Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und . Feiertagen.. 5 In ſertstonsprets. ö Der Abponnementspreis beträgt lich 65 der Bir ISterà ü i 8 1 f beser ue ch Pfg. 1 Lermeister Mer Seckenheim, Die A 5— 15 A1„ Reklamen 30 Pfg. 5 f g. e e. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. eur die Woſt besogen vro, Quartal Mt. 1.38. veshelm, Hemarhansen und Edingen. Fernſvrechanſchluß Nr. 18 Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. e eee F ee e e e n d,. e S 5 e ee eee ee ee Sechenheim, Dienstag, den 12. Dezember 1078. 4a. Aung 5 8———. 5 r 7 VV VVV e 8 5 e 777Vͤ 4 ortgang der Oerfolgung in der Walachei . 5 75 8 SSS SSS da feſtgelegt hat zwiſchen der konſtantinopelſüc igen 3 e 27 Krie Schronil 1915 7 Ruſſenarmee im Norden und den vom Sofiakoller be⸗ 3. e 15 Mig it— 3 9 fallenen Scharen Sarrails im Süden, iſt eine Scheide⸗ 89 e 2 een SSS Sr Serre wand, die auch mit den tollſten Entlaſtungsanläufen nicht ſehung aller Sen 1 75 Wichtel* f 11. Hezember: Feindliche Angriffe gegen unſere Stellung öſt⸗ mehr überwunde: werden kann. Da zappeln und rennen 1 4 0 11 Erst 5 lich von Souain wurden abgeſ ſlagene l ſie, nehmen einmal ein paar Meter weg, verſchießen des en d d 4 8 Unten. er 5 —— nördlich der Eiſenbahn Kowel—Sarny 1 Unmenge der koſtbarſten Munition— und nach die Politik habe 9 5 einma be Ag eden ge e r zuſammen. t T ind ſi it wi a b 5 en, Hampe in Südtirol und im Görziſchen. 55. ſind ſie genau ſo weit wie vorher. Indeſſen denn an die Spitze der Miniſterien, die für den Krieg — Weilere Zurückdrängung der Franzoſen und Engländer in 1 Rumänien der Kern zermürbt und in Griechenland am wichtigſten ſeien, ſeien Amateure berufen worden Mazedonfen. 8 zieht ein Gewitter auf, vor dem ſich der Wetterprophet f 2 5 5— Mimiſterrat in Athen. Sarrail ſchon lange gefürchtet hat und das er mit dem Newyork, 11. Dez.(Reuter:) Generalſtaatsanwalt Kat“ italieniſche Dampfer„Dante Aleghier!“ wurde ver⸗ Zauberſtab der vierverbändlichen Brutalität immer wieder Davis erklärte in einer Rede bei einem Eſſen der Penn: r bannen zu könn⸗n hoſſte. Die elektriſche Spannung hat ſplwanin Society, Friedensvorſchlüge winden ip geen, j 12. A5 fig Pine d a geſigen werden ſüdlich Zalobſtabt aber nunmehr infolge des wahnwitzigen Gebarens der wärtigen Augenblick nicht nur eine Grobheit, ſondern auch And füdlich Pinsk zue agen. Kulturdeſpoten einen Grad erreicht, der eine ſchwere Ent⸗ ee Unverſchämtheit ſein. Keine Nation habe das Recht, — Jtalieniſche Angriffe ſ. 6 unter Neu al Verluſten abgewieſen. e Jn den albaniſchen Grenzgebirgen fielen den Oeſterreichern g in den beiden letzten Tagen über 6500 Gaßner in die i. zwiſchen Rozaf und Ipel wurden 40 Geſchütze er⸗ e 1— Franzosen und Engländer ſind in kläglichem Kückzuge df Sub b k 55 De——— der von den Bulgaren gefangenen Englün⸗ J der und Franzoſen beziffert ſich auf 20 000 Mann. j. E Die vorgeſchobenen engliſchen Stellungen bei Kul⸗el⸗Amara (Meſopotamien) wurden von den Turten erobert. der Hochfläche von Doberdo wurden die Italiener zu⸗ 2 Al des franzöſiſchen Generalſtabs wurde General Caſtelnau beſammt. Sscse sss rr Der Weltkrieg. . Großes Hauptquartier, 11. Dez.(Amt.).) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Rupprecht von Bayern: 9 Auf beiden Ufern der Somme hat ſich geſtern le Kampftätigkeit der Artillerie erheblich geſteigert. N Auch an der Front nordwestlich von Reims nahm 'on mittags an das feindliche Feuer zu. 5 Heeresgruppe des deutſchen Kronprinzen: Durch umfangreiche Sprengungen an der Butte⸗ du⸗Mesnil(Ghampagnez und bei Vauquois(Ar⸗ Onnen) zerſtörten wir beträchtliche Teile der franzöſeſ ben Stellung. Auf dem Oſtufer der Maas wirkten unſere Ichweren ütz Gräb d Batterien des Feinde Geſchütze gegen Gräben un ien d len An der Verdun⸗Front wurden durch Abwehr⸗ ger und im Luftkampf ſieben feindliche Flugzeuge ab⸗ Rſchoſſen. ü 2 Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: 0 6 Heeresgruppe des Generalfeldmarſch l! Prinz Leopold von Bayern: Keine großen Kampfhandlungen. Front ves Generaloberſt Erzherzog Joſeh: hen Nördlich des Tartaren⸗Paſſes(in den Waldkarpa⸗ ). im Biſtritz⸗Abſchnitt nordöſtlich von J cobeny, am dearneelul(im Gyergio⸗Gebirge) und zu beiden Seiten dweſtlich von San Martino wurden u Trotoſul⸗Tales griff auch geſtern der Ruſſe wieder mit ſtarken Kräften, aber ohne Erfolg an. Ein Vorſtoß deutſcher Patrouillen nördlich des r mot ö inen Mi er⸗ n brate 14 ren 80 9. . 0 Heeresgruppe des Generalſeldmarſchalls von Mackenſen: Ste Die Verfolgung der Armeen findet an einzeinen len Widerſtand. Er wurde gebrochen. ö ie Bewegungen vollziehen ſich trotz ſtrömenden ddens, aufgeweichten Bodens und aller Brückenzerſtö⸗ gen in der beabſichtigten Weiſe. 0 fangen machten erneut mehrere Tauſend Ge⸗ 5 Maze don iſche Front: dercn 10. Dezember ſtellt ſich als ein weiterer ber erer Mißerfolg der Entente an einem Kamp tage . und an dem der Gegner ſehr erhebliche artilleriſtiſche Riff, uch infanteriſtiſche Kräfte eingeſetzt hat. Alle An⸗ un 5 er Franzoſen und Serben zwiſchen Dobromir aft deakovo ſcheiterten an der zähen Widerſlands⸗ n Jentſcher und bulgariſcher Truppen. öh usbeſonvere rar ſich in den Kämpfen um die Höhen ent don Paralovo das oſtpreußiſche Infanterie⸗Regi⸗ ent Nr. 45 hervor. 8 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * 15** * dolles rumäniſche Drama wird beim Vierverband mit pfle Recht ſehr ernſt beurteilt. Hier hängt das Waſſer, Vinten die alten Lateiner zu ſagen, wenn ein einzelnes wa ein ganzes Getriebe ins Stocken brachte. Und Ru⸗ 2 0 5 ladung faſt in greifbare Nähe zu rücken ſcheint. Daher das krampfhafte Rütteln und Schütteln, das ungeſtüme Bemühen, den Wall zu durchbrechen, bevor es zu ſpät wird. Aber ſie können zu einander nicht kommen, die deutſche Feldherrnkunſt iſt viel zu tiefgründig und das Schwert der Verbündeten viel zu ſcharf, und ſo muß ſich das Verhängnis vollziehen, ausgehend von dem„edlen Rumänien“, denn dort hängt das Waſſer. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 11. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Ein deutſcher Handſtreich auf einen anzöſiſchen Graben ſüdlich vom Paß Sainte Marie wurde abgeſchlagen.— — Flugweſen: In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember warf eine Gruppe franzöſiſcher Flieger zahlreiche Geſchoſſe auf die Bahnhöfe und militäriſchen Gebäude in Matigny, Ham und ee ee Abends: Am Südoſtende des Hügels von Lemesnil ließen die Deutſchen zwei Minen ſpringen. Um den Beſitz der Trich⸗ ter entſpann ſich ein Kampf. Sie blieben in unſerem Beſitz.— Drientarmee: Am 9. Dezember fanden heftige Geſchützkämpfe bei Monaſtir und am Doiranſee ſtatt. Weitere türkiſche Poſten wur⸗ den von engliſchen Truppen ſüdlich von Seres genommen. Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 11. