mit Ausnahme der Sonn⸗ und D ö er donnementspeis beträgt monatlich 65 Pfg. bei freier Zuſtellung. oſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. englische Dita ee Kriegschronik 1916 SSS SSS SSS — 8 2 ipfe auf dem rechten Maas⸗ te Douagumont und das Dorf den dan Fſugzeuge griffen die Bahnanlagen ſüdlich von eindliche Flugangeiſfe auf Metz, Mülhauſen und Habs⸗ rwartete ruſfiſche O Poſtawy und ben ahkümpfe um die ſenſive auf der Front Drys⸗ derſelis des Naroez⸗Sees hat mit Die Ruſſen erlitten außer⸗ uftſchiſſe hat die Ententeflotte bei Nara don Saloniki angegriffen. . ſetzten die Oeſterreſcher ihre ort. mmer nocheinmal * 2 2 S 8 8 engliſ che Diktator in Rußland. iſcher Arzt, der mit der niederländiſchen ußland war, äußerte ſich kürzlich— alſo ch der Petersburger Unruhen— über land das öffentliche Leben in Rußland a.: Sir George Buchanan, der engliſche burg, verteilt dort die Aemter.“ armer Verbandsfreund nach Ruß⸗ onate Aufenthalt dort machten „Die widerſinnige Art Diktatur über Rußland „iſt nicht zu beſchreiben. ten von irgendwelcher Ziviliſt, ſteht ein— meiſt junger— e Herren, welche in der Regel on der von ihnen auszuübenden reten mit unglaublichem Hochmut auf. iſt nichts anderes mehr, Euglandhaſſer. wie England ſeine Bedeutung, als ein Vaſall che Diktatur iſt ruſſiſcher als iktatur ſein kann. rüher übel angebracht ruſſiſche D I meine Sympathie f r nur mit knirſchenden Zähnen ſcheint man in che Vormundſchaft zu ertragen. Die Poſtimees“ brachte die Nachricht von er Engländer, in Reval einen Frei⸗ hafen, ſo meint man azu beſtimmt, ein eng⸗ e Oſtſee zu werden. Auch in Peters⸗ aß Eugland das Abhängigkeitsver⸗ ßland während des Krieges ge⸗ tzen möchte, um ſeine Hand auf Auf diefe Weiſe ie Ausnutzung der mannigfachen der ruſſiſchen Regierung während eigene Häfen bekommen, die es nach dem Kriege eine ne des alten deutſchen Ex⸗ u unterbinden. ugland auf dieſe Weiſe zu der unver⸗ kommen, Deutſchland in Zukunft er politeſch zu bedrohen, wie es dies im gien aus möchte. 0 drafland ſelbſt fahlt ſich mehr und mehr edroht. Der ruſſiſche Hof empfindet die don aus unwürdig. Das ruſſiſche as agrariſche wie das induſtrielle, der ruſſiſchen Erde fremden Aus⸗ fl ſchon hält man es in r unmöglich, daß ſich das ruſſiſche Volk 1 gegen die Engländer 20000 Engländer ſind über n alle wichtigen Poſten im und Bahnverkehr inne. Die erwachen Engländer in ruſſ ien wird kein Paß nach Rußland icht auf der engliſchen Ge andtſchaft vi⸗ es mit den Ausſuhrbewilligungen aſt gehen ſamt und ſonders über die engliſche en. Dieſer Frei Wirklichkeit d nzen zu legen. Lage ſetzten, gusg, In 8 Hlegraphen⸗ gefellt, daandi landen 0 iſt der Verhältniſſe ſchilderte un⸗ ſich während des Krieges ent⸗ ßen:„England beabſichtigt heute, d militäriſche Lage völlig in Es hat bereits die Be⸗ de kommenden Munition Archangelſk und einer engliſchen a U hat, e, 5 n ands feige dier wird ſie von Hr itsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Iinesheim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. unsfag, den 19. Iärz Kommiſſion abgenommen, auch an leitenden Stellen in den Departements und bei den größten Bahngeſellſchaften befinden ſich Engländer. Alſo alles unter engliſcher Aufſicht! Für die Amerika und Japan gegenüber über⸗ nommene Garantie der Bezahlung der an Rußland ge⸗ lieferten Munition hat Rußland den dritten Teil des in der Reichsbank liegenden ruſſiſchen Goldes nach Eng⸗ land befördern, ſowie ferner einen Teil der Güter des Staats und des Zaren verpfänden müſſen, in erſter Linie die großen Platingruben im Ural, ſowie Gold⸗ und Silbergruben. Ferner wurden verpfändet die Einkünfte 7 der größten Bahnen.“ 5 Die Amwälzung in Rußland. Es liegt noch kiel Tunſt über dem Drama, dus ſich in Petersburg zurzeit abſpielt, und die beiden Nach⸗ richtenbureaus, die Petersburger Telegraphen⸗ Agentur, deren ſich die aufſtändiſche Regierung ſogleich bemächtigt hat, und das engliſche Geuter⸗Bureau bemühen ſich um die Wette, von der ein Bild zu geben, das den Tat⸗ ſachen— nicht entſpricht, indem ſie die Zuſtände in Rußland in einem den Revolutionsmachten möglichſt günſtigen Licht erſcheinen laſſen. Ihre Meldungen ſind daher mit größter Vorſicht aufzunehmen. So viel ſteht aber jedenfalls feſt, daß der Vollzugsausſchuß keines⸗ wegs ſchon im Vollbeſitze der Macht in Petersburg, ge⸗ ſchweige denn im Reiche iſt. In der Hauptſtadt wird immer noch gekämpft und— geplündert, wie Berichte über Schweden ganz beſtimmt verſichern. Und wenn die Maſſen aus ihrem Blutrauſch erwachen, wenn der Hunger, der durch die Plünderung von Lebensmittelvorräten vor⸗ übergehend vergeſſen worden iſt, ſich wieder einſtellt, dann kann die Lage für den Vollzugsausſchuß bzw. das aus ihm jetzt gebildete Revolutions⸗Miniſterium ſehr bald recht gefährlich werden. DTieſe Schrittmacher Englands werden vor den Augen des hungernden Mannes von der Straße nicht mehr Gnade finden als die alte Re⸗ gierung, der von den Empo den die Schuld an dem Notſtand aufgebürdet wurde. 8 Daß der Putſchdas Werk Englands iſt, darüber bebeht wohl nirgends mehr ein Zweifel. Die Regierung des Zaren hat tatſächlich die Abſicht gehabt, Frieden mit Deutſchland zu machen; an einen Sieg der A iierten glaubte man in den leitenden Kreiſen Ruß⸗ lands nicht mehr und man begann einzuſehen, daß die ungeheuren Opfer, die das Zarenreich für die Intereſſen Englands zu bringen hatte, Rußland dem Ruin ent⸗ gegenführen müßten. Dazu kam, daß in Petersburg be⸗ kannt wurde, daß England insgeheim daran arbeitete, die Japaner, wie ſchon im Jahre 1904, Rußland aufs neue auf den Hals zu hetzen. Es ſollte das vorläufig eine Drohung ſein, um die Ruſſen gefügig zu machen, die um Kräfte für eine Offenſive größten Stils einzuſet Dazu verſpürte aber die zariſche Re⸗ gierung nach deu Scheitern der Bruſſilow'ſchen Offen⸗ ſive vom Juni vorigen Jahres und nach dem Verluſt von Rumänien, deſſen Beſitznahme dank ſeiner Oelquellen Deutſchland und ſeine Verbündeten von einer großen Verlegenheit befreit hat, offenbar wenig Luſt mehr; ver⸗ mutlich war Rußland auch tatſächlich am Ende ſeiner Kraft angelangt. Auf der Petersburger Konferenz der Vertreter der Alliierten, die kurz vor Ausbruch der Em⸗ pörung ſtattfand, dürfte darüber wohl Klarheit ge⸗ ſchaffen worden ſein und England wird