1 0 Awiſge dee wo SA Log ne Surg. Wia n 17. Müör e m K ihennerstag rcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Der 1 Feiertage. Lunementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. Durch bei freier Zuſtellung. die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. S PGP———————V—V—V—V—V—V—V————— — 5 Kriegschronik 1916 0 SSS SS S SSS hampagne und de! dwiscen — Die Aunzſt ont e 9 uſſiſcher Vorſtoß nördlich des Miadzol⸗ icht abgewieſen. 84 ikeleſen ſüdweſtlich des Doiranſees. eſterreicher griffen am Tolmeiner Brückenkopf che Stellung an, eroberten ſie und machten 449 mil f vader duce deutſche Erklärung, daß der Dampfer„Tubantia“ W eee U⸗Boot noch durch eine deutſche as urde. ler u ek ehe Fpitalſcyff eleblea“ durch ein feind. or 5 veaſenkt. fz würde ein franzöſiſcher Torpedobootszerſtöree 1 0 ö 5 1 ö S Der Welttreeg.⸗ Großes Hauptquartier, 16. März(Amtlich. dene Weſtlicher Kriegsſchauplatz: größeren Kampfhandlungen. l et, beiderſeits der Somme und zwiſchen 5 Vorfeldgefechte, bei denen Gefangene en. a be Arras, in den Argonnen, auf dem Oſtufer mont, f 5 der Chambrettes⸗FJe. und im Walde von es 1 80 nördlich des Rhein⸗Marne⸗Kanals ge⸗ ige hen Stoßtrupps, 4 Offiziere, über 50 Mann aſchinengewehre aus den feindlichen Gräben 11 Heſtlicher Kriegsſchauplatz: 9 5 einſetzendem Froſtwetter nichts von Be⸗ holen, ute,. oniſche Front: unſere ſeanſiſche Kräfte griffen tagsüber wieder⸗ tir a kellungen nordweſtlich und nördlich von refteflich von Mizopole gelangte der Feind beite in den vorderſten Graben. Im übrigen An de, durch heftige Feuerwellen ein⸗ 1 7 5 an der vortrefflichen Haltung der g und im wirkungsvollen Abwehrfeuer der Fahrida⸗ und Prespa⸗See ſind ebenfalls 1 erfolgende Vorſtöße der Franzoſen uſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. . a0 Af de. 1 Ton: deutſchen Stellung zwiſchen Avre und Oiſe e ag nachmittag ſchweres Artilleriefeuer b ſowie Minenfeuer⸗ Das hier bei Crapeau⸗ des 13. März verlorene Grabenſtück Die Mürz von den Deutſchen wieder ge⸗ d Jus, heſtern gemeldeten Vorſtöße bei Armen⸗ koſteten den Engländern ſchwere Op⸗ les, unmittelbar vor der deutſchen Tote gezählt. Bei Buequoy liegen egimentsabſchnitten 800 Tote. Der oh in der Nacht vom 13. zum 14. 1 großem Stile angelegt. Vier engliſche Ba⸗ vorderſten Linie eingeſetzt, während vier in zweiter Linie bereitgeſtellt waren. e Ange, wie in Mazedonien ſetzten die Fran⸗ nnsöſiſche griffe an. g insgeſe lätter melden, daß die engliſche Hee⸗ eite 220000 Arbeitsſoldaten und gan der Ancrefront zuſammengezogen en Deutſchen verlaſſene Gelände ſo der herzuſtel en und das Anlegen gen zu beſchleunigen. Stellun und franzöſiſcher Seite werden die Oſten nicht oh fer; 5 zum Kan (erden. 8 dufuc n Ufrufe Armenier 5 l ruſf Sechenheim, Samstag, den 17. Arz Ra Usblatt der Bürgermeisferämter Seckenhelm, Bneskeim, Neharhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. zu ullterdrücken, im Innern des Reichs aber wohl nicht enügend Truppen dafür zur Verfügung ſtehen, ſo er⸗ ſcheint es nicht als ganz unmöglich, daß von ruſſiſcher Seite die Bitte um Waffenſtillſtand zu erwarten wäre. Ein kühnes Patrouillenſtückchen haben ein paar deutſche Unteroffiziere in der Gegend von Cumieres ausgeführt. Eine franzöſiſche Feldwache ſollkte aufgehoben werden. Drei Unteroffiziere, die ſich als erſte freiwillig gemeldet hatten, balen, das Unternehmen allein ausführen zu dürfen. Am hellen Tage griffen die drei überraſchend den franzöſiſchen Graben an. Die ganze Beſatzung, beſtehend aus einem Sergeanten, zwei Unteroffizieren und acht Mann, ergab ſich dem nur ein Viertel ſo ſtarken Angreifer und ließ ſich willig in die Gefangenſchaft abführen. Ein Unternehmen wie das geſchilderte, das keines⸗ wegs vereinzelt daſteht, wirft ein bezeichnendes Licht auf Haltung und Geiſt der deutſchen Truppen. 2 2*„* Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 16. März. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Oeſtlich der Oiſe brachte uns ein Handſtreich, den wir in der Gegend von Moulins⸗ſous⸗Touvents aus führten, Gefangene ein. Mehrere deueſche Angriffsverſuche gegen unſere kleine! Poſten in der Umgebung von Vingre, weſtlich von Navarin, in den Argonnen, scheiterten in unſerem Feuer. In der Gegend von Mai on⸗de⸗Chapagne lebhafter Artilleriekampf. Abends: Zwiſchen Abre und Diſe unternahmen unſere Erkundungsabteilungen Vorſtöße auf verſchiedene Punkte der durch unſere Beſchießung verſchütletſen feindlichen Front. Bei Beauvraignes und ſüdlich von Erapeaumesnil ſtießen wir bis zum dritten deutſchen Graben vor. Oeſtlich von Canny⸗ ſur⸗Metz drangen unſere Abteilungen in ein Gehölz ein und beſetzten es in einer Tiefe von ungefähr 800 Meter. In der Gegend von Maiſon⸗d. Champagne Handgranatenkämpfe. Orientarmee: Große Tätigkeit der Patrouillen und der Artillerie an der Front von Monaſtir. Die Italiener erzielten Fortſchritte. Zwiſchen Prespa⸗See und Maliterer wur⸗ den die Oeſterreicher mit Verluſten zurückgeſchlagen. Der engliſche Bericht. WBB. London, 16. März. Heeresbericht vom 15. März: Das Gebiet, das der Feind räumt, dehnt ſich nach Süden aus. Wir beſetzten die feindlichen Gräben auf einer Front von 2½ Meilen ſüdlich vom Gehölz Saint Pierre Vaaſt bis nörd⸗ lich des Dorfes Saillizel. Heute morgen wurde ein ſtarker feindlicher Gegenangriff öſtlich von Aciet⸗le⸗Petit mit Erfolg urückgewieſen. Nach heftiger Beſchießung gelang es dem Feinde, in unſere Gräben ſüdöſtlich von Arras einzudringen. Einige Leute werden vermiß! Der Krieg zur See. Als verſenkt werden gemeldet: Die engliſcher Dampfer Sadamore(5197 B. R. T.), Newſtead(2830 T.), Juoy Anderſen(1073 B. R. T.): der japaniſch Dampfer Shinſei Maru(5069 B. R. T.); 10 italieniſch Segler, 1 portugieſiſcher Segler, ſowie 3 engliſche Fiſcher⸗ fahrzeuge. Paris, 16. März. Die Regierung fordert 2 Mil lionen für Präm ten bei der Kaperung oder Zerſtörun deutſcher Unterſeeboote. f Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 16. März. Amtlich wird verlautbar vom 16. März 1917: f Ithalieniſcher Kriegsſchaup'atz: Geſtern abend ſtank der Raum von Coſtagnevica unler ſtarkem Geſchützfeuer Ein darauffolgender Angriff der Italiener wurde vor der Ortſchaft abgeſchlagen. Im Karſtabſchnitt herrſchte rege Fliegertätigkeit. An der Tiroler Front beſchoſſen weittragende Geſchütze Arco und Villa Lagarina. Neues vom Tage. Vezlückwünſchung des Reichsanzlers. Magdeburg, 16. März. Der Bund Deutſcher Werkvereine hat den Reichskanzler zu ſeiner Rede im Abgeordnetenhauſe beglückwünſcht. Deutſche Kohlen in Holland. Amsterdam, 16. März. Das„Allgemeen Handels⸗ lad“ meldet, daß die Steinkohleneinfuhr aus Deutſchland, wo die Waſſerſtraßen wieder offen ſind, beträchtlich zu⸗ genommen hat. Man hofft in nächſter Zeit, die Monats⸗ zufuhr auf 350000 Tonnen zu ſteigern. Engliſche Kohle kommt noch immer nicht ins Land und der dadurch ver⸗ urſachte Kohlenmangel wird durch die erhöhte Produktion der Limburger Bergwerke nur teilweiſe gut gemacht. Der neue Kriegsminiſter. Paris, 16. März. An Stelle des zurückgetrete⸗ neu Kriegsminiſters Chautey wird Admiral Lacaze deſſen Stelle aushilfsweiſe übernehmen. 