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern abend: Als Vergeltung für feindliches Artilleriefeuer auf die hinter unſerer Front nördlich der Anere gelegenen Gebiete beſchoſ⸗ 55 wir verſchiedene Punkte hinter der feindlichen Linie heftig. Feindliche Arrillerietätigkeit ate der Anere. Während der letzen 24 Stunden beiderſeits ſtartze Tätigkeit der Schützengraben⸗ mörſer und der Artillerie an allen Teilen der Abſchnitte von Bpern, Joos und Hulluch. Der Krieg zur See. Paris, 11. Dez. Das„Echo de Paris“ meldet: Die franzöſiſche„Goelette Indiana“ wurde verſenkt. Die Beſatzung wurde gerettet. Amſterdam, 11. Dez. Die engliſchen Dampfer „Forth“ und„Britannic“ ſind durch ein Unterſeeboot beblenkt worden. Neues vom Tage. Der bayriſche Kriegsminiſter. München, 11. Dez. Die Korreſpondenz Hoffmann gieldet: Der König hat den Generalleutnant und Kom⸗ mandeur der Kavalleriediviſion Philipp von Hellingrath zum Staatsrat im ordentlichen Dienſt und zum Kriegs⸗ miniſter ernannt. Berlin, 11. Dez. Major Warnecke iſt zum Ab⸗ teilungschef im Kriegspreſſeamt ernannt worden. Rom, 11. Dez. In der Kammer verlangte der Abg. Gaſparotto, daß Italien die Dienſtpflicht Deutſch⸗ lands nachahmen ſolle. Es ſei ein Irrtum, zu glauben, Deutſchland könne durch Hunger oder Erſchöpfung ſeiner Wehrmacht bezwungen werden. f Athen, 11. Dez.(Reuter.) Aus griechiſcher Quelle verlautek, der König habe angeboten, drei Regimenter aus Theſſalien zurückzuziehen und die Bewachung des Kanals am Korinth und der Brücke von Chalkis fran⸗ zöſiſchen Torpedobboten anvertrauen zu wollen. 3 Das Kriegskabinett. London, 11. Dez. Das Reuterſche Bureau meldet, das Kabinett werde nur aus 5 Mitgliedern des Kriegs⸗ kabinetts beſtehen. Die anderen Miniſter würden ſich ausſchließlich ihren Miniſterien widmen. Großes Gewicht werde darauf gelegt, daß 7 bekannte Geſchäftsleute dem Miniſterium angehören. Rhondda iſt Kohlengruben⸗ eiter aus Wales. Er hat zu Beginn des Krieges in den Vereinigten Staaten und Canada die Munitionsliefe⸗ rung eingerichtet. Stanley iſt Direktor der Londoner Un⸗ tergrundbahnen. Der Schiffahrtskontrolleur Maclay iſt ein Glasgower Reeder und Fachmann auf dem Gebiete der Frachtfragen. 4 Das neue Kabinett zählt 3 Mitglieder der Arbeiter- partei, Henderſon, Barnes und Hodge.. 5 „Sunday⸗Times“ ſchreibt, es herrſche eine gewiſſe Ent aſchung über die Zuſammenſetzung des neuen Kabi; die Grundlagen zu diktieren, auf Grund deren die Krieg⸗ führenden ihre Streitigkeiten zu ſchlichten hätten. Der Krieg in Oſtafrika. ö Liſſabon, 11. Dez. Die Teutſchen ſind bereits mehr als 10 Kilometer in das Gebiet der portugieſiſchen Kolonie Mozambique eingedrungen. 1 Die auſtraliſche Fehlernte. N Amſterdam, 11. Dez. Nach einem hieſigen Blatt melden die„Times“ aus Sidney, daß Neu⸗Südwales ungefähr die Hälfte einer normalen Ernte aufbringen werde. Auch in Victoria ſei die Ernte weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nur in Südauſtralien ſeien die Ausſichten glänzend. Hindenburgs neueſter Sieg! In den Mitteilungen des Kriegsernährungsamts ſchreibt Miniſterialdirektor Freiherr von Braun: „Hindenburg hat einen neuen Sieg errungen und er iſt mehr wert als die Eroberung einer feindlichen Feſtung. Und er hat ihn diesmal nicht mit ſeinem ge⸗ fürchteten Schwert, ſondern mit der Feder errun jen, die doch ſonſt immer als der bitterſte Feind der erale gilt. Er hat den Drachen der inneren Zwietracht, wenn nicht vollends erſchlagen, ſo doch ausgiebig betäubt. Wir hatten uns ja bös verzankt zwiſchen Skadt und Land und man mußte fürchten, daß dieſe Gegenſätze ſich immer mehr verſchärfen würden. Glücklicherweiſe beſtanden ſie hauptſächlich in der Preſſe. Natürlich ſchimpfte auch tat⸗ ſächlich der Städter weidlich über den Bauern und den Großagrarier und dieſer über den Städter, aber das darf man in der gegenwärtigen Zeit noch nicht als Gegen⸗ ſatz auffaſſen. Oder hat jemand während des Krieges einen Menſchen kennen gelernt, der nicht ſchimpft, und ein Objekt dafür muß man haben. Das natürlichſte wären ja unſere Feinde, denen wir doch alles Ungemach ver⸗ danken, das uns bedrückt. Denn es iſt wirklich nicht bloß die Bosheit und Dummheit der Behörden daran ſchuld, daß die Ernährung ſo erſchwert iſt, ſondern in erſter Linie der völkerrechtswidrige Aushungerungsplan Eng⸗ lands. Und nun hat ein gutes Wort des Mannes, auf den ganz Deutſchland vertraut, genügt, um auf beiden Seiten den beſten Willen zum Einlenken wach zu rufen. Es ſteht außer Zweifel, daß die Hindenburg⸗Spende einen großen materiellen Erfolg haben wird. Aber viel größer iſt ſicher ihr idealer Erfolg. Denn die Hilfsbereitſchaft, die ſich auf der Seite der Landwirte eigt, muß den letzten Aerger der ſtädtiſchen und induſtrtellen Bevöl⸗ kerung hinwegfegen. 3 1 Wir haben es gar nicht nötig, es zu verbergen, daß in der Kriegswirtſchaft auf allen Seiten Fehler gemacht worden ſind. Die Regierung hat Fehler gemacht und macht ſie noch, weil ſie vor völlig neuen Problemen ſteht, bei der Landwirtſchaft gibt es Leute, die mit ihren Vorräten zurückhalten und ei enſüchtig handeln und in der Stadt leben Hamſter und Kriegsgewinnler, die darauf losleben, als ob ſie von der Not des Volkes keinen Begriff hätten. Aber deshalb braucht man an unſerem Volke noch lange nicht zu verzweifeln. i Mir hat kürzlich ein Herr, den ich trotz mancher Uebertreibungen ſehr hoch ſchätze, geſagt:„Sie müſſen eine Lindeſche Eismaſchine um den Hals haben, daß ſie das alles hier mitanſehen und dabei ruhig bleiben können.“ Ich komme auch ohne den Apparat aus. Aber alles verſtehen, heißt jedenfalls, vieles verzeihen. Und das müſſen wir wieder mehr lernen. In ſolcher Zeit der Not, wie wir ſie jetzt durchleben, nicht bloß der materiellen Not um das tägliche Brot, ſondern der Sorge um die Zukunft des Vaterlandes, iſt es zu begreifen, daß ge⸗ wiſſenhafte Naturen ſich über jede Verfehlung gegen die vaterländiſchen Pflichten empören. Man muß ſich das nur vorſtellen, wie es das patriotiſche Empfinden verletzt, wenn in einer Zeit, wo Deutſchland auf der Weltbühne die große Szene als das erſte Volk der Welt ſpielt, einzelne Darſteller ſo kläglich aus der Rolle fallen und wegen der Möglichkeit des Geldgewinnes oder aus Angſt vor dem Hunger das Vaterland bloßſtellen. Das löſt dann die Stürme von Verachtung über die Hamſter und die Wucherer aus, die auf der anderen Seite als unberechtigt . genden die wirtſchaftliche Denkensart des Bauern noch 5 her, die wohl in einer Aufwallung von Patriotismus ſich für längere Zeit reichlich einzudecken. Das iſt ihr und nun, in einer Zeit, wo die Sorge um die Ernährung auf den Kopf ſtellen läßt. Das deutſche Volk, ob in Feld⸗ Auguſtin Beſſeling, freier Herr der Dernoter Mühle, 2 enpfunden, neue Verbitterung hervorrufen. Man klagt darüber, daß von Landwirten