die Ueberzeugung gewonnen haben, daß auf dieſe Regierung in Rußland kein Verlaß mehr ſei— in engliſchem Sinne natürlich. Kalten Blutes gab es daher den Befehl— ſo kann man ſich getroſt ohne Uebertreibung ausdrücken— zur Revo⸗ lution, die dann auch prompt in Szene ging. Daß ſie auf engliſche Umtriebe zurückzuführen iſt, weiß man in den führenden Kreiſen Rußlands ganz wohl; der Bot⸗ ſchafter Buchanan, ein typiſcher Vertreter Old Eng⸗ lands, ſoll denn auch bereits ermordet worden ſein. Ob ſich das bewahrheitet oder nicht, Englands nieder⸗ trächtige Politik iſt durchſchaut und gehaßt. Und wenn die Wahrheit in breiteren Schichten, beſonders beim Heere, das die Engländer haßt, bekannt wird, dann kann die Herrlichkeit des Profeſſors Miljuko w, der ſich jetzt zum Miniſter des Aeußern gemacht hat, ein Ende in der fibiriſchen Verbannung nehmen, wenn man es ihm nicht macht, wie er es ſeinem Todfeind, dem früheren Miniſterpräſidenten Stürmer gemacht hat. Auch dieſe ruſſiſche Revolution trägt, wie ſeinerzeit die franzöſiſche, das Kennzeichen, daß ſie ſich im weſent⸗ lichen und tatſächlich gegen diegermaniſchen, deut⸗ ſchen Beſtandteile des Volkes richtet. Die Deutſchruſſen nehmen vermöge ihrer ruſſiſchen Ueberlegenheit ſeit Jahr⸗ hunderten im Zarenreich eine hervorragende Stellung ein; mit wenigen Ausnahmen, zu denen der Verräter Oberſt Engelhardt zu gehören ſchent, bilden ſie das konſervative Element im Staatsweſen und die zuver⸗ 1917. In ſerttonspreis. Die einſpaltige Petttzeile 15 Pfg., Reklamen 30 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufa hme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 17. Jahrgang FFF tor in Russland. läſſigſte Stütze der kaiſerlichen Regierung, das Rück grat im Heere. Darum mußte Stürmer ermordet wer⸗ den und die verhafteten Mitglieder der Duma und des Reichsrats von der Rechten dürfte das gleiche Schicksal erwarten. Dafür wird ſchon der engliſche Einfluß ſorgen, Stürmer hatte ſich überdies durch ſeine rückſichtsloſe Ver⸗ folgung des Kriegswuchers den Haß der Fina nzkr a e, beſonders der mit engliſchem Kapital arbeitenden Ban en gezogen. Er hatte den Großbankier Rubinſtein ver⸗ haften laſſen, der dann allerdings, als Stürmer bald darauf auf Drängen Englands abgeſetzt war, alsbald wieder in Freiheit geſetzt wurde.„ „Der Zar der ſich mit ſeiner Familie im Zarskoff Selo, unweit Petersburg, aufhielt, ſcheint vor der drohen⸗ den Gefahr rechtzeitig gewarnt worden zu ſein; er konnte aber wohl, wie weiland Ludwig XVI. von Frankreich, nicht raſch genug zu einem Entſchluß kommen und verfäumte die nötigſte Zeit. Als er endlich mit dem den eigen ins Große Hauptquartier an der rumäniſchen Grenze entfliehen wollte, wurde ſein Eiſenbahnzug in Pſko ein Livland) angehalten und er„unter Bewachung“ d. h. gefangen genommen. Auch die Zarin mit ihren vier Töchtern iſt in Zarskoje„unter Bewachung. amerikan ſcher Meldung ſollte Großfürſt Michael, der Bruder des Zaren, damit die engliſche i keinen allet revolutionären Anſtrich habe und da 90 Proben der Ruſſen nun einmal ohne Zaren nicht aus⸗ ommen können, auf Anordnung des Vollzugsausſchuſſes die Regentſchaft übernehmen, aber Alexandrowitſch habe auf die Herrſchaft von Miljukows Gnaden verzichtet und die Krone„von Dreck und Letten“, wie König Friedri Wilhelm IV. von Preußen ſich einmal ausdrückte, ab⸗ gelehnt. Nach Reuter, habe er den Auftrag ſchließlich doch angenommen, unter der Vorausſetzung einer Volks⸗ abſtimmung, die durch den Willen einer konſtituierenden Verſammlung zum Ausdruck kommen ſoll. Das klingt allerdings mehr engliſch und franzöſiſch als ruſſiſch, wie die Meldung Überbaupt etwas dunkel iſt, Zar Nikolaus II. ernannte ſeiuen Cc eleolai Nitolajewitſch zum Obe ſten Befehlshaber des ruſſiſchen Heeres. Die Verlege heit des Miniſteriums Rodzianko⸗Miljukow dem Vo b iſt dadurch natürlich keine geringe und m ann geſpannt darauf ſein, welche Entſcheidung die Dr licher in London nun treffen werden, denn nach de kondoner Weiſungen werden ſich die proviſoriſchen Ma haber in Petersburg zu richten haben. Wahrſcheinli wird man es zunächſt nit einem Druck auf den Zareß mit höflichem Hinweis auf das Mißgeſchick Stürmer verſuchen. a 7 Vorläufig wurde der Zar gezwungen, ſeinen Nam unter eine„Kundgebung an das ruſſiſche Volk“ zu ſetzen die den Stempel der Fälſchung und Were — borausgeſetzt, daß das von der Petersbg. Tel.⸗Ag. vers breitete Schriftſtück überhaupt echt iſt— an der Stirn trägt. Es lautet: 8 1 Wir von Cottesgnaden Nikolaus II., Kaiſer aller Ruſſen Zar von Polen, Groß lürſt von Finnland uſw. tun unſeren getreuen Untertanen hierdurch folge des kund: In den Tagen des großen Kampfes gegen den äußeren Feind, der ſich ſeit drei Jahren bemüht, unſer Vaterland zu unter jochen, hat Gott Rußland eine neue Prül ung ſchicken wollen. Innere Schwierig, keiten drohen eine verhüngnisvolle Rückwirkung auf def endgiltigen Ausgang des hartnäckigen Krieges auszulben. Dit Zukunft Rußlands, die Ehre unſerer Armee, das Glück dez Volkes und die ganze Zukunft unſeres teuren Vaterlandes verlangen, daß der Krieg um jeden Preis bis zum le bee Ende geführt wird. Der grauſame Feind macht ſeine letzte Anſtrengungen. Der Augenblick iſt nahe, wo unſer tapfere Heer in Uebereinſtimmung mit unſeren glorreichen Verbün⸗ deten den Feind endgiltig zu Boden drücken wird. In diefen für das Leben Rußlands entſcheidenden Tagen hielten wir es für eine Gewiſſenspflicht, unſerem Voltze die enge Vereint; gung und die Organiſation aller ſeiner Kräfte, um eine ſchnellen Sieg zu verwirklichen, erleichtern zu müſſen. Desha haben wir in Uebereinſtimmung mit der Duma des Reiches es für gut erkannt, der Krone des ruſſiſchen Staates zu entſagen und die oberſte Gewalt niederzulegen. Da wir uns nich von unſerem geliebten Sohne trennen wollen, übertragen wi unſere Erbfolge auf unſeren Bruder, den Großfürſten Michat Alexandrowitſch, den wir bei ſeiner Beſteigung des Throne des ruſſiſchen Staa es egnen. Wi beauftra-en unſeren a in voller Uebereinſtimmung mit den nationalen Vertreter zu regieren, die geſetzwädigen Einrichtungen aukrecht zu erhalt ö und auf ſie im Namen des vielgeliebten Vaterlandes einen un⸗ verletzlichen Eid zu leiſten. Wir fordern alle treuen Söhnt des Vaterlandes auf, ihre heilige Vaterlandspflicht zu erfüllen dem Zaren im ſchweren Augenßlick na·ionaler rüfungen zu ehorcken und ihm mi din Vortretern des Voltzes behilflich zl fa dem ruſſiſchen Staat den Weg des Glückes und dez uhmes zu führen. Gott ſchütze Rußland! 