5 Die Kriegskoſten. London, 16. März. Im Unterhaus brachte Bo⸗ nar Law einen Ergänzungs kredit von 1280 Millionen Mark ein. Der Kredit umfaßt 360 Mill. Mk. für Weizen, 460 Millionen Anleihen an Verbündete und Dominions und 460 Millionen für Munition und Schiffe. Drohender Eiſenbahnerausſtand. Neuhork, 16. März.(Reuter.) Die Eiſenbah⸗ nerverbände haben den E ſenbahnen bekannt gegeben, daß ſie unwiderruflich am Samstag in den Ausſtand treten 1917. In ſerttonsprets. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 30. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 2 Fernſprechanſchluß Nr. 16. CCC IT. Jahrgang stellt dem deutschen Gesandten die Pässe zu. werden, falls ihnen nicht der Achtſtundentag und ent⸗ ſprechende Bezahlung der Ueberzeit gewährt werden. Dem Vernehmen nach beabſichtigt Wilſon, einzugreifen und don beiden Seiten Zugeſtändniſſe zu verlangen. . Chinas Bruch mit Deutſchland. Paris, 16. März. Die Agence Havas meldet aus Peking: Der Miniſter des Aeußern teilte dem Ge⸗ ſandten der Alliierten mit, daß die chineſiſche Regie⸗ cung dem deutſchen Geſandten, dem Perſonal der Ge⸗ andtſchaft und den deutſchen Konſuln in China die Päſſe zugeſtellt habe. * Wochenrundſchau. Der Tod des Grafen Zeppelin hat ganz Deutſchland in aufrichtige Trauer verſeßt. Er war uns mehr geweſen, als der berühmte Mann, der kühnen Geiſtes die Luft bezwungen und mit einer epochemachenden Erfindung die Welt in Staunen ver⸗ ſezt hat. Wie bei jeder wirklichen Größe, war es auch bei Graf Zeppelin die Summe hervorragender Ei⸗ 5 die ihn über das Durchſchnittsmaß weit inaushob und ihn neben die Größten ſeiner Zeit, Bis⸗ marck, Moltke, Hindenburg, und zu den Großen aller Zeiten ſtellte. Ein Bahnbrecher, Fuhrer und Erzieher iſt er geweſen und wird es bleiben, ein Deutſcher im beſten Sinne des Worts. Wie er ſich durch kein Mißgeſchick oder Unglück, davon er ja nicht unberührt blieb, beugen ließ, ſo konnten auch die fieghaften Erfolge ſeines unermüdlichen Schaffens ſeinen ſchlichten, ſoldatiſchen Sinn nicht ändern. Er war ein Kind an Herzens⸗ güte und Herzenseinfalt, wie ſein treuer Mitarbeiter, Dr. Colsmann, ſo treffend in ſeinem Nachruf bei der Gedächtnisfeier im Stuttgarter Kunſtgebäude am ver⸗ gangenen Montag ſagte. Das Bewußtſein der über⸗ ragenden Bedeutung Zeppelins als E ider, Soldat, Menſch, als Deutſcher fand einen elementaren Aus⸗ druck bei ſeiner Beiſetzung im Erbbegräbnis auf dem Pragfriedhof zu Stuttgart. Jedem, der Zeuge dieſer ern⸗ ſten, impoſanten und doch ſo ſchlichten Feier ſein konnte, wird die Erinnerung daran tief eingeprägt bleiben: hohe und höchſte Herrſchaften aus allen Galen des Reichs in ſichtlicher Trauer, kein Prunk, kein Gepränge; und die vielen Tauſende, die aus Nah und Fern herbei⸗ geſtrömt waren, verſolgten die feierli he Handlung mit andächtiger Stelle. Nicht üble Schauluſt, ſondern wirk⸗ liche Teilnahme, Verehrung und Etebe hatt ſie zu dem denkwürdigen Akt herbeigeführt. Und täglich ſicht man noch viele mit ernſten Mienen am kranzbedecklen Hügel des großen Toten ſtehen, als wäre es ihnen Herzens⸗ bedürfnis, ihm noch einen Abſchiedsgruß zu weihen. Bei dem Anblick denkt man unwillkürlich an das Wort des Kirchenlieds: Wer ſo ſtirbt, der ſtirbt wohl. Die Verluſte unſerer Feinde zur See haben eine recht anſehnliche Höhe erreicht. Nach ei⸗ ner Zuſammenſtel ung von Dr. S. Töche Mittler haben die fenidlichen Möchte in der Zeit vom 1. Au uſt 1914 bis 31. Januar 1917 verloren: 211 Kriegsſchiffe mit 812 250 Tonnen Waſſerverdrangang, 46 Hiefs reg ſchifſe mit 240 441 Bruttoreg'ſtertonnen, 1961 Handessſchiffe mit 3 598 378 B. R. Tonnen. Letztere Zahl umfaßt aber nur die mit Namen bekannt gewordenen Schiffe; dazu ſind weitere 379831 Tonnen zu rechnen, die mit Na⸗ men nicht bekannt ſind, deren Verluſt aber amt ich be⸗ ſtätigt iſt. Da ferner die Hilfserieg ſchiffe bewaffnete Handelsdampfer ſind, ſo müſſen ſie geichfalls der letz⸗ teren Kategorie zugezählt werden. In den Häfen der Mittelmächte wurden ferner 189 000 Tonnen feindliche Handelsſchiffe beſchlagnahmt. Das ergibt einen Geſamt⸗ verluſt von 4 401 650 Bruttoregiſtertonnen an Handels⸗ ſchiffen oder 16,7 Prozent der geſamten Tonnenzahl unſerer vor dem Kriege. Bemerkenswert iſt, daß der Hauptanteil der verſenkten Schiffe auf ſolche zwiſchen 3000 und 4000 Tonnen entfällt, alſo auf eine Schiffs⸗ klaſſe, die für den Fernhandel von der größten Bedeu⸗ tung iſt.— Seit dem 1. Januar 1917 ſind etwa 19 Millionen Tonnen verſenkt worden, ſo daß der Geſamt⸗ verluſt allein an Handelsfahrzeugen bis jetzt auf rund 6 Millionen Tonnen ſich belaufen dürfte, wobei aber die durch Strandung. Zuſammenſtoß, Auflaufen auf Minen und ähnliche Zwiſchenfäcle verlorenen Schiffe nicht einge⸗ rechnet ſind. 0 . Die Veſetzung von Bagdad iſt für die Engländer wieder ein Lichlblick geweſen in all den Sorgen, die ihnen der Tauchbootkrieg bringt und denen, wie wir durch Dr. Helfferich wiſſen, Lloyd George ſo beredten Ausdruck verliehen hat. Militäriſch war der Ecfolg nicht eben groß, als der engliſche Ge⸗ neral am letzten Sonntag in der Frühe über der Stadt die engliſche Fahne aufpflanzen ließ; die Türken hatten vor der Uebermacht ſich zurückgezogen und kampflos konnte das indiſch⸗engliſche Heer einziehen. Deſto höher iſt der politiſche Gewinn zu bewerten. Seit mehr als ei⸗ nem Jahrhundert trachtet England in den Beſitz der wichtigen Karawanenſtadt, die den Türken als alter Sitz der Kalifen für heilig gilt, zu kommen. Der Bau der Bagdadbahn war für England einer der Haupt⸗ . zum Krieg gegen Deutſchland, denn durch dieſe ahn, die auf deutſche Anregung und zu einem guten Teil mit deutſchem Kapital gebaut iſt, wurde die ent⸗ legene Provinz enger an das türkiſche Reich angeglie⸗ dert und die Verteidigungsmöglichkeit weſentlich gehoben. England mußte ſich beeilen, ſich ſeinen Plan, das Zwei⸗ ſtromland in Beſitz zu nehmen, nicht durchkreuzen zu laſſen. Wenn Deutſchland durch Frankreich und Ruß⸗ land bedrängt wurde und ſo außerſtande war, der Türkei zu Hilfe zu kommen, ſo konnte