Erscheint t a gli ch, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Der 8 Feiertage. AAlnementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. Durch die bei freier Zuſtellung. VPoſt bezogen pro Quartal Mk. 1.38. Ein S FFF . 2 ——————— f Kriegschronik 1916 7— pc 3—— Ap 5 mont 5 Tele unſerer Fochſeeflotte haben Groat Par⸗ feindl oveſtoft beſchoſſen, daber wurde von uns eh Corunter de pedaboo szerſttter und zwei Vorpoſtenſchiſſe Ang 8 1 de zr berüchtigle„King Stephen“) verſenkt. f kräſſe ber fland ischen Küſte würden durch unſere Seeſtreit⸗ und engl ſcher To pedobootszerſtörer ſchwer beſchäd 1 igt 1 Fo Hiltsdempfer berfenkt, ferner wil das elch U kkeuzer durch einen To' pedoſchuß getroffen. Städte 1 Marinelufiſchiffe bo abardierten London und du deutſ 5 öſtlichen Graſſchafter Englands. „ N Sugeidhe bombardierten franzöſiſche, engliſche und 4 n 99. 10 5 Wonen fe ont lebhafte Vorpoſtengefechte und Hand⸗ 10 ordöftſe⸗ 3 Seelſun döſtüch von Celles eroberten wir eine franzöſiſche bei eflige Ki machten 84 Eefangene. in, 5 n Su umpfe an der Fo fläche von Doberdo. 1 ngen zwiſchen g Ab hn räumten die Italiener ihre Stel⸗ — 2 England en Vo o und Noncagno. . Aſdein ung ken wo tet die amerikaniſche Beſchwerde wegen 8 Lelffun der Schiffe und Durchſuchung ablehnend. 105 des pe des eLoz⸗lothringiſchen Landtags. — estanals n Englärdern und Türken in der Gegend 1 0 dans Entente⸗Geſandten verlangen ron Griechenland aber⸗ Than. kansport ſerbiſcher Truppen auf griechiſchen om 3 ä S A i Anpaſſung an die jetzige Art n gf der Ernährung. 1 berbalden, Halle a 8 gen din. cb 0 9 Ernährung ſpielt heute die Pflan⸗ oder eniclanz, überragende Rolle. Wir ſind alle oder geg iger Vegetarier geworden. Der alte Kampf n Si die Fleiſchnahrung hate in dem Au⸗ tar, daß diärfe verloren, in dem erwieſen wor⸗ 9 wicht flanzennahrung dieſelben für unſere den dig. Kohlengen Stoffe enthält, wie die Feeiſch⸗ ſich in 0 ſehhdrate, Fette, Eiweißſtoffe, Salze ftn⸗ den Arten von Nahrung. ö en Maren Ar hrung 10 eng 5 ein in der ganzen Auf aſſung der Er⸗ fi. rungsſ de einwandfreie Feſtſtellung, daß wir 1 le ie in der offe nicht unmittelbar in dem Z ſtande, 1 anne ſie vi ahrung enthalten ſind, aufnehmen, wir 5 nuf, dann 85 mehr einzeln in ihre Bauſteine. Es 1 7 Blut 18. Gemiſch der gebildeten Abbauſtufen Lem gt unſer damit in unſer Gewebe. Die Zerlegung unt erdauun gat rper vermittels eigenartiger, in un⸗ . igskanal enthaltener Stoffe, Fermente ge⸗ 0 Narmkanapt ſich die grundlegende Frage, ob u. die d det angefangen von der Mundhöhle bis 0 0 Pflanze Einrichtungen verfügt, die genügen, f doaß eine 5 und Fleſchnaheung ſo zu verwan⸗ die Fleiſch tufnahme in die Gewebe möglich iſt. erhält, Pflanze onnen wir das ohne we eres be ahen. gtattiiſſe 595 ee eben jedoch ganz beſondere eines Ein lick in den Bau des Verdau⸗ bi t das 9 Fleiſchfreſſers und eines Pf anzenfreſ⸗ 5 118 ns weiteres. Der Fleiſchfreſſer hat ein ch nickkiefer wirt neid⸗ und Reißwerkzeugen beſteht. abe cht ſeitlj rd ausſchließlich gehoben und geſenkt, wißt dae ch verſchoben. Man braucht nur einem Stücke d wie er Fleiſch frißt. Er ſchneidet zu kaue avon ab und verſchlingt ſie, ohne ſie 95 Der Pflanzenfreſſer ha 5aus eſpro⸗ Der Kiefer kann ſtark ſeitlich ver⸗ 3 Nahrung wird zerrieben, gequetſcht, er J chen ttellung nimmt der Alleseſſer ind Pflan benſch. Er hat Einrichtungen des 7 Ales rem pus ſſers. Alle Formen der Zähne beben ers bus abgeſchwächt; es iſt das Gebiß i wir as; 1 Anſchln Petter! Beim Fleiſcheſſer ſtoßen en ſi de Speiſerzt einen einfachen Ueberführungs⸗ ze 95 hre— auf einen einfachen Magen, ſertennfrefſerk anschließt. Dieſer iſt kurz. Beim ain ſoßiſens 5 haben wir dem Magen vor⸗ t wer en wir 5 nglaltige Einrichtungen. Bei den en können Kröpfe, in denen die Körner er⸗ en, ferner auf ſog. Mustelmagen. Dieſe gereſtige Mornſubſtanz ausgekleidet und haben i wir dieiebe 5 ers kulatur. Die Pflanzenna rung fen Elie mann ig kguetſcht. Bei den Wiederkäuern wahrun urchtungeſe lig en, der Planzenna hrung an⸗ en Gewaltige Säae dienen dazu, eitere Verdauung vorzubereiten. * Boeckenhel s ie g ,* rende Kammer hat die„Sommerzeit“ eben⸗ 0. 5„ Austs platt ger Bürgermeister ämter Seckenheim, Hussein, Neckarhansen ind Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Der Darmkanal der Pflanzenfreſſer iſt ſehr lang. Der Alleseſſer nimmt auch hier eine Mittelſlellung ein. Die Tatſache, daß der reine Pflanzenfreſſer den verwickeltſten Verdauungskanal beſſtzt, weſſt ſchon darauf 5 daß die Pflanzennahr ung beſonde rer Vorbereitungen bedarf, um mödälichſt gut ausge⸗ nützt zu werden. Unſere Frage iſt die, ob unſere Ein⸗ richtungen genügen, um die Pflanzenkoſt gut zu ver⸗ werten. Dicſe Frageſtellung iſt in der Gegenwart von rundlegender Bedeutung, denn wir ſind nicht nur haupt⸗ fachlich auf Pflanzenkoſt angewieſen, ſondern zugleich auf eine beſchränkte Menge. Wir müſſen deshalb alles tun, um eine möglichſt große Ausnutzung unſerer Nah⸗ rung zu erreichen. Es iſt ein ganz großer Irrtum, den Nährwert einer Nahrung ausſchließlich auf Grund ihrer Zuſammenſetzung erſchließen zu wollen. Es kommt darauf an, wieviel danon im Darme liegen bleibt und verwertet wieder abgeht. Sobal) Pflanzennahrung au genommen wird, wird im allgemeinen die abgehende Menge eine grö⸗ ßere ſein, als bei Fleiſchtoſt. Unterſuchen wir den Ab⸗ gang bei der Pflanzen ſoſt, dann ſind wir überraſcht, wieviel Nährſtofe der Verwertung im Körper entgangen ſind! Es rührt dies von der beſonderen Beſchaffenheit der Pflanzennahrung her und in erſter Linie von ihrem Gehalt an Zelluloſe. Dieſer Stoff— ein Kohle⸗ hydrat— umſchließt die Zellen. Wir haben in unſerem Darmkanal keine Stofſe, die die Zelluloſe verwandeln könnten, d. h. in eine Form zu bringen vermöchten, in der wir ſie für unſere Zellen nutzbar machen könnten. Be⸗ ſtimmte, den Darmkanal bewohnende Bakterien haben die