Vorräte zurückgehalten oder verheimlicht werden, daß ſie in ihrer Wirtſchaft nach ihrem privaten Vorteile handeln und nicht die Intereſſen der Geſamtheit voranſtellen. Das iſt bedauerlich, aber man ändert es nicht damit, daß man es als vaterlandsloſe Geſinnung brandmarkt. Man muß ſich darüber klar werden, daß in den meiſten Ge⸗ von der reinen Naturalwirtſchaft ausgeht, deren Weſen darin liegt, daß im eigenen Betriebe alles ſelbſt produ⸗ ziert und zurückbehalten wird, was zum Lebensunterhalt der Betriebsangehörigen und zur Fortführung des Be⸗ triebes notwendig iſt. Das bedingt naturgemäß eine ſtarke Reſerveſtellung, da der Bauer aus langjähriger Erfahrung weiß, daß er auf das Verderben von Vorräten and andere Zufälligkeiten vorbereitet ſein muß, um nicht in Not zu geraten.. a Wer ſich das vor Augen hält, wird ſich nicht wundern, zaß es dem Bauern nicht in den Kopf will, nun im kriege, wo jeder eher dazu neigt, mehr Vorräte an⸗ ſuſammeln als im Frieden, alles bis auf einen recht mapp bemeſſenen einenen Bedarfsanteil herauszugeben. Es bedeutet dieſe Forderung für den Bauern nicht viel veniger, als wenn man dem Städter zumutet, ſein ganzes Betriebskapital herauszugeben. Denn das Betriebskapital zer bäuerlichen Wirtſchaft ſind die Vorräte. f Und ganz ähnlich iſt es bei der ſtädtiſchen Bevöl⸗ kerung. Daß Geldverdienen eine gute Sache iſt, und daß es die Pflicht jedes Kaufmanns iſt, die Konjunktur miszunützen, das iſt die Lehre vom Vater und Großvater vergeſſen aber nicht durch harte Vorwürfe auf die Dauer widerlegt wird. Und jede ſorgſame Hausfrau war ge⸗ wöhnt, ſich Vorräte zu ſchaffen und beſonders dann, wenn ſie hörte, daß eine Ware knapp werden würde, in langen Friedensjahren als Pflicht eingelernt worden alle in ganz anderer Weiſe drückt, als es je im Frieden vorkam, ſoll ſie das unterlaſſen! Man kann nicht ver⸗ langen, daß ſich die ganze durch Generationen vererbte Denkensart der Bevölkerung in zwei Kriegsjahren plötzlich rau oder im Bürgerkleide, hat ſolche Heldentaten der Vaterlandsliebe und der Aufopferung vollbracht, daß man das Bild durch ſolche Beweiſe mangelnden Verſtändniſſes nicht trüben ſollte. Ich wenigſtens habe die feſte Ueber⸗ eugung, daß es bei der Mehrzahl der viel verdammten Miſſetäter viel weniger Mangel an Vaterlandsliebe oder an Opferbereitſchaft, als Gedankenloſigkeit und Friedens⸗ ewohnheit iſt, wenn ſie immer zuerſt an die eigene Ver⸗ * und an ihre materiellen Intereſſen denken. Wir erleben es ja auch immer wieder, daß mancher, der zu Hauſe ſeinen geheimen Hamſterſack hat, mit vollen Hän⸗ den ſpendet, wo es gilt, die Not zu lindern oder Mittel für die Kriegsanleihen zu geben. Und das hat uns auch wieder die Wirkung von Hindenburgs Brief gezeigt. Dieſes gute Wort am rechten Orte hat mehr gewirkt, als alle Verdammungsurteile in der Preſſe und alle Strafandrohungen unſerer Verord⸗ nungen. Und es wird die goldene Brücke bilden zu einem neuen Bündnis zwiſchen Stadt und Land.“ Soweit die Zuſchrift, der man nur zuſtimmen kann. Selbſtverſtändlich will der Verfaſſer nicht den eigentlichen Wucher beſchönigen oder gar ihm das Wort reden. Wer in Zeiten der Not dieſe noch durch Wucher zum eigenen Vorteil ausbeutet, gehört an den Galgen. Aber anderer⸗ ſe'ts wird, wie wir des öfteren ſchon ausgeführt haben. von dem„Hamſtern“ im allgemeinen zuviel Aufhebens gemacht. Das Hamſtern allein wäre bei den tatſächlich vorhandenen Vorräten nicht drückend fühlbar geworden, da die gehamſterten Vorräte doch auch aufgebraucht wer⸗ den müſſen und den Bedarf verringern. Die Schuld liegt einmal am Wucher und dann an dem Mißgriff, der von Anfang an in der Ausgeſtaltung der Ernährungsfürſorge durch Aktien⸗Geſellſchaften gemacht worden iſt. Der Dobrudſcha⸗Feldzug. III. — Verfolgung. Aus dem Hauptquartier des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen erhalten wir folgende Zuſchrift: Nachdem die feindliche Dobrudſcha⸗Armee bei Topraiſar den letzten ſicheren Halt verloren hatte, wurde ſie die leichte Beute ihrer Verfolger. war, ihn zur Vernichtung des Feindes auszunützen. Kraftanſtrengung wurde gefordert, Die weitere Aufgabe Die äußerſte um in der augenblicklichen Der Sieg war erfochten. Machtüberlegenheit den moraliſch erſchütterten, erheblich geſchwäch⸗ ten Gegner lange in der Hand zu behalten, ihm weitere Ber⸗ luſte zuzuſügen und ſich indeſſen die neue Linie, die angeſtrebt wurde, zu ſichern. Man konnte auch in dieſen Tagen beobachten. daß die Rumänen, die ſich bei Topraiſar durchaus tapfer ge⸗ ſchlagen hatten. die Nerven verlieren und zum Spielball frem⸗ den Willens werden, ſobald ſie von dem ihnen zugewieſenen Platze losgelöſt ſind. Am Nachmittag des 21. September, als die Verfolgung be⸗ gann, ging ein ſchweres Ungewitter auf das Kampfgelände nieder. Die Elemente wetteiſerten mit den Feuerkräften der Menſchen. Die r mengten ſich mit dem Lärm der Geſchütze. Obwohl der Wetterumſchlag beſonders der Artillerie das Nach⸗ ſtoßen erſchwerte, blieb man dem Feind in froher N mung auf den Ferſen. Ueber den weithin ſchimmernden Häuſern von Conſtanza flatterte eine ſchwarze Rauchfahne im Wind. Bei den Gefechten mit der feindlichen Nachhut Brand geraten. war ein Oeltank in Von See aus legten 7 ruſſiſche Kriegsſchiffe ſchweres Geſchütz auf den Küſtenſtrich, ohne eine Wirkung zu er⸗ zielen. In der Ferne wogten die feindlichen Linien davon. Es war beſonders in der Nacht äußerſt ſchwierig, ſich in dem ein⸗ tönigen Gelände zurechtzufinden, in dem kein Baum, kein Brun⸗ nen, kein Gehöft einen Anhaltspuntzt für die Orientierung gab. Die ſpärlichen Dörfer liegen zumeiſt in Mulden verſteckt. Die einzigen Merkzeichen ſind die„Tumuli“. Man nimmt daher viel⸗ fach an, daß dieſe kleinen Erderhebungen, denen man öfters am Wege begegnet, von den Römern als Wegweiſer und Signal⸗ ſtationen angelegt wurden Auch die Ueberreſte der Trajanswälle, die unsere Truppen in dieſen Tagen durchſchritten, legen Zeug⸗ nis ab von der altrömiſchen Kriegskunſt und ihren gewaltigen Maßen. Mehrfach hintereinander ſind in maſſigen Erdbauten Berteidigungswerke angelegt, deren jedes aus zwei Wällen und einem tiefen Graben beſteht. Sie ſind durch flankierende Grähen und Riegelſtellungen auch als Einzelbollwerke verwendbar. An den verwachſenen Böſchungen entlang zieht ſich die Eiſenbahn⸗ linie Conſtanza— Cernavoda, die Lebensader Rumä⸗ niens, die die reichen Erträgniſſe des Binnenlandes dem Meere un d damit dem Weltmarkte zuführte. Während des Krieges war ſie als einer der wenigen Verbindungswege zu dem verbündeten Rußland für Rumänien von größter militäriſcher Be deutung. Sie war bis zuletzt auch die Baſis der feindlichen Do⸗ brudſcha⸗Armee geweſen. Unſere Flieger hatten öfter beobachtet, daß der Verkehr über die Brücke bei Cernavoda eine viertelſtün⸗ dige Zugfolge aufwies. 