Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Adonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. 3 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. e S 5 chenheim, Donn Hmfsblaft der Bürgermeisteràmter Secenkeim, Unesheim, Nearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. P 885 8 55 25— e 3 5... TTT g, den 21. Dezember 1916 1 bbb 2 8 Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzetle 15 Pfg., Reklamen 80 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Das Frnedlensangebol abgelehnt. S S S S S 1 Kriegschronil 1915 0 SS S eee 21. Dezember: De⸗ Neichstag bewilligt mit großer Mehr⸗ heit den neuen 109 lierden⸗Kriezskredit und vertagt ſich bis 11. Januar 15916. 5 vielen Stelen der Weſtfront lebhafte Artillerietätiz⸗ zeit. — Kleinere Vorſtöß: der Auſſen wurden abgewieſen. — Die Artilleriekämpfe an der Tiroler Südfront dauern fort. — Nördlich von Berane wurde eine monlenegriniſche Stel⸗ lung erſturmt. — Die Englönder räumten die Stellung der Suvla⸗Bai und bei Anaforta. 5 DS S Sr ee Der Weltkrieg. WB. Großes Hauptquartier, 20. Dez.(Amtlich. 8. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: . An der Somme, an der Aisne und in den . hampagn e, ſowie auf dem Oſtufer der Maas nur nan einzelnen Abſchnitten wechſelnd ſtarkes Artillerie⸗ feier und Patrouillentätigkeit. Deſtlicher Kriegsſchauplatz: Front des Gen ralfeldmarſchalls Prinz Leo old von Vayern: . Nichts Weſentliches. Front des Generaloberſten Erzherzog Joſeph: 3 Ju den Bergen auf dem Oſtufer der Goldenen Biſtritz . cheiterten mehrere Angriffe ruſſiſcher Bataillone. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen: Nichts Neues. Mazedoniſche Front: Vereinzelt war die Artillerietätigkeit lebhafter. Der Erſte Generalquarkiermeiſter: Ludendorff. 5* 4* Schl ſckaffen und ſo konnten ſie mit unerwartetem Angriff, mit ſtarken Kräften geſchickt ausgeführt und durch hinlänglich zahlreiche Artillerie unterſtützt wurde, ekannten Anfangserſolge erzielen. Auf unſerer Seite nun aber auch die erforderlichen Gegenmaßregeln ge⸗ ſſen und dem Angriff wird das gleiche Schickſal be⸗ geführt, müſſen, ſchon das Moment der Ueberraft ung begünſtigt, Erfolg 2 lere Darüber hinaus aber gehts nicht mehr, ſobald Neoldrdsdeits die feindliche Abſicht feſtgeſtellt iſt. Die raſche * rderung von Truppen und Artillerie, auch der ſchwer⸗ 5 Alen selbt aus den größten Entfernungen gehört zu dem 5 anzendſten, das unſere Heeresverwaltung in dieſem 5 Oſt de geleiſtet hat. Oft genug hat das der Feind in f* Weſt zu ſeinem Schaden und grenzenloſen Er⸗ Anmen erfahren. Auch bei Bezonvaux iſt der ſranzöſiſche Gel verläufig zum Stehen gekommen, die Chambret⸗ die 8 zurückerobert; das läßt darauf ſchließen, daß well raße nach Metz gut bewacht iſt und Generaliſſimus 55 0 wird ſich ſeine Sporen dort nicht verdienen.— den übrigen Fronten ſind die Meldungen recht : in Rumänien dürfte es im gewohnten Tempo ärts gehen. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. Paris, 20. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern nach⸗ 0 Südlich der Somme verſuchten geſtern dle Deutſchen Nerd nde des Tages einen Handſtreich gegen unſere Gräben wa 1 von Chilly. Eine Abteilung des Ie Des, der es gelungen wurde n eine ue vorgeſchobenen S ungen einzudringen, o alsbald wieder zurückgeworfen. Auf dem rechten Ufer Maas beſchoß der Feind während der Nacht die Gegend von e und Chambrettes. Von der übrigen Front iſt nichts — Abends Der Artilleriekampf war auf dem rechten Ufer lere Is beſonders lebhaft in der Gegend von Bezonvauk⸗ 1 und von Chambrettes. Keine Infanterietätigkeit. elgiſcher Bericht: Im Laufe des Nachmittags des 8 mer war die Artillerie in der Gegend von Lizerne Steenſtraate tätig. 8 Der engliſche Tagesbericht. WN. London, 20. Dez. Amtlicher Bericht von geſtern: Wir rühmorgens drei N ringen. Der Feind ließ ſüdlich von Mpern eine Quetſch⸗ inen ſüdweſtlich von Neuville⸗Saint mine ſpringen, ohne Schaden in unſeren Gräben zu verürſachen. Die feindliche Artillerie war in der Nacht beſonders tätig in der Nachbarſchaft von Eaucourt⸗l' Abbaye. Wir beſchoſſen mit Erfolg die feindlichen Linien öſtlich von Fauquiſſart. Im übrigen hielt die Artillerietätigkeit an. Der Krieg zur See. Berlin, 20. Dez.(Amtlich.) Eines unſerer Unterſeeboote hat am 26. November etwa 50 Seemeilen nordweſtlich von Liſſabon ein feindliches Linienſchiff durch Torpedoſchuß verſenkt. Es handelt ſich um das vom fran⸗ zöſiſchen Marineminiſterium am 8. Dezember als mit der geſamten Beſatzung verloren gemeldete franzöſiſche Linienſchiff„Suffren“. i Der Chef des Admiralſtabs der Marine. Neues vom Tage. Konſtanz, 20. Dez. Nach langer Pauſe traf heute früh 8.35 Uhr wieder ein ſchweizeriſcher Lazarettzug deutſcher Austauſchgefangener aus Lyon hier ein. Er brachte 248 Soldaten und 2 Offiziere. Die heimge⸗ kehrten Krieger waren meiſt bei Verdun und an der Somme in franzöſiſche Gefangenſchaft geraten und haben eine harte Leidenszeit hinter ſich. Zum Empfang der deutſchen Austauſchverwundeten iſt von der Kaiſerin folgendes Telegramm eingelaufen: Den angekommenen Internierten und Schwerverwundeten die herzlichſten Willkommgrüße und Segenswünſche. Vik⸗ toria.— Ferner ſind Begrüßungstelegramme einge⸗ gangen vom König Ludwig von Bayern, von der Groß⸗ herzogin Luiſe von Baden, von dem König und der Königin von Württemberg, dem Großherzog Ernſt Lud⸗ wig von Heſſen und dem Großherzog Friedrich Au⸗ guſt von Oldenburg. Hindenburg Dr. med. vet. Hannover, 20. Dez. Die hieſige tierärztliche Hoch⸗ ſchule hat dem Generalſeldmarſchall von Hindenburg die Würde eines Doktors der veterinären Medizin ehrenhal⸗ ber verliehen. Die Entſt hung des Weltkriegs. Von Profeſſor Dr. Hermann Oncken in Heidelberg. Immer ſchärfer fällt das Licht in die verſchlungenen Zuſammenhänge hinein, aus denen der Weltkrieg empor⸗ geſtiegen iſt, immer greifbarer läßt ſich der Anteil ſon⸗ dern, den jeder einzelne unter unſeren Gegnern an ſei⸗ ner Vorbereitung und an ſeinem Ausbruch gehabt hat. Anfangs wollte mancher von uns den Schwerpunkt der Schuld nach Weſten, mancher dagegen ihn nach Oſten verlegen, und man neigte wohl dazu, je nachdem ſeine Kriegsziele einzuſtellen oder auch wohl umgekehrt nach ſeinen Kriegszieſen die Antwort auf die Schuldfrage ſich einzurichten. Heute ſehen wir tief genug auf den Grund der Dinge, um zu wiſſen, daß gerade mit ei⸗ ner ſo einfachen und eindeutigen Formel die Frage nach der Entſtehung des Krieges nicht beantwortet werden kann: in der Verſchiedenartigkeit der geiſtigen und tat⸗ ſächlichen Antriebe bei unſern einzelnen Gegnern, in dem Ineinandergreifen, Sichſteigern, Sichablöſen und dann doch wieder zuſammenfließen mannigfacher Motiven⸗ reihen liegt das eigentliche Problem.. Ausgang und Anſtoß der weltgeſchichtlichen Wendung liegen außer Frage. Seit dem Beginn des Jahrhun⸗ derts wurde Großbritannien zum geiſtigen Urheber ei⸗ ner feindſelig gegen das Deutſche Reich gerichteten Bünd⸗ nispolitik, die mit dem Regierungsantritt König Eduards ſchon erkennbar einſetzt und ſeit dem Frühjahr 1903 planmäßig und bewußt fortſchreitet. Die urſprünglichen Antriebe dieſes Vorgehens, ſeine naivſten und popu⸗ lärſten Reizmittel ſind mit dem Worte„Handelsneid“ gekennzeichnet; aber wir dürſen dieſe Urſache nicht ſo eng und ausſchließlich faſſen, als wenn ſie allein zur Erklärung des Kommenden ausreichte. Entſcheidend war doch die poſitive Ueberzeugung der Engländer, daß durch das Einrücken Deutſchlands in die Reihe der Weltvölker ihre eigene Weltſtellung ſchwer bedroht und daß es des⸗ halb für ſie geboten ſei, ſich lieber mit allen anderen Mächten abzufinden, um die deutſche Gefahr entweder mit Gewalt rechtzeitig unſchädlich