von Inden aus die Er⸗ oberung des Irak mit um ſo leichterer Mühe vor ſich gehen, wenn zugleich die Ruſſen vom Kaukaſus her ins türkiſche Reich einfielen. Po ſitiſch war alles aufs beſte vorbereitet, das war von jeher die ſtarke Seite Englands. Als dann aber der Weltkrieg die langer⸗ ſehnte Gelegenheit herbeiführte, da ſpielte den Eig⸗ ländern ihre hochmütige Unterſchätzung des Gegners, wie ſchon ſo oft, einen ſchlimmen Streich. Im Spät⸗ herbſt 1914 wurde ein Heer gelandet, das in kurzer Zeit Badra eroberte und in raſchem Lauf bis zu den Ruinen von Kteſiphon, 18 Kilometer vor Bagdad, vor⸗ drang. Hier wurde aber General Townshend von den Türken am 22. November 1914 entſcheidend geſchlagen und flüchtend zogen ſich die Eigländer nach Kut el Amara, 170 Kilometer von Bagdad, zurück. Am 29. April 1916 mußte ſich Towushend den Türken auf Gnade und Ungnade ergeben, nachdem alle E tſetzungs⸗ verſuche verluſtreich geſcheitert waren. Die deutſche Strategie von der Goltz Paſcha hatte über die Eng⸗ länder geſiegt. Leider wurde aber der deutſche General ein Opfer des ungeſunden Kl mas. Dazu kam, daß die türkiſchen Truppen, drei Diviſionen, keinen oder kei⸗ nen erheblichen Nachſchub erhalten konnten, während die Engländer ſeit Dezember 1916 ununterbrochen bedeu⸗ tende nden der, nen aus Indien und ein un⸗ geheures Kriegsmaterial heranſchafften. Dieſer Ueber⸗ macht waren die Türken nicht mehr gewachſen, und nach mehrwöchigen hartnäckigen Kämpfen öſtlich und ſüd⸗ lich von Kut el Amara mußten ſie ſchließlich den Rück⸗ zug antreten; ſie haben an militäriſcher Eyre nichts verloren, ſondern haben geleiſtet, was möglich war. So iſt denn Bagdad, eine offene, in der Ebene gelegene Stadt von etwa 600 000 Einwohnern, in engliſchen Beſitz gekommen. Lange wird aber die engliſche Herr⸗ chaft im Zweiſtromland, ſo iſt zu hoffen, nicht dauern, denn die Beſitzfrage über den Irak wird nicht auf die em Nebenkriegsſchauplatz entſchieden, außerdem ſind bereits deutſche Tauchboote vor Oſtindiens Küſten erſchienen, um die Zufuhren und Nachſchübe aus Indien zu ſtören. Ein glückverheißender Anfang iſt bekann lich bere ts mit der Verſenkung einiger großer Transportdampſer bei Ceylon gemacht. Von Aleppo aus ſind bereits Ver⸗ ſtärkungen der Türken abgegangen. Es wird für die Engländer auch der Umſtand erſchwerend ſein, daß von Bagdad aufwärts der Tigris nicht mehr ſchiff⸗ bar iſt, die Unterſtüzung der Fußflotte alſo wegfälſt und die Verpflegung ſchwieriger wird. Die Amwälzung in Petersburg. hat über ihren Entſtehungsherd bereits hinausgegriffen; die Städte Moskau, Niſchmi, Nowgoro, Kaſan, Charkow und Odeſſa haben ſich dem Vorgehen Petersburgs ange⸗ ſchloſſen. Das wollte bei dem Umfang des Zarenreichs nicht eben viel beſagen, es iſt indeſſen zu beachten, daß Kaſan, Charkow und Odeſſa in der Ukraine liegen, ſo daß die Annahme wohl nicht ganz von der Hand zu weiſen iſt, daß auch ſeparatiſtiſche Beweggründe mit⸗ ſpielen. Ob das im Sinne der eigentlichen Leiter der Empörung, eines Rodzianko, Miljukows uſw., liegt, mag zunächſt dahingeſtellt bleiben, wahrſcheinlich wollten ſie ſich der Unabhängigkeitsbeſtrebungen der Ukrainer für ihren nächſten Zweck bedienen und das übrige der Zeit überlaſſen. 8 f Was bisher über den Verlauf der Bewegung gemeldet wurde, iſt durch die amtliche Petersburger Telegraphen⸗ agentur verbreitet worden. Daraus geht hervor, daß der Revolutionsausſchuß ſich in den Beſitz der Agentur eſetzt hat, die Nachrichten werden alſo alle ſo gehalten fein, daß ſie den Gang der Ereigniſſe in einem dem Vollzugsausſchuß möglichſt günſtigen Lichte erſcheinen laſſen. Dies vorausgeſetzt, erhält man von dem augen⸗ blicklichen Stand der Dinge folgendes Bild: Außer der Hauptſtadt ſind es die hauptſächlichſten Handelsmittelpunkte des Reichs, die ſich erhoben haben. Die dort befindlichen Garniſonen haben ſich teils dem Aufſtand angeſchloſſen, teils ſind ſie in blutigen Kämpfen überwältigt worden. Die Bevölkerung war ſeit etwa 14 Tagen durch ein offenbar ſchon längere Zeit organiſiertes Repolutionskomitee, deſſen Leiter in der Hauptſache Mit⸗ glieder der Duma ſind, planmäßig vorbereitet und auf⸗ gereizt worden, wobei der tatſächliche Mangel an Le⸗ bensmitteln und die Schwierigkeit der Transportverhält⸗ niſſe wirkſame Bundesgenoſſen waren. Es lieſt ſich eigen⸗ tümlich, iſt aber für die derzeitigen Verhältniſſe überaus bezeichnend, wenn Rußland von ſeinen Bundesgenoſſen und Gläubigern gezwungen wird, 7½ Millionen Ztr. Getreide an Frankreich und Italien abzugeben, während das eigene Land Hunger leidet,— allerdings weniger wegen des Mangels an Vorräten als wegen der Schwie⸗ rigkeiten der Verteilung. Es giht dies einen Begriff von der Rückſichtsloſigkeit und dem Druck, den die Ver⸗ bündeten auf Rußland ausüben. Gerade die Forderung der Abgabe von Getreide an die Verbündeten hat die größte Erbitterung in den großen Städten hervorgerufen und ſie konnte leicht mit einem Schleier der Berechtigung dem Schuldkonto der Regierung aufgebürdet werden. Die. Englandfreunde Rodzianko und Miljukow hatten ſich aber der Forderung ebenſowenig entziehen können, wie die dermaligen Miniſter, es ſei denn, daß die Getreidefor⸗ derung ſchon einen Teil des geheimen Agitationsplans gebildet haben ſollten, der als ſolcher recht wohl in die Filigranarbeit der engliſchen Politik paſſen würde. Daß England bei der Revolution die Hand im Spiele hat, wird immer wahrſcheinlicher. Der Miniſter Protopopow und der frühere Miniſterpräſident Stürmer ſollen ermordet ſein. Von beiden war 3 bekannt, daß ſie— kroßz gelegenklicher gegenteiliger Reden in der Duma— für einen Sonderfrieden mit Deutſch⸗ land waren. Stürmer ſtand bekanntlich als Miniſter mit dem engliſchen Botſchafter in Petersburg, Buchanan, auf einem ſo geſpannten Fuße, daß er jeden perſönlichen Verkehr mit ihm mied und unum⸗ gängliche Amtsbeziehungen nur noch ſchriftlich erledigte. Protopopow aber war mit einflußreichen deutſchen Per⸗ ſönlichkeiten ſchon zu der Zeit, da er noch zweiter Duma⸗ präſident war, in Fühlung wegen einer Verſtändigung getreten. Nach einer Reutermeldung haben der engliſche und der franzöſiſche Botſchafter in auffallender Eile mil dem revolutionären Vollzugsausſchuß„Verhandlungen angeknüpft“, d. h. die revolutionäre Regierung anerkannt, wozu ſie wohl von ihren Regierungen ermächtigt ſein mußten, obwohl der Zar noch Selbſtherrſcher aller Reußen war. Es wiederholte ſich alſo der gleiche Vorgang wie bei Venizelos in Saloniki. 