Genre rr 1 N 8 SSS SSS SSS SSS 1 5— 1 undder ma Fes 0 5 4 4 MN N Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertagen. 8 Der Abonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.98. 8 — 75 Hmtsbblatff der Bürgermeister ämter Seckenheim, Ilvesheim, Neckarhausen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Sechenheim, Donnerstag, den Id. Dezember 1916. CCC 0000 0V0T0T0V0T0TG0TGTGTGTGTCbGTPbGTPbTbTbTbTbTTTGTbTTT In ſertstionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ee Id. Iahrdang ee e SSS DDr erer eee Kriegschronil 1915 60 * 8 13. Dezember: Veröffentlichung der Note Wilſons an Oeſter⸗ teich⸗Ungarn wegen Verſenkung der„Ancona“. — Vergebliche italieniſche Angriffe in Südtirol und an der Iſonzofront. — Ruüſſiſche Truppenanſammlungen in Finland. — Die Orte Doiran und Gewgheli wurden von den Bulgaren beſetzt, Mazedonien iſt frei von den Engländern und Fran⸗ n zoſen. 13. Bezember: Reichsſchatzſekretä i * 2 ſekretür Dr. Helfferich hält im . eine Rede über die finanzielle. — Erſtürmung der montenegriniſchen Stellungen auf der Bana Gora; hier und nördlich Berane wurden 2500 Mann gefangen genommen. — Im Oktober und November wurden im Mittelmeer 8 Hilfs⸗ kreuzer, 26 Transportdampfer und 24 andere Schiffe mit einer Geſamttonnenzahl von 220 000 Tonnen verſenkt. — Franzöſiſcher Fliegerangriff auf Müllheim in Baden. Der Weltkrieg. We. Großes Hauptquartier, 13. Dez.(Amtlich.) Außer zeitweilig lebhaft er em Artilleriefeuer im Somme und Maas⸗Gebiet, ſowie nächtlichen Pa⸗ krouillenzuſammenſtößen bei allen Armeen keine größeren Kampfhandlungen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Generalfeldmarſchalls 8 Prinz Leopold von Bayern: nichts Weſentliches. Front des Generaloberſt Erzherzog Joſeph: In den Waldkarpathen vielfach eigene erfolgreiche Patrouillenkämpfe. 5 An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront wieſen auch Ader eutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen Angriffe der Kuſſen im Gyergio⸗Gebirge und beiderſeits des kotoſul⸗Tales ab. Tem weichenden Gegner nach⸗ lnängende Aufklärungsabteilungen ſtellten erhebliche Ver⸗ luſte des Feindes feſt und brachten Gefangene zurück. Front des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen:. sti Der Feind, der ſich, durch ruſſiſche Kavallerie ver⸗ bat an der ſtark angeſchwollenen Jalomita geſetzt tte, iſt wieder in vollem Rüctzug nach Nordoſten. 8 Die Donau⸗ und 9. Armee drängen auf der ganzen ont nach. An der Straße nach Buzau gewannen wir . Ubeblich Gelände und machten geſtern dort und im Ge⸗ ige wiederum über 4000 Gefangene. — Mazedoniſche Front: 2 Nach den Niederlagen der letzten Tage herrſchte Ruhe an der Cerna, Struma und Küſte. n Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. *** . Mit unheimlicher Schnelligkeit folgen unſere Truppen de eſchlagenen Ruſſen und Rumänen. Geſtern wurde ſet 80 von Mizila an der Bahn Ploeſti—Jaſſy 22 30 Kilometer ſüdweſtlich von Buzeu) und Urziceni ber Jalomita gemeldet. Nach dem heutigen Tages⸗ ict iſt auch der Unterlauf dieſes bei Sinaia ent⸗ f ragenden und Horſova in die Donau mündenden Fluſſes —.— überſchritten. Der Feind verſuchte, durch ruſſiſche 8 erei verſtärkt, auf dem Nordufer den Uebergang über ſic hochangeſchwollenen Fluß zu verhindern. Er zog wurde er nür eine neue Niederlage zu; der Uebergang eit e glänzend erzwungen und der Feind zog ſich er in nordöſtlicher Richtung zurück. Damit iſt nun reſtl der. wichtige Verbindungsweg Harſova— Ploeſti faſt 1 in unſere Hand gefallen und dem Vormarſch ie Linie Buzeu— Braila bzw. Galatz, die ſtrategiſch nuch den Fluß Buzeu markiert wird, der Weg geebnet. e die feindlichen Heere in dieſem Zwiſchenraum noch e einen Kampf annehmen, oder ob ſie ſich hinter Riehen anne Linie, d. h. bis zur ruſſiſchen Grenz, zurück⸗ 5 5 wollen, wird nicht recht klar. Wahrſcheinlich iſt linter sere Möglichkeit aber deswegen nicht, weil unſer entla Flügel an den ſüdlichen Ausläufern der Karpathen gibt ng dem fliehenden Feinde nicht Zeit zur Sammlung wiede General von Falkenhayn hat die Rumänen N 5 ein gutes Stück vor ſich her getrieben und ihnen ſchen ungs über 4000 Gefangene abgenommen. Die deut⸗ ſch den Ppen dürften nunmehr bis auf etwa 20 Kilometer Weges Stadt Buzeu genähert haben und der Reſt des unſere wird bald zurückgelegt ſein. Iſt aber Buzeu in lichen Händen, dann itt an einen Widerſtand des öſt⸗ 7 K ort des Feindes wohl nicht mehr zu denken, keraten ſonſt in Gefahr käme, zwiſchen zwei Feuer zu derden und aufgerollt zu werden. Die nächſten Tage ene dieſer Frage entſcheidend ſein. Aber offenbar gurt man im gegneriſchen Lager das Vorrücken gegen wichtigſten rumäniſchen Städte, Braila und Galatz und gegen den benachbarten ruſſiſchen Tonauha fen Reni gar ſehr, denn nur ſo läßt ſich die wahnſinnige Fortſetzung der blutigen Angriffe im Gyergio⸗Gebirge und im Tro⸗ toſul⸗Tal(Siebenbürgen) und andererſeits im Cernabogen (Mazedonien) noch zur Not erklären. Niederlage häuft ſich auf Niederlage für unſere Feinde, das Blut fließt in Strömen, und doch werden die Bataillone immer wieder zum vergeblichen Angriff ins Feuer geführt.— Dieſelbe Sache ſeit Wochen. An Menſchen haben die Ruſſen jetzt ſo wenig mehr Ueberfluß als der General Sarrail in ſeiner Mäuſefalle; wenn alſo immer noch ein ſolch koſtbarer Einſatz gewagt wird, ſo muß der Preis ſchon ſehr hoch zu veranſchlagen ſein. Der franzöſiſche General Barthaut ſchreibt im Pa⸗ riſer„Petit Journal“, der rumäniſche Rückzug ſei kein ſtrategiſcher Rückzug mehr, ſondern ein aufgezwungener unter Geſichtspunkten, die man beſſer nicht anwenden ſollte. Die Erwartungen auf die ruſſiſche Manövrier⸗ armee hätten ſich nicht erfüllt und heute ſei es klar, daß ſie nicht mehr eintreffen würde. Rumänen könne alſo nunmehr als erledigt betrachtet werden. Ein neuer Feldzug in Rumänien ſei zwar möglich, aber unterdeſſen würden ſich die Deutſchen ebenſo befeſtigt haben, wie auf allen anderen Fronten. Nachdem aber die rumäni⸗ ſche Frage zur Zufriedenheit der Mittelmächte geregelt ſei, müſſe man der griechiſchen Frage die ernſteſte Auf⸗ merkſamkeit ſchenken. 8 Die Beute der 9. Armee betrug am 11. ds. Mts. 22 Offiziere, 2860 Mann, 12 Maſchinengewehre, 5 Ge⸗ ſchütze und 7 Lokomotiven. Eines unſerer kürzlich von einer Unternehmung in den Hafen zurückgekehrten Unterſeeboote iſt nicht weniger als 55 Tage unterwegs geweſen, ohne einen Hafen angelaufen oder ſonſt Unterſtützung empfangen zu heben. Dieſe bisher wohl kaum für möglich gehal⸗ tene Rekordleiſtung von Perſonal und Material iſt um⸗ ſo bemerkenswerter, als das Unterſeeboot wiederholt mit ſchwerem Wetter zu kämpfen hatte. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. We. Paris, 13. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: In der Gegend nördlich von Laſſigny griffen die Deutſchen geſtern gegen Abend nach einer lebhaften Artilleriebe⸗ ſchießung die Schützengräben öſtlich des Gehöftes von Loges an. Unſer Sperrfeuer brach den Angriff. Einige Teile der feind⸗ 125 Kräfte, die in unſeren vorgeſchobenen Grabenſtücken Fuß gefaßt hatten, wurden daraus durch Handgranaten vertrieben. Unſere Linie iſt gänzlich wieder hergeſtellt.