Werkzeuge, um die Zelluloſe anzugreifen. I: dem ſehr langen Darmkanal der Pflanzenfreſſer können ſie eine ausgiebige Wirkung entfal en. Dazu kommt, daß die Zellwände bereits durch die erwähnten beſonderen Ein⸗ richtungen des Verdauungskanals vorbereitet, erweicht uſw. ſind. In unſerem relativ kurzen Darmlanal iſt die Wirkung der Baklerien eine beſchränkte. Würden wir nun einfach den größten Teil der Zel⸗ luloſe unausgenützt mit der Ausſcheidung abgeben, dann wäre der Schaden zu ertragen. Allein die Sache liegt viel verwickelter. Unſere Nährſtoffe ſind im Zellinhalt enthalten— der Muskelfaſer, der Pflanzenzelle. Bleibt die Zelle von Zelluloſe umſchloſſen, dann entgehen uns gleichzeitig viele der Zellinhaltsſtoffe! Eiweiß, Fette, Kohlehydrate, auch Salze werden mit der Zel uloſe zu⸗ ſammen ausgeſchieden. Dazu kommt, daß dieſe ſelbſt manche wichtigen Nahr aingsſtoffe aufſauge und ſo mit ſich fortführt. Dieſe Feſtſtellungen führen zu der Frage, ob es nicht möglich iſt, die Pflanzennahrung ſo vorzuberei⸗ ten, daß ſie beſſer ausgenützt werden kann. Das iſt nun in der Tat der Fall. Wir müſſen genau ſo wie der Pflanzenfreſſer unſere Nahrung möglichſt zer⸗ kleinern und erweichen. Eigentlich müßten un⸗ ſere Zähne ausreichen, um die Zerkle nerungsarbeit zu leiſten. Leider ſind die meiſten Gebiſſe unzureichend. Dazu kommt, daß viel zu wenig Zeit zum Kauen aufgewandt wird. Wir haben uns gewöhnt, ge⸗ dankenlos zu eſſen! Wir lächeln, wenn uns zu⸗ gemutet wird, mit Ueberlegung jeden Biſſen gründlich zu kauen und einzuſpeicheln! Der Ernſt der Zeit lehrt uns, daß Schweigen Silber und Kauen Gold wert iſt! Ohne Bedenken ſetzen wir den Kiefer bei einem Wort⸗ ſchwall tauſendmal in Bewegung und ſträuben uns doch, die Kauarbeit gründlich und mit Bewußtſein durchzufüh⸗ ren! Gründliche Kauarbeit könnte jetzt geradezu als patriotiſche Pflicht gefordert werden! Wir können nun aber die Ausnützung auch durch unſere Kochkunſt ganz eußeror entlich un e ſtitzen. Zu⸗ nächſt können wir mittels der„Küchenmechanik“ die Pflanzennahrung in fein verteilte Form bringen. Wir können zerkleinern, zerquelſchen eſw. Dann kommt das Kochen. Es muß ſo lange fortgeſetzt werden, bis die Nahrung weich gekocht iſt. Ganz allgemein wird die Pflanzennahrung viel zu wenig lang gekocht. Man müßte die Kochkiſte viel mehr benützen. Dazu iſt noch zu bemer⸗ ken: Das Kochwaſſer von Fleiſch und von Pflan⸗ zen enthält wichtige Nahrungsſtoffe, vor allem Salze. Niemals ſchütte man es weg! Es würde das eine Verſchleuderung von Nahrung bedeu⸗ ten! Endlich noch folgender Hinweis: Ab und zu lieſt man in der Zeitung, man ſolle die Pflanzennahrung dadurch„aufſchließen“, daß man— beſonders, wenn das Waſſer hart iſt— Soda zum Waſſer zuſetzt. Man erreicht in der Tat ein raſcheres Weichwerden der Nah⸗ rung. Allein gleichzeitig werden, wie jetzt erwieſen iſt, wichtige Stoffe zerſtört. Der Schaden iſt größer als der Nutzen. Es ergibt ſich aus dem Mitge⸗ teilten, daß wir uns der beſonderen Beſchaffenheit der Pflanzennahrung anpaſ en müſſen. Es fehlen uns manche Einrichtungen, die der reine Pflanzenfreſſer zur Er⸗ ſchließung der Nahrung hat. Unſece Kochkunſt und Donnerstag, den 26 Nprnl. 1817. 1 Inſertionspreis. e einſpaltige Petttzeile 15„ Reklamen 30 8 die Zeile. Ben ieee As aebme Nba, Fernſprechanſchluß Nr. 16. dritter englischer Ansturm zusammengebrochen. ausgiebiges Kauen ermöglichen uns, die Ve wertung der in der Pflanzennahrung ent⸗ haltenen Nahrungsſtoffe ganz erheblich zy ſteigern. 5 a 255 5 9 Der Weltkrieg. 85 N WTB. Großes Hauptquartier, 25. April.(Amklich. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 1 „Auf dem Schlachtfelde von Arras wird ſeit geſtern früh um das Dorf Gavrelle gekämpft; nördlich der Scarpe hat der Feind ſeinen Angriff ſonſt nicht wieder⸗ holt. Südlich der Scarpeniederung en brannte nachmik⸗ tags beiderſeits der Straße Arr 28s— Cambrai de Kampf von neuem; auf breiter Front griffen en lch Diviſionen, in tiefen Staffeln herangeführt, wieder Mo n chy⸗Vancourt an. Im Feuer und hartem Nahka brach der engliſche Anſturm überall unter den ſchwer⸗ ſten Grabe zuſammen. 4 rabenbeſatzungen und Infanterieflieger melden über den 23. April, daß die Zahl der vor der Front liegen⸗ den toten und verwundeten Engländer eine ungewöh lich hohe iſt. Bei den Gegenſtößen ſind dur unſere Infanterie 860 Gefangene gemacht worden. Hilter Panzerkraftwagen wurdcen zerſtört. 1 Nahe der Küſte drangen am 23. April nach wit kun svoller Vorbereitung unſere Sturmtrupps in die feindliche Stellung und brachten 21 Gefangene, 4 Ma⸗ ſchinengewehre als Beute zurück. 5— Am 28. und 24. April kam es im Vorfeld waeren Kampflinie nordweſtlich von Saint Quentin meh⸗ reren Gefechten, bei denen der Gegner neben blutigen Verluſten auch Gefangene einbüßte. 2 Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: In einigen Abſchnitten der Aisne⸗ und Champagne⸗ Front verſtärkte ſich der Feuerkampf wieder. Fran⸗ zöſiſche Vorſtöße bei Hurtebiſe⸗Je., am Brimont und weſtlich der Suippes blieben erfolglos. Hin⸗ ter den feindlichen Linien wurde reger Verkehr beobach⸗ tet und von uns wirkſam beſchoſſen. 3 Heeresgruppe Herzog Albrecht: Die Lage iſt unverändert. Am 23. April verloren Engländer und Franzoſen durch Luftangriff 20 Flugzeuge und einen Feſſel⸗ ballon; der 24. April koſtete ſie 19 Flugzeuge, von denen 16 im Luftkampf, 3 durch Abwehrfeuer von der Erde zum Abſturz gebracht wurden. Leutnant Bernard ſchoß ſeinen 20., 21., 22. Gegner ab. Bei einem un⸗ ſerer Gegenſtöße bei Gavrelle flog Hauptmann Zorer, Führer einer Schutzſtaffel, der ſtürmenden Infanterie in 150 Meter Höhe voran und beſchoß aus ſeinem Flug⸗ zeug die engliſchen Linien mit dem Maſchinengewehr Deſtlicher Kriegsſchauplatz: Unſere Artillerie beantwortete kräftig das Feuer ruſſiſcher Batterien. die vornehmlich bei Jakobſtadt, Po⸗ ſtamy und an der Bahn Zloczow— Tarnopol tätig waren. Mazedoniſche Front. Der ſeit Tagen gegen unſere Stellungen zwiſchen Wardar und Doiranſee ſtarken Wirkung der engliſchen Artillerie folgten geſtern Angriffe, die von den br gariſchen Truppen ſämtlich abgewieſen wurden. 