5 Zar Nikolaus II. hat, wie der engliſche Schatz⸗ ſekretär Bonar Law im Unterhauſe mitteilte, auf die Krone verzichtet und die Regentſchaft wurde dem Groß⸗ fürſten Michael Alexandrowitſch, dem einzigen Bruder des Zaren(geb. 1878) übertragen, da der Großfürſt Thronfolger Alexej Nikolajewitſch(d. h. Sohn des Nikolaus), der einzige männliche Nachkomme des Zaren von fünf Kindern, erſt 13 Jahre alt iſt. Da er überdies ſeit früher Kindheit kränkelt, ſo dürfte er, auch wenn das Zarentum jetzt Sieger bleibt, kaum einmal zur Re⸗ gierung berufen ſein. Was den Zaren Nikolaus II. an⸗ betrifft, ſo war er perſönlich für den ruſſiſchen Thron ſo ungeeignet wie möglich. Ein Mann von ſehr mäßiger Begabung und ohne eigenen Willen, wurde er der Spiel⸗ ball von Hofkliken, Parteien und fremden Diplomaten, Es mag ihm an dem guten Willen nicht gefehlt haben, aber von Charakterſtärke und Tatkraft, die die erſten Vorausſetzungen für ſein Amt in ſeiner Zeit geweſen wären, war bei ihm kaum eine Spur zu finden. Ganz unmöglich wäre es ſonſt geweſen, daß eine ſo geringe Kreatur wie d? ſchik Raſputin einen ſolche i fluß dddddddd Der Landwirt zeichnet Kriegs anleihe, weil Beſtz und Arbeit in einen ſieghaften Deutſchland geſegnet ſein werden; der Arbeiter, weil ſeine ausſichtsreichen Lebensbedingungen mit dem Wohlergehen des Vaterlandes aufs engſte verknüpft ſind; der Induſtrielle, der den Schutz der Heimat und zufriedene Arbeiter braucht; der Kaufmann, der ſeine Einkommensquellen von einem ſtarken Vaterland beſchirmt haben muß; das Alter, das die Früchte ſeiner Arbeit nicht der Zerſtörung durch rückſichtsloſe Feinde preisgeben will; de Jugend in dem ungeſtümen Streben nach allem, was groß und edel iſt; Alle zeichnen die 6. Kriegsanleihe, weil ſie Herz und Verſtand zugleich haben. millſſlſſſdaaadaagahhndnpmmnmnunnnv. auf ihn gewann, daß der Zar nach glaubenswürdigen Berichten in der letzten Zeit kaum eine Regierungshand⸗ lung von Wichtigkeit mehr vornahm, ohne den Rat des Analphabeten eingeholt zu haben. Um wie vieles Groß⸗ fürſt Michael beſſer iſt, wird ſich zeigen müſſen; wahr⸗ ſcheinlich wird die Regierung tatſächlich in die Hände des Oheims Nikolai Nikolajewitſch hinübergleiten, dem man trotz ſeines Alters ehrgeizige Pläne in Beziehung auf den Zarenthron zutraut. An Tatkraft und Willens⸗ ſtärke fehlt es ihm nicht; von beidem beſitzt er bekanntlich ein reichliches Uebermaß. Die Männer des Vollzugsausſchuſſes aber werden jetzt zu zeigen haben, ob ſie den Hunger des Volkes zu ſtillen imſtande ſind. Gelingt es ihnen nicht, ſo wird ſich vielleicht der Mann der Straße auch bald gegen ſie ſelber wenden. Beiſpiele dafür liefert die franzöſiſche Revolution von 1789. *** DVeters burg, 16. März.(Pet. Tel⸗Agentur.) Der Volksausſchuß der Reichsduma veröffentlicht die fol⸗ gende Liſte des neuen nationalen Kabinetts: Fürſt 5 e Lwow, Präſident des Sem wo⸗Verbandes, jetzt zum Miniſterpräf denten und Miniſter des Innern ernannt, der Abgeord ite für Petersburg, M iljukow, zum Mi⸗ niſter des Aeußern, der Abgeordnete für Saratow, Ke⸗ renski, zum Ju izminiſter, der Vizepräſident der Reichsduma, Uckraſow, Verk g miniſler, der Ab⸗ 3 ſeordnete für Koſtroma, Nonolawow, zum ür Handel und Induſtrie, der Prof ſſor an der Un! tät Moskau Manuilow zum Miniſter für öffe lichen Unterricht. Das Mitglied des Reichsrates und herer Präſident der dritten Reichsduma, ſowie dent der vereinigten Ausſchüſſe der mobiliſierten Verh duſtrie, Gut ſchkow, wird Kriegs- und interim benn Marineminiſter, der Abgeordnete von Petersburg, S chi werd garew, Ackerbauminiſter, der Abgeordnete von Tereſtehenko, Finanzminjiſter, und der Abgeord m von Kaſan, Godnew, Staatskontrolleur. orgu Das 1. und das 4. Don⸗Koſakenregiment haben N der Revolution angeſchloſſen. 1 Aus Moskau liegt ferner folgende Reuter⸗Depiſt wenn vor: Hier kam es zu großen Freudenkundgebungen und hat ſich ein Militärausſchuß gebildet, um mit Un Kr ſtützung einer Artlleri brigade, fünf Jufanterieregi ae tern und Tauſenden von Miliz⸗Truppen die Ordſie erſten aufrecht zu erhalten. Der Militärkommandant von Mü der kau, ſowie mehrere Tauſend Militärbeamte und un aber darmen ſind verhaftet worden. Die politiſchen Gefanl Leh nen ſind freigelaſſen. a 1 bien Stockholm, 15. März. Der Zar iſt am 8. Mf won mit dem Thronfolger plötzlich ins Große Hauptqug 0 werde an der Südweſtfront abgereiſt. Großfürſt Nikolai. ſich in Moskau befinden, von wo Ausſchreitungen J ds Pöbels gegen Ausländer gemeldet wurden. 05 Die„Erleichterung“ Englands. London, 16. März.(Reuter.) Im Unterhaus l— Bonar Law, als er Mitteilung von der Thronentſaßli Könn des Zaren machte: Es iſt eine wahre Erleichterung webe uns, daß die Bewegung nicht auf die Fan langung eines Friedens hinzielt, ſondern heckt im Gegenteil die Unzufriedenheit ſich nicht gegen die unn gierung richtet, weil ſie den Krieg weiterführt, ſonng aaf vielmehr, weil ſie ihn nicht mit der Wirkſamkeit 10 Energie weiterführt, die das Volk erwartete.(Lan Coch Beifall.) Bonar Law erwähnte ſodann, daß nach 5 gegangenen Nachrichten der Verluſt an Menſchen e nicht ſchwer geweſen ſei und betonte, daß der Wen, 5 mit verhältnismäßiger Ruhe bewirkt worden ſei. 5(Die Engländer haben allerdings vorläufig Gli ſich befriedigt die Hände zu reiben. D. Schr.) Almſtervam, 16. März.(Reuter) Die Nei ice tionäre haben den Wenlerpalaſt beſetzt. Die Borg Frankreichs und Englands haben mit dem Exel der 8 Ausſchuß der Duma Verhandlungen angeknüpft. Ke London, 16. März.„Daily Chronicle“ bea fene aus Petersburg, die Zarin werde bewacht. ö alt g 10 e Amſterdam, 16. März. Der(halbengliſche)„Teleſſgh 0 5 meldet: Am Sonntag kam es in Petersburg zu neuen 5 lünp Straßenkämpfen. Es wurde der Befehl gegeben, zu feuern. Die Meuterei der Garde ſoll ihren nommen haben, als ein Student dem Kommandanten de entriß und ihn damit ſchwer verwundete. Es wur 52 5 Protopopow ſei zurückgetreten. Am Montag w Vertagung der Duma bekannt. Drei Garde⸗ und ver pe Linienregimenter ſchloſſen ſich den aufrühriſchen Abgeo an und beſetzten das Arſenal. Waffen und Munition 8 unter das Volt verteilt. Die Führer der Duma hielten geruf Sitzung ab. Es wurde aus Mücgliedern des fortſche. 