— Orientarmee: Auf dem rechten Ufer des Wardar haben wir fünf kleine bulga⸗ riſche Poſten ſüdlich des Dſchumitza⸗Fluſſes genommen. In dem ganzen Gebiet nördlich von Monaſtir hält der Schnee die Ope⸗ rationen an. Der Artilleriekampf geht auf beiden Seiten heftig weiter. Ein feindliches Flugzeug wurde auf der Strumafront abgeſchoſſen. Unſere Flieger bewarfen feindliche Lager in der Gegend von Doiran und im Wardartal mit Bomben. Abends: Die Nacht war auf der ganzen Front ruhig, aus⸗ enommen ſüdlich der Somme, wo die beiderſeitigen Artillerien im 2 75— iaches und La Maiſonnette ſehr tätig war.— Belgiſcher Bericht: Im Laufe der Nacht verſuchten feindliche Patrouillen, ſich unſeren Stellungen zu nähern. Sie wurden durch unſer Feuer zurückgeworfen. Heute waren die Feld⸗ und Sch 1 in der Gegend von Steenſtraate und Hetſas beſonders tätig. Der engliſche Tagesbericht. WTB. London, 13. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern 1 Geſtern abend führten wir erfolgreiche Minenopera⸗ tionen füdlich von Ypern aus. Die feindliche Artillerie und die Schützengrabenmörſer waren tätig gegenüber von Feſtubert und Neuve⸗Chapelle. Es wurde beobachtet, daß ein feindliches Mu⸗ nitionslager nahe bei Bimy in Feuer ſtand. Der Krieg zur See. Berlin, 13. Dez. Mit dem kürzlich untergegange⸗ nen„Suffren“ iſt die Zahl der ſeit Kriegsbeginn ſei⸗ tens der Kriegsflotten unſerer Feinde verlorenen Schiffe und Fahrzeuge einſchließlich Unterſeeboote, aber aus⸗ ſchließlich Spezialſchiffe, Hilfskrenzer und für Hilfszwecke eingeſtellter Schiffe und Fahrzeuge der Handelsmarine geſtiegen auf 192 von zuſammen 744 600 Tonnen.— An dieſem Verluſt iſt beteiligt England mit 123 Schif⸗ fen uſw. von 563 200 Tonnen, Frankreich mit 29 Schif⸗ fen uſw. von 53 900 Tonnen, Jlalien mit 20 Schif⸗ ſen uuſw. von 63 600 Tonnen, Rußland mit 16 Schif⸗ fen uſw. von 54800 Tonnen, Japan mit 4 Schiffen uſw. von 9100 Tonnen. 5 g London, 13. Dez. Der franzöſiſche Segler Prima⸗ vera, der engliſche Dampfer Havoſtau und der däuiſche. Dampfer Inges ſind verſenkt worden. Der Krieg mit Italien. Der italieniſche Tagesbericht. Wer B. Rom, 13. Dez. Amtlicher. Bericht von geſtern: Im Abſchnitt des Etſchtales die gewöhnliche Artillerie⸗Tätigkeit. In der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember wurde ein feindlicher weſtlich des Loppio Cameras⸗Fluſſes zurückgeſchlagen. Das an⸗ gag e gegen unſere Stellungen bei Doſſo Caſima ſüd⸗ haltend ſchlechte Wetter ſchränkte auch geſtern auf dem Karſt die zen in voſſem Rückzug nach Dordosten. Artitlerietätigkeit ein. Neues vom Tage. Berlin, 13. Dez. Wie gemeldet wird, iſt in den Abgeordnetenhäuſern in Wien, Budapeſt, Sofia und Kon⸗ ſtantinopel unter lebhaftem Beifall von den Miniſterpräſi⸗ denten eine Regierungserklärung über das Friedensan⸗ gebot bekanntgegeben. Berlin, 13. Dez. Der Kaiſer hat den Reichsrat der Krone Bayerns Geh. Baurat Ingenieur Oskar von Mil⸗ ler in München zum Mitglied des Kuratoriums der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt berufen. Berlin, 13. Dez. Prinz Adalbert von Preußen, der einige Zeit ein Bataillon einer Matroſend v'ſion an Ver Yſerfront geführt hat, hat ſich dort das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erworben. Rückführung der Gefangenen. Berlin, 13. Dez. Die franzöſſſche Regierung hat ſich endlich e ntſchloſſen, den Reſt der noch in außer⸗ europäiſchen, franzöſiſchen Beſitzungen zurückgehaltenen deutſchen und öſterreich⸗ungariſchen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten nach Frankreich zu bringen. Hiernach werden auch die bisher in Madagaskar, Indochina, Mar⸗ tinique uſw. internierten Teutſchen in nächſer Zeit in Frankreich eintref en. Im ganzen kommen noch 126 Perſonen in Frage. D. 4g der Gewerkſchaften. Berlin, 13. Dez. Geſtern traten hier die Ver⸗ treter der Gewerkſchaften aller politiſchen Richtungen und der Angeſtellten⸗Verbände zu einer Beſprechung über die Grundlagen des vaterländiſchen Hilfsdienſtgeſezes zuſam⸗ men. Die freien Gewerkſchaften hatten 450 Vertreter, die chriſtlichen Gewerkſchaften 240, die Hirſch⸗Dunkerſchen 66, die polniſchen Berufsvereine 4, die Arbeitsgemeinſchaft der Angeſtellten 50, die Arbeitsgemeinſchaft der kaufmänni⸗ ſchen Verbände 20 und diejenige der techniſchen Verbände 11 Vertreter entſandt. Von der Regierung wohnten den Verhandlungen Staatsſekretär Dr. Helfferich als Ver⸗ treter des Reichskanzlers, General Gröner als Ver⸗ treter des Kriegsminiſteriums ſowie andere Zivil⸗ und Militärbeamte bei. Reichstagsabg. Legien(Soz.) lei⸗ tete die Verſammlung. Staatsſekretär Dr. Helfferich hielt eine Anſprache, in der er darauf hinwies, daß das ganze deutſche Volk in unzerſtörbarer Lebenskraft und uner⸗ ſchütterlichem Lebenswil ten hinter dem ſiegreichen Heere ſtehe; nicht Zwang ſondern die Freiheit der Pflichter⸗ füllung werde im Hilfsdienſt zum Siege verhelfen. Die Mitwirkung der Organiſationen der Arbeiter und Ange⸗ ſtellten begrüße die Regierung mit lebhafter Freude. Ge⸗ neral Gröner betonte, daß man ſich gegenſeitig mit größ⸗ tem Vertrauen entgegenkomme, und wenn das Hilfs⸗ dienſtgeſetz einen Monat nach Friedensſchluß wieder außer Kraft trete, ſo wolle man ſich die Hand ſchütteln und zueinander ſagen: Wir haben die Sache recht vernünftig gemacht. Politisch. Meinungsverſchledenheiten ſollen aus dem Spiel bleiben. Jeder ſtelle ſich auf den Boden der Vaterlandsliebe. Abg. Bauer(Soz.) erläuterte die weſentlichen Beſtimmungen des Hilfsdienſtgeſetzes. Abg. Behrens(chriſtl. Gewerkſch.) ſprach über die praktiſche Durchführung des Geſedes, Hartmann(Hirſch⸗Dunker) betonte die Bereitwilligkeit aller, im Rahmen des Ge⸗ ſetzes zum Wohle des Vaterlandes mitzuwirken. In dieſem Sinne ſprachen ſich noch Aufhäuſer für die Angeſtellten und Dr. Köhler für die kaufmänniſchen Angeſtellten aus. Eine Entſchließung, die in gedachter Richtung ſich bewegt, wurde einſtimmig angenommen. Berlin, 13. Dez. Die konſervative Fraktion des Reichstags hat heute vormittag eine Sitzung abgehalten. Man kann annehmen, daß ſie ſich mit der eingeleiteten Friedensaktion beſchäftigt hat. 5 8 Das deutſche Friedensangebot„theatraliſch“. Waſhington, 13. Dez. Im Namen Wilſons wird erklärt, daß er ſich ſehr für die deutſchen Vorſchläge intereſſiere, aber keine Erklärung abgeben werde, bis er wiſſe, welche Aufnahme ihnen bei den Ententemächte bereitet werde. Einige amtliche Kreiſe geben der Anſicht Ausdruck, die Mittelmächte hätten den Antrag geſtellt, weil ſie überzeugt ſeien, es beſtehe keine Hoffnung, daß Wilſon die gewünſchten Anerbieten gegenwärtig machen würde. Die neutralen Diplomaten zweifeln, ob von Deutſchlands etwas theatraliſchen Anſtrengungen irgend⸗ welche Erfolge erwartet