfeifen und Lotterielose. Feldpost-Nartuns 2 in allen argen. E Kennen eihnachts⸗ und Neufahrs⸗ empfiehlt in reichſter Auswahl Buch⸗ und Schreibwarenhandlung Georg Zimmermann, Hilda⸗Straße 68. Während gewöhnliche Sprengbomben mit lau⸗— Ia. 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