85 Von neutraler Seite wird behauptet, der Zar habe ticht abgedankt, die diesbezügliche Ankündigung Bonar Laws im engliſchen Unterhaus ſei falſch oder mindeſtenz zerfrüht. 3 Eine nicht unwichtige Frage wird nun auch die ſein Wie wird Polen ſich zu der neuen Regie cung in Rußland ſtellen? e 4 * e Ve N ersburg, 17. März.(Reuter) Fit G ein, Goremyk pen in Petersburg, ſowie die 5 Miniſter und Generale Suchimlinow, Bjelajew, Protopopow, Stſcheglo⸗ vitow, Maklakow, Marakow und Kurlow ſind in der Peter Paul⸗Feſtung gefangen geſetzt worden. Die an⸗ deren Gefangenen, die hohe Stellungen begleitet hatten, bleiben vorläufig im Dumage bäude. Die neue Regierung will ihre Politik auf fol⸗ genden Grundſätzen aufbauen: 1. Allgemeine un⸗ mittelbare Amneſtie für alle Perſonen, die Verbrechen politiſcher oder religiöſer Natur begangen haben, dar⸗ unter auch terroriſtiſche Handlungen, Militärrevolten und Verbrechen gegen die Landwirtſchaftsgeſetze. 2. Mei⸗ nungsfreiheit, Preſſefreiheit, Vereins⸗ und Verſamm⸗ lungsfreiheit, ſowie Streik echt mit Ausdehnung dieſer Rechte auf die Militärperſonen innerhalb der Gren⸗ zen, die die militäriſchen und techniſchen Verhältniſſe geſtatten. 3. Abſchaffung aller aus ſozialen, religiöſen oder nationalen Gründen bedingten Einſchränkungen. 4. Unmittelbare Vornahme von Vorbereitungen zur Ein⸗ berufung einer konſtitutionellen Verſammlung, die, auf dem allgemeinen Stimmrecht beruhend, eine Regierung einrichten und die Verfaſſung annehmen ſoll. 5. Die Polizeiinſtitution wird durch eine Natlonalmiliz mit ge⸗ wählten Chefs, die der Leitung der Selbſtverwaltung unterſtellt ſind, erſetzt. 6. Die Kommunalwahlen fin⸗ den auf Grund des allgemeinen Wahlrechts ſtatt. 7. Die Truppen, die an der revolutionären Bewegung be⸗ teiligt waren, ſollen nicht entwaffnet, ſondern in Pe⸗ tersburg konſigniert werden. 8. Abſchaffung aller Ein⸗ ſchränkungen für die Soldaten, hinſichtlich der ſozialen Rechte, die andere Mitbürger beſiten, doch nur unter der Bedingung einer ſtrengen militär ſſchen Dilziplin im ak⸗ tiven Dienſt.— Die proviſoriſche Regierung legt Ge⸗ wicht darauf, hinzuweiſen, daß ſie nicht beabſichtige, den Kriegszuſtand zu benützen und de Durchführung der oben genannten Reformen aufzuſchieben. Petersburg, 17. März.(Pet. Tel.⸗Ag.) In Pe⸗ kersburg gingen Offiziere Arm in Arm mit Leuten aus dem Volk. Auf die Aufforderung des Exekutivausſchuſſes hin erkannte die Duma an, daß, um den Krieg zu einem ſiegreichen Ende zu führen, es unerläßlich ſei, die Ordnung wieder herzuſtellen und die gemeinſame Arbeit hinter der Front wieder aufzunehmen. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, die Gewalt des Exetutlvausſchuſ⸗ ſes der Duma anzuerkennen für alle Angelegenheiten, die mit der Verwaltung des ruſſiſchen Staates zuſam⸗ menhängen, bis zur Einberufung einer geſetzgebenden Verſammlung. r Stockholm, 17. März. Aftonbladet berichtet: Ueber⸗ all in den Straßen Petersburg liegen Leichen erſchoſ⸗ ſener Gendarmen. Alle Gendarmen, die ſich auf der Straße zeigten, wurden niedergemacht. Viele Offiziere und Beamte ſind getötet, alle Abgeordneten der Rech⸗ ten verhaftet worden. Die Plünderung dauert an. Die Lebensmittelvorräte nehmen raſch ab. Stockholm, 17. März. Wie„Svenska Dagbladet“ aus Haparanda erfährt, ſoll über, die finniſche Feſtung Sveaborg der Belagerungs; and verhängt worden ſein, weil die dortige Garniſon gemeutert habe. Auch ſei die Eiſenbahnbrücke bei Terijoki zwiſchen Petersburg und Wiborg in die Luft geſprengt worden. Ebenſo ſei die Eiſenbahnbrücke über die Newa zerſtört worden, als die Revolutionäre erfuhren, daß die alte Regierung Trup⸗ pen aus Wiborg herbeiholen wollte.— Das Ge⸗ rücht von der Ermordung des engliſchen Botſchafters in Petersburg, Buchanan, er⸗ hält ſich hier hartnäckig, doch beſtreitet die hie⸗ ſige engliſche Geſandtſchaft ſeine Richtigkeit. Eine an⸗ dere Quelle will wiſſen, daß Buchanan in Finnland weile.— Hier ſind noch immer keine Zeitungen aus Rußland eingetroffen. Die angekommenen finniſchen Blätter enthalten kein Wort über die Revolution. Die Abſperrung der ſchwedeſch⸗ruſſiſchen Grenze iſt vollkom⸗ men durchgeführt. Wie weiter verlautet, iſt auch über Helſingfors und Wiborg der Belagerungszuſtand verhängt worden. Schon vor drei Wochen hätten in Schweden anſäſſige Revolutionäre die Nachricht erhal⸗ ten, daß der Ausbruch der Revolution auf den 14. März feſtgeſetzt ſei. Ihr früherer Ausbruch werde dar⸗ auf zurückgeführt, daß man eine Ueberrumpelung ſei⸗ tens der Reaktion befürchtete. Nach weiteren Nachrich⸗ ten ſind die ſibiriſchen Truppen der Regierung treu geblieben und haben vier Tage lang gegen die überge⸗ tretenen Koſaken und die Arbeiter gekämpft. Petersburg, 17. März.(Reuter) Die Miniſter werden eine: große Parade über die Truppen des Di⸗ ſtrikts Petersburg abhalten. Die neue Regierung hat den Juden geſtattet, als Rechtsanwälte vor Gericht auf⸗ zutreten. i England freut ſich. London, 17. März.(Reuter.) Die Abendblät⸗ ter drücken ihre Befriedigung darüber aus, daß die Kräfte der Reaktion in Rußland endgültig vernichtet worden ſeien.—„Weſtminſter Gazette“ ſagt: Es wird ungeheuer viel zum Wohlergehen der Alliierten beitragen, wenn in Rußland die ſchwierige und gefährliche Operation, ſeine Regierung mitten im Kriege einer Reinigung zu unterziehen, erfolgreich durchgeführt wird. Die Regie⸗ rung, die jetzt beiſeite geſchoben worden iſt, war in ihrem geſchichtlichen Urſprung und ihren hauptſächlichſten en deutſch. Sie hatte alle Fehler und keine der Tugenden der preußiſchen Bureaukratie. Sie hielt hartnäckig an den diktator ſchen Eigenschaften feſt ohne die Tüchtigkeit und Ehrlichkeit des deutſchen Muſters zu erreichen.