zu machen oder doch mit diplomatiſchen Mitteln dauernd mattzuſetzen. Dieſe Rechnung forderte eine noch nicht unbedingt auf den Krieg, wohl aber auf die ſyſtematiſche Ausſchaltung und Einengung Deutſchlands hinarbeitende Politik: das iſt der Sinn der Einkreiſung. Ihre erſte Wirkung war: die Wiederauffriſchung des Rachegeiſtes in Frankreich mit Hilfe geſchickt entzündeter deutſch⸗franzöſiſcher Reibun⸗ en. ae geheimer Abmachungen, die ſich von Jahr zu Jahr feſter knüpfen, gewann Frankreich die Hoffnung auf endliche Erfüllung ſeines nationalen Rache⸗ traumes, England aber das, was es brauchte: Degen auf dem Kontinent. einen Die zweite Wirkung war, daß man vermöge des Abkommens mit Rußland(1907) einen Offenſivwillen, den man in Aſien unſchädlich ge⸗ Praktiſche atſchlä e hervorrahenoſte Sachse ſtand ge au macht oder abgefunden hatte, bewußt gegen Europa zu⸗ rücklenkte: dieſer zweite engliſche Degen wollte zunächſt von den Deutſchen nichts, aber er konnte für unſern Bundesgenoſſen tödlich werden. Was vom engliſchen Standpunkt eine Art Lebensverſicherung ſein mochte, war alſo bei der Natur der Genoſſen von vornherein ein Spiel mit dem Feuer; die belgiſchen Geſandtſchaftsbe⸗ richte haben nachträglich gelehrt, daß nicht etwa deutſche Einbildung ſich über dieſe Einkreiſung erhitzte, ſon⸗ dern daß die ganze Welt ihre Triebkräfte und ihre Endziele nicht anders verſtand als wir ſelbſt. Und noch nicht genug damit: eine ſo unerhörte Kombination mußte die Anziehungskraft jeder überlegenen Mächtegruppie⸗ rung ausüben: indem ſie vielerorts gegen die Mittel⸗ mächte wilde Begehrlichkeiten(Serbien) weckte, indem ſie unſere eigene Bündniſſe(Italien, Rumänien) lockerte und zerſetzte, indem ſie auch die Kleinen und Draußen⸗ ſtehenden mit ihren Schlagworten durchdrang und manche willenlos an das Intereſſe des Mächtigeren band. Die⸗ ſem Endziel diente auch, lange vor dem Kriege ſchon, die publiziſtiſche Einkreiſung, die, von den Macht⸗ und Kul⸗ turmitteln dreier Weltmächte ſamt Gefolge getragen, ein der deutſchen Publiziſtik nicht erreichbares Schwerge⸗ wicht in die Wagſchale warf; ſelbſt der Pazifismus, ob er nun ehrlich gemeint war oder ſich bewußt von den Eng⸗ ländern vorſpannen ließ, ordnete ſich willig in die weil⸗ gedehnte Front der Einkreiſung ein, ohne daß deutſche Ideologie den wahren Zuſammenhang ahnte. So vollen⸗ dete ſich, faſt lautlos, der Prozeß der Einſchnürung gegen uns, von dem England die Sicherung ſeiner Weltſtellung erwartete. Die deutſche Politik aber, feſt und fried⸗ liebend zugleich, ſah ſich in die Defenſive gedrängt und, ſobald ſie nur die Arme freier rührte, dem Verdachte eigener Angriffsneigungen ausgeſetzt. In Wahrheit ber riet ſie in Gefahr, in friedlichem Wettbewerb in der Welt von dem imperialiſaſchen Weltſyndikat der andern planmäßig ausgeſchaltet zu werden. Nach außen hin ſprachen die Engländer voll Salbung von dem Gleichge⸗ wicht Europas, das ſie ſchätzen müßten; wie ſie das ver⸗ ſtanden, verriet im Herbſt 1911 die halbamtliche„France militaire“, als ſie die Ohnmacht Teuer Jands höhnte, das ſich zur Not in der Mitte Europas behaupte, aber „außerſtande ſei, auf Entfernung wirkſam zu handeln ohne die Erlaubnis von Englan n, Rußland und Frank⸗ reich“. vorſichtigen Engländern meiſt mit Freie ensworten ver⸗ Die herausfordernde Formel gab das von den hüllte Weltprogramm der Entente ſin o mäß wieder. (Schluß folgt.) N von Saat en. Weitaus die beſten Erſolge in der Krün mpertilgung ſind in Deu ſſ land eister m Phosphor erreicht worden. Der 5 deen OGlltet, Revpierförſter Haberland in Macktenburg, empfiehre aus eier Reihe prak⸗ tiſcher Gründe nur Phos; ho pe, re.(. an„„eie Krähen⸗ vertilgung“; Lindemann⸗Olutegart, 3) Pig.) Er hat in ſeinem Schriſichen eine Reihe fern ſte. pro te. ert. ungsmitte! zuſammen⸗ ſchliee die ſich allerdings zum Teil während des Krieges aus⸗ chließen, weil zu ihrer Herſtellung Kartoffeln, Eier, Fleiſch oder Jiſche erforderlich ſind. Bedenkt man ferner, daß die Zubereitung der anderen Mittel mit Phosphor, der ſich leicht ſelbſt entzündet, nicht ungefährlich iſt, ſo bleibt der einfachſte Weg der Bezug der fertigen Giftbrocken und hier wieder Maſſenbezug zu ermäßigten Preiſen. 5 Da die Krähe zu den ſchlaueſten und am meiſten arg⸗ wöhniſchen Vögeln zählt, ſo muß hierauf Rückſicht genommen werden. Die Art und Weiſe wie man ihr das Gift vorlegt, richtet ſich nach der Jahreszeit, Tageszeit und Oertlichkeit. Im allge⸗ meinen iſt ein guler Erfolg nur bei Schnee zu erreichen, weil die Krähen dann in Not geraten, ſich zu ſtarken Flügen ver⸗ einigen und ſo eine Maſſenvertilgung ermöglichen. Der Erfolg ſeßt ſich noch ſort bei eintretendem Tauwetter, weil dann, nament⸗ ich nach längerem Froſt, die Krähen lebhaft umherſtreichen und nach Nahrung ſuchen, wobei ſie das Gift leichter 1 855 und aufnehmen. Das Legen von Giftbrocken zu anderen Zeiten, alſo während der Saat oder gar im Sommer, iſt 8 Am beſten erſolgt das Auslegen des Giſtes in der Abend⸗ dämmerung oder in der Nacht, damit die Krähen nichts davon wahrnehmen und der dem Brocken anhaſtende Phos⸗ phorgeruch verfliegt. Krähen nehmen nämlich niemals wpiſſe Ser gelegtes Gift, ſondern immer erſt, wenn dies eine gewiſſe Zeit an der Luft gelegen hat. Für den Anfänger im Krähenvergiften mag es entmutigend ſein, daß er meiſtens in der erſten Zeit na dem Auslegen keinen wahrnehmbaren Erfolg ſeiner Tätigkeit ſieht: denn er findet kaum eine verendete Krähe. Bald wird er aber bemerken, daß der Vogel ſelten wird. Die Krähen ſtreichen, ſobald ſie die Wirkung des Giftes verſpüren, ſehr weit fort und gehen zugrunde, während die Ueberlebenden die ihnen un⸗ Suden gewordene Gegend verlaſſen. Da erfahrungsgemäß in üddeutſchland im Herbſte j den Jahres ein bedeutender Juzug von Krähen ſtattfindet, ſo empfiehlt es ſich, ſchon bei den erſten Schneelagen gegen dieſelben vorzugehen, und wird man ſelbſt⸗ redend einen nachhaltigen Erfolg nur in Gegenden erreichen, wo ſichmöglichſt viele Landwirte zu gleichzeitiger Krähenvertilgung vereinigen. Dabei legt ſich der Ge⸗ danke nahe, das Legen der Brocken auf einer oder mehrere Gemeindemarkungen beſtimm zen, mit der Sache vertrauten Per⸗ ſonen zu übertragen, die überdies der Verbilligung halber das Gift dann ſelbſt bereiten könnten. Der Erfolg dürfte bei richtigem Vorgehen ſchon im erſten Jahre geſichert ſein. Für Hunde iſt das Gift weniger gefährlich, da die Phos⸗ 7 phorlöſung einen ſtarken, der Hundenaſe widerwärtigen Geruch at. Im übrigen iſt es, um das Mißtrauen der Krähen zu be⸗ 11 25 weſentlich, daß man den Brocken nie unverdeckt auslegt, ſondern mit Schnee oder friſchem Dünger etwas be⸗ deckt. Die Krähen finden ihn vermöge ihres unglaublich ſcharfen ichtes dennoch, während er anderen Tieren durch das Be⸗ decken mehr entgeht. a Nach längſtens drei Wochen wird aus Phosphor beſtehendes Gift an der Luft unwirkſam, kann alſo niemals mehr ſchädlich wirken, wenn übrige Brocken etwa nicht entfernt wurden. Dieſe Eigenſchaft, ſowie namentlich die langſame Wirkung geben dem Phosphor den Vorzug vor allen anderen Giften, wenn letztere auch ſofort tödlichen Einfluß haben. Eine Maſſenvergiftung von Krähen iſt bei einem ſofort tödlich wirkenden Gifte ausge⸗ ſchloſſen, weil dieſe ſchlauen Geſellen beim Verenden der erſten Krähe ſoſort den Giftplatz verlaſſen und andere Aecker aufſuchen. Man hat verſchiedentlich in Fachzeitſchriſten behauptet, es habe gar keinen Zweck, im Winter Krähen zu vergiften, da dieſe Krähen im Frühjahr wieder nach Norden ziehen, anderen, aus dem Süden kommenden Krähen Platz machend. Das trifft nicht debe zu, ſondern es bleibt von den Winterkrähen eine nicht un⸗ edeutende Menge bei uns, namentlich da, wo ihnen nicht nach⸗ 3 wird und wo ſie die erwüaſchte Abwechſelung von Wald, Acker, Waſſer und Feldgebüſch finden. Mit dem in jedem Früh⸗ jahr zu erwartenden Zuzug aus Süden bildet ſich der Beſtand dann ſchließlich in manchen Gegenden zu den großen Schwärmen aus, wie wir ſie in neuerer Zeit zu beobachten Gelegenheiten haben. Daß da von einem wirtſchaftlichen Nutzen, wie ſolchen die Krähe vereinzelt oder in kleinen Gruppen gewiß ſtiftet, keine Rede mehr ſein kann, ſondern daß der Schaden weit über⸗ wiegt und ſich namentlich zur gegenwärtigen Kriegszeit be⸗ ſonders fühlbar machen muß, liegt auf der Hand. Es wird deshalb keinem vernünſtigen Bogelſchüter einfallen, ſolchen unge⸗ wöhnlich ſtarken Krähenheeren das Wort zu reden. Hier muß eingegriffen werden, aber gemeinſam, zur richtigen Zeit, am richtigen Platze und in richtiger Weiſe. Das Schrftchen von„Haberland“ dürfte zum Selbſtunterricht zweifellos gute Dienſte leiſten. 