88 N Add 30 Pri. 1017 L. Aargau. Eiſchelnt täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 8 Feiertage. unementspreis beträgt monatlich 65 Pfg. dur bei freier Zuſtellung. 5 8 ch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.95. — 0 Kriegschronik 191 S 8 SS S S Se e 0 Mal: In Dublin ſollen ſich nach privaten engliſchen „ 50 5 Aden 13 000 Aufſtändiſche befinden. Die Lage in verb D Bo eroch nicht gehlärt. die Ma 1 A frauzöſiſche Angriffe weſtlich der ane— 5 4 deln der ruſſiſchen Südfront wurden öſterreichiſche Ab⸗ 1 Dol eror überlegenen ruſſiſchen Angriffen zurückgezogen. det die feind ad Görz ſtand wieder unter italieniſchem Feuer; mit Vom e bei Villa Viacentina wurden — eworfſen. ö geren Kut el Amara befanden ſich nach engliſchen An⸗ 7 6000 inder den Gefangenen zirka 3000 Briten und zirka 28 iſche Soldaten.. g 0 Den luß der Parſſer Handelskonferenz. 8 e de un, ü aariſch-rumänſſches Wirtſchaftsübereinkommen wur⸗ im— erzeichnet. — aach eordnete der bulgarkſchen Sobranſe treten eine Reiſe Deſterreich⸗Ungarn und Deulſchland an. —ꝛ Die Bewirtſchaftung und Ver⸗ keilung unſerer wichtigſten 0 8 9 Nahrungsmittel. Ihnheit, erſten fühlbaren Eingriff in unſere Lebensge⸗ den infolge des Kriens brachte uns die Mitte Die näber, 1915 mit der Einführung der Brotkarte. auf den Vun keines anderen Volks iſt wohl ſo ſtark . 4 18 die d. rotverbrauch eingeſtellt geweſen, wie ge⸗ 310 deutſchen, und bei dieſem wichtigen Volks⸗ I 0 intenittel mußte zuerſt eine öffentliche Bewirtſchaf⸗ 1 wie Rahn en. Die unbedingte Notwendigkeit einer ſolchen Jun er ahr wird uns ohne weiteres klar werden, wenn e 1913 aß z. B. unſere Brotgetreideernte im kaizung un le bei wahrscheinlich ſehr erheblicher Ueber⸗ beugen gefähr 17 Millionen Tonnen betrug, daneben ; tſchen Volir jedoch, um den Friedensbedürfniſſen des fer Einfih kes an Brotmarken gerecht werden zu können, hr dieſer* von rund 2½ Millionen Tonnen. Die Ein⸗ lic des ggewaltigen Brotkornmengen fiel faſt im Augen⸗ 6 amen sbeginns vollſtändig aus, denn als Liefe⸗ nber in Eu leben Rußland faſt ausſchlieflich aberſceiſch Ahl tracht, deren Ausfuhr nach Deutschland durch Wir 8 50 perre unmöglich gemacht wurde. igen Vaten alſo nur noch ungefähr vier Fünftel die, im Friedl getreidemengen zur Verfügung, deren wir ien konnte* 1 Verſorgung der Bevölkerung be⸗ hein natur en, und dabei hatten wir die gegen Friedens⸗ der Heerespoemäß ganz bedeutend geſtiegenen Bedürfniſſe Vrotkarte waltung zu befriedigen. Durch Einführung Ko f 8 bekanntlich die tägliche Mehlmenge * gel Mehlm er Bevölkerung auf 200 Gramm feſtgeſetzt. 95 Aallmäßig enge konnte 3 als zwei Jahre hindurch Loet hebe ſegeben werden, und man hoffte ſie auch die gange 8 zu können. Als jedoch Anfang 1917 Na denkralden, den Anlieferungen von Brotgetreide an Frten, entſterteilungsſtelle, die„Re ſchsget seid ſtelle“, ein⸗ auchetreitanden Zweifel ich gend apf reidebeſte weifel, ob tatſächlich noch genügen uote au ände vorhanden ſeien, um die bisherige Ne debrua recht erhalten zu können. Eine für den undsg r 1917 angeordnete und durchgeführte neue aas bai, ahme ergab dann auch das betrübliche Er⸗ halte daß, we i 5. u wür wenn die bisher gewährte Brotration bei⸗ deln Nonade⸗ das deutſche Volk mindeſtens auf einen umzes einleuch ez ohne Brot ſein würde. Es iſt ohne chic 8 ar tend, daß ein derartiger Zuſtand einfach kamden entſchlund ſchweren Herzens mußten ſich die um 5 berab, ließen, die tägliche Mehlration um 30 düchſt 10e Brothaſeben. Es gab keine andere Möglichkeit, ratio* Ernte forgung des deutſchen Volkes bis zur as mit ſchließlicherzuſtellen. und eine gekürzte Brot⸗ un es womich auf jeden Fall leichter zu ertragen, chenlang kein Brot gäbe. bh Pe, 2, sloyd George ſpricht. Re f Wan in der 2 70 Lloyd George hielt geſtern im Rathaus zeigte triſe, die unter anderem ausführke: Die allgemeine unge; hat der 5 Beginn des Krieges ſich in der ganzen Lawürdig zenugliſche Kredit glänzend überſtanden. Be⸗ wiſfene it letzt ie militäriſchen Leiſtungen. Die mili⸗ die ungleich günstiger als im Jahre 1915. 0 n und daher erklärt ſich ihre Ver⸗ evölth für ihre e See durchaus unpaſſierbar machen, kung i Sieg notwendig. Wir aber müſſen tillionen in einem Lande ernähren, 1 Erzeugniſſen auskommt. Man denke erſeebgotsbrieg in ane jetzigen Form ar haben 3 Seit 2½ Jahren quält uns der a Neutſchen zuletzt im Unterſeebootskrieg Amtsblatt der Bürgermeister ämter Sechenheim, Buesheim, Neharhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. * eee eee Inſertienspreis. Die einſpaltige Petitzeile 15 Pfg., Reklamen 80. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Mabatt. 2 Fernſprechanſchluß Nr. 16. mehr Schiffe verſenkt als früher, aber ſie haben Amerika dadurch zum Krieg gebracht. Die beſten Köpfe in Amerika und Frankreich ſinnen auf Mittel zur Bekämpfung der Tauch⸗ boote. Die Hauptſchwierigkeit bleibt die Volksernührung. Ich will nicht ſagen, daß der Krieg das Jahr 1918 hindurch anhalten wird, aber auf dem Gebiete der Volksernährung dürfen wir kein Riſiko auf uns nehmen. Wenn der Deutſche weiß. daß er den Krieg gewinnen kann, wenn er bis zum Ende 1918 aushält, indem er uns aushungert, ſo wird er aushalten. Vielleicht iſt aber der Deutſche eher zum Frieden geneigt, wenn er einſieht, daß ein längerer Krieg ihm einen ſchlechteren Frieden bringen wird. Nach unſeren Plänen werden 3 Millionen Aeres neu bebaut und ich kann dafür garantieren, daß niemand uns aushundern kann, ſelbſt wenn wir keine Tonne Nahrungsmittel von auswärts beet hen. England baut dreimal ſo viele Schiffe als im vergangenen Jahre. Die Zukunft unſeres Landes hängt um großen Teil davon ab, was die Politiker gelernt 11 5 Vor dem Kriege gab es fünf unabhüngige Parteien und das Volk hat entdeckt, daß keine dieſer Partelen ein Monopol der Weisheit beſitzt. Ich glaube nicht, daß wir die ſtaubbedeckten Pro zramme irgend einer Partei wieder hervor⸗ ziehen. Die eine Million Mann, die die Kolonien und Indien geſtellt haben wüſſen den Charater der Beꝛjehungen der einzelnen Teile des Reiches umformen. Die Kolonien müſſen befragt werden, bevor gehandelt wird. Die Reichsräte müſſen wenigſtens ein wirkliches Kriegskabinett