werden können. Wie Deutſchland Frieden haben kann. Haag, 13. Dez. Aus London wird gemeldet: Als erſte engliſche Preſſeſtimme über das Friedensangebot Deutſchlands iſt diejenige des„Star“ zu bemerken. Das Blatt ſchreibt: Die Vorſchläge von Bethmann Hollweg können nur dann weſentlichen Einfluß auf den Lauf der „Dinge haben, wenn die Zentralmächte dazu gebracht wer⸗ den, Konſtantinopel und die Dardanellen an 2 2 8 8 — ö e 7 Kriegsmaterials zu befaſſen. machten ausgeſtattetes Amt eingeſetzt werden, das die wichtigſten Miniſterien der Landes verteidigung umfaßt. gen, die Weihnachtsferien der Schulen wegen des Rußland abzutreten, Elſaß⸗ Lothringen an Frankreich zurückzugeben, die beſetzten Ge⸗ biete zu räumen und genügend Schadenerſatz zu geben. TDie„Times“nennt das Friedensangebot einen „greifbaren Betrug“. Die Entente werde ſich durch dieſe Schauſtellung von Macht und ſalbungsvoller Rechtſchaffen⸗ heit nicht berücken laſſen. Es ſei Deutſchland nicht ge⸗ lungen, Amerika für ſich zu gewinnen, und da es auch keinen anderen Neutralen finde, nehme es ſeine Zuflucht zu unmittelbaren Anerbietungen. Das ſei ein Beweis, daß Deutſchland ſich ſchwach fühle. Nur weil alle ſeine Verſuche, einen günſtigen Frieden zu erlangen, fehlge⸗ ſchlagen ſeien, rede man jetzt in Deutſchland heuchleriſch von der Liebe zur Menſchheit. 5 Sofia, 13. Dez. Der König Peter von Serbien erklärte dem italieniſchen Abg. Caſolatta, Serbien ſei von der Entente und namentlich von England irre⸗ geführt worden. Serbien wäre bereit geweſen, das öſter⸗ reich⸗ungariſche Ultimatum im Juli 1914 anzunehmen, aber Rußland habe verſprochen, mit ſeinem Heer zu Hilfe zu kommen. Der Krieg gegen die Mittelmächte ſei ſchon beſchloſſen geweſen, allerdings hätte er erſt 1917 beginnen ſollen, wenn Rußland ſeine ſtrategiſchen Eiſenbahnen fertiggeſtellt gehabt hätte. Die Entente habe von Serbien verlangt, daß es Mazedonien(Neu⸗Ser⸗ bien) an Bulgaren abtrete, um Bulgarien zum Anſchluß an den Vierverband zu bewegen. Nach dem Krieg würde Serbien dieſes Gebiet wieder zufallen. Die Entente habe Serbien mit leeren Verſprechungen und Betrug hingehalten. Umbildung des franzöſiſchen Kabinetts. Paris, 13. Dez. Die Angriffe gegen die Regie⸗ rung in der geheimen und öffentlichen Sitzung der Kam⸗ mer werden, wie die„Frankf. Ztg.“ mitleilt, zu einer Umbildung des Miniſteriums führen. Miniſterpräſident Briand beabſichtigt, keine Miniſter ohne Portefeuille mehr aufzunehmen, vielmehr ſollen einige Dienſtzweige verwandter Art mit einander verſchmolzen und unter die Leitung eines einzigen Miniſters gebracht werden, ſo das Zivil- und Militärverpflegungsweſen mit dem Trans⸗ portweſen. Hande!, Induſtrie und Ackerbau ſollen das Volkswirtſchaftsminiſtecium bilden, ein weiteres Mini⸗ 9 8 ſterium hätte ſich mit der Erzeugung des ſämtlichen Keie Endlich ſoll ein mit Voll⸗ Die Poſten der Unterſtaatsſekretäre ſollen Fachleuten an⸗ vertraut werden.(Lloyd George macht Schule. D. Schr.) Nicht nur die Mitglieder des ſogenannten Alters⸗ rats Combes, Freyeinet, Leon Bourgeois, Denys Co⸗ in und Guesden, ſondern auch die Miniſter Painleve, Metin und Meline, ſowie alle Unterſtaatsſekretäre wer⸗ den zurücktreten. Das neue Kabinet: Paris, 18. Dez. Agence Haas. Das neuc Ka inet ſich folgendermaßen zuſammen: Borſitz und — Boland. Juſtiz und Unterricht Biviani, Finan⸗ 1 Ribot, Inneres Malvy, Krieg General Lyautey, arine Admiral Lacaze, Volkswirtſchaft(Handel, Jndu⸗ 55 Ackerbau) Clementel, Transport und Zivil- und ilitärverpflegung Herriot, Kolonien Doumergue, Be⸗ waffnung, Herſtellung von Kriegsmalerial Albert Tho⸗ mas. Paris, 13. Dez. General Nivelle iſt zum Ober⸗ kommandierenden der Armeen im Norden und Nordoſten ernannt worden. General Gouraud iſt als Nachfolger Lyauteys zum Generalreſidenten Frankreichs in Ma- rokko ernannt worden. Kohlennot in Frankreich. Paris, 13. Dez. Der Stadtrat von Millau (Aveyron) hat die Einführung einer Kohlenkarte be⸗ ſchloſſen.— In der franzöſiſchen Preſſe wird 8 Kohlen⸗ mangels erheblich zu verlängern. London, 13. Dez. Miniſterpräſident Lloyd George iſt leicht ä erkrankt. Die Vorſtellung des neuen Miniſteriums im Unterhaus, die geſtern ſtattfinden ſollte, mußte des⸗ halb nerſhaban maren,(Nielleicht hat die geſtrige Pede Die Herrin von Dernot. Von Edmund Hoefer. 3⁵ Fortſetzung.) Nachdruck verboten. „Das Teſtament hat er in einer Abſchrift ſeinem Sohn a ebe en und ihm aufs Gewiſſen gebunden, es nicht aus er Hand zu laſſen. Er hats wohl geahnt,“ ſprach der Greis unerbittlich weiter,„daß es kommen möge, wie es gekommen— daß dies Teſtament ihm das Leben koſten und verloren gehen könne. Das möchte ſich auch noch beweiſen laſſen. Der Schloßengel muß doch davon reden können.— Der Auguſt aber, den Sohn meine ich, iſt feig geweſen und hat ſich einſchüchtern laſſen. Von ſeinem Teſtament hat er keinem zu ſagen gewagt, auch mir nicht, der ich doch ſein Vetter, und iſt davon gelaufen und fort geblieben. Und wenn ich ihn habe mahnen laſſen, hat er nicht gewollt. Aber Recht verjährt nicht. Jetzt iſt das Teſtament da und ſein Erbe auch, und—“ der Greis wandte ſich und winkte Burgsheim mit einer ge⸗ bieteriſchen Bewegung heran—„hier ſteht der Erbe und Herr von Dernot.“ „Burgsheim— alſo doch!“ ſagte Esperancens 1 Stimme vernehmbar von oben herab, und es war, als. ob ein leiſes Bedauern durch die Worte bebe. Allein es achtete jetzt niemand darauf, ſondern alle Blicke waren auf den jungen Mann gerichtet, der bisher faſt unbe⸗ merkt geblieben war. Die Augen des Barons beſonders hafteten auf ihm mit einem Ausdruck des Entſetzens und der Bruſt des alten Herrn entrang ſich ein Seufzer, der beinahe wie ein Stöhnen klang. Der junge Mann war vorgetreten. Das dunkle Auge flog mit raſchem, offenem Blick über die Herren am Tiſch, hinauf zu der kleinen Loge und blieb feſt und ernſt an dem alten Müller haften.„Ich hatte alſo Recht, zu * glauben,“ ſagte er,„daß es Unheil geben würde, wenn „Ihr auf das Schloß gingt, Ohm, da bin ich Euch nach des Reichskanzlers, von deren Inhalt Lloyd George zwei⸗ ellos unterrichtet war, zu der Unpäßlichkeit beigetragen. D. Schr.) London, 13. Dez. Vorausſichtlich werden die Alllier⸗ zen Demobiliſierung, Wiederherſtellung der Kontrolle der Alliierten bei Poſt, Telegraphen und Eiſenbahn, ſowie die Freilaſſung der Venizeliſten fordern. Das freie Geleit. Waſhington, 12. Dez. Das Staatsamt hat we⸗ gen der Verweigerung des freien Geleits für den öſter⸗ reichiſch-ungariſchen Botſchaſter eine zweite Note an Großbritannien und Frankreich gerichtet, in der es heißt, daß Amerika die ungehinderte Ueberfahrt für ein an⸗ erkanntes Recht des diplomatiſchen Verkehrs halte. Fleiſchloſe Tage. Auch in früheren Zeiten gab es ſchon Ver⸗ bote bezüglieh des Fleiſcheſſens an gewiſſen Tagen. So beſtimmte eine Verordnung des Königs Eduard III. von England, daß nie⸗ mand. wes Ranges und Standes er auch ſei, mehr als zwei Gänge zu einer Mahlzeit haben dürfe mit Ausnahme der Hauptfeſt⸗ tage des Jahrs, an denen drei Gänge erlaubt waren. Die Kö⸗ nigin Eliſaberh dehnte 1562 die ſogenannten Gebetfaſttage über die eigentliche Faſtenzeit hinaus aus durch das Verbot des Fleiſchgenuſſes am Mittwoch, Freitag und Samstag Auf Ueber⸗ tretungen waren hohe Strafen geſetzt auch für diejenigen, die, um Fleiſch genießen zu können, ſich krank ſtellten. Karl VI. von Frankreich beſchränkte die Mahlzeiten des Volks auf eine Suppe und zwei Gerichte. Die Lage im Oſten. Der bulgariſche Bericht. WTB. Sofia, 13. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern: Mazedoniſche Front: In der Gegend von Monaſtir nichts Bemerkenswertes. Im Cernaknie unter⸗ nahm der Feind gegen mittag nach heftiger Artillerie⸗ vorbereitung einen Angriff gegen die Linie Paralovo— Makovo, der mit den größten Verluſten für ihn ſcheiterte. Nach neuer Artillerievorbereltung unternahm der Gegner einen neuen Angriff gegen die Höhe öſtlich von Paralovo, aber auch dieſer Angriff ſcheiterte vollſtändig. Oeſtlich der Cerna bei Gradechniha ſchiugen unſere Einheiten einen Angriff zurück. Auf dem rechten Ufer des Wardar leb⸗ hafte Artillerietätigkeit und Geſechte zwiſchen Wachab⸗ teilungen. Auf dem linken Ufer des Wardar ſpärliches Feuer der feindlichen Artillerien. An der Struma ſchwaches Feuer der feindlichen Artillerie. Patrouillen⸗ gefechte am Unterlauf der Struma. An der Front des Acgäiſchen Meeres beſchoſſen feindliche Schiffe wirkungs⸗ los die Häfen von Kavalla und bei Makri. Feindliche Lufttätigkeit ohne Ergebnis in der Umgebung von Porto Lagos.— Rumäniſche Front: In der Dobrudſcha auf beiden Seiten ſpärliches Artillerie- und Infanterie feuer. In der öſtlichen Walachei ſetzten die Truppen der Verbündeten die Verfolgung fort. Die landwirtſchaftliche Bedeutung Rumän ens. In der„Deutſchen Tageszeitung“ ſchreibt Dr. F. Lange-⸗Halle: f Die ergiebigen Petroleumlager Rumäniens, ſowie ſeine ſonſtigen reichen Bodenſchätze, haben es bisher nicht bermocht, den rein agrariſchen Charakter des Landes weſentlich zu beeinfluſſen. Bei weitem der größte Teil der Bevölkerung, mehr als /, lebt heute noch unmittelbar oder mittelbar vom Ackerbau, und kennzeichnet ſchon da⸗ durch den Charakter des Landes. Von dem geſamten Flächeninhalt Rumäniens von 131000 Quadratklm.(139 690 ſeit dem letzten Balkan⸗ krieg) entfallen etwa 62 000 Quadratklm., 47 Prozent, auf das Ackerland. Dieſer Anteil iſt an und für ſich nicht außergewöhnlich hoch; auch Deutſchland weiſt eine Ackerfläche von 48 Prozent ſeines geſamten Gebietes auf. Wenn trotzdem Rumänien als ein Teil der ſogenannten pontiſchen Kornkammer bekannt iſt, ſo ſind zwei Tat⸗ ſachen hierfür von ausſchlaggebender Bedeutung. Nicht etwa eine beſondere Höhe der Hektarerträge, wie man angeſichts der großen Fruchtbarkeit des Landes erwarten ſollte,— im Gegenteil, die Erträge bewegen ſich auf einer beſchämend niedrigen Stufe,— die Gründe liegen vielmehr einmal in der geringen Bevölkerungsdichte. Ent⸗ fallen doch nur 55,1 Bewohner auf den Quadratklm., während in Poſen 110. in Deutſchland 125. in Belgien gar 275 Einwohner auf den Quadratklm. entfallen. andere Grund iſt in dem hohen Anteil zu ſuchen, der Getreidebau von der geſamten Ackerfläche einnimmt Ueber 80 Prozent des Ackers werden mit Getreide be⸗ = . ſtellt, und zwar vorzugsweiſe mit Mais(33,7 Prozent„ und Weizen(29,9 Prozent der Ackerfläche), die ſomit zuſammen faſt 2) des geſamten Ackers einnehmen, währen auf Hafer, Gerſte und Roggen nur 17,9 Prozent ent- fallen. Getreide bebaut. Auf dieſer Fläche werden alljährl etwa 6,2 Millionen Tonnen Getreide erzeugt, das! im Turchſe net nicht mehr als 12,4 Doppelztr. Hektar, während in Deutſchland auf 15 Millionen He 27 Millionen Tonnen Getreide erzeugt werden, das 18 Doppelztr. pro Hektar. Die natürliche Frucht f g in des rumäniſchen Bodens, die den Bauern im D ſchnitt der Jahre willig und mühelos die Frucht den Schoß warf, hat ſich hier, wie auch anderswo der Feind zielbewußter, rationeller Landwirtſchaft er wieſen. Es entfallen 8,16 Doppelztr. auf den Kopf be einer Bevölkerung von 7234000 Einwohnern, oder 5 meuſchlichen Bedarf weit überſteigend, kann aber au angeſichts der wenig entwickelten Viehzucht nicht annähern“ im Inland verbraucht werden. So ſehen wir denn, daß nicht weniger als 52, 9770 1 zen der Erzeugung zur Ausfuhr gelangen, eine Tatſach. 5 die den agrariſchen Charakter des Landes am ſchärſen beleuchtet. Nur ein Land der Welt übertrifft Rumän in dieſer Beziehung, das iſt Argentinien, das 57„ di zeut ſeiner Erzeugung an das Ausland abzugeben in der Lage iſt. pro Bei einem Eigenbedarf von etwa 4 Doppelztr. 5 Kopf und Jahr war Rumänien daher in der Lage 4,2 Doppelztr. auf den Kopf ſeiner Bevölkerung zu ex bo tieren, das iſt gerade ſo viel, wie Deutſchland im ga In dem letzten Jahrfünft vor dem Kriege fü Rumänien aus an Weizen 1 462 100 To., Mais 1184 To, Gerſte 364 500 To., Hafer 151300 To., Rog 75 300 To., zuſammen 3 237800 To. pro Kopf ſeiner Bevölkerung erzeugte. 10* zent derjenigen Getreidemenge, welche Deutſchland in 85 denszeiten vom Ausland einführte. Die übrigen Früchte treten dem Hauptgetreide ge über in den Hintergrund; immerhin iſt die Erzeug Dieſer Ueberſchuß beträgt nicht weniger als 61„ hohen Eiweißgehalts wegen von großem Wert. teen ven g Wert. enn früchten werden etwa 50000 To. Re ps auf 75 000 Hekt erzeugt. ßig Die Viehbe, ände Numän ens ſind verhältnis 90. ering. Die Zahl der Rinder betrug im Jahre 2588526 Stück, Ne Schweine im Jahre 1900 1 700 20 Stück. Weit bedeutender als Rind und Schwein et die Rolle, die das Schaf in Rumänien ſpielt, dieſes finn ſich vorzugsweiſe in den Ebenen des Tieflands. gli Jahre 1900 betrug die Zahl der Schafe 5 655000 ge⸗ und übertraf damit die gegenwürtig in Deutſchlan lch t⸗ ſchnitt des ganzen Landes 43 Schafe auf den Quadt den zurzeit beſetzten Gebieten 55 in Mehedinte 10 beſonderem Wert ſein.. N f Welche Hilfsquellen nun im einzelnen ſich u Ernährung bereits in dieſem Jahre erſchließen we entzieht ſich noch der Kenntnis. Von beſonderem e wird aber die Beſetzung der Walachei noch mit Einbringen der Ernte des Jahres 1917 werden. Baden. 25 el 1 Karlsruhe, 13.— Letzter Tage fand iz 1 reuzbündnis⸗Vereine Per, fl die Generalverſammlung der nenter Katholiken Südweſtdeutſchlands ſtatt, zu der An treter aus Bayern, Württemberg, Baden, Heſſes haar Lothringen erſchienen waren. Von dem Großherzog und kam, wie ich ſehe, zur rechten Zeit. Ich habe es Euch ſchon neulich geſagt und wiederhol's: Ihr macht die Rechnung ohne den Wirt. Ich bin nicht um dieſer ſogenannten Erbſchaft willen hergekommen und will nichts von ihr, ebenſo wenig—“ „Wie der Feigling, dein Vater!“ unterbrach ihn Auguſtin, deſſen ſtarres Geſicht momentan von einem wilden Hohne verzerrt wurde.„Tu's, ich gebe dein Recht und Erbe nicht auf.“ „Ich bin alt genug, für mich ſelbſt zu entſcheiden,“ erwiderte der Jägersmann ernſt.