5 Forſtmeiſter Dr. Schinzinger⸗ Hohenheim. Lloyd George über das Friedensangebot. London, 19. Dez.(Reuter.) Unterhaus. Bonar Law teilte mit, Deutſchland habe die Zuſicherung ge⸗ geben, daß Kapitän Blatkie nicht das Schickſal des Kapi⸗ täns Fryatt teilen würde. Das deutſche Marineamt be⸗ trachte die„Caladonia“ als einen bewaffneten Hilfs⸗ kreuzer und Kapitän Blatkie habe nur ſeine Pflicht getan. indem er verſucht habe, das U-Boot zu rammen. Der Unterſtaatsſekretär des Ackerbauamtes Wimfrey teilte mit, daß die Regierung beabſichtige, einen feſten Weizen⸗ preis für die Saiſon 1916/17 zu garantieren. Die Rede Lloyd Georges wurde im Unter⸗ haus mit größtem Intereſſe erwartet; das Haus war edrängt voll und der Miniſterpräſident wurde, als er ſich erhob, mit lautem Beifall empfangen. i Der Erklärung des Kanzlers im Reichstag folgte eine Note, die uns durch die Vereinigten Staaten ohne Kommentar übermittelt wurde. Die Antwort wird von der Regierung in voller Uebereinſtimmung mit unſeren tapferen Alliierten gegeben werden. Natürlicherweiſe hat ein Austauſch der Anſichten ſtattgefunden nicht über die Note, aber über die Rede, die der Note vor- ausging. Ich bin ſehr erfreut, die Erklärung abgeber zu können, daß wir, ein jeder für ſich und unabhängig von einander, zu gleichen Schlüſſen gekommen ſind. Er bereitet mir große Freude, daß die erſte Ant⸗ wort von Frankreich und Rußland gegeben wur⸗ de, denn ſie haben fraglos das Recht, die erſte Antwort auf eine ſolche Einladung zu geben, da der Feind noch auf ihrem Boden ſteht und ihre Opfer größer ſind. Dieſe Antwort iſt bereits veröffentlicht worden. Im Namen der Regierung gebe ich ihr eine klare und endgül⸗ tige Unter ſtützung. Ich möchte hier die bekann⸗ ten Worte anführen, die Abraham Lincoln unter ähn⸗ lichen Umſtänden ſprach: Wir haben dieſen Krieg für ein Ziel aufgenommen, für ein Weltziel, und der Krieg wird enden, wenn dieſes Ziel erreicht wird. Ich hoffe, daß er niemals enden wird, bis dies geſchehen iſt. Iſt es wahrſcheinlich, daß wir dieſe Ziele erreichen, in⸗ dem wir die Einladung des deutſchen Kanzlers anneh⸗ men? Welches ſind die Vorſchläge? Es gibt keine! In eine Konferenz auf die Einladung Deutſchlands hin einzutreten, das ſich ſelbſt als ſiegreich erklärt, und ohne Kenntnis der Vorſchläge, die Deutſchland machen will, würde bedeuten, daß wir unſeren Kopf in eine Die Herrin von Dernot. Von Edmund Hoefer. 40 Fortſetzung. Machdruck verboten.) „Nun Liebſte— geſtehe es nur: bei dir gipfelt doch alles in dem Plane, deine Rechte als freie Bürgerin jenem Jägerjüngling zu geben und damit auch das Un⸗ recht zu fühnen, das du ihm, dem rechten Erben, als einſtweilige Beſitzerin Dernots tuſt. Geſtehe es nur— ich merkt es wohl! Und jetzt— ſeid ihr einig?“ Da entgegnete das junge Mädchen mit ſtolzem Blick: „Ich habe in jenem jungen Manne mehr Bildung, Herz und Verſtand, mehr Edelmut und Männlichkeit gefunden, als ich den Herren unſerer Kreiſe leider nachzurühmen vermag, und ich glaube, nein, ich weiß, daß diejenige, welche er einſt heimführt, ein glücklicheres Weib ſein wird, als die Gattin eines jener— armen Wappenträger. Von mir, Liebſte, iſt dabei übrigens keine Rede,“ fügte ſie mit einem ruhigen Lächeln hinzu.„Er hat meine Liebe und meine Hand noch nicht verlangt, und ich habe daher auch noch keine Veranlaſſung gehabt, mich über das Für und Wider zu entſcheiden.“ l„Gottlob, daß die Deinen dir eine ſolche Entſcheidung erleichtern würden!“ meinte die Kuſine hochmütig. f Und mit dem früheren ruhigen Stolze erwiderte das Mädchen:„Liebe Eugenie, beunruhige dich nicht um nichts, da der Fall weder für mich, noch für die Meinen vorhanden. Deren Entſcheidung würde ich gewiß nicht benſpruchen, ſelbſt die deine und Heimlingens nicht.“ Eugenie war blaß geworden vor Zorn, aber ſie ſchwieg, da ſie fühlte, 125 ſie ihrer Kuſine in ſolchem „ Eie verfolgte indeſſen den — 3 3 p ů ů ů ů ů*—³Ü· ˖—ð—ù]! Schlinge ſtecken, deren Seilende ſich in Deutſchland be⸗ findet. g Es iſt nicht das erſtemal, daß wir einen mäch⸗ tigen Militärdeſpotismus bekämpft haben, der Europa überſchattete. Wir können an einen der größ⸗ ten dieſer Deſpoten erinnern. Wenn es ihm bei der Ausführung ſeiner nichtswürdigen Pläne zweckmäßig er⸗ ſchien, war es ein beliebtes Mittel von ihm, in der aske des Friedensengels zu erſcheinen. Der Appell wurde ſtets im Namen der Menſchlichkeit unternommen. Er verlangte ein Ende des Blutvergießens, über das er ſich entſetzt ſtellte, während er doch ſelbſt in der Haupt⸗ ſache dafür verantwortlich war. Unſere Vorfahren wur⸗ den einmal überliſtet und ſie ſelbſt und Europa hatten es bitter zu bereuen. Er benutzte die gewonnene Zeit, um ſeine Truppen für einen tödlicheren Angriff auf die Freiheit Europas als je zuvor zu organiſieren. Wir meinen, daß wir, ehe wir eine ſolche Einladung gün⸗ ſtig in Erwägung ziehen können, wiſſen müſſen, daß Deutſchland bereit iſt, den einzigen Be⸗ dingungen zuzuſtimen, unter denen Frie⸗ den in 2 erlangt und erhalten wer⸗ den kann. Dieſe Bedingungen ſind wiederholt von allen führenden Staatsmännern der Alliierten mitgeteilt worden. Auch Asquith hatte ſie wiederholt bekannt ge⸗ geben. Es iſt wichtig. daß in dieſer Sache, die Leben und Tod für Millionen bedeutet, kein Irrtum entſteht. Lloyd George erklärte weiter, er wolle deshalb dieſe Be⸗ dingungen noch einmal wiederholen, ſie ſeien: vollſtän⸗ dige Wiederherſtellung(Reſtitution), volle Ge⸗ uugtuung(Reparation) und wirkſa me Garan⸗ tien. Lloyd George fuhr fort: Hat der deutſche Kanz⸗ ler eine einzige Redewendung gebraucht, die darauf hin⸗ deutet, daß er bereit iſt, einen ſolchen Frieden anzu⸗ nehmen? 16 E Der Reichskanzler iſt nicht einmal davon überzeugt, daß Deutſchland einen Angriff gegen die Rechte freier Nationen unternommen hat. Wo war die Achtung der Rechte der anderen Nationen in Belgien und Serbien? Das war Selbſtverteidigung, ich vermute, bedroht durch die überwältigenden Armeen Belgiens(Gelächter). Ich vermute, die Deutſchen waren durch Furcht zum Ein⸗ dringen in Belgien, zur Niederbrennung der belgiſchen Städte und Dörfer, zur Hinſchlachtung von tauſenden von Einwohnern, alter und junger, zur Wegführung der Ueberlebenden in die Leibeigenſchaft veranlaßt worden. Sie führten ſie gerade in die Sklaverei in dem Augenblick, als die Note über die unerſchütterliche Ueberzeugung hin⸗ ſichtlich der Achtung der Rechte einer anderen Nation geſchrieben wurde. Sind dieſe Gewalttätigkeiten das recht- mäßige Intereſſe Deutſchlands? 