5 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * 2 * Es wird gemeldet, daß die Engländer noch in keiner Schlacht ſo ſchwere Verluſte gehabt haben, wie am letzten Montag den 23. April. Nach den Kämpfen bei Ovillers am Anerebach im Juli v. J. ſchrieb uns ein ſchwäbiſcher Landwehrmann, der über eine Woche unabgelöſt im Feuer war: es würde keinen Zweck ha⸗ ben, die Situation vor den deutſchen Drahtverhauen zu beſchreiben, denn niemand zu Hauſe würde es glauben, weil man ſich keine Vorſtellung von einer ſolchen Schlacht machen könne. Er könne nur ſagen, daß ein(württ.) Regiment den Angriff von zwei engliſchen Diviſionen auszuhalten gehabt habe, von denen nur geringe Reſte davongekommen ſeien. Vor der Stellung aber lagen Hügel von zuckenden Leibern, hingemäht wie die Aehren auf dem Kornfeld. Wahrhaf lig, man kann ſich keine Vor⸗ ſtellung von ſo etwas machen. Und am 23. April ſollen die engliſchen Verluſte noch ſchwerer geweſen ſein als damals! Es iſt, als ob die Erde vom Artois und von Flandern beſonders blutdürſtig wäre, gibt es doch kaum andere Orte in der Welt, wo ſo viel Blut gefloſ⸗ ſen wäre wie auf dieſem Glacis zwiſchen der geramani⸗ ſchen und der romaniſchen Welt. Die Kämpfe am Diens⸗ tag waren, wenigstens ſüdlich der Scarpe, kaum we⸗ niger heftig als Tags zuvor. Es ſcheint den Engländern darauf anzukommen, in der Richtung auf Cambrai durchzuſtoßen, um die deutſche Stellung in der Flanke zu faſſen, und ſie müſſen großes Gewicht darauf legen, weil ſie einen ſolch wahnſinnigen Einſatz von Menſchen und Munition wagen.— Unſere wackeren Flieger und Abwehrartilleriſten haben an den beiden Kampftagen 39 1 Flugzeuge und einen Feſſelballon herunterge⸗ olt. 5 5 Bei St. Quentin wurden in deutſchen Gräben, die vorübergehend in franzöſiſchem Beſitz waren, bei der Wiedereroberung viele erſtochene Deutſchen vorgefunden. Ein ſchwer verwundeter deutſcher Soldat konnte noch be⸗ richten, daß ein franzöſiſcher Offizier mit dem Revolver auf die Verwundeten geſchoſſen habe. Gefangene Franzo⸗ ſen, bei denen Schlächtlermeſſer gefunden wurden, beſtä⸗ tigten, daß ihnen befohlen worden ſes die geſangenen und verwundeten Deutſchen niederzumachen. 8 Die engliſchen Verluſtliſten in der„Times“ vom 17. und 18. April enthalten die Namen von 538 Offizieren, darunter 229 Canadiern und Auſtraliern, und 2640 Mann. England hat Deutſchland den Vorſchlag unterbreitet, Offiziere und Soldaten, die ſich ſeit mehr als zwei Jahren in Kriegsgefangenſchaft ſich befinden, gegenſeitig nach neutralen Ländern zu verbringen. 5 Die Ereigniſſe im Weſten. 5 F 5 Der franzöſiſche Tagesbericht. Was. Paris, 25. April. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: In der Gegend von St. Quentin und der Oiſe nahm unſere Artillerie feindliche Batterien unter Feuer und bekämpfte ſie wirkſam. Unſere ſehr tätigen Patrouillen brach⸗ ten Gefangene ein. Zwei deutſche Erkundungsabteilungen, die ſich unſeren Linien in der Richtung Itancourt zu nähern ver⸗ uchten, wurden mit ſtarten Verluſten zurückgeſchlagen. Heftiger Artilleriekampf in der Gegend von Hurtebiſe, im Tal von Joulon und bei Craonne. Einzelkämpfe ermöglichten uns, Jortſchritte zu machen und unſere Stellungen auf der Hoch⸗ fläche am Chemin⸗des⸗Dames und in der Richtung auf Juvin⸗ court zu verbeſſern, wo wir einen deutſchen Poſten aufhoben. Nordöſtlich von Reims brachten wir zwei deutſche Handſtreiche zum Scheitern, die uns Gefangene eintrugen.— In der Cham⸗ pagne Handgranatentzämpfe, in deren Verlauf wir ebenfalls Ge⸗ angene machten. Wir beſchoſſen erfolgreich ſeindliche Verkehrs⸗ Feaßen. Bei Eparges drang eine unſerer Erkundungsabteilungen in die deutſche Linie und brachte Gefangene ein, nachdem ſie mehrere Batterien vernichtet hatte. f Abends: Der Tag war besonders durch Artillerieunter⸗ nehmungen an der ganzen Front gekennzeichnet. Wir ſetzten das Zerſtörungsfeuer auf die feindlichen Batterien und Ein⸗ richtungen in der Gegend ron St. Quentin, an der Oiſe bet Corbeny, Juvincourt und in der Champagne fort. Bei einer An⸗ zahl von Batterien wurden Exploſionen feſtgeſtellt. Wir bruch⸗ ten vier deutſche 105 Zentimeter⸗Haubitzen ein, die wir im Laufe der letzten Kämpfe auf der Hochfläche am Chemin⸗des⸗ Dames erbeuteten und die noch nicht in den früher angegebenen Jahlen einbegriffen ſind. Bei Moronvillers drangen unſere 5— Abteilungen nach kurzer Artillerievorbereitung in die deutſchen Gräben ein. Sie fanden ſie mit Leichen angefüllt. Belgiſcher Bericht: Die Artillerietätigkeit war im Lauſe des Morgens an der belgiſchen Front ſehr ſtark.. Bericht der Orientarmee vom 23. April: An der ganzen Front Artillerieunternehmungen. Ein deutſches Bombardierungs⸗ geſchwader wurde durch ein engliſches Geſchwader zur Umkehr gezwungen. Der engliſche Tagesbericht. . WB. London, 25. April. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Geſtern dauerte der harte Kampf am Abend und mit Unterbrechungen auch die Nacht an der ganzen Front Croiſſes bis nördlich von Gavrelle an. Der Feind wiederholte die erſolgloſen Gegenangriffe beſtändig mit großen Entſchloſſenheit ohne Rückſicht auf Verluſte. Wir hielten die geſtern genommenen Stellungen. Weitere Joꝛtſchritte wurden öſtlich von Monchy⸗ le⸗Preux und in der Nachbarſchaft von Roeux gemacht. Ein beſonders heftiger Gegenangriff des Feindes auf das Dorf Gavrelle wurde erſolgreich zurückgeſchlagen. Die Zahl der Gefangenen überſteigt bereits 1500, darunter 30 Offiziere. Süd⸗ lich der Straße von Bapaume nach Cambrai gewannen wir in der Nacht an einer breiten Front öſtlich von Epeny Gelände und erreichten den Saint⸗Quentin⸗Kanal in der Nachbarſchaft von endhuile. Weiter nördlich nahmen wir die Dörfer Villers⸗ leuich und Beaucamp nebſt Gefangenen. Abends: Der Kampf war heute weniger heftig, aber immer noch beträchtlich. Wir machten weitere Fortſchritte zwiſchen dem Senſee⸗Fluß und Monchy. Ueber 2000 Gefangene wurden bereit- hinter die Front geſchickt; andere wurden eingebracht. si J Aktslddndischs, . . — 2 6 1 EK 1 IIc 0.