„Ob mein Vater vor Drohungen wich, oder ob er's tat, weil ſeine Legitimation eben niemals erfolgte und er kein wirkliches Recht er⸗ halten hatte,— das weiß ich nicht. Er hat mir nichts zu rächen hinterlaſſen. Ich bin mit meinem Namen und meiner Habe zufrieden—“ „Nur die Augen möchteſt du noch, die es dir ange⸗ tan,“ fiel Auguſtin von neuem mit dem früheren Aus⸗ druck ein, und unter der lang überhängenden weißen Braue 8 05 flog das ſcharfe blaue Auge mit grimmigem ächeln hinauf zu der Loge und wandte ſich dann noch hohnvoller zu Franz zurück. Der Jäger maß ihn ein paar Sekunden lang mit feſtem und finſterem Blick von oben bis unten, wandte ſich dann jedoch ohne Erwiderung gegen den Tiſch und ſprach mit ruhiger Stimme:„Wie ich geſagt, ſo bleibt's. Das Teſtament im Nachlaß meines Vaters iſt für uns ohne Wert. Ich bin der Erbe von Dernot nicht— ſchrei⸗ ben Sie's auf, mein Herr, wenn Sie es für nötig halten. Guten Morgen.“ Und nach flüchtigem Gruß gegen die Anweſenden verließ er den Saal. 8 Einen Augenblick ſtand der alte Müller wie betäubt. Dann flog jener Ausdruck des Hohns noch einmal durch das runzelvolle Geſicht, und indem er die Hand erhob und ſchüttelte, ſagte er mit einer Art von heiſerem Lachen: „Einer mehr oder weniger— das heißt nichts. Ich werde mit euch allen fertig. Und damit ging er ohne Gruß den dreieckigen Hut auf den Kopf drückend, der Tür 51 und verſchwand. dem Der Baron war in den Stuhl geſunken, neben N er bisher geſtanden. Die Arme hingen ſchlaff herunt“ ſein Geſicht war blaß und er atmete ſchwer. 55 VIII. 1 Das war ein ſehr ernſter Herbſt, der von 1847, 7e. mit dem Winter wurde es nicht beſſer, ſondern im auf ernſter: die Gewitterwolken türmten ſich ringsumher jah. und zogen näher und näher, und wohin man auch! 5 überall ſchon lagen ihre Schatten ſchwer und beängſtige cke und man ſehnte ſich ſchier, daß nur der erſte Blitz zyſte und der Donner über die Lande rolle. Dann erſt, apf: man wieder aufatmen, ſei es auch in Sturm und Kan 0 ſo wie jetzt glaubte niemand länger noch fortleben 5 können, weder die einzelnen, noch die Völker. ſtein Der bedenkliche Aufall, der den Baron Treuen den zum Schluß jener an überraſchenden und erſchüt 1 fel, Momenten reichen Morgenverhandlung niedergewe war von der ausgezeichneten Natur des alten ckenen ſchneller überwunden worden, als es die erſchre hei, Seinen und der aus der nächſten kleinen Stadt pat gerufene Arzt anfänglich gefürchtet hatten. Ein eilen; Tage noch mußte man auf dem öden Schloſſe verm rück, dann brachen ſie auf und kehrten in die Reſidenz 9 nun wo das Palais beim Schloß ſie aufnahm, in dero, wieder wie ſonſt alle Fäden der Regierung und Vu eſcher tung zuſammenliefen. Denn die Nachricht, mit Witte der Baron ſeine Umgebung in Dernot überraſcht„ N — ſelbſt der Juſtizrat erfuhr erſt hier davon Tach ſtätigte ſich: Treuenſtein hatte ſich, wie man erf ö langen Verhandlungen dazu verſtanden, das 9 1 portefeuille wieder zu übernehmen. (Fortſetung folgt.) Fünf Millionen Hektar werden durchſchnittlch ui „ po Tag und Kopf 4½ Pfund. Dieſe Menge, den natürlich nzen n len- 1 % an Hülſenfrüchten nicht unbedeutend und für uns a 5, a einen nſere; rden, 1 0 9 7 Alois Keller. der Großherzogin Luiſe und Erzbiſchof Dr. Nörber waren auf abgeſandte Huldigungstelegramme hin Dankantworten eingetroffen. Am Vorabend der Beratungen ſprach Cha⸗ kitasſekretär Heſſenbach aus Augsburg über das Thema: „Um Deutſchlands goldene Zukunft“. Bei den Beratungen wurden Verbandsfragen erörtert. Dem Kreuzbündnis ge⸗ hören bis jetzt 50 000 erwachſene Mitglieder an, davon in Süddeutſchland. i Karlsruhe, 13. Dez. Ein neues Zeitungsunter⸗ behmen, gegründet im dritten Jahr des Weltkriegs, keitt um die Jahreswende hier ins Leben: das„St. Fonradsblatt“, Familienblatt der Erzdiözeſe Freiburg. Das neue Blatt erſcheint im Verlag der A.⸗G.„Ba⸗ kia“ im Umfang von 16 Seiten wöchentlich. Das Blatt hält ſich fern von der Tagespolitik und will nur die rbeit der Seelſorge, ſoweit möglich, auch publiziſtiſch fördern und unterſtützen. Heidelberg, 13. Dez. Eine 74 Jahre alte Frau ſtürzte in einem Hauſe die nicht beleuchtete Treppe Imab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie kurze Zeit nach dem Unfall ſtarb. i g ( Tauberbiſchofsheim, 13. Dez. In Eiersheim c haben die heranwachſenden Mädchen zwei Kiſten Klei⸗ dungsſtücke aus alten und neuen Stoffen fertiggeſtellt und an die Brockenſammlung in Mannheim abgeſandt. (Freiburg, 13. Dez. Nach der endgültigen Be⸗ ſuchsziffer unſerer Hochſchule im laufenden Winterſemeſter beträgt die Zahl der immatrikulierten Studierenden 2234 15 2246 im vorigen Winterſemeſter. Davon ſtehen 7 7 als Kriegsteilnehmer im Heeres⸗ oder Sanitäts⸗ dienſt. Die Zahl der immatrikulierten Frauen beträgt 88 die der Ausländer nur 19. O Konſtanz, 13. Dez. Auf der Gemarkung Or⸗ ſingen bei Stockach wurden 6 franzöſiſche Offiziere, welche dus dem Gefangenenlager in Ingolſtadt entſprungen waren und nach der Schweiz flüchten wollten, d- dommen. Sie befanden ſich in ganz verwahrloſtem Zu⸗ fand, waren barfuß und halb verhungert. Einer der 8 iziere, ein Fliegerleutnant, iſt nach ſeinen Ausſagen aim Kampf mit unſerem unvergeßlichen Immelmann unterlegen und dabei gefangen genommen worden. ( Inſel Reichenau, 13. Dez. Einen glücklichen Fang machte der etwa 10jährige Knabe des Fiſchers 5 Als es bereits dunkelte, hörte der Knabe kin ſtarkes Plätſchern im Waſſer und als echter Reichen⸗ auer beſann er ſich nicht lange, zog ſeine Schuhe aus und ſtieg hinab in die Fluten des Rheins. Dort fand er, e die„Freie Stimme“ berichtet, einen 30pfündigen Decht, der infolge Ueberfreſſens nicht weiter ſchwim⸗ men konnte. kit einem in der Nähe befindlichen Vaſſerſchapf erſchlug der Knabe den Fiſch und brachte triumphierend nach Hauſe. 8 Großherzogin Luiſe au das Rote Kreuz. er Badiſche Landesverein vom Roten Kreuz hatte der Großherzogin Luiſe anläßlich ihres 78. Geburtstags mit dnem Glückwunſchſchreiben auch einen Bericht über die tigkeit des Roten Kreuzes im verfloſſenen Jahr über⸗ ittelt. In einem Antwortſchreiben dankte die Groß⸗ zogin für die ihr ausgeſprochenen Glückwünſche und ö rte auf die Arbeit des Roten Kreuzes übergehend, 55 endes aus:„Ter eingehende Rückblick auf Ihre Tä⸗ da eit im letzten Jahre beſtätigt mir nur um ſo feſter ll dankbare Ueberzeugung, daß Ihrer Aller Arbeit nach . Richtungen hin ſich als hilfreich, fördernd und gensvoll bewährt hat. Beſonders möchte ich auch hier aussprechen, wie ſehr die lange vorausblickende und ziel⸗ geſtelte Vorbereitung der dem Roten Kreuz im Krieg 6 llten Aufgaben ſich in vollem Umfange als unum⸗ enlich nötig erwieſen hat und wie dankbar wir alle derade dieſe Tatſachen inmitten des überreichen Gebiets riegstätigkeit gedenken.