Saline 1 N 8 05 18 „— un. 12. Dez. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 1 Feiertagen. Der Adonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. ieee Amtsblatt der Bürgermeister ämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Inſertsionspreis⸗ Die einſpaltige Petitzeile 15 Aue Reklamen 30 Pfg. ufn die Zeile. Bei öfterer ahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. . e e e Deutschland schlägt den Deutſchland bietet den Frieden an! Es geht etwas vor! Das war der Eindruck, den man dus verſchiedenen Meldungen der letzten Tage aus dem Großen Hauptquartier und von Berlin bekam. Der Beſuch der Könige von Bayern und Württemberg im Großen Hauptquartier unmittelbar nach der Beſetzung don Bukareſt, die Zweikaiſerzuſammenkunft, die gleich⸗ zeitige Anweſenheit des Königs Ferdinand von Bulgarien und dann des Reichskanzlers im Hauptquartier deuteten Auf außerordentliche Entſchließungen der maßgebenden Stellen. Man vermutete, daß wichtige Schritte bezüglich Kumäniens in Vorbereitung ſeien, fol doch von dieſer Seite das Angebot eines Sonderfriedens vorgelegen ha⸗ den oder wenigſtens in ernſtliche Erwägung gezogen wor⸗ den ſein. Aber es handelte ſich um mehr: der Kaiſer hat, nachdem eben Hindenburgs Feldherrnkunſt durch beanzend Siege dem Kriege die entſcheidende Wendung gege en hatte, den Frieden den Feinden angeboten. Amt⸗ lich wird darüber mitgeteilt: München, 12. Dez. Die Korreſpondenz Hoffmann meldet: Der Kaiſer hat nachſtehenden Tagesbefehl an das deutſche Heer und die Marine erlaſſen: Soldaten! In dem Gefühl des Sieges, den Ihr durch Eure Tapferkeit krrungen habt, haben ich und die Herrſcher der treu⸗ ündeten Staaten dem Feind ein Friedensangebot macht. Ob das damit verbundene Ziel erreicht wird, leibt dahingeſtellt. Ihr habt weiterhin mit Gottes Hilfe dem Feind 8 und ihn zu ſchlagen. Großes Hauptquartier, 12. 12. 1916. Gz. Wilhelm, I. R. . Berlin, 12. Tez. Wie der Reichskanzler im eichstage mitteilte, haben die Regierungen des Vier⸗ 5 ndes heute an die diplomatiſchen Vertreter der mit Li Schutze ihrer e, in den feindlichen findern betrauten Staaten zur Uebermittelung an die benduchen Mächten gleichlautende Noten gerichtet, mit t Vorſchlag, alsbald in Friedensverhandlungen einzu⸗ keten. In den Noten heißt es: Tie Vorſchläge, die den kerbündeten zu den Verhandlungen mitbringen wer⸗ loc bilden nach ihrer Ueberzeugung eine geeignete Grund⸗ Wer für die Herſtellung eines dauerhaften Friedens. ſt enn trotz dieſes Angebots der Kampf ſortdauern ſollte, 15 5 die verbündeten? kächte entſchloſſen, ihn bis zum ſieg⸗ eee Ende zu führen, lehnen aber feierlich jede Ver⸗ antwortung dafür ab. 5 Der Kaiſer in München. 10 München, 12. Dez. Der Kaiſer iſt heute mittag 12.30 Uhr zum Beſuch des Königs hier eingetroffen. Wie die B. Z. am Mittag war der heutige Vormittag noch völlig von ä ſprechungen des Reichskanzlers und des Staatsſekre⸗ Reis Zimmermann mit politiſchen und parlamentariſchen Frſönlichtetten ausgefüllt. Der Kanzler empfing die orſtände der Reichstagsparteien und die Vertreter der ö tralen Staaten, während Staatsſekretär Zimmermann 15 Vertreter der Preſſe bei ſich ſah. Im Reichstag Leb ckelte ſich ſchon in den frühen Morgenſtunden reges 50 en. Die Fraktionen traten mittags zuſammen, um dei ihren Vorſitzenden unterrichtet zu werden und ſich 8 ber ſchlüſſig zu machen, ob im Anſchluß an die anzlerrede ſchon morgen oder erſt ſpäter die Ausſprache Aigen ſoll. Reichstag. — R r und erteilt dem Reichskanzler das Wort. kun eichtkanzler von Bethmann Holl w g. Die Hoff⸗ Gruß au elde war der dern warum der Reichstag nicht auf längere Zeit vertagt, ſon⸗ ng zu itzenen. ſchnell erfüclt. Verbünmäniens Eintritt in den Krieg ſollte unſere und unſerer ro ndeten Stellung im Oſten aufrollen, gleichzeitig ſollte die lle Offenſtve— unſere Weſtfront durchbrechen, e italieniſd l 2 e Lage war ernſt. Mit Gottes Hilfe haben unſere herr⸗ größer Truppen einen Zuſtand geſchaffen, der uns volle und D. Sicherheit bee et. als je zuvor. des 5 Weſtfront ſteht, ſie 3 nicht nur, ſie iſt trotz Mate mäniſchen Feldzuges mit Reſerven an Menſchen und ttalie zal beſſer ausgeſtattet, als ſie es früher war. Gegen alle en Diverſionen iſt ſehr nachdrücklich vorgeſorgt. FTeld⸗ 2 Hindenburg hat in 4 580 Führung ohneglei⸗ sche im Wett fer mit den Verbündeten an Kampf⸗ und lache stung das Unmzgliche möglich gemacht. Die Beifall und die feindliche Hauptſtadk genommen(Stürmiſcher und Hindenburg e raſtet nicht, die militäriſchen en erneut Au I terreich⸗Ungarn lahm⸗ anze Weſt⸗ Operationen gehen weiter.(Bravo.) Zugleich iſt mit den Schägen des Schwertes unſere wirt⸗ ſchaftliche Verſorgung beſſer fundiert worden. Große Vorräte an Lebensmitteln, Getreide, Oel und ſonſtige Gü⸗ ter ſind in Rumänien in unſere Hände gefallen. Trotz aller Knappheit wären wir hoffentlich mit dem Eigenen ausgekommen. Jetzt ſteht auch unſere wirtſchaftliche Sicherung außer aller Frage. (Lebhafter Beifall.) Und den großen Geſchehniſſen auf dem Land reihen ſich die Heldentaten uüͤnſerer Unterſeeboote an.(Stür⸗ miſches Bravo.) Das Hungergeſpenſt, das unſere Feinde gegen uns aufrufen 8 das werden ſie nun ſelbſt nicht los.(Bewegung und Bei⸗ all.) Hinter dem herrlichen Heere ſteht das arbeitende Volk. Die Rieſenkraft der ganzen Nation iſt wirkſam für das gemein⸗ fich Ziel. Nicht eine belagerte Feſtung, wie unſere Feinde es ich dachten, aber ein einziges, gewaltiges feſtgeordnetes H'eer⸗ lager mit unerſchöpflichen Hilfsmitteln, das iſt das Deutſche Reich. Wir ſind entſchloſſen, ſind bereit, wie wir immer bereit waren, uns zu wehren und zu ſchlagen für das Daſein unſeres Volkes, für ſeine feſte und geſicherte Zukunft. Um dieſen Preis ſind wir bereit, die Hand zum Frieden u bieten(lebhaftes Bravo links und in der Mitte). Denn un⸗ 250 Stärke macht uns nicht taub gegen unſere Verantwortung vor Gott, vor dem eigenen Volk und vor der Menſchheit.