—— 6022 3 Dll Auen ben Der Krieg zur See. Berlin, 25. April.(Amtlich.) Seit dem 19. April bekannt gegebenen U-Bootserfolgen ſind nach bis zum 24. April eingegangenen Sammelmeldungen weiterhin insgeſamt 143 500 Bruttoregiſtertonnen feindlicher und neutraler Handelsſchiſfe durch unſere Tauchboote im eng⸗ liſchen Kanal, im Atlantiſchen Ozean und in der Nordſee verſenkt worden. Dover, 25. April. Die deutſchen Seeleute, die bei dem Gefecht im Aermelkanal gefallen ſind, wurden heute mit militäriſchen Ehren beſtattet. Der einzige Kranz ſtammte vom Vizeadmiral der Schiffspatrouillen von Dover und trug die Aufſchrift:„Ehre den tapferen London, 25. April. In Marinekreiſen wird an⸗ genommen, daß der letzte Vorſtoß der deutſchen See⸗ ſtreitkräfte im Kanal bezweckte, das Schiff abzufangen, mit dem Lloyd George von der Beratung in Frankreich nach England zurückkehrte. Neues vom Tage. g Erlaß des Kaiſers. Berlin, 24. April.(Amtlich.) Der Kaiſer richtete an den Kronprinzen Rupprecht von Bayern, Führer der an der Artoisfront kämpfenden Heeresgruppe, folgendes Telegramm: Der neue engliſche Anſturm auf dem Schlachtfeld von Arras iſt durch Deine Truppen gebrochen. Den Helden von Arras und ihren bewährten Führern, die an Können, Leiſtung, und Erfolg den Kameraden an der Aisne und in der Champagne es gleich taten, ſende ich meinen und des Vaterlandes Dank. Gott helfe weiter. N ö Wilhelm J. R. Talaat Paſcha in Berlin. Berlin, 25. April. Der türkiſche Großweſir (Reichskanzler) Talaat Paſcha iſt hier eingetroffen. 5 Exploſion. Nürnberg, 25. April. Im Fürther Pulvermaga⸗ zin flog heute vormittag„ 10 Uhr nach der Früh⸗ ſtückspauſe der Arbeiter ein Schupſen in die Luft. Ge⸗ zen 40 Perſonen, in der Mehrzahl Arbeiterinnen, ſind tot, 20 wurden verletzt. b Jriſche Selbstverwaltung(Homerule). London, 25. April. Die Regierungsvorlage über Homerule wird dem(proteſtantiſchen) Landesteil Ulſter das Zugeſtändnis machen, daß die 6 Grafſchaften von Homerule unberührt bleiben, das im übrigen(katholiſchen) Irland ſofort eingeführt werden ſoll. Den 6 Grafſchaften werde freigeſtellt, ſich anzuſchließen, jedoch ſollte dafür eine 7 Mehrheit der Stimmen erforderlich ſein. Die kanadiſche Schuld. Montreal, 25. April. Der kanadiſche Finanz⸗ miniſter teilte im Abgeordnetenhauſe mit, daß die ge⸗ amten Ausgaben ſeit Beginn des Kriegs für die kanadi⸗ ſchen Streitkräfte und die Verpflichtungen an Großbritan⸗ nien ſich auf 2½ Milliarden Mk. belaufen. Die Staats⸗ ſchuld ſei von 1.35 Milliarden Mk. vor dem Kriege auf 3,8 Milliarden angewachſen und werde am Ende des gegenwärtigen Finanzjahrs über 5 Milliarden Mk. betragen. 2 Vom Reichstag. Berlin, 25. April. Im Hauptausſchuß des Reichstags wurde mitgeteilt, daß der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes nächſte Woche Aufklärung über die poliliſche Lage geben würde. Darauf machte der Kriegsminiſter vertrauliche Mitteilungen über die Lage im Weſten und Oſten. Heeresetats beklagte ſich ein Sozialdemokrat, daß trotz der feierlichen Erklärungen ſo genannte Judenzählungen ſtattgefunden hätten, auch über eine differenzielle Behandlung der Juden lägen Mitteilungen vor. Ein Nationalliberaler betonte, die Ge⸗ fangenen würden ſo gut behandelt, daß man angeſichts der Behandlung unſerer Leute in Feindesland das nicht verſtehe. In den Etappen werde zu üppig gelebt, dort könnte auch rationiert werden, wie bei uns. Bei dem beſtehenden Arbeiter⸗ mangel müſſe auch gefragt werden, ob die Griechen in Görlitz arbeiteten. General Friedrich führte aus, die Grundſätze über die Behandlung, der Kriegsgefangenen ſeien ſtreng aber gerecht. Die Griechen würden demnächſt ausreichende Beſchäftigung in der Landwirtſchaft finden. Ein Redner der Fortſchrittlichen Volkspartei ſtellte eine Reihe von Anfragen. In techniſchen Kreiſen urteile man hart über den techniſchen Betrieb im Kriegs⸗ miniſterium. Das Vorgehen der Intendanturen ſei oft unver⸗ ſtändlich. Sie hätten ſchon längſt reformiert werden müſſen. Der Unterſchied in der Verpflegung der Offiziere und Mannſchaften ſei ungehörig. In der Kadettenanſtalt habe man Mohamedaner und Buddhiſten aufgerommen, da dürfe man doch Juden nicht abweiſen. Der Präſident des Waffen- und Munitionsbeſchaf⸗ fungsamts gab vertrauliche Auskunft und erklärte, daß wichtige, techniſche Fragen nicht von Offizieren, ſondern von Technitern bearbeitet würden. Die Preiſe ſeien vielfach viel zu hoch geweſen, aber allmählich zurückgegangen.— Es ſind ſolgende neue Anträge geſtellt worden: Dr. Cohn(Soz. Arb.) beantragt Einſetzung eines beſonderen Ausſchuſſes, der in ſtändiger Ver⸗ bindung mit dem Reichskanzler die Kriegführung und Verwal⸗ tung der beſetzten Gebiete überwacht. Gröber und Gen.(3.) eine dem Metallwert entſprechende Vergütung an die Kirchen⸗ gemeinden für die von der Militärverwaltung enteigneten Kirchenglocken und Lieferung von Glockenmetall nach Beendigung des Krieges, ſowie Gewährung von Unterſtützungen an bedürftige Kirchengemeinden zur Wiederanſchaffung von Glocken. Die Amwälzung in Rußland. Petersburg, 25. April. Die proviſoriſche Regierung hat den Verkauf alkoholiſcher Getränke bis zu einem ge⸗ wiſſen Gehalt von reinem Alkohol freigegeben.(Die frühere Regierung hatte den Verkauf bekanntlich ganz verboten.) 55 Der amerikaniſche Krieg. Waſhington, 25. April. Das Staatsamt teilt die Ankunft der franzöſiſchen Sondergeſandtſchaft in Amerika mit. Handel und Verkehr. Höchſtpreiſe für Herbſtgemüſe. Vom Bevollmächtigten des Reichshanzlers ſind nachſtehende Preiſe für Herbſtgemüſe in luftdicht verſch'oſenen Behältniſſen feſtgeſetzt worden: Waera uig: E' zeugerhön ſtyreis: Kleinhandelshö!lſtpreis: für die 1/1 Doſe für die 1/1 Doſe Karotten: Mark extra kleine 1.25 kleine 5 1.