2½ Jahre, nachdem die Garantie durch grauſame Taten bloßgeſtellt wurde, gibt es da, ich frage in aller Feierlichkeit, irgend eine Ga⸗ rantie, daß ähnliche Ausflüchte in Zukunft nicht wieder benützt werden, um irgend einen Friedensvertrag umzu⸗ ſtoßen, den man mit dem preußiſchen Militarismus ſchlie⸗ ßen könnte? Jeder, der den Krieg leichtfertig verlängern wollte, würde die Schuld für dieſes Verbrechen auf ſeine Seele laden, aber jeder, der den Kampf aufgibt, ohne daß das Ziel erreicht iſt, würde perſönlich die Schuld dafür übernehmen. Die Annahme der Vorſchläge des deutſchen Reichskanzlers würde bedeuten, daß wir unſere Köpfe in eine Schlinge mit einem Seil daran ſtecken würden. Ohne Genugtuung iſt der Friede unmöglich. Die Verbündeten gingen in den Krieg, um Europa gegen den Ueberfall der preußiſchen Militärkaſte zu vertei⸗ digen. Sie müſſen auf den vollſtändigen Garantien be⸗ ſtehen, daß dieſe Kaſte niemals wieder den europäiſchen Frieden ſtören wird. Wir vertrauen lieber auf unſere ungebrochene Armee, als auf ein gebrochenes Wort.(Beif.) Der grobe Mißgriff mit Rumänien war ein Unglück, aber ſchlimmſtenfalls kann er den Krieg nur verlängern. Um zu verhindern, daß die Lage in Rumänien ſich verſchlechtere, habe ich energiſche Maß⸗ regeln in Griechenland ergriffen, die meiner Meinung nach erfolgreich geweſen ſind. England hat beſchloſſen, die Agenten von Venizelos anzuerkennen. Ich bin von dem endgültigen Siege überzeugt, wenn die Nation ſich von demſelben Geiſte beſeelt zeigt. wie das Heer an Der Winter ging herum, ohne daß ſich in dieſen Zuſtänden und Stimmungen etwas zum Beſſeren gewandt hätte. Im Gegenteil traten die einzelnen wie die Parteien einander immer ſchroffer gegenüber, und das eiſerne Treuenſteins erregte nicht mehr bloß die Erbitterung und den Haß der Volkspartei, ſondern erfüllte allmählich auch die Anhänger des Syſtems durch des Miniſters Rück⸗ ſichtsloſigkeit mit ſteigernder Beſorgnis. Die Nachricht von der Pariſer Revolution und Louis Philipps kläglichem Ende hatte auf die Bevölkerung in Stadt und Land einen Eindruck gemacht, dem die Regie⸗ rung kaum noch zu widerſtehen vermochte. Der Wiener, noch mehr der Berliner Sturm aber brachten auch hier die Geduld der einen und den Widerſtand der anderen zum Ende, und die Maſſen, welche vor kurzem noch durch mäßige Konzeſſionen zu beſchwichtigen geweſen wären, erhoben ſich nunmehr nicht minder rückſichtslos⸗ und ſchrankenlos gegen die verhaßten Unterdrücker. Treuen⸗ ſteins Entlaſſung half nichts mehr, man wollte ſich an dem gehaßten Mann ſelber rächen, ſein Stadtpalais wurde verwüſtet und angezündet und am nächſten Tage machten ſich wilde Scharen auf, den Exminiſter in Heitersberg, wohin er geflohen ſein ſollte, mit ihrer Strafe heim⸗ zuſuchen. Als der Baron ſeine letzten energiſchen Vorſchläge vom Fürſten verworfen ſah, als er vernahm, daß auch die Truppen abgefallen ſeien, und, mit ſeiner Entlaſſung in der Taſche, vor der Menge noch kaum ſein Palais erreicht hatte, wurde er von einem jener Anfälle nieder⸗ geworfen. Zu ihm ſchien ſich diesmal jedoch auch noch ein wirklicher Schlaganfall geſellt zu haben, da der Mi⸗ niſter in einem halb bewußtloſen, ja körperlich gebroche⸗ nen Zuſtande blieb. In dieſen traurigen Stunden war Esperance die einzige, welche weder die Geiſtesgegenwart noch den Mut verlor. Sie ließ den willenloſen Vater und die Ihren 7 der Front. iſt. Die Lage hat einen ſchnellen Entſchluß verlangt. Die Unglück über Unglück erlitten. Die parlamentariſche Kon⸗ werden. fahrt, die die Lebensader des Landes iſt, im wahren nen, um den vorhandenen Schiffen größere Leiſtungs⸗ fähigkeit zu geben, ſondern auch für den Bau von Schiffen, um die Kriegsverluſte auszugleichen. die Regierung zu unterſtützen, um die Nahrung smit- tel ſo zu verteilen, daß niemand hungern müſſe, weil ein anderer zuviel hebe. Das Volk möge ſich für ein nationales Faſten während des Krieges erklären. Die Regierung len Dienſtes zu ernennen, dem ſowohl die bürgerlichen wie die militäriſchen Zweige des allgemeinen nationalen dienſtes beabſichtige die Regierung damit zu beginnen, alle Induſtrieunternehmen danach klaſſifiziert würden, 9 ſie für den Krieg wichtig ſeien oder nicht. ſagte, er beabſichtige bald eine Reichskonferenz zu berufen und den Kolonien die ganze Lage zu unterbreiten. Bezüg⸗ lich der Beziehungen der Alliierten erklärte Lloyd George, man müſſe mehr miteinander beraten. Es ſei eine der ſchmerzhafteſten Erfahrungen ſeines Lebens, daß er ſich von Asquith habe trennen müſſen, nachdem er jahrelang unter ihm gewirkt habe.(Allg. Beifall.) 5 Nach Lloyd George ſprach Asquith von der vor⸗ derſten Bank der Oppoſition aus. Er ſagte, weil er Führer der Oppoſition ſein wolle. Es gebe keine Oppoſition. Sein einziger Wunſch ſei, was immer er an Erfahrung beſitze, zur Verfügung zu ſtellen.(Lauter Beifall.) Asquith gab ſodann einen Ueberblick über ie Fragen, denen ſich die Regierung auf dem Gebiet 4 Land⸗, See⸗ und wirtſchaftlichen Kriegführung ſeit Kriegs wurde darauf in zweiter Leſung angenommen. Baden () Karlsruhe, 20. Dez. Die Generaloberin 5 badiſchen Frauenvereins, Gräfin Horn, iſt von 11 5 mehrwöchigen Reiſe nach Rußland, wo ſie die un bringung der deutſchen Kriegsgefangenen beſichtigte, zer rückgekehrt. Von der Zarin wurde ſie lt.„Straßburg 0 Poſt“ in halbſtündiger Sitzung empfangen. in () Karlsruhe, 20. Dez. Der Bundesrat hal e⸗ ſeiner letzten Sitzung eine Verordnung über die 125 ichäftsaufſicht zur Abwendung des Konkurſes verabſch i det. Die Verordnung, die am 25. ds. Mts. in tritt, eröffnet im Zuſammenhang mit einer ah lung der Geſchäftsaufſicht den infolge des Krieges dei⸗ lungsunfähig gewordenen Schuldnern die Möglichkeit er⸗ nes den Konkurs abwendenden gerichtlichen Zwan 35 155 gleiches. Die amtliche Begründung zu der Veror nu wird noch veröffentlicht werden.„ per⸗ () Mannheim, 20. Dez. Die„Volksſtimme per öffentlicht die Namen einer Reihe von Perſonen, denen den Handel mit Lebensmitteln in Mannheim verboten word, iſt. Es befinden ſich darunter ein Spitzengeſchäft E ein Möbelhändler, eine Mannheimer Blech- und Lane warenfabrik, ein Kontrollbeamter für Mehl und Getreie Sach verſtändiger. Mannheim, 20. Dez. von 52 000 Mark halte ſich der 25jährige Kaufman ten, Sauter von hier vor der Strafkammer zu verantwor Sauter war ſchon als 16jähriger 08 Wes)ſelfälſchung in Höhe von 20000 Mk. zu a beging er ähnliche Fälſchungen. Wegen ſeiner jüngſte ſchlagung und Urkundeufälſchung wurde er nun eil Jahren Zuchthaus und 12 Jahren Ehrverluſt verurte! () Maunheim, 2). Dez. Jin Gaswerk e — 15 wurde, und ſie war es endlich, die auch eitersberg befahl, ordnete, retten ließ, was noch war— das Wohin erfuhr nur der Verwalter, d Wagen expedierte. 55 Am Abend dieſes ſorgenvollen Tages, als man o fuhr, daß die Haufen wirklich nach Heitersberg auf brochen waren und zur Nacht anlangen mußten, ſie die Wagen für die Familie vorfahren, welcher der gleichfalls geflüchtete Heimlingen angeſchloſſen h. — die Vermählung des Paares war auf dieſe Tage gaz beraumt geweſen. Für ſich ſelbſt hatte ſie einen dun neben dem Vater in der„gelben Chaiſe“ erwäh nahm nun mit vertrauenerweckender Ruhe Abſchie den übrigen im ſchwerbepackten Reiſewagen. 5 „Wohin führſt du uns?“ ſchluchzte die Tante 1 „Nach Dernot,“ lautete die mutige Antwort.„ 5 von dort aus erreichen wir noch die Grenze.“ Bar⸗ „Zu den Feinden— den Demagogen— den a baren?“ rief Eugenie heftig.„Nie—“ ndert. WWie ihr wollt,“ ſprach Esperance unvercocher⸗ „Den Vater bringe ich dortbin und bürge für ſeine Si 1 heit. Als Miniſter kennen ſie ihn dort nicht; die bab⸗ alten Toren, die ihm feind, zählen nicht.“ Und ſich und/ wendend und ihren Platz neben dem Baron einnehmeft⸗ fügte ſie gegen Jonas, welcher auf dem Bock ſaß, ö ſchloſſen hinzu:„vorwärts, nach Dernot!