(Erneuter Beifall links und in der Mitte.) Unſeren Erklärungen zur Fried ensbereitſchaft ſind die Gegner bisher ausgewichen. Jetzt ſind wir einen Schritt weiter gegangen. S. M der Kaiſer iſt der Ueberzeugung, daß jetzt der ge⸗ eignete Zeitpunkt für eine offizielle Frie⸗ densaktion gekommen iſt.(Lebhafter Beifall.) Der Kaiſer hat deshalb im vollen Einvernehmen und in Gemeinſchaft mit den ihm verbündeten Herrſchern den Entſchluß gefaßt, den Fein⸗ den den Eintritt in Friedensverhandlungen vorzuſchlagen.(Anhal⸗ tender Beifall links und in der Mitte). Ich habe heute morgen den Vertretern derjenigen Mächte, die unſere Rechte in den feindlichen Ländern wahrnehmen, alſo den Vertretern von Spanien, den Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika und von der Schweiz eine entſprechende an all unſere Feinde gerichtete Note mit der Bitte um Uebermittlung ge⸗ eben. Auch die übrigen Neutralen und Seine Heiligkeit der Papst werden von unſerem Schritt benachrichtigt. Die Note hat folgenden Wortlaut: Der furchtbarſte Krieg, den die Weltgeſchichte geſehen, wlitet ſeit 2 ½ Jahren in einem großen Teil der Welt. Dieſe Kataſtrophe trifft die Menſchheit in ihrem wertvollſten Be⸗ stand. Deutſchland und ſeine Verbündeten haben in 5 Kämpfen ihre unüberwindliche Kraft erwieſen, haben über ihre Gegner gewaltige Fortſchritte errungen. Die letzten Er⸗ eigniſſe beweiſen, daß auch weitere Kämpfe ihren Wider⸗ tand nicht brechen werden. Zur Verteidigung ihres Daſeins wurden die vier verbündeten Mächte gezwungen, zu den Waf⸗ fen zu greifen. Auch die Ruhmestaten ihrer Heere haben daran nichts geändert. Stets haben ſie an der Ueberzeugung feſtgehalten, daß ihre durch eigene Lebensintereſſen begrün⸗ deten Anſprüche in keinem Widerſpruch zu den Rechten der an⸗ deren Nationen ſtehen. Sie gehen nicht darauf aus, den Gegner zu zerſchmettern oder zu vernichten, getragen von dem Be⸗ wußtſein ihrer militäriſchen und wirtſchaftlichen Kraft und be⸗ reit, den ihnen aufgezwungenen Kampf nötigenfalls bis zum äußerſten fortzuſetzen(Lebhafte Zuſtimmung), gleichfalls aber von dem Wunſch beſeelt, weiteres Blutvergießen zu verhüten (Erneute Zuſtimmung), ſchlagen die vier verbündeten Mächte vor, alsbald in Friedensver handlungen einzu⸗ treten und dem Kampf ein Ende zu machen.(Stürmiſcher Beifall.) Die Vorſchläge, die ſie zu dieſen Verhandlungen mit⸗ bringen und die darauf gerichtet ſind, Daſein, Ehre und Entwicklungsfreiheit ihrer Völker zu fördern, bilden nach ihrer Ueberzeugung eine geeignete Grunde für die Herſtellung ei⸗ nes dauerhaften Friedens. Wenn trotz dieſes Anerbietens zum Frieden und zu Ver⸗ handlungen der Kampf ſortdauern ſollte, ſo ſind die vier verbün deten Mächte a Vea ihn bis zum ſiegreichen Ende zu füh⸗ ren(Stürmiſcher Beifall.) Sie lehnen aber freilich jede Ver⸗ antwortung dafür vor der Menſchheit und der Geſchichte ab. Im Auguſt 1914 rollten unſere Gegner die Machtfrage des Weltkrieges auf, jetzt ſtellen wir die Menſchheits⸗ frage des Friedens.(Bravo.) Wie die Antwort lauten wird, warten wir mit der Ruhe ab, die uns unſere innere und äußere Kraft und unſer reines Gewiſſen verleiht. Lehnen die Feinde ab, wollen ſie dieſelbe Laſt von all dem Schrecklichen, was dann noch kommen wird, auf ſich nehmen, dann wird bis in die letzte Hütte hin in jedes deutſche Herz von neuem in hei⸗ ligem Zorn aufflammen gegen Jeinde, die um ihrer Vernichtungs⸗ und Eroberungsabſichten willen dem Menſchenmord noch keinen Einhalt tun wollen.(Bravo rechts.) In ſchickſalsſchwerer Stunde haben wir einen ſchickſalsſchweren Entſchluß gefaßt. Gott wird richten Wir wollen ſurchtlos und aufrecht unſere Straße gehen, zum Hie entſchloſſen, zum Frieden bereit. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Abg. Dr. Spahn(tr.) beantragt die Vertagung des Hauſes(damit keine Erörterung ſich an die Ausführungen des Reichskanzlers anſchließe).— Dr. Baſſermann(Natl.), Abg. Graf Weſtarp(Konſ.) und Abg. Ledebour(Soz. Arb.) widerſprechen. Bei der Abſtimmung wird der Antrag Spahn mit den Stim⸗ men des Zentrums, des Fortſchritts und der Sozialdemokraten angenommen.— Die Sitzung ſchloß um 2 ½ Uhr. N e 1. 2 „ F e 5 A 4 . e Arie; 8 WB. Großes Haup quartier, 12. Dez.(Amtlich.) f Weſtlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Kron⸗ prinz Rupprecht von Bayern: Auf dem Schlachtfeld der Somme erfuhr die ſeit Ende November erheblich geringere Kampftätigkeit der Artillerie nachmittags wieder eine vorübergehende Stei⸗ gerung. n Front des deutſchen Kronprinzen! Eintrin in Intedensverhandlungen vor. Auf dem Oſtufer der Maas und nahe der Moſel 1 Geſchütz⸗ und Minenwerferfeuer ohne Infanterie⸗ tätigkeit.„%% Oeſtlicher Kriegsſ chauplatz 22 J Front des Generalfeldmarſchalls ö Prinz Leopold von Bayern: f Geglückte Patrouillenunternehmungen am Stochod brachten durch Einbringen von Gefangenen wertvollen Aufſchluß über die ruſſiſche Kräfteverteidigung. 3 Front des Geueraloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen, am Smotrec und au der Baba Ludova, ſowie auch bei Nacht wiederholte ſtarkt Angriffe am Meſtecaneſci⸗Abſchnitt ſind von deutſchen und „„ Truppen vollſtändig abgewieſen worden. 