— junge—.88 geſchnittene—.82 Weißkohl—.78 Ro Kohl und Wieſingkohl Braunkohl Roſenkohl Blumenkohl, Sa ohlrabi ganze Käpfe Selleri: 5 Spinat Steinpilze Steckrüben Pſifferlinge Dieſe Preiſe ſind Höchſtpreiſe. l Fabrikanten und Händler, die in der Lage ſind, bei einem angemeſſenen Gewinn zu geringeren als den hier angege⸗ benen Preiſen ihre Waren zu verhauſen, ſind hierzu verpflichtet. Wegen der greſttren und kleineren Packungen gelten ſolgen Bei der Beratung des zug wird der„Bruchſaler Ztg.“ berichtet. Beſtimmungenn A. Erzeuger⸗Höchſtpreiſe. e Bei den Waren, für die der Erzeugerhöchſtpreis* als 75 Pfg. beträgt, koſtet die ½ Doſe die Hälfte der 1/1 Doſe zuzüglich 7 P die 1½/ Doſe das 1½ fache der 171 Doſe weniger 1. die 2/1 Doſe das Doppelte der 1/1 Doſe weniger 3 die 2½/1 Doſe das 2½ fache der 1/1 Doſe weniger 5 Bei den Waren, bei denen der Erzeugerhöchſtpreis als 75 Pfg. beträgt, koſtet 1 die ½ Toe die Hälfte der 1/1 Doſe zuzüglich 7 die 1½/!1 Doſe das 1½ fache der 1/1 Doſe weniger die 2/1 Doſe das Doppelte der 1/1 Doſe weniger 2 0 die 2½/1 Doſe das 2 fache der 1/1 Doſe weniger 8 B. Kleinhandels⸗Höchſtpreiſe. 00% Auf die größeren und kleineren Packungen dürfen 1 ſeſten Zuſchläge gemacht werden, bei Doſen, deren Erzeugt beträgt bis einſchließlich 8 1 2 3.— Bei den Doſen 5 von nicht mehr als 55 Pfg. genommen werden. 0 Die Gewerbetreibenden, die Gemüſekonſerven und 0 im Kleinhandel vertreiben, ſind verpflichtet, in ihg 0% ſchäftsräumen die Preiſe der Gemüſekonſerven zum zu bringen. Vo drucke können von der Gemüſekonſervel geſellſchaft m. b. H. in Braunſchweig bezogen werden, Vermiſchtes. 4 Altkleider. Auf dem Lande, beſo ders da, wo 91 Gewohnheit der Tracht noch herrſcht, hat man von feen darauf gehalten, daß der Kaſten einen großen Vorrat it. dern berge, ſodaß man auf Jahre hinaus verſorgt manchen Gegenden, wie z. B. auf der Schwäb. 14 0 als ein Zeichen der Reputierlichkeit, wenn die Brau 1 viele Wo lröcke und Mieder in den neuen Hausſtand ml Je mehr, deſto angeſehener, und manches„Häs“ ſta lib von der Großmutter ſelig: ohne daß es deswegen ſonde fallende Spuren des Alters verriete. Der Mangel 9 und Kleidungsſto fen, der gegenwärtig herrſcht, hat derm Truhe und manchen Kaſten geönfret und die ſorgſam f eme Trachten bommen zum Vol chein und ſollen der 05 0 dienen, ſo wills der ländliche Opferſinn. So wird aus aaf Oberbayern) gemeldet, daß die Altbetleidungsſtell, in dochen geſchloſſen werden mußte, da die Anlie erung Ge Gegenſtänden o groß iſt daß eine Erweiterung de nötig wird. n 5 e be Schiffsuntergang. Vor einiger Zeit verunglücfoh auf der Donau der Perſonendampfer„Zriny“. e Zuſammenſtoßes mit dem Schleppdampfer„Bibo ihne nun feſtgeſtellt iſt, haben dabei 145 Perſonen. gefunden, die inzwiſchen alle an Land d. ſind wobl käne und Steuerleute beider Schiffe ſind verhafte in 1% Brand. In Valanee in Südfrankreich ſteht di N Stadtviertel feit vorgeſtern in Flammen. Selbſt ö 5 Feuerwehr wurde zur Hilfeleiſtung abgeſchickt. 1 K 1 Bismarck und dle Entente. Täglich findet ane 8 Tageszeilungen das Wort„Entente“. 4 10 0 le „ über 3.— Mk. darf ein feſter z Was man dar ſteht, weiß heute jeder Zeitungsleſer, und daß m ſchweigend geeinigt hat, den franzöſiſchen Ausdruck band“ zu überſetzen, iſt gleichfalls bekannt. Dieſe trifft zwar den Sinn des Wortes, ſchöpft ihn aber a denn Entente heißt eigentlich gutes Einverſtändnis, nachdem— mehr oder weniger ſein kann als Verband. ird wurde einſt, wie der„Straßburger Poſt“ geſchrieben das. ſeiner Tochter, der Gräfin Rantzau, gefragt, wie er„ ſa ins Deutſche übertragen würde.„Was du da fr 1 gutgelaunt,„iſt nicht ſo leicht zu erklären. Wenn überſetzen wollte, müßte man für„Entente cordiale Sil Einvernehmen ſagen; in Wirklichkeit aber iſt em bißchen anders. Ich kann dir das. an ein mit.% erklären. Du warſt heute früh im Hof, 0 ah e 177. was, 00 „ 00 „ f i 85 nach. 10 8 5 je t 25. April. Aus bis zan aus Hattingen in den Neckar und ertrank. () Friedrichsfeld bei Mannheim, 25. N Polizei verhaftete den Kirchendiener, der im% ſteht, während des Gottesdienſtes aus den in delüfel 10 aufbewahrten Kleidern des Geiſtlichen die Sage q 11 aus deſſen Schreibtiſch 1000 Mk. en 8 aben. ere ( Bruchſal, 25. April. Ueber ein hege g kommnis bei der Lebensmittelreviſion inc ö die zur Arbeit gehenden Burſchen aufgeforder 0% Milchflaſchen und Kännchen in eine große Kaum 600 N leeren. Auf Kommando ging es los und ge 9 leerte auch den Inhalt ſeiner mit Wurſtbrühe 5 Kännchens in die Kanne, in welche andere eingegoſſen hatten. 8 Freiburg, 25. April. Das Schwurg urteilte den 59jährigen Schneider Joſef hier, der auf ſeine Stieftochter einen Revo gegeben und ſie am Kopf verletzt hatte, wegen verſuchs zu 1 Jahr Gefängnis. zahre! Lahr, 25. April. Im 59. Lebens g der Obermuſikmeiſter des Inf⸗Regts. 169, geſtorben. Seit 1890 ſtand er an der Spitze des genaunten Regiments; um das hieſige atte er ſich viele Verdienſte erworben. eri ſch bei Waldkirch, 25. April. 1 tem ſchwelprüngen aus fahrenden Zügen hat hier chweren Unfall gefährt. Der 25jährige Werk⸗ aumann von hier, der dieſer Unſitte hul⸗ i unter die Räder des Perſonenzuges, 0 n und auf der Stelle getötet. a olſzell, 25. April. Die Polizei verhaftete Bahn⸗ und Fabrikarbeiter, als ſie gerade kwagen waren, einen auf dem Bahnhof ſtehenden zu erbrechen, um Pakete zu entwenden. Wochenspruch. 