Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und N 88 1 91 11 Feiertage. 8 4 Der Adonnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. 5 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. 7!!! pp.:..., ̃ 1917. Seckenheim, Samstag, den 6. Jannar 8 8 PPP ꝰↄð ð ù⁵ C ĩ ͤ Pc gefangenen verlaſſen. Aber auch ſelbſt, wenn einzelne im ſtande ſind, die Briefe zu leſen, vermögen die Kriegs gefangenen durch geheime Zeichen(unſichtbare Schrif uſw.) Nachrichten zu geben und dadurch der Landesſicher heit zu ſchaden. Wer ſolcher Nachrichtenvermittlung Vorſchub leiſtet, macht ſich unter Umſtänden der Bei hilfe zum Landesverrat ſchuldig und wird ſchwer, ge gebenenfalls mit Zuchthaus, beſtraft. Ein vereitelter Verſuch. Wien, 2. Jan. Einiges Aufſehen erregte die Maß cegelung des früheren Sek k ionschefs und Mitglieds den Der Welttrieg. Die Ruſſen wollen angeblich, nachdem die ganze Tobrudſcha und die Walachei verloren iſt, wenigſtens ie Moldau zu halten ſuchen. Die Einſicht und die ſtra⸗ legiſche Notwendigkeit dafür drängt ſich allerdings von elber auf, denn wenn auch die Moldau verloren iſt— and ſie wird verloren gehen—, dann iſt die wichtigſte Stellung Rußlands im Süden, Beſſarablen mit Kiſche⸗ 5 und Odeſſa, unmittelbar bedroht und hier ſind eine ſtarken Feſtungen mehr vorgebaut, wie an der deut⸗ chen Grenze, ſondern offen liegt das Land da, nur Fluß la z i 5 Doi Abe, öſterreichiſchen Herrenhauſcs Dr. Sieghart(urſprüng 5 8 7 N varsring enden Feind vorüber⸗ lich Singer), der bisher Leiter der öſterreichiſchen Boden gehend Schwierigkeiten machen. Aber wie wenig ſolche kredi lt in Wi Sieghart Dinderniſſe die Heere Falkenhayns und Mackenſens be. kreditanſtalt in Wien geweſen war. Sieghart wurde von einer Reiſe telegraphiſch nach Wien zurückgerufen und gezwungen, ſeine Aemter niederzulegen. Mit Hilf der von ihm abhängigen Finanzkreiſe hatte Sieghar 28 verſtanden, die Mehrheit der Aktien großer Wiene⸗ Zeitungen, Papierfabriken und Zeitungsdruckereien in ſei nen 2 1 zu bringen, und ſo das 5 9 105 en 178 die Oeſterreichiſche Volkszeitung, das Wiener Fremden. ö 5 1 den Eenſt der Lage zu würdigen. bat, die Winner Allgemeine Zeitung, die Winner Mit ſein F nich Nenn ie Men den 3 das Illustrierte Ext rab alt und das Wiene⸗ ird nicht nur von Süden her onder jetzt auch von 58 3 Uhrblatt, ſowie eine ganze Anzahl anderer Blätter ir Siebenbür iſchen Oſt⸗Gren 8 her von 1252 großen Zange Böhmen, Salzburg, Tirol und Oberöſterreich unter ſein⸗ gefaßt. 75 Il d 5 jeſtr in aller Eil i 90 Beaufſfichtigung zu bringen. Im ungariſchen Abgeord. f ſtarken V 195 ſo aul Riefer 5 5 8 au 175 netenhaus hatte ſchon am 19. Sept. der Abg. Szmrer⸗ in Pol 55 di i 925 e 8 die 2 812 ſamyi vor dem Aufkauf der Wiener und öſterreichiſcher ſte 5 5 ſe wenig 212 zeichſel, Tagespreſſe durch die Wiener Hochſinanz gewarnt, de ngen trotz der großen Feſtungen und der ſeit 19.2 1 Kren, das hat der ganze Verlauf der Kämpfe in der obrudſcha, an der Donau und in der Walachei ge⸗ zeigt. Sobald einmal das Gebirge überwunden war, gab es keine Hemmung mehr und auch die kunſt⸗ vollſten Verteidigungsſtellen der Ruſſen wurden glatt ge ommen oder überrannt. Das weiß die ruſſiſche Heeres⸗ 8 3 2 2 27 Aufs ora z ta 5. dieſe ſo die öffentliche Meinung ganz Oeſterreichs nack / 5 nieſtrſtellung den Sieger aufzuhalten vermögen, ob die a hat 3 un c e deen„ 237 oviſierten Anlagen auch noch ſo eifrig betrieben ben weitere Maßnahmen bevorſehen. N 5 Alle männ ichen und we blichen Arbeit kräfte„Bern, 4. Jan. Wie aus Paris gemeldet wrd, 23 2 5 14. bis 40. Lebensjahr ſollen zu Schanzarbeiten ge⸗ leidet Miniſterpräſident Briand infolge von Ueber⸗ zungen werden. Rußland hat eben nie daran gedacht, arbeitung an Ohnmachtsanfällen. 322 ein deutſches oder öſterreichiſches Heer von Süden Paris, 5. Im. Etwa 100 Off'ziere und Unter. 88. wir über Beſſarabien ins Reich eindringen könnte, und offiziere der portugieſiſchen Armee ſend in Paris ein— 2 8 101 ich wäre eine ſolche Möglichkeit auch wohl ausge getroffen. Demnächſt werden es 500 ſein, die an den 8 uuſſen geweſen, wenn nicht ein gütiges Geſchick die[Vorbereitungen für die Ankantt kes portug eſiſchen Expe⸗ 2 Aben nen in die Reihen unſerer Gegner geführt hätte. ditionskorps des Generals Tamagnini arbeiten wol en 8 ner da die Not am höchſten ſchien, war Gott am Kommandant Papt ſta. Generalſteb ech f der portu ieſi 22 enten. Der Triumph der Feinde iſt elend zuſchanden chen Armee, führt den Vorſetz bei den Arbeiten. Die an⸗ 82 7 E orden und was ihnen die ſicherſte Bürgſchaft zum gekommenen Offiziere und Unteroffiziere ſollen nach Nord⸗ 1 ege ſchien, iſt ihnen zum Verderben geworden. frankreich reiſen, um das Gelände und die ſchwer. 233 2 Artillerie kennen zu lernen, welch letztere die portugie— —.— Der Krieg zur See f ie e 8 — L 0 ſiſche Armee nicht beſitzt. * dene wegen 4. Jan. Die Beſatzung des 10 18 Ein Brief König Mauuels. J erſenkten Tampfers„Michail Ontchoukoff“ iſt f VE kadal Ma⸗ 2 on England in Bergen angelangt. Der Dampfer be⸗ Diaben⸗ e 5 25 19 9. erte 5 85 dend f„ nuel richtete an den Präſtd enten der portugieſiſchen Roya 2 end ſich mit einer Maisladung auf der Fahrt von liſten ein Schreiben, in dem er den Wunſch ausſpricht, 2 Fbanien nach Dänemark. Am 16. Dezember wurde das C ͤĩâ4ww. f Fahr eug von eine 1; 285 3 2 daß die Royaliſten in dieſem Kriege ſich mit den Republi⸗ duch ven einem engliſchen Krenzer der mit Minen. kanern zu gemeinfamer Arbeit vereinigen mögen decken beſchaftiat war, angeharen. Am 17. Dezember ee e n, i hte der Dampfer ſeine Fahrt fort. Trotz der Tätigkeit Was iſt„Verteidigung“? 23 s engliſchen Dampfers ſchwammen dem„Michail On“⸗ Im brit'ſchen Unterhaus erklärte der neue Erſte Lord n ukoff“ mehrere Minen ins Fahrwaſſer. Der Dampfer[der Admiralität, Carſon, man erkenne keinen Unter⸗ 2 ind fan; weichen, ſtieß aber auf eine verankerte Mine ſchied N 8 e. 5 — 5 f am und ſolchen, die zu Verteidigungszwecken bewaffne — 5 1 ſeien. Carſon definiert den Begriff der Verteidigung 2 Die Lage im Oſten. damit, daß Schiffe, die ſich verteidigten,„den Feind zum S ück berte Geſchü Angriff nicht auf ſuch en dürften“, da dieſe den dazu —. Zurü en ſchütze.. N beſtimmten Kriegsſchiffen vorbehalten ſei. Dieſe Erk. ä⸗ . Konſtant uo el, 5. Im. Im Krege 18777 rung iſt ſehr wertvoll: nämlich, daß es Verteidigung gelang es den Ruſſen mit Hilfe der Rumänen, die damals g f en, dan ſei, wenn ein bewaffneter Handelsdampfer ein Unterſee⸗ ürkiſche Feſtung Plewna(Bulgarien) nach angwierigen boot mit ſeinen Geſchützen angriffsweiſe beſchießt unter Genen und äußerſt verluſtreichen Kämp en zu erobern. der einen Bedingung, daß er es„nicht aufſucht“. Er 1 Teil der dabei erbeuteten türkiſchen Kanonen wurden darf alſo nicht auf die Unterſeebootsſuche gehen, beſitzt da⸗ . 