1 Auch beiderſeits des Trotoſul⸗Tales ſetzte de Ruſſe zu vergeblichem Anſturm gegen einige Höhenſtel⸗ lungen erneut Menſchen und Munition ein. Deutſcht Jäger brachten von einer Streife nördlich der Ludova 19 Gefangene und 3 Maſchinengewehre zurück. N Nördlich vom Sultar wurden die Ruſſen von ee! ihnen kürzlich verbliebenen Höhe wieder vertrieben. Front des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen: Kampf⸗Fortſchritte auf der ganzen Front. Urzieen und Mizil ſind in unſerem Beſitz. f a Die Heeresgruppe, insbeſondere die 9. Armee, h in den letzten drei Tagen den Rumänen über 10000 Gefangene, mehrere Geſchütze und viel Feldgerät ab genommen. Mazedoniſche Front: Mit Erbitterung rennen alltäglich die Entenketruppen vornehmlich die Serben, gegen die deutſch⸗bulgariſcher Stellungen auf beiden Cernaufern an. Auch geſtern erlitten ſie dort wieder eine ſchwere blutige Schlapp Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 8 55* Die weſtliche Walachei ſteht jetzt ganz unter del Kriegsverwaltung unſerer Heere und von der öſtlichen fällt ein Abſchnitt um den anderen hinzu. Bereits if Urziceni und Mizila(etwa halbwegs von Ploeſti und dem nordweſtlich davon gelegenen Eiſenbahnknotenpunk; Buzeu) erreicht. Von der 9. Armee, die General von Falkenhayn führt, ſind bei den Verfolgungskämpfen vom Samstag bis einſchließlich Montag nicht weniger als 10 000 Gefangene mit mehrereren Geſchützen und vielen Kriegsgerät eingebracht worden. Las gibt eine Vor ſtellung von dem tatkräftigen Ausnützen der errungenen Erfolge. Von Süden her dringen die Bulgaren üb die Tonau und ſie haben ſich gerade diejenige Str geſichert, die für die Verteidigung durch die Rumänen beſonders geeignet war und die, wenn ſie im Kampf gegen ungeſchwächten Gegner hätte erzwungen werden müſſen, ſchwere Opfer erfordert hätte. Es iſt dies daß Sumpfgebiet von Oltenitza zunächſt bis Cernavoda. Wenn dieſe bulgariſchen Abteilungen kräftig vorſtoßen, ſo wirl auch der letzte Reſt der Tobrudſcha nördlich der Linil Harſova vom Feinde geräumt werden müſſen, da ſein Verbindung mit dem Hinterland ſonſt abgeſchnitten würd! und die von Wölfen und Büffeln bewohnten Sumpf niederungen der Donaumündungen einen Verkehr nicht ſtatten. In den Waldkarpathen und in Mazedonien ſtür⸗ men die Ruſſen bzw. die Serben und Franzoſen mit gleicher Todesverachtung immer wieder gegen unſere Reiß hen an, und ebenſo oft ziehen ſie mit ſchweren Verluſten ab. Man bekommt nachgerade ein gewiſſes Mitgefü mit den unglücklichen Serben, die anderen die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen gezwungen werden und dabei der ſicheren Vernichtung nicht entrinnen. 28 Die Beute der bereits erwähnten Schwadron des Paſewalker Küraſſierregiments Königin, die dieſe bei Ciurari, nordöſtlich Reſiori de Vede gemacht hat, be; trägt im ganzen 1200 Mann, einige 20 Offiziere, 3 Stabsoffiziere, 3 Maſchinengewehre, 10 Geſchütze, 1 Muß nitionskolonne, zahlreicher Troß mit den entſprechenden Zugochſen, durchweg vorzüglichen Tieren, kurz, wenn man alles ſo bunt aufgefahren beieinander ſieht, eine ganze militäriſche Hagenbeck⸗Karawane. Die Schwadron ſucht nach verſprengten Feinden und erhielt dabei mehrfach Feuer von einem Gegner, der ſtets bald wieder ver⸗ ſchwand. Schließlich wurde ermittelt, daß die gegneriſche Truppe, deren Stärke noch nicht feſtſtand, in dem ge⸗ nanten Orte zu finden ſei. Obgleich die Schwadron nicht vollzählig zur Stelle war und augenblicklich nur 75 Kara⸗ biner zählte, beſchloß ihr Führer, anzugreifen, ließ gegen das Dorf von verſchiedenen Seiten her drei Schützenzüge vorgehen und gleichzeitig das eine Geſchütz und das Ma⸗ ſchinengewehr kräftig hineinfunken. Die gegneriſche Ar⸗ tillerie und die Maſchinengewehre antworteten. Darauß 5 ertönten im Dorf Hornſignäle, und gleich darauf erſchien ein Parlamentär mit der weißen Flagge. Die Waffen⸗ ſtreckung wurde angenommen und ſofort vollzogen. Erſi als der Transport abgebaut wurde, kam den feindlichen Offizieren halbwegs zur Kenntnis, wie ſchwach die Truppe war, der ſie ſich ergeben hatten. Sie erzählten, daß ſie ſeit 14 Tagen vollkommen außer Fühlung mit ihrem Kommando ſeien. Die Bewohner des Dorfes hatten ihnen die Nachricht gebracht, daß ſie ringsum von ſtarken feind⸗ lichen Trupps umſtellt ſeien. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 12. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Geſchützfeuer mit Unterbrechung ſüdlich der Somme. — Flugweſen: Im Verlaufe des 10. Dezember wurden an der Front von Verdun zwei deutſche Flugzeuge durch franzöſiſche Flieger abgeſchoſſen. Am ſelben Tag lieferten die franzöſiſchen Flieger an der Champagnefront mehrere Kämpfe. In der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember warfen franzöſiſche Bombardie⸗ rungsflugzeuge zahlreiche Granaten auf die feindlichen Muni⸗ tionsdepots in der Gegend nördlich von Verdun. Mehrere Brände und ſtarke Exploſionen wurden feſtgeſtellt. Die feind⸗ lichen Lager von Romagne⸗ſous⸗les⸗Cotes wurden gleichfalls mit Bomben beworfen. f Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 12. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern abend: In der vergangenen Racht machten wir erfolgreiche Vor⸗ ſtöße öſtlich von Neuville Saint Vaaſt und ſüdlich von Armen⸗ tieres. Wir zerſtörten dabei r und mach⸗ ten Gefangene. Ein vom Feind verſüchter Vorſtoß öſtlich von La Boutillerie mißlang. Der Krieg zur See. London, 12. Dez. Lloyds melden: Der griechiſche Dampfer„Grigorius Anghelatos“ wurde verſenkt. Der engliſche Dampfer„St. Athelvyn“ iſt auf eine Mine gelaufen und untergegangen. Die Mannſchaft wurde ge⸗ rettet. Die Lage im Oſten. 8 Der bulgariſche Bericht. i WTB. Sofia, 12. Dez. Amtlicher Bericht von 133 Mazedoniſche Front: In der Gegend von Monaſtir nichts von Bedeutung. Im Cernabogen heftiges feindliches Artilleriefeuer gegen unſere Stellungen zwi⸗ ſchen Dobromir und Makovo. Ein feindlicher Angriff auf eine Anhöhe öſtlich von Paralovo wurde durch das tapfere deutſche Regiment Nr. 45 teilweiſe durch Hand⸗ granaten blutig abgeſchlagen. An beiden Ufern des War⸗ dar feindliches Artilleriefeuer. Lebhafte Tätigkeit der feindlichen Flieger über unſeren Stellungen und über unſeren rückwärtigen Verbindungen. Bei Udovo holte Leutnant von Linkel ein franzöſiſches Flugzeug herunter, deſſen Führer verwundet, wogegen der Beobachter ge⸗ tötet wurde. An der Belaſica⸗Front unwirkſames Ar⸗ tilleriefeuer auf den Bahnhof 948. An der Struma ſchwache feindliche Beſchießung.— Rumäniſche Front: In der Tobrudſcha geringes Geſchützfeuer. Unſere Truppen beſetzten das gegenüberliegende Donauufer zwiſchen Tut⸗ rakan und Cernavoda. In der öſtlichen Walachei rücken die Verbündeten unaufhaltſam vor. Der Krieg mit Italien. Wer. Wien, 12. Dez. Italieniſcher und ſüdöſt⸗ licher Kriegsſchauplatz: Nichts zu berichten. Deritalieniſche Tagesbericht. Weir Nom, 12. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern: An der Trentiner Front behinderte auch geſtern das andauernd ſchlechte Wetter die Artillerietätigkeit. Auf dem Karſt griff in der Nacht zum 10. Dezember eine feindliche Abteilung überraſchend eine unſerer Verſchanzungen im Abſchnitt Boscomalo(Hudi Log) aan, wurde aber ſchnell zurückgeſchlagen. Geſtern war die feind⸗ liche Artillerie tätiger 7— unſere Linien von der Höhe 144 bis zum Meere. Beim Einbruch der Nacht griffen, während feind⸗ liche Abteilungen Ablenzungskampfhandlungen gegen die Höhe 208⸗Süd und gegen die Höhe 144 unternahmen, andere Abteilun⸗ gen unſere Verteidigungslinien im Abſchnitt Adria an, wurden aber mit empfindlichen Verluſten zurückgeſchlagen und ließen ei⸗ nige Gefangene in unſeren Händen. 5 Der türkiſche Krieg. WTB. Honſtantinovel. 12. Dez. Amtlicher Be⸗ Die Herrin von Dernot. 5 Von Edmund Hoefer. 25 834 Fortſetzung. Machdruck verboten.) f„Das iſt die Sache nicht,“ erwiderte der Müller ungebeugt.„Meine und der anderen Rechte hat mon vor alters nicht beugen und fortdisputieren können und wirds auch jetzt nicht vermögen. Ich rede nicht von dem Hof, der gehört den Beſſeling ſeit hundertfünfzig Jahren und darüber, und die Beſſeling waren don jeher freie Leute. Davon rede ich nicht, ſage ich; darum wäre der Herr Baron nicht nach Dernot und ich nicht aufs Schloß gekommen. Ich rede davon, daß die Herrſchaft Dernot von den Baronen von Treuenſtein mit Sünde erworben iſt und mit Sünde feſtgehalten wird. Das wiſſen die erren von Treuenſtein ſeit fünfzig Jahren und wiſſens, wir es nicht ruhen laſſen—“ , Am Ende ſind Sie ſelber der rechte Erbe, Meiſter,“ . unterbrach ihn der Juſtizrat ſpottend. i 5 Der Müller ſchaute ihn feſt an und fuhr fort:„Daß wirs nicht ruhen und uns nicht irren laſſen, was man auch verſucht, ob man uns da einen jungen Baron von — ſchickt, der eigentlich gar nicht einmal einer Es wurden zwei Laute im Saale hörbar— einer, dumpf und zugleich knirſchend, kam ſichtbar und hörbar aus dem Munde des zuſammenzuckenden und dann ſich hoch aufrichtenden Barons, und ein zweiter, wie eine Art von tiefem Stöhnen, das die Herren überraſcht aufſehen und ſelbſt den Müller eine Pauſe machen ließ. Aber ſie ſahen niemand, von dem es hätte ausgehen können, auch fuhr Auguſtin ſchon wieder fort: f „— oder ein junges Fräulein, das man die Herrin ron Dernot geheißen, weil man denkt, der Name habe hier einen guten Klang und das junge Ding möge uns erbarmen. Aber es hilft alles nichts. Dernot gehört einem Herrn, und der iſt jetzt da, und die Klage iſt iin richt von geſtern: An der Tigrisfront haben unſere Flugzeuge erfolgreich Bomben auf feindliche Flugzeug⸗ ſchuppen und Flugzeuge abgeworfen und zwei Flugzeuge, die ſich im gleichen Augenblick zum Aufſteigen anſchickten, zur Landung gezwungen. Neues vom Tage. Soden und Batoeki. München, 12. Dez. Gegenüber einer Mitteilung des„Berl. Tagebl.“, daß Herr v. Batocki bei ſeinen Maßnahmen häufig auf den Widerſtand des bayeriſchen Miniſters von Soden geſtoßen ſei, ſchreiben die„N. N.“, die Sache verhalte ſich gerade umgekehrt. Der Wider⸗ ſtand Sodens in Wahrung bahyriſcher Verhältniſſe ſei bisher zu wenig kräftig geceſen und man erwarte von dem Nachfolger Sodens eine entſchiedenere Vertretung der bayriſchen Verhältniſſe. Wenn Herr von Batocki ſich mit Rücktrittsgedanken getragen habe, ſo dürfte er dies nicht deswegen getan haben, weil ihm zu großer Wider- ſtand entgegengeſetzt wurde, ſondern aus ganz anderen, allerdings recht bezeichnenden Gründen.— Ueber den Rücktritt des Kriegsminiſters Kreß von Kreſſeu⸗ ſtein ſchreibt die„Donauzeitung“, er ſei ein Fremdling im Kabinett Härtling geweſen; politiſch durchaus liberal, habe er den Fortſchrittlichen viel näher geſtanden als dem Grafen Härtling. Sein Verhältnis zur ſoz.„Münch. Poſt“ ſei beinahe ein freundſchaftliches geweſen. Die Preſſezenſur ſei von Kreß nicht gleichmäßig gehandhabt worden. In dieſen Dingen habe eine gründliche Aende⸗ rung not getan. Trepow amtsmüde? Petersburg, 12. Dez. Wie verlautet, äußere der neue Miniſterpräſdent General Trepow in einer Be⸗ ſprechung mit Kokowzew, ſeine Sterlung ſei durch das Verbleiben Protopopows(Miniſter des IJ mern, der im ruſſiſchen Miniſterium das größte Gewicat beſitzt. D. Schr.) im Kabinett derart erſchwert, daß er zurückzutreten beabſichtige.. London, 12. Dez. Nach dem ſoeben erſchieneuen engliſchen Adelskalender Dods Pecrage ſind 12 694 Mit⸗ glieder des Hochadels gefallen. i London, 12. Dez. Die„Times“ melden aus Toronto (Kanada) vom 6. Dezember, daß die Veröffentlichung der bisherigen kanadiſchen Verluſte großen Eindruck ge⸗ macht habe. Die Geſamtverluſte betragen 65600 Mann, wovon 15 733 gefallen oder geſtorben ſind.— Für die Einführung der Tierſipflicht hatten ſich kein politiſcher Führer und nur wenige der führenden Blätter eingeſetzt. Die Bildung einer Koalitionsregierung wird noch weniger unterſtützt. Im November hätten ſich 5374 Mann zum Dienſt gemeldet und bisher im ganzen 377205 Dienſt genommen. Die Rekrutierung zeige eine aufſteigende Richtung. 