1 bog 5 3 mir ein Herz voll Zuverſicht, euhe““ rfüllt mit Lieb und Ruhe, in weiſes Herz, das ſeine Pflicht ben um willig tuel 5 cdusharren in Zuversicht! erm unſerm Kaiſer folgt in Einmütigkeit unſer Volk r, als daburg als dem berufenſten, bewährteſten bone unſerm gu der den Willen zum Siege verkörpert. fh der böchtteaiſer überſchaut Feldmarſchall v. Hindenburg faſhanit unt zen Warte die geſamte Kriegführung und er⸗ f Wöbbarter ſüglichem Blicke, was vor allem not kut. Sein N 155 aber sagte iſt in dieſem Kriege der deutſche Wille. ſeauf hat bel uns heute der Führerwille Hindenburgs? pan große Heerführer jüngſt in der Unterredung hat ſein kpztiſchen Zeitungsvertreter die Antwort gegeben. es die Port aus dem Anfange des Krieges wiederholt, 909 gelte m erven ſind, die den Krieg entſcheiden. Dies . un je.„Im Vertrauen auf die Nerven dem es„ſagt er,„ſtehe ich auf meinem Poſten etzten eniſcheidenden Kampfe ohne Schwanken Das ſchon oßt 1 untfein ec Zuverſicht des Willens, der au t. Unſer 1 dicht 0. usharrt. Unſer i vornehnnland, rühmt ſich, 1 logen drei Monate des noch laufenden Ernte⸗ 4 3 knappen, aber doch auskömmlichen Maße Fntſchez ber un, 81 5 5 9 del edun en zmeßlichen Größe deſſen, worüber nun die bag gebliebenen en, kann nur klein erſcheinen, was den zu ib immer wien Ane e auferlegt iſt. Klein— 0„wieder ins Bewußtſein gerufen werden— 10 Alge leich mit dem e rauſigen Geſchick, das auf dem h des acheingeſuchten 2 Feld N dur d dehörendeſefe eines Kanoniers zu Gemüte zu führen: 5 d Jagen alle Nahrungsſchwierigkeiten über⸗ eg. I. derben 4 inter zinſere Krihat harrt aus im Vertrauen auf den End⸗ ne r dem Waſſer ger zu Lande und in der Luft, über und d heutderſicht, behalten, geführt vom Hindenburg⸗Willen ute die arten hoch an 7 erven, die ſiegen. Nur darauf kommt 05 unſer Volk auch daheim dieſen nerven⸗ e Al, In dunkler Nacht leuchten die Sterne hellſte eitſterne, die vor Gefahren bewahren us harte, dieſer Leitſterne ſtrahlt als das Mahn⸗ Len in Zuverſicht! ö auf Jyeiche 600 ha incopfertag im letzten Herbit hat auf Achern 677 e D biete Hier; er Kdt in d; digen a Frascati?“ Gibt's denn hier Exemplare ahe“ ie kon 5 90 enſchenſorte?“ 5 ab und zu. Einer wohnt uns ganz 5 Villa Piccolomini.“ abt nicht 85 intereſſiert ſich meine Frau ebenfalls? kauft Y. aß ſie auch ihm ſeine Verſuche im Rafael⸗ a ch nichts,“ verſetzte Selim.„Sie hat 900 gegeben, genau nach den Verhält⸗ f haft kannes zu forſchen und zu dem Ende iſſen muzaft zu ſuchen. Und dann habe ich ihn 2 üſſen. uf Ter Graf bz, in unſere Villa zu kommen.“ Vilardrar auf zu ſpielen; das Queue, dos er „ndbeſbanntend ſtützte, aufgerichtet in der Hand en e ſein 1 A f Wat nice alle der Mensch hier“ Wieden 8 die Erlaubnis haben, alte Bäume auß Teufef 0 Möerhalb 5 ich meine, alte Bäume gibt's genug ſedfin ber es ſi ieſer Gartenmauer.“. ging zaßte ſie w. d ausgezeichnete da— die Frau „Sie eshalß 15 5 abgemalt zu ſehen wünſchen— as A 2 7 ge.. 5 05 i— des jungen Herrn. de uns harlotte; und dann kam der Herr elt ſie ſeh trank den Tee mit der Herrſchaft a gnädige G5 lebhaft und angenehm. Und dann 8 a räfin die Fräulein Charlotte geſtern bahn⸗Geſellſchaft machen wir hierdurch auf dieſen raffi⸗ Die Bauern bleiben Selbſtverſorger. Be⸗ kanntlich müſſen wegen der Knappheit an Lebensmitteln insbeſondere an Kartoffeln, die noch in den Händen der Erzeuger befindlichen Vorräte an Brotgetreide, Ger⸗ ſte, Hafer, Hülſenfrüchten, Schrot und Mehl für den Kommunalverband in Anſpruch genommen werden, um die Ernährung des Volkes bis zur nächſten Ernte zu ſichern. Dabei ſind jedoch diejenigen Mengen ausge⸗ nommen, die zur Ernährung des Unternehmers und ſeiner Wirtſchaftsangehörigen, ſowie zur Fortführung ſeiß nes Betriebs erforderlich ſind. Unbegreiflicherweiſe iſt nun das Gerücht entſtanden, den Bauern werde die Frucht genommen un) ſie auf Brotmar ken verwie⸗ ſe nwerden. Davon iſt gar kein e Rede. In der Bekanntmachung des Stellvertreters des Reichskanz⸗ lers vom 22. März ds. Is. iſt genau geſagt, welche Kürzung in der Brot⸗ und Mehlverſorgung bei der Selbſtverſorgung eintritt. Hienach verbleiben den Selbſt⸗ verſorgern, an Stelle von bisher 9 Kilogramm Brot⸗ getreide, für den Reſt des Wirtſchaftsjahrs(d. h. vom 16. April bis zur neuen Ernte) noch 6 Kilogramm monatlich für den Kopf der zu verſorgenden Perſonen. Außerdem verbleibt ihnen die zur Ernährung, je nach Größe und Art des Betriebs, notwendige Gerſte. Es iſt alſo für unſere Bauern kein Grund vorhanden, ſich zu beunruhigen.. 8. — Meismelde. Von verſchiedenen Seiten wird vor dem Anbau von Rei- melse(eehlſchmergel oder pecua⸗ niſcher Reis) gewarnt, wodurch keineswegs der Spinat erſetzt werden könne. 5 8 — Sonnenolumen. Auch heuer macht der Oel⸗ mangel es nötig, daß überall, wo es irgend mögich iſt, Sonnenblumen angebaut werden. Im letzten Jahr haben die Kerne manchem eine verhältnismäßig ganz nette Einnahme gebracht. — Ein deu ſches Kiigswierſchaftsmuſeum. Auf Anregung der Handelskammer Leipzig ſoll ein Deutſches hriegswirtſchaft⸗ tüiches Muſeum in Leipzig unter Beteiligung ſämtlicher Er⸗ verbsſtände Deutſchlands errichtet werden. Induſtrie, Handel, Handwirtſchaft, Handwerk und die übrigen Gewerbe ſollen zur Teilnahme und Mitarbeit aufgeſoedert werden. Der Plan geht dahin, in dem Muſeum die geſamte deutſche„Volkswirtſchaft während des Krieges in einer auf wiſſenſchaftlicher Grundlage aufgebauten, gemeinverſtändlichen Zoem zur Darſtellung zu dringen und das geſamte hierauf bezügliche Material zu ſammeln und nutzbar zu machen. In den EChrenvorſtand des Muſeums einzutreten, haben ſich bereits der Kriegsminiſter v. Stein, der Staatsſetzretär Dr. Helfferich, der ſächſiſche Mini⸗ ſter des Innern Graf Vitztum v. Eckſtädt ſowie Reichstagspräſi⸗ dent Dr. Kämpf bereit erklärt. N „— D. Abgabe von Roggenbrot. Von behörd⸗ licher Seite wird erneut darauf hingewieſen, daß nach den amtlichen Vorſchriften Roggenbrot erſt 24 Stunden nach Beendigung des Backens an die Verr⸗ braucher abgegeben werden darf. Wer gegen dieſe Vor⸗ chrift verſtößt, ſetzt ſich der Gefahr empfindlicher Be⸗ ſtrafung aus. 5„ 8 5 9 Die älkeſt: Uekunde zur Geſchichle des Buchdrucks. Der Typen⸗ druck iſt eine chineſiſche Erfindung. Wahrſcheinlich iſt er im Jahre 1041 von dem Schmied Pi Scheng erfunden worden. Infolge der Eigentümlicheiten der chineſiſchen 9 konnte aber der Typendruck in China nicht durchdringen. Anders dagegen in Korea. Profeſſor Dr. R. Seube zeigt nun in der„Papier⸗ Zeitung“, wie 5 man ſich in Korea der Entwicklung dieſer Erfindung annahm. Ein kaiſerlicher Erlaß vom Dezember 1403 oder Januar 1404 verfügte die Einführung des Typendrucks an Stelle der bisher üblichen Holzplatten.