0 Blocks und der Sozialiſten ein Ausſchuß gebildet zur Be 18.9 lung zwiſchen Volk und Heer. Rodzianko focderte telegel fe vom Zaren eine neue Regierung. An die kommandie 8 + Generale an der Front wurden Abſchriften des Telegram ad. ſandt. Miitlerweile ſa dun Plünderuagen ſtatt. Die Geſan of wurden geöffnet. Der Mimiſterrat beſchloß am Sonntag 3 Lotte utreten; der Zar wollte Alexejew zum Diktator eln de 5 Auf das Telegramm zodziankos gab der Zar keine ö bl. Rodzianko begab ſich daun in den Miniſterrat(in einem 0 automobil) und teilte den Dumabeſchlutz mit, eine prob S 8 Regierung zu bilden. Krieg⸗miniſter Beiajew erklärte, en Vbor ſeinen Fahneneid nicht brechen, während die andern Min erb Einſetzunz der vorgeſchlagenen Regencſchaft des Glo esu Michael geneigt ſchien 5 Rodzianno in die Dun Cpt im Tauriſchen Palaſt zur ekehrt war, beſchloß der Au e die Verhaftung der Miniſter. Etwa 100 Offiziere,. N Oberſt Engelhardt, ſtellten ſich der proviſoriſchen Reh— zur Verfügung. Eine Abordnung des Preobraſchenskiſchen, regiment(eines der angeſehenſten Regimenter) bot die g ſtützung der Garde an. Protopopow übergab ſich der g General Knorring wurde erſchoſſen, die Leiche in die Ne In worfen. um 3 Uhr am Sonntag ergab ſich das Mari 8 ſterium. Viele Beamte wurden gefangen geſetzt. Als u liſche und der franzöſiſche Botſchafter ſich ins Minister 11 5 begaben, wurden ſie von der Menge le 10 78 grüßt.(7) Der Nachrichtenverkehr iſt von der prof 1 N Regierung ſofort mit Bag belegt worden. 3 17 Baden. 0 Karlsruhe, 16. März. Der Kriegs 1 F—+— für Konſumentenintereſſen veranſtaltet im April da eine Umfrage in allen größeren Städten de 81 über die Lebenshaltung ſtädtiſcher Familien P n Gleichartige Erhebungen haben im April und Jul de ſtattgefunden. e (J, Mannheim, 16. März. Wegen fahrläſſe vorsätzlicher Milchſälſchung ſowie eberſchreikuß 0 Höchſtpreiſe wurde die Milchhändlerin Marie Se hier zu 150 Mark und ihre Lieferantin, die Wanner zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt. 0 O eidelberg, 16. März. Geſtern wurde 10 Strecke der Oldenwaldbahn durch Kriminalben ke Zug nach Hamſtern durchſucht. Es wurden dale Butter und andere Eßwaren gefunden. Merkwür seh Sils rührte es aber, laut„Heidelberger Ztg.“ die e in ab daß das Durchſuchen nur in den Wagen der eh* erfolgte, während die 2. Klaſſe verſchont blieb. e uin man vielleicht, daß ſich in dieſer Wagenklaſſe keine mi lie ſter befinden? ch ht e Offenburg, 16. März.(Zur Be wie 1 kung des Gemüſes.) Hier fand eine vom acht Bauernverein einberufene Beſprechung von Vos lebt aus gemüſebautreibenden Gegenden Badens u n Vorſitz von Vizepräſident Kuopf⸗Neuweier ſtatt, ſäh ſer Verſammlung berichtete der Direktor des 0 Bauernvereins Dr. Aengenheiſter⸗Freiburg über en felder fung in der Reichsſtelle für Gemüſe und O f at, in, die ſich mit den Richtpreiſen für Frühgen m ut der Einführung von Schlußſcheinen beim Hande 70 e 8 müſe uv. befaßte. Den Hauptwert legte er nich duteg derzeitigen Wünſche und Forderungen der bab müſebauern noch näher kennen zu lernen, um. rial bei ſpäterer Gelegenheit verwerten zu kön der ſich anſchließenden regen Ausſprache wi Anbau⸗ und Lieferungsverträge für Gemüt ute technischen Fragen des Gemüſebaues und Ab⸗ N fiene be endlich die Preisfrage. Bezüglich der Schluß⸗ enken emerkte Dr. Aengſtheiſter, daß er anfänglich Be⸗ N berſicheng abt habe, dieſe aber habe fallen laſſen, als ihm den wurde, daß ſie nicht in Betracht kommen wür⸗ en direkten Verkauf vom Erzeuger an den weden ſollte N 8 N. ag n ſind, borſung⸗ bei, Errichtung einer„Badiſchen Gemüſever⸗ 0 wenn ere Kriegslaſten ſtehen erſt dann im rechten Licht, en. und den gaſte in Vergleich ſetzen mit unſeren Kraftquellen Une Flürmen aſten der Feinde. Anſere Geldwirtſchaft hat den ine Aorderun es Krieges getrotzt, ſie wird auch den künftigen 1 dnn Jwar den, ſtandhalten ge erſten Kriegteht dahin, ob Begeiſterung und Opferfreude der n N der Gefahr bit, das trutzige Juſammenſtehen aus der Stunde ) Gel Aber 1 5 55 hinüberzuretten ſeien in die Zeit des Friedens. efaud Als bewahrt weifellos als Gewinn aus ſchwerer Heimſuchung 7 bebensauffaf bleiben wird, das iſt der geläuterte Ernſt der 4 beſpernte dung, die Arbeitſamkeit und Betriebſamkeit, die la deütſche„deulſche Erfindungsgabe und Organiſationskunſt, das uat von enen bsbermögen mit ſeinen reichen Einkommensquellen, 4 werden müſſene l manche neu erſchloſſen und neu gefaßt 0 Ein 8 den N aus die Gus reichende Kriegsentſchädigung wird Mit ihr zeuordnung der wirtſchaftlichen Dinge erleichtern. f bhaſtsunfähig den wir reicher, ohne ſie ärmer, aber nicht wirt⸗ ſteigen natügliſein. Die Ausſichten für eine ſolche Entſchädigung 8 fa daenh it, 5 icherweiſe in dem Maße, als wir unſere Ueber⸗ 0 90 mililäri iſcen Sieg voliſtändig machen, indem wir zu ag önnen wir zen Erfolgen den geldwirtſchaſtlichen Sieg fügen. ing frobe dacht Die neue engliſche Anleihe war als Kruft⸗ e E., denſalls 5 ſie ſchließt, wobei nichts verkleinert werden ſoll, rn da deanals au ht ſo ab, daß ſich die Hoffnungen jenſeits des L g cht 8 nur halbwegs erfüllt hätten. Das neue Geld die d lan b den Bedarf von 5 bis 6 Monaten, die erſehnte ſchwebenden kurzfriſtigen Schulden in eine it als“ Obwohl d 8 5. Und Lau 8 15 Ja er engliſche Markt eine Schonzeit von mehr 0 imneigtelten genoſſen hatte! Dabet iſt England, deſſen 1 wandlung onde, ungfriſt 9 der 8 dos J Anleihe aber iſt ſo gut wie völlig mißlungen. ch 1 ächti ſich häufen(U⸗Bootkrieg, Ernährungsſorgen, Be⸗ enlelk itte ade der Einfuhr und der Ausfuhr), eine Hauptſtütze der wech um 0 b ſollte ſie doch ſein. Daß die Stütze brüchig wird, a'italien fneachtlicher, als das Juſammenraffen langfeiftiger 110„bedreppm eigenen Lande der Bundesgenoſſen nachgerade Grun ſcüdungen„e ieebelen ſtüßt. Zudem Ver⸗ bartl 5 aus Ausland(Amerika übte von Anfang an eine 110 üchülralttät. wollende Neutralität, während es für uns nur 0 Erſatz hatte), und die Kriegsaufwendungen geld⸗ eben er Art cha, Demgenſand ungefähr doppelt ſo hoch wie die unſrigen. ndnß ergfot ſich beim Abmeſſen der beiderſeitigen eind A1 ein mehrfaches Mißverhältnis zu Ungunſten * ein. Alſo wird der Sieg auf dem Gebiete der Finanzen 5 gemenntnis' 99 die Einſicht in die eigene Kraft und die — e n Offenft feindlichen Lage bei uns daheim jenen hoch⸗ ſſche Vallnſwgeiſt wecken, den Hindenburg kündet:„Das 00 ndern wird ſeine Feinde nicht nur mit den Waffen 19% 10 drdben 9 nit dem Gelde ſchlagen.“ Und einmal muß „Mel, pfen nur die Erkenntnis aufdämmern, daß ein Weiter⸗ ang 10 e Opfer— und den deutſchen Vorſprung ſteigert. 2 01 dun Wer Kriegsanleihe zeichnet, e fördert den Frieden. 10% ease. B tene gerufe tig. Infolge der durch den Krieg hervor⸗ Verl be gehen hältaiſf wurde der Verkauf der Bad. Rote a e Mai d mt, ſo daß die Ziehung vom 16. März auf lee.d cang verlegt werden mußte, ö 5 ſtattfindet. Gbenſo findet die Ziehung der beide 9 otterie garantiert am 27. April d. Js. ſtatt. rie. Un etterien je 1 Mk., 11 L. 10 Mk., ſind bei ernehmer, Straßburg i. E. Langſtr. 