bilden. Für die Zukunft iſt be⸗ ſchloſſen, daß das britiſche Reich durch engere Bande der In⸗ tereſſen und des Handels und der allgemeinen Geſchäftsbezie⸗ A verbunden werde. Wir glauben, daß ein Syſtem von orzugszöllen eingerichtet und Verbeſſerungen der Verkehrsmittel zwiſchen den einzelnen Teilen des Reiches vorgenommen werden könnten. Was Irland anlangt, ſo trete ich für die Regelung der iriſchen Frage ein, weil ich weiß, daß das in allen Teilen Amerikas und Auſtraliens als eine Hauptbedingung für einen ſchnellen Sieg betrachtet werde. Die loyalen Millionen Indiens haben ein Recht darauf, zu fühlen, daß ſie nicht eine unterjochte Raſſe im Reich ſind, onder ein Teil der Nation. Alle dieſe Fragen erforderten ſtaatsmänniſche Klugheit, aber Angſt und Schwachherzigkeit ſind im Kriege verhängnisvoll. e dieſe Rede merklich weniger zuverſichtlich iſt, als rühere Worte des Herrn Diktators, huldigt ſie noch reichlich einer wohlberechneten Schönfärberei. D. Schr.) Das parlamentariſche Syſtem. Berlin, 28. April. In der„Voſſ. Ztg.“ veröffentlicht das Reichstags⸗ und Württ. Landtagsmitglied Oberregierungsrat Lieſching einen Aufſatz über württembergiſche Regierungs⸗ ſorm: Eine pa lamentariſche Regierungsform iſt in Würktemberg nicht in der Weiſe durchgeführt, daß die Regierung in ihren führenden Stellungen ſich aus der Mitte der Mehrheitsparteien zuſammenſetzt. Die Regierung nimmt ſelbſtverſtändlich Rück⸗ ſicht auf die Zuſammenſetzung der Kammern und ſucht den Be⸗ ſchlüſſen derſelben tunlichſt nachzußommen. Die Verwaltung aber iſt nicht an eine Parteiſchablone gebunden, vielmehr bemüht ſie ſich mit mehr oder weniger Erfolg, über den Parteien zu ſtehen, aus den Parteianſchauungen die ihr am meiſten zuſagenden herauszuſchälen und damit in der Verwaltung ein gewiſſes Sam melprogramm zur Durchführung. bringen. Dadurch ver⸗ meidet ſie ſcharfe Zuſammenſtöße mit dem Parlament. Eine einheitliche, zielbewußte Führung iſt ihr aber dadurch ſehr erſchwert, und ein wirklich fruchtbares Zuſammenarbeiten mit einer auf beſtimmte Ziele hinarbeitenden Parlamentsmehrheit fehlt. Auch in Deutſchland herrſcht in den Staaten das par⸗ lamentariſche Syſtem, in denen eine unbeſtrittene Parteimehr⸗ heit im Parlement vorhanden iſt und ſo in erſter Limie in Preußen. Im Reichstag fehlt es an einer ausgeſprochenen Mehrheit mit einem beſtimmt vorgeſchriebenen Programm für die Ziele der Reichsregierung. Die Durchführung des parlamen⸗ tariſchen Syſtems wird zur Vorausſetzung haben die Schaffun⸗ eines ſolchen Programms und die Herbeiführung einer N dieſem Programm fußenden Mehrheit. Jedenfalls würde die Form und der Geiſt der württ. Verfaſſung und der ſtreng konſtitutionelle Sinn des gegenwärtigen Trägers der Krone die Zuſammenſetzung der Regierung auf Grund einer zuverläſſigen Mehrheitsbildung im Parlament ſehr erleichtern. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 28. April.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf beiden Scarpeufern ſetzte der Feind die ſtarke Beſchießung unſerer Stellungen und des Hinter⸗ Raute fort. Wir bekämpften mit erkennbarer Wir⸗ ung die engliſchen Batterien. Bei Monchy brechen geſtern vormittag mehrere Angriffe der Engländer vor unſeren Linien verluſtreich zuſammen. s Heute vor Tagesanbruch nahm der Feuerkampf von Loos bis Que ant äußerſie Heftigkeit an. Nach Trom⸗ melfeuer iſt bald darauf faſt an der ganzen Front die Infanterieſchlacht neu entbrannt. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Die Kampflage iſt wechſelnd ſtarkem Feuer gleich geblieben. i 8 Bei Brahe iſt ein franz'ſſſcher Angrif geſcheiterk. Bei Hurtebiſe⸗Fe. wurden feindlichen Stoßtruppen bei er⸗ folgreicher Abwehr Gefangene und Maſchinengewehren 1 Am Brimont und nördlich von Reims ſchlugen Erkundungsvorſtöße des Feindes fehl. Heeresgruppe Herzog Albrecht: Keine weſentlichen Ereigniſſe. Eine Schwere Miederlage der Engländer bei Arras. Durch Abwehrfeuer wurden drei feindliche Flu zeuge, durch Luftangriff zwei Feſſelballone abgeſchoſſen⸗ Oeſtlicher Kriegsſchauplatz: 5 Infolge lebhafter Tätigkeit der ruſſiſchen Artill rie nahe der Küſte, weſtlich von Luck, an der Zlota⸗Li Narajowka und Putna war in dieſen Abſchnitten a unſer Feuer geſteigert. 8 Hinter unſeren Linien ſtürzte nach Luftkampf el ruſſiſcher Flieger ab.„ 5 Mazevoniſche Front. Bei Regen⸗ und Schneefällen in den Bergen nut geringe Gefechtstätigkeit. 8 Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. WTB. Großes Hauptquartier, 29. April. Amtlich.) Weſtliche e Krieg⸗ ſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Schwerſtes Trommelfeuer, vor Tagesaubruch an der der ganzen Front von Lens bis Queant beginnend, lei⸗ tete am 28. April die Schlacht ein, von der die dis Engländer nun zum driteenmal die Durchbrechung der deutſchen Linien bei Arras erhofften.— Bis Mit⸗ tag war der große Kampf entſchieden; er endete mit einer ſchweren Niedertage Englands. 2 Beim Hellwerden folgten der ſprungweiſe 5 50 1 1 legten Wand von Stahl, Staub, Gas und Rauch di engliſchen Sturmkolonnen in einer Front von etwa 30 Kilometer Breite. r Die Wucht des feindlichen Stoßes nördlich den Scarpe richtete ſich gegen unſere Stellungen von Acheville bis Roeux; dort entwickelte ſich die Schlacht zu außerordentlicher Heftigkeit. 7 Der Engländer drang in das von uns als Vorl S e— Oppy, bei Gavrelle und Roenz ein; da tra der Gegenangriff unſerer Infanterie In hartem Ringen Mann gegen Mann n Feind geworfen, ſtellenweiſe über unſere alten Linien hinaus die bis auf Arleux ſämtlich wieder in unſerer Hand ſind. Südlich der Se arpen iederung tobte gleichfalls erbitterter Kampf. In den zerſchoſſenen Stellungen ten unſere braven Truppen mehrmaligem Anſturm, dort ſind alle engli ſchen Angriffe gelchei⸗ te rt. ö. Auf den Flügeln des Schlachtfeldes brachen die feindlichen Angriffswellen ſchon im Vernichtungsfeuer unſerer Artillerie zuſammen. 