„Darum iſt unſer Wille“, ſo heißt es in dem Erlaß,„daß Lettern aus Kupfer gefertigt werden zum Zuſammenſetzen“. Der kaiſerliche Erlaß gibt dann Hinweiſe auf die Form der Typen und weiſt auch auf die Form der Typen und auf die Aufgabe des Buchdruckers hin, die literariſche Bildung jedermann zugänglich zu machen. Damit aber dem Volte keine neuen Steuern auferlegt wurden, übernahm der Kaiſer die Koſten für die Einrichtung einer Druckerei. — Ein Schwindler, der ſich als Angeſtellter der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft A.⸗G. Mannheim zu den Abnehmern dieſes Unternehmens begibt und an⸗ geblich im Auftrage derſelben Reviſtionen der Zähler ꝛc. vornimmt und hierfür Geldbeträge erhebt, treibt zurzeit ſein Unweſen. Die Abnehmer der Oberrheiniſchen GEiſen⸗ nierten Gauner aufmerkſam, da derſelbe es auch ander⸗ und vorgeſtern zu dem Maler hinüber, damit ſie ihm Modell ſitze für ſeine Arbeit...“ „Sie ſandte Charlotte hinüber, damit ſie dem Maler als Modell diene? Selim, Du lügſt!“ „Auf Ehre, gnädiger Herr!“ „Hölle und Teufel, das ſind ſeltſame Geſchichten!“ rief Graf Brechtal aus.„Dazu iſt uns das junge Mädchen von ihren Eltern nicht anvertraut, daß wir ſie als Maler⸗ moelld verwenden laſſen. Hölle und Teufel noch einmal!“ Der Graf runzelte ſeine Stirne und blickte wütend Selim an, der mit der Miene unbefangenſter Aufrichtig⸗ keit ſeinem Blicke begegnete. „Wie ſieht der Menſch aus?“ „Es iſt ein ſehr ſtattlicher junger Mann... der Herr Graf werden ihn ſicherlich bald genug ſelbſt ſehen: er war heute um die Mittagsſtunde noch hier, und da die Frau Gräfin ihn ein⸗ für allemal zu ihren Teeſtunden eingeladen hat, ſo wird er ohne Zweifel bald ſich ein⸗ ſtellen „Um von mir zur Türe hinausgeworfen zu werden,“ murmelte der Graf zornig zwiſchen den Zähnen. Der Graf war ſo aufgeregt von dem, was er gehört, daß ſein Stoß auf die Karoline, ſo dicht ſie vor ihm ſtand, abglitt. Aber er ſchwieg. Er ſetzte das angefangene Geſpräch nicht fort. Als die Partie zu Ende war, warf er das Queue heftig von ſich auf das grüne Tuch. „Ich denke, Du hältſt mir dieſen Menſchen im Auge, Selim!“ ſagte er. Damit wandte er ſich und verließ den Raum. a i Selim blickte ihm lächelnd nach. „Nun geh' und mach' ihr eine kleine Eiferſuchts⸗ ſzene, wenn Du die Courage haſt,“ murmelte er:„ſag! ihr, was Selim Dir anvertraut hat, zieh dann dem Selim das Wetter über den Kopf; Selim iſt ja ein Plebs, ſchwarzer Plebs! Schelte und drohe und tobe und laß Dein Gemüt ſich ausdampfen, wenn Du Courage haſt: haſt Du? Nein, Du haſt ſie nicht, die Courage; Du haſt Geld nötig, ſchweres Geld, und wir, wir haben. während weitig verſuchen wird und laſſe ſich in Zweifelsfällen eine Legitimationskarte vorzeigen, die jeder beauftragte Beamte dieſer Firma bei ſich führt.. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim inte kae 5 ehem Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglirder der Landw. Ein- u. Verkaufsgeuoſſeuſchafl. Ammoniak iſt eingetroffen und wird morgen mittag abgegeben und zwar nur an Mitglieder, welche Reps te⸗ pflanzt haben. „Unſere Mitglieder werden hiermit aufgefordert, ihre rückſtändige Poſten von 1915 und 1916 bis 5. Mai d. J. begleichen zu wollen, da wir ſelbſt größere Zahlungen zu leiſten haben. a 1 1 ene 5 ö Das Volksbad in der Friedrich⸗Schule iſt bis auf weiteres geſchloſſen. Seckenheim, den 25. April 1917. gürgermeiſteramt: Volz. nnn Frachlbriefe im Buchdruckerei Od. Fmmermann' eee eee Im Anfertigen von Drucksachen Aller Art in geschmackvoller Ausführung für Geschäfte, Behörden, Vereine und Private empfiehlt sich Buchdruckerei Ceorg Zimmermann. Seckenheim a. N. Hildastr. Telefon Nr. 10. * g — Du praßteſt, geſpart und keinen unnützen Aufwand ge⸗ macht, und wieder einzubringen geſucht, was Du den Croupiers in den Rachen warfſt! Geh' ich kenne Dich!“ lachte Selim ſchadenfroh auf.——— Lange bevor es elf Uhr ſchlug, war Friedrich Hild in der Villa Falconieri. Er hatte das Gittertor nur angelehnt gefunden. War das ſeinetwegen oder wurde das alte, eiſerne Tor in der Nacht nicht geſchloſſen? Jeden⸗ falls war es deſto beſſer; er brauchte nun nicht, worauf er gefaßt geweſen, über die Mauer zu klettern, die weiter oben, wo ſie die Höhe hinanſtieg, allerdings kein ernſt⸗ haftes Hindernis entgegenſtellte. Im Schatten der Bäume und Gebüſche kam er auf die Rückſeite des Hauptge⸗ bäudes. Er konnte überzeugt ſein, daß kein Menſchenauge ihn entdeckt. In einem Dickicht von Laurus und jungen Lorbeeren ſetzte er ſich auf eine mooſige alte Steinbank; er hatte hier die ganze hintere Front des Gebäudes im Auge. icht zeigte dieſe hintere Front wenig— nur unten an der Seite, die nach Oſten lag, wo ſich die Küchen⸗ und Geſindezimmer befanden, waren ein paar Fenſter erleuchtet. f a Die Minuten vergingen langſam ſchleich end. Es war ſternenhell, aber nicht genug, um nach der Uhr ſehen zu können... und was die Turmuhren unten in der Stadt ſchlugen, daraus wurde Friedrich nicht klug— dieſe Stun⸗ denberechnung nach dem Ave⸗Maria⸗Läuten, dies Neube⸗ ginnen der Rechnung, ſobald die ſechſte Stunde vorüber, waren ihm ſeit je zu verwickelt geweſen, um damit in's Reine kommen zu können. Es ſchlug endlich drei Uhr unten in der Stadt. War das nicht ſo ungefähr wie unſer Elf? Nein, ſchwerlich, denn das Licht erſchien och immer nicht in dem bezeichneten Eckzimmer— noch wenigſtens zehn Minuten vergingen und es blieb dunkel wie zuvor aber jetzt... endlich tauchte der erwartete Schimmer auf — die beiden Fenſter des weſtlichen Eckzimmers glänzten plötzlich hell durch die Nacht. i N a(Forrſetzung falat.] 