1 Pfiffen die letzten Züge über die Strecke, In größter Haſt jagten nunmehr mit und es at die pommerſchen Musketiere ſchwer geärgert, daß ihnen der letzte, mit drei Lokomotiven beſpannte Zug in weiter Entfernung entwiſchte, bevor die Artillerie heran war. Viel entkam mit ihm nicht; denn die Nebengeleiſe an der ganzen Linie ſtanden noch mit Wagen und Lokomotiven gedrängt voll. Ze Es blieb dem Feind auf ſeinem überſtürzten Rückzug keine it, Conſtanza in den vorbereiteten Stellungen zu verteidigen. Er war zufrieden, wenn er ſich ſelbſt in Sicherheit bringen konnte. So fiel als erſte wertvolle Frucht der Durchbruchskämpfe vom 19. bis 21. Oktober zwei Tage ſpäter die rumäniſche Hafenſtadt ohne ernſten Widerſtand in die Hände der verfolgenden Truppen. Am Mittag des 23. Oktober rückten deutſche und oulgariſche In⸗ fanterie 5 mit bulgariſcher Kavallerie in die Stadt ein. Die vor dem Hafen liegende ruſſiſche Flotte gab Volldampf und ing mit der unabgelie erten Ware ihrer Transportdampfer gen ordoſten hinter den Waſſerrücken in Deckung. Unbeſchädigt fie⸗ len die reichen und koſtbaren Vorräte dieſes rieſenhaften Waren⸗ ſtapelplatzes in die Hände des Siegers. Ueber den ſinnreich aus⸗ gebauten Hafenanlagen mit den dichtgedrängten Petroleumtanks und den gewaltigen Speichern, der arbeitſamen Stätte einträglichen Erwerbs, baut ſich auf einem ins Meer vorgeſchobenen Felſen die Welt der Hotels und der glitzernden Geſellſchaftsräume auf, in in denen dieſer leichte Gewinn zerrann. Eine Fliegerbombe, die eines dieſer Spiel⸗ und Vergnügungshäuſer eingeſchlagen war, hatte im Innern den Stuck abgeblättert und den flüchtigen Bau dieſer Häuſer und ihrer Kultur bloßgelegt. Medgidia, die bedeutendſte Handelsſtadt an der Bahnlinie, in ſetzt ſich aus dem bunten Völkergemiſch dieſer L Tataren, Türken, Bulgaren, Griechen, Armeniern, u, nern, rumäniſchen Bauern und Beamten zuſammen. ſchen- wird der Brückenkopf Cernavoda amſtellt. Kurze Zeit nach der Einnahme von Conſtanza fällt auch Ihre Einwohnerſchaft haft, aus Zigeu⸗ In Eilmär⸗ Wieder wird die Hände der nachfolgenden Verfolger. ein Handſtreich gewagt, um ihn möglichſt raſch und verluſtlos in Beſitz zu bekommen. An demſeiben Tage, an dem der Oberbe⸗ fehlshaber dem bulgariſchen General des linken Flügels Weiſung erteilte,„dem weichenden Gegner dichtauf und unverzüglich fol⸗ gend, iſt in Raſova und Cernavoda einzudringen, ich erwarte, daß Raſova und Cernavoda heute abend genommen ſind“, traf bei ihm die Nachricht ein, daß der Befehl ausgeführt ſei. In Cernavoda waren einige rumäniſche Bataillone, die ahnungslos in ihre Kaſerne marſchlerlen, mit den einruckenden Bulgaren zuſammengeſtoßen. Es ſolgte ein zweiſtündiger Straßenkampf, bei dem die Rumänen größtenteils aufgerieben wurden. wurden gefangen genommen. na Strom ſelbſt führen, ſind nicht zum Einſturz gebracht. 700 Mann Der Verſuch des Feindes, die Do⸗ Die Bogen, die über den Auf der ubrücke zu ſprengen, mißglückte. weſtlichen und mittleren Strecke dieſer läneſten Brücke der Welt wurde der Vormarſch fortgeſetzt und die Front weiter nordwe geſchoben, um den heiß erſtrittenen wertvollen Beſitz gegen feind liche Gegenmaßnahmen zu ſich 5 Der Generalſeldmarſchall leitele mit ſeinem Generalſtabsch Man tat ihm den Ge Er hatte drei Tage lang 1 verſchont blieben. (Schluß folgt.)— Baden. ö 3 () Karlsruhe, 11. Dez. Zur Verſorgung un erer Truppen mit Weihnachtsgaben hat das badiſche La des Verbindung mit Hohenzollern und einigen Städten Oberelſaß über 155 000 Weihnachtspakete aufgebracht. D Verteilung und Abſendung der Pakete geſchieht durch bi Abnahmeſtelle, freiwillige Gaben beim 14. A. K. in Kar ruhe, nach den Weiſungen des ſtellv. Generalkommande Die Sendungen nach Oſten ſind zum Teil dort ſchon 3. gekommen, die nach dem Weſten ſind unterwegs. Jun, geſamt gehen nebſt vielen Einzelſendungen 25 Eiſenbahn 5 wagen nach 14 verſchiedenen Richtungen von hier i (Mannheim, 11. Dez. In der Dunkelhei rannte der 46 Jahre alte Arbeiter Joh. Kaiſer 1 ſolcher Wucht gegen einen Eiſenbahnwagen, daß er ſchmwe innere Verletzungen erlitt, denen er erlegen iſt.— 5 Verfehlung auf dem Gebiet des Lebensmittelverkehrs 73 langten im Bezirt Mannheim im Monat November 15 Ein hübſches Stücke hat ſich St. Bürokratius geleiſtet. Ein hier wolmhalg Fabrikant hat auf ſeinem Fabrikgrundſtück i 661 ſehr ſchwer verletzt. um⸗ (J Furtu angen, 11. Dez. Die Generalverſan e lung der badiſchen Uhrenfabrik A. G. enehmigte I Verteilung von 10 Prozent(im Vorjahr 7 Prozen h. Dividende. f i ( Achern, 11. Dez.(Geh. Rat Dr. Sch un a geſtorben.) Im Alter von 77 Jahren iſt nach in b kurzer Krankheit der Direktor der Heil⸗ und Pfleggen, ſtalt Illenau, Geh. Rat Dr. Heinrich Schüle geſtor e Aus Freiburg ſtammend, war der Verſtorbene, na 2 5. dort 1863 ſeine ärztliche Praxis begonnen hatte, 67 Hilfsarzt an die Heil⸗ und Pflegeanſtalt J lenauſe, kommen, der er bis zu ſeiner Sterbeſtunde tren Medi f ben war. 1878 wurde der Verſtorbene zum 0 an zinalrat, 1881 zum Geh. Hofrat ernannt und 180% die Spitze der Anſtalt geſtellt, die unter ſeiner 1 ausgebaut und vergrößert wurde. Geh. Rat S. ü uch einer der erſten Pſychiater Deutſchlands, deſſen? uf Be- im Ausland bekannt war. Trotz mancher ehrenvollen der rufungen an Univerſitäten und andere Anſtalten wat t Verſtorbene nicht zu bewegen, ſeinen Wirkungskreis 14 einem anderen zu ve% U (YAchern, 11. Dez. Ein ſchönes Beiſpic hen eigennützigen Handelns gibt die Brauerei Peter in Ach er indem ſie bekannt macht, daß ſie mit ihren Geſpannen bötig iſt, im Gewand Achern und Umgebung ſolche zu pflügen, die für den Kartoffel⸗ und Haferan sech Die Herrin von Dernot. i 8 Von Edmund Hoefer. 33 Fortſetzung.) Nachdruck verboten. Ein paar Sekunden lang war Herr von Broſe völlig „bonſterniert, dann aber erhielt die Gewandtheit des alten Hofmannes die Oberhand, und indem er herantrat und mit wohlwollendem Lächeln auf Esperance blickte, ſagte er:„Nun, nun, Kindchen, arg gemacht haben Sie's und verdienen ſchon ein bischen gezankt zu werden. Allzu tragiſch müßt Ihr das Ding auch nicht nehmen, alter Freund,“ wandte er ſich an den Baron,„und vor allem — alles zur rechten Zeit! Der rechte Verbrecher, der Eure Donner verdient, ſteckt da im Salon— Monſieur ſteht dort und wünſcht Eure Gegenwart, widrigenfalls — und ſo weiter, mein Lieber! Alſo geſchwinde; wir, der Juſtizrat und ich, bändigen ihn nicht.“ Schon der Eintritt des Freundes hatte die Heftigkeit gebrochen, und wie er nun ſprach, hatte er den Herrn völlig die Faſſung wieder gewinnen laſſen; vielleicht wirkte dazu auch die von ihm gebrachte Nachricht mit. Er rich ſich über die Stirn.