8 Der Dobrudſcha⸗Feldzug. (Schluß.) Bei dem Vorgehen durch die kniehohen Stoppeln abge⸗ ernteter Malsſetcer ſielen nur vereinzelte Schüſſe. Zuweilen fuff man jedoch in Mulden auf neueingeſetzte rumäniſche oder ruſſiſche Verbände. Es genügte dann meiſt ein kräftiger Hurra⸗ ruf, ihnen eine ſtramme Kehrtwendung beizubringen. Die ruſſi⸗ ſchen Divisionen beſtanden aus halbwüchſigen Jungens, die zum erſtenmal ins Feuer kamen. Für unſere Bataillone, die faſt täglich die Frontrichtung wechſelten, um einzenne Teile der feind⸗ lichen Kräfte abzuſchneiden, bildele in dem gleichförmigen Gelände am Tage die Rauchwolke, in der Nacht der Feuerſchein des bren⸗ nenden Tanks von Conſtanza den Kompaß. Wie große Raubvögel umkreiſten unſere Flieger die feind⸗ lichen Kolonnen und Lagerplätze. Ihre Maſchinengewehrgarben ſtrichen über die auseinanderwübelnden Hauen. Aren rechten Flügel hielten die Seeflieger die ruſſiſchen Schiffe vom Leibe. Von ihren vielen Heidenſtückchen 5 eines erzählt. Ein Flugboot griff weit hinter der feindlichen Front eine ruſſiſche Flugſtation an, deren war. Die damals geretteten Apparate ſtanden am Ufer eines Binnenſees im Frejen. Die deutſchen Marineflieger entſchloſſen ſich, ſie unbrauchbar zu machen, und ließen ſich in ihrer Nähe auf dem Waſſer nieder. Bevor ſich die Poſten von ihrem Er⸗ ſtaunen erholt hatten, waren ſie erſchoſſen. Nun wurden die rei Flugzeuge gründlich zerſtüet. Durch die Schüſſe alarmiert, eilte aus dem nächſten Dorf eine fünfzig Mann ſtarke ruſſiſche Wache herbei. Die Flieger beſtiegen ihr Flugboot und empfingen ſie mit ihrem Maſchinengewehr. Erſt als ſie außer Schußweite waren, kroch die Wache aus ihrer Deckung hervor. Die geſchla⸗ auf Tulcca, die der Rumänen auf Horſova und Bratta zu, erhebliche Verſtärkunge n erwarlet wurden. Bulgariſch⸗deutſche vallerie⸗ und Infanterieabteilungen ſtießen in den Norden be Dobrudſcha nach, um den Feind ſolange zu beſchäftigen, bis 1 ihrem Rücker. die vorläufig erſtrebte Linie, der nach ungehin derter Wahl alle Vorteile des Geländes nutzbar gemacht würden durch Feldbefeſtigungen geſichert war. Eſſt bann wurden die Vor huten in dieſe Stellungen zurückbefoh zen. Der Feind fühlte übel“ aus 8 nach. Und wenn er wieder eines der reigeworg, nen Dörfer beſetzt hatte, war er in der glücklichen Lage, in e nem amtlichen Heeresbe ſe nem ſiegreichen Vorrü in der Dobrudſcha und der Eroberung neuer Ortſchaften er äh zu können. a 5 Während der letzten Feuergefechte traf man häufi den Straßen die mit Hausgeräten beladenen Wagen behaß i auch deutſcher Bauernfamilien. Der Artilleriekampf hatte Begleiter verſprengt, das letzte Hab und Gut lag über Boden verſtreut. Allabendlich rötete ſich der Himmel von e. ö Brandfackeln der eingeäſcherten Wohnhäuſer und Kornſpeithe. Blitzartig leuchteten darüber die Feuerſterne der plaben g Schrapnells auf. Ringsum ſchwelten in fauligem Moderge 5 die verglimmenden Ueberreſte der armſeligen Siedelungen. 88 Ferne ſchoſſen gelbe Flammen in die Höhe, denen ſtarke 6 8 ſchütterungen folgten. Die Ruſſen zerſtörten ihre an der. angelegten Munitionlager. Von brennenden Mieten holten. Soldaten Arme voll Stroh. Sie entriſſen der Glut die 19 tratzen für ihe Nachtlager. In den Mulden leuchten die 1 fl feuer auf. Neben einem brennenden Haus wird das Zelt einen Bataillonsſtab aufgeſchlagen. Die Ordonnanz kommt der Unterſchriftenmappe. Auf die atemloſen Kampftage wieder die organiſatoriſche Arbeit, und die züngelnden n men des nebenſtehenden Hauſes halten dazu das Licht beretz, In der nördlichen Dobrudſcha erlebten die deutſchen pen, an deren Bedürfnisloſigkeit größte Anforderungen gel worden waren, eine freudige Ueberraſchung. In ſaubere Grünen gebetteten Dörfern, die von der Umgebung m abſtachen, trat ihnen, wie ein Traumbild, ein Stück Helen entgegen. Der Fleiß, die Ordnungsliebe, der Sinn ſce Wit lichkeit und Behaglichkeit iſt das unverwüſtliche deut 195. vermächtnis dieſer Koloniſten, die fremde Regierungen 2 be gern dahin riefen, wo es galt, von Natur ſchwierigen, a 2 de Tüchtigkeit lohnenden Boden urbar zu machen. nfangs in ſiebziger Jahre hatte die Türkei deutſchen Bauern, dene lo Beßarabien der Ackerbeſitz ſchon etwas eng wurde, hier koſteg Land angeboten. Im Laufe der Jahre ſind alsdann in alle wenige Tage neoe von ihm vernichtet worden brudſcha etwa 14 wohlhabende deutſche Dörfer entſtanden zien wohnlichen, geweißten Häuſern, gepflegten Stallungen, mit ich⸗ und Gemüſegärten, einer ſchmucken Kirche und wohlaus 15 teten Baumalleen in der e Die fränkiſche, pfäl urch a Mundart hat ſich durch die Generationen hint unverfälſ erhalten, und mancher deutſche Musketier hier abends mit dem alten deutſchen Mütterchen auf der 6 vor dem Hauſe von ſeiner Heimat plaudern. Die wehrfich ht deutſchen Anſledler ſind in die rumäniſche Armee einge e worden. Ein Teil von ihnen wurde in den Dobrudſchatmne f efangen genommen. Ihr Ordnungsſinn zeigte ſich auch ei. Sie ſtellten ſich, als ſie geſammelt wurden, ſogleich Dörfern getrennt auf. i f Schwere ſchwarze Erde bedeckt die flache Dobrudſcha Man kam, im ſüdlichen Teil meilenweit aeg ohne einem bäude ab, in denen die Beamten des Staats und der Pu Da beſitzer wohnen, denen der Boden faſt ausſchließlich eh mit die Bevölkerung dünn geſät iſt, erden die Rieſen äche ab⸗ dem neueſten landwirtſchaftlichen Motorgerät bearbeitet ut der geerntet. Es ſind bei den großen Skrohſchobern übergang 50 5 artige Maſchinen geſunden worden. Spaßig ſind vielfe Namen der türkiſchen Dörfer, deren ſchlante weiße dun he wie ein Hoffnungsſchimmer aus der Armut und dem Elen 5 Umgebung gen Himmel weiſen:„Schwarze Augenquelle“, 7 nen des verrückten Joſeph“,„Die Bartloſen“,„Das 5 Dorf“,„Das Dorf des Kameltreibers“. Eigenartigerweiſe n rd fen heiß umſtrittenen Ortes Topraiſar die Bedei „Erdfeſtung“. i 5 0 In zweimonatigen angeſtrengteſten Kämpfen iſt mit eil der Dobrudſcha die erſtrebte wichtige Ba eine f n feen ö Der W̃ n der Ruſſen und Serben flohen der Hand unſeres Fürſten. Mag der Herr Baron es leugnen, wenn ers kann: als er von unſerer Klage er⸗ fuhr, da iſt ihm angſt geworden um ſein Kind, und er iſt hergekommen und hats gewagt, was er vierzig Jahre lang nicht wagte, dem Auguſtin—“ „Menſch— weſſen erfrechſt Du Dich!“ brach der Baron mit vor Zorn halb erſtickter Stimme aus. Sein Geſicht war verzerrt. „„Leugnets, Herr Baron!“ ſagte der Müller unbe⸗ wegt.