5 ö Die Verluſte der Engländer ſind wiederum an⸗ ßer gewöhnlich ſchwer. n 1 Der 28. April iſt ein neuer Ehrentag unſerer Infanterie, die, kraftvoll geführt und krätig unter sti durch die Schweſter⸗ und Hilfswaffen ſich der Größe ihrer Aufgaben voll gewachſen zeigte! a ö Bei den anderen Armeen der Weſtfront, auch an der Aisne und in der Champagne, ſowie im Oſten und auf dem Balkan iſt die Geſamt age unverändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 3* 5 1 Die dritte Offenſive der Engländer iſt geſcheitert. Am Samstag beim Morgengrauen ſetzte auf einer Front⸗ länge von 30 Kilometer der große Kampf ein, von Loos bis weit über das Tal der Scarpe hinaus. Ein wütendes Trommelfeuer leitete die Schlacht ein; dann brachen die Infanteriemaſſen vor. Obgleich die erſten Reihen von dem Flankenfeuer der maſſenhaft auf ſtellten Maſchinengewehre niedergemäht wurden und bie zahlloſen Batterien einen vernichtenden Granatenhagel über die nachflutenden Reſerven ergoſſen, ſtürmten di feindlichen Kolonnen mit Todesverachtung vor und es entſpann ſich ein wütendes Handgemenge, in dem meh⸗ rere Stellungen wechſelweiſe bald aufgegeben, bald wie⸗ der genommen wurden. Als endlich gegen Mittag be⸗ deutende deutſche Reſerven ins Feuer geführt würden, da ging es in wildem Gegenſtoß gegen die Engländer. Dem Engländer gegenüber achtet der Fe dgraue keine Ge⸗ fahr, nicht Verwundung noch Tod, ihn beſeelt nur ein Gedanke: Vernichtung des Gegners. So wurden die feindlichen Maſſen zurückgeworfen mit außergewöhnlich ſchweren Verluſten. Einen einzigen Punkt, Arleux, konn⸗ ten die Engländer noch halten, auf der ganzen übrigen Front ſind ſie reſtlos zurückgeſchlagen. Man vergegen⸗ wärtige ſich einmal, was das bei einem 7ſtündigen, mit beiſpielloſer Erbitterung geführten Kampfe von ſolcher Ausdehnung beſagen will. Schreibt doch der engliſche Oberſt Gibbs, die deutſchen Stellungen ſeien mit ge⸗ ſchickt aufgeſtellten und verteilten Maſchinengewehren ge⸗ radezu geſpickt und ſeit dem 9 April ſeien Geſchüße in größter Zahl mit ungeheurer Munition von den Deut⸗ ſchen Arras gegenüber zuſammengebracht worden. Die dritte Durchbruchsſchlacht wird wobl noch nicht zu Ende —— ö undert. gerad ſein, aber auch ihr Zweck iſt nicht erreicht. Wie N 9— mißglückten Jul.⸗Offenſive, ſo wird 8975 chon in der feindlichen ae behauptet, ein Durchbruch ſei nuch diesmal nicht beabsichtigt geweſen. Ja, dieſe Trau⸗ ben ſind gar zu ſauer. i „ AVeber die Verluſte der Engländer in der erſten Offen⸗ ſiv⸗Schlacht bei Arras(9. bis 21„April) ſchreibt ein Schweizer Militärkritiker: Wenn die amtlichen Verluſte an Offizieren 2000 angeben, darunter 700 gefallen, ſo iſt der Mannſchaftsverluſt auf mindeſtens 60 bis 70 000 7 berechnen. Noch viel größer ſind die franzöſiſchen Ver⸗ ſte aus der Schlacht vom 16. April. Auch in der noch andauernden zweiten Hauptſchlacht bei Arras, die am 23. April begann, ſind die Verluſte äußerſt ſchwer, ſo daß die wenigen Ortſchaften, die von den Engländern in Beſitz genommen werden konnten, daneben gar nicht in Betracht kommen. Tatſächlich haben ſie im Bereiche der Arrasſchlacht, alſo beſonders um Lens und im Tale der Scarpe keinerlei weitere Fortſchritte erzielt. Die Erobe⸗ rung von Lens, wo die Deutſchen bereits doppelſeitig um⸗ faßt waren, iſt völlig mißglückt.. . 1. Die Ereigniſſe im Weſten. Der franzöſiſche Tagesbericht. WTB. Paris, 29. April. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Zwiſchen Saint Quentin und der Oiſe war die Ar⸗ 3 während der Nacht ziemlich heſtig. Handgranaten⸗ ſcharmützel in den vocderen Linien in der Gegend ſüdlich von Saint Quentin. Bei Laffaux verfuchte der Feind einen Hand⸗ 3 gegen unſeren vorgeſchobenen Posten, der mißlang. In r Champagne lebhafte Tätigtzeit der beiderſeitigen Artillerie. Ein nach vorausgegangener heftiger Beſchießung gegen unſere Gräben öſtlich von Auberive unternommener deutſcher Angriff wurde durch ünſer Maſchinengenehr⸗ und Sperrfeuer gebrochen. — Auf dem linken Maasufer drang eine unſerer Abteilungen in die deutſchen Linien im Abſchnitt der öhe 304 ein und 2 Gefangene zurück. Nach den letzten Meldungen beträgt ie von den franzöſiſchen Truppen im Laufe der am 16. April begonnenen Schlacht eingebrachte Beute 175 ſchwere und Feld⸗ eſchütze, 412 Maſchinengewehre und 119 Grabengeſchütze. Die Geſamtziffer der von uns eingebrachten Gefangenen beträgt bis jetzt 20 780. Abends: Auf dem größten Teile der Front Artillerie⸗ Rampf mit Unterbrechungen, der zeitweilig in der Aisnegegend und in der Champagne und am Chemin des Dames heſtig war. — der Gegend von Oſtel machten wir Fortſchritte und Ge⸗ gene. Drientbericht: Am 286. April gelang es den Bulgaren nach heftiger Beſchießung für einen Augenblick in den vor kurzem von den engliſchen Truppen genommenen Graben weſtlich des Doiranſees Fuß zu faſſen. Ein ſofort unternommener Gegenan⸗ riff warf ſie indeſſen mit ſchweren Verluſten wieder hinaus. as Wetter verſchlechtert ſich noch mehr. Auf den Höhen erreicht der Schnee eine Höhe von 2—3 Meter. Der engliſche Tagesbericht. We. London, 29. April. Amtlicher Bericht von geſtern Wir griffen heute auf einer Front von mehreren Meilen nördlich der Scarpe an. Unſere Truppen fanden lebhaften Widerſtand, machten aber gute Fortſchritte. Der Kampf dauert an. Meſopotamien: Das 390. türkiſche Ameekorps zo ſic Dienstag nacht in aller Eile an beiden Ufern des Schat Udheim in der Richtung auf die Berge des Oſchenel Manrin zurlck, wo es ſich einrichtete. So iſt der zweite Verſuch. dee Operationen des Generals Maude gegen das 18. Armee- norps zu behindern, fehlgeſchlagen. Der Krieg zur See. Berlin. 28. April. Eines unſerer Unterſeeboote hat am 21. April die für die Erzverſchiffung aus Nord⸗ afrika wichtige Hafenanlage bei Gourays weſtlich Algier wirkungsvoll beſchoſſen. Eine Erzladebrücke iſt einge⸗ ſtürzt, eine zweite ſchwer beſchädigt. Als verſenkt werden demelde!: Die däuiſchen Sgiffe Dampfer Nordſöen, der Schoner Anna Riſe, die Bark Halluna, der finniſche Dampfer Firos. Im Schwarzen eer ging ein rumäniſches Torpedoboot unter. ſciever ein Abbau des Tauchbootkriegs? Paris, 29. April. Aus Kopenhagen wird dem „Temps“ berichtet, daß Deutſchland infolge der Haltung der Neutralen eine Aenderung im Tauchbootkrieg beab⸗ ſichtige, um die Lebensmittelzufuhr der Neutralen zu erleichtern. 