“ Lokales; ant 7 Arbeitsſtelle des Kriegsamts. Im Kriegs worde eine Kriegserſatz⸗ und Arbeitsſtelle geſchaffer 2 fi 8 Es bearbeitet die grundlegenden Beſtimmunger 8 lenſt; Verteilung der Menſchenkräfte auf den Heeres⸗ ure und auf die geſamte Kriegswirtſchaft. Anfragen, a cwerdergen und Eingaben grundſäßglicher Art, ebenſo Be⸗ 81 5 en ſind unmittelbar an dieſe Stelle zu richten, ener nicht in erſter Linie das betreffende ſtellvertretende na telkommando zuſtändig iſt. Die vielfach bei den ge⸗ ö Leſuch ichtigung finden. Die Stellen, an die derartige Die 85 Zu richten ſind, werden demnächſt bekanntgegeben. ſtraße iſchäftzimmer befinden ſich in Berlin, Friedrich⸗ ſchenkr 00, Poſtadreſſe: N. N. 7. Telegrammadreſſe: Men⸗ kat. Fernſprecher: Amt Zentrum 1096 10099. Verl Maſſenſpeiſung. Nach einer Meldung aus Iwan wird im Kriegsamt ernſtlich der Gedanke der lährunsmaſſenſpeiſung erwogen, während das Kriegser⸗ willi ugsamt bisher nur den Bundesregierungen die Ver⸗ ung von Beiträgen zu den Koſten nahegelegt hat. Iwan ne Korreſpondenz will erfahren haben, daß die Familze maſſenſpeiſung in der Weiſe gedacht ſei, daß der nie Morgen⸗, Mittag⸗ und Abendmahlzeit und die 8 s dehrün dens nahme erſtrecken.— Wieweit dieſe Angaben * et ſind, läßt ſich zurzeit nicht nachprüfen. .— hafte Ur ssarnung. Seit einiger Zeit ſuchen zweifel⸗ Geld nternehmungen beſonders vom Ausland bei uns und zu ſammeln, indem ſie ſich an die Vaterlandsliebe i fat! Wohltätigkeitsſinn der Teutſchen wenden. Es ſegeben im allen Fällen auf gewinnſüchtigen Betrug ab⸗ ich a und es muß dringend davor gewarnt werden, 1 uf derartige Unternehmen einzulaſſen. Leider ſind duch owiele auf den Schwindel hereingeſallen. Es ſei aktien“ den von Budapeſt aus betriebenen„Königsbüſten⸗ bezweg und der ſog.„Heldenbibliothek“ gewarnt. Erſtere und t die Sammlung von Geld, letztere will Geld licher zugleich bekommen. i a * 8 8 5. Deer Die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim du uten Stellen einlaufenden Einzelgeſuche um Verwen⸗ Der dſich vaterländiſchen Hilfsdienſt können hier keine N ge Men 5 E 01 8 allges Menge Brot geliefert werde. Dieſe Speiſung ſoll J ahlemein ſein und ſich auf alle Bevölkerungsſchichten liche Benannmuchungen. Cerkauf don Schlachloieh Nachdem uns— wie bereits mitgeteilt— geſtattet wurde zur Fleiſchverſorgung unſerer Einwohnerſchaft mehr Vieh zu ſchlachten, macht es ſich bemerkbar, daß die notwendige Aufbring⸗ ung des Schlachtviehes ſeine Schwierigkeiten hat. Dabei beobachten wir, daß von unſeren Vieh⸗ haltern häufig noch Schweine und Kälber nach auswärts verkauft werden. Dies iſt zwar er⸗ laubt, jedoch glauben wir keine Fehlbitte zu tun, wenn wir an unſere Viehhalter die Aufforderung ergehen laſſen, das Vieh zunächſt unſerer eigenen Einwohnerſchaft dadurch zugänglich zu machen, daß es unſerem alleinigen Aufkäufer ben Mild Hadol, Haba, hier, Haupistr. 161 überlaſſen wird. Höchſtpreiſe ebenſo bezahlt, wie es auswärtige Aufkäufer und Metzger zahlen dürfen. Seckenheim, den 13 Dezember 1916. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir haben die nachverzeichneten Waren beſchafft und den Händlern zum Verkauf an unſere Einwohner- ſchaft um die beigeſchriebenen Preiſe ab Samstag, den 16. ds. Mts. überlaſſen: Verkaufspreis Suppen 90.0 Mt di kg. JJV 3 Haferflocken 33 1.— 7 7. 7 VVV 3 Hao 986„ ½¼ Pfd Vollmilchpulbl er 0.75„ 1 eur,,„„ Aakerfardelen 1.20„. Himbeer ſicup(Feldpoſtpackung) 100„ die Doſe Cornettbef JJ ( ͤů hp Oelſardinen.. 5 5.. 2 00 7 77 7 Kondenſierte Vollmilch 1.40„„„ Gouda Käſe J JJ 8 // ᷣ ᷣ VVT. . arinierte Heringe ö Lachsheringe je nach Größe Salzheringe Bouillonwürfel 5 Pfg. das Stück(5 Stück 20 Pfg.) Seckenheim, den 13. Dezember 1916. gürgermeiſteramt. Volz. Koch. Stadt. Sparkasse Sehiboetgiugei mit emeindebürgschaft— mündelsieher. ost- scheek konto Marlstuhe Wo, 2950. Helephon Vo. 51. Samtliele Hinlagen ioerden oom Lage der Hinaalhlung an zu 40% oetzinst: Maussenstunden- S I2 Uhr oormittags- 2 5 Chr nachmittags. Es werden hierbei jeweils die Fußballalub„adenia“ 1914 goftkenbelm. Donnerstag Abend keine Spielerverſamm- lung, dafür Samstag, abends 8½½ Uhr. Freitag Abznd 8½ Uhr Probe der Theaterspieler. Vollzähliges Erſcheinen unbedingt erfordlich. Der Vorſtand. Turnverein Seckenheim E. U.— gegr. 1898. Wiederum finden wir uns am Lonntag, den 17. Dezember 2 Uhr zuſammen um der 5 Trauerfeier für gefallene Krieger darunter auch unſer Mitglied Karl Schuhmacher anzuwohnen. Zuſammenkunft ¼2 Uhr im Lokal „Zähringer Hof“. Wie immer wird auch diesmal alles vollzählig erſcheinen. s a s Der Turnrat: Gg. Wol z, Vorſitz. i Rari Uogel vorm. FR. CARL. BARTH Inh. FRITZ RUCKELS N Rathaus(Kaufhaus) Bogen 12, Breites tr. Erstes und grösstes Spezialgeschäft ff. Stahlwaren. Taschenmesser, Scheren Bestecke und Transchiermesser 1 Löffel und Gabeln in Alpacca und schwerer Versilberung. Nagelpflege- und Scheren-Etuis sowie sonstige Geschenkartikel in reicher Auswahl. Praktische Geschenke fürs Feld: Armee- Messer, Stilets, Feldbestecks. Raslermesser unter Garantie i Raslerapparate wie Cara“, Pruphei und andere Marken sowie dazu gehörigen Klingen in bester Qualität zu mässigen Preisen. r feparaturen, Schleifen von Rasiermessern, Scheren u. s. W. rasch und gewissenhaft. Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629 Ludwigs- hafen a. Rh. f f SSG oseesessesseseeee Foſdpostkarten bei Baar Zimmermann. Scgeeeseesseseeesesesseee . 5 N Pfalz. Weisswein p. Ltr. 190 Mk. vu 1 1 er- 15 Rotwein., 2.20, 3.00„ . Garantiert reiner Bienen- schneidmduschine 2 Maas, Schloßſtr. 11. Agenturstelle: Georg Röser, Seckenheim N honig eingetroffen. Aug. Endo rt, Bäckerel 5. ai f un Ir ade Kode. 5 Midler Kaffeenleesenn 5 Hoingervversibeebesede Hausbeltmaschne N Hausrund Küchengeräte Trin e punschbow len Spesen legt Complete dosse uswahl in Tkinrichtungen wuchaft Altikel . 2 Its eee ————— —(- feſefop 2631] S1. 3 Bütslen wird wie folgt geändert: kigung des Bundesrats zu wirtſchaftli 1914(Reichs⸗Geſetzbl. S. 327) folgende Artikel I Die Verordnung über Käſe vom 18. Januar 1916(Reichs⸗Gefetzbl. S. 31) 5 i 1. Der 8 1 erhält folgende Faſſung: 5 Für den Verkauf von Käſe werder folgende Höchſtpreiſe feſtgeſetzt: 1 Hartkäſe Rundkäſe nach Schweizer Art 5(Emmenthaler) mit einem Fett⸗ 5 ehalte von weniger als 30 von Hundert, aber von wenigſtens 25 vom Hundert der Trocken⸗ i Tilſiter, Elbinger, Wilſter⸗ marſchkäſe, Käſe nach Holländer .