„Ihr habt eben gedacht, der Auguſtin könn' es an Euch oder an Euern Kindern rächen wollen, daß Ihr zum alten Unrecht noch eigenes fügtet und vordem ſeine Schweſter betrogen und ihr Kind verleugnet habt. Da⸗ für habe ich mich revanchiert, und wenn Ihr damit fertig ſeid, ſo iſts abgetan. Ich bin kein Kinderfreſſer, ſage ich. Von deretwegen dürft Ihr mit den Euren immer hier ſein. Aber das Recht auf Dernot, das behält ſein alter Herr, ob Ihr fern ſeid oder hier; das geben wir nicht auf, ſondern kämpfen es durch, gegen Fürſten und Miniſter. Und damit Ihr das auch von mir hört, darum kam ich aufs Schloß.“ a „Ich nehme Sie 15 Zeugen für die Frechheit und die Beleidigungen dieſes Menſchen, meine Herren!“ rief der Miniſter mit heiſerer Stimme und wollte fortfahren, als der Juſtizrat ihn unterbrach:„Exzellenz legen dieſen ſinnloſen Aeußerungen, Drohungen und Angriffen eines, wie mir ſcheint, halb kindiſchen alten Mannes wohl all⸗ zuviel Gewicht bei. Mir däucht, wir ſollten ruhig ſeine ſogenannte Klage und ſeinen Beweis erwarten. Er wird wohl ausbleiben—“ „Wenn der Glaube Eure letzte Stütze iſt, da ſeid Ihr dem Falle näher, als Ihr denkt,“ unterbrach ihn die harte Stimme des Müllers.„Der Beweis iſt leicht, denn eine vom Baron Auguſt beglaubigte und unter⸗ . Abſchrift des Teſtaments iſt jetzt in unſern Hän⸗ en, und darin heißt es von Wort zu Wort— die Herren können auch hier als Zeugen dienen—“ „Wir erlaſſen Ihnen das, mein werteſter Meiſter,“ zu wiſſen,“ fuhr der Alte mit einer ſo feſten fiel der Juſtizrat ein.„Wir werden gemäß dar Drohung ja 3 lei- din Er wurde in dieſem Augenblick durch zwei aer, zeitig eintretende Störungen unterbrochen. Von den 1 ein wähnten kleinen Balkon herab erklang die Stimme, E 3 rances, welche ſich über die Brüſtung vorbeugte, in 1.„ g lem, feſtem Ton:„Ich aber, die Herrin von 1 1* erlaſſe Ihnen dieſe Angabe nicht, da ich dieſelbe dos 1 möglicherweiſe niemals erführe— wie lautet? wi Teſtament?“ e 1 die Und wie geſagt, noch während dieſer Worte, 157 8 N alle Anweſenden ihre beſtürzten Blicke zu der Loge d dem kühnen Mädchen erheben ließen, trat in die 8 N Tür des Saals, indem er anſcheinend einen dran 0 Stehenden zurüsſtieß,— Franz Burgsheim un 2 ſich— ſein männlich ſchönes Geſicht zeigte die Suuller von Erhitzung und Aufregung— dem alten Mug nähern. Die anderen hatten ihn vor der Erſchein get droben vermutlich kaum bemerkt oder hielten ihnen Beachtung nicht wert; Auguſtin ſah ihn jedoch und win ihn mit einer heftigen Beweaung zurück. 4 „Bei Gott im Himmel!“ rief der Baron! 4 ſem Moment wie ganz außer ſich,„es iſt die Unger in und der— der Baſtard! Bin ich nicht mehr Hern meinem Hauſe?“ ernol Und da ſagte Auguſtin ſo hart wie je:„In Alen i nicht, denn es iſt nicht Euer Haus.— Das Fr das aber ſoll ſeinen Willen haben— es iſt ſein Recht, 5 fort, daß jede Unterbrechung ausgeſchloſſen wurde. agen Baron Auguſt ſagt in ſeinem eme daß er feige Sohn Auguſt Dernot von der Wilhelmine Beſſelingh gi s der er, wie es damals hieß, in Gewiſſensehe gele 4% timieren laſſen wolle und zu ſeinem Erben ein 7. die Mutter ſei frei geboren und ehrbaren Standen Rufs geweſen, wie es für eine Frau von Dernot gen (Fortſetzung folgt.) meren Linie und konnten ihre Truppen je nach Bedarf in Sie⸗ genbürgen oder in der Dobrudſcha einſetzen. Sie haben ſie aber in 1 5 nervöſer Unſicherheit mißbraucht. Das taltiſche 1 ick unſerer Heeresleitung und Truppenführung hat es erreicht, daß die rumäniſchen Diviſionen, die das Uebergewicht ſchaffen N 5 Zeitpunkten der Entſcheidung jeweils auf der Eiſen⸗ n ſaßen. Anbefugte Eiamiſchung der Neutraten. Berlin, 12. Dez. Auch die Vereinigten Staaten haben gegen die Verbringung von Arbeitsloſen aus Bel⸗ jen nach Deutſchland Proteſt erhoben. Gegen die un⸗ kefugte Einmiſchung in deutſche Angelegenheiten iſt von er Regierung erwidert worden, daß die Vereinigten Staaten offenbar falſch unterrichtet ſeien. In Belgien ſche wegen der Absperrung durch England große Arbeitsloſigkeit. Weit über eine halbe Million Induſtrie⸗ Arbeiter ſeien der öffentlichen Wohltätigkeit anheim ge⸗ len, zuſammen mit ihren Angehörigen rund etwa ½ Millionen. Dadurch ſeien Zuſtände hervorgerufen orden, die wirtſchaftlich und ſittlich unerträglich ſeien. Teswegen ſei den Arbeitsloſen in Deutſchland Arbeit 10 Voewirſen worden, wo ſie ſich hoher Löhne und freier evwegung erfreuen. Dieſe Maßnahmen entſprechen voll⸗ kommen dem Völkerrecht und werden rückſichtsvoll durch⸗ kführt. Es ſei zu bedauern, daß durch lügneriſche Preſſe⸗ ße die tatſächlichen Verhältniſſe entſtellt werden. Zu⸗ eich weiſt die Regierung darauf hin, daß während des iegs Tauſende von Teutſchen, insbeſondere Frauen, hreiſe und Kinder aus Deutſchland und ſeinen Kolonien Jon feindlichen Soldaten verſchleppt worden ſeien, ohne daß die Neutralen davon Kenntnis genommen hätten, Ibgleich hier ein brutaler Völkerrechtsbruch begangen Purde.(Dieſe Abfuhr iſt dem beſten Freunde Englands wohl zu gönnen; helfen wirds ja allerdings nicht. Schr.) Baden. Innern hat ſoeben eine Verordnung betreffend den Voll⸗ f. des Kapitalabfindungsgeſetzes erlaſſen. Es wird u. a. bestimmt, daß der Antrag der Witwen auf Kapital⸗ Düindung bei der„Oertlichen Fürſorgeſtelle des Vereins 0 diſcher Heimatdank zur Beratung der riegsbeſchädigten „Kriegshinterbliebenen, ſowie zur Ermittelung ihrer Ferſönlichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe anzubringen fe Solange in einer Gemeinde eine örtliche Fürſorge⸗ felle nicht beſteht, iſt der Antrag bei der Ortspolizei⸗ 8 te b Grundlegende Vorausſetzung für die 0 währung von Kapitalabfindung iſt nach dem Geſetz, daß das Geld zum Erwerb oder zur wirtſchaftlichen Stärkung kigenen Grundbeſitzes verwendet werden ſoll. 19 Karlsruhe, 12. Dez. Die zu Beginn des Jahres Hat egründete ſchnell emporgeblühte Badiſche Geſell⸗ bcaft ür ſoziale Hygiene gibt jezt unter dem Titel„So- 5 a beras Mitteilungen für Baden“ eine Vierteljahrs⸗ ift heraus. Pforzheim, 12. Dez. In ſeiner Wohnung wurde ger 77 Jahre alte Kaſſenbote Joſeph Haller tot aufge⸗ finden, während man ſeine 80 Jahre alte Ehefrau be⸗ abenungslos vorfand. Es liegt Gasvergiftung vor. Da ſche die Eheleute in ſehr guten Verhaltniſſen lebten, eint Selbſtmord nicht vorzuliegen. Das Gas dürfte 5 einem unglücklichen Zufall ausgeſtrömt ſein. Ob „ Frau mit dem Leben davon kommt iſt fraglich. 