8 8 Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 29. April. Amtlich wird verlaut⸗ bart vom 29. April 1917: Italieniſcher Kriegsſchauplaß: Die Lage iſt unver⸗ Heute in den Morgenſtunden übe flelen unſere Sturmpatrouillen einen Stützpunkt des Feindes in der Nähe des Tonale⸗Paſſes, machten die Beſatzung nie⸗ der und kehrten mit 22 Gefangenen zurück. Der türkiſche Krieg. Konſtantinopel, 28. April. In ihrem amtlichen Bericht vom 24. April behaupten die Engländer, daß ſie uns in Samara 16 Lokomotiven, 224 Waggons und 2 Pontons voll Munition abgenommen hätten. Dieſe ſehauptung entbehrt jeder Grundlage, da alles Ma⸗ kerial dort von uns zerſtört worden iſt. Neues vom Tage. . Die auswärtige Lage. Berlin, 28. April. Der Hauptausſchuß des Reichs⸗ kags nahm heute vormittag vertrauliche Mitteilungen des Staatsſekretärs Dr. Zimmermann über die aus⸗ wärtige Lage entgegen. Die zuverſichtlichen Dar⸗ legungen des Staatsſekretärs wurden von den zahlreich erſchienenen Abgeordneten und Mitgliedern des Haupt⸗ ausſchuſſes mit Beifallskundgebungen begrüßt Sie ha⸗ ben die Auffaſſung verſtärkt, daß wir in nicht fer⸗ ner Zeit zu einem guten En de des Krieges kommen werden, zumal da die letzte Hoffnung unſerer Feinde auf die innere Zermürbung des deutſchen Volkes nun deſſen feſtem Siegeswil len ſchei ern wird. Deutſchland und Oeſterreich. 55 Berlin, 29. April. Eine Erklärung im halb⸗ amtlichen„Wiener Fremdenblatt“, daß Oeſterreich⸗Un⸗ 5 bereit ſei, Frieden zu ſchließen und dabei auf Gebietserwerbungen zu verzichten. kat in Deytſchland oßes Aufſehen gemacht und die feindlichen Staaten ben daraus, wie aus den Preſſeäußerungen hervor⸗ geht, den Schluß gezogen, daß Oeſterreich-Ungarn ſich von Deutſchland loslöſen wolle. Der„Peſter Lloyd“ veröffentlicht dagegen eine Erklärung von zuſtändiger ö jede Hoffnung, die Dotanmon arch und 8 Deutſchland zu entzweien, eitel ſei. Einen ehrenvollen Frieden könne die Entente nur von beiden zuſammen und zu gleicher Zeit haben. Gewerkſchaftliches. Dresden, 28. April. In einem Vortrag, den der chriſtlich⸗nationale Arbeiterführer Reichstagsabg. Behrens in einer großen kirchlich⸗ſozialen Verſammlung hier hielt, äußerte er: Was die Friedensziele anbelangt, ſo hat der ſozialdem. Abg. Scheidemann kein Recht, namens aller Arbeiter einen Frieden ohne Landzuwachs und Kriegsentſchädigung zu verlangen. Wir verteidigen nicht nur die Grenzen des Vaterlandes, ſondern auch die wirt⸗ ſchaftliche Zukunft des deutſchen Volkes. Dieſe iſt aber nur dann ſichergeſtellt, wenn uns der Friede den not⸗ wendigen Landzuwachs und eine entſprechende Kriegs⸗ entſchädigung bringt. Wenn nach einem glücklichen Kriegs⸗ ende unſere Bevölkerung in demſelben Maße wächſt wie vor dem Kriege, ſo würden wir ohne Gebietszuwachs in einem künftigen Kriegsfalle nicht genügend Ackerland 8 um unſer Volk gegen Aushungerung zu ſchützen. ine Kriegsentſchädigung brauchen wir, damit die un⸗ geheuren Laſten(Verzinſung der Kriegsſchuld, Renten an Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene, Wiederaufbau der zerſtörten Dörfer und Städte uſw.) aufgebracht werden. Dieſe Laſten drohen ſonſt unſer wirtſchaftliches Leben zu erdrücken und darunter würden die Arbeiter auf Ge⸗ nerationen hin ſchwer zu leiden haben. Gewiß ſollen die reichen Leute in erſter Linie zu den Kriegslaſten bei⸗ tragen, aber nur Narren können ſich einbilden, daß die ganze ungeheure Kriegslaſt auf die Beſitzenden allein abgewälzt werden kann. Je größer die Kriegsentſchädi⸗ ng, deſto geringer werden Kriegslaſten, und deſto ſcneller wird ſich das wirtſchaftliche Leben wieder er⸗ len, und deſto weniger wird die Arbeiterſchaft, ins⸗ eſondere auch die aus dem Felde Heimkehrenden, unter dem wirtſchaftlichen Druck zu leiden haben. Gegen die wilden Streiks. Berlin, 28. April. Eine Verſammlung der Hirſch⸗ Dunkerſchen Gewerkvereine erklärte, daß die wilden Streiks der Rüſtungsarbeiter nicht dem Intereſſe der Arbeiter⸗ ſchaft und der Landes verteidigung unvereinbar ſeien. Die Bewegung trage einen ausgeſprochen politiſchen Charakter. Der erſte Mai. Berlin, 28. April. Der„Vorwärts“ veröffentlicht eine Er⸗ klärung der Generalkommiſſion der Gewerkſchaften Deutſch⸗ lands und des Vorſtandes der ſozialdem. Partei Deutſchland⸗ zum 1. Mai 1917. Darin heißt es: Die Muckel zur Ver⸗ teidigung von Heim und Herd muß und wird unſeren Vätern, Brüdern und Söhnen im deutſchen Heere die deutſche Ar⸗ beiterklaſſe liefern. Die deutſchen Arbeiter werden deshalb auch in dieſem Jahre wie in den beiden vorherigen au die Arbeitsruhe am 1. Mai Verzicht leiſten. Leider wird durch die Verbreitung von Flugblättern verſucht, die Arbeiter zu einem politiſchen Demonſtrationsſtreik oder zu einem revolu⸗ tionären Generalſtrein am 1. Mai zu veranlaſſen. Die Flug⸗ blätter gehen nicht von der ſozialdem. Partei aus, ſondern von Leuten, die keine Gemeinſchaft mit der Arbeiterbewegung haben. Arbeits inſtelungen zu politiſchen Demonſtrations⸗ zwecken ſind gegenwärtig unverantwortlich und müſſen auf das ſchärfſte verurteilt werden. Wien 29. April. Die Wiener Sozialdemokraten haben beſchloſſen den 1. Mai zu feiern. Hertling in Wien. München, 28. April. Der baher'ſche Miniſterprä⸗ ſident Graf Hertling iſt mit dem Balkanzug nach Wien abgereiſt.. Verfaſſungsänderung in Bremen. Bremen, 29. April. Der Senat der freien Hanſe⸗ ſtadt Bremen hat der Bürgerſchaft die Mitteilung zu⸗ gehen laſſen, daß er die Einſetzung eines Verfaſſungs⸗ ausſchuſſes beſckloſſen habe, um Vorſchläge zu machen, durch die die Verfaſſung und ihre Aus ührungsgeſetze zeitgemäß zu ändern ſeien. Franzöſiſche Kriegsziele. Berlm, 28. April. Henry Coulon ſchreibt im Rappel: Der beſte Gewinn für uns wäre die Beſetzung der jenſeits des Rheins gelegenen Provinzen des Deutſchen Reichs, die reich und volksreich ſind und uns Steuern zahlen müſſen. Vielleicht iſt eine Annexion gegenwärtig gar nicht erforderlich. Notnendig aber iſt, daß das Band zwiſchen den Provinzen, die wir als Gewinn erhalten werden, und dem Deutſchen Reiche zerriſſen wird. Notwendig iſt die militäriſche 5 der Grenze und der ſtrateziſchen Punkte, iſt die Unterſagung des Militärdienſtes in Deutſchland, die Erhebung einer Steuer und die Verpflichtung zum Militärdienſt im franzöſiſchen Heer. Unentbehrlich für einen Weltfrieden, wie er auch aus ſehen mag, iſt daß es keine Preußen mehr auf dem linken Rhein⸗ ufer gibt. Friedensſtrömungen bei der Entente. Genf, 29. April. Es iſt feſtzuſtellen, daß in England und Frankreich Friedensſtrömungen ſich immer mehr an die Oeffentlichkeit wagen, während vor einiger Zeit noch jede Aeußerung im Sinne des Friedens ſtreng unterdrückt oder gar beſtraft wurde. Tatſache iſt, daß die Stimmung in beiden Ländern wegen der Tätig⸗ keit der deutſchen Tauchboote und der Entläuſchung über die gegenwärtige Durchbruchsoffenſive gedrückt iſt. Die Wirkung der deutſchen Streike auf die Franzoſen.