„Es iſt gut, ich komme,“ ſagte er, ſich gegen die andern zurückwendend, ſprach er düſteren Blicks weiter:„Du— verläſſeſt Dernot noch heut. Ich will mit Demagogen und Intriganten nichts zu tun haben. Du, mein Kind, bleibſt hier in dieſem g Zimmer bis zur Abreiſe. Ich hoffe, dich gehorſam zu finden. Nur dann darfſt du auf allmähliches Vergeben und Vergeſſen rechnen.“ Du wirſt gewiß meinen Wunſch erfüllen und mich bei Deinem Geſpräch mit dem Müller zugegen ſein laſ⸗ iſen, verſetzte ſie in einem eigentümlichen— ſagen wir, gefaßten Tone. Sie war noch bleich wie vorhin.„Ich muß annehmen, daß auch unſer Recht auf Dernot dabei fur 8 kommt—“ f ö aron zuckte zuſammen. Aber er ſagte nichts. Und nach einer Pauſe ſich abwendend, 8 er Grof zu und verließ mit ihm das Zimmer. Der Schlüſſel wurde draußen im Schloß zweimal umgedreht. einen Weg in den Saal gibt, den ſie uns nicht verſchließen „Es iſt ein Glück, daß es noch mehr Türen und werden,“ ſagte Esperance mit finſterem Spott.„Komm, Leopold, ich—“ „Aber um Gotteswillen, Esperance!“ bat Eugenie ganz entſetzt, und auch Joſeph fügte hinzu:„Kuſine, ich bitte dich, was iſt in dich gefahren? Du erzürnſt deinen Vater unheilbar und machſt dich unglücklich für dein ganzes Leben—“ einmal in jenem finſter ſpottenden Ton. „Drum bin ich eine Dernot,“ unterbrach ſie ihn noch „Kommſt du mit mir, Leopold?“ „Ich darf Esperance nicht allein gehen laſſen,“ ſagte Leopold wie zur Entſchuldigung zu den Geſchwiſtern und folgte der bereits Davonſchreitenden. Sie führte ihn eine Nebentreppe aufwärts und über einen dunklen Gan bis zu einer kleinen Tür. Da ſtand ſie und ſprach raſch und leiſe:„Verkenne mich nicht, denke an das, was ich dir geſtern ſagte. Und ſieh, auch Tante Kunigunde ha t einmal geäußert, daß der Vater Dernot um alter Sünden willen fliehe, und auf mich hab' er's übertragen, weil ich auch von meiner Mutter her noch Rechte darauf habe und man es mir daher nicht abſtreiten könne.— Das will ich nun alles wiſſen. fand den Platz gleich anfangs einmal. Und jetzt komm— ich Er iſt für uns wie gemacht.“ ſie So war es in der Tat, denn da ſie eintraten, fanden ſich in einer Art kleiner Loge, die frei aus der Ecke des Saals in ziemlicher Höhe hervorſprang— vielleicht war der Platz vordem bei feſtlichen Gelegenheiten für die Muſik beſtimmt geweſen. 5 Auf dem Tiſch unten im Saale in der Nähe eines der großen Fenſter waren die Reſte des Frühſtücks zu⸗ ſammen und auf die Seite geſchoben, und auf dem dadurch 5 Platz hatte der Juſtizrat mehrere Schrift⸗ cke vor ſich ausgebreitet. In der Fenſterniſche da⸗ mit dem Herrn Baron zu tun, der ſich auch den Frage kommen; für Krieger und Unbemittelte ge das. koſtenlos.— . utli hinter lehnte Herr von Broſe und beſah angelege 5 ſeine Finger; vor dem Tiſch und faſt in der Mitte il⸗ Saals ſah man die große, hagere Geſtalt des alten 29 lers, diesmal in einen langen dunklen Rock gehüllt, 2 deſſen Kragen das weiße Haar weit herabfiel. Ihm geber f über und neben dem ſitzenden Geſchäftsmann ſtand. ic Baron, hoch aufgerichtet und die Rechte feſt auf den 1 und eines der Schriftſtücke gelegt. Sein Geſi t. 5 noch gerötet, die weißen Brauen auf die zugleich ſpra 5 i und ſtolz blickenden Augen herabgezogen, und er eben in vornehmem Tone:„Vor allem bitte ich 8 vergeſſen, wen Ihr vor Euch habt: nicht bloß uch aron Treuenſtein und Herrn von Dernot, ſondern den Staats⸗ und gebietenden Miniſter— Hoheit 0 meinen Wiedereintritt gewünſcht,“ wandte er ſich in ger läſſigerem Tone gegen Broſe,„und ich habe ge Morgen eingewilligt. Das Land braucht eine Hand, als die ſeines bisherigen Leiters.“ Mül „Das alles mag ſein,“ wurde die Stimme des iſt lers laut,„und wenn ich mit dem Herrn Staatsmin, zu tun habe, werde ich es an dem ſchicklichen. nicht fehlen laſſen. Heute aber und hier habe 1 Hern von Dernot nennt; und wenn ſich da der Miniſter 23 5 miſchen oder vordrängen wollte, ſo wärs— 5 der alters. Aber,“ fügte der trotzige alte Mann mien gleichen Härte und Starrheit hinzu,„es iſt nicht lden wie vor alters. Der Fürſt und unſere Stände 5 nicht Unrecht noch Gewalt.“ 13 „Die Stirn Treuenſteins wurde noch finstere at Broſe beſah immer eifriger ſeine Finger. Der üttel rat ſagte aber nach einem mißbilligenden Kopfſch enei „Bleiben wir bei der Sache. Seine Exzellenz doeh den alten Streit mit den ſogenannten freien Ho womöglich gütlich zu Ende zu bringen. Und we betreffenden Dokumente wirklich in eurem Veli die Anſprüche beſtätigen, ſo legt ſie endlich einm und die Sache kann ſchnell abgetan werden.“ 8 .— 8 5 i 5 0 Konſtanz, 11. Dez. In der Schweiz hat die ich Reichsmark ſeit geſtern einen Kurs von 77 und damit bohl ihren niedrigſten Stand, den ſie bisher gehabt hat, reicht. Es wird auf Grund unſerer gewaltigen mili⸗ hef läriſchen Erfolge allgemein nach den Urſachen dieſes auf⸗ 5 lenden Mißverhältniſſes gefragt. In deutſchen Finanz⸗ 5 keiſen nennt man nach der„Frankf. Ztg.“ dieſen Rück⸗ 0 g unſerer Valuta„Rache für Rumänien“. Und in 5 Tat liegt der Argwohn recht nahe, daß wir dieſe 55 genf geſchickten, übrigens gar nicht ſchwierigen be Hachenſchaften unſerer Gegner zu danken haben, die unſern 2 Reg in Rumänien auf jede Weiſe wettzumachen ſuchen. 1 1 Lokales im— Die Milchverſorgung. Die Verſorgung der Städte mit Milch iſt in der letzten Zeit immer ſchwie⸗ lle liger geworden. Der Grund liegt darin, daß die Ge⸗ i lehungskoſten für den Landwirt fortdauernd ſteigen, ſo daß er ſchließlich vorzieht, die Milch im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Der bayeriſche Landwirtſchaftsrat hat 3 leuerdings zu der Frage Stellung genommen und er⸗ 15 kürt, die ausreichende Verſorgung der Städte würde ſich 1 nöglichen laſſen, wenn der Höchſtpreis der Milch vom Stall ab den erheblich geſteigerten Erzeugungskoſten ent⸗ 2 ſprechend angepaßt würde. Es wurde feſtgeſtellt, daß 5 Nele Landwirte ſchon ſeit längerer Zeit unter den tat⸗ 5 üchlichen Selbſtkoſten lieferten.— Eine Reihe von Städ⸗ 5 Eu, darunter auch Stuttgart, haben in Würdigung dieſer Verhältniſſe den Höchſtpreis erhöht, und es iſt zu er⸗ 1 karten, daß der brennend gewordene Milchmangel we⸗ 5 lüögſtens wieder erträglicher wird. 5 eit— Siebenuhr⸗Ladenſchluß und die Beſchäfti⸗ bung der Angeſtellten. Da Zweifel entſtanden, ob 1e it dem 7 Uhr⸗Ladenſchluß auch die Beſchä tigung der 5 ngeſtellten beendet ſein müſſe, hat ſich die Detailliſten⸗ 1 kammer in Hamburg veranlaßt geſehen, eine Entſchei⸗ 5 dung der zuſtändigen Stelle herbeizuführen. Darnach 55 jeht ſich der Ladenſchluß nur auf den Schluß der 1 Genen Verkaufsſtellen für den geſchäftlichen Verkehr. 