—„Evening Standard“ bemerkt: Die Tat mußte getan werden, wenn Rußland der Sache der Alliierten treu bleiben und ſeine große Beſeimmung erfüllen ſollte. Wir freuen uns über die offenbare Vollſtändigkeit des Triumpſes der patriotiſchen Parteien. Beſorgniſſe in Frankreich. Paris, 18. März. Die franzöſiſchen Blätter meinen, bei den Ereigniſſen in Rußland handle es ſich einfach um einen völligen Wechſel der politiſchen Perſonen. Die neuen Machthaber ſehen ſich vor großen Verantwortlich⸗ N keiten. Sie haben die Pflicht übernommen, zu ſiegen und zu triumphieren In Deutſchland werde man keinen Grund Volr N in und der frühere Kommandant der Trup⸗ franzöſiſche Auffaſſung iſt von derjenigen in England be⸗ merkenswert verſchieden. Kein Ausbruch der Freude, viel⸗ mehr eine Zurückhaltung in der Beurteilung, die Beſorg⸗ niſſe nur notdürftig verhüllt. Und es kann den Franzoſen wohl grauen, denn ſogut die Engländer den Kaiſer in Rußland entthronen, können ſie auch, wenn es ihnen vorteilhaft ſcheint, in Frankreich einen König oder Kaiſer auf den Thron ſetzen. D. Schr.) Der Weltkrieg. . Großes Hauptquartier, 17. März zeſtlicher Krieg ſchauplatz: Zwiſchen dem Kanal von La Baſſee und der Auere lebhafte Feuertätigkeit. An mehreren Stellen ſind eng⸗ liſche Erkundungskrupps zurückgewieſen worden. Zwiſchen Saliy und Saink Pierr.⸗Vaaſtwald haben engliſche, zwiſchen Beauvraignes und Laſſigny franzöſi⸗ ſche Abteilungen in Gräben, die von uns plangemäß auf⸗ gegeben waren, ſich feſſgeſegt. An der Aiſneſront orfeldunternehmungen, die uns 35 Gefangene einbrachten. In der Champagne zeitweilig ſtarkes Artillerie⸗ feuer. Der Vor oß einer franzöfſſchen Kompagnie weſt⸗ lich von Tahure ſcheiterte. 5 3 wiſchen Haas und Moſel holten unſere Stoß⸗ trupps an vier verſchiedenen Punkten Gefangene aus den feindlichen Linien. Bei einem gerungenen Hanoſtreich nahe Monecel an der Lothringer Grenze wurden 20 Fran⸗ zoſen gefangen genommen. Unſere Flieger brachten durch Luftangriff vier Feſ⸗ ſelballons der Gegner brennend zum Abſturz. Deſctlicher Kriegsſchauplah: Keine beſonderen Ereigniſſe. Mazdoniſch: Front: Nördlich von Monaſtir ſind neue Kämpfe im Gaug. Oeſtlich des Dolranſees hat ſich ein engliſches Ba⸗ taillon den vor unſerer Sicherungslinie liegenden Bahn⸗ hof Poroj beſetzt. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. WTB. Großes Hauptquartier, 18. März.(Amt ih.) Weſtlicher Krie sſchauplatz: wiſchen La Baſſee-Kanal und der G die Gefechtstätigkeit rege. Bei Loos holten unſere Stoß⸗ truppen 18 Gefangene aus den engliſchen Linien. Bei⸗ derſeits von Arras drangen feindliche Erkundungs⸗Ab⸗ teilungen von Bataillonsſtärke gegen unſere Stellungen vor; meiſt wurden ſie durch Feuer abgewieſen, bei Roclincourt und Tilloy wurde eingedrungener Gegner im Nahkampf geworfen und ließ eine Anzahl Gefangene in unſerer Hand. Zwiſchen Arras und Oiſe haben die Engländer und Franzoſen in dem von uns planmäßig aufgegebenen Geländeſtreifen unſere früheren Stellungen und mehrere Ortſchaſten, darunter Bapaume, Peronne, Roye und Noyon, beſetzt. Unſere Sicherungen füglen dem Feind erhebliche Verluſte zu und wichen dann, wie be⸗ fohlen, aus. — 11 nen zurück. d Von der Küſte bis zur Oiſe hatte klares Wetter geſteigerte Fliegertätigkeit zur Folge. In Luftkämpfen büßte der Feind 19, durch Ab⸗ wehrfeuer 3 Flugzeuge ein. Leutnant Freiherr von Richthofen ſchoß ſeinen 27. und 28., Leutnant Baldamus ſeinen 14. und 15. Gegner ab. Wir haben 3 Flugzeuge verloren. Oeſtlicher Kriegsſchaupeaß: Keine Kampfhandlungen von Belang. Mazedoniſche Front: Starke Augriffe der Frauzoſen zwiſchen Ochrida— und Preſpa-See find abgeſchlagen worden. Der ſchwere Kampf um das Berggelände nördlich von Monaſtir hat dem Gegner keine weſeutlichen Er⸗ folge gebracht. Die beherrſchenden Höhen, die auch nachts vergeblich angegrefſen wurden, ſind feſt in unſerer Hand. Der Erſte Generalquarliermeiſter: Ludendorff. ** ziel vom Juli 1916 erreicht: Bapaume, Peronne, Roey und Noyon ſind von den Deutſchen geräumt, von Arras bis zur Oiſe, die ſüdlich Noyon fließt, iſt die deutſche Front um ein beträchtliches Stück zurückgenommen wor⸗ den. Während die Frontlinie von Peronne bis Arras im allgemeinen ziemlich gerade verlief, bildete ſie von Peronne bis Noyon einen Keil, deſſen nach Weſten ge⸗ richtete Spitze die Linie Chauberes⸗Roye darſtellte. Wie weit die aus ſtrategiſchen Gründen vorgenommene Aende⸗ rung ſich erſtreckt, wird man bald aus den Tagesberichten erkennen können. Die Zurückziehung der deutſchen Front beiderſeits der Ancre beginnt ſich ſchon nach einer Seite hin aus⸗ zuwirken. In den Gefechten am Freitag und Samstag war das engliſche Geſchützfeuer ſchwach und ſchwieg teil- weiſe gänzlich. Das iſt ein Beweis, daß die engliſche Artillerie genötigt iſt, neue Stellungen zu ſuchen und zu beziehen. Das iſt aber eine Sache, die viel Zeit und Arbeit erfordert und in die„letzte Offenſive“ eine fatale Verzögerung hineinbringt. Die engliſche Heeresleitung dürfte über ihre„Eroberungen“ nicht wenig ärgerlich ſein. Am 16. März vormittags wurden die Bahnhöfe und Hüttenanlagen von Margarete(engl. Grafſchaft Kent) von einem unſerer Marineflugzeuge erfolgreich mit Bom⸗ ben beworfen. Zwei große Brände konnten von dem Flugzeug feſtgeſtellt werden. Die Februarausbeute des uneingeſchränkten Tauch- bootkrieges beträgt, wie gemeldet, 781 000 Brutto⸗ zur Freude haben; es werde ein Erwachen geihen.(Die * Die Engländer und Franzoſen haben ihr Offenſiv⸗ regiſtertonnen Frachtraum. Davon entfallen eine halbe Million auf engliſche Schiffe. Das Erg übertrifft die vor dem 1. Februar gehegten Erwartt bei weitem. Man hatte, was zu verſchweigen kein laß vorliegt, auf 600 000 Tonnen monatlich geren Der weit überwiegende Teil der neutralen Schif auf England fahren, iſt ausgeglichen. Unte K rückſichtigung der dadurch hervorgerufenen Einſch rä e des engliſchen Seeverkehrs würden die Erwartungen 1 Marineamts ſchon erfüllt werden, wenn rund 52 1 1 Tonnen verſenkt worden wären. Tas Mehr von 256 12 Tonnen bedeutet alſo, daß die Erwartungen um na U 50 Prozent übertroffen worden ſind. Stellt man 8 0 ſt 781000 Tonnen dem engliſchen Seeverkehr gegen der im Januar 1917 rund 3 300 000 Tonnen im lauf und rund 3,7 Millionen Tonnen im Auslauf trug, ſo ſieht man alſo bald, wie unſinnig die von engliſchen Admiralität allwöchentlich veröffentlichten 10 fern ſind, die den engliſchen Hafenverkehr mit den 5 ſenkten Schiffen vergleichen und die den Anſchein era, ſollen, als wenn nur etwa 1 Prozent des engliſchen 7 kehrs betroffen werde. Die engliſche Admiralität zum Zweck der Täuſchung alle, auch die allerkleill 0 Schiffe, die für den Seeverkehr nicht in Betracht kom 1 