107, Filiale „ auptſtr., und allen Losverkaufsſtellen zu haben. Auf die morgen Nachmittag auf dem andsſpiel Fußballklub Badeuiv 1914 ſtattfindenden 0 desſelt weiſen wir auch an dieſer Stelle hin. Ein bevor en dürfte ſich empfehlen, da intereſſante ehen. Näheres ſiehe Inserat. e tlich pz N die Nedaktſon Gg. Zimmermann, Seckenheim. Fasten, lrche: In der evang. Rirche (6. Märonntag Sonntag, den 19 März 1917 1917.) Sonntag Lätare. Frühmeſſe mit ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt U nglbr: Ha(Konſtrmandenprüfung). „ 20 hrt uptgottesdienſt. ½1 Uhr: Jugendgottes dienſt. 7 Uhr: ſienlehre. Donnerstag, den 22. März „0 t mit erz ⸗Marlä⸗An⸗ 1917 128 Uhr abends: wald; Fucelen Paſſionsandacht. beer ele Bekannimachium g. 0 lachte Wir werd Verkehr mit Hülſenfrüchten betr. 0 bader Abließ erneut auf die Notwendigkeit und Dring⸗ geeferung der Hülſenfrüchte hingewieſen. beauftrönahme auf unſere Verfuͤgung vom 26. oitgzſeramt 7 8 wir das Bürgermeiſteramt bezw. übliche We Bekanntmochungen gleichen Datums die 5 5 zu veröffentlichen. ö Nuit f ichtigkeit einer raſchen und vollſtändigen Nach ertgeſetzt aufzuklären und die Ablieferung iſt ruck zu betreiben, wobei beſonders darauf 5 0 aß der Bedarf des Heeres an Hülſen⸗ un edeckt ei voller Erfüllung der Lieferungspflicht Nähe der Ablief werden kann und daß ſomit jede Ver⸗ Ber erungspflicht die Verpflegung der Truppen bold Jeſond e 2 n Handel ice ift nach wie vor dem 0 zum Gemüſebau beſtimmtes Saatgut dem Verbrauch zuzuführen, wodurch i 5 für die neue Ernte nötigen Saat⸗ dar. tabhalt⸗ beauftragen wir das Bürger meiſter. 8 VBerordn eramt, Beſcheinigungen nach 8 1 Ab⸗ „Verorzung Gr. Miniſtertums des Innern vom 501 95.2 an welchem Tage Da dieſer ſich auch damit be⸗ bl. S. 281) ſiehe auch die dies ſeitige Verfügung vom 22. 8. 1916 Nr. 1423) regelmäßig nur dann zu verteilen, wenn es ſich um Mengen von nicht mehr als 250 Gr. handelt; falls es fich um eine 250 Gr.) überſteigende Menge handelt, iſt die Beſcheinigung nur ausnahmsweiſe zu erteilen, nachdem auf Grund einer ge⸗ nauen Nachprüfung der ſichere Nachweis erbracht iſt, daß in der Tat das Saatgut zum Gemüſeanbau beſtimmt iſt. Mannheim, den 9. März 1917. Der Kommunalverband Mannheim⸗Land. Großh. Bezirksamt Abt. 1. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme. Seckenheim, den 15. März 1917. Bürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Koch. Bekanntmachung. Gemäß Verordnung vom 4. März 1917 müſſen aus allen hausschlachtungen koilgende Fettmengen für Schwerstarbeiter abgellefert werden: Bei einem Schwein bis zu 120 Pfd. Schlachtgew. 1 Pfd. 5 7. 7 2 150 1, 2, 7 7 7 7 7 180 7, 3 1 1 7„ 7 7 200 7 7. 7 5 5 über 200„ 7 8„ Der vergütet werdende Preis beträgt pro Pfund 2 Mk. Bei Abgabe von ausgelaſſenem Fett 2.40 Mk. Die Abgabe muß ſpäteſtens am Tage nach der Schlachtung erfolgen. Der Fleiſchbeſchauer und Wagmeiſter gibt dem betreffenden Familienvorſtand die abzugebenden Menge an und die Ablieferung hat an Frau Metzger Feuerſtein, hier, Gundſtr. 1 in vollem Gewichte zu geſchehen. Mengen, die das volle Gewicht nicht haben, dürfen grundſätzlich nicht angenommen werden. Seckenheim, den 17. März 1917. Hürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Koch. E Kriegsanleihe und zwar 5% Reichs anleibhe zu 98.—% 5% Schuldbucheinträge ill öperre bis 15. pril 1918 zu 97.8 4½ 7% Schatzanweisungen zu 98— 7 können vom 15. März bis 16. April 1917 mittags 1 Uhr bei uns oder bei gaufmann deurg Röser in Seckenkeim ohne Berechnung einer Proviſion gezeichnet werden. Städt. Sparkasse Schwetzingen. Freiw. Feuerwehr Seckenheim. Sonntag, den 18. März, nachmittag: 3 Uhr werden die Kameraden des Ver⸗ waltungsrats zur Besichtigung der neuen Schläuche im Spritzenhaus dahier eingeladen. Nach der Beſichtigung Poerwaltungsratsitzung in der Roſe bei Kamerad Pfliegensdörfer. Um voll⸗ zähliges Erſcheinen wird erſucht. Das Kommando: S. Rudolph. Erfurter Gemüsesamen eingetroffen. Germania- Drogerie Fr. Magner's Hacki. Inh.: M. Höllstin. Einen Acker Zwei Zimmer an kleine Familie zu ver⸗ mieten. Riedſtr. 32. l verpachtet J. Spaunagel, Jährige 5 Hildaſtr. 37. Wildrosenstämmehen Feldpost Kartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann. hat zu verkaufen Georg Weber, Luiſenſtr. 24. a Sammel⸗Anzeiger unt für Mitglieder der Jaudw. Ein⸗ u. Perkaufsgenoſſenſchaft. Morgen Sonntag, den 18. März 1917, findet im Gaſthaus zum Badiſchen Hof nachmittags 3 Uhr eine Mitgliederverſammlung ſtatt mit folgender Tagesordnung: 1. Verteilung und Ablieferung von Saatkartoffeln; 2. Be⸗ richt über Bezug und Verteilung von verſchiedenen Duͤnge · mitteln; 3. Saatgerſte und Haferverteilung; Bericht des Herrn Schweis aus Mannheim über Mohnbau. Der Wichtigkeit wegen werden die Mitglieder gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Der Vorstand. Belunnhnachung des Hrieggausſchunes für Oele und Selle. Serin Erweiterung der Anbaufläche für Oelfrüchte. Eine der wichtigſten Vorbedingungen für das wirt⸗ ſchaftliche Durchhalten Deutſchlands iſt die Vergrößerung des heimiſchen Oel⸗ und Fettanfalls. Um den Oelfrucht⸗ anbau in ausgedehntem Maße zu fördern, fordert der Kriegsausſchuß für Oele und Fette, Berlin, die i Landwirte zum Anbau von Sommerölſaaten d. h. Sommer⸗ ruͤbſen, Mohn und Leindotter auf. Die Landwirte, welche ſich verpflichten, die Saaten anzubauen und mit dem Kriegsausſchuß durch Vermittlung ſeiner bekannten Kommiſſtonäre Anbauverträge ſchließen, erhalten eine Flächenzulage von Mk. 150 für 1 ha. Außer⸗ dem wird den Landwirten für jeden ha, welchen ſie mit Sommerölſaaten beſtellen, 100 kg ſchwefelſaures Ammo⸗ niak käuflich überlaſſen. Bedingung iſt dabei, daß bei Mohn mindeſtens 1000 kg, bei Sommerrübſen 600 kg und Leindotter 800 kg auf den ha geerntet werden. Von der Erfüllung dieſer Bedingung wird aber abgeſehen, wenn infolge beſonders ungünſtiger Witterungsverhältniſſe oder ſonſtiger Naturereigniſſe die Felder oder die Ernte geſchä⸗ digt werden. Alles Nähere ergeben die Anbauverträge, welche bei den Kommiſſionären erhältlich ſind. Die Ver⸗ träge ſollen auf mindeſtens 1 ha lauten. Für Landwirte, welche weniger als dieſe Bodenfläche anbauen, kann jede Gemeinde für die geſamte Fläche, welche von den zu ihr gehörigen Anbauern mit Sommerölfrüchten beſtellt wird, den Anbauvertrag mit dem Kriegsausſchuß ſchließen. Saatgut wird durch den Kriegsausſchuß, ſoweit der Vorrat reicht, angewieſen und wie folgt berechnet: 1 g Sommerrüͤbſen Mk. 0,65 für 1 kg Leindotter e Mohn 1.— 1 Bei Anbau einer Geſamtfläche von mindeſtens 100 Ar wird für jedes Ar Mohn eine Prämie von Mk. 1.50 durch den Kriegsausſchuß bewilligt. 