5 ne weitergehende Beſchränkung der Beſchäftigung von 5 Ifen, Lehrlingen und Arbeitern über 7 Uhr hinaus 5 lei nicht beabſichtigt. — Einſchränkung. Im Anſchluß an den 7⸗Uhr⸗ 15 Uidenſchluß werden auch die kleinen Poſtämter früher „ Is ſonſt geſchloſſen werden, dagegen ſollen die großen 15 ahnpoſtämter eine Dienſtverlängerung erfahren. b. e Licht und Kohle. Die Verordnung des Bundes⸗ 1 ats betr. Erſparung von Licht und Kohle wird am uttwoch in Kraft treten. Die Beſchrärkung ie Privat⸗ er körauch iſt zunächſt noch nicht beabſichtigt, doch iſt lt ßte Sparſamkeit zu empfehlen. nd 1 Getreideſtreckung. Wie wir erfahren, werden 1 5 ontingente von Gerſte für die Brauereien abermals 1 ürzt werden. Mit dem Ueberſchuß ſoll das Brotgetreide 5 eckt werden. Die vorhandenen Kartoffelvorräte wer⸗ 10* ſo eingeteilt, daß ſie bis Mitte Juli nächſten Jahres e bis zur Ernte der Frühkartoffeln reichen. Vom le Abruar ab ſollen die Fleiſchrationen erhöht werden. ur ind andere Lebensmittel wie Obſt, Gemüſe, Gänſe uſw. 1 18 für das nächſte Jahr Lieferungsverträge in Ausſicht n. 3 a 0 ei ie— Eine Erhöhung des Zuckerpreiſes auf ls 40 Pfennig per Pfund kündigte der Landwirtſchafts⸗ „di giſter v. Schorlemer im preußiſchen Landtag an. Da 0 kucher das Pfund Zucker 32 Pfg. koſtet, bedeutet der uftige Zuckerpreis eine Erhöhung um 20 bis 25 Proz. an 3 Die Lichtſpieltheater. Auf eine Anfrage über der Lichtſpieltheater iſt dem Reichstagsabg. Mumm von al lei Teutſchen Fraktion folgende Antwort von der Reichs⸗ ung geworden:„Der Entwurf eines Geſetzes, welcher h unker anderem die Veranſtaltung von Lichtſpielen von ei⸗ ⸗ 1 4 4 berrlanbnis und von einer Prüfung der Bedürfnisfrage it Feb gig machte, iſt dem Reichstag unter dem 25. 5 Reiruar 1914 vorgelegt worden, wegen Schließung des jeichstags aber nicht mehr zur Beratung gelangt. Von 77 1— Wiedervorlegung des Entwurfs itt mit Rückſicht auf / i eingetretenen Kriegszuſtand abgeſehen worden, es faken anzunehmen, daß der Bundesrat nach Friedens⸗ in uß über die Wiedervorlage Beſchluß faſſen wird.“ I. BVerſtärkter Flachsanbau im Jahr 1917. 2* die Ernte 1917 wird der Flachsanbauer 58,33 N wat für den Doppelztr. Leinſamen erhalten. Außerdem antäten ſollen bis zu 14 Mk, für den Zenkner bezahlt Arz Der Leinſamen wird den Flachsanbauern von um riegsflachsbaugeſellſhaft, Berlin, Markgrafenſtr. 36, Greis von 32.50 Mk. für den Zentner in Säcken Käufers geliefert. 5 delete, Beſchlagnahme von Schmiermitteln. Nach 5 Miner Verordnung iſt die Erlaubnis der Abgabe von 14* elfi alöl von einer Viſkoſität nicht über 5 bei 50 Grad us nach Engler an Verbraucher bis zur Höchſtmenge Mick Monatsbedarfs des betreffenden Verbrauchers mit dug vom 11. Dezember 1916 ab aufgehoben. tag in Das Weihnachtsgeſchäft. Der kupferne Sonn⸗ ſriede vorüber. Das Geſchäft iſt, wie wir hören, zu⸗ uten ſellend eweſen und die Einkäufe brachten einen und 1 mſatz. Mancher Wunſch mag ja unerfüllt bleiben hen merfüllbar ſein, aber im allgemeinen fehlen, wie doch bie dachten kann, weder die Waren in den Läden Qual L kaufluſtigen vor den Schaufenſtern. Wahl macht darauf aber in dieſer Zeit muß man mehr als ſonſt und Bedacht nehmen, das Richtige zu treffen; Schenken hte feinen 8 zuſammen. lind gut tut, wer bei⸗ gang: einen Bedarf deckt, damit nicht alles ſich zuſammen⸗ le Aus Je früher man einkauft, deſto größer iſt noch wahl. Der nächſte Sonntag der ſilberne Sonntag Alber“ in dieſem Kriegsjahr doch wohl meiſt ohne de wirbt als Geſchäftstag zweiter Ordnung, dem dann, unt hoffen, als ſolcher erſter Ordnung der goldene g folgen wird, der merkwürdigerweiſe in bieſem 4 4 eden ihm auf Antrag für den eigenen Bedarf auf a 1 100 Kg. n 3 Kg. Leinkuchen von der Be⸗ - ſhederenn gung der deutſchen Landwirte künftig über⸗ N 98 Geringere Mengen von Flachs werden ferner 1. 90 das Kriegsamt des Kriegsmeni e zium; in Berlin, 5 ſei emannſtr. 8/10, auf Antrag zur Verarbe tung im j ufenen Betrieb freigegeben. Ten Anbau des Flachſes 4 aus ede Weiſe zu ermuntern, werden die Preiſe für 75 hberöſteten Strohflachs der Ernte 1917 bedeutend er⸗ 1 0 und zwar für gut behandetten Strohſlachs 12.50 4 deniſür den Ztr., für geringere Qualitäten entſprechend 5 Junger, jedoch nicht unter 10 Mk.; für beſonders gute 4 l 7 5 a r/ 3 r 2 2 Jahr auf den Beſcherungstag ſelber fällt. Möge er, wenn auch das Gold fehlt, für Käufer und Verkäufer zur Zufriedenheit ausfallen und ſeinem Namen Ehre machen. — Ausreichende Selbſternährung. Der Präſi⸗ dent des Deutſchen Landwirtſchaftsrates und des preuß. Abgeordnetenhauſes Graf Schwerin⸗Löwitz weiſt in einer Betrachtung über die„Ernährungsfrage bei Frie⸗ densſchluß“ darauf hin, daß auch ein Friedensſchluß noch auf lange Zeit hinaus ohne jeden Einfluß auf unſere Le⸗ bensmittelpreiſe und auch auf unſere Vorratsverſorgung bleiben werde. Auch nach dem Kriege werde das deutſche Volk bei ſeiner Ernährung im weſentlichen auf ſich ſelbſt angewieſen ſein. Er betont die Notwendigkeit, uns dauernd ſelbſt ernähren zu müſſen und ſagt: Die derzeitige Ge⸗ meinbewirtſchaftung unſerer Vorräte würde vollkommen entbehrlich geweſen ſein, wenn wir auch ſchon während dieſes Krieges ſo ausreichend über ſelbſterzeugte Lebens⸗ mittel verfügt hätten, daß eine allgemeine Einſchränkung des Verbrauchs nicht erforderlich geweſen wäre. Alſo eine reale Sicherheit gegen die Wiederkehr eines ſolchen Aushungerungskrieges, wie wir ihn jetzt zu beſtehen haben, werden wir doch wohl nicht in ſozialiſtiſcher Ge⸗ meinwirtſchaft— von der niemand ſatt wird, ſondern allein in der Steigerung unſerer Lebensmittelerzeugung bis zur vollen und reichlichen Selbſternährung unſeres Volkes zu ſuchen haben. Daß dieſes Ziel durchaus er⸗ reichbar iſt, wird für keinen Kenner unſerer neuzeitlichen Produktionsmöglichkeiten zweifelhaft ſein. — K. Brot. Das K. Brot, auch Kriegsbrot ge⸗ nannt, wird nach amtlicher Mitteilung eine durchgreifende Veränderung erfahren, d. h. unſer Kriegsbrot wird auf⸗ hören Kartoffelbrot zu ſein. Infolge des Kartofſelmangels wird vom 1. Januar 1917 ab zur Brotſtreckung ein erhöhter Zuſatz von Roggenmehl verwendet, der wiederum dadurch ermöglicht wird, daß Roggen auf 93 ſtatt 81 Prozent ausgemahlen wird. In den Monaten Januar bis Mai ſollen die aufgeſtapelten größeren Vorräte von Teigwaren, Grieß, Graupen und Hakernährm!