— Paris, 28. April. In der Liberte fordert Oberſt⸗ leutnant Rouſſet einen ſofortigen Geſamtangriff des Verbandes auf allen Fronten, von dem er ſich mit Rückſicht auf die Streikbewegung in Deutſchland große Erfolge verſprach. Paris, 29. April. Der ruſſiſche Kriegsminiſter Gutſchkow iſt plötzlich erkrankt, wovon die heſige Preſſe eine Schädigung der Pläne der proviſoreſchen Regie⸗ rung auf die Fortſetzung des Krieges befürchtet. Rotterdam, 28. Apr'l. Der Hafen von Belfatt iſt wegen Minengefahr von den engliſchen Behörden ge⸗ ſperrt worden.- n Vergünſtigung der Kolonien. London, 28. April. Im Unterhaus ſagte Bonar Law in Erwiderung auf eine Frage, das Kriegskabinett (d. h. der Kriegsrat, der jetzt in England verſammelten Staatsmänner der großen überſeeiſchen Kolonien) hat einſtimmig den Grundſatz angenommen, daß jeder Teil des Reiches bei aller ſchuldigen Rückſicht auf die Inter⸗ eſſen unſerer Alliierten beſonders günſtige Bedingungen und Erleichterungen gewähren ſoll, um für die anderen Teile des Reiches Waren zu erzeugen.(Beifall.) 1 Spaniens Tauchboot. 5 Bern, 28 April. Das erſte ſpaniſche Ukerles· 8 33 dazu ermahnt werden, nicht nach n N— boot Iſak Peral ist geſtern in Cartagena in Begleil des Kriegsſchiffes Estremadura einge rofſen. Der amerikaniſche Krieg. Waſhington, 28. April.(Reuter.) Die Regiel beſchloß, Frankreich und Italien binnen einer Woche e Ur Millionen Dollars zu leihen. 5 Waſhington, 28. April. Das Repräſentantenheln hat mit 170 gegen 106 Stimmen den Susann e Militärgeſetz abgelehnt, der Rooſevelt ermächtigen 172 te, eine Armee von Freiwilligen für den Dienſt in Fr reich aufzuſtellen. 5 0 de Bern, 28. April. Wie Lyoner Blätter melden, der deutſche Geſandte und die deutſchen Konſuln in% de Janeiro(Braſilien) auf dem Poſtdampfer Ra md Janeiro nach Spanien abgereiſt.— In Buenos (Argentinien) finden täglich Kundgebungen für und den Krieg ſtatt. — Aufruf au die Heimat, Trei 5 Ligne Inf.⸗Regts. Königsberg, ertlärte Sozialdemokraten f laſſen einen herzhaften und tapferen Aufruf an die 17 meraden daheim, daß ſie den Streit um pere N Vorteile unterlaſſen und unerſchütterlich ihre Pflicht 1˙ die Heimat erfüllen. i 95 5„Jede Feierſchicht verringert ſere Verteidigungsmittel und jeden Mangel daran ſen wir mit unſerem Blute gutmachen. Die Je 12 wollen uns vernichten. Das werden wir gemeim 10 luke verhindern. Denkt auch unſerer Frauen und Kin fir ö — Dieſe Kernwerte ſollten den Schürern der Unzuſe“ denheit den Mund ſchließen en 2 3 Vermiſchtes.„ ö Stiftung. Der Großherzog von Sachſen⸗Weimar 1h aus Anlaß der Taufe ſeines zweiten Sohnes 100 000 Mee zur Förderung wohlrätiger und gemeinnütziger Zwecke des K 0 dienen ſollen. dal 10 n die Ti eſtürzt. rie 6. 3 e Tiefe geſtürzt. Auf der Zeche Karl F 110 0 fe Wiemelhauſen(Westfalen) iſt am Samstag früh infolge ig 5 des Seiles der mit 42 Bergleuten beſetzte Fördertorb ah daf Tiefe geſtürzt. Leider muß mii der Moglichkeit den fund We 12 daß die ſämtlichen Inſaſſen ums Leben gekommen ſind. 4 . Kriegsſünden. In Ludwigshafen am Rhein wuthe 4% fan Geheim ca,.. endeckt, wo man zu Wucherpreiſen me freies Fleiſch in jeder Menge kaufen konnte.— Ein en 1 5 in Ochſenſurt wurde ertappt, als eine Anzahl„Weine die mit Lebensmitteln gefüllt waren nach Norddeutſchlan eil, frachten wollte.— In Niederbayern ſind einige groß* 1 höfe von Güterſchlächtern zertrümmert worden. a dell g Verhaſfiung. Wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und 19 114 n Vergehen wurde det Rittmeiſter Tuſtig im 1 l- ö 5 Kriegs miniſterium verhaftet. Luſtig war vor dem rieg e ſhlen, agent in Frankfurt a. M. geweſen, wurde dann als 155 bllio ſachrerſtä diger“ für Heereslieferung einer Abteilung des N miniſteriums aufgenommen und erhielt Offtziersrang 1 f Adel. Bei den Betrügereien der Depoſitenbank in W er ſtark beteiligt. Er hat ſeiner Mutter, die in Saas i i i e 0 die, n ee e 1 1 — 9 10 Baden. Zum Fliegerangriff auf Freibürg⸗ 12 b.. Das Großh. Bezirksamt teilt mit: Ueber bie 1 fart dem Fliegerangriff vom 14. April gemachten Er aht einn It worden:. 43,0% g Die feindlichen Geſchwader flogen ſowohl mitt igel auch nachmittags bei dieſigem, alſo ſchlecht f b Wetter in bisher beim Bombenabwurf noch N. obachteter Höhe. Sowohl der Flugmeldedienſt, au dung die Benachrichtigung der Stadt und der Alar 4 Böllerſchüſſe funktionierte tadellos und ſo rechtzeiih die die Warnung der Bevölkerung beide Male über l nuten vor Beginn des Scharfſchießens der Flak⸗e gel 5 erfolgt war. Die Flak⸗Artillerie nahm in beiden 1 die Feinde ſofort auf die größte Reichweite und 1% liegendes Feuer, zerſprengte die Geſchwader 9550% 1 ſie dauernd in ſolcher Höhe, daß ein gezielter e 1 g abwurf, der unnennbaren Schaden angerichtet hät bie 94 möglich war. Bei derartig ſtarken Geſchwadern, ſolch großen Flughöhen angreifen, iſt ein planle benabwurf, zumal über eine große Fläche, natürlt undder 1 verhindern. Trotzdem gelang es der Fluge lle rtillerie, mindeſtens ein feindliches Flugzeug 0 lei zu beſchädigen, daß es um 2500 Meter verſackte 17 8 aber außer Reich⸗ und Sichtweite kam. Unſere 44 0 flieger, die beide Male ſich ſofort zum Luftkandi 1. 8 ſetzten, konnten beim erſten Argriff nicht re aer abnorme Höhe des Gegners erreichen, wie ſie ier ſame Bekämpfung des Feindes erfordert hätt he tande Nachmittagsüberfall erlangten ſie die Gefechtshe, f Kral äußerſter Anſtrengung zwar, der Gegner flog en ſchnell ab, daß auch eine längere Verfolgung unſere g a g flieger nicht in wirkſamſte Reichweite brachte; 90 mit allem Schneid geflogen wurde. oh 1 bes dd Wie wir hören, iſt eine Verſtärkung ſow bete 4 l Flak⸗Artillerie, als auch des Kampfgeſchwaders wi 0 in die Wege geleitet, ſo daß bei einem ewigen, 15 dach holten Angriff der Luftſchutz ein noch beſſerer 4 75 dd keinen Fall dürfte aber ſchon nach den bisher al, we fahrungen ein gezielter Bombenabwurf mehr mög, N Nach wie vor, kürfte der beſte Schutz benen fe, angriffen im Aufenthalt in den unteren Stock 5 0 17 f Häuſer, am beſten in den Kellern liegen. 