7 gegen das Recht, jedes Unterſeeboot mit ſeinen Kano⸗ nen anzugreifen, welches es in Sicht bekommt, ohne es „aufgeſucht“ zu haben.. 3 den Rumänen nach Bukareſt gebracht und waren zum Denkmal Skobelews, des damaligen ruſſiſchen Ober⸗ dg dabers, aufgeſtelt. Nunmehr snd ale dieſe Ge⸗ ſcatze nach Kon ant nopel zurückgebracht werden. Sie Die echt engliſche Auslegung dürfte für die deutſchen nan d aer e uu zog gau Coo gn 5— auf dem Platz vor dem Kriegsminiſterium auf. Behörden von Intereſſe ſein. 5 1 werden zur Erinnerung an die tapfere Vertei⸗ Rom, 4. Jan. Nach dem„Secolo“ ſoll der Papſt 3 T n und au die Tapferkeit der os maniſchen einem bekannten deutſchen Gei lichen verboten haben, den * in der Walachei. i Vatikan zu verlaſſen, angeblich weil er von deutſch⸗ 5 ä feindlichen Italienern bedroht worden war. 25 Neues vom Tage 5 41 Warnung vor dem Briefſchmugzel für Das Auskaufen kleiner Geſchäfte. 1 Kriegsgefangene. 127 2 7 zeigt 15 eine 1 2Verſchi 1. N;„ung, die, je mehr die Beſchlagnahmen und Höchſtpreiſt rf, ̃ ,, e. ke e dene, L g eg e deen nee baue e den daugenſchaft geben Hi ten es die kleinen Schuhwarengeſchäfte und ſelbſt die be Poſtſendungen(Liebesgaben) an ihre Angehörigen peizulegen. Sie wollen angeblich dadurch dem kriegsge⸗ angenen Deutſchen ſein Los erleichtern helſen. ., Darin liegt eine große Gef ahr; denn die meiſten Angehörigen können die in fremder Sprache geſchriebenen 1. falls ſie überhaupt offen übergeben werden, nicht eſen und müſſen ſich alſo auf die Angaben des Kriegs⸗ Schuhmacher ohne Laden, die von Aufkäufern aufge⸗ ucht wurden, die bei ihnen Leder und Schuhe aufzukaufen juchten. Jetzt zeigen ſich auch bei den kleineren Weiß⸗ varengeſchäften dieſe Aufkäufer, welche ihnen die Wa⸗ cen zu Preiſen abnehmen, wobei namentlich bei niedri⸗ 3 r der Bürgermeister àmter Seckenheim, Ilvesheim, Naarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. zen Einſtandspreiſen— die Waren lagern oft aus Frie⸗ denszeiten— ſcheinbar für die kleinen Geſchäfte recht In ſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. CEC TTT 17. Jahrg 3 N 2 r 2— E n In Vordringen auf Braila und Galatz. annehmbare Gewinne abfallen. Bedenklich iſt beſonders wenn die kleinen Geſchäfte einfach alles hergeben uni ſomit der Laden verſchwindet. Das aber iſt, wie den „Deutſchen Tagesztg.“ mitgeteilt wird, offenbar doch be⸗ reits recht häufig der Fall. Es heißt in dieſer Zuſchrift „Um einer unverſchämten Preisſteigerung für Textil, waren vorzubeugen, hat der Bundesrat die Verfügung erlaſſen, daß die Preiſe nicht höher ſein dürfen als im Februar 1916 oder nachweisbar der Einkaufspreiſt zuzüglich der Unkoſten und eines angemeſſenen Gewinns Das iſt gewiß eine Verfügung, die vorbeugen will daß der Bedarf des kleinen Mannes nicht durch will⸗ kürliche Preisſteigerung noch mehr verteuert wird, als es unbedingt in dieſer ſchweren Zeit notwendig iſt. Was aber geſchieht nun? Um dieſer, gewiß gut gemeinten Beſtimmung ein Schnippchen zu ſchlagen, kauſen Groß, händler das geſamte Warenlager mittlerer und kleinerer Firmen auf, geben ihnen den„angemeſſenen“ Gewinn zuzüglich der Speſen des Detailliſten, ja bezahlen noch ſeine Firma und andere Scherze. Die ſo verteuerte Ware verkaufen ſie nunmehr dem Publikum mit den Unkoſten und angemeſſenem Gewinn, ſo daß dadurch der urſprüngliche Einkaufspreis mehr als verdoppelt wird.“ Uns ſcheint es, daß die eigentliche Urſache für dieſe auffallende Erſcheinung in dem Grundſatze liegt, der durch Verordnungen und Reichsgerichtsentſcheidungen feſtge⸗ legt iſt, nämlich daß der Verkauf von älteren Beſtän⸗ den nur zum Einkaufspreiſe zuzüglich eines„angemeſ⸗ ſenen“ Aufſchlages erfolgen darf, nicht aber zu den Markt⸗ preiſen und ſelbſt auch nicht zu den amtlich feſtgeſetzten Höchſtpreiſen, wenn dabei der Gewinn über das angemeſ⸗ ſene Maß hinausgeht. 5 Eine Geſchäftsinhaberin Br. in Dresden(der Mann befindet ſich im Felde) verkaufte im Mai d. J. einige Stückchen Lanolin⸗Seife für 75 Pfg. das Stück und ge⸗ riet wegen Vergehens gegen§ 5, 1 der Bundesraks⸗ verordnung über übermäßige Preisſteigerung unter An⸗ klage Während der Schöffengerichts v'irhandlung wurde feſtgeſtellt, daß Frau Br. 31 Dutzend Stücke a te Lano⸗ lin⸗Seife zum Einkaufspre ſe von 22½ Pfg. im Beſitz hatte und, wie ſchon erwähnt, einige Stſicke für 75 Pfg. (gegen einen Friedenspreis von 35—40 Pfg) verkalft hatte. Das Schöffengericht ſprach die Angeklagte frei. Die Seifenpreiſe ſeien koloſſal in die Höhe gegangen und der damalige Marktpreis für 1 Stück Lanolin⸗Seife 90 Pfg. geweſen. In anbetracht der Tatſache, daß die Ange⸗ klagte weit unter dem Marktpreiſe verkauft habe, und der ganz geringen Warenmenge könne nicht von einem übermäßigen Gewinn geſp ochen werden(Die Sei enſabrik hae von ihretn anderen Abnehmern einen Verkaufspreis von 90 Pfg. angeordnet) Das Landgericht als Beru⸗ fungsinſtanz ſchoß ſich dieſem Urteil an und verwarf die Berufung der Staat; anwaltſchaft. Auch her ſtützte ſich das Urteil auf die geringe Warenmenge und den Markt⸗ preis. Die Oberſtaatsanwaltſchaft focht nunmehr den Freiſpruch beim Oberlandesgericht an. Wortlaut und Sinn des Geſetzes ſeien dahin aufzufaſſen, ob der Nuhen ein unverhältnismäßig hoher geweſen, ob ziffernmäßig ein übermäßiger Gewinn erzielt worden ſei. Hier ſeien 90 Prozent verdient worden. Die Marktlage könne nicht ausſchlaggebend ſein, wenn ſich ein Händler unverhält⸗ nismäßig billig eingedeckt habe. Des weiteren lege auch die Verordnung auf die Größe des Vorrats kein beſon⸗ deres Gewicht. Dieſer Auffaſſung ſchloß ſich das Ober⸗ landesgericht Dresden an, hot den Freispruch auf und verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die Vorinſtanz zurück. Im Urteil ſei nicht genügend er⸗ örtert worden, wie hoch ein üblicher und. Gewinn an dieſer Ware ſei. Die Differenz zwiſchen Ein⸗ und Verkauf ſei ausſchlaggebend.— Die Angeklagte hatte erklärt, daß man dem Kettenhandel Tür und Tor öffnen würde, wenn man vorhandene Bettände zur Hälfte des Marktpreiſes verkauſen wolle. Der Allge⸗ meinheit erwachſe kein Nutzen durch den niedrigen Ver⸗ kauf. Die Verordnung bezwecke zwar die Ausbeutung der Maſſen zu verhindern, nicht aber den Handel lahm⸗ ulegen. g Mit dem Hinweis, daß durch den Zwang, unter dem Marktpreis zu verkaufen, nur der Ketten⸗ handel unterſtützt werde, hat die Angeklagte un⸗ bedingt das Richtige getroffen. In der Tat wird nur der Kettenhandel dadurch gefördert, wenn die kleineren Geſchäfte die Waren nicht ſo verkaufen können, wie es die Marktlage oder ſelbſt der Höchſtpreis geſtattet. Dann werden ſie eben, wie man jetzt ſieht, dazu ange⸗ regt, die an ſie herantretenden Angebote von Kettenhänd⸗ lern anzunehmen, ſelbſt dann, wenn deſe vielleicht um gar nichts günstiger ſind, als beim ſonſtigen Abſatz der Waren verdient werden dürfte. 