mitgezählt. Man kann berechnen, daß ein Geſamtſeh 8 raum von annähernd 9½ Millionen Tonnen erfor ben eweſen iſt, um den Seeverkehr der engliſchen Häfen 8 Januar 1917 zu beſtreiten. Davon waren knapp Millionen Tonnen neutrale Schiffe. Rechnet man, 1 a von dieſen nur 80 Prozent, gleich 2 Millionen Ton 2 ausgeblieben ſind und rechnet dazu die verſenkten 10 von 781000 Tonnen, ſo ergibt ſich, daß der auf„ fahrende Frachtraum im Monat Februar überſch 10 eine Verminderung von etwa 30 Prozent erfahren 9 Intereſſant iſt übrigens auch, daß die Ziffer bee Februar verſenkten Schiffe mit 781000 Tonnen bei tem höher als die Ziffer der engliſchen Neubauten 14 ganzen Jahres 19156 iſt. Dieſe belaufen ſich etwa 580 000 Tonnen. N Ser Krieg zur Se. Elen, dam, 18. März. Aus Rotterdam 110 0 niederländiſche Dampfer nach Nordamerika ausge ai Auch aus Amſterdam ſind 5 große Dampfer aus fe 31 Lugano, 17. März. Aus Brindiſi wird getan un Infolge des Unterſeebootskrieges leidet die Bevöllel Lel in Saloniki Mangel an Lebensmitteln. 5 Ha Neuyork. 18. März. Die Ausfuahr aus de% Au einigten Staaten iſ im Monat Jer um 30 Pr 4 dei zurückgegangen. ihr di Neues vom Tage. J Deutſcher Bühnentag.„ 0 Berlin, 18. März. Der deutſche Bühnenvere 11 die Bühnengenoſſenſchaft haben dem Vorſchlag zugeſti* Ich am 12. April ds. Is. an allen deutſchen Theater 1 eignete Vorſtellungen zu geben, deren Erträgnis zu? 0 nungen auf die 6. Kriegsanleihe verwendet wer* Die angeſchaffte Kriegsanleihe ſoll als gemerh die Grundſtock von Bühnenverein und Bühnengenoſſen ja verwaltet und für Kriegsfürſorge verwendet werde 100 wir Wien, 17. März. Der Ka ſer empfing Heu kat mittag den deutſchen Reichskanzler von Bethmann uf chen weg. Der Reichskanzler kehrte abends nach Berlin zu 6 1 Kohlenmangel in Italien. 30 15 Lugano, 17. März. Infolge des Mangeeh G Kohlen ſind in Italien eine ganze Reihe von Bench die Munition herſtellen, nur noch halbtätig beſch. Ein italieniſcher Miniſter ſagte, es gäbe auch im 300 ſterium bereits Stimmen, die den unglücklichen Aue des Krieges vorausſagten. Italien habe durch den nichts mehr zu gewinnen. In Briand tut, als ob er gehen wollte. 1606 0 t Paris, 18. März. Nach einem Ministerrat l Mil reichte Briand dem Präſidenten Poincare das Ei bi ſungsgeſuch des Kabinetts. 7 Die iriſche Frage. 0 heilt London, 18. März. Im Unterhaus erklkll 0 ſchtt nar Law, die Haltung der iriſchen Oppoſition hu die Regierung nötigen, allgemeine Wahlen vorzune f„Deutſchfreundlicht. 10 Waſhington, 17. März. Die Reglerung 9010 ihrer Antwort auf die mexikaniſche Note, in enge a geſchlagen wurde, die Munitionslieferungen an die da f ten zu verbieten, den Vorſchlag zurückgewieſen Uns bag als ausgeſprochen deutſchfreundlich bezeichnet. e 0 i Herr Gerard ohne Maske. 00 er Neuyork, 18. März. Reuter meldet: Botſe 5 Gerard hielt bei ſeiner Ankunft auf den Stufe gh der Rathauſes eine Rede, in der er ſagte:„Wir ball G den Krieg mit Deutſchland. Die meiſten Deutſchame; de ſind loyal und willfährig. Ich wollte ein volle i ig giment, das von deutſcher Geſinnung erfüllt ſel f bre ren und bin ſicher, daß ich nicht einen Schuß! 9 Rücken erhalten würde.“ dle Die Sprachgebete in Belgiel de Nach der letzten Volkszäh ung vom Jahre 19100 es unter den 7423 784 Einwohnern Belgiens dige 3220 662 nur flämiſch ſprechende,. 2 833 334 nur farzüftec dor bee 73 8 32 680 nur deutſch ſprechende, u ichn 1007 480 mehr als eine der 3 Landesſprache P at chende, ac, 329 622 noch nicht ſprechende Kinder und Fr a hach ſprachige. ſch⸗ dhe Dieſe Zahlen beſagen aber aus zwei Gründen c ders wenig. Erſtens iſt es bei der großen, eine Million, l ſchreitenden Zahl der mehr als eine der drei S 10 ſprechenden Perſonen wichtig, zu wiſſen, welcher Se, ſie eigentlich zuzurechnen ſind; und dann komme 85 Meran an, wieviele von den eine der drei Lande cual chen ſprechenden in deren Sprachgebiet wohnen, b Frage, deren Bedeutung noch mehr in den Vorderg tritt, wenn die vom Reichskanzler dem flämische z, 5 zugeſicherte verwaltungsmäßige Abgrenzung der gebiete verwirklicht wird. ä 5 3 5 dieſe 5 en Lileratur nur eine ſtatiſtiſche Studie von chluß Würzburger über die belgiſchen Sprachgebiete eren gegeben, die im 4. Vierteljahrsheft 1914 des rſchienen f. Erhaltung des Deutſchtums im Ausland“ län nach ſind unt nämlich 871 288 ſolche den Mehrſprachigen die meiſten, chen„ die flämiſch und franzöſiſch ſpre⸗ 6 5 flän von dieſen wohnten nicht weniger 40 780 822 520% 100 489 iſchen Lande einſchließlich Brüſſel, gegen nur 2560 Doppelſ um walloniſchen. Aus der großen Zahl der t ua fen, aß achigen im Flamenlande darf man aber ſchlie⸗ an i gelernt 5 ſich da um Flamen handelt, die franzöſiſch genie man 5 855 und daß man keinen Fehler begeht, wenn im i Geſamtza 1 en Flamen zuzählt. Demnach beträgt die lauf! ſtens 95 918 Flamen, Kinder eingerechnet, minde⸗ von 5 lionen. 5 a ten 0 wohner von W. ausgeführten Berechnung der Ein⸗ den h. Gemeinde en der drei Sprachgebiete ſind ihnen diejenigen erwal die 8 zugezählt, in denen die Zahl der Einwohner, jen N usſpracha deren Sprache allein mächtig ſind, alſo die int berzahl nicht ſprechen, ein Viertel der Geſamtbewoh⸗ drei Landes überſchreitet. Trifft dies für keine der pprachig be ſprachen zu, ſo iſt die Gemeinde als gemiſch⸗ ororten ezeichnet. Demnach haben außer der mit ihren Hauptſtad zuſammen als ein Wohnplatz aufzufaſſenden Sprachgren rüſſel nur 10 kleinere Gemeinden an den erhielten zen als gemiſchte zu gelten, und insgeſamt 0 d R 85 Veiſel Prozent nur franzöſiſch ſprechend, 1 3140 nd die anderen 10 gemiſchten Gemeinden rf miſch 29 Cinwohner, davon 20,1 Prozent nur flä⸗ 1 385 id. Prozent nur franzöſiſch und 42,4 Pro⸗ det“ 3. das 55„Sprachen ſprechend, bei dadon 00 ſiſche Sprachgebiet 2819 494 Einwohner, aten l beide S5,“ Prozent nur flämiſch und 3,6 Prozent ſich e L das deirachen ſprechend, N 5 1 60 829 uche Sprachgebiet, das in 28 Gemeinden andere Simwohner zählt, davon 16,6 Prozent nur 5 Sprachen ſprechend. a tro 8 ſcheint denn die fu mi che Nordhäſfte Belgiens ranzöſiſchen Firniſſes als rein germaniſches 8 genannte deutſche Sprachgebie: zerfällt in getrennte Teile längs der luxemburgiſchen 6 Daß das rege deutſche Hauri Arel beſondere der„Deutſche Verein“ in dem i n an 5 5 j ligen deulſchen cu tverſammlungen gerade in dieſer ein⸗ ,(Die J 8 ſlaen. Bewohner Flandern? werden bei nit J he l D ge⸗ lan ſich offe ertreter der erſtgenannten Schreibung i dischen, 1 dadurch beſtimmen, daß man im Hol⸗ 00 aming Nl. ie Schrif ſ rache F anderns iſt, ieſe S. hreibhnzannſch“ ſchreibt. Für das Holländiſche iſt auch das Lag zweifellos berechtigt, da die Holländer m Deutſ and„Vlaanderen“ nennen. Aber das kun rk Flanderchen eben nicht, ſondern wir ſchreiben ſtets chenden heißt Auch in mittelalterlichen lateiniſchen ud i Fre t das Land„Flandria“, und dementſpre⸗ nlauteszöſiſchen„Flandre“. Vor allem aber ent⸗ dliege ndem holländiſchen v regelmäßig deutſches die liegt alſo fliegen, vleeſch: Fleiſch, v'alte: Fläche. hol ändiſch kein Grund vor, ſich im Deutſchen an berdient dſcreibung„Vlamen“ zu klammern. Viel⸗ * ie Schreibung„Flamen“ den Vorzug.) 