6 b wieſen, daß wir keine Opfer zu beklagen gehah Vall wenn die Betroffenen, die ihnen rechtzeitig durch 1 ſchüſſe übermittelte Warnung befolgt hätten! leine 1 ſie dies ſofort noch bei Beginn des frühzeitig 1. 0 j den Schießens der Flak⸗Artillerie getan 1 0 di Bevölkerung kann nicht dringend genug ermahn 1. die zu ihrem Schutze e Vorſchriften ml peinlichſte zu befolgen und vor allen Dingen den Aufenthalt im Freien unbedingt zu vermeiden „Ferner wurde feſtgeſtel't, daß wiederum ie ſchiedenen Stellen der Knall der Böller, die, 5 oben geſagt, bereits über 10 Minuten vor de ſion der Flak⸗Artillerie gelöſt wurden, mit der plc ie ſchlagender Bomben verwechſelt wurde, a des der Bevölkerung nach ſolchen Unglü RWWA er nachen und dabei die Männerz r die zum amzugre Heimat ihr Beſtes einſetzes, ungerecht⸗ ſten nien. Denn ihr Dienſt iſt wohl einer der derantwortengsvollſten im ganzen Hei⸗ Vet keinem Falle hat ſich bisher auch nur ak ernachläſſigung ihrer Pflicht herausge⸗ 8 l müßte mit äußerſter Strenge gegen Ver“ eiter leichtfertiger oder böswil⸗ ſal, 28. April Der Stadtrat beſchloß, aug beim oährenden Steigerung der Lebensmittekhal⸗ er Vol 90 Beamten, Arbeitern und den Lehrern 3 keſchule in Zukunft die gleichen Teuerungs⸗ ie badiſch nlaß des Krieges bewilligt werden, wie ährt e Staatsverwaltung ihren Beamten je⸗ 2 8 0 1 28. April. Der Gemeinderat hat denjenigen Hühnerhaltern, die ihrer gal der Eierlieferung nicht nachkommen, Lah Hucker zu entziehen. Offenburg. April. f 80 und den Amtsbezirk Ettenheim befür⸗ 85 8 Sitzung gleichfalls die vom Rhein⸗ 95 97 ec und gab ihrer Anſicht dahin ie Ausarbe öſt dem Rheinſchiffahrtsverband Kon⸗ N.. werde beitung der Entwürfe ſelbſtändig über⸗ 4 bh heſichert er ihm eine weitgehende Beteiligung be wit d ſei. Ferner richtete die Kammer eine del an den boſchlägen zur Behebung des Kleingeld en Bundesrat. 40 des Die 5 Lokales. 1 dale Kriegsanleihe. Im Haußtausſchuß auf 4 Roe eilte Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes ah 2078840 pn mit, das Zeichnungsergebnis habe ſich dungen 1 700 Mark erhöht. Da die Friſt für Feld⸗ bis Mitte Mai läuft, unterliege es Nil a die en die Sparkaſſen mit 3 202 Mil⸗ d af die 7308 ſiudf die Poſtanſtalten mit 116 Millionen Wee len e worden 9051 Millionen Stück 0 15 wah iebeg derben rung der Speiſekartoffeln. Spei⸗ on Kei von jetzt ab zur Vermeidung des a Speiche eimen und Beſtandsverluſten am beſten fin wurmen boden oder in einen ſonſtigen ſehr ach ausgeb Raum reg werden. Sie werden iegereitet und ſind bis zum Gebrauch mög⸗ nackten, zu laſſen, da jede Berührung oder cler, wirkt. Sie keimen dort nicht, art, aut. 1 Di U 40 ö 0 en 13 ek N Erseschaden. he ea fig in den Wiederverkauf aufzu⸗ on ſchgrlaſſen iſt. bun vorzeigen. ö ot der 5 8 eren kkei. Einfuhr von Wertpapieren in een dena der Türkei i! die Enfahe 1225 Wert⸗ Kral ſapierge eln, Obligationen, Aktien) ſowie von ü bach ungar f Jenit Ausnahme von deutſchem, öſter⸗ aalen ten. Richem und bulgariſchem) bis auf wei⸗ bean wurden kſendungen, die derartige Gegenſtände . von der türkiſchen Poſtverwaltung zu⸗ 9 5 9 oglei una 1 alen von Kleingeld. um den Umlauf nahme n und f rdern, wird an den Eiſenbahn⸗ und Auf post bon Gelen den mit der Einziehung oder der dee zwern beauftragten Unterbeamten und gene ieder e Kupfermünzen) bis e eliebigen Höhe in Zahlung genom⸗ decent gerek age N ö e, artof el. 8 artoffeln. Ein Magenleidender, geit aß zung immer viel zu e macht, er. er die Kartoffen Beſchwerden mehr gefühlt n in geriebenem Zuſland ge⸗ a 0 b en in deute. Das„N. T.“ berichtet: Der a : hat auckom 9.Die Familie könnte e„(Wo uf den. leiſchzuſchußkarten beziehen. Der cht n mfc der Sſchuß verzichtet mit der Erklä⸗ den 9% erer Lage aat das Geld herbringen, wenn nicht auf den Geldzuſchuß ver⸗ 7 —..— 0 ürgerausſchuß den Antrag zu ſtellen, daß werden zu Speiſezwecken zu entnehmenden —.—— * — Auszeichnung. Grenabier Georg Stein, Riedſtraße, erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde die Badiſche Verdienſt⸗Medaille. N — Die Kriegsgefangenenfürſorge(Ortsausſchuß vom Roten Kreuz) Mannheim Q 2. 5, macht wiederholt darauf aufmerkſam, daß es ſich bei der Korreſpondenz mit in Rußland befindlichen Kriegsgefangenen empfiehlt, Peſtkarten mit anhängender Antwortkarte, auf welcher die Adreſſe der Angehörigen geſchrieben iſt, zu verwenden, da es in vielen ruſſiſchen Kriegsgefangenen⸗ lagern an Poſtkartenfermularen mangelt. Die Auskunfts⸗ ſtelle, bei welcher Poſtkarten mit Vordruck erhältlich find, it gerne bereit, die Ueberſetzungen in ruſſiſcher Sprache in vorgeſchriebener Weiſe vorzunehmen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Bekanntmachung. Die Auszahlung der Kriegs unterſtützungen er⸗ folgt am Dienstag, den 1. Mai 1917, vormittags von 3— 12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein- und Auszahlungen können am ge- nannten Tage nicht erfolgen. Seckenheim, den 28. April 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. Kartoffel- versorgung. Nachdem das Nachprüfungsgeſchäft durch die dafür beſtimmte Kommiſſton beendet iſt fordern wir alle Ein⸗, wohner die noch 5 berechtigten Auuruch auf den Erball von Karlofeln haben, auf, dies am Dienstag, den I. Ilal ds. Js. Hacimitfags von 2 bis à Uhr m Rathausſaale anzumelden. Die Anmeldung muß unter Vorlage des grünen Lebensmittelumſchlags durch ein erwachſenes Familien⸗ mitglied erfolgen. Es iſt dabei anzugeben der genaue noch vorhandene Kartoffelvorrat und die Kopfzahl der Familienangehörigen, ferner wieviel Ar Kartoffel eventl. gebaut wurden oder eventl. wieviele auf Grund erteilten Bezugsſcheines bereits bezogen wurden. Selbſtverſtändlich hat derjenige dem die ihm nun noch zuſtehende Menge von wöchentlich 5 Pfund pro Kopf gelaſſen wurde und deij nige der ſ. Zt. auf Grund ſeiner Anbaufläche oder des erhaltenen Bezugsſcheines die ihm zuſtehenden Mengen erhielt, keinerlei Anſpruch mehr. Die erfolgenden Anmeldungen müſſen peinlich genau nach⸗ geprüft und Verſuche um unrechtwäßige Anmeldung zum Erhalt einer Mehrmenge unnochſichtlich zur ſtrafrechtlichen Verfolgung angezeigt werden. Wer ſich zum genannten Termin etwa nicht an⸗ meldet, kann keinen Anſpruch auf Zuweiſung von Kar⸗ toffeln mehr erheben und muß unnachſichtlich von der Verſorgung ausgeſchaltet werden, da uns lediglich dieſe Pflichtmengen nur noch belaſſen werden können. Seckenheim, den 27. April 1917. gürgermeiſteramt: Volz. Verteilung von Suppeneinlagen und Kunſthonig. Es erhalten: n J. Suppeneinlagen: in folgenden Mengen bis 2 Perſonen 3 und 4 5 535TT 5 7 6 7„** 594 7 6 und mehr„ 5 5 a1 montag, den 30. April 1917 bei der handlung Peter Vogler Rledstr. 