1 8 Das Schlimmſte dabei iſt, daß nicht der Bevölke⸗ rung der Vorteil des Grundſatzes, es dürfe nur„an⸗ gemeſſener“ Gewinn auf die Waren gelegt werden, zugute kommt, ſondern anderen Kreiſen, die nun den Preis der Waren durch vielfachen Beſitzwechſel in die richtige „Marktlage“ bringen. Würde män den Verkauf älteret Waren zum Markt⸗ oder Höchſtpreis auch den kleineren Geſchäften geſtatten, ſo brauchten ſie die Waren nicht den Kettenhändlern zu überlaſſen. Die Bevölkerung aber würde dadurch kaum Schaden erleiden, ſelbſt wenn ſie in den kleineren Geſchäften, die noch Friedensware ha⸗ ben, dieſelben Preiſe bezahlt, wie ſie an anderer Stelle zu zahlen gezwungen iſt, nachdem die Ware durch den Kettenhandel gegangen iſt. 5 Bilder vom Donauübergang bei Sviſtov. Schilderungen eines Mitkämpfers. 5 1. Soiſtov. Die weißen Häuſer der rebenumkränzten Stadt Sviſtov ſind über die Uferhänge der Donau ausgegoſſen. In einer Mulde türmen ſich die bäuerlichen Gebäude aufeinander. Ein ſteiler, ſtolpriger Weg führt hier hinauf auf den Bergrücken. auf dem die bulgariſche Siedelung um eine alte Türkenſchanze behaglich in der Sonne ausgebreitet liegt. Nachdem der Rumäne ſeinen Kriegsmut einigemale an den Dächern und Bäumen der Stadt ausgetobt hat, iſt ſie faſt völlig verlaſſen worden. Sviſtov iſt berühmt durch ſein vielbeſuchtes Handelsgymnaſium, ſeine ſchönen Parkanlagen, ſeinen Wein, ſein Theater und berüchtigt durch ſein Pflaſter. 1 8 Um das alte Türkenkaſtell, das auf einer ſteilen Böſchung über der Donau thront, 5 die Deutſchen in mehrfachen Linied Gräben gezogen. Sie haben ſie ſauber zurecht geſtochen, mi Fuchslöchern und Stollengängen ausgebaut und dann Monate lang darin Wacht gehalten. Zu ihren Füßen wälzten ſich die elblich⸗grauen Waſſermaſſen der Donau vorüber und heraus⸗ ordernd ſtehen die beiden weißen Zollhäuſer drüben an der rumäniſchen Landungsſtelle. Von ihnen aus laufen Gräben aw. Waſſer entlang. Wie ſtark 5 ſie wohl beſetzt ſein? Hohes, dichtes Erlen⸗ und Weidengebüſch, das bei Hochwaſſer üver⸗ flutet iſt, zieht ſich weithin landeinwärts, ein ſumpfiges, aber ſicheres Verſteck der Uferbeſatzung. Im Hintergrunde leuchten auf einer niederen deochfluche, deren Wände ſchroff nach der Donau⸗ niederung abfallen, die Häuſer des rumäniſchen Landſtädtchens Zimnicea. Es iſt das erſte Ziel des bevorſtehenden Angriffes. Der gewaltige Strom hat hier durch Seen und Nebenarme breite Strecken in ſeinen Beſitz genommen. In einem dieſer Kanäle liegen wohlgeſchützt und mit Zweigen überdeckt Monitore und Schiffe der k. u. k. Donauflotte, deutſche Motorboote, Brücken⸗ teile, Pontons. 2. Der Uebergang. Nach Mitternacht rückten die Kompagnien in die verſteckten Schluchten und an die Einbootungsplätze am Ufer. Flüſternd wurden die Befehle erteilt; denn das Waſſer trägt weit, und der Feind drüben war nur 900 Meter entfernt. Er durfte nicht auſmerkſam werden, keine Zeit finden, ſich zu verſtärken. Einzelne Boote, die während der Nacht aus dem Belenekanal an die Donau eee wurden oder heranruderten, ge⸗ rieten in ſtarke Strömung und wurden flußabwärts abgetrieben. Die 1* Infanteriſten, Pioniere, Artilleriebeobachter, trei⸗ delten ſich mit großer Mühe wieder an das bulgariſche Uſer eran. Die Rumänen hatten den Bootsverkehr bemerkt und ſſen mit dicken Bleikugeln ihrer alten Gewehre durch den Nebel über das Waſſer hin. ohl nur um ſich durch den Lärm, den ſie damit veruürſachten, ſelbſt zu beruhigen. Die flinken Motorboote, die das Waſſer kreuz und quer nach verirrten Kähnen abſuchten, kümmerten ſich wenig um das wütende Geknatter. Die deutſche Motorbootflottille hat ſich bei dieſer Aufräumungsarbeit rühmenswert ausgezeichnet. Von 6 Uhr früh ab waren an allen Uebergangsſtellen die Pontons beſetzt und zur Abfahrt bereit. Dieſe würde jedoch des undurchdringlichen Nebels wegen um einige Stunden verſchoben. Schweigend ja Baütllan, das zu den erſten Ueber⸗ angstruppen gehöcte, in ſeinen Kähnen. Der 64 jührige weiß⸗ bärlige ührer ſetzte ſich gemächlich en Zwicker auf die Naſe und las noch einmal die Befehle o Wie Geſpenſterſchiffe litten an der Nebelwand die Schatten der Monitore vorüber. n der Landungsſtelle donauau s ſetzte Feuerkampf ein. Einige Kompagnien, zu denen der Befehl ſpäterer Ueberfahrt nicht mehr gelangt war, hatten as vumäniſche Ufer erreicht und die feindliche Beſatzung zurückgeworfen. Nun fauchten ſchwen Heſchoſſe durch das Nebelgewölk. Aber der dichte Vorhang linderte jede Beobachtung. So mußte die Infanterie ohne ängere vorbereitende Artillerieunterſtützung das Ufer des Gegners erkämpfen. Um Uhr kam der Angriffsbefehl. Die Kähne ſtießen vom Ufer ab. 5 l bes—— Minuten geſpannteſter Erwartung. Die erregten Sinne lauſchten über das Peer ger 3 e die Ruder. Dann trat völlige Stille ein. Der Feind hatte ſich ziligſt in die befeſtigten Stellungen am Südhang von Zimnicea — ezogen. Es kam am Ufer nur zu kurzen Zuſammenſtößen mit elne Patrouillen. In wenigen Stunden war der dem Ufer vorgelagerte Sumpfwald eſäubert. Flußaufwärts waren leichfalls nach kurzem Kampf Bayern, Schleswig⸗Holſteiner, Weſtpreu en und ſchleſiſche Landwehr, ſtromabwärts au bul⸗ erbände, gelandet und über die Uferniederung vorge⸗ drungen. Bereits um die Mittagszeit war ein breiter Streifen feindlichen Bodens in ihrem Beſitz, ohne daß es dem Gegner möalich geweſen war, die Eindringlinge aufzuhalten oder ihnen gariſche Spiel und Liebe, Povelle von v. Dewall. r Nachdruck verboten. I. Im Frühjahr 1871, mitten in der für den Landwirt ſo wichtigen Beſtellzeit, trat mein Pferd eines Tages in ein Maulwurfsloch, überſchlug ſich nach vorn und ſchleu⸗ derte mich unter ſich. Als ich in meinem Bette nach dieſem heftigen Sturze wieder zur Beſinnung kam, war mein linter Arm ge⸗ brochen, die Schulter erheblich gequetſcht. In fünf Wochen, die mir eine halbe Ewigkeit dünk⸗ ten, heilte mein Arm, meine Schulter aber, an der ſich eine Sehne gereckt, hatte nur geringe Fortſchritte zur Wil gemacht, und eines ſchönen Morgens erklärte mir infolgedeſſen der Hausarzt zu meinem nicht ge⸗ ringen Verdruſſe, daß ich unbedingt nach Wiesbaden gehen und die dortigen Bäder gebrauchen müſſe. „Hängen Sie einmal die Landwirtſchaft für einige Zeit vollſtändig an den Nagel, junger Freund, holen Sie ſich erſt Ihre Geſundheit wieder und vor allen Dingen laſſen Sie ſich hier in den erſten drei Monaten nicht wieder blicken, denn ſo lange wird es mindeſtens dauern, bis Sie völlig wieder hergeſtellt ſind,“ ſo ſprach der Doktor und ich beſtellte infolgedeſſen mein Haus und reiſte ab. Durch einen Kommiſſär ließ ich mir in Wiesbaden eine Wohnung mieten, und der einzige Luxus, den ich mir geſtattete, beſtand darin, daß ich mir einen Konzert⸗ flügel nachſenden ließ und in Frankfurt ein paar gute Reftpferde kaufte. Etwa vierzehn Tage darauf, in der erſten Hälfte des Monats Juni, ſaß ich eines Nachmittags unter den ſchat⸗ g Kaſtanien vor dem Kurhauſe und trank meinen affee. Aus meinem Landleben und der damit verbundenen Abgeſchloſſenheit unfreiwillig herausgeriſſen, hatte ich wic ſchneller, als ich es gedacht, an das bunte, aufregende ee 1 1 nennenswerte Verluſte beizubringen. 