“. IX. hen dn Es ſah faſt darnach aus, als habe das Mädch m⸗ viel gehofft und verheißen; je weiter man auf der umte men Reiſe kam, deſto bedenklicher erſchien das beſtin der Ziel, denn die Aufregung und Gereiztheit nahm 1 9 Entfernung von der Reſidenz nicht ab, und man ere erſt hier, wie unheilvoll das geſtürzte Regiment ge die⸗ und wohin es die ſchlichten und geduldigen Menſchen. ſer Gegenden geführt hatten. Man hatte böſe Stu 1 erleben und mußte es wohl als ein Glück f 1715 g reuenſtein ſeit vielen Jahren nicht in dieſe Landl! (Fortſeßungf gekommen war. nach Heitersberg We ene ſie ſorgte dafür, daß wenigſtens der wertvollſte Beſitz noch rechtzeitig aus der Reſidenz r . . 2 3233 3 Ich bin überzeugt, daß die Art der Neu bildung des Kabinetts die für Kriegszwecke geeignetſte Alliierten haben durch die Langſamkeit ihrer Enkſchlüſſe trolle wird durch die neue Vorkehrung nicht geſchwächt Im Verlaufe des Krieges wird die Schiff- Des weiteren forderte Lloyd George die Nation auf, beabſichtige, unverzüglich einen Direktor des nationa“ Lloyd George ging ſodann auf die Kolonien ein und a wenn er von der Oppoſitionsbank aus ſpreche, ſo geſchehe es nicht, beginn gegenüber geſehen habe.— Die Kreditvorlage 0 1 5 Kraft Neurehg, e ein Futtermittelgeſchäft, ein Sänger und ein vereidigte 1 Wegen Unterf cha 4 er 5 wegen ein 1 Gefängnis verurteilt worden und ſpäter noch ter⸗ 1 n U F Luzen e“ . Sinne des Wortes verſtaatlicht werden. Die Regie- rung hofft, in Kürze nicht nur Pläne vorlegen zu kön⸗ Dienſtes unterſtellt werden würden. Bezüglich des Ziwil⸗ f. f züglich daß 3 FS FBR S 8 . 0 0 7 ö 1 ſahren und getötet. Beamte und uind f ö r r . 2 ( s ö — bald * 7 derg wurde eine Frau von einem Eiſenbahnwagen über⸗ Weinheim, 20. Dez. die hieſige ſtädtiſche Kriegsküche 30 000 Mark und Ein Unbekannter hat r f. die Speiſung von Volksſchülern 1000 Mk. 1 (Freiburg, 20. Dez. Der Bürgerausſchuß nahm in ſeiner letzten Sitzung die ſtadträtliche Vorlage über Beteiligung der Stadt an einer gemeinnützigen Hypo⸗ hekenſicherungsgenoſſenſchaft hier an und ſtimmte auch Ausdehnung und Erhöhung der Kriegszulagen und Gewährung einer einmaligen Kriegszulage an ſtädt. Lehrer zu. Dieſe neuen Unterſtützungs⸗ ſätze verurſachen einen Jahresaufwaud von 90000 Mk. gegen 42 000 Mk. bisher und die einmaligen Kriegszu⸗ m einen weiteren Aufwand von 14400 Mk. O Raſtatt, 20. Dez. Bei Kanaliſationsarbeiten bei der Rheinau ſtürzte ein 59 Jahre alter Taglöhner aus ſtadt a. M. in den vier Meter tiefen Kanal hinab chlug mit dem Kopf auf die Kanaliſationsſohle auf, ſodaß ſein Tod alsbald eintrat. 5 Radolfzell, 20. Dez. In dem Automobilſchuppen eines hieſigen Arztes entſtand eine Benzinexploſion, wo⸗ hei der Kraftwagenführer Krumm ſo ſchwer verletzt wurde, Laß er an den erlittenen Brandwunden geſtorben iſt. (Lörrach, 20. Dez. Ju einem hieſigen La⸗ zorett hat ſich ein eigenartiger Vorfall ereignet. Ein bay⸗ Aicher Inſanteriſt hatte. vor etwa 2 Monaten durch zerſchüttung einen Nervenchock erlitten und dabei gänzlich die Sprache verloren. Aus Verzweiflung darüber. ſtürzte ch der Mann aus dem zweiten Stockwerk des Laza⸗ kekts, nachdem er einen Zettel hinterlaſſen hatte, daß er kutweder ſterben oder die Sprache wiederfinden wolle. Unglückliche war nach dem Sturz eine Zeit lang decnßklos, kam dann wieder zu ſich, zumal er keinerlei Verletzungen ſich zugezogen hatte. Zu ſeinem Erſtaunen kalte er aber infolge des Sturzes plößlih die Sprache wie⸗ bergefunden. Handel und Verkehr. Kurzer Wochenbericht der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Laudwirtſchaftsrats vom 12. bis 18. Dezember 1916. * bur Der Weltmarkt in Getreide erlitt in der letzten Woche Lesch das Friedensangebot des Deutſchen Reiches eine tie fe 120 ütterung. In Newyork und 5 ſtürzte der Preis am don Dezember plötzlich um zirka 20 Mk. für die Tonne herab. doch wird er vorausſichtlich angeſichts der ablehnenden Haltung r feindlichen Müchte gegenüber dem deutſchen Friedensangebot 8 wieder ſeine alte Höhe erlangen. Nunmehr hat auch die * iſche Zentralbehörde Höchſtpreiſe für Rüben beim Verkauf Ras den Großhandel am 15. Dezember feſtgeſetzt, ſie be⸗ Tellon bei Waſſerrüben, Stoppelrüben, Herbſtrüben ausſchlie lich ud ower Rüben 1,75 Mk. für den Zentner, bei Runkelrüben bei Zuckerrunkelrüben ausſchließlich dee roten Rühen 205 Mk. ua ohlrüben 2,75 Mk. und bei Möhren 4.50 Mt. Durch die ndesratsverordnung vom 14. Dezember iſt die Verordnung ind Hülſenfrüchte vom 29. Juni d. J. geündert worden. Einmal ierdurch Ackerbohnen, Peluſchken und Gemenge, in denen 5 ülſenfrüchte befinden, im gleichen Umfange der Reichs⸗ beber tuen G. m. b. H., Berlin, unkerſtellt, wie dies Ach er nur für die Speiſehülſenfrüchte der Fall war. Bei daufleabnen ſind dem Beſitzer 10 Zeniner für den Hektar An⸗ fläche des Jahres 1916 zu belaſſen, ſoweit er dieſe Menge — als Saatgut oder zur r en Ernährung verwendet, Hu er ſie verfüttern. Ferner ſind die Uebernahmepreiſe für Nan ſegfrüchte der Ernte des Jahres 1917 um je 10 Mk. für Anb Doppelzentner erhöht worden. Damit ſoll den vermehrten gauſchwierigkeiten im nächſten Jahr Rechnung getragen werden. wer ondere Saatgutverordnung wird in aller Kürze erlaſſen In en. Im Königreich Sachſen hat das Miniſterium des 3 am 7. Dezember verfügt, daß für Schweine mit einem — icht unter 70 Kg. ſowie für Spanferkel der Höchſtpreis für dechlach alaſſe von 7089 Kg. Lebendgewicht, alſo 85 Mk. ine en Zentner(ſtatt nach der Bundesratsverordnung 80 Mk. bei 95 Gewichte von 60—70 Kg. und 75 Mk. bei unter 60 Kg.) 3 werden darf. Damit wäre endlich einmal die ſtarre isſkala der Bundesratsverordnung durchbrochen!— In der derk ß erfolgt die Regelung des Käſeerxports und des Käſe⸗ 5 im Inlande durch die Genoſſenſchaft ſchweizeriſcher kerportfirmen. Dieſelbe hatte 1915/16 einen Umſatz von lone Millionen Fr. An die Bundeskaſſe wurden bezahlt 4 Mil⸗ Milli Fr., an den Zentralverband der Milchproduzenten 3 ½ a Hunnen Fr. Der Inlandskonſum an Käſe N vor dem F. 2. 1916 nur 250—300 00 Kg. pro Monat, im Juli d. Rae Million Kg., ſeitdem iſt er noch mehr geſtiegen. Da der dee im Inlande unter den Selbſtkoſten verkauft wird, brachte benen Heſchaf einen Verluſt von 1½ bis 2 Mill. Fr. Im drei Monſchelts ahr(1916/17) hat dieſer Verluſt in den erſten Kae onaten ſchon 1 Mill. Fr. erreicht. Da gleichzeitig die produktion ſtark zurückgeht und ſo der Export, aus welchem auß erluſte bezahlt werden müſſen, immer kleiner wird, ſo leſſer n irgend einer Weiſe Wandel geſchaffen werden, wie durch ungen. Anpaſſung der Milchpreiſe an die Produktionsbeding⸗ als die Der Pückgang der Milch⸗ und Käſeprodukeion iſt ſtärker defür aichlimmſten Erwartungen vorausſehen ließen. Als Gründe rden der Mangel an Kraftfutter und der immer allge⸗ eben um ſich greifende Wechſel der Produk onsrichtung ange⸗ den, Am Juttermittelmarkt zeigt ſich Angebot von Oel⸗ zung mehl und Schweinefutter, die bisher von der Bezugsvereini⸗ keſ Bet angenommen worden ſind. Da aber die Vertehrs⸗ perden lagnahmefreiheit ſeitens der Abgeber nicht garantiert und 2 aden b— die Intereſſenten ne Heu 0 ebha egehrt, die konnte nicht in ollem Umfange befriedigt werden. b Vermiſchtes. dat—— eſchlagene Elo nale: Ter Stadt Willmersdorf bei Berlin wor— ch eine 93 r im Betrag von 130 000 Mk. desolaten, Die Staocd Abzug der Verbindlichkeiten 53000 Mk. verblieben. drün peng. hat aber die Erbſcha ausgeschlagen mit der Be⸗ — Gru daß die Hypotheken forderungen bei der jetzigen Lage Jwiſeſeu kmarkes als zweifelhaft anzuſehen ſeien. kechtzeitt ſchen Arras und Peronne 1 ſich ein noch len der für den Weihnachtsbüchertiſch erſchienenes Bilderwerk; eſtfront 3 des Buches, das ſich gerade mit dem Teil der und eſchäftigt, auf den jetzt unſer aller Augen mit Sorge mehr ne erichtet ſind, regt unſer Intereſſe an, noch Re— der Umſtand, daß der