5 Neige Man. Baden. 4 mannleigrrung beim, 17. März. Wegen übermäßiger efän Olto Hafn erurtei tte das Schöffengericht den Kauf⸗ 0 Mich knie. Er 915 zu 600 Mk. Geldstrafe oder 45 Tage bis d8bekauſt n 5 250 Flaſchen ſteriliſierte däniſche E 8 1 mit einem Reingewinn von 1200 N Samsta unkte hat bisher, ſoviel uns berannt, Nachmittags ſtatteten die Großherzoglichen Herrſchaften dem Offizierslazarett und dem Neſerbelazgrett Beſache aß (9) Heidelberg, 17. März. Die Strafkammer ver⸗ urteilte den ſchon vielfach vorbeſtraften 36jährigen Ge⸗ legenheitsarbeiter Flidtner aus Rieth wegen eines Ein⸗ bruchdiebſtahls, wobei er in Nußloch eine Wohnung aus⸗ räumte und die Möbel wegführte, zu 4 Jahren Zucht⸗ haus und 5 Jahren Ehrverluſt. 5. („) Eberbach, 17. März. Die in Oberdielbach an⸗ geſtellte Lehrerin Anna Hoch geriet unter einen Eiſen⸗ bahnzug und erlitt tödliche Verletzungen. O Baden⸗Baden, 17. März. Beim Spielen auf der Straße wurde der 10 jährige Sohn des im Felde ſtehenden Landſturmmannes Fritz Anſelm von einem Wa⸗ gen der elektriſchen Straßenbahn erfaßt und ſofort ge⸗ tötet. Den Wagenführer trifft keine Schuld, da der Knabe noch im letzten Augenblick vor dem Wagen über die Straße ſprang. Freiburg, 17. März. Das dreijährige Kind einer hieſigen Familie fiel in einen Keſſel mit heißem Waſſer und verbrühte ſich ſtark, daß es ſtarbz. ( Vom Feldberg, 17. März. Die 26. Bismarck feier auf dem Feldberg findet am 31. März und 1. 1 3 a b ) Lörrach, 17. März. Der erſte direkte Zug von Baſel ins Badiſche Land ſeit Kriegsbeginn iſt 925 Diens⸗ tag nachmittag 2 Uhr vom Baſler Zentralbahnhof über Baſel— Bad. Bahnhof— Freiburg— Heidelberg nach Frank. furt a. M abgefahren. Es war der Sonderzug mit etwa 50 Schweizergäſten, die zur Eröffnung der Ausſtellung von Arbeiten der in der Schweiz internierten deutſchen „Soldaten eingeladen wurden. Lokales. — Die Verſicherung des freiwilligen Krauken⸗ pflegeperſonals. Der Bundesrat hat beſtimmt, daß die aus Anlaß des Krieges in der Krankenpflege frei⸗ willig tätigen Perſonen an ſich zur Invaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung nicht verpflichtet ſind, ſie ſollen aber das Recht haben, binnen zwei Monaten von der Verkündung der Verordnung ab, d. h. bis zum 16. Mai 1917, von der ſie beſchäftigenden Dienſtſtelle die Leiſtung von Beiträgen zu verlangen. Tun ſie dies, worüber ſie ſich eine Beſcheinigung geben laſſen können, ſo unterliegen ſie der Verſicherung, und die Beiträge ſind, ſoweit ſie noch ausſtehen, nachzuentrichten. Dies ilt auch für bereits beendete, in die Kriegszeit fallende Beſchäftigungsverhältniſſe Die erwähnte Erklärung iſt daher an den früheren Arbeitgeber zu richten. Wer es bei der Verſicherungsfreiheit bewenden läßt, kann binnen ſechs Monaten, alſo bis 16. September 1917, oder der ſpäteren Beendigung der Beſchäftigung die Erſtattung der etwa geleiſteten Beiträge fordern. Er kann aber auch die Beträge der Anſtalt laſſen und nach Erfüllung der ſonſtigen Vorausſetzungen Anſprüche aus der Verſicherung erheben, ohne befürchten zu müſſen, daß er abgewieſen wird, weil der Beitrag zu unrecht geleiſtet ſei. Wer erſt nach dem 15. Dezember 1916 in die freiwillige Kriegskrankenpflege eingetreten iſt, ſteht im vaterländiſchen Hilfsdienſt. Für ihn gilt der§ 14 der Verordnung über die Verſicherung der im vaterländiſchen Hilfsdienſt Be⸗ ſchäftigten vom 24. Februar 1917. Schöntal OA. Künzelsau, 18. März.(Vater⸗ ländiſche Feier.) Im Gaſthaus zur Poſt fand auf Einladung der beiden Pfarrämter eine Feier ſtatt. Epho⸗ rus Fraſch gedachte des Grafen Zeppelin, der evang. farrverweſer Riethmüller ſprach über die wirtſchaftliche zage Deutſchlands und der kath. Pfarrer Rupp über die neue Kriegsanleihe. Der kath. Kirchenchor und der Semi⸗ nariſtenchor brachten treffliche Geſänge zu Gehör. () Friedrichshafen, 18. März.(Automobil⸗ ſpritze.) Die Stadt wird eine Automobilſpritze mit einer Leiſtung von 1500—2000 Liter in der Minute um 40 000 Mark anſchaffen. Die Verwaltungskommiſſion zur Förderung des Feuerlöſchweſens erſetzt zwei Drittel der Koſten, da die Stadt ſich verpflichtet, die Autoſpritze im Umkreis von 20 Kilometer zur Verfügung zu ſtellen. — 0 am Vo —— beatz Das Vermächtnis. aus der Zeit der Freiheitskriege dr* W Blarwenhagen. ehre Tote NMachdruck verboten.) Nate gumend Franken reich dam er zurück in r lich Land, aber finſterer noch ward die Laune, ede batte f Schlacht bei Waterloo nie wieder ganz 4 der dh leder 5e wurden noch finſterer, als der breite 1 Gerten kühn ter ban lag, die deutſche Sprache wie⸗ Fefahrt, Ham* zum Ohre klang, und bald darauf die kückreen, d aufnahmen. Alle jene Kriegs⸗ de bers ihn 1 wie er entlaſſen, mit ihm die fröhliche erw hre lieb hatten, ſprachen täglich ihre laute alen barten du e Hoffnung aus, welch frohen Empfang ad der ſedem eiten zu Hauſe und in ihren Familien, Ven zutter und Fehrttt ihre Sehnſucht kund nach Vater ind Welte er Weib und Kind.— Wer erwartete ihn? 5 ſſuchen?— Niemand reichte ihm Hand mungen; kein Herz ſchlug für ihn in freu⸗ ud, ne 5 keine Träne der Angſt wandelte ſich wandte und deg 1 in eint glänzende, reine Perle der ſchaft n; der nkgeberes. Er wußte von keinen Ver⸗ Nen i S0 entflo hene Knebe hatte keine Freund- douche mat dieſe gar geſcroſſen Ereſetzlich dünkte ihn 8 great intamke in der großen Welt; er ge⸗ ihn nc Vormundes, und hätte viel darum ge inden Leben zu treffen, da er in ihm doch Vor. das ihn kannte, wenn ſein Empfang Fürde; int wurfsworte ſtatt des Jubels gebracht anger 15 enger ward darum ſeine Bruſt, wunderlicher ward ihm zu Mute, als r ſich eltſamen Vermächtniſſes erinnerte. n dounden nicht benommen, es nicht zu gebrauchen, 0 hart zu berühreſi, die kaum vernarbt dog ihn d erklärlicher dum batte er ſeine milit 1 f Trieb nach jenen nordiſchen äriſchen Geſchäfte dennoch jetzt ein unwiderſteh⸗ „Seid ihr aufgeſtanden und wollt ſchon kommen, ohne auf mich zu warten, Väterchen?