1 Ammoniak wird mit Mk. 2.23 für das Kilo⸗Prozent Ammoniak Stickſtoff weſtlich der Elbe gelieferte und mit Mk. 2.24 für öſtlich der Elbe gelieferte gewöhnliche Ware berechnet. Für gedarrtes und gemahlenes Ammoniak iſt der Preis Mk. 2 26¼ für weſtlich der Elbe und Mk. 2.27½ für öſtlich der Elbe geliefertes Ammoniak, einſchließ⸗ lich anteiliger 10 Tonnenfracht bis zur Vollbahn⸗Station der Empfänger, zuzüglich der geſetzlichen Aufſchläge fur Mengen unter 100 Zentner. 1 Die Preiſe, welche für die Oelfrüchte der Ernte des Jahres 1917 vom Kriegsausſchuß bezahlt werden, ſind die folgenden: 4 Für Rübſen Mk. 67,07 für 100 kg „ Leindotter„ 77 Mohn 4 99,17 7 7 7. Dieſe Preiſe verſtehen ſich für frei der nächſten Bahn⸗ ſtation des Landwirts gelieferte einwandfreie Ware. Außerdem ſteht den Anbauern das Recht zu, auf 100 kg abgelieferte Oelſaaten die käufliche Ueberlaſſung von 35 kg Oelkuchen zu beanſpruchen. 5 Mit den Anbauern von Senf werden ebenfalls An⸗ bauverträge geſchloſſen; jedoch müſſen ſich dieſe Landwirte verpflichten, Senf als Oelfrucht und nicht zu Grünfutter oder Gründüngungszwecken anzupflanzen. Den Anbauern von Senf wird anſtatt der Flächenzulage eine Druſch⸗ prämie von 10 Mk. für 100 kg adgelieferten Gelbſenf und 25 Mk. für 100 kg abgelieferten Braunſenf gewährt. Ebenſo wird ihnen auf jeden ba, welcher mit Senf an⸗ gebaut wird, 100 kg ſchwefelſaures Ammoniak zu obigen Preiſen und Bedingungen angewieſen. Saatgut für Senf wird, ſoweit der Vorrat reicht, mit Mk. 0,60 für 1 kg geliefert; die Ernte wird außer der Druſchprämie mit Mk. 58,33 für 100 kg bezahlt. Die Saaten ſelbſt können von den Firmen: J. u. P Wiſſinger, Berlin, Köpenickerſtraße 6a u. 7, Scheffler, Sieg u. Co Nachf., Dresden, N. 6, Markgrafenſtr. 1, Hermann Nathan, Heilbronn a. N. a G. Gaſſen, Koblenz, a Jul. Mohnhaupt Nachf., Breslau I., a. d. Magdalenenkirche zu obengenannten Preiſen bezogen werden. Unter Hinweis auf obige Bekanntmachung beehren wir uns. Ihnen mitzuteilen, daß wis als Kommiſſionäre, für das ganze Großherzog⸗ tum Baden vom Kriegsausſchuß beauftragt ſind, die erwähnten Anbauverträge mit den Land- wirten abzuſchließen. ö Wir bitten Sie demgemäß, uns mitzuteilen, welche Fläche Mohn, Sommerrübſen und Leindotter Sie zu obengenannten Be⸗ dingungen auzubauen entſchloſſen ſind, damit wir Ihnen die betreffenden Verträge zum Vollzug unterbreiten können. Die Vorſtände ſämtlicher landwirtſchaftlichen Vereine bitten wir, im Einverſtändnis mit den Bürgermeiſterämtern die Landwirte des Ortes zum Abſchluß ſolcher Anbauverträge zu beſtimmen. Kleinere Landwirte, die weniger als 1 ha Bodeofläche anbauen, müſſen veranlaßt werden, durch das Bürgermeiſteramt frr die geſamte An⸗ baufläche im Ort den Anbauvertrag mit uns ab⸗ zuſchließen. Wirhoffen im vaterländiſchen Intereſſe, daß von dem für unſere Landwirte ſo günſtigen An⸗ gebote des Kriegsausſchuſſes in ausgedehnteſtem Maße Gebrauch gemacht wird und bleiben, An⸗ bauanträge baldigſt erwartend f Hochachtungsvoll! i detreitebüro der bad. landw. Genossenschaften. Der Direktor: Steitz,. 1 0 77 8 1 15 5 5 735 1 55 185 0 1 3 Das Vermächtnis. Erzählung aus der Zeit der Freiheitskriege von W. Blumenhagen. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) IV. Es war etwa zwei Jahre ſpäter, als der alte Wacht⸗ meiſter Wallan auf ſeinem Gehöft im Dorfe Nienkop unter der großen Linde ſaß, und ſeine Abendpfeife rauchte. Ein xüſtiger Fünfziger war der Alte, mit geſparten Kräften und „Sinnen, und ſeine gerade Rückenhaltung zeigte auf den erſten Blick den geweſenen Soldaten. Unter dem ſchwar⸗ zen Mützchen drang das graue Haar dicht hervor; die Augen funkelten ſcharf unter den dicken Brauen heraus in die Abendſonne hinein, als frage er den Geiſt, der ſie bewohnte, um manches Rätſel ſeines Lebens, und dabei waren die faltigen Geſichtszüge ſo ſtreng, als gelte es eine Abrechnung zwiſchen ihm und dem eiſernen Schick⸗ ſal. Er trug zwar die weiten, dunklen Beinkleider der Leute des Landes, am Knie feſt gegürtet, und braune Strümpfe, aber ſtatt der Jacke mit großen Buckelknöpfen bedeckte ihn ein blauer, militäriſcher Oberrock, und ſtellte ihn auch dem Aeußern nach eine Stufe höher als ſeine Nachbarn. Schweigend ſaß er, den Rücken an den Baum⸗ ſtamm gelehnt, deſſen Zweige unbeſchnitten ſich den Wol⸗ ken zu ausbreiteten, anzuſehen wie mehrere grüne Feen⸗ wohnungen übereinander und den Gipfel des Hauſes um⸗ faßten und überkränzten, das er ſein nannte und unter deſſen freundlichem Dache die Wallans ſchon ſeit hundert Jahren gewohnt hatten. An ihm vorüber trug der Knecht dem Rindvieh, das in dem offenen Stalle brüllte, grünes Futter in ſchweren Laſten zu; der Alte achtete aber nicht auf den Fleiß des Dienſtboten, ſondern ſein Auge fiel, wenn es einmal geblendet die Sonne mied, zur Seite zu einem niedrig umzaunten Blumengärtchen, wo in ge⸗ regelten, viereckigen Beeten manche Sommerblume glänzte, und an deſſen Hinterwand unter einem hohen Hollunder⸗ eee R= dees asse 8 N F Für 1 Konfirmation d Kommunion; f schwatze, welsse und farpige 2 3 Kcleiderstoffe sowie Wäsche 3 3. jeder Art. 5 4 Louis Landauer, Mannheim . Breitestr.& i, 1. 4 N. Hale r. K sind zu haben bei neren mmarmen eldpostkertan 1 buſche, von niederem Roſengeſträuch umgeben, drei kleine weiße Gedenkſteine ſchimmerten, auf deren jedem man den Namen eines ſeiner Söhne, mit deutlicher Schrift ſchwarz gemalt, von ferne erkennen konnte. Stärker dampfte jedes Mal die Tabakspfeife, wenn ſein Blick die weißen Steine traf, doch unbeweglich blieben dabei die Geſichtszüge, ſowie die Gliedmaßen des alten Wacht⸗ meiſters. Der Wallan'ſche Hof war der äußerſte auf der Weſt⸗ ſeite des Dorfes Nienkop. Man hatte von ihm daher nördlich die Ausſicht auf treffliche Ackerflur, auf grüne Hügel mit Dörfern bebaut, hin bis zum Elbufer mit ſeinen hohen Teichwällen; und ſüdlich ſah man über Gemüſegärten, Baumſchulen und Moorplätze durch die ſchönſte Landſchaft nach Buxtehude, das mit Turmſpitze und roten Dächern von der letzten Höhe herſchimmerte. Die Bauern waren, da die Mitte des Sommers nicht viele Feldarbeit forderte, ſondern Gott und ſeine Sonne jetzt allein Sorge für den hochgewachſenen Segen trugen, faſt ſämtlich ſchon daheim mit dem Nachtlager des Viehes oder dem Abendbrot beſchäftigt, darum feſſelte ſchneller als ſonſt geſchehen wäre, ein einzelner Wanderer die Aufmerkſamkeit des Alten. Jener kam mit rüſtigen Schritten den Pfad von Buxtehude her, und nahm ſeine Richtung feſt auf das Brettertor des Wallan'ſchen Hofes. Mehr noch wurde die Achtſamkeit des graulockigen Wacht⸗ meiſters geſpannt, als die braungefleckte