Herausgeber ein deutſches Wellkri orps— eine nicht mehr ungewöhnliche Erſcheinung der Heſchi ca anitberatur— iſt. Mit hervorragendem künſtleriſchem der und großem Fleiß ſind in dem Werke 311 Anſichten Ortsch eſtfront zufammnenge ragen worden, wobei viele von den ditterteflen, die in der Sommeoffenſive Zeugen von den er⸗ een Kämpfen waren und noch ſind, uns im Bilde vor das r ſind. Der Erlös aus dem Buche(Preis 3 Mh.), rieben— Berlazsbuchhandlung Rudolf Lucke⸗Stuttgart ver⸗ juflleßen rd, ſoll dem Hinierblſebenenfonds des Reſervekorps Lokale auf 7 Warenumſatzſtempel. Das Neichsſchatzamt hat allen 28 85 mitgeteilt, daß nach ſeiner Auſſaſſung in en Fällen, in denen außer Zweifel ſteht, daß der U 8 1 5 ark enge Jahresumſatz für 1916 unter 200 000 arenumſaß t, es genüge, wenn in der Anmeldung zum ſtempel unter 4a und 4b des Anmelde⸗ formulars ſtatt genauer Angabe des Umſaßes gemeldet wird, daß der Umſatz unter 200 000 Mk. bleibe. Gewerbe⸗ treibende, deren Umſatz mehr als 20 000 Mk. beträgt, ſollen nach Anſicht des Reichsſchatzamts ſtatt genauer Angabe den Umſatz ſchätzen dürfen, wenn die genaue Erhebung zu viel Arbeit mache. Ob aber die maßgeben⸗ den Finanzminiſterien die Anſicht Dr. Helfferichs teilen, ſteht noch nicht feſt. ö e— Der ſilberne Sonntag. Es iſt vielfach eine Unklarheit darüber, wie die drei Sonntage vor Weih⸗ nachten diesmal zu benennen ſeien. Es iſt im Sinne der Geſchäftswelt üblich geworden, dieſe drei Tage mit ſteigendem Umſatz als kupfernen, ſilbernen und goldenen Sonntag zu bezeichnen. Nun iſt es richtig, daß der Tag des Beſcherungsabends immer als der eigentliche Weihnachtstag angeſehen wurde, weil er für den Ge⸗ ſchäftsgang doch nur in beſchränktem Umfang in Frage kommt, und ſo wäre allerdings der 17. Tez. in die⸗ ſem Jahre, wo der Beſcherungsabend ſelbſt auf einen Sonntag fällt, als„goldener“ Sonntag zu bezeichnen. An manchen Orten iſt dies auch der Fall. Wieder an⸗ dere möchten von der Gewohnheit nicht abgehen, den erſten Sonntag nach dem Advent den kupfernen zu nen⸗ nen. An ſich liegt nicht viel daran, die Hauptſache iſt, daß unſere Geſchäftsleute auch in dieſer Kriegszeit Ein⸗ nahmen haben, die ſie für ſo manchen Ausfall ent⸗ ſchädigen können, die in einer ſo ſchweren Zeit unaus⸗ bleiblich ſind. Soweit wir feſtſtellen konnten, iſt auch der letzte Sonntag befriedigend verlaufen, abgeſehen na⸗ türlich von ſolchen Geſchäften, die durch notwendige Kriegsmaßnahmen in ihrem Umſatz beſchränkt ſind, und das ſind vor allem die, deren Waren unter Beſchlag⸗ nahme oder Verbrauchsbeſchränkung fallen. Andere Ge⸗ ſchäfte dagegen haben zum Teil einen ganz außerordent⸗ lichen Umſatz zu verzeichnen, ſo daß deutlich wird, daß ein Mangel an Geld eigentlich nicht vorhanden iſt. Wir möchten hoffen, daß auch der nächſte Sonntag noch, ob man ihn den goldenen heißen will oder nicht, die Erwartungen unſerer Geſchäftsteute erfüllt. i — Was man während des Weihnachtsfeſtes nicht vergeſſen ſoll. In der Juvaliden⸗ und Hinter⸗ bliebenenverſicherung erliſcht das Recht aus den gekleb⸗ ten Kartenmarken, ſobald Hährend zweier Jahre nach dem auf der Quittungskarte angegebenen Ausſtellungs⸗ tage weniger als 20 Wochenbeiträge gezahlt ſind; die Anwartſchaft tritt jedoch wieder ein, wenn der Verſicherte von neuem während 20 Beitragswochen Beiträge leiſtet und nachher eine neue Wartezeit zurücklegt. Man prüfe deshalb die Quittungskarten darauf, ob die Anwart⸗ ſchaft noch vor dem 1. Januar 1917 zu erneuern iſt. Wer Forderungen auszuſtehen hat und dieſe nicht ver⸗ jähren laſſen will, 55 ſpäteſtens bis zum 31. Dezem⸗ ber d. J. die Schritte unternehmen, die das Geſetz hin⸗ ſichtlich der Unterbrechung der Verjährung zuläßt. Wer ſeinen bis zum 1. April 1917 abgeſchloſſenen Mietvertrag kündigen will, ſehe ſich die im Vertrage feſtgeſetzten Bedingungen genau an und halte den Kündigungster⸗ min inne. Des weiteren iſt es ratſam, rechtzeitig nach⸗ uſehen, wann im Januar die fälligen Prämien für ie Lebens⸗, Feuer⸗, Unfall⸗ uſw. ⸗Verſicherung zu zah⸗ len ſind. Um für das neue Jahr rechtzeitig in den Beſitz der Zeitungen und Zeitſchriften, die man lieſt, zu gelangen, erneuere man bereits jetzt die Beſtellung bei den Bezugsſtellen, den Poſtämtern oder Briefträgern. Weihnachtspakete, insbeſondere für die im Felde Stehen⸗ den, ſende man nicht erſt im letzten Augenblick ab. — Weihnachtsurlaub. Nach einem Erlaß des Kriegsminiſteriums werden bei den Urlaubserteilungen für Kriegsteilnehmer, nachdem den Landwirten zur Herbſt⸗ beſtellung Urlaub bewilligt worden iſt, in erſter Linie die Angehörigen aller übrigen Berufsſtände möglichſt gleichmäßig berückſichtigt. — Frauen als Gerichtsſchreiber. Der„Reichs⸗ anzeiger“ veröffentlicht eine Verordnung des Bundesrats über die Verwendung weiblicher Hilfskräfte im Gerichts⸗ ſchreiberdienſte. Danach kann die einſtweilige Wahrneh⸗ mung von Amtsgeſchäften der Gerichtsſchreiber Frauen übertragen werden. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der Reichskanzler beſtimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens. — Neue Reichsbankrot eu. Demnächſt werden neue Reichsbanknoten zu 20 Mark ausgegeben werden. Die Noten ſind mit dem Papierrand 9 em hoch und 14 em breit. Das Papier iſt auf dem linken Rande der Vorderſeite mit einem braunen Faſerſtreifen verſehen und enthält ein natürliches Waſſerzeichen, die Zahl 20 und das ſenkrecht ſtehende Wort Mark. Beide Seiten der Note ſind in Kupferdruck von tiefblauer Farbe als Hauptdruck ſo ausgeführt, daß auf jeder Seite durch einen verſchiedenfarbigen Unterdruck eine beſondere Tö⸗ nung hervorgerufen wird. Auf der Vorderſeite zeigt das Mittelfeld zu beiden Seiten eine; ene n n Mi telſtücks je eine knieende Männergeſtalt, die aus einem Füllhorn Münzen ſchütte t. Das Mitte ſtück enthält in zarten Farben den braunen Reichsadler, von dem ſich die Zahl 20 kräftig abh bt. Unterhalb der ahl iſt der Kennbuchſtabe in hellgrau angeb abt. Tarunter befin⸗ det ſich der bekannte Text. Die Rückſei e zeigt in zwei hochſtehenden achteckigen Feldern das Bruſtbild eines Mannes als Sinnbild der Arbeit und des tätigen Tages, ſowie dasjenige einer weiblichen Geſtalt als Sinn⸗ bild der Ruhe und der Nacht„Dazu kommen die üblichen Verzierungen. Die Note iſt nach einem Ent⸗ wurf von Profeſſor Arthur Kampf ausgeführt, den Kup⸗ ferſtich lieferte Profeſſor Hens Meer. Auszeichnung. Jakob Hammer beim Fußartillerie⸗ Regiment No. 15 wurde aus Tapferkeit vor dem Feinde zum Ober⸗ gefreiten befördert. Verantwortlich für die N dakfſon Fa. Iimmermann, Seckenheim Jpöaltäldb-„Sadenic“ 114 dekenbein. Infolge der Neufeſtſetzung der Polizeiſtunde beginnt . Weihnachtsfeier bereits um ½ 6 Uhr. Saaleröffnung 5 Uhr. Wix weisen nochmals darauf hin. daß ohne die von un ausgegebenen Einladungskarten Niemand Zu⸗ tritt hat Der Vorſtand. . TTTTCCCPTTCTTCTCTCCCTCCCTCCTCTTT Zigarrenhaus Kuhr — Wilhelmstr. 60 empfiehlt zu Weihnachten ſein reichſortiertes Lager in Zigarren, Zigaretten, Tabak. Präſenikilchen in allen Qualitäten und Preislagen. unſe Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4%, Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheekkonto 629 Ludwigs- hafen a. Rh. Karl Uogel vorm. FR. CARL. BARTH Inh. FRITZ ROCKELS Rathaus(Laufnaus) B o g e 12, Breite tr. Erstes und grösstes Spezialgeschäft ff. Stahlwaren. Taschenmesser, Scheren Bestecke und Transchiermesser Löffel und Gabeln in Alpacca und schwerer Versilberung. 