“ fragte die Kleine betrübt.„Habe ich zu lange gemacht, und der Abend⸗ wind hat euch den Hunger geweckt? dem treuen Allart mußte ich ja erſt die Streu legen und ſein krankes Bein verbinden. Er winſelt jetzt ſchon nicht mehr. Und alles iſt nun fertig, die Milchſuppe dampft auf dem Tiſche, und ich will euch hinein führen, ehe ſie kalt wird.“ „Was ſchnackt die Dirne?“ fragte der Wachtmeiſter finſter zurück.„Glaubt ſie, ich ſei ein Invalide, der nicht allein ſtehen und gehen könnte,—— als die Nachricht kam, daß ſie allein noch mein Kind ſei? Der alte Wallan ſteht im Donner und hält Schritt bis zur großen, letz⸗ ten Parade, wo wir alle wieder zuſammen unter einer Fahne aufmarſchieren.“— Das Mädchen ſah erſchrocken und verwundert zu⸗ gleich zu dem Vater auf, und ihr Geſicht rötete ſich ſo hoch wie die Abendwolke, hinter der die Sonne nieder⸗ tauchte, indes die hellblauen Augen naß zu werden ſchienen. Sie wußte nicht, welch ein bitteres Gefühl, welche ſchmerzlich⸗ brennende Erinnerung ſich des Alten Soldaten, auf den er ſein Auge wie magnetiſch ange⸗ — Berſteigerung von 50 Pferden in Sinsheim a d. Elſenz. Am Donnerstag, den 22 Marz 3 mittags 11 Uhr verſteigert die Badiſche Landwirtſchafts⸗ kammer in Sinsheim a. d. E. 30 2—3jährige, ſehr gute belgiſche Fohlen, die ſeit etwa 3 Monaten auf der Sins⸗ heimer Weide ſtanden, ſowie 10 jährige Wallache und Stuten, 5 tragende belgiſche Stuten und einige ſehr ſlarke 4jährige belgiſche Hengſte. 5 i Zugelaſſen zur Abgabe ſind Landwirte und Gewerbe⸗ treibende, welche Badener ſind und eine bürgermeiſteramt⸗ liche Beſcheinigung vorlegen darüber, daß ſie zur Durch⸗ führung ihres Betriebes ein Pferd benstigen. Die Ver⸗ kaufspreiſe ſind bar zu bezahlen. Verantwortlich für die Redaktion Jg. Zimmermann, Seckenheſm. Bekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungs⸗ blatt veröffentlichen eine Bekanntmachung des Egl. ſtell vertretenden Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 1. März 1917 Nr. M. 1/1. 17 KRA. über Beſchlagnahme, Beſtandserhebung und Enteignung ſowie freiwillige Ab⸗ lieferung von Glocken aus Bronze. Auf dieſe Bekannt⸗ machung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. Mannheim, den 9. März 1917. Groß h. Bezirksamt 1. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß die betreffende Bekannt⸗ machung Zimmer Nr. 3 zur Einſicht aufliegt. Seckenheim, den 16. März 1917. Für germeiktleramt: J. V. Hoerner. Schmitt. Pferdeuerſteigerung. Die Badische Landwirtschaftskammer veranſtaltet am Donnerstag, den 22. März 1917 vormittags 11 uhr in Sinsheim a d. E. eine Verſteigerung von 30 zwei- bis dreijährigen, ſehr guten belgiſchen Fohlen, die ſeit etwa 3 Monaten auf der Sinsheimer Weide . 12 55 vierjährigen Wallachen und Stuten, ragenden belgiſchen Stuten und einigen belgiſchen Hengſten. en ee e Zugelaſſen zur Verſteigerung werden Landwirte und Gewerbetreibende, die eine bürgermeiſteramtliche Beſcheini⸗ gung vorlegen darüber, daß ſie zur Aufrechterhaltun ihres Betriebes ein Pferd benziigen 1 g Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein ⸗ u. Verkaufsgeuoſſenſchafl. Das Lager bleibt am Dienstag den 20. März geschlossen. wel Zimmer Jährige N ö Wildrosenstämmehen mieten. W ede. 32 hat zu verkaufen i Georg Weber, Luiſenſtr. 24. Empfehle: Dickrüben welche etwas beſchädigt ſind um einen billigen Preis zu Rotwein verkaufen. Jakab Ditſch Wörthſtr. Wei wein 6 Ar 12 Bäckerei Feldpost Kartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann. Aug. Engert, Riedstr. 50. zogen feſthielt. Auch Beatus Blick war gefeſſelt, aber ſein Magnet war das Mädchen. Die niedliche, zarte Geſtalt, welche das eben zur Jungfrau aufgeblühte Mädchen verriet, die runden, farbigen Wangen, friſche Geſundheit verkündend, und vom losgegangenen Blondhaar umflat⸗ tert, das dunkelgrüne Mieder mit einigen Silberkettchen zugehalten, kaum feſſelnd den Drang der weißen Bruſt, das kurze ſchwarze Röckchen, das das nackte runde Bein unbedeckt ließ, Reinheit und Schönheit mit der fremd⸗ artigen Tracht zuſammen, bewirkten, daß der weltdurch⸗ reiſte, kecke Huſar auf einmal ſeine Schritte anhielt, und gerade ſo, wie der Vater auf ihn, auf das liebe Mädchen hinſtarrte 5 e Der Wachtmeiſter bemerkte kaum die Urſache, welche den Ankömmling aufhielt, ſo brummte er einen Sol⸗ datenfluch in ſich hinein, drehte ſich zur Haustüre hin, und ſagte laut und hart zu der Tochter:„Da iſt ein Fremder im Tore: frage, was er will, und fertige ihn ab.“ Das rauhe Wort erweckte den ungebetenen Gaſt aus ſeiner Träumerei, und raſch mitten in den Hof tretend, rief er jetzt traulich und ſoldatiſch⸗keck zugleich: „Glück herein zu euch, Vater Wallan und Schweſter Beta!“ Verwundert wandten ſich beide zu ihm. „Er kennt uns?“ fragte das Mädchen. „Wenn ihr Glück mitbringt, wird's da ſein; hier iſt gar wenig davon!“ ſprach der Wachtmeiſter, zuerſt wie von der Hoffnung der Wiederkehr eines ſeiner Söhne getäuſcht, dann deſto mißtrauiſcher den Gaſt muſternd vom Federbuſch bis zum Sporn hinab. i „Geb's Gott!“ antwortete Beatus, beiden die Hand reichend, die ſie annahmen;„ſahen wir uns auch noch nie ſo, ſeid ihr mir doch bekannt und lieb zugleich, und eures Konrads Schilderung ließ mich hoffen, daß ihr einem bleſſierten Kriegskameraden Abendbrot und Nacht⸗ quartier nicht verſagen würdet auf ſeiner Reiſe.— bemächtigt hatte bei dem Anblicke des rüſtigen, jungen . Gortſezung folgt) 9 575 1 . 1 4 0 9 5 0 Das Vermächtnis. Erzählung aus der Zeit der Freiheitskriege von W. Blumenhagen. 6 Fortſetzung. Nachdruck verboten.) III. Beatus Glückskind, der brave Huſar, hatte ſein Teil getan, wo es die Pflicht gebot. Sein Regiment war zu einem Hauptangriff auf franzöſiſche Küraſſiere kom⸗ mandiert worden, und hatte den alten ſpaniſchen Ruhm neu gekrönt. Brabe Burſchen! rief der alte Arenſchild, eure Säbel klapperten luſtig auf den alten Blechkappen!