3 3. Völkerparade. e e Die Donau 4 dem Feinde entriſſen. Nun gilt es, ſie als Hindernis zu überwinden. Aus zuſammengekoppelten 1 — 2 werden Fähren gebildet, zu denen an mehreren Ufer⸗ tellen raſch geſchlagene Landungsbrücken führen. Vor dieſen lätzen ſammeln ſich auf weit in das* Land hinein berfüllten Straßen die Soldaten, Pferde,. Ochſen, Eſel, Geſchütze, Geräte einer Armee. Sie liegen ſeit einiger Zeit bereit, nun kommen ſie langſam in Fluß. Alle paar Stunden itte A Ales I e, ue nes fiche Se . 7 2 * 3 ce Gee, eee, Coe 22 22 * 4 2 eule, — ccescilggehe, 2. 45 ze ge Scheber Etre ntfs, Michl agree des befihtetr g stur scher, Corab- Ib SV Nou, fr fe .—— 2 Die mit ſechs ſchweren Pferden beſpannten Geſchütze ſollel den Abhang herab, dann geht es mit dem gewonnenen Schwung, im Trab und mit Halloh die ſteile Holzwand hinauf auf da Schiff. Raſch zur Seite mit den Wagen und Pferden, es komm neue Ladung. Die Brücke erdröhnt von neuem. Der Rüchke der Schiffe iſt breit, ihr Bauch unerſättlich. Die Fähre ſchluck Bataillone, Schwadronen und Batterien. Die Pferde ſtechen die Köpfe zuſammen und ſchauen ängſtlich über das Bordge änder Sie ſind ſchon zwei Jahre im Krieg und wundern ſic äber nichts 985 Zwiſchen den Kanonen und N eine Fernſprechabteilung 1 5 ſcharf aufgeſchloſſen ein bulgariſche⸗ Infanterieregiment. Die Muſikkapelle hat ſich in einer Ecke zu ammengeſunden und ſpielt Märſche und Lieder. Plötzlich bring in Wort die geduldig wartenden Maſſen in bewegte Erregung der Generalſeldmarſchall. Er beſichtigt mit ſeinem Stab di Räume der Fähre. Man ſteigt auf die Wagen und Bretter. De Oberſt des bulgariſchen Regiments meldet ſich. Da bricht ein zrauſendes Hurra los. Die Muſik ſpielt die Nationalhymnen der verbündeten Völker, und langſam gleitet die kriegeriſch Fracht über den freien Strom. Hier hält ein bulgariſcher Offlzie ine kurze Anſprache. Dann betritt das Regiment mit klingenden Spiel den rumäniſchen Boden. „ Die Nacht taucht das Bild in phantaſtiſche Farben. Di, Fähre 8 im 5 Licht des Scheinwerſers. Die Schatten, iſſe deutſcher Ulanen, Turban tragender Mazedonier, von Kriegs jeſtalten bunteſter Art huſchen durch den Lichtſtreifen auf di eee e Das Uſergelände iſt mit kleinen Wachtfeuern iberſät. Am nächſten Morgen iſt die erſte Brücke fertig. Sie iſ in techniſches Meiſterwerk, von Eiſengittern ſtark W jalten. Deutſche. bulga iſche, türkiſche Regimenter ſchreiten üben Treiben des Badeortes gewöhnt, und fühlte mich dort bereits ganz heimiſch. Es war das prächtigſte Wetter. Die Militärmuſik ſpielte, die Fontäne warf ihre milchenweißen Garben hoch über die Wipfel der Bäume empor, die im ſaftigſten Blätterſchmucke prangten. Alle Stühle waren mit elegant gekleideten Menſchen beſetzt, und auf dem freien Platze am See, längs der Kandelaber, ſchob ſich eine bunte, geputzte Menge in dich⸗ ten Maſſen auf und ab. Ich weiß nicht, ob es anderen Menſchen auch ſo geht, aber mich erinnerte dieſes immerwährende Auf- und Ab⸗ fluten ſtets lebhaft an das Wogenſpiel der See. Hier wie dort iſt der Anblick immer derſelbe, und doch immer ſo neu und ſo intereſſant, daß ich mich niemals daran ſatt ſehen konnte. Damen in den exoliſchſten Toiletten, ein Epheublatt mit einer Ranke oder ein kleines Deckelchen à la chinoise ſtatt des Hutes auf dem dichten Haar, balancierend, in bauſchigen, tief ausgeſchnittenen Kleidern, welche den zierlichen Hackenſchuh frei ließen, trivpelten, auf Sonnen⸗ ſchirmen mit langen Stielen geſtützt, neben Herren in auffallend kurzen Sammetröckchen und umgeſchlagenen Halskragen einher, ſprechend, kokettierend, ſchauend und vor allen Dingen ſich beſchauen laſſend. Wehende Haare und aufgelöſte Zöpfe überall, wahre Haarungetüme und Lockenberge, teils falſch, teils echt, dazu handgroße Ohrringe und Geſchmeide, die einer Boto⸗ kudenfrau Ehre machen würden. Alle Nationen waren hier vertreten, alle Kaſten und Stände: Prinzen von Geblüt und ohne ſolches, Fürſten, Grafen, Lords, Granden, Marquis und Maraquiſen, Lo⸗ retten und große Damen, Juden, Türken und Heiden und dazwiſchen die vielen reizenden Kinder, die ihre luſtigen Spiele ſpielten. Hie. hörte man alle Sprachen der Erde und ſah auf dieſem großen Maskenballe Menſchen aus allen Weltenden, die teils das Spiel, teils die Bäder oder die 0 die kräftigen Bohlen. Huſaren, Ulanen, Dragoner, n Kavalleriſten und Reiter Kleinaſiens ziehen mit ihren Pfer hinüber. Oeſterreichiſch⸗ungariſche Pioniere und Artilleriſten 0 ßen dem großen Teich ſich an. Tag und Nacht 3 undro über die Brücke. Auf Gefährte neueſter Vollendung folg Karren, deren Bau f unverändert ſeit tauſend Jahren erbt hat, auf die Laſtkraftwagen die Büffelgeſpanne und E tragtiere. Mit Geſchrei und Stockſtößen werden die waſſſ ſcheuen Tiere über die Brücke getrieben. Kolonnen aller Waffe gattungen drängen einander, große und kleine Kanonen, Wag mit Pontons, mit Stacheldraht, Funkenſtationen, Feldbächkereit Gefährte mit Akten und Kaſſen. Welch eine Bagage führt d alte Mars im 20. Jahrhundert mit ſich herum! Ein feindli Flieger wird von einem Flugzeug der k. u. k. Donaufl nach kurzem Luftkampfe 8 Der franzöſiſche Flie und ſein rumäniſcher Beobachter ſtürzen tot ab. Die Uferhö von Sviſtov füllen ſich mit Einwohnern, die auf die Kunde von der Vertreibung der Rumänen in ihre Wohnſtä zurückgekehrt oder ihren Kellern entſtiegen— Verſchleie Türkinnen ſehen zum erſtenmal osmaniſche Truppen. n 9 Wagen vorüberfahrender Offiziere fallen Blumen. Die Dong hat ihr heiteres Geſicht wiedergewonnen. Banknoten und Golddeckung. In ſeiner„Wirtſch. Corr.