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Als Lichtreklame— auch die Erleuchtung der Auf⸗ ſchriften von Namen, Firmenbezeichnungen uſw. an Läden, Geſchäftshäuſern, Gaſt⸗, Speiſe⸗ und Schank⸗ wirtſchaften, Kaffees, Theatern, Lichtſpielhäuſern, wie überhaupt an 8 Vergnügungsſtätten. Alle offenen Verkaufsſtellen ſind um 7, Sams⸗ tags um 8 Uhr abends zu ſchließen. Ausgenom⸗ men ſind nur Apotheken und Verkaufsſtellen, in denen der Verkauf von Lebensmitteln oder von S als der Haupterwerbszweig betrieben wir 8 8. Gaſt⸗, Speiſe⸗ und Schankwirtſchaften, Kaffees, Theater, Lichtſpielhäuſer, Räume, iu denen Schau⸗ ſtellungen ſtatiſinden, ſowie öffentliche Vergnügungs⸗ ſtätten aur Art ſind um 10 Uhr abends zu ſchließen. Das gleiche gilt von Vereins- und Geſellſchafts⸗ täumen, in denen Speiſen oder Getränke verab⸗ teicht werden. Die Landeszentralbehörden und die von ihnen zeauftraten Behörden werden ermächtigt, für be⸗ * re 8 5*—— e en eine ſpätere eßung, jedoch n iber 11½ Uhr ibends, zu geſtatten. 8 4. Die Beleuchtung der Schaufenſter, der Läden and der ſonſtigen zum Verkauf an das Publikum zdeſtimmten Räume iſt auf das unbedingt erforder⸗ liche Maß einzuſchränken. Das gleiche gilt für aft⸗, Speiſe⸗ und Schankwirtſchaften. Kaffees, The⸗ iter, Lichtſpielhäuſer, Räume, in denen Schauſtel⸗ lungen ſtattfinden, ſowie für öffentliche Vergnüg⸗ angsſtätten aller Art. Die Polizeibehörden ſind derechtigt, die erforderlichen Anordnungen zu treffen. Die Außenbeleuchtung von Schaufenſtern und don Gebäuden zu gewerblichen Zwecken iſt verboten. Ausnahmen können vou den Polizeibehörden zu⸗ elaſſen werden. Die Beſtimmung in Abf. 1 Satz 1 lat hierbei 5 finden. Die Beleuchtung der öffentlichen Straßen und 9 5 iſt bis anf das zur Aufrechterhaltung der enen Sicherheit notwendige Maß einzu⸗ schränken. Die Polizeibehörden ſind berechtigt, die erfor⸗ derlichen Anordnungen 0 treffen. Die elektriſchen Straßenbahnen und ſtraßen⸗ zahnähnlichen Kleinbahnen haben ihren Betrieb joweit einzuſchränken, wie es ſich irgend mit den Berkehrsverhältniſſen vereinbaren läßt. Die Aufſichtsbehörben können die entſprechen⸗ den Anordnungen e Die dauernde Beleuchtung der gemeinſamen Hausflure und Treppen in Wohngebäuden iſt nach * verboten. ie zuſtändigen Polizeibehörden ſind berechtigt, Ausnahmen zu geſtatten. 8. Wer den Vorſchriften der 38 1 bis 3, 8 4 Abf. Satz 1, 87 oder den auf Grund des 8 4 Abſ. l, der 88 5, 6 getroffenen Anordnungen zuwiderhan⸗ zelt, wird mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark der mit Haſt oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten beſtraft. 8 0. Dieſe Verordnung tritt mit dem 15. Dezember 1916, die Vorſchrift im 8 2 jedoch mit dem 1. Januar 2 eiche ler beſ er Reichskanzler beſtimmt den Tag ihres Außerkrafttretens. 95 10 Berlin, den 11. Dezember 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Dr. Helfferich, Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir mit dem Aale zur öffentlichen Kenntnis, daß die eiſtunde mit ſofortiger Wirkung für die Stadt Maunheim mit Vororten auf 11 Uhr und für die übrigen Gemeinden des Amtsbezirks auf 10 Uhr feſtgeſetzt iſt. 7808 Mannheim, den 15. Dezember 1916. Eroßh. Bezirksamt— Polizeidirektion. Die Handhabung der öffentlichen Ruhe und Ordnung in der Neujahrsnacht betr. Das Schießen in der Neufahrsnacht iſt in den letzten Jahren. insbeſondere durch die teilweiſe Verwendung ſcharfgeladener Gewehre und Revolver, 2 einem allgemeinen Aergernis erregenden, die cherheit in den Straßen gefährdenden Unfug zusgeartet. Wir erwarten von der Ginſicht der Bevölkerung, daß in der Neujahrsnacht 1916/17 angeſichts der liefernſten Zeit dieſer Unfug, der unter Umſtänden Keignet iſt, große Veunruhfgung und Verwirrung anzurichten, völlig unterbleibt. Sollte gleichwohl dem Verbot in§ 367 Ziffer 8 und§ 368 Ziffer 7 R.⸗Str.⸗G.⸗B., deren Vorſchriften wir nachfolgend zur allgemeinen Kenntnis bringen, zuwidergehandelt werden, ſo hat der Zuwiderhan⸗ delnde abgeſehen von der polizeilichen und eventl. ſtrafgerichklichen eee unter Umſtänden auch für die ganze Neufahrsnacht ſeine Feſtnahme zu gewärtigen Beim Gebrauch ſcharfgeladener Waffen —— Haftſtrafe nicht unter 14 Tagen erkannt 1 erden. g 5367 Ziffer 8 lautet: „Wer ohne poltzeiliche Erlaubnis an bewohnten oder von Menſchen beſuchten Orten Selbſtgeſchoſſe, Schlageiſen oder Fußaugeln legt, oder an ſolchen Orten mit Feuergewehr oder anderem Schieß⸗ werkzeuge ſchießt oder Feuerwerkskörper ab⸗ brennt: 8 368 Ziffer 7 lautet: 1 4 14 5——— n u mit Feuergewehr ſchießt oder Feuerwerke aborennt; 5 1 wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft reſp. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft.“ Mannheim, den 4. Dezember 1916. Großh. Polizeidirektion, Abt. VIa. Den Vollzug der Stra zen⸗Polizeiordnung betreffend. Indem wir nachſtehend die Verpflichtung der Haus- und Grundſtückseigentümer bei Glatteis⸗ bildung— Schneefall während der Froſtzeit und bei Eintritt des Tauwetters neuerdings zur öf⸗ fentlichen Kenntnis bringen, fordern wir dieſelben 3 pünkklichen Beachtung mit dem Bemer⸗ ken auf, daß die bezüglichen Beſtimmungen auch für ſolche Gehwege ete. Geltung haben, welche ich vor an den öffentlichen Verkehrsraum an⸗ toßenden Gärten, Vorgärken, Höfen, Gewerbs⸗ olätzen ete, hinziehen und daß ber Verſäumung dieſer Pflicht neben der Verfügung von Polizei⸗ 28 bei einem ſich ereignenden Unglücksfalle livi rechtliche Schadenanſprüche erhoben werden önnen. Verpflichtung der Haus⸗ und Grunbſtückseigen⸗ tümer bei Glatteis. t ozer Schnee herbeige⸗ führten Glatteis haben ſämtliche Haus. und Brundſtückseigentümer die Gehwege frühmorgens dezw. unter Tage ſofort nach eingetretener Glätte mit Aſche oder Sand zu beſtreuen. Eisſchleifen auf den Gehwegen ſind von den Eigentümern der anſtoßenden Grundſtücke alsbald zu entfernen. *— Verpflichtung der Haus⸗ und Grundſtückseigen⸗ tümer bei Schneefall. Bei Schneefall haben die Haus⸗ und Grund⸗ ſtückseigentümer und die Stadtgemeinde die Geh⸗ wege bezw. Fahrbahnen, ſo oft es nötig wird, vom Schnee zu reinigen und für den Verkehr offen zu halten. Verpflichtung der Haus⸗ und Grundſtückseigen⸗ tümer während der Froſtzeit. Bei eingetretenem Froſt haben die Haus⸗ und Grundſtückseigentümed dafür zu ſorgen, daß aus ihvem Anweſen keine Flüſſigkeiten auf die Geh. wege fließen. In den Straßen, in welchen die Kanaliſation nicht durchgeführt iſt, darf das vom täglichen Hausgebrauch herrührende Waſſer, wenn ſeine Menge nicht eine erhebliche iſt, längs der zu⸗ gefrorenen Straßenrinnen, nicht aber über die Straßen und Gehwege ausgeſchüttet werden. In denjenigen Straßen, in welchen die Kang⸗ liſation ſchon durchgeführt iſt, alle Grundſtücke jedoch noch nicht angeſchloſſen ſind, darf das Ab⸗ waſſer nicht mehr in die Straßenrinnen ver⸗ bracht, ſondern muß in die in den Rinnen an⸗ zebvachten Sinkkaſten(Kanaleinſtürze) eingeſchüt⸗ bet werden. Das Einſchütten des Abwaſſers in die in der Mitte der Straßenfahrbahn befindlichen Ventila⸗ zionsöffnungen, Einſteigſchächte, Lampenlöcher, ebenſo in die auf den Gehwegen angebrachten Seiteneingänge, iſt unterſagt. Den Gewerbetreibenden, insbeſondere Bier⸗ drauern, Metzgern, Färbern, iſt es ſtrenge unter⸗ ſagt, das von ihrem Gewerbe herrührende Waſſer während der Froſtzeit auslaufen zu laſſen. Zu. widerhandlungen ziehen nicht nur Beſtrafung, ſondern auch Beſeitigung des entſtandenen Eiſes kuf Koſten des Betreffenden nach ſich. Verpflichtung der Haus⸗ und Grundſtückseigen⸗ tümer bei eintretendem Tauwetter. Tritt ein Tauwetter ein, ſo haben die Haus⸗ and Grundſtückseigentümer, das ſich vor ihren Häuſern und Grundſtücken ergebende Eis und den Schnee der Gehwege und Straßenrinnen auf⸗ gauen und alsbald auf ihre Koſten abführen zu laſſen. Die Reinigungs⸗ und rarbeiten müſſen an Sonn⸗ und Feiertagen vormittags 8 Uhr beendet ſein, ſofern das Tauwetter nicht erſt mit dieſen Tagen eintritt. In dem letzi gedach⸗ ten Falle ſind die Arbeiten am Vormittage des darauf folgenden Werktags vorzunehmen. Von der Verpflichtung, Schnee und Eis auch auf der Fahrbahn zu entfernen, werden die Haus⸗ und Grundſtückseigentümer in dieſem Jahre vor. behaltlich jederzeitigen Widerrufs entbunden. Schließlich machen wir noch insbeſondere da⸗ rauf aufmerkſam, daß der Schnee und das Gis der Gehwege und Straßenrinnen, ſowie aus den Höfen bei Vermeiden empfindlicher Beſtrafung nicht auf die Schneedämme der Fahrbahn ver⸗ bracht werden dürfen. 