Pelzmütze, der blaue Dollmann, der Säbel mit metallener Scheide, auf welchem über der Schulter der Fußgänger ſein Bündel trug, einen Kriegsmann verkündigte, und Soldaten bei der andauernden Beſetzung Frankreichs durch die ver⸗ bündeten Heere hier im Norden Deutſchlands ſehr ſeltene Erſcheinungen waren. Die ſoldatiſche edle Haltung des Fremden zog den Wachtmeiſter an, und als der Wan⸗ derer näher kam und die Sonnenſtrahlen ihn hell be⸗ leuchteten, erkannte er eine tüchtige Schmarre auf der Wange des Ankömmlings, ſah er den linken Arm in einer ſchwarzen Binde getragen, und bewegt von mancher Fussballaesellschaf: Secvenbeim 1808. fAabspersanaun Der Vorstand. Morgen nachmittag um 3 Uhr findet auf unſerem Pl tze ein Wettspiel gegen Ersatzliga des Mannheimer Fussballvereins für Rasenspiele ſtatt. ä A Ge Mannheim Heute Abend punkt halb 9 Ahr alten und neuen Erinnerung, ließ er das Feuer ſeiſſ Pfeife ausgehen; er ſtellte ſie haſtig neben ſich an 9 Baum, und man ſah ihm an, daß er ſich zwang, aufzuſtehen zum Entgegenſchreiten, was er ſeinem E rakter und ſeiner Gewohnheit zuwider halten mochte Beatus Glückskind, denn welcher der Leſer wird mi ſchon erraten haben, daß dieſer es war? marſchierte des rüſtig heran, und beſah ſich im Gehen mit dreiſth Augen das nette, anſtändige Haus, welches die Bauer buben ihm ſchon von fern als das Ziel ſeiner Wange ſchaft bezeichnet hatten. Das Kriegsglück, welches 7 ſo viele Jahre als ein Lieblingskind verhätſchelte, ihm zuletzt noch untreu geworden. In den letzten Ge fechten vor der Einnahme der franzöſiſchen Königs 0 traf bei Port a Marg ihn Hieb und Schuß einer Sh partei. Schwer fiebernd lag er auf fremdem Bett, ſeine Landsleute ihren Triumphzug hielten durch die La rieren von Paris, und Blüchers an der Seinebrücke 1 hende Kanonen die Wankelmütigen, welche noch„ den Weltengott gekannt hatten, einſchüchterten. Aber fei Jugend kämpfte ſich durch Schmerz und Krankheit; konnte er erſt nach zehn langen Monaten wieder une den deutſchen Genoſſen aus langhalſigen Flaſchen 1 franzöſiſchen Wein auf ſeines Königs Geſundheit i trinken. Der geſchwächte, faſt gelähmte Arm machte ihn zum ferneren Dienſte untauglich; mit zwei Ehrenſchnien über dem Ellbogen bekam er durch ſeinen Oberſten 1 ehrenvollſten Abſchied, und als er dieſem die bei Wan loo erbeutete Brieftaſche des fran:öſiſchen Adjutanten e händigte, fanden ſich wertvolle Staatspapiere darin, 1 der väterliche Kommandant für ihn in Paris zu W ſilbern wußte. ee ee ee e eee Abllh dagen. 1914 Jane eee eee eee 15 Morgen Sonntag 1 auf unserem Platze folgen 1 2 * — — ſtatt: Mannheim-Neck 8 Mittags 3 Uhr Mannschaft gegen diejenige von„Germania“ Friedrich Tel. 4329 —— miss 1 nher 0 2. Mannschaft gegen diejenige des Turnerhundes 10 Königs Lichtheil- institut eeulnnlnmulbmllnnbnlnudnunnmlnuldnnlmunnuumnnulmulnnulinmummununnlnſmullnunlnmnumuulnmlnmllnullmuluag a it den weiter unten angeführten Heilfaktoren wurden die besten Erfolge bei folgenden Krankheiten erzielt. 5 — 8 2 Stoffwechselkrankheiten wie Gicht, Rheumatismus(ohronisch und akub), Gelenkrheumatismus, Fettsucht, Zuckerkrankheit. Nerven- 5 ielden wie Nervenschwäche verbunden mit Weinkrämpfe, Platzangst etc., Sexuelle Neurasthenie, Impotenz, Schlaflosigkeit, Hysterie, Ischias, Corea(Veitstanzl, Epilepsie, Paralysis agitans(Schüttellähmung). Lähmungen nach Schlaganfall, Kinderlänmung. Mer zer- krankungen: Herzerweiterung, Fettherz, Herzvergrösserung, Herzneurose, Morbus, Sasedowii(Glotzaugenkrankheih), Leber-, Gallen-, 8 5 5 1 Milz-, Nieren-, Blasenerkrankungen. Maut- und Haarleiden: Allgemeine Kahlköpfigkeit, kreisförmiger Haarausfall, starke Schuppen- bildung, Flechten(nasse und trockene), Lupus, Bartflechte, tuberkulöse Geschwüre, Beingeschwüre, Krampfader- Geschwüre, Geschlechtskrankheiten, Frauenleiden. Mannen nenen emmnnnſmubnnunnmmmmun hmmm mmmummmhunmpunpmmmmanmnmgnnemmumunnunmnmüununnnumulunmmumpunmgempnunpunhpnmn deren Originale zu jedermanns Einsicht in meiner Anstalt offen liegen Danksagunge Leiste Thune[Nasse desichtsflechte. S[Nasse Flechten. Frd Sebastian jun., Mundenheim, Marsstr 3 1 1 5— 5 8 Mund 5 5 err Oberingenieur Götzinger, Mann- Herr Unteroffizier Karl, Neuhofen(Pfalz Herr Lehrer W. Reitz, Lampertheim: 5 Innerhalb 3 Monaten vollständig geheilt. heim: Nach den ersten Anwendungen Besse- wurde innerhalb 4 Wochen vollständig Schell Nech kurzer Behandlung war ich voll⸗ 1 0 0 5 rung. Nach 14 Tagen Heilung. ständig geheilt. 1 Ut Herz- und ervenleiden.— aud erg 0 ae Mannberm, Hichelsbeimer- L Nervsses Herzleiden. Drusengeschuulst.[eschlechtliche Störungen. Me Strasse 40: Für den glänzenden Erfolg bin ich Frau Rheinwald, Ludwigshafen: f 5 Ihne br dankbar. Frau Doberas, Neckarhausen: 1541 f Herr Zollbeamter H. W. Mannheim! n sehr dankbar. Beste n e den einem In 2 Monaten vollständig befreit. Nach 4 wöchentlicher Behandlung derart 50 5 Herzleiden in kurzer Zeit geheilt wurde. hergestellt. dass ee keiner weiteren Be- Abt [ Hechten am ganzen Körper. C DDarmerschlaffung.] 3 N 5 Herr Frd. Hoocker aus Reilingen: Herr Aug. rein wedel, Mundenheim: Herr Diplom-Ing. Otto: 1— 8 DD 5 i stel — Ihrem Institut in ganz kurzer Zeit Von meiner mehrjährigen Zuckerkrankheit Innerhalb 8 Wochen vollständis wieder Herr H. S. Mannheim schreibt: Nachdem ich eht auernd geheilt. jetzt vollständig geheilt. hergestellt. 1½ Jahr umhergeirrt und 18 Aerzte u. Prof. in f beut 118 tall Anspruch nahm, gelang es in Ihrem Institut, Ruß rausfa 4 0 gexdelſe Neurasthenie. f a e 3 2 Monaten zu beseitigen. 1 einn K. S Dre Ene Fee, pie Vedene der Kaunas egtelete r 8 B. eee— a geheilt. Alige Behandlung vollständig mich vollständig. Durch sachkundige Behandlung von Frau A. Bückle, Neckarau: an meinem Leiden befreit. 4 55 J 8 in 5 5 1 98383— 1 2 die F b ah Slenkrheumatismus. ch nun wieder hergestellt. 5 1 8 Lallensteine..[ Harnrshrenausfiuß.„ r L B Erl. Lehrerin Axt, Ludwigshafen: 5 ö Knlekapseigelenkentzündung. 55 ſorm 15 5 95 usch, Mannheim: Schon nach einigen Anwendungen fühlte Herr Prokurist A. P.: a aus . 8 3 von jahrelangem Lei- ich Besserung und war nach kurzer Zeit Nochmals meinen Dank für die rasche Frau Architekt W. K., Mannheim: 955 0 89 n geheilt. gesund.. und vollständige Heilung. Nach kurzer Zeit war ich mein Leiden Jos, ſiert 1 . 7 5 0 5 1 8, 7 0 7 la 5 2 55 925 UN ö Haltestelle 2 1 1 0 U 5 Abilut 2 O 1 1 L 5 S 5 1 5 alte aufhaus* 8 Telephon 4329 fl . MZ NNTTHT NM 9 kahl r r nfe. Heilmethoden zur Anwendung. U. a. Glüh-, Bogen- u. Teillichtbader. Eisenlicht-, Kohlen- u. 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