“ ſchreibt der bekannte ſo Volkswirtſchaftler Calwer: Wir haben uns ſchon wiederholt gegen die mechaniſch Art der Deckung des Banknotenumlaufs ausgeſproche und hielten das für notwend'g, da unſer Banknotenum auf allmählich eine Höhe erreicht, dem gegenüber de Boldbeſtand nicht mehr hereicht, um den erſteren mit nem Drittel Gold zu decken. Ein innerer Grund, daß di Banknoten zu einem Drittel mit Gold gedeckt ſein müßten liegt eben nicht vor, und es iſt deswegen falſch, auf ein olche Dritteldeckung entſcheidenden Wert zu legen(zum! das bei unſeren Feinden Frankreich und Rußland auß nicht geſchieht. D. Schr.). Dabei wird der ganze Z der Banknote und die Grundlage, auf der ihre Ausgab beruht, völlig verkannt. Die Entwicklung unſeres Banknotenumlaufs zeig daß die Dritteldeckung mit Gold nicht mehr lange innezl halten iſt. Weder dürfte der Goldzuwachs ſo zunehmen daß die Dritteldeckung ſich einhalten ließe, noch nimm der bargeldloſe Verkehr in einem Grade zu, der eine we ſentliche Verminderung der Bedarfs an Banknoten be wirken würde. Blicken wir zurück auf die Entwicklun des Banknotenumlaufs während des Krieges, ſo ſehe wir, daß er Ende Juni 1914 2406,58 Millionen Mar betrug. Schon die letzten Tage des Juli brachten ein Steigerung auf 2909,42 Millionen, die aber im Vel gleich zu der Steigerung im Auguſt als gering zu h zeichnen iſt. Im Auguſt 1914 nahm der Banknot“ umlauf gegenüber dem Beſtand vom 31. I ili um 1525, Millionen Mark zu. Eine ſoſche Zunahme iſt in kei nem Kriegsmonat mehr zu verzeichnen geweſen. Sie el klärt ſich aus den außergew'öhalſchen finanziellen Erfordel niſſen, die der erſte Kriegsmonat brachte. Die militl riſchen Stellen mußten ſo ſchnell und ſo reichlich wi möglich mit Zahlungsmitteln verſchen werden. Der Mo nat Dezember 1914 brachte abermals eine recht anſehl liche Steigerung des Bantnotenumlaufs um 84054 Mil lionen Mark, ſo daß Ende Dezember der Notenumlal ſchon auf mehr als 5 Millinrden Mark een elaufen wal Im Jahre 1915 brachten vor allem die Ou realsmonal⸗ erhebliche Steigerungen. Im Jahre 1 konnte 5 dieſen Zeiten ebenfalls eine ſtarke Vermehrung beobach tet werden, immerhin waren die Steigerungen durchwel niedriger als 1915. Es betrug nämlich gegenüber den Vormonat die Zunahme des Banknotenumlaufs in Mil lionen Mark: 5 Ende: März Juni Sept. Dez. 1915 761,22 522,46 595,29 918,51 1916 433,76 502,88 252,44— Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo werd auch di Dezemberzunahme von 1916 weſentlich hinter der Zu⸗ nahme im Dezember 1915 zurückbleiben. Immerhin i aber doch mit einer kräftigen Zunahme zu rechnen, daß Ende Dezember 1916 der Notenumlauf ſich au mehr als 7½ Milliarden Mark belaufen wird. Dami vird dann aber die Dritteldeckung der Noten durch Go unterſchritten. Dadurch kann aber das Vertrauen 45 unſerer Banknote nicht erſchüttert werden. Dieſes Vel trauen iſt baſiert auf dem Vertrauen zu der Zahlungs ſuſigrei und e ee des Reiches, und dieſe hen zen wieder von der Leiſtungsfähigkeit unſerer geſamte virtſchaftlichen Krä te ob. e noblen Zerſtreuungen angelockt hatten,— nicht Wiesbaden — nein Wiesbabel müßte der Ort genannt werden, Aus meinem behaglichen Schauen ſcheuchte mich mel alter Freund, Graf Drannfels, auf, einer jener modern Nomaden, welche überall und nirgends zu Hauſe ſind denen eine Reiſe nach Aegypten oder Madeira ein wah rer Katzenſprung dünkt, die eine Winterwohnung in Paris und eine andere in Florenz oder Neapel haben, und dit ihre Sommer an der See und in den Modebädern ver bringen; einer jener liebenswürdigen Kosmopoliten, di alle Welt kennen, für jeden einen Gruß oder einen Hände, druck haben, und die eine unſchätzbare, lebende Chroniß der ganzen eleganten Welt Europas und der umliegende Ortſchaften ſind. 8 „Ah, cher baron, gut, daß ich Sie endlich finde was treiben Sie denn? Ich ſuche Sie ſchon ſeit eine Viertelſtunde wie eine Stecknadel!“ rief er mir mit ſeink ſchallenden Stimme ſchon von weitem zu und winkte mi ungeduldig mit der Hand. „Trinken Sie ſchleunigſt Ihren Mokka aus und kommen Sie mit mir! Sie ſehen mich vollſtändig in Au regung. Avanti, ich werde Ihnen das ſchönſte Weib del Welt zeigen!“ und dabei küßte er geziert die äußerſtel Spitzen ſeiner Finger. Ich lachte und blieb ruhig ſitzen. „Nein, lieber Graf,“ erwiderte ich, den Zucker 1. meiner Taſſe mit dem Löffel zerdrückend,„mich verführel Sie ſo leicht nicht wieder. Das iſt nun ſchon das fünft oder ſechſte Mal in acht Tagen, daß Sie mir eine Ven eine wahre Juno, eine Perle oder ein Juwel verſprachel und was war es hinterher?—— Eine geſchminkte L rette, oder ein niedlicher, aber fader ſchwediſcher Backfisch — Seien Sie vernünftig, ſetzen Sie ſich zu mir und laſſe wir das ſchöne Geſchlecht in Ruhe!“ Damit rauchte i kaltblütig meine Zigarre weiter. R oder Vermiſchtes. Richard Dehmels Gänſebraten. Der Dichter Richard Dehmel, der nun auch ſchon den feld— grauen Rock als Kriegsfreiwilliger mit grauen Haaren im dritten Jahre trägt, weilt nicht mehr im Oſten. Aber die Kameraden haben ſeiner nicht vergeſſen. Wer kann es ihnen verdenken, daß ſie in dieſen rauhen Zeiten, wo der Gänſebraten mehr gilt als einſtmals eine lebende Retterin des Kapitals, ihre Verehrung für den ſcheidenden Dichter in eine ebenſo fleiſchliche wie ſinnige Opfergabe kleideten? Bald nach ſeinem Weggang erteilte Dehmele die frohe Kunde: 5 Von der Elbe bis zur Memel Zog vergnüg: Herr Richard Dehmel, Von der Memel bis zur Elbe Zog vergnügter noch derſelbe. Eine Gans vom Strand der Memel Zieht jetzt hin zu Richard Dehmel. Richard Dehmel an der Elbe, Laß gut ſchmecken Dir dieſelbe. Wer aber nicht an die Elbe kam, war die Gans. Waren dunkle Mächte im Spiel, die dem Dichter grollten, oder ver⸗ ſchlang ſie die weite ruſſiſche Steppe, wie das des Landes ſo der Brauch iſt, oder konnte ſie ſich nicht von der 1 Flur trennen? Wir wagen nicht, die Frage zu entſcheiden. Nun eins wiſſen wir: der ſeltſame Vogel hat der Leier des Dichters ſehnſuchtsvolle Klänge entlockt. Mögen ſie in die weite Wel hinausflattern als Bekenntnis heimlicher Lüfte eines Dichters und als Troſt für verſtändnisvoll mitfühlende Seelen: Schon lange drückt mich Dankespflicht; aber die Gans, die kam noch nicht. Ich tät meine Pflicht von Herzen gern; aber die Gans, die hält ſich fern. Ich möchte ihr meine Liebe beweiſen; aber die Gans, die iſt auf Reiſen. Ich möchte ſie wirklich freſſen vor Liebe; aber die Gans hat andere Triebe. f Ich ſeh im Bilde mich knien vor ihr; aber die Gans ſieht ab von mir. Ich flüſtere zärtlich: komm doch, Schatz! aber ſie rührt ſich nicht vom Platz. 5 So knie ich denn aus Dankbarkeit nieder, ich alter Sünder, und fühle wieder das ſelige Los des jungen Manns: er blickt voll Sehnſucht nach der Gans. — Grüßiglichſt 8 biglichf Dehmel. Baden. ( Karlsruhe, 5. Jan.