7296 Mannheim, den 5. Dezember 1916. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Warenumſatzſtempel betreffend. Die gewerbetreibenden Perſonen und Geſell. ſchaften im Landesſteuerbezirk des unterzeichne⸗ ten Finanzamtes, die zur Entrichtung der Warenumſaßſteuer verpflichtet ſind, werden hier⸗ durch aufgefordert, die vorgeſchriebene Anmel⸗ dung bis ſpäteſtens 30. Januar 1917 bei uns ein⸗ zureichen. In der Anmeldung muß der Steuer⸗ pflichtige den geſamten Betrag ſeines Warenum. ſatzes im Kalenderjahr 1916 ſowie den ſteuer⸗ pflichtigen Betrag ſeines Warenumſatzes im vier. ten Viertel des Kalenderjahres 1916 angeben. Die Abgabe muß jeder Steuerpflichtige in der Anmel⸗ dung ſelbſt berechnen, auch muß er den Betrag der Abgabe unaufgefordert und gleichzeitig mit der Einreichung der Anmeldung bei uns ein⸗ zahlen. 7262 Is ſteuerpflichtiger Gewerbebetrieb gilt auch der Betrieb der Landwirtſchaft, der Forſtwirt⸗ ſchaft, der Viehzucht, der Fiſcherei und des Gartenbaues, ſowie der Bergwerkbetrieb. Nur wer einen Jahresumſatz von mehr als 3000 M. hat, muß ihn anmelden und die Abgabe davon entrichten; bei einem Jahresumſatz von nur 3000 M. oder weniger beſteht weder eine Verpflichtung zur Anmeldung noch eine Abgabe⸗ pflicht. Zum Umſatz gehören in der Regel alle Zahlungen, die ein Gewerbetreibender im Lauf des Jahres für die von ihm gelieferten Waren erhalten hat. Wer die 115 obliegende Verpflichtung zur An⸗ meldung nicht erfüllt oder über die empfangenen Zahlungen oder die bewirkten Lieferungen wiſſentlich unrichtige Angaben macht, hat eine Geldſtrafe verwirkt, die dem zwanzigfachen Be⸗ trage der hinterzogenen Abgabe gleichkommt. Kann der Betrag der hinterzogenen Abgabe nicht feſtgeſtellt werden, ſo tritt Geldſtrafe von 150 M. bis 30 000 M. ein. Zu der Anmeldung müſſen die amtlichen Vor⸗ drucke verwendet werden. Sie werden für die in der Alt⸗Stadt Mannheim Wohnenden beim Fi. nanzamt, für die in den Vororten Wohnenden bei den Steuereinnehmereien dort unentgeltlich abgegeben. An dieſen Stellen liegt auch ein Merkblatt zur Einſicht auf, das den Abgabe⸗ pflichtigen über die Vorausſetzungen und den Umfang der Steuerpflicht und über die Ausfül⸗ lung des Vordruckes belehrt. K 7. Dezember 1916. Gr. Finanzamt. Die öffentlichen Lotterien und Ausspielungen betr. Es wurde wiederholt die Wahrnehmung ge⸗ macht, daß die Beſtimmungen des Lotteriegeſetzes vom 26. April 1912(Geſ. und V. Bl. S. 135) insbeſondere über das unzuläſſige Spielen in auswärtigen Lotterien nicht genügend bekannt ſind und häufig übertreten werden. Wir machen daher darauf aufmerkſam, daß nach§ 2 des Geſetzes mit Geldſtvafe bis zu 600 Mark oder im Nichtbeitreibungsfalle mit Haft beſtraft wird, wer in einer nicht erlaubten oder zugelaſſenen Lotterie oder Ausſpielung ſpielt. Zugelaſſen ſind in Baden außer den vom Gr. Miniſterium des Innern, den Gr. Landeskommiſſären, den Gr. Bezirksämtern im Einzelfalle genehmigten badiſchen Privat⸗ lotterien nur einzelne außerbadiſche Privat⸗ lotterien, deran Zulaſſung im Staatsanzeiger be⸗ ſonders bekanntgegeben wird, ſowie die preußiſch⸗ ſüddeutſche Klaſſenlotterie. Andere Lotterien, insbeſondere alle anderen Staatslotterien ſind derboten. Der Vertrieb, die Anpreiſung und der Bezug ihrer Loſe iſt ſtrafbav. Verboten und ſtraf⸗ bar iſt ferner die gewerbsmäßige Bildung von Losgeſellſchaften und der gewerbsmäßige Vertrieb don Anteilen von Prämien⸗ und Serienloſen(88 8 und 9 des Geſ.). Mannheim, den 7. Dezember 1916. Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion. Höchſtpreiſe für Salatzubereitungsmittel betr Dem Antrag der Preisprüfungsſtelle Mannheim entſprechend wird aufgrund des§ 1 des Geſetze⸗ betr. Höchſtpreiſe vom 4. Auguſt 1914 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 in Verbifidung mit§ 1 der Verordnung Gr 7803 Miniſteriums des Innern vom 6. Januar 1915 für den Amtsbezirk Mannheim hiermit ange ordnet. 3 1 Beim Verkauf von Salattunke und Salatwürze Salatbeiguß und anderen Mitteln, welche als Erſatz für Salatöl gelten ſollen, dürfen nach ſtehende Preiſe nicht überſchritten werden. 1. Beim Verkauf durch den Erzeuger für ein Liter ab Fabrik N 28 Pfg. 2. Rim Verkauf in Großhandel für ein Lite 34 Pfg. 3. beim Verkauf im Kleinhandel für ein Liter 45 Pfg Die Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Ge⸗ ſetzes und gelten mit ſofortiger Wirkung. Wer dieſe Preiſe überſchreitet, oder zum Ab⸗ ſchluß eines Vertvags ſich erbietet, durch der Höchſtpreiſe überſchritten werden, wird nach des Geſetzes vom 4. Auguſt 1914 mit Gefängnis Eis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe bis zr 10 000 Mark beſtraft. Mannheim, den 12. Dezember 1916. 730; Groſih. Bezirksamt, Abteilung III Die Regelung des Verkehrs mit Wild unt Geflügel und Höchſtpreiſe für Wild belt Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung von 17. November ds. Is. betreffs Regelung des Ver. kehrs mit Wild und Geflügel(Amtsblatt vom 24 November ds. Is., Nr. 90) bringen wir nach ſtehend die Bekanntmachung Gr. Miniſteriumz des Innern vom 10. November 1916(Staatsan⸗ zeiger vom 15. November 1916, Nr. 314) betr. Re. gelung der Wildpreiſe zur öffentlichen Kenntnis Mannheim, den 9. Dezember 19186. Gr. Bezirksamt J. Bekanntmachung. (Vom 10. November 1916.) Regelung der Wildpreiſe betr., Auf Grund der Bundes ratsverordnung vom 24 Auguſt 1916 über die Regelung der Wildpreiſe (Reichsgeſetzblatt Seite 959) und der Bekannt- machung des Präſidenten des Kriegsernährungs⸗ amts vom 17. September 1916 über die Feſtſetz⸗ ung der Preiſe für Wild(Reichsgeſetzblatt Seite 1046) wird folgendes 1 8.* Die durch die Bekanntmachung des Präſidenten des Kriegsernährungsamts vom 17. September 1916 für den Großhandel mit Wild für die Ab⸗ zabe von Wild im Kleinverkauf feſtgeſetzten Höchſtpreiſe ſind auch für das Großherzogtum maßgebend. 8 2. Für den zerlegten Haſen werden folgende Preiſe feſtgeſetzt: 5 a) für einen Ziemer(Stück 2.40 Mk. b) für einen Schlegel(Stü 1.40 Mk. e) für das ſich bei einem Haſen er⸗ gebende Wöhrd 1* Hals, Bruſt, ö a 7„„ Werde— Eüngewelbe 1.10 Mk. Wird Wild im Kleinverkauf durch den Jäger ſelbſt ausnahmsweiſe an den Verbraucher abge⸗ eben(vergl. unſere Verordnung vom Heutigem über den Vekehr mit Wild und Geflügel), ſo dürfen die für den Großhandel mit Wild feſtge⸗ ſetzten Höchſtpreiſe nicht 5 werden. Dieſe Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Unſere Bekannt. machung vom 17. Dezember 1915 und 13. Mai 1916, Feſtſetzung der Preiſe für Wild betreffend Staatsanzeiger Nr. 347 vom 19. Dezember 1915 and Nr. 132 vom 14. Mai 1916) werden aufge⸗ oben. a Karlsruhe, den 10. November 1916. Großh. Miniſterium des Innern: 89 Mn-von aurumaeumulz Baoedg bunjeurtusavatqtsast pe gun pn gz ige niz ane r encune gez. Bodman. — 8 Dr. Schl. e e S Rolusin 8 Hährkakas!. 1 Pfund 4 Mk. . 2„ e 5 75 90 J. o5., 2 bermanta-Drogerie— 1 Fr. Magner's Nachf. Inh.: Wilneim Höllstin. S 2 es Rotwein 2. 70s Malaga 8.50.[ Aug. Engert. 8 ische Apparate 6 sovrie sämtliche Bedarfsartikel:. Platten Papfere Postkarten Entwieklel 0 Fixirbad. Tonfixirbad. Schalen 0 Coplrrahmen Dunkelkammerlampen 5 als beliebtes WEIHNACRTS-GESCHENE Germania- Drogerie , Wagners Nachf. Inh. W.Höbsg 15 12 0