85 er Bürgerausſchuß genehmigte eine Summe von rund i 0 Mk. zur Erbauung einer elektriſchen Straßen⸗ hn vom Bahnhof nach dem Friedhof. 51 Mühlbach bei Eppingen, 12. Dez. In einer koſigen Fabrik wurde ein 48 Jahre alter Tagehhner lan einem Brett auf den Unterleib geſtoßen, daß er were innere Verlebungen erlitt. (0 Freiſtett bei Kehl, 12. Dez. Durch Feuer wur⸗ 2 hier die Landwirtſchaftsgebäude der Landwirte Häuß⸗ 5 und Rohr zerſtört. Sämtliche Futtervorräte wurden Raub der Flammen. 8 Göllſtein bei Lörrach, 12. Dez. Am leßten ſeuntag feierte die katholiſche Diaſpora⸗Gemeinde Höll⸗ ein den 50. Jahrestag der Kirchenbenediktion. W—— 8 Württemberg. f(Stuttgart, 11. Dez. Geſtern fand im Stadt⸗ würten eine Landesausſchußſitzung des Bundes der Land⸗ Niete unter dem Vorſitz von Oekonomierat Schmid⸗ deins bof ſtatt, die ſich mit inneren geſchäftlichen Angelegen⸗ ei ten des Bundes befaßte. Nachmittags ſchloß ſich daran e Vertrauensmänner⸗Verſammlung, die aus dem gan⸗ ud⸗ und Reichstagsabgeordnete Oekonomierat Weiln⸗ ſchen ſprach über die wirtſchaftlichen Aufgaben der deut⸗ i Landwirte und die Tätigkeit des Bundes der Land⸗ 5 im Krieg und die Aufgaben nach dem Krieg. Ueber St Arbeiten des Landtags berichtete Oekonomierat Abg. ßiröbel⸗ Ulm. Er kam auf die vielen Fehler zu und en, die in der Volksernährung erke worden ſind 10 betonte, daß ein großer Teil derſelben hätte ver⸗ Rat en werden können, wenn man von Anfang an den Kandand die Mitarbeit der landwirtſchaftlichen Sachver⸗ . nahmden beigezogen und beachtet hätte. In der Ent⸗ / weit c der Kartoffeln von den Erzeugern ſei man zu „ ſeng gegangen und es ſei dringend zu hoffen, daß wenig⸗ bdorh eine genügende Menge von Saatkartoffeln ihnen ſein ehalten bleibe, ſonſt würden die Folgen unüberſehbar A. Die Redner ernteten lebhaften Beifall. d Fe 1— Stuttgart, 12. Dez.(Sturz aus dem Nonſter.) Geſtern vormittag fiel ein 70 Jahre alter an n infolge Uebergewichts aus einem Fenſter in einem ſe der Zaſenbergſtraße in den Hof. Der Mann er⸗ ut ſchwere Verletzungen und ſtarb bald darauf. don Stuttgart, 12. Dez.(Obst und Gemüſegroß⸗ die 8 Der heutige Obſtgroßmarkt war ſpärlich beſchickt, ſürm rkäufer wurden deshalb um die wenigen Körbe be⸗ Aumt. Die ſchönen Aepfel waren alle„beſtellt“.— ung 1 Karlsruhe, 12. Dez. Das Miniſterium des Lande ſehr zahlreich beſucht war. Der bayeriſche betroffenen Familien aus der Stadtkaſſe 100 Mk. aus⸗ bezahlen. Der König hat ſelbſt je weitere 50 Mk. nterſtützung zur Verfügung geſtellt. Ein Teil der Fabrik, in der das Unglück ſich ereignete, lag auf der Feuerbacher Heide. Er ſei, wie die„Schwäb. Tagwacht“ berichtet, von den Inhabern Arthur und Emil Lünig nach und nach in die Stadt hereingezogen worden, ohne daß den Behörden die vorgeſchriebene Anzeige gemacht worden ſei. () Markgröningen, 12. Tez.(Milchopfer⸗ tag.) Auf Veranlaſſung der Lehrerin Frl. Wolf wurde hier ein„Milchopfertag“ veranſtaltet, deſſen Ertrag den Verwundeten zugute kommen ſollte. Im ganzen konnten 108 Flaſchen abgeliefert werden. 3 ( Oberndorf, 12. Dez.(Reiche Spende.) Die bürgerlichen Kollegien haben zur Beſchaffung des Geläutes der neuen evangeliſchen Stadtkiyche den Beitrag von 2000 Mk. ver willigt. Lokales. — Druckpreiserhöhung. Vom Teutſchen Buch⸗ drucker⸗Verein und Tarifamt Deutſcher Buchdrucker wird uns geſchrieben: Infolge der zunehmenden Teuerung der Lebenshaltung konnten ſich die Buchdruckereibeſitzer im ganzen deutſchen Reiche der ſeitens der Arbeiterſchaft an ſie geſtellten Forderung nach weiteren Teuerungszu⸗ lagen nicht verſchließen. Dem Anſinnen der Gehilfen⸗ ſchaft entſprechend wurde eine weitere Teuerungszulage ab 1. Oktober gewährt. Für die Buchdruckereibeſitzer ergibt ſich daher, im Zuſammenhange mit den übrigen geſtiegenen Betriebskoſten, ebenfalls die Notwendigkeit einer weiteren Erhöhung der Druckſachenpreiſe. Es werden die tariflichen Grundpreiſe eine weitere Steigerung um 10 Prozent für neue und 5 Prozent für laufende Auf⸗ träge erfahren, ſo daß auch die Friedenspreiſe eine 30⸗ bzw. 25 prozentige Erhöhung kommt, wobei die Papier⸗ koſten unter Zugrundelegung des jeweiligen Tagespreiſes beſonders zu berechnen ſind. — Deutliche Anſchriften ins Feld! Seit einiger Zeit mehren ſich in auffälliger Weiſe die Feldpoſtſen⸗ dungen, in deren Aufſchrift der Truppenteil des Em⸗ pfängers mit undeutlicher Abkürzung bezeichnet iſt, wie z. B.„R. O. A. K.“ d. h.„Reſerve⸗Offizier⸗Aſpiranten⸗ Kurſus“,„3. K. K. F. G. G. R.“ d. h.„3. Kompagnie Kaiſer Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiment“ und anderes mehr. Da ſolche Aufſchriften von den Poſtbeamten ſchwer oder überhaupt nicht entziffert werden können, erleiden die Sendungen Verzögerungen oder müſſen an den Ab⸗ fender zurückgeſandt werden. Es kann alſo den Ab⸗ ſendern in ihrem eigenen und der Empfänger Intereſſe nur dringend geraten werden, in der Aufſchrift der Feld⸗ poſtſendungen alle unverſtändlichen Abkürzungen zu unter⸗ laſſen und den Truppenteil in deutlicher Form anzugeben. Der militäriſche Urlaub. Kriegsminiſter von Stein hat auf eine diesbezügliche Anfrage folgenden Beſcheid gegeben: In zahlreichen Verbänden der Armee beſteht die Anordnung, daß die ſehr verſchiedene Reiſedauer auf den Urlaub nicht anzurechnen iſt. Dieſe an ſich be⸗ rechtigte und zweckmäßige Maßnahme kann nicht ohne weiteres auf die ganze Armee ausgedehnt werden, weil bei der großen Zahl von Kriegsſchauplätzen und der viel⸗ ſeitigen Verwendung der Truppen die dienſtlichen Ver⸗ hältniſſe in erheblichem Maße voneinander abweichen und verſchiedenartige Regelung der Urlaubsverhältniſſe er⸗ fordern. Das Kriegsminiſterium hat die oberſten Kom⸗ mandobehörden aber darauf hingewieſen, daß grundſätzlich angeſtrebt werden muß, jedem Mann innerhalb eines Jahres mindeſtens einmal ausreichenden Urlaub zu er⸗ teilen und dabei die Reiſedauer nicht anzurechnen. Die näheren Beſtimmungen über die Erteilung dieſes Ur⸗ laubs(ob einmalige Beurlaubung oder mehrmalige kürzere uſw.) und die Art der Berückſichtigung der verſchiedenen Reiſedauer muß indeſſen dem Ermeſſen der Kommando⸗ behörden und der Truppenkommandeure überlaſſen bleiben. — Die Detailliſten und der Hilfsdienſt. Die Berliner Detailliſten⸗Vereinigungen haben ſich zu einem Arbeitsausſchuß zuſammengeſchloſſen, der ſich dem Kriegs⸗ amt in Fragen des Hilfsdienſtes, ſoweit ſie die Kreiſe der Detailliſten⸗Geſchöfie betreffen, zur Verfügung ſtellt. 