(Gouda, Edamer) Art und an⸗ * derer Hartkäſe mit einem Fett⸗ 0 gehalte von wenigſtens 25 vom Hundert der Trockenmaſſe Tilſiter, Elbinger, Wilſter⸗ marſchkäſe, Käſe nach Holländer (Gouda, Edamer) Art und an⸗ derer Hartkäſe mit einem Fett⸗ ehalte von wenigſtens 10 vom undert der Trockenmaſſe * II 5 1 2 1 Weichkäſe 3 1. Weichkäſe nach Camembert, 3 Brie, Neuſchateller, Münſter . Art mit einem Fettgehalte von ö wenigſtens 25 vom Hundert der ie Weichkäſe mit einem Fettgehalte von wenigſtens 25 vom Hundert der Trockenmaſſe, in Stücken von 60 oder 120 Gramm ver⸗ packt(Frühſtücks⸗ od. Delikateß⸗ CVVVVVVVVT nach Camembert, Brie, Neuſchateller, Münſter Art mit einem Fettgehalte von wenigſtens 10 vom Hundert der Aire aſſ e 5 4. Weichkäſe nach Limburger Art 5(Backſtein⸗ und Romadurkäſe) 5 mit einem Fettgehalte von 5 wenigſtens 15 vom Hundert 7 der Trockenmaſſe 8 in Stücken von 60 oder 5 120 Gramm verpackt(Früh⸗ 25 ſtücks⸗ oder Delikateßkäſe) mit 5 einem Fettgehalte von wenig⸗ 1 ſtens 15 vom Hundert der 5 Del ſſe e 2 5. Weichkäſe nach Limburger Art (Backſtein⸗ und Romadurkäſe) mit einem Fettgehalte von g wenigſtens 10 vom Hundert der 9 nne 5 in Stücken von 60 oder 7 120 Gramm verpackt(Früh⸗ 5 ſtücks⸗ oder Delikateßkäſe) mit einem Fettgehalte von wenig⸗ ſtens 10 vom Hundert der eumgſſ e 6. Weichkäſe mit einem Fettge⸗ halte von weniger als 10 vom Huudert der Trockenmaſſe III g Onuark und Quarkkäſe 1. Gepreßter Quark(Rohſtoff für Quarkkäſe) mit einem Waſſer⸗ ehalte von höchſtens 68,5 vom e 2 elſequark mit einem Waſſer⸗ halt von höchſtens 75 vom ( . iſcher, leich angereifter uarktäſe(Harzer, ainzer, 4 75 tangen⸗, Fauſt⸗ unt 2 Per Käfe 4 Gereifter Quarkkäſe(Harzer, Mainzer, Spitz, Stangen, Fauſt⸗ und ähnlicher Käſe) mit einem weißen Kerne von höchſten zwei Dritteln der Schnittfläche Her“ 8 erpreis it der Preis, der beim roßhandelspreis der Preis, der beim Verkau ſeltten werden darf, vorbehalſſich er 2. Der§ 4 erhält folgende Faſſung: q Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden rönnen für den Verkauf durch den Handel Zuſchläge zum Großhandelspretſe Herſteler ⸗ Großhandels⸗ Kleinverkaufs⸗ffeſtſetzen. Den Kleinverkaufspreis( 1) bleibt hiervon unberührt. preis preis preis 3. Im 8 5 Abf. 2 iſt hinter den Worten„nach Noquefort⸗Art“ einzu⸗ iin Mert in Narr in Mark fügen„ſowte für Schaftäſe aller Art. 4. Hinter 8 5 wird folgender 8 ö neu eingefügt: Der gewerbsmäßige Poſt⸗ und Frachtverſand von Käſe durch den Herſteller oder eine von ihm beauftragte Perſon aun den Verbraucher iſt ver⸗ boten. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörben ö 0 können Ausnahmen zulaſſen. 10⁰⁰ 11 1.50 5. Im 8 12 Nr. 1 iſt hinter den Worten„des 2 5 Abſ. 1“ einzufügen„Ja“ 6. Der 8 15 erhält folgende Faſſung: 5 Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens diefer Verordnung. Artikel II 8 1⁰⁰ 11⁰ 1.80 Die Bekanntmachung über Aenderung der Preiſe für Qugrk und Quark⸗ käſe vom 18. März 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 178) wird aufgehoben. Artikel III. Der Reichskanzler wird ermächtigt, den Wortlaut der 13 fber Käſe vom 13. Januar 1916(Reichs⸗Geſetzbl. S. 31) wie er ſich aus den Aende⸗ 70 90 1,00 rungen durch dieſe Verordnung ergibt, unter dem Tage dieſer Verordnung im Reichsgeſetzblatt bekanntzumachen. Artikel IV i Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündunz in Kraft. Berlin, den 20. Oktober 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: Dr. Helfferich. 100 110 1.50 Bekanntmachung der neuen Faſſung der Verordnung über Küſe. Vom 20. Oktober 1916. Auf Grund des Artikel III der Verordnung, betreffend Abänderung 36 95 1.20 der Verordnung über Käſe vom 13. Januar 1916(Reichs⸗Gefetzbl. S. 31), vom 5 20. Oktober 1916 wird die neue Faſſung der Verordnung über Käſe nachſtehend bekanntgegeben. Berlin, den 20. Oktober 1916. 1 90 1.10 Der Stellvertreter des Reichskanzlers: 5 Dr. Helfferich. 9. 0 5 0 Verordnung über Käſe. Vom 20. Oktober 1916. Für den Verkauf von Käſe werden folgende Höchſtpreiſe feſtgeſetzt: 89 i. e f preis pre pre 70 80 0/8 Hartkäſe für 50 Kr für 50 Kg für 0,5 Kg 1. Rundkäſe nach Schweizer Art in Mark in Mark in Mark (Emmenthaler) mit einem Fett⸗ 25 10 8 als* 5 undert, aber von wenigſtens 5 2 0,⁰ 25 vom Hundert der Trocken⸗ e 100 110 1,50 2. Tilſiter, Elbinger, Wilſter⸗ marſchkäſe, Käſe nach Holländer, e e mt e und Betz rer Hartkäſe mit einem Fett⸗ ** 0.80 gehalte von wenigſtens 25 vom Hundert der Trockenmaſſe 10⁰ 11⁰ 1,„⁰ 50 60 0% 4. Tilſiter, Elbinger, Wilſter⸗ marſchkäſe, Käſe nach Holländer (Gouda, Edamer) Art und an⸗ derer Hartkäſe mit einem Fett⸗ ehalte von wenigſtens 10 vom Undert der Trockenmaſſe 70 20 170⁰ 11 1 10—— Weichkäſe 1. Weichkäſe nach Camembert, Brie, * 5 600 Neuſchaleller, Münſter Art mil einem D von wenig⸗ ſteus 256 vom Hundert der Belchtgſg denen Seibel: 1 r We e mit einem Fettgehalte 2* ⁰⁰ von wenigſtens 25 vom Hundert der Trockenmaſſe, in Stücken von 60 ober 120 Gramm ver⸗ kae(Frühſtücks⸗ od. Delikateß⸗ 1 8 100 10 80 1¹⁰ 8. Weichkäſe nach Camembert, Brie, fe den Herſteller“ Neuſchateller, Münſter Art mit del nicht Ader“ einem Fettgehalte von went 1 derks tens 10 W. H. der Trockenmaſſe 20 0 Bi 1 5. 5. 5 5 Der te der 8 Berwang der Gr beneſſend Abänderung der Verordnung über Kaſe vom 18. Januar 1916 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 31). Vom 20. Oktober 1916. Der Bundesrat hat auf Grund des 8 6 des Geſetzes über die Ermäch⸗ n Maßnahmen uſw. vom 4. Auguſt erordnung erlaſſen: aue, s aan e. 8 8 05 Nu Sresse de- 5 vertauſen 5 N N der Händler an den Verbraucher in Mengen von nicht mehr als fünf Liſo⸗ gramm nicht übrſchrititen werden darf. Beim Verkaufe von Bruchteilen eines Pfundes darf nur der dieſem Bruchteil entſprechende Preis berechnet werden. Bruchteile von Pfennigen dürfen nur auf den nüchſtfolgenden Pfennig erhöht werden. Der Herſtellerpreis und der Großhandelspreis ſchließen die Koſten der handelsüblichen Verpackung, der Beförderung bis zur nächſten Verladeſtelle und der Verladung daſelbſt ein. Wird der Kaufpreis länger als dreißig Tage geſtundet. ſo dürfen ihm bis zu zwei vom Hundert Jahreszinſen über Reichsbankdiskont zugeſchlagen werden. * 3 324 1. .. 5 f Eiuvertaufspreis it der Preis, der beim Vertauſe durch den Herſteler 45 Ker dd w n Re 4. Weichkäſe nach Limburger Art (Backſtein⸗ und Nomadurkäſe) mit einem Fettgehalte von we⸗ nigſtens 15 von Hundert der Trockeumaſſe in Stücken von 60 oder 120 Gramm verpackt(Frühſtücks⸗ oder Delikateßkäſe) mit einem Fettgehalte von wenigſtens 15 vom Hundert der Trockenmaſſe 70 80 3. Weichkäſe nach Limburger Art (Backſtein⸗ u. Romadurkäſe) mit einem Fettgehalte von wenig⸗ ſtens 10 vom Hundert der Trockenmaſſe in Stücken von 60 oder 120 Gramm verpackt(Früh⸗ ſtücks⸗ oder Delikateßkäſe) mit einem Fettgehalte von wenig⸗ ſtens 10 vom Hundert der Trockenmaſſe 6. Weichkäſe mit einem Fettge⸗ alte von weniger als 10 vom undert der Trockenmaſſe 5⁰ 45 t Quark und Quarkkäſe 1. Gepreßter Quark(Rohſtoff für Quarkkäſe) mit einem Waſſer⸗ gehalte von höchſtens 68,5 vom Fe 30 5. 