24, die Nr. 1 bis 530 bei der Handlung Franz Weimett, Wilhelmstr. 38, die Nr. 531 bis 1060 bei der handlung Jakob Weinle Schloss tr. 21, die Nr. 1061 bis 1600 I. Kunsthonig: in folgenden Mengen 1 bis 3 Petrſonen 4 u. mehr„,„„ a Dienstag, den 1. mai 1917 bel der Handlung Wieser ⸗JIli Luisenstr. 40, die Nr. 1 bis 390 bei der Handlung Jak. Würthwein, Neckar⸗ auerſtraße 27, f die Nr. 391 bis 790 Koch. Koch. 1 Pfund 2 32 —...—.————ß—ß—————————————————————————————————————————————————ß—ß—ß—ß—ßç—C. m.. 9 aun mittwoch. den 2. mal 197 bei der Handlung Val. Wüärthwein Wwe., Herdtſtr. 11, 5 2 die Nr 791 bis 1200 bei der Handlung Johann Eder Hildaſtt 24, die Nr. 1201 bis 1600. 5 Diejenigen Familien, welche nach den Liſteneinträgen bei der letzten Musverteilung nichts mehr erhalten konnten, erhalten diesmal die doppelte Honigmenge. Der grüne Umſchlag muß dabei vorgezeigt werden. 1 Die Bewohner der Hochſtätt mit obigen Nummern 2 ihre Mengen bei Fenske daſelbſt am gleichen age. 1 Die Abgabe erfolgt beſtimmt jeweils im Laufe des ganzen genannten Tages in voller Menge. 4 Ein geeilen oder Drängen wäre daher fiunlos. Wir bitten genau den Tag der Abholung einzuhalten, da nicht abgeholte Mengen bei dieſer Verteilungsart als verfallen gelten müſſen. 5 Den Händlern iſt eine verſpätete Abgabe unterſagt. Seckenheim, den 28. April 1917. gürgermeiſteramt: Volz. eee wee= Koch. Bekanntmachung. b Auf Grund der Verordnung des Reichskanzlers vom 5. Auguſt 19186 über die Verarbeiung von Gemüſe(R. G. Bl. S. 914) geben wir mit Genehmigung des Bevelmäch⸗ tigten des Reichskanzlers bekannt: Der Fabrikationshöchſtpreis, das heißt der Preis, den die Fabriken hͤͤchſtens beim Abſatz an die Händler in Anrech⸗ nung bringen dürfen, beträgt: N 1. für roh eingelegte Faßbehnen für 50 Kg. 5 netto einſchließlich Faß 28,50 N. fur 36 Kg. brutto für netto 25,50 M. 2. für abgebruͤhte Faßbohnen für 5% Kg. 1 netto 38,80 M. für 50 Kg. brutto für nettes 30,80 M. Sämtliche Faßbohnen, die auf Grund der Selbſt⸗ koſtenpreiſe im Groß ⸗ und Kleinhandel nicht zu den oben⸗ feſtgefetzten Preiſen abgegeben werden können, werden von uns übernommen und im Intereſſe der Geſamtheit einheitich bewirtſchaftet werden. Zu dieſem Zwecke haben die jetzigen Eigentuͤmer uns bis zum 20. April 1917 an⸗ zugeben: 5 a) welche Mengen Faßbohnen ſie in ihrem Beſtitz haben, b) die Belege darüber zu erbringen, zu welchen Preiſen ſie die Faßbohnen erworben haben. 5 Fur die Anmeldungen müſſen Vordrucke benutzt wer⸗ den, dſe bet der Gemüſekonſerven⸗Kriegsgeſellſchaft m. b. H. zu Braunſchweig anzufordern ſind. Dos Eigentum an dieſen Faßbohnen darf ohne unſere Genehmigung nicht weiter übertragen werden. 5 Bohnen, die uns nicht angezeigt werden, dürfen zu keinen höheren Preiſen als den oben feſtgeſetzten Höchſt⸗ preiſen nerkauft werden. f Gemeinnützige Stellen, die im Intereſſe der Er⸗ nährung der Bevölkerung von Behörden ins Leben gerufen worden ſind, werden die von ihnen beſchafften Faßbohnen nicht abgenommen werden; zur Anzeige ſind ſie jedoch verplichtet. Ueber die Höchſtpreiſe für Faßboh en im Kleinhandel erfolgen noch deſondere Bekanntmachungen. Die Verlängerung der Anzeigefriſt bis zum 20. April 1917 erfolgt mit Genehmigung des Reichskanzlers. 5 16. Dezember 1916. Braunſchwelg, den 15. Aprſl 1917. Gemüſekonſerven⸗Kriegsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung re 33 gez. Dr. Kanter. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 17. April 1917. Sroßh. Bezirksamt Abt. 3. Dorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis Seckenheim, den 30. April 1917. Buͤrgermeiſteramt: Volz. Koch. Fir Rinder unter einem dar. In Erkennung der Tatſache, daß das Kriegsbrot für Kinder unter einem Jahr ungeeignet iſt wollen wir den uns zur Verfügung ſtehenden Gries für dieſelben an Stelle des zuſtehenden Mehles ausgeben. Die am Montag für dieſe Kinder zur Ausgabe kommenden Brotmarken werden deshalb von uns beſonders geſiegelt und berechtigen zum Bezug der gleichen Menge Gries fſtatt Mehl. Es muß aber die ganze Marke der Verkaufsſtelle vorgelegt und die Marke von dieſer losgetrennt werden. Loſe Marken haben keine Gültigkeit. Wer alſo für dieſe geſiegelten Marken ſtatt Brot oder Mehl— Gries beziehen will kann dies jeweils Samstags Nachmittags bei der Verkaufsſtelle Umminger Lauerſtraße, veranlaſſen. Einen Anſpruch auf Erhalt von Gries hat indeſſen niemand. Falls ſolcher nicht zue Verfügung ſteht iſt Mehl oder Brot für die Marken erhältlich. Seckenheim, den 26. April 1917. Bürgermeiſteramt: Volz. Roch 2 N 2 8* 8 1 8* 2 1 3 4 2 N 8 8 8 JJ dd ĩᷣͤ dd ͤ ̃ ß ² ͤ o; C jn TTT 8 .