— Viele Kameraden ſah Begtus neben ſich ſtürzen, ſelbſt ſein verehrter General von Alten, der Agamemnon jener tapfern Legion wurde durch eine tückiſche Kugel noch am Ende der Schlacht vom Streitroß geworfen; ihn aber traf nicht Kugel, nicht Schneide, und als der Siegesruf über die Hügel klang, ſprengte er mit einigen Rotten der Seinigen hin un her auf dem Blutplane, einzelne ver⸗ ſprengte Feindesreiter, welche in ihrer grimmigen Ver⸗ zweiflung noch mordeten, was ihnen aufſtieß, zu vertrei⸗ ben oder einzufangen. Ein junger Dragonerofſizier war mit einem fran; öſiſchen Adfutanten mitten auf der Ebene im heftigſten Schwerterwechſel. Schon ſchien die deutſche Kraft gewonnen zu haben, als zwei flüchtige Küraſſiere vorbeijagten und von hinterrücks mit zwei kräftigen Hie⸗ ben den Kopf des tapfern Jünglings ſpalteten. Beatus war im Fluge ihm zur Seite, ſein Säbel traf rächend den feindlichen Offizier auf den Tod, indes ſeine Gefährten im eſtreckten Laufe die tückiſchen Mörder verfolgten. Er 5 vom Pferde, dem unglücklichen jungen Offizier beizuſtehen, aber das Röcheln desſelben verkündete die 5 5 der Hilfe, ſo wandte er ſich zu dem zuckenden Feinde, und da er in ihm am Kleide und den Epaulets den Generaladjutanten erkannte, ſo nahm er ihm die Brief⸗ taſche und eine ſchwere Börſe ab, und ſah ſich um nach dem ſchönen Tier, das der Offizier geritten, um es ein⸗ zufangen als verdiente Beute. 8 Da hörte er ſeinen Namen in einem Done rufen. i 22 CTrauer⸗Hüte in großer Auswahl von einfachſter bis feinſter Ausführung. Trauer-Kleider und Slusenstoffe in noch prima Qualitäten. Rüschen, Seidenbänder, Paspel. Schwarze Handschuhe, alle Größen. Schwarze Träger- u. Kleiderschülrzen. Wieser-dlli Grüne Rabattmarken, Luisenstr. 40. Mache meine Kundſchaft betr. UOmpressen, Fassonieren und Färben der Sommer- Hüte aufmeirkſam und bitte jetzt ſchon die Hüte ſenden zu wollen. D. O. Quedlin Chemische Wäsche zu Hause. 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Er blickte umher; nur ſtarre Leichen un 7 Sterbende lagen am Boden. „Beatus!“ klang es nochmals wie Geiſterruf, und den Tönen nachgehend fand er einen Landwehrmann, gräßlich zerriſſen von Kanonenkugeln im Graſe liegend und an einen Leichnam gelehnt. „Konrad Wallan! Um Gott, erſchrockene Huſar. „Nur einen Trunk noch um Jeſu willen!“ ſtöhnte der Zerſchoſſene.„Mit mir iſt's bald vorbei, aber mein Durſt wird Hölle!“ Beatus reichte ihm die Feldflaſche, aus der er in gierigen Zügen trank. „Ich will Hilfe holen, euch zurückzutragen!“ ſprach Beatus zu ihm niedergebeugt. „Kannſt du die zerſchmetterten Beine ganz machen, und dieſe Hand anſetzen?“ antwortete Konrad, und hob den blutenden Stumpf des Armes gegen ihn auf, den er zum Stillen des Blutes bislang in den Sand gedrückt hatte.„Die Ahnung von geſtern war Gottes Wink!“ ſetzte er mit letzter Kraft hinzu.„Hier mein Ruhekiſſen iſt Bruder Philipp, den dieſelbe Stückkugel glücklicher traf, und dort, zwanzig Schritt zurück, durchſtieß eine Lanze Fritzens Bruſt, und du wirſt ihn finden, wenn du den Tſchakkos mit dem Radwappen nachgehſt. So biſt du nun wirklich der Erbe, und mit deinem letzten Liebes⸗ dienſte haſt du alles wohl bezahlt. Nimm den Henkeltaler mir von der Bruſt; er iſt von der ſeligen Mutter, zu der wir jetzt alle gehen; bring' ihn dem Vater als Zeug⸗ nis, und grüße ihn und Beta, und ſprich: der Konrad iſt ſchwer, aber brav geſtorben!“ Die letzten Worte ſchall! en nur halblaut durch eine Zuckung der Lippe; er griff nochmals nach der Feld⸗ flaſche, aber die Linke ballte ſich im letzten„Krampfe der jungen Natur, und entſeelt ſank er zur Seite auf die Bruderbruſt.— Mit gefaltenen Händen ſah der Huſar eine Weile nieder auf die beiden Toten, und fragte finſter vor ſich ſeid ihr es?“ rief der kinredend: Warum eben dieſe? Warum ſie alle. und — —— ͥ TꝙÄᷓ—er nicht mich für e einen von ihnen?— Dann nahm Henkeltaler unter dem Bruſtwamſe des armen hervor und hing ihn ſich um den Hals, als wiederun fremdartiger Ausruf ſeine Augen zur Seite zog. „Braver Huſar!“ rief ein franzöſiſcher Gr dem eine Stückkugel das Bein weggeriſſen,„hat ge euer Hannoveraner, laßt auch trinken mich!“ Beatus nahm die Korbflaf che aus des aladraer 1 ders Hand und reichte ſie dem rieſenlangen Feinde eben ſo haſtig ihre Mündung in ſeinen ſchwarzen. drückte. „Dank, Huſar!“ rief er dann und mit letzter Leben glut warf er das geleerte Gefäß hoch über ſeine Bar mütze hin und fauchzte mit funkelnden Augen:„ l'Empereur! Vive Napoléon“ dann ſank er zu übrigen in die ewige Ohnmacht des Todes. g Zwiefach erſchüttert durch die ſchroff ſich entqele tretenden Aeußerungen der Frömmigkeit und des len muts der zwei in einer Minute verſcheidenden Kriel beſtieg Beatus ſeinen Braunen, der, an den guten He gewöhnt, 1115 vom Flecke gewichen, und ritt langſalt rück, um unter den Bauern, welche Habſucht und 15 zum Plündern auf den Le ichenacker gelockt, einige H zu ſuchen, die einen Vorſatz ausführen ſollten, e 0 plötzlich in ihm gereift war. Sein blanker Säbel! 1 einige Fünffrankenſtücke, die er aus der franzöſiſchen 8 ſpendete, warben ihm bald zwei Arbeiter. Mit i. trug er die Leichen der drei Brüder zuſammen un ſie in ein Grab, wozu er den Platz unter einer allen, 1 Kugeln zerriſſenen Eiche auserwählte. Durch 15 ſchweren Stein, den er darauf wälzen ließ, wurde Ruheſtatt geſichert. 1b Die Trompete rief nach kaum vollendetem Li fol dienſte die Vereinzelten zu ihren Korps. Auch er 10 der bekannten Fanfare, doch war er nicht mehr der le frohe, leichtfertige Beatus, ſondern ein ernſter 0 ſo daß die Kameraden beſorgt nach der Wunde des Tab fragten, die er aber tiefer trug, als Menſchenbia f — „ 5 FN , Semen 3 Seco οοοο Wir empfehlen Heringe suck 16 Pfg. Citronen Sehr schönes gem. Dürrobst Pfund 3.20 Mk. Kinder mehl Verschiedene Kräuterthees Salattunke per Liter 40 Pfg. Suppenwürze Suppenwürfel Bouillonwürfel Mostansatz mit und ohne Süsstoff Q 8D O Sämereien für Feld, Gemüse- und Blumengarten Blumendürger Vogelfutter E O Peitschen und Peitsehen- riemen Wagenfett in kl. handl. Packungen Bürsten waren gute Auswahl Kämme, Spangen ete. KopfwWasceh pulver Sohlenschoner und sonstige Kurzwaren reich& Herschler Mannheim H ü 2, Filiale: Seckenheim, Friedrichstr. 59. 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