9. Speiſequark mit einem Waſſer⸗ gehalte von höchſtens 75 vom e 3. Friſcher, leich angereifter Quarkkäſe(Harzer, ainzer Spitz⸗, Stangen⸗, Fanſt⸗ und ähnlicher Käſe)))) 6⁵ 7 4. Gereifter Quarkkäſe(Harzer, Mainzer, Spitz⸗„ Stangen„Fauſt⸗ See N 1 5 291 weißen Kerne von höchſtens zwe Dritteln der Schnittfläche 80 90 1,05 Herſtellerpreis iſt der Preis, der beim Verkaufe durch den Herſteller, Großhandelspreis der Preis, der beim Verkaufe durch deu Handel n cht über⸗ ſchritten werden darf, vorbehaltlich der Vorſchrift im Abſ. 3. Verkauft der Herſteller ohne Vermittlung des Großhandels, ſo kann er zum Großhandels preiſe verkaufen. Kleinverkaufspreis iſt der Preis, der beim Verkaufe durch den Herſteller oder Händler an den Verbraucher in Mengen von nicht mehr als fünf Kilogramm nicht überſchritten werden darf. Beim Verkaufe von Bruchteilen eines Pfundes darf nur der dieſem Bruchteil entſprechende Preis berechnet werden. Bruchteile von Pfennigen dürfen nur auf den nächſtfolgenden Pfennig erhöht werden. Der Herſtellerpreis und der Großhandelspreis ſchließen die Koſten der handelsüblichen Verpackung, der Beförderung bis zur nächſten Verladeſtelle und der Verladung daſelbſt ein. Wird der Kaufpreis länger als 8 Tage geſtundet, ſo dürfen ihm bis zu zwei vom Hundert Jahreszinſen über Reichs⸗ bankdiskont zugeſchlagen werden. 12 6 Der Reichskanzler kann zu Berückſichtigung veränderter Geſtehungs⸗ koſten die Höchſtpreiſe nach Anhörung von Sachverſtändigen abändern. 8 3 Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden 0,8 0,80 0,0 0,75 0% 0,00 können zur Berückſiichtigung der beſonderen Verhältniſſe in den verſchiedenen Wirtſchaftsgebieten Abweichungen von den Höchſtpreiſen für ihren Bezirk oder Teile ihres Bezirks anordnen. Zu Abweichungen nach oben iſt die Zuſtimmung des Reichskanzlers erforderlich. Sie können innerhalb der für die einzelne Käſeart feſtgeſetzten Höchſt⸗ renze beſondere Höchſtpreiſe für einzelne Käſeſorten feſtſetzen. 5 Bei Verſchiedenheit der Preiſe am Orte der landwirtſchaftlichen oder L Niederlaſſung oder am Wohnort des Käufers und des Verkäufers nd die für den Ort der landwirtſchaftlichen oder gewerblichen Niederlaſſung oder den Wohnort des Verkäufers geltenden Preiſe maßgebend. 94 eee Se DN 8 e DN F 5 Beamten der Polizei und die von der Polizei dean en Sach verſtä find befugt. in die Geſchäftsräume, in denen Kaſe hergeſtellt, ge⸗ lager verkauft wird, jederzeit einzutreten, daſelbſt Beſichtigungen vorzu⸗ nehm ſchäftsaufzeichnungen einzuſehen und nach ihrer Auswahl Proben zur Unterſachung gegen Emofangsbeſtätigung zu entnehmen. Die Unternehmer und Leiter von Betrieben, in denen Käſe hergeſten oder verkauft wird, find verpflichtet, den Beamten der Polizei und den Sach⸗ verſtändigen Auskunft über das Verfahren bei Herſtellung der Erzengniſſe und über die zur Verarbeitung gelangenden Stoffe, insbeſondere auch über deren Menge und Herkunft, zu erteilen. a 3 8 Die Sachverſtändigen ſind vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung und der Anzeige von Geſetzwidrigkeiten verpflichtet, über die Einrichtungen und Geſchäfksverhältniſſe, welche durch die Aufſicht zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwiegenheit zu beobachten und ſich der Mitteilung und Berwertung der e und Betriebsgeheimniſſe zu enthalten. Sie ſind hierauf zu ver⸗ eidigen. 8 9 Die Unternehmer von Betrieben, in denen Käſe hergeſtellt oder verkauft wird, haben einen Abdruck dieſer Verordnung in ihren Betriebs- oder Ver⸗ kaufsräumen auszuhängen. 2210 J 81 5 Die Landeszentralbehörden erlaſſen die Beſtimmungen zur Ausführung dieſer Verordnung. Sie können beſtimmen, daß Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu fünfzehnhundert Mark beſtraft werden. 8 11 Der Reichskanzler kann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer Ver ordnung zulaſſen. a g 1 0 5 8 8 1 zehuhundert Mark wird beſtraft: a 1. wer den Vorſchriften des 8 5 Abſ. 1,§ 5 a, 8 7 Abſ. 2 oder den nach 8 5 Abſ. 3 erlaſſenen Beſtimmungen zuwiderhandelt; 2. wer der Vorſchrift des§ 8 zuwider Verſchwiegenheit nicht ben db⸗ achtet oder der Mitteilung oder Verwertung von Geſchäfts⸗ oder Betriebsgeheimniſſen ſich nicht enthält; 3. wer den im 89 vorgeſchriebenen Aushang unterläßt. Im Falle der Nr. 2 tritt die Verfolgung nur auf Antrag des Unter⸗ nehmers ein. 8 13 oder Leiter ſich in Befolgung der Pflichten unzuverläſſig zeigen, die ihnen durch dieſe Verordnung oder die dazu erlaſſenen Beſtimmungen auferlegt ſind. Gegen die Verfügung iſt Beſchwerde zuläſſig. Ueber die Beſchwerde entſcheidet die höhere Verwaltungsbehörde endgültig. Die Beſchwerde keinen Aufſchub. 8 14 Die Höchſtpreiſe dieſer Verordnung und die auf Grund dieſer Verord⸗ nung feſtgeſetzten Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes, betreffend Höchſtpreiſe, vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914(Reichs⸗Geſetzbl. S. 516) in Verbindung mit den Bekannt⸗ machungen vom 21. Januar 1915(Reichs⸗Geſetzbl. S. 25) und vom 23. Sep⸗ tember 1915(Reichs⸗Geſetzbl. S. 603). Die Verordnung, betreffend Einwirkung von Höchſtpreiſen auf lauſende Verträge, vom 11. November 1915(Reichs⸗Geſetzbl. S. 758) findet auf Verträge über Lieferung von Käſe entſprechende Anwendung; die nach 8 2 Abſ. 2 Satz 2 dem Verkäufer von Milch und Butter zuſtehende Befugnis, das Schiedsgericht anzurufen, ſteht auch dem Verkäufer von Käſe zu. 8 15 Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens dieſer Verordnung. Vorſtehende Verordnung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenninis. Mannheim, den 3. November 1916. Großh. Bezirksamt, Abt. III. Naturalleiſtangen für die bewaffnete Macht betr. Aufgrund des 8 11 Ad. 2 des Kriegsleiſtungsgeſetzes vom 18. Juni 1878 (R.⸗G.⸗Yl. S. 187 fl.) in Verbindung mit der Vollzugsverordnung vom 1. Apr kl 1878 (R.⸗G.⸗Bi. S. 137 ff.) in der für das Großherzogtum derzeit gelten en Faſſung, gelten für Nauhfurter(Fourage), das durch Ankauf beſchafft warden mußte, für den Mona Oktover 1916 die folgenden Pergütungsſätze: Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen beſtimmten Behörden können für den Verkauf durch den Handel Zuſchläge zum Großhandelspreife Roggenſtroh Hen feſtſetzen. Der Kleinverkaufspreis(8 1) bleibt hiervon unberührt. Maß⸗ 1 5 5 8 zene Trnte 8 5 gebender Hafer 88 32 8 We ene* n 2 anderem Käſe als dem, für den im 3 1 Höchſtpreiſe Haupt⸗ 2 8 4* Wieſendes Klee⸗ Wieſenden Nee⸗ eſige ud, iſt verboten. ktort 1[D ge⸗ Dieb gilt niche Kür Kränterräſe und für Kale nach Roauefort- Art cr 2. Pester e] den esl 1er] ben ſowie für Schafkäſe aller Art.(70 Kilogremm in Mad . Die Landeszentralbehörden können weitere Einſchränkungen der Erzen ⸗— 2— 2. 8 170. der Käſeſorten und der Herſtellungsmengen der einzelnen Mannheim 0 5,80 E—— 1 eſorten treffen. 7 g„ 8 5a Maunhei za, den l. Nusember 1916. Der gewerbsmäßige Poſt⸗ und gers n durch den Her⸗ Srobh. Sezirtamt, Abt. J. 244. beauftragte Perſon an den aucher iſt verboten. a 7 e Landesgentralbehörden oder die von ihnen us nahmen zulaſſen. 72 Die Vorſchriften ber Verordnung finden keine Anwendung auf Rufe, der im Ausland hergeſtellt iſt. ö 5 Der Reichskanzler kann Beſtimmungen über den Verkehr mit dieſem iſe treſſen- Sowelt er von dieſer Befugnis keinen Hehrauch macht köuwen eller oder eine von i 5 n Behörden können e Andr in 5 1 —Prazeßbavonmüchtet a rt.. Rechtsanpſalt Dr. Jordan ue f Mannheim. 3. Nov. 1018. in Maunheim— klagt 5 Te gen N handteng bes Rechtsſtreits Der Gerichtsſchreiber. e, bee,& frib: d ur re e* e„