—— 3 r 8 ee eee PPP Eine Sommerfriſche. Novelle von Levin Schücking. Nachdruck verboten. „Und doch war es ein Glück für ſie, daß ſie reiſte. Als ſie drei Wochen fort war, ſtarb ihr Kind in einem heftigen Anfall von Krämpfen. „Sie können ſich die Verzweiflung meines Vaters denken. Nicht allein, daß der Verluſt eines Sohnes ihn mit den größten Schmerzen erfüllte, dachte auch er mit Entſetzen an die Wirkung, welche die Nachricht von dieſem Verluſt auf ſeine Gattin machen werde. Dieſe klagte über die Wirkung, welche die Reiſe, das Leben im See⸗ bade auf ſie übe: ſie fühlte ſich angegriffener wie je; ſie verlangte ſtürmiſch nach ihrem Kinde. Der Arzt konnte deshalb die Sorgen meines Vaters nicht beſchwichtigen: er konnte ſie nur erhöhen: er geſtand offen, daß er von der Todesnachricht das Allerſchlimmſte für die Gräfin befürchte. Wenn ſie zurückkommt und ihr Kind in die Arme zu ſchließen verlangt, ſagte er, ſo müſſen wir ein Kind ihr in die Arme zu legen haben, oder wir haben eine unheilvolle Kataſtrophe zu erwarten. Bei ihrer krank⸗ haften Reizbarkeit, die mit ſo viel Heftigkeit verbunden ſein kann, wird die Nachricht, ihr Kind ſei tot, ſie mit einem Schlage töten oder ſie wird... verrückt! „Gerechter Himmel, ſagte mein Vater, was iſt dann u tun... wo iſt da ein Ausweg? Wir können ſie och nicht immer im Bade zurückhalten. „Nein. aber gibt es denn nicht irgend ein Kind, das dem Ihrigen gleichaltrig, das ihm ein wenig ähn⸗ lich ſieht? Das muß doch zu beſchaffen ſein. Man hält die Gräfin dann ſo lange es irgend möglich iſt von der Rückkehr ab, und kommt ſie endlich, ſo kann es ihr nicht auffallen, wenn ihr das Kind ein wenig fremd geworden. wenn es ein wenig anders ausſieht wie das geſtorbene — ſechs Wochen verändern viel an einem ſo kleinen Kinde! „Der Rat des Arztes widerſtrebte meinem Vater aufs Aeußerſte; er ſollte lügen, eine Komödie ſpielen, ein fremdes Kind als das ſeine unterſchieben— es em⸗ 17 Dickrüben in jeder menge zu kaufen geluckit. Deutsche Steinzeugwaarenfabrik fur Oanalisation und Chemische ndustrie Friedrichsfeld in Baden. Versuchen Sie Jauerstoll-Mandelkleie vorziglichstes Toilette- Waschmittel. dermania- Drogerie Fr. Magner's Hach. Inh.: M. Hüllsfin. Wir bieten an: Alle Sorten Feld-, Garten- und Blumen⸗Sämerelen in bekannter Güte. Kleine Steckzwiebeln Pfd. 1. 40 Mt. Blumendünger. enk(offen und in Gläſer), Sardinen in Oel. Salz- betinge, Marinierte Heringe, hell. 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Sprechſtunden: Sonntags und Mittwochs von 9—1 Uhr. * pörte ſich alles in ihm wider dieſe Zumutung!— Und doch mußte er dieſe Wallung des Edelmannes in ſich bekämpfen und ſich fügen und dem Arzt einzuräumen, daß ſein Vorſchlag der einzige ſei, durch den man das Schreckliche, das ſonſt zu befürchten ſei, abwenden könne. „Es kommt darauf an, ſchnell ein ſolches Kind zu finden, ſagte der Arzt. „Ein ſolches Kind iſt gefunden, denk' ich, verſetzte mein Vater... ich habe unlängſt Pate geſtanden bei dem Söhnchen eines meiner Pächter; ich will ihn bitten, es mir zu unſeren Zwecken zu überlaſſen und ich zweifle nicht, daß er es tut „Er wird es tun.. wahrſcheinlich, fiel der Arzt ein— aber die Mutter?“ „Sie muß ſich drein ergeben, antwortete mein Vater ... es iſt ja nicht für immer; man wird ſehen, was ſich tun läßt, um die Gräfin nach und nach von dem Kinde zu entwöhnen; erſtarkt dabei ihre Geſundheit, ſo kann man ihr endlich die Wahrheit geſtehen und den Pächtersleuten ihr Kind zurückgeben— das heißt, wenn ſie es zurückverlangen und nicht vorziehen, es der ſorg⸗ fältigeren Pflege und Erziehung in meinem Hauſe zu laſſen. Jedenfalls wird man meiner Frau die Wahrheit ſagen können, ſobald der Himmel uns ein zweites Kind ſchenken ſollte „Der Arzt fand das alles ſehr wahr und richtig, und mein Vater ließ ſein Pferd ſatteln, um zu ſeinem Pächter herüberzueilen. Ob es ihm leicht oder ſchwer geworden, ihn einwilligen zu machen— ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß er einwilligte und daß in einer der nächſten Nächte die Wärterin meines verſtorbenen Brüderchens auf den Pachthof fuhr, um das Kind zu holen. Natürlich mußte die Dienerſchaft mit ins Ge⸗ heimnis gezogen werden— mein Vater wußte durch Drohungen und Verſprechungen ſich ihre Diskretion zu ſichern, die Gräfin wurde nun von dem Vater aus dem Bade abgeholt, ſie kam zurück, ſie flog ihrem Kinde entgegen, ſie fand es verändert, aber ſie war ſelig da⸗ rüber, es war ſo viel größer, ſtärker und kräftiger ge⸗ . Ä worden!“ „Nichts. Die Gräfin lebte ſchon wegen im den Zuſtandes eingezogen, auf die Berührun en Perſonen beſchränkt. Im Winter wohne tern in der entfernten Stadt, wohin nur en Teil der Dienerſchaft folgte; die Freunde den waren in das Geheimnis nicht eingeweiht nicht zu verwundern, daß ſie niemals etwas was man getan, vernommen hat. 1 Meine Hauptquelle für das, was ich N jetzt erzählte,“ fuhr die Gräfin Brechtal fort 5 Briefwechſel, den mein Vater mit dem Pächter, en des Kindes führte. Dieſer verlangte, als eto verfloſſen, das Kind zurück und wurde im 8 Zeit immer ſtürmiſcher. Es ſcheint, daß ſeine 0 ſchmerzlicher die Trennung von ihrem Kinde e denn zum Unglück wurde auch ſie jetzt leidend; 10 Leute ſcheinen wirklich vom Unglück verfolgt ua ſein; durch das Siechtum der Frau, die i 1 bei der Ausbeutung des Pachthofs beigeſtand g kamen ſie in ihren Verhältniſſen zurück.“ a0 „Die Frau verzehrte ſich in der Sehnſucht Kinde?“ warf Friedrich mit düſter, gerunzeltet ne. »Es iſt nicht nötig, gerade das anzungh 1 ö ſezte die Gräfin;„ſie ſah ihr Kind von 305 mein Vater ließ es, als die Frau leide f al mehreremale bei Spazierfahrten den Pachterkgut und dort ſich aufhalten... auch ſah die n Kindes ja, wie gut es aufgehoben war! 81 90 eine kränkliche Perſon, und nach zwei oder de ſtarb ſie. Der Pächter ſelbſt überwand dieſen% den Druck der Verhältniſſe nicht. Obwohl ma ihm alle möglichen Anerbietungen von Erleichten 0 Pacht, von Vorſchüſſen von bedeutenden Summe 10 die er ihm zur Verfügung ſtellte, der eigenſt h (Jortſ. 0 Fleissige Frau od. Mädchen Pfeffer⸗ kuchen] essen ſelbſt bereiten! Sch. mittels Suche ein Wagen Pletternuchen.] Dickrüben Backpulver. geg. ſofertige Fuhrleiſtungen 1 oder bares Geld zu haufen. 115 Henrich Stamm. über⸗ Schloß⸗ Straße. t efflich 5 7 7 5 19 Swei Simmer Schlager iſt und Küche Pfeffrkuchen⸗ Backpulve J Das⸗ ſelbe enthält alles bis auf Mehl, Waſ⸗- ſer, Zucker u. gibt in 20 Minut. ſpielend leicht einen hervor⸗ ragenden reellen Pfef⸗ ferkuchen, der ſich auf nur 55.60 Pfg. das Pfund ſtellt. an kleine ruhige Familie zu vermieten. Wilhelm⸗Straße 24. Weißwein Notwein Vermouth Moorea blulro. Paket vorzügl. Stärkungsweln. 25 Bäckerei Aug. Engert, Riedstr. 80. Jeldpoſt Kartons in jeder Größe empfiehlt Georg Zimmermann. Pfg. empfiehlt bermania Drogerie Ir. Wagner's Rachf. Inh. W. Höllſtin. 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