5 deeigneten Organiſationen des Detailhandels oll die Ausſchuß ſollen die Intereſſen der Arbeitgeber und der Angeſtellten gleich vertreten ſein. Die Maßnahme be⸗ zweckt, Schädigungen des Detailliſtengewerbes tunlichſt zu vermeiden und die Verſorgung der Bevölkerung mit den Waren des täglichen Bedarfs aufrecht zu erhalten. — Keine Arbeitsvermittlung des Kriegsamts. In weiten Kreiſen der Bevölkerung, beſonders unter den Frauen, ſcheint die irrtümliche Auffaſſung zu herrſchen, daß das Kriegsamt Arbeitsſtellen vermitlle. Dies iſt nicht der Fall. Arbeitſuchende müſſen ſich an die öffent⸗ lichen Arbeitsnachweiſe wenden, denen vom Kriegsamt aus jede Unterſtützung zuteil wird. Außerdem werden durch die Kriegsamtsſtellen in der Provinz, ſowie durch die ſtellv. Generalkommandos demnächſt Bekannt⸗ machungen erlaſſen werden, die zur freiwilligen Meldung von Arbeitskräften aufrufen. Aus dieſen Aufrufen wird zu erſehen ſein, wo Meldungen entgegengenommen werden. — Auszeichnung. Musketier Wilhelm Ober⸗ maier im Infant.⸗Regt. No. 170, Sohn des Georg Obermaier, Schreibgehilfe, wurde durch ſein tapferes und mutiges Verhalten vor dem Feinde mit dem Eiſernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet. i Verantwortlſch für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Eingesandt! Für die unter dieſer Rubrik ſtehenden Notitz übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. In No. 215 Ihres Blattes befindet ſich eine Be⸗ kanntmachung der Lohnfuhrwerkbeſitzer Seckenheims, wo⸗ nach ſie infolge der ſehr hohen Preiſen für Arbeitspferde für ihre Arbeitsleiſtungen einen entſprechenden Lohn⸗ zuſchlag fordern. Was verlangt wird für die verſchiedenen Arbeiten die ſie ausführen, iſt nicht feſtgeſetzt. Jede, der heutigen Zeit entſprechenden Organiſation leiſtet ihre Arbeit auf Grund eines Tarifes. Dies ſcheint aber bei den betr. Fuhrwerks beſitzer nicht der Fall zu ſein und warum ſie dieſes in der fragl. Nummer nicht veröffent ⸗ licht haben, iſt dem Einſender dieſes nur zu genau be⸗ kannt. Der Zweck dieſer Bekanntmachung ſoll meines Erachtens lediglich nur der ſein, daß jeder der fragl. Herren ſchalten und walten kann wie es ihm beliebt und Iglichkeit des Beitritts offen bleiben. In dem wie er am beſten den armen Teufel, der ein oder zwei Pachtgrundſtücke bebaut, heranziehen kann. Es iſt tief bedauerlich, wenn man noch nicht einmal den Mut hat, für das was man leiſtet, einen Tarif aufzuſtellen. Nun, hoffentlich wird es an dieſer Stelle noch erfolgen und dann erſt wird man zu dem geplanten Vorgehen noch Stellung nehmen können. An die Herren Fuhrwerks⸗ beſitzer bezw. Landwirte die nicht auf das ſogenannte „Hautern“ angewieſen ſind, ergeht heute ſchon die Bitte dem kleinen Manne, der ein oder zwei Grundſtücke bebaut, in dieſer Beziehung mitzuhelfen, damit er nicht ganz der Willkürlichkeit einzelner dieſer Herren ausgeſetzt iſt und damit auch der minderbemittelte Mann ſeine Kraft in den Dienſt der Erzeugung von Lebensmitteln pflichtgemäß, und wie es die Zeit erfordert, ſtellen kann. ice Setlannbmuchungen. 2 Lettverteilung. Fett und Margarine wird verteilt morgen Donnerslag, den 14. D8. Mis. Vormittags von 10 bis 12 Ahr im Rathausſaal. Es erhalten je ein halbes Pfund gegen Vorzeigung der braunen Fleiſchkarte die Nummern 751 bis 1730 Preis 1 30 Mu. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Nicht abgeholte Mengen ſind zu Gunſten anderer verfallen. Wer geſchlachtet hat oder Großvieh beſitzt iſt ſelbſtverſtändlich vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, den 13. Dezember 1916. gürg A: 5 Eierverteilung. Morgen Donnerstag, den 14. Jezbr. 1916 Norm. von 10— 12 Uhr werden im Rathausſaale erhaltene Eier verteilt. Empfangsberechtigt ſind diesmal nur die Inhaber der grünen Lebens mittelkarte mit der Nr. 316 bis 349. Haushaltungen, die nach der Erhebung vom 15. April d. Js. Hühner halten und wer nach der Erhebung Gier⸗ vorräte hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen Es kommen zur Verteilung pro Kopf ein Ei böchſtens j doch 6 Stück. Der Preis beträgt pro Stück 22 Pfg. Das Geld iſt ab⸗ gezählt bereit zu halten. Der grüne Umſchlag muß bei der Abholung vorgelegt werden. Seckenheim, den 12. Dezember 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Durch Einberufungen, Wegzüge, verſäumte Abholungen der Brot zuſatz marken und aus ſonſtigen Gründen iſt es uns möglich allmonatlich noch einigen mit außergewöhnlich ſchweren Arbeiten insbeſondere auch Nachts und über Mittag auswärts tätigen Per⸗ ſonen Brotzuſatzmarken zu verabfolgen. Wer alſo ſolche noch nicht erhält, wer außer ⸗ gewöhnlich körperlich ſch wer, insbeſondere auch auswärts und Nachts, ſowie über Mittag arbeitet, muß ſich unter ſo fortig er Uebergabe eines dies beſtätigenden Beſcheinigung des Arbeitgebers neue ſten Datum s am Dienslag, den 19. d. M. Vormittags von 8 bis 12 Ahr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 erneut anmelden. Meldungen nach dieſem Zeitpunkte oder ſolche ohne ſofortige Uebergabe der verlangten Beſcheinigung ſind zwecklos und dürfen nicht mehr angenommen werden. Ein Anſpruch auf tatſächliche Berückſichtigung haben die ſich Meldenden ſelbſtverſtändlich nicht. Seckenheim, den 12. Dezember 1916 gürgermeiſteramt: Volz. 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