(Zur Kriegsſteuer⸗ erklärung.) In der Zeit vom 25. Januar bis 15. Februar, alſo innerhalb 3 Wochen, iſt mit der Beſitz⸗ ſteuererklärung zugleich die Krilgsſteuererklärung alz1⸗ geben. Die Beſitzſteuererklärung iſt im großen Ganzen wie die ſeinerzeitige Vermögenserklärung zum Wehr⸗ beitrag aufzuſtellen. Die Kriegsſteucrerk äcung hat ver⸗ ſchiedene Abteilungen. Das amt iche Formular iſt für die Regelfälle einheitlich. Zuerſt wird die Erklärung zur Be⸗ itzſteuer ausgefüllt, dann kommen dazu die Beſonder⸗ heiten des Kriegsſteuergeſetzes. Da gibt es Zurechnungs⸗ und Wegrechnungspoſten. Hi nzugere ent zum Vermögen, das der Beſitz⸗ oder Vermögenszuwachs ener unterliegt, iſt der Betrag, der im Veranlagungszeitraum, d. h. in der Zeit vom 1. Januar 1914 bis 31. Dezember 1916 urch Schenkungen oder ſonſtige Vermögensübergaben im ert von mehr als 1000 Mk. verwendet oder, was in ausländiſchem Grund oder Betriebsvermögen angelegt zum Erwerb von Gegenſtänden aus edlem Metall, von Edelſteinen oder Perlen, von Kunſt⸗, Schmuck⸗ oder uxusgegenſtänden ſowie von Sammlungen alter Art im Anſchaffungswerte von mindeſtens 500 Mk. für den en⸗ jelnen Gegenſtand oder von mindeſtens 1000 Mk. für mehrere gleichartige oder zuſammengehörige Gegenſtände endet wurde. Weggerechnet werden im Veranla⸗ zungszeitraum erworbenes Vermögen durch Erbanfall eder Vermächtnis, durch Schenkung, durch Kap't lauszah⸗ bisch aus einer Verſicherung, durch Veräußerung auslän⸗ iſchen Grund- und Betriebsvermögens oder durch Ver⸗ ingung von zum ausländiſchen Grund- oder Betriebs⸗ das gen gehöriger Gegenſtände in das Ausland. Iſt as Kriegsſteuervermögen ſo gefunden, dann wird das 8 itragsvermögen gegenübergeſtellt, und, wenn der dber 1 über 3000 Mk. und das Geſamtvermögen 0 r 10000 Mk. beträgt, der Kriegsſteuerbeſcheid er⸗ 3 Das ſteuerpflichtige Vermögen wird auf volle auſende abgerundet. Zu der eigentlich progreſſiv geſtaf⸗ elten Kriegsſteuer wird noch von ſolchen Vermögen, die ich in den letzten drei Jahren nicht um 10 Prozent derringert haben, 1 Prozent von dem 90 Prozent über⸗ ſeigenden Betrag erhoben: die Reichs vermögensabgabe⸗ Spiel und Liebe ſo lautet der Titel unſeres neuen Romans, welcher in der heutigen Nummer ſeinen An⸗ fang nimmt. Die Novelle ſtammt aus der Zeit des Krieges Deutſchland mit Frankreich im Jahre 1870.71, von der Feder des be⸗ kannten Schriftſtellers v. Dewall und iſt äußerſt ſpannend geſchrieben, ſodaß unſeren Leſern und Leſerinnen ein guter Leſeſtoff 1 geboten wird. I Crpedition u. Verlag des heckar-Bote. . 2 2 A 4 * Lokales: 5 Keine Kartoffeln auf urb den. Der Mangel Södeartoffenn läßt es nicht als zweckmäßig erſcheinen, roht eicht mit Kartoffeln zu bepflanzen. Es könnte ſonſt 4 die Folge ſein, daß es für unſere alten, ertragrei⸗ Kulturböden im Frühjahre an dem nötigen Saatguf nicht Wo man geeignete Oedländereien, die bisher noch * landwirtſchaftlichen Nutzung herangezogen wur⸗ 10 1 0 ſich noch nicht im Zuſtande gute Gare undalten 5 eſinden, der lan wertſchaf lichen Erzeug eng dienſt, 140 machen will, da iſt dies im Intereſſe unſerer Volkser, .—— ſelbſtverſtändlich dankbar zu begrüßen. Die daß ſwirtſchaftskammer Berlin weiſt aber darauf hin, betzeſelche Flächen in dieſem Jahre beſſer mit einer an deren Frucht, z. B. Hafer, Buchweizen, Topinambur und dergl. beſtel't werden. Dei alen g. n mer mann Scccnhelm —— 35 3 Gottesdienst-Ordnung in der kath. Rirche: in der evang. Kirche: 1. Sonntag n. Dreikönig: Sonntag, den 7. Jan 1917. G. 1. 79 Miſſions⸗Sonntag: 8 Uhr: Frühmeſſe mit ½10 Uhr: Hauptgottes dienſt, Predigt. Kollekte für Miffion in unſeren Kolonien. ½1 Uhr: Jugendgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Donnerstag, den 11. 1. 17. ½8 Uher: Kriegsandacht. Eingesandt! Für die unter dieſer Rubrik ſtehenden Notitz übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Wenn man mit Landwirten zuſammen kommt, hört man oft die Klage, daß der Kommunalverband die Kar⸗ toffel, ſowie zum Teil die Sandblätter, trotz die Lieferung ſchon vor acht Wochen erfolgt iſt, noch nicht bezahlt hat, ja man hört ſogar, daß die Gemeinde die an ſte gelieferten Kartoffel noch nicht bezahlt hat, trotzdem ſie Mahnung an Verſchiedene hat ergehen laſſen. Wie kann man von je⸗ mand Geld verlangen, dem man vielleicht ſelbſt noch ſchuldig iſt. Wenn man bedenkt, mit welcher Schärfe und Rückſichtsloſigkeit die Kartoffel von uns abverlangt wuecden, ſo ſind wir doch der Anſicht, daß, wenn unſere Ortsbe⸗ hörde dieſelbe Energie, die ſie uns gegenüber bei der Lie⸗ ferung der Kartoffel gezeigt hat, auch dem Kommunal- verband gegenüber in Bezug auf Bezahlung gezeigt hätte, hätten wir ſchon lang unſer Geld, bei uns gibt es aber bekanntlich keine Orden. Wenn aber die Gemeinde ihr mögliches in dieſer Beziehung getan hat ohne Erfolg, dann möchten wir den Herren Vorſitzenden des Kommunalver⸗ bands doch zu dem wohlverdienten Orden noch den ſehr notwendigen Bergißmeinnicht⸗Orden verleihen mit der Aufſchrift: Geſtiftet von in Bezahlung vergeſſenen Land⸗ wirten.— Hoffentlich haben dieſe Zeilen den nötigen Erfolg. Mehrere Landwirte. g Amlliche Sotkanntmachungen. Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Tuberkuloſe betr. Wir machen auf den letzten dies winterlichen Vortrag des Herrn Oberarzt Dr. Harms im hieſigen Arbeiterbil⸗ dungsverein am 11. Januar 1917 im Saal des Roden⸗ ſteiner, Q 2, 16, noch beſonders aufmerkſam, worin Herr Dr. Harms über das ſehr zeitgemäße Thema„Krieg und Tuberkuloſe ſprechen wird, und erſuchen auch im Kreiſe des dortigen Ortsausſchuſſes auf die Bedeutung dieſes Vortrags hinzuweiſen. Mannheim, den 19. Dezember 1916. 5 Der Vorſitzende des Bezirkstuberkuloſe⸗Ausſchuſſes gez. Dr. Pudel. Vorſtehendes wird als Einladung mit der Empfehlung zu reichem Beſuch zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 3. Januar 1917. Ortstuberkuloſenausſchuß: Volz. Lebensmittelſpende. Unter Bezug auf unſere letzte Veröffentlichung für die Lebensmittelſpende der Badiſchen Landwirtſchaft bringen wir hierdurch zur Kenntnis, daß die Einzeichnungsliſten hierorts nunmehr in Umlauf gehen. Landwirte und Einwohner hort auf den Ruf unſeres Generalfeldmarſchalls Hindenburg und gebt dem Vater⸗ lande was es in ſolch ſchwerer Zeit braucht. Jede, auch die kleinſte Gabe iſt willkommen. Den Zeitpunkt und die Stelle der Ablieferung geben wir ſ. Zt. bekannt. Es kommen hauptſächlich in Frage: Fett(Schmeineſchmalz und Butterſchmalz); Fleiſch(geräuchertes Fleiſch, Wurſt u. Salzfleiſch); O b ſt(friſches Obſt und Dürrobſt); friſches Gemüſe(Kohl, Gelbrüben u. anderes); ſonſtige Lebensmittel. Seckenheim, den 4 Januar 1917. Bürger meiſteramt: Volz. 0 Brotzulage. Wir ſind ermächtigt, ſchwangeren Frauen, die ſich in der letzten Hälfte der Schwangerſchaft befinden, eine Brotzulage von täglich 100 Gramm zu verabfolgen. Die Markenausgabe hierfür darf jedoch nur auf Vorlage einer Beſcheinigung des Arztes oder einer Hebamme geſchehen, die dartun muß, daß die Antragſtellerin ſich in der letzten Hälfte der Schwangerſchaft befindet. Wer hiernach Anſpruch erheben will, muß ſich dieſe Beſcheinigung erwirken und kann am kommenden Dieuslag, den 9. d. M. Permittags von 8 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 die Marken für den Monat Januar abholen. Nachträgliche Anmeldung könnten für dieſen Monat nicht beruͤckſichtigt werden. Seckenheim, den 4. Januar 1917. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Oeluerteilung. Wir geben an unſere Einwohnerſchaft Oel ab wie folgt: 5 An die Inhaber der braunen Fleiſchkartenumſchläge gegen Vorzeigung derſelben in nachverzeichneten Mengen: an Bezieher von 5 und mehr Fleiſchkarten ½ Liter, ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. ½2Uhr: Herz. Jeſu-Andacht. ½8 Uhr: Kriegsbittandacht mit Segen. Koch. an Bezieher von weniger als 5 Fleiſchkarten ¼ Liter. 1 1 2 8 2 22ͤ Felcbostkarten Der Preis beträgt pro ½ Liter 2.50 Mk. und pro ¼ Liter 1.25 Mk. Es erhalten ihre Mengen: 1. bei der Handlung Joh. Erny, Ecke Roſen⸗ und Dammſtr. am Montag, den 8. ds. Mts. im Laufe des ganzen Tages die Nr. 1 bis 810. 2. bei der Handlung Georg Röſer, Hauptſtr. 72 ebenfalls am Montag, den 8. ds. Mts., im Laufe des ganzen Tages die Nr. 811 bis 2110. 4 Alle Mengen müſſen am genannten Tage abgeholt werden. Eine nachträgliche Abgabe geſchieht nicht. Wir bitten nicht zu drängen; jeder Empfangsberech⸗ tigte erhält beſtimmt die ihm zuſtehende Menge. Seckenheim, den 4. Januar 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Milch- Lebensmittel- verlorgung Kranker. Vom Großh. Bezirksamt ſind Formulare eingekom⸗ men, die zu ärztlichen Zeugniſſen zwecks Verabreichung von Vollmilch an Kranke und für Verabreichung von Zulagen in anderen Lebensmittel verwendet werden müſſen.— Wer alſo kein bezirks ärztliches Atteſt; bereits abgeliefert hat, muß ſich dieſes Formulars be⸗ dienen, da die anderen Zeugniſſen ungültig ſind. Im allgemeinen kommen nach demſelben nur in Frage fol⸗ gende Kranken: 1. Alter über 70 Jahre mit Milchbedürftigkeit; 2. Akuten oder chroniſchen Leiden bei erheblichem Kräfte⸗ verfall(auch Tuberkuloſe); 3. Rekonvaleſzenten nach ſchweren akuten Erkrankungen und eingreifenden Operationen; 4. Nieren⸗, Herz⸗, Magen⸗ und Darmkrankheiten; 5. Ausnahmsweiſe bei anderen Krankheitszuſtänden. Wer hiernach glaubt, ſich ein ſolches erwirken zu ſollen, kann ein Formular abholen am 5 Jams tag, den 6. d. M. Vormittags don 8 bis 12 Ahr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7. Dieſe Zeugniſſe wieder unterliegen der Beſchluß⸗ faſſung einer ſpeziellen Prüfungskommiſſion des Kommunal verbandes deſſen Mitglied auch der Großh. Bezirksarzt ſein muß. Seckenheim, den 4. Januar 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Durch Einberufungen, Wegzüge, verſäumte Abholungen der Brot zuſatzmarken und aus ſonſtigen Gründen iſt es uns moglich allmonatlich noch einig en mit außergewöhnlich ſchweren Arbeiten insbeſondere auch Nachts und über Mittag au ßzwärts tätigen Per⸗ ſonen Brotzuſatzmarken zu verabfolgen. Wer alſo ſolche noch nicht erhält, wer au ßer⸗ gewöhnlich körperlich ſchwer, insbeſondere auch auswärts und Nachts, ſowie über Mittag arbeitet, muß ſich unter ſofortig er Ueber gabe. eines dies beſtätigenden Beſcheinigung des Arbeitgebers neue ſten Dat ums am Nienslag, den 9. d. M. Vormittags von 8 bis 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 erneut anmelden. Meldungen nach dieſem Zeirpunkte oder ſolche ohne ſofortige Uebergabe der verlangten Beſcheinigung ſind zwecklos und dürfen nicht mehr angenommen werden. 5 Ein Anſpruch auf tatſächliche Berückſichtigung haben die ſich Meldenden ſelbſtverſtändlich nicht. 1 Seckenheim, den 4˙ Januar 1917. f gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Sammel ⸗Anzeiger ö unr für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſenſchaſt Ende nächſter Woche findet Geueralverſammlung mit Rechnungsvorlage ſtatt. 1 Seckenheim, den 5. Januar 1917. g Der Vorſtand. Koch. f 1 5 1 * . von Behörden begutachtet, zum Handel zugelassen und nur aus besten natürlichen Rohstoffen hergestellt. Seblauohsfertig. macht den Salat ohne Zugabe von Essig, Oel und Salz geschmeidig u. schmackhaft. 1 Ltr. 45 pig. Fr. Wagners Nachf. inh. W. Hellstin. SOOOOOO OOO OOO eee eee eee sind zu haben bei Baarg Zlmmermann 1 Nachſtehend bringe zur öffentlichen Kenntnis. den Aufruf des Geſamtvorſtandes des Vekeins S* ung d a und den Artikel ee Vadiſche; Heimatdank“ in der„Karlsruher 1 5 4 J. K.„ Aufruf! Der uns aufgezwungene, gewaltige Kampf, in dem Deutſchland ſchon mehr als zwei Jahre gegen eine Welt von Feinden ſteht, legt dem dentſchen Volk ſchwere Opfer auf. Groß tſt die Zahl derjenigen, die mit verſtümmelten Gliedern oder ſchwerer Ge⸗ ſundheitsbeſchädigung heimkehren, groß die Zahl derer, die ihrer Ernährer beraubt ſind. Für ſie zu ſorgen, iſt ernſte Pflicht des ganzen Volks. Zu der den Kriegsbeſchädigten und Kriegshiuterbliebenen zuſtehenden geſetzlichen Verſorgung ſoll eine weitere Fürſorge treten, die von der Allgemeinheit über⸗ nommen werden ſoll. Die Kriegsbeſchädigten ſollen in ihrer wirtſchaft⸗ lichen Selbſtändigkett geſtützt, in ihrer Lebensſtellung nach Möglichkeit gehoben und ſo dem Volks⸗ un Wirtſchaftskörper als nützliche Glieder erhalten werden. Den Kriegshinterbliebenen ſoll Rat und Hilfe zuteil werden, und es ſoll insbeſondere den Kriegswitwen die Fortführung ihres Hausſtandes, die Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder tun⸗ lichſt aus eigenen Kräften ermöglicht, den Kriegs⸗ waiſen eine geeignete Pflege, Erziehung, Ausbil⸗ dung und die Erlaugung einer angemeſſenen Lebensſtellung geſichert werden. Dieſe Fürſorge will in unſerm engern Vater⸗ land der Verein„Badiſcher Heimatdank“ über⸗ nehmen. Er will damit ein Zeichen des Danks darbringen all denen, die mit unvergleichlicher Karlsruhe, im Auguſt 1916. Der Geſamtvorſtand des Vereins Badiſcher Heimatdauk. Dr. Freiherr von und zu Bodman, Miniſter des Innern, Vorſitzender des Geſamtvorſtandes. burg; Limberger, Generalmajor z. D.; Dr. Miniſterialrat; Freiherr Roeder von Diersb Kabinettsſekretär Ihrer Königlichen Hoheit d Großherzogin; Schwoerer, Geh. Oberregterungsr Dr. Stocker, Regierungsrat; Weingärtner, dirktor; Dr. Wilmanns, Stabsarzt; Zimmerman Dr. Arusperger, Geh. Oberregierungsrat; Dr. Augenſtein, Miniſtertalrat; Frau Julie Vaſſermann in Maunheim; Dr. Becker, Geh. Oberregierungs rat und Landes kommiſſär in Freiburg; Bielefeld, Kouſul; Frau Miniſter Böhm; von Chelius, Wirkl. Geh. Rat und Geh. Kabinetts rat Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Luiſe; Dr. Dietz, Rechts⸗ anwalt und Stadtrat; Frau Ida Kuenzer in Frei⸗ Mannheim, den 18. Dezember 1916. Die Bezirksausſchüſſe 5 für 2 Kriegsbeſchädigtenfürſorge: oer. Mntsverftanb Get Aeg ediat Sr. Strauß. Vorſitzender, Bürgermeiſter von Hollander, ſtellvertretender Vorſitzender. Altmaun S. P., Dr. Prof. der Handelshochſchule, Fran Dr. Altmann⸗Gottheiner Eliſabeth, rau Baſſermann Julie, auer Joſeph, Geiſtl. Rat, Frau Bensheimer Alice, Benſinger Adolf, Kommerzienrat, rau Böhringer Fanny, rau Landgerichtsdirektor Breitner, roſien, Dr. Richard, Geheimer Kommerzlen rat, Geueralkonſul, Bühring Oskat, Direktor, Clemm Konrad, Dr. Gr. Landes kommiſſär, Geh. Sberregierungsrat, Darmſtädter Viktor, Stad trat, Eckhard Karl, Reſervelaz. Deleg. Gr. mann a. S., Engelhard Emil, Geh. Kommerzienrat, Stadtrat, Präſident