“ in den Verkehr gebracht werden. n — Das Ergebnis der Brenneſſelernte iſt be⸗ friedigend geweſen. In den Lagerräumen der Neſſelfaſer⸗ Verwertungs⸗Geſellſchaft m. b. H., Berlin, ſind bis heute 1650 000 Kilogramm trockener Neſſelſtangen angeliefert. Hierzu kommen noch größere Mengen, die ſich noch bei den Vertrauensleuten befinden. Die Gründung der Ge⸗ ſellſchaft erfolgte im Juli ds. Is., alſo zu einer weit vorgeſchrittenen Zeit. Es handelt ſich hierbei um die Sammlung eines Rohproduktes, das bisher nur als läſti⸗ ges Unkraut galt. Die Verwertung der Neſſel als Faſer⸗ ſtoff erſchien außerdem vielen als nicht glaubhaft, und man konnte ſich ſelbſt in größeren Kreiſen kein richtiges Bild davon machen, inwiefern durch die Sammlung dieſer Pflanze eine Streckung unſerer Spinnrohſtoffe möglich wäre. Die Geſellſchaft hat durch Herausgabe von mehr als 300 000 Truckſchriften, durch Abfaſſung von Zeitungs⸗ artikeln, Ausarbeitung von Vorträgen uſw. verſucht, ihre Ideen bis in die kleinſten Dörfer zu verbreiten. Es ſind in Deutſchland über 12000 Vertrauensmänner er⸗ nannt worden, welche ſich ebenfalls der Organiſation ſowohl wie auch der Sammlung nach Kräften annahmen. Hierzu kommt, daß in Preußen ſämtliche Landräte und die Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter angewieſen wa⸗ ren, in ihren Bezirken Sammelſtellen zu errichten. l — Weizengebäck ohne Hefe. In einer Sißung des geſchäfts ührenden Ausſhuſſes des„Germania“-Zen⸗ tralverbandes deutſcher Bäcker⸗J mungen wurde Mittei⸗ lung über die Herſtellung von Weizenbrot ohne Hefe in der Verſuchsbäckerei der Reichsgetre deſtelle gemacht. Der Vorſitzende führte aus, daß die Herſtellung dieſes Brots gleichfalls auf einer Hefengärung beruhe, denn auch die Sauerteigbäckerei, die man für das Weizengebäck an⸗ wenden ſoll, benutze Hefenpilze als Triebmittel. Das neue Verfahren bedeute keineswegs, wie mitgeteilt wor⸗ den ſei, eine Rohſtofferſparnis, denn der Sauerteig werde auf Koſten von Brotmehl, alſo von menſchlichen Nah⸗ rungsmitteln der wichtigſten Art, die dadurch verloren gehen, gebildet. Im Gegenteil würde ein Mehrver⸗ brauch von Rohſtof en eintreten. Ueberdles ſei zu beach⸗ ten, daß bei der allgemeinen Einführung des Sauerteigs ein geſundheitsſchädliches Gebäck an die Stelle des ſeit⸗ herigen geſunden Brotes treten könnte, da das Brot leicht überſäuert oder glitſchig wird. Die Sauerteigbäckerei müßte eine vollſtändige Veränderung edr bisherigen Brot⸗ bereitung herbeiführen, was bei dem derzeitigen Mangel an Arbeitskräften eine nicht zu unterſchätzende Gefahr für das Gelingen und die Bekömmlichkeit der Backware bilde. Es könne daher nicht ernſtlich genug davor ge⸗ warnt werden, die Arbeitskräfte der Bäckerei unter den jetzigen erſchwerten Verhältniſſen in andere Bahnen zu lenken. Zwiſchen der theoretiſchen Arbeit der Verſuchs⸗ bäckerei und der praktiſchen Ausführung des Bäckereige⸗ werbes beſtehe doch ein erheblicher Unterſchied. f — Valuta. Die Reichsmark hat ſeit 10. Dezember in der Schweiz einen Kurs von 77. Z. Evang. Kirchengemeinde. Am kommenden Sonntag, den 17. Dezbr. nachmittags 2 Uhr findet die Trauerfeier für folgende im Kampfe fürs Vater⸗ land gefallene Glieder unſerer Gemeinde ſtatt: Karl Erny, Zimmermann; Chriſtian Schütten⸗ helm, Bäckermeiſter; Karl Schuhmacher, Schreiber; Karl Philipp Seitz, Landwirt; Wilhelm Gehr, Landwirt. Die Ordnung iſt wie bisher. Vereine wollen ſich beim Kirchendiener mit An⸗ gabe der Platzzahl melden. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Cb. Kirchenchor. Heute ½9 Uhr S Gesamt- Probe r Sammel⸗Anzeiger nnr für Mitgieder der Landw. Ein⸗ u. Perkaufsgenoſſenſchafl. Von Kompoſt bis Neuoſtheim grauer Mantel ver⸗ loren gegangen. Abzugeben Neckarauerſtr. 16. nice Ponanmmabün— Fleischversorgung. Es erhalten morgen Illittwoch, den 13. Dezember 1918 nadimittags vun 1 bis 8 Uhr beſtimmt die Inhaber nachverzeichneter Nummern der braunen Fleiſchkartenumſchläge gegen Vorzeigung derſelben ihre Menge Fleiſch oder Wurſt: i 1. Sei Herrn Metzgermſtr. Gropp, hier Hildaſtraße 43; die Nummern 141 bis 630 2. Sei Herrn Aetzgermſtr. Gru ber ſier Lriedrichſlr. 28; . die Nummern 631 bis 1055 4 3. Hei Herrn Metzgermſtr. Hartmann, hier Hauplſtraßt 155; die Nummern 1056 bis 1470 4. Bei Herrn Metzgermſtr. Nendeck, hier Hanptſtraße 106; die Nummern 1471 bis 1960 ö Die Bewohner der Hochſtäft erhalten ihre Mengen bei Herrn Metzger meiſter Schertel Vormittags von 9 bis 12 Uhr. Wir bitten wieder nicht zu drängen, jede der ange⸗ gebenen Nummern erhält ihre Menge, ob die Abholung Mittags oder Abends erfolgt. Seckenheim, den 12. Dezember 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Zuckerversorgung. Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß in fol⸗ genden Handlungen dahier noch Zucker erhältlich iſt: g bei Johann Friedel, Hildaſtraße. 5 „ Peter Seitz, Schloßſtr. 62. 5 „ Jakob Stein, Herdtſtraße. „ Sturm M. Witwe, Luiſenſtraße. „ Würthwein Val. Witwe, Herdtſtraße. „Vogler Peter, Riedſtraße. Da die ausgegebenen Marken am 15. ds. Mts. ver⸗ fallen, emfehlen wir den ſofortigen Bezug von Zucker in obigen Geſchäften. Ab 16. ds. Mts. dürfen die im Be⸗ ſitze der Einwohnerſchaft ſich etwa noch befindlichen Marken von den Händlern nicht mehr eingelöſt werden. Seckenheim, den 12. Dezember 1916. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Bekämpfung der Schweineſeuche und Schweinepeſt betr. Nachdem die Schweinepeſt in Seckenheim ſehr zu⸗ rückgegangen iſt, werden die von uns unterm 6. Juli, 18. Juli und 26. Juli 1916 getroffenen Maßnahmen wieder aufgehoben. Mannheim, den 9. Dezember 1916. Groß h. Bezirksamt gez. Büchelin. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. a Seckenheim, den 12 Dezember 1916. Bürger meiſter amt: Polz. Koch. Aiitttttttitttmlntttttttttittt e eee ex — eee ee eee„eee, 2 22 8 2 5 Kräuter-Räse f Fr. Wagner's Madl. Inh.: M. Huülis fin. HMllituinueinmimtun 2 2 2 2 2 2 2 2 N 2 2 2 2 7 2 2 7 2 2 2 2 2 5 2 2 2 2 2 2 7 — CCC SSS See eeeeeseeee Drucksachen leder Art l fertigt schnellstens an ö Georg Zimmermann f SSS SSS SS Einleg- eee menen, Hazenstal 26 verkaufen zu verkaufen. Wo?! ſaßt Ne Erbedden. Feldpoſt⸗Kartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann. — Wo? ſagt die Expedition. N 8 1 5 S D S SS SOS SSS S& S 7 Seckenheim, den 8. Dez Amhiches Herkündigungsblalt der Gemeinde 3 2 en eckenheim. uber 1916. * Verbrdunng über Saalkartoffeln. Wir bringen hiermit nachſtehend die Bundes⸗ valstirorbtanng vom 16. November 1916 betr. Ver⸗ r ung über Saatkartoffeln(Reichsgeſetzblatt 1916 Seite 1281/82) und die Vollzugsverordnung Gr. Miniſteriums des Innern hierzu vom 24. 0! betr. Saatkartoffeln(Geſetz⸗ und Vetordnungsblatt Seite 343) zur öffentlichen Kenntnis. 7264 Mannheim, den 30. November 1916. Gr. Bezirksamt I. Verordnung über Saatkartoffeln. 1 Vom 16. November 1916. Der Bundesrat hat auf Grund des 8 des Ge⸗ fetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wiftſchaftlichen Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt 1914(Reichsgeſetzblatt S. 327) folgende Verord⸗ mung erlaſſen:. f 5 1. Saatkartoffeln aus der Ernte 1916 dürfen nur durch Vermittlung von landwirtſchaftlichen Be⸗ rufsbertretungen(Landwirtſchaftskammern uſw.) oder ähnlichen von den Landeszentralbehörden beſtimmten Stellen abgeſetzt werden. Kartoffel⸗ erzeuger dürfen ohne dieſe Vermittlung Saat⸗ kartoffeln an Landwirte innerhalb ihres Kom⸗ munalverbandes unmittelbar zur Ausſaat ab⸗ letzen. 