8 Eine Sommerfriſche. Novelle von Levin Schücking. 14 Fortſetzung. Nachdruck verboten. Das beſtätigte denn auch glorreich der weitere Ver⸗ lauf der Dinge. Friedrich war in den ſpäteren Nach⸗ mittagsſtunden, als es kühler geworden, nach Tusculum hinauf geſchlendert. Er hatte ſein Malzeug nicht mitge⸗ nommen, er hatte nicht skizziert, er hatte nur ſeiner in⸗ neren Unruhe nachgegeben, der peinigenden Spannung, die ihn umher trieb. Als er in der Dämmerung zurück⸗ kam, ſaß Donna Tereſa auf der Bank vor dem Ein⸗ gangsportal in das alte Kaſino; ſie winkte ihm, ſie flüſterte: „Eh, caro Signore— c una risposta!“ und dann ſtand ſie auf und neſtelte ihre Haarzöpfe feſt, und als dies glücklich einmal wieder zuſtande gebracht, ſchlürfte ſie vor Friedrich hinein und holte aus ihre . im Erdgeſchoß ein ſehr zierliches und duftiges illet Friedrich Hild nahm es, flog damit in atemloſer Haſt auf ſein Zimmer, zündete Licht an und las das Billet. Es enthielt die von einer großen, hübſchen, vornehmen Hand geſchriebenen Zeilen: „Haben Sie die Güte, heute Abend um elf Uhr ſich an der Rückſeite des Kaſinos der Villa Falconieri einzu⸗ finden. Wenn Sie ein Licht in dem weſtlichen Eckzimmer im erſten Stock des Gebäudes bemerken, ſo kommen Sie die kleine Treppe herauf, welche auf den an der hintern Zimmerreihe entlang laufenden Balkon führt. Sie wer⸗ den das Gittertor, das die Treppe abſchließt, geöffnet finden.“ Das war genug. Friedrich drückte das Billet mehr⸗ mals an ſeine 8. er war überglücklich, überſelig. VIII. Neben dem großen Saale mit den Masken⸗ und Karrikaturfiguren, in welchem Friedrich heute mit Selim geſprochen, lag ein kleinerer Raum, der als Billardzim⸗ mer diente. Um die Zeit, wo Friedrich ſich noch oben auf den Höhen von Tusculum umhertrieb, hatte Graf Brechtal Mit ſeiner Frau die ſämtlichen Gemächer des Villagebäu⸗ des, in dem ſie ſich für den Sommer angerichtet, durch⸗ ſchritten, um ſich darin zu orientieren, und hatte dann in dem Billardzimmer eine ſpezielle Prüfung des großen alten Möbels vorgenommen, das in der Mitte ſtand. Die Prüfung war ziemlich befriedigend ausgefallen, und der Graf hatte nun nach Selim verlangt, um eine Partie zu machen. „Soll ich dir nicht erſt die Villa zeigen, Rudolph?“ frogte die Gräfin. „Ich denke, mein Schatz, es hat Zeit bis morgen ich bin nicht neugierig mehr auf Villen, denn ſie ſehen ſich alle verzweifelt ähnlich, eine der andern.“ Die Gräfin war nicht ganz dieſer Anſicht, aber ſie widerſprach dem mit einem Queue bewaffneten Gatten nicht, der ſehr ungeduldig war, daß die alte Kreide, die er ge wie Staub zerbröckelte. Als Selim ein⸗ trat, entfernte ſich die Gräfin. „Nimm ein Queue, Schwarzkopf, und laß ſehen, ob du noch etwas davon verſtehſt,“ ſagte der Graf. Selim tat, wie ihm befohlen, und während der Graf das Spiel begann und gleich für geraume Zeit ſich des⸗ 12 5 ausſchließlich bemächtigte, beobachtete der Mohr as Ausſehen ſeines Herrn. Der Graf war ein hochgewachſener Mann, mehr mager als voll, mit einem ſchönen Kopfe, gekrümmter Naſe, ſtolz geſchloſſenen Lippen und einer Stirn, die hoch hinauf kahl war; ganz oben ſtand ein dünnes, dunkles Haar kammartig auftoupiert; an den Schläfen war es hinter die Ohren zurückgeſtrichen, was einen Eindruck von Eitel⸗ keit hervorruft, da es ohne öfteres Handanlegen nicht ſo erhalten werden kann. Da der Graf außerdem einen ſtarken, im erſten Stadium des Ergrauens ſtehenden Bart hatte, den er mit den Fingerſpitzen dortwäßrend durch⸗ kämmte, und einen Schnurrbart, der an den während gekräuſelt ſein wollte, ſo war die gräfl faſt unausgeſetzt in einer ähnlichen Weiſe hen Haarwuchs in Anſpruch genommen, wie Don von ihren widerſpenſtigen Zöpfen. Selim fand, daß ſeines Herrn und Gebiel nicht friſcher, ſeine Wangen nicht voller, ſein oben nicht imponierender geworden, trotz der m luft von Nizza. „Wie hat der gnädige Herr Nizza in der Saiſon gefunden?“ fragte Selim. 0 „Nicht ſehr amüſant, Selim. Fremde 1950 Plebs darunter. Schweizer Plebs. Holländer Deutſcher Plebs. Verdammt gemiſcht!“ „Und das Spiel?“ „Ach, frag' mich nicht; du ſtößt, Selim Selim doublierte, ſeinen Ball und verfehlt zweiten. Der Graf legte ſich wieder zum Stoße 99 4 „Das heißt,“ hub Selim auf's Neue an,„Sie verloren?“ 1 5 „Verloren. Du haſt ſchon unwahre 7 ſagt, Schwarzkopf; ich habe verloren— verdaz verloren. Aber ich hoffe, Ihr hier habt unt erdeß f und keinen unnützen Aufwand gemacht?“ „Ich denke nicht, gender Herr; ſo viel ih kontrollieren können, nicht! Die 988g 10 0 den Winter ſehr eingezogen e gelebt und wenig bei ſich geſe 5 nur ein paar Bilder angefaafk „Bilder angekauft? Das war grenzenlos 1 ſein Geld für Bilder zu e 8 ves du's nicht verhindert?“ Selim zuckte die Achſeln. „Die Frau Gräfin intereſſiert ſich ſo für 15 0 ler,“ ſagte er mit einem Tone, der den Grafen al machte. . ee eee bee eee eee bene eee ee In letzter Zeit haben ein oder mehrere Personen slch als Angestellte unserer Gesellschaft ausgegeben und angeblich in unserem Auftrage Revisſlonen aus- verloren mit No. 1261 von geführt und bierfür Geldbeträge erhoben. Wir ersuchen unsere Abnehmer dringend. sich in Zweifelsfällen den Personalausweis vorzeigen zu lassen, durch welchen jeder unserer beauftragten Beamten die Berechtigung nachweisen kann, dass er in unserem Auftrage Leitungen und Zähler 2 besondere Geldbeträge zu erheben hat. Hlannheim, den 28. April 1017. k beidigebe Eisenbah-Pgze ee 8 E ee Swei Simmer und Küche an kleine ruhige Familie zu vermieten. 1 Fleiſchkartenumſchlag der Luiſenſtr. bis Hildaſtr. Abzugeben Kapellenſtraße 8. Weißwein Notwein Vermouth Wilhelm⸗Straße 34. hafen a. 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