der Handelskammer, inter Dr. Bürgermeiſter, ritſch Dr. Bürgermeiſter, Ladenburg. eiß Anton, Landtags abgeordneter, Gräſer Leopold, Großh. Polizeidirektor, Groß Jakob, Stadtrat, Präſident der Handwerks⸗ kammer, Fan Karl. Stadtverordneter, arms Chriſtoph Dr. Stabsarzt, errſchel Auguſt, Reſ. Deleg. Bankdirektor, eſſe Max, Dr. Bankdirektor, ochſtetter Emanuel, Kaufmann, rl. Hoffmann Alma, Iſchler Otto, Kreis ſchulrat, Oberamt⸗ rgu Klein Wilhelmine, Tapferkeit das Vaterland gel Hahen. unb die Feinde von der Heimat ferngehalten h Seine Königliche Hoheit der Großherzog u Ihre Königliche Hoheit die Se in hab dem Verein die hohe Ehre erwieſen, die Schir herrſchaft üder den Verein gnäbigſt zu Abernehmel Große Mittel ſind zur erfolgreichen Durchführ ung der Aufgabe des Vereins nötig. Darum richten wir an alle Kreiſe des badiſchen Volkes 55 Aufforderung, dem Verein„Badiſcher matdan als Mitglieder beizutreten und deſſen Beſtrebungen durch reichliche Zuwendungen zu unterſtützen. Die Zuwendungen werden, ſoweit von den Spender 8 nichts anderes beſtimmt wird, zur Hälfte für Zwe der e enfürforge verwendet; zu Hälfte werden ſie der Nattonalſtiftung zugeführg die im ganzen Reiche der Srlegs hintere nen fürſorge dient und deren Mittel, ſoweit 18 Baden aufgebracht ſind, in der Hauptſache z Verwendung für die Zwecke der Hinterbliebene fürſorge in Baden zur Verfügung geſtellt und vo einem Organ des„Badiſchen Heimatdanks“ v waltet werden. Freudig wird jedermann, des ſind wir 152* nach ſeinen Kräften beitragen zu dem 41 Liebe, zu dem der„Badiſche Heimatdank“ alle Reed der Bevölkerung aufruft. arrentrapp, Majo Geheimerat und Miniſteri Geh. Oberſinanzrat. griegshinterbtlebellenfürſolger Geh. Hofrat Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Vorſitzender, Surgermeiſter von 50 lander, e e Vorſitzender. Koch, Rektor, Ilvesheim, Frau Kromer, Emma f Bezirtsrommandeur Oberſt Krüger, 5 Geh. Kommerzienrat Ladenburg Ida, el Richard, Fabrikant, 2* Vorſitzender der freireligiöſen Ge⸗ mein M. Lutz, Volksſchulrektor, — Mann Tr. Ludwig med. Mayfarth Ad. ſtellvertr. 11 des Rhein⸗Ne le Mtilitärvereins⸗Gauverbandes, rundbuchfe kretär, Neckaran, Mohr Hermann, Fabrikant, Moekel Dr. Friedrich, Rechtsanwalt, Neumeier Dr., Lazarettdtrektor, Generaloberarz Pfeifer, Gr. Amtsgerichtsdirektor, Reitinger, Theodor, Stadtrechtsrat, a Schmid, Max, Gewerbeſchulrektor, 4 4 von Schoepffer. Dekan, 184 Frl. Scipio Ida, Seeger Karl, Oberſtadtrechnungsrat, Frau Simon Leontine, Konſu Spielmeyer Bernh., Bezirksrat, Generolböiretlog Steckelmacher Dr., Stabtrabbiner, Steinwachs Dr., Stadtpfarrer, Stoffel Adolf Dr. med., Stabsarzt, Strauß Dr. Sigmund, Rechtsanwalt, Tritſchler, Gerichtsaſſeſſor, Vögtle Karl, Stadtverordneter Volz G., Bürgermeiſter Wartens leben Lubwig, Fabrikdirektor, Für den Verein„Badiſcher Heimatdank“ ſind bisher an Spenden folgende Beträge einge⸗ gangen: Knecht. Direktor, Mannheim 100 M. ene Dr. W. L. Strauß, 00 M. 7 8 ann Buße Polizeldirektion 100 M.] Graſer, Poltzeidirektor, Maunheim 100 M. Weil⸗Kander, Prokuriſt, Mannheim 20 M. F 50 000 M. Federhoff, Auguſtin Frau, Weinheim 1000 M. 1 10 M. Buße— Polizeidirektion 20 M.. Nüßſeler, Mannheim Ungenannt, Mannheim 20 M. L. Geißmar, Rechtsanwalt, N 1000 M. Zeiler Frau Kommerzienrat, Mannheim 171 M. Frau Geheime Kommerzientg r. 1000 M. Buße— Polizeidirektion 3 M. Auguſt 8 n—— Verein Chemiſcher Fabriken, Mannheim 15 000 M. Frau Helene 8& Söhne Claaſen Maria Frl., Mannheim 95 5 e Hohenemſer 1 6000 5 Aae genf aunbeim 100. Sas ee Disrentogeſeufgolt, mann- 1 0% vr. Bürck Ad. Frau, Mannheim 100 M eim Rheiniſche Krebltdank, Mannheim 100 000 M. 3. 85 708 M. Groß, Paul, Landſturmmann, zur Zeit 5 8 Ida Ladenburg 23000 95. ee in Srl. Mannheim 500 M.] Eduard Ladenburg, Mannheim 1000 M. Freifrau von Duſch, Mannheim 1000 M.] Janzer, L. Regierüngsrat, Direktor der 1 Frau Kommerzienrat Philipp Diffené Rheiniſchen Kreditbank, Mannheim Mannheim 1000 M. 8 1855f& Reuther, Mannheim⸗ 9 Ungenannt 52.50 M. ald Rum melin, al Frau, Mannheim 50 M.] Mannheimer. Bürkel, Johanna u. Emilie Frl., Maunheim 100 M. und Continentale erſicherung— Soherr, e Privat, Mannheim 100 000 M. Geſellſchaft, W 3 Glaſer, G., Dr. Geh. Hofrat, Heidelberg 10 000 M.] Dr. H. Haas ſche Druckere ann 1655— Mohr, H.,„Wwe. Frau, Kommerzienrat, heimer Generalanzeiger, Mannheim wianichein 285 Koffer. Ne 8 Aang zasſeſor W. Seipio 3 i n aiſerl. Regierung„ 3 50 M. Rittmeiſter d. L., Mannheim 100 000 M. Sparkaſſe Mannheim 1.50 M. Frl. Ida Seipio, Mannheim. Frau Dr. Diffenés, Maunheim 1000 M. 989 786 M. Indem ich Namens des Geſamtvorſtandes für die bisherigen Spenden herzlichſt danke, bitte ich zugleich um weitere Zuwendungen. Spenden nehmen alle Banken und ſonſtigen Sammelſtellen des Vereins entgegen. Der Großh. Amtsvorſtand;.. 6. J. V.: Gräſer N a 8 35 Sowie gsa Platten 5 Fixirbad Copfrrahmen Dunkelkammerlampen empfiehlt Germania- Drogerie Fl. Wagners Nachf. Inh. W. Hölstin. Großh. Polizeidirektor. mtliche Bedarfsartikel: Papiere Postkarten Tonlixirbad Entwickler Schalen Pfeffer⸗ kuchen ſelbſt bereiten mittels Pfefferkuchen ⸗ Backpulver. 1 un⸗ uͤber⸗ trefflich gefragter Schlager iſt Pfefferkuchen⸗ Backpulver! Das⸗ ſelbe enthält alles bis auf Mehl, Waſ⸗ ſer, Zucker u. gibt in 20 Minut. ſpielend leicht einen hervor⸗ ragenden reellen Pfef⸗ ferkuchen, der ſich auf nur 5560 Pfg. das Pfund ſtellt. Paket 25 Pfg. empfiehlt bermania rogerie Fr. Wag er's Nachf. 1 W. Höllſtin. b en Wohnhaus mit Stall u. Zubehör zu mieten gesucht. Zu er⸗ fragen in der Expedition dieſes Blattes. Warme und trockene Füße er⸗ zielt man durch den ſtändigen Gebrauch von Einlegsoblen Dieſelben ſind in allen Größen vorrätig in bormanla drogerie Ir. Wagner's Nachf. 1 Inh.: W. Höllnin. 5 Eletragene Rleider, Ueber- zleher, Damenmäntel, schuhe, ſowie Koller ſind Nalaga 3.50 Aug. Engert. 80 MIA uud lun Es zieht! Mie leicht holt man ſich dabei Erkältungen und Heiſerkeit. Wybert⸗Ta⸗ bletien ſchützen davor am wirkſamſten. Seit 20 Jahren anerkannt. 112 In allen Apotheken und Drogerien M. 1.—. fadunummninimnin dtn E 2 — 2 Fee Ich empfehle in großer Auswahl: Z Träger⸗Schürzen, farbig und ſchwarz Steder Schürzen in allen Größen 5 Kinder⸗Schürzen in Kattun und Baumwolle E Damen⸗ und Kinderſtrümpfe, reine Wolle Handſchuhe, alle Größen 5 Kinder⸗Sweater 3 6 Knaben⸗Schürzen 8 S Mützen und Hauben für Knaben u. Mädchen Gummi⸗ Hof euträger 8 Papier⸗Stoff⸗Wäſche S Kragen, Manſchetten 7 Vorhemden⸗Garnituren in Leinen 2 Krawatten— Selbſtbinder. Trauer- 2 Marken. Mieser- IIIi —.— 5 rauer. Slusen und Kleiderstoffe für die 7 Wir bieten an: Braiher inge Rollmipse Salzheringe Räncherheringe Sardinen i Eſſis . in Oel und Tomaten 77 in Fleiſchbrühe Krabben i Geiee H. 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