8 2. Die landwirtſchaftlichen Berufsvertretungen oder die von den Landeszentralbehörden beſtimm⸗ ten ähnlichen Stellen dürfen den Abſatz von Saatkartoffeln nach außerhalb ihres Bezirkes mur an die landwirtſchaftlichen Berufsvertretun⸗ gen, an die von den Landeszentralbehörden be⸗ ſtimmten ähnlichen Stellen oder an die von den Vertretungen oder Stellen bezeichneten Organi⸗ e Und Perſonen vermitteln. Saatkartof⸗ eln aus r und von e lichen Körperſchaften anerkannte Saatkartoffeln find auf Anfordern tunlichſt an diejenigen Stel⸗ len und Perſonen zu vermitteln, die bisher dieſe Saatkartoffeln bezogen haben. 1 8 3. b Die Ausfuhr von Saatkartoffeln aus einem ommunalverband bedarf der Genehmigung des ommunalverbandes, aus dem die Saatkartof⸗ eln N werden ſollen, oder der Geneh⸗ igung der von der Landeszentralbehörde ſonſt eſtimmten Stelle. Die Genehmigung iſt zu erteilen, wenn die für n Kommunalberband, aus dem die Saatkartof⸗ eln gafk lh d werden ſollen, zuſtändige land⸗ irtſchaftliche Berufsvertretung oder die von der 1 beſtimmte ähnliche Stelle nd die für dieſen Kommunalverband zuſtändige Vermittlungsſtelle(8 7 der Bekanntmachung über Die e 00 vom 26. Juni 1916, Meichsgeſezblatt S. 590) die Ausfuhr verlangen. e 0 8 4. der Bekanntmachung über 1 Die Beſtimmungen ie Feſtſetzung der Höchſtpreiſe für Kartoffeln 41 die eisſtedung für den ident vom ſtimmungen zur Ausführung dieſer Verordnung. Sie beſtimmen, wer als Kommunalverband und als landwirtſchaftliche Berufsvertretung im Sinne dieſer Verordnung anzuſehen iſt. Sie können anordnen, daß die den Kommunalverbän⸗ den auferlegten ü den durch deren Vorſtand zu erfüllen ſind. Mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit 8 6. Mit Gefängnis bis zu 6 Mongten oder mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert Mark wird beſtraft: 1. wer Saatkartoffeln der Vorſchrift des 8 1 zuwider abſetzt; 2. wer Saatkartoffeln ohne die nach 8 3 erfor⸗ derliche Genehmigung ausführt. Neben der Strafe können die Gegenſtände, auf die ſich die ſtrafbare Handlung bezieht, eingezo⸗ gen werden, unabhängig davon, ob ſie dem Täter gehören oder nicht. 8 7. Die l ung betreffend Saatkartof⸗ feln, vom 14. September 1916(Reichsgeſetzblatt S. 1031) wird aufgehoben. 8 8. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündigung in Kraft. Berlin, den 16. November 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: gez.: Dr. Helfferich. Verordnung. Saatkartoffeln betreffend. Zum Vollzug der Verordnung des Bundesrats vom 16. November 1916 über Saatkartoffeln (Reichsgeſetzblatt Seite 1281) wird verordnet, was folgt: Im Sinne der Verord bände die Städte mit r als 10 000 Einwoh⸗ nern und im übrigen die Amtsbezirke. Die den Kommunalverbänden auferlegten Verpflichtungen ſind bei den ſtädtiſchen Kommunalverbänden durch den Bürgermeiſter(Oberbürgermeiſter), oder ſeinen Stellbertreter, bei den übrigen Kom. munalverbänden durch den Amtsvorſtand oder ſeinen Stellvertreter zu erfüllen. 8 2 Saatkartoffeln aus der Ernte 1916 dürfen nur durch Vermittlung der Landwirtſchaftskammer, welche ſich hierbei der Mitwirkung der landwirt⸗ ſchaftlichen Verbände bedient, abgeſetzt werden. Kartoffelerzeuger dürfen ohne dieſe Vermittlung Saatkartoffeln an Landwirte innerhalb ihres Kommunalberbandes unmittelbar zur Ausſaat abſetzen. 8 8. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Unſere Verordnung om 12. Oktobey 1916, Saatkartoffeln betreffend(Ge⸗ ſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 301), iſt außer Wirkſamkeit getreten. Karlsruhe, den 24. Nobember 1916. Großherzogliches Miniſterium des Innern: gez.: von Boden g ſind Kommunalver⸗ 8. Juli 1816(Reichsgeſetzblatt S. 996) gelten bis dum 18. Wai 0 eichsgeſetzhlatt S. 996) gelten bi 91% nicht für Saatkartoffeln. gez.: Pfiſterer. * 8 5. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Be⸗ Bekanntmachung. Wir bringen hiermit nacht l Bekannt⸗ machung der Reichsfuttermitte vom 17. No⸗ vember 1916 Nr. R. I. 15000 gur öffentlichen Kenntnis. 4 Der Kommunalperband Mannheim⸗Sand Großh. Bezirksamt J. Bekanntmachung der Reichsfuttermittelſtelle betreffend den Ankauf des Haferbedarfes der kon⸗ tingentierten Betriebe. Auf Grund des 8 17 Abſatz 5 der Verordnun über Hafer vom 6. Juli(R.⸗G.⸗Bl. S. 811) wi beſtimmt: 15 Die Nährmittelfabriken erhalten von der Reichsfuttermittelſtelle nach z 19 der Haferver⸗ ordnung in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 25. Auguſt(R.⸗G.⸗Bl. S. 968) Mitteilung, welche Hafermenge ſie verarbeiten oder verarbei⸗ ten laſſen dürfen(Kontingent). Die Kontingente werden für die Zeit bis zum 30. September 1917 feſtgeſetzt. 2. Die Reichsfuttermittelſtelle ſtellt in Höhe der den Nährmittelfabriken bewilligten Kontingente Erlaubnisſcheine zur freihändigen Beſchaffung von Hafer aus. 5 1 Nach Bedarf läßt ſie dieſe den Fabriken durch Hafer Einzaufs⸗Genoſſenſchaften aushändigen. 8 Auf Grund dieſer Erlaubnisſcheine erwerben die Nährmittelfabriken ihren Bedarf an Hafer freihändig unmittelbar oder durch Vermittlung des Handels. 4. Der Ankauf von Hafer darf nur in Kommu⸗ nalverbänden erfolgen, die einen Ueberſchuß an Hafer über ihren Eigenbedarf haben Die Nähr⸗ mittelfabriken oder der von ihnen beauftragte Handel haben ſich wegen eines jeden Kaufes vor. her mit dem Kommiſſionär des Kommunalver⸗ bandes, in welchem der Hafer angekauft werden ſoll, in Verbindung zu ſetzen, damit den Kommu⸗ nalverbänden die Ueberſicht über den in ihrem Bezirk befindlichen Hafer gewahrt bleibt. Bei der Aushändigung der Erlaubnisſcheine werden die Nährmittelfabriken auf genaue Ein⸗ haltung dieſer Beſtimmung ausdrücklich hin⸗ gewieſen. 5. Der Erlaubnisſchein iſt von der Nährmittel⸗ fabrik oder dem von ihr mit dem Ankauf beauf⸗ tragten Handel bei Abſchluß des Kaufgeſchäftes dem Verkäufer auszuhändigen. Dieſer hat das Geſchäft binnen 3 Tagen nach Abſchluß unter Angabe des Empfängers des Hafens dem Kom⸗ munalverband anzuzeigen und ihm den Erlaub⸗ nisſchein einzureichen. Der Kommunalverband hat die Erlaubnisſcheine monatlich der Zen⸗ tralſtelle zur Beſchaffung der Heeresverpflegung Berlin W 9 als Belag über erfolgte Haferlieferung einzuſenden. Für Hafer, der auf Grund von Exlaubnis⸗ etwaiger anderweitiger Regelung ein dem geſetz⸗ lichen Höchſtpreis bis zu 40 Mark für die Tonne überſchreitender Preis gezahlt werden, gegen⸗ det.: Dr. Wehnert. 72 ſcheinen freihändig aufgekauft wird, darf bis zu wätrig alſo bis zu 320 Mark für die Tonne SD OOO OOO HO 8 8 2 2 F S N f— 5 g a. a g E 8 90— 88 8 8 2 K— 2* 8*— 22—* S„„ 8 „ S S 2 2 25 2— 2 5 W 8 * 8.8 5 8 8 5 7— 2 2 S S 2— 348 S 2 M e* 2 8 55— +⏑ 65 6 97— 8 8 665 2—. 1 5 3 r S s 5 2 3 3 5 8 8 82 5 8 8& 2 8— ̃;:nRͤ. S 3 38 225 2— ö 2 S 8 88885 3 5 80 2 6 6 6 S 2 5 2 5 3 5 8 2— 5 „ 1 8 2— 2 33 EE—— 3 5 350335 5 38[cc SS SGS 8 197 1¹ 8— 85 88 S SGS sse sss ess 2. 2 1 8 5 2 5 2—— L 88 570 — S2 S 8 2 —.. Nb. 705—————. 8— ——. 2—— * 83—— N— 2„3 3 8 5 9— 2. —— 